Giftstoffe von A-Z - Blue

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Giftstoffe von A-Z - Blue
Giftstoffe von A bis Z
Aceton (Azeton)
Symptome:
Therapie:
*Klebstoffe und Nagellackentferner*
Es ist mit eventueller Latenz = einem verzögerten Wirkungseintritt
zu rechnen. Erbrechen, Schwindel, Benommenheit bis zur
Bewusstlosigkeit, Atemlähmung, Kreislaufversagen.
Bei oraler Aufnahme:
Bewusstseinsklare Patienten zur Verdünnung Wasser
eingeben.
Magenspülung, (kein Erbrechen auslösen) Kohle, Natriumsulfat,
evtl. Beatmung.
Azidosetherapie = (Therapie zur Behebung der Störung des SäureBasen-Gleichgewichts).
Bei inhalativer Vergiftung:
Frischluft, Lungenödemprophylaxe mit DexamethasonSpray. (Ödem = Gewebswassersucht/schmerzlose massive, nicht
gerinnende Flüssigkeitsansammlung aus dem Gefäßsystem).Evtl.
Azidosetherapie = siehe bei oraler Aufnahme.
Intubation = Einführung eines Schlauchs/Hohlsonde, evtl. BlutGewebe - Giftlimination durch Hämodialyse = Giftreduzierung durch
Blutwäsche.
Äthanol (Äthylalkohol) *Frostschutz und Scheibenreinigungsmittel*
Symptome:
Müdigkeit bis hin zum narkoseähnlichen Zustand,
vermehrte Hautdurchblutung, Gefahr der Auskühlung,
Reflexabschwächung, Krämpfe, Atem-Herzstillstand.
Therapie:
Magenspülung (nur sinnvoll binnen 2 Stunden), Glucose
zur Behandlung einer Hypoglykämie (Absinken des Blutzuckers
unter Normalwerte)
Antidot = Gegengift: Naloxon, evtl. Intubation = Einführung eines
Schlauches/Hohlsonde, forcierte Diurese = Auslösung zur
Harnsteigerung, evtl. Peritonealdialyse = einbringen von
Dialysierflüssigkeit über einen Katheter in die Bauchhöhle.
Alkylphosphathaltige Insektizide *Siehe unter Parathion*
Ammoniak NH³ Salmiakgeist (NH4 OH) *Siehe auch Laugen*
Symptome:
Bei inhalativer Vergiftung: Reizung der Bronchialschleimhaut und
Bindehaut, Ödem = Gewebswassersucht/schmerzlose massive, nicht
gerinnende Flüssigkeitsansammlung aus dem Gefäßsystem, evtl.
blutiger Auswurf, Atemnot, Lungenödem, Kreislaufversagen.
Therapie:
Frischluft, evtl. Sauerstoffinhalation mit
Essigsäuredampfanreicherung. Hustenreizdämpfung mit Codein,
evtl. Lungenödemprophylaxe mit Dexamethason-Spray, Intubation
= Einführung eines Schlauches/Hohlsonde.
Orale Vergiftung siehe bei Laugen.
Amphetamine
Symptome:
Therapie:
*Aufputschmittel*
Tachykardie = Herzjagen, Blutdrucksteigerung, Hyperpyrexie =
Fieber von extremer Höhe, Krämpfe, Atemlähmung,
Kreislaufversagen.
Bewusstseinklare Patienten erbrechen lassen, forcierte saure
Diurese = Auslösung zur Harnsteigerung, evtl. Sedierung mit
Chlorpromazin = sich absetzen lassen der Giftstoffe medikamentös,
bei Hyperpyrexie Eisbeutel auf Hals und Leisten legen. Blut und
Gewebegiftelimination durch Peritonealdialyse oder Hämodialyse =
Einbringung von Dialysierflüssigkeit über einen Katheter in die
Bauchhöhle oder Blutwäsche.
Analgetika
*Salicylate / Paracetamol und Acetylaminophenol*
Atropin
Symptome:
*Tollkirschengift*
Rachentrockenheit, Pulsjagen, Erregungszustand, Halluzinationen,
Bewusstlosigkeit, Tod.
Magenentleerung (GLEICH WIE, SOFORT VORNEHMEN), Kohle,
Natriumsulfat, Antidot = Gegengift: Cholinesterase-Hemmer
(Physostigmin), bei starker Erregung Dämpfung mit Neuroleptika
oder Diazepam, bei Hyperthermie = Überwärmung des Körpers
ähnlich wie Hitzschlag, sofortige Kühlungsmaßnahmen, Beatmung
über Hohlsonde, Intensivtherapie, Versuch der Hämodialyse =
Einbringung von Dialysierflüssigkeit über einen Katheter in die
Bauchhöhle.
Tödliche Dosis für erwachsene Menschen 100 mg,
tödliche Dosis für Kinder 3-4 Beeren,
tödliche Dosis für kleine Hunde 1-2 Beeren.
Die Therapie stellt lediglich einen Versuch der Rettung dar, zumeist
leider vergeblich.
Therapie:
Barbiturate
Symptome:
Therapie:
Belladonna
Benzin
Symptome:
Therapie:
Benzodiazepine
Symptome:
Therapie:
*Schlafmittel, Antiepileptika, Sedativa, Narkotika*
Narkoseähnlicher Zustand, Bewusstlosigkeit, Hypothermie =
Unterkühlung, Atemlähmung, Kreislaufversagen.
Falls noch bei Bewusstsein Magenentleerung durch Erbrechen,
ansonsten Magenspülung in der Praxis, Kohle, Natriumsulfat,
langsame Erwärmung des Körpers, forcierte alkalisch Diurese =
Auslösung der Harnsteigerung alkalisch, Blut-Gewebegiftlimination
durch Peritonealdialyse = Einringung von Dialysierflüssigkeit über
einen Katheter in die Bauchhöhle, Dekubitusprophylaxe = Nekrosen
und Geschwürbehandlung da Barbiturat-Vergiftete besonders zu
Dekubitalgeschwüren = Nekrosen und Geschwürbildung der Haut
und Schleimhäute neigen.
*Siehe unter Atropin*
Schleimhautreizung, Erbrechen, Benommenheit bis hin zum
narkoseähnlichen Zustand, Bewusstseinstrübung, Atemlähmung,
Herz-Kreislaufstillstand.
Bei oraler Vergiftung, Giftentfernung durch Erbrechen bei
bewusstseinsklaren Patienten, Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat,
evtl. Paraffinöl. Bei lange behandlungsbedürftigen Patienten kann
die Langzeittherapie zu Rückenmarksschädigung führen.
Bei inhalativer Vergiftung: Frischluft
*Angst- u. spannungslösende Medikamente, Diazepam,
Tranquilizer*
Bewusstseinstrübung, Muskelschwäche, Schock, Atemlähmung,
Herz-Kreislaufstillstand.
bei bewusstseinsklaren Patienten Giftentfernung durch Erbrechen,
evtl. Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, Infusionstherapie gegen
die bei einer Benzodiazepinevergiftung häufig auftretende
Hypovolämie = (Oligamie) Volumenvergrößerung des zirkulierenden
Blutes. Evtl. Hämoperfusion = Blutwäsche durch Kohlefilter, der die
Beseitigung einiger proteingebundener Substanzen ermöglicht.
Betäubungsmittel *Siehe unter Cocainum und Morphium*
Blausäure
Symptome:
Therapie:
Bohnen rohe
Symptome:
Therapie:
Bromureide
Symptome:
Therapie:
*HCN, Cyan, Wasserstoffsäure, als Brandvergiftung bei
Schwellbränden, Rhabarber außerhalb der Saison, Rotkohl*
Bittermandelgeruch, Halsbeschwerden, Speicheln, Erbrechen,
Angstgefühl, Schwindel, Krämpfe, Atemlähmung. Bei hohen Dosen
sofortige Bewusstlosigkeit, nach wenigen Minuten HerzKreislaufstillstand.
Im Frühstadium bewusstseinsklare Patienten erbrechen lassen mit
Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxidlösung,
Antidottherapie =Gegengifttherapie mit 4 DMAP
(Dimethylaminophenol), anschließend Natriumthiosulfat,
Azidosetherapie = Therapie zur Behebung des Säure-BasenGleichgewichts. Intensivtherapie wenn möglich
Sauerstoffdruckbehandlung.
Achtung: Die Gabe vom DMPA und Natriumthiosulfat muss sofort
erfolgen, da bei schwerer Vergiftung Intubation = Beatmung über
Sonde oder Beatmung sinnlos sind. (Blockade der zellulären
Atmung)
*Toxisches Proteingemisch, das durch Kochen ungiftig wird*
Tödliche Dosis:
Kinder 5 bis 6 rohe Bohnenkerne.
Erwachsene 2 Bohnenschoten
Hunde in etwa Kinderdosis.
2-3 Stunden nach Verzehr Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfälle.
Bild wie bei einer schweren hämorrhagischen Gastroenitis =
Entzündung der Magen und Darmschleimhaut, Schock.
Bei bewusstseinsklaren Patienten Giftentfernung durch Erbrechen,
sonst Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat. (Eine klinische
Beobachtung ist erforderlich, da verbliebene Reste nicht
auszuschließen sind.) Bei schweren Durchfällen entsprechende
nährstoffreiche Nahrung, Elektrolytinfusion = Mineralstoffe per
Tropf, Schocktherapie.
*Beruhigungsmittel*
Verwirrung bis Delirium, Blutungen an Haut und Schleimhäuten,
Atemnot durch Lungendiffusionsstörung = die in der Lunge
erfolgende Sauerstoffaufnahme ins Blut ist gestört, Lungenödem =
Gewebswassersucht.
Erbrechen bei bewusstseinsklaren Patienten, ansonsten
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, forcierte alkalische Diurese =
Harnsteigerung, Versuch einer Heparintherapie
=Blutgerinnungstherapie/hemmender Wirkstoff in Mastzellen
gebildet, Intensivtherapie durch Blut-Gewebegiftlimination per
Hämodialyse oder Hämoperfusion = Blutwäsche oder Blutwäsche
durch Kohlefilter der die Beseitigung einiger proteingebundener
Substanzen ermöglicht.
Cholinesterase-Hemmer *Siehe unter Insektizide*
Cocain/Kokain
Symptome:
*Betäubungsmittel*
Tödliche Dosis:
1-2 g per os bei Nichtgewöhnung
Blutdruckerhöhung, gesteigerte Atmung, Koordinationsstörungen,
feinschlägiges Zittern, bei schweren Vergiftungen Schock,
Atemstillstand, Kreislauf-Herzversagen.
Therapie:
Bei bewusstseinsklaren Patienten Erbrechen auslösen, ansonsten
Magenspülung mit Kaliumpermanganatlösung, Kohle, Natriumsulfat,
bei starker Erregung oder epileptischen Anfällen Diazepam. Stark
bewusstseinsgetrübte Patienten gut überwachen, da Übergang in
eine Atem -u. Kreislaufsuffizienz möglich ist = Suffizienz, die
ausreichende Funktion eines Organs ist nicht mehr ermöglicht.
Eisen
Symptome:
*Vergiftung meist durch eisenhaltige Präparate*
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen wie Gastroenteritis =
Entzündung der Magen und Darmschleimhaut, schließlich
Schocksymptomatik, Konvulsionen = Krampfgeschehen der
Körpermuskulatur, Gerinnungsstörungen, Bewusstlosigkeit,
Atemnot, Herz-Kreislaufstillstand.
Erbrechen lassen bei bewusstseinsklaren Patienten, ansonsten
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, Antidot =Gegengift
Desferoxamin enteral/Komplexbilder zur Testkontrolle krankhafter
Eisenausscheidungen den Darm betreffend (über Magensonde),
Schocktherapie, Therapie gegen Gerinnungsstörungen.
Eindringliche Warnung: Von einigen Hundeausstellern wird die
Eingabe von Eisenpräparaten praktiziert, um das Deckenhaar in
farblicher Konstanz zu halten. Lesen Sie bitte eingehend den
vorstehenden Text. Schwarz werdender Kot ist das erste
Alarmzeichen.
Therapie:
Fiebermittel
Fliegenpilz
Symptome:
Therapie:
*Siehe bei Salicylate*
Latenzzeit = Eintritt von Symptomen ¼ bis 2 Stunden. Symptome
ähnlich wie bei Alkoholrausch, Erregungszustände, warme Haut, im
Spätstadium Muskelkrämpfe, Bewusstlosigkeit, AtemKreislaufstillstand.
Bewusstseinsklare Patienten zum Erbrechen bringen, b.z.w.
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat. Erregungszustände mit
Diazepam behandeln. Tobsuchtsanfälle möglich. Erfahrungen mit
Blut/Gewebe - Giftliminationen liegen nicht vor. Intensivpflege
nötig.
Geschirrspülmittel *Siehe unter Säuren und Laugen*
1. Niemals Erbrechen lassen.
2. Eingabe eines Entschäumers = Sab simplex / Kinderdosis
Giftschlangen
Symptome:
Therapie:
Giftspinnen
*Bei einem entsprechendem Urlaub, etwas über Schlangengift*
Örtliche Entzündung mit starkem Ödem, Schmerz der betroffenen
Gliedmaße, Kopfschmerz, Brechreiz oder Erbrechen, Steigerung von
Darmperistaltik = Einschnürung von Transport, Absinken von
Temperatur und Blutdruck, Schock. Bei Kleinkindern und Hunden
Biss wahrscheinlich tödlich.
Aussaugen der Bisswunden (nur mit verletzungsfreien Lippen), die
Verbindung zwischen den beiden Bissstellen wird mit einem
Hautschnitt hergestellt.
Bei Bissen in Arm oder Bein Abbindung der Gliedmaße und
Ruhigstellung. Prophylaxe und Therapie eines anaphylaktischen
Schocks = akute allergische Allgemeinreaktion, Antihistaminika =
vereinfacht stabilisiert Gewebshormon Histamin, Corticosteroide,
Calciumglukonat. Antiserumtherapie (auch nach Stunden wirksam).
Intensivtherapie, Tetanusprophylaxe.
*Skorpione und Spinnen*
Symptome:
Therapie:
Insektenstich
Symptome:
Therapie:
Örtliche Entzündungsreaktion, Erregtheit, Blutdruckanstieg,
evtl.Schock, Atemlähmung.
Wie bei Insektenstich
*Toxischer*
Örtliche Reaktion evtl. Urticaria = Nesselausschlag, Angstgefühl,
Schüttelfrost, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Schock,
Atemlähmung, Herz-Kreislaufstillstand.
Entfernung des Giftstachels, venöse Stauung der betroffenen
Gliedmaße, Eispackung, (bei Schock gegen Bienenstiche Corticoide,
Antihistaminika, Calciumgluconat, evtl. Noradrenalin = Nor
biochemisch/Hormon des Nebennierenmarks. Bei drohendem
Glottiödem = lebensbedrohliche Schwellung im Schleimhautbereich
z.B. Rachen und/oder Kehlkopf Not-Koniotomie = Noteingriff bei
Erstickungsgefahr, Setzung einer Trachealkanüle.
Kalilauge
*Kaliumhydroxid/KOH siehe unter Laugen*
Klebstoff
*Siehe unter Aceton*
Knollenblätterpilz *Amanita phalloides, eine Verwechselung mit Champignonarten ist
möglich*
Symptome:
Nach 6 bis 24 Stunden Brechdurchfälle (gastroenteritische Phase),
nach 2-3 Tagen schwere Leber- und Nierenschädigung
(hepatorenale Phase), Leberkoma und Nierenversagen.
Therapie:
Diagnosesicherung durch radioimmunologischen Nachweis.
Giftentfernung durch Erbrechen b.z.w. Magenspülung, Kohle,
Auslösen von Diarrhö =Durchfall und Darmspülung (auch bei schon
vorhandener Symptomatik). In der Frühphase der Vergiftung
hochdosierte Applikation von Penicillin. (Hemmung der Giftwirkung
auf die Leber). Forcierte Diurese = medikamentöse Steigerung der
Nierentätigkeit und Harntrieb.
Antidot =Gegengift evtl. Thioctsäure b.z.w. Silibinin.
Intensivtherapie von Gerinnungsstörungen, Schock und
Nierenversagen.
Kohlenmonoxid
Symptome:
Therapie:
Laugen
Symptome:
Therapie:
*Rauch, Kamingas, Autoabgas*
Hautrötung, Kopfschmerz, Schwindel, Benommenheit, Brechreiz,
Erbrechen, gesteigerte Atmung, aufsteigende Lähmung, Krämpfe,
Bewusstlosigkeit, Atemlähmung, Herz-Kreislaufstillstand.
Frischluft, reiner Sauerstoff (evtl. mit CO² Zusatz), später
Überdruckbeatmung O², Schocktherapie, Hirnödemprophylaxe =
Behandlung einer Gewebswassersucht, schmerzlose, massive, nicht
gerinnende Flüssigkeitsansammlung aus dem Gefäßsystem mit
Dexamethason b.z.w. Mannit, Intensivtherapie.
*Salmiakgeist, Kalilaugen, Natronlaugen*
Oral: Verätzungen des Verdauungstraktes, Rachen und Speiseröhe,
Maul glasig geschwollen, Erbrechen, blutiger Durchfall, Schock,
Krämpfe, Harn alkalisch.
Haut: Verätzungen
Auge: Verätzungen
Verdünnung durch reichlich Wasser trinken lassen, b.z.w.Milch oder
Eiklar. Neutralisationsversuch mit Zitronensaft oder verdünntem
Essig ist möglich.
Wichtig: Den Patient nicht Erbrechen lassen.
Magenspülung in der Klinik nach Ausschluss von Perforationszeichen
= Durchbruch einer Organwandung. Frühzeitige Behandlung eines
Glottiödem = akute lebensgefährliche Schwellung im
Schleimhautbereich. Schmerztherapie lokal mit Xylocain.
Schocktherapie, Intensivtherapie, Corticosteroide.
Hautverätzungen: Spülung mit Wasser oder Kochsalzlösung.
Augen: Spülung, abtupfen von Teilchen mit fusselfreiem, sauberen
Tuch, in Tierklinik augenärztliche Weiterbehandlung.
Mandeln bittere
*Siehe unter Blausäure*
Tödliche Dosis bei Kindern und Hunde 5-10 Stück.
Methanol
Symptome:
*Methylalkohol*
Schwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen
(Erblindungsgefahr), Krämpfe, Atemlähmung
Bewusstseinsklare Patienten Erbrechen lassen, ansonsten
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, Antidot = Gegengift Äthanol,
bei bewusstseinsklaren Patienten ein paar Tröpfchen Schnaps
geben. Schocktherapie, Blut- und Gewebegiftelimination durch
Peritoneal = Einbringung von Dialysierflüssigkeit über einen
Katheter in den Bauchraum oder Hämodialyse = Blutwäsche.
Therapie:
Methylbromid
Symptome:
Therapie:
Morphium
Symptome:
Therapie:
*Feuerlöscherinhalt, Insektenbekämpfungsmittel*
Hochakut: Lungenödem = Gewebswassersucht, schmerzlose
massive Ansammlung nicht gerinnender Flüssigkeit aus dem
Gefäßsystem, Bewusstlosigkeit, Kreislaufversagen.
Akut: Kopfschmerz, Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten,
Übelkeit, schizophrenieartiges Delirium, Bewegungsstörungen,
Empfindungsstörungen.
Entfernung aus der Gefahrenzone. Frischluft. Im Latenzstadium =
Symptomlosigkeit, Dimercaprol (BAL), Prophylaxe eines toxischen
Lungenödems mit Dexamethason-Spray, lokale Behandlung von
evtl. Erfrierungen.
*Opioide einschließlich Heroin*
Bei schwerer Vergiftung Bewusstlosigkeit, Atemnot bis Stillstand.
Künstliche Beatmung, wenn möglich mit O², Antidot = Gegengift:
Naloxon oder Nalorphin. Antidosetherapie = Therapie zur Behebung
der Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Bei schweren
Vergiftungen mit Atemstillstand ABC-Maßnahmen = AirwayBreathing-Circulation/Freimachung der Atemwege, Beatmung,
Wiederherstellung des Kreislaufs.
Nagellackentferner *Siehe unter Aceton*
Natronlauge
Neuroleptika
Symptome:
Therapie:
Nicotin
Symptome:
*Natriumhydroxid / siehe unter Laugen*
Ähnlich wie bei Barbituraten, schwere Störungen des
extrapyramidal-motorischen Systems = Störungen des Muskeltonus
und der Bewegungsabläufe, mit gesteigerten Reflexen, Krämpfe,
Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Atemnot.
Oral: Erbrechen lassen bei bewusstseinsklaren Patienten, evtl.
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, Antidot = Gegengift:
Physostigmin, bei Krämpfen Diazepam.
*Tabak, Goldregen und Ginster*
Schwindel, Übelkeit, Brechdurchfälle, Kopfschmerzen, Atemnot,
Sehstörungen, Erregung, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen,
Therapie:
Nitrose Gase
Symptome:
Therapie:
Schock. Bei schweren Vergiftungen: Atemnot, HerzKreislaufstillstand.
Bewusstseinsklare Patienten Erbrechen lassen. Bei Hunden ab einer
¼ bis ½ Zigarette, ansonsten Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat.
In schweren Fällen mit Krämpfen Therapie mit Diazepam,
Schocktherapie, ggf. Beatmung.
*Salpetersäure bei Kontakt mit Metallen, organische Substanzen*
Irritation der Atemwege, Erstickungsangst, nach symptomloser
Latenz (3 bis 30 Stunden) Lungenödem = Gewebswassersucht,
schmerzlose massive Ansammlung von nicht gerinnender Flüssigkeit
aus dem Gefäßsystem möglich, zuvor Glottiödem = akute,
lebensbedrohliche Schleimhautschwellung.
Frischluft, Lungenödemprophylaxe mit Dexamethason-Spray. Bei
schwerer Vergiftung bronchoskopisches Absaugen. Behandlung des
Lungenödems.
Pantherina-Vergiftung *Pantherpilz*
Symptome:
Rauschzustand, Tobsucht, Gastroenteritis = Entzündungen der
Magen - u. Darmschleimhaut, Krämpfe, Lähmung, Bewusstlosigkeit,
Atemnot, Herz-Kreislaufstillstand.
Therapie:
Erbrechen lassen. Ohne Bewusstsein Magenspülung, Kohle,
Natriumsulfat, bei Erregungszuständen Diazepam, Antidot =
Gegengift: Physostigmin.
Patient so schnell wie möglich in eine Tierklinik schaffen.
Tobsüchtiges Zubeißen.
Erfahrungen mit Blut und Gewebe-Giftliminationen liegen nicht vor.
Paracetamol
Symptome:
Therapie:
*Acetylaminophenol*
Im Anfangsstadium kaum Symptome bis auf leichte Übelkeit,
Erbrechen. Langsam auftretende Zeichen der LeberNierenschädigung. Ikterus = Gelbsucht, Gerinnungsstörungen,
Nierensuffizienz =nicht ausreichende Funktion der Nieren, toxische
Kardiomyopathie/Myokardiopathie = Erkrankung des Herzmuskels
möglich.
Bei bewusstseinsklaren Patienten Erbrechen auslösen, ansonsten
Magenspülung, Kohle, Natriumsulfat, Antidot = Gegengift: NAcetylcystein zur Therapie des Leberversagens innerhalb der ersten
10 Stunden. In schweren Fällen sofortige Hämoperfusion
=Blutwäsche durch Kohlefilter, ermöglicht Beseitigung einer
proteingebundenen Substanz. Behandlung gegen
Gerinnungsstörungen. Intensivbehandlung nötig.
Parathion-Insektizide *alkylphosphathaltig, Cholinesterase - Hemmer*
Symptome:
Anfangs Anorexie = Appetitlosigkeit und Nausea = Brechreiz, später
Abdominalkrämpfe = Bauchkrämpfe, Diarrhö = Durchfall, Tenesmen
= anhaltender schmerzhafter Harn/Stuhldrang, Speichelfluss,
Tränenfluss, Bronchialkonstriktion = krankhafte
Zusammenschnürung eines Hohlorgans, mit starker
Bronchialsekretion, Bradykardie = langsame regelmäßige oder
unregelmäßige Herzschlagfolge und andere Rhythmusstörungen,
Lungenödem = Gewebswassersucht, schmerzlose massive
Ansammlung nicht gerinnender Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem,
Atemstörungen, Herz-Kreislaufstillstand.
Therapie:
Bei Hautkontakt: Fell und Haut abwaschen, der Helfer sollte sich
durch Handschuhe schützen.
Bei Atemstörungen sofort Intubation = Beatmung über eine
Hohlsonde. Giftentfernung durch Magenspülung, Kohle,
Natriumsulfat. Antidot = Gegengift: Atropin, Dosierung nach
Schweregrad, Dauerinfusion. Cholinesterase-Reaktivator
=vereinfacht, verhindert die Reaktion von Giftstoffen an den
Organen, z.B. Obidoxim innerhalb der ersten 24 Stunden.
(Ausnahme: bei Vergiftungen mit Methyldemeton).
Intensivtherapie, häufiges Absaugen der Atemwege, da gesteigerte
Bronchialsekretion.
Phosphorsäure
*Siehe unter Säuren*
Rauchgas
*Siehe unter Kohlenmonoxid*
Rheumamittel
*Siehe unter Salicylate*
Säuren
*Phosphor, Salicyl - Salpeter (HNO³), Salzsäure (HCI),
Schwefelsäure (H²SO4)*
Bildung von Koagulationsnekrosen = Ätzschorfen, je nach Säuren:
Salzsäure – weiß
Schwefelsäure – schwarz
Phosphor-Salpeter – gelb,
bei Aufnahme Magenschmerzen,, Erbrechen schwarzer Masse,
Krämpfe, Schock, Hämolyse = Zerstörung der roten Blutkörperchen,
Nierenversagen, Leberschädigung. Der Tod tritt nach 1 bis 3
Stunden ein.
Zur Verdünnung viel Wasser eingeben, Giftentfernung durch
Magenspülung aber nur nach Ausschluss einer Magenperforation =
Magendurchbruch, Neutralisationsversuch mit Magnesiumperoxid.
Nicht erbrechen lassen!
Schocktherapie, Schmerztherapie, Corticosteroide = vereinfacht
Steroidhormone (Prophylaxe einer Ösophagusstriktur). Bei
drohendem Glottiödem = akute lebensbedrohende
Schleimhautschwellung, Koniotomie = Noteingriff bei
Erstickungsgefahr. Intensivtherapie.
Symptome:
Therapie:
Salicylate
Symptome:
Therapie:
*Analgetika, Rheuma und Fiebermittel*
ZNS-Stimulation = Stimulation des Zentralnervensystems mit
Erbrechen, Hyperpnoe = vertiefte Atmung, Alkalose = Zustand
vermehrter Alkalibildung im Blut, Hyperaktivität= Erregungszustand,
Hyperthermie = Überwärmung des Körpers ähnlich Hitzschlag,
Krampfanfälle, bei schweren Vergiftungen metabolische Azidose =
den Stoffwechsel betreffende Störung des Säure-BasenGleichgewichts, bei Kindern und Tieren vor allem evtl. Blutungen auf
Grund Hypoprothrombinämie = Blutgerinnungsstörung.
Bei erhaltenem Bewusstsein erbrechen lassen, sonst Magenspülung,
Kohle, Natriumsulfat, Azidosetherapie =Therapie zur Behebung des
gestörten Säure-Basen-Gleichgewichts, physikalische Therapie der
Hyperpyrexie = Fieberdämpfung, bei Hypoprothrombinämie Vitamin
K1 gegen die Blutungen, Intensivtherapie, evtl. Hämodialyse =
Blutwäsche.
Salmiak/NH4CI
*Siehe unter Ammoniak und Laugen*
Salmiakgeist
*Ammoniumhydroxid / siehe unter Laugen*
Salpetersäure
*Siehe unter Säuren*
Salzsäure
*Siehe unter Säuren*
Schwefelwasserstoff/H²S *Abwasser und Jauchegrube*
Symptome:
Akut: Bindehautreizung mit Tränenfluss, Husten evtl. mit blutigem
Auswurf, Durchfall, Blutdruckabfall, Krämpfe, Atemnot,
Atemlähmung, Herz-Kreislaufstillstand.
Therapie:
Frischluft, Atemschutz für Helfer, Prophylaxe = Behandlung eines
Lungenödems = Gewebswassersucht, schmerzlose, massive
Ansammlung nichtgerinnender Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem:
Dexamethason-Spray, evt. künstliche Beatmung. Antidot =
Gegengift: 4-DMAP,
ABC-Maßnahmen = Airway-Breathing-Circulation (freimachen der
Atemwege, Beatmung, wiederherstellen des Kreislaufs),
Intensivtherapie.
Sedativa
*Siehe unter Barbiturate, Neuroleptika, Bromureide*
Tollkirschen
*Siehe unter Atropin*
Verätzungen
*Siehe unter Laugen und Säuren*