Programm Rauchfreie Schule und Schulbeispiele
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Programm Rauchfreie Schule und Schulbeispiele
Schaffung rauchfreier Schulen [email protected] Auf dem Weg zur Rauchfreiheit Gesetz oder Erlass zum Rauchverbot Gesetz/Erlass geplant wird beraten nicht geplant Stand: Schuljahr 20062007 [email protected] Schule und das Rauchen Jugendlicher Der Einstieg Jugendlicher in den Zigarettenkonsum erfolgt in der Regel über den Freundeskreis und meist im den schulischen Kontext. Die Schule ist daher eines der vorrangigen Handlungsfelder für tabakpräventive Maßnahmen. [email protected] Leitfaden: Methodischer Ansatz Lehrer als Einzelpersonen sind – besten Willen einmal vorausgesetzt - nicht in der Lage, nachhaltige Wirkungen in Bezug auf das Rauchverhalten ihrer Schüler zu erzielen. Ohne eine Veränderung der Schule als Ganzes läuft das vorhandene Engagement einzelner Lehrer, auf das Rauchverhalten von Schülern Einfluss zu nehmen, meistens ins Leere. [email protected] Leitfaden: Methodischer Ansatz 1. Individueller Ansatz: Intervention ist auf den einzelnen Jugendlichen und dessen Verhalten gerichtet (Beispiele: Lebenskompetenztraining, Ausstiegshilfen). 2. Settingansatz: Intervention ist auf Strukturveränderungen des soziales Systems gerichtet und bezieht die Lebensumwelt der Individuen ein, z.B. Schule, Betriebe, Kindergärten. 3. Eine Kombination beider Ansätze [email protected] Maßnahmentypen zur Einschränkung des Rauchens – die Wahrscheinlichkeit des Rauchens Jugendlicher Odds Ratio 1,2 1 0,8 0,6 0,4 t f e o es t es + es t h l au n b g g c n r li g e ta bo ti ot n ti bo n ze e l l s o e v r r a a t l T e n h rb tio h ve u äu u n V h h it o Plä l h H k c lv e e n c u c s n a a ir k en h e S N hu räv N c rä t h h s h c S c p li e lic c S s s s R nt u n n i E fe hä lt e 6 f a ö h r e [email protected] BMJ 2000;321:333-7; Nicotine Tob Res 2003;5:507-13 V „Auf dem Weg zur rauchfreien Schule“ Schule Othmarscher Kirchenweg, Hamburg Altona [email protected] Ausgangslage Februar 2003 (vor dem Einstieg in das Programm „rauchfreie Schule) Regeln: Rauchen in der Schule ist für Schüler nicht erlaubt. Das Rauchen ist für Lehrer in einem Raucherlehrerzimmer erlaubt. [email protected] Ausgangslage Februar 2003 (vor dem Einstieg in das Programm „rauchfreie Schule“) Maßnahmen: Schüler erhalten einen gelben Zettel, wenn sie beim Rauchen erwischt werden. Nach drei gelben Zetteln soll eine Klassenkonferenz stattfinden, die Disziplinarmaßnahmen beschließt. [email protected] Ausgangslage bis Februar 2003 (vor dem Einstieg in das Programm „Rauchfreie Schule“) Praxis der Regelumsetzung Einige Lehrer achteten sehr auf die Einhaltung der verabredeten Regeln und Maßnahmen. Andere ignorierten die gelben Zettel ihrer Schüler Es war kaum zu überprüfen, welcher Schüler in den „Raucherecken“ wirklich geraucht hatte. Konflikte mit Schülern in der Raucherecke. Lehrer fühlen sich überfordert auf die Regeleinhaltung zu achten. Die gelben Zettel werden von Schülern nicht ernst genommen, da häufig keine Konsequenzen erfolgten. Konsequente Lehrer müssen sich vor ihren Schülern rechtfertigen. [email protected] Ausgangslage bis Februar 2003 - vor dem Einstieg in das Programm Praxis: Rauchverhalten Jugendliche rauchen auch an unserer Schule immer früher und immer mehr. Es existieren illegale Raucherecken. Das Rauchen vor dem Schulgelände wurde ignoriert oder von einzelnen Lehrern angesprochen. Lehrer rauchen nur im Raucherzimmer. Einige Lehrer rauchen gemeinsam mit ihren Schülern auf Ausflügen und Klassenfahrten. Die Sekretärin und der Hausmeister rauchen in ihren Büros. Eltern rauchen auf dem Schulhof beim Abholen ihrer Kinder. [email protected] Ausgangslage Februar 2003 - vor dem Einstieg in das Programm Konsequenzen Die Eltern jüngerer Schüler waren zunehmend besorgt. Das Image der Schule verschlechterte sich. Lehrer waren unzufrieden damit, dass es zwischen den Kollegen kein abgestimmtes Verhalten gegenüber rauchenden Schülern gab. Lehrer befürchteten, dass in der Schule Regeln unglaubwürdig werden und Lehrer dadurch an Respekt verlieren. Die Schüler forderten eine „legale“ Raucherecke. Es bildete sich eine Raucher AG, die sich jedoch nur einmal traf, ohne konkrete Ergebnisse. [email protected] Planungsphase seit März 2003 Kontakt mit BZgA Treffen der Rauchfrei-AG/Schulleitung mit Gerd Rakete Zielsetzung: Die Schule Othmarscher Kirchenweg bekennt sich klar zum Gesundheitsziel „Nichtrauchen“. Dabei sind unsere Ziele: den Einstieg in das Rauchen zu verhindern den Ausstieg aus dem Rauchen zu erleichtern das Rauchen während der Schulzeit zu unterbinden Die Regelsicherheit und Einhaltung in der Schule generell zu verbessern [email protected] Erste Maßnahmen (2003): Gründung bzw. Wiederbelebung der Raucher-AG Teilnahme der Schule am Bundesmodellprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Auf dem Weg zur rauchfreien Schule Einrichtung eines Raucher-Ordners, in den rauchende Schüler eingetragen werden Erarbeitung schulischer Regelungen zum Rauchen [email protected] Verabschiedete Regeln (Schulkonferenz Beginn des Schuljahres 2003/2004) Schüler, Eltern, Pädagogen und sonstige Angestellte der Schule sowie Besucher dürfen nicht rauchen: - im Schulgebäude und auf dem Schulgelände - in Sichtweite der Schule (vor dem Schultor, auf den Parkbänken im Sichtbereich) - bei Ausflügen und auf Klassenreisen Schüler - lassen Zigaretten und Feuerzeuge zu Hause - Zigaretten und Feuerzeug werden auf Aufforderung abgegeben. - Nichtraucher, die sich bei Rauchern aufhalten, werden wie Raucher behandelt. Lehrkräfte - sorgen für die Einhaltung der Regeln - rauchen nur im dafür vorgesehenen Raucherzimmer (Ausnahmeregelung, zeitlich befristet) [email protected] Beschlossene Maßnahmen (Beginn des Schuljahres 2003/2004) Lehrer/Eltern Hinweise auf Elterninformationsabenden Entwicklung eines Elterninformationsblattes Alle Eltern, die ihre Kinder ab der Klasse 5 in der Schule einschulen, erhalten das Programm und unterschreiben, dass sie das Nichtrauchen ihrer Kinder an der Schule unterstützen [email protected] Beschlossene Maßnahmen (Beginn des Schuljahres 2003/2004) Um das Nichtrauchen zu unterstützen, gibt es an unserer Schule verschiedene Maßnahmen: Die Klassen 6 – 8 sollen an dem Europa weiten Wettbewerb ”Be smart-don’t start“ teilnehmen. Dabei können die Klassen Preise für das Nichtrauchen gewinnen. In den Klassen finden Projekttage zum Thema ’Rauchen‘ statt. Die Klassen 7 – 10 erhalten auf dem Schulhof eine Nichtraucher – Sitzecke. Es wird ein Anti-Rauchkurs angeboten, der die Jugendlichen darin unterstützt, das Rauchen zu beenden [email protected] Beschlossene Maßnahmen (Beginn des Schuljahres 2003/2004) Kooperation Zusammenarbeit mit dem Suchtpräventionszentrum Hamburg, das eine Beratung für Schüler durchführt, die wiederholt gegen die Regeln zum Rauchen verstoßen haben (siehe Maßnahmenkatalog). [email protected] Maßnahmenkatalog zum Umgang mit Schülern, die schulische Regeln zum Rauchen verletzen 1. Vorfall: Information der Klassenleitung Dokumentation im Raucherordner Fragebogen zum Rauchverhalten ausfüllen 2. Vorfall: - Information der Klassenleitung Dokumentation im Raucherordner Rauchergeschichte aufschreiben (alternativ: Informationstext zum Rauchen mit Fragebogen) Information der Eltern 3. Vorfall: Information der Klassenleitung Dokumentation im Raucherordner Information der Eltern Sozialer Dienst (z.B. Schulhof sauber machen) 4. Vorfall: Information der Klassenleitung Dokumentation im Raucherordner Information der Eltern Teilnahme an einer Beratung im Suchtpräventionszentrum 5. Vorfall: Information der Klassenleitung Dokumentation im Raucherordner Information der Eltern Teilnahme an Anti-Ruchkurs [email protected] Raucherordner der Schule Name des Schülers / der Schülerin: _______________________ Klasse: _______ Du hast heute gegen das Schulgesetz verstoßen und während der Schulzeit geraucht. Das ist der 1. Verstoß gegen das Rauchverbot. Maßnahme: Du füllst einen Fragebogen zum Raucherverhalten aus. Im Falle einer wiederholten Missachtung des Rauchverbotes werden wir deine Eltern benachrichtigen. Datum __________ _____________________________ Schüler/Schülerin __________________ Klassenlehrer/in Du hast heute gegen das Schulgesetz verstoßen und während der Schulzeit geraucht. Das ist der 2. Verstoß gegen das Rauchverbot. Maßnahme 1: Deine Eltern werden informiert. Tel.: ______________________ Maßnahme 2: Du schreibst deine eigene Rauchergeschichte auf. Datum __________ _____________________________ Schüler/Schülerin __________________ Klassenlehrer/in Du hast heute gegen das Schulgesetz verstoßen und während der Schulzeit geraucht. Das ist der 3. Verstoß gegen das Rauchverbot. Maßnahme 1: Deine Eltern werden informiert. Maßnahme 2: Du leistest drei Stunden sozialen Dienst in der Schule. Datum __________ _____________________________ Schüler/Schülerin __________________ Klassenlehrer/in Du hast heute gegen das Schulgesetz verstoßen und während der Schulzeit geraucht. Das ist der 4. Verstoß gegen das Rauchverbot. Maßnahme 1: Deine Eltern werden informiert. Maßnahme 2: Du nimmst teil am Anti-Rauchkurs. Datum __________ _____________________________ Schüler/Schülerin __________________ Klassenlehrer/in Du hast heute gegen das Schulgesetz verstoßen und während der Schulzeit geraucht. Das ist der 5. Verstoß gegen das Rauchverbot. Maßnahme 1: Deine Eltern werden informiert. [email protected] Maßnahme 2: Die Klassekonferenz beschließt weitere Ordnungsmaßnahmen nach Schulgesetz. Fragebogen zum Rauchen Angaben zur deiner Person: männlich O weiblich O dein Alter ............... Wie ist es dazu gekommen, dass du anfangen hast zu rauchen? ………………………………………………………………………………………………………………………… … Bist du mittlerweile abhängig von Zigaretten? ja O nein O weiß nicht O weiß nicht O Möchtest du mit dem Rauchen aufhören? ja O nein O Wenn ja, wer könnte dir dabei helfen? ………………………………………………………………………………………………………………………… … Was sollte die Schule tun, damit du zumindest in der Schule nicht mehr rauchst? ………………………………………………………………………………………………………………………… … Hältst du es für sinnvoll, an einem Anti-Rauchkurs teilzunehmen? ja O Danke für deine Mitarbeit! nein O [email protected] Fragen zur Rauchgeschichte Wann hast du deine erste Zigarette geraucht? .................................. Wie alt warst du damals? .............................................................. Wer war dabei? ........................………………………………………………………….. Warum hast du geraucht?.............................................................. Wie hast du dich dabei gefühlt? ..................................................... Wie hat dein Körper reagiert? ....................................................... Wie viel rauchst du jetzt? ............................................................. Gibt es Situationen, in denen du immer rauchst? ............................. Rauchst du in aller Öffentlichkeit oder eher heimlich?........................ Wissen deine Eltern und Freunde, dass du rauchst?.......................... Was sagen sie dazu?.................................................................... Danke für deine Mitarbeit! [email protected] Elternbenachrichtigung Liebe Frau ..../Lieber Herr .... wie Sie wissen gibt es in unserer Schule ein Rauchverbot. Das Programm zur Rauchfreiheit, das diesem Brief beiliegt, wurde mit Einwilligung der Schüler- und Elternvertreter beschlossen. Sie selbst haben bei der Anmeldung Ihres Kindes diesen Regelungen zugestimmt. Ihr Sohn/Ihre Tochter ist nun beim Rauchen zum ... mal erwischt worden. Ich möchte Ihnen dies mitteilen und Sie bitten, auf Ihr Kind einzuwirken, dass es die vereinbarten Regeln zukünftig einhält. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine klare Haltung von Lehrern und Eltern eine positive Wirkung auf das Rauchverhalten von Jugendlichen ausüben. Das ist auch dann möglich und sinnvoll, wenn Sie selbst Raucher sind. Falls Sie Fragen zum Rauchen oder zum Schulprogramm haben oder weitere Informationen benötigen, können Sie sich gerne an mich oder Herrn/Frau …………………………(Beratungslehrer, Raucherbeauftragter) wenden. Mit freundlichen Grüßen ............... Datum ………………………………………………….. Klassenlehrer [email protected] Einverständniserklärung Ich/ wir sind bei der Anmeldung unseres Sohnes/unserer Tochter ...................................................................................(Name des Schülers) in der Schule ............................................................. (Name der Schule) darüber informiert worden, dass er/sie eine Schule besucht, in der das Rauchen nicht gestattet ist. Die Regeln und Maßnahmen zum Umgang mit dem Rauchen wurden uns ausgehändigt und wir erklären uns damit einverstanden mit dem beschlossenen Programm der „rauchfreien Schule“ / „Auf dem Weg zur rauchfreien Schule“, dass uns ausgehändigt wurde mit dem Rauchverbot für unseren Sohn / unsere Tochter auf dem Schulgelände, im Schulgebäude und vor der Schule auch dann, wenn er/sie das Alter von 16 Jahren überschritten hat mit den für Eltern geltenden Einschränkungen des Rauchens in der Schule. .......... Datum ..................................... Unterschrift der Eltern [email protected] Weitere Maßnahmen: Phase 2 (Schulkonferenz Beginn des Schuljahres 2004/2005) Schüler: Alle Klassen der Stufen 6 – 8 nehmen an Be smart – don`t start teil, bzw. stimmen über die Teilnahme ab Belohnung für Klassen, die die wenigsten Eintragungen in den Raucherordner haben Projekttage im März 2005 Grundschule: Schwerpunkt „Gesundes Leben“ Klassen 5-10: Schwerpunkt „Rauchen“ Unterrichtseinheiten zum Thema Rauchen in verschiedenen Klassen der Sekundarstufe [email protected] Weitere Maßnahmen: Phase 2 (Schulkonferenz Beginn des Schuljahres 2004/2005) Belohnungssystem Hausaufgabengutscheine für alle Schüler ohne Regelverstoß in den letzten zwei Monaten (ab Klasse 7). Wunschprogramm (z.B. Ausflüge, ein Tag im Computerraum) für die Klasse mit den wenigsten Raucherzetteln - getrennt nach Klassenstufen 7/8 und 9/10 - alle 3 Monate [email protected] Belohnungssystem (Phase 2) Dies ist ein Hausaufgaben-Gutschein für ................................................. nach drei rauchfreien Monaten Februar, März, April ……………………………………….. Datum (Schulleitung) [email protected] Evaluation: Phase 2 Der Raucherstatus wurde mittels eines Fragebogens zunächst im Juli 2003 in den Klassen 7 und 8 erhoben. Im Juli 2004 wurde die Befragung wiederholt. Damit die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen beurteilt werden kann, wurden nun auch die 9. Klassen in die Befragung einbezogen, sodass ein Veränderung im Rauchverhalten der im Jahr zuvor befragten Klassen beurteilt werden kann. Die erhobenen Daten werden zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 ausgewertet. [email protected] Prozentuale Verteilung des Raucherstatus der 7. Klassenstufe nach 12 Monaten Erprobung, N = 41 und 44 100 86 90 80 73 70 60 50 40 30 20 10 20 9 7 5 0 Raucher(%) Nichtraucher(%) Klasse 7 - 2003 Ex-Raucher(%) Klasse 7 - 2004 [email protected] Prozentuale Verteilung des Raucherstatus der 8. Klassenstufe nach 12 Monaten Erprobung, N = 36 und 42 76 80 70 61 60 50 40 30 20 25 17 14 7 10 0 Raucher(%) Nichtraucher(%) Klasse 8 - 2003 Ex-Raucher(%) Klasse 8 - 2004 [email protected] Weitere Maßnahmen: Phase 2 (Schulkonferenz Beginn des Schuljahres 2004/2005) Befragung der rauchenden Lehrer: „Was wäre, wenn es an unserer Schule zu einem umfassenden Rauchverbot – auch für Lehrer – kommt?“ Ergebnis: Anzahl ... Ich würde in der Schule nicht mehr rauchen 8 ... Ich würde aufhören, zu rauchen 3 ... Ich würde die Schule wechseln 1 [email protected] Weitere Maßnahmen: Phase 3 (Schulkonferenz Beginn des Schuljahres 2005/2006) Umsetzung des Rauchverbots für Pädagogen und sonstiges Schulpersonal Rauchverbotsmarkierungen auf dem Schulhof Raucherzimmer wird zum Lehrerarbeitszimmer (2 PCArbeitsplätze, Telefon, Besprechungstisch, Literatur) Schüler der Klassen 9 und 10 richten sich einen Pausenaufenthaltsraum ein (Sofas, Kicker, eigene Gestaltung, Kaffee, Tee usw.) Aktive Pause wird ausgeweitet für ältere Schüler Öffnung der 2. Turnhalle für SEK 1 – Schüler Computerpausen [email protected] Schlussfolgerungen: Schule soll Gesundheit sichern / fördern Schule ist aber kein „klinischer Ort“ Zielgruppe sind vor allem die möglichen Raucheinsteiger und die Sympathie- bzw. Gelegenheitsraucher Der Focus liegt weniger auf der Gruppe der abhängigen Raucher. [email protected] Erfolgskriterium: Das (sichtbare) Rauchen wird aus dem Schulleben verdrängt. Erfolgskriterium ist nicht, dass alle Schüler Nichtraucher sind. [email protected] Entwicklung schulischer Maßnahmen: Ablauf Einbringen des Themas in die Lehrerkonferenz Einsetzen einer Arbeitsgruppe „Nichtrauchen“ Bestandsaufnahme Einbeziehen der schulischen Gruppen Entwicklung von Regeln und Maßnahmen Entwicklung anderer präventiver Maßnahmen Verabschiedung und Umsetzung der Maßnahmen [email protected] Regeln und Maßnahmen 1. Entwicklung eines differenzierten Regelwerkes für alle Gruppen, die am Schulleben beteiligt sind 2. Entwickeln eines differenzierten Maßnahmenkatalogs (Sanktionen Regelverletzungen/ Belohnung des Nichtrauchens) 3. Entwickeln von Maßnahmen zur Überwachung der Einhaltung der Regelungen 4. Entwickeln von verhaltensbezogenen Maßnahmen und von systematischen Unterrichtsinhalten [email protected] Gesetzliche Vorgaben Jugendschutzgesetz Arbeitsstättenverordnung Schulgesetz des Bundeslandes [email protected] Regelungen für Schüler Schülern ist das Rauchen in der Schule grundsätzlich untersagt. Mit Sanktionen der Schule müssen diese Schüler rechnen, wenn sie rauchen im Schulgebäude auf dem Schulgelände vor dem Schultor in der Umgebung der Schule bei Ausflügen auf Klassenreisen (altersabhängig) [email protected] Oberverwaltungsgericht Münster, 21.07.1998 „Eine Ordnungsmaßnahme kann auch bei Pflicht verletzendem Fehlverhalten eines Schülers außerhalb des Schulgeländes verhängt werden, wenn ein direkter Zusammenhang zum Schulverhältnis besteht. Es gibt einen Grundsatz des gewaltfreien Umgangs der Schüler miteinander im Bereich der schulischen Sphäre.“ [email protected] Senator für Bildung Bremen, 2-4, 11. März 2005 Der hier kreierte Begriff der schulischen Sphäre sollte auch für das Rauchverbot genutzt werden. Danach ist eine Rauchverbot auch außerhalb des Schulgrundstücks zulässig, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: Die Schulkonferenz beschließt durch die Schulordnung eine Rauchverbot Die Schulkonferenz beschließt in Form einer nachvollziehbaren Beschreibung eine sog. Bannmeile, innerhalb der ebenfalls das Rauchverbot gilt. Dabei sollte aus dieser Beschreibung auch hervorgehen, warum aus der Sicht der Schule die gesetzte Bannmeile noch zur Sphäre der Schule zählt. Ich hätte keine Bedenken, innerhalb dieser Bannmeile ein 24 Std.-Rauchverbot zu verhängen. [email protected] Senator für Bildung Bremen, 2-4, 11. März 2005 Bei der Beurteilung des konkreten Einzelfalls müsste jedoch immer in den Blick genommen werden, ob beim Übertreten des Verbots tatsächlich ein direkter Zusammenhang zum Schulverhältnis hergestellt werden kann. Das wird z.B. sicher nicht der Falls sein, wenn der Schüler innerhalb dieser Bannmeile wohnt und er zu Hause raucht. Das wird immer auf dem Schulweg der Fall sein. Dazwischen gibt es eine Bandbreite, die nur bezogen auf den Einzelfall beurteilt werden kann. [email protected] Rauchverbot in der Umgebung der Schule Bremisches Gesetz zur Gewährleistung der Rauchfreiheit von Krankenhäusern, Trageseinrichtungen für Kinder und Schulen. § 4 Rauchfreiheit in Schulen (1) Im Schulgebäude und auf dem Schulgelände sowie auf Schulveranstaltungen ist das Rauchen untersagt. Das Rauchen ist Schülerinnen und Schülern sowie dem schulischen Personal ebenfalls untersagt in der unmittelbaren Umgebung des Schulgeländes während der Zeiten der Pausen im Rahmen von Unterricht oder von sonstigen schulischen Veranstaltungen in der Schule; die Schulkonferenz der jeweiligen Schule bestimmt diese Umgebung. [email protected] Einstellung von Schülern zur rauchfreien Schule Von den Schülern an Schulen ohne Rauchverbot wären 91% der Nichtraucher und immerhin 50% der Raucher damit einverstanden, dass ihre Schule rauchfrei werden würde. 88% der Schüler, die bereits eine rauchfreie Schule besuchen, sind mit der Regelung einverstanden. Dabei ist die Zufriedenheit der Nichtraucher mit 92% wesentlich häufiger als die der Raucher, bei denen allerdings immerhin 59% mit der rauchfreien Schule einverstanden sind (BZgA 2006, 89). [email protected] Rauchverhalten in der Schule Ein relevanter Teil der rauchenden Schüler raucht nicht in der Schule Ein hoher Anteil der Raucher unter den befragten Schülern raucht innerhalb der Schule nie oder nur gelegentlich: Immerhin 34% der aktuellen Raucher rauchen in der Schule gar nicht. [email protected] Regelungen für Pädagogen 2. Lehrern ist das Rauchen untersagt im Schulgebäude auf dem Schulgelände vor der Schule in Gegenwart von Schülern? bei Ausflügen? bei Klassenreisen? [email protected] Mindestanforderung an Lehrer: „In Gegenwart von Schülern wird nicht geraucht“ „Kein Lehrer raucht mehr in der Schule“ [email protected] Regelungen für Lehrer Im Jahre 2003 haben nur 7 von 60 rauchfreien Modellschulen in Niedersachsen ein absolutes Rauchverbot für Lehrer eingeführt. [email protected] Schulbefragung t2: Rauchverbote für Lehrkräfte 100% 98% 90% 80% 70% 55% 60% 50% 69% 69% 70% 47% 36% 40% 30% 20% 10% 0% Bremen Niedersachsen Sachsen Sachsen-Anhalt SchleswigHolstein Thüringen gesamt t2:N=151, Bremen: n=15; Niedersachsen: n=46; Sachsen: n=10; Sachsen-Anhalt: n=31; Schleswig-Holstein: n=35; Thüringen: n=14 [email protected] Regelungen für Eltern 4. Eltern ist das Rauchen untersagt im Schulgebäude auf dem Schulgelände [email protected] Einflussmöglichkeiten von Eltern auf das Rauchverhalten Untersuchungen haben gezeigt (Raschke, 2005): Kinder von Eltern, die das Rauchen ablehnen und dies ihren Kindern auch deutlich zeigen, beginnen signifikant seltener mit dem Rauchen. Das gilt für die Eltern, die selbst nicht rauchen und damit Vorbilder für ihre Kinder sind, ebenso wie für Eltern, die rauchen. [email protected] Regelungen für andere Gruppen 5. Anderen am Schulleben beteiligten Personen ist das Rauchen untersagt im Schulgebäude auf dem Schulgelände Hierzu gehören u.a. der Hausmeister, Reinigungspersonal, Handwerker, Gäste usw. [email protected] Maßnahmen bei Nicht-Einhaltung Keine Wirksamkeit der Regeln, ohne Festlegung der Konsequenzen bei Regelverstoß Standardisierte Umsetzung: für alle Schüler gleich, für alle Lehrer einheitliche Verhaltensanweisung Nicht nur Maßnahmen mit strafenden Charakter, sondern auch Maßnahmen, die eine Auseinandersetzung mit dem Thema Rauchen fördern bzw. das Nichtrauchen belohnen Maßnahmen bei Regelverstoß sollten abgestuft sein [email protected] Kontrolle der Einhaltung der Regelungen Keine Einhaltung der Regelungen ohne Überprüfung Regeln müssen bekannt sein Lehrer müssen sich untereinander abstimmen, wie sie vorgehen Umsetzung bei großen Schulen schwieriger (Anonymität, Altersfrage) Einsetzen eines Beauftragten Punktuelle Kontrollen Aufsichten zu zweit Mitwirkung der Schulleitung Am Anfang ist Mehrarbeit zu erwarten [email protected] Suchtpräventive Maßnahmen, Projekte, Unterrichtsinhalte Wettbewerbe („Be smart – don`t start“) Lebenskompetenztraining Projekttage Nichtraucher-Parcour Infomaterial Kommunikationsangebote Anti-Rauchkurs (Reflektionskurs) Ausstiegsangebote Unterrichtsinhalte Zusammenarbeit mit Eltern (2 Arbeitblätter im Anhang: Was können Eltern tun?) Schülermultiplikatoren/Peers [email protected] Umsetzung der Maßnahmen Verabschiedung in der Lehrerkonferenz Elternrat/Gesamtelternversammlung Schülerrat/Schülervertretung Schulkonferenz [email protected] Was hat sich bewährt? + + + + + + + + + + + + + + Engagement der Schulleitung – auch bei Kontrollen und Sanktionen Stichproben statt flächendeckende Aufsichten Schüleraufsichten Entwicklung von Belohnungssystemen Entwicklung alternativer Aktivitäten verbindliche Begleitung durch die Fachstelle für Suchtprävention des Landes und der Region Anti-Rauchkurs in Kooperation mit Fachstelle Lehrer rauchen nicht mehr in Gegenwart von Schülern Einbeziehung aller schulischen Gruppen Verabschiedung des Rauchfrei-Programms in der Schulkonferenz Bannmeile um die Schule herum Einführung eines „Rauchfrei-Beauftragten“ Teilnahme an Fortbildungen Einrichtung einer Arbeitsgruppe [email protected] Was hat sich nicht bewährt? Ausnahmeregelungen in den Schulgesetzen flächendeckende Aufsichten Zulassen von Raucherecken in der Umgebung der Schule Zu umfangreiche Bannmeile Ausstiegskurse für Schüler im schulischen Setting Der Anspruch auf 100%ige Einhaltung der Regeln Zuviel Rücksichtnahme auf rauchende Kollegen Überbewertung einzelner unkooperativer Eltern [email protected] Erfolgreiche Schulen auf dem Weg zur Rauchfreiheit …. zeichnen sich meist durch vielfältige Aktivitäten aus zur Pausengestaltung und durch Belohnungen für das Nichtrauchen … allerdings auf der Grundlage eines konsequenten Regelsystems und transparenter und überwachter Rauchverbote [email protected] Rauchverhalten der Schüler (t2: 131 Schulen) 80% 70% 70% 68% 58% 60% 56% 50% 40% 33% 30% 20% 10% 0% Sympathierauchen hat abgenommen Rauchen jüngerer Schüler hat abgenommen Unzufriedenheit mit Rauchen von Rauchen in der Rauchen der Schülern der SEK 2 Schulumgebung hat Schüler hat hat abgenommen abgenommen abgenommen [email protected] Rauchverhalten der Pädagogen (t2 = 131 Schulen) 70% 62% 60% 58% 50% 40% 32% 30% 20% 10% 0% Lehrer rauchen nicht mehr in der Schule Unzufriedenheit mit Rauchen der Lehrer hat abgenommen Rauchende Lehrer sind Nichtraucher geworden [email protected] Bereich Schulentwicklung (t2 = 131 Schulen) 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 77% 73% 56% 20% 10% 0% Rauchverbote werden bes s er befolgt Einheitlichkeit des Vorgehens gegenüber rauchenden Schülern hat zugenom m en Glaubwürdigkeit schulis cher Regeln ins gesam t hat zugenom m en [email protected] Außenwirkung der Schule (t2 = 131 Schulen) 45% 40% 35% 41% 40% 34% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Es gibt weniger Das Schulimage Beschwerden von Nachbarn haben Bes chwerden von hat s ich abgenom men Eltern verbes s ert [email protected] Weitere Veränderungen (t2 =131 Schulen) 80% 70% 70% 68% 60% 50% 40% 30% 20% 12% 10% 0% Weniger Kippen auf dem Schulgelände Toiletten sind nicht mehr so stark verqualmt Konsum anderer Drogen ist zurückgegangen [email protected] Die Frieda-Stoppenbrink-Schule, Förderschule in HH 240 Schüler 2003 und 2004: Teilnahme an Erprobungsprojekt der BZgA Ausgangslage: 2003: wachsenden Zahl von Schülern, die in der Schule rauchten, Lehrkräfte hilflos Pädagogisch und organisatorisch sehr unterschiedlicher Umgang mit rauchenden Schülern. Im Zusammenhang mit dem Rauchen traten weitere Regelverstöße auf wie z. B. das Erpressen von Zigaretten oder Geld, das Rauchen anderer Drogen, das Verlassen des Schulhofes während der Pausen auf. Lehrer-Arbeitsgruppe wurde gebildet. [email protected] Die Frieda-Stoppenbrink-Schule, Förderschule in HH Die „Rauchfrei-AG" Eine Arbeitsgruppe „rauchfreie Schule“ eingerichtet aus Elternvertretern, Schülervertretern, Pädagogen, dem Hausmeister, einem Mitglied der Schulleitung und zwei Mitarbeitern des SPZ Die Arbeitsgruppe nahm Kontakt zum Suchtpräventionszentrum Hamburg (SPZ) auf. Das Ziel der „Rauchfrei-AG“ bestand darin, ein Regelwerk für den Umgang mit dem Rauchen zu entwickeln. Die Diskussionen um das Regelwerk wurden in den folgenden Monaten kontrovers geführt Im Rahmen des Erprobungsprojekts der BZgA zur rauchfreien Schule wurde unsere Schule durch Materialien und durch Fortbildungen für die Beratungslehrer unterstützt und es gab im Rahmen von Workshops die Möglichkeit, sich mit anderen Schulen, die sich auf dem Weg zur Rauchfreiheit befanden, auszutauschen. [email protected] Die Frieda-Stoppenbrink-Schule, Förderschule in HH Die Regeln: Schüler, Eltern und Pädagogen einigten sich auf folgende Regeln: Ich rauche nicht in der Schule und nicht in der Umgebung der Schule. Ich lasse Zigaretten und Feuerzeug zu Hause. Ich muss mit Maßnahmen rechnen, wenn ich mich in Rauchergruppen aufhalte oder diese warne [email protected] Die Frieda-Stoppenbrink-Schule, Förderschule in HH Maßnahmen bei Verletzung der Regeln Entspricht weitgehend dem bereits gezeigten Katalog Einführung eines Raucherordners [email protected] Die Frieda-Stoppenbrink-Schule, Förderschule in HH Belohnungen: Das Belohnungssystem wurde von Schülern angeregt, die in der „Rauchfrei-AG“ mitwirkten. Es wird davon ausgegangen, dass sich jeder Schüler an die Schulregeln halten möchte und daher zunächst einen Vertrauensvorschuss erhält. Folgende Aktivitäten wurden bisher als Belohnungen angeboten [email protected] Belohnungen Mitgliedschaft im Nichtraucher-Club Nichtrauchende Schüler sind Mitglieder im Nichtraucher-Club und dadurch berechtigt an bestimmten Aktivitäten teilzunehmen, z.B. Nichtraucher-Disco oder Nichtraucher-Clubraum. Nichtraucher-Clubkarte ……………………….. (Name des Schülers) Foto Der Inhaber dieses Ausweises nimmt teil an den Belohnungen der Schule für Nichtraucher. [email protected] Belohnungen Belohnungen bieten Anreize für Schüler, das Nichtrauchen in der Schule aufrechtzuerhalten. Der Zeitrahmen darf nicht zu langfristig gewählt werden, da Belohnungen in ferner Zukunft keinen Anreiz mehr darstellen. Orientieren Sie sich an den Interessen und Wünschen der Schüler. Es ist fraglich, ob z.B. Obst oder anspruchsvolle Literatur für Schüler eine Belohnung darstellen. Belohnt werden können sowohl einzelne Schüler für Nichtrauchen als auch die Klasse, wenn bestimmte Ziele erreicht wurden. So können z.B. in einem Schuljahr alle Schüler eine Belohnung erhalten, die nicht gegen das Rauchverbot verstoßen haben (Kriterium: kein Vermerk im Raucherordner). Es kann die ganze Klasse eine Belohnung erhalten, wenn es keine oder weniger als eine festgelegte Zahl von Vermerken im Rauchordner gibt. [email protected] Belohnungen Belohnungstage ….sind Tage, an denen für Nichtraucher bestimmte Aktivitäten angeboten werden, die für die Schüler attraktiv sind. Rauchende Schüler dürfen an diesen Aktivitäten nicht teilnehmen und arbeiten in dieser Zeit zum Thema Rauchen bzw. Sucht. Für Belohnungstage kommen z.B. folgende Aktivitäten in Betracht: Kinobesuche Besuch im Freizeit- bzw. Vergnügungspark Spiel- und Feiertag in der Schule Sportturniere in der Schule [email protected] Belohnungen Hausaufgabengutscheine Mit diesen Gutscheinen können Schüler vorlegen, wenn sie einmal ihre Hausaufgaben vergessen haben. Sie müssen dann nicht mit Sanktionen rechnen. Ein Hausaufgabengutschein kann z.B. für einen Monat oder ein Vierteljahr Nichtrauchen vergeben werden Hausaufgabengutschein für …………………………… (Name des Schülers) für die Rauchfreiheit im Monat November 2006 …………………………………. Unterschrift des Lehrers [email protected] Belohnungen Wettbewerb: In jedem Schuljahr wird ein Wettbewerb durchgeführt: Welche Klasse besitzt Am Ende des Schuljahres noch die meisten Ausweise? Diese Klasse bekommt für ihre Klassenkasse einen Gutschein im Werte von 25 Euro. [email protected] Belohnungen: Finanzielle Ressourcen Attraktive Belohnungen sind nur selten ohne finanziellen Aufwand verfügbar. Oft können solche Anreize nur geboten werden, wenn Dritte sich an der Finanzierung beteiligen: Sprechen Sie Eltern an und sichern Sie deren Unterstützung bei Belohnungen ihrer eigenen Kinder (z.B. Kosten bei Ausflug in einen Vergnügungspark). Bemühen Sie sich um Sponsoren, die das Rauchfrei-Programm oder bestimmte Teilaktivitäten finanziell unterstützen. Hierzu gehören beispielsweise auch Krankenkassen, die schulische Projekte der Gesundheitsförderung unterstützen. Führen Sie Aktivitäten durch, mit denen Sie zusätzliche Einnahmen erzielen können, z.B. Sponsorenläufe (Ausdauerläufe als schulische Veranstaltung, bei denen die Läufer sich Sponsoren suchen, die pro km einen bestimmten Betrag einzahlen). Erzielen Sie Einnahmen durch Verkäufe bei Schulfesten und Flohmärkten. [email protected] Alternative Angebote Das „Sympathierauchern“ kann noch wirkungsvoller eingeschränkt werden, wenn mit den Rauchverboten attraktive soziale rauchfreie Räume und Aktivitäten kombiniert werden. Diese Angebote sollen für Schüler attraktiver sein als das Verlassen der Schule, um zu rauchen. Rauchfreie Angebote außerhalb des Unterrichts sind für Schüler interessant, wenn sie an den Interessen der Schüler anknüpfen Möglichkeiten zum Rückzug in eine gleichaltrige Gruppe bieten sportliche Betätigung bieten sie in Räumen mit freundlicher Atmosphäre stattfinden Schüler an der Gestaltung, Organisation und Beaufsichtigung beteiligt werden. [email protected] Alternative Angebote: Beispiele Nichtraucherdiscos (z.B. halbjährlich) Pausentreffs Nichtraucher-Pausenraum: kommunikativ gestalteter und attraktiv eingerichteter Raum, in dem nicht geraucht wird Pausenraum: Rückzugsmöglichkeit für ältere Schüler, die das Bedürfnis haben, ohne jüngere Schüler zusammen zu sein Sitzecken auf dem Schulhof Mädchen-Treffpunkte Aktive Pausen - Spieleräume - Pausendisco bzw. Pausenradio - Computerpausen - Leseräume - Öffnung der Turnhalle für Spiele und sportliche Aktivitäten - Verleihen von Sport- und Spielgeräten (Bälle, Tischtennis, Billard) - kleinere Turniere mit Preisen, z.B. Torwandschiessen, Basketball - Ausbildung von „Sportassistenten“ zur Durchführung sportlicher Aktivitäten in der Unterrichtsfreien Zeit (Deutscher Sportbund) [email protected] Weitere Maßnahmen Eine „Rauchfrei-Wand“ in der Schule informiert über sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Rauchfrei-Programm In jeder Klasse hängt ein Schaubild zum Rauchfrei-Programm An verschiedenen Eingängen der Schule sind große Schilder angebracht, die mit dem Text „Wir sind eine rauchfreie Schule“ Bei Schuleintritt bekommen die Schüler ein Informationsblatt und unterschreiben, dass Sie mit dem Text einverstanden sind Eltern werden durch ein Faltblatt informiert. Sie haben sich freiwillig dem Rauchverbot angeschlossen und verzichten während der Elternratssitzungen und während der Schulfeste auf Zigaretten. Um für das Kollegium alle Schritte transparent, nachvollziehbar und leicht durchführbar zu machen, werden konkrete Handlungspläne für die Aufsichten und für die Klassenlehrer gegeben. [email protected] Ergebnisse Die Regelverstöße sind auffällig zurückgegangen. Während es Ende 2003 noch 21 Schüler gab, die wegen Verstößen gegen die Rauchverbote auffällig wurden und am Belohnungstag nicht mehr über ihren Ausweis verfügten, so waren es Ende 2004 nur noch 4 Schüler. Nachdem im ersten rauchfreien Schuljahr noch 4 Schüler aufgrund der Vielzahl ihrer Regelverletzungen an einem AntiRauch-Kurs teilnehmen mussten, gab es im vergangenen Jahr keinen einzigen Schüler mehr, der viermal oder häufiger auffällig wurde. Eine Umfrage unter den Schülern im Sommer 2003 ermittelte einen Nichtraucheranteil von 67,8 %. Im Sommer 2005 betrug dieser Anteil bereits 80,9 %. [email protected] Ergebnisse Anteil der Nichtraucher 85,0% 80,9% 80,0% 77,4% 75,0% 70,0% 67,8% 65,0% 60,0% Sommer 2003 Sommer 2004 Sommer 2005 [email protected] Ergebnisse Das Rauchfrei-Konzept unserer Schule wird von Lehrern und Eltern gemeinsam getragen, die sich in Bezug auf das Rauchen vorbildlich verhalten und in der Schule nicht rauchen. Auch das sonstige schulische Personal wie Hausmeister, Reinigungskräfte und Handwerker respektiert die bestehenden Rauchverbote. Insgesamt kann von einer Erleichterung und Entspannung im Schulalltag gesprochen werden. Die Klarheit und Transparenz der Regeln und Maßnahmen verschaffte sowohl den Pädagogen als auch den Schülern eine Orientierung und führte zu einer Verminderung von Konflikten. Durch spiralcurriculare Einbindung in den Unterricht ist das Thema Nichtraucherförderung und Suchtprävention präsent und wird durch das Belohnungssystem unterstützt. [email protected]