Der kleine Reiseführer - Rottmayr
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Der kleine Reiseführer - Rottmayr
Der kleine Reiseführer ROM P-Seminar 2010-2012 Romfahrt vom 13. September – 17. September 2011 P-Seminar Latein 2010-12 Ein kleiner Reiseführer über Rom Inhaltsverzeichnis: Rom – Die Hauptstadt und ihre Geschichte (Laura Tischler) Ara Pacis, Augustusforum, -mausoleum (Angelina Schwangler) Brunnen in Rom (Harald Moosleitner) Domitilla-Katakomben (Fabian Seiwald) Engelsburg und Engelsbrücke (Richard Kassler) EUR-Viertel (Barbara Fritzenwenger) Forum Boarium, Marcellustheater (Marinus Hillebrand) Forum Romanum (Manuel Schild) Kapitol (Moritz Quotschalla) Kolosseum (Maximilian Felber) Museen in Rom (Lukas Hoyer) Pantheon (Olivia Mair) Petersdom (Korbinian Stockhammer) Petersplatz (David Schernthaner) Santa Maria degli Angeli (Julia Gschwendner) Thermen in Rom (Julia Gschwendner) Tiber und Tiberinsel (Julia Miller) Impressum Rom – Die Hauptstadt und ihre Geschichte Sage: Rea Silivia gebar dem Kriegsgott Mars zwei Söhne (Romulus & Remus). Diese wurden am Ufer des Tiber ausgesetzt; sie wurden von einer Wölfin gerettet und sollten an dieser Stelle eine Stadt gründen. Romulus durfte der Stadt den Namen geben, worüber Remus sehr wütend war. Dieser spottete über Romulus und übersprang die Mauer der Stadt. Daraufhin erschlug Romulus seinen Bruder mit dem Schwert und sprach: „ So möge es jedem ergehen, der über meine Mauer springt“ Wahre Geschichte: 1000 v. Chr. kamen Siedler aus dem latinischen Stamm der indogermanischen Italiker auf den Hügel Palatin. Später gesellten sich Sabiner dazu und aus den Ansiedlungen entstanden kleine Dörfer. 600 v. Chr. wurden diese von den Etruskern zu Stadt erhoben. Der Gründungstag Roms wird auf den 21. April 753 v. Chr. festgelegt. Das Ende des römischen Reiches wird auf den 28. August 476 n. Chr. festgesetzt. Allgemeine Informationen Rom ist, nach Florenz und Turin, seit 1871 Hauptstadt Italiens. Die Provinz Rom besteht insgesamt aus 121 Gemeinden, die sich auf 1285 km² erstreckt. Von Kunst, Denkmälern, über prächtige Bauwerke bis hin zu bezaubernden Landschaften und Küsten kann man in dieser Provinz alles finden. Rom wird aufgrund der zahlreichen Monumente und ihrer reichen Geschichte als Museumsstadt bezeichnet. Rom hat über 2,8 Mio. Einwohner innerhalb der Stadt. Ministerpräsident Italiens ist seit November 2011 Mario Monti. Regierungschef ist Giorgio Napolitano. Bürgermeister von Rom ist seit 2008 der neofaschistische Giovanni Alemanno. Rom wurde 1815 unter die Hoheit des Papstes gestellt. Laura Tischler Die Ara Pacis Die Ara Pacis, ein Monument von außerordentlicher historischer und künstlerischer Bedeutung, wurde in den späten 30er Jahren auf der Basis von Fragmenten, die man 1568 entdeckt hatte, rekonstruiert. Dieser Friedensaltar wurde 13 v. Ch. vom Senat in Auftrag gegeben, um Augustus dafür zu danken,dass er nach den Siegen in Spanien und Gallien den Frieden im Reich wieder hergestellt hatte und wurde 9 v. Ch. auf dem Paradeplatz in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Die Ara Pacis, welche Innen und Außen mit Skulpturen versehen ist, besteht aus einer rechteckigen marmornen Umfassungsmauer und kann über einige Stufen durch zwei Türen betreten werden. Im Inneren befindet sich der eigentliche Altar. Museo della Civilta Romana(Museum der römischen Zivilisation) Das Augustusforum Zentrum des Augustusforum bildet der Tempel des Mars Ultor, des rächenden Mars. Augustus gelobte das Bauwerk in der berühmten Schlacht bei Philippi gegen die Caesarmörder Brutus und Cassius. Nach der Schlacht bei Philippi, die 42 v. Chr. stattgefunden hatte, sollte es allerdings genau 40 Jahre dauern, bis der Tempel im Jahre 2 v. Chr. eingeweiht werden konnte. Das Gelände für das neue Forum erwarb Augustus mit Geld aus seiner Kriegsbeute und errichtete darauf das etwa 125 Meter lange und 118 Meter breite Augustusforum.. Die beiden auf den Tempel zulaufenden Längsseiten bildeten zwei großzügige Säulenhallen, die auf der Höhe des Tempels jeweils über eine große Exedra verfügten. Das Augustusmausoleum Das Mausoleum war ein mit Römischem Travertin aus Tivoli verkleideter Zylinder mit einem Durchmesser von etwa 89 Metern. Um den Hügel herum waren fünf konzentrische Mauerringe errichtet; auf dem Gipfel stand eine metallene Statue des Kaisers. Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, daneben standen zwei Obelisken Angelina Schwangler Brunnen in Rom Denkt man an Rom und seine zahlreichen Brunnen, fällt auch einem Sehenswürdigkeitenmuffel sofort ein Brunnen ein, nämlich der Trevi- Brunnen. Er ist der Endpunkt der antiken Wasserleitung Aqua Virgo. In seiner spätbarocken Form wurde er nach den Plänen von Nicola Salvi zwischen 1732 und 1762 erbaut und ist der populärste und mit rund 26 Meter Höhe und rund 50 Meter Breite der größte Brunnen Roms. Zahlreiche Legenden sagt man diesem Brunnen nach, zum Beispiel, dass es Glück bringe, Münzen mit der linken Hand über die rechte Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. Aber man darf nicht vergessen, dass es neben dem Trevi- Brunnen auch noch zahlreiche weitere sagenhafte Brunnen gibt. Am Fuße der Spanischen Treppe befindet sich beispielsweiße der Barcaccia-Brunnen von Pietro Bernini. 1627 bis 1629 baute Bernini senior den Brunnen in Form einer sinkenden Barke, um – so die Legende – an das Tiberhochwasser von Weihnachten 1598 zu erinnern, bei dem eine Tiberbarke hier strandete. Tatsächlich löste der Künstler auf diese Weise ein technisches Problem: der Wasserdruck war zu niedrig, um einen höheren Brunnen zu speisen. Ebenfalls ein Werk Berninis ist der Bienen-Brunnen an der Ecke der Piazza Barberini zur Via Veneto. Die Biene war das Wappentier der Familie Barberini. Der 1644 erbaute Brunnen wurde am 20. Juli 2004 das Opfer eines Aktes von Vandalismus, bei dem eine der Marmorbienen zerstört wurde. Schildkrötenbrunnen Der Mosesbrunnen an der Piazza San Bernardo ist der Endpunkt der nach Papst Sixtus V. benannten Wasserleitung Aqua Felix. Dargestellt ist Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt. Der Schildkrötenbrunnen wurde 1581 bis 1584 nach Plänen von Giacomo della Porta errichtet. Erst 1658 kamen die Schildkrötenskulpturen dazu. Der Tritonenbrunnen in Rom ist ein 1642–43 von Gian Lorenzo Bernini geschaffener Brunnen des Hochbarock. Die Vier Brunnen ist eine barocke Brunnenanlage aus vier marmornen Einzelbrunnen (Tiber-, Juno-, Diana- und Arnobrunnen) auf dem Scheitel des Quirinalshügels. Tritonenbrunnen Der Vier-Ströme-Brunnen wurde 1651 von Bernini im Zentrum der Piazza Navona errichtet. Er trägt einen der Obelisken in Rom und repräsentiert die damals bekannten vier Kontinente anhand ihrer großen Ströme: die Donau für Europa, der Nil für Afrika, der Ganges für Asien und der Río de la Plata für Amerika. In Lyon steht ein sehr ähnlicher Brunnen von Bernini. Weitere Brunnen auf der Piazza Navona sind die Fontana del Moro und der Neptunbrunnen. Harald Moosleitner Domitilla Katakomben Die Domitilla Katakomben sind eines der größten Katakombensysteme des antiken Roms. Neben ihnen sind noch ca. 60 andere ähnliche Gräbersysteme bekannt. Der Ursprung dieser Katakombe ist auf heidnische Gräber zurückzuführen, welche dann von Christen weiterverwendet wurden. Dies passierte rund ums erste und zweite Jahrhundert nach Christus. Dies ist durch Fresken an den Wänden belegt. Der Name dieser Katakombe beruht auf einer frühen christlichen Märtyrerin, der heiligen Domitilla. Diese war Gattin des Konsuls Titus Flavius Clemens. Dies bedeutete einigen Grundbesitz. Einen Teil ihres Grundes stellte Domitilla der Kirche als Begräbnisstätte zur Verfügung. Deswegen wurde diese Katakombe nach ihr benannt. Die darüber errichtet Basilika ist zwei weiteren Märtyrern gewidmet. Diese sollen Kammerherren der Domitilla gewesen sein und hießen Nereus und Achilleus. Diese Basilika ist wiederum sehr speziell, da sie großteils unterirdisch angelegt ist. Die Domitilla Katakombe zeichnet sich speziell durch die Gesamtlänge ihrer Gänge von etwa 17 Kilometern aus. Die Gänge sind verteilt auf vier Etagen. Gebaut wurde so eine Katakombe aus Tuffstein. Dies erklärt die Stabilität dieses Gebildes. Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt ist das immer gleichbleibende Klima. In der Katakombe ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, sie beträgt über 90 %. Auch die Temperatur ist konstant niedrig bei 15° Celsius. Kleinste Änderungen an diesem Klima würden der Katakombe sehr schaden und diese im schlimmsten Fall zum Einsturz bringen. Die Gräber in der Katakombe sind speziell auf die Toten angepasst. So kann man sowohl sehr hohe bauchige Gräber sehen, als auch sehr kleine die offensichtlich für Kinder waren. Diese Methode spart sehr viel Platz. Die besonders wohlhabenden ließen sich ihre Gräber mit Marmor Platten versiegeln, von denen heute sogar noch einige erhalten sind. Die weniger wohlhabenden mussten auf einfache Tonversiegelungen zurückgreifen. Auch davon sind heute noch einige vorhanden. Fabian Seiwald Engelsburg (Castel Sant`Angelo) Die Engelsburg wurde ursprünglich von Demetriarus als Mausoleum für Kaiser Hadrian (moles Hadriani) von 135 – 139 n. Chr.gebaut, inspiriert vom Mausoleum des Augustus. Insgesamt sind sieben römische Kaiser darin bestattet, wie zum Beispiel Kaiser Hadrian und Kaiser Marc Aurel. Der ursprüngliche Bau unterscheidet sich sehr vom heutigen Aussehen. Vom 4. Jahrhundert n. Chr. bis 1500 entwickelte sich das Aussehen der Engelsburg durch mehrere bauliche Veränderungen zur heutigen Form. Durch einen geheimen unterirdischen Gang mit dem Vatikan verbunden, diente sie auch als Zufluchtsort für die Päpste Clemens VIII. und Pius VII. Während der Inquisition diente die Engelsburg auch als Gefängnis, z.B. für Galileo Galilei. Im 19.Jahrhundert wurde sie von französischen Soldaten erobert und 1866 an den Papst übergeben Heute ist die Engelsburg restauriert und dient seit 1901 als nur teilweise öffentlich zugängliches Museum für Waffen, Möbel und Gebrauchsgegenstände. Bekannt ist die Engelsburg auch durch Filme, wie z.B."Iluminati", geworden. Herkunft des Namens Den Namen "Engelsburg" bekam das Mausoleum 590, da Papst Gregor I. der Große, während in Rom die Pest wütete, den Erzengel Michael gesehen haben will, der durch das Einstecken des Schwertes des göttlichen Zorns das Ende der Pest verkündete, das kurz darauf tatsächlich eintrat. Auf der Spitze der Engelsburg steht deshalb eine Statue des Erzengels Michael. Engelsbrücke (Pons Aelius) Die 134 n.Chr. fertiggestellte Engelsbrücke, führt über den Tiber direkt zur Engelsburg. Erbaut wurde sie unter Kaiser Publius Aelius Hadrian, welcher das Marsfeld mit seinem Mausoleum verbinden wollte. Daher kommt auch der Name Pons Aelius. Zu Beginn sollte sie das Marsfeld mit dem Mausoleum Hadrians verbinden. Im Mittelalter wurde sie mehrmals, u.a. von den deutschen Rittern gestürmt, da sie eine strategisch wichtige Rolle spielte. Sie war jedoch auch eine Hinrichtungsstätte und oft wurden Köpfe von Gegnern der Päpste zur Abschreckung dort aufgestellt. Ihren heutigen Namen "Engelsbrücke" bekam sie im 17.Jahrhundert, zum einen, weil sie direkt auf die Engelsburg zuführt, und zum anderen, weil viele Engelsstatuen auf ihr aufgestellt wurden. Die Engel wurden von Bernini, einem der bekanntesten und wichtigsten Bildhauers Italiens und seinen Schülern geschaffen. Zudem befinden ich zwei Statuen der Apostel Petrus und Paulus am Eingang zur Brücke. Heute prägen die Engelsburg und die Engelsbrücke das Stadtbild Roms entscheidend. Richard Kassler Esposizione Universale di Roma – Das EUR-Viertel Das EUR-Viertel wurde von Mussolini 1938 in Auftrag gegeben, um die päpstlichen Paläste Roms in den Hintergrund zu drängen aber auch als Ausstellungsgebiet für die geplante Weltausstellung 1942. Diese musste jedoch aufgrund des zweiten Weltkrieges abgesagt werden und das EUR-Viertel wurde erst 1951 nach ursprünglichen Plänen vollendet. 1960 diente es als Veranstaltungsort der olympischen Spiele. Dafür wurden das südlich gelegene Stadion „Palazzo dello Sporte“ und der „Palazzo dei Congressi“ genutzt. Heute ist das „Quartiere XXXII Europa“ eines der beliebtesten Geschäfts-, Verwaltungs- und Wohnvierteln Roms. Der Grundriss wurde gemäß der klassischen römischen Stadtplanung angefertigt: Die breiten Paradestraßen sollen Stärke und Überlegenheit der faschistischen Bewegung verdeutlichen. Eine der zentralen Achsen, die „Viale Cristoforo Colombo“, stellt eine direkte Verbindung Roms mit dem Mittelmeer her und spiegelt damit den gewollten Anspruch auf die Herrschaft über den gesamten Mittelmeerraum. Die Gebäude selbst enthalten neoklassizistische und rationalistische Elemente als Rückbesinnung auf die antike Stärke Roms. Dieser offene Dualismus der Architekten wurde durch die Kulturpolitik Mussolinis ermöglicht. Museo della Civilitia Romana Das neoklassizistische Museumsgebäude wurde von Architekt Aschieri mit 3 Kollegen in der Zeit des Faschismus geplant und enthält Sammlungen von Reproduktionen von Bauwerken, sowie Modelle, auch Exponate römischer Architektur, Kunstwerke, Inschriften und Alltagsgegenstände. Am bekanntesten sind die Abgüsse des Reliefs der Trajansäule, ein Duplikat der Großen Mainzer Jupitersäule und das große Modell vom antiken Rom. Das Museum liefert also einen Querschnitt durch Geschichte, Kultur, Religion, öffentliches und privates Leben im Imperium Romanum. Des Weiteren sind in den Räumlichkeiten ein Planetarium und ein astronomisches Museum untergebracht. Barbara Fritzenwenger Forum Boarium Das Forum Boarium war bis zum 3.Jh.v.Chr. der Haupthafen Roms und wurde zudem von griechischen und einheimischen Händlern als Marktplatz und Viehmarkt genutzt. Der Name des Forums leitet sich daher auch von bos = Rind ab. Die größte bauliche Veränderung bestand in der Kaiserzeit mit der Auflösung des alten Flusshafens, an dessen Stelle einige Lagerhäuser aus Ziegelwerk traten. Außerdem befinden sich der Tempel des Hercules Victor und der des Portnunus auf dem Forum. Am nördlichen Ende steht zudem der verwitterte Bogen des Janus. Dieser Doppelbogen über dem Argiletum ist dem zweiköpfigen Licht- und Sonnengott Janus geweiht. Der Bau erfolgte vermutlich durch König Numa Pompilius. Die Tore des Bogens standen bei einem römischen Krieg offen und bei Frieden im Reich wurden sie verschlossen. Heute ist davon aber nichts mehr erhalten. Ein weitere Sehenswürdigkeit auf dem Fo„Bocca della Verità“ rum Boarium ist die berühmte bocca della verità, die sich in der Kirche Santa Maria in Cosmedian befindet. Diese Marmorplatte in Form eines Janusgesichtes diente laut der Sage im Mittelalter als eine Art antiker Lügendetektor, da jeder Lügner seine Hand im Mund des Janus verlor, wenn er dies hineinlegte. Früher diente diese Platte vermutlich jedoch nur als Abflussdeckel. Marcellustheater Auf dem Marsfeld befindet sich das Marcellustheater, das von Cäsar begonnen wurde und Von Augustus ca. 17 v. Chr. vollendet wurde. Es ist auf den früh verstorbenen Neffen von Augustus dem Marcellus geweiht. Die ursprüngliche Höhe betrug 32,6 m, heute allerdings nur noch 20 m hoch. Es bot 15000 bis 20000 Zuschauern Platz. Es besteht aus drei Stockwerken, von denen das erste dorischen, das zweite ionischen und das dritte korinthischen Stils ist. Die weitere antike Geschichte ist weitgehend unbekannt. Im Mittelalter wurden auf den zweiten Stock Wohnhäuser mit Arkadengängen gebaut. Direkt neben dem Theater befindet sich der älteste Apollotempel. Marinus Hillebrand Forum Romanum In jeder römischen Stadt war das Forum der Mittelpunkt des gesamten Lebens, d.h. das Forum war das Zentrum für politische, religiöse und wirtschaftliche Aktivitäten. Es war gleichzeitig auch das geographische Zentrum einer Stadt. Durch das Forum Romanum wurde der Ruhm und Glanz, sowie das Ansehen Roms verdeutl icht. Geschichte: An der Stelle des späteren Forum Romanum befand sich bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. eine sumpfige Ebene, die sich zwischen Palatin und Kapitol erstreckte und von den frühen latinischen Siedlern als Begräbnisstätte verwendet wurde. Erst durch Anlage der Cloaca Maxima konnte der Sumpf ausgetrocknet werden. Um 490 v. Chr. wurden zwei Tempel im Tal erbaut, die den Göttern Saturnus und Castor gewidmet waren. Dadurch entwickelte sich das Forum schnell zum Zentrum der jungen Stadt. Unter Augustus wurde das Forum stark umgestaltet; durch die umfangreiche Verwendung von Marmor entstand so ein äußerst prunkvoller Platz, vergleichbar vielleicht mit der Akropolis in Athen. Bedeutende Monumente im Forum: Basilika Aemilia (Sie ist die einzige noch sichtbare der vier großen Basiliken aus der Zeit der römischen Republik.) Curia Iulia (War im antiken Rom das Sitzungsgebäude des Senats.) Lapis Niger (Es ist eine quadratische Fläche aus schwarzen Marmorplatten. Laut antiken Quellen ist dies der Ort, an dem Romulus von den Senatoren wegen seines despotischen Machtmissbrauches ermordet wurde.) Via Sacra (Die Via Sacra war der Hauptweg des Forum Romanum) Titusbogen/Arco di Tito (Der Titusbogen ist ein eintoriger Triumphbogen auf dem Forum Romanum . Er ist der älteste erhaltene Triumphbogen der antiken Stadt.) Palatin (Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms und gilt als ältester bewohnter Teil der Stadt. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. fanden sich auf dem Palatin menschliche Ansiedlungen.) Tempel des Janus (Es handelt sich um ein sogenanntes Quadrifrons ein vierseitiges Bauwerk mit quadratischem Grundriss, das aus Ziegelsteinen und römischem Beton errichtet und mit Marmor verkleidet wurde.) Maxentiusbasilika (Sie ist die letzte und größte römische Basilika. ) Comitium (Das Comitium war in der römischen Republik bis in die spätrepublikanische Zeit der übliche Ort für die gesetzgebenden Volksversammlungen. In ihr tagte der Senat.) Tempel des Vespasian und des Titus Concordiatempel (Als Tempel der Eintracht (lateinisch: concordia) sollte er das Ende der Ständekämpfe zwischen den Patriziern und den Plebejern symbolisieren) Manuel Schild Kapitol Kapitolsplatz Der Kapitolinische Hügel ist der kleinste der klassischen sieben Hügel Roms und seit der Antike das „Herz“ der Stadt. Hier befand sich der Tempel des obersten römischen Gottes, des Iupiter Optimus Maximus. Das Kapitol wird von Norden über eine Treppe betreten. Die Treppe und den Platz hat kein geringerer als Michelangelo entworfen. Oben an der Treppe stehen die Statuen von Castor und Pollux, den Söhnen von Iupiter und Leda. Der Sage nach haben sie auf Seiten der Römer in die Schlacht am See Regillus gegen die Latiner eingegriffen und die Nachricht vom römischen Sieg in die Stadt gebracht. Die beiden Statuen sind antik, sie stammen wohl aus dem Circus Flaminius. Nach dem Aufstieg zu dem Platz sehen wir vor uns den Senatorenpalast, heute der Sitz des römischen Bürgermeisters. Der Palast auf der rechten Seite ist der Konservatorenpalast, hier befindet sich auch das römische Standesamt. Der Palast zur Linken ist der Palast der Kapitolinischen Museen oder Palazzo Nuovo. In der Mitte des Platzes steht das Reiterstandbild des Kaisers Marc Aurel, eine Kopie des Originals, das sich heute im Innenhof des Palazzo Nuovo befindet. Die Fassade des Senatorenpalastes stammt von Giacomo della Porta; die Freitreppe mit dem Brunnen und der Statue der „Roma“ hat Michelangelo entworfen. Auch der Konservatorenpalast ist eine Arbeit der beiden Baumeister, begonnen 1563, ein Jahr vor Michelangelos Tod, und fertiggestellt 1575. Der spiegelbildliche Palazzo Nuovo stammt aus dem Jahr 1650. Links vom Senatorenpalast befindet sich der Durchgang Richtung Forum Romanum. Dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Forum bis zum Palatin und zum Kolosseum. Zwischen den Palazzo Nuovo und das Monumento Nazionale eingezwängt ist die Kirche Santa Maria in Ara Coeli. Wir erreichen sie über die steile Treppe links von der Treppe zum Kapitolsplatz. In der Sakristei von Santa Maria in Ara Coeli befindet sich das „Santo Bambino“, eine hochverehrte Statue des Jesuskindes, an die Briefe aus aller Welt mit Bitten geschickt werden und dem aus Dankbarkeit Schmuckstücke dargebracht wurden. Vor einigen Jahren wurde das ursprüngliche Bambino gestohlen und mittlerweile ein neues angefertigt. Moritz Quotschalla Das Kolosseum Das Kolosseum ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater und der größte geschlossene Bau der römischen Antike überhaupt. Zwischen 72 und 80 n.Chr. erbaut, ist es heute eines der Wahrzeichen der Stadt und zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der alten Römer. Es wurde 400 Jahre als Arena in Betrieb genommen. Das Gebäude, das ursprünglich dreigeschossig sein sollte, war 79n. Chr. Fast vollendet. Es bestand aus drei übereinander angeordneten Arkadenreihen (Arkadenreihen sind Bögen die von Pfeilen oder Säulen getragen werden) zu je 80 Bögen. Später wurde den drei Rundbogengeschossen noch ein viertes Geschoss hinzugefügt. Nach seiner Fertigstellung im Jahre 80 n. Chr. Wurde das Kolosseum mit hunderttägigen Spielen eröffnet, unter anderem mit Gladiatorenkämpfen, nachgestellten Seeschlachten und Tierhetzen. Berechnungen zufolge wurde im Kolosseum insgesamt 500.00 Menschen und 1. Millionen Tiere getötet. Die Gladiatoren waren nicht nur Sklaven oder Kriegsgefangene sondern auch ganz normale römische Bürger oder sogar Adelige meldeten sich freiwillig zum Kampf. Wohl vor allem, da die Gladiatoren wie heutige Popstars gefeiert wurden. Später wurde noch Unterirdische Kellerräume hinzugefügt, damit entstand ein System aus Räumen, Gängen und Versorgungsschächten. Hier befand sich auch die Kerker für die zum Tode verurteilten und die Käfige für die Wildtiere. Mindestens 50-60.000 Zuschauer fanden darin Platz. Im vierten und letzten Geschoss waren die Frauen und Kinder untergebracht, sie hatten die schlechtesten Plätze. Für sie gab es nur Stehplätze. Gladiatoren Kämpfe wurden 438 n. Chr. endgültig verboten. Danach verfiel das Kolosseum. Heute: Seit 1999 dient das Kolosseum in Rom als Gedenkstätte und Monument gegen die noch immer in vielen Ländern präsente Todesstrafe. Maximilian Felber Museen in Rom Kapitolinische Museen Bestehen aus 2 Gebäuden: Palazzo Nuovo und Palazzo dei Conservatori, liegen direkt am Kapitolsplatz. In dessen Mitte erhebt sich die Kopie der riesigen Bronzestatue Marc Aurels. Das Orginal dieser Statue ist im Palazzo Nuovo zu sehen, sowie Skulpturen und Werke antiker Meister. Im Konservatorenpalast sind Teile der Kollosalstatue Konstantin I., sowie neben anderen Skulpturen, die legendäre römische Wölfin zusehen. Vatikanische Museen Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechischrömische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3.-14. Jh.), Kunst der Renaissance (15. Jh.) bis ins 19. Jahrhundert, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Galleria Borghese Die Galleria Borghese ist eine Kunstgalerie, die in der ehemaligen Villa Borghese Pinciana untergebracht ist. Die Galleria Borghese beherbergt ein wesentlicher Teil der Borghese-Sammlung von Gemälden, Skulpturen und Antiquitäten, von Kardinal Scipione Borghese, dem Neffen von Papst Paul V. Die Villa wurde von dem Architekten Flaminio Ponzio gebaut. Villa Giulia ist eine ehemals päpstliche Sommerresidenz im Norden Roms, die heute das Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia beherbergt. Auch Michelangelo arbeitete an diesem Gebäude. Leider ist nur noch ein kleiner Teil des früheren Besitzes erhalten. Museo Nazionale Romano ist heute auf fünf Standorte verteilt: Palazzo Massimo alle Terme, Aula Ottagona, Palazzo Altemps, Diokletiansthermen und Crypta Balbi. Beherbergen Skulpturen, ausserdem ist die archäologische Sammlung des Museums eine der bedeutendsten weltweit. Lukas Hoyer Das Pantheon Das Pantheon wurde 25 vor Christus zur Ehrung des Kaisers Augustus fertiggestellt. Es war allen Göttern geweiht („pan“ =alle, „theos“= Gott) und wurde im Laufe der Jahre einige Male umgebaut. Es steht auf der Piazza della Rotonda, die ein beliebter Picknickplatz für zahlreiche Touristen darstellt. Auf der Piazza befinden sich ein Brunnen mit Ornamenten von verschiedenen Künstlern, in den einige Jahre später ein Obelisk platziert wurde, der wie so oft von den Römern aus einem ägyptischen Tempel gestohlen worden war. Das Pantheon ist in den Pronaos und die Rotunde aufgeteilt.(vgl Abb.1) Der Pronas ist eine Säulenhalle mit 24 korinthischen Säulen, die in 3 Rehiehn streng symmentrisch angeordnet sind. Früher war das Dach mit Bronzeplatten verziehrt, die jedoch für Bernini´s Baldachin im Petersdom entfernt und eingeschmolzen wurden. Die Rotunde ist ein überwölbter Rundbau mit einem Durchmesser von ca. 43m, also größer als die Kuppel des Petersdoms. Würde man die Kuppel zu einer Kugel vervollständigen, würde sie exakt das ganze Gebäude ausfüllen. Eine weitere Besonderheit ist das Opaion, also ein gewollt offenes Loch in der Decke der Kuppel mit einem Durchmesser von ca. 9m. Das ist auch die einzige Lichtquelle des Gebäudes. Das Pantheon ist auch für Christen ein wichtiges Gebäude, denn am 1.11.609 wandelte es Papst Bonifatius IV. In die christliche Kirche Santa Maria de Martyres um. An diesem Tag wurde das erste Allerheiligen in der Geschichte der Christen gefeiert. Das Pantheon wurde in vielfältiger Weise genutzt. Zuerst war es eine Tempelanlage, dann eine christliche Kirche und später wurde es als Grabstätte der Königsfamilie und berühmter Persönlichkeiten genutzt. Olivia Mair Der Petersdom Eine Sehenswürdigkeit darf bei einem Rom-Besuch auf keinen Fall fehlen: Der Petersdom. Auch unser P-Seminar hat natürlich eine der größten Kirchen der Welt (mehr als 30.000 Leute finden darin Platz) besichtigt. Bevor wir in den Dom durften, mussten wir aber zuerst durch eine Sicherheitskontrolle, wo wir durchleuchtet wurden und schwere oder spitze Gegenstände abgeben mussten. Der Vatikan hat Angst, dass ein Besucher einen unschätzbar teuren Gegenstand beschädigen könnte. Eine der bekanntesten Skulpturen des Doms, die Jungfrau Maria mit dem Leichnam Jesu (von Michelangelo), wurde nämlich 1972 von einem Besucher mit einer Axt schwer beschädigt und konnte nur durch aufwendige Restauration gerettet werden. Natürlich haben wir uns auch diese Skulptur und viele weitere Gemälde und Papstgräber angeschaut, so auch die Bronzestatue des heiligen Petrus. Der Fuß dieser Statue wird traditionell von den Pilgern geküsst oder berührt und es steht sogar ein Sicherheitsmann an der Attraktion, um zu schauen, dass die Leute zügig weitergehen, weil eben so viele Menschen den heiligen Petrus berühren wollen (ca. 20.000 Leute besuchen täglich den Dom). Die vielen Berührungen sind auch deutlich sichtbar, da der schon Fuß sehr abgeflacht ist. Wir alle waren auch von den unglaublichen Ausmaßen des Doms beeindruckt, er ist nämlich über 180m lang und an manchen Stellen über 70m hoch. Am Ende der Besichtigung sind wir dann noch alle auf die 136m hohe Kuppel gestiegen. Es war auch an diesem Tag unglaublich heiß in Rom (bis zu 40 Grad) und der Aufstieg mit über 500 Stufen ist sehr eng und stickig. An manchen Stellen ist der Weg sogar schief und so eng, dass sich die Größten ducken mussten. Oben angekommen waren die meisten von uns etwas nassgeschwitzt, aber die Anstrengung hat sich auch jeden Fall gelohnt. Der Ausblick an diesem sonnigen Tag ohne Wolken war einfach fantastisch. Man konnte unglaublich weit sehen und Rom von oben beobachten. Jeder hat dann etwas die Aussicht genossen, bevor wir auch schon wieder hinabsteigen mussten. Runter war es genauso steil und eng, aber immerhin nicht mehr so anstrengend. Unten konnten wir noch einmal einen Blick in die prachtvolle Kirche werfen, ehe wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Programmpunkt machten. Korbinian Stockhammer Piazza S. Petro – Petersplatz Sehr beeindruckt hat uns der imposante Petersplatz. An einen größeren, 320 x 240 Meter großen, ellipsenförmigen Platzteil, den wir aber als kreisrund wahrnahmen, schließt sich ein zum Domportal ansteigendes, trapezförmiges Areal an. 284 Säulen umschließen als Kolonnaden den Platz. Die Balustrade krönen 140 über drei Meter hohe Heiligenstatuen. In der Platzmitte konnten wir einen original ägyptischen Obelisken und zwei von Bernini und Maderno geschaffene Brunnen bestaunen. Bernini hat den Platz so konzipiert, dass der Petersdom und seine Kuppel für den Betrachter optisch besonders gut betont werden. Zudem wollte er, dass der in Richtung Tiber nicht geschlossene Platz die Gläubigen wie mit offenen Armen in Empfang nimmt und zum Petersdom hinführt. Einen Gesamteindruck von der Gestaltung und den Dimensionen des Petersplatzes konnten wir uns nach unserem Aufstieg auf die Domkuppel machen. Erst aus der Vogelschau wurde für uns Berninis geniale Planung des Platzes als „Empfangssaal“ für alle Rompilger so richtig erkennbar. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch die breite „Straße der Versöhnung“, welche von der Engelsburg zum Vatikan heraufführt. Dieser schnurgerade, direkt in den Petersplatz einmündende Straßenzug wurde während der faschistischen Herrschaft begonnen und 1950 fertiggestellt. Die Bezeichnung „Versöhnung“ bezieht sich auf die zwischen dem Vatikan und Italien im Jahr 1929 abgeschlossenen „Lateranverträge“, durch welche der Vatikan den Status eines eigenen Staates erhielt. David Schernthaner Piazza Navona Die Piazza Navona gilt als die „gute Stube“ Roms und ist sehr beliebt für Märkte oder Feste. Besonders bekannt ist der Markt Befana di piazza Navona in der Weihnachtszeit, auf dem vor allem Spielzeug verkauft wird. Aus einem Stadion für sportliche Wettkämpfe aus der Zeit Cäsars wurde im Mittelalter ein Marktplatz, als Häuser auf die bestehenden Stadionmauern gebaut wurden. Reste der antiken Kampfstäte sind noch heute in der Via Zanardelli zu sehen. Im Zentrum des Platzes befindet sich der Vierströmebrunnen. Die vier männliche Statuen am Sockel der antiken Säule symbolisieren die vier größten Flüsse der damals bekannten Welt: Donau, Nils, Ganges und Rio de la Plata. Die Statue des Nils verdeckt ihr Gesicht, da die Quelle des Flusses damals noch nicht bekannt war. Im Süden und Norden befinden sich 2 weitere Brunnen, die Fontana del Moro und der Neptunbrunnen. An der Südseite befindet sich auch das Museo di Roma, in dem mittelalterliche und zeitgenössische Entwicklung Roms erklärt wird. An der westlichen Seite der Piazza befindet sich die Kirche Sant’Agnese in Agone, vom berühmten Architekten Borromini. Sie ist nach der Heiligen Agnes benannt, welche der Legende nach an dieser Stelle ihr Martyrium durchlebte. Der Sitz der brasilianischen Botschaft befindet sich im ehemaligen Haus der Familie Pamphilj. Diese besaß im Mittelalter den Großteil des Platzes und wurde von Papst Innozenz X. beauftragt, die Piazza nach Vorbild der antiken Kaiserforen umzubauen. Das Vorhaben scheiterte aber bald am Tod des Papstes. Sabine Reiter Thermen in Rom Die Römer hatten schon immer ein besonderes Verhältnis zu Wasser. Nachdem sie im ganzen Imperium Romanum Aquädukte erbaut hatten, lag der Gedanke, öffentliche Waschstellen einzurichten, nicht mehr allzu fern. Im Jahr 33 v.Chr. befanden sich in Rom 170 zwar primitive, aber Zweck erfüllende Badestellen. Nach diesem Anfangsstadium begannen die „richtigen Thermen“ in Erscheinung zu treten. Die Baumeister hatten zur damaligen Zeit große Freiheit bei der architektonischen Gestaltung, wodurch sich eine immense Vielfalt an verschiedens-ten Thermentypen ergab. Zunehmender Reichtum und verbes-serte Techniken und Bauweisen der Ingenieure ermöglichten das Erbauen von monumentaleren Gebäuden und rückten den Luxus immer weiter in den Mittelpunkt, welcher bis ins Un-ermessliche gesteigert wurde. Oftmals war dies mit einem Wettstreit der verschiedensten Machthaber, welche den Bau von Thermen als Ausdruck ihrer Großzügigkeit gegenüber dem Volk finanziell unterstützten, verbunden. Infolgedessen wurden die Thermenkomplexe häufig nach Kaisern benannt, z.B. die Caracalla-Thermen (Bauzeit 206 – 217 n.Chr., funkstionstüchtig bis ins 6. Jhd., bis 1993 fanden Opernaufführungen in den Ruinen statt) oder die Diokletiansthermen (Bau-zeit 298 – 306 n.Chr., größte Thermenanlage, Kernbau ca. 45000 m2, heutzutage Museo Nazionale Romano / Kirche Santa Maria degli Angeli). Schon damals kannte man Wand- und Fußbodenheizungen, die sogenannten Hypokausten. Der Fußboden wurde auf Back-steinstützen gebaut, sodass der Hohlraum zwischen Fußboden und echtem Boden mit heißer Luft durchströmt werden konn-te. Anhand von Kanälen in der Wand, leitete man die Wärme weiter und verteilte sie. Santa Maria degli Angeli Die Kirche Santa Maria degli Angeli wurde zwischen 1475 und 1564 von Michelangelo im ehemaligen Tepidarium der Diokletiansthermen erbaut. Ein Teil der Natatio wurde in die Apsis miteinbezogen. In der Kirche kann man einen in den Fußboden eingearbeiteten Meridian (Linea Clementina) be-staunen. Dieser diente im Jahre 1700 der Kommission zur Überprüfung des Gregorianischen Kalenders und war Bezugspunkt für astronomische und mathematische Berechnungen der damaligen Zeit. Des Weiteren lassen sich Grabmäler von bedeutenden Personen, wie beispielsweise das des Papstes Pius IV, dort finden. Julia Gschwendner Tiberinsel und Tiber Mit ihrer Länge von 270 Metern und einer Breite von 67 Metern ist die Tiberinsel wohl kaum als eine echte Insel zu sehen. Jedoch wird ihr geschichtlich jede Menge Bedeutung zugeschrieben. So befindet sich auf der Insel wegen praktischer Gründe das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Hierhin wurden früher Pestkranke aus der Stadt gebracht und isoliert, um die Ansteckungsgefahr unter den Bürgern aus dem Weg zu räumen und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Die Insel, welche bis heute nur über 2 Fußgängerbrücken erreicht werden kann, war der ideale Ort dafür. Heute befindet sich hier ein bedeutendes Krankenhaus. Außerdem Befindet sich auf der Insel unübersehbar ein Obelisk, welcher aufgrund der Legende angebracht wurde, dass genau an der Stelle, an der sich die Tiberinsel Befindet ein Schiff gesunken sein soll. Wegen dieser Sage wurde die Insel zusätzlich wie der Bug eines Schiffs gestaltet und am oberen Inselende mit Stein verkleidet. Diese und viele andere Geschichten zur Entstehung der Tiberinsel machen diese zu einem Sagenumwobenen Ort und gern besuchtes Kulturobjekt in Rom. Zudem ist auf der Tiberinsel der Tempel des Gesundheitsgottes Äskulapius, die Basilika San Bartolomeo all`Isola und ein Romanischer Campanile, ein Glockenturm, zu finden. Der Tiber, welcher an der Tiberinsel vorbeifließt ist mit seinen 405 km Länge seit Jahrtausenden die Lebensader der Italienischen Hauptstadt. Überquert wird der Fluss innerhalb der Stadt Rom von immerhin 29 Brücken und hatte in der Vergangenheit vor allem aufgrund seiner Bedeutung als Wasserquelle während der Völkerwanderungszeit großen Einfluss auf Siedlungsverschiebungen. Aufgrund vieler Überschwemmungen wurde das Flussbett mehrfach tiefer gelegt. Dadurch kann man den Tiber von den Straßen aus, die an ihm entlangführen, kaum sehen. Geschichtlich hat der Tiber vor allem in der Entstehungsgeschichte der Stadt große Bedeutung. Zum Beispiel wurde Romulus und Remus auf dem Tiber ausgesetzt und lange Zeit hatte der Fluss als Cloaca Maxima die Funktion eines natürlichen Abwasserkanals. Der Tiber war lange Zeit einer der schmutzigsten Flüsse Italiens, weshalb vom Baden im Tiberwasser sehr abgeraten wird. Vor allem in Rom wurde lange Zeit nicht sehr auf die Sauberkeit des Flusses geachtet. Heute ist man bemüht, den Fluss weitestgehend sauber zu halten und die Wasserqualität zu verbessern. Julia Miller Impressum Organisation Julia Gschwendner Sabrina Reiter Layout: Julia Miller Bilder: Mitglieder des Seminars Betreuende Lehrkraft: Frau Weber Mitglieder des P-Seminars Latein: Felber Maximilian Fritzenwenger Barbara Gschwendner Julia Hillebrand Marinus Hoyer Lukas Kassler Richard Mair Olivia Miller Julia Moosleitner Harald Quotschalla Moritz Reiter Sabrina Schernthaner David Schild Manuel Schwangler Angelina Seiwald Fabian Stelzig Andreas Stockhammer Korbinian Tischler Laura Rottmayr Gymnasium Laufen