Richthofen - Ein Begriff in der Militärluftfahrt - Bayerische

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Richthofen - Ein Begriff in der Militärluftfahrt - Bayerische
Richthofen - Ein Begriff in der Militärluftfahrt
Einleitung
Am 21. April 2008 jährt sich der Neunzigste Todestag von Manfred Freiherr von Richthofen. Sieben Monate nach seinem Tod endete am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand bei Compiègne in Frankreich der
Erste Weltkrieg.
Seit dieser Zeit hat der Name Richthofen eine besondere Bedeutung in der
Militärluftfahrt. So trägt noch heute das Jagdgeschwader 71 der Bundesluftwaffe seinen Namen.
Manfred von Richthofen nach seiner Verwundung im Juli 1917
(Bild aus Berliner Illustrirten Zeitung)
Am 28. Juli 1914 begann mit der Kriegserklärung Österreichs an Serbien
der Erste Weltkrieg. Elf Jahre vorher fand der erste Motorflug statt und die
Fliegerei stand somit erst am Anfang ihrer Entwicklung. Das Flugzeug war
damals modernste Technik. In diesem Weltkrieg wurde nicht nur das Flugzeug rasant weiterentwickelt. Das Flugzeug hat auch den Krieg verändert.
Luftschiffe und Flugzeugen brachten den Krieg weit hinter die Front.
Im Krieg braucht man Helden und was eignet sich besser als „High Tech“ in
Verbindung mit einer messbaren Erfolgsgröße, hier die abgeschossenen
feindlichen Flugzeuge. So wurden die Jagdflieger die neuen Helden, und
Manfred von Richthofen war der Erfolgreichste zu seiner Zeit.
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Manfred Freiherr von Richthofen - Der rote Kampfflieger
Manfred von Richthofen gab seinem 1917 erschienenen Buch den Titel:
„Der rote Kampfflieger“
Die Bezeichnung „Roter Baron“ bzw. „Red Baron“ stammt aus dem angloamerikanischen Raum, hergeleitet von seinem Adelstitel Freiherr, übersetzt
Baron.
n 2. Mai 1892 in Breslau, Schlesien geboren, Vater Major Albrecht Freiherr von Richthofen, Mutter Kunigunde, Geschwister Ilse, Lothar und
Bolko.
n Ostern 1911 Eintritt in das Ulanenregiment Nr. 1 „Alexander III“
n Herbst 1912 die Epauletten, d.h. er wurde Leutnant
n bei Kriegsausbruch Kavallerist an der Ostfront in Ostrowo
Manfred von Richthofen im Gespräch mit einem unbekannten Offizier
(Bild aus Berliner Illustrirten Zeitung)
Januar 1915 Ordonanzoffizier bei der 18. Infantrie-Brigade, Aufgabe
entsprach nicht seinen Erwartungen, schrieb Versetzungsgesuch.
n Mai 1915 zur Fliegertruppe versetzt.
n 7. Juni 1915 Ausbildung zum Beobachter bei der Flieger-Ersatz-Abtein
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lung (FEA) 7, Köln.
n an der Ostfront flog er mit Pilot Graf Erich von Holck bei der Feldflieger-Abteilung (FFA) 69 Aufklärungsflüge über Russland
n am 21. August 1915 zur BAO (Brieftauben-Abteilung-Ostende) mit
Großkampfflugzeugen AEG G.II versetzt
n in Ostende kaufte er seinen Hund „Moritz“, eine Ulmer Dogge.
n 1. September 1915 vier Schuss als Beobachter gegen eine englische
Farman abgegeben, die Farman schoss zurück und drehte nach einem
kurzen Kurvenkampf ab.
n 1. Oktober 1915 während einer Zugfahrt Oswald Boelcke getroffen,
den zu der Zeit besten deutschen Jagdflieger mit vier Abschüssen.
n beschloss Pilot zu werden, Zeumer bildete ihn aus
n 10. Oktober 1915 erster Alleinflug
n 15. November 1915 begann seine offizielle Pilotenausbildung in Döberitz
n anschließend zur Kampfstaffel (Kasta) 8 vor Verdun versetzt.
n 26. April 1916 Abschuß einer Nieuport, dieser Abschuss zählte nicht zu
seinen Luftsiegen
n Juni 1916 verlegte das Kampfgeschwader 2 an die Ostfront.
n August 1916 besuchte Oswald Boelcke den Flugplatz Kowel, vor seiner
Abreise fragte er Manfred von Richthofen, ob er sein Schüler werden
möchte.
n 1. September 1916 Dienst bei der Jagdstaffel (Jasta) 2 in Bertincourt
n 17. September 1916 mit der Albatros D.II 491/16 erster anerkannter
Abschuss, eine FE2B der 11. Squadron.
n Januar 1917 nach 16. Abschuss das ‘Pour le mérite’
n kurz darauf zum Führer der Jasta 11 ernannt
n 24. Januar 1917, nach 18. Abschuss brach bei seiner Albatros D.III eine Tragfläche und ihm gelang eine Notlandung
n März 1917 Treffer u.a. in den Benzintank seines Flugzeugs, Notlandung.
n 26. Juni 1917 aus den Jastas 4, 6, 10 und 11 unter dem Kommando von
Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen das Jagdgeschwader 1
aufgestellt, auch „Fliegender Zirkus“ genannt.
n 6. Juli 1917 erhielt Manfred von Richthofen im Luftkampf einen Streifschuss am Kopf, ohnmächtig, erwachte rechtzeitig und konnte landen,
Feldlazarett in Courtrai, seit dem ständige Kopfschmerzen
n August 1917 wieder an der Front bei seinem Geschwader.
n März 1918 Ernst Udet in die Jasta 11
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24. April 1918 übernahm Udet das Kommando der Jasta 4, einen Tag
nach der Verleihung des Pour le mérite, mit 62 Abschüssen der zweiterfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs.
n 20. April 1918 achtzigster und letzter Abschuss auf Fokker Dr.I 425/17
n 21. April 1918 gefallen, Dreidecker landete unbeschadet bei Vaux sur
Somme, sofort von Souvenierjägern zerlegt, genauen Umstände seines
Todes nicht geklärt. Kurz zuvor Luftkampf mit Camel-Jagdflugzeugen
der 209. Squadron und RE8-Aufklärern der 3.AFC, u.a. mit Jagdflieger
Captain A.R.Brown
n laut Franks und Bennett (Quellen) traf Sergeant Popkin von der 24.
MG-Kompanie, 11. Brigade, 4. Australische Division den Rittmeister
vom Boden aus mit seinem MG tödlich
n 23. April 1918 von den Alliierten mit allen militärischen Ehren in Bertangles begesetzt.
n nach einer persönlichen Verfügung von Manfred von Richthofen wurde
Hauptmann Reinhard Kommandeur des Jagdgeschwaders 1.
n nach dessen tödlichen Absturz Hermann Göring, vorher Führer der Jasta
26, bis zum Kriegsende Kommandeur des JG 1.
n 1925 wurde der Leichnam von Manfred von Richthofen nach Berlin auf
den Invalidenfriedhof umgebettet.
n 1975 wurde der Leichnam von Manfred von Richthofen von Berlin nach
Wiesbaden auf den Südfriedhof umgebettet.
n der Gedenkstein vom Invalidenfriedhof wurde von der Familie von
Richthofen dem JG 71 in Wittmund gestiftet
n
Nachbau Fokker Dr. I
(Bild P.Eschbach)
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Zwischen den Kriegen - JG132
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1. April 1934 - Erste Jagdgruppe der noch geheimen Luftwaffe aufgestellt, Tarnbezeichnung „Reklamestaffel Mitteldeutschland, Deutscher
Luftsportverband e.V. (Döberitz)“, 12 Jagdflugzeuge Arado Ar 65 mit zivilen Kennzeichen, erster Kommandeur Major Robert Ritter v. Greim;
Name bald geändert in "Fliegergruppe Döberitz".
14. März 1935 - Adolf Hitler verleiht der Gruppe den Beinamen "Richthofen"; nun gehören auch Repräsentationsaufgaben zu ihren Aktivitäten
Sommer 1935 - Neuer Kommandeur Major Kurt v. Doering, Umrüstung
auf Heinkel He 51
März 1936 - Luftdeckung für Besetzung des Rheinlandes
März 1936 - Abstellung von Staffeln nach Bernburg und Werl als Keimzellen für dortige neue Fliegergruppen
1. April 1936 - Fliegergruppen Döberitz und Damm zusammengefaßt
zum Jagdgeschwader "Richthofen", Kommodore Major Raithel
1. Juni 1936 - Einführung eines Nummernsystems für die Geschwader,
JG "Richthofen" erhält Nummer 132
Zweite Jahreshälfte 1936 - Geschwader wieder auf voller Stärke
Frühjahr 1937 - Bildung der I./JG 131 in Jesau und die II./JG 334 aus
dem Geschwader
Sommer 1937 - Umrüstung auf Messerschmitt Bf 109B, Einführung des
Geschwaderwappens mit dem roten „R“ auf silbernem Grund
Herbst 1937 - Versuche mit Arado Ar 68 als Nachtjägern bei II./JG 132;
später Aufstellung einer dedizierten Nachtjagd-Staffel 10.(N)/JG 132
März 1938 - "Anschluss" Österreichs; 1./JG 132 kurzzeitig in München,
um Hitlers Ju 52 nach Wien zu eskortieren
Juli 1938 - Sudetenkrise; Geschwader wird mit einer III. Gruppe in Jüterbog-Damm und einer IV. Gruppe in Werneuchen (später Leipzig) verstärkt; eine Staffel erhält requirierte Heinkel He 112B
11. November 1938 - Umstrukturierung der Luftwaffe: JG 132  JG
131; II. und III. Gruppe  JG 141, IV. Gruppe  I./JG 331
Winter 1938/39 - Umrüstung auf Messerschmitt Bf 109C
März 1939 - Annexion Böhmens und Mährens; kurzfristige Verlegung
nach Karlsbad
1. Mai 1939 - Neues Numerierungssystem: Aus JG 132 wird JG 2
Sommer 1939 - Umrüstung auf Bf 109E (Stab und I. Gruppe) bzw. Bf
109D (10.(N)/JG 2)
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Der Zweite Weltkrieg - JG 2
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1. September 1939 - Überfall auf Polen; JG 2 soll Berlin gegen mögliche Luftangriffe verteidigen
9. - 15. September 1939 - 1./JG 2 fliegt von Ostpreußen aus Tiefangriffe
gegen Straßen- und Eisenbahnziele in Polen
Herbst 1939 - "Sitzkrieg" gegen Frankreich; JG 2 liegt in Frankfurt-Rebstock, Einsätze gegen französische Aufklärer, Begleitschutz für Bomber
22. November 1939 - Die ersten beiden Luftsiege des Geschwaders; bei
Straßburg gelingt Lt. Helmut Wick und Ofw. Erwin Kley jeweils der Abschuß einer Curtiss Hawk
Dezember 1939 - Neu aufgestellte II. Gruppe einsatzbereit, verteidigt Industrieanlagen in Mitteldeutschland
Februar 1940 - Neu aufgestellte III. Gruppe in Wien-Schwechat einsatzbereit, verlegt nach Magdeburg; neue IV. Gruppe entsteht aus 10.(N)/JG
2 und Nachtstaffeln anderer Gruppen, Einsatz primär an der Nordseeküste, mit Abteilungen auch im Binnenland
März 1940 - II./JG 2 verlegt nach Nordholz zur Küstenverteidigung
Nacht vom 20. zum 21. April 1940 - Erster Nachtsieg der Luftwaffe
durch eine Abteilung der IV. Gruppe bei Crailsheim
Mai 1940 - I. und III. Gruppe verlegen nach Bassenheim bzw. Freschweiler, näher an franz. Grenze; II. Gruppe temporär zum JG 26 ; JG 2 erhält dafür I./JG 76; IV. Gruppe verlegt nach Norwegen
10. Mai 1940 - II. Gruppe fliegt Begleitschutz für Bomber- und Luftlandeverbände über den Niederlanden; I. und III. Gruppe über Luxemburg,
Südbelgien und Frankreich
26. Mai 1940 - Evakuierung britischer Truppen von Dünkirchen aus; JG
2 trifft erstmals auf britische Spitfires
Juni 1940 - IV. Gruppe wird zur II./NJG 1; JG 2 bezieht Quartier in
Beaumont-le-Roger, westlich von Paris, einige Staffeln ständig auf vorgeschobenen Basen an der Kanalküste
9. Juli 1940 - Beginn Luftschlacht um England; Begleitschutzaufgaben
Ende August 1940 bis Frühsommer 1941 - Nasen der Bf 109 des Geschwaders werden gelb lackiert
Anfang November 1940 - Offizielles Ende der Luftschlacht um England; JG 2 der Verband mit den meisten Abschüssen in dieser Schlacht;
Geschwader erhält Rolle als "Wächter der Kanalküste" westlich der Seine, mit JG 26 im Osten
16. November 1940 - 500. Abschuß des Geschwaders bei bis dahin nur
36 eigenen Verlusten
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28. November 1940 - Kommodore Major Helmut Wick, mit 56 Abschüssen bis dahin erfolgreichster deutscher Jagdflieger des 2. Weltkriegs, fällt über dem Ärmelkanal
Frühjahr 1941 - Umrüstung auf Messerschmitt Bf 109F
8. Juli 1941 - 644. Abschuss des Geschwaders; Rekord des JG 1 aus
dem 1. Weltkrieg eingestellt
März 1942 - Aufstellung der 10.(Jabo)/JG 2 für Tiefflugangriffe gegen
Küsteneinrichtungen und Schiffe im Kanal; Zufuhr der ersten Fw 190A
17. April 1942 - 1000. Abschuss des Geschwaders - eine Avro Lancaster
auf dem Weg zu einem Tagesangriff gegen Augsburg
Mitte Mai 1942 - Aufstellung Höhenstaffel 11./JG 2 mit Bf 109G-1
November 1942 - Erstmaliger Einsatz eines Frontalangriffs gegen amerikanische B-17 Bomber
Ende 1942 - Mitte März 1943 - II. Gruppe in Tunesien zur Unterstützung des Afrika-Korps
Frühjahr und Sommer 1943 - Zufuhr weiterer Bf 109G
Herbst 1943 - Verstärkung mit einer vierten Staffel je Gruppe
Jahreswende 1943/44 - Auftauchen der North American P-51 der
USAAF
Ende Januar 1944 - April 1944 - I. Gruppe von Aix-en-Provence und
Mittelitalien aus im Einsatz an der italienischen Front
6. und 7. Juni 1944 - "D-Day"; Geschwader greift die Invasionsflotte
und gelandete Truppen mit Raketen und Bordwaffen an
August 1944 - Rückzug aus Frankreich; von Plätzen in der Nähe von
Frankfurt/Main aus Einsätze zur Reichsverteidigung; II. Gruppe erhält Bf
109K, III. Gruppe Fw 190D-9
1. Januar 1945 - "Operation Bodenplatte"; von den Angriffen auf alliierte Flugplätze in Belgien kommen 37 Piloten nicht oder verwundet zurück; der Anfang vom Ende des Geschwaders
April 1945 - Reste des JG 2 verlegen über Bayern nach Böhmen; um
nicht den vorrückenden Sowjets in die Hände zu fallen, führt Kommodore Bühligen die verbliebenen 12 Fw 190 eigenmächtig nach Straubing,
wo sie beim Eintreffen der Amerikaner verbrannt werden
Damit endet die 11-jährige Geschichte eines der bekanntesten und erfolgreichsten Jagdgeschwader der Luftwaffe. In den sechs Kriegsjahren wurde
es an fast allen Fronten eingesetzt. Dabei konnten über 2700 Luftsiege verbucht werden. Demgegenüber fielen 767 Piloten und 24 Angehörige des Bodenpersonals.
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Erich „Bubi“ Hartmann
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Mit Richthofen ist auch der „erfolgreichste“ Jagdflieger aller Zeiten
engstens verbunden. Oberst Erich „Bubi“ Hartmann hat beim Wiederaufbau der Luftwaffe ab 1956 als erster Kommodore das Jagdgeschwader
71 aufgestellt und mit den damals modernsten Düsenflugzeugen ausgerüstet.
Erich Hartmann wurde am 19. April 1922 in Weissach bei Stuttgart geboren und trat 1941 als Rekrut in die Grundausbildung ein. Zu Beginn
schien es, daß er kein besonderes Talent im Führen von Jagdflugzeugen
habe, aber das änderte sich sehr bald.
Ab 10. Oktober 1942 war Hartmann an der Ostfront beim JG 52 im täglichen Einsatz und dort konnte er seine besonderen Fähigkeiten entwickeln um nicht nur der erfolgreichste Jagdflieger aller Zeiten zu werden,
sondern dies alles ohne eigene Verwundungen und ohne den Verlust seiner Flügelmänner zu erreichen.
In über 800 Feindflügen, bei 1.400 Starts hat „Bubi“ 352 Abschüsse zu
verzeichnen gehabt, mehr als alle anderen damaligen Flieger. Zusammen
mit den anderen Fliegern des JG 52 wurde dieses Jagdgeschwader das erfolgreichste der Luftwaffe in Zweiten Weltkrieg.
Die Markenzeichen von „Bubi“ Hartmann, waren zum einen sein frisches und jugendliches Aussehen und zum anderen das unverwechselbare Kennzeichen – das schwarze Tulpenmuster auf der Cowling. Dieses
charakteristische Muster wurde auch am Lufteinlauf der Canadair Sabres
des Jagdgeschwaders 71 der Bundesluftwaffe angebracht.
Zu Kriegsende war Erich Hartmann im Rang eines Majors der deutschen Luftwaffe und kam in die sowjetische Kriegsgefangenschaft – diese sollte für ihn und für viele andere Soldaten noch bis in das Jahr 1955
dauern - gerade rechtzeitig um beim Wiederaufbau der Luftwaffe in der
Nachkriegszeit seine Persönlichkeit einbringen zu können.
Als Major wieder eingestellt begann Hartmann als Tactical Evaluation
Officer den taktischen Aufbau des ersten Düsenjagdgeschwaders.
Das Jagdgeschwader 71 wurde durch Major Hartmann aufgestellt und bis
zum Jahr 1962 von ihm kommandiert.
Am 30. September 1970 schied Oberst Hartmann auf eigenen Wunsch
aus dem aktiven Dienst aus und widmedete sich über viele Jahre der Segelfliegerei und als Fluglehrer der Privatfliegerei.
Erich Hartmann verstarb am 20. September 1993 in Weil im Schönbuch.
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Bundesluftwaffe - JG 71“R“
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Am 15. Oktober 1958 übernahm die Bundesluftwaffe den Flugplatz
Ahlhorn von den Briten. Major Erich Hartmann, Angehöriger der Waffenschule 10, erhielt den Auftrag das JG 71 dort aufzubauen.
Am 26. Februar 1959 flogen Major Hartmann und Oberleutnant Peters
die ersten Canadair CL-13 Sabre nach Ahlhorn.
Generalleutnant Kammhuber stellte das Geschwader am 6. Juni 1959 in
Dienst und am 1. Juni 1960 wurde es der Nato unterstellt.
Der erste Absturz, bei dem ein Pilot des JG 71 getötet wurde, passierte
am 13. Juni 1960. Bei Abstürzen mit der Sabre starben 5 Piloten.
Am 21. April 1961, dem 43. Todestag von Manfred von Richthofen, erhielt das JG 71 den Namen „Richthofen“.
Im November 1961 verlegte der Verband erstmalig nach Wittmund,
kehrte aber im August 1962 nach Ahlhorn zurück.
Oberstleutnant Hartmann übergab das JG 71 am 29. Mai 1962 an seinen
Nachfolger Major Josten.
Im April 1963 verlegte das Geschwader zurück nach Wittmund, wo es
noch heute stationiert ist.
Die ersten F-104G Starfighter trafen am 9. April 1963 beim JG 71 ein.
Major Thomas E. Perfili von der USAF kam am 2. Mai 1964 bei einem
Starfighterabsturz ums Leben. Acht Piloten kamen bis zur Ausmusterung
der F-104 bei Abstürzen mit diesem Muster ums Leben.
Am 28. September 1964 ging beim JG 71 nach 48829 Flugstunden die
Ära der Sabre zu Ende.
Am 31. August 1973 trafen die ersten F-4F Phantom II ein und wurden
zunächst für die Schulung der Techniker genutzt.
Die ersten Einsatzmaschinen landeten am 7. März 1974 in Wittmund.
Am 19. September 1974 verließ der letzte Starfighter den Verband.
Nach 83182 Flugstunden ging damit diese Ära zu Ende.
Der erste Verlust einer Phantom war am 2. Oktober 1975 zu beklagen,
die Besatzung überlebte den Absturz vor Helgoland. Bis heute haben 10
Besatzungsmitglieder ihr Leben bei Abstürzen mit der F-4F verloren.
Die Zweitverwendung als Jagdbomber wurde zum 1. Juli 1988 eingestellt. „Richthofen“ ist wieder ein reines Jagdgeschwader.
Die erste F-4F Phantom II KWS traf am 22. Juli 1993 beim JG 71 ein.
Am 8. Juni 2007 erreichte das JG 71 250000 Flugstunden auf der F-4F.
Das JG 71 ‘R’ ist der letzte mit F-4F Phantom II KWS ausgerüstete Verband der Bundesluftwaffe, der ab 2011 auch auf den Eurofighter umgerüstet werden soll.
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Richthofen - Ein Begriff in der Militärluftfahrt
Red Baron in Oberschleißheim
Am 29. April 1945 besetzten Verbände der 7. U.S. Army den Flughafen
Schleißheim, der danach weiter als Schleißheim Airfield fortbestand.
n 1953 wurde hier der "Lone Star Flying Club" gegründet.
n 1955 hatte der Verein ca. 115 Mitglieder und Zweigstellen auf den USFlugplätzen Augsburg und Kaufbeuren. Der Name war "Lone Star Flying Club of Bavaria".
n 1965 ordnete die U.S. Army die Flugsportaktivitäten ihrer Soldaten neu
und nannte den Verein in den "Red Baron Flying Club U.S. Army Europe"
n Später wurde daraus der Red Baron Flying Club, abgekürzt "RBFC", der
zunächst in Bad Tölz angesiedelt war und schließlich Anfang der siebziger Jahre nach Oberschleißheim wechselte.
n Aufgrund des Rückzugs des US Militärs gehörten dem RBFC bald mehr
deutsche als amerikanische Mitglieder an.
n 1992 ereignete sich leider ein Unfall, bei dem ein Passagier den Tod
fand.
n 1994 erfolgte ein neuer Anfang. Es wurde ein neuer "Red Baron Flying
Club e.V." gegründet, der bis heute besteht.
n
Erdnüsse
„Richthofen“ ist noch heute ein Synonym für einen Jagdflieger. In einer
amerikanischen Zeichentrickserie träumt der Hund eines sehr sehr weit entfernten Nachfahrens von Captain Brown in einer Folge von einem Kurvenkampf (engl.: Dogfight) mit dem Roten Baron.
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