Presseheft IMMER DRAMA UM TAMARA
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Presseheft IMMER DRAMA UM TAMARA
Presseheft IMMER DRAMA UM TAMARA Ein Film von STEPHEN FREARS mit GEMMA ARTERTON, ROGER ALLAM, BILL CAMP, DOMINIC COOPER, LUKE EVANS u. v. m. Kinostart: 30. Dezember 2010 111 Minuten / UK 2010 / Cinemascope / Dolby Digital Material erhältlich unter www.prokino.medianetworx.de VERLEIH PROKINO Widenmayerstr. 38 80538 München FON (089) 21 01 14-0 FAX (089) 21 01 14-11 E-MAIL [email protected] PRESSEBETREUUNG aim – CREATIVE STRATEGIES & VISIONS Güntzelstraße 63 10717 Berlin FON (030) 61 20 30 70 FAX (030) 61 20 30 99 E-MAIL [email protected] VERMIETUNG Twentieth Century Fox Darmstädter Landstr. 114 60598 Frankfurt am Main FON (069) 60 90 2-0 FAX (069) 60 90 2-63 INHALT BESETZUNG STAB DEUTSCHE SYNCHRONISATION KURZINHALT PRESSENOTIZ LANGINHALT PRODUKTIONSNOTIZEN Über die Produktion Die Adaption einer Comic-Serie Die Besetzung Stonefield – Die Schriftstellerresidenz und ihre Bewohner Look und Feel des Films Was ist ein Stephen-Frears-Film? Thomas Hardy und Tamara Drewe 03 04 05 06 06 07 10 10 11 13 14 18 21 24 VOR DER KAMERA GEMMA ARTERTON (Tamara Drewe) ROGER ALLAM (Nicholas Hardiment) BILL CAMP (Glen McCreavy) DOMINIC COOPER (Ben Sergeant) LUKE EVANS (Andy Cobb) TAMSIN GREIG (Beth Hardiment) CHARLOTTE CHRISTIE (Casey Shaw) JESSICA BARDEN (Jody Long) JOHN BETT (Diggory) JOSIE TAYLOR (Zoe) BRONAGH GALLAGHER (Eustacia) PIPPA HAYWOODD (Tess) 27 27 28 29 30 31 32 32 32 33 33 34 35 HINTER DER KAMERA STEPHEN FREARS (Regie) TRACEY SEAWARD (Produzentin) ALISON OWEN (Produzentin) PAUL TRIJBITS (Produzent) POSY SIMMONDS (Cartoonistin) MOIRA BUFFINI (Drehbuch) BEN DAVIS, BSC (Kamera) MICK AUDSLEY (Schnitt) ALAN MACDONALD (Szenenbild) ALEXANDRE DESPLAT (Musik) CONSOLATA BOYLE (Kostüm) DANIEL PHILLIPS (Make-up und Frisuren) 36 36 38 38 40 41 42 42 42 44 45 47 48 AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN 49 2 BESETZUNG TAMARA DREWE Gemma Arterton NICHOLAS HARDIMENT Roger Allam GLEN MCCREAVY Bill Camp BEN SERGEANT Dominic Cooper ANDY COBB Luke Evans BETH HARDIMENT Tamsin Greig JODY LONG Jessica Barden CASEY SHAW Charlotte Christie INTERVIEWER James Naughtie DIGGORY John Bett ZOE Josie Taylor EUSTACIA Bronagh Gallagher TESS Pippa Haywood PENNY UPMINSTER Susan Wooldridge MARY Amanda Lawrence NADIA PATEL Zahra Ahmadi LUCETTA Cheryl Campbell JODYS MUTTER Alex Kelly CAITLIN Emily Bruni POPPY HARDIMENT Lola Frears VINTNER Tom Allen POSH HIPPY Patricia Quinn ARMY GEEK Walter Hall STEVE CULLEY Joel Fry FRAN REDMOND Lois Winstone MITGLIEDER DER BAND SWIPE Nathan Cooper Benjamin Todd BOSS THE DOG Albert Clark 3 STAB Regie Stephen Frears Drehbuch Moira Buffini nach der Comic-Serie von Posy Simmonds Produktion Ruby Films in Zusammenarbeit mit Notting Hill Films BBC Films UK Film Council Produzenten Alison Owen Paul Trijbits Tracey Seaward Ausführende Produzenten Christine Langan Sharon Harel Maya Amsellem Kamera Ben Davis, BSC Schnitt Mick Audsley Szenenbild Alan MacDonald Kostüm Consolata Boyle Musik Alexandre Desplat Make-up und Frisur Daniel Phillips Casting Leo Davis 4 DEUTSCHE SYNCHRONISATION Produktion Film- & Fernseh-Synchron GmbH Buch & Regie Marina Köhler Übersetzung Corinna Steinbach Aufnahmeleitung Michael Krause Schnitt Nicole Kinne Tonmeister Sprache Michi Luber Tonmeister Mischung Christian Trinkle Sprecher: Tamara Drewe (Gemma Arterton) Stephanie Kellner Nicholas Hardiment (Roger Allam) Walter von Hauff Glen McCreavy (Bill Camp) Pierre Peters-Arnolds Ben Sergeant (Dominic Cooper) Stefan Günther Andy Cobb (Luke Evans) Torben Liebrecht Beth Hardiment (Tamsin Greig) Madeleine Stolze Jody Long (Jessica Barden) Gabrielle Pietermann Casey Shaw (Charlotte Christie) Marcia von Rebay Zoe (Josie Taylor) Elisabeth von Koch Eustacia (Bronagh Gallagher) Kathi Gaube Tess (Pippa Haywood) Katharina Lopinski Penny Upminster (Susan Wooldridge) Anita Höfer Nadia Patel (Zahra Ahmadi) Katharina Iacobescu Lucetta (Cheryl Campbell) Elisabeth Günther Jodys Mutter (Alex Kelly) Marina Köhler Caitlin (Emily Bruni) Shirin Lotze Poppy Hardiment (Lola Frears) Marieke Oeffinger Vintner (Tom Allen) Paul Sedlmeir Posh Hippy (Patricia Quinn) Nina Kapust Army Geek (Walter Hall) Ulf Jürgen Söhmisch Steve Culley (Joel Fry) Florian Fischer Fran Redmond (Lois Winstone) Constanze Lindner Diggory (John Bett) Gerhard Jilka Interviewer (James Naughtie) Gerd Meyer 5 KURZINHALT Ewedown in der englischen Grafschaft Dorset - ländlich, beschaulich und friedlich. Doch als Tamara Drewe (Gemma Arterton) aus London in ihr heimatliches Provinznest zurückkehrt, ist es damit schlagartig vorbei. Aus dem hässlichen Entlein von einst ist Jahre später eine attraktive und erfolgreiche Kolumnistin geworden. Die Bewohner von Ewedown können ihren Augen kaum trauen, schnell verstricken sich alle in ein Katz-und-Maus-Spiel aus Verlangen, Lust und heimtückischen Intrigen... Aufreizend, witzig, frisch: Mit trockenem britischem Humor und jeder Menge SexAppeal zelebriert Stephen Frears („High Fidelity“, „Die Queen“) mit IMMER DRAMA UM TAMARA einen ebenso komischen wie frivolen Rachefeldzug, der an Originalität seinesgleichen sucht. PRESSENOTIZ Wenn Erfolgsregisseur Stephen Frears eine köstliche Sittenkomödie inszeniert, ist Sittenlosigkeit nicht weit: Und ewig lockt das Weib, das hier Tamara Drewe heißt. Nach dem Cartoon von Posy Simmonds, inspiriert von Thomas Hardys Roman „Am grünen Rand der Welt“ („Far From the Madding Crowd“), wirft der britische Regisseur einen hintergründigen Blick auf das ach so heile Landleben und zeichnet ein süßes und gefährliches Gefühlschaos, in das sich Männer und Frauen stürzen, Lügengespinste, in denen sie sich heillos verwickeln, und Liebesfallen, in die Alt und Jung blindlings geraten. Mit viel Situationskomik und noch mehr schamlosen Wortwitz trifft Frears voll ins Schwarze, zielt dabei auf Verstand und Lachmuskeln. In der Hauptrolle brilliert das ehemalige Bond-Girl Gemma Arterton („Prince of Persia: Der Sand der Zeit“, „James Bond 007: Ein Quantum Trost“). IMMER DRAMA UM TAMARA wurde in Cannes außer Konkurrenz im offiziellen Wettbewerbsprogramm gezeigt und dort vom Publikum und der Kritik gefeiert. 6 LANGINHALT Eine friedliche Landschaft wie aus dem Bilderbuch, sanft geschwungene Hügel, zauberhafte Dörfer: der richtige Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Jedenfalls auf den ersten Blick. Ewedown, ein malerisches Dorf, versteckt in weiten Wiesen, ist beliebtes Wochenendziel für reiche Londoner und aufstrebende Schriftsteller auf der Suche nach Ruhe und Inspiration. Die finden sie in der Stonefield Farm, einem Schriftstellerrefugium am grünen Rand der Welt, wo der für seine „Doctor Inchcombe“-Krimis berühmte Romanautor Nicholas Hardiment (Roger Allam) mit seiner Frau Beth (Tamsin Greig) lebt. Die Gäste genießen Beths wunderbare Kochkunst und ihre leckeren Cookies und lassen Nicholas’ Großspurigkeit über sich ergehen. Während Beth in Küche, Wohnräumen und Garten für das reibungslose Funktionieren der Maschine hinter der idyllischen Residenz sorgt, die Hühner füttert und nebenbei den Autoren seelische Unterstützung und gute Ratschläge bietet, produziert Nicholas Bestseller wie am Fließband, hält es dabei mit der ehelichen Treue allerdings nicht so genau. Beth ist eine attraktive Frau in den besten Jahren und eine Art Übermutter, was Nicholas aber nicht daran hindert, jedem Rock hinterherzulaufen. Die Nachbarfarm Winnards ist Geburtsort und Familienhaus von Andy Cobb (Luke Evans), einem naturverbundenen stattlichen Typ, der für Beth als Gärtner und Mädchen für alles arbeitet. In seiner Kindheit verkaufte seine Familie aus finanzieller Not das Anwesen als Landsitz an die reiche Familie Drewe aus London, und nun lebt Andy im Gartenhaus von Stonefield. Als Einheimischen ärgert es ihn, wenn Zuzügler auf Landadel machen, dagegen schätzt er die oft harte Zusammenarbeit mit Beth, mit der er Stonefield gemeinsam am Laufen hält. Eines Abends, die illustren Gäste diskutieren ihre Werke, kommt es zum Eklat. Nicholas erhält einen Anruf von seiner Geliebten, die sich im Dorf aufhält. Der Lügenbolzen sucht einen Grund, ohne Beth das Haus zu verlassen, druckst aber so ungeschickt herum, dass seine Frau ihm auf die Schliche kommt. Zerknirscht gibt er seinen Fehltritt zu, während die Schriftsteller die Ohren spitzen. Die irritierten Männer und Frauen zerreißen sich das Maul über die beiden, gleichzeitig versucht Nicholas, seine Geliebte vom heimatlichen Territorium weg nach London zu lotsen. Zur großen 7 Überraschung aller versöhnen sich Beth und Nicholas am nächsten Tag und begraben mit Tränen und Treueschwüren das Kriegsbeil. Vorerst. Neuerliche Unruhe kommt auf, als Alarm von der Nachbarfarm ertönt. Andy und der amerikanische Schriftsteller Glen (Bill Camp), der an einer Arbeit über Thomas Hardy laboriert, eilen nach Winnards und entdecken eine hübsche Frau, die sich Einlass verschaffen will. Es ist Tamara Drewe (Gemma Arterton). Andy erkennt sie zunächst nicht. Aus dem schüchternen und hässlichen Mädchen, das mit 18 Jahren das Dorf verließ, wurde ein schöner Schwan. Tamara hat sich die Nase operieren lassen, machte in London als Kolumnistin des „Independent“ ihre Nasen-Story zu Geld und will jetzt das Häuschen der verstorbenen Mutter verkaufen. Andy ist von der attraktiven Frau eingeschüchtert, wenngleich er sich noch gerne an das heiße Liebesabenteuer mit dem früheren Schulmädchen erinnert. Sie spielt als Journalistin inzwischen in einer anderen Liga, verkehrt in Glamourkreisen, die ihm fremd sind, und wirkt ziemlich hochnäsig. Doch Tamara schmeichelt ihm und bringt ihn dazu, ihr bei der Renovierung des Hauses zu helfen, was allerdings Beth ärgert. Aber nicht nur Andy ist dem Charme der Heimkehrerin verfallen, denn Tamara beherrscht die Kunst, jedem den Kopf zu verdrehen mit ihren großen braunen Augen, ihrem Lächeln, den fast unendlichen Beinen und schließlich ihrem perfekten Näschen. Nur einer scheint sich ihr zu verweigern und sie permanent zu übersehen: Nicholas – der aber greift in Wirklichkeit zum Fernglas, wenn er sich unbeobachtet glaubt, um das heimliche Objekt seiner Begierde auszuspähen. Auch die erstaunte Schriftstellerschar – darunter der unter einer Schreibblockade leidende Glen, der heimliche Gefühle für Beth hegt, Eustacia, die einen Lesben-Krimi schreibt, und Dichter Diggory, der sich verzweifelt nach einem größeren Leserkreis sehnt – ist aus dem Häuschen, als Tamara in knappen Shorts auftaucht, die ihren knackigen Po präsentieren. Als Erstem verdreht die Femme fatale dem Rockstar BEN (Dominic Cooper) den Kopf. Das Teenie-Idol fällt ihr bei einem Konzert in die Arme und bald darauf in ihr Bett. Die beiden leben ihre exzessive Amour fou Tag und Nacht aus und lassen ihre Lustschreie durch das Dorf hallen. Ahnungslos stolpert der arme Andy ins Haus, um Tamara mit frischen Pilzen eine Freude zu machen, und muss mitanhören, wie die beiden sich vergnügen. Zum Ärger der Dorfbewohner kurvt Ben mit seinem 8 knallgelben Porsche durch die Gegend und schaut auf die Einheimischen herab, während sein Boxerhund die Kühe auf der Weide jagt. Als Tamara und Ben ihre baldige Hochzeit ankündigen, fällt einigen die Kinnlade herunter, Eifersucht macht sich breit und die Harmonie bröckelt. Die Zeit vergeht. Andy tröstet sich mit einer Bardame, Tamara zieht mit Ben nach London. Glen kommt nach Stonefield zurück, arbeitet weiter an seinem Hardy-Buch und schielt noch immer ein bisschen nach Beth. Nicholas veröffentlicht einen neuen Bestseller und flirtet munter weiter. Alles könnte seinen gewohnten Gang nehmen. Wenn da nicht zwei völlig verrückte Dorf-Teenager aus ihrer Liebe zu Ben eine Intrige nach der anderen spinnen und die Verhältnisse so aufmischen würden, dass sich neue Paare finden und alte trennen, sodass am Ende nichts mehr so ist, wie es einmal war. 9 PRODUKTIONSNOTIZEN ÜBER DIE PRODUKTION Die Figur Tamara Drewe hat unbestreitbar eine ganz besondere Anziehungskraft – aber was reizte ausgerechnet Regisseur Stephen Frears an der berühmten ComicSerie und schließlich am Drehbuch? „Beim Lesen des Drehbuchs musste ich lachen. Es ist sehr, sehr witzig, dabei sehr, sehr sexy und ein überaus zeitgenössischer und moderner Stoff. Die Adaption eines Comics für die Leinwand empfinde ich als wahnsinnig befreiend. Man kann sich quasi alles erlauben. Bei Comics denkt man meistens ‚Superman‘ oder andere Superhelden, aber dies ist eine sehr intelligente Bildergeschichte und handelt von Dingen, die wir selbst kennen. Ich habe noch nie eine solche Art von Film gemacht und musste völlig umdenken, um die Sache anzupacken.“ Produzentin Alison Owen erinnert sich: „Ich sah eine Gelegenheit, mit IMMER DRAMA UM TAMARA einen interessanten Independent Film mit tollen Figuren zu realisieren, eine Mischung aus Drama und – intelligenter – Komödie mit einigen gesellschaftlichen Bezügen.“ Ein glücklicher Zufall stand Pate bei der Entstehung von IMMER DRAMA UM TAMARA. „Ich kannte Posys Arbeit und liebte sie“, so Alison Owen (der Comic erschien zunächst als Serie im „Guardian“). „Aber erst als Posys Verleger auf die geniale Idee kam, Tamara als komplette Comic-Serie zu veröffentlichen, sah ich Material für einen wunderbaren Filmstoff. Ich bekam das Buch am Wochenende zu sehen, und am Montagmorgen schickte mir der Literaturagent Anthony Jones eine Kopie, offensichtlich hatten wir dieselbe Idee. Gleichzeitig sandte er eine Kopie an Christine Langan von BBC Films, und dann liefen Christine und ich uns in einem Delikatessengeschäft über den Weg, beide mit den TAMARA DREWE-Büchern in der Tasche. Christine und ich verliebten uns sofort in die Geschichte, und die BBC erklärte sich bereit, das Projekt zu entwickeln – bessere Rahmenbedingungen konnte ich mir gar nicht wünschen.“ Stephen Frears erlag ebenso schnell dem einzigartigen Charme von Posy Simmonds Comic und der verlockenden Herausforderung: „Ich wusste, es war etwas 10 Besonderes. Christine Langan schickte mir das Buch und meinte, ‚Ich habe etwas für dich‘. Auf meinem Flug nach New York öffnete ich den Umschlag und traute meinen Augen kaum. Es war wie bei „The Snapper – Hilfe, ein Baby“. Man glaubt nicht, was man in den Händen hält. Einfach super.“ Der glückliche Zufall und die Lebendigkeit des Basismaterials waren das Pfund, mit dem Alison bei der Zusammenstellung des Teams wuchern konnte: „Moira Buffini war die erste Autorin, der wir die Unterlagen zukommen ließen, und sie war sofort Feuer und Flamme. Ihr erster Drehbuchentwurf war schon traumhaft gut. Wir haben ihn noch etwas optimiert und gaben ihn dann Stephen Frears, unsere erste Wahl als Regisseur. Und der sagte sofort zu. Das war so eine Situation, in der man ahnt, der liebe Gott ist mit dir und du weißt, du hast das Universum auf deiner Seite.“ „Wenn man über Jahre hinweg die unterschiedlichsten Arten von Produktionen stemmt, freut man sich über eine so seltene Gelegenheit, in der einfach alles passt“, fügt Produzent Paul Trijbits hinzu. DIE ADAPTION EINER COMIC-SERIE Eine weitere Besonderheit und die nächste Herausforderung bei der Adaption von TAMARA DREWE war die Tatsache, dass in Posy Simmonds Original-Comic bereits ein quasi fertiges Storyboard für den Film existierte. Für Drehbuchautorin Moira Buffini bedeutete das mehr Hilfe als Hindernis: „Visuell kriegt man einiges geboten, sodass man denkt: ‚Du meine Güte – das ist ein Film! Die Charaktere in den Zeichnungen geben viele Anhaltspunkte, alle Figuren sind sehr gut getroffen.“ Frears selbst empfand Posy Simmonds Illustration als hilfreichen Bezugspunkt: „Es lag buchstäblich schon ein Storyboard vor. Häufig haben wir ins Buch geschaut und gesagt: ‚Da kann ich nichts mehr verbessern, alles, was ich wissen will, ist erzählt. Vor uns hat jemand schon alles zu einem einzigen Bild komprimiert. Es mochte ein komplexes Bild sein, aber es passte in einen Rahmen.“ Produktionsdesigner Alan MacDonald, einer von Frears ständigen Mitarbeitern, führt dazu aus: „Es ist ungewöhnlich für einen Designer, ein fertiges Storyboard vorzufinden, das ständig gegen meine Interessen arbeitet. Oft sagte Stephen: ‚Schau ins Buch!‘, manchmal aber auch: ‚Jetzt ignorier das Buch!‘“ 11 Niemand sollte sich gezwungen fühlen, Posys Illustrationen eins zu eins zu folgen – einer der Schlüssel zum Erfolg des Produktionsteams. Kostümdesignerin Consolata Boyle: „Man geht immer zurück zum Originalmaterial, weil man da etwas Tolles findet. Gleichzeitig braucht man auch die Freiheit, die Vorlage zu interpretieren, weil die Schauspieler mitsamt ihrem Aussehen, ihren Gefühlen und ihrer Ausstrahlung involviert sind; auch diese Faktoren müssen einbezogen werden. Aber Buch und Illustrationen bildeten ein gutes Sicherheitsnetz.“ Produzentin Alison Owen zum Casting: „Eine Anzahl der Charaktere sah letztendlich nicht ganz so aus wie in Posys Zeichnungen. Einige hatten nichts mit der Vorlage zu tun, und wir überlegten: Macht es wirklich viel aus, wenn wir das Wesen der Figur lieben, aber sie in keiner Weise an Posys Buch erinnert? Ist es nicht wichtiger, das Innere einzufangen? Können wir uns den Charakter neu ausdenken, solange er das Wesentliche von Posys Figur ausdrückt?“ Für die Schauspieler hielt die Comic-Serie ganz eigene Herausforderungen bereit. Luke Evans, der den Andy spielt: „Als ich das Drehbuch las, wusste ich sofort über meine Figur Bescheid. Das war ziemlich merkwürdig. Auch meinen Kollegen erging es ähnlich, sie hatten das Gefühl, durchgescannt zu werden, und dachten: ‚Ich sehe so aus wie die vorgegebene Figur, da habe ich doch einen guten Job abgeliefert!‘ Wir übernahmen alle etwas von den Figuren. Es ist einfach magisch, dass wir trotz individueller Auswahl den Charakteren sehr ähnlich waren, nicht nur physisch, sondern auch in unseren Eigenarten.“ Auch für Tamsin Greig war das Buch eine große Hilfe: „Es schmeichelt mir als Schauspielerin, wenn ich das Gefühl habe, ein ganz spezifisch eigenes Storyboard überreicht zu bekommen. Posy Simmonds ist einfach super in den kleinen Ausdrucksnuancen. Man glaubt, ein 3-D-Skript zu haben, weil es so viele visuelle und körperliche Blickwinkel berücksichtigt.“ Auch die Form der Comic-Serie löste unter den Filmemachern Diskussionen aus: Wie viel des ursprünglichen Stils der Comic-Serie sollte in den Look des Films einfließen? Alison Owen: „Wir wollten einiges davon einfangen, weil die Art der Umwandlung des Ausgangsmaterials in Filmbilder einen ansprechenden Rhythmus 12 hat und eine Extra-Dimension hinzufügt, das wollte ich – so weit wie möglich – berücksichtigen. Ich glaube, Stephen war unheimlich klug, den Rhythmus zu übernehmen, ohne auf die typischen Elemente einer Comic-Serie zurückzugreifen. Die einzige Ausnahme war ein wenig Split-Screen hier und da, der den Rhythmus beeinflusst hat. Man spürt, dass eine Comic-Serie adaptiert wurde und das Cartoonhafte am Film, aber diese Elemente sind eingebunden, statt das Ganze zu überlagern. Stephen hat den Geist der Vorlage aufgespürt und in den Film integriert, nicht nur den des Materials, sondern auch den von Form und Genre.“ DIE BESETZUNG „Solange die Besetzung nicht feststeht, fange ich einen Film nicht an“, sagt Regisseur Stephen Frears und weist darauf hin, dass auch Investoren ganz genau auf die Besetzungsliste gucken. Nichts war schwieriger, als die titelgebende Heldin zu finden. Bis die Richtige kam: „Gemma Arterton erinnerte mich mit ihren Kurven sofort an die Zeichnungen. Sie ist ein tolles Mädchen, warmherzig und witzig. Ich dachte, die würde ich gerne 90 Minuten sehen. So einfach war das.“ Produzentin Alison Owen: „Tamara muss supersexy sein, intelligent, ein bisschen verloren, und sie muss in der Lage sein, die Ironie auszuspielen und beim Publikum Empathie zu wecken, sodass die Zuschauer ihr am Ende den richtigen Mann fürs Leben wünschen. Gemma schien mir all diese Charakteristika bestens zu verkörpern. Stephen hätte den Film ohne sie wohl nicht realisiert.“ Auch an die Suche nach Nicholas, dem Autor, der ständig mit Frauen flirtet, erinnert sich Alison Owen: „Stephen fand von Anfang an, es sei verboten, diesen Film ohne Roger Allam als Nicholas zu besetzen! Das war klar. Schon bei unserem ersten Treffen meinte Stephen: ‚Es liegt auf der Hand, dass Roger den Nicholas spielt!‘“ Frears hatte mit Roger Allam schon bei „Die Queen“ („The Queen, 2006) zusammengearbeitet und lobt ihn: „Er ist wunderbar, wie ein schelmischer Bösewicht in einer Pantomime, ein brillanter Schauspieler, der bisher zu wenig in Filmen auftrat. 13 Dann fand ich als nächsten Tamsin. Und mit diesem Trio – Roger, Gemma und Tamsin – im Boot wusste ich, dass ich den Film jetzt angehen konnte.“ Bei der Besetzung von Beth Hardiment scherte Frears erstmals aus Posy Simmonds Figurenbeschreibung aus: „Tamsin Greig passte nicht in das Zeichnungsschema. Am Ende brauchten wir eine Schauspielerin, die wirklich witzig und ergreifend rüberkam. Ihre Glaubwürdigkeit war wichtiger, als dass sie der Figur äußerlich ähnelte.“ Zu den dreien stieß Dominic Cooper als Tamaras ausgeflippter Liebhaber, Rockmusiker und Teenager-Idol sowie Luke Evans als Andy Cobb, Mädchen für alles bei den Hardiments. Frears fand Dominic beim Vorsprechen unheimlich witzig, und die Frauen meinten, er müsse ihn unbedingt engagieren. „Also habe ich auf sie gehört. Er war ja schon in „Mamma Mia!“ (2008) umwerfend gut. Die Teenies gehen für ihn auf die Barrikaden, und er wirkt sehr überzeugend. Luke zu finden war schon komplizierter. Aber er ist einfach traumhaft als ländlicher Typ.“ Und Alison Owen fügt hinzu: „Ich verstand total, warum alle Mädchen auf Ben (Dominic Cooper) abfahren, und ich verstehe auch, warum Tamara, die gerade etwas verloren ist, von all dem Glamour und Glitzer um seine Person fasziniert ist. Nur sieht man in einer Beziehung unter den Lack auf der Oberfläche, und was sie da entdeckt, gefällt ihr nicht. Und genau in dem Moment erinnert sie sich an den Typen, den wir schon die ganze Zeit auf dem Radar hatten. Von seinem ersten Auftritt an, als Andy eine Flasche Wasser im Gegenlicht trinkt, wussten wir, er ist der eigentliche Traummann aller Frauen.“ STONEFIELD – DIE SCHRIFTSTELLERRESIDENZ UND IHRE BEWOHNER „Stonefield ist die von Nicholas und Beth Hardiment geführte Schriftstellerresidenz“, erklärt Drehbuchautorin Moira Buffini. „Aber sie ist eigentlich Beths Baby. Während ihr Gatte Nicholas sich als Bestsellerautor mit guten Krimis profiliert, sieht Beth ihre Lebensaufgabe darin, Schriftsteller zu hegen und zu pflegen. Sie hat ihre kleine Farm und kümmert sich um Hühner und Ziegen und eben um Autoren. Stonefield zieht alle möglichen Spezies an: Da ist Glen, der Intellektuelle, der sein anspruchsvolles Buch über Thomas Hardy schreiben will. Und dann sind da noch 14 andere Autoren, die verzweifelt auf Veröffentlichung ihrer Werke warten – wie Tess mit ihren romantischen Romanen, Eustacia mit ihrem Lesben-Krimi und der bekannte Dichter Diggory auf der Suche nach einem größeren Leserkreis. Beth kümmert sich um sie, sorgt dafür, dass sie genug trinken, kocht ihnen schmackhaftes Essen und unterstützt sie nebenbei in ihrer Kreativität.“ „Als Tamara nach dem Tod ihrer Mutter nach Dorset zurückkehrt, um das Familienanwesen zu renovieren und dann zu verkaufen, funktioniert ihre Anwesenheit vom ersten Augenblick an wie ein Stein, den man ins Wasser wirft und darin Kreise zieht“, meint Cutter Mick Audsley. Drehbuchautorin Moira Buffini stimmt zu: „Tamara hat eine Vorstellung von der Person, die sie gerne sein möchte, und stilisiert sich zu einem Schönheitsideal. Sie hat sich die Nase operieren lassen, legt Wert auf ihr Haar und ihre Kleidung. Mit achtzehn verließ sie das Dorf als hässliches Entlein, ein wütendes Mädchen, das Mitte zwanzig als wunderschöne Frau zurückkehrt, die niemand auf den ersten Blick erkennt, sodass zunächst niemand glauben kann, dieselbe Person von damals zu sehen. Sie spielt bei ihrer Rückkehr die Provokateurin und mischt alle auf, testet ihre neue Rolle als schöne Frau aus. Was passiert, wenn ich diesen oder jenen Knopf drücke, dieses oder jenes ausprobiere? An Tamara mag ich, dass sie ganz tief im Herzen immer noch unsicher ist, sich immer noch als linkisches und wütendes Wesen sieht, sie experimentiert mit dem Leben. Dabei glaubt sie, durch äußere Attraktivität würde sich alles ändern, aber das ist eben nicht der Fall, wie wir alle wissen.“ „Tamara schafft Chaos, wo sie steht und geht, und sitzt ganz schön in der Patsche“, ergänzt Gemma Arterton. „Irgendwie konzentriert sich alles auf ihre Nase, der ganze Film fokussiert auf dieses Thema. Die Unsicherheiten, die Tamara plagen, betreffen heute viele Mädchen, dieser ganze Stress, anerkannt zu werden, gut auszusehen, erfolgreich zu sein und alles, was man tut, auf diese Äußerlichkeiten auszurichten. Ich kann mich damit identifizieren und kenne eine ganze Reihe von Leuten in meinem Bekanntenkreis, denen es ähnlich geht.“ 15 Über seine Rolle als NICHOLAS HARDIMENT sagt Roger Allam: „Er zählt zu den Männern, die glauben, sich sexuell alles erlauben zu können, das Recht darauf leiten sie quasi aus ihrer Kreativität ab. Ich kann mir vorstellen, dass er gerne als Schriftsteller ernst genommen werden möchte und dass er bei seinem neunzehnten Buch den Eindruck hat, wie am Fließband zu arbeiten. Er möchte sich weiterentwickeln. Wahrscheinlich hat das alles damit zu tun, dass sich ein Mann in den mittleren Jahren durch die Augen und den Körper einer sehr viel jüngeren Frau neu erfinden möchte.“ Tamsin Greigs Einschätzung der BETH HARDIMENT: „Beth trägt die Verantwortung für die Residenz und macht sie zu einem Paradies, wo Schriftsteller, ihren Gatten eingeschlossen, sich um keinerlei Alltagskram sorgen müssen. Sie kümmert sich um alles und ermöglicht alles, was in ihrer Macht steht, dabei möchte sie eine unsichtbare Dienerin bleiben und erwartet keine Belohnung. Ihre Freude und ihre Befriedigung resultieren daraus, dass niemand weiß, wie sie diesen Ort geschaffen hat. Sie ist eine Art Zauberin.“ Drehbuchautorin Moira Buffini fügt hinzu: „Beth glaubt, ihr großes Talent liege darin, die Kreativität von anderen zu fördern. Ihr Selbstwertgefühl ist wohl ziemlich klein. Sie wirkt wie eine Heilige und sitzt in dieser Ehe als eine Co-Abhängige fest, wie es Psychotherapeuten nennen würden. Keiner der beiden Partner scheint wirklich glücklich mit der Situation, beide stecken fest und leben die tödliche Agonie ihrer Ehe aus.“ Bill Camp beschreibt GLEN MCCREAVYs Schreibblockade: „Glen hat sich in seine Hardy-Biographie verbissen und kommt wegen der Idylle und Schönheit des Ortes in die Residenz. Er beobachtet alles genau und ist fasziniert von dem, was er sieht. Das schürt seine Begeisterung. Er findet alles ziemlich aufregend – Andy und Tamara und jeden, der sich in diesen romantischen Intrigen verfängt. Wenn Beth ihn bei der Hand nimmt und sanft erklärt, was wirklich mit ihm los ist, erlaubt sie ihm sozusagen, für sie zu schreiben, als würde er für sie sprechen, und das gibt ihm eine Stimme.“ ANDY COBB ist Hardiments Mädchen für alles, Gärtner und gleichzeitig die Hardy’sche Verkörperung dörflicher Tugend, einfach und geerdet. Als Teenager 16 hatten Tamara und er ein kurzes Liebesabenteuer. Aber wie es Luke Evans zusammenfasst, gehört er eben nicht ins Showbiz, den Celebrity- oder Medienzirkus oder zum Journalismus-Bohei … „Ihn juckt es nicht so richtig, was in der Welt passiert. Tamara kommt zurück mit dieser Nase und der ganzen Story, über die sie auch in der Zeitung geschrieben hat, und er kann nicht verstehen, warum sie das gemacht hat. Er ist so etwas wie eine abgeklärte Tamara.“ Rockstar BEN SERGEANT ist ziemlich unausstehlich, wenn er mit seinem gelben Porsche durch die Gegend brettert und mit seinem großstädtischen Gehabe im Dorf unangenehm auffällt. Aber Dominic Cooper findet doch etwas Positives an ihm: „Auch wenn er den widerlichen Angeber mimt und viele Fehler macht, fühlt man doch Sympathie für ihn, weil er zu blöd ist zu kapieren, wie sein Verhalten auf die anderen Leute wirkt. Er ist so egozentrisch, dass ihm die Einfachheit und der Mangel an Verständnis sogar etwas Charme verleihen, weil man ihm fast nicht die Schuld geben kann.“ Cooper genoss es sichtlich, als Ben ein paar alte Fantasien auszuleben: „Als Mitglied einer Rockband wurde ein Jugendtraum wahr. Im wahren Leben erreiche ich so etwas nicht. Also freue ich mich, dass ich im Film die Gelegenheit bekam.“ JODY LONG und CASEY SHAW, dargestellt von den Newcomern Jessica Barden und Charlotte Christie, sind zwei Schulmädchen aus dem Dorf, die an der Bushaltestelle herumhängen, Joints rauchen, von Ben besessen sind und deshalb Tamaras Ruin planen. Die anfänglich kleinen Rollen erhielten während der Produktion immer mehr Bedeutung. Dazu Alison Owen: „Für Posy waren die beiden der Schlüssel der Geschichte, und man sollte ihnen Beachtung schenken. So wurden sie – wie auch schon in der Comic-Serie – immer wichtiger. Ihre Funktion entspricht in etwa einem griechischen Chor, der das Geschehen kommentiert. Moira wollte ihnen mehr Raum geben und Stephen sogar noch mehr, und so wurden ihre Rollen immer mehr erweitert. Ein Grund war natürlich die tolle Besetzung mit Jessica und Charlotte.“ Stephen Frears zu dieser Entwicklung und Moira Buffinis Zuneigung zu den Mädchen: „Moira liebte diese beiden Figuren, deren Scherze ihr locker aus der Feder flossen. Und dann fanden wir diese perfekten Mädchen. Es ist schon seltsam: Ich stellte mir schon Szenen vor, obwohl ich noch gar nicht wusste, ob wir sie mit ihnen 17 drehen würden. Aber uns war klar, sie würden sich in jeder Situation durch eine außerordentliche Performance behaupten.“ LOOK UND FEELING DES FILMS „Die größte Herausforderung war, Stonefield zu finden, die Location für Nicholas’ und Beth’ Schriftstellerresidenz“, sagt Produktionsdesigner Alan MacDonald. „Das Haus Limbury, das wir in Salwayash in Dorset entdeckten, verfügte über die perfekte Grundausstattung, die wir noch ausschmücken konnten. Wir haben das Innere etwas liebenswerter ausgestattet. Wir ließen Rosen die Wand hochwachsen, bepflanzten den Garten und legten einen Gemüsegarten an, um die sehr akkuraten Hecken und anderen Pflanzen zu verdecken. Wir filmten das Ende des Sommers, als der eigentlich schon seit sechs Wochen zu Ende war. Deshalb mussten wir überall künstliche Farben anfügen, was die Arbeit auch erleichterte, weil uns so während des Drehs nichts verbleichen oder verwelken konnte. Wir haben die Außengebäude angestrichen, errichteten einen Stall für die Kühe und bauten die Umzäunung. IMMER DRAMA UM TAMARA gehört zu den Filmen, in denen das Produktionsdesign sehr wichtig ist, gleichzeitig sollte alles aber ganz natürlich aussehen. Unsere Eingriffe harmonisierten bestens mit dem Haus.“ Erneut wurden Posy Simmonds Zeichnungen zum wichtigsten Richtwert für das Produktionsdesign: „Comic-Serien sind ja nicht unbedingt naturalistisch angelegt, sondern überzeichnen die Realität. Ich merkte aber, dass trotz der Treue zur Vorlage eine Wirklichkeitsnähe notwendig war. Auffallend war die große Bedeutung, die Posy der Farbskala beimaß, deshalb achtete ich auch sehr stark bei der Innenausstattung darauf. Da gibt es eine bestimmte Weichheit, ich nenne es ‚Dorset Cream‘, für die Welt von Stonefield. Hier fehlt beispielsweise das Blau. Posy zeichnete Stonefield immer in einem Spektrum von Rot über Braun bis Gelb. Wenn wir zu den Winnards gingen, dem Haus, in dem Tamara als Teenager aufwuchs und wohin sie zurückkehrt, fällt ein starkes Blau auf, das auch Posy so gezeichnet hatte. Aber das Haus verwandelt sich im Laufe des Films, weil Andy ständig etwas ausbessert. So haben wir dem Gebäude das Blau entzogen und eine eher organische Farbskala gewählt. Während der Affäre von Tamara Drewe mit Nicholas Hardiment dominiert zum Beispiel leuchtendes Rot in der Innenausstattung.“ 18 Zum Job eines Produktionsdesigners gehört es immer auch, dafür zu sorgen, dass das Design der Story und dem Charakter dient: „Das Interessante in der Welt von Stonefield ist, dass Beth Hardiment für die Einrichtung Verantwortung trägt. Da spielt sehr viel von einer Psychose mit hinein. Sie steht psychisch auf der Kippe, während sie alles ganz toll zusammenhält, quasi eine makellose Welt erfunden hat mit Kochen, Säubern, Buchführung, Unterhaltung und dem Umhegen der Gäste. Man fühlt ihre Kontrolle, sobald das Innere betreten wird. Und ich fühlte, dass Nicholas Hardiments Unterschlupf der einzige Platz war, wo er seine Persönlichkeit ausdrücken konnte. An diesem Platz spiegelt sich die Mentalität eines 15-jährigen Jungen, der sich dem Erwachsensein verweigerte. Nicholas ist ein Mann, der nie erwachsen wurde, ein Muttersöhnchen.“ Die Anklänge an Thomas Hardy, die durch diese sehr moderne Geschichte durchscheinen, waren auch eine Herausforderung für MacDonald: „Ich sah das Dorf im Grunde als eine Szenerie wie aus einem Historienfilm. Statt die Elemente des 21. Jahrhundert zu unterschlagen, wollte ich es verschönern. Das ganze moderne Zeug interessierte mich für das Design – so die vergammelte Busstation und das Graffiti, die 30-Stundenkilometer-Schilder, Abfalleimer vor den Häusern, alles, was einen zusammenzucken lässt und was man bei einem Period Piece entfernen würde, das wollte ich lassen und sogar zufügen. Mein Ziel war: einen periodenbezogenen Film mit all dem modernen Mist zu gestalten.“ Die Filmemacher nutzten am Ende zwei Stonefields – eines für die Innen- und eines für die Außenaufnahmen: „Die Maße der Innenräume dieser Farmhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind ziemlich klaustrophobisch. Wir waren sehr glücklich, dass wir bei unseren Reisen eine Farm namens Blackdown fanden, die in einem größeren Umfang gebaut war. Sie strahlte eine romantische Qualität aus, die den Innenräumen in Limbury fehlten. Es gab auch ein wunderbares Treppenhaus, eine tolle Küche und Esszimmer, wodurch wir die Räume verbinden konnten, was uns die Dreharbeiten erleichterte.“ Kostümdesignerin Consolata Boyle zu ihrer Herausforderung bei IMMER DRAMA UM TAMARA: „Zeitgenössische Filme sind kostümmäßig oft besonders schwierig auszustatten. Glücklicherweise bringen alle kreativen Mitarbeiter ihre Vorstellungen 19 ein. Das erfordert aber auch eine bestimmte Begrenzung und Disziplin, sonst würde das visuelle Chaos ausbrechen und jeder tragen, was er will. Da musste eine Stimmigkeit herrschen zwischen den Charakteren, ein Farbschema, ein Bogen zu der Charakterentwicklung, der jeweiligen Atmosphäre und den wechselnden Emotionen, sodass jedes Kostüm einen Teil der Geschichte erzählt und sein Einsatz begründet ist. Alle Departments – Kostüm, Produktionsdesign, Beleuchtung – sollten zum Wohle der Gesamtvision des Regisseurs zusammenarbeiten.“ Bezüglich der Figur der Tamara Drewe sagt Consolata: „Sie ist sehr selbstbewusst und weiß genau, was sie tut. Sie ist sich ihrer Verführungskraft bewusst, das musste ich in meine Überlegungen einbeziehen. Posy hat sie in ihren Zeichnungen wunderbar porträtiert: Sie zeigt eine Menge Haut, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wenn sie eine Sache oder eine Person will, und sie kann andere manipulieren. Das sieht man an ihrer Kleidung – leicht figurbetont, sie stellt ihren Körper aus, nur wenn sie in sich selbst ruht, ist davon weniger zu sehen. Wir haben ihr Bild sehr subtil angelegt, aber manchmal ist es offensichtlich, was sie tut, und wir spüren den Spaß und die Komplexität einer Frau. Man kann ihre Ambivalenz und ihren Mangel an Selbsterkenntnis ahnen, sie wandelt sich schnell zur manipulativen Angeberin, während sie unter der Oberfläche viel tiefsinniger und gründlicher, behutsamer und nachdenklich ist. Sie verkörpert zwei Wesenszüge zur gleichen Zeit, da ist das Bild in der Öffentlichkeit und die private Wirklichkeit.“ Und da Schriftsteller nicht unbedingt für ihre übermäßige Eleganz bekannt sind, bedeutete das eine weitere Herausforderung für Consolata und ihr Team: „Jemanden anzukleiden, dem es völlig egal ist, wie er aussieht, ist genauso schwierig, wie jemanden auszustatten, der von Mode besessen ist.“ Komponist Alexandre Desplat stellte sich die Frage, ob man für IMMER DRAMA UM TAMARA wirklich einen Score brauchte: „Einige Filme benötigen einen Score, weil Zeit vergeht, Schlachten stattfinden oder große emotionale Szenen für eine Liebesgeschichte oder sehr melancholische Augenblicke einer Figur Musik fordern. Und in IMMER DRAMA UM TAMARA gibt es zwei Energiequellen für die Dramaturgie: die Chor-Struktur der Charaktere und der überaus schwarze Humor des Films.“ 20 Desplat leitet die Erzählung mit seinem Score und unterstreicht die Pausen zwischen den einzelnen Abläufen. Außerdem macht er es Regisseur Frears und Cutter Mick Audsley leichter, von den dunklen zu den leichteren Momenten des Films zu wechseln. „IMMER DRAMA UM TAMARA ist sehr dialoglastig – da muss man aufpassen, die Balance nicht zu zerstören. Wenn die Musik zu komisch wird, zu dunkel oder zu spannungsgeladen, kann sie das Gleichgewicht des Films gefährden. Ich lasse das Publikum die Gefühlsmomente genießen. Stephen mag es, wenn ich Raum schaffe und Raum lasse für die Darstellung und die starken Gefühlsmomente, ohne sie durch die Musik zu erschlagen. Sie ist präsent, gibt manchen Momenten ein spezielles Gewicht und sorgt für Harmonie – außerdem erinnert sie das Publikum daran, dass wir in einer Komödie sind. Trotz dramatischer Momente ist IMMER DRAMA UM TAMARA kein Drama, und wir lassen den Film auch nicht dahin abdriften, nur weil die Stimmung sich durch eine Szene mal ändert.“ WAS IST EIN STEPHEN-FREARS-FILM? Stephen Frears Markenzeichen ist der Wechsel von Genre zu Genre und die Vermeidung von Kategorisierung. Sobald er sich für einen Film entscheidet, beginnt Produzentin Tracey Seaward, die schon länger mit Frears zusammenarbeitet, die bewährten Mitarbeiter um sich zu versammeln. Bei IMMER DRAMA UM TAMARA finden sich unter anderem Mick Audsley (Schnitt), Alan MacDonald (Produktionsdesign), Alexandre Desplat (Musik), Consolata Boyle (Kostümdesign) und – unter den Schauspielern – Roger Allam. „Das Interessante an Stephen ist“, so Alan MacDonald, „überhaupt herauszufinden, was ein Stephen-Frears-Film ist. Es ist nicht wie bei einem Almodóvar-Film, dem man in bestimmten Szenen sofort den Almodóvar ansieht. Auslösendes Moment für Stephen ist immer das Drehbuch, und die drei Filme, die ich mit ihm produziert habe – „Die Queen“ („The Queen, 2006), „Chéri - Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“, 2009) und IMMER DRAMA UM TAMARA –, könnten unterschiedlicher nicht sein. Das ist aufregend und herausfordernd für uns beide. Ich verstehe Stephen wahrscheinlich jetzt viel besser als bei „Die Queen“ („The Queen, 2006), aber das macht die Sache nicht leichter, weil er jedes Mal eine neue psychologische 21 Herangehensweise sucht. Eine Herangehensweise, die sich nach Location und Thema richtet.“ Mick Audsley spekuliert, was Frears wohl an TAMARA DREWE angesprochen hat: „Wahrscheinlich das typische Stephen-Material – der ironische Witz und die Schattenseiten. Beim Schneiden des Films entdeckten wir, dass die ursprüngliche Leichtigkeit an einem bestimmten Punkt dunkler wurde, und wir achteten immer darauf, dass beide Seiten zum Zuge kamen, zwei Seiten einer Medaille. Es ist einzigartig, dass die Ironie den Zuschauer bis zum Schluss zum Lachen bringen kann, trotz der Tragödie am Ende. Das ist auch die große Leistung von Stephen bei diesem Film.“ Und zur bewährten Zusammenarbeit betont Audsley: „Alles, was man als Cutter benötigt – wie Vertrauen in das Material des Regisseurs und die Freiheit, etwas zu beeinflussen, Vorschläge zu machen –, kann man viel leichter für einen Freund tun. Neue Beziehungen und Zusammenarbeit, Vertrauen zu gewinnen, erfordert dagegen immer sehr viel Energie. Wir können auf fünfundzwanzig Jahre Zusammenarbeit und ungefähr zwanzig Filme zurückgreifen.“ Produzent Alison Owen über Frears Humor: „Der ist sehr schräg, ironisch und trocken, und in einer etwas sanfteren Weise ist so auch Posys Humor. Ihr Humor ist nicht bösartig, sondern schräg, und Stephen hat das sofort bemerkt. Das entspricht seiner Art, sich über Leute lustig zu machen, aber auf nette Weise. Dem ganzen Spaß liegt eine große Menschlichkeit zugrunde.“ So richtig macht sich der Film über die Schriftsteller lustig. Drehbuchautorin Moira Buffini: „Glen, der Hardy-Intellektuelle, sagt diesen wunderbaren Satz, das Schriftsteller die egozentrischsten Arschlöcher seien, die herumlaufen. Und da ist ein bisschen was dran. Schriftsteller sind schon sehr auf sich konzentriert, wenn sie von ihrer Kunst reden und sich immer ein wenig anders fühlen als die anderen, weil sie Beobachter des Lebens und besonders kreativ sind und deshalb besonders behandelt werden. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, viele Schriftsteller sind sehr bescheiden, was ihre Arbeit angeht, sie betrachten sie als einen ganz normalen Job. Man steht morgens auf, macht sich seinen Tee und schreibt. Aber es ist eben leicht, sich über einen egozentrischen Schriftsteller lustig zu machen.“ 22 Frears gilt als Schauspieler-Regisseur, dem es mit Erfolg gelingt, neue Stars zu entdecken, großartige Leistungen aus ihnen herauszuholen und eine Stimmung am Set zu schaffen, in der Schauspieler gerne arbeiten. Gemma Arterton über ihre Beziehung zu Stephen und den Reiz, die Tamara zu spielen: „Stephen ändert immer seinen Stil, er tut Dinge, die man nicht erwartet. Weil diese Komödie ganz anders ist als das, was er vorher gemacht hat, ist er der perfekte Typ dafür, weil er eben etwas anderes aus dem Stoff macht als eine der üblichen Britcoms. Das gelingt ihm auf eine einzigartige Weise, auch durch die Exzentrik, die er einbringt. Er ist brillant, weil er tiefer bohrt, er macht die Figuren so realitätsnah in der Komödie, dass er die Zuschauer berührt.“ Großzügigkeit ist ein Begriff, der immer wieder auftaucht, wenn die Schauspieler über ihren Regisseur sprechen. Dominic Cooper: „Stephen gibt uns einen riesigen Vertrauensvorschuss. In einer Komödie muss man dem, was man darstellt, vertrauen; man muss entspannt sein, obwohl man ein Risiko auf sich nimmt, weil die Handlung ja etwas überspitzt ist. Man muss darauf vorbereitet sein, sich zum Affen zu machen. Fühlt man sich am Set und im Team gut aufgehoben, traut man sich auch mehr zu. Dafür sorgt Stephen.“ Roger Allam: „Er mischt sich nicht in jedes Detail der Darstellung ein, manchmal nimmt er einen in der Pause beiseite und sagt etwas Nettes.“ Und Tamsin Greig meint: „Stephen vergibt die Rollen sehr sorgsam; er interessiert sich für die Leute, die Vertrauen zu ihm entwickeln und die Leistung liefern, die er möchte. Und man merkt schnell, was er nicht will. Er ist wie ein Bildhauer, er wartet, bis sich die Dinge herausbilden.“ Stephen Frears über das, was er an IMMER DRAMA UM TAMARA einzigartig findet: „Die Frage nach der Art des Films kann ich nicht beantworten. Es ist eine ländliche Komödie – ‚A Midsummer Night‘s Dream‘ ist auch eine ländliche Komödie, aber es gibt davon hierzulande nicht viele. Engländer machen keine Filme über die Mittelschicht. Und wenn, dann meistens als Historienfilm. Ich nehme an, die meisten ordnen ‚Tom Jones‘ auch den ländlichen Komödien zu, aber nur, weil er in einen geschichtlichen Kontext eingebettet ist. Zeitgenössische englische Filme, die auf dem Land spielen wie dieser, gibt es sonst nicht. Deshalb ist er auf den ersten Blick als 23 etwas Außergewöhnliches zu erkennen. Mir gefällt dieser Humor, auch wenn es sich um teilweise furchtbare Dinge handelt. Ich kann mich nur entschuldigen! Ich wette übrigens, ich bin der einzige Mann auf der Welt, der so eine panische Rinderherde in Dorset in Gang setzen kann.“ THOMAS HARDY UND TAMARA DREWE TAMARA DREWE ist lose inspiriert von Thomas Hardys „Am grünen Rand der Welt“ („Far From the Madding Crowd“) und gespickt mit klassischen Hinweisen darauf. Und doch ist diese Geschichte eines Mädchens, das im 21. Jahrhundert in den Medien arbeitet und sich stets selbst übertreffen will, eine moderne Geschichte. Drehbuchautorin Moira Buffini genoss die Herausforderung, Hardys Mythologie einzufangen und neu zu interpretieren: „Das machte mir sehr viel Spaß, ich studierte Hardy im College und las erneut ‚Am grünen Rand der Welt‘, nachdem ich Posys Buch gelesen hatte – und ich liebte alle ihre Anspielungen darauf. Da ist die Szene, in der Drummer Ben Sergeant, der dem Sergeant Troy in Hardys Buch entspricht, Tamara verführt. Aber anstatt dabei wie Sergeant Troy sein Schwert einzusetzen – so wie Terence Stamp in John Schlesingers romantischer Filmversion aus dem Jahre 1967 –, finde ich wirklich witzig, dass Ben sie mit dem Spiel seiner Drumsticks verführt.“ (In John Schlesingers Film „Die Herrin von Thornhill“ („Far from the Madding Crowd“, 1967) spielt Julie Christie die wunderschöne Protagonistin, Alan Bates den loyalen ländlichen Helden, Terence Stamp den schneidigen, aber feigen Verführer und Peter Finch den in die Liebe vernarrten älteren Mann.) Buffini fügt hinzu: „Bei Hardy ist der Plot sehr ernsthaft und ziemlich düster bis zum gerade noch erlaubten Happy End. Das Ganze wird eine tolle Komödie, wenn man den gleichen Plot nimmt und etwas mehr Komik erlaubt. Statt der ländlichen Charaktere in Hardys Buch, die nicht mehr in die Zeit hineinpassen, setzten wir Jody und Casey ein, zwei junge Mädchen aus dem Dorf, die die Funktion eines griechischen Chors übernehmen und Auslöser für einige Handlungsstränge sind.“ Stephen Frears betont, dass der Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart das Herzstück des Films bilden: „Tamara und Gemma wirken beide sehr, sehr modern in der ziemlich lächerlichen ländlichen Umgebung, die den Eindruck erweckt, 24 aus einer anderen Zeit zu stammen. Es ist die Kombination von Ort und moderner Einstellung, die den Reiz ausmacht.“ Gleichzeitig wollte er sich durch die Anspielung auf Hardy nicht einschränken lassen: „Wenn man einen Film in Dorset dreht, kann man ihm nicht entkommen, und ich vermute, dass im Verborgenen das Ganze irgendwie eine Art Echo auf Hardy oder eine Nachahmung von Hardy ist. Aber das spielt für uns beim Filmemachen keine Rolle. Ich schreibe ja keinen dunklen Roman.“ Für Arterton lag der Reiz von IMMER DRAMA UM TAMARA nach einigen Historienund Fantasyfilmen darin, eine moderne Figur zu verkörpern. Sie spielte die Tess in der BBC-Adaption „Tess of the D‘Urbervilles“ (2008) und meint: „Nachdem ich Hardy als Schauspielerin schon kenne und das Buch immer und immer wieder gelesen habe, merkte ich bei den Dreharbeiten, wie sehr sich die moderne Filmversion von der Vorlage unterscheidet. Bei Hardy hat man das Gefühl, hinter jedem Satz steht ein Ausrufezeichen, jeder sagt genau, was er gerade fühlt. Da ist diese Szene in ‚Am grünen Rand der Welt‘, in der sie sagt: ‚Ich bin deine Frau. Du wirst mich lieben. Du wirst es.‘ Und das hört sich richtig dramatisch an. Tamara würde so etwas nie äußern. Sie ist viel moderner und behält ihre Gefühle für sich; so eine Rolle zu spielen, befriedigt mich sehr. Ich glaube, Hardy kann auch etwas zu viel für einen Film sein, eben weil die Akteure alles aus sich herausschreien.“ Roger Allam findet ebenfalls, dass die hardyeske Idee mehr im Hintergrund gehalten und mehr Wert auf die Handlung gelegt werden musste: „Man versucht, Hardys Ton und Stil die ganze Zeit zu finden, aber man kann als Schauspieler nicht ständig denken: ‚Ich bin hier in der Neuerfindung einer klassischen Story.‘ Vielleicht ist im Hinterkopf ein Bewusstsein dafür vorhanden, aber sicherlich nicht ständig präsent.“ Für Dominic Cooper verleiht die Zeitlosigkeit des Plots und der Charaktere dem Film einen universellen Reiz: „Die Themen und sämtliche Probleme, alles, was da so passiert, kann man mit jeder Zeit verbinden. Die Inszenierung, der Einsatz der Musik und die doch sehr auf die Gegenwart bezogenen Ideen sind allerdings äußerst modern.“ Für Luke Evans ging es auch darum, sich nicht durch das Originalmaterial einschüchtern zu lassen: „Ich bin mir des Einflusses von Hardys ‚Am grünen Rand 25 der Welt‘ bewusst und habe den Film mit Alan Bates gesehen. Dennoch versuche ich, mich von seiner Performance nicht allzu sehr beeindrucken zu lassen und nicht ständig zu denken, ‚Lieber Gott, ich muss so wie Alan Bates sein!‘ Es ist eine super Geschichte, und dieser Film spiegelt sie wider.“ In der ersten Szene, als der attraktive Andy im romantischen Gegenlicht Holz hackt, wird schon durch seinen Griff zur Plastikflasche die Spannung zwischen Historie und Modernität humorvoll unterstrichen. Auch Tamsin Greig äußert sich zu Hardys Vorlage: „Ich glaube, alle Geschichten sind eine Art Echo einer anderen Geschichte, aber ich versuche, nicht daran zu denken. Ich versuche, mich auf das zu konzentrieren, was jetzt passiert, und zwar indem ich mir sage: ‚Weißt du was? Wir haben all dies schon mal gesehen, diese Geschichte wurde schon oft gut erzählt. Denn wir menschlichen Wesen machen doch immer wieder die gleichen Fehler.‘“ 26 VOR DER KAMERA GEMMA ARTERTON (Tamara Drewe) Gemma Arterton entwickelte sich schnell zu einem der vielversprechenden Talente Großbritanniens. Nur wenige Monate nach ihrem Abschluss an der RADA (Royal Academy of Dramatic Art) beeindruckte sie auf der Bühne des Globe Theatres, im Fernsehen als Rosaline in „Love‘s Labour‘s Lost“ (2007) und an der Seite von Maggie Smith und David Walliams in Stephen Poliakoffs BBC-Drama „Capturing Mary“ (2007). Sie trat ebenfalls auf in der BBC-Adaption von Thomas Hardys klassischem Roman „Tess of the D‘Urbervilles“ (2008), in der sie als Titelfigur mit herzergreifender Performance überzeugte. Neben Rupert Friend und Tamsin Greig stand sie im Londoner Garrick Theatre in „The Little Dog Laughed“ auf der Bühne. Ihr Spielfilmdebüt gab sie in dem Remake „Die Girls von St. Trinian“ (St. Trinian‘s, 2007), 2008 wurde sie das Bond-Girl in Marc Forsters „James Bond 007 – Ein Quantum Trost“ (Quantum of Solace), beeindruckte in Guy Ritchies „RocknRolla“ und in Jonathan Gershfields „Three and Out“. 2009/2010 katapultierte sie sich mit Kinohauptrollen unter anderem im Entführungsthriller „The Disappearance of Alice Creed“, dem Blockbuster „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ („Prince of Persia: The Sands of Time“) an der Seite von Jake Gyllenhaal, in „Kampf der Titanen“ („Clash of the Titans“) neben Sam Worthington und als Titelheldin in IMMER DRAMA UM TAMARA nach ganz oben. Filmografie (Auswahl) 2007 Die Girls von St. Trinian (St. Trinian’s) Regie: Oliver Parker, Barnaby Thompson 2008 Three and Out Regie: Jonathan Gershfield RocknRolla Regie: Guy Ritchie James Bond 007 – Ein Quantum Trost (Quantum of Solace) Regie: Marc Forster 2009 The Disappearance of Alice Creed Regie: J Blakeson St. Trinian’s 2: The Legend of Fritton’s Gold Regie: Oliver Parker, Barnaby Thompson 2010 Kampf der Titanen (Clash of the Titans) Regie: Louis Leterrier Prince of Persia: Der Sand der Zeit (Prince of Persia: The Sands of Time) Regie: Mike Newell IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears 27 ROGER ALLAM (Nicholas Hardiment) Roger Allam, darstellerischen ausgezeichnet Leistungen mit am dem Theater, Laurence ist Olivier ebenfalls Award für seine bekannt für seine außerordentlichen Auftritte in Film und Fernsehen. Als Mitglied der RSC (Royal Shakespeare Company) verkörperte er viele Rollen, vom Javert in der ersten Produktion von „Les Misérables“ 1984 über „Macbeth“ in Tim Alberys Produktion von 1996 bis hin zum Benedick in „Viel Lärm um nichts“. Weitere Theaterrollen waren unter anderem der Albin in „Ein Käfig voller Narren“ (Playhouse Theatre, Westend), Bernard in „Boing Boing“ (Comedy Theatre West End), Willy Brandt in „Democracy“ (National und West End Theatre) und Ray in „Blackbird“ (Albert Theatre, Westend). Er war dreimal für den Laurence Olivier Award als Bester Schauspieler nominiert und erhielt die Auszeichnung 2002 für seine Performance als Terri Dennis in Peter Nichols Produktion „Privates on Parade“ im Donmar Warehouse. Zu seinen TV-Auftritten gehören „Ashes to Ashes – Zurück in die 80er“ („Ashes to Ashes“, 2009), „Margaret“ (2009), „Spooks – Im Visier des MI5“ („MI-5“, 2006) und „The Curse of Steptoe“ (2008), 2007 spielte er erstmals den Peter Mannion in der hochgelobten BBC-Comedy-Serie „The Thick of It“ (2007) und trat in mehreren Folgen auf. Auch auf der großen Leinwand ist er kein Unbekannter. Er war unter anderem 2005 in Michael Winterbottoms „A Cock and Bull Story“ zu sehen, 2006 in Stephen Frears „Die Queen“ („The Queen“) und in Ken Loachs „The Wind that Shakes the Barley“ sowie 2008 in „Speed Racer“ von den Wachowski-Geschwistern. IMMER DRAMA UM TAMARA ist seine zweite Zusammenarbeit mit Stephen Frears als Kinoregisseur. Filmografie (Auswahl) 2005 A Cock and Bull Story Regie: Michael Winterbottom 2006 Die Queen (The Queen) Regie: Stephen Frears The Wind That Shakes the Barley Regie: Ken Loach 2008 2010 Speed Racer Regie: Andy Wachowski, Lana Wachowski IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears 28 BILL CAMP (Glen McCreavy) Der in Amerika geborene Bill Camp ist bekannt für seine bemerkenswerte Theaterarbeit am Broadway und Off-Broadway. Der Gewinner von zahlreichen Preisen, darunter der Off-Broadway Theater Award, der Elliot Norton Award und der Boston Critics Association Award, wirkte in Theaterstücken wie „Homebody/Kabul“, „The Misantrope“, „Olly‘s Prison“, „Coram Boy“, „Heartbreak House“, „Die Möwe“, „St. Joan“ und „Jackie: An American Life“ mit, um nur einige zu nennen. Ganz aktuell ist sein Auftritt in Tony Kushners neuem Werk „The Intelligent Homosexual’s Guide to Capitalism and Socialism with a Key to the Scriptures“. Im Fernsehen trat er immer wieder auf in Showtime‘s „Brotherhood“ (2008) und übernahm Gastrollen in „Criminal Intent - Verbrechen im Visier“ („Law & Order: Criminal Intent“, 2005), in „Die himmlische Joan“ („Joan of Arcadia“, 2003) sowie in „New York Undercover – Jagd auf die Titelseite“ („New York News“, 1995). Vor der Filmkamera stand er erstmals 1990 in „Die Affäre der Sunny von B.“ (Reversal of Fortune), in „In & Out – Rosa wie die Liebe“ („In & Out“, 1997), 2008 in „Love and Roadkill“, „The Guitar“, „Deception – Tödliche Versuchung“ („Deception“). 2009 folgte „Public Enemies“, 2010 „Coach“ und IMMER DRAMA UM TAMARA. Filmografie (Auswahl) 1990 Die Affäre der Sunny von B. (Reversal of Fortune) Regie: Barbet Schroeder 1997 In & Out – Rosa wie die Liebe (In & Out) Regie: Frank Oz 1998 Rounders Regie: John Dahl 2005 The Dying Gaul Regie: Craig Lucas 2008 The Guitar Regie: Amy Redford Deception – Tödliche Versuchung (Deception) Regie: Marcel Langenegger Love and Roadkill Regie: John David Allen 2009 2010 Public Enemies Regie: Michael Mann IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears Coach Regie: Will Frears 29 DOMINIC COOPER (Ben Sergeant) Dominic Cooper gilt als eines der aufregendsten Talente seiner Generation. Nach dem Studium an der London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA) erhielt er eine Rolle in „Mothers Clap’s Molly House“ unter der Regie von Nicholas Hytner am National Theatre. Es folgten bei der Royal Shakespeare Company Auftritte in William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ und „His Dark Materials“. Für „The History Boys“ erhielt Cooper großes Kritikerlob. Diese Produktion wurde mit drei Laurence Olivier Awards sowie sechs Tony Awards ausgezeichnet und mit der Originalbesetzung für die große Leinwand adaptiert. Viel Aufmerksamkeit gewann Cooper als Hippolytus in Jean Racines „Phèdre“ an der Seite von Dame Helen Mirren. Zu Coopers gefeierten Auftritten im Fernsehen gehören unter anderem das BBC2Drama „Freefall“ (2009), John Alexanders BBC-Adaption von „Sinn und Sinnlichkeit“ („Sense & Sensibility“, 2008), in dem er den Willoughby spielt, „God on Trial“ (2008), „Down to Earth“ (2004), „Sparkling Cyanide“ (2003), „The Gentleman Thief“ (2001) und Steven Spielbergs hochgelobte Produktion „Band of Brothers – Wir waren Brüder“ („Band of Brothers“, 2001). Im Kino war Cooper 2009 in Lone Scherfigs Oscar- und BAFTA-nominierten Film „An Education“ zu bewundern, Lee Tamahori engagierte ihn für das Action-Drama „The Devil’s Double“ (2010) über das Leben von Latif Yahia, in dem er sowohl den Latif Yahia als auch den Uday Hussein verkörpert. In nur wenigen Jahren gelang ihm außerdem eine erfolgreiche Leinwandkarriere mit Filmen wie dem Blockbuster „Mamma Mia!“ (2008), dem Drama „Die Herzogin“ („The Duchess“, 2008) und dem Gefängnis-Thriller „The Escapist – Raus aus der Hölle“ („The Escapist“, 2008), John Krasinskis Adaption der Bestseller-Kurzgeschichten von David Foster Wallace mit dem Titel „Brief Interviews with Hideous Men“ (2009), dem von Tom Hanks produzierten „Starter for 10“ (2006), „Boudica“ (2003), „I‘ll Be There“ (2003) und „From Hell“ (2001). Nach IMMER DRAMA UM TAMARA sind für 2011 mehrere Filme in Planung, darunter „Captain America: The First Avenger“ unter der Regie von Joe Johnston und „Hello Darkness“ der Regisseure Richard Glatzer und Wash Westmoreland. Filmografie (Auswahl) 2002 From Hell Regie: Albert und Allen Hughes 30 2003 I`ll Be There Regie: Craig Ferguson Boudica Regie: Bill Anderson 2006 Starter for 10 Regie: Tom Vaughan 2008 The Escapist – Raus aus der Hölle (The Escapist) Regie: Rupert Wyatt Mamma Mia! Regie: Phyllida Lloyd Die Herzogin (The Duchess) Regie: Saul Dibb 2009 2010 An Education Regie: Lone Scherfig IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears Captain America: The First Avenger Regie: Joe Johnston LUKE EVANS (Andy Cobb) In Londons West-End-Zirkel ist der in Wales geborene Schauspieler Luke Evans sehr etabliert und machte sich in zahlreichen West-End-Theaterstücken und Musicals einen Namen, darunter „La Cava“, Boy Georges „Taboo“, „Avenue Q“, „Dickens Unpluggedd“, „A Girl Called Dusty“, „Small Change“ und „Piaf“, außerdem begeisterte er in Hauptrollen in „Miss Saigon“ und „Rent“. Der vielseitige Schauspieler gab 2010 sein Spielfilmdebüt in Ian Durys Biopic „Sex & Drugs & Rock & Roll“ und spielte das zweite Mal an der Seite von Gemma Arterton als Apollo im Epos „Kampf der Titanen“ („Clash of the Titans“). Es folgten Ridley Scotts „Robin Hood“ und der Thriller „Blitz“ neben Jason Statham und Paddy Considine. Nach IMMER DRAMA UM TAMARA übernahm er in dem Actionfilm „Immortals“ die Hauptrolle. Filmografie (Auswahl) 2010 Sex & Drugs & Rock & Roll Regie: Mat Whitecross Kampf der Titanen (Clash of the Titans) Regie: Louis Leterrier Robin Hood Regie: Ridley Scott IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears 31 2011 Immortals Regie: Tarsem Singh Die drei Musketiere (The Three Musketeers) Regie: Paul W. S. Anderson TAMSIN GREIG (Beth Hardiment) Die mit dem Laurence Olivier Award ausgezeichnete britische Schauspielerin Tamsin Greig ist eine Größe auf britischen Bühnen und im Fernsehen. Seit Jahren verkörpert sie Haupt- und Nebenrollen im Theater, so als Hollywood-Agentin neben Gemma Arterton und Rupert Friend in „The Little Dog Laughed“ und in „Gethsemane“ im National Theatre, in „God of Caranage“ und in „Viel Lärm um Nichts“, ein Shakespeare-Stück, das ihr 2007 den Laurence Olivier Award und den Kritiker-Preis für die Beste Darstellung in einem Shakespeare-Stück einbrachte. Hörer von Radio 4 kennen seit 1991 ihre Stimme als Debbie Aldridge aus der Soap „The Archers“. Auch im Fernsehen ist sie keine Unbekannte. Sie spielte in Kult-Comedys wie „Black Books“ (2000) den Frank Katzenjammer, die Alice Chenery in „Love Soup“ (2005) und Dr. Carline Todd in „Green Wing“ (2004), eine Rolle, die ihr eine BAFTANominierung als Beste Schauspielerin einbrachte, außerdem 2009 in der populären BBC-Serie „Emma“ nach Jane Austen und in „Das Tagebuch der Anne Frank“ („The Diary of Anne Frank“, 2009). CHARLOTTE CHRISTIE (Casey Shaw) Die 18-jährige Charlotte Christie hat gerade ihr Abitur bestanden. In IMMER DRAMA UM TAMARA spielt sie ihre erste Filmrolle. JESSICA BARDEN (Jody Long) Die 17-jährige Jessica Barden trat bereits im West End in Jan Ricksons hochgelobten Stück „Jerusalem“ auf. Vor IMMER DRAMA UM TAMARA stand sie 2007 in Bille Eltringhams „Mrs. Raddcliffe’s Revolution“ (2007) als Catherine Tate vor der Kamera und spielte von 2007 bis 2008 die Kayleigh Morton in ITVs „Coronation Street“. Weitere Fernsehsendungen waren „The Chase“ (BBC, 2006), „No Angels“ (Channel 4, 2005) und „Meine Eltern, die Aliens“ („My Parents Are Aliens“, 1999, Nickelodeon). 2011 wird sie in Joe Wrights Spielfilm „Hanna“ zu sehen sein. 32 JOHN BETT (Diggory) John Bett gewann als Schauspieler, Autor und Regisseur Renommee in der schottischen Theaterwelt. Zu seinen Arbeiten gehören auch Produktionen im Shakespeare’s Globe und im Royal National Theatre, wo er als „The Governor“ mit „The Government Inspector“ auf Tournee ging und den Franklin in dem von ihm inszenierten Stück „According to Ben“ im Glasgower The Oran Mor Theatre spielte. Weitere Regiearbeiten sind „Macbeth on Inchcolme“ beim Edingburgh Festival und „Oh What a Lovely War“ sowie seine Produktion von „The Lasses O“, die 2009 den Kritikerpreis für Theater in Schottland in der Kategorie Beste Musik gewann. Zu seinen Fernseharbeiten zählen „Rebus“ (2006), „The Creatives“ (2000), „Murder Rooms“ (2000), „Vanity Fair“ (1998) und „Truth or Dare“ (1996). Des Weiteren wirkte er in über hundert Radioprogrammen mit und schrieb eine Reihe von Theater- und Radiostücken, Gedichten, Kurzgeschichten und täglichen Serien. Parallel trat er auch in Spielfilmen auf wie in Roman Polanskis „Tess“ (1979), Bill Forsyths „Gregory’s Girl“ (1981), Danny Boyles „Kleine Morde unter Freunden“ („Shallow Grave“, 1994) und in Chris Weitz’ „Der Goldene Kompass“ („The Golden Compass“, 2007). IMMER DRAMA UM TAMARA ist John Bretts erste Zusammenarbeit mit Stephen Frears. JOSIE TAYLOR (Zoe) Nach ihrer Ausbildung an der Webber Douglas Academy of Dramatic Art spielte Josie Taylor die Hauptrolle in der Alan-Rickman-Produktion „My Name is Rachel Corrie“ auf dem Galway Arts Festival und dem Edinburgh Fringe, dem größten Kunstfestival der Welt. Zu ihren zahlreichen Theaterstücken in London gehören unter anderem „Product: World Remix“, „The Vegemite Tales“, „Three More Sleepless Nights / Four Play“ und „1936“. Große Aufmerksamkeit bekam sie für ihren Auftritt in der beliebten Serie „Midsomer Murders“ (2009). IMMER DRAMA UM TAMARA) ist ihr erster Kinospielfilm. 33 BRONAGH GALLAGHER (Eustacia) Bronagh Gallagher ist in TV und Film zu Hause. Ihre ersten Rolle im Fernsehen absolvierte sie unter der Regie von Michael Winterbottom in „Flash McVeigh“ und „Island of Strangers“, weitere Fernseharbeiten waren „Die Mauer des Zorns“ („Holy Cross“, 2003) (Beste Darstellerin 2004 beim Biarritz International Festival), „Agatha Christie: Poirot“ (2005), „The Peter Serafinowicz Show“ (2007) und in der mit dem BAFTA Award ausgezeichneten Serie „The Street“ (2007). Als Bühnenschauspielerin arbeitete sie im Abbey Theatre in Dublin, im Royal Court in London und mit Simon McBurneys Theater-Company „Complicite“. Unter der Regie von Marianne Elliot stand sie in der hochgelobten Neuinszenierung von „Warhorse“ auf der Bühne des National Theatre. Ihre Filmkarriere startete Gallagher 1991 als unvergessliche Bernie in Alan Parkers „Die Commitments“ („The Commitments“, 1991), seitdem spielte sie in vielen Filmen mit, darunter in Quentin Tarantinos legendärem „Pulp Fiction“ (1994) und George Lucas’ „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ („Star Wars: Episode 1 – The Phantom Menace“, 1999), 2006 in Kevin Reynolds „Tristan + Isolde“ und Brian Kirks „Middletown“ sowie Guy Ritchies „Sherlock Holmes“ (2009). IMMER DRAMA UM TAMARA ist Bronagh Gallaghers zweite Zusammenarbeit mit Stephen Frears nach „Mary Reilly“ im Jahr 1996 mit Julia Roberts. Filmografie (Auswahl) 1991 Die Commitments (The Commitments) Regie: Alan Parker 1994 Pulp Fiction Regie: Quentin Tarantino 1996 Mary Reilly Regie: Stephen Frears 1999 Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace) Regie: George Lucas 2006 Tristan + Isolde Regie: Kevin Reynolds Middletown Regie: Brian Kirk 2008 Liebe auf den zweiten Blick (Last Chance Harvey) Regie: Joel Hopkins 2009 Sherlock Holmes Regie: Guy Ritchie 2010 IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears 34 PIPPA HAYWOOD (Tess) Die englische Schauspielerin Pippa Haywood kann auf eine lange Theater- und TVKarriere zurückblicken und ist berühmt für ihre Comedy-Rollen im Fernsehen wie in der BBC2-Serie „The Brittas Empire“ (1991) und „Fear, Stress and Anger“ (2007) sowie in Channel 4 mit „Green Wing“ (2004); für ihren Part erhielt sie 2005 beim Rose d‘Or Fernseh-Festival in Montreux den Preis als Beste Comedy-Darstellerin. Zu ihren wichtigsten TV-Auftritten gehören die ITV-Serie „The One Game“ (1988), „The Bill“ (1998), „The Wrong Door“ (2008), „Dalziel & Pascoe“ (2000) und „Office Gossip“ (2001). In den vergangenen Jahren erntete sie sehr viel Lob für ihre Theater-Rollen in „Landscape with Weapon“ im National Theatre, „House and Garden“, „Private Lives“, „Ein Sommernachtstraum“ und „The Winter‘s Tale“. Nach langer Leinwandabstinenz spielte sie 2010 die Tess in Stephen Frears IMMER DRAMA UM TAMARA, anschließend stand sie in Ben Millers „Huge“ vor der Kamera. 35 HINTER DER KAMERA STEPHEN FREARS (Regie) Stephen Frears ist einer der bekanntesten und von der Kritik am meisten geschätzten Regisseure Großbritanniens, einer, der die besten Talente vor und hinter der Kamera versammelt. Noch gut in Erinnerung sind „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“, 2009), die Verfilmung des französischen Romans von Colette mit Michelle Pfeiffer in der Hauptrolle, und der preisgekrönte Film „Die Queen“ („The Queen“, 2006) mit der für ihre Performance Oscar-prämierten Helen Mirren. Frears selbst erhielt dafür eine Reihe von weltweiten Nominierungen, darunter für den Oscar, den BAFTA und den Golden Globe. Der auf dem Internationalen Filmfestival von Venedig präsentierte Film war an der Kinokasse sehr erfolgreich. Frears startete seine Karriere am Londoner Royal Court Theatre, wo er mit Regisseur Lindsay Anderson arbeitete. Als Assistent von Regisseur Karel Reisz schnupperte er 1969 erstmals in die Filmindustrie hinein. Sein Regiedebüt „Auf leisen Sohlen“ („Gumshoe“) folgte 1971, eine ironische Hommage an den Film Noir mit Albert Finney. Nach einigen sehr beachteten TV-Produktionen und dem Kultfilm „Die Profi-Killer“ („The Hit“, 1984) mit John Hurt und Tim Roth folgte 1985 sein Durchbruch mit „Mein wunderbarer Waschsalon“ („My Beautiful Laundrette“), der den Karrieren von Daniel Day-Lewis und Autor Hanif Kureishi einen Schub verpasste. Kureishi erhielt eine Oscar-Nominierung für das Beste Originaldrehbuch. Frears und Hanif Kureishi kamen 1987 erneut bei „Sammy und Rosie tun es“ („Sammy and Rosie Get Laid“) zusammen, der wie „Mein wunderbarer Waschsalon“ aktuelle Themen des Großbritanniens der 1980er Jahre widerspiegelte. Weitere Erfolgsfilme in dieser Dekade waren „Die stürmischen Liebschaften des Joe Orton“ („Prick Up Your Ears“, 1987) über den englischen Dramatiker Joe Orton mit Gary Oldman und Alfred Molina und natürlich „Gefährliche Liebschaften“ („Dangerous Liaisons“, 1988) von Drehbuchautor Christopher Hampton mit Michelle Pfeiffer, John Malkovich und Glenn Close. Die Adaption des gleichnamigen Romans von Choderlos de Laclos feierte bei der Oscar-Verleihung 1989 Triumphe mit Auszeichnungen für das Beste adaptierte Drehbuch, das Beste Kostüm und die Beste Ausstattung. Dazu kamen noch Nominierungen für Close als Beste 36 Hauptdarstellerin, Pfeiffer als Beste Nebendarstellerin, für den Besten Film und die Beste Musik. Im nächsten Jahr erhielt Frears erneut eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Regie für „Grifters“ („The Grifters“, 1990) mit John Cusack, Anjelica Huston und Annette Bening. Es folgten Filme wie „Ein ganz normaler Held“ („Hero“, 1992), „Mary Reilly“ (1996) mit Julia Roberts und John Malkovich sowie zwei Low-Budget-Verfilmungen von Roddy-Doyle-Romanen, „The Snapper – Hilfe, ein Baby“ („The Snapper“, 1993) und „Fish & Chips“ („The Van“, 1996). Auf große Resonanz stießen „Hi-Lo Country – Im Land der letzten Cowboys“ („The Hi-Lo Country“, 1998) mit Woody Harrelson, Billy Crudup, Penélope Cruz und Patricia Arquette sowie „High Fidelity“ (2000) nach Nick Hornbys bekanntem Roman mit John Cusack, Jack Black und Iben Hjejle. Im Jahre 2000 wandte er sich mit „Fail Safe – Befehl ohne Ausweg“ („Fail Safe“) mit George Clooney und Harvey Keitel wieder dem Fernsehen zu, im gleichen Jahr führte er Regie bei „Liam“. Zwei Jahre später inszenierte er mit dem dramatischen Thriller „Kleine schmutzige Tricks“ („Dirty Pretty Things“, 2002) einen Arthouse- und Festival-Hit, legte damit den Grundstein für Chiwetel Ejiofors Karriere und erhielt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch. Das politische Drama „Doppelspitze“ („The Deal“, 2003) für Channel 4 ebnete den Weg für „Die Queen“ („The Queen, 2006) und das historische Drama „Lady Henderson präsentiert“ („Mrs. Henderson Presents“, 2005). IMMER DRAMA UM TAMARA feierte beim Festival de Cannes außer Konkurrenz Premiere. Filmografie (Auswahl) 1971 Auf leisen Sohlen (Gumshoe) 1984 Die Profi-Killer (The Hit) 1985 Mein wunderbarer Waschsalon (My Beautiful Laundrette) 1987 Das stürmische Leben des Joe Orton (Prick Up Your Ears) Sammy und Rosie tun es (Sammy and Rosie Get Laid) 1988 Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons) 1990 Grifters (The Grifters) 1992 Ein ganz normaler Held (Hero) 1996 Mary Reilly Fish & Chips (The Van) 2000 High Fidelity 2002 Kleine schmutzige Tricks (Dirty Pretty Things) 37 2005 Lady Henderson präsentiert (Mrs Henderson Presents) 2006 Die Queen (The Queen) 2009 Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten (Chéri) 2010 IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) TRACEY SEAWARD (Produzentin) Tracey Seaward hat schon des Öfteren mit Stephen Frears zusammengearbeitet und einige seiner gefeierten und Oscar-nominierten Filme produziert, darunter „Kleine schmutzige Tricks“ („Dirty Pretty Things“, 2002), „Mrs. Henderson präsentiert“ („Mrs. Henderson Presents“, 2005), „Die Queen“ („The Queen“, 2006) und vor IMMER DRAMA UM TAMARA („Tamara Drewe“) „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“) im Jahr 2009. Zu den weiteren Produktionen von Seaward zählen David Cronenbergs „Tödliche Versprechen“ („Eastern Promisses“, 2007), Fernando Mereilles’ „Der ewige Gärtner“ („The Constant Gardener“, 2005), Danny Boyles „Millions“ (2004), Neil Jordans „Der Dieb von Monte Carlo“ („The Good Thief“, 2002) und Pat Murphys „Nora – Die leidenschaftliche Liebe von James Joyce“ („Nora“, 2000). ALISON OWEN (Produzentin) Alison Owen gilt als eines der spannendsten Produzenten-Talente in Großbritannien. 1998 erhielt „Elizabeth“ unter der Regie von Shekhar Kapur eine Oscar-Nominierung und gewann den BAFTA für den Besten Film. In den 1990er Jahren produzierte sie Filme wie „Hear My Song – Ein Traum wird wahr“ („Hear My Song“, 1991), „Rosannas Letzter Wille“ („Roseanna‘s Grave“, 1997), „Young Americans – Todesspiele“ („The Young Americans“, 1993) mit Harvey Keitel und Viggo Mortensen sowie „Moonlight & Valentino“ (1995) mit Whoopi Goldberg. Mit Rubin Films produzierte sie 2003 Christine Jeffs „Sylvia“ mit Gwyneth Paltrow und Daniel Craig, zwei Jahre später gefolgt von John Maddens „Der Beweis“ („Proof“, 2005), wiederum mit Gwyneth Paltrow, außerdem Anthony Hopkins und Jake Gyllenhaal. Auf ihrer Produktions-Agenda finden sich Filme wie Justin Chadwicks weltweiter Erfolg „Die Schwester der Königin“ („The Other Boleyn Girl“, 2008) mit Scarlett Johansson, Natalie Portman und Eric Bana oder Sarah Gavrons hochgelobtes Werk „Brick Lane“ (2007). 38 Als ausführende Produzentin war sie unter anderem tätig bei Edgar Wrights „Ein Zombie kommt selten allein“ („Shaun of the Dead“, 2004), ein Film, der sowohl bei der Kritik als auch an der Kinokasse reüssierte, und bei Grant Heslovs Militärfarce „Männer, die auf Ziegen starren“ („The Men who Stare at Goats“, 2009) mit George Clooney, Kevin Spacey und Ewan McGregor. 2008 gründete sie Ruby Television und hatte als ausführende Produzentin Erfolg mit dem preisgekrönten „Small Island“ (2009) für BBC und „Temple Grandin“ (2010) für HBO mit Claire Danes in der Hauptrolle an der Seite von David Strathairn, Julia Ormond und Catherine O‘Hara. Ihre Firma Ruby Films produziert auch das neue Werk von Cary Fukunaga, die „Jane Eyre“-Adaption mit Mia Wasikowska, Michael Fassbender, Jamie Bell und Judi Dench. Ihre jüngsten Produktionen, Hideo Nakatas „Chatroom“ und Stephen Frears TAMARA DREWE, liefen auf dem Festival de Cannes 2010. Filmografie (Auswahl) 1991 Hear my Song – Ein Traum wird wahr (Hear My Song) Regie: Peter Chelsom 1993 Young Americans – Todesspiele (The Young Americans) Regie: Danny Cannon 1995 Moonlight & Valentino Regie: David Anspaugh 1997 Rosannas letzter Wille (Roseanna's Grave) Regie: Paul Weiland 1998 Elizabeth Regie: Shekhar Kapur 2003 Sylvia Regie: Christine Jeffs 2004 Shaun of the Dead Regie: Edgar Wright 2005 Der Beweis (Proof) Regie: John Madden 2008 Die Schwester der Königin (The Other Boleyn Girl) Regie: Justin Chadwick 2010 Männer, die auf Ziegen starren (The Men Who Stare at Goats) Regie: Grant Heslov IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears Jane Eyre Regie: Cary Fukunaga 39 PAUL TRIJBITS (Produzent) Nach sechs Jahren an der Spitze des New Cinema Fund beim UK Film Council und nach fruchtbarer Zusammenarbeit mit Alison Owen bei „Rosannas letzter Wille“ („Roseanna’s Grave“, 1997) sowie „Young Americans – Todesspiele“ („The Young Americans“, 1993) wurde Paul Trijbits 2007 Partner und ausführender Produzent bei Ruby Films für Film- und TV-Projekte. Als ausführender Produzent war er ab 2002 verantwortlich für Paul Greengrass’ „Bloody Sunday“ (2002), Peter Mullans „Die unbarmherzigen Schwestern“ („The Magdalene Sisters“, 2002), Ken Loachs „The Wind That Shakes the Barley“ (2006), Kevin Macdonalds „Sturz ins Leere“ („Touching the Void“, 2003) und Andrea Arnolds „Red Road“ (2006) – allesamt britische Spielfilme, die sowohl von der Kritik positiv aufgenommen wurden als auch finanziell erfolgreich waren. Zu seinen früheren Arbeiten gehört Richard Stanleys „M.A.R.K. 13 – Hardware“ („Hardware“, 1990). Einige der von ihm betreuten Filme gewannen Hauptpreise bei den Großen Festivals in den vergangenen Jahren – Goldene Palme in Cannes, Goldener Bär in Berlin, Goldener Löwe in Venedig, BAFTA als Bester Britischer Film, den Toronto Discovery Award und den Sundance Publikumspreis. Zu seinen weiteren Filmen als ausführender Produzent zählen Andrea Arnolds „Fish Tank“ (Preis der Jury in Cannes 2009) und Oliver Hirschbiegels „Five Minutes of Heaven“ (Preis für die Beste Regie und das Beste Drehbuch in Sundance 2009). Nach den in Cannes präsentierten Filmen IMMER DRAMA UM TAMARA von Stephen Frears und Hideo Nakatas „Chatroom“ (2010) ist Cary Fukunagas „Jane Eyre“ (2010) die nächste große Produktion. Filmografie (Auswahl) 1990 M.A.R.K. 13 – Hardware (Hardware) Regie: Richard Stanley 1993 Young Americans – Todesspiele (The Young Americans) Regie: Danny Cannon 1997 Rosannas letzter Wille (Roseanna's Grave) Regie: Paul Weiland 2002 Bloody Sunday Regie: Paul Greengrass Die unbarmherzigen Schwestern (The Magdalene Sisters) Regie: Peter Mullan 2003 Sturz ins Leere (Touching The Void) Regie: Kevin Macdonald 2006 The Wind That Shakes The Barley Regie: Ken Loach 40 Red Road Regie: Andrea Arnold 2009 Five Minutes of Heaven Regie: Oliver Hirschbiegel Fish Tank Regie: Andrea Arnold 2010 IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears Jane Eyre Regie: Cary Fukunaga POSY SIMMONDS (Comicroman-Autorin) Posy Simmonds studierte Kunst in Paris sowie Grafikdesign in London und erhielt 1969 ihren ersten Auftrag für einen Fortsetzungsstrip in der Zeitung „The Sun“. Berühmt wurde sie durch ihre wöchentlichen Comic-Geschichten in der Tageszeitung „The Guardian“ von 1977 bis 1987. Ihre gesammelte Werke erschienen unter „Mrs. Weber’s Diary“, „True Love“, „Pick of Posy“, „Pure Posy“ und „Mustn’t Grumble“. 1980 und 1981 wurde sie als „Cartoonist of the Year“ ausgezeichnet und war 1998 Gewinnerin des National Art Library Illustration Award. Die Veröffentlichung von „Gemma Bovery“ wurde von der Kritik bejubelt. „True Love“, „Gemma Bovery“ und TAMARA DREWE weckten internationale Aufmerksamkeit. 2002 wurde Simmonds zum „Member of the British Empire“ ernannt. Neben Comics und Cartoons schreibt und zeichnet sie auch Kinderbücher. TAMARA DREWE erhielt 2009 auf dem Internationalen Comicfestival in Angoulème den „Prix de la Critique“. TAMARA DREWE von Posy Simmonds Aus dem Englischen von Uli Pröfrock Handlettering von Michael Hau 136 Seiten, farbig, 26 x 23,5 cm, Klappenbroschur ISBN 978-3-941099-31-9 EUR 20,00 Pressekontakt: Jutta Harms Bülowstraße 52, A5 10783 Berlin Tel.: 030-2196 2376 Mobil: 0178-4551 709 41 MOIRA BUFFINI (Drehbuch) Zu Moira Buffinis neusten Drehbüchern gehören unter anderem „Jane Eyre“ (2010) unter Regie von Cary Fukunaga und die Leinwandadaption ihres Theaterstückes „A Vampire Story“. Ihr bisher aktuellstes Stück „Welcome to Thebes“ wurde im Juni 2010 unter der Regie von Sir Richard Eyre im National Theatre aufgeführt, die Wiederaufführung ihrer preisgekrönten Arbeit „Gabriel“ lief im New Yorker Atlantic Theatre im Mai 2010. Die Gewinnerin des LWT, des John Whiting Award und des Susan-Smith-Blackburn-Preises erhielt für „Dinner“ eine Nominierung zum Laurence Olivier Award; sehr erfolgreich waren auch „Dying For It“, „Loveplay“ und „Silence“. Sie arbeitet als feste Autorin am National Theatre Studio. BEN DAVIS, BSC (Kamera) Ben Davis hat über 120 Werbefilme gedreht und startete seine Karriere mit dem Kurzfilm „The Certain Something“. Er ist aber auch im Kino mit seiner Arbeit sehr präsent, unter anderem in Matthew Vaughns Kassenhit „Kick-Ass“ (2010) und Vaughns zwei vorherigen Filmen „Der Sternenwanderer“ („Stardust“, 2007) und „Layer Cake“ (2004). Des Weiteren setzte er das Licht in Produktionen wie John Maddens „The Dept“ (2010), Gerald McMorrows futuristischem „Franklyn“ (2008), Peter Defeos und Todd Wolfes „Sleeping with the Fishes“ (2008), Peter Webbers „Hannibal Rising – Wie alles begann“ („Hannibal Rising“, 2007), David Lelands „Virgin Territory“ (2007), Ol Parkers „Eine Hochzeit zu dritt“ („Image Me & You“, 2005), Marc Mundens „Miranda“ (2002), Justin Chadwicks TV-Film „Macbeth“ (1996) und Francesca Comencinis „Le Parole di mio Padre“ (2001). IMMER DRAMA UM TAMARA ist seine erste Zusammenarbeit mit Stephen Frears. MICK AUDSLEY (Schnitt) Der Brite Mick Audsley ist seit dreißig Jahren als Cutter erfolgreich im Filmgeschäft. Sein erster langer Spielfilm in diesem Beruf war 1978 Bill Douglas’ „My Way Home“. Den Anfang seiner Karriere markierten Filme wie Christopher Petits „An Unsuitable Job For A Woman“ (1982), 1982/83 die Stephen-Frears-TV-Filme „Walter“ und die Fortsetzung „Walter and June“, Terence Davies „The Terence Davies’ Trilogy“ (1983), Mike Newells „Dance With A Stranger – Geliebt bis in den Tod“ („Dance With 42 A Stranger“, 1985) und „Chinese Blues“ („Soursweet“, 1988), Bill Douglas’ „Rebellion der Rechtlosen“ („Comrades“, 1986) und natürlich die Stephen-Frears-Filme „Die Profi-Killer“ („The Hit“, 1984), „Mein wunderbarer Waschsalon“ („My Beautiful Laundrette“, 1985), „Das stürmische Leben des Joe Orton“ („Prick Up Your Ears“, 1987) und „Sammy und Rosie tun es“ („Sammy and Rosie Get Laid“, 1987). Im Jahre 1988 arbeitete er erneut mit Frears bei „Gefährliche Liebschaften“ („Dangerous Liaisons“), für seine Leistung erhielt er eine BAFTA-Nominierung und später für „The Snapper – Hilfe, ein Baby“ („The Snapper“, 1993) den BAFTA-Award. Die fruchtbare Zusammenarbeit führten die beiden fort mit „Grifters“ („The Grifters“, 1990), „Ein ganz normaler Held“ („Hero“, 1992), „Fish & Chips“ („The Van“, 1996), „High Fidelity“ (2000) und „Kleine schmutzige Tricks“ („Dirty Pretty Things“, 2002), wo er die Aufgabe des Second-Unit-Regisseurs übernahm. Neben vielen anderen Arbeiten als Cutter war er auch für Folgen der TV-Serie „Lady Chatterley“ (1993) verantwortlich und für den Schnitt von drei John-Madden-Filmen – „Corellis Mandoline“ („Captain Corelli’s Mandolin“, 2001), „Der Beweis“ („Proof“, 2005) und „Killshot“ (2008). Mit Mike Newell realisierte er auch „Mona Lisas Lächeln“ („Mona Lisa Smile“, 2003), „Harry Potter und der Feuerkelch“ („Harry Potter and the Goblet of Fire“, 2005), „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ („Love in the Times of Cholera“, 2007) und „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ („Prince of Persia: The Sands of Time“, 2010). IMMER DRAMA UM TAMARA krönt seine lange Zusammenarbeit mit Frears. Filmografie (Auswahl) 1978 My Way Home Regie: Bill Douglas 1982 An Unsuitable Job for a Woman Regie: Christopher Petit 1983 The Terence Davies Trilogy Regie: Terence Davies 1984 Die Profi-Killer (The Hit) Regie: Stephen Frears 1985 Geliebt bis in den Tod (Dance with a Stranger) Regie: Mike Newell Mein wunderbarer Waschsalon (My Beautiful Laundrette) Regie: Stephen Frears 1986 Rebellion der Rechtlosen (Comrades) Regie: Bill Douglas 1987 Das stürmische Leben des Joe Orton (Prick Up Your Ears) Regie: Stephen Frears Sammy und Rosie tun es (Sammy and Rosie Get Laid) Regie: Stephen Frears 43 1988 Chinese Blues (Soursweet) Regie: Mike Newell Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons) Regie: Stephen Frears 1990 Grifters (The Grifters) Regie: Stephen Frears 1992 Ein ganz normaler Held (Hero) Regie: Stephen Frears 1994 Interview mit einem Vampir – Aus der Chronik der Vampire (Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles) Regie: Neil Jordan 1995 12 Monkeys (Twelve Monkeys) Regie: Terry Gilliam 1996 Fish & Chips (The Van) Regie: Stephen Frears 1997 Der Schlangenkuss (The Serpent’s Kiss) Regie: Philippe Rousselot 2000 High Fidelity Regie: Stephen Frears 2001 Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin) Regie: John Madden 2002 Kleine schmutzigen Tricks (Dirty Pretty Things) Regie: Stephen Frears 2003 Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile) Regie: Mike Newell 2005 Der Beweis (Proof) Regie: John Madden Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter and the Goblet of Fire) Regie: Mike Newell 2007 Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Love in the Time of Cholera) Regie: Mike Newell 2008 Killshot Regie: John Madden 2009 Das Kabinett des Doktor Parnassus (The Imaginarium of Doctor Parnassus) Regie: Terry Gilliam 2010 Prince of Persia: Der Sand der Zeit (Prince of Persia:The Sands of Time) Regie: Mike Newell IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears ALAN MACDONALD (Szenenbild) Alan MacDonald ist einer von Stephen Frears treuen Mitarbeitern, vor IMMER DRAMA UM TAMARA entwarf er auch das Szenenbild für „Die Queen“ („The Queen“, 2006) und „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“, 2009). Mit John Maybury arbeitet er ebenfalls sehr oft zusammen: „Edge of Love – Was von der 44 Liebe bleibt“ („The Edge of Love“, 2008), „The Jacket“ (2005), „Love is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon“ (1998) und „Remembrance of Things Past“ (1994) sowie bei drei Kurzfilmen in den späten 1980ern und frühen 1990ern – „Man to Man“, „Tunnel of Love“ und „Absurd“. Er war unter anderem auch für das Szenenbild in Julian Jarrolds „Kinky Boots – Man(n) trägt Stiefel“ („Kinky Boots“, 2005), Ronny Yus „The 51st State“ (2001) und Pat Murphys „Nora – Die leidenschaftliche Liebe von James Joyce“ („Nora“, 2000) und „High Speed Money – Die Nick Leeson Story“ („Rogue Trader“, 1999) verantwortlich. MacDonald kann auf lange Erfahrung in der Werbung zurückblicken mit Regisseuren wie Darius Khondji und Bailie Walsh, er arbeitete für Firmen wie Coca Cola, Bouyges Telecom, Mercedes Benz, Volkswagen Golf, Levi’s, Lawson’s Whisky und Microsoft. Außerdem entwickelte er das Szenenbild für Videos von Boy George, Neneh Cherry, Sinead O’Connor, The Cranberries, Massive Attack und Simple Minds sowie für Kylie Minogues „Fever“-Tour 2002. ALEXANDRE DESPLAT (Musik) Nach Kompositionen für mehr als fünfzig europäische Filme und der Auszeichnung mit zwei französischen Césars mischte Alexandre Desplat 2003 Hollywood mit dem bewegenden Score für „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ („Girl With a Pearl Earring“, 2003) mit Scarlett Johansson und Colin Firth auf. Der Score brachte ihm Golden-Globe- und BAFTA-Nominierungen sowie eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Sein Renommee wurde 2004/2005 gefestigt durch den hochgelobten Score zu Jonathan Glazers „Birth“ und Stephen Gaghans „Syriana“ (Golden-Globe- Nominierung), beides Steven-Soderbergh-Produktionen. „Die Queen“ („The Queen“, 2006) von Stephen Frears brachte Desplat die erste Oscar-Nominierung ein. Für seine Musik zu „Der bunte Schleier“ („The Painted Veil“, 2006) mit Edward Norton und Naomi Watts gewann er den Golden Globe. Im Jahre 2007 schrieb er die Musik für die Philip-Pullman-Adaption „Der goldene Kompass“ („The Golden Compass“) unter der Regie von Chris Weitz sowie für Ang Lees „Gefahr und Begierde“ (“Se, jie“). Ein Jahr später erhielt er für den Score zu David Finchers „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ („The Curious Case of Benjamin Button“, 2008) seine zweite Oscar- und seine vierte Golden-Globe45 Nominierung. 2009 komponierte er die Musik zu Nora Ephrons „Julie & Julia“, Stephen Frears „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“), Anne Fontaines „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ („Coco Avant Chanel“) mit Audrey Tautou, Jacques Audiards „Ein Prophet“ („Un prophète“), offizieller Beitrag Frankreichs für den „Auslandsoscar“, Chris Weitz’ „New Moon – Biss zur Mittagsstunde“ („Twilight: New Moon“) und für Wes Andersons „Der fantastische Mr. Fox“ („Fantastic Mr. Fox“) mit der dritten Oscar-Nominierung. 2010 verzauberte er mit dem Score zu Roman Polanskis Politthriller „Der Ghostwriter“ („The Ghost Writer“) und zu Stephen Frears IMMER DRAMA UM TAMARA, außerdem komponierte er die Musik zu Richard Loncraines TV-Film „The Special Relationship“, Terrence Malicks „The Tree of Life“ und zu David Yates „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ („Harry Potter and the Deathly Hallows“: Part 1). Filmografie (Auswahl) 2003 Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Girl with a Pearl Earring) Regie: Peter Webber 2004 Birth Regie: Jonathan Glazer 2005 Der wilde Schlag meines Herzens (De battre mon coeur s’est arrêté) Regie: Jacques Audiard Syriana Regie: Stephen Gaghan 2006 Chanson d’amour (Quand j’étais chanteur) Regie: Xavier Giannoli Die Queen (The Queen) Regie: Stephen Frears Der bunte Schleier (The Painted Veil) Regie: John Curran 2007 Der goldene Kompass (The Golden Compass) Regie: Chris Weitz Gefahr und Begierde (Se, jie) Regie: Ang Lee 2008 Der seltsame Fall des Benjamin Button (The Curious Case of Benjamin Button) Regie: David Fincher 2009 Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten (Chéri) Regie: Stephen Frears Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (Coco Avant Chanel) Regie: Anne Fontaine Ein Prophet (Un Prophète) Regie: Jacques Audiard Julie & Julia Regie: Nora Ephron 46 Der fantastische Mr. Fox (Fantastic Mr. Fox) Regie: Wes Anderson New Moon – Biss zur Mittagsstunde (Twilight: New Moon) Regie: Chris Weitz 2010 Der Ghostwriter (The Ghost Writer) Regie: Roman Polanski IMMER DRAMA UM TAMARA (Tamara Drewe) Regie: Stephen Frears Original Soundtrack TAMARA DREWE Erschienen im Vertrieb von EDEL:KULTUR Kontakt für Rezensionsexemplare: EDEL:KULTUR Michael Salamon [email protected] CONSOLATA BOYLE (Kostüm) IMMER DRAMA UM TAMARA ist die sechste Zusammenarbeit für Consolata Boyle mit Stephen Frears. Ihre gemeinsame Arbeit begann 1993 mit „The Snapper – Hilfe, ein Baby“ („The Snapper“), es folgten 1996 „Mary Reilly“ und „Fish & Chips“ („The Van“), 2006 „Die Queen“ („The Queen“) und 2009 „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“). Zu ihren weiteren Film- und TV-Arbeiten zählen Richard Loncraines „The Special Relationship“ (2010), drei Filme für Conor McPherson – „The Eclipse“ (2009), „The Actors“ (2003), „Endgame“ (2000) –, Richard Eyres „Der Andere“ („The Other Man“, 2008), Ole Parkers „Eine Hochzeit zu dritt“ („Imagine Me & You“, 2005), David MacKenzies „Stellas Versuchung“ („Asylum“, 2005), Andrej Konchalovskiys „The Lion in Winter“ (2003; für ihr Kostümbild erhielt sie einen Emmy Award), Stefan Schwarz’ „The Abduction Club“ (2002), David Mamets „Catastrophe“ (2000) und „The Winslow Boy“ (1999), Kieron J. Walshs „Brendan trifft Trudy“ („When Brendan Met Trudy“, 2000), Alan Parkers „Die Asche meiner Mutter“ („Angela‘s Ashes“, 2000) und „Nora – Die leidenschaftliche Liebe von James Joyce“ („Nora“, 2000), Paul Quinns „This Is My Father“ (1998), Cathal Blacks „Love & Rage“ (1998), Philippe Rousselots „Der Schlangenkuss („The Serpent‘s Kiss“, 1997), Gillies MacKinnons „Trojan Eddie“ (1996), John Irvins „Die Witwen von Widows Peak“ („Widows’ Peak“, 1994), 47 Thaddeus O’Sullivans „Grenzenloser Hass“ („Nothing Personal“, 1995), John Sayles’ „Das Geheimnis des Seehundbabys“ („The Secret of Roan Inish“, 1994), Howard Davies’ „Geheime Verführung“ („The Secret Rapture“, 1993), Mike Newells „Das weiße Zauberpferd“ („Into the West“, 1992), Anna Campions „Broken Skin“ (1991) und Thaddeus O‘Sullivans „Dezemberbraut“ („December Bride“, 1991). DANIEL PHILLIPS (Make-up und Frisuren) Daniel Phillips arbeitet bei IMMER DRAMA UM TAMARA das dritte Mal mit Stephen Frears zusammen nach „Die Queen“ („The Queen“, 2006) und „Chéri – Eine Komödie der Eitelkeiten“ („Chéri“, 2009). Zu seinen TV-Arbeiten zählen unter anderem „Tsunami – Die Killerwelle“ („Tsunami“, 2006), „Bleak House“ (2005), „Die Schwester der Königin“ („The Other Boleyn Girl“, 2003), „Coupling“ (2000), „French and Saunders“ (1996) und „The Special Relationship“ (2010). Für die große Leinwand arbeitete er mit bekannten Regisseuren wie Cary Fukunaga bei „Jane Eyre“ (2010), für John Maddens „The Debt“ (2010), Saul Dibbs „Die Herzogin“ („The Duchess“, 2008), John Mayburys „The Edge of Love – Was von der Liebe bleibt“ („Edge of Love“, 2008), Nicholas Hytners „The History Boys“ (2006), Roger Michells „Venus“ (2006), Steve Bendelacks „The League of Gentlemen’s Apocalypse” (2005), Metin Hüseyins „Anita and Me“ (2002), Shekhar Kapurs „Die vier Federn“ („The Four Feathers“, 2002) sowie Iain Softleys „Die Flügel der Taube“ („The Wings of the Dove“, 1997). 48 AUSGEWÄHLTE PRESSESTIMMEN „Kluge und amüsante Komödie über Schriftsteller und ihre Marotten und Liebschaften im idyllischen Hardy-Land.“ The Hollywood Reporter „Eine Wonne von der ersten bis zur letzten Sekunde ... Gemma Arterton, Roger Allam, Dominic Cooper, Luke Evans, Tamsin Greig und Bill Camp sind einfach großartig.“ The Daily Mail „Diese Komödie spielt auf dem Land in England, wo das plötzliche Auftauchen einer Sexbombe (Gemma Arterton) die kleine dörfliche Welt total aus den Fugen geraten lässt.“ Le Parisien „Stephen Frears fidel-romantische Komödie IMMER DRAMA UM TAMARA war für mich der witzigste Film in Cannes.“ New York Post „Mit IMMER DRAMA UM TAMARA inszeniert Stephen Frears ein urwüchsiges Vaudeville-Stück, in dem desillusionierte Schriftsteller auf Rocker und verführerische junge Mädchen treffen. Über die vier Jahreszeiten hinweg werden ihre Lügen entlarvt und ihr Verstand hinweggefegt.“ Excessif „Fans von sarkastischen Kommentaren und Wortwitz kommen auf ihre Kosten.“ OutNow.CH „Die Komödie des Sommers!“ Télé 7 Jours „Ein Film, der von Anfang bis Ende beflügelt.“ Télérama 49 „Ein Kinojuwel, das man nicht verpassen darf.“ Positif „In diesem delikaten und gefühlvollen Verwirrspiel, das an Woody Allen in seinen besten Zeiten erinnert (…), wagt der Regisseur alles (…). Ein leichtfüßiger und dennoch ernsthafter Film.“ Première 50