2006 Erfahrungsbericht (PJ - Medizinische Fakultät Studiendekanat

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2006 Erfahrungsbericht (PJ - Medizinische Fakultät Studiendekanat
Giw Nayebagha, Matthias Hackl
Erfahrungsbericht Tampa, Florida
Juli bis November 2006
Bewerbung
Die Universität Freiburg bietet einmal jährlich für 10 Studenten der Medizinischen Fakultät
die Möglichkeit, ein PJ-Tertial an der University of South Florida in Tampa, Florida zu
absolvieren. Dazu muss man sich offiziell bewerben. Die Unterlagen des Dekanats sind am
besten und einfachsten im Internet auf der Website des Büros für Auslandsangelegenheiten
(http://www.medizinstudium.uni-freiburg.de/ausland_html) erhältlich. Das Dokument kann
gleich online ausgefüllt werden, wird dann als PDF ausgedruckt und zusammen mit weiteren
Unterlagen im Dekanat eingereicht.
Außerdem ist ein Sprachtest notwendig, der die Englischkenntnisse belegen soll, ein TOEFLTest wird ebenso wie der Test des anglistischen Seminars im KG IV akzeptiert. Alle genauen
Formalitäten finden sich auf der Website des Dekanats.
Gegenüber privater USA-Bemühungen bietet der Austausch vor allem den Vorteil, dass man
komplette 16 Wochen in den USA „tuition-free“ absolvieren kann. Lebenshaltungskosten und
Flug sind natürlich selbst zu tragen und für gewöhnlich höher als bei einem Tertial in
Deutschland.
Ist man dann zum Auswahlgespräch eingeladen, findet man sich einer Auswahlkommission
aus zwei Hochschullehrern und einem Ehemaligen gegenüber. Diese Gespräche finden aber
immer in sehr netter Atmosphäre statt, es gilt zu vermitteln, warum ein Tertial in Tampa
absolviert werden soll und sich der Kommission mit seinen Interessen vorzustellen. Richtet
Euch dabei auf „merkwürdige“ Fragen ein, oft werden Ungereimtheiten des Lebenslaufs
gefragt (z. B. Ausrutscher in den Noten etc.). Am Besten hält man schon mal eine gute
Antwort parat.
Planung
Man sollte sich im Internet (http://www.med.usf.edu) die aktuellen Bewerbungsformulare
herunterladen und folgende Unterlagen nach Tampa schicken. Denkt daran, die Formulare so
frühzeitig wie möglich loszuschicken. Die zuständigen Damen in Tampa arbeiten gelegentlich
sehr langsam. (Am Besten 6 Monate im Voraus). Macht über Fr. Goertz Druck, ansonsten
kann man da schon mal verzweifeln. Im Regelfall wartet man 4 bis 8 Wochen auf die Antwort
(auch länger).
- Kurzes Anschreiben
- USF Visiting Student Application: einfach ausfüllen, von Frau Goertz unterschreiben
lassen
- DS-2019 Antragsformular: Dieses ist Voraussetzung für die spätere Beantragung des J1Visums. Man bekommt es von der USF ausgefüllt zurück und muss es dann vor seinem
Interviewtermin zur US-Botschaft schicken.
- Communicable Disease Prevention Certification: Impfnachweise, ggf. ThoraxRöntgenbefund bei positivem Mendel-Mantoux-Test. Der aktualisierte Impfstatus sollte
dokumentiert sein. Manchmal ist so auch eine ausreichende Titerbestimmung eines
beispielsweise bestehenden Hep-B-Antikörper-Titers nachzuweisen.
- Bank Certification indicating availability of sufficient funds: ein formloser Brief der
Heimatbank (entweder der Eltern oder bei ausreichenden eigenen Mitteln des eigenen
Kontos). Ich habe eine Bestätigung über 1500,- EUR /Monat gehabt, um auf jeden Fall sicher
zu gehen, dass die amerikanischen Behörden der Sache zustimmen. Natürlich auf Englisch
formulieren.
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Kann z. B. so aussehen (Leerzeichen und –zeilen noch einfügen):
Adresse
Confirmation
To whom it may concern
Dear Mr. / Mrs. ***
Hereby we confirm that 1500,00 EUR monthly are available to you.
If there are any further questions do not hesitate to contact me under the a.m. telephone
number.
Yours faithfully
Unterschrift, Stempel von der Bank
Visum
Um in die Vereinigten Staaten einreisen zu können, benötigt man ein J1-Visum, welches man
sich frühzeitig holen sollte. Dazu müsst Ihr so lange warten, bis Ihr das DS 2019 Formular
ausgefüllt aus Amerika zurückerhalten habt.
Dazu macht man per 0900-Telefonnummer (billiger geht’s nicht!) einen persönlichen
Interviewtermin zum Beispiel im Generalkonsulat in Frankfurt (oder München) aus. Dann
sollte man im Vorfeld die erforderlichen Gebühren bezahlen, einmal mit Kreditkarte im
Internet die SEVIS I-901 Fee (wenn man das DS-2019 der USF bekommen hat, Bestätigung
kann man ausdrucken) und zusätzlich per Überweisung auf das Botschaftskonto die
Visaberarbeitungsgebühr (der Nachweis der Bezahlung muss zum Interview mitgebracht
werden, erhaltet ihr per Mail nach Eingang der Zahlung). Reisepass, Passbilder (mit
genormter Größe, kann man sich im Fotostudio machen lassen) und einen frankierten
Rückumschlag sollte man auch noch mit nach Frankfurt nehmen. Tipp: Einen frühen Termin
am Tag machen und AUF JEDEN FALL FRÜHER HINGEHEN, sonst wartet man ewig.
Man gibt dort seinen Reisepass ab und bekommt ihn (das ging dann normalerweise innerhalb
von 2-3 Tagen), mit tollem Visum eingeklebt, wieder per Post zurückgeschickt. Falls Ihr es
eilig habt, dann sagt dass der Abflugtermin sehr zeitig ist. Dementsprechend schneller
bekommt Ihr Euren Reisepass zurück.
Ihr könnt Euch aussuchen, ob Ihr nach Frankfurt oder nach München wollt. Beide
Geschäftstellen vergeben neuerdings die Visa. Ihr dürft bis zu 30 Tage vor Visumsbeginn
einreisen. Seid Euch im Klaren, dass Ihr bis spätestens 4 Wochen nach Visumsende das Land
verlassen müsst (also im Regelfall 4 Monate + 4 Wochen = 5 Monate). Der Beginn und das
Ende Eures Visums werden ausgestellt, wie auf dem DS-2019 vermerkt. Wenn Ihr also
wenige Tage mehr braucht, füllt den Antrag für das DS-2019 entsprechend aus. Falls Ihr also
noch weitere Aufenthalte plant, dann müsst Ihr beim weiteren Arbeitgeber / Klinikum etc. für
eine Verlängerung sorgen.
Versicherungen
Man benötigt zwei Versicherungen: Malpractice Insurance und Health Insurance.
Über die Mitgliedschaft im Marburger Bund (als Student kostenlos) gibt es auch eine
Haftpflichtversicherung, die man bei der DBV-wintherthur abschließen kann. Die
Versicherung während des PJ ist kostenlos. Oder man zahlt 120 Euro für 5 Jahre und ist dann
sehr gut versichert (10 Mio Euro für Körperschäden, 5 Mio Euro für Gegenstandsschäden).
Die sind so nett und setzen auch einen Brief auf Englisch aus, in dem sie das ganze
bescheinigen.
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Auch für die Krankenversicherung gibt es viele Anbieter, die aber oft nur 3-monatige Policen
am Stück anbieten, so dass bei 4 Monaten Aufenthalt zwei 3-Monatige gebucht werden
müssen und es wieder teurer wird.
Ich habe den Allianz Pro 3 Tarif gewählt, der mit der günstigste war, den ich finden konnte.
Informationen dazu findet man auf der Allianz-Homepage (http://www.allianz.de). Auch die
Allianz schreibt einem eine nette Bestätigung auf Englisch. Persönliche Betreuung in Freiburg
bekommt Ihr über die Agentur für Heilberufe und Frau Birgitt Mauler, Yorckstr. 23.
Certification of Insurance Coverage
Mr. *** bought insurance for the following items (concerning all countries) on base of our
insurance terms and conditions:
Hospitalization
Surgical fees
Doctor’s visits, medicaments, X-rays, miscellaneous & preexisting conditions
Dental treatment
(Artificial) denture
Unterschrift, Stempel
Kreditkarte ist Pflicht, z.B. für Reservierungen von weiteren Flügen, Zimmern oder
Mietwagen. Die Deutsche Bank kooperiert mit der Bank of America, so dass man an deren
ATM ohne zusätzliche Gebühren mit seiner deutschen EC-Karte Bargeld zum Tageskurs
bekommt. Mieten oder andere Rechnungen können etwa mit Kreditkarte (aber oft zusätzliche
Gebühr) oder sog. Money Orders bezahlt werden, die man gegen Cash z.B. in Circle K
Tankstellen oder kostenlos bei Amscot bekommt.
Ich habe bei der Bank of America einen Checking Account abgeschlossen. Dazu braucht man
eine Social Securtity Nummer sowie eine ID-Card. Danach geht’s ohne Probleme und man
kann ein Studentenkonto einrichten (ohne Gebühren sowie Onlinefähig, sehr zu empfehlen).
Man bekommt auch eine VISA-Card, die als EC-Karte fungiert. Dauert ca. 10 Tage, bis die
einem die entsprechende Karte zuschicken.
Flug
Verschiedene Fluglinien fliegen direkt nach Tampa, z.B. Delta, Northwestern und United. Es
empfiehlt sich, die Flüge früh zu buchen, um günstige Flüge zu bekommen. (im Sommer
teilweise doppelt so teuer wie im Winter). Wenn man den genauen Rückflugtermin noch nicht
weiß, kann man bei einigen Fluglinien auch Optionsflüge buchen, bei denen der
Rückflugtermin innerhalb einer Frist (3, 6, 12 Monate) frei wählbar ist. Diese Flugtickets sind
oftmals teurer als normale Flugtickets. Allerdings ist man flexibler bei der Rückreise. Achtet
darauf, dass einige Fluglinien noch Zusatzgebühren bei einer Umbuchung berechnen (ca.
100,00 bis 150,00 $), was die flexible Rückreise unattraktiver macht. Bei der Anreise sowohl
in Deutschland als auch in Amerika bitte genug Zeit einplanen, weil das Einchecken und die
Sicherheitskontrollen viel Zeit in Anspruch nehmen (ca. 2,5 Stunden vor Abflug einchecken).
Bitte achtet auf die aktuellen Sicherheitsmaßnahmen gerade im Hinblick auf Handgepäck
(Flüssigkeiten etc.). Die aktuellen Bestimmungen könnt ihr auf den Homepages der Fluglinien
bzw. der Flughäfen nachlesen (www.united.com, www.fraport.de). Achtet auf die penible
Einhaltung des Maximumgepäcks (2 Gepäckstücke á 23 kg). Auch wenn ein Gepäckstück
über 23 kg und das andere unter 23 kg wiegt, muss Übergepäck bezahlt werden. United
nimmt eine Pauschale von 50 $.
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Mein Abflug ging am 26.7. von Frankfurt aus nach Phoenix, Arizona. Aufgrund einer 2
Stunden 45minütigen Verspätung habe ich den einzigen Anschlussflug in Washington nach
Phoenix verpasst. United hatte für mich ursprünglich einen Anschlussflug über Detroit
gebucht. Da ich allerdings im Zeitverzug war, musste ich noch am selben Tag nach Phoenix.
Zum Glück war noch ein Platz in einer Maschine nach Los Angeles frei, so dass ich über L.
A. nach Phoenix fliegen konnte. Mit sechs Stunden Verspätung kam ich endlich an und wurde
von meinem Cousin vom Flughafen abgeholt. Der Grund, dass ich nach Phoenix geflogen bin,
war weil ich ein Auto abholen wollte. Mein Gepäck kam erst am nächsten Tag über San
Fransisco nach Phoenix, so dass ich einen Tag ohne Gepäck auskommen musste.
Der Rückflug Ende November von Phoenix nach Washington verlief ohne Probleme. Die
Sicherheitsmaßnahmen wurden aufgrund der Vorfälle in London zwischenzeitlich erhöht.
Jedoch waren auch hier 2,5 Stunden Vorlaufzeit ausreichend. Ich bin bereits mehrere Male
mit United geflogen und habe eine kontinuierliche Verschlechterung des Service festgestellt,
so dass ich wohl in Zukunft keine Flüge mehr bei United buchen werde. Bitte macht auf dem
Flughafengelände keine Witze über Bomben und nehmt die Warnhinweise ernst, die darauf
hinweisen, dass man in solchen Fällen mit empfindlichen Strafen rechnen muss.
Beim Umsteigen in Atlanta kann man, abhängig von der Anzahl der gleichzeitig
ankommenden Maschinen, einige Zeit vor der Passkontrolle verbringen. Dieser Zeitraum
kann zwischen 20 Minuten und 2 Stunden schwanken. Anschließend muss man sein Gepäck
abholen, durch den Zoll, das Gepäck wieder auf ein Band legen und erneut durch eine
Sicherheitskontrolle. Also im Zweifelsfall etwas mehr Zeit zum Umsteigen einplanen, sonst
wartet man schnell auf den nächsten freien Platz in einerder später fliegenden Maschinen.
Mietwagen für die ersten Tage
Ein Mietwagen lässt sich ohne Probleme mit einem deutschen Führerschein anmieten. Ich
würde Euch empfehlen, den Wagen vorher im Internet zu buchen und dabei anzugeben, dass
ihr Deutsche seid. Dann wird automatisch eine Haftpflicht (die in den USA an den Fahrer,
nicht das Auto gebunden ist !; SLI) und eine Vollkasko (LDW) eingerechnet. Dennoch lag
mein Endpreis unter dem eines Amerikaners ohne Versicherung. Daran kann man schon
erkennen, wie gut Amerikaner Auto fahren können. Ich hatte zweimal einen Mietwagen von
Budget und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Die meisten Vermieter verlangen für Oneway Mieten innerhalb Floridas keine Gebühr. Es kann sich also lohnen (bei entsprechend
billigerem Flugticket) nach Orlando zu fliegen, dann nach Tampa zu fahren (75 Minuten
einfach) und den Wagen einige Tage später in Tampa abzugeben.
Auto
Je nach dem, was ihr in den Staaten unternehmen wollte, empfiehlt es sich, ein Auto zu
besorgen. Es gibt mehrere Möglichkeiten dies zu tun.
Die riskanteste Methode ist es vor Ort bei den lokalen Händlern ein Auto zu erwerben. Man
muss immer davon ausgehen, dass die Händler versuchen werden, einen über den Tisch zu
ziehen. Der Mindestwert eines Fahrzeuges sollte 2.000,00 $ betragen. Fahrzeuge, die darunter
liegen, zeigen oft vielfältige Mängel, die mit aufwendigen Reparaturen oft und kostspielig
behoben werden müssen. Die meisten Fahrzeuge haben trotzdem mehr als 100.000 Meilen auf
dem Kilometerstand sowie schlechte Reifen und Bremsen. Beim Kauf muss man auf
Folgendes achten. Die Besitzurkunde des Autos muss bei der Motor Vehicle Division (MVD,
DMV) auf den eigenen Namen übertragen werden. Die Kosten muss man selbst tragen (ca.
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100 – 200 $) und man muss als Käufer persönlich vor Ort sein. Zusätzlich benötigt man zuvor
eine Versicherung für das Fahrzeug, die man vor dem Kauf abschließen muss. Im Gebäude
der MVD gibt es einen Versicherungsvertreter, bei dem man eine solche Versicherung
abschließen kann. Ähnlich dem deutschen Versicherungsprinzip kann man zwischen
verschiedenen Leistungskatalogen auswählen (basic coverage, full coverage etc.). Die Kosten
liegen zwischen 50 und 150 $ pro Monat. Für die Überschreibung benötigt man keinen
amerikanischen Führerschein. Es empfiehlt sich allerdings diesen frühzeitig zu machen, da
man mit einem deutschen Führerschein deutlich höhere Versicherungsbeiträge zahlen muss.
Bei manchen Versicherungen muss man den amerikanischen Führerschein aber schon drei
Monate haben um die billigeren Tarife in Anspruch nehmen zu können.
Achtet beim Kauf des Fahrzeugs darauf, dass grundlegende Dinge im Auto vorhanden sind.
Das wichtigste ist die Klimaanlage. Ohne geht es überhaupt nicht. Im Sommer bei 90%
Luftfeuchtigkeit geht man sonst ein. Außerdem sollten die Reifen ein ausreichendes Profil
haben. Lasst am besten auch noch die Bremsen überprüfen, das könnt Ihr bei verschiedenen
Supermärkten machen lassen, aber auch Autozone macht das. Das Benzin ist ungefähr 1/3 bis
½ so teuer wie in Deutschland. Das macht das Fahren ziemlich angenehm.
Eine weitere und vielleicht einfachere Möglichkeit für Euch könnt es sein, bei anderen
deutschen Studenten ein Fahrzeug zu kaufen. Schaut einfach mal nach, was die so für Autos
haben. Im Regelfall ziehen die einen nicht über den Tisch.
Ich persönlich habe ein Fahrzeug in Phoenix gekauft. Der Grund dafür liegt darin, dass ich
Verwandte dort habe. Über sie habe ich ein Auktionsauto erstanden. Es war ein 1995er
Chevrolet Lumina 3,1 für 2.550,00 $. Für ein paar hundert Dollar habe ich noch neue Reifen,
neue Bremsen besorgt und eine Motorüberholung durchführen lassen. Daraufhin war der
Wagen in erstklassigem Zustand. Das Fahrzeug war ursprünglich ein städtisches Auto und
hatte beim Kauf 81.000 Meilen auf dem Tacho. Ich habe mich bei meinem Cousin
mitversichern lassen und habe monatlich 54 $ für eine basic bezahlt. Die Formalitäten dafür
konnte ich ohne Probleme innerhalb eines Tages erledigen. Den Versicherungsschein sowie
die Fahrzeugpapiere muss man immer im Fahrzeug bei sich haben. Anschließend bin ich
innerhalb von 40 Stunden von Phoenix nach Tampa gefahren. (drei Zeitzonen, 3.600 km inkl.
Fünf Stunden Schlaf).
Im Nachhinein hat sich diese Strecke absolut gelohnt, weil mein WG-Mitwohner und ich
sowie die anderen Deutschen vor Ort ziemlich viel unterwegs waren. Am Ende kamen wir
nach 4 Monaten auf 10.000 gefahrene Meilen (also 16.000 km).
Später habe ich dann den Wagen an einen anderen Studenten verkauft. Dabei solltet Ihr
immer etwas Zeit einplanen, um die o. g. Formalitäten zu erfüllen.
Führerschein
Wie schon in vielen alten Erfahrungsberichten beschrieben, lohnt es sich den amerikanischen
Führerschein zu machen. Die Anschriften und Öffnungszeiten findet ihr hier :
http://www.hsmv.state.fl.us/offices/hillsborough.html.
Wenn
Ihr
einen
deutschen
Führerschein besitzt müsst Ihr nur den Theorietest absolvieren. Hierfür empfiehlt es sich
online einen Termin auszuwählen, weil Ihr dann auf jeden Fall den Test machen dürft, gerade
samstags ist ziemlich viel los. Nehmt Euren Pass, das I-94 und DS-2019 mit. Für den
Theorietest empfiehlt es sich einmal das Driver`s Handbook zu lesen
(http://www.hsmv.state.fl.us/handbooks/English/). Dann sollte der Test kein Problem sein.
Der Test hat 2 Teile : 20 allgemeine Fragen zu Schulbussen, Alkoholgrenzen, … und 20
Verkehrsschilder Fragen. Ihr müsst jeweils 15 richtige Antworten geben. Dann bezahlt man
20 $ und bekommt einen vorläufigen Zettel, der richtige Schein wird einem innerhalb von 3
Wochen zugeschickt. Selbst wenn Ihr den Führerschein nicht für ein Auto benötigt, weist er
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Euch als Einwohner Floridas aus und bringt bei vielen Attraktionen vergünstigte Eintritte,
besonders bei den Themenparks.
Sozialversicherungsnummer
Eine Nummer die man in den Staaten für alle möglichen Anmeldungen braucht. Wenn man
keine hat, gilt man direkt als kreditunwürdig und zahlt die maximale Kaution. Die Nummer
bleibt auf Lebenszeit erhalten, kann also auch bei späteren USA-Aufenthalten genutzt werden.
Bis Ihr die Nummer allerdings habt, seid Ihr bei den meisten Sachen schon angemeldet. Wer
sich aber tiefer in die amerikanische Bürokratie stürzen möchte, darf gerne weiter lesen.
Wenn Ihr Euch bei Catherine Seybold (weiter unten) anmeldet, sagt ihr, dass Ihr eine SSN
beantragen wollt. Sie gibt Euch dann Informationsmaterial und stellt Euch, wenn Ihr
hartnäckig („ich brauche die Nummer für meinen Apartmentvertrag“, etc.) bleibt, ein
Schreiben aus, dass Ihr auf dem Campus arbeiten werdet. Damit und mit Pass, I-94, DS-2019
geht Ihr nach circa 4 Wochen (solange sollte man warten, damit die Daten der
Einwanderungsbehörde vom Flughafen auch im System gespeichert sind) zu einem
Sozialversicherungsbüro. Dann heißt es warten, Unterlagen vorlegen und zwei Wochen
darauf bekommt Ihr Eure SSN zugeschickt.
Wohnung
Wie auch schon mehrere Vorgänger sind wir nach endloser Suche in The Cove eingezogen.
Der Vermieter Jeff ist ein ziemlich cooler Typ und regelt das ganze unkompliziert. Zum
Glück hat mein Mitbewohner das Ganze vor Ort geregelt, ich habe aus Arizona noch die
Kreditkartendaten durchgefaxt und dann haben wir eine Zwei-Zimmer-Wohnung gehabt.
Das größte Problem bei der Wohnungssuche in Apartmentkomplexen ist, dass die meisten
Anlagen eine Mindestmietdauer von 7 Monaten verlangen. Der Staat Florida verlangt auf
Mietverhältnisse kürzer als 7 Monate circa 12% Hotelsteuer. Daher bieten nur wenige
Anlagen short term Verträge an und die, die es tun verlangen Kurzmietzuschläge. So werden
aus 930 $ Grundmiete mit 100 $ Kurzmietzuschlag und Steuern schnell 1.150. Wasser, Müll
und Strom nicht inklusive. Neben The Cove haben wir im 10 Meilen Umkreis nur einen
weiteren Komplex gefunden, der überhaupt Kurzzeitmieten anbietet.
Der Apartmentkomplex hat drei Swimmingpools, einen Tennisplatz und ein kleines
Fitnesscenter und liegt an der Tampa Bay, in der Nähe der Gandy Bridge. Die Zimmer sind
unmöbliert, besitzen aber Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler und natürlich einen
Backofen. Meinem Mitbewohner und mir hat es trotz hoher Miete (1.200 Dollar plus Strom
etc.) sehr gut dort gefallen. Wir waren jeden Abend am Pool, haben das kleine Fitnesscenter
häufig besucht. Internet haben wir uns über die Nachbarn besorgt. Es gibt viele ungesicherte
W-LANs in der Umgebung, alleine wir konnten auf 2 bis 4 Netzwerke zugreifen, so dass wir
alles um das Internet regeln konnten, inklusive Telefonieren und chatten über Skype und den
Windows Live Messenger etc.
Es gibt weitere Vorteile der optimalen Lage der Wohnungen. Bis zum TGH sind es ca. nur 15
min Fahrt mit dem Auto, (es verkehrt auch ein direkter öffentlicher Bus zwischen dem TGH
und The Cove, allerdings braucht der ca. 40 min und hat einen bescheidenen Fahrplan).
Außerdem sind mehrere Supermärkte sehr nah, das und die Anfahrt zu den Stränden ist kürzer
als von allen anderen Wohnlagen. Die Anfahrt aus dem Norden von Tampa dauert deutlich
länger, da man immer mit dem Verkehr fahren muss und die täglichen Staus sind ziemlich
zäh. Im Süden zu leben ist zwar teurer, dafür aber mit mehr Vorteilen behaftet.
The Cove
4001 S. Westshore Blvd.
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Tampa, 33611
Tel.: +1 (813) 839 5478
http://www.apartmentguide.com/apartments/Florida/Tampa/11318/PropertyOverView.aspx
Die alten Erfahrungsberichte listen viele Wohnungen auf, von denen ich aber nicht weiß, wie
aktuell sie sind, da dort nun schon länger keine Deutschen mehr gewohnt haben. Prinzipiell
kann man möbliert (weniger Auswahl) und unmöbliert (mehr Auswahl) wohnen. Die
Wohnlage ist beim weit ausgebreiteten Tampa und den weit verteilten Krankenhäusern in
jedem Fall auch entscheidend.
Strom
Bei TECO telefonisch anmelden. Man muss allerdings ein security deposit in Höhe von 185 $
bezahlen, das man am Ende als Scheck nach Deutschland geschickt bekommt und dann
wieder einlösen kann. Bei einem TECO Partner (wie der Westshore Pharmacy am S
Westshore Blvd) muss man dann persönlich vorbei, um die Anmeldungsgebühr zu bezahlen.
Wir haben zwischen 40 und 55 Dollar Strom pro Monat bezahlt. Benutzt die Klimaanlage nur
intermittierend, ansonsten gehen die Stromkosten in die Höhe. Der Durchschnittsamerikaner
ohne ökologisches Bewusstsein lässt seine Airconditioning rund um die Uhr laufen und
bezahlt je nach Hausgröße 200-500 $ Stromrechnung pro Monat.
Telefon
Einfach zu einem Verizon Store (z.B. Ecke Kennedy und Dale Mabry) und den billigsten
Anschluss nehmen. Es existieren Spezialtarife beispielsweise für Verbindungen nach
Deutschland. Es kommt mit herkömmlichen Long Distance Phone Cards und sich anrufen
lassen aber viel billiger.
Wir haben allerdings niemals Telefon gehabt, weil wir umsonst die W-Lan-Anschlüsse der
Nachbarn genutzt haben und dadurch kostengünstiger über das Internet telefonieren konnten
(Skype, Windows Live Messenger etc.). Die andere Option wäre einen Internetanschluss über
die Kabelfirma für circa 20 $ pro Monat anzumelden und dann ebenfalls die Internettelefonie
zu verwenden.
Wetter
Das Wetter in Florida ist, wie die meisten vermuten, warm. Dabei gibt es jedoch einige
Abstufungen. Der Hochsommer (Juni-August) ist extrem warm, zeitweilig stieg die
Außentemperatur über die Körpertemperatur leicht febriler Patienten. Noch dazu ist die
Luftfeuchtigkeit sehr hoch, so dass man sobald man die klimatisierte Umgebung verlässt
gegen eine Wand aus Hitze läuft. Egal was man im Freien tut, man schwitzt. Noch dazu ist
der Sommer in Florida die Regenzeit. Dass heißt es regnet/gewittert fast jeden Tag zwischen
13 und 18 Uhr für circa 20-30 Minuten. Dabei beginnt es innerhalb von 3 Minuten so zu
schütten, dass kein Autoscheibenwischer mehr freie Sicht verschaffen kann. Wenn es zu
regnen beginnt sofort unterstellen, so wird man nicht nass, ist aber auch vor den Blitzen
geschützt, die im Sekundentakt um einen herum einschlagen. In Florida sterben jedes Jahr
dutzende Menschen am Blitzschlag (Ihr werdet in der Klinik vermutlich einige Überlebende
sehen) und damit sind Blitze eine viel häufigere Todesursache als Alligatoren oder gar Haie.
Nach Eurem Aufenthalt werdet Ihr wissen, warum die Eishockeymannschaft Tampa Bay
Lightning heißt. Außerdem gibt es im Sommer deutlich mehr Moskitos. In Tampa ist es
erträglich, die Everglades meidet man deswegen im Sommer besser. Im Oktober kühlt es dann
merklich ab, die Luftfeuchtigkeit sinkt und es hört auf zu regnen. Baden kann man noch bis
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Mitte / Ende November, danach ist es außerhalb der Mittagszeit schon ein bisschen kühl
(20°C). Von Ende August bis Ende November ist die Hurrikansaison, wobei die
Wahrscheinlichkeit für einen Hurrikan in der Mitte dieser Zeit am größten ist. Während 2005
mehrere Hurrikans Florida trafen, war 2006 ein ruhiges Jahr, mehr als ein bisschen Regen war
nicht zu merken. Sollte ein Hurrikan Tampa treffen, wird man in Südtampa (wo auch The
Cove liegt) und um das Krankenhaus nasse Füße bekommen. Aber ist ja nicht Eure
Immobilie. Wenn Ihr Euren Aufenthalt frei festlegen könnt, würde ich den Hochsommer wo
anders verbringen. Wenn nicht geht halt um 18 Uhr an den Pool.
Ankunft
Hier eine Übersicht der Dinge, die man bei Ankunft in Tampa in den ersten Tagen erledigen
sollte, bevor es in der Klinik losgehen kann. Dafür sollte man auch, wenn möglich 2-3
Werktage vorher einplanen. Sonst wird es stressig.
University of South Florida, Hauptgelände:
Ellen Almeida: sitzt im EG im Hautgebäude der medizinischen Fakultät auf dem Campus,
neben der Medical Library. Hier kurz vorstellen oder auch bei Marissa Cook, sie helfen bei
der Besorgung des Pagers nebenan und verweisen zu. Die für die Pager notwendigen Money
Orders erhält man am besten bei Amscot in der Nähe. Einfach nach dem Weg fragen.
Cheryl Beckler: Sitzt im gleichen Gebäudekomplex im 4. Stock und ist für die Rotationen
verantwortlich. Sie ist nett, aber ein bisschen langsam und unkoordiniert. Die erste Rotation
sollte man vor Ort mit ihr absprechen, dann kann man weitere direkt mit den Attendings
koordinieren und sie in Kenntnis setzten und offiziell um Einverständnis fragen. Am Ende
gibt es bei ihr auch die wichtigen PJ Bestätigungen, die man dann noch bei E. Almeida mit
dem Siegel versehen lassen sollte.
Catherine Seybold: Sie ist vom International Office der USF und sitzt an einem völlig
anderen Ort in einem Gebäude links neben der Main Library. Man sollte aber vorher einen
Termin vereinbaren unter (813) 974 5102. Dort muss man noch einige Formulare ausfüllen,
den Krankenversicherungsnachweis vorzeigen und das Berechtigungsformular für den USF
Studentenausweis beziehen. Diesen bekommt man im Anschluss im Marshall Center. Zu ihr
müsst Ihr auch gehen, um ein Formular zu bekommen, damit Ihr die Social Security Number
bekommt. Wenn Ihr Euch nicht innerhalb von 90 Tagen nach Einreise bei ihr gemeldet habt,
gibt es Probleme mit den Behörden, also nicht vergessen.
Marshall Center: Hier befindet sich der Main Bookstore, STA Reisebüro und auch das ID
Card Office. Eingeschränkte Öffnungszeiten beachten und 10 Dollar für die ID Card
bezahlen.
Med. Bookstore: In der Nähe der Med. Fakultät: Hier gibt es die Kurzkittel, Bücher und
andere USF Sachen. Allerdings habe ich niemals den Kurzkittel angehabt. Ich habe immer
den langen „Matrixkittel“ getragen
Elaine Adams: Sitzt im 4. Stock des TGH, zuständig für Graduate Medical Education. Zu Ihr
müsst Ihr nur, wenn Ihr am TGH arbeitet. Wenn Ihr vor der Tür steht und nicht reinkommt,
laut klopfen oder den Wachmann um die Ecke fragen, ob er sie für Euch anruft. Vorher
anrufen und fragen ob sie da ist, weil das nur selten der Fall ist. Von ihr erhaltet Ihr ein
Computerpasswort, einen Zettel um eine ID-Card zu bekommen und wenn Ihr fragt ein
Schreiben für eine Parkgenehmigung (Details siehe Parken).
Parken
Wenn Ihr zu Ellen Almeida oder Cheryl Beckler müsst, parkt auf dem Parkplatz des James A.
Hailey Veterans Hospital und lauft über die Brücke Richtung USF Campus. Weil es sich um
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einen Besucherparkplatz handelt, solltet Ihr nicht mit Kittel herumlaufen. Um Catherine
Seybold zu besuchen, könnt Ihr einen langen Spaziergang über den Campus machen oder mit
dem Auto auf den Besucherparkplätzen im Parkhaus oder vor der Bibliothek parken. Auf den
anderen Flächen bekommt man schnell einen Strafzettel, selbst wenn diese riesig und sonst
fast leer sind. Am TGH direkt darf man als Student nicht parken. Es empfiehlt sich gegenüber
auf dem Festland in den Seitenstraßen zwischen Publix und dem gelben Wohnhaus zu parken
und 5 Minuten zu laufen. Am Wochenende kann man auch im Parkhaus von 17 Davis parken,
um sich 3 Minuten Fußweg zu sparen. Der offizielle Studentenparkplatz ist das Ybor City
Parkhaus. Von dort fahren Shuttlebusse zum TGH. Wenn Ihr aus Südtampa kommt, braucht
Ihr 10 Minuten mehr um dort hinzukommen und sicherlich 20 Minuten bis Ihr mit dem
Shuttlebus zurück seid. Aber die Parkgenehmigung (gibt`s bei Elaine Adams) lohnt sich,
wenn man aus anderen Gründen nach Ybor City möchte, z.B. ins Kino, die Disco oder zu den
Prostituierten (lasst Euch nicht erwischen, ist illegal).
Mobiltelefon
Bei den T-Mobile Geschäften kann man relativ billig einen Pre-paid Vertrag abschließen
(kann man bei Walmart kaufen inkl. Telefon). Dazu gibt’s ´ne Handynummer und Guthaben,
das man aufladen kann. Das Guthaben kann verfallen und man muss immer bezahlen auch
wenn man angerufen wird. Ansonsten ist es unkompliziert.
Mit einem Triband-Handy aus Deutschland kann man auch in den USA telefonieren, ggf.
SIM-Karten austauschen (so hab ich es gemacht).
Rotationen
Vor Beginn in Tampa sollte man eine Liste mit der ersten gewünschten Rotation einreichen.
Es wäre schön, wenn so etwas funktionieren würde. Doch da scheitert es an der Organisation
von Cheryl Beckler. Am besten klärt man die gewünschten Rotationen direkt vor Ort, auch im
Verlauf des Tertials. Das hat manchmal auch den Vorteil, dass man flexibler seine Pläne
ändern und den Bedürfnissen anpassen kann. Mit Geschick und Absprache mit den anderen
Freiburgern kann man so jede gewünschte Rotation absolvieren. Da kann man gelassen
rangehen.
Es gibt im Prinzip drei Krankenhäuser, an denen Rotationen absolviert werden können, doch
habe ich nur am TGH (Tampa General Hospital) gearbeitet. Andere Berichte beschreiben das
VA (Veteran Affairs) und das Moffitt-Cancer Center (The End of Cancer Begins Here).
Grundsätzlich sind in den USA medizinische Teams so organisiert, dass es neben einem
Attending (= Oberarzt) einen Fellow (= Facharzt ab 4. Jahr), einen Senior Resident (älteren
Assistenzarzt), einen Intern (= First-year Resident = Assistenzarzt im 1. Jahr) und evtl. einen
Studenten gibt (3rd or 4th year medical students).
Man unterscheidet zwischen einem Primary Team, welches hauptverantwortlich für einen
Patienten zuständig ist und einem Consultative Team, welches bei entsprechenden
Fragestellungen konsiliarisch hinzugerufen wird. Die Teams wechseln immer zu Beginn eines
neuen Monats (Attendings und Senior Residents wechseln am 1. eines Monats, Interns
wechseln am 3.), meistens auch auf allen Positionen.
Meine Rotationen verliefen genau im Zeitplan mit den amerikanischen Mitstudenten, so dass
ich immer gut integriert werden konnte.
Generell sollte erwähnt werden, dass die Qualität der Rotation stark von den Attendings,
Fellows und Residents abhängt und selbst innerhalb der Rotation schwankt, wenn z.B. der
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Attending wechselt. Ich würde deshalb zuerst Rotationen nach persönlichem Interesse
auswählen, denn der Attending der vor einem Jahr einen Monat ein Team hatte, ist noch lange
nicht für Euch zuständig. Wenn Ihr vor Ort seid, könnt Ihr Euch nach guten Attendings
umhören und nachfragen, wann wer wo ist. Damit könnt Ihr eher gute Rotationen erleben als
mit der Auswahl anhand alter Erfahrungsberichte.
Rotationen Giw
MICU – Medical Intensive Care Unit – Pulmonary / Critical Care
Attending: Dr. Rumbak / Dr. Solomon
Fellow: Dr. Subramanian
Senior Resident: Ross Specter
Intern: Maureen Gibbons, Elvis Castillo
Med. Students: Freeman Kamuru, Natalia Regales
Meine erste Rotation war auf der MICU und ich wurde gleich ins kalte Wasser geworfen. Es
war für mich die zweitbeste Rotation, weil ich sehr viel gelernt habe (SOAPs etc.), aber auch
weil ich sehr viele Eingriffe durchführen durfte (ZVKs, arterielle Zugänge etc.). Die
Attendings wechseln monatlich zwischen Dr. Rumbak und Dr. Solomon. Die beiden sind sehr
nett, Dr. Rumbak ist jedoch sehr hektisch. Die MICU ist auf jeden Fall ein Pflichtprogramm.
GI – Gastroenterology – Consultative
Attending: Dr. Jürgen Nord / Dr. Mamel
Fellow: Dr. David Sokolow, Dr. Rackoff, weitere
Senior Resident: Aliyah Baluch
Intern: Mike Small
Med. Student: Joe Katta
Bei dieser Rotation, die meine zweite war, hatte ich das Riesenglück, Dr. Nord
kennenzulernen. Er kommt aus der Nähe von Kassel und lebt schon seit ewigen Zeiten in den
Staaten. Er ist der Leiter der Gastroenterologie und ist ein absoluter Spitzenarzt. Es hat richtig
Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten, er ist ein sehr guter Lehrer.
Das Team war auch sehr gut und man hat konsiliarisch ein bis zwei Patienten pro Tag selber
gesehen und anschließend vorgestellt. Nach der Vorstellung des Patienten ist man meistens
nachmittags auf Visite gegangen. Zwischenzeitlich war man dann bei den Prozeduren
anwesend. Die Attendings (fünf bis sechs an der Zahl) wechseln monatlich.
Mittwochs ging es immer nachmittags zur 30th Street Clinic. Das ist eine Klinik, wo die arme
Bevölkerung von Tampa behandelt wird. Dr. Nord leitet an diesem Tag immer die Klinik. Das
ist auch sehr spannend.
Consultative Cardiology
Attending: Dr. Bengt Herweg, Dr. Leonelli, Dr. Stromquist, Dr. Curtis
Fellow: Dr. Ray Cutro, weitere
Senior Resident: Ari Padmanabahan
Med. Student: Faith Gardener
Dies war leider mit Abstand die langweiligste Rotation, die ich durchgemacht habe, obwohl
mir die Kardiologie sehr am Herzen liegt. Allerdings war das Team absolut spitze und wir
haben richtig Spaß gehabt (besonders wegen der Schwestern auf Station 2b und 3b). Die
Attendings haben wöchentlich gewechselt und schienen alle nicht besonders viel Freude am
Konsiljob zu haben (wird anscheinend schlecht bezahlt). Man lernt allerdings ziemlich viel,
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insbesondere das EKG macht einem danach keine Probleme mehr. Dr. Leonelli war meines
Erachtens der beste Lehrer, danach kam Dr. Herweg, ein Elektrophysiologe aus dem
Ruhrgebiet, der schon lange in New York gelebt hat. Dr. Stromquist ist etwas eigensinnig, da
seine Lehrmethoden mir nicht gefallen haben. Dr. Curtis ist ganz nett.
MICU – Nights
Attendings: Dr. Rumbak
Senior Resident: Dr. Tom Lupoli, Dr. Lauren Carls
Diese Rotation steht auf keinem Plan, ich habe sie mir persönlich ausgesucht. Einfach kurz
vorher mit dem Night Resident reden, dass man die Rotation macht und dann Cheryl Beckler
informieren.
Dies ist mit Abstand das Beste, was man im TGH machen kann. Die Schichten dauern von
19:00 bis 07:00 und man ist ständig zwischen dem ER und der MICU unterwegs, um die
Patienten zu versorgen. Prozeduren macht man da am laufenden Band (ZVKs, Zugänge etc.)
und man ist ziemlich stark für seine Patienten verantwortlich. Man ist dabei die ganze Nacht
mit dem Night Resident unterwegs und die freuen sich meistens sehr, abends jemanden zum
quatschen zu haben. Ich hatte zwei extrem liebe Residents, die einem auch selber die
Verantwortung für Patienten übertragen haben.
Wenn Ihr Lust auf Nachtschichten mit viel Programm habt, dann macht auf jeden Fall diese
Rotation.
Rotationen Matthias
Infectious diseases – Infections in the ICU
Attendings : Dr.Montero, Dr. Wills, Dr. Houston, Dr. Casanas
Was sich so speziell anhört, ist die Rotation im allgemeinen ID-Service. Es gibt außerdem
einen HIV-Service und einen Transplant-Service. Ihr könnt recht selbständig arbeiten, seht
viele Patienten und stellt diese gegen Abend dem Attending vor. Das Team hat keine Skrupel
Euch eine ganze Intensivstation mit Patienten zu übergeben, Ihr müsst halt nur die Schwestern
vertrösten, dass die Entscheidung über das Antibiotikum erst der Attending fällen wird. Weil
der allgemeine Service der arbeitsintensivste ist, helfen die Attendings der anderen Services
gegen Nachmittag aus und sehen ebenfalls Patienten. Es kann also vorkommen, dass man die
Patienten, die man während des Morgens gesehen hat, drei verschiedenen Attendings
vorstellt. Fazit: Sehr nettes Team, lehrreich, ordentliches Teaching und mehr Abwechslung
als bei dem hoch gelobten Dr.Greene im Moffit.
Nephrology
Attendings : Dr. McFarren, Dr. Rifkin
Fellows : Dr. Doumit, Dr. Sitker
Morgens Patienten sehen, dann bereits gegen 10.30-11.30 Visite. Bei Dr. Rifkin kurz und
schmerzlos, bei Dr. McFarren aufgrund der sozialen Interaktionen mit Team und
Pflegepersonal etwas länger. Dr. McFarren erhält eindeutig den Preis für die lustigste Visite
im TGH. Die beiden wechseln sich alle 2 Wochen ab, Ihr werdet also jeden 2 Wochen
erleben. Ich habe fast nur durch die Fellows etwas gelernt, wobei besonders Dr. Doumit ein
hervorragender Lehrer ist. Mir hat die Rotation Spaß gemacht, auch weil ich mich für Nephro
interessiere, ist aber sicher nicht für jeden etwas. Fazit: Zeitlich überschaubar, meistens um
14:00 zu Ende, Krawattenverbot und Lachgarantie, für Nephrointeressierte zu empfehlen.
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MICU siehe Giw
ER
Attendings : jede Schicht zwei Andere
Das größte Problem am ER ist, reinzukommen. Das Ausbildungssystem in Tampa wurde
umgestellt und die Studenten absolvieren den ER Kurs jetzt im dritten Jahr. Deshalb gibt es
keine Plätze für 4. Jahresstudenten und für Deutsche auch nicht. Wenn Ihr Cheryl Beckler
fragt, werdet Ihr auf Granit beißen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, Ihr wendet Euch
rechtzeitig (Monate) vorher an Dr. Tracy Sanson die Ausbildungskoordinatorin des ER und
fragt nach einem Platz als 4th year student. Es gibt nämlich einige Plätze, die aber schon
länger vorher ausgebucht sind von Studenten anderer Unis, die eine Rotation am TGH
machen und sich danach gleich im ER bewerben wollen. Vielleicht bekommt man so einen
offiziellen Platz. Oder man lässt von einem Attending empfehlen. So kam ich innerhalb von 4
Tagen in den ER, allerdings waren die meisten Schichten schon voll und so bekam ich nur 10
Schichten und eine Mitfahrt im Rettungswagen. Dennoch würde ich sagen, es hat sich
gelohnt. Es gibt Schichten im Adult ER (wie in der Fernsehserie), in der Kindernotaufnahme
und im Fast Track, einer Art Notfallpraxis, wobei jede ihren Reiz hat. Man erhält einen
Dienstplan und arbeitet 8-Stunden Schichten im 3 Schichtsystem. Man sieht Patienten, darf
die Aufnahmebögen nicht ausfüllen, sondern nur die Kopie vollkritzeln und stellt den
Patienten dann einem Attending vor. Ansonsten kann man Schnittwunden nähen und andere
Prozeduren machen. Dienstag Nacht arbeiten nur Oberärzte und man darf als Student nur
Prozeduren machen. Eindeutig meine beste Nacht im ER. Mittwoch Morgen treffen sich alle
Assistenten und Studenten zu den Grand Rounds einer 5stündigen Fortbildungsveranstaltung
mit interessanten und abwechslungsreichen Vorträgen. Um im Rettungswagen mitfahren zu
dürfen, muss man vorher unter Zeugen eine Haftungsausschluss unterschreiben, dann kann
man sich aber eine Rettungswache aussuchen und anrufen ob ein Platz frei ist.
Kleidung / Dress code
Prinzipiell erkennt man die amerikanischen Studenten an den typischen Kurzkitteln. Dadurch
wird man unschwer in jeder Situation als Student vom Personal identifiziert und wird nicht
mit unnötigen Fragen bombadiert. Die Kittel können auf dem USF Campus in der Bücherei
gekauft werden.
Ich habe mir allerdings diese hässlichen Kittel nicht gekauft, sondern einen gescheiten
Langkittel mit Stehkragen aus Deutschland mitgebracht. Standardmäßig wurde ich einmal pro
Woche mindestens von einer Person auf diesen Kittel angesprochen, weil die Amerikaner
anscheinend den Stehkragen nicht kennen. Am Ende hieß mein Kittel nur noch „Matrixkittel“.
Mir hat es gefallen, ich musste mich lediglich jedes Mal als Student zu erkennen geben.
Des weiteren wird von Studenten ein ordentliches Auftreten verlangt. Am ersten Tag
empfiehlt sich für Herren ein Hemd mit Krawatte unter dem Kittel und für Frauen ein
entsprechendes Auftreten. Je nach Abteilung wird man Euch erlauben/zwingen die Krawatte
abzunehmen oder Ihr könnt OP-Klamotten (Scrubs) tragen. Bluejeans sind generell tabu,
sobald Ihr Patientenzimmer betretet.
Touristik
Alles in allem ist Flordia ein wahnsinnig schönes Land, in dem man viel reisen sollte. Da es
viele Reiseführer gibt, verweise ich auf einige wenige Punkte mit kurzen Kommentaren, wie
es mir gefallen hat.
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Ybor City: Stadtteil von Tampa. Ehemaliges kubanisches Zigarrenviertel. Ist ein netter Ort,
um sich abends zu vergnügen (Clubs, Pizzerien, Zigarrenfirmen, Game Works, Prostituierte,
Scientology, Eisessen). Wenn Ihr über Halloween in Tampa seid, verpasst nicht die
Guavaweenparty in Ybor City. Rosenmontagsumzug auf amerikanisch.
Fort De Soto Beaches : Naturschutzgebiet mit sehr schönen Sandstränden im Süden von St.
Petersburg. Angeblich einer der schönsten Strände der USA.
Miami: schöne Stadt, sehenswert; es lohnt sich die Promi-Boots-Tour mit Villenviertel, der
Strand und eine Tour durch Coral Gables
Everglades: auf jeden Fall eine Bootstour machen, eher im Winter zu empfehlen wegen der
Mücken. Sehr schönes Gelände. Als Mückenschutz empfehlen sich Mückenschutzmittel mit
>20 % DEET, außer Ihr wollt mal erfahren, wie sich eine West Nil Virus Infektion anfühlt.
Florida Keys : Amerikanische Traumroute bis Key West
Jacksonville: hässliche Stadt, außer einer Mall gibt’s da nichts
Orlando: Innenstadt sehr sehenswert, richtiges „Altstadtgefühl“, nah an Tampa dran
Sarasota: schöne Museen, netter Strand
St. Augustine: älteste Stadt der USA mit kleiner süßer Altstadt und coolem College
Disney World: teurer Eintritt (mehr als 65 Dollar), lohnt sich für einen Tag mal, deutliche
Rabatte mit Floridaführerschein
Disney Wasserparks: teuer, lohnen sich aber auf jeden Fall
Myaka River State Park: Kanufahren auf einem riesigen See. Ziemlich interessant für
Anfänger
Hillsborough River State Park: Nah an Tampa dran mit einer hervorragenden Kanu-Route.
Muss man auf jeden Fall mal hin. Alligatoren und Schildkröten in Massen, aber auch Mücken.
Gibt zahlreiche Grillplätze, die sich lohnen sowie einen Swimming Pool
Ocala National State Park: (Juniper Springs) mit die schönste Kanustrecke, die wir befahren
haben. Ist ein kristallklarer Fluss, 11 km lang. Die Fahrt dauert fast 4 Stunden und ist
anstrengend, aber es lohnt sich total, weil die Natur atemberaubend ist. Anschließend kann
man sich im 8° kalten Pool vergnügen. Aufgrund der großen Beliebtheit sollte man die Kanus
vorher telefonisch reservieren.
Strände bei St. Petersburg: schöne Strände aus Sand mit viel Muscheln und guten
Grillplätzen sowie diebischen Vögeln. Lohnt sich.
Flüge in andere Städte : Ab Tampa fliegen mehrere Billigflieger in verschiedene Städte der
USA, Bahamas, Grand Cayman und sonstige Karibikinseln. Sehr gute Verbindungen bestehen
nach New York und anderen Städten in Neuengland. Je früher man bucht, desto billiger,
allerdings wird man nicht an die Tarife von Ryanair herankommen. 80-100 $ inkl. Steuern
und Gebühren für eine einfache Strecke innerhalb der Osthälfte der USA sind Minimum.
(www.southwest.com,
www.flyted.com,
www.jetblue.com,
www.airtran.com,
www.midwestairlines.com)
Giw´s Fastfood Guide
Taco Bell
Vorteile
Nachteile
Sehr günstiges Essen, leckere Geringe Auswahl, mindere
mexikanische Küche, satt für Fleischqualität
wenig Geld
Mein Lieblings-Billig-Fast-Food-Laden ****
13
Mc Donald´s
Wendy´s
Moe´s
Hardees
Subway
Denny´s
Jack in the box
Baja Fresh
Cold stone
Starbucks
Olive Garden
Romano´s Maccaroni Grill
Steak ´n´ Shake
Steak and Ale
Gerichte alle bekannt, große Schlechtere Qualität als in
Auswahl, günstige Angebote Deutschland, fettig
Gehe ich nur im Notfall hin **
Billig, mittelgroße Auswahl, Mindere
Fleischqualität,
auch für Vegetarier, sehr Standardburger
billige Angebote
geschmacklich nicht gut
Einfache Küche, mittelgroße Auswahl***
Sehr
gute
mexikanische Teurere Menüs
Küche, schnell und lecker
Lecker und satt ****
Top-Burger,
günstig, Geringe Auswahl, pampige
Fleischqualität ok
Bedienung
Super Billig-Burger ****
Lecker,
gesund,
viel, Brotqualität
ohne
günstiger als in Deutschland, Ballaststoffe
bei Angeboten sehr günstig
Cooler Laden auch für Veggies *****
Kein Fastfood, sehr gutes Fettig
Frühstück, große Portionen
Gut zum Frühstücken ****
Billig, gute Auswahl, sehr Gibt´s nicht in Tampa, sehr
lecker
fettig da viel frittiert
Ich mag den Laden ****
So wie Moe´s nur besser
Gibt´s nicht in Tampa
Das Non-Plus-Ultra des mexikanischen Fastfood *****
1a-Eisdiele
Etwas teurer
Bedienung ist voll Cool, insb.
Wenn
die
Trinkgeld
bekommen
Super-Eis für danach *****
Kennt man auch schon in Kaffee ist eher mild
Deutschland
Leckere Frappuccinos
Guter Kaffee, nette Geschenkideen ****
Restaurant, Salat in Mengen, Teuer
lecker
Netter Ort zum Abendessen ****
Super gute Pasta, nette Teuer,
Papiertischdecken,
Bedienungen,
gute Strohhalme im Getränk
Vorspeisen
Sehr gut für ein Dinner ****
Billig, Shakes sind ok
Steaks sind aus Hackfleisch,
schlechte
Fleischqualität,
geschmacklich mies
Der Laden gefällt mir nicht. *
Gutes
Restaurant,
nettes Teuer, Steaks nicht alle
Ambiente, lecker
perfekt
Nettes Restaurant zum Abendssen ***
14
Charley´s
Sweet Tomatoes
Dunkin´ Donuts
Krispy Kreme
In & Out Burger
Burger King
Westshore Pizza
Pizza Hut
S´barro Pizza
Chick a filet
Fish Bone
Waffle House
Pancake House
Billige Subs
Mindere
Fleischqualität,
mindere
Fleischqualität,
schlechter Geschmack
Muss man nicht hingehen*
Riesen Veggie-Auswahl, All Für Salat nicht unbedingt
you can eat, super Qualität
günstig, Mensa-Ambiente
Gut um gesund satt zu werden ***
Große
Auswahl,
super Fettig, süß, kalorienreich,
Donuts, Angebote günstig
machen nicht satt
Leckere Sünde für Zwischendurch ***
So wie Dunkin´ Donuts nur
besser
Krispy Gut ****
Billig
Einfache Auswahl
Mindere Fleischqualität
Fettig
Klassischer Amiladen ***
Kennt man aus Deutschland
Qualität etwas schlechter als
Große Auswahl
in D
Angebote sind günstig
Buger mit Nachgeschmack
Ganz ok ***
Lokaler Pizzaladen
Preise sind teuer
Qualität ist super
Angebote sind günstig
Riesenpizzen
Nette Pizzeria, to go ****
Pizzen sind ok
Teuer
Geschmacklich in Ordnung
Nicht meine Lieblingspizzeria **
Stuffed-Pizzas sind göttlich
Sau-fettig (das Öl trieft)
Viel drauf
Teuer
Na ja, bis auf die Stuffed **
Hühnchen
in
vielen Teuer
Variationen
Schmeckt nicht
Fettig
Abstruse Salate
Komischer Laden *
Restaurant
Teuer
Ausgezeichnetes Essen
Oft seht voll mit Wartezeit
Nette Bedienung
Super zum Abendessen ****
Lecker
Sehr fettig und süß
Große Auswahl
Interessantes Frühstück ***
Besser als das Wafflehouse
Fettig
Größere
Variation
an
Pfannkuchen
Gutes amerikanische Frühstück ***
15
Boston Market
Hühnchen und Salate
Johnny Rocket Burger
Einmal und nie wieder *
Coole Burger und Pommes
Geringe Auswahl
Salate schmecken nicht
Hühnchen
in
minderer
Qualität
Einfache Auswahl
Fettig
Standard-Amiburgerladen ***
Matthias Sportguide Tampa :
American Football :
Team : Tampa Bay Buccaners (NFL)
Das Team spielt im Raymond James Stadium in der Nähe des Flughafens. 2006 haben sie fast
alle Spiele verloren, selbst als ihr Quarterback mit frischer Milzruptur weitergespielt hat.
Keiner in Tampa kann erklären, wie dieses Team 2002 den Super Bowl gewinnen konnte.
Dennoch ist Football unbestritten Nationalsport Nummer 1 und das Stadium ist immer
ausverkauft. Aufgrund der vielen Dauerkarten ist es extrem schwer Karten zu bekommen und
die billigsten Tickets gehen bei 44 Dollar los.
Baseball :
Team : Tampa Bay Devil Rays (MLB)
Das Team spielt im Tropicana Field in St. Petersburg in der Nähe vom All Children`s
Hospital. Das Tropicana Field ist eine im Durchmesser ca. 200 Meter große Halle, in die ein
Baseballfeld und die Tribünen reinpassen. Aufgrund des Spielplans (dreimal in Folge gegen
das gleiche Team, z.B. Mo,Di,Mi) gibt es viele Spiele und das Stadium ist selten voll. Man
bekommt einfach Tickets und die billigsten gehen bei unter 10 Dollar los. Manchmal gibt es
Angebote und man bekommt für wenig Geld gute Plätze. Auch dieses Team verliert meistens
und ist nur in der höchsten Liga, weil man nicht absteigen kann.
Team : Tampa Yankees (Florida League) / New York Yankees (MLB)
Beide Teams spielen im Legends Field neben dem Raymond James Stadium. Im Frühjahr
trainieren hier die New York Yankees (die Echten !) für die neue Saison. Dann sind alle
15.000 Plätze ausgebucht und es ist vermutlich schwer an Tickets zu kommen. Den Rest des
Jahres spielen hier die Tampa Yankees (für Ortsunkundige : so sinnvoll wie FC Bayern
Hamburg) in der Florida League (ungefähr Bezirksliga). Die Tickets sind billig, wir haben 1 $
bezahlt und eine Packung Toast geschenkt bekommen. Dennoch sind vermutlich selten mehr
als 300 Menschen im Stadium und das sind in meinen Augen 300 zuviel. Aber wer einmal
wissen möchte warum Amerikaner ihre Freizeit mit drittklassigem Baseball verbringen ist
hier gut aufgehoben. Und selbst hier kann man die amerikanische Nationalhymne mitsingen.
Eishockey :
Team : Tampa Bay Lightning (NHL)
Das Team spielt im St. Pete Times Forum in Sichtweite vom Tampa General Hospital. Auch
hierfür gibt es Angebote in der Zeitung. Tickets sind ab 20 $ zu bekommen. Diese
Mannschaft hält sich auch eher in der unteren Tabellenhälfte auf.
Trotz der nicht zu unterschätzenden finanziellen und zeitlichen Aufwandes würde ich keine
Sekunde zögern, mich erneut für das Programm zu bewerben. Der Ausflug in ein in
organisatorischen Belangen grundsätzlich verschiedenes System erweitert auf jeden Fall den
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persönlichen Horizont. Es handelt sich um eine einzigartige Gelegenheit dort zu arbeiten, wo
andere Urlaub machen und dabei tief hinter den amerikanischen Traum zu blicken. Ob einem
gefällt was man jeden Tag dahinter sieht bleibt einem selbst überlassen.
Glücklicherweise ist es all den vielen Vorgängern gelungen ein sehr gutes Bild von den
Deutschen zu zeichnen was Auftreten, Engagement, Wissen und soziale Kompetenz
anbelangt. Nutzt diese Vorschusslorbeeren, denn sie werden Euch den Einstieg erleichtern,
weil Euch Vertrauen entgegengebracht wird. Aber arbeitet auch daran, dass Eure Nachfolger
den gleichen Bonus genießen dürfen.
Bei Fragen stehen wir Euch natürlich gerne zur Verfügung. Unsere Emailadressen gibt es
über Frau Goertz.
Links oben: Tampa General Hospital; Rechts oben: neuer Anbau des TGH mit neuer
Notaufnahme; Links unten: Skyline von Tampa mit Baustelle für den Krankenhausanbau;
Rechts unten: North Beach im Fort De Soto Park
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