Taucheruhren, Teil 1 TEST
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Taucheruhren, Teil 1 TEST
TEST Taucheruhren, Teil 1 28 UHREN MAGAZIN 9-2001 Profis im Taucheinsatz Ob bei der Drogenfahndung im Rostocker Hafen oder zur Untersuchung gesunkener Schiffe in der Ostsee: Der Tauchertrupp der Bereitschaftspolizei Mecklenburg-Vorpommern geht täglich unter Wasser. Ideale Voraussetzungen für den professionellsten Taucheruhrentest, den es je gab. Exklusiv im UHREN-MAGAZIN. Breitling Colt Super Ocean Prof. Citizen Automatic Diver 200 m Jacques Etoile Plongeur IV 200 m Limes 2-Hundert Oris BC 3 Regulator 500 m Sinn EZM 3 500 m 80 000 A/m Fortis Off. Cosmonauts 200 M TAG Heuer Super Professional 1000 m Hublot Superprofessional 1500 ft. IWC GST Aquatimer 2000 m Marcello C. Nettuno 200 m Omega Seamaster Prof. Diver 300 Tudor Tiger Hydronaut 200 m Tutima Pacific 200 m TEST Taucheruhren, Teil 1 Unterwegs zum Einsatz: 21 Taucheruhren auf hoher See. Datenblatt Breitling Datenblatt Citizen Hersteller Breitling Hersteller Citizen Modell Colt Super Professional Modell Automatic Diver 200 Referenznummer A 17345-108 Referenznummer NY 0040-09EE Werk ETA 2892-A2 Werk CTZ 8210 Gehäuse Stahl, Heliumventil Gehäuse Edelstahl • Durchmesser 41,5 mm • Durchmesser 42 mm • Höhe 14,9 mm (inkl. Glas) • Höhe 12,45 mm (inkl. Glas) Glas Saphir Glas Mineral Wasserdichtheit 1 500 m nach DIN Wasserdichtheit 200 m nach DIN Band Edelstahl Band Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 20 mm Schließe Falt, Verlängerung Schließe Dorn Gesamtgewicht 92,5 Gramm Gesamtgewicht 95 Gramm Preis 3 020 Mark Preis 299 Mark Der Profi ist, sprachgeschichtlich und laut Duden, einer, der sich bekennt. Meist zu seinem Beruf und also einer, der etwas kann und dafür Geld nimmt. Ob er jedoch sein Geld auch wert ist, ob er kann, was er behauptet, ist damit noch nicht gesagt. Je höher die Summe, je anspruchsvoller das Bekenntnis, desto kritischer sollte es überprüft werden. So dachte sich das auch die Redaktion des UHREN-MAGAZINS, als wir uns Gedanken über die Durchführung eines gründlichen, praxisnahen Taucheruhrentests machten. Können die wirklich, was ihre Hersteller behaupten und was die DIN 8306 verlangt? Einziger Haken an der Geschichte: Keiner von uns kann tauchen. Also brauchten wir einen Partner. Einen Tauchprofi, der außerdem etwas von 30 Taucheruhren verstehen müsste. Und weil wir ja nicht nur eine oder zwei Uhren prüfen wollten, sollten es möglichst gleich mehrere Profis sein, die mit unseren Testuhren ins Wasser gehen würden. Keine ganz einfache Sache, wie Sie sich denken werden. Nach vielen Telefonaten und Briefen kamen wir an die richtige Adresse: Die Bereitschaftspolizei des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin. Kontakt sollte sich als ein riesiger Glücksgriff erweisen: Hartmut Krämer und 13 seiner Kollegen waren bereit, während ihres regulären Dienstes innerhalb von mehr als vier Wochen mit 21 Testuhren ein Zehn-Punkte-Programm zu absolvieren, das es so noch nie gegeben hat (siehe Seite 44: „Testprogramm des UHREN-MAGAZIN-Taucheruhrentests“). Unser Testkontingent bestand aus vier mechanischen Taucher-Chronographen und drei Taucheruhren mit Quarzwerk; die werden wir Ihnen in der nächsten Ausgabe des UHREN-MAGAZINS präsentieren. Diesmal stellen wir Ihnen die Ergebnisse der 14 geprüften Taucheruhren mit DreiZeiger-Anzeige, mechanischem Werk und automatischem Aufzug vor: Breitling Super Ocean Professional 1524 M Die Breitling Super Ocean war der Star des Tests. Das deutete sich bereits bei der Zeitwaagenkontrolle in unserer Werkstatt an. Perfekt einreguliert zeigte sie in allen fünf Lagen einen geraden Strich. Nach 37 Einsatztagen lag der durchschnittliche tägliche Gang bei sensationellen plus 0,102 Sekunden. Leichte Schwächen nur beim serienmäßigen Stahlband: Bei unterschiedlichen Tauchanzügen ist der Spielraum zu gering, bei dicken Anzügen musste trotz Verlängerung mit geöffneter Schließe getaucht werden. Die Haltbarkeitsprü- Polizei-Oberkommissar Hartmut Krämer in der Tür des 10-Tonner-Einsatzfahrzeugs des Bereitschaftspolizei-Tauchertrupps. Der Polizeitaucher – Dein Freund und Helfer Die verfügt seit 1991 über einen eigenen Tauchertrupp. Und deren Leiter, der vierzigjährige Polizei-Oberkommissar Hartmut Krämer, verfügt zu allem Überfluss über exzellente Kenntnisse rund um Taucheruhren. Dieser UHREN MAGAZIN 9-2001 TEST Taucheruhren, Teil 1 Datenblatt Fortis Datenblatt Hublot Hersteller Fortis Hersteller Hublot Modell Official Cosmonauts Automatik 200 Modell Super Professional 1 500 feet Referenznummer 610.22.158 Referenznummer 1850.740.1 Werk ETA 2836-2 Werk ETA 2892-A2 Gehäuse Edelstahl Gehäuse Edelstahl • Durchmesser 38 mm • Durchmesser 41,5 mm • Höhe 12 mm • Höhe 12,5 mm Glas Saphir Glas Saphir Wasserdichtheit 200 m nach DIN Wasserdichtheit 450 m nach DIN Band Edelstahl / Nylon Band Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 20 mm Schließe Falt / Klett Schließe Doppelfalt Gesamtgewicht 134 Gramm Gesamtgewicht 110 Gramm Preis 1 160 Mark Preis 7 000 Mark Dauertest der besonderen Art: Drei Stunden verbrachten die Uhren an Bord der gesunkenen Jan Hewelius. Das Umgebungslicht lässt die Zifferblätter grünlich schimmern. fung nach DIN konnte das massive Professional-Band nicht beeindrucken. Hervorstechend, im wahrsten Sinne des Wortes, auch die für Breitling typischen Lünettenreiter. Sie machen die Lünette zu einer der griffigsten im Test, freilich auch zum Hemdmanschettenkiller. Das Blatt war bei Tag gut abzulesen, wenn auch für eine Taucheruhr zu überladen. Bei Nacht dürften Ziffern und Zeiger etwas stärker nachleuchten. Dennoch: In fast allen der zehn Testabschnitte volle Punktzahl und mit 113 von 125 möglichen Punkten klarer Testsieger (Gesamtauswertung siehe S. 42-43). Citizen Automatic Diver 200 Sie kennen das von der Bundestagswahl: Hinterher gibt’s nur Sieger. So 32 ähnlich ist es bei der Citizen. Sie erreicht im Gesamtfeld zwar nur Rang 8. In der Preisgruppe unter 1000 Mark war die Japanerin jedoch Klassenbeste. Besonderer Schwachpunkt war die Ganggenauigkeit. Schon auf der Zeitwaage hatten sich starke Lagenschwankungen offenbart. Der Gangschein zeigt entsprechende Gangsprünge zwischen plus 40 Sekunden und minus 3 Minuten. Ebenso reagiert sie stark auf die Magnetfelder im Schiffswrack der „Jan Hewelius“. Kurz vor Testende am 30. Juni bleibt sie gar stehen und muss neu gestellt werden. Allerdings sind diese Werte offenbar nicht typisch für das Citizen-Kaliber 8210. Hartmut Krämer, der privat selbst eine Citizen Automatic Diver 200 besitzt: „Solche großen Probleme habe ich bei meiner eigenen Citizen nie gehabt.“ Dass die Citizen beim Dichtheitstest im Prüfgerät der UHRENMAGAZIN-Testwerkstatt bei 0,3 bar Unterdruck durchfiel, bei 3,0 bar Überdruck jedoch bestand, bestätigte sich später: Beim Tauchen hielt sie dicht, beim Kondenswassertest 45/6 zeigte sie leichten Beschlag. Hier besteht also Handlungsbedarf. In allen übrigen Disziplinen zeigte sich die extrem preisgünstige Citizen Automatic Diver von der allerbesten Seite, besitzt ein vorbildliches Kunststoffband mit Dehnungsfugen und erreichte so immer noch 92 Punkte. Fortis Official Cosmonauts 200 M Falls die russischen Kosmonauten auf ihren Expeditionen im Weltall einmal einen Planeten mit viel Wasser entdecken sollten, müssen wir nicht um sie fürchten. Ihre Dienstuhr wäre auch für solche Eventualitäten gerüstet. Plus 1,158 Sekunden durchschnittlicher täglicher Gang sind sehr gut, wenn die einzelnen Gänge auch stark differierten. Ursache waren die starken Temperaturdifferenzen beim Kältetest und während des langen Tauchgangs im Wrack der „Jan Hewelius“. Punktabzüge gab’s auch bei der Nachtablesung: Der tags gut erkennbare rotlackierte Sekundenzeiger ist nicht nachleuchtend und somit nicht normgerecht. Die Lünette lässt sich auch mit Handschuhen noch befriedigend verstellen. Das Metallband hielt trotz des beim Falltest verbogenen Anstoßes der Zugbelastung nach DIN stand. Das Klettband ist jedoch für Trocken-Taucheranzüge deutlich zu kurz. Mit 96 Punkten und einem vierten Platz lag die Fortis dennoch weit oben im Classement. Hublot Super Professional 1500 ft. Auf die Ästhetik wurde bei der Hublot größten Wert gelegt, worunter ihre Funktionalität allerdings etwas zu leiden hat. Das Leuchtbild ist zwar DINkonform, der Kontrast sehr gut, aber bei Tag sind die Minuten wegen des sehr breiten Zeigers nur schwer ablesbar. Die Leuchtmarkierung des Lünetten-Nullpunkts ist nur mit Lack gegen Wasser geschützt, und der platzte beim Falltest ab. Bei Verschmutzung ist die Lünette trotz ihrer sehr feinen Rasterung noch UHREN MAGAZIN 9-2001 Klett- und Kautschukbänder passen sich dem unter Wasser veränderten Volumen des Tauchanzuges besser an als Stahlbänder. Datenblatt IWC Hersteller IWC Modell GST Aquatimer 2000 m Referenznummer 3536-002 Werk ETA 2892-A2 Gehäuse Edelstahl • Durchmesser 25,6 mm • Höhe 3,6 mm Glas Saphir Wasserdichtheit 2000 m nach DIN Band Edelstahl / Nylon Anstoßbreite integriert Schließe Falt / Klett Gesamtgewicht 180 Gramm (Stahlb.) Preis 6 300 Mark zu bedienen, allerdings lässt sich der Schieber, der die Lünette fixiert, dann nur noch schwer öffnen. Schlecht schneidet auch das Band ab. Es ist nicht verstellbar und beim Tauchen nur geöffnet zu tragen. Bei der DIN-Prüfung zerriss das Band bereits nach einer Sekunde an einem der Federstege. Die Gangwerte waren im Durchschnitt mit plus 0,513 Sekunden exzellent. Beim Kältetest verlor die Hublot jedoch in 12 Stunden 28 Sekunden. Die große Schwäche des oben erwähnten breiten Minutenzeigers zeigte sich spätestens beim Falltest. Wegen seiner großen Masse verbog er sich zum Glas hin und der Sekundenzeiger wurde blockiert: Die Hublot für 7 000 Mark erreichte danach nur den dreizehnten Platz mit 83 Punkten, stehend. 9-2001 UHREN MAGAZIN IWC GST Aquatimer 2000 m Die hausinterne Nachfolgerin der legendären Ocean 2000 war hingegen kein R(h)einfall. Schwächen leistete sich die Schaffhauserin nur beim Gang. Während ein durchschnittlicher täglicher Nachgang von 2,769 Sekunden sowohl im Vergleich der Konkurrenten als auch absolut gemessen sehr gut Endspurt, 30. Juni 2001: Am Ufer des Schweriner Sees unterziehen Hartmut Krämer und Armin H. Flesch alle Uhren einer letzten Funktionskontrolle. waren, fiel die GST beim Kältetest deutlich um acht Sekunden ab. Ansonsten taugt die Uhr zum Vorbild: Die Krone schließt auf großer Fläche bündig mit dem Gehäuse ab, der Tubus ist sehr stabil. Hartmut Krämer: „Das ist viel entscheidender als ein Flankenschutz.“ Die 33 TEST Taucheruhren Teil 1 ße und das „gelungene Design“ (Tester). Das Lob müsste aber eigentlich an einen namhaften Mitbewerber weitergereicht werden. Nun ja. Der Gang ist mit plus 4,81 Sekunden im Vergleich nicht berauschend, kann sich aber für eine mechanische Uhr im Alltag immer noch sehen lassen. Allerdings waren die Einzelwerte recht unregelmäßig. Probleme gab’s auch beim Handaufzug, die Krone rastete nicht sauber und geriet immer wieder in den Bereich der Datumschaltung. Es hätte besser sein können. Die Testuhren am Grund des Schweriner Sees. Unter Einwirkung des feinen Bodensediments blieben nicht alle Lünettenringe optimal bedienbar. Datenblatt Jacques Etoile Datenblatt Limes Hersteller Jacques Etoile Hersteller Limes Modell Plongeur IV 200 m Modell 2-Hundert Referenznummer 3253 Referenznummer U8914-LA1.1 Werk ETA 2824 Werk ETA 2824-2 Gehäuse Edelstahl Gehäuse Kautschuk • Durchmesser 40 mm • Durchmesser 38 mm • Höhe 10,8 mm • Höhe 10,5 mm Glas Saphir Glas Saphir Wasserdichtheit 200 m nach DIN Wasserdichtheit 500 m nach DIN Band Edelstahl Band Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 18 mm Schließe Falt, Verlängerung Schließe Falt Gesamtgewicht 116 Gramm Gesamtgewicht 92 Gramm Preis 698 Mark Preis 1190 Mark Lünette ist auch mit Handschuhen leicht und sicher zu bedienen und durch ihren Federmechanismus gegen ungewolltes Verstellen gesichert. Das Bandwechselsystem ist zuverlässig und genial einfach. Das Klettband hat für jede Art von Tauchanzug ausreichende Länge und lässt sich leicht nachspannen. Die Ablesung ist bei Tag und Nacht vorbildlich, nur die Leuchtmarkierung am Sekundenzeiger fehlt. Alles in allem erreicht die IWC GST mit glatten 100 Punkten den dritten Platz. Jacques Etoile Plongeur IV 200 m Hier sieht das Bild ganz anders aus: Statt 6 500 (IWC) kostet die Jacques Etoile nur 698 Mark. Dafür reichte es aber auch nur für den zwölften Platz. Auch 34 im Teilsegment unter 1000 Mark liegt sie mit 85 Punkten hinter der bereits beschriebenen und deutlich günstigeren Citizen. Woran liegt’s? Beginnen wir bei der Ablesung: Die ist bei Tag wegen der relativ filigranen Zeiger, vor allem aber des unruhigen Hintergrunds nur mittelmäßig. Bei Nacht ist die Leuchtkraft der Ziffern relativ schwach und die Leuchtmarkierung auf dem Sekundenzeiger (DIN) fehlt. Der Einstellring ist zu schwergängig und, wie allerdings fast alle im Test, wegen der fehlenden durchlaufenden Minuterie nicht DINkonform. Doch wo Schatten ist, da findet sich, frei nach Goethe, auch Licht. So sind die Trageeigenschaften der Jacques Etoile hervorzuheben. Ihr angenehm leichtes Gewicht, entschärfte Kanten, eine gut verstellbare und sichere Schlie- Limes 2-Hundert Die Pforzheimer Uhr mit dem bezeichnenden Namen zeigte Schwächen und Stärken. Die Ablesbarkeit bei Tag und Nacht war sehr gut, aber die von der DIN 8306 geforderte Leuchtmarkierung auf der Lünette fehlt. Die Lünette hat zwar die gewünschte umlaufende Minuterie, war aber trocken wie nass sehr schlecht zu bedienen da zu glatt. Mit Handschuhen ging es noch schlechter, bei Sedimentverschmutzung gar nicht mehr. Das Band ist nicht verstellbar und, einmal angepasst, zum Tauchen mit Anzug nur mit offener Schließe verwendbar. Der Gang war auf der Zeitwaage vorbildlich und im Einsatz mit durchschnittlichen minus 2,308 Sekunden täglich sehr ordentlich, reagierte aber wie die meisten Konkurrenten erkennbar auf den Kältetest. Beim 10-BKondenswassertest zeigte sich ein dünner Film, der sich jedoch sofort zurückbildete. 88 Punkte und ein zehnter Platz waren das Ergebnis. Marcello C. Nettuno 200 m Ähnlichkeiten mit bekannten Vorbildern sind höchst wahrscheinlich beabsichtigt und nicht zufällig. So lässt sich zu Band und Gehäuse das Nämliche sagen wie im Falle der Jacques Etoile. Nun ja. Sie hätte gute Chancen zum Sieg in der Gruppe unter 1000 Mark gehabt, wenn nicht, ja wenn sie nicht Stehvermögen gezeigt hätte. Freilich anders als erwartet, denn nach dem Falltest am 17. Juni tat sie eben dies, sie stand, und hatte es bis dahin immerhin noch auf einen durchschnittlichen täglichen Gang von minus 3,821 Sekunden gebracht. Auf den Kältetest reagierte sie mit UHREN MAGAZIN 9-2001 TEST Taucheruhren, Teil 1 Datenblatt Marcello C. Datenblatt Omega Hersteller Marcello C. Hersteller Omega Modell Nettuno 200 m Modell Seamaster Profess. Diver 300 m Referenznummer 3253 Referenznummer 2954.50.91 Werk ETA 2824-2 Werk Ω1120 (ETA 2892) Gehäuse Edelstahl Gehäuse Stahl, Heliumventil • Durchmesser 25,6 mm • Durchmesser 39,5 mm • Höhe 4,6 mm • Höhe 12 mm Glas Saphir Glas Saphir, innen entsp. Wasserdichtheit 200 m nach DIN Wasserdichtheit 300 m nach DIN Band Edelstahl Band Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 20 mm Schließe Falt, Verlängerung Schließe Falt Gesamtgewicht 117 Gramm Gesamtgewicht 88,5 Gramm Preis 548 Mark Preis 2 750 Mark Profis im Einsatz: Ein Polizeitaucher birgt die Testuhren. einem Nachgang von zwanzig Sekunden in zwölf Stunden. Der Drehring war ebenso schwergängig wie bei Jacques Etoile, die Ablesbarkeit wegen der konsequenteren Anlehnung an eine „bekannte Form“ jedoch deutlich besser. Immerhin reichte es noch für 87 von 125 Punkten und den elften Platz. Omega Seamaster Professional Diver 300 m Dass die Traditionalisten aus Biel wissen, wie man eine Taucheruhr baut, dafür steht eine illustre Reihe bekannter Namen, die sich immer wieder aus dem Omega-Programm bedient haben. Dafür steht eine vorbildliche Ablesbarkeit von Zifferblatt, Zeigern und Lünette, die in allen Details der DIN 8306 entspricht. Dafür steht das Heliumventil, dass im 36 Gegensatz zur Breitling und Heuer manuell zu bedienen ist und daher stets verschraubt werden muss. Dafür stehen die Gangwerte, die sowohl einzeln, als auch auf die gesamte Zeit gemessen deutlich innerhalb der Chronometernorm liegen. Nur beim Kältetest reagiert auch die Seamaster empfindlich mit einem plötzlichen Nachgang. Die Krone ist trotz des Flankenschutzes gut zu fassen. Jedoch die Lünette zeigt sich als großer Schwachpunkt: Was die Hemdmanschetten schont, ließ sich mit Neopren-Handschuhen nicht mehr vernünftig greifen (Vergleich Breitling, IWC, Heuer). Schmutz oder Sediment erleichterten das auch nicht. Das Kautschukband hat Defizite, die beim Taucheinsatz stören: Es ist zwar sehr stabil, aber nur unzureichend zu verstellen und passt sich den im Wasser verändernden Volumina nicht gut an. An Land gab’s damit jedoch keine Probleme. Zusammen ergaben sich zuletzt 93 Punkte und ein 7. Platz. Oris Big Crown BC 3 Das Regulatorzifferblatt heißt Regulatorzifferblatt, weil es von Regulatoren stammt, Großuhren, nach denen reguliert wurde. Was meist nicht unter Wasser stattfand. Hätte es unter Wasser stattgefunden, dann sähen, so darf angenommen werden, Regulatorzifferblätter ganz anders aus. Alles klar? Nicht so die Anzeige der Oris BC 3 bei Nacht und in großen Tiefen. Da sieht man nämlich nur noch den Minutenzeiger und keine Markierung auf dem Tauchring. Mit der DIN 8306 hat das ebenso wenig zu tun wie mit den praktischen Erfordernissen beim Tauchen. Dabei lässt sich der Tauchring in jeder Form gut bedienen und besitzt eine umlaufende Minuterie. Die Krone ist ebenso griffig und trotz fehlenden Flankenschutzes (siehe IWC) gut und sicher angebracht. Deutlicher Schwachpunkt ist das Band. Einmal angepasst besteht keine Verstellmöglichkeit. Dafür glänzte die Oris mit ihren Gangergebnissen: Nach 35 Testtagen zeigte sie einen durchschnittlichen täglichen Gang von sage und schreibe und lese zweimal: Nullkommanull. Trotz einiger Kritikpunkte reichte es daher noch für Platz 6 mit 94 Punkten. Sinn EZM 3 500 m, 80 000 A/m Mit dem zweiten Platz ist es so eine Sache. Wer schlechter abschneidet, wünscht sich, er wäre der Zweite. Nur der Zweite ärgert sich, dass es nicht für den Sieg gereicht hat. Zumal wenn das Ergebnis knapp ausfällt. Dem Sinn EZM 3 fehlten gerade zwei Punkte, um mit der Breitling Colt aufzuschließen, aber die Frankfurter Spezialisten für Uhren im besonderen Einsatz braucht das nicht zu ärgern. Zeigte ihr EZM 3 doch nur beim Kältetest wirkliche Schwächen, wie die meisten Konkurrenten allerdings auch. Vielleicht ist das beworbene Spezialöl noch nicht die optimale Komponente zur Vermeidung von Temperaturdifferenzen. Das Kürzel EZM UHREN MAGAZIN 9-2001 steht übrigens für Einsatzzeitmesser, und EZM-Uhren werden bei der berühmten GSG 9 getragen, wurden mithilfe professioneller Taucher entwickelt und fortlaufend überarbeitet. Der Aufwand hat sich gelohnt und brachte 110 von 125 Punkten und Platz 2. Die Ablesbarkeit bei Tag und Nacht, die Gestaltung der Lünette, des Zifferblattes und der Leuchtzeiger, das Band mit seiner einfachen aber wirkungsvollen Verlängerung, all das ist vorbildlich. Die Krone ist stabil, schließt bündig an das Gehäuse an und der kurze Flankenschutz behindert nicht die einwandfreie Bedienung. Außerdem war der EZM 3 dank seiner Trockenkapsel der einzige Tauchzeitmesser ohne jeden Beschlag beim Extrem-Kondenswassertest 10 B. Datenblatt Oris Hersteller Oris Modell Big Crown BC 3 Divers Referenznummer 649 7514 41 64 Werk Oris 649 (ETA 2836) Gehäuse Edelstahl • Durchmesser 42,1 mm • Höhe 12,1 mm Glas Saphir Wasserdichtheit 200 m nach DIN Band Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Schließe Falt Gesamtgewicht 121 Gramm Preis 1 916 Mark 9-2001 UHREN MAGAZIN TAG Heuer 1000 M Super Professional Die Uhr mit dem wenig bescheidenen Namen gehört ebenfalls zu den Spitzenreitern im UHREN-MAGAZIN-Taucheruhrentest. Ihre Gangwerte mit durchschnittlichen plus 2,487 Sekunden täglich entsprachen dem guten Zeitwaagenbild der Vorprüfung. Die Abweichungen lagen auch einzeln innerhalb der C.O.S.C.-Normen und wären durch eine feinere Regulierung noch zu verbessern gewesen. Schwächen zeigte der Gang der Super Professional einzig bei der Magnetismus-Prüfung in den Stahlwänden der versunkenen „Jan Hewelius“. Die Ablesbarkeit war bei Tag und Nacht gleichermaßen sehr gut. Die Lünette besitzt eine umlaufende Minuterie, eine dreieckige Leuchtmarkierung am Nullpunkt und bei „5“, „15“, „25“ bis „55“ jeweils einen Leuchtpunkt. Damit wäre die Lünette theoretisch normkonform. Praktisch fiel die Null-Markierung, die offenbar nur eingeklebt ist, während des Tests ab. Dafür gehört die stark profilierte Lünette der Heuer 1000 M Super Professional zu den am besten bedienbaren im Test: Trocken, nass und mit Handschuhen blieb sie unbeanstandet. Auch Salz, Schmutz und Sediment konnten ihr nichts anhaben. Das Kautschukarmband wurde vom Tester ausdrücklich gelobt. Es passte sich dank seiner Elastizität und der Dehnungsfugen an den Anstößen den Volumenänderungen des Tauchanzuges sehr gut an. Die Schließe gehörte dank des breiten Schließendornes und der entsprechend breiten Schlitze zu den besten. Zwei Schwächen zeigten sich dennoch: Das Band war für kräfti- Die Prüfung der Stabilität der Bänder erfolgte streng nach DIN 8306 (siehe Auszug unten links). 37 TEST Taucheruhren Teil 1 wurden vom Tester hingegen positiv beurteilt. Die Lünette zeigte sich mittelmäßig empfindlich gegen Schmutz. Sediment führte wegen der sehr feinen Rasterung jedoch zu Schwergängigkeit, ohne aber zu blockieren. Tag- und Nachtablesbarkeit des Zifferblattes und der Zeiger erreichten volle Punktzahl, nicht so die Lünette, deren Markierung nicht DIN-konform ist. Endabrechnung: Am 30. Juni prüft Armin H. Flesch letztmals die Ganggenauigkeit der Taucheruhren. Datenblatt Sinn Datenblatt TAG Heuer Hersteller Sinn Hersteller TAG Heuer Modell EZM 3 500 m, 80 000 A/h Modell 1000 M / 3330 FT Super Professional Referenznummer 603.010.0 Referenznummer WS 2110.BA0349 Werk ETA 2824-2 Werk 2824 Gehäuse Edelstahl Gehäuse Stahl, Heliumventil • Durchmesser 40 mm • Durchmesser 44 mm • Höhe 16,5 mm • Höhe 14,9 mm Glas Saphir, entspiegelt Glas Saphir Wasserdichtheit 500 m nach DIN Wasserdichtheit 1000 m nach DIN Band Haileder, Überlänge Band Edelstahl /Kautschuk Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 20 mm Schließe Dorn Schließe Falt / Dorn Gesamtgewicht 102 Gramm Gesamtgewicht 117 Gramm Preis 1 690 Mark Preis 2 280 Mark gere Trocken-Tauchanzüge etwas zu kurz und während des DIN-Tests der Reißfestigkeit hielt es den 200 N nur 37 Sekunden stand. Da es jedoch an seiner dünnsten Stelle im Bereich des Schließen- dorns gerissen ist, könnte ein bißchen mehr Material das Problem leicht beseitigen. 96 Punkte und ein mit Fortis geteilter 4. Platz sind das erfreuliche Ergebnis. Tudor Tiger Hydronaut 200 m Der Tiger erreichte 90 Punkte und Rang 9. Das musste angesichts der bekanntlich sehr guten Genfer Kinderstube der Marke Tudor überraschen. Was ebenfalls überraschend kam, war das Ablösen nicht einer sondern gleich dreier Leuchtmarkierungen vom Ziffer38 blatt in Folge des Falltestes. Dass sich danach die Leuchtpunkte zwischen den Zeigern verkeilten und die Tudor den Test im Stehen beendete, konnte dann allerdings nicht mehr überraschen. Bis zum finalen Ereignis am 35. Testtag ging die Tudor sehr ordentlich und zeigte einen durchschnittlichen täglichen Nachgang von 2,08 Sekunden. Von zwei unerklärlichen spontanen Ausreißern abgesehen waren auch die Einzelwerte sämtlich innerhalb der Chronometertoleranzen. Enttäuschend das Stahlband, das zwar stabil ist, aber über keine Tauchverlängerung verfügt und sich auf stark verändernde Umfänge nur sehr schlecht anpassen lässt. Bleibt nur, das Band auf dem Trockenanzug mit geöffneter Schließe zu tragen. Die Trageeigenschaften im täglichen Gebrauch Tutima Pacific Wo es einen Gewinner gibt, bleibt irgendwann auch ein Verlierer auf der Strecke. Dass es ausgerechnet die Tutima Pacific sein würde, damit hätten wir nicht gerechnet. Kam die Uhr doch mit einem relativ guten Gangergebnis, allerdings erkennbaren Lagendifferenzen aus der Zeitwaagen-Vorprüfung. Im arithmetischen Mittel hat sie denn auch einen durchschnittlichen täglichen Nachgang von 3,23 Sekunden erreicht, jedoch mit zum Teil stark differierenden Einzelwerten zwischen minus 20 und plus 16 Sekunden am Tag. Auch reagierte die Tutima am 14. Juni im Wrack der „Jan Hewelius“ auf die vorhandenen Magnetfelder mit einem deutlichen Vorgang von plus 16 Sekunden. Solche Vorgänge sind zwar in keiner Weise sicherheitsrelevant für den Taucher, heben sich aber von anderen Uhren im Testfeld deutlich ab. Das Ende kam am 27. Juni; der zu dünne Sekundenzeiger schleifte nach dem Falltest am Glas; die Uhr blieb stehen. Kommen wir zur Ablesung: Die war bei Tag und Nacht vorbildlich wegen des guten Kontrastes, der klaren Blattgestaltung und der starken Leuchtkraft von Indices und Zeigern. Der DIN 8306 entspricht jedoch weder Zeigeranzeige noch Lünette: Auf dem Sekundenzeiger fehlt die vorgeschriebene Leuchtmarkierung und auf der Lünette die umlaufende Minuterie. Der ohnehin recht schwergängige Drehring erwies sich als bedingt schmutzanfällig und blockierte bei Sediment. Tödlich für eine Taucheruhr ist letztlich auch die seit dem 12. Juni beobachtete Rostbildung am Armband, die sich nach dem Salzwassertest noch deutlich verstärkte. Das alles reichte nur zu 73 Punkten und damit zum letzten Platz. Gleichwohl: Eine schöne und preisgünstige Uhr. UHREN MAGAZIN 9-2001 TEST Taucheruhren, Teil 1 Fazit des Taucheruhrentests Teil 1 Dreheinstellringe müssen auch mit dicken Handschuhen und unter Wasser einwandfrei bedienbar sein. Datenblatt Tutima Datenblatt Tudor Hersteller Rolex Hersteller Tutima Modell Prince Tiger Hydronaut 200 m Modell Pacific 200 m Referenznummer 89 190 93450 Referenznummer 670-01 Werk ETA 2842-2 Werk ETA 2836-2 Gehäuse Edelstahl Gehäuse Edelstahl • Durchmesser 39 mm • Durchmesser 40,4 mm • Höhe 12,2 mm • Höhe 10,8 mm Glas Saphir mit Lupe Glas Saphir Wasserdichtheit 200 m nach DIN Wasserdichtheit 200 m nach DIN Band Edelstahl Band Edelstahl Anstoßbreite 20 mm Anstoßbreite 20 mm Schließe Falt Schließe Falt, Verlängerung Gesamtgewicht 133 Gramm Gesamtgewicht 125 Gramm Preis 2 325 Mark Preis 998 Mark Laborprüfung der Salzwasserbeständigkeit nach DIN 8306 40 „Wir haben sehr streng geprüft, teilweise strenger, als es die DIN 8306 vorsieht. Doch das sind die Belastungen, denen eine Taucheruhr während unserer Einsätze tagtäglich ausgesetzt ist. Dass es dabei auch Ausfälle geben würde, war zu erwarten. Aber alle Schwächen, die wir festgestellt haben, sind zu beheben.“ So der Chef des Bereitschaftspolizei-Tauchtrupps Schwerin, POK Hartmut Krämer. Wie ist das Ergebnis zu bewerten? Es gab Alleskönner im Test. Breitling Colt, Sinn EZM 3 und IWC GST gehörten dazu, und das hat ihnen den Sieg gebracht. Andere Uhren hatten Probleme, die durchaus Einzelfälle sein können, beispielsweise die Citizen, die das mit Abstand beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller getesteten Uhren aufweist. Wieder andere machen Kompromisse mit den Erfordernissen des Alltags, der ja bei den meisten Menschen im Straßen-, nicht im Taucheranzug stattfindet. Dazu gehören beispielsweise die Omega, die mit einer griffigeren Lünette deutlich besser abgeschnitten hätte aber auch mehr Hemdmanschetten morden würde. Ähnliches gilt für Limes, Tudor und Tutima. Letztere wurde gerade wegen ihrer Trageeigenschaften und der Ablesbarkeit von ihrem Tester sehr gelobt. Und die Oris ist ein wirklicher Sonderfall: Alle Polizisten des Tauchtrupps fanden anfänglich, die sei ja überhaupt nicht abzulesen. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fiel das Urteil dann deutlich besser aus. Dennoch standen die DIN 8306 wie auch die fehlende Nachtablesbarkeit der Uhrzeit einer höheren Bewertung im Wege. Ohne das Ergebnis des edlen Wettstreits im Nachhinein abschwächen zu wollen, gilt jedoch eines: Nicht jeder Taucheruhren-Käufer will mit seiner Uhr wirklich tauchen, Schiffe oder Wasserleichen bergen. Die wenigsten Uhren werden je so stark belastet werden, wie dies im Dienstalltag eines Polizeitauchers der Fall ist. Wenn doch, dann wird Ihnen dieser Test vielleicht bei Ihrer Wahl behilflich sein. Und wenn nicht, dann möge das Fazit von POK Hartmut Krämer gelten: „Im ganzen Test war jedenfalls keine einzige wirklich schlechte Uhr dabei.“ Gut zu wissen. UHREN MAGAZIN 9-2001 TEST Taucheruhren, Teil 1 UHREN-MAGAZIN-Taucheruhrentest – Teil 1 1. Platz Breitling 2. Platz Sinn 3. Platz IWC 4. Platz TAG Heuer 4. Platz Fortis 6. Platz Oris 7. Platz Omega 0 A (5) 5 5 5 4 4 4 4 0 B (5) 5 5 5 5 5 5 5 1 10 10 6 6 8 10 6 2 (0) subjektiv ++ ++ + ++ +++ + ++ 3 (0) DIN 8309 ohne Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung leichte Beanstandung leichte Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung 5 2 0 5 3 3 1 5 A (15) Abl. Tag 14 14 12 12 14 12 14 5 B (15) Abl. Nacht 13 12 9 10 8 0 14 5 C (15) Betät. Lünet. 15 14 15 15 11 15 6 6 (5) DIN 8306 5 5 5 5 4 5 2 7 A (5) Ziff. oben 5 5 5 5 4 5 5 7 B (5) Ziff. unten 5 5 5 5 5 5 5 8 (5) DIN 8306 5 4 5 5 5 5 5 9 A (5) allgemein 2 4 4 5 2 2 2 9 B (10) DIN 8306 10 10 10 0 10 10 10 10 A (10) DIN 8306 10 10 10 10 10 10 10 10 B (5) 45°C / 6°C 4 5 4 4 3 3 4 113 110 100 96 96 94 93 Test (maximale Punktzahl) 4 (10) (5) Gesamt (125) 42 UHREN MAGAZIN 9-2001 Gesamtauswertung – Ergebnis nach Punkten 8. Platz Citizen 9. Platz Tudor 10. Platz Limes 11. Platz Marcello C. 12. Platz Jacques Etoile 13. Platz Hublot 14. Platz Tutima 2 4 5 5 3 4 4 0 A (5) 3 5 5 5 5 5 5 0 B (5) 0 6 6 4 2 10 4 1 +++ ++ ++ ++ ++ + +++ 2 (0) subjektiv deutliche Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung ohne Beanstandung deutliche Beanstandung 3 (0) DIN 8309 0 1 3 5 5 3 3 4 14 12 14 12 10 10 12 5 A (15) Abl. Tag 12 14 8 12 6 11 7 5 B (15) Abl. Nacht 15 9 6 10 10 13 4 5 C (15) Betät. Lunet. 5 4 2 4 4 3 2 6 5 5 5 0 5 5 5 7 A (5) Ziff. oben 5 0 5 0 5 0 0 7 B (5) Ziff. unten 5 5 5 5 5 5 2 8 4 1 1 2 2 1 2 9 A (5) allgemein 10 10 10 10 10 0 10 9 B (10) DIN 8306 10 10 10 10 10 10 10 10 A (10) DIN 8306 2 4 3 3 3 3 3 10 B (5) 45°C / 6°C 92 90 88 87 85 83 73 Gesamt (125) 9-2001 UHREN MAGAZIN Test (maximale Punktzahl) (10) (5) (5) (5) 43 TEST Taucheruhren, Teil 1 Testprogramm des UHREN-MAGAZIN-Taucheruhrentests Vorprüfung 0 A. Zeitwaage: Zeitwaageprüfung in fünf Lagen, um den Grundzustand des Werkes zu kontrollieren. Diagrammausdruck. Vorprüfung 0 B. Wasserdichtheit: Kontrolle auf dem Wasserdichtheitsprüfgerät bei – 0,3 bar und bei + 3,0 bar, um die grundsätzliche Eignung zu ermitteln. Ausdruck. 1. Ganggenauigkeit unter den Bedingungen des täglichen Gebrauchs: Die Uhren sind möglichst rund um die Uhr zu tragen, um einen ausreichenden Aufzug des Werkes zu garantieren und die Gangreserve nicht auszuschöpfen. Es soll erreicht werden, dass die Werke unter Temperaturen und Umwelteinflussgrößen laufen, die dem Alltag entsprechen. Täglich zur gleichen Zeit (08:00 MESZ) ist der Stand im Vergleich zur Normalzeit (Funkuhr) festzustellen, im Gangschein zu dokumentieren und der tägliche Gang zu errechnen. Diese Prüfung ist über den gesamten Testzeitraum durchzuführen. Abschließend ist der durchschnittliche tägliche Gang zu errechnen. 2. Trageeigenschaften unter den Bedingungen des täglichen Gebrauchs: Die Uhren sind möglichst normal zu tragen. Hierbei ist subjektiv zu bewerten mit -ungenügend + befriedigend ++ gut +++ sehr gut: 1. Werden die Größe und die Form als ästhetisch empfunden? 2. Wird das Gewicht als angenehm empfunden. 3. Ermöglichen Form und Oberflächenbearbeitung ein angenehmes Tragegefühl (Gehäuse: Kratzen, Drücken, Scheuern. Band: Bedienung der Schließe; Längenverstellung; Sicherheit; Form und Oberfläche. Einfluss auf die Kleidung: Scheuern etc.). Dieser subjektive Test wird nicht bepunktet und fließt nicht in das Gesamtergebnis ein. 3: Antimagnetische Eigenschaften der Uhren beim Einsatz während mehrerer Taucheinsätze in einem großen 44 Stahlwrack (1993 gesunkene Fähre „Jan Hewelius“): Vor und nach den Tauchgängen werden die Abweichungen zur Normalzeit festgehalten und die Funktion durch Sichtprüfung (Sekundenzeiger) festgestellt. Da die Stärke der Magnetfelder im Wrack nicht exakt gemessen werden kann, wird dieser Test nicht bepunktet und fließt nicht in das Gesamtergebnis ein. 4. Gangstabilität bei langandauernder Kälteeinwirkung: Über dem Taucheranzug getragen nehmen Uhren nach kurzer Zeit Umgebungstemperatur an. Unter Wasser können extrem kalte Temperaturen auftreten, bei schnellen Bootsfahrten (wind-chill-effect) sogar bis zu – 20 °C. Die Uhren werden für 12 Std. in einem Kühlfach bei – 20 °C gelagert. Vor und nach dem Test werden die Abweichungen zur Normalzeit festgehalten und die Funktion durch Sichtprüfung (Sekundenzeiger) festgestellt. 5. Ablesbarkeit nach DIN 8306 der Zifferblätter und SkaleneinstellRinge bei Helligkeit und Dunkelheit; und der Betätigung der SkaleneinstellRinge mit trockenen und nassen Händen sowie mit Handschuhen (Neopren 5 mm): Die Zifferblätter und die Zeit sowie die Funktion des Werkes (Sekundenzeiger) bei Tag und Nacht müssen sich aus Sehweite 25 cm erfassen lassen. 6. Schmutzanfälligkeit nach DIN 8306 der äußeren Bedienungselemente: Die Skaleneinstellringe und für Unterwasser-Betätigung vorgesehene Drücker müssen sich auch dort problemlos bedienen lassen. Zwischen Skalenring und Gehäuse und in den Spalt zwischen Drücker und Führung eindringendes Bodensegment, zum Beispiel bei Sucheinsätzen auf Grund, kann dies erschweren oder unmöglich machen. Die Uhren werden während drei Taucheinsätzen (2x Ostseehafen; 1x Binnensee) mehrfach ins Bodensegment gedrückt und darin bewegt. Danach werden Beweglichkeit und Funktionssicherheit einer Bedienungsprüfung unterzogen. 7. Stoßsicherheit nach DIN 8306 durch zweimaliges Fallenlassen (je 1x Zifferblatt oben bzw. unten) aus 150 cm Höhe auf eine Holzunterlage: Es werden der Fall der Uhr und das Anschlagen gegen harte Gegenstände simuliert. Anschließend wird der Stand mit der Normalzeit verglichen. 8. Salzwasserbeständigkeit (Korrosion) nach DIN 8306 durch Einbringung der Uhren in eine NaCl-Lösung (Konzentration 3 %) mit einer Temperatur von + 20 °C über 12 Std.: Es soll ein längerer Taucheinsatz simuliert werden, bei dem die Uhren zwischen den einzelnen Tauchabstiegen nicht gespült und getrocknet werden können. Sichtprüfung. 9 A. Elastizität der Bänder, ihre grundsätzliche Eignung für einen Taucheinsatz, Verstellmöglichkeiten und ihre Anpassungsfähigkeit an das sich verändernde Volumen des Neopren-Anzuges durch Sichtprüfung. 9 B. Reißfestigkeit nach DIN 8306 der Bänder durch Belastung mit einer Kraft von 200 N über zwei Durchmesser von 30 mm in 180° entgegengesetzter Richtung für 1 Min. Sichtprüfung. 10 A. Kondenswasserprüfungnach DIN: Erwärmung des Gehäuses mittels Heizplatte auf 40 – 45 °C und anschließendes Auflegen eines angefeuchteten Filzstückes von 18 – 25 °C und einer Fläche von 1cm2 auf das Glas. Nach 1 Min. wird der Filz entfernt und das Glas trockengerieben. Uhren mit Kondenswasser auf der Glasinnenseite werden ausgeschieden. Sichtprüfung. 10 B. Kondenswasserprüfung unter verschärften Bedingungen: Der Test wird wie 10 A durchgeführt, jedoch wird ein Filzstück mit einer Temperatur von 6 – 8 °C verwendet. Es sollen geringste Mengen von Restfeuchte nachgewiesen werden. UHREN MAGAZIN 9-2001