Hohe Akzeptanz der Pkw
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Hohe Akzeptanz der Pkw
BZ4/05_ 11.04.2005 17:14 Uhr Seite 30 30 STRASSE + VERKEHR Hohe Akzeptanz der Pkw-Videomaut Im Jahr 2004 haben Pkw-Fahrer rund 217.000 Videomautkarten gekauft; fast 194.000mal sind Kunden der ASFINAG damit „schrankenlos“ durch die Mautstellen an den Sondermautstrecken im Autobahnen- und Schnellstraßennetz gefahren. ASFINAG Maut Service GmbH Geschäftsführer Dr. Klaus Schierhackl: „Diese hohe Aktzeptanz durch den Autofahrer war der Anlass für uns, das Videomautsystem nicht nur auf den dafür vorgesehen Mautspuren zu ermöglichen, sondern auf alle Mautspuren zu erweitern. Diese Erweiterung bringt zusätzlichen Komfort für alle Jahreskarten- und Videomautkarten-Besitzer durch eine weitere Erhöhung der Abfertigungszeiten an den insgesamt nun 58 Mautspuren.“ Videomautkarten können an Grenzverkaufsstellen, bei bestimmten Tankstellen und in Deutschland bei ADAC-Verkaufsstellen erworben werden. Zudem ist seit Juli des Vorjahres ein Online-Kauf im Internet und seit November auch die Buchung mit einem Handy via SMS möglich. Karten werden wahlweise für eine Einzelfahrt oder für zwei Fahrten angeboten und gelten ein Jahr ab Kaufdatum.Die Kunden können damit die entsprechende Mautstation ohne anzuhalten – mit einer Geschwindigkeit von höchstens 15 km/h – durchfahren. Das von einer Videokamera erfasste Kennzeichnen wird ausgele- sen und in Echtzeit mit den gespeicherten Informationen verglichen. Dann gibt das System die Weiterfahrt frei. Nur wenn die Nummerntafel – etwa wegen starker Verschmutzung – nicht einwandfrei erfasst werden kann, wird das Fahrzeug an einer geöffneten Mautspur manuell abgefertigt. Hierzu genügt das Vorweisen der Videomaut-Karte. Beinahe die Hälfte der Videomautkarten wurde in Deutschland verkauft. Die „Hitliste“ führt die Mautstelle Schönberg an der Brenner Autobahn A13 mit knapp 160.000 Durchfahrten im abgelaufenen Jahr. Mit der Neustrukturierung der ASFINAG werden die bisherigen Pkw-Zeitkarten durch neue Mautkarten der ASFINAG Maut Service GmbH ersetzt. Gleichzeitig wurde die Technologie der Datenspeicherung umgestellt: Statt einem Magnetstreifen enthält nun ein Barcode alle notwendigen Informationen. Dies bringt – neben niedrigeren Herstellungskosten – den Kundennutzen, dass für alle Mautstellen (mit Ausnahme von Rosenbach) die gleiche Karte ausgegeben wird. Sie ist zudem wiederverwendbar und erlaubt die „Non-stop“-Durchfahrt auf den VideomautSpuren. Nach einem Testbetrieb an der Mautstelle Schönberg wird das neue Kartensystem an allen Mautstellen der ASFINAG eingeführt. VCÖ-Studie: Österreichs Verkehr kann CO2-Emissionen um 30 Prozent verringern Eine VCÖ-Studie zeigt, dass mit einem Klimaschutzprogramm die CO2-Emissionen des Verkehrs bis zum Jahr 2010 um 7,5 Millionen Tonnen verringert werden können. Bei beibehalten des Kurses droht fast eine Verdreifachung der Emissionen gegenüber dem Jahr 1990, warnt der VCÖ. Der VCÖ betont, dass dieses Ziel durch eine Ökologisierung der Verkehrssteuern, eine Verringerung des Spritverbrauchs bei Lkw und Pkw sowie durch mehr Fahrgäste im Öffentlichen Verkehr erreichbar ist. Der VCÖ kritisiert, dass derzeit die Verkehrspolitik im völligen Widerspruch zu Österreichs Klimaschutzzielen steht. „Der Verkehr ist der größte Verursacher der CO2-Emissionen und dennoch wird agiert, als ginge Klimaschutz den Verkehr nichts an. Die Verkehrspolitik steht im völligen Widerspruch zu den Klimaschutzzielen Österreichs“, stellt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut fest. Dabei zeigt eine VCÖ-Studie, dass allein im Verkehr bis zum Jahr 2010 die CO2-Emissionen von derzeit 23 Millionen Tonnen im Jahr auf 15,5 Millionen Tonnen verringert werden können. „Macht die Verkehrspolitik weiter wie bisher, dann muss mit einem Anstieg der CO2-Emissionen des Verkehrs auf 33 Millionen Tonnen gerechnet werden. Gegenüber dem Jahr 1990 wäre das fast eine Verdreifachung der Emissionen“, warnt VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ fordert eine Ökologisierung der Verkehrssteuern. „Ohne Anreize geht es nicht. Die gesamte Kfz-Besteuerung soll sich nach dem Verbrauch orientieren. Wer wenig verbraucht, zahlt weniger, wer sich für ein Fahrzeug mit hohem Verbrauch, wie zum Beispiel Geländewagen, entscheidet, zahlt mehr. Zudem sollen pro Liter Benzin 7 Cent und pro Liter Diesel 10 Cent für Klimaschutzmaßnahmen zweckgewidmet werden“, erläutert VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ fordert weiters eine höhere Lkw-Maut für „Stinker“ sowie eine Besteuerung des Flugbenzins Kerosin auf Inlandflügen. Der VCÖ weist darauf hin, dass Österreich seine Klimaschutzziele nur dann erreicht, wenn die Verkehrspolitik den Umstieg vom Auto auf klimaverträglichere Verkehrsmittel, wie Bus, Bahn und Fahrrad fördert. „Mehr Fahrgäste erreicht man nur mit mehr Bus- und Bahnverbindungen sowie einer Qualitätsoffensive. Appelle an die Menschen, Bus und Bahn zu benutzen, verhallen ungehört, wenn gleichzeitig das Angebot verringert wird“, fordert VCÖ-Experte Rauh mehr vernünftige Investitionen in Bus und Bahn. Österreichische Bürgermeisterzeitung 4/2005