de 20/2003 1. November_Heft
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2. Oktober-Heft www.online-de.de Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 78. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker 20/2003 GEBÄUDETECHNIK Technische Information und Betriebsanleitung GEBÄUDETECHNIK Energiesparende Klimatisierung von Serverräumen INFORMATIONSTECHNIK Marktübersicht für Time Domain Reflektometer AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Trainingsmix für integrierte Automatisierung BETRIEBSFÜHRUNG Moderne Softwarelösungen für das Büro ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Förderungen und Subventionen H ält eine Regierung eine Technologie für besonders zukunftsträchtig, so unterstützt sie in Form von Förderprogrammen die Weiter- oder Fertigentwicklung derselbigen. Der Sinn der Förderung liegt darin, dass diese Technologie irgendwann zu einem wirtschaftlichen, d. h., gewinnbringenden System reifen kann und auf diese Weise zum allgemeinen Wohlstand oder zur allgemeinen Verbesserung der Lebenssituation beiträgt. In der Energieversorgung erfuhren diese Förderungen u.a. vor mehr als dreißig Jahren die Technologie zur Erzeugung elektrischer Energie aus dem Prozess des Zerfalls radioaktiver Elemente, später die Windkraft und dann auch die Photovoltaik. Selbstverständlich führt nicht jedes Förderprogramm zu oben genannten Zielen. In diesem Fall sollte eine ökonomisch – und im Interesse ihrer Steuerzahler – handelnde Regierung die Konsequenzen ziehen und die Förderprogramme stoppen oder beenden, ehe sie sich zu einem Hobby (Liebhaberei, nach dem Einkommensteuergesetz eine Tätigkeit, welche nicht gewinnorientiert angelegt ist) auswachsen. Andererseits hat die Regierung natürlich auch die Pflicht, unbillige Härten von gefährdeten Wirtschaftszweigen abzuwenden. In diesem Fall bedient sie sich der Subventionen (zweckgebundene Unterstützung aus öffentlichen Mitteln), um Arbeitsplätze über einen begrenzten Zeitraum zu erhalten. Subventionen gibt es im Regelfall für Branchen, in denen sich kein Verbesserungspotenzial mehr erkennen lässt, weil u. a. im Ausland die Herstellung der Güter weniger Kosten verursacht. Subventionen finden sich z. B. für die deutsche und europäische Landwirtschaft und für den deutschen Steinkohlebergbau. Naturgemäß stehen hinter den subventionierten Bereichen starke Interessengruppen, sonst gäbe es auch keine Unterstützung. Das Vorhandensein dieser Interessengruppen führt de 20/2003 konsequenterweise dazu, dass jeder Versuch einer Regierung, die Subventionen zu kürzen, zu einem lauten Protestschrei aus den Reihen der sich in ihrer Existenz bedroht sehenden Bürger führt und den größten Mangel einer Demokratie offenbart, nämlich die Angst der Regierungspartei, in der nächsten Wahl keine regierungsfähige Mehrheit mehr zu erringen. Das »Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien« EEG in seiner jetzt gültigen Fassung weist bei allen Mängeln im Wesentlichen noch den Charakter eines Gesetzes auf, welches neue Technologien fördern möchte. Ein wichtiges Indiz stellt die degressive Entwicklung der Einspeisevergütung dar. Sie zeigt etwas vom Glauben an die zukünftige Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energiequellen. Der Entwurf der Novelle (das Nachtragsgesetz) des EEG mit Stand vom 12. August 2003 hingegen lässt in einigen Paragraphen die Vermutung entstehen, die erneuerbaren Energiequellen entwickeln sich zu einem subventionierten System, weil sich Einspeisevergütungen erhöhen, insbesondere im Bereich der Photovoltaik. Ohne die Auswirkungen auf die Gesundheit der deutschen – und europäischen – Volkswirtschaft beleuchten zu wollen, hege ich eine Menge Zweifel, dass vorgenannte gesetzlich beabsichtigte Entwicklung dazu beiträgt, eine Technologie wie die Photovoltaik zu einem wirtschaftlichen und konkurrenzfähigen System zu entwickeln, mit allen Vor- und Nachteilen des freien Marktes, z. B. dem Preiskampf. Josef von Stackelberg Redakteur Das EEG in seiner jetzt gültigen Fassung hat bei allen Mängeln noch den Charakter eines Gesetzes, das die Technologien für den Einsatz der erneuerbaren Energien fördern möchte. Josef von Stackelberg 3 de 20 / 2003 Inhalt 3 Förderungen und Subventionen 6 Messen im Oktober und November 7 Aktionen für Handwerk und Fachhandel 7 Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows 7 Metallnotierungen 8 Sonderschau zum Blitz- und Überspannungsschutz 8 Tag der Ausbildung 9 Wer bezahlt eigentlich die Lichtplanung? Der Elektro- und Gebäudetechniker 78. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 45 In den letzten zehn Jahren hat sich mit der »Time Domain Reflectometry« eine spezielle Technologie entwickelt, um Kabelfehler messtechnisch zu erfassen. Der Markt bietet eine Reihe von Messgeräten, welche die Marktübersicht zeigt. 12 Lichttechnische Gemeinschaftstagung »Licht 2004« 12 Personalien 13 Export von Anlagen nach UL-/CSA-Norm 14 Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene Personen – Zusatzanfrage 15 Korrekte Absicherung von 32-A-CEE-Steckdosen – Zusatzanfrage 16 Fehlerstromschutz in einem im Jahr 1978 errichteten Sägewerk 16 Anpassung bestehender Anlagen 17 Erdungsband auf Fußboden eines Physiksaals 17 Gemeinsame Verlegung von Leitungen für Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen 18 Befestigungsabstände für eine Leitung 19 Altbauinstallation an der Grenze des Bestandsschutzes 20 Abschaltzeit eines Herdstromkreises 22 Überblick im Normen-Dschungel (2) Hinweise zur Nutzung des Normeninformationsdienstes 52 Das Jubiläum für die Markteinführung der Kompaktsteuerungen gibt den Anlass, Aktions- und Einsteigersets in Verbindung mit Schulungen anzubieten. Außerdem können sich 25 Jungunternehmer »bewerben«, um zusätzliche unternehmerische Unterstützung zu erhalten. 24 Technische Information und Betriebsanleitung Neue Normen, bessere Übersicht, gute Werbung, zufriedene Anwender 28 Internet und EIB kombiniert 30 Trends in der Gebäudetechnik 31 Bedieneinheit für den EIB 32 Effektive Klimatisierung von Serverräumen Energiekostensenkung durch einfache Anlagenveränderungen 34 Stereoklang von zentraler Stelle Beschallungsanlage für Wohnung und Büro Titelbild: Die Atomuhr CS2 der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, Braunschweig, liefert die nationale Zeit für Deutschland; ihre Gangabweichung liegt bei wenigen 10-9 s/d 4 35 PC-Vernetzung über die Telefonleitung de 20/2003 38 CAD für alle Ohne teure CAD-Software Zeichnungen drucken und korrigieren 40 44 Bauen und Verlegen mit System Lokalisierung von Kabelfehlern Anwendung moderner Reflektometer-Messtechnik 45 Den Fehlern auf der Spur Die Universalität von TDR’s 52 25 Jahre Kompaktsteuerungen Aktionsprogramm und Unterstützung für Jungunternehmer 53 Was der Kunde wünscht (1) Kann Ethernet die Anforderungen des VDMA erfüllen? 56 Komponenten für industriegerechte Ethernet-Lösungen 58 Trainingsmix für integrierte Automatisierung 60 Dezentrale Steuerung in einer Kühlschrank-Recyclinganlage 61 Vielseitiger Transporter der fünften Generation 62 Moderne Softwarelösungen für das Büro 66 Das Ende des Chaos im Büro 70 Betriebsberatung (3) 71 Neue Normen und Bestimmungen 74 Neue Produkte 78 Fachliteratur 79 Fortbildung und Seminare 80 Vorschau, Impressum 83 Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT iG G Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 80 de 20/2003 5 Aktuell Mini-Zähler 634 – jetzt gratis testen Hengstler ist ein europäischer Hersteller industrieller Zählund Steuerungskomponenten, wie z.B. Zähler, Drehgeber sowie Relais. Ergänzt wird die Produktpalette durch Drucker und Abschneider. Das umfangreiche Zählerprogramm umfasst Summen- und Vorwahlzähler, Anzeiger, Zeitzähler/Timer, Pneumatik sowie vielseitiges Zubehör. Die Zählerfamilie 634 ist ein typischer Vertreter der elektromechanischen Zähler: Energiezähler im Bereich Camping und in Hafenanlagen verdeutlicht die geforderten Eigenschaften für die verwendete Zählerkomponente: Schockund Schwingfestigkeit und Tem- klein, robust, mit geringer Leistungsaufnahme und in vielen Varianten verfügbar. Immer wieder wurden Neuerungen umgesetzt und kundenspezifische Anpassungen vorgenommen. Insbesondere durch die Resistenz gegen äußere magnetische Einflüsse, was diesen Zähler besonders manipulationssicher macht, eröffnen sich Möglichkeiten im Bereich der Energie- und Kostenzählung. Der Einsatz der Bürokomplex mit Gebäudekommunikation von Ritto Auf dem Gelände des Technologieparks in Bremen wird derzeit der letzte Bauabschnitt des Bürokomplexes »Ecotec« fertig gestellt. Trotz einer Nutzfläche von 3000m2 pro Gebäude sieht das Konzept des Projektes vor, dass dafür über das gesamte Jahr nur soviel Energie verbraucht wird wie in fünf 120m2 großen Einfamilienhäusern neuer Bauart. Die gesamte Gebäudetechnik ist über verschiedene Bussysteme informationstechnisch miteinander vernetzt. Allein im letzten Bauabschnitt sind 32 Türstationen »Portier« im Einsatz, in jeder arbeitet ein Kartenleser Stromversorgung für die Telekommunikationstechnik Nur einen Monat nach der erfolgreichen Akquisition von Ascom Energy System durch Delta Electronics bietet der gegründete Unternehmenszweig Delta Energy Systems ein komplettes Produktportfolio, das alle Bereiche der Stromversorgungs-Anforderungen der Telekommunikations-Industrie abdeckt. Das Produktportfolio besteht aus peraturstabilität, um nur einige zu nennen. Bis zum 15.11.2003 kann sich jeder interessierte Leser ein kostenloses Muster eines Mini-Zählers 634 sichern, unter www.zaehler.info modularen Wechselstromund Gleichstrom-Stromversorgungssystemen, Stromversorgungs-Lösungen für den Innen- und Außenbereich sowie einer umfassenden Reihe von modularen Einheiten wie Gleichrichter, Wechselrichter, DC/DC-Konverter, Sicherungsverteiler und Systemüberwachungsgeräte. www.deltaenergysystems.com und ein Video-Kameramodul. Für dieses System sprach u. a. die große Flexibilität. Alle Komponenten können kombiniert und nachträglich getauscht werden. Die VideoHausstationen und Wohntelefone wurden erst nach dem Innenausbau der Büros in Betrieb genommen, eine spezielle Vorverdrahtung der »Twinbus«-Sprechstellen machte das möglich. Mithilfe eines TK-Adapters lassen sich auch Telefonanlagen, die über eine freie a/b-Schnittstelle verfügen, mit den Türstationen verbinden. www.solarbau.de ITK-Branche trifft sich in München Die Systems ist die führende Messe für Informationstechnik, Telekommunikation und Neue Medien in München, Europas größtem Hightech- und Medienstandort. Den Ausstellern bietet die Systems effiziente Unterstützung im Kontaktmanagement. Sie ist die Plattform für qualifizierte Kontakte, auch für Spezialbetriebe aus dem Elektrohandwerk. »Die Systems wird auch in 2003 von Key-Playern als Plattform für qualitativ hochwertige Kontakte und das Jahresendgeschäft genutzt. Obwohl wir sogar neue Aussteller begrüßen dürfen, gibt es auch eine Reihe von Unternehmen, die sich entschieden haben, in diesem Jahr ihre Systems-Präsenz auszusetzen. Alles in allem ist jedoch die gesamte Breite der 6 ITK-Branche auf der Systems 2003 vertreten«, so Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München und Chef der Systems. Die Systems 2003 findet vom 20. bis zum 24. Oktober 2003 in Systems, Eingang West Alex Schelbert MESSEN IM OKTOBER UND NOVEMBER del, Handwerk und Behörden bereit. Eine stärkere Profilierung der Fachmesse soll durch SpecialThemen wie E-Government und IT-Sicherheit erfolgen, die gemeinsam mit einem neu gegründeten Messebeirat belegt werden. der Neuen Messe München statt. Weitere Informationen unter: www.systems-world.de Comtec und Industriefachmesse in Dresden Bereits zum dreizehnten Mal findet die Comtec, Fachmesse für Informations- und Kommunikationstechnologien, in Dresden statt. Dabei werden die bewährten Schwerpunkte der Comtec auch die diesjährige Veranstaltung bestimmen – die Comtec hält traditionell Branchenlösungen für Industrie, Han- Industriefachmesse mit neuen Themen: Die IFM ist in diesem Jahr mit neuer Blickrichtung aufgestellt. Die Industrie-Fach-Messe reagiert auf den regionalen Bedarf und zeigt die gesamte Bandbreite der Fertigungstechnik – von Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeugen, Automatisierungskomponenten bis hin zu Systemen – und damit alles, was vom Anwen- der am Markt nachgefragt wird. Eine Profilierung der Fachmesse erfolgt durch das Spezialthema: »Neue Materialien, Anlagen und Technologien für die Mikroelektronik«. Besucher aus Industrie, Handel, Handwerk und Behörden können sich bereits vorregistrieren lassen und erhalten dann ermäßigten Eintritt für 7 €. Detaillierte Informationen zu den Fachmessen gibt es beim Veranstalter ORTEC unter der Telefonnummer (0351) 315330 sowie im Internet: www.messe-comtec.de www.messe-crossmedia.de www.messe-ifm.de de 20/2003 Aktuell rien (Compact Power 14,4 V und Max Power 24V). Brita gibt unter dem Slogan »Extra für Genießer« bei den Wasserfiltern Atlantis und Ford eine Backform als Zugabe, bei den Dreierpack-Filterkartuschen Classic drei CappuchinoSchablonen. Bei der TreueAktion anlässlich des 40. Geburtstags der Kaffeemaschine Krups T8 ergänzt der Hersteller jede T8 um eine Quarz-Armbanduhr. Unter dem Motto »Platzieren, fotografieren, gewinnen« sucht Melitta die originellste Aktionsplatzierung ihrer Kaffeeautomaten im Handel. Dazu Quelle: Bosch Im Herbst starten verschiedene Markenhersteller mit meist zeitlich befristeten oder vom Vorrat abhängigen Aktionen. Die angepeilten Ziele sind, Nutzen für den Handel bzw. für den Endverbraucher zu bieten bzw. Kaufimpulse auszulösen. Beurer fügt jedem Stirnthermometer FT 40 mit nun vergrößerter Messspitze und neuem Sensor eine Kindertaschenlampe bei (FlashlightAktion). Bosch nennt seine Herbstaktion »One Battery For Free« und liefert gratis einen zweiten Akku für Geräte der neuen Handwerker-Akku-Se- Humax nun Mitglied der Deutschen TV-Plattform Humax ist ab sofort Mitglied der Deutschen TV-Plattform. Die Deutsche TV-Plattform ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Institutionen, die das Interesse an der nachhaltigen Entwicklung des Digitalfernsehens eint. Humax, Produzent digitaler Set-top-Boxen, wird künftig Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) 10.09.2003 11.09.2003 12.09.2003 15.09.2003 16.09.2003 17.09.2003 18.09.2003 19.09.2003 22.09.2003 23.09.2003 24.09.2003 25.09.2003 Blei in Kabeln de 20/2003 162,21 – 168,47 162,72 – 168,98 165,57 – 171,87 161,95 – 168,18 160,91 – 167,17 163,56 – 169,83 161,34 – 167,57 163,56 – 169,78 161,70 – 167,82 161,28 – 167,39 161,93 – 168,05 161,04 – 167,15 61,76 – 62,23 die Expertenrunde bei der Entwicklung der Geräte unterstützen, die den Empfang digitaler TV-Signale ermöglichen. Dabei bedient Humax alle Distributionswege, sowohl Kabel- Satelliten als auch digitalen Antennenempfang. www.humax-digital.de Neuer Termin: shk Hamburg Die Fachmesse Sanitär – Heizung – Klempner – Klima, kurz: shk Hamburg, bekommt einen neuen Messetermin. Sie wird um zwölf Monate in das Jahr 2005 verlegt. Messemonat bleibt der November, neuer Messetermin ist der 23. bis 26. November 2005. Der zweijährige Messeturnus wird beibehalten. Notwendig wurde die Terminverlegung auf Grund der anhaltend schlechten Wirtschaftslage. liefert der Hersteller ein kostenloses Aktionsmittelpaket und eine Einwegkamera. Für Metabo- und Elektra-Beckum-Handwerkerkunden bietet Metabo zusammen mit dem Fachhandel eine kostenlose Karte zum Punkte sammeln. Prämien, ReparaturService und Leihgerät für die Dauer der Reparatur sind einige Vorteile der Karteninhaber. Tefal startet mit zwei Aktionen. Zum einen gibt Tefal beim Bestellen verschiedener Hausgeräte Mini-Hausgeräte vom Spielwarenhersteller Smoby mit z. T. Originalfunktionen gratis dazu. Sie sollen das Interesse der Kinder an der Hausarbeit wecken. Darüber hinaus kann der Händler nicht nur einzelne MiniGeräte ordern, sondern auch Quelle: Tefal Aktionen für Handwerk und Fachhandel ein Schaufensterdekorationspaket bestellen. Tefals »Gutscheinaktion« soll den Abverkauf von Dampfbügelgeräten unterstützen. Endverbraucher, die sich für den Dampfgenerator »Express Turbo« entscheiden, erhalten einen Gutschein für ein Seidensticker-Oberhemd. Auch die Händler erhalten die kostenlose Zugabe eines Oberhemdes bei Abnahme von Dampfbügeleisen der Serien »Avantis«, »Turbo Pro« und »Virtuose«. VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS Zusatzqualifikation zum Sachverständigen Öffentlich bestellte Sachverständige sind gefragte Gutachter vor Gericht sowie beim außergerichtlichen Streit. Für Handwerksmeister bietet die Zusatzqualifikation zum Sachverständigen die Chance, ein zweites berufliches Standbein aufzubauen und fundierte, anwendungsorientierte Rechtskenntnisse zu erwerben. Mit einem solchen Angebot unterstützt die Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld diese Zielgruppe. In dem jeweils zweitägigen Grund- und Vertiefungsseminar erwerben die Teilnehmer das rechtliche Grundwissen zur Position des handwerklichen Sachverständigen sowie die formalen Voraussetzungen zur Anfertigung eines mündlichen oder schriftlichen Gutachtens. Daneben wird die Erwartungshaltung des Gerichts sowie die Beweisermittlung vor Ort thematisiert. Kurse werden im westfälischen Raesfeld, in Potsdam und im niedersächsischen Verden angeboten. Unter www.akademie-deshandwerks.de gibt es weitere Infos zu den Ausbildungsinhalten. VDE/ABB-Blitzschutztagung Die Tagung des Ausschusses für Blitzschutz und Blitzforschung des VDE (ABB) am 13. und 14. November 2003 wendet sich an Planer und Errichter von Blitzschutzanlagen, an Hersteller und Prüfer sowie an Entscheidungsträger in Versicherungen, Behörden, Bauämtern und Sachverständigenorganisationen. In Neu-Ulm wird u.a. der aktuelle Stand der Blitzschutznormung diskutiert – Erfahrungen bei der Anwendung der neuen Vornormen sowie anstehende Ergänzungen und Änderungen werden berichtet. Weitere Programmschwerpunkte bilden die Ausgestaltung des Äußeren Blitzschutzes für Gebäude und die Ausführung des Inneren Blitzschutzes sowie der Schutz elektronischer Systeme und Geräte. Darüber hinaus werden Blitzschutzkonzepte für spezielle Objekte vorgestellt, wie z.B. für Telekommunikationssysteme, eine Sportarena, Rohöl-Pipelines, Photovoltaik- und Windenergieanlagen. Eine Geräteausstellung ergänzt die Tagung. www.vde.com/ blitzschutztagung2003 7 Aktuell Dresdner Sachsenwerk feiert 100. Geburtstag Über 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft feierten am 4. und 5. September 2003 mit den Dresdner Sachsenwerkern das 100-jährige Firmenjubiläum. Und das an symbolträchtiger Stätte in Niedersedlitz, dort, wo im Jahre 1903 die Sachsenwerk Licht und Kraft AG mit der Produktion von Elektromotoren begann. Die neuen Tagungsräume sind vor kurzem ihrer Bestimmung übergeben worden. Nur wenige hundert m entfernt – auf der Pirnaer Landstraße – produzieren heute über 400 Mitarbeiter nicht nur Elektromotoren für Straßen- und S-Bahnen, für Schiffsantriebe und Industrieanlagen, sondern auch Generatoren für Wind- und Wasserkraftanlagen. So steht gegenwärtig der weltweit größte Windkraftgenerator kurz vor der Auslieferung. Mit einer Leistung von 5,4MW setzt die Maschine neue Maßstäbe. Seit über 40 Jahren produziert der Dresdner Betrieb unter dem Markenzeichen »VEM«. Nach der Privatisierung durch Herrn Dr. Adolf Merckle im Jahre 1997 entstand die VEM-Gruppe, zu der noch die VEM Motors GmbH Wernigerode und Thurm sowie sechs Tochterfirmen in Österreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Finnland und der Slowakei gehören, sowie das Gießereiunternehmen Keulahütte GmbH, Krauschwitz. Die vollen Auftragsbücher im Dresdner Sachsenwerk sorgen dafür, dass sich der Um- Stromversorgung für Telekommunikations-Industrie Nur einen Monat nach der erfolgreichen Akquisition von Ascom Energy System durch Delta Electronics bietet der kürzlich gegründete Unternehmenszweig Delta Energy Systems ein komplettes Produktportfolio, dass alle Bereiche der StromversorgungsAnforderungen der Telekommunikations-Industrie abdeckt. Das Produktportfolio besteht aus modularen Wechselstrom- und GleichstromStromversorgungssystemen, Stromversorgungs-Lösungen für den Innen- und Außenbereich sowie einer umfassenden Reihe von modularen Einheiten wie Gleichrichter, Wechselrichter, DC/DC-Konverter und Systemüberwachungsgeräte. www.deltaenergysystems.com SONDERSCHAU ZUM BLITZ- UND ÜBERSPANNUNGSSCHUTZ Im Rahmen der diesjährigen ECheck-Sicherheits- und Energiespartage bieten die Firmen Dehn, Neumarkt, Obo Bettermann, Menden und Phoenix Contact, Blomberg, in einer Gemeinschaftsaktion auf der Messe belektro in Berlin jeweils auf einem Sonderstand mit über 150 m2 aktuelle Informationen an. Schwerpunktthemen sind die neuen Blitzschutznormen mit Überspannungsschutz •in der Mess-, Steuer- und Regeltechnik, 8 •in Verwaltungsgebäuden und Büroumgebung sowie •in Wohngebäuden und vergleichbaren Anlagen. Zusätzlich finden täglich um 12.00 Uhr Podiumsdiskussionen statt. So erhält der Elektrohandwerker die geballte Information von drei kompetenten Herstellern für die Planung, Installation, Wartung und Ausrüstung der unterschiedlichen Anwendungen mit ÜberspannungsschutzSystemen. satz in Zukunft weiter erhöhen wird und damit die Arbeitsplätze sichert. Das 100- jährige Jubiläum war ein guter Grund zu feiern und eine Bilanz zu ziehen. ISH und Kirchner Soft kooperieren Kundenorientierte Automatisierungslösungen versprechen viele Anbieter. Aber wenn es darum geht, in der Praxis auftretende applikationsspezifische Probleme zu lösen, verweisen besonders die großen Hersteller meist nur auf ihre Standards. Das zumindest beklagen immer mehr Anwender. Dem abhelfen wollen die beiden Automatisierungsspezialisten ISH (Hilchenbach) und Kirchner Soft Deutschland (Langenfeld) mit einer Kooperation aus Hard- und Software-Know-how, der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt auf der diesjährigen SPS/IPC/Drives. »Die Tücke steckt im Detail«, wissen die beiden Geschäftsführer Axel Helmerth (ISH) und Dieter Goltz (Kirchner Soft Deutschland) aus einer Vielzahl von Automatisierungsprojekten. Da die Prozesse immer komplexer werden, braucht man viel »Mit unserer Erfahrung und Kompetenz bieten wir unseren Kunden eine funktionierende Alternative zu den Automatisierungslösungen großer und unbeweglicher Hersteller« , so Dieter Goltz (Kirchner Soft Deutschland) und Axel Helmerth (ISH) Erfahrung und Kompetenz, um richtige Antworten geben zu können. Von der Anpassung und Integration von Standardsystemen bis zur Schulung und Dokumentation reicht die Kundenunterstützung, die zusammen mit den neuesten Hard- und Software-Versionen erstmals in Nürnberg auf der SPS/IPC/Drives in Halle 7a Stand 534 präsentiert wird. Tag der Ausbildung Der »Tag der Ausbildung« am 11. September 2003 in Oldenburg war wieder ein großer Erfolg. Über 2600 Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Oldenburg und den umliegenden Landkreisen erhielten viele Informationen und Impulse. Unter dem Motto: »Nicht zugucken, sondern mitmachen« informierten sich erstaunlich viele Jugendliche auf dieser Veranstaltung. »Das macht ja richtig Spaß«, war z.B. eine Aussage der 14-jährigen Danica v. B. aus Oldenburg. »Offensichtlich haben wir mit unserer Präsentation das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt, die in der Berufsfindungsphase ihre Entscheidung noch nicht getroffen haben«, lautet die Feststellung eines der Verantwortlichen der Veranstaltung. Für Jens R. von der Realschule Flötenteich steht der Entschluss nach diesem Tag fest: »Ich möchte im Elektrohandwerk tätig werden.« »Wenn sich die Stimmung vom ›Tag der Ausbildung‹ in ebenso gute und lernwillige Bewerber für unsere Ausbildungsplätze umsetzen lässt, dann sind wir im nächsten Jahr wieder dabei«, so der Tenor von den Veranstaltern. de 20/2003 Aktuell WER BEZAHLT EIGENTLICH DIE LICHTPLANUNG? Wer eine Leistung erhält, bezahlt dafür. Das ist eigentlich nichts Besonderes. In unserer Lichtwelt allerdings schon. Hier hat sich die Meinung verbreitet, Lichtplanung sei umsonst. Über dieses Thema sprachen wir mit Dipl.-Ing. Jürgen Spitz vom Dial (Deutsches Institut für angewandte Lichttechnik) in Lüdenscheid. »de«: Herr Spitz, mit der Lichtplanung geht fast immer der Verkauf von Leuchten und Lampen einher – ist die Planung dann nicht in den Angebotspreisen entsprechend »versteckt«? Spitz: Natürlich sind Kosten für Dimensionierung und Berechnung mittlerer Beleuchtungsstärken einkalkuliert, eine echte Lichtplanung versteckt sich dahinter allerdings nicht. Der Leuchtenmarkt ist so stark umkämpft wie nie zuvor. Immer mehr Leuchtenhersteller, auch aus dem Ausland, teilen sich einen Markt, welcher von der schwächelnden Bauwirtschaft indirekt abhängt und rückläufige Umsatzzahlen verzeichnet. Große Gewinnmargen gibt es nicht. Jürgen Spitz vom Dial, Lüdenscheid »de«: Ist denn Lichtplanung wirklich so komplex? Spitz: Lichtplanung ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch komplex: Sie berücksichtigt neben der Nutzung eines Objekts, auch Gewohnheiten, Alter, Nutzungszeiten, Tageslicht, Architektur, Material, Atmosphäre, Möblierung, um nur die wichtigsten zu nennen. Dies können Leuchtenverkäufer, die eine Planung umsonst machen, nicht leisten. Mit Sicherheit – Metabo Alles Wertvolle wird verschlossen – Haus, Wohnung, Auto, Wertpapiere und Schmuck. Und deshalb haben die Besitzer hochwertiger Metabo-Geräte jetzt auch die Möglichkeit, ihre Maschinen abzuschließen. Der Schlüssel heißt Code. Mit dem neuen Sicherungssystem lassen sich hochwertige Elektrowerkzeuge von Metabo vor Gebrauch durch Langfinger oder andere unbefugte Personen schützen. Abgeschlossene Maschinen funktionieren nicht mehr und sind deshalb für potenzielle de 20/2003 Diebe uninteressant. Die Geräte mit der Bezeichnung »Diagnostic« bieten einen zusätzlichen passiven Sicherungsschutz und eine nutzungsabhängige Serviceanzeige. Die ab Oktober 2003 lieferbaren Geräte sind am roten Kabel und an Aufklebern auf Maschine und Verpackung zu erkennen. Das Programmieren des Code-Key (Schlüssel mit Fernbedienung) ist so einfach, wie es sicher ist – kein Unbefugter kann mit der MetaboMaschine arbeiten. www.metabo.de »de«: Warum wird es also dennoch getan? Spitz: Manche sehen die Planung nur als reine Mengenermittlung, die notwendig ist, um Umsätze zu erzielen. Doch um den Kunden wirklich zufrieden zu stellen, sollte man auf eine individuelle Lichtplanung nicht verzichten. Andere trauen sich nicht, Planungsleistungen zu berechnen, weil es der Wettbewerber nicht tut, obwohl sie von dem Prinzip nicht überzeugt sind. Man hat Angst, den Auftrag nicht zu bekommen. Die Trennung von Verkauf und Beratung macht jedoch Sinn. Das schützt natürlich niemanden davor, einen Dienstleister zu erwischen, der trotz hoher Honorarabrechnung miserable Arbeit abliefert, aber das Risiko ist deutlich geringer. »de«: Was raten Sie also den Planungsbüros? Spitz: Wer eine Planungsleistung anbietet, muss seinem Kunden transparent machen, was er für sein Geld bekommt. Dies ist bei dem schwer zu vermittelnden Thema Licht grundsätzlich problematisch. Solange ich Ware gegen Geld verkaufe, gibt es keine Probleme. Jeder versteht, dass höherwertige Produkte auch mehr kosten. Bei Dienstleistungen sollte dies genauso sein, nur können Laien die Bewertungskriterien nicht nachvollziehen. Wer kann sich schon vorstellen, welchen Aufwand eine differenzierte Projektanalyse bedeutet. Planungsdienstleistung verkaufen, bedeutet: viel erklären. Spart der Kunde jedoch die Planungsdienstleistung ein, passiert das, was man überall sehen kann: Menschen sind unmotiviert, werden nicht dahin gelenkt, wo Waren verkauft werden könnten, Architektur wirkt unplastisch und langweilig, Räume sind viel zu hell, andere viel zu dunkel, oder Räume mit mehrfacher Nutzung sind nur für eine Nutzung ausgelegt. Diese Auswirkungen verursachen erhebliche, aber leider nicht oder nur sehr schwer messbare Kosten. »Kein Regelungsbedarf« für mitarbeitende Familienangehörige Wie der Landesverband der Meisterfrauen im Handwerk Bayern e.V. jetzt mitteilt, will Bundesministerin Ulla Schmidt die im Referentenentwurf von Hartz IV geplanten Verbesserungen für mitarbeitende Familienangehörige mit der Begründung »kein Regelungsbedarf« streichen. Der Hintergrund: Wer im Betrieb eines Familienangehörigen sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, muss damit rechnen, dass das Ar- beitsamt ihn als Unternehmer und nicht als Arbeitnehmer einstuft. Dies kann schließlich dazu führen, dass die eingezahlten Sozialversicherungsbeiträge teilweise verloren gehen, da ein Beitrags-Rückzahlungsanspruch lediglich für die letzten vier Jahre besteht. Allein im Jahr 2001 wurden von den Arbeitsämtern rund 2700 Anträge auf Ersatzleistungen wie Arbeitslosen- und Insolvenzgeld abgelehnt. 9 Aktuell Lichttechnische Gemeinschafts- Spaun bietet noch mehr tagung »Licht 2004« Sicherheit scher Form als MicrosoftWord-Dokument einzureichen. Eine Auswahl unter den Anmeldungen wird von der jeweiligen nationalen Gesellschaft getroffen. Informationen und Anmeldung: Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG), Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin Telefon (030) 2601 2439, E-Mail: [email protected] Personalien Neuer Vertriebsleiter bei Odu Dipl.-Ing. Hans ten Pas hat mit Wirkung vom 1. August 2003 die Position des Vertriebs- und Marketingleiters Hans ten Pas bei Odu-Steckverbindungssysteme in Mühldorf übernommen. Odu bietet Steckverbinderlösungen für industrielle Anwendungen und auch für die Leiterplatte. Mit Hans ten Pas an der Vertriebsspitze möchte Odu das Unternehmensziel konsequent verwirklichen. Zuletzt war Herr ten Pas bei Hypertac Interconnect European Managing Director. 12 Deutsche Messe AG mit weiterem Geschäftsbereichsleiter Im Zusammenhang mit der erstmaligen Ausrichtung der Interkama in Hannover hat die Deutsche Messe AG den Bereich Hannover Messe personell erheblich verstärkt und damit der strategischen Neuausrichtung der Messe auch auf operativer Ebene Rechnung getragen. Ab dem 1. September steht dem Bereich Hannover Messe mit Peter Rippen ein weiterer Geschäftsbereichsleiter zur Verfügung. Er übernimmt ab sofort die Verantwortung für die Leitmessen Interkama, Factory Automation und Energy unter dem Dach der Hannover Messe. Peter Rippen ist 41 Jahre alt und war bis zu seinem Wechsel zur Deutschen Messe AG bei der Aqua-Mundo GmbH in Mannheim als Geschäftsführer tätig. Über viele Jahre haben Handel und Handwerk das Qualitätsniveau und die Zuverlässigkeit von Spaun-Produkten kennen und schätzen gelernt. Spaun Electronic gibt der Qualität bereits bei der Entwicklung eines Produkts einen hohen Stellenwert: Diese setzt den Einsatz hochwertiger Bauteile voraus, erfordert Präzision in allen Fertigungsstufen sowie absolute Sorgfalt bei der Qualitätssicherung. Von diesem hohen Qualitätsstandard werden Handel und Handwerk zukünftig noch mehr profitieren, denn Spaun Electronic verlängert ab sofort die Garantiezeit auf fünf Jahre. Mit dieser Langzeitgarantie bietet Spaun Electronic dem Antennenspezialisten die Möglichkeit, die Qualität seiner Installation gegenüber seinem Auftraggeber zu wahren. Das neu geschaffene Spaun-Qualitäts-Siegel steht für die Sicherheit und Langlebigkeit von Spaun-Produkten. www.spaun.de DER FACHHANDEL ALS PARTNER »Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten«, formulierte ein englischer Sozialforscher bereits im 19. Jh. Oder anders: Was nichts kostet, taugt nichts. Unsere Altvorderen beherzigten das. Heute locken die Schnäppchen. Doch die deutschen Hersteller stemmen sich mit allen Mitteln gegen den Preisverfall; sie stellen sich mit Qualitätsprodukten zum vernünftigen Preis den Herausforderungen der Zeit. Dazu Helmuth Roth, Geschäftsführer der Glen Dimplex Deutschland GmbH: »Nur durch die Förderung des Fachhandels können wir der Preisspirale nach unten etwas entgegensetzen.« Vernachlässigte sein Unternehmen – insbesondere im Bereich der Staubsauger – den Fachhandel in der letzten Zeit etwas, wie H. Roth auf einer Pressekonferenz unumwunden zugab, so »muss er nun gestärkt werden«. Nicht zuletzt im Hinblick auf das Weiterbestehen des seit fast 50 Jahre produzierenden Staubsaugerwerks am thüringerischen Standort Sonneberg. Dort produzierte man früher Geräte mit der Bezeichnung AKA. Heute fertigt das nach DIN ISO 9001 zertifizierte Unternehmen unter der Marke Eio (Elektroinstallation Oberlind) jährlich und z.T. im Vier-Schicht-Betrieb rund 650 000 Qualitäts-Bodenstaubsauger. Die Stiftung Warentest Quelle: Eio Im Jahr 2004 wird vom 19. bis 22. September zum 16. Mal die deutschsprachige Gemeinschaftstagung der lichttechnischen Gesellschaften stattfinden. Die Gemeinschaftstagung »Licht 2004« findet statt im Kongresszentrum Westfalenhallen in Dortmund. Im Namen der Veranstalter lädt die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e.V. (LiTG) hiermit zur Anmeldung von Vorträgen für diese Veranstaltung ein. Zur Anmeldung ist eine Kurzfassung des Vortrags (in deutscher Sprache) in elektroni- vergab an Eio-Staubsauger (Modell topo 1 400) die Note »Gut« (4/2002: 3 x gut, 2 x befriedigend, 3 x ausreichend, 4 x mangelhaft). »Wir haben beim Endverbraucher leider nicht die Markenbekanntheit wie AEG oder Siemens«, sagt H. Roth. Liegt’s an der fast ostasiatisch klingenden Markenbezeichnung? Jedenfalls soll Eios neues Modell »vivo« nun ausschließlich über den Fachhandel vertrieben werden, wobei man unter Fachhandel bei Glen Dimplex in jedem Fall auch die Waren- und Versandhäuser mit einschließt. »Wegen der ähnlichen Preispolitik dieser Absatzkanäle«, so H. Roths Begründung. Alle der vier vivo-Varianten (1700 W bis 2 000 W) verfügen serienmäßig u. a. über Kabelaufwicklung, Leistungsregulierung, StairLock-System (verhindert das Zurückrollen auf Treppen), Filterwechselanzeige, zahlreiches Zubehör sowie eine integrierte Filtersperre (verhindert das Saugen ohne Beutel bzw. ohne Airbox). Ein Modell ist mit beutellosem Airbox-Filtersystem ausgestattet. de 20/2003 Praxisprobleme Export von Anlagen nach UL-/CSA-Norm FRAGESTELLUNG Wir bauen Anlagen für den Transport und das Handling von Druckzylindern und liefern in letzter Zeit verstärkt ins Ausland. Die Kunden aus den USA und Kanada fordern für ihre Anlagen auf Kundenseite die Einhaltung der länderspezifischen Normen UL bzw. CSA. Da die elektrischen Leitungen in Deutschland diesen Normen nicht entsprechen, setzen wir dafür Sonderausführungen ein, die diese Normen erfüllen. Die Beschaffung dieser Leitungen ist mitunter schwierig. Leichter wäre es für uns, wenn wir für bestimmte Leitungen unsere »normalen Leitungen« einsetzen könnten. Ich denke dabei z. B. an • Datenleitungen, • Resolverleitungen von Servoantrieben oder • Leitungen für Kleinspannung bis 24 V Gleichspannung. Müssen alle Leitungen, die in den USA bzw. Kanada eingesetzt werden, den länderspezifischen Normen entsprechen oder könnte man in den genannten Ausnahmen davon abweichen? H. R., Schleswig-Holstein ANTWORT Zum Freiwilligkeitsprinzip der Normenanwendung Bei der Anwendung von Normen gibt es einen Grundsatz: Die Anwendung von Normen ist freiwillig. Dieser Grundsatz gilt im Prinzip weltweit, sowohl für nationale Normen als auch für internationale Normen. Er bedeutet jedoch nicht, dass jeder tun und lassen kann, was er will, sondern lediglich, dass es – von wenigen Ausnahmen abgesehen – keine gesetzlichen Vorschriften gibt, bestimmte Normen anzuwenden. Viele Vorschriften fordern jedoch, dass der Stand der Technik eingehalten wird. Der Stand der Technik kann durch (neue, aktuelle) Normen dokumentiert sein. Vorsicht hierbei: Normen können auch veraltet sein. Die Anwendung bestimmter Normen ist also eine von mehreren Möglichkeiten, der gesetzlichen Verpflichtung gerecht zu werden, den Stand der Technik einzuhalten. Das Freiwilligkeitsprinzip beschränkt sich also praktisch auf die Entscheidungsfreiheit, de 20/2003 ob und welche Normen hierfür herangezogen werden. Konkrete Normen im Vertrag auflisten Bei Serienprodukten, die nach Katalog verkauft werden, liegt diese Entscheidungsfreiheit in der Regel allein beim Hersteller, der dann aber auch die volle technische Verantwortung hierfür hat. Er sollte deshalb die verwendeten Normen spezifiziert in seiner Produktdokumentation angeben. Sowohl bei Produkten, die speziell für einen bestimmten Anwender gefertigt werden, als auch bei Anlagen vereinbaren die betroffenen Parteien untereinander die anzuwendenden Normen häufig und listen sie dann im Vertrag auf. In diesen Fällen ist der Hersteller sehr wohl verpflichtet, diese Normen anzuwenden. Aber eben nicht aufgrund eines Gesetzes, sondern auf der Basis des privatwirtschaftlich abgeschlossenen Vertrags. Aus diesem Grund sollte man in den Verträgen möglichst pauschale Formulierungen wie »DIN-Normen bzw. ULNormen sind einzuhalten« vermeiden. Die für das Produkt notwendigen und sinnvollen Normen sollten möglichst konkret genannt werden. Normen dienen in den USA und Kanada der rechtlichen Absicherung Soweit das theoretische Prinzip. In der Praxis gelten häufig die oben erwähnten Ausnahmen. Bei den europäischen Normen gibt es kaum länderspezifische Ausnahmen. Und wenn, dann müssen diese bereits in der Norm genannt sein. So wie z. B. das Schalten des Neutralleiters in verschiedenen Ländern. Eine ähnliche Vorgehensweise finden Sie mittlerweile auch in neueren IECNormen. In Europa gibt es aber durch das EG-Richtlinienwerk erhebliche Sachzwänge, bestimmte Normen anzuwenden. Diese sind unter der jeweiligen Richtlinie gelistet (harmonisiert). In Kanada und vor allem in den USA kann dies aber anders sein. Hier können Bundesgesetze die Anwendung bestimmter nationaler Normen (z. B. CSA, UL, NFPA) vorschreiben. Dies muss also nicht für die USA/Kanada einheitlich, sondern kann in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich geregelt sein. Hinzu kommt, dass durch die US-amerikanische Rechtspraxis auf die verantwortlichen Parteien ein großer Druck ausgeübt wird, sich in alle möglichen Richtungen abzusichern. Dies führt dann dazu, dass in den Verträgen eine möglichst umfangreiche, wenig spezifizierte Auflistung von Normen als Alibifunktion dient. So können auch Normen aufgelistet sein, die für den speziellen Anwendungsfall nicht unbedingt sinnvoll sind. Checkliste zum Erreichen von Ausnahmeregelungen Vor diesem Hintergrund kann ich für den vorliegenden Fall nur folgende Empfehlungen aussprechen: • Spezifizieren Sie gemeinsam mit dem Kunden möglichst exakt die von ihm gewünschten Normen. • Stellen Sie fest, inwieweit die Anwendung der gewünschten Normen auf einer gesetzlichen Grundlage basiert oder ob sie »nur« den erforderlichen Stand der Technik repräsentieren. • Analysieren Sie den Inhalt dieser Normen daraufhin, ob sie zu den von Ihnen genannten Spezialleitungen überhaupt konkret etwas aussagen oder nur pauschale Hinweise enthalten. • Falls konkrete Aussagen gemacht werden, stimmen Sie mit dem Kunden ab, ob er Ausnahmen akzeptieren würde und ob diese Ausnahmen auch bei den zuständigen Überwachungsorganen durchzubringen sind. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie nachweisen können, dass die vorgesehenen Standardleitungen eine vergleichbare Sicherheit bieten, wie die von der Norm geforderten Leitungen (siehe hierzu jedoch auch den nächsten Punkt). Ggf. müssen diese Überwachungsorgane bereits in dieser Phase mit einbezogen werden. Solche Ausnahmen sollten dann aber auch im Vertrag geregelt werden. Dies kann aber nur Erfolg haben, wenn die fraglichen Normen nicht auf einer gesetzlichen Grundlage angewendet werden müssen. Erschwert wird dieses Vorgehen allerdings dadurch, dass die internationale Normung gerade auf dem Gebiet der Kabel und Leitungen noch sehr lückenhaft ist. Aus IEC-Normen lassen sich also kaum Argumentationshilfen ableiten. 13 Praxisprobleme • Ist auf dieser Basis kein Kompromiss möglich, bleibt Ihnen nur noch übrig, entweder die vorgesehenen Standardleitungen oder das komplette Produkt mit den Standardleitungen einer so genannten UL-Approbation zu unterziehen. Dies ist im Prinzip möglich und wurde auch schon in einigen Fällen praktiziert. Ob dies wirtschaftlich sinnvoll ist, können Sie jedoch nur im Einzelfall klären. Hierzu ist sicher ein Gespräch mit einem entsprechenden Approbationslabor hilfreich. Sie sehen, wie wichtig die Vertragsgestaltung auch in solchen Details sein kann. Was in einem rechtsgültigen Vertrag steht, ist einzuhalten. Hierauf hat der Kunde einen Rechtsanspruch. D. Lenzkes Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene Personen – Zusatzanfrage BGV A2 FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Aufgabenfelder für elektrotechnisch unterwiesene Personen« in »de« 3/2003, Seite 18) Ich bin in einem Heizkraftwerk mittlerer Größe als Elektroingenieur verantwortlich für alle elektrotechnischen Anlagen am Standort, und damit verantwortliche Elektrofachkraft, die zuständig ist für Technik und Betrieb in diesem Bereich. Aufgrund erfolgter Einsparmaßnahmen gibt es bei uns einen Mangel an Fachpersonal. Um dies auszugleichen, dringt die Geschäftsleitung auf den universellen Einsatz des verbleibenden Kraftwerkspersonals. Es soll die Befähigung zu artfremden Tätigkeiten erhalten. Im Bereich der Elektrotechnik ist hierbei sogar die eingeschränkte Schaltberechtigung vorgesehen. Das maschinentechnische Personal erhält derzeit in 14-tägigen Kursen eine elektrotechnische Grundlagenausbildung mit festgelegten Inhalten. Die notwendige praktische Einweisung und Ausbildung soll ich dann übernehmen. Diese Kollegen sollen so zu elektrotechnisch unterwiesenen Personen mit begrenzten Aufgabenfeldern ausgebildet werden. Ihr Einsatz erfolgt künftig im Bereich der elektrischen Anlagen. Somit erhält dieses Personal den kaum beschränkten Zugang zu allen elektrotechnischen Anlagen. Die möglichen Gefahren können die Kollegen bei dieser kurzen Ausbildung m.E. nicht abschätzen. Meine Einwände gegen diese Entwicklung akzeptiert die Geschäftsführung nicht, u.a. verweist sie dabei auf die Inhalte der BGV A2 sowie deren Auslegung. In den sehr umfangreichen Kraftwerkseigenbedarfsanlagen können im Fehlerfall sehr hohe Kurzschlussströme auftreten, sodass Personenschäden trotz gekapselter Anlagen nicht auszuschließen sind. 14 Die von Ihnen in »de« 3/2003 geschilderte Unterweisung, Einweisung und Aufsichtsführung für diesen Personenkreis kann ich als Einzelperson nicht durchgängig absichern. Schließlich laufen die Anlagen 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Nun zu meinen Fragen: 1) Welche Absicherungen in schriftlicher Form sind für eine gerichtsfeste Organisation dieser Thematik für mich unabdingbar? 2) Was muss ich nachweisen können, damit man mir im Falle eines Unfalls im Bereich E-Anlagen keine Pflichtverletzung anhängen kann? 3) Gibt es Ihrerseits Empfehlungen, wie man sich gegenüber der Geschäftsleitung absichern sollte, um im Falle eines Elektrounfalls nicht als Angeklagter in der Verantwortung zu stehen? 4) Warum geben die Publikationen der Berufsgenossenschaft, des Gesetzgebers usw. keine eindeutigen Antworten und lassen der Interpretation so große Spielräume? G. M., Bayern ANTWORT Wie Sie selbst zutreffend feststellen, kann sich die elektrotechnische Befähigung und Qualifikation eines Mitarbeiters nur auf einen zugewiesenen, vorhandenen, definierten oder fest umrissenen Aufgabenbereich beziehen. Somit gibt es keine Elektrofachkraft, die das gesamte Tätigkeitsspektrum der Elektrotechnik beherrscht. Es kann daher auch keine allumfassende elektrotechnische Gesamt-Unterweisung geben. Die im Einzelfall vorliegende Mitarbeiterqualifikation bestimmt die zulässigen und möglichen personenbezogenen Aufgaben- bzw. Tätigkeitsbereiche. Die- se hängen von den betrieblichen Randbedingungen bzw. Eckdaten der elektrischen Anlage ab, z. B. Nennspannung, Kurzschlussleistung, Anlagenbauart, Arbeitsauftrag usw. Damit wird deutlich, dass der Vorgesetzte die erforderliche Mitarbeiterbefähigung – d. h. die einer Elektrofachkraft und/oder einer elektrotechnisch unterwiesenen Person – immer aufgabenbezogen definieren und beurteilen muss. Selbstverständlich trägt jeder Mitarbeiter in seinem Aufgabenbereich die daraus abzuleitende Verantwortung. Jede Elektrofachkraft trägt generell die Fachverantwortung für die Zulässigkeit, Richtigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit der eigenen ausgeübten Tätigkeit. Dies gilt gleichermaßen für alle Aufgabenbereiche im Tätigkeitsfeld der Elektrotechnik, d. h. für • den Planer (Projektanten einer elektrischen Anlage), • den Anlagenerrichter (Montage) und/oder den Anlagenbetreiber, • die Elektrofachkräfte, die für die Unterweisungen der Mitarbeiter zuständig und verantwortlich sind. Selbstverständlich ist die aufgabenorientierte Kraftwerks-Unterweisung durch einen Ingenieur nicht nur zulässig, sondern in vielen Praxisfällen dringend erforderlich. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich Ihre Fragestellung wie folgt beantworten. Zu Frage 1 Eine gerichtsfeste Organisation gibt es nicht. Ob eine Organisationsstruktur korrekt und angemessen war und ist, kann immer nur im Einzelfall beurteilt werden. Insofern gibt es auch keinen Katalog, welche Einzelanweisungen schriftlich zu dokumentieren sind. de 20/2003 Praxisprobleme Zu Frage 2 Es hat sich bewährt, die Aufgaben und Verpflichtungen schriftlich festzuhalten. Diese hängen von der betrieblichen Organisation ab. Hierzu kann man z. B. Stellenbeschreibungen, Pflichtenübertragungen, Regelungen in einem Organisationshandbuch oder andere betriebliche Verfahrensregeln definieren. Zu Frage 3 Im Einzelfall müssen Sie nachweisen, dass die vereinbarten Aufgaben und Ver- pflichtungen zweifelsfrei vom zuständigen Mitarbeiter umgesetzt wurden. D. h. ein Fachvorgesetzter, der für die jährliche bzw. aufgabenbezogene Unterweisung der Elektrofachkräfte und/oder der elektrotechnisch unterwiesenen Personen zuständig ist, sollte Art und Umfang der Unterweisung schriftlich protokollieren. Zu Frage 4 Der Gesetzgeber und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung – also die Berufsgenossenschaften – weisen dem Unternehmer die umfassende Verant- wortung für den sicheren Betriebsablauf zu. Sie räumen ihm aber bei der Wahl der Ausführungsmechanismen zur Umsetzung, Kontrolle, Nachweisführung usw. ganz bewusst Interpretations- und Auslegungsfreiräume ein. Somit hat der Unternehmer die Möglichkeit, eine zu seinen Betriebsstrukturen passende Lösung zu finden. Abschließend kann ich Ihnen nur empfehlen, die sicherheitsrelevanten Festlegungen und Unterweisungen nachvollziehbar zu dokumentieren. Bewährt hat sich hierbei die Schriftform. D. Seibel Korrekte Absicherung von 32-A-CEE-Steckdosen – Zusatzanfrage DIN EN 60269 (VDE 0636) und VDE 0623a FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zum Beitrag »Korrekte Absicherung von 32-A-CEE-Steckdosen in »de« 18/2001, Seite 12) Ist mit der Einführung von Schmelzsicherungen (Neozed und Diazed) in 32A-Ausführung zu rechnen? Müssen vorhandene 35-A-Sicherungen in 32-A-CEE-Steckdosen sofort ausgetauscht werden oder gilt hier Bestandsschutz? Wenn ja: Müssen 32-A-Sicherungen beim Sicherungstausch, Auswechseln der Steckdose oder bei Erweiterung/Umbau der Verteilung eingesetzt werden? E. K., Bayern ANTWORT Zu Frage 1 Die Unsicherheit hat bald ein Ende. Sowohl bei Neozed- als auch bei DiazedSchmelzeinsätzen nach den Normen der Reihe DIN EN 60269 (VDE 0636) wird es zukünftig den Wert »32 A« geben – z. B. bei den Firmen Siemens, Lindner und Ferrez Shawmut. Zu Letzerer siehe auch »de« 21/2001, Seite 15. Zu Frage 2 Einen Bestandsschutz gibt es für elektrische Anlagen, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den damals gültigen Normen de 20/2003 entsprachen. Solche Anlagen brauchen – sofern keine Gefahr im Verzug ist – bei einer Änderung der Norm nicht an die neue Norm angepasst werden. Da also der Errichtungszeitpunkt maßgebend ist – wie in de 18/2001 angeführt, war in der Norm VDE 0623a:1977-03 vorübergehend (max. bis 1993) die Möglichkeit gegeben, mit 35 A zu schützen –, könnte die Absicherung der CEE-Steckvorrichtungen 32 A mit Sicherungen 35 A sogar in Einklang mit der Norm sein. Zu Frage 3 Sofern eine elektrische Anlage nicht den bei ihrer Errichtung gültigen Normen entspricht, muss formal eine Anpassung unverzüglich durchgeführt werden. Der Unterzeichner dieser Antwort vertritt jedoch die Meinung, dass eine unverzügliche Umrüstung nicht erforderlich ist. Es dürfte sicher ausreichen, die Schutzeinrichtungen erst nach Einführung der neuen Werte 32 A auszuwechseln. Letztlich waren die Steckvorrichtungen längere Zeit mit den größeren Sicherungen im Betrieb, ohne dass etwas passierte. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, ist gering, da kaum ein solcher Steckdosenstromkreis über längere Zeit mit dem maximalen Strom belastet wird. Ungeachtet dessen, ob eventuell noch die Norm VDE 0623a zutreffend und damit die Absicherung 35 A bedingt im Einklang mit den Normen war, sollten alle Stromkreise mit vorhandenen Steckvorrichtungen mit 32 A – sobald es die neuen Werte der Schutzeinrichtungen gibt – mit 32-A-Sicherungen ausgerüstet werden. W. Hörmann DIE LINKS ERWÄHNTEN BEITRÄGE FINDEN SIE AUF DIESER CD Praxisprobleme – Suchen + Finden 2003, CD-ROM Hüthig & Pflaum Verlag Preis: 49,80 € Sonderpreis für »de«-Abonnenten: 39,80 € ISBN 3-8101-0192-3 Von den »de«-Jahrgängen 1998 bis 2002 kann per Volltextsuche in über 2 100 »de«Druckseiten mit mehr als 1000 Beiträgen innerhalb von • Praxisproblemen • Neue Normen und Bestimmungen sowie • innerhalb ausgewählter Fachbeiträge recherchiert werden. Die CD enthält eine Reihe zusätzlicher Informationen und lässt sich bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax (0 62 21) 4 89-4 43, E-Mail: [email protected] 15 Praxisprobleme Fehlerstromschutz in einem im Jahr 1978 errichteten Sägewerk VDE 100/5.73 § 50, VdS 2033, VdS 2349 FRAGESTELLUNG Im Rahmen einer Revision gemäß VdSKlausel 3602 ergab sich folgende Sachlage: • Sägewerk mit Errichtung der E-Anlage im Jahr 1978 • eingebaute RCD mit Nennfehlerstrom 500 mA. Die DIN VDE 0100 Teil 482 und VdS 2033 sehen für diesen Anwendungsfall solche mit maximal 300 mA vor. Waren zum Zeitpunkt der Errichtung für diesen Bereich solche RCDs zulässig? Besteht somit Bestandsschutz oder handelt es sich um eine falsche Auswahl? P. L., Bayern ANTWORT Forderungen von 1978 haben Bestand Im Jahre 1978 galt für die Errichtung elektrischer Anlagen in feuergefährdeten Betriebsstätten die VDE 100/5.73 § 50. Für den Fehlerstromschutz wurde damals im § 50, Abschnitt 1.2, zur Isolationsüberwachung die FI-Schutzschaltung gefordert. Zusätzlich musste auch ein so genannter Überwachungsleiter in Kabeln und Leitungen mitgeführt werden, der mit dem Schutzleiter zu verbinden war. Für den FI-Schutzschalter war ein Nennfehlerstrom – heute Bemessungsdifferenzstrom – bis höchstens 1 A auszuwählen. Eine Anpassung an spätere neue Normen wurde nicht gefordert. Umrüstung empfehlen Die Auswahl der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung war zum damaligen Zeitpunkt der Errichtung normengemäß. Aufgrund einer fehlenden Anpassungsforderung besteht für diese Anlagen Bestandsschutz. Dies ist allerdings nur die juristische Betrachtung. Aus sicherheitstechnischen Gründen kann sie natürlich nicht für alle Zeiten gelten. Irgendwann muss – z. B. aus Alterungsgründen – an einen Austausch dieser nunmehr 25 Jahre alten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung gedacht werden. 16 Ich gehe davon aus, dass Sie im Rahmen Ihrer Anlagenrevision ermittelt haben, dass die Funktion des Fehlerstromschutzes nach damaligen Vorstellungen gegeben ist. Dennoch sollten Sie unter Einbeziehung des Risikoträgers, also des zuständigen Feuerversicherers, Ihren Auftraggeber beraten und in absehbaren Zeitabständen oder anlässlich anfallen- der Reparaturen, Änderungen oder Erweiterungen der Anlage eine Nachrüstung auf den heutigen Sicherheitsstandard nach VdS 2033 empfehlen. Bei dieser Gelegenheit halte ich es durchaus für sinnvoll, die VdS 2349 »Störungsarme Elektroinstallationen« zu beachten. A. Hochbaum Anpassung bestehender Anlagen BGV A2 (VBG 4), VBG 5 und 89/655/EWG FRAGESTELLUNG Nach BGV A2 wird bei Änderung der elektrischen Anlage eine Anpassung an die gültigen Sicherheitsnormen gefordert. Gilt dies auch für die seit 1997 geforderten Sicherheitsbetrachtungen beim Umbau einer alten Produktionsanlage mit moderner Steuerung? M. H., Bayern ANTWORT Für Maschinen gelten gesonderte Vorschriften und Bestimmungen Die in der Anfrage angeführte BGV A2 gilt nur für »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel«, d. h. für das Betreiben elektrischer Anlagen, einschließlich nicht elektrotechnischer Arbeiten in der Nähe elektrotechnischer Anlagen und Betriebsmittel. Für Produktionsanlagen (Maschinen) gilt VBG 5. In der BGV A2 ist keineswegs gefordert, dass bei Änderung einer elektrischen Anlage eine Anpassung an die gültigen Sicherheitsnormen (vermutlich sind die neueren VDEBestimmungen gemeint) vorgenommen werden muss. Der § 3 Absatz 2 fordert Folgendes: »Ist bei einer elektrischen Anlage oder einem Betriebsmittel ein Mangel festgestellt worden, d. h. entsprechen sie nicht oder nicht mehr den elektrotechni- schen Regeln, so hat der Unternehmer dafür zu sorgen, dass der Mangel unverzüglich behoben wird ...« Die Durchführungsanweisung besagt, dass im Allgemeinen kein Mangel vorliegt, wenn beim Erscheinen neuer elektrotechnischer Regeln an neue Anlagen oder Betriebsmittel andere Anforderungen gestellt werden. Maschinen gegebenenfalls sofort anpassen Anpassungen sind nur erforderlich, wenn im Anhang 2 eine Anpassung gefordert wird. Dort werden z. Zt. nur fünf Anpassungen für alle Bundesländer und fünf weitere für die neuen Bundesländer gefordert. Solche Anpassungen sind unabhängig von Renovierungs-/Modernisierungsmaßnahmen bis zu den dort festgelegten Terminen durchzuführen. Für alle Arbeitsmittel muss außerdem die Richtlinie »Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer beim Arbeiten 89/655/ EWG« berücksichtigt werden. Diese Richtlinie muss aber nicht erst bei Renovierung/Modernisierung beachtet werden, sondern jedes Arbeitsmittel unterliegt diesen Anforderungen, sodass die dort enthaltenen Anforderungen sofort umgesetzt werden müssen. W. Hörmann de 20/2003 Praxisprobleme Erdungsband auf Fußboden eines Physiksaals GUV-SR 2001 (alt GUV 16.3), DIN VDE 0100 Teil 723, DIN VDE 0300 Teil 5-1 FRAGESTELLUNG Im Physiksaal einer Schule waren unter dem alten Linoleumboden Kupferbänder verlegt. An den Arbeitsplätzen für die Schüler gibt es 230-V-Steckdosen. Der gesamte Fußboden soll einen neuen Estrich erhalten. Müssen in diesem Zusammenhang wieder Kupferbänder auf dem Estrich verlegt werden? H. D., Bayern ANTWORT Für die Einrichtung von Unterrichtsräumen ist die GUV-SR 2001 (alt GUV 16.3) zuständig. In dieser Unfallverhütungsvorschrift sind z. B. auch Angaben über Fußböden enthalten und es wird bezüglich der elektrischen Ausrüstung von Unterrichtsräumen mit Experimentierständen auf DIN VDE 0100 Teil 723 verwiesen. Direkte Aussagen über Kupferbänder unter dem Fußbodenbelag findet man in dieser Norm allerdings nicht. Vermeidung elektrostatischer Aufladungen Um jedoch elektrostatische Entladungen (ESD) zu vermeiden, sind ableitfähige Fußbodenbeläge zu verwenden. Bei der Verwendung von Linoleumfußböden kann dies durch die Verlegung des Linoleums auf Kupferbändern erreicht werden. Die Kupferbänder sind mit der Erdungsanlage zu verbinden. Bei der Verlegung der Kupferbänder sind die Angaben des Herstellers des Fußbodenbelages zu beachten. Je nach Fußbodenbelag sind also Maßnahmen mit dem Betreiber und dem Fußbodenleger abzustimmen und durchzuführen. Als Richtwert können für einen ableitfähigen Belag Widerstandswerte Belag gegen Erdungspunkt von R < 109 Ω (z. B. aus DIN VDE 0300 Teil 5-1) angenommen werden. R. Soboll Gemeinsame Verlegung von Leitungen für Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520), DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) und DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) FRAGESTELLUNG Der Schaltschrank einer Lüftungsanlage enthält u. a. Schütze mit Klemmen für unterschiedliche Spannungsebenen, d. h. Haupt- und Hilfsstromkreise mit 12 V bzw. 24 V sowie 230 V. Die Zuleitungen zu den Klemmen der Schütze sind sowohl bei den Haupt- als auch den Hilfsstromkreisen als Einzeladern ausgeführt und verlaufen innerhalb des Schaltschranks in einem gemeinsamen Verdrahtungskanal. Der Nutzer der Anlage verweigert die Abnahme des Schaltschranks mit dem Hinweis darauf, dass die gemeinsame Verlegung von Stromkreisen unterschiedlicher Spannungsebenen innerhalb eines Kabelkanals ohne Trennsteg unzulässig sei. Der Errichter des Schaltschranks beruft sich im Gegenzug auf die DIN VDE 0100 Teil 410, Abs. 411.9.3.2. Dort steht, dass Leiterbündel Stromkreise verschiedener Spannungen enthalten dürfen, wenn die Leiter von SELV- und PELV-Stromkreisen mit einer Isolierung de 20/2003 versehen sind, die für die höchste vorkommende Spannung bemessen ist. Der Schaltschrankhersteller gibt schriftlich an, dass für die Verdrahtung innerhalb des Schranks nur solche Leitungen verwendet wurden, die einer Prüfspannung von 1500 V über den Zeitraum von einer Minute garantiert widerstehen. 1) Welche der beiden Parteien hat in diesem Fall Recht und welche Norm begründet das? 2) Für den Fall, dass die beschriebene Ausführung unzulässig ist: Wie könnte der Fehler unkompliziert beseitigt werden? Ist es in der Praxis überhaupt möglich SELV- bzw. PELV-Stromkreise von 230-V-Stromkreisen innerhalb eines Schaltschranks voneinander getrennt zu verlegen? H. D., Berlin ANTWORT Sichere Trennung notwendig Eine Forderung zur Trennung von Stromkreisen mit unterschiedlichen Spannun- gen besteht nur zwischen Stromkreisen des Spannungsbandes I und II, wenn es sich bei den Stromkreisen des Spannungsbandes I um SELV- oder PELVStromkreise handelt. Ausgehend davon, dass es sich bei den Stromkreisen mit 12 V und 24 V in der Anfrage vermutlich um PELV-Stromkreise (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) handelt, muss also eine sichere Trennung zwischen diesen Stromkreisen und solchen Stromkreisen die mit 230 V versorgt werden, vorhanden sein. Jedoch sind die Angaben des Schrankherstellers in Einklang mit den relevanten Normen DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410) und DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) sowie DIN EN 604391 (VDE 0660 Teil 500). Nach Abschnitt 4.1.3.2 von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 gilt Folgendes: »Die sichere Trennung zwischen Leitern eines jeden Stromkreises eines SELV- und PELV-Systems und Leitern jedes anderen Stromkreises muss durch eine der folgenden Maßnahmen erfüllt werden: 17 Praxisprobleme • räumlich getrennte Anordnung der Leiter; • Leiter von SELV- und PELV-Stromkreisen müssen mit einem Mantel aus Isolierstoff zusätzlich zu ihrer Basisisolierung umhüllt sein; • Leiter von Stromkreisen verschiedener Spannung müssen durch einen geerdeten Metallschirm oder eine geerdete metallene Umhüllung getrennt sein; ANMERKUNG: In den oben erwähnten Fällen braucht die entsprechende Basisisolierung eines jeden Leiters nur für die Spannung des Stromkreises bemessen zu sein, zu dem der Leiter gehört. - Mehradrige Kabel, Leitungen oder Leiterbündel dürfen Stromkreise verschiedener Spannungen enthalten, wenn die Leiter von SELV- und PELVStromkreisen einzeln oder gemeinsam mit einer Isolierung versehen sind, die für die höchste vorkommende Spannung bemessen ist.« Leiter von verschiedenen Stromkreisen dürfen nebeneinander verlegt werden, im selben Leitungskanal – z. B. im Elektro-Installationsrohr oder im zu öffnenden Elektro-Installationskanal – liegen oder zum selben Mehrleiterkabel gehören. Dies setzt voraus, dass diese Anordnung die einwandfreie Betriebsweise der entsprechenden Stromkreise nicht beeinträchtigt. Werden diese Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen betrieben, müssen die Leiter entweder durch geeignete Abdeckungen getrennt oder für die höchste vorkommende Spannung isoliert sein, der ein beliebiger Leiter im selben Leitungskanal ausge- setzt sein kann. Diese Anforderungen stimmen auch mit Abschnitt 528.1.1 von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):2003-06 überein. Für Lüftungsanlagen ist zusätzlich DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-11 anzuwenden, in der es jedoch keine wesentlich anderen Anforderungen gibt. Nach Abschnitt 14.1.3 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-11 gilt fast der gleiche Wortlaut wie in DIN VDE 0100-410: »Leiter von verschiedenen Stromkreisen dürfen nebeneinander verlegt werden, im selben Leitungskanal (z. B. Elektro-Installationsrohr, zu öffnender Elektro-Installationskanal) liegen oder zum selben Mehrleiterkabel gehören, vorausgesetzt, dass diese Anordnung die einwandfreie Betriebsweise der entsprechenden Stromkreise nicht beeinträchtigt. Werden diese Stromkreise mit unterschiedlichen Spannungen betrieben, müssen die Leiter entweder durch geeignete Abdeckungen getrennt sein, oder für die höchste vorkommende Spannung, der ein beliebiger Leiter im selben Leitungskanal ausgesetzt sein kann, isoliert sein.« In der für den Schaltschrank relevanten Norm DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) gibt es diesbezüglich keine Festlegungen. Zu Frage 1 Der Schrankhersteller hat im Prinzip schon recht, jedoch stimmt seine Aussage bezüglich der Prüfspannung wiede- rum nicht mit den relevanten Normen überein. In den Normen wird gefordert, dass die Leiter für die höchste vorkommende Spannung isoliert sein müssen. Gemeint ist die Bemessungsspannung der Stromkreise. Die angegebene Prüfspannung ist jedoch hierfür nicht relevant. Es müssten schon Aderleitungen mit einer Nennspannung (Bemessungsspannung) von 450/750 V – z.B. H07V-U bzw. -R – verwendet werden. In geerdeten Netzen dürften Sie auch H05V-U bzw. -R verwenden. Solche Leiter werden mit 2,5 kV bzw. mit 2 kV geprüft. Sollten für die Stromkreise des Spannungsbandes I jedoch Aderleitungen mit einer Prüfspannung von 1 500 V verwendet worden sein – solche Leiter haben meist nur eine Bemessungsspannung von 300/300V – dann ist die Ausführung nicht in Ordnung. Zu Frage 2 Sollten wider Erwarten doch Leiter mit zu geringer Bemessungsspannung verwendet worden sein, dürfte es schwierig werden, die normativen Anforderungen auf einfache Weise zu erfüllen. Sicher wäre es dann am einfachsten, die Aderleitungen mit der zu kleinen Bemessungsspannung auszuwechseln. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Adern der Stromkreise des Spannungsbandes I mit einem »Spiraband« mit engen Wendeln zu umwickeln, um so eine Trennung zu erreichen. W. Hörmann Befestigungsabstände für Leitungen Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0298-3 (VDE 0298 Teil 3) und DIN VDE 0298-300 (VDE 0298 Teil 300) FRAGESTELLUNG In der Tabelle 5 der Bestimmung DIN VDE 0298-300, Ausgabe 04/1999, sind Befestigungsabstände für Leitungen festgelegt. 1. Gelten diese Festlegungen für Kunststoffmantelleitungen mit massiven Leitern, z. B. NYM? 2. Wie ist der Begriff »leicht zugängliche Leitungen« definiert? 3. Wie ordne ich die Leitungsverlegung in Zwischendecken ein: a) mit abnehmbaren bzw. b) in geschlossenen 18 Zwischendecken – z. B. Rigips, ggf. Revisionsöffnungen? H. R., Sachsen ANTWORT In DIN VDE 0298-300 (VDE 0289 Teil 300):1999-04 werden nur »harmonisierte Leitungen« behandelt. In erster Linie sind das eindrähtige (massive) und feindrähtige Verdrahtungsleitungen sowie wärmebeständige Leitungen und mehradrige (flexible) Schlauchleitungen. Mantelleitungen vom Typ NYM sind nicht Gegenstand des Teil 300 – da nicht harmonisiert –, sondern des Abschnitts 9.2.10 von DIN VDE 0298-3 (VDE 0298 Teil 3)1983-08. Allerdings gibt es im Teil 3 keine Festlegungen bezüglich einzuhaltender »Befestigungsabstände«. Es bestehen jedoch keine Einwände, die Befestigungsabstände von Tabelle 5 aus DIN VDE 0298-300 (VDE 0289 Teil 300):1999-04 (siehe Tabelle) auch bei der Verlegung von Mantelleitungen zu berücksichtigen, da diese Tabelle inzwischen als Tabelle 2 im Abschnitt de 20/2003 Praxisprobleme Befestigungsabstände Außendurchmesser der Leitungen [mm] D≤9 9 < D ≤ 15 15 < D ≤ 20 20 < D ≤ 40 Maximale Abstände der Befestigung [mm] Waagerecht Senkrecht 250 400 300 400 350 450 400 550 Leicht zugängliche Leitungen 521.7.2 der neu veröffentlichten DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520): 2003-06 enthalten und für solche Leitungen – z. B. NYM – anzuwenden ist. Zu Frage 1 Ja, diese Festlegungen gelten für Kunststoffmantelleitungen mit massiven Leitern, z. B. auch NYM. Siehe hierzu die obigen Aussagen. Zu Frage 2 Die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) enthalten keine genaue Festlegung zum Begriff »leicht zugängliche Leitungen«. Nach meiner Meinung ist darunter Folgendes zu verstehen: Leicht zugängliche Leitungen sind • ohne zusätzliche Abdeckung verlegt (Putz, Verkleidung mit oder ohne Werkzeug entfernbar) und • im Handbereich (≤ 2,5 m) angeordnet. »Leicht zugänglich« bedeutet aber sicher nicht, dass Kabel/Leitungen leicht zugänglich sein müssen. Hiermit soll nur zum Ausdruck gebracht werden, dass bei leicht zugänglichen Kabeln/Leitungen kleinere Befestigungabstände erforderlich sind. Hierbei können stärkere Belastungen für die Kabel/Leitungen durch die Umgebung auftreten – z.B. durch unsachgemäße Behandlung von Laien durch das Anhängen von Gegenständen. Zu Frage 3 Zur Verlegung in Zwischendecken – ob abnehmbar oder auch nicht – gibt es in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) ebenfalls keine Aussagen. Nur die Erläuterungen der inzwischen lange ungültigen DIN VDE 0100520 (VDE 0100 Teil 520):1985-11 enthielten folgende Aussagen: »Zu Abschnitt 3.1 Bauarten für feste Verlegung, z. B. Mantelleitungen, müssen entweder mit Schellen befestigt oder in Elektro-Installationsrohren oder -kanälen bzw. auf Kabelbahnen verlegt werden. Eine unbefestigte Verlegung, z. B. in Zwischendecken, ist nicht zulässig, weil bei dieser Verlegungsart, z. B. durch nachträgliche Arbeiten im Zwischendeckenbereich Altbauinstallation an der Grenze des Bestandsschutzes VDE 0100/05.73, Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 10/92 und 05/2001 FRAGESTELLUNG Ich bewohne eine Altbauwohnung mit einer alten Elektroinstallation. Für die ganze Wohnung gibt es zwei Sicherungen: einen LS-Schalter und eine Schmelzsicherung. Im häufig vorkommenden Fehlerfall – z. B. bei der gleichzeitigen Benutzung des Toasters und des Wasserkochers – lösen beide Sicherungen aus. de 20/2003 (z. B. an Heizung, Klimatisierung), Beschädigungen der Leitungen Vorschub geleistet wird.« Vermutlich wurden solche Anforderungen nicht mehr in die Norm mit aufgenommen, da es in Zwischendecken häufig nicht möglich ist, die Kabel zu befestigen. Das tritt insbesondere dann auf, wenn die Kabel nachträglich verlegt werden. In diesen Fällen ist auch dann keine Befestigung möglich, wenn alle paar Meter – meist im Bereich von Leuchten – ein Zugang zu den Kabeln/Leitungen in der Zwischendecke möglich ist. W. Hörmann PRAXISHILFEN 4 Fragen und Antworten aus der Rubrik »Praxisprobleme« gehen nicht »verloren«, denn wir treffen für Sie in regelmäßigen Abständen eine Auswahl der interessantesten und am häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als deSpecial. Das aktuelle de-Special »Praxishilfen 4« berücksichtigt die Jahrgänge 1999 und 2000. Eine praxisnahe Gliederung der »Praxishilfen 4« in die zwölf Themenbereiche • Beleuchtung, • Betriebsmittel, • Elektrische Maschinen, • Elektroinstallation allgemein, • Elektroinstallation in Sonderbereichen, • Energieverteilung, • Erdung/Potentialausgleich, • Messen und Prüfen, • Personen- und Sachschutz, • Qualifikation, Verantwortung, • Sanierung von Elektroanlagen, • Schaltanlagen und Verteiler sowie das detaillierte Stichwortverzeichnis helfen beim schnellen Auffinden ähnlich gelagerter Problemfälle. ISBN 3-8101-0154-0; 14,80 € Bestellungen bitte an: Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21)4 89-3 84, Fax (0 62 21)4 89-4 43, E-Mail: de-buchservice@ online-de.de Die Steckdosen sind mit zwei Leitern angeschlossen. Die Schutzkontakte der Steckdosen der ganzen Wohnung sind nicht angeschlossen. Zum Teil gibt es Steckdosen ohne Schutzkontakt. Ein gleichzeitiges Berühren der Steckdose und der Gasheizkörper ist möglich. In einem Lampenstromkreis stand die Leuchte trotz ausgeschalteter Sicherung unter Spannung. Des Weiteren funktionieren mehrere Lichtschalter nicht. 19 Praxisprobleme Mein Vermieter lässt die Elektroinstallation trotz Aufforderung nicht überprüfen. Ist die beschriebene Installation überhaupt noch zulässig? M. A., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Abgesehen davon, dass es sich hier offensichtlich um eine brand- und lebensgefährliche Anlage handelt (offensichtliche Mängel), sind natürlich auf Anhieb Verstöße gegen die anerkannten Regeln der Technik erkennbar. Nachrüstung von Schutzmaßnahmen Gemäß VDE 0100 vom Mai 1973 (§ 6 Abs. 1.3) sind in bestehenden Hausinstallationen mit isolierendem Fußboden, die durch nachträglichen Einbau von zufällig berührbaren, mit Erde in Verbindung stehenden Einrichtungen ihre frü- here isolierende Beschaffenheit verloren haben, Schutzmaßnahmen erforderlich. Im Zuge der Verlegung der Heizungsrohre hätte also auch die elektrische Anlage den anerkannten Regeln der Technik angepasst werden müssen. Regeln für neue Bundesländer In den neuen Bundesländern mussten die zuvor beschriebenen Hausinstallationen in Räumen mit isolierendem Fußboden unverzüglich mit einem Schutz bei indirektem Berühren nachgerüstet werden (Beiblatt 2 zu DIN VDE 0100 vom Oktober 1992). Hier gab es die Möglichkeit einer provisorischen Verbesserung des Schutzes durch den Einsatz einer Fehlerstromschutzeinrichtung mit einem Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA, ohne die Verlegung eines Schutzleiters. Aber auch diese provisorische Verbesserung war nur bis zum 1. März 2002 zulässig (siehe hierzu auch Beiblatt 2 von Mai 2001). Auf die Verantwortung des Vermieters hinweisen Die Anlage darf im beschriebenen Zustand nicht betrieben geschweige denn an Dritte vermietet werden. Um auch Ihren Vermieter auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen, sei hier auf die Internetadresse www.echeck.info.de hingewiesen. Hier kann er z. B. nachlesen, dass für die Sicherheit der elektrischen Anlage und der elektrischen Geräte der Eigentümer verantwortlich ist. Mieter sind verpflichtet, ihr Mieteigentum während der Mietzeit in dem Zustand zu erhalten, wie es dem Vertrag entspricht. Im Schadenfall muss der Eigentümer (Vermieter) den einwandfreien Zustand der Elektroanlage den Gerichten nachweisen. R. Soboll Abschaltzeit eines Herdstromkreises DIN VDE 0100 Teil 200, DIN VDE 0100 Teil 410 FRAGESTELLUNG In meiner derzeitigen Ausbildung zum Elektroinstallateur stellt sich folgende Frage: Gehören Elektroherde zu den ortsveränderlichen Betriebsmitteln oder zu den ortsfesten Verbrauchern? Welche Abschaltzeiten gelten dann beim vollkommenen Körperschluss im 230-/400-V-Netz? D. K., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Ortsfeste Betriebsmittel sind laut DIN VDE 0100 Teil 200 (06/1998) fest ange- brachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel, die keine Tragevorrichtung haben und deren Masse so groß ist, dass sie nicht leicht bewegt werden können. Fest angebrachte Betriebsmittel sind Betriebsmittel, die man auf einer Haltevorrichtung anbringt oder in einer anderen Weise fest an einer bestimmten Stelle montiert. E-Herd gilt als ortsfestes Betriebsmittel Laut DIN VDE 0100 Teil 410 Tabelle 41A (01/1997) gilt für Steckdosenstromkreise, fest angeschlossene Handgeräte der Schutzklasse I und ortsveränderliche Betriebsmittel der Schutzklasse I im TNSystem eine maximale Abschaltzeit von 0,4 s. Die Abschaltzeit von 0,4 s gilt für Stromkreise mit einer Bemessungsspannung von 230 V (effektiv) gegen Erde, also auch für das in der Anfrage beschriebene übliche 230-/400-V-Netz. Eine Abschaltung innerhalb von 5 s ist für Endstromkreise im TN-System gefordert, an die nur ortsfeste Betriebsmittel angeschlossen sind. Da ein E-Herd im Allgemeinen als fest angebrachtes Betriebsmittel betrachtet werden kann, gilt also eine Abschalzeit von maximal 5 s. R. Soboll HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 20 de 20/2003 Gebäudetechnik Überblick im Normen-Dschungel (2) Hinweise zur Nutzung des Normeninformationsdienstes W. Baade, A. Stöcklhuber Der in »de« 18/2003 (Seite 31) vorgestellte Normeninformationsdienst bietet ein umfangreiches Normen- Anzeige der Liste der zugeordneten Dokumente bzw. der Fragen und Antworten zu Praxisproblemen werk. Daraus kann der Nutzer ein für ihn passendes Paket zusammenstellen. Außerdem bietet der Dienst ein Reihe von Such- und Auswahlmöglichkeiten. D ie Auswahl der verschiedenen Optionen erfolgt auf der Startseite, die Sie über die Internetadresse www.online-de.de nach Eingabe der Benutzer-ID und des Kennwortes erreichen. Normbuch für de-Abonnenten Das Normbuch enthält eine Zusammenfassung von ca. 590 Regelwerken, die in Zusammenarbeit von »de« und dem Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg für die »de«-Abonnenten ausgewählt wurden. Diese Regelwerke überdecken alle allgemeinen Tätigkeiten in den Fachbereichen Elektroinstallation, Elektromaschinenbau, Gebäude-, Informations-, Kommunikations- und Sicherheitstechnik des Elektrohandwerks, in vielen Bereichen der Elektroindustrie sowie in Betriebselektriker-, Wartungsund Instandsetzungsabteilungen (siehe hierzu Bild 3 in »de« 19/2003, S. 28). Bild 7: Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg: Auswahl von Normmappen zur Anzeige von deren Inhalten zu Praxisproblemen, die an den Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg gerichtet wurden. Die Anfragen geben Hilfestellung bei gleichen oder ähnlichen Problemstellungen. Zusätzlich werden die Fragen und Antworten den betreffenden Tätigkeitsfeldern zugeordnet und sind auch über die Stichwortsuche nach Regelwerken zugänglich. letzten Bearbeitungszeitraum in den Regelwerken des Normbuchs für »de«Abonnenten ergeben haben. Durch Mausklick kann man direkt verzweigen zu den bibliographischen Daten, den Kurzfassungen und, soweit vorhanden, zu den Originaltexten der angezeigten Regelwerke (Bild 8). Suche nach Tätigkeitsfeldern Letzte Aktualisierungsmeldungen für »de«-Abonnenten anzeigen Die Anzeige der Aktualisierungsmeldungen gibt einen Überblick über alle Änderungen und Ergänzungen, die sich im Mit dieser Option besteht die Möglichkeit, gezielte Normeninformationen für Ihre anstehenden Aufträge und auszuführenden Tätigkeiten projekt- und auftragsbezogen abzurufen. Dieses ist von beson- bfe-Rat, Auswahl und Normenpakete auswählen Unter diesem Menüpunkt erhalten Sie Informationen • über den Inhalt des DIN-Taschenbuchs für das Elektrotechniker-Handwerk und • über die Inhalte der vom VDE-Verlag herausgegebenen VDE-Auswahlen, z. B. für das Elektrotechniker-Handwerk oder der Auswahl zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (Bild 7). Die Rubrik »bfe-Rat« enthält eine Sammlung von Fragen und Antworten Werner Baade, bfe-Oldenburg; Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« »de« 19/2003, S. 26ff 22 Ungültigkeitsvermerke Hinweise auf Ersatzdokumente Ersatzdokumente Bild 8: Auszug aus einer Aktualisierungsmeldung de 20/2003 Gebäudetechnik derer Bedeutung, weil Sie als Praktiker in der Regel nicht die »eine« Norm suchen, sondern für Sie das Wissen und der Überblick über die bei einem bestimmten Auftrag anzuwendenden Regelwerke wesentlich mehr Bedeutung hat. Der Normeninformationsdienst des bfe-Oldenburg hat dazu mehr als 600 praxisrelevante Tätigkeitsfelder zusammengestellt, vorzugsweise aus den Bereichen der Elektro-, Informations-, Automatisierungs- und Gebäudetechnik. 1. Schritt: Suchen nach Schlagwörtern, die »metall« beinhalten Liste mit allen Schlagwörtern Vom Auftrag zur Norm Die Suche nach den Tätigkeitsfeldern erfolgt mittels Schlagwörtern, in ähnlicher Weise wie die in »de« 19/2003 (Seite 26) beschriebene Suche nach Regelwerken. Die Vorgehensweise verdeutlicht das Beispiel »Metallwerkstätten«: • 1. Schritt: Es wird festgestellt, welche Schlagwörter zu dem Bereich »metall« hinterlegt sind (Bild 9). • 2. Schritt: Das passende Schlagwort, hier »Metallwerkstätten« wird markiert und die Suche nach Tätigkeitsfeldern gestartet (Bild 10). • 3. Schritt: Aus der angezeigten Liste der Tätigkeitsfelder wird wiederum das Gewünschte ausgewählt, hier »Metallwerkstätten und ähnliche Einrichtungen zur Be- und Verarbeitung von Metall« (Bild 11). Dem daraufhin angezeigten Tätigkeitsfeld können Sie folgende Detailinformationen entnehmen: • Klassifikation – Interne Bezeichnung des Normeninformationsdienstes zur Verwaltung der Tätigkeitsfelder • Titel • Erläuterungen – Allgemeine Informationen zum Tätigkeitsfeld und Hinweise auf Anforderungen, die besonders zu beachten sind • Suchbegriffe – Gespeicherte Schlagwörter zum Tätigkeitsfeld • Siehe auch Tätigkeitsfeld(er) – Verweise auf andere, »verwandte« Tätigkeitsfelder, die zusätzlich für den Bereich des angezeigten Feldes relevant sind • Zugeordnete Dokumente – Auflistung aller Regelwerke, die in diesem Tätigkeitsfeld von Bedeutung sein können. Durch Mausklick ist die direkte Verzweigung zu den »verwandten« Tätigkeitsfeldern und zu den bibliographischen Daten der zugeordneten Dokumente möglich. Die Kurzfassung der für den anstehenden Auftrag relevanten Dokumente hilft bei der Entscheidung, ob eine Beschaffung des Dokumentes bzw. der Dokumente zur Ausführung des de 20/2003 Bild 9: Suche nach Schlagwörtern zum Begriff »metall« 2. Schritt: Markieren eines Schlagwortes und Suchen nach Tätigkeitsfeld(ern) Bild 10: Suchen nach Tätigkeitsfeldern aus dem Bereich »Metallwerkstätten« 3. Schritt: Auswahl des gewünschten Tätigkeitsfeldes aus der angezeigten Liste Bild 11: Auswahl des gewünschten Tätigkeitsfeldes Auftrags notwendig ist. Für öffentlich zugängliche und berufsgenossenschaftliche Regelwerke stehen z. T. auch die Originaltexte zum Download zur Verfügung. Weitere Hilfen und Hinweise zur Nutzung des Dienstes Auf der Eingangsseite stehen als weitere Hilfen unter dem Button »Bedienung« eine pdf-Datei mit Bedienungshinweisen zum Download und unter dem Button »Programmbedienung« eine Flash-Präsentation zur Verfügung. Weitere Hilfen erhalten Sie, indem Sie den oben links angeordneten Button »Hilfe« anklicken. Hinweise zur Rechtsverbindlichkeit von Normen und Vorschriften sowie eine Erläuterung der Regelwerksabkürzungen unter Angabe der möglichen Bezugsquellen erhalten Sie durch Mausklick auf den Button »Allgemeine Hinweise«. (Ende des Beitrages) 23 Gebäudetechnik Technische Information und Betriebsanleitung Neue Normen, bessere Übersicht, gute Werbung, zufriedene Anwender G. Voß, H.-J. Siegmund Die Dokumentation der technischen Produkte – ob es sich um Fertigungsmaschinen oder Schaltanlagen und elektrische Betriebsmittel zur Stromverteilung handelt – hat viele wichtige Aufgaben: Von der allgemeinen Beschreibung des Nutzens, der Installation der Einrichtung bis zur Betriebsanleitung und dem gefahrlosen Dauereinsatz muss für die unterschiedlichen Aufgaben alles eingehend dokumentiert sein. W ichtig ist auch, die Betriebsanleitung so zu verfassen, dass eine (oftmals in den Auswirkungen unterschätzte) Fehlbedienung der Anlagen den Betreiber nicht zu Regressansprüchen ermutigt. Primär will der Anwender natürlich einen problemlosen Betrieb und schätzt eine vollständige Lieferung einschließlich Dokumentation. Bedeutung Die Einhaltung der Normen, insbesondere der IEC 62079 [1] und der neuen Betriebssicherheitsverordnungen, reicht allein nicht mehr aus. Eine wirklich gut aufbereitete, verständlich beschriebene und durch bildreiche Erklärungen dargebrachte technische Dokumentation beschreibt nicht nur das Betriebsmittel, sondern wirbt auch für den Hersteller des Produktes. Der Nutzer der Anlagen sollte eine gut gegliederte und visualisierte Technische Dokumentation erhalten, deren Hinweise und Einzelschritte problemlos nachzuvollziehen sind (Bild 1). Eine bildliche Darstellung der Einzelschritte hilft hier oft weiter und spart zudem Dipl.-Ing. Gerhard Voß, VDE, war marketingverantwortlich bei ABB in Ladenburg für NiederspannungsSchaltanlagen-Systeme; H.-J. Siegmund ist Geschäftsführer der DSS-Siegmund GmbH, Babenhausen 24 Das CE-Kennzeichen dokumentiert die Einhaltung der Richtlinien und Normen, die nach der EN 62079 in der Konformitätserklärung aufgelistet sein sollten. Die CEKennzeichnung ist zwingend vorgeschrieben und muss nachgewiesen werden, bevor ein Industrieerzeugnis in den Markt eingeführt oder in Betrieb genommen wird. Sie muss sich an der Maschine befinden – deutlich sichtbar, lesbar und dauerhaft angebracht. Dies bescheinigt, dass das Erzeugnis alle Gemeinschaftsrichtlinien zur Bild 1: Vorbildliche Gebrauchs-/Montageanweisung für vollständigen Harmonisierung erfüllt und allen voreinen Flutlichtstrahler schriftsmäßigen Konformitäts-Bewertungsverfahren unterzogen auch noch erhebliche Kosten der Ausarworden ist. beitung und des Umfanges. Hier tun sich Worauf muss ein Hersteller achten? die Entwicklungsingenieure manchmal • Bei neuen Produkten auf die im Geräschwer, da ihnen hier oftmals die Ausbiltesicherheitsgesetz umgesetzten EUdung und Erfahrung in Sachen ÖffentRichtlinien, soweit sie sein Gerät, Malichkeitsarbeit fehlt [2]. schine, Betriebsmittel oder Anlage beFolglich ist die Ausarbeitung der techrühren. nischen Dokumentation und der Be• Zu jeder EU-Richtlinie gehören noch triebsanleitungen ebenso wichtig, wie die EN-Normen, die anzuwenden sind. Präsentation und die Werbung für das Diese EN-Normen enthalten auch Produkt selbst. Was hier an neuen Gesetwichtige Informationen über den Inhalt zen, Normen und Richtlinien eingehalten der Betriebsanleitung. Sollte keine ENwerden muss und welche Erfahrungen Norm vorhanden sein, sind nationale aus der langjährigen Praxis die ErarbeiNormen heranzuziehen. Das ist aber tung einer Dokumentation begleiten sollnur noch sehr selten der Fall. ten, wird im Folgenden beschrieben. • Wichtig: Es gibt eiZu beachten ist: Die Auslieferung des nen regen Handel Produktes erfolgt nur zusammen mit der mit gebrauchten Dokumentation, und diese ist in der Maschinen oder Sprache des Anwenders und des HerstelAnlagen, auch dielers verfasst. Der Hersteller hat zudem se unterliegen den eine Aufbewahrungspflicht der UnterlaEU-Richtlinien, gen über zehn Jahre. z. B. Maschi- Gesetze, Normen, Richtlinien Für den Benutzer eines technischen Produktes steht im Vordergrund, dass er • einerseits die Anleitung so einfach und verständlich wie möglich erhält, • andererseits aber davon ausgehen kann, dass alle gesetzlichen Vorgaben und der Stand der Technik zum Zeitpunkt der Auslieferung eingehalten werden (Bild 2). Bild 2: Bei der Erstellung einer Betriebsanleitung sind verschiedene Aspekte zu beachten de 20/2003 Gebäudetechnik Bild 3: Kritische Durchsicht einer Betriebsanleitung vor der Veröffentlichung • nen-Richtlinie (Interpretationspapier des BMA vom November 2000), Produktsicherheits-Richtlinie (Umbau von Altmaschinen), Produkthaftungs-Richtlinien oder Betriebssicherheitsverordnung (Altbestand). Außerdem gibt es je nach Produkt noch weitere Richtlinien, die in das nationale Recht des Landes umgesetzt wurden. So schreibt jede EU-Richtlinie eine Gefahrenanalyse vor für alle Produkte, die in den freien Verkehr gebracht werden, sei es zum Verkauf, Verschenken oder zum Eigengebrauch. Ziel ist es, dem Benutzer ein sicheres Produkt zu überlassen und die Verantwortung einzugrenzen. Richtiger Aufbau der Dokumentation Der Anwender möchte die notwendige Information schnell und praktisch umsetzen können. Damit bildet die neue EN-Norm (EN 62079) [1] zur Erstellung von Anleitungen in Verbindung mit der VDI 4500 [3] eine gute Grundlage. Eine nach diesen Vorgaben aufgebaute Anleitung mit den entsprechenden Bildern (die das gekaufte Produkt zeigen) ist leicht verständlich. Selbstverständlich gehören die gesetzlichen Vorgaben, die Information aus der Gefahren- und Risikoanalyse mit hinein. Außerdem die Vorgaben aus den EN-Normen, die Anwendung finden. Hierbei sollte man immer vom Benutzer ausgehen und Fachausdrücke sowie Fremdwörter vermeiden. Die Erfahrung zeigt, dass der Leser eine aktive, direkte und kurze Art der Beschreibung bevorzugt, die von anschaulichen Zeichnungen und Bildern untermauert wird (Bild 3). Typischer Aufbau einer Betriebsanleitung Folgende Inhalte sollten Bestandteil sein, je nach Art und Komplexität des Betriebsmittels (Bild 4): • Deckblatt mit Herstelleranschrift und Maschinenangaben • Sicherheitsgrundsätze • Allgemeine Gefahrenhinweise • Inhaltsverzeichnis • Kurzbeschreibung • Technische Daten • Lieferumfang • Transport und Verpackung • Inbetriebnahme 26 de 20/2003 Gebäudetechnik Bild 4: Aufbau einer Betriebsanleitung • Allgemeine Funktionsbeschreibung • Bedienung und Betriebsarten • Mögliche Störungen, Ursachen, Behebung • Wartung • Demontageanleitung • Maßnahmen im Notfall Typische Instruktionsfehler fallen dem kritischen Betrachter immer wieder auf. Hierzu gehören: • Lieferung des Produktes ohne Betriebsanleitung • Fehlender Hinweis auf mögliche Fehler • Fehlende Hinweise zu Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltschutzanforderungen Kritische Sicht der Aufsichtsbehörde Da es sich bei der IEC 62079 um eine internationale Norm handelt, wird es in Zukunft von der Aufsichtsbehörde auch eine kritische Prüfung der Benutzerinformationen geben. Die Anhänge bieten Checklisten für eine Überprüfung. Die Übergangsfrist endet im November 2003, so dass die benannten Stellen diese neue Norm bereits bei der Beurteilung einsetzen. Ausblick Die hervorragende Dokumentation der Betriebsmittel in der Betriebsanleitung und damit auch die Einhaltung der IEC-Norm verbessert die Kundenzufriedenheit [4]. Schon bei der Auftragsvergabe sollte dies fester Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen sein. Für den Hersteller ergeben sich bei der richtigen Erstellung des Konzeptes viele Möglichkeiten der Kosteneinsparung, sowohl bei nationaler wie auch internationaler Anwendung, denn hier ist auch der heimatsprachliche Einsatz zu bedenken. Die Unterstützung eines externen Beraters kann in vielen Fällen eine wertvolle Hilfe sein. Literatur [1] IEC 62079 (Nov. 2001) / DIN EN 62079: Erstellen von Anleitungen. Gliederung, Inhalt und Darstellung [2] H. Duddeck, J. Mittelstraß. Die Sprachlosigkeit der Ingenieure. Leske + Budrich, Opladen 1999, Ladenburger Diskurs der Gottlieb Daimler und Karl Benz-Stiftung [3] VDI-Richtlinie 4500 (Febr. 1995): Technische Dokumentation. Benutzerrichtlinien [4] VDE-Fachseminar am 25. Februar 2003 in Ladenburg: Anpassung der technischen Dokumentation an den neuen internationalen Standard der IEC 62079. Seminarleitung: H.-J. Siegmund, DSS Siegmund, Babenhausen ■ de 20/2003 Gebäudetechnik Internet und EIB kombiniert Andreas Stöcklhuber Mit einem neuen Steuergerät kann man über das Internet auf den EIB Quelle: Bektasic zugreifen. Durch die Schnittstelle erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten beider Systeme. Controller nutzt das vorhandene IP-Netzwerk Der WWW-Controller, von der Firma Bektasic Invisible Control System GmbH aus Wiesloch entwickelt, wird beiden Tendenzen mehr als gerecht (sieDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Bektasic, Wiesloch Bild 1: Dieser Controller verbindet den Europäischen Installationsbus (EIB) mit dem Internet he »de« 18/2002, S. 32). Das Gerät eignet sich für Schalt- und Steueraufgaben der Elektrotechnik sowie der HKL-Technik (Heizung/Klima/Lüftung). Der Controller nutzt das oft schon im Gebäude vorhandene IP-Netzwerk und kommuniziert mit dem offenen TCP/IP im Intraoder Internet. Damit stehen dem Anwender alle auf der PC-Technologie basierenden Lösungen und daraus folgend eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung. Neue Version Eine neue Version des WWWControllers lässt sich nun auch direkt mit dem EIB verbinden. Dies Bild 2: Anbindung des EIB an den WWW-Controller und damit an die bringt eine Rei- Gebäudetechnik he von Vorteiten für Datenaufzeichnungen. Auch len mit sich: Schulungen können entfallen, da die • Einfache Realisierungsmöglichkeit für Bedienung mittels bekanntem Internetumfangreichere Steueraufgaben Browser wie z. B. Internet-Explorer er• Lösung auch für komplizierte Regefolgt. lungsaufgaben • Kostengünstige Einbindung von HKLGebäudetechnik Ausblick EIGENSCHAFTEN DES CONTROLLERS • EIB-Protokoll lesen und schreiben, Daten übergeben, Werte speichern und Alarme senden • Anschluss RJ 45 (Intranet/Internet) • Frei programmierbar • Direkte Anbindung an die PC-Welt • Analoge Ein- und Ausgänge zur direkten Ansteuerung von HKL-Komponenten 28 • Hutschienenmontage • Inklusive Web-Server, Historien-Server mit Datenexport in Excel, E-Mail-Client zur Alarmierung via E-Mail und/oder SMS, komplette Programmier- und Visualisierungssoftware, Symbolbibliothek und komplette Anlagenschemata sowie Makros für Steuer- und Regelprogramme Das nächste Ziel des Herstellers stellt die Integrierung des Bacnet-Standards zur noch leistungsfähigeren Datenübertragung und zur weiteren Vereinfachung der Integrierung von unterschiedlichen Fremdsystemen dar. ■ www.bektasic.de de 20/2003 Quelle: Bektasic M ehr und mehr Handwerksbetriebe sehen sich mit veränderten Anforderungen ihrer Kunden konfrontiert – sie verlangen immer öfter Dienstleistungen aus einer Hand. Zudem zwingt auch die technologische und wirtschaftliche Entwicklung (preiswerte und leichter beherrschbare Technik sowie Billiganbieter aus der Osterweiterung) immer mehr Betriebe zum Umdenken, zum Neuorientieren und zum Neuausrichten. Ein Zukunftsmarkt des Elektrohandwerks ist die Gebäudetechnik: Die Intelligenz liegt im Produkt und nicht in der Fähigkeit. In der Gebäudetechnik zeigt sich ein Trend hin zu integrierbaren und zukunftssicheren Systemen. Es sind offene Systeme gefragt – allen derzeitigen Erfordernissen problemlos anpassbar und leicht erweiterbar für künftige Anforderungen. Eine wichtige Rolle auf dem Sektor Gebäudetechnik wird die Verwendung von IP-Netzwerken sowie die Datenübertragung mittels TCP/IP spielen. • Höhere Geschwindigkeiten bei gruppenüberschreitendem Datenverkehr • Einheitliche Schnittstelle zu verschiedenen Systemen • Kompatibilität zu offenen Leitsystemen • Fernabfrage und Alarmmeldung auch ohne PC in der EIB-Anlage • Einfache Anbindung an PC-Komponenten. Der Investitionsschutz ist durch diese zukunftssichere und leicht erweiterbare Lösung gegeben. Fremdsysteme lassen sich einfach einbinden und Daten ohne großen Aufwand an die Managementebene übergeben. Viele Kosten können eingespart werden, so gibt es z. B. keine Lizenzgebühren, keine Software- oder UpdateKosten, keine zusätzlichen Kosten für Fernwartung oder Alarmierung via E-Mail und/oder SMS, keine extra Kos- Gebäudetechnik Andreas Stöcklhuber Zweckbauten und Bürogebäude müssen meist spezielle Kriterien erfüllen, wenn sie als attraktive und lukrative Immobilien gelten sollen. Neben guter infrastruktureller Anbindung und Kundennähe spielen vor allem Ge- Bild 1: Martin Becker: »Zukunftsorientierte Gebäudetechnik basiert letztendlich auf der Vernetzung der Gewerke«. sichtspunkte wie Raumflexibilität eine entscheidende Rolle bei der Planung von Zweckbauten und Dienstleistungsstandorten. E lektroinstallationen, die sich bei Bedarf problemlos veränderten Nutzungsbedingungen anpassen, erhöhen die Attraktivität eines Bürogebäudes. Berücksichtigt man die Tatsache, dass heute schon Komponenten der Gebäudeautomation für rund 110 Mrd. € jährlich eingesetzt werden, zahlt sich die Kenntnis von effizienten Applikationsmöglichkeiten im Bereich der Installationstechnik sehr schnell aus. Zehn Thesen zur fortschrittlichen Gebäudetechnik formulierte der Gastreferent Prof. Dr.-Ing. Martin Becker (Bild 1), Ingenieurbüro Becker und Professor an der FH Biberach, in Rahmen eines Expertenworkshops von Wieland Electric GmbH, Bamberg. Ausgehend von den wachsenden Anforderungen an Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Wieland Electric, Bamberg eine intelligente Gebäudetechnik, zeigte er anhand der Lebenszyklusbetrachtung eines Nutzgebäudes auf, wie dieser Herausforderung begegnet werden kann. Zukunftsorientierung durch Systemintegration Zukunftsorientierte Gebäudetechnik stellt Architekten, Planer und Investoren vor neue Aufgaben. Denn wie schafft man die Grundlage, innovative und adäquate Technologien einzubinden, um auch später auf veränderte Arbeitsabläufe und Nutzungsbedingungen reagieren zu können (Bild 2)? Quelle: Wieland und variable Nutzungsmöglichkeiten Bild 2: Die steckbare Elektroinstallation »gesis« bietet Flexibilität bei Nutzungsänderungen ZEHN THESEN ZUR MODERNEN GEBÄUDETECHNIK • Architektur und Gebäudetechnik sind als gemeinsame Entwurfs- und Bau-Aufgabe zu verstehen. • Planen, Bauen und Betreiben sollte im Sinne eines ganzheitlichen Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet werden. • Der Gebäudebetrieb findet im Spannungsfeld des »magischen Dreiecks« aus Kosten, Nutzbarkeit und Nachhaltigkeit statt. • Die Gebäudeautomation ist als Optimierungswerkzeug zu verstehen. • Ethernet sowie Intra- und Internet sind als technologische Triebfedern auf dem Weg zur webbasierten Gebäudeautomation zu sehen. 30 Quelle: Wieland Trends in der Gebäudetechnik • Die Raumautomation ist ein neues, zukunftsträchtiges Betätigungsfeld für die Elektrobranche. • Gebäudeautomation und Gebäudemanagement sollte aus systemischer Sicht entwickelt werden. • Ein unternehmensweites Informationsmanagement bildet die Schlüsselaufgabe für einen effizienten Gebäudebetrieb. • Durch Vernetzung so genannter »Smart Areas« wird die Gewerketrennung überwunden. • Die Umbruchphase im Bauwesen sollte als Herausforderung und Chance gesehen werden, neue Betätigungsfelder zu erschließen. Systemintegration bietet hierbei die Möglichkeit, die verschiedenen Gewerke im Hinblick auf das spätere Nutzungsverhalten effizient zu verbinden, ohne dabei Wirtschaftlichkeit und Betriebskosten des Gebäudes außer Acht zu lassen. Mit bedarfs- und anwesenheitsgeführter oder nutzungsabhängiger Leistungsregelung und Steuerstrategie existiert vor allem im Bereich der Gebäudeautomation erhebliches Optimierungspotenzial. Zunehmend wird auch die Gebäudefassade in diesen Prozess eingebunden und als aktives Bauelement gesehen, welches durch die Integration entsprechender Elektroinstallation entschieden zum Raumklima beitragen kann. So lässt sich z. B. Sonnen- und Blendschutz in die Fassade integrieren. Denkbar sind auch Photovoltaik-Fassaden oder die Einbindung von Fassaden in ein RWAKonzept (Rauch-Wärme-Abzug). Der Begriff »Raumautomation« umfasst das Zusammenspiel von Gebäudefassade und Raumnutzung, welches die Basis bildet für ein effizientes und funktionserfüllendes Raumklima. Mit busfähigen Sensoren und Aktoren, wie Raumbediengeräten, Multisensoren etc., kann man das Raumklima gezielt, belegungsabhängig und individuell steuern. Vernetzung der Gewerke Die genannten Beispiele zeigen, dass eine zukunftsorientierte Gebäudetechnik letztendlich auf der Vernetzung der Gewerkesteuerung basiert. Das Ziel ist eine »intelligente« Gebäudeautomation auf der Grundlage von Ethernet sowie Interund Intranet-Technologien – und in letzter Konsequenz die Vision eines »Smart Buildings«, das mit Hilfe mobiler Assistenten nutzerspezifisch und eigenständig nach Vorgabe bestimmter Bewertungsund Optimierungskriterien funktioniert. Dieses Gebäude unterteilt sich in so genannte »Smart Areas«, die durch vernetzte, mobile mikroelektronische Systeme gesteuert werden. Diese sind i. d. R. für den Nutzer nicht sichtbar. Die Entwicklung in der Gebäudetechnik tendiert immer mehr von einer punktuellen Systemplanung zu einer übergreifenden Integrationsplanung. ■ de 20/2003 Gebäudetechnik Andreas Stöcklhuber Auf der diesjährigen Stuttgarter Messe »eltefa« stellte Gira den »SmartSensor« vor – eine Kontroll- und Bedieneinheit der Instabus-Installation für einzelne Räume. Er eignet sich für Büro- und Verwaltungsgebäude, für Hotels, Kliniken oder Kanzleien, aber auch für den gehobenen Privatbereich. D er »SmartSensor« (Bild) vereinigt die Funktionen von Temperaturregler, Infodisplay und einer Reihe von Tastsensoren. Der Nutzer kann maximal zwölf Aktoren ansteuern. Außerdem kann der Endkunde selbständig bis zu acht Szenarien hinterlegen und abrufen. Mit dem »SmartSensor« lassen sich alle Instabus-Funktionen eines Raumes einfach kontrollieren und steuern. Über einen integrierten Temperaturfühler im Bedienknopf des Gerätes erfasst das Gerät die aktuelle Raumtemperatur und reguliert sie mittels eines einstellbaren Sollwerts. Das Gerät kann Stellantriebe mit stetigem und mit schaltendem Stellsignal ansteuern. Bedienung: Drücken und Drehen Bedienen lässt sich das Gerät über ein Display und einen Bedienknopf zum Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Gira, Radevormwald de 20/2003 Drücken und Drehen – eine einfache, intuitive Handhabung, die vielerorts bereits Standard ist, z.B. beim Navigationssystem im Auto. Häufige Funktionen kann man aber auch direkt über vier Wippen am Gerät abrufen. Durch Drehen des Bedienknopfes scrollt man das Menü im Display. Das Drücken des Knopfes bestätigt die Auswahl eines Menüpunktes. Zum Schutz vor unbefugten Änderungen lassen sich einzelne Menüpunkte durch Passwörter sichern. Zur besseren Orientierung im Dunkeln ist der Bedienknopf orangefarben hinterleuchtet. Im Schlafmodus kann er auch mit einer Masterfunktion belegt werden, z.B. »Zentral Licht an«. Variable Anzeige Das LC-Display wird über weiße LED hinterleuchtet und ist voll grafikfähig. So kann man z.B. im Objektbereich auch Firmenlogos einbinden. Es umfasst vier Zeilen inklusive einer Sonderzeile für Statusinformationen, wie die Abweichung des Temperatursollwerts. Für den Einsatz in Betrieben mit internationaler Ausrichtung – etwa in großen Hotels – kann man das Display des »SmartSensors« von der Landes- auf eine Fremdsprache umschalten. Wird das Gerät über eine längere, frei definierbare Zeit nicht bedient, schaltet es sich in den Schlafmodus, in dem das Display Datum, Uhrzeit und aktuelle Raumtemperatur anzeigt. Man kann aber auch andere Aussagen festlegen, etwa Begrüßungstexte. Daneben verfügt das Display noch über zwei weitere Ebe- Quelle: Gira Bedieneinheit für den EIB Den »SmartSensor« in den Abmessungen 93 mm x 170 mm x 17 mm (Tiefe mit Drehknopf: 30 mm) gibt es in den Farben Reinweiß, Alu und Anthrazit; lieferbar ist er ab Dezember 2003 nen, die mit dem Bedienknopf angesteuert werden können. Zudem zeigt das Display Textmeldungen, die über den EIB übertragen werden (Ascii-Textmeldungen mit bis zu 14 Zeichen), z.B. Alarmmeldungen oder hausinterne Mitteilungen in SMS-Form. Zur akustischen Anzeige von Meldungen lassen sich drei unterschiedliche Töne konfigurieren. Die Funktionalität des »SmartSensors« lässt sich über Software-Updates erweitern. Ein Flash-Speicher ermöglicht die Integration von Aktualisierungen ohne zusätzlichen Aufwand und unnötige Kosten für den Bauherren, denn das Gerät muss bei kurzfristigen Neuerungen nicht extra umgerüstet werden. ■ 31 Gebäudetechnik Effektive Klimatisierung von Serverräumen Energiekostensenkung durch einfache Anlagenveränderungen haben. Entsprechendes gilt auch für die planerische Leistung. Eine »integrale Planung« berücksichtigt von vornherein alle Gewerke, was eine effiziente Systemlösung ohne überflüssige Sicherheitszuschläge begünstigt. Thorsten Brose Das Rechenzentrum mit dem Serverraum stellt in vielen Büro- und Verwaltungsgebäuden einen Energieverbrauchsschwerpunkt dar, vor allem wegen des Energiebedarfs für Lüftung und Klimatisierung. Im Rechenzentrum lassen sich die Energiekosten eines Unternehmens oft mit geringen Mitteln senken. O hne Informations- und Kommunikationstechnik läuft in einem Unternehmen der betriebliche Alltag nicht mehr. Tabellenberechnungen, Datenbanken oder die schriftliche Korrespondenz laufen ebenso über die elektronische Datenverarbeitung (EDV) wie Konstruktions- und Planungsarbeiten. Hinzu kommen Internet, Telefon und Telefax. Die dafür notwendige Infrastruktur, z. B. Server oder Großrechner und die Datennetze, befinden sich meist in einem EDV- oder Serverraum bzw. einem Rechenzentrum. Diese Räume verfügen über Klimaanlagen und in der Regel über Anlagen zur Stromversorgung im Notfall, z. B. USV. Meist wiegt der betriebswirtschaftliche Schaden durch Datenverlust bzw. den Personaleinsatz zur Wiederherstellung der Daten schwerer als eine Senkung der Energiekosten. Andererseits haben die Anwender nur eine vage Vorstellung von den Energiekosten, die durch das Rechenzentrum entstehen, bzw. mit welch geringen Aufwändungen sich die Energiekosten reduzieren lassen. Schritte zur Energieeinsparung Die Erfassung des Status Quo für den energietechnischen Zustand des Rechenzentrums steht am Anfang der Optimierung: • Wie hoch sind Energieverbrauch und kosten? Welchen Anteil haben sie bezogen auf die Gesamtwerte für das Gebäude bzw. den Standort? Dipl.-Ing. Thorsten Brose, Berater der Energieagentur (EA) NRW, Wuppertal 32 Im Rechenzentrum eines Düsseldorfer Verlagshauses befand sich der Temperaturfühler der Regelung über den USV-Anlagen und maß fälschlicherweise die Abwärme der USV. Daher arbeiteten die Klimaanlagen immer mit Volllast. Das Umsetzen des Temperaturfühlers und eine schrittweise Anhebung der zulässigen Raumtemperatur von 19 °C auf 23 °C ergeben eine Leistungssenkung von 5 kW und Einsparungen von 2 900 €/a. • Wie stark hat sich die Informationsund Kommunikationstechnik seit Inbetriebnahme des Rechenzentrums verändert? Wurde die Infrastruktur, insbesondere die raumlufttechnischen Anlagen (RLT) und die Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), den Veränderungen angepasst? • Welche Sollwerte sollen Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben und weshalb? Wie hoch sind die Istwerte? Ferner sollte man bei der Planung von Einsparmaßnahmen folgende organisatorischen Regeln einhalten: • Je früher alle Beteiligten, z. B. Systemadministratoren, IT-Verantwortliche sowie technische und kaufmännische Leitung, eingebunden werden, desto höher fällt die Akzeptanz der Maßnahme aus. • Der Energieverbrauch stellt bei Ausschreibungen ein nicht zu unterschätzendes Kriterium dar. Die Berücksichtigung der Energieverbrauchskosten über die gesamte Lebensdauer der Geräte ist für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unentbehrlich. • Eine regelmäßige Überwachung – und bei Bedarf Korrektur – der Energieverbräuche (Energiecontrolling) sichert die Wirksamkeit von Maßnahmen. Bei Neuanschaffungen oder Veränderungen macht sich ein höherer Anschaffungspreis für effiziente Anlagen schnell bezahlt, wenn diese niedrigere laufende Kosten als billigere Vergleichsprodukte Lüften und Klimatisieren Die Anschaffung effizienter EDV-Geräte und durchdachte Planung stellen die Weichen für geringe Betriebskosten. Während für einen kleineren Serverraum herkömmliche Klimaschränke oder -truhen (Split-Geräte) zum Einsatz kommen können, erfolgt die Zuführung klimatisierter Luft in einem großen Maschinenraum in der Regel über einen Doppelboden. Absaugeinrichtungen in der abgehängten Decke oder in Leuchten führen die erwärmte Abluft aus dem Raum. Anlagenlüfter wälzen die Raumluft durch die Schaltanlagen und -schränke. Die Kühlung durch freie Außenluft kann den Energieverbrauch der Kälteerzeugung erheblich reduzieren, da die Kältemaschinen nur noch arbeiten, wenn die Außentemperatur z. B. 12 °C überschreitet. Liegt sie darunter, erzeugt ein anteiliger Austausch mit Frischluft in der Zuluft die benötigte Kälte. Die Kaltwassertemperatur sollte daher möglichst hoch liegen, um an vielen Tagen ein nutzbares Temperaturgefälle zwischen Kaltwasser und Außenluft aufrecht zu erhalten. Dabei unterscheidet man zwei Arten der Kühlung: • Direkte freie Kühlung: Durch Erhöhen des Außenluftanteils erhält die Raumluft mehr kalte Luft. Der Aufwand für die Luftaufbereitung nimmt dabei allerdings zu. Insbesondere steigt der Energieverbrauch für die Befeuchtung. • Indirekte freie Kühlung: Im Freien aufgestellte Luft-Wasser-Wärmetauscher werden hydraulisch in den Kaltwasserkreislauf eingebunden – so genannte Glycoler oder herkömmliche Kühltürme – und geben die Wärmelast an die Umgebung ab. de 20/2003 Gebäudetechnik Planung und Konzeption Die Planung und Konzeption der RLTAnlagen sollte folgende Aspekte berücksichtigen: • Vermeiden eines zusätzlichen Wärmeeintrags, z.B. durch Beleuchtung und Außenfenster mit Sonneneinstrahlung. • Installieren eines Fühlers für Raumtemperatur und -feuchte in einer Höhe von 1,50 m bis 1,80 m mit Abstand zur Wärmequelle, sonst kann es systematische Fehlsteuerungen geben (Bild). Die Luftführung im Maschinenraum und innerhalb der Geräte beeinflusst die Effizienz der gesamten Kühlung besonders stark. Deswegen sollte man • grundsätzlich auf hohen Wirkungsgrad der Ventilatoren achten; von den Lieferanten sollten Angaben zur Toleranzklasse nach DIN 24166 verlangt und nur solche der Klasse 1 (maximal Klasse 2) eingesetzt werden, • kalte Zuluft im Raum immer von unten nach oben führen, sonst benötigt man einen 30 % bis 40 % höheren Zuluftstrom mit entsprechend höherem de 20/2003 Energieverbrauch für die Ventilatoren und gegebenenfalls für die Aufbereitung der Luft, • darauf achten, dass auch Umluftgeräte die warme Abluft oben ansaugen und die kalte Luft unten ausblasen, • bei flexibler Flächennutzung die Luftführung und -auslässe variabel aufbauen und regelmäßig anpassen, • bei mehreren Klimaanlagen darauf achten, dass keine Querströmungen entstehen, z.B. durch Einziehen von Trennwänden, • energieintensive Komponenten, z.B. Hauptprozessoreinheit und Festplatten so im Raum gruppieren, dass sie eine optimale Luftführung ermöglichen; die direkte Kühlung von Schränken ist effizienter als die Kühlung des ganzen Raumes. • beim Aufbau der Anlagen bzw. dem Einbau neuer Komponenten die Luftführung nicht behindern. Optimieren der Betriebsparameter Die Anforderungen an die Raumluft hinsichtlich Temperatur, relativer Feuchte und Staubbelastung haben sich mit der Abkehr von Großrechnern reduziert. Dies erlaubt die Optimierung einiger Betriebsparameter der raumlufttechnischen Anlagen. Nach Empfehlung führender Computerhersteller, z.B. IBM, Siemens, DEC, und sonstigen Experten soll die zulässige mittlere Raumtemperatur in EDV-Räumen bei 26 °C liegen. Mit einer Erhöhung der Raumtemperatur um 1 °C sinkt der Energieverbrauch der Klimaanlagen um rund 3 % bis 4 %. Nach Möglichkeit sollten sich Lufttemperatur und -feuchtigkeit in Abhängigkeit von der Jahreszeit so verändern, dass der Luftzustand möglichst dicht am Zustand der Außenluft liegt. ■ Die zulässige mittlere Raumlufttemperatur in EDV-Räumen ist auf 26 °C festzulegen. 33 Gebäudetechnik Stereoklang von zentraler Stelle Beschallungsanlage für Wohnung und Büro Quelle: Graf A 34 Quelle: Graf Bild 2: Drahtgebundene Fernsteuereinheit zum Einbau in Unterputzdosen; über diese Einheiten lässt sich jeder Ausgangskanal der Beschallungsanlage in seinen Parametern einstellen Fernsteuerung über Kabel und Funk Für die Bedienung der Anlage stehen zwei Fernsteuerungsmöglichkeiten zur Verfügung. • Die drahtgebundene Steuereinheit sitzt in einer Standard-Schalterdose und erlaubt · das Ein- und Ausschalten der Quellen und der Bereichsbeschallung, · die digitale Lautstärkeregelung, · die Einstellung von Höhen, Tiefen und der Balance, · den Programmwechsel mit Anzeige des gewählten Quellenkanales, · den Funktionswechsel an den Quellengeräten mit Anzeige der Funktion sowie · die priorisierte Bearbeitung allgemeiner Lautsprecherdurchsagen (Bild 2). • Mit der funkgestützten Fernbedienung kann man weitgehend unabhängig vom Standort · die Lautstärke und Klangfarbe sowie · das Programm und die Funktionen für jeden einzelnen Bild 3: Steuereinheit Raum individuell ein- für Funkfernsteuestellen (Bild 3). Die rung; die FunkfernFunksteuerung basiert steuerung lässt nur auf einem Netz von Ba- die Veränderung der sisstationen, welche an wichtigsten Paramegeeigneten Stellen im ter zu Gebäude angebracht sein müssen und Drahtverbindung zur Zentrale haben. Die Anzahl der Basisstationen hängt auch von der Belegung der Räume und Ausbreitungsfähigkeit der Funkwellen ab. ■ www.graf-electronic.de Quelle: Graf Das zentrale Steuergerät verfügt über die Eingänge für die Quellen und die Fernsteuerungen sowie über fünf AusEine Raumbeschallungsanlage stellt gangskanäle. Jedes zuschaltbare ErStereoklänge in mehreren Räumen weiterungsgeräte bietet weitere fünf gleichzeitig von verschiedenen TonAusgangskanäle. Das Zentralgerät kann bis zu sieben Erweiterungseinheiten anquellen zur Verfügung. Sie bietet steuern. Auf diese Weise lässt sich das draht- und funkbasierte FernbedieSystem an unterschiedliche Gebäudegrönung zur Steuerung. ßen und Anforderungen anpassen. Die Audiozentrale steuert die angeschlossenen Quellen entweder über Funktionswechselkarten oder Infrarotuch in der Zeit von Fernsehen schnittstellen, vorausgesetzt, diese verfüund Internet haben Audioanlagen über gen ihren Stellenwert, um Infor• Speicher für die Wiedereinschaltung mationen zu übertragen und die Wohnnach Stromausfall, damit die Quelle kultur zu erhöhen. Weiterhin wirkt nach einem Stromausfall den vorherHintergrundmusik in Arztpraxen und gehenden Schaltzustand automatisch Büros beruhigend und entspannend auf wieder einnehmen kann, Kunden und Angestellte. Schließlich • Funktionswechsel über Direkttasten, kann man über die Beschallungsanlage weil jede Funktion in den WechselkarSprachsteuerung, z. B. Patientenaufrufe, ten einen eigenen Schaltkanal hat, oder realisieren. • IR-Steuerung, welche über entsprechend programmierbare IR-Koppler Technikzentrale statt vieler den Steuersignalaustausch zulässt. Kleingeräte Die Beschallung jedes Raumes kann auf drei verschiedene Arten erfolgen. Die Beschallungsanlage »S 9000« von • Zwei Lautsprecher mit einer Impedanz Tutondo bietet die Versorgung von bis von je 8 Ω erhalten eine Leistung von zu 40 Räumen mit Stereosignalen aus je 2,5 Wrms. Diese Variante eignet sich bis zu neun Quellen, z. B. Tuner, Audiokassetten, CD oder DVD (Bild 1). Zur für kleine Räume in nicht zu großer Einspeisung von aktuellen gesprochenen Entfernung von der Zentrale. Informationen kann man Mikrofone an• Je zwei oder mehr aktive Lautsprecher schließen. erhalten die Stereosignale über geschirmte Leitungen. Pro Steuereinheit bzw. Erweiterungsgerät kann man Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, maximal 20 aktive Lautsprecher annach Unterlagen von Graf Elektronik, schließen. Wolfratshausen • Der für jeden Kanal vorhandene Ausgang »Main Out 1 Vrms« gibt sein Stereosignal an eine Stereoverstärkerendstufe. Diese entspricht in ihrer Dimensionierung den angeschlossenen Lautsprechern und erlaubt die beliebige Vervielfachung des Audiosignales. Die Steuerung von Lautstärke und Klang erfolgt über das Tonsignal aus der Zentrale. Bild 1: Grundriss einer Wohnung mit eingezeichneten Für die genannten BeschalLautsprechern (gelbe Punkte) und Fernsteuerungen lungsmöglichkeiten bietet je(grüne Dreiecke); für jeden Raum lassen sich andersartige Lautsprechersysteme festlegen und die Beschal- der Ausgangskanal die entsprechenden Anschlüsse. lungsparameter separat einstellen Josef von Stackelberg de 20/2003 Gebäudetechnik PC-Vernetzung über die Telefonleitung PC-Vernetzung im privaten Bereich Quelle: Merten als Markt für den Elektroinstallateur? Dies ermöglicht ein neues System von Merten: Hier übernimmt die vorhandene Telefonleitung zu- Bild 2: An eine Dose kann man ein analoges Telefon und ein digitales Netzwerkgerät anschließen (links: Kombidose UAE/TAE, rechts: 2 x UAE) sätzlich die Funktion des Netzwerkkabels. D as System trägt die Bezeichnung »Line 21« (gesprochen »Line two one«) und bedeutet sinngemäß »zwei Dienste über eine Leitung«. Über das Standard-Telefonkabel kann man weiterhin telefonieren. Zusätzlich vernetzt es aber nun die im Haus vorhandenen netzwerkfähigen Geräte, z. B. PC, Drucker, Webkamera oder digitaler Videorekorder (Bild 1). Schnelle Installation Da Line 21 mit der vorhandenen vieradrigen Telefonleitung auskommt, muss man keine zusätzlichen Leitungen verlegen. Man ersetzt nur die existierenden Telefonanschlussdosen durch Line-21Anschlussdosen (Bild 2). Diese haben je eine Buchse zum Anschluss • eines analogen Telefons/TK-Anlage (TAE oder UAE) und Quelle: Merten Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Merten, Wiehl Bild 1: PC-Vernetzung über die vorhandene Telefonleitung de 20/2003 niert mit analogen und mit ISDN-TKAnlagen. Bei den ISDN-TK-Anlagen ist allerdings Voraussetzung, dass analoge Endgeräte vorhanden sind. Mit »echten» ISDN-Endgeräten kann man Line 21 nicht nutzen. Mit Analog-DSL funktioniert das System ebenfalls, mit ISDN-DSL in der Regel auch, da der Kunde dann normalerweise eine entsprechende TK-Anlage verbaut hat. Zur einfacheren Herstellung der Verbindungen in der Verteilung gibt es außerdem ein Sechsfach-Patch-Panel REG mit sechs verschließbaren RJ45Ports und zwei LSA+-Anschlussleisten pro Line-21-Link (oder auch Strecke). An das Patch-Panel kann man u. a. den • eines digitalen Netzwerkgeräts. Im einfachsten Fall benötigt man nur ein Einkoppelelement (z. B. Doppel-UAEDose im Keller) und ein Auskoppelelement (Kombidose im Arbeitszimmer) sowie die vieradrige Leitung dazwischen. Pro Leitung lassen sich ein analoger und ein digitaler Teilnehmer anschließen. Die vier Adern reichen aus, um gleichzeitig zu telefonieren und Daten via Ethernet-Protokoll über die Leitung zu übertragen. Eine von Merten entwickelte Elektronik gewähr- Bild 3: Einfache Verlängerung des DSL-Anschlusses leistet die parallele Übertragung der Signale und deren Trennung Internet-Controller IC 1 anschließen. an den Auslassdosen. So kann man mit Auf diese Weise schafft man die VerbinLine 21 z. B. auch einen bestehenden dung zwischen Ethernet und EIB. DSL-Anschluss verlängern (Bild 3). Die Übertragungsgeschwindigkeit Mit Line 21 lassen sich Übertrareicht aus, um z. B. auch Audiodaten zu gungsgeschwindigkeiten von maximal übertragen. So kann der Kunde z. B. ei100 Mbit/s erreichen. Die maximale Leinen PC als zentralen MP3-Server nuttungslänge kann bis zu 50 m betragen. zen, in jedem Zimmer die Audiodaten Bis zu 30 m garantiert Merten die Geabrufen und über ein entsprechendes schwindigkeit von 100 Mbit/s, bei länEndgerät Musik hören. Wenn die Telegeren Leitungen kann es vorkommen, fon-Verdrahtung bis in jedes Zimmer dass die Übertragungsgeschwindigkeit nicht vorhanden ist, besteht z. B. die auf 10 Mbit/s absinkt. Das System funkMöglichkeit, Line 21 zwischen den Etationiert auch mit älteren vieradrigen gen als Backbone-Verkabelung zu legen Telefonleitungen in der so genannten und in den Etagen die Daten weiter per Stern-Vierer-Verseilung – allerdings Funk zu übertragen. kann dann der Fall eintreten, dass sich die Übertragungsgeschwindigkeit auf Verfügbarkeit 10 Mbit/s reduziert. Die Line-21-Komponenten (Kombidose, UAE-Dose, Patch-Panel, Patchkabel) Einsatzmöglichkeiten und sind ab sofort lieferbar. Die AnschlussAnwendungen dosen lassen sich mit allen Designs aus dem Merten-Schalterprogramm kombiAnaloge Telefone lassen sich direkt an nieren. Parallel wird Line 21 auch von Line 21 anschließen. TK-Anlagen – auch Rutenbeck vertrieben. mit Schraubklemmen – kann man ebenfalls direkt ankoppeln. Line 21 funktio■ 35 Quelle: Merten Andreas Stöcklhuber Elektroinstallation CAD für alle Ohne teure CAD-Software Zeichnungen drucken und korrigieren Michael Muschong Mit geeigneten, zum Teil kostenlosen Applikationen lassen sich CAD-Daten im DFW-6-Format schreibgeschützt weitergeben. P laner und Konstrukteure setzen bei ihrer Arbeit in verteilten Projektteams immer mehr auf die elektronische Weitergabe ihrer Zeichnungen und Pläne. Wer schon in großen Projekten gearbeitet hat, kennt dieses Problem: Viele Informationen aus unterschiedlichen Quellen – sei es von Partnern oder Lieferanten – müssen in die Konstruktionspläne integriert werden. Jeder braucht sofort die aktuellen Daten, aber nicht jeder soll die Zeichnungen ändern dürfen. Optimiertes CAD-Format für Zeichnungsweitergabe Für diesen Zweck eignet sich das digitale Zeichenformat DWF (Design Web Format). Die Fa. Autodesk, Hersteller von AutoCAD, entwickelte eine neue Version unter der Bezeichnung DWF 6. Dieses Format kann der Anwender mit Schreibschutz versehen. Es eignet sich als Basis für die nahtlose interne und externe Verteilung von Konstruktionsdaten in Unternehmen. Damit sinkt der Aufwand für die Erstellung von CDs oder Papierkopien sowie für die Abstimmung und den Versand sämtlicher Informationen und Daten. Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen der Autodesk Deutschland GmbH Bild 1: DWF-6- versus PDF-Format; Dateigröße und Konvertierungszeit einer Autocad-Zeichnung Effizientes Dateiformat Bild 2: Der Express Viewer gestattet Ansehen und Drucken von DWF-6-Dateien mit gezieltem Ausblenden von Layern Ergänzend hierzu bietet Autodesk einige – zum Teil kostenlose – Applikationen für den Umgang mit DWF-6-Dateien an. Der »DWF Creator« sorgt z. B. für die schnelle Umwandlung von Daten in das DWF-6-Format. Diese Software arbeitet im Verbund mit AutoCAD 2002 oder einer darauf basierenden Lösung. Damit können auch Anwender mit den älteren AutoCAD-Versionen von den Vorteilen des neuen Formats profitieren. Mit dem »Express Viewer« kann der Anwender die Dateien auch ohne AutoCAD-Installation betrachten und ausdrucken. Der CAD-Betrachter »Volo View 3« bietet gegenüber dem Express Viewer eine Reihe zusätzlicher Funktionen. Leistungsfähigkeit des DWF-Formats Zielformat erzeugte Dateigröße Konvertierungszeit Mögliche Auflösung Bildaufbauzeit im Betrachter (Rendering time) DWF 69 KB 4s 150 dpi bis 60 Mdpi 0,1 s (Express Viewer) PDF-Dateien zeigen Schwächen beim Umgang mit CAD-Daten 38 Unter der Verwendung der verschiedenen Autodesk-Applikationen passt der Anwender die Datenbetrachtung an seine individuellen Bedürfnisse an. So ermöglicht z. B. AutoCAD 2004 das Zusammenfassen mehrerer Zeichnungen in einer einzigen DWF-Datei. Der Vorteil dabei: Sämtliche Projektdaten mit allen Zeichenblättern passen in eine schlanke Datei, die sich leicht versenden lässt. Ein Passwortschutz sorgt für eine weitere Zugriffskontrolle. PDF 1624 KB 85 s 72 dpi bis 4000 dpi 7s (Adobe Acrobat Professional 6.0) In der Praxis hat sich weltweit für den allgemeinen Dokumentenverkehr eine andere Methode durchgesetzt, Dokument weiterzugeben. Hierbei benutzten die Anwender das PDF-Format der Firma Adobe. In Unternehmen hat sich dieses Format gut bewährt, bietet es doch eine Reihe komfortabler Funktionen. Da es jedoch nicht eigens für CAD entwickelt wurde, ist es in seinen Leistungswerten dem DWF-Format bei der Weitergabe von CAD-Zeichnungen unterlegen (Bild 1 und Tabelle). Die in der Tabelle aufgeführten Werte ermittelte Autodesk mit folgender Konfiguration: • IBM X24 ThinkPad mit mobilem Intel Pentium III, 1,13 GHz, • 640 MB RAM, • Windows XP 5.1., • Software: AutoCAD 2002, AutoCAD 2004, Adobe Acrobat Professional 6.0 und Autodesk Express Viewer 3. Als Ausgangsdatei diente eine CAD-Datei im DWG-Format. Für den schnellen Blick Am einfachsten lassen sich DWF-Daten mit dem Autodesk Express Viewer betrachten (Bild 2). Die kostenlose Software verwendet hierfür das so genannte Advanced Graphics System, eine Lösung, die in vielen Autodesk-Anwendungen bereits enthalten ist. Flexible Druckoptionen in Autodesk Express Viewer ermöglichen z. B. selektives Drucken verschiedener Layouts im PublishingFormat DWF 6, maßstabsgetreues Drucken oder die Darstellung von Kacheln. Der Express Viewer eignet sich auch für weniger erfahrene CAD-Anwender. de 20/2003 Elektroinstallation kann in Windows-Standard-Applikationen integriert werden. Autodesk Express Viewer und DWF Creator gibt es frei zum Download auf der Autodesk-Homepage unter www.autodesk.de. Der DWF Creator ist allerdings auf 120 Tage Laufzeit beschränkt. Anschauen und bearbeiten Bild 3: Volo View 3 kann zusätzlich Zeichnungsdetails messen sowie Korrekturanmerkungen und Freihand-Strichlinien in die Zeichnung einbetten Als ActiveX-Steuerelement ist der Autodesk Express Viewer erweiterbar und Die neue – nicht kostenlose – Version Volo View 3 erlaubt es, digitale Daten zu betrachten, zu prüfen, Korrekturen anzumerken, zu messen und zu plotten, und das auch ohne installiertes Konstruktionsprogramm (Bild 3). Es stellt 2D- und 3D-Ansichten dar und erzeugt hochwertige Druckergebnisse. Aufgrund der einfachen Benutzeroberfläche benötigt der Nutzer keine Kenntnisse der ursprünglich verwendeten CAD-Software. Volo View 3 unterstützt zahlreiche Dateiformate, u.a. DWG-, DXF- und DWF-Dateien aus AutoCAD. Es unterstützt auch in AutoCAD 2004 und Autodesk Inventor 7 erzeugte Dateien. Darüber hinaus zeigt Volo View 3 auch benutzerdefinierte Objekte in Autodesk Architectural Desktop- und Autodesk Mechanical Desktop-Dateien an. Bei Rastergrafiken unterstützt Volo View 3 dreizehn Dateiformate, z.B. BMP, JPG und PNG. ■ www.autodesk.de Elektroinstallation Bauen und Verlegen mit System Michael Muschong Ein System aus Kalksandsteinen mit integrierten Installationskanälen im Quelle: KS-Quadro e.V. 12,5-cm-Raster erleichtert Planung und Ausführung sowohl bei der ersten als auch bei nachträglichen Elektroinstallationen. Hiermit gelingt es, Zeit sparender und somit wirtschaftlicher zu bauen. V Die exakte Planung der Leitungsführung und Position der Schalterdosen im 12,5cm-Raster vereinfacht die Elektroinstallation. Damit die Installationskanäle direkt übereinander liegen – und somit das Einführen von Leitungen und Leerrohren möglich ist – nutzt der Maurer das KS-Quadro-E-Justiersystem mit Zentrierbolzen. Vor Ort misst der Elektrohandwerker dann nach einem speziellen Plan die Schalter und Verteiler ein und zeichnet sie an. Danach bohrt er die vorgesehenen Dosen mit einem Kronenbohrer auf und entfernt die Bohrkerne. Anschließend können VDE-Installationsrohre oder NYY-Kabel in die freigelegten KS-Quadro-E-Kanäle eingezogen werden (Bilder 2 und 3). Die Leitungen liegen geschützt in der Wand. Bei der Verwendung von Leerrohren lassen sich Nachinstallationen einfach ausführen. Für den Elektrohandwerker entfällt Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen des KS-Quadro e.V., Durmersheim 40 das aufwendige, körperlich belastende Schlitzen, Stemmen und ggf. wieder Schließen des Mauerschlitzes. Demzufolge ergibt sich eine geringe Staubentwicklung, und es fällt weniger Bauschutt an. • Massenermittlung von Steinen, Stürzen, Sonderbauteilen, laufenden Metern • Kimm- und Ausgleichschichten • Ermittlung von Volumen und Flächen einzelner Wände und Geschosse • Bestimmung statistischer Werte • 3D-Visualisierungen • Aufmaß nach VOB. KS-Quadroplan stellt also quasi ein spezialisiertes CAD-System für den Bauplaner dar. Diese Pläne kann der Elektrohandwerker direkt verwerten, da der Grundriss- und Wandansichtsplan alle Installationskanäle und Leitungsführungen detailliert darstellt. Die 3D-Ansicht der Wände und Geschosse dient in erster Linie sicher der Kundenpräsentation, eignet sich aber auch für das räumliche Verständnis der Installationszonen. Ein optionales DXF-Modul erlaubt die Anbindung an andere CAD-Systeme. So können die Grundrisse und Öffnungen z. B. vom Architekten übernommen werden. Zur reinen Visualisierung der erfassten Wände gibt es den kostenfreien Effektive Planungswerkzeuge Damit das Bauhaupt- und Elektrogewerk Hand in Hand arbeiten können, gibt es die Planungs-Software »KS-Quadroplan« Sie bildet die Grundlage für eine wirtschaftliche Planung und Ausführung mit KS-Quadro-E-Kalksandsteinen im 12,5-cm-Raster. Diese Software unterstützt und optimiert das Bauvorhaben mit folgenden Punkten: • Übersichtliche und ausführliche Planung • Erstellung detaillierter Grundrisse und Verlegepläne • Automatische und detaillierte Darstellung aller Installationskanäle und Leitungsführungen im Grundriss- und Wandansichtsplan • Optimieren des Wandaufbaus Bild 2: Leitungszuführungen vor der Deckenmontage über Leerrohre sicherstellen Quelle: KS-Quadro e.V. Eine wirkliche Elektroinstallationswand Bild 1: Bausteinsystem aus Kalksandsteinen mit Installationsröhren im 12,5-cm-Raster Quelle: KS-Quadro e.V. iele regionale Baustoffwerke in ganz Deutschland stellen die weißen Kalksand-Vollsteine KS-Quadro E her, eine Produktserie des KS-Quadro e.V., Durmersheim. Ihre Besonderheit liegt in den integrierten Installationskanälen in Form von Röhren im Durchmesser von 4 cm. Das Abstandsraster dieser durchgehenden, lotrechten Installationskanäle beträgt 12,5 cm (Bild 1). Hier können die elektrotechnischen Gewerke Leerrohre sowie Leitungen für die Elektro-, TVund Kommunikations-Installation einziehen. Bild 3: Einbaudosenlöcher direkt auf der Installationsröhre fräsen, Leerrohr einziehen und Dosen einsetzen de 20/2003 Elektroinstallation KS-Quadroplan-Viewer. Eine Demoversion KS-Quadroplan und KS-QuadroplanViewer soll in Kürze verfügbar sein. Vielfältige Anwendungen dank gebräuchlicher bautechnische Parameter Quelle: KS-Quadro e.V. Die weißen Kalksand-Vollsteine eignen sich für alle Mauerwerksbauten (Bild 4). Einen besonders wirtschaftlichen Einsatz erreicht der Bauherr bei wenig ge- Bild 4: Einsatzmöglichkeit im Wohnungsbau, aber auch in größeren gewerblichen Objekten gliedertem Mauerwerk und Wandscheibenausführung im 12,5-cm-Raster. Die Wandanschlüsse werden rationell in Stumpfstoßtechnik ausgeführt. Die Bauplanung und -ausführung erfolgt beim KS-Quadro E im traditionellen Oktameter-Raster. Dabei kann der Planer zwischen drei Steinlängen und vier gängigen Wandstärken gewählen. Mit einem Grundstein, einem Dreiviertelstein und einem halben Stein lassen sich alle durch 12,5 teilbaren Wandlängen herstellen. Weitere Ergänzungs- und Kimmsteine ermöglichen jede Geschosshöhe im 12,5-cm-Raster. KS-Quadro-Systemund -Fertigstürze runden das Bausystem ab. Trotz der integrierten Installationskanäle erreicht der KS-Quadro E eine hohe Rohdichte. Damit ist ein guter Schallschutz gesichert. Mit einer Steinfestigkeitsklasse von bis zu 20 N/mm2 sind die Wände schlank und doch extrem hoch belastbar. Weitere Informationen zu diesem Thema findet man unter www.ks-quadro.de. Es gibt auch gedruckte Unterlagen: die KS-Quadro-E-Broschüre. Diese erhält man kostenlos über die örtlichen KS-Quadro-Werke oder auf der KS-Quadro-Homepage. ■ de 20/2003 41 Informationstechnik Lokalisierung von Kabelfehlern Anwendung moderner Reflektometer-Messtechnik Früher gestaltete sich die Fehlerdiagnose in strukturierten Verkabelungssystemen sehr aufwändig. Moderne Diagnosegeräte erleichtern die Fehlerortung maßgeblich durch eine TDR-Messfunktion (ReflektometerMessung). Fehlersuche mit digitalem Impuls D Fluke Networks begegnet diesem Trend in der Kabelanalyse mit der HDTDR(High Definition Time Domain Reflectrometer)Technologie. Dabei senden die Kabeltester der DSP-Serie einen »Rechteck-Impuls« durch das zu prüfende Kabel. Die Ergebnisauswertung stützt sich dann auf reflektierte sinusförmige Oberschwingungen. Die daraus ermittelten Signallaufzeiten, in Kombination mit dem NVP-Wert (Umrechnungsfaktor der Signallaufzeit, bezogen auf die Lichtgeschwindigkeit) des Kabels dient zur Fehlerortung. Bei den Omniscannern (Fluke, ehemals Microtest) greift man auf die Auswertung vieler einzeln gesendeter sinusförmiger Prüfsignale mit diskreten Frequenzwerten zurück. Quelle : Fluke Networks ie Installateure benötigen heute umfassende Kenntnisse über Kabeleigenschaften für die Fehlersuche und Diagnose in Verkabelungen, sei es in der Energie- oder Datentechnik. Strukturierte Verkabelungssysteme entwickelten sich grundlegend weiter seit der Veröffentlichung der Kabelstandards TIA-568A und ISO11801 im Jahre 1995. Die überarbeiteten und aktuali- Bild 1: Der Kabeltester DSP-4300 zeigt Fehler bei Rückflussdämpfung sierten Normen schließen heute Cat.7/Klasse-E-Qualitätsmerkmale ein. Erweiterte Diagnose Die heutigen Verkabelungen müssen vor Ort getestet und zertifiziert werden – mit aktualisierten Testparametern, neuen Link-Definitionen, zusätzlichen Messpunkten, höheren Bandbreiten, engeren Toleranzen, neuen Steckersystemen und erweiterten Anforderungen an die Patchkabel/Messkabel (siehe auch Beiträge in »de« 18 & 19/2003 »Es ist vollbracht ...«). Sigurd Schobert, Redakteur bei »de«, nach Unterlagen von Allmos Electronic GmbH, David Eser, Planegg 44 Quelle : Fluke Networks Schon bei der Installation ist auf Konformität der Komponenten und ein handwerklich einwandfreies Vorgehen zu achten. Mit wachsender Komplexität der Verkabelungssysteme erfordert die Ermittlung der Fehlerursachen und die schnelle Wiederherstellung der Funktionen Erfahrung vom Installateur. Sigurd Schobert Fehlerursachen Bei welchen Problemen und Fehlern ein TDR (Time-Domain-Reflektometer) hilfreich ist, zeigt folgende Übersicht: • Stecker und Buchse passen nicht zusammen (Cat. 6/Klasse E) • Mangelhafter Stecker/Buchse • Uneinheitliche Kabelimpedanz • Impedanz zwischen Patchkabel und horizontaler Verkabelung passen nicht zusammen • Änderung der Impedanz durch Handhabung der Patchkabel • Reflexion durch Knoten, Knick oder Beschädigung des Kabels • Mangelhafter Messadapter des Kabeltesters. Nutzen für den Installateur Fehleranalyse in der Praxis Im Bild 1 zeigt der DSP-4300 einen Rückflussdämpfungsfehler bei Paar 3,6. Im Weiteren wird der Reflektionsverlauf über die Kabelstrecke dargestellt: In der Zoomdarstellung erkennt man zwei Spitzen (Bild 2). Eine Reflektion am Anfang (Patch Panel) und eine Reflektion (Outlet) nach 30 m. Die beiden Re- Die Fehleranalyse moderner Kabeltester hilft dem Installateur schnell und sicher, Installations- und Materialfehler zu lokalisieren. Die gezielte Fehlerortung gewährleistet eine schnelle Eingrenzung und anschließende Abhilfe der Fehler. Ein Austausch einzelner Komponenten, z. B. Patchfelder oder Stecker, ist je nach Problemfall eventuell nicht notwendig, Bild 2: Grafische HDTDR-Darstellung einer Reflexion mit dem Kabeltester DSP-4300 flektionsspitzen weisen auf ein Anpassungsproblem im Patch Panel und in der Anschlussdose hin. Das Kabel selbst weist hier keinen Fehler auf. so dass neben der Arbeitszeit auch Material gespart werden kann. ■ www.allmoselectronic.com de 20/2003 Informationstechnik Den Fehlern auf der Spur Die Universalität von TDR’s Michael Kurth Servicetechniker haben seit vielen Reflexionsmessgerät für den schnellen Test damit Technologien im Einsatz, um Fehler und Defekte an Kabelstrecken zu erkennen, einzugrenzen und letztlich für die Beseitigung zu sorgen. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich dabei eine spezielle Technologie zum Industriestandard entwickelt, die »Time Domain Reflectometry«, auf deutsch »Impuls-ReflektometerTechnologie.« G enerell sind die Geräte bzw. die Technologie als »TDR« bekannt. Die heute im Einsatz befindlichen modernen TDRs werden von vielen Installateuren als einfaches Werkzeug, um Kabelfehler zu finden, eingestuft. Jedoch befindet sich hinter den so einfach erscheinenden Geräten eine hochentwickelte Technik. Der Servicetechniker nutzt normalerweise TDRs um an allen Arten von Kupferverkabelungen Fehler zu finden und einzugrenzen. Jedoch hat die Vielseitigkeit der TDRs gezeigt, dass auch in anderen Anwendungen beste Ergebnisse erzielt werden können. Was ist nun exakt ein TDR und wie funktioniert es? Zwei in einem Grundsätzlich betrachtet besteht ein TDR aus zwei bestens bekannten Geräten, einem Impulsgenerator und einem Oszilloskop, verpackt in einem Gehäuse. Beim Start eines Prüfvorgangs an einem Kabel wird ein kurzer, definierter Impuls in die Leitung gesendet. Jedes Kabel hat eine definierte Charakteristik (Impedanz), die sich idealerweise von Anfang bis zum Ende des Kabels nicht verändert. Jedoch unterscheidet sich hier die Theorie von der Praxis. In einem »realen« Kabel gibt es viele Abschnitte mit unterschiedlichen Parametern des Michael Kurth, Kurth-Electronic, Pfullingen de 20/2003 Kabels. Damit ändert sich auch die Impedanz dieses Kabels. Dies können sein z. B. das Ende des Kabels, ein Kurzschluss, eine Berührung, ein Abzweig, jede Lötstelle oder jede Klemmstelle sowie Beschädigungen durch Knicke, Feuchtigkeit oder Blitzeinschläge usw. Jede durch diese Ursachen hervorgerufene Änderung verursacht nun eine komplette (Kurzschluss oder Unterbrechung) oder nur teilweise Reflektion des gesendeten Impulses. Das im TDR eingebaute Oszilloskop empfängt die reflektierten Impulse und zeichnet den typischen Verlauf des vom Kabel reflektierten Signals in der Höhe und über die Zeit auf und stellt somit über die Länge des Kabels alle vorhandenen Ereignisse dar. Reflexion gibt Auskunft Ein offenes Kabelende bewirkt einen Reflexionsimpuls mit einer starken positiven Veränderung, ein totaler Kurzschluss einen mit einer starken negativen Veränderung (Bild 1). Alle Kabelfehler dazwischen lassen sich nun in ihrer Ursache und Lage bestimmen. Die Darstellung erfolgt entlang der Zeitbasis des Oszilloskops, da der gesendete Impuls sich mit einer definierten Geschwindigkeit im Kabel ausbreitet. Die Zeitachse entspricht der Ausbreitungsgeschwindigkeit, Fachbezeichnung Bild 1: Reflexionsbild eines Kurzschlusses (oben) und einer Unterbrechung (unten) Kurth-Electronic Jahren verschiedenste Geräte und »VP« = Velocity of Propagation. Im reinen Vakuum wäre der VP gleich der Lichtgeschwindigkeit, (c = 3 · 108 m/s), im tatsächlichen Kabel ist es naturgemäß weniger. Der VP-Wert wird grundsätzlich in % von »c« vom Kabelhersteller angegeben. Alternativ gibt es die Variante genannt VF, Velocity Faktor. Das bedeuted im Prinzip dasselbe, jedoch als Faktor von »c« ausgedrückt. Mit dem vorhandenen VP- oder VF – Wert und die durch das Oszilloskop bekannte Zeitdauer bis zur Reflektion des Signals lässt sich nun die Distanz in m ausrechnen (Bild 2). Verändert man den Sendeimpuls in Dauer und Höhe, lassen sich viele kontinuierliche Veränderungen im Kabel feststellen und eingrenzen. Die Genauigkeit der Analyse Die Genauigkeit des gesendeten Impulses sowie die Genauigkeit der Zeitbasis des Empfängers bestimmt damit die Gesamtgenauigkeit des Messgeräts. Diese liegt bei vielen Herstellern weit unter 1%. Dies hat jedoch nichts mit der Genauigkeit der Messung zu tun. Hier kommen viele Faktoren hinzu, auf die weder der Techniker noch der Messgerätehersteller Einfluss haben, so z. B. die Genauigkeit des VP-Wertes des Kabels. Dabei muss man sich in der Regel auf Herstellerangaben verlassen. Diese Angaben sind meist Nominalwerte des verwendeten Isoliermaterials. Untersucht man nun ein Cat.-5- oder ein Koaxialkabel, kann man davon ausgehen, dass die Genauigkeit des Kabels selbst bei ca. 1% liegt. Messen wir jedoch handelsübliche Telefonkabel oder gar Starkstromleitungen, können wir aufgrund der Ferti- 45 Informationstechnik Bild 2: Ermittlung der Distanz des Messpunkts bis zum Kabelfehler gungstoleranzen des Kabels nicht mehr von 1% ausgehen. Hinzu kommt noch, dass z.B. Ortsverkabelungen oder große In-Haus-Installationen teilweise aus unterschiedlichen Kabeltypen in verschiedenen Abschnitten bestehen. Hilfe beim Aufmaß Neben diesen Standard-Prüf- und Messmöglichkeiten gibt es für TDRs noch weitere sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Eine davon stellt die Erfassung von Leitungslängen bei neu verlegten Kabeln dar. Diese Aufzeichnungen vervollständigen zu einem späteren Zeitpunkt die Qualitätsbewertung und helfen bei einer schnellen Fehlereingrenzung. Diese Dokumentation sollte unmittelbar nach der Verlegung im Rahmen der Abnahmemessung erfolgen. Damit dient sie auch noch dem Aufmaß und erleichtert die Abrechnung. Sinnvoll ist z.B. auch die Messung des Kabels vor der Verlegung im Boden oder in den Kanälen. Damit lassen sich auch der Verschnitt oder andere Ungenauigkeiten ermitteln. Schwer zu erkennen: Wassereinbruch Verschiedene moderne TDRs verfügen über zwei Darstellungskanäle. Das ermöglicht dem Techniker die gespeicherte Messung als Referenz unter die aktuelle Messung zu legen und damit schnell die möglichen Veränderungen zu erkennen. Dies hilft besonders bei dem sehr schwer erkennbaren Fehler »Wasser im Kabel«. Wasser oder Feuchtigkeit im Kabel erzeugt durch die nur langsam ansteigende Widerstandsveränderung eben nur entsprechende langsam ansteigende Kurven. Dadurch erkennt man den Beginn des Wassereinbruchs mit nur einer Darstellung nicht oder nur sehr schwer. Sinnvolle Investition bei DSL-Diensten Die steigende Nachfrage nach xDSL-Diensten (schnelle Internetzugangstechniken) verlangt nach Überprüfung der existierenden Kupferkabel. Bei dieser sog. »Prequalifikation« nutzt man neben den Übertragungstestern auch TDRs zur Eingrenzung und Lagebestimmung der festgestellten Kabelfehler oder Störstellen, jene Fehler, die den Betrieb oder die Leistungsfähigkeit von xDSL-Diensten vermindern (Bild 3). 46 de 20/2003 Informationstechnik Da die zunehmende Ausbreitung von xDSL-Diensten die Lebensdauer der eingesetzten Kupferkabel mit Sicherheit ausdehnen wird, investiert der Elektriker mit einem hochwertigen TDR nichts Falsches. Im Gegenteil, ein TDR leistet dann noch über Jahre hinweg wertvolle Dienste. Entwicklung der TDRs Im Laufe der letzten Jahre haben einige Hersteller die TDRs den speziellen Anforderungen der Kabel-Prequalifikation für Hochgeschwindigkeits-Datendienste angepasst und wahre Universal-Testgeräte auf den Markt gebracht. Diese Geräte beinhalten in der Regel ein Multimeter, abgestimmt auf den Telekommunikationsbedarf. Hier werden A gegen B oder A gegen Erde und B gegen Erde mit allen Messungen wie Spannung, Strom, Widerstand und Kapazität gemessen und übersichtlich angezeigt. Sie enthalten ein PräzisionsTDR mit entsprechenden Filtern, um Geräuschspannungen zu eliminieren und damit die Empfindlichkeit zu erhöhen. Des weiteren ist eine hochempfindliche Messbrücke enthalten, die die Adern gegeneinander und gegen Erde sowie die Länge der einzelnen Adern messen kann um sowohl Isolations- als auch Symmetriefehler zu erkennen. Als wichtigster Teil für die xDSL-Prequalifikation kommt noch ein TIMS-Messgerät (Übertragungs-Messung) bis mindestens 2 MHz dazu. Damit wird die zu prüfende Linie auf alle für den Datendienst wichtigen, frequenzbezogenen Parameter, wie Einfügedämpfung, Rückflussdämpfung und Longitudinal-Balance sowie Geräuschspannung, geprüft (siehe »de«5/2002, Kabelmesstechnik, S. 55). Marktübersicht In den folgenden Tabellen stellen wir Geräte verschiedener Hersteller für diesen Anwendungsbereich vor. Eine vollständige Übersicht mit weiteren Details wie z. B. Testfunktionen, die Stromversorgung dieser Geräte, Zubehör und sonstigen Angaben findet man auf unserer Hompage www.online-de.de unter Rubrik Online-Tipp/Mess- und Prüftechnik/Fehlerortungstechnik. Eine Qualitätsbewertung ist hier nicht angebracht, da diese Geräte zu unterschiedliche Merkmale aufweisen. Vielmehr kommt es hier bei dieser Aufstellung mehr darauf an, für die verschiedenen Einsatzgebiete in der Energietechnik, der klassischen Elektroinstallation sowie Datentechnik ein passendes Gerät zu finden. Meistens handelt es sich bei diesen Geräten um Kabeltester, die eine TDR-Funktion zusätzlich enthalten. Mit der Markteroberung der strukturierten Gebäudeverkabelung wurden zahlreiche Varianten von solchen Kabeltestern und Prüfgeräten von verschiedenen Herstellern angeboten. Die klassischen Reflektometer, wie man sie in der Energiekabelmesstechnik noch findet, sind damit seltener geworden. Die vollständigen Kontaktdaten zu den Lieferanten und Distributoren finden Sie auf unserer Homepage. Aus Platzgrüden haben wir uns hier nur auf die Angabe der Domainadresse beschränkt. ■ de 20/2003 47 Informationstechnik Kabeltester mit TDR-Funktion Gerät/Hersteller Distributor Testfunktionen: Messbare Entfernung Differenz-/Vergleichsmess. Messimpedanz VF/VP-Wert Auflösung, Genauigkeit der Messung % Messimpulse pro sec Einstellbarer Sendepegel Zoomfunktion a) Weitere Testfunktionen b) Zubehör c) Sonstiges RB 6000/Radiodetection www.igz-gmbh.net Interflex 150/Intereng www.igz-gmbh.net ETDR-10/Elektronika Acterna, www.acterna.com HST-3000c/Acterna www.acterna.com 19,4 km ja, 80 … 120 Ω 30 … 99 % +/-0,15 m plus +/-0,01 % vom Messwert ein Messimpuls, Einstellung eines Schwellwertes nein, Ergebnis-Anpassung vert. und horizont. a) Autom. Messbrücke, 2-Punkt, 3-Punktmessung und Messung nach Kupfmüller, Multimeter, Isolation, Impedanz, elektr. Helfer, Stresstest, Kapazität, Adernauslese, 2 Marker k.A. ja 50 … 120 Ω k.A. k.A. 7 km (0,6 mm Cu) Vergleichsmessung 135 Ω 0,1 … 100 % 0,5 % des Messbereichs k.A. 20 km ja 120 (50 … 270 Ω) 30 … 99 % 0,4 % des Messbereichs, Auflösung 0,11 %/0,53 % Einzelpuls und kontinuierlich ja vert. und horizontal a) 2 Marker, mehrphasige Messung, ja ja a) Nebensprechortung VF- Wert: 90 – 299 m/usec b) int. Netzteil b) Akku und Netzteil c) Messkabel, Anschluss- und Adapterkabel c) Tragetasche, Prüfkabel k.A. 5 Vpp Festpegel ja a) Nebensprechortung, RFLBrückenmessung, Pegelmessung, Kapazität, Spannung, Strom, Widerstand, Geräusch, Symmetrie, Wählfunktion, Module für ADSL-und G-SHDSL-Servicetests b) Akku NiMH, ext Netzteil b) Tasche, Anschlusskabel, Netzteil, Headset optional c) Adapter, 2 Sätze Messkabel, Stecker, Tragetasche, 12-V-DC-Ladegerät, Einsatzbereich Gerätekonzept: Anzeigeelemente Bedienelemente Ergebnisspeicherung auf PC Gegensprechmöglichkeit Schnittstellenkabel Geräteaufbau 48 Telekommunikation, Datentechnik Energieversorgung, Hochspannungskabelmessung Telekommunikation, Gebäudeinstallation LCD 320 x 240 sw, Hintergrund- 10,4" TFT-Display, beleuchtung, menügeführte hintergrundbeleuchtet Bedienung Folientastatur Softkeys, Drehgeber Tasten 32 Speicherplätze für TDR, bis 100 für Messwerte nein 10 Ergebnisse, Ausdruck und V.24-Übertragung nein 30 Messwerte nein div. Adapter, RS232, RS232, Druckerschnittstelle Parallel-Druckerschnittst 160 mm x 240 mm x 60 mm, k.A. LCD 192 x 192 Punkte, s/w, hintergrundbeleuchtet c) IP-Ping, Ethernetstatistik VoIP-Testfunktionen. Installation und Fehlersuche an Fernmeldekabeln 3,8", 1/4 VGA TFT-LCD (hintergrundbel.), 6 LEDs für Batt., Sync, Error, Loopback, Data und Alarm Softkeys, Cursortasten, Funktionstasten u. numerische Tastatur Ergebnisspeicher und Übertragung über RS-232 Integrierter Fernsprecher und Mikrofon und Lautsprecher 2 x 2 Banane, Prüfklemmen 4-mm-Bananenstecker, RJ45. Ethernet, USB und RS-232 200 mm x 100 mm x 40 mm, 240 mm x 114 mm x 70 mm de 20/2003 Informationstechnik E2025/Spirent www.kurthelectronic.de E2770b/Spirent www.kurthelectronic.de LINEX/Spirent www.kurthelectronic.de 3 km Eine Eingangslinie 25, 50, 75 und 100 Ω 1 … 99 % Anzeige in µsec oder m, Messgenauigkeit +/- 1% ein Messimpuls pro s. 16 km ja, unabhängige Cursor, 120 Ω 30 … 99,9 % Anzeige in µsec oder m Messgenauigkeit +/-<0,5 % ein Messimpuls pro Sekunde. 8 km k.A. 100 Ω 30 … 99,9 % Anzeige in µsec oder m Messgenauigkeit +/-<0,5% k.A. TX2001/BI-Communications www.kurthelectronic.de 3 km nein 50, 75 oder 100 Ω 20 … 99 % Messgenauigkeit +/-2,5 %, Auflösung 1 % vom Skalenendwert Ein oder fünf Messimpuls pro s Verstärkung in 4 Stufen wählbar in 6-dB-Schritten, bis 90 dB in 6dB-Schritten, bis 90 dB k.A. ja ja ja k.A. a) k.A a) Darstellung im Grafikdisplay, a) Digitalvoltmeter für Telekom- a) k.A munikation, AC bis 250 Volt, b) Messkabelsatz und b) Messkabelsatz, Schutztasche, DC bis 200 Volt, Strom DC bis b) Adapterkabel BNC, 2x Schutztasche Akkusatz, Netzteil und 100 mA, Widerstand bis Klemme, Schutztasche Autoladekabel 1 MΩ, Kapazität bis 2 µF. c) Für Messungen am aktiven Isolationsmessung A-Erde, c) Suchtongenerator Starkstromnetz (220 V) ist B-Erde, A-B mit +/- 95 Volt bis eingebaut ein Adapter lieferbar. Anzeige der Termination Widerstandsmessbrücke Übertragungsmessgerät bis 2,5 MHz Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik, Antennentechnik, Telekommunikation, Datentechnik, Elektrotechnik 128 x 64 (Grafik- Display mit Hintergrundbeleuchtung) 800 m nein Impedanz automatisch 20 … 99 % Messgenauigkeit +/-2 %, Auf lösung 1 Digit ein Messimpuls pro s k.A. nein a) k.A b) Adapterkabel BNC Schutztasche c) Überspannungsgeschützt bis zu 250 VAC, Suchtongenerator eingebaut, fünf verschiedene Tonfolgen, aus der Ferne änderbar Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik, Antennentechnik, Gebäude-, Elektro-, Energietechnik, TK/Datentechnik, Antennentechnik 100 x 32 px (Grafik-Display ) 4 x 10 mm LED – Siebensegment- Anzeige 5 Tasten nein 1 Taste Ein/Aus und Messbeginn, Einstellung des VP nein nein 128 x 64 px (Grafik Display mit 320 x 240 px (Grafik-Display Hintergrundbeleuchtung) mit Hintergrundbeleuchtung), 3 LED 5 Menü-Dialogtasten, 5 5 Menü-Dialogtasten, 5 Taster Taster Menuesteuerung, 2 Menuesteuerung, 1 Taster BeTaster: Beleuchtung u. Ein/Aus leuchtung, 1 Taster Ein/Aus 15 interne Speicherplätze, direkt im PC – Verbindung Windows – Auswertungs-SW Seriell oder Bluetooth nein nein nein nein Standard Prüfkabelsatz mit Klemmen 300 mm x 180 mm x 70 mm Standard Prüfkabelsatz mit Klemmen 300 mm x 180 mm x 70 mm Adapterkabel BNC – 2 x Klemme 160 mm x 90 mm x 37 mm Adapterkabel BNC – 2 x Klemme 170 mm x 70 mm x 34 mm 5 Taster Menüsteuerung, 1 Taster Beleuchtung, 1 Taster Ein/Aus, 1 Poti nein de 20/2003 Telekommunikation, Datentechnik TS100/Harris www.kurthelectronic.de Kompletter Prüfkabelsatz 165 mm x 267 mm x 90 mm 49 Informationstechnik Kabeltester mit TDR-Funktion Gerät/Hersteller Distributor IRM 232/KWS Electronic www.kws-electronic.de LANTEK 6/7/Ideal Industries www.IdealIndustries.com LT8600T/Ideal Industries www.IdealIndustries.com ATN2600A-100/Agilent www.datatec.de 2 km k.A. k.A. 25 … 99 % k.A. 0 … 605 m nein 35 … 180 Ω 1 … 99 % +/- 3 % 0 … 330 m nein 35 … 180 Ω 1 … 99 % +/- 3 % 100 m ja 100 Ω 0 … 100 % TIA Level III k.A. fortlaufend fortlaufend k.A Einstellbarer Sendepegel Zoomfunktion a) Weitere Testfunktionen k.A. k.A. a) k.A. nein ja a) k.A. b) Zubehör b) Akku, Steckernetzteil, Messkabel nein ja a) Kabeltester nach Klasse E alle Messungen nach DIN EN 50173-1:2003-06 Testfunktionen: Messbare Entfernung Differenz-/Vergleichsmess. Messimpedanz VF/VP-Wert Auflösung, Genauigkeit der Messung % Messimpulse pro sec c) Sonstiges nein ja a) Kabeltester, NEXT, NVP, Verdrah tungsplan, Länge, Verzögerung/ b) 1 Nullabgleichadapter, 1 Set Laufzeit, Ohmscher Widerstand, Cat.6/Cat. 5(E)/ RJ45Kapazität, Impedanz, Dämpfung, b) 2 St. Kat. 6 Channel-Adapter, Anschlusskabel (Basic Link) NEXT, ACR, Return Loss, FEXT/ 2 St. Kat.-6-Referenz-Patchkabel, Link-Adapter, 2 Netzteile ELFEXT, PSNEXT, Propagation 2 Netzteile, Serielles USB-Kabel, Delay Talkset c) Hartschalenkoffer erhältlich, Auswertesoftware, Talkset, b) Adapter, Messkabel, Stecker, c) Auswertesoftware, Schnittstellenkabel Gegenprüfgerät, Tragetasche Handbuch, Tasche Tragegurte, Tasche Einsatzbereich Installationen aller Art Gebäudeinstallation, Telekom- Gebäudeinstallation, Telekom- Datentechnik munikation, Datentechnik munikation, Datentechnik Gerätekonzept: Anzeigeelemente LCD-Anzeige (ca. 50 x 15 mm) TFT-Color-Display, beleuchtet LCD, beleuchtet, grafische Anzeige Bedienelemente 3 Tasten zur kompletten Bedienung Graf. Menüauswahl, Tasten, Softkeys Graf. Menüauswahl, Tasten, Softkeys Ergebnisspeicherung auf PC nein Intern, RS232 Gegensprechmöglichkeit nein Intern, RS232, USB, Compact-Flash Talkset Talkset intern und auf Memory-Card, PC-Auswerte-Software Ja, Talksetkit als Option Schnittstellenkabel k.A. Koax, RJ45, Tera Koax, RJ45 RJ45, Koax als Option Geräteaufbau 84 mm x 15 7 mm x 30 mm 256 mm x 127 mm x 58 mm 250 mm x 108 mm x 64 mm 228 mm x 114 mm x 66 mm 50 6 x 16 cm berührungsempfindliches Farb-LCD-Bildschirm, hintergrundbeleuchtet TouchScreen+Funktionstasten de 20/2003 Informationstechnik DSP-4300/Fluke Networks www.flukenetworks.de Omniscanner II/Fluke www.flukenetworks.de MI 2014/Metrel www.messkom.de NETCAT/Tempo www.messkom.de ALT2000/Trend Commun. www.trendcomms.de 1200 m nein 100 Ω 50 … 99 % ±(0,30 m + 2 %), Auflösung 0,10 m k.A. 457 m nein 100 Ω 40 … 99 % Auflösung 0,30 m k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 12 km ja automatisch k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. nein ja a) CAT-6-Tester, Next, RL, WireMap, ELFEXT, TDX nein ja a) CAT-6-Tester, Next, RL WireMap, ELFEXT, S-Band k.A. k.A. a) Kabeltester (Wiremapping) Längenmessung, Netzwerkmessung (NEXT) und TrafficMonitor (Kollisionen, HubSignaltest), für 10Base-T-CAT 3-5, Coax, Ethernet k.A. ja a) Telekommunikations- und Datenleitungen, Echtzeit-, Relativund Spitzenwert-Messung. Messung auf 4 Adern zur Bestimmung von Adernvertauschungen, Dämpfung, Reflexionsdämpfung, Rauschabstand, Nah- und Fernnebensprechen, Symmetrie, Kurzzeitunterbrechungen im automatischen Messungsablauf für vorwählbare ÜbertragungsStandards b) Messadapter, Personality Modul, Tragetasche, Link-Ware-Software, 16 MB MMC Card, MMCCard-Reader (USB) k.A. k.A. a) Kabeltester mit Lokatoren (bis zu 28 Stück) und RemoteEinheit (bis zu 9 Stück), Lokalib) Messadapter, Personellity sierung der Dosen, VerdrahModul, Tragetasche tungsfehler, Eingabe von KabelLink-Ware-Software typen oder Standards, Leitungssuche mit Tracer c) Fiber-Optik-Adapter optional inkl. CAT 5 Ref.-Kabel, mit RJ45 und Coax-Anschluss c) Patchcord Adapter und Fiber-Optik Adapter Upgrate-Möglichkeit nach Kat 7 Telekommunik/Datentechnik b) Remote-Einheit c) Tragetasche, Tracer, Locatoren (2x 12 Stck.) Telekommunik/Datentechnik Gebäudeinstallation, Kabelinstallation für Netzwerke, Messen von Kabeltrommeln. Gebäudeinstallation, Kabelinstallation für Netzwerke, Messen von Kabeltrommeln LCD, hintergrundbeleuchtet, 7,1 x 6,1 cm, 15 Zeilen, 30 Zeichen pro Zeile, 240 x 200 Bit Softkeys, Schalter, Funktionszuordnung LCD, hindergrundbeleuchtet (62 x 62 mm) LCD Mehrzeilige LCD-ErgebnisAnzeige Taster, Softkeys, Funktionszuordnung Taster und Drehschalter Taster und Drehschalter ja, MMC Serial ja, MMC, USB nein nein / ja bei NETCATplus ja nein RJ45, Koax RJ45, Koax 235 mm x 127 mm x 76 mm 222 mm x 114 mm x 54 mm Anschlussmöglichkeit für nein Sprecheinheit mit Verstärker BNC, RJ45, 1 - 15 Stck. Standard RJ45- und Koax-Anschluss Remote, 4 - 28 Lokatoren 200 mm x 150 mm x 50 mm 100 mm x 70 mm x 55 mm de 20/2003 Telekommunikation Monochrom, grafische Darstellung, hintergrundbeleuchtet, 320 x 240 Pixel, Folien-Tastatur mit 30 Tasten, inklusive Cursor-Steuerung und 5 Soft-Key-Tasten Integrierter Speicher, Ausgabe als Bitmap-Datei in PC Ja, optionales Headset 4-mm-Bananenbuchse, RS232 Parallelschnst., RJ 11 für Headset 210 mm x 150 mm x 50 mm 51 Automatisierungstechnik 25 Jahre Kompaktsteuerungen Aktionsprogramm und Unterstützung für Jungunternehmer Karin Lischewski Das Jubiläum für die Markteinführung der Kompaktsteuerungen gibt den Anlass, Aktions- und Einsteigersets in Verbindung mit speziellen Schulungen anzubieten. Außerdem sollen 25 Jungunternehmer zusätzli- veranstaltungen und Schulungen gestartet. Außerdem unterstützt Mitsubishi 25 Jungunternehmer, die in ihrer Unternehmertätigkeit noch erfolgreicher werden wollen. Die ausgewählten Unternehmen nehmen an einem Programm teil, das neben der Weiterbildung in technischen Bereichen auch die Vorbereitung auf Managementaufgaben und persönliche Betreuung beinhaltet. che unternehmerische Unterstützung erhalten. A nlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Kompaktsteuerungen hat Mitsubishi Electric, Ratingen, ein Aktionsprogramm mit einem Mix aus Einsteiger-Sets, Informations- Karin Lischewski, Mitsubishi Electric, Ratingen 52 Aktions-Sets und Schulungen Vor 25 Jahren hat Mitsubishi Electric mit der Melsec-F-Serie die erste Kompaktsteuerung zur Serienreife gebracht. Mittlerweile gibt es weltweit fast 6 Mio. Einheiten von diesem Typ. Im Rahmen des Jubiläums gibt es verschiedene Aktions-Sets, mit denen sich einfache wie anspruchsvolle Aufgaben automatisieren lassen. Einen Ein- druck über die Leistungsfähigkeit der Kompakt-SPS-Systeme erhalten Interessenten außerdem in Seminaren und speziell angelegten Schulungen. 25 Jungunternehmer mit Unternehmergeist gesucht Ein besonderes Angebot zum Jubiläum der Melsec F-Serie hält Mitsubishi Electric für Unternehmen der Automatisierungsbranche bereit, die noch am Beginn ihrer Unternehmertätigkeit stehen. Gesucht werden 25 ambitionierte Jungunternehmer, die den langfristigen unternehmerischen Erfolg suchen. Um an dem kostenlosen Jungunternehmer-Programm von Mitsubishi Electric teilzunehmen, reicht eine kurze Bewerbung im Internet unter www.kompakt-sps.de/jungunternehmer oder über Tel. (02102) 486-2525. ■ de 20/2003 Automatisierungstechnik Was der Kunde wünscht (1) Kann Ethernet die Anforderungen des VDMA erfüllen? Josef von Stackelberg Für industriell einsetzbares Ethernet haben sich mittlerweile mehrere Standards herausgebildet. Grund genug für den VDMA, anhand eines Profilkataloges festzulegen, welche Anforderungen der Maschinenbauer als Anwender des Übertragungsprotokolles zu beschreiben hat. Die Vereinigungen für die vier Ethernet-Standards nehmen zu den geforderten Eigenschaften Stellung (siehe Teil 2). D er VDMA-Arbeitskreis »Anwendung von Ethernet« hat eine Reihe von Themen festgelegt, welche beim Einsatz von Ethernet in der Industrie relevante Eigenschaften zusammenfassen, um das Übertragungsprotokoll industrietauglich zu machen. • Diagnose • Software-Protokoll und Durchgängigkeit des Protokolles • Netzwerkstruktur • Security • Projektierung und Durchgängigkeit der Projektierung • Leistungsdaten • Migration Diagnose Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen des VDMA sowie der Ethernet-Vereinigungen »Powerlink«, »IDA«, »Ethernet/IP« und »Profinet« de 20/2003 In der heutigen Zeit spielt die Fernüberwachung und -steuerung eine bedeutende Rolle. Hersteller von Anlagen oder Maschinen müssen einen 24-h-Service leisten, was sie ohne Ferndiagnose nicht ermöglichen können. Um keine zusätzliche Verdrahtung für die Fernüberwachung zu brauchen, muss bis zur Feldebene Ethernet zum Einsatz kommen, d.h., für die Feldbusgeräte einer Maschine oder Anlage muss die Ferndiagnose möglich sein. Gleiches gilt für die Betriebsdatenerfassung. Auch hier soll Ethernet bis zur Feldbusgeräteebene durchgreifen. Die Ferndiagnose muss über mehrere Kommunikationswege laufen können, z.B. Telefonverbindung oder Internet. Die Störungslokalisierung sollte direkt über die angeschlossenen Feldbusgeräte erfolgen oder über Abruf der Informationen über Web, HTML-Seiten oder IPProtokolle. Eine Standard-DiagnoseSchnittstelle zur Störungslokalisierung wäre wünschenswert. 53 Automatisierungstechnik Durchgängiges Software-Protokoll Mit dem Einsatz von Ethernet in der Feldbusebene verbindet sich zusätzlich zum Anspruch an Echtzeitfähigkeit auch der Wunsch des Maschinenbauers nach der Verwendung von Standardprotokollen aus der ITWelt, z.B. • FTP (File Transfer Protocol), • HTTP (Hypertext Transfer Protocol), • SNMP (Simple Network Management Protocol), • DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol), • DNS (Domain Name Service) in Verbindung mit DHCP • SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und • POP (Post Office Protocol). Dies umfasst insbesondere Anwendungen zum Datenversand von und in die am Feldbus angeschlossenen Geräte, HTML-Seiten zur Parametrierung und Visualisierung sowie das automatische Versenden von E-Mails im Störungsfall. Um diese Funktionen zu gewährleisten, muss das verwendete Echtzeitprotokoll die störungsfreie Nutzung der auf TCP/IP aufgesetzten Standardprotokolle zulassen. Netzwerkstruktur Die Netzwerkstruktur in der Industrieautomatisierung stellt insbesondere Anforderungen hinsichtlich der • Überlastung: Das Ethernet kann an Überlastung leiden, wenn eine Halbduplexkommunikation läuft oder die Netzformen 10Base-5 oder 10Base-2 gewählt wurde. Dann liegt die maximal mögliche Netzlast bei 5%. Im Vollduplexbetrieb kann die Netzlast deutlich höher liegen. Je nach Speichertiefe der eingesetzten Switches kann sie 60% bis 80% betragen. • Redundanz: Die häufigste Fehlerursache beim Ethernet bilden physikalische Fehler. Eine Verdopplung der Netzwerkkomponenten in Form von doppelten Netzen, Rechnern, Hubs, Switches, Kabel, Stromversorgungen usw. ergeben z.B. durch Mehrwegausbreitungen eine Redundanz. • Switches: Durch Einsatz einer durchgängigen Netzstruktur mit Switches (ohne Hubs usw.) kann man kollisionsfreie Vollduplexnetze betreiben. In der Industrie sollten industrietaugliche Switches mit Redundanzmanager und Meldekontakten eingesetzt werden. Automatische Bitratenerkennung gehört zu den Standardfunktionen. • Stecker und Kabel: Der Anschluss der Rechner und Netzwerkkomponenten soll über »Industrial TwistedPair« erfolgen bei einem elektrischen Netz mit bis 100 m Ausdehnung und einer Übertragungsrate von 10 Mbps bzw. 100 Mbps. Die ITP-RJ45-Stecker (Industrial Twisted Pair) mit Zugentlastung und hoher Schutzart in verschiedenen Ausführungen bedürfen einer Normung. Alternativ für Ausdehnungen bis 2000 m können Glasfaserleitungen ohne Verstärkung zum Einsatz kommen. Die Netzwerkstruktur muss die Echtzeitkommunikation in den Echtzeit-Subdomänen realisieren und gleichzeitig größere Netze (bis zu 10000 Teilnehmer) unter Produktionsbedingungen sicher, diagnostizierbar und administrierbar gestalten. Alle bekannten To- 54 de 20/2003 Automatisierungstechnik pologien (Ring, Stern, Linie) müssen dabei mit diesen Eigenschaften unterstützt werden. Security Nur authentifizierte Steuergeräte dürfen auf Daten der Endgeräte Zugriff erhalten. Ein Zugriffskonzept muss auf mehreren Benutzerebenen basieren und die Daten jeweils schreibend und lesend nur bestimmten Benutzergruppen zur Verfügung stellen. Eine hohe Datenbelastung, z.B. durch eine DoS-Attacke (Denial of Service) oder durch fehlerhafte Hardwarekomponenten, darf nicht zu unbemerkten Leistungseinbußen im System führen. Wenn Visualisierungssysteme auf die Endgeräte der Feldebene zugreifen wollen, welche nicht im lokalen Subnetz liegen, müssen sich diese auch authentifizieren. Durchgängige Projektierung Bei der Projektierung einer Anlage mit ethernetfähigen Baugruppen will der Anwender auf eine große Palette von de 20/2003 Geräten zurückgreifen, die untereinander kommunizieren. Der Markt bietet Komponenten mit unterschiedlichen Protokollen auf der Basis von Ethernet, z.B. Modbus TCP, Profinet, Ethernet IP. Die Hersteller sollen sicherstellen, dass Geräte mit Ethernet-Anschluss miteinander kommunizieren können. Die Durchgängigkeit der Projektierung wird nicht für die schnelle Echtzeit gefordert. IT-Standards des Datenaustausches sollen auch in der Industrieumgebung zur Anwendung kommen, z.B. HTTP, E-Mail, Verschlüsselung, OPC, DHCP, FTP. Die Adressierung von ethernetfähigen Geräten soll auch im Feldbereich den gleichen Umfang bieten wie andere Standard-Ethernet-Lösungen. Leistungsdaten Ethernet bietet die Möglichkeit, neben der bekannten TCP/UDP/IP-Kommunikation parallel Daten in Echtzeit zu übertragen. Dadurch lassen sich mittelfristig Feldbusse durch Ethernet ersetzen. Diese Echtzeitdomänen werden sich ähnlich wie derzeitige Feldbusse auf lokale geswitchte Subnetze beschränken. Zusätzliche Forderung entstehen durch einen maximal zulässigen Jitter (absolute Zeitpunktgenauigkeit) für bestimmte Anwendungen. Für die Signalumsetzungen und -übertragungen sowie für den Jitter mussen genaue zeitliche Vorgaben existieren. Nur auf deren Basis können Echtzeitanwendungen projektiert werden. Gleichzeitig müssen die Zeitfenster der einzelnen Zyklen noch Platz lassen die Übertragung von zeitunkritischen Daten. Migration Wegen des Investitionsaufwandes und der noch bestehenden Schwachstellen, z.B. Echtzeitanwendungen, muss der Übergang von bisherigen Feldbuslösungen hin zu Ethernet schrittweise erfolgen. Dafür müssen konfigurierbare Schnittstellen zu den vielerorts genutzten Feldbussen, z.B. Profibus, CAN, Interbus, hergestellt werden. Die Daten sollen von der Fertigung aus direkt ins IT-System gelangen. (Fortsetzung folgt) 55 Automatisierungstechnik A. Kengerter, E.-C. Reiff Ethernet in der Industrie erfordert Komponenten, welche den Umgebungsbedingungen und den speziellen Funktionsanforderungen genügen, z. B. Zeitverhalten. Hierfür gibt es geeignete Hubs und Switches. Spezielle Leitungen eignen sich für die Einsätze unter Öleinfluss oder dauernder Bewegung. A uch wenn das Ethernet die etablierten Systeme in der Feldbustechnik nicht ersetzt, so stellt es doch eine sinnvolle Ergänzung dar. Zur Produktpalette der Friedrich Lütze GmbH, Weinstadt, gehört neben anderen Systemlösungen für die Anlagenund Maschineninstallation ein komplettes Programm ethernetfähiger Komponenten, die den Anforderungen im industriellen Einsatz entsprechen. Es schließt Hubs, Switches und entsprechende Kabel ebenso ein wie Steuerungen oder Komponenten, welche die Anbindung konventioneller Feldbussysteme ans Ethernet ermöglichen. Hubs bereiten Signale auf Eine preisgünstige Möglichkeit der industriellen Ethernetvernetzung bildet der »Diohub« (Bild 1). Der Hub verbindet bis zu acht Endgeräte oder Netzsegmente miteinander; bei Bedarf lässt er sich auch kaskadieren. Er leitet die Signale nicht nur weiter, sondern bereitet sie auch auf. Ein Retiming (zeitliche Abstimmung) der Datenblöcke verhindert das Vergrößern des Jitters. Der Hub regeneriert das zeitliche Verhalten der zu sendenden Daten und ergänzt verlorene Präambelbits empfangener Daten. Dipl.-Ing. (FH) Andre Kengerter, Produktmanager Automation bei Lütze, Weinstadt Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro Stutensee 56 Bei einer Datenkollision unterbricht der Hub die Übertragung. Ein Jam-Signal (=Störungssignal) zur sicheren Kollisionserkennung durch das Endgerät ersetzt dann während der Kollision das Datenpaket. Wird ein z. B. durch Datenkollision zu kurzes Datenpaket empfangen, so ergänzt der Hub dieses auf die Mindestlänge von 96 bit. Belegt ein defekter Transceiver oder LAN-Controller das Netz kontinuierlich mit Daten, so wird der Empfang auf dem betroffenen Kanal unterbrochen. Die Segmentierungsfunktion des Hubs steht für jeden Port einzeln zur Verfügung. Darum erlaubt er, gestörte Netzsegmente abzutrennen, welche durch gebrochene Leitungen, fehlende Abschlusswiderstände, beschädigte Leitungsisolierungen usw. entstehen. Dabei sperrt er nur den Empfang an diesem Port, Sendungen gehen weiterhin an das Segment hinaus. Er stellt die Verbindung automatisch wieder her, sobald das Netzsegment ordnungsgemäß arbeitet. Zusätzlich überwacht der Hub die angeschlossenen TP-Leitungen mit Idle-Signalen gemäß der Norm 802.3 10base/T auf Kurzschluss oder Unterbrechung. Der Hub hat ein stabiles Gehäuse aus Aluminiumprofil und lässt Bild 1: Achtfach-Hub für Industrieeinsatz; er verbindet bis zu acht Endgeräte oder Netzsegmente miteinander Quelle: Lütze sich auf der Hutschine montieren. Die 24-V-Spannungsversorgung erhält er über eine Steckklemme, die es in Schraub- und Federzugtechnik gibt. Für die Ethernetanbindung stehen acht 10base/T-Ports mit geschirmten RJ-45Anschlüssen zur Verfügung. Die TP-Schnittstelle »1« (Kanal 1) kann man wahlweise für den Einsatz von 1:1-Kabeln oder Cross-Over-Kabeln konfigurieren. Switches für direkten Datenverkehr Switches stellen im Gegensatz zu Hubs eine direkte Verbindung zwischen einzel- Quelle: Lütze Komponenten für industriegerechte Ethernetlösungen Bild 2: Industriegerechtes, schleppkettenfähiges Ethernetkabel; der Außenmantel des Kabels besteht aus halogenfreiem PUR und hat einen Durchmesser von 5,3 mm bzw. 9,5 mm nen Teilnehmern her und verhindern Datenkollisionen, was ein deterministisches Verhalten des Ethernet-Netzes ermöglicht. Sie bieten sich vor allem dann als Alternative an, wenn ein späterer Anlagenausbau oder eine höherer Funktionsanspruch zu erwarten sind. Der »Dioswitch« vereinfacht die Installation durch »Autocrossing« und »Autopolarity«. Wird ein Port versehentlich mit einem Crosslink-Kabel angeschlossen, tauscht der Switch automatisch die Leitungspaare. Außerdem arbeitet er auch mit verpolter Versorgungsspannung. Der Dioswitch hat acht RJ45-Ports, zwei davon kann man mit Glasfaseranschlüssen ausrüsten. Alle Ports arbeiten mit 10/100 Mbit und Autonegotiation, d. h., der Switch kommuniziert mit dem Endgerät und stellt sich automatisch auf die bestmögliche Geschwindigkeit sowie den Duplexmode ein. Außerdem eignet er sich für den Einsatz von VLANs. Ethernetkabel für Schleppketten Auch die Verkabelung muss im Industriebereich erhöhten Anforderungen genügen. Dabei benötigt man neben festverlegten Kabeln auch flexible, für unterschiedliche Verfahrwege geeignete Ausführungen. Speziell für solche Anwendungen gibt es bei Lütze ein industrietaugliches Ethernetkabel, das schleppkettenfähig, verschmutzungsunempfindlich und ölresistent ist (Bild 2). Das Ethernet-Kabel gibt es in zweioder vierpaariger Ausführung. Der Mindestbiegeradius entspricht dem 12,5fachen Kabeldurchmesser. Der Wellenwiderstand beträgt 100 Ω im Frequenzbereich von 1...100 MHz. Die Umgebungstemperaturdarf im Bereich -35...+70 °C liegen. Der Außenmantel des Kabels besteht aus halogenfreiem PUR. Die Kabel übertragen Daten bis zu 100 Mbaud. ■ de 20/2003 Automatisierungstechnik Trainingsmix für integrierte Automatisierung Josef von Stackelberg Das »gemischte Lernen« stellt eine Kombination aus Präsenztraining, Selbstschulung mit Hilfe von Fachliteratur, rechnergestütztem Selbstlernen mit Daten von CD-Rom und webbasiertem tutorgestütztem OnlineTraining dar. Damit passt sich die Weiterbildung dem Kenntnisstand, dem Lerntempo und der verfügbaren Zeit des Trainingsteilnehmers an. W eiterbildung wird immer notwendiger, insbesondere in der Automatisierungstechnik. Siemens A&D, Nürnberg, bietet daher für das Konzept der »Totally Integrated Automation« (TIA) für die Serviceausbildung ein so genanntes »Blended Training« (= gemischte Schulung) an, welche sich im Wesentlichen sowohl in Präsenzund Heimlernphasen als auch in Perioden der Eigeninitiative und der tutoriellen Unterstützung gliedert. Auf diese Weise kombiniert das neue Angebot unterschiedliche Lernmedien und -methoden – vor dem Kurs, begleitend oder nachbereitend. Auf diese Weise wird das Lernen flexibler. Mit den vielfältigen E-Learning-Komponenten lassen sich zudem Reisekosten sparen. Zum Abschluss der Ausbildung kann der Teilnehmer über einen Test seine Qualifikation zum SPS-Techniker gemäß der VDMA-/ZVEI-Richtlinien nachweisen. Den erfolgreich absovierten Kurs bescheinigt ein entsprechendes Zertifikat. Tests ermitteln Kenntnisstand und Lernerfolg »Simatic S7 TIA-Serviceausbildung« ist der erste Kurs gemäß dem Blended-Learning-Modell und umfasst modulare Lerneinheiten mit Vorbereitungs- und Optionsmodulen, Präsenzteil und AuffriJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Siemens A&D, Nürnberg 58 schungskursen. Optionale Eingangsund Abschlusstests verbinden und umfassen die einzelnen Kursphasen. Schon im Vorfeld lässt sich der individuelle Kenntnisstand mit Hilfe eines kostenfreien Online-Tests prüfen und aus dem Ergebnis abgeleitet das passende Training ermitteln. In Vorbereitungsmodulen erwirbt der Teilnehmer bereits theoretische Kenntnisse, die er im nachfolgenden Präsenzkurs nutzt. Die Vorbereitungsmodule erhält der Teilnehmer entweder im Internet oder auf CD-Rom. Den zentralen Baustein von Blended Learning bildet der Präsenzkurs in ei- nem der regionalen Trainings-Center von Siemens. Die TIA-Serviceausbildung bietet in drei praxisnahen und lösungsorientierten Präsenzteilen Übungen an einem Anlagenmodell – bestehend aus Automatisierungssystemen, Antriebstechnik, dezentraler Peripherie und Komponenten zum Bedienen und Beobachten. Z. B. üben die Teilnehmer, über simulierte Störungen Fehler zu beheben. Damit erwerben sie die Fähigkeiten, Problemfälle schnell zu diagnostizieren und Programme sicher zu ändern, um in ihren Anlagen die Ausfall- oder Anlaufzeiten zu verkürzen. SPS – AUFBAU UND PROGRAMMIERUNG A. Auer. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage 1996. 203 Seiten. Kartoniert. Hüthig GmbH, Heidelberg. ISBN 3-7785-2503-4 In vernetzten Automatisierungssystemen übernehmen speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) die zentralen Funktionen der Prozesssteuerung und -regelung sowie der Netz- und Datenverwaltung. Neue Entwicklungen beinhalten eine genormte Programmierung und die Normung der Feldbusse, wodurch Hardware und Software unterschiedlicher Hersteller kompatibel werden. Kenntnisse über die Programmierung und den Aufbau von SPS werden heute in der Elektrotechnik und im Maschinenbau von Technikern und Absolventen der entsprechenden ingenieurtechnischen Studienrichtungen erwartet. Das Buch stellt alle wesentlichen Informationen zum Einstieg in den Umgang mit der SPS anschaulich anhand von zahlreichen Beispielen dar. In kurzer Zeit ist man vertraut mit Kontaktplan (KOP), Funktionsplan (FUP) und Anweisungsliste (AWL). Außerdem lernt man die Programmiersprache »Grafcet« kennen. Diese Auflage enthält außerdem einen Abschnitt über die IEC 1131. SPS-PROGRAMMIERUNG – BEISPIELE UND AUFGABEN A. Auer. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage 1994. 161 Seiten. Kartoniert. Hüthig-Buch Verlag GmbH, Heidelberg ISBN 3-7785-2292-2 Wie alle technischen Arbeitsbereiche, die mit der Elektronik und dem Mikroprozessor verknüpft sind, unterliegen auch die speicherprogrammierbaren Steuerungen als Teilgebiet der Automatisierungstechnik einer rasanten Weiterentwicklung. Schaltschränke wurden durch Automatisierungsgeräte ersetzt und deren Verdrahtung durch Programme. Die Programmierung dieser Automatisierungsgeräte gehört heute zu den Anforderungen an Facharbeiter und Ingenieure der Automatisierungsbranche. Mit dieser Sammlung von Beispielen und Aufgaben zur SPS-Programmierung erhält auch der Einsteiger die Möglichkeit, Programmierabläufe in Form von Übungen zu vertiefen. Dies ermöglicht und erleichtert ihm die Einarbeitung in jedes marktgängige SPSSystem. Dazu wird eine DIN-gerechte, hypothetische Sprache benutzt, die den Leser in die Lage versetzt, firmenneutral Steuerungssysteme zu vergleichen und zu bewerten. Die erworbenen Programmierkenntnisse kann der Leser an beliebigen Automatisierungsgeräten testen. Bei Bedarf kann er die Operationen und Operanden in eine konkrete SPS-Programmiersprache umschreiben. Neben der Programmierung selbst wurde bei den Aufgaben und Übungen großes Gewicht auf Umwandlungsmethoden von Steuerungsaufgaben in ein SPS-Programm gelegt. de 20/2003 Automatisierungstechnik Selbststudium dient der Vertiefung Im Selbststudium ergänzen die Teilnehmer mit Optionsmodulen ihr Wissen vor und nach dem Präsenzkurs, oder frischen die Kenntnisse in speziellen »Refresherkursen« wieder auf (Tabelle). Dies können sie in ihrer persönlichen Lernumgebung in Form von Web Based Trainings (WBT). ■ www.siemens.de/sitrain-tia Das Training läuft mit einem Übungsgerät S7-300 mit CPU 315-2DP, einem Modul ET200S, einem Modul TP170B, einem Profibuskabel, einem Montageband mit Kabel, einem Fehlerstecker, einem Demokoffer »Micromaster 420« mit Erweiterungssatz und Profibuskabel und einem Programmiergerät mit Step 7 V5.2 Blended Training Serviceausbildung 1 (ST-Serv 1) Refresher 1 (ST-Serv1 Ref) SPS-Wissen für Einsteiger WBT Simatic S7 TIA Präsenzkurs Refresher für WBT Serviceausbildung 1 5 Tage Simatic S7 ST-Serv 1 Micromaster 420 WBT Micromaster 420 Serviceausbildung 2 (ST-Serv 2) Refresher 2 (ST-Serv2 Ref) Simatic S7 TIA Präsenzkurs Refresher für WBT Serviceausbildung 2 5 Tage Simatic S7 ST-Serv 2 Pro Tool/Pro WBT Pro Tool/Pro Serviceausbildung 3 (ST-Serv 3) Refresher 3 (ST-Serv3 Ref) Simatic S7 TIA Präsenzkurs Refresher für WBT Serviceausbildung 3 5 Tage Simatic S7 ST-Serv 3 Profibus WBT Profibus Prüfung zum zertifizierten Siemens-Automatisierungstechniker (ST-ServATP) Das gemischte Training beinhaltet drei jeweils abgeschlossene Blöcke für die Serviceausbildung und drei Blöcke für die Auffrischungskurse de 20/2003 59 Automatisierungstechnik Dezentrale Steuerung in einer Kühlschrank-Recyclinganlage Lothar Igumnow Eine Recyclinganlage für Altkühlschränke besteht aus einer Reihe von Einzelmodulen. Ebenso gliedert sich die Steuerung in entsprechende Funktionsmodule. Interbus verbindet die einzelnen Komponenten zu einer Komplettanlage. D ie Adelmann AG, Karlstadt, arbeitet in den Bereichen Maschinen-, Apparate- und Behälterbau sowie in der Anlagen-, Vakuum- und Umwelttechnik. Das Unternehmen hat sich insbesondere die Rückführung von FCKW-belasteten Produkten (FluorChlor-Kohlen-Wasserstoff) in umweltgerechte Wertstoffe zur Aufgabe gemacht. Die Zerlegungsanlage von Adelmann recycelt bis zu 150 000 Altkühlschränke pro Jahr – und dies nahezu ohne Abfall. Für einen sicheren Betrieb sorgen u.a. das Feldbussystem Interbus sowie Steuerungskomponenten von Phoenix Contact, Blomberg. Dipl.-Ing. Lothar Igumnow, Außendienstmitarbeiter Automatisierung, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg Bild 2: Steuerung mit Interbus-Master; auf der Diagnoseanzeige des InterbusMasters lässt sich der Betriebszustand des Feldbussystems ablesen Mehrstufige Zerlegung Ein Kühlschrank besteht aus verschiednenen fest miteinander verbundenen Werkstoffen. Für das Recycling muss man diese Stoffe in möglichst reiner Form zurückgewinnen. Nach der Entnahme aller losen Einbauteile aus Glas sowie diversen Metallen und Kunststoffen und der Absaugung des Kühlmittels enthält der Restkühlschrank noch Aluminium, Kupfer, Eisen und Isoliermaterial. Um die Metalle von den Isolierstoffen zu trennen, wird der Kühlschrank zerkleinert. In der Recyclinganlage schneiden große Messer den kompletten Kühlschrank in 20 mm bis 35 mm große Stücke. In weiteren Verfahrensschritten erfolgt die Sortentrennung der geschredderten Teile. Ein Magnet sondert das Eisen ab. Kupfer, Aluminium und Kunststoffe sortiert man nach ihrer Dichte. Zentrale Steuerung mit dezentralen E/A-Modulen Bild 1: Schaltschrank mit zentraler Steuerung und E/A-Baugruppen; die E/ASchnittstellen dienen nur für den Anlagenteil, an dem der Schaltschrank sitzt 60 Die Steuerung der Recyclinganlage übernimmt eine zentral angeordnete SPS (speicherprogrammierbare Steuerung). Der Aufbau der Recyclinganlage mit vollständiger Inbetriebnahme und Funktionsprüfung sowie die Abnahme erfolgt zunächst bei Adelmann. Dann geht die Anlage an den Endkunden. Für diesen Zweck lässt sich die Anlage in ihre Funktionsmodule zerlegen. Die Anlagenteile verfügen über je einen dezentralen Steuerschrank und kommunizieren über das Feldbussystem Interbus miteinander (Bild 1). Der Interbus-Master sitzt dabei direkt an der SPS (Bild 2). Bild 3: Installationsfamilie «Inline« zur Anbindung der E/A-Ebene an das Feldbussystem Für die Anbindung der E/A-Komponenten setzt Adelmann das Installationssystem »Inline« von Phoenix Contact ein (Bild 3). Die Inline-Baugruppen unterstützen den modularen Aufbau der Anlage. Z. B. gibt es die digitalen E/AModule mit zwei, vier, acht, 16 oder 32 Kanälen. Im Bereich der Analogbaugruppen stehen ein- bis acht-kanalige Varianten zur Verfügung. Antriebstechnik mit dezentraler Ansteuerung In den Recycling-Anlagen bestimmen Drehstrom-Aggregate die Fördertechnik. Zur Steuerung dieser Aggregate muss das Installationssystem neben den Standardmodulen mit Ein-/Ausgängen für 24 V DC ebenso Leistungsbaugruppen beinhalten können. Die Motorstarter von Phoenix Contact schalten, überwachen und schützen die Drehstromantriebe. Für Motorleistungen bis 1,5 kW stehen elektronische Module und für Leistungen bis 3,7 kW elektromechanische Varianten zur Verfügung. Der Motorstarter wird direkt von der SPS gesteuert; er liefert wiederum alle relevanten Informationen über den angeschlossenen Antrieb. Auf diese Weise kann die SPS jederzeit kontrollieren, ob der Antrieb läuft, welche Drehrichtung sowie Stromaufnahme der Motor oder ob der Motorschutz ausgelöst hat. Der Einsatz der dezentralen Motorstarter des Installationssystems »Inline« reduzierte sowohl die Leistungsverkabelung als auch die Inbetriebnahme. Jeder Anlagenteil hat seinen eigenen Steuerschrank, in dem die Kleinsignal- und die Leistungsebene direkt am Feldbussystem Interbus liegen. ■ de 20/2003 Betriebsführung Vielseitiger Transporter der 5. Generation Brigitte Rolfes Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeit und ungewisser Zukunft muss die »Fahrbereitschaft« von Handel, Handwerk und Gewerbe funktionieren. Nützt der neue VW-Transporter T5 dem Service- oder Elektrotechniker? Bringt er ihm finanzielle Vorteile? »de« testete den Wolfsburger, der aus Hannover kommt. werk fielen ebenso positiv auf wie das Cockpit mit mehrfach einstellbarem Fahrersitz, verstellbarem Lenkrad (einschließlich Säule) und dem jetzt unten im Armaturenbrett angebrachten Schaltgetriebehebel. Das Raumangebot lässt sich als gut bezeichnen. Darüber hinaus sind die Ablagen und Staufächer sowie das abschließbare Handschuhfach gut zugänglich. Der Luftumsatz genügt auch bei besetzter zweisitziger Beifahrerbank. Elektrische Fensterheber gehören nicht zur Serienausstattung, lassen sich aber ordern. geschwindigkeiten von gut 160 km/h. Auf dem 2000-km-Test prüften die Tester sowohl die Durchzugskraft des Aggregats (250 Nm) als auch den angegebenen Verbrauch von 6,5 l bis 9,3 l. Sie erreichten durchschnittlich 7,6 l und bemerkten die Laufruhe. Der Laderaum hinaus sorgt ABS genauso für die nötige Sicherheit wie elektrische Differentialsperre (EDS), das elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP), die MotorSchleppmoment-Regelung (MSR) und die Antischlupf-Regelung (ASR). Erwähnen sollte man auch die Einzelradaufhängung, welche in allen Situationen und Beladungszuständen für eine gute Straßenlage und entsprechende Bodenhaftung sorgt. Die Sicherheit Während es Seiten- oder Kopfairbag auf Wunsch gibt, zählt der Fahrerairbag ebenso zur Serienausstattung wie die Dreipunktgurte an allen Sitzen. Darüber Das Cockpit Sehr gut gefiel den Testern von »de« beim 4,89 m langen, 1,90 m breiten, 1,96 m hohen und garagentauglichen Kastenwagen das »bullige« Aussehen – bedingt durch die große Frontscheibe, die Klarglasaugen sowie das markante Heck. Aber auch das Handling, die Motorleistungen und das Fahr- und FederBrigitte Rolfes, Fachjournalistin, Herschbach de 20/2003 Quelle: VW Nutzfahrzeuge S teckbrief des »de«-Kandidaten: Transporter von VW, Modell T5, Kastenwagen mit kurzem Radstand und Normaldach, 1,9-l-Turbodiesel, 77 kW (105 PS), drei Sitze im Führerhaus, Schiebetür rechts im Kasten, große Heckklappe, Nutzlast bis 1000 kg, ab 20 615 € zzgl. MwSt. Es gibt den T5, übrigens der fünfte Nachfolger des »Bulli«, • als Pritsche, Doppelkabine, Kombi oder geschlossenen Kasten • mit zwei Radständen (3 000 mm bzw. 3 400 mm) • mit 2600 kg bis 3000 kg Gesamtgewicht • mit drei Dachhöhen • mit vier Dieselaggregaten zwischen 63 kW (86 PS) und 128 kW (174 PS) • als Vierzylinder- 85 kW (115 PS) sowie als V6-Benziner 170 kW (235 PS). »de« wählte aus betriebswirtschaftlichen Gründen den Transporter in relativ einfacher Ausführung: Kastenversion mit mittelstarkem Motor, ohne elektrische Helfer und computergestützte Merkmale – einfach ein rollendes Werkzeug- oder Montagefahrzeug für den täglichen Einsatz. Eine stabile Blechwand trennt das Cockpit vom dachhoch holzverkleideten 2,53 m langen, 1,69 m breiten (1,24 m zwischen den Radkästen) und 1,41 m hohen Laderaum. Ebenso stabil wirken die sechs Zurrösen im Bodenblech zur Transportsicherung. Drei Lampen sorgen im Laderaum für ausreichende Helligkeit, eine weitere befindet sich im Ladebereich an der rechten Schiebetür. Die Nutzlast des 5,80 m3 fassenden Laderaums beträgt rund 1 t. Durch die geraden Wände, die stabile Ausführung und die starken Traversen eignet sich der Laderaum gut zum individuellen Ausbau. Die Anhängelast des 2,8-t-Fronttrieblers liegt bei 2 100 kg, in Ausnahmefällen und bei einer Steigung von max. 8 % beträgt sie 2 500 kg. Die Motorisierung Mit der 1,9-l-Pumpe-Düse-Dieselmaschine erreicht der Transporter Spitzen- Fazit »de« fuhr mit dem T5 einen solide wirkenden, modernen, praktischen, fahrerfreundlichen, aktiv wie passiv sicheren und sehr handlichen Transporter – absichtlich in preisgünstiger Variante. Neben dem bestimmt guten Wiederverkaufswert überzeugte uns vor allem unsere Kilometer-Kostenberechnung (einschließlich Garagenplatz) in Höhe von etwa 0,39 €/km – ein gutes Ergebnis, wie wir finden. ■ www.vw-nutzfahrzeuge.de 61 Betriebsführung Moderne Softwarelösungen für das Büro Als Charly Chaplin 1937 im Stummfilm »Moderne Zeiten« mit einer überdimensionalen Rotationsmaschine kämpfte, wirkte innovative Technik mehr als Fluch denn als Segen. Das hat sich längst gewandelt. Computer & Co. unterstützen die Handwerker bei ihren kaufmännischen und technischen Aufgaben. D en großen Funktionsumfang – von der Buchhaltung über CAD bis hin zum Qualitätsmanagement – schätzt Elektromeister Andreas Dörflinger an seiner Software-Lösung am meisten. Seine Devise: Alles aus einer Hand vermeidet Schnittstellen-Probleme Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg duktlinie dient der modernen, kaufmännischorganisatorischen Betriebsführung im Elektrohandwerk. Zum Portfolio gehören folgende Produkte, die sich einzeln oder als Gesamtlösung einsetzen lassen: • Bei »SCC-CAD« handelt es sich um ein Zeichenprogramm (Bild 1) zum Erstellen von Stromlauf-, Elektroinstallations-, Übersichtsschalt-, SteigleitungsBild 1: Zeichnung im Modul SCC-CAD von Ziemer und Netzwerkplänen. Zum Standard gehört eine DXF-/GWG(Kasten »Ein Interview«). Die von ihm Schnittstelle. Die gezeichneten Symbole eingesetzte Software stammt von Ziemer lassen sich über das Modul »SCC-Calc« Elektrotechnik & EDV-Systeme, Bad komplett kalkulieren und im kaufmänReichenhall. Ziemer, Innungsfachbenischen Modul »SCC-Control« als fertitrieb für Elektro- und Blitzschutztechges Angebot einlesen. nik, entwickelt seit einem Jahrzehnt • Mit dem kaufmännischen Programm Softwarelösungen, ausschließlich für das »SCC-Control« kann der Anwender seiElektro- und Blitzschutzhandwerk – aus ne Unternehmensplanung einschließlich der Praxis für die Praxis. Die SCC-ProQuelle: Ziemer Corinna Linke EIN INTERVIEW Wir sprachen mit Elektromeister Andreas Dörflinger über seine Erfahrungen mit den Softwarelösungen von Ziemer Elektrotechnik & EDV-Systeme. 62 Quelle: privat »de«: Sie setzen Produkte von Ziemer ein. Um welche handelt es sich dabei und wie werden sie eingesetzt? A. Dörflinger: Für Planungs- und Dokumentationsaufgaben arbeiten wir mit dem Programm »SCC-CAD« an zwei Arbeitsplätzen. Es hilft uns sehr, um bereits bei der Angebotsabgabe den nötigen Know-how-Vorsprung zu haben. Denn ein ordentlicher Installationsplan sagt mehr als hundert Worte. An fünf Arbeitsplätzen läuft die kaufmännische Lösung »SCC-Control«, die wir von den vier Modulen am meisten nutzen. Sie unterstützt uns von der Auftragsannahme, sprich Gesprächserfassung, und der Angebotskalkulation über Materialbestellung, Aufmaß und Stundenerfassung bis zur Rechnungsstellung, baubegleitenden Kostenkontrolle und Finanzplanung. Im Leistungskatalog »SCC-Calc« sind die Artikelnummern unseres Lieferanten hinterlegt, was uns bei der Kalkulation Zeit spart. Außerdem können wir die benötigten Bauzeiten sowie die Stücklisten übernehmen, z.B. für die Kostenkontrolle. Schließlich setzen wir noch die Software für Qualitätsmanagement, »SCC-QM«, ein. denn in der heutigen Zeit muss einfach eine permanente Kostenkontrolle stattfinden. Ein weiterer Aspekt für mich: Die Durchgängigkeit der einzelnen Betriebsabläufe sollte sich in der Software widerspiegeln. Denn damit sparen wir Zeit, die wir sinnvoller für unsere Kunden nutzen können. Andreas Dörfling (li.), Inhaber des Elektrobetriebes Dörflinger Elektrotechnik in Liederbach/Ts Damit führen wir unser papierloses QMHandbuch, um die internen Betriebsabläufe und Strukturen zu verbessern. »de«: Warum haben Sie sich für die Programme entschieden? A. Dörflinger: Weil wir alles aus einer Hand bekommen und damit Schnittstellen-Probleme vermeiden. Wir möchten die Durchgängigkeit der Produkte untereinander – selbst bei so verschiedenen Anwendungen wie CAD und Buchhaltung. Außerdem soll die Software auf unser Gewerk abgestimmt sein und über eine reine kaufmännische Lösung hinausgehen. Auch finde ich die Nutzeroberfläche bedienerfreundlich. Für unseren Betrieb stellen die vier Programme von Ziemer die richtige Lösung dar, »de«: Gibt es Funktionen, die Sie sich wünschen? A. Dörflinger: Ja, für die Buchhaltung eine Fibu-Schnittstelle zur Datev. Die soll aber demnächst fertig sein. »de«: Wie gestalten sich Aktualisierungen? A. Dörflinger: Sie kommen einmal jährlich oder bei Bedarf. Das Aufspielen dauert etwa 20 min und macht in der Regel keine Probleme. »de«: Würden Sie Kollegen ihre Programme empfehlen? A. Dörflinger: Für Betriebe von zwei bis 50 Mitarbeitern ist die Software sicher eine Empfehlung wert. Wichtig finde ich die finanzielle Lage des Anbieters, damit die künftige Wartung der Software gesichert ist. Außerdem läuft das Zusammenspiel der einzelnen Module problemlos. Die Ansprechpartner beim Hersteller sind kompetent und hilfsbereit. de 20/2003 Betriebsführung werkspaket« und die kürzlich von Primus übernommenen Handwerkerlösungen, die das Unternehmen im Geschäftsfeld »Handwerk« zusammenfasst. Elektromeister Frank Günther zählt zu den über 15 000 Anwendern von »HWPWin« (siehe Kasten »Erfahrungen«). Die betriebswirtschaftliche Komplettlösung »HWPWin« eignet sich für Bild 2: Aufmaß im Modul SCC-Control von Ziemer viele Gewerbe im Bau• Das Modul »SCC-QM« deckt das Quahaupt- und Baunebengewerbe und deckt litätsmanagement nach ISO 9000/2000 die kaufmännischen Geschäftsprozesse ab und unterstützt ein Unternehmen bei in kleinen und mittelständischen Handder Verbesserung der eigenen Prozesse werksbetrieben und in Dienstleistungsund Methoden. unternehmen ab. Das Programm bietet Funktionen wie Projektübersicht (Bild 3), automatischen Selbstkostencheck als Betriebswirtschaftliche Kalkulationskontrolle, Abrechnung in Komplettlösung beliebigen Einzelschritten und Verwaltung offener Posten. Auch die Sage KHK Software GmbH & Der Hersteller präsentiert das projektCo. KG bietet Branchenlösungen für das orientierte Handwerkerpaket in zwei Handwerk. Dazu zählen die ProduktreiVarianten: Die Line 50 eignet sich für hen »HWP-Win«, »PC-Kaufmann HandQuelle: Ziemer Material- und Zeiterfassung, Liquiditätsplan, Angebotserstellung und Projektabwicklung vornehmen und kontrollieren. Zur Projektabwicklung gehören Abschlags- und Teilrechnung, Regierechnung, Lieferschein, Gutschrift und Aufmaß (Bild 2). Darüber hinaus hilft das Modul bei Begleit-/Nachkalkulation, Bestellwesen, Lagerverwaltung, Debitoren, Kreditoren und Mahnverwaltung. Mit der Namensgebung will der Entwickler verdeutlichen, dass »SCC-Control« mehr als eine kaufmännische Lösung darstellt und speziell die Besonderheiten des Elektrohandwerks berücksichtigt. • Bei »SCC-Calc« handelt es sich um einen Kalkulationskatalog mit ca. 8000 Leistungen – einschließlich detaillierter Angaben für Material und Zeitwert. Die kalkulierten Materialstücklisten lassen sich mit den elektronischen Katalogen führender Elektrogroßhändler verknüpfen, so dass der Anwender mit seinen EK-Preisen rechnen kann. Diese Verknüpfung ließ sich Ziemer nach eigenen Angaben im Deutschen Patent- und Markenamt als Gebrauchsmuster schützen. Wir fragten Elektromeister Frank Günther, Inhaber von E.F.G. Elektrotechnik Frank Günther in Elmenhorst, nach seinen Erfahrungen mit HWP-Win. »de«: Sie setzen seit 1999 die betriebswirtschaftliche EDV-Lösung »HWP-Win« von Sage KHK ein. Warum entschieden Sie sich für das Programm? F. Günther: Im Jahr 1999 war ich durch Betriebswachstum und die bevorstehende EuroUmstellung gezwungen, meine EDV den neuen Entwicklungen anzupassen. Vorher nutzten wir die Einzelplatzlösung »PC-Ass«, um das Auftragswesen zu bearbeiten und den Umsatz zu überwachen. Ich sah mich auf Messen nach einem geeigneten, besonders anwenderfreundlichen Programm für Handwerker um. Das fand ich dann in HWP-Win, da es aus diversen einzelnen Modulen besteht. So musste ich keine Vollversion mit allen möglichen Funktionen kaufen, die ich eh’ nicht brauche, sondern nur jene Module, die mir am Anfang am sinnvollsten erschienen. Im Laufe der Zeit habe ich die ProgrammVersion Zug um Zug erweitert und mittlerweile acht Arbeitsplätze eingerichtet. »de«: Was wickeln Sie mit der Anwendung ab? F. Günther: Von meinen 30 Mitarbeitern arbeiten zurzeit sechs für unterschiedliche Auf- 64 gaben mit dem Programm. Insgesamt nutzen wir das komplette Auftragswesen mit allen dazugehörigen Unterprogrammen. Das reicht vom Angebot über Auftragsbestätigung, Titelzusammenstellung bis zur Schlussrechnung. Anhand der Stammdaten überwachen wir Leistungen, Material und Lager. Die Kunden- und Mitarbeiterstammdaten pflegen wir damit ebenfalls und kontrollieren das Umsatzgeschehen der einzelnen Kunden und der Firma. Über zusätzliche Tools können wir Leistungsverzeichnisse von Planern und Stammdaten von Lieferanten direkt in die Anlage einfügen. Darüber hinaus bearbeiten wir die Lohnbuchhaltung sowie das Rechnungswesen und nutzen die Mitarbeiterplanung für die Übersicht und Koordinierung unserer Monteure und deren Baustellen. »de«: Wie verhält es sich mit Aktualisierungen? F. Günther: Die bekommen wir durch unsere Softwarefirma HE Consult GmbH aus Norderstedt. Sie informiert uns regelmäßig über Neuerungen und spielt die Updates auf. »de«: Wie finden Sie die Software? F. Günther: Sie lässt sich einfach bedienen, da sich der Aufbau des gesamten Programms im Grunde genommen immer wiederholt. Dadurch können wir die Mitarbeiter einfach ein- Quelle: privat ERFAHRUNGEN Elektromeister Frank Günther, Inhaber von E.F.G. Elektrotechnik Frank Günther in Elmenhorst weisen und sie tun sich leicht, übergreifend mit dem Programm zu arbeiten. Die Software bietet ein umfangreiches Konzept zur Führung einer Firma und wir arbeiten sehr umfassend damit. Aber die volle Funktionalität haben wir noch nicht ausgeschöpft. »de«: Würden Sie den Kollegen das Programm empfehlen? F. Günther: Ja, und zwar sowohl als Einzelplatzlösung als auch im Netzwerk, da die Handhabung jeweils gleich ist. Mit der neuen Version 3.0 lassen sich andere Programme, z.B. für die Telefonanlage, ohne gegenseitige Beeinträchtigung gleichzeitig bearbeiten. de 20/2003 Quelle: Sage KHK Betriebsführung Quelle: Sage KHK Bild 3: Das Programm »HWP-Win« von Sage KHK arbeitet projektorientiert; eine Aufstellung der aktuellen Vorhaben zeigt die Projektübersicht Bild 4: Ein Angebot aus »HWP-Win« von Sage KHK sieht schon bei der Erfassung so aus wie später auf dem Papier kleine und die Line 100 für mittlere Handwerksbetriebe. Durch die Skalierbarkeit lässt sich die Lösung flexibel anpassen, also die Installation auf mehrere Arbeitsplätze ausdehnen oder um neue Module erweitern. Diese reichen von der Wartungs- und Serviceabwicklung über Bestellwesen und Barverkauf/Kasse bis zum Reportdesigner. Das Zusatzmodul »Deckungsbeitragsrechnung« zu »HWP-Win« dient zum Kalkulieren von Angeboten (Bild 4). Der Anwender kann damit den Stundenverrechnungssatz sowie die betrieblichen Deckungsbeiträge und Preisuntergrenzen ermitteln. Darüber hinaus unterstützt das Modul die Planung von Kapazitäten, Personalkosten, Betriebsleistung und Betriebsergebnis. Der so genannte Kundenmanager erweitert den Funktionsumfang der betriebswirtschaftlichen Lösung nochmals. Die Software greift auf die Daten der Hauptanwendung zurück und stellt z.B. Kundenprofile oder Kontakt- und Aktivitäts-Historien zur Verfügung. Auf Basis dieser Daten kann der Anwender individuell auf Kunden abgestimmte Aktivitäten planen. ■ www.sagekhk.de www.ziemer.de de 20/2003 65 Betriebsführung Das Ende des Chaos im Büro Corinna Linke Ordnung ist das halbe Leben, meint der Volksmund. Doch so mancher nimmt es damit im Büro nicht so genau oder steht sogar mit aufgeräumQuelle: Esselte Leitz tem Schreibtisch auf Kriegsfuß. Dabei kann man im gut strukturierten Büro effizienter arbeiten und unter Umständen bares Geld sparen. G anze 30 m3 hat Alexander Meneikis neulich im Archiv eines Kunden aussortiert. Der Organisationsberater ließ tonnenweise uralte Papierunterlagen, verrostete Heftordner und Büromaschinen fortschaffen. Selbst eine 25 Jahre alte, 100 kg schwere Kodiermaschine für Audiokassetten gehörte zu den Dingen, »die der Kunde aufbewahrte, weil er sie ja vielleicht doch noch einmal brauchen könnte«, sagt der Berater. Normal sind für ihn 1 m3 bis 2 m3 Abfall, wenn er bei einem Kunden für Ordnung sorgt. Dabei hat A. Meneikis grundsätzlich nichts dagegen, Material aufzubewahren: »Aber man muss es pfleglich lagern, wo es nicht rostet oder feucht wird.« Dazu gibt er einen einfachen, aber pfiffigen Tipp: Unter und zwischen die Kartons Holzleisten legen, damit die Luft zirkulieren kann und die Feuchtigkeit fortgetragen wird. Der staatlich geprüfte Betriebswirt berät Kleinbetriebe und kleine Mittelständler bei allen Fragen rund um die kaufmännische Organisation und nennt sein Konzept Organisationsberatung. Er hilft beim Ablagesystem, Selbstmanagement oder der Organisation im Rechnungswesen. Seine Kunden stammen vornehmlich aus dem Handwerk. Für einen Arbeitsplatz kalkuliert er einen halben bis einen ganzen Tag Beratung (200 € bzw. 350 €). Nach seinen Erfahrungen unterschätzen Handwerksunternehmer die kaufmännische Seite und widmen sich zu wenig der Organisation. Dies führt er darauf zurück, dass »viele das Thema für unwichtig halten«. Gleichzeitig würden die Handwerker den Aufwand absolut Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg 66 überschätzen und den angeblichen Berg an Arbeit vor sich herschieben. »Dabei dauert der Papierkram im organisierten Handwerksbüro normalerweise nur 20 Minuten am Tag«, meint er, und dass dies noch hoch geschätzt sei. In seiner Beratung will A. Meneikis deutlich machen, dass sich Ordnung nicht nur für Erbsenzähler lohnt: »Allein durch konsequente Skonti-Nutzung lassen sich im Jahr 400 € bis 1000 € sparen.« Dazu muss der Betrieb jedoch eine geordnete Rechnungsbearbeitung einrichten. Die lässt sich nach den Erfahrungen des Beraters einfach realisieren: Der Betrieb sollte an einem festen Wochentag die Rechnungen kontrollieren und zur Zahlung anweisen. Nachholbedarf in vielen Branchen Für den Berater hängt der Grad der Organisation weder von der Betriebsgröße ab noch von der Branche: »Unübersichtliche, schlecht gepflegte Arbeitsplätze findet man überall.« Selbst in kaufmännisch trainierten Firmen wie Steuerkanz- leien trifft er auf Schwachstellen. Als Lösungsansatz schlägt er eine Standardorganisation vor, die im organisierten Büro wenigstens die folgenden Elemente enthalten sollte: • Vier nach Fristen sortierte Ablagekörbchen, z. B.: · Eingangspost zur Bearbeitung am nächsten Tag · Eingangspost zur Bearbeitung innerhalb der Woche · Aufgaben zum Erledigen innerhalb des Monats · Vorgänge zum Abwarten • Schreibtischunterlage mit Klarsichthülle zum Einlegen von Telefonnummern, Formeln, Notizzetteln, Projektübersicht oder Einsatzplan • Post its, Notizzettel und Schreiber in greifbarer Nähe • Stehsammler für Kataloge und Zeitschriften. Hier beachte man, dass in der Nähe des Arbeitsplatzes nur aktuell benötigte Unterlagen stehen sollten • Ordner zur Ablage von Papierunterlagen mit übersichtlicher Struktur. Dabei zählt die korrekte Aufteilung der Ar- TIPPS ZUR REGISTRATUR Welche Art der Registratur die sinnvollste ist, hängt vom Einzelfall ab. Z.B. bietet Leitz fünf unterschiedliche Systeme an (Bild): • Numerische Ordnung: Grob- und Feinsortierung nach aufsteigender Zahlenfolge wie Kundennummern • Informationsstrukturplan: Systematische Gliederung nach Aktenzeichen und Klartext • Alphabetische Ordnung: Ordnungsgruppen nach zwei bis drei Anfangsbuchstaben und Feinsortierung nach Beschriftungsschild • Alphanumerische Ordnung: Kombination aus Buchstaben und Ziffern mit Vorsortierung wie nach Postleitzahlgebieten Ordnungskriterien mit Orgacolor von Leitz • Endzifferordnung: Signalisierung nach den letzten zwei oder drei Stellen einer mehrstelligen Nummer de 20/2003 Betriebsführung beitsbereiche: Eine Rechnung gehört in einen eigenen Ordner, niemals in den Projektordner. Denn eine falsche Ablage von kaufmännischen Dokumenten kann katastrophale Auswirkungen haben, z.B. Mahnungen oder vergessene Vorsteuer-Anmeldungen. Der Erfolg einer Ablage hängt nach den Erfahrungen des Organisationsberaters von der Regelmäßigkeit ab: »Die einzelnen Vorgänge sind an sich banal, sie müssen nur regelmäßig gemacht werden.« Als Richtwert empfiehlt er maximal zehn Dokumente in einem Register; darüber hinaus sollte man noch einmal unterteilen. »Ein Dokument in einem aktuellen Vorgang dürfen Sie nicht mehr als zwei Minuten suchen müssen«, meint er. »Eigentlich sollten Sie sofort wissen, wo Sie ein Papier finden, und dann nur noch blättern.« Längere Zeiten gelten für ihn als unproduktive Organisation oder wahre Herausforderung für den Arbeitsplatzinhaber. Erfahrungen aus der Praxis Elektromeister Werner Pflaum archiviert sämtliche Dokumente in einem Organisationssystem namens Classei. Dazu benutzt er so genannte Orgamappen, in die er Papiere lose einlegt und sich damit das Lochen spart (siehe Kasten »Arbeiten mit Orgamappen«). »So wandert wirklich jeder Zettel in die Mappe«, betont W. Pflaum. Bei ihm sammelt sich erst gar kein Papierstoß zur Ablage an, vielmehr stehen alle Dokumente zeitnah und geordnet zur Verfügung. »Das hilft uns, erbrachte Leistungen schnell abzurechnen oder Skonti auszunutzen«, sagt der Betriebsinhaber. W. Pflaum verwendet für jedes Projekt eine solche Orgamappe und versieht sie mit einem frei beschriftbaren Registerreiter. Wichtige Informationen, z.B. Telefonnummern der Beteiligten oder Kundennummer, schreibt er auf die Mappenvorderseite. »Das System ist flexibler als jeder Heftordner«, meint der Elektromeister. Legt man die Kundenstammdaten einfach nach dem Alphabet ab, z.B. einen Ordner für A – K und ein weiterer für L – Z, »quillt irgendwann einer der Ordner über und man muss umsortieren«, bemängelt W. Pflaum das Ordnersystem. Auch fünf verschiedene Kunden mit dem Namen Müller würden seiner Meinung nach die alphabetische Ablage im Ordner strapazieren. Aktuelle Projekte führt er in der Orgabox auf dem Schreibtisch, während 68 de 20/2003 Betriebsführung ARBEITEN MIT ORGAMAPPEN Arbeitsablauf für die Ablage im Classei Ordnungssystem: 1. Vorgang in die Orgamappe legen 2. Quick-Tab beschriften und aufsetzen 3. Orgamappe in Orgabox abstellen 4. Orgabox evtl. in Tisch-Schub einstellen die abgeschlossenen in Papierboxen im Archivraum lagern. Der Inhaber eines Elektro- und Sanitär-Heizungsbetriebes in Kraichtal setzt das Organisationssystem seit über zehn Jahren ein. Damals suchte er eine geeignete Ablage für Regiearbeiten, mit der er auch noch nach einem Jahr die gewünschten Informationen schnell findet. Als Beispiel nennt er die Recherche, welcher Monteur an einem bestimmten Tag auf der Baustelle war. Ein Kollege zeigte ihm damals seine Lösung von Classei. W. Pflaum nutzte sie vorerst als Ideensammlung. Heute legt er alle Projekte darin ab. Er schätzt die nur wenige Minuten dauernde Suche – selbst bei abgeschlossenen Vorgängen. Diese Recherche sei z.B. beim Bearbeiten von Garantiefällen nötig. Des Weiteren greift der Elektromeister für seine Vor- und Nachkalkulation bei Bedarf auf die Erfahrungen bzw. Dokumente vergleichbarer, alter Aufträge zurück. »Und da tue ich mich mit losen Belegen eben leichter«, weiß er. Die Ursache für das häufige Chaos im Handwerksbüro sieht der Elektromeister darin, dass immer mehrere Projekte parallel laufen und entsprechend viele Vorgänge auf dem Tisch liegen. Die klassische Ablage im Heftordner erscheint ihm dafür zu unflexibel: »Da hätte ich immer drei bis vier Ordner gleichzeitig auf dem Tisch und müsste meine Notizzettel einheften.« Als Konsequenz würde der eine oder andere Zettel einfach liegen bleiben und vielleicht erst zu spät gefunden. Hängeordner erscheinen ihm auch ungeeignet, da sie zu viel Platz wegnehmen. de 20/2003 5. Zugriff auf den Vorgang zur weiteren Bearbeitung 6. Nach Abschluss des Vorgangs Orgamappe in die Registratur bringen 7. Überführung ins Archiv 8. Altpapier oder Vernichtung der Akten Das Organisationssystem Classei ist über Vertriebspartner erhältlich, z.B. über die Händlerin M. C. Hudelmaier in Wahlen/Odenwald bzw. über deren Internet-Shop unter www.hudelmaier.de oder www.ablage.biz. Bequemes Blättern im Ordner Der Klassiker unter den Ablagesystemen ist der Heftordner, vornehmlich der Leitz. Der Anbieter Esselte Leitz GmbH & Co. KG wirbt in einem seiner Prospekte mit den Vorteilen: Die Ablage im Ordner sei einfach zu handhaben und ermögliche bequemes Blättern. Gleichsam sei der Zeitaufwand um bis zu 30 % höher gegenüber der Loseblattablage. Die Übersichtlichkeit einer Ablage steht und fällt mit dem Register, das der Bürobedarf-Hersteller über den Handel in diversen Varianten anbietet. Ob Loseblatt oder Heftordner, grundsätzlich unterscheidet Leitz fünf Ordnungsmethoden (siehe Kasten »Tipps zur Registratur«). Tipps und Tricks rund um das Büro verspricht das Informationsportal www.leitzknowhow.de. Es enthält nicht nur das Leitz-Sortiment, sondern auch nützliche Links für den Büroalltag sowie informative Beiträge, z.B. einen Büroknigge. ■ www.ablage.biz www.betriebsklar.de www.hudelmaier.de www.leitzknowhow.de www.leitz.de 69 Betriebsführung Betriebsberatung (3) Bei der Betriebsfinanzierung kommt es auf die »Mischung« an FRAGESTELLUNG Ich habe meine Geschäftsimmobilie über dynamische Lebensversicherungen finanziert. In letzter Zeit stelle ich aber fest, dass die Beiträge ständig steigen und die ursprünglich in Aussicht gestellte Auszahlung von Jahr zu Jahr sinkt. Was soll ich jetzt tun, damit die mein Geschäftskonto belastenden Ausgaben geringer werden? Elektrohandwerker aus Unterfranken mit 15 Mitarbeitern ANTWORT Der Unternehmer wählte für die Finanzierung seiner Immobilie eine vor vielen Jahren übliche Finanzierungsform: Danach fallen für den Immobilienkredit lediglich Zinsen an. Die Tilgungen sind erst bei Fälligkeit der angesparten Lebensversicherung in einem Betrag zu erbringen. Doch nun kommt es zu folgender Problematik: Die Zinskosten für die Immobilienfinanzierung übersteigen inzwischen die Verzinsung des in die Lebensversicherung eingezahlten Kapitals. Daraus resultiert eine höhere Belastung. Um die Belastung zu senken, sollte der Unternehmer Kontakt mit dem Kreditsachbearbeiter seiner Hausbank aufnehmen und dabei klären, • bei welchen Versicherungsgesellschaften die Lebensversicherungen abgeschlossen wurden und • ob die Möglichkeit besteht, eine oder zwei dieser Versicherungen zu kündigen und die dazugehörigen Kredite auf Tilgungsdarlehen umzuschulden. Trotz 3 % bis 5 % Tilgung wird die Belastung bei Umschuldung geringer sein als der in die Lebensversicherung einzuzahlende Betrag für Zinsen und Beiträge. Man sollte auch die Laufzeit der Darlehen beachten. Denn Kunden mit kürz- lich neu abgeschlossenen Kreditverträgen entlässt die Bank nicht ohne Weiteres aus den Verträgen. Häufig beobachtet man eine Kombination von Lebensversicherung und anderen Versicherungsleistungen, z.B. Unfallzusatzleistung, Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Doch solche zusätzlichen Leistungen bewirken erheblich höhere Beiträge, als bei der reinen Kapitallebensversicherung nötig sind. Auch das kann ein Grund sein, warum die Aufwendungen für Zinsen, Darlehen und die Lebensversicherungsbeiträge weitaus höher sind als beim reinen Tilgungsdarlehen. Kündigt man eine Lebensversicherung, zahlt die Versicherung den so genannten Rückkaufswert aus. Dieser Rückkaufswert beträgt innerhalb der ersten drei Jahre nach Abschluss der Lebensversicherung nahezu 0 €, und zwar wegen der anteiligen Verwaltungskosten der Versicherung und der Provisionen für den Versicherungsagenten. Seit einigen Jahren besteht aber auch die Möglichkeit, Lebensversicherungen an spezielle Anbieter zu verkaufen, z. B. an Cash-Life (www.cashlife.de). Diese Anbieter leisten einen etwas höheren Betrag, als die Versicherungsgesellschaften als Rückkaufswert anbieten. Allerdings sind für sie nur solche Verträge interessant, in die bereits mindestens zehn Jahre eingezahlt wurde. Um diese Problematik zu verhindern, kann man empfehlen, die Immobilienfinanzierung grundsätzlich in verschiedene Bausteine aufzuteilen: • Der gute, alte Bausparvertrag ist nicht zu verachten. • Ein Teil lässt sich über eine reine Kapitallebensversicherung finanzieren, • ein anderer über Aktienfondssparen, • und für den Rest nimmt man ein Darlehen bei der Hausbank auf, z. B. mit 2 % Tilgung. Das Aktienfondssparen funktioniert folgendermaßen: • Man investiert einen monatlichen Betrag in Aktienfonds, • zahlt für die Kredite während der Laufzeit lediglich Zinsen und • tilgt am Ende der Laufzeit die Kredite durch Aktienverkauf mit einem Schlag. Bei dieser Form der Finanzierung besteht allerdings ein ähnliches Risiko wie bei den Lebensversicherungen, nämlich durch die nicht garantierte Endsumme wegen der schwankenden Aktienmärkte. Man sollte auch die von Land und Bund angebotenen öffentlichen Finanzierungshilfen für den Mittelstand berücksichtigen. Jeder mittelständische Unternehmer kann grundsätzlich bei Erweiterungsinvestitionen, aus Umweltschutzgründen oder für das Erhalten von Arbeitsplätzen einen öffentlichen und zinsverbilligten Kredit beantragen. Diese Finanzierungen sind insbesondere bei steigenden Zinsen empfehlenswert, da die Zinsanpassung für öffentliche Kredite i.d.R. immer mehrere Monate hinter der Marktentwicklung liegt. Häufiger Nachteil bei den öffentlichen Finanzierungshilfen: Die Kredite sind meist nach einem tilgungsfreien Zeitraum in relativ hohen monatlichen Raten zurückzuzahlen. Ulrich C. Heckner H I N W E I S E Z U R S E R I E » B E T R I E B S B E R AT U N G « LESERSERVICE Im Rahmen der Serie »Betriebsberatung« können unsere Leser schriftlich – auch anonym, aber bitte mit Telefonnummer für Rückfragen – u. a. Fachfragen stellen zu den Themen Unternehmens- und Personalführung, Unternehmensstrategie und Leistungslohn (Telefonauskünfte werden nicht erteilt). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Betriebsberatern. Die Antworten werden den Fragestellern (bei Angabe der Anschrift) schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung einer Anfrage erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH, übereinstimmen. Es bleibt der Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Betriebsberatung, Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax: (0 89) 12 60 71 11, E-Mail: [email protected] 70 de 20/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k Neue Normen und Bestimmungen DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):2003-06 Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 5: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel; Kapitel 52: Kabel- und Leitungsanlagen Die neu herausgegebene Norm – als Ersatz für DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):1996-01 und DIN VDE 0100-520/A1 (VDE 0100 Teil 520/A1):1999-01 – enthält Anforderungen an die Auswahl und Errichtung von Kabel- und Leitungsanlagen unter Berücksichtigung der Grundsätze für Anschlüsse, Verbindungen, Befestigungsmittel und/oder Maßnahmen zum Schutz gegen Umgebungseinflüsse. Im Gegensatz zu den Vorausgaben wurden die nationalen Ergänzungen zum Harmonisierungsdokument direkt in den Normentext eingearbeitet. Das erleichtert erheblich die Lesbarkeit und Anwendung der Norm. Verlegen von Kabeln und Leitungen Der Elektrofachmann berücksichtigt bei der Verlegung die Umgebungseinflüsse, insbesondere die Temperatur, das Auftreten von Wasser und festen Fremdkörpern sowie die mechanische Beanspruchung. Mantelleitungen wie NYM dürfen nicht direkt in Schütt-, Rüttel- oder Stampfbeton eingebettet werden. Bei der Verwendung im Freien sind sie vor direktem Sonnenlicht zu schützen. Die Verlegung in unterirdischen, mechanisch festen, belüfteten und gegen eindringende Flüssigkeit geschützten Schutzrohren ist zulässig. Bei frei gespannten Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg de 20/2003 Leitungen muss man die in der Norm genannten Mindesthöhen einhalten. Im Erdreich sind Kabel mindestens 60 cm tief, unter Fahrbahnen von Straßen mindestens 80 cm tief zu verlegen. Bei geringeren Tiefen müssen geeignete Schutzrohre verwendet werden. Darüber hinaus enthält die Norm folgende Angaben: • Mindestbiegeradius von Kabeln und Leitungen, • maximale Abstände der Befestigungselemente bei senkrechter bzw. waagerechter Verlegung von Leitungen und Kabeln, • Anschluss von ortsfesten, aber bedingt beweglichen Betriebsmitteln mit flexiblen Leitungen, wie Elektroherden und Ähnlichem, • Anforderungen an die Verwendung von Stegleitungen, • Verlegung von Aderleitungen und • Hinweise zur kurz- und erdschlusssicheren Verlegung von Kabeln und Leitungen. Elektroinstallationsrohre und -kanäle Elektroinstallationsrohre haben je nach Verlegeort der Mindestdruckfestigkeit nach DIN EN 50086 (VDE 0605) zu entsprechen. Installationsrohre aus nicht flammwidrigem Kunststoff müssen in ihrem gesamten Verlauf von Putz, Beton oder anderen nicht brennbaren Baustoffen bedeckt sein. Nicht zugängliche Rohre mit mehr als 15 m Länge oder mehr als zwei Richtungsänderungen sollen mit entsprechenden Kästen oder Dosen zum Durchziehen der Leitungen unterbrochen sein. Bei Elektroinstallationskanälen ist der Schutz gegen direktes Berühren aktiver Teile auch bei geöffneten Abdeckungen zu gewährleisten. Installationsgeräte und andere Betriebsmittel sind in Installationskanaldosen – gekennzeichnet mit einem K in einem Dreieck – oder entsprechende Einbaueinheiten zu montieren, um den notwendigen Schutz sicherzustellen. Strombelastbarkeit, Spannungsfall, Mindestquerschnitte Die Strombelastbarkeit der Kabel und Leitungen bestimmt der Elektrofachmann nach DIN VDE 0298-4. Der Spannungsfall in der Verbraucheranlage, d. h. zwischen Hauseinführung und Verbrauchsmittel, sollte 4 % nicht überschreiten. Der Mindestquerschnitt beträgt für festverlegte Kabel- und Leitungsanlagen 1,5 mm2 Cu oder 16 mm2 Al. Die Norm weist besonders auf die Nachteile der unter bestimmten Voraussetzungen möglichen Reduzierung des Neutralleiterquerschnitts hin. Elektrische Verbindungen Verbindungen zwischen Leitern und an Anschlussstellen sind für eine dauerhafte Stromübertragung auszulegen. Alle Verbindungen – mit Ausnahme von solchen in Muffen – müssen zur Besichtigung, Prüfung und Wartung auf einfache Weise zugänglich sein. Schutzleiter von Anschlussleitungen ortsveränderlicher Geräte müssen so lang sein, dass sie beim Versagen der Zugentlastung als Letzte vom Zug beansprucht werden. Sonstiges Darüber hinaus behandelt die Norm folgende Punkte: • Begrenzung von Bränden, Anforderungen an Kabelund Leitungsdurchbrüche, • Zusammenfassen von Leitern verschiedener Stromkreise, • Kreuzungen und Näherungen zu technischen Anla- gen, anderen elektrischen Anlagen, Blitzschutzanlagen und Ähnlichem, • Hinweise zur Auswahl und zum Errichten von Kabelund Leitungsanlagen sowie Beispiele für unterschiedliche Verlegearten. DIN EN 50173-1:2003-06 Informationstechnik Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme Die neu herausgegebene Norm – als Ersatz für DIN EN 50173:2000-07 – legt eine anwendungsneutrale Kommunikationsverkabelung fest. Diese Kommunikationsverkabelung lässt sich innerhalb von Standorten mit einem oder mehreren Gebäuden verwenden. Die Norm behandelt sowohl Verkabelungen mit symmetrischen Kupferkabeln als auch mit Lichtwellenleiterkabeln. Die Anforderungen der Norm sind optimiert für Standorte, deren größte Entfernung zur Verteilung informationstechnischer Dienste 2000 m beträgt. Eine störungs- und zukunftssichere informationstechnische Verkabelung ist für einen Gebäudekomplex heute ebenso wichtig wie Heizung, Beleuchtung und Versorgung mit Netzspannung. Eine normgerechte Installation soll Störungen in der Verkabelung – mit möglicherweise erheblichen negativen Auswirkungen auf die Effektivität eines Unternehmens – weitgehend verhindern. Die Norm legt dafür ein vom Hersteller unabhängiges, universelles Verkabelungssystem fest und bietet • den Anwendern ein von bestimmten Anwendungen unabhängiges System, in dem sich Änderungen und Erweiterungen leicht und kostengünstig durchführen lassen, 71 R e g e l n d e r Te c h n i k • den Errichtern und Planern eine Anleitung für die Planung und Installation von Verkabelungssystemen in Gebäuden. Festgelegt sind u. a. • die Struktur und der Mindestumfang eines anwendungsneutralen Verkabelungssystems, • die Anforderungen an die Realisierung und Leistungsanforderungen an einzelne Strecken der Verkabelung sowie • die Konformitätsanforderungen und Grenzwerte zur Überprüfung der Normenkonformität der Verkabelungssysteme. Im Zuge der Neubearbeitung der Norm strich man die Festlegungen zur Erdung und zum Potentialausgleich, zur Schirmung von Kupferkabeln und zu den messtechnischen Prüfverfahren der Verkabelung. Diese Themen behandeln die Normen DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil 174-2), DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil 2-310) und DIN EN 50346. Struktur des Verkabelungssystems Ein Abschnitt der Norm beschreibt die Struktur des Verkabelungssystems, und zwar vom Standortverteiler bis zum informationstechnischen Anschluss für das Endgerät. Es werden auch Möglichkeiten zum Aufbau des Systems, zur Anordnung der Verteiler und zur Dimensionierung und Konfiguration gezeigt. Jeder Arbeitsplatz sollte mindestens zwei informationstechnische Anschlüsse erhalten. Während mindestens ein Anschluss mit einem vierpaarigen symmetrischen Kupferkabel versorgt wird, sind die weiteren Anschlüsse mit symmetrischen Kabeln oder Lichtwellenleiterkabeln zu versehen. Die Elektrofachkraft sollte die leicht zugänglichen Anschlüsse gleichmäßig über die Fläche verteilen. Als Richtwert gelten zwei informa- 72 tionstechnische Anschlüsse pro 10 m2 Nutzfläche. Realisierung des Verkabelungssystems Dieser Abschnitt legt nicht nur die Anforderungen an die empfohlenen Kabelarten entsprechend den Klassifizierungen A (bis 100 kHz) bis F (bis 600 MHz) fest, sondern auch die maximal zulässigen Kabellängen. Diese sind – im Gegensatz zur Vorausgabe – abhängig von der gewählten Ausführung des Systems zu ermitteln, d. h., die Grenzlängen lassen sich mit Hilfe von frequenzabhängigen Formeln bestimmen, und zwar in Abhängigkeit von der Ausführung der Verkabelung. Darüber hinaus behandelt dieser Abschnitt Folgendes: • Leistungsvermögen von Installations- und Übertragungsstrecken sowie ihre Klassifizierung und ihre zulässige Dämpfung • Anforderungen an Kabel und an deren Eigenschaften • Anforderungen an die elektrischen und mechanischen Eigenschaften von Verbindern und an deren Montage für Kupfer- und Lichtwellenleiter Weitere Anforderungen an das Leistungsvermögen der Verkabelungsstrecken, die zulässigen Grenzwerte und Hinweise auf die unterstützten Netzanwendungen lassen sich dem Anhang der Norm entnehmen. DIN EN 61935-1:2003-07 Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen Spezifikation für die Prüfung der symmetrischen Kommunikationsverkabelung nach EN 50173 Teil 1: Installierte Verkabelung Diese neu herausgegebene Norm, welche DIN EN 61935-1:2001-08 ersetzt, legt Referenz-Laborprüfverfahren und Feldprüfverfahren zur Bestimmung der Eigenschaften von Verkabelun- gen fest, die nach der Norm DIN EN 50173 »Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme« errichtet wurden. Sie gilt ebenso für konfektionierte, zur Verwendung in diesem Einsatzbereich bestimmte Kabel. Darüber hinaus behandelt die Norm die Anforderungen an die Genauigkeit der notwendigen Feldprüfgeräte. Legte man früher informationstechnische Verkabelungen für jeden Einsatzbereich einzeln aus, kommen heute zunehmend anwendungsneutrale Verkabelungssysteme nach DIN EN 50173 zum Einsatz. Neben den üblichen Prüfungen auf Durchgang und Kurzschluss sowie einer Sichtprüfung muss der Anwender bei diesen Systemen weitergehende Prüfungen anwenden, um sicherzustellen, dass die Verkabelung hinsichtlich ihres Übertragungsverhaltens jene informationstechnischen Anwendungen ausreichend unterstützt, für die sie erstellt wurde. Das Übertragungsverhalten hängt u. a. ab von: • den Eigenschaften und der Qualität der Kabel, • der Anschlusstechnik und der Zahl der Verbindungen, • der Verdrahtung von Rangierfeldern sowie • der Sorgfalt bei der Installation und Wartung des Verkabelungssystems. Bei den nach der Norm durchzuführenden Prüfungen unterscheidet man zwischen: • Referenz-Messverfahren zum Bestimmen der elektrischen Eigenschaften, die für eine Laboranwendung und unter Einsatz von Laborausrüstungen vorgesehen sind, und • den Anforderungen an die Messung elektrischer Eigenschaften bei der Feldprüfung an installierten Verkabelungssystemen, die in Übereinstimmung mit DIN EN 50173 ausgeführt wurden. Zur Feldprüfung von Verkabelungskonfigurationen legt die Norm Parameter und Anforderungen für folgende Prüfungen fest: • Prüfung der fachmännischen Verarbeitung und Durchgangsprüfung, • Gleichstrom-Schleifenwiderstand, • Länge der Übertragungsstrecken, • Laufzeit und Laufzeitunterschiede, • Dämpfung, Nebensprechund Rückflussdämpfung. Prüfung von Verarbeitung, Ausführung und Verbindungen Neben der Sichtprüfung der Verkabelung bzgl. Zustand und Qualität der Verarbeitung ist die Kontrolle auf richtige Verschaltung der Leitungsadern von besonderer Bedeutung. Dazu gehört die Prüfung der richtigen Verbindungen der Anschlussstifte an jedem Ende ebenso wie die Prüfung auf Durchgang und Kurzschluss von Leitern sowie auf überkreuzte, vertauschte und aufgespaltene Paare oder sonstige Verbindungsfehler. Gleichstrom-Schleifenwiderstand Der Schleifenwiderstand ist die Summe aller Widerstände beider Leiter eines am fernen Ende kurzgeschlossenen Leiterpaares. Die zulässigen Grenzwerte lassen sich DIN EN 50173 entnehmen. Die zulässige Messunsicherheit beträgt im Bereich zwischen 0 Ω und 50 Ω weniger als 0,1 Ω. Länge der Übertragungsstrecke Zum Bestimmen der physikalischen Länge von Übertragungs- und Installationsstrecken misst man mit geeigneten Geräten entweder die Längen der einzelnen Kabelsegmente oder die »elektrische« Länge. Die elektrische Länge hängt von mehreren Faktoren ab, de 20/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k und zwar von der Laufzeit der Signale, vom Verseilfaktor und vom Material des Kabeldielektrikums. Vor Beginn der Messung der elektrischen Länge stellt man deshalb am Messgerät die Nennausbreitungsgeschwindigkeit des verwendeten Kabels als Bruchteil der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts im Vakuum ein. Die Nennausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich den Herstellerunterlagen des Kabels entnehmen. Laufzeit und Laufzeitunterschied Die frequenzabhängigen Werte Laufzeit und Laufzeitunterschied bestimmt man durch Messung des Phasenwinkels. Für die Feldprüfung sind die Messungen bei einer Frequenz von 10 MHz durchzuführen. Dämpfung, Rückfluss- und Nebensprechdämpfung Die Werte für Dämpfung, Rückfluss- und Nebensprechdämpfung lassen sich unter Einsatz geeigneter Feldprüfgeräte aus gewobbelten oder gestuften Frequenz-Spannungs-Messungen ableiten. DIN 6779-12:2003-07 Kennzeichnungssystematik für technische Produkte und technische Produktdokumentation Teil 12: Bauwerke und technische Gebäudeausrüstung Die neu herausgegebene Norm gilt in Verbindung mit DIN 6779-1, DIN EN 61346-1 und DIN EN 61346-2 für die funktions-, produkt- und ortsbezogene Kennzeichnung von technischen Objekten und deren Dokumentation im Bereich von Bauwerken und der technischen Gebäudeausrüstung. Festgelegt sind detaillierte Regeln zur Strukturierung von Kennzeichnungen und Vorgaben für Kennbuchstaben zur Anwendung in unterschiedlichen Kennzeichnungsblöcken und Gliederungsstude 20/2003 fen. Damit unterstützt die Norm die Planung, Errichtung und Nutzung von Bauwerken und erleichtert die Instandhaltung und Wartung der technischen Gebäudeausrüstung. Die Kennzeichnungssystematik lässt sich fachübergreifend in allen Bereichen der Gebäudeausrüstung anwenden. Die Anzahl der in die Kennzeichnungssystematik integrierbaren Systeme, Komponenten und Betriebsmittel ist nach oben unbegrenzt. Strukturen und Aspekte Die Auswahl und Festlegung der Kennzeichnung erfolgt aus funktions-, produkt- und/ oder ortsbezogener Sicht. Folgende Vorzeichen symbolisieren die verschiedenen Aspekte: = funktionsbezogene Aspekte, – produktbezogene Aspekte + ortsbezogene Aspekte Unter Berücksichtigung dieser Aspekte baut man eindeutige Kennzeichnungsstrukturen auf, z. B. vom Groben zum Feinen oder vom Feinen zum Groben. Die Strukturen unterscheiden sich wiederum durch die Anzahl der Gliederungsstufen. Die Anzahl legt man in Abhängigkeit von der Größe des zu kennzeichnenden Objekts und der erforderlichen Feinheit der Kennzeichnung fest. an. Ortsbezogene Aspekte finden Berücksichtigung in Lagekarten, Gebäudezeichnungen, Installationszeichnungen oder Aufbauplänen, d.h. überwiegend in maßstäblichen Zeichnungen mit eindeutig anzugebendem Einbau- oder Montageort. Aufbau der Referenzkennzeichnen Referenzkennzeichen setzen sich i. d. R. aus mehreren Gliederungsstufen zusammen. Die in der ersten Stufe anzuwendenden Kennbuchstaben lassen sich den Tabellen A.1 oder A.2 im Anhang der Norm entnehmen, die für die weiteren Gliederungsstufen der Tabelle A.3 (oder DIN EN 61346-2). Folgendes Beispiel eines funktionsbezogenen Referenzkennzeichens verdeutlicht den Aufbau und die Systematik einer Kennzeichnung mit drei Gliederungsstufen: =TE100.R01.K07 Darin bedeuten: = Symbol für Funktionskennzeichen TE100 TE für elektrotechnische Anlage 100 = lfd. Nummer R01 Blindleistungskompensation 1 (R = Kennbuchstabe für die Begrenzung oder Stabilisierung des Energieflusses) K07 Blindleistungsregelung (K = Kennbuch- stabe für die Verarbeitung von Signalen) Weitere Gliederungsstufen sind möglich, z. B. bei Ausdehnung der Kennzeichnungssystematik auf einzelne Bauteile in der Blindleistungsregelung. Der Aufbau der produktund ortsbezogenen Kennzeichnungen entspricht den vorstehend erläuterten Funktionskennzeichen. Wie bereits beschrieben, lassen sich die Kennbuchstaben dem Anhang A der Norm entnehmen. Dieser enthält folgende Tabellen: A.1 Hauptklassen der baulichen Anlagen A.2 Hauptklassen der technischen Gebäudeausrüstung A.3 Unterklassen der baulichen Anlagen und der technischen Gebäudeausrüstung (Übersicht) A.4 Beispiele zu Funktionen und Komponenten von Unterklassen der baulichen Anlagen und technischen Gebäudeausrüstung und A.5 Signalarten Der Anhang B enthält eine Reihe von Beispielen zur Anwendung der Kennzeichnungssystematik in verschiedenen Bereichen der Gebäudeausrüstung. ■ Anwendung der Strukturen und Aspekte Die Anwendung der Aspekte orientiert sich an der Art der Dokumente, in denen eine Kennzeichnung der Objekte und Anlagen erfolgen soll. Während funktionsbezogene Aspekte z.B. in Funktions- und Stromlaufplänen sowie in Fließschemen zur Anwendung kommen, wendet man produktbezogene Aspekte vorrangig in Produktbeschreibungen, Konstruktionszeichnungen, Explosionszeichnungen, Wartungsanweisungen und ähnlichen Dokumenten 73 Produkte Gebäudetechnik Regler für Fußbodenheizung Beim Thermoboden-Komfortregler FTD 901 von AEG, Nürnberg, lassen sich mit einem Knopfdruck unterschiedliche Szenarien, z. B. Urlaub oder Party, einstellen. Zusätzlich informiert das beleuchtete Display über die wichtigsten Betriebszustände des Thermobodens. Der FTD 901 bietet 28 Programmplätze mit zwei Heizperioden. Die selbstanpassende, lernfähige Regelung im FTD 901 berechnet selbstständig die optimale Einschaltzeit des Thermoboden, wenn sie den Zeitpunkt kennt, an dem die Soll- temeratur anliegen muss. Über eine Zusatzfunktion kann man den Energieverbrauch des Themobodens mit dem FTD 901 bezogen auf zwei, 30 und 365 Tage kontrollieren. Der FTD 901 eignet sich für Unterputzmontage in 55-mm-Schalterdosen. Fax (09 11) 96 56 55-4 40 www.aeg-haustechnik.de Thermostat mit Ein-Knopf-Bedienung und PC-Konfiguration Eine runde Anzeigeeinheit und nur ein kombinierter Druck- und Drehknopf für alle Einstellungen erleichtern die Bedienung des Thermostaten »Devireg 550« von Devi, Flensburg. Devicom PCPro ermöglicht, dass der elektronische Timer-Thermostat über eine Schnittstelle mit dem PC kommunizieren kann. Besteht ein Netzwerk von Devireg 550, kann man alle Grund- und Timereinstellungen einfach und übersichtlich vom PC aus vornehmen. Außerdem kann man die aktuell gemessenen Temperaturen, die Schalthäufigkeit usw. auslesen. Der Devireg 550 kombiniert Timer und Thermostat in einem Gehäuse. Er bietet eine adaptive Regelung, welche lernt, wie schnell sich ein Raum abkühlt bzw. aufwärmt. So kann er vorausberechnen, wie lange es dauert, einen Raum auf eine vorgegebene Temperatur aufzuheizen. Fax (04 61) 9 31 18 [email protected] – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 74 Vandalensicheres Bedientableau Rafi, Berg/Ravensburg, stellt ein vandalensicheres Bedientableau vor. Das beleuchtbare Eingabesystem RG 85 III eignet sich für schwierige Einsatzbedingungen, z.B. als Tastenfelder in Aufzügen oder in öffentlichen Terminals. Den Vandalenschutz gewährleistet die spezielle Gehäusekonstruktion der Elemente und die ebene Metalloberfläche. Das RG-85-III-System ist modular aufgebaut, die einzelnen Elemente werden auf der Rückseite der Frontplatte mit je zwei Schnellverschlüssen an einer U-Schiene befestigt. Der Anschluss der Elemente erfolgt verpolsicher mit achtpoligem Flachbandkabel über eine Micro-Match-Federleiste. Als Betätigungs- und Anzeigeelemente gibt es Drucktaster, Schlüsselschalter und Leuchtfelder, jeweils in rundem oder quadratischem Design. Tastenrand und Tastenfläche der Drucktaster lassen sich in verschiedenen Farben beleuchten. Fax (07 51) 89-13 00 [email protected] Energieoptimierung für kleine Leistungen Das Energieoptimierungsgerät BHS 5 von Berg, Gröbenzell, bietet Sondervertragskunden im unteren Leistungsbereich (50 kW bis 150 kW) die Möglichkeit, seine Leistung zu optimieren und somit seine Energiekosten zu senken. Die periodensynchrone Überwachung garantiert die Einhaltung der gewünschten Grenzwerte bei einem Minimum an Schalthandlungen. Neben vier Steuerkanälen stehen zwei getaktete und ein sofort reagierender Schaltausgang zur Verfügung. Ein Meldeausgang signalisiert den Regelbeginn, ein weiterer dient als Gerätestörmeldung. Über drei Eingänge erhält das BHS 5 die für die Leistungsoptimierung notwendigen Informationen über die aktuelle Bezugsleistung, die EVU-Periodensynchronisierung und eine externe Tarifumschaltung. Fax (08142) 5533 [email protected] LCD-Kalender-Funkuhren für den Innenbereich Flache LCD-Funkuhren mit kontraststarken Displays und guter Ablesbarkeit bietet Bürk, VS-Schwenningen. Acht Modelle in verschiedenen Größen und Formen für Ableseentfernungen bis 35 m umfasst das Portfolio. Standardmäßig ist Batteriebetrieb vorgesehen. Optional gibt es alle Modelle mit Netzbetrieb oder als Nebenuhr. Sie eignen sich für Räume und Bereiche mit Publikumsverkehr, z. B. in Ämtern, Behörden, Postagen- turen, Versicherungen, Banken, Arztpraxen und Rechstanwaltskanzleien. Fax (0 77 20) 85 35-11 [email protected] de 20/2003 Produkte Taster mit Raumtemperaturregler Die Taster im System-M-Design von Merten, Gummersbach, kombiniert beliebige Gebäudefunktionen mit einer Raumtemperaturregelung über EIB. Passend zum System M gibt es Multifunktionstaster, die auch eine Raumtemperaturregelung enthalten. Das Display, durch weiße Hinterleuchtung in jeder Raumsituation sehr gut lesbar, dient gleichzeitig als Bedientaste. Der Anwender kann hier unter anderem die Sollwertverschiebung einstellen oder zwischen den Betriebsarten Komfort, Standby oder Nacht wählen. Durch Regelungsarten wie Zweipunktregelung, stetige Regelung und schaltende PI-Regelung kann man den Raumtemperaturregler für Heizung und Kühlung mit stufenlos verstellbaren Instabus-Stellantrieben oder zur Ansteuerung von Schaltaktoren verwenden. Fax (0 22 61) 7 02-2 84 www.merten.de Rauchmelder mit Funkmodul Insbesondere, wenn Brände nachts entstehen, können die Rauchmelder von BuschJaeger, Lüdenscheid, Leben retten. Sie wecken mit einem 85 dBA lauten Warnton jeden Schläfer aus dem Tiefschlaf und lassen ihm so die nötige Zeit, angemessen zu reagieren. Bei Bedarf lassen sich optional bis zu 40 Busch-Rauchalarm-Geräte über eine zweiadrige Kleinspannungsleitung miteinander verbinden. Über ei- nen zusätzlichen 30-V-DC-Relaisausgang können auch externe Signal- oder Akustikgeräte angeschlossen werden. Will man eine Leitungsverlegung vermeiden, empfiehlt sich ein Funk-Vernetzungs-Modul. Störungen und Alarmmeldungen gehen dann per Funk an beliebig viele Geräte innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses. Fax (0 23 51) 9 56-97 55 www.busch-jaeger.de Regenerative Energien Frequenzumrichterreihe für den HKL-Bereich Unter der Bezeichnung »ACH550« präsentiert ABB, Lampertheim, eine Reihe von Frequenzumrichtern, die sich speziell für die Bedürfnisse des HKL-Marktes (Heizung, Klima, Lüftung) eignen. Die Geräte beinhalten alle für diesen Markt wichtigen Funktionen. Der Anwender muss lediglich einen Parameter für eine spezifische Applikation, z. B. einen Flüssigkeitskühler, eine Pumpe, einen Kühlturmlüfter oder einen Dachventilator, anwählen. Die Frequenzumrichter stehen in einem Leistungsbereich von 1,1 kW bis 335 kW und einer Spannung von 3 x 200 V oder 3 x 400 V zur Verfügung. Den ACH550 gibt es in Schutzart IP54 und IP21 für Umgebungstemperaturen von - 15 °C bis + 50 °C. Fax (0 62 06) 5 03-7 77 www.abb.com/de Sicherheitstechnik Signalkarte für PV-Wechselrichter Die Fronius IG Signal Card von Fronius, Wels, ermöglicht die Überwachung von PVWechselrichtern vom Typ Fronius IG ohne Datenkommunikation. Sie benötigt keine Zusatzausstattung wie PC, Mobiltelefon oder Faxgerät. Die Signal Card reagiert auf zwei unterschiedliche Arten von Meldungen: temporäre und dauerhafte. Hier besteht die Wahlmöglichkeit, ob man alle oder nur dauerhafte Servicemeldungen erhalten möchte. Sobald eine wichtige Betriebsstörung vorliegt, erkennt dies die Signal Card. Sie schaltet ein Relais und gibt zusätzlich ein akustisches Sig- nal ab. Das Signal ertönt so lange, bis es vom Anlagenbetreiber quittiert wird. Die Signal Card kann entweder als Plug-in-Card zur Überwachung eines Wechselrichters oder extern für mehrere dienen. Fax (00 43-72 42) 2 41-2 24 www.fronius.com Heimrauchmelder mit Langzeitbatterie Firex stattet Heimrauchmelder, welche D-Secour, Bremen, vertreibt, serienmäßig mit Lithium-Batterien aus. Diese Quellen liefern dem Rauchmelder genügend Energie für den zuverlässigen Betrieb von bis zu zehn Jahren (abhängig von der Anzahl der ausgelösten Alarme). Das entspricht einer Leistung von vier bis fünf herde 20/2003 kömmlichen Alkaline- bzw. von zehn Zink/Kohle-Batterien. Schließlich reduziert die lange Lebensdauer von Lithium-Zellen die Umweltbelastung durch Produktion und Entsorgung gegenüber herkömmlichen Batterien erheblich. Fax (04 21) 4 32-80 20 www.firex-rauchmelder.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 75 Produkte Elektroinstallation Installationsklemmen erübrigen das Abisolieren Die Klemmenserie »IDCKlemme« für abisolierfreie Anschlüsse von Woertz, Muttenz (CH), erfordert keine Vorbereitung der Leiter mehr. Sie eignet sich in der ersten Ausführung für zwei Leiter mit einem Querschnitt von 0,2 …10 mm2. Auch zum Anschliessen braucht man kein spezielles Werkzeug mehr, zum Herstellen des Kontaktes muss lediglich ein Hebel mit einem Schraubendreher geschwenkt werden. Die Schneidzähne des Verbin- dungsstegs schlitzen die Isolation ein. Der blanke Leiter berührt die Kontaktteile unmittelbar, der Kontakt zum Verbindungssteg kommt ohne Verletzung der Kupferdrähte zustande. Fax (00 41-61) 4 61 96 06 www.woertz.ch Überspannungsschutz im Zwischenstecker Der Steckdosenüberspannungsschutz im Zwischenstecker mit den Typen »PU D ZS«, »PU D ZS analog« und »PU D ZS digital« sowie »PU D ZS S0« und »PD D ZS Uko« von Weidmüller, Paderborn, schützt Endgeräte vor Überspannungen, die durch atmosphärische Ladungen (Gewitter) oder durch Schaltvorgänge (Transienten) entstehen. Er wird einfach in die Schutzkontaktsteckdosen gesteckt. Alle Steckdosenadapter erfüllen die Anforderungen der Klasse III (D-Ableiter). Eine grüne LED zeigt die Betriebsbereitschaft an, eine rote LED signalisiert den fehlenden Schutz oder einen Defekt. PU D ZS verfügt über temperaturüberwachte Varistoren. PU D ZS analog hat in der Basisversion einen zweistufigen Überspannungsschutz durch Gasableiter und schnell schaltende Suppressordioden. Der Überspannungsschutz für ISDNAnschlüsse schließlich passt für die UK0-/S0-Schnittstelle mit je zwei RJ-45-Buchsen. Fax (0 52 52) 9 60-1 16 www.weidmueller.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 76 Anschlussdose für Cat.-6-Verkabelung Die KM8-Zentralplattendose von Krone, Berlin, eignet sich für alle Cat.-6 -Verkabelungen sowohl im Brüstungskanal als auch – kombiniert mit einer Aufputzbox – in der Aufputzmontage. Der modulare Aufbau erlaubt die Installation als Ein- und als Zwei-Port-Variante, das 50-mm-x-50-mmZentralplattenprinzip ermöglicht den Einsatz in allen Schalterprogrammen namhafter Hersteller. Auch die Aneinanderreihung funktioniert problemlos, wodurch sie ein einheitliches Design für Lichtschalter, Steckdosen und Rah- men gewährleistet. Die als STP (geschirmt) und UTP (ungeschirmt) verfügbare Anschlussdose KM8 wurde mit integrierten Staubschutzkappen zum bestmöglichen Schutz der Buchsen ausgestattet. Fax (0 30) 84 53-18 30 [email protected] Überwachungsgeräte für die Isolation Die Isolationsüberwachungsgeräte »A-Isometer IRDH 275/375« von Bender, Grünberg, messen den Isolationswiderstand und melden das Unterschreiten von zwei getrennt einstellbaren Ansprechwerten. Ein Display stellt die Informationen im Klartext dar. Alarm-LED unterstützen die Meldungen. Das A-Isometer IRDH575 überwacht den Isolationswiderstand von IT-Systemen mit ungeerdeten Stromversorgungen oder bildet mit den lsolationsfehler-Auswertegeräten EDS470-12 und den entsprechenden Messwandlern ein lsolationsfehlersuchsystem. Fax (0 64 01) 80 72 59 www.bender-de.com Beleuchtungstechnik Reflektoren für Industrieleuchten Die Reflektor-Baureihe »Halle« von Schupa, Merenberg, umfasst staubund wasserdichte Reflektoren in hoher Schutzart bis IP65 aus Aluminiumdruckguss. Breit-, Tief-, TiefBreit- und transparente Reflektoren stehen zur Auswahl. Die Abdeckungen der Optik sowie der ohne Werkzeug einstellbare Fokus vereinfachen Montage und Betrieb. Der Kabelraum lässt sich mit zwei Thermoplasthaken ohne Werkzeug öffnen. Ein Netzteil mit thermischer Schutzvorrichtung und ein explosionsgeschützter Kondensator vervollständigen die Ausführung. Die Reflektoren bestehen aus feingeschliffenem eloxiertem Aluminium oder hochfestem Methakrylat, die Leuchtenschale aus Polykarbonat oder hochfestem Methakrylat. Der Reflektor wird mit transparentem gehärtetem Glas geschlossen. Die Dichtungen bestehen aus Silikon, die Außenschrauben aus Edelstahl. Fax (0 64 71) 54 12 [email protected] de 20/2003 Produkte Automatisierungstechnik Feldbusklemme als PID-Regler Die Module »AIO22« aus der Serie E-FBM (Feldbus-Knotenrechner und Feldbus-Anschaltmodule für alle gängigen digitalen und analogen Prozessschnittstellen) von Eckelmann, Wiesbaden, verfügen über je zwei analoge Ein- und Ausgänge, achten eigenständig auf Grenzwerte und regeln Prozesse. Sie erhalten die gewünschten Funktionsparameter von der Steuerung und ar- beiten ohne weitere Unterstützung der SPS ihre Aufgaben ab. Sie erreichen Abtastzeiten von kleiner 5 ms. Das Modul AIO22I beinhaltet als Reglerfunktionen u. a. Stellwertbegrenzung für beide Regler, Möglichkeit zur Invertierung der Reglerfunktion und PDO-Transfer für Istund Stellwerte. Fax (06 11) 71 03-1 33 [email protected] Feldbuskoppler für Ethernet Die Feldbuskoppler für Ethernet der Ricos-Familie von Wieland, Bamberg, vereinen Funktion und Service und ermöglichen den industriellen Einsatz von Ethernet bis auf die Sensor-/Aktuatorebene. Neben den I/O-Funktionen und das TCP/IP-ModbusProtokoll bietet die EthernetPLC über Codesys SPS-Funktionen nach IEC 61131. Die Geräte vom Typ Ricos verarbeiten alle gängigen Signalarten. Die Service- und Diagnosefunktionen ermöglichen Fernwartung der Feldbus- USV für industrielle Anwendungen mit Überwachungsfunktionen Die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) »9370« von Powerware, Erlangen, verfügt über einen integrierten CAN-Bus zur vollständig digitalen Steuerung. Die Powerware 9370 (nach IEC-Norm 62040: VFI-SS111) bietet einen Leistungsbereich von 160 kVA bis 250 kVA. Auch bei Schieflast oder nichtlinearer Last hält sie die Ausgangsspannung stabil bei 100 %. Darüber hinaus ermöglicht die patentierte Hot-Sync-Technologie eine Parallelschaltung von bis zu acht USV und verhindert deren Komplettabschaltung bei nur einem einzigen Fehler- Werkstatt Abwickelvorrichtung für Kabeltrommeln Die Transport und Abwickelvorrichtung »Trommel-Max« von Klüter, Berlin, dient zur Aufnahme, zum Transport und zum Abwickeln von Kabeltrommeln. Durch das systeme. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt 10 Mbit/s oder 100 Mbit/s. Fax (09 51) 93 24-3 52 [email protected] USV für industrielle Anwendungen mit Überwachungsfunktionen Zum Schalten von Leitungen, Transformatoren und Kondensatoren dienen in Niederspannungssystemen Lasttrennschalter, z. B. als Haupt-, Reparatur- oder als Not-AusSchalter. Für diese Einsätze in der Gebäude- und Industrietechnik im Bereich von 125 A bis 2 000 A hat Eaton, Neuss, den Dumeco-Lasttrennschalter entwickelt. Er steht als drei- und vierpolige Version zur Verfügung und bietet neben der Betätigungseinrichtung umfangreiches Zubehör. de 20/2003 vorfall. Die Powerware 9370 eignet sich für komplexe ITAnwendungen und den industriellen Bereich. Fax (0 91 31) 77 70-2 22 www.powerware.de Wirkprinzip vereinfacht sich das Anheben. Das Abrollen erfolgt unabhängig davon, ob die Trommel beschädigt ist oder nicht. Die Vorrichtung schont Mitarbeiterrücken und erlaubt einfaches Transportieren. Der Aufnahmewagen verfügt über Feststellbremsen und bewegt sich daher beim Abrollen des Kabels nicht. Schließlich lässt sich die Abrollvorrichtung zum Platz sparenden Verstauen zusammenklappen. Fax (0 30) 4 61 16 60 mail@klueter-elektromon tagen.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Darüber hinaus ist diese Gerätereihe in den aktuellen Baugruppen »Elatis P« integriert. Fax (0 21 37) 78 11 78 www.eaton.com Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 77 Literatur Elektroinstallation Betriebsführung DIN-Normen für das Handwerk – Band 2 Ratgeber Arbeitsrecht DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 603 S., brosch., ISBN 3-410-15204-0, 48,60 €, Beuth Verlag GmbH, Berlin, Wien, Zürich Ratgeber, 200 S., 29,80 €, ISBN 3-935154-59-3, Presto Medien-Fachverlag, Hemmingen Für den Bereich der Elektrotechnik hat sich das Normen-Kompendium ElektrotechnikerHandwerk aus der Reihe »DIN-Normen für das Handwerk« bewährt. Die siebente Auflage bündelt insgesamt 49 faksimilierte Normen und technische Regeln zu den Sachgebieten: • Elektroinstallationshandwerk • Bau- und Wärmetechnik • Schaltungsunterlagen, Sicherheitszeichen und Symbole • Allgemeine Normen und Normungsarbeit. Das Werk gewährt einen Überblick über den Stand der Technik zu den unterschiedlichen Teildisziplinen des ElektrotechnikerHandwerks. Mit seinen zahlreichen Kommentierungen eignet es sich sowohl für Handwerker in der Ausbildung als auch für erfahrene Gesellen, die beispielsweise vor der Meisterprüfung ihre Fachkenntnisse noch einmal vertiefen wollen. Das DIN-Nummernverzeichnis und das Stichwortverzeichnis erleichtern das Auffinden der benötigten Dokumente. Das deutsche Arbeitsrecht ist zu einem sehr komplizierten Rechtsgebiet geworden, ein Grund hierfür ist die enge Verzahnung mit dem Sozialversicherungsgesetz. Für die Arbeitgeber bedeutet dies, dass die zu erfüllenden Pflichten immer umfangreicher werden und sie zahlreiche Vorschriften zu beachten haben. Der »Ratgeber Arbeitsrecht» aus dem Presto Medien-Fachverlag bietet neben einem umfangreichen, alphabetischen ArbeitsrechtsABC Ausführungen über rechtssichere Arbeitsverträge, über die jeweiligen Pflichten, aber auch Arbeitsmodelle. Da dem geltenden Arbeitsrecht oftmals unterstellt wird, dass dieses zu sehr die Arbeitgeber bevorteilt, ist eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Arbeitsvertragsparteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, auch in arbeitsrechtlichen Fragen besonders wichtig. Eine entscheidende Rolle hat hierbei die Arbeitnehmervertretung, die gewissermaßen stellvertretend die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber vertritt. Damit diese Zusammenarbeit funktioniert, ist die Kenntnis der jeweiligen Seite, aber auch der gegenseitigen Rechte und Pflichten erforderlich. Die beiliegende CD-ROM enthält alle Inhalte dieses Ratgebers. Beleuchtungstechnik Beleuchtungstechnik für Praktiker Hans Rudolf Ris, 3. Auflage 2003, 388 S. geb., 39 €, ISBN 3-8007-2725-0, VDE-Verlag, Berlin Gut geplante Beleuchtungsanlagen basieren auf fachkompetent erarbeiteten Lösungen, wobei alle relevanten Einflussgrößen sowie Normen und Vorschriften berücksichtigt und eingehalten werden müssen. Verschiedene wichtige Basisgrößen sind in Normen- und Vorschriftenwerken gesetzlich verankert oder als Richtwerte definiert, andere Anforderungen unterliegen einem gewissen Wandel, sodass dem Planenden genügend Freiraum für eigene Ideen und Kreativität bleibt. Das Fachbuch zeigt, welche Möglichkeiten heute zur Verfügung stehen. 78 Der Aufbau erlaubt die Erschließung des Fachgebiets »Beleuchtungstechnik« vom »Grundsätzlichen zum Speziellen, vom Einfachen zum Schwierigen», so dass jeder Interessierte sich schnell zurechtfindet. Dem Buch ist eine DVD mit dem Lichtberechnungsprogramm von Relux beigelegt. Angesprochen werden vor allem Praktiker der Beleuchtungsplanung: Zeichner, Planer, Techniker, Ingenieure und Architekten, aber auch technische Sachverständige. Es ist sowohl als Lehrbuch als auch als Nachschlagewerk geeignet. Gebäudetechnik Kakulation in Klein- und Mittelbetrieben Klaus Bellenberg, 2. Auflage 2003, 116 Seiten, DIN A5, 16 € kartoniert, ISBN 3-8007-2691-2, VDE-Verlag, Berlin Das vorliegende Fachbuch behandelt speziell die Kalkulationsmethoden, die den Anforderungen mittelständischer Betriebe entsprechen. Betriebswirtschaftliche Fragen der Kostenrechnung werden praxisnah und gut verständlich mit Hilfe zahlreicher Fallbeispiele erörtert. Erläutert werden nicht nur die traditionellen Methoden der Vollkostenrechnung und Zuschlagskalkulation, sondern auch die modernen Verfahren der Teilkosten- bzw. Deckungsbeitragsrechnung, die gerade in Kleinbetrieben eine besondere Bedeutung haben. Die stark aktualisierte Neuauflage wur- de thematisch erweitert, beispielsweise um die Frage, wie im Kleinbetrieb sichere Kalkulationsgrundlagen möglichst schnell zu ermitteln sind. Daraus ergeben sich einfache Methoden der Unternehmensplanung und der Rentabilitätsvorschaurechnung. Das Fachbuch wendet sich an den mittelständischen Unternehmer als Praktiker, der mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand ein aussagefähiges Kostenrechnungs-System und sichere Kalkulationsgrundlagen schaffen möchte. Expertenkenntnisse werden beim Leser nicht vorausgesetzt. de 20/2003 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN EBZ bfe Dresden Oldenburg 08.12. 17.11. bfe HdT BGFE BGFE EBZ Hager bfe bfe Oldenburg Essen Dresden Dresden Dresden Heltersberg Oldenburg Oldenburg 18.11.03 25.11. – 01.12. – 03.12. – 01.12.03 01.12. – 02.12.03 01.12. – EBZ Dresden 16.12. BJE BJE BJE bfe bfe bfe bfe bfe BJE Lüdenscheid Lüdenscheid Lüdenscheid Oldenburg Oldenburg Oldenburg Oldenburg Oldenburg Lüdenscheid 03.12.03 02.12.03 04.12.03 01.12. – 05.12.03 24.11. – 28.11.03 25.11. – 26.11.03 14.11.03 17.11. – 21.11.03 18.11.03 EBZ EBZ Messkom bfe Messkom Messkom Dresden Bautzen Mainz/Wiesb. Oldenburg Nürnberg München 02.12. 27.11. 26.11. 18.11. 01.12. 19.11. AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Anwendung der SPS Siemens S7 SPS 7-4A: Effektive Programmierung (S7) – – 12.12.03 21.11.03 ELEKTROINSTALLATION Arbeitsschutz Arbeitssicherheit in der Elektrotechnik ET 13 – Fehlersuche in elektrischen Anlagen ET 8 A – Sichere Durchführung von BGV-A2-Prüfungen in der Praxis Fachvorschriften DIN VDE 0701 Teil 4 Flexible Systemtechniken – innovative Lösungen Kleinsteuerungen - Workshop 2 Sachkundige/r für Beleuchtungsanlagen Teil 1 25.11.03 03.12.03 05.12.03 02.12.03 03.12.03 FRAUEN IM HANDWERK Professionelle Geschäftskorrespondenz – 17.12.03 GEBÄUDETECHNIK EIB: Beleuchtungssteuerung, Szenen EIB: Grundlagen EIB: Jalousiemanagement EIB-Professional Zertifikatskurs EIB-Projektierung / Inbetriebnahme Interbus-Installation und Inbetriebnahme IB 2008 LON-Entscheiderwissen Tagesseminar LON-Technologie Powernet EIB: Grundlagen INFORMATIONSTECHNIK Firmenpräsentation im Internet Grundlagen Antennentechnik ISDN-Spezial Netzwerktechnik LAN Schnittstellen und Protokolle Telekommunikation von A bis Z – – – – – – 03.12.03 29.11.03 27.11.03 20.11.03 02.12.03 20.11.03 Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. DIE VERANSTALTER EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V. bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Informationstechnik e.V. Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden Tel. (0351)8506-3 00, Fax (0351)8506-3 55 [email protected], www.ebz.de Donnerschweer Str. 184, 26123 Oldenburg Tel. (0441)34092-108, Fax (0441)34092-209 [email protected], www.bfe.de Hager Tehalit Vertriebs GmbH BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik Zum Gunterstal, 66440 Blieskastel Tel. 06842)945-5221, Fax (06842)945552 [email protected], www.hager.de HdT, Haus der Technik e.V. Königsbrücker Landstraße 4a, 01109 Dresden Tel. (03 51)4572902, Fax (0351)4572905 [email protected], www.bgfe.de/pages/ausbild.htm Hollestr. 1, 45127 Essen Tel. (0201) 1803-249, Fax (0201) 1803-263 [email protected], www.hdt-essen.de BJE, Busch-Jaeger Elektro GmbH Messkom Vertriebs GmbH Freisenbergstr. 2, 58515 Lüdenscheid Tel. (02351)956-1772, Fax (023 51)956-1749 [email protected], www.busch-jaeger.de Kirchstr. 13, 85416 Langenbach Tel. (08761)704 14, Fax (08761)70416 [email protected], www.messkom.de de 20/2003 79 21/2003 Vo r s c h a u Elektroinstallation Gebäudetechnik EIB AUF EINEM SCHIFF Wir stellen eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Anwendung für den EIB vor: Auf dem Bodensee-Schiff »MS Stuttgart« wird die gesamte Beleuchtungsanlage über den EIB angesteuert. Ein Vorteil des EIB liegt darin, dass sich die Brandlast auf dem Schiff reduziert. weitere themen: NOTBELEUCHTUNG MIT STROMVERSORGUNG In unserem Schwerpunkt befassen wir uns u. a. mit der Batterieauslegung gemäß EN 50171: Die neue EN 50171 fordert, dass Sicherheitsstromversorgungen die Nennleistung auch noch zum Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Dies erfordert eine entsprechende Kapazitätsreserve bei den Batterien, um deren Alterungsprozess zu kompensieren. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: [email protected] (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] Praxisprobleme SICHERHEITSKLASSEN VON MESSGERÄTEN Informationstechn i k Automatisierungstechnik DEZENTRALE MOTORSTARTER ALS ALTERNATIVE Der Trend zur dezentralen Antriebstechnik hält ungebrochen an. Neue dezentrale Motorstarter bieten Lösungen in einfachen Anwendungen und ersetzen auf diese Weise Frequenzumrichter. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. Fachliteratur KG, Abonnement-Service, Justus-von-Liebig-Straße 1, 86899 Landsberg, Fax (08191) 125-103, E-Mail: [email protected] Bettina Hackenberg, Tel. (08191) 125-879 Melanie Froehlich, Tel. (08191) 125-640 INFORMATION PER INTERNET: www.online-de.de Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne, Tel. (089) 12607-246, E-Mail: [email protected] ERSCHEINUNGSWEISE 14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr, darunter vier Doppelnummern im Januar, Juli, August und Dezember) ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] BEZUGSPREIS Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto. Jahresabonnement: Inland 88 €*; Mitgliederbezugspreis 78,80 €*; 80 INDUSTRIELLE NETZE MIT ETHERNET Betriebsführung UNTERNEHMENSZIELE SIND CHEFSACHE de 21/2003 erscheint am 3. November 2003 IHRE KONTAKTE Redaktion: Tel. 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Vorzeitig bestandene Gesellen-/Abschlussprüfung Bestehen Auszubildende ihre Gesellen-/Abschlussprüfung vorzeitig, endet das Berufsausbildungsverhältnis mit deren Bestehen (BBiG § 14 Abs. 2). Die Gesellen-/Abschlussprüfung gilt als bestanden, sobald das Prüfungsverfahren abgeschlossen und das positive Ergebnis mitgeteilt worden ist. Sieht eine Prüfungsordnung nichts anderes vor, endet das Ausbildungsverhältnis auf die Minute genau zu diesem Zeitpunkt, d. h. nicht erst mit dem Ablauf des Tages der erfolgten Mitteilung. Beschäftigt man den Auszubildenden über den genauen Zeitpunkt der bestandenen Prüfung hinaus, begründet das ein unbefristetes Arbeitsverhältnis (BBiG § 17). 1 Ende des Ausbildungsverhältnisses 2 Informationstechnik Kundenauftrag: Instandsetzen einer fehlerhaft installierten Tk-Anlage [4] trieb zu richten, und zwar unverzüglich, spätestens aber 5 Grundlagen zwei Wochen nach der nicht Wirk- und Blindleistungsbestandenen Prüfung. messung [1] Es gilt zu unterscheiden, wann der Auszubildende die 7 Elektroinstallation Verlängerung nach nicht beLED-Module für Leuchten standener Prüfung verlangt: und zum Signalisieren [ 1 ] • vor Beendigung der regulären Ausbildungszeit: Die Ausbildungszeit setzt sich über den Endzeitpunkt hinaus fort • nach Beendigung der regulären Ausbildungszeit (Prüfung erst nach diesem Zeitpunkt bzw. Mitteilung über das Nichtbestehen): Das Berufsausbildungsverhältnis verlängert sich vom Zeitpunkt des Verlangens ab. Quelle: Siemens Ende des Ausbildungsverhältnisses 20/2003 Nicht bestandene Gesellen-/Abschlussprüfung Besteht der Auszubildende die Gesellen-/Abschlussprüfung nicht, kann er (bei Minderjährigen der Erziehungsberechtigte) vom Ausbildungsbetrieb die Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses um maximal ein Kalenderjahr verlangen. D. h., das Ausbildungsverhältnis muss bis zur nächstmöglichen Wiederholungsprüfung fortgesetzt werden (BBiG § 14 Abs. 3), und zwar mit den gleichen Rechten und Pflichten wie bei dessen Begründung. Das Gleiche gilt, wenn der Auszubildende wegen krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit nicht an der Prüfung teilnehmen konnte. Der Auszubildende (der Erziehungsberechtigte) hat das Verlangen mündlich oder schriftlich an den Ausbildungsbe1) Der Gesetzestext des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) befindet sich unter www.bma.de. Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen der HWK Ulm de 20/2003 Wiederholungsprüfung Das Berufsausbildungsverhältnis endet nicht nur bei bestandener Wiederholungsprüfung, sondern auch bei nicht bestandener, wenn der Auszubildende keine Verlängerung verlangt hat. Besteht der Auszubildende die 1. Wiederholungsprüfung nicht und verlangt er eine Verlängerung, setzt sich das Berufsausbildungsverhältnis bis zur 2. Wiederholungsprüfung fort – vorausgesetzt, diese 2. Wiederholungsprüfung wird innerhalb der Höchstfrist von einem Jahr, nach Ablauf der vertraglich vorgesehenen Ausbildungszeit, abgeschlossen. Das Berufsausbildungsverhältnis endet nach einem BAG-Urteil unabhängig vom Bestehen oder Nicht-Bestehen der 2. Wiederholungsprüfung. ■ 1 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK Kundenauftrag: Instandsetzen einer fehlerhaft installierten Tk-Anlage Teil 4: Messungen, Notbetrieb, Euro-ISDN, Rückkopplung Heinrich Kohschulte Beim Eingrenzen einer Störungsursache setzten Servicetechniker bisher im Tk-Bereich Multimeter mit Durchgangsprüfer und ggf. das Oszilloskop ein. Das reicht bei der Fehlersuche im ISDN-Bereich meist nicht mehr. Hier sind sowohl ISDN-Tester gefragt als auch die Kenntnisse der Zusammenhänge bezüglich der vorhandenen Module und Schnittstellen, deren Funktion und deren Eigenschaf- Bild 12: Gleichspannungsverhältnisse am gespeisten S0-System ohne Notbetrieb ten Fehlerursachen in sich bergen können. Di., 13.00 Uhr. Lehrling Jakob geht durch Johann Gotthilfs Lichtstudio und notiert sich die Fabrikate der Telefone. Am Nachmittag will er in seiner Firma nachschauen, ob es sich um System- oder ISDN-Komforttelefone handelt. Nun möchten Geselle Ralf und ideales Jakob an der Signal offenen ISDNEnddose im Büro 2 Messungen durchführen. »Die Signale«, sagt Ralf, »sind die digitalen Nullen und Einsen in Form von vererlaubter hältnismäßig kleiBereich nen, rechteckförmigen, getakteten Spannungen Bild 11: Toleranzschema für Signale auf der auf der Leitung.« S0-Schnittstelle mit Signal (schwarz) Diese Impulse schwanken innerhalb bestimmter Toleranzen (Bild 11). Allerdings lassen sich die nicht zyklischen Signale nur relativ schwer messen. Auf jeden Fall benötigt man dazu ein Speicheroszilloskop. Doch im Allgemeinen braucht man die Signale nicht darzustellen. Es genügt Folgendes: • Messung der Impulshöhe als Signalspannung mit einem ISDN-Tester (z. B. »Argus 10«) und • Messung der Speisespannung für die Telefone mit einem Multimeter (auch mit ISDN-Tester möglich). Die Energieversorgung der ISDN-Telefone Die Speisespannung, eine von den Signalen auf der S0-Schnittstelle unabhängige Gleichspannung, versorgt die Elektronik der Telefone mit Energie. Generell stehen am S0-Bus ca. 4 W zur Verfügung. Da ein Telefon im Normalbetrieb rund 1 W Dipl.-Ing. Heinrich Kohschulte arbeitet als Dozent am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg Fortsetzung aus »de« 19/2003 2 benötigt, lassen sich am S0-Bus maximal vier schnurgebundene ISDN-Telefone anschließen und betreiben. »Wegen der vier Adern können wir insgesamt sechs Messungen durchführen«, sagt Ralf zum Lehrling und skizziert die Verhältnisse (Bild 12). Jakob beginnt mit den Messungen und trägt die Messwerte in diese Skizze ein. Ralf sagt, dass die Werte der Vorgabe entsprechen. Notstromumschaltung 1) 2) 3) 4) 5) 6) Polarität gezeichnet im Normalbetrieb (Speisung) Strombegrenzung bei Überlast am S-Bus Stromversorgungskopplung Polaritätsumschalter für Notstromversorgung Umschaltung für Not- und Norma-TE Stromversorgung über die VSt Bild 13: Speisung eines S0-Bussystems über den NTBA Der Geselle erklärt dem Lehrling, • dass sowohl ein NTBA (Bild 13) der Erzeuger sein kann als auch – wie in ihrem Fall – das S0-Modul einer Tk-Anlage, • dass hierbei ein 230-V-Netzteil die Energie für den S0-Bus liefert, • dass man den 230-V-Stecker des NTBA nicht zu stecken braucht, wenn man statt Telefonen eine Tk-Anlage mit eigener Stromversorgung an die S0-Schnittstelle anschließt und • dass bei angeschlossener Tk-Anlage eine vom Netzbetreiber zur Verfügung gestellte Gleichspannung auf der UK0-Schnittstelle die NTBA-Elektronik versorgt (Bild 13 Pkt. 6). Der Notbetrieb Nach dem Telekommunikationsgesetz muss der Netzbetreiber an einem einfachen Tk-Anschluss (a/b- und Basisanschluss in der Betriebsart Mehrgeräteanschluss) in jedem Fall so viel Energie zur Verfügung stellen, dass das Telefonieren von einem de 20/2003 Gelernt ist gelernt iG INFORMATIONSTECHNIK Anschlussmodul der Tk-Anlage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 USB-Anschluss RS232-Anschluss Anschlussbuchse externer ISDN-Anschluss S02:EXT Buchse für Modul Feinschutz S02 Externer ISDN-Anschluss S02:INT/EXT Schalter für die Abschlusswiderstände S02 Interner / externer ISDNAnschluss S01:INT/EXT Schalter für die Abschlusswiderstände S01 Anschlussbuchse interner ISDN-Anschluss S01:INT Buchse für Modul Feinschutz S01 Eingang für externe Wartemusik (MOH) mit Lautstärkesteller (Volume) Lautstärkeeinstellung für externe Wartemusik Funktionserde-Anschluss Anschluss für analoge Endgeräte 5 und 6 (a/b5 und a/b6) Buchse für Modul Feinschutz Anschluss für analoge Endgeräte 3 und 4 (a/b3 und a/b4) Buchse für Modul Feinschutz Anschluss für analoge Endgeräte 1 und 2 (a/b1 und a/b2) Buchse für Modul Feinschutz Ausgang 12 V = max. 50 mA Bild 14: Anschlussmodul der Tk-Anlage normalen ISDN-Telefon auch bei Ausfall der 230-V-Spannungsversorgung möglich ist. In diesem Fall sorgen eine Stromversorgungskopplung (Bild 13 Pkt. 3) und eine Strombegrenzung (Bild 13 Pkt. 2) für das Anliegen der Gleichspannung an der S0-Schnittstelle, jedoch in umgekehrter Polarität. Allerdings reicht die Energie nur für den Notbetrieb eines Telefons. D. h., für diesen Fall muss man dafür sorgen, dass nur eins der maximal vier möglichen, nicht fremdgespeisten Telefone am Bus auf Notbetrieb gestellt ist. Nur mit diesem auf Notbetrieb gestellten Telefon lässt sich dann eine Verbindung aufbauen. Die anderen drei Telefone sind im Notbetrieb also »tot«. Die Einstellung (Bild 13 Pkt. 5) erfolgt am Telefon gewöhnlich an einer verborgenen Stelle, so dass nur ein Fachmann, der diesen Hintergrund kennt, die Umschaltung vornehmen sollte. de 20/2003 G Ralf und Jakob gehen in den Versorgungsraum und öffnen die Tk-Anlage. Sie sehen ein Anschlussmodul, welches auch in der Anleitung der Tk-Anlage dargestellt ist (Bild 14). Darüber hinaus entdecken sie ein Modul für den Anschluss von vier a/b-Endgeräten (Bild 15). Davon wird derzeit kein Anschluss genutzt. Offenbar setzte die Errichterfirma hier ein Modul ein, ohne zu wissen, dass es in Gotthilfs Lichtstudio Bild 15: Tk-Anlagenmodul für vier a/b-Schnittstellen überflüssig ist. Denn es lassen sich bis zu sechs analoge Geräte bereits mit der Grundplatine betreiben. Die analogen Endgeräte (auch das G3-Fax sowie das Modem) sind sternförmig an das Anschlussmodul angeschlossen (Bild 14 Nr. 14, 16 und 18), d. h. mit jeweils zwei Adern (siehe »gig« 19/2003, S. 3, Bild 9). Möglich wäre allerdings auch, das Modem und das Faxgerät als so genannte »Nicht-Fernsprechgeräte« mit einem analogen Telefon zusammen an einer TAE zu stecken. Zu einer solchen TAE würden dann nur zwei Kupferadern a und b führen. Fehlersuche und -eingrenzung Di., 14.00 Uhr. Ralf, Jakob und Meister Ring setzen sich in ihrer Firma zusammen. Der Lehrling erzählt dem Meister vom fehlenden Abschlusswiderstand am S0-Bus. »Das ist typisch für eine Firma, die von Telekommunikation keine Ahnung hat«, entgegnet Meister Ring und ergänzt: »Dann sollten wir überlegen, welche Hardwarefehler noch zu Störungen geführt haben könnten.« Ralf meint: »Möglicherweise hat der Netzbetreiber einen Fehler gemacht, und zwar am Anschluss.« Er erläutert: • Der Basisanschluss kommt mit zwei Drähten ins Haus. Dabei handelt es sich um die im NTBA endende UK0-Schnittstelle am Referenzpunkt U im Referenzmodell (siehe »gig« 18/ 2003, S. 3, Bild 5). • Bei vertauschten Adern der UK0-Schnittstelle kann das auch zu Fehlfunktionen führen. Meister Ring widerspricht: »Vertauschte Adern spielen im UK0-Bereich keine Rolle. Aber du bringst mich auf einen Gedanken. Wir müssen am S0-Bus auf jeden Fall noch die Adern auf Durchgang und Vertauschung prüfen. Dadurch können nämlich sporadische Fehler auftreten.« Jakob soll das beim nächsten Besuch im Lichtstudio als Erstes untersuchen. ISDN und Euro-ISDN Die Entwicklung vom ISDN zum Euro-ISDN: • ISDN wurde in Deutschland bereits 1989 als nationale Variante mit der Bezeichnung 1TR6 eingeführt. 3 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK • Man wählte für den Zweidrahtbereich zwischen der Vermittlungstechnik und dem NTBA eine Vollduplextechnik mit einem Leitungscode, 4B3T8) genannt, die derzeit noch aktuell ist. • Für eine Umsetzung von Zwei- auf Vierdrahttechnik (und umgekehrt) im NTBA und im Anschlussmodul in der Vermittlungstechnik beim Netzbetreiber müssen beide Seiten für diesen Leitungscode ausgelegt sein. Der Lehrling unterbricht: »Aber das ist doch noch heute bei allen Basisanschlüssen so, oder?« Meister Ring erklärt ihm: »Nicht ganz. 1993 bei der Einführung des Euro-ISDN, auch DSS1 genannt, hatte sich die Übertragungstechnik weiterent- binär quartär Bild 16: Übertragung der binären Bitkombination 101100 quartär im 2B1Q-Leitungscode wickelt. Seitdem steht ein anderer Leitungscode, der 2B1QCode, zur Verfügung. Er benötigt eine geringere Bandbreite.« Beim 2B1Q-Code werden zwei binäre Signale in ein quartäres Signal umgewandelt, welches vier verschiedene Zustände auf der Leitung annehmen kann, z. B. die Spannungen mit der Zuordnung 00, 01, 10, 11 (Bild 16). Jakob meint: »Dann mussten ja in den Vermittlungsstellen alle Module ausgetauscht werden und ebenfalls alle NTBAs bei den Kunden.« »Da hast du grundsätzlich Recht«, erwidert Meister Ring, »doch das hat man aus Kostengründen nicht gemacht«. Er meint damit, dass in Deutschland alles beim Alten blieb, während man in anderen Ländern mit DSS1 die neue Technologie einsetzte. Dazu Ralf: »Dann kann man ja in Deutschland keinen NTBA z. B. aus Frankreich einsetzen. Wir haben hier immer noch 1TR6?« »Jein« entgegnet Meister Ring und erklärt: • Die Übertragungsverfahren auf der UK0-Schnittstelle mit den unterschiedlichen Leitungscodes sind völlig unabhängig von den Protokollen 1TR6 bzw. DSS1. • Auch in Deutschland führte man ab 1993 das Euro-ISDN mit DSS1 ein. • Der Leitungscode beim Übertragungsverfahren auf der UK0Schnittstelle ist aber weiterhin 4B3T. Eine Anmerkung hat der Meister noch zu den neuen Netzbetreibern: »Sollten sie nicht die Anschlussleitungen von der Telekom mieten, sondern eigene Kabel verlegen, so ist es denkbar, dass auf deren UK0-Schnittstelle das 2B1Q-Verfahren zum Einsatz kommt.« Der Meister wendet sich an Ralf: »Deshalb wird man an den meisten Basisanschlüssen in Deutschland keinen NTBA aus Frankreich einsetzen können, trotz Euro-ISDNDSS1-Anschluss.« 8) Der 4B3T-Code fasst jeweils vier Bit eines binären Signals auf der S0-Schnittstelle zu einem Block zusammen und codiert sie in drei ternäre Signalelemente für die Übertragung auf der UK0-Schnittstelle 4 Basisanschluss und NTBA »Man darf ja gar nicht am NTBA arbeiten, weil der ja in den Verantwortungsbereich des Netzbetreibers fällt. Und wenn der NTBA defekt sein sollte, muss ihn der Netzbetreiber reparieren oder auswechseln«, wirft der Geselle ein. Dazu Jakob: »Aber die Netzbetreiber verschicken doch sogar den NTBA an die Kunden zum Selbstanbau.« »Du hast Recht, das ist aber lediglich ein Anstecken an die ehemals erste TAE vom analogen Anschluss, die der Kunde vornehmen muss, jedoch kein Eingriff in die Technik wie bei einer Reparatur«, sagt der Meister. Ralf und Jakob erfahren auch von Meister Ring, warum die Umstellung auf ISDN relativ einfach vonstatten ging: • In jede Wohnung mit einem bereits vorhandenen analogen Anschluss führen zwei Drähte. • Es handelt sich lediglich beim Abschnitt zwischen Vermittlungstechnik und NTBA um eine Zweidrahtstrecke. • Im NTBA geschieht neben der Umsetzung von einer Zweidrahtführung an UK0 auf eine Vierdrahtführung an S0 auch eine Umsetzung der Netzbetreiberschnittstelle UK0 auf die Teilnehmerschnittstelle S0. Das Gleiche geschieht beim Netzbetreiber im Teilnehmermodul in der Vermittlungstechnik, wo auf Vierdraht zurück umgesetzt wird. • Grundsätzlich werden auf der UK0-Schnittstelle alle Signale vom Netz zum Teilnehmer und zurück gleichzeitig in beiden Richtungen übertragen. Die Rückkopplung Bei der Umsetzung von S0 auf UK0 in der so genannten Gabelschaltung des NTBA wird auch eine Rückkopplung erzeugt. UK0 S0 Echolöscher Rückkopplung Bereinigtes, von der Vermittlung kommendes Signal auf S0 Beseitigung des Echos durch den Echolöscher Überlagerte Signale Signal von S0 zur Vermittlung Signal von S0 zur Vermittlung bzw. rückgekoppeltes Signal zu S0 Bild 17: Echobildung und -kompensation im NTBA Die abgehenden Signale überlagern also die von der Vermittlung kommenden und bilden damit ein so genanntes Echo, auch bei analogen Anschlüssen. Hört man bei analogen Anschlüssen lediglich seine eigene Stimme, führt ein solches Echo bei ISDN zu Störungen, z. B. beim Verbindungsaufbau und bei Datenübertragungen. »Man musste Abhilfe schaffen«, ergänzt der Meister, fertigt eine Skizze an (Bild 17) und sagt: »Ein Modul, der Echolöscher, löscht noch im NTBA das rückgekoppelte Echo, so dass nur das richtige von der Vermittlung kommende Signal auf die S0-Schnittstelle gelangt.« Übrigens kann ein defekter Echolöscher durchaus eine Fehlerquelle am Basisanschluss darstellen. (Fortsetzung folgt) de 20/2003 Gelernt ist gelernt iG G GRUNDLAGEN Wirk- und Blindleistungsmessung [ 1 ] MRück = c · α Helmuth Biechl Ein elektrodynamisches Messwerk dient zum Messen der Leistung. Dieser Beitrag erklärt ausführlich den prinzipiellen Aufbau eines derartigen Messwerks und weshalb es das Produkt aus zwei Strömen anzeigt. Für den Elektrofachmann ist nicht nur die Berechnung der Wirk- und Blindleistung wichtig, sondern auch deren messtechnische Erfassung. Zwar gibt es hochwertige digitale Messgeräte, welche die Spannung und den Strom abtasten und mit Hilfe eines Mikrocomputers verschiedene Größen ermitteln und anzeigen, doch für die Erklärung des Messprinzips eignet sich das elektrodynamische Leistungsmesswerk besser. Darüber hinaus handelt es sich bei der analogen Messung von Wirk- und Blindleistung keineswegs um ein veraltetes Verfahren. In jedem Prüffeld, wo derartige Messungen durchzuführen sind, setzt man noch elektrodynamische Messwerke ein. In Bild 1 sehen wir einen magnetischen Kreis aus Eisen. Dieser Eisenkreis führt das Magnetfeld, welches die Erregerwicklung (Windungszahl N1, Strom i1) erzeugt. Wir erkennen weiterhin einen drehbaren Eisenzylinder, der über eine Rückstellfeder verfügt. Darüber hinaus befindet sich auf dem Eisenzylinder eine Wicklung, die so genannte Feldspule. Sie führt den Feldstrom i2. N1 Erregerwicklung Eisenkreis mittlere Feldlinie N2 i2 Feldspule Zeiger Eisenzylinder (drehbar) mit Rückstellfeder Bild 1: Grundsätzlicher Aufbau des elektrodynamischen Leistungsmesswerks Wir wollen folgende Zusammenhänge zeigen, und zwar zwischen • der Auslenkung der mit dem Eisenzylinder fest verbundenen Anzeigenadel und • dem Produkt aus Erregerstrom i1 und Feldstrom i2. Das mechanische Rückstellmoment des Zylinders – hervorgerufen durch die Rückstellfeder – verhält sich direkt proportional zur Auslenkung, d. h.: Dr. Helmuth Biechl, Professor an der FH Kempten de 20/2003 α Auslenkwinkel c Federkonstante (Einheit = Nm/°) Weil sich die stromdurchflossenen Feldspulenleiter im durch die Erregerwicklung hervorgerufenen Magnetfeld befinden, entsteht folgende Tangentialkraft auf die einzelnen Feldspulenleiter (siehe »gig« 21/2001, S. 3): FLeiter = B · l · i2 (2) B magnetische Flussdichte im Eisenkreis = magnetische Flussdichte im Luftspalt l axiale Zylinderlänge = Länge der Feldspulenleiter i2 Strom durch die Feldspule Für das elektromagnetisch entwickelte Drehmoment MD der gesamten Feldspule gilt: MD = r · N2 · FLeiter · 2 (3) r Zylinderradius N2 Windungszahl der Feldspule Das Funktionsprinzip des Messwerks i1 (1) Der Faktor 2 ist deshalb erforderlich, weil eine Windung immer aus zwei Leitern, nämlich Hin- und Rückleiter, besteht. Mit Gl. (2) und (3) erhalten wir: MD = 2 · r · N2 · B · l · i2 (4) Das elektromagnetisch entwickelte Drehmoment MD verhält sich also proportional zum Feldstrom i2. Nun kann man sich fragen, wie die Flussdichte B vom Erregerstrom i1 abhängt. Mit dem Durchflutungsgesetz (siehe »gig« 22/1999, S. 231g) und unter der Annahme, dass das magnetische Feld im gesamten Magnetkreis homogen verläuft, d. h., die Flussdichte B überall denselben Wert hat, ergibt sich: HE · lE + HL · 2 · δ = i1 · N1 (5) HE magnetische Feldstärke im Eisen HL magnetische Feldstärke im Luftspalt δ Luftspalt (der Faktor 2 in der Formel ist erforderlich, weil es »links« und »rechts« vom Zylinder einen Luftspalt gibt) lE gesamte Eisenlänge (beinhaltet auch den Weg im drehbar gelagerten Zylinder) Weiterhin gilt (siehe »gig« 6/2001, S. 4): (6) (7) (8) µr,E relative Permeabilität des Eisens (für Luft gilt bekanntermaßen: µr,L = 1) µ0 Permeabilität des Vakuums, eine Naturkonstante mit dem Wert Nun können wir schließlich Gl. (7) und (8) in Gl. (5) einsetzen. Es ergibt sich: 5 Gelernt ist gelernt iG G GRUNDLAGEN bei Gleichstrom. Der Strom I, der durch die Erregerwicklung des Messgerätes fließt, entspricht damit dem Strom i1 (aus Bild 1). Der Strom i2, d. h. der Feldstrom, wird durch die Spannung ULast und den Messgerätewiderstand R festgelegt, d. h.: (9) Weil der Messgerätewiderstand R im kΩ-Bereich liegt, fällt der Strom i2 gegenüber i1 kaum ins Gewicht, d. h., er ist vernachlässigbar. Damit messen wir jetzt das Produkt aus ULast und I, d. h.: Gl. (9) setzen wir nun in Gl. (4) ein: α ∼ ULast · I Der Term vor dem Produkt der beiden Ströme i1 und i2 stellt eine für das Messgerät charakteristische Konstante k dar. Es gilt deshalb: MD = k · i1 · i2 (10) Mit anderen Worten: Das elektrodynamische Messwerk multipliziert die beiden Ströme i1 und i2. Das Drehmoment MD ist proportional zum Produkt aus i1 und i2. Wir kennen nun das elektromagnetische Drehmoment MD, das den Zylinder mit der Feldspule entgegen der Federkraft verdreht (auslenkt). Die Zylinderauslenkung erfolgt so weit, bis das Rückstellmoment MRück genauso groß ist wie das elektromagnetische Moment MD. Es stellt sich also folgendes Gleichgewicht ein: Dieses Produkt entspricht der elektrischen Leistung P. Somit können wir mit einem elektrodynamischen Messwerk die Gleichstromleistung P messen. Allerdings ist es hierzu erforderlich, das Zifferblatt entsprechend zu beschriften. Man nennt diesen Vorgang »Kalibrieren«. Handelt es sich um einen amtlichen Vorgang, spricht man von »Eichen«, das nur staatlich anerkannte Eichämter durchführen. Spannungs- und stromrichtige Messung Ein kleines Problem bei dem beschriebenen Messverfahren müssen wir allerdings noch erwähnen. iu MD = MRück iLast i Man kann also Gl. (10) und Gl. (1) gleichsetzen: U R ULast Last RLast (11) Bild 3: Wattmeter bei stromrichtiger Messung Wir sehen anhand Gl. (11): Der Zeigerausschlag α verhält sich proportional zum Produkt von i1 und i2. Damit handelt es sich beim elektrodynamischen Messwerk um ein multiplizierendes Messgerät. Das eignet sich hervorragend zur Leistungsmessung. Die Leistungsmessung bei Gleichstrom In Bild 2 sehen wir das Schaltsymbol für das elektrodynamische Messwerk. Betrachten wir als Erstes die Leistungsmessung Spannungsfeld iLast iu i Strompfad U R ULast Last RLast Bild 2: Verschaltung des elektrodynamischen Messwerks als Wattmeter bei spannungsrichtiger Messung 6 Misst man die Spannung so wie im Abschnitt »Die Leistungsmessung bei Gleichstrom« beschrieben, sind zwar die Spannung an der Last und die gemessene Spannung identisch, aber der gemessene Strom weicht geringfügig vom tatsächlichen Laststrom iLast ab. Schließlich messen wir die Summe aus iLast und iU (Bild 2), d. h., man misst den geringen Strom durch den Spannungspfad mit. Man nennt dieses Messverfahren »spannungsrichtiges Messen«, da die Spannung der Last richtig erfasst wird, der gemessene Strom aber nicht exakt dem Laststrom iLast entspricht. Im Gegensatz dazu gibt es noch die »stromrichtige Messung« (Bild 3). Hier fließt nur der Laststrom durch den Strompfad des Messgeräts. Bei der erfassten Spannung handelt es sich jedoch um die vor dem Messgerät anliegende. Sie stimmt somit nicht exakt mit der Spannung an der Last überein. Beide Messverfahren sind also nicht ganz richtig. Der jedoch im Allgemeinen sehr kleine Fehler lässt sich meist vernachlässigen. Insbesondere nimmt der Strom durch den Spannungspfad bei der spannungsrichtigen Messung einen außerordentlich kleinen Wert an, so dass man meist diese Methode verwendet. (Fortsetzung folgt) de 20/2003 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION LED-Module für Leuchten und zum Signalisieren [ 1 ] Enno Folkerts Licht emittierende Dioden1) (LED) setzt man seit etwa Mitte der 60er Jahre als Anzeigelampen in elektronischen Schaltungen ein, z. B. im Armaturenbrett von Kraftfahrzeugen, bei Haushaltsgeräten, Geräten der Unterhaltungselektronik, in Leuchtbändern und in Displays. Mit der Steigerung ihrer Lichtausbeute und der Entwicklung einer effizienten blau leuchtenden LED erobern LED seit Mitte der 90er Jahre zunehmend auch Bereiche der allgemeinen Lichttechnik. LED verdrängen zurzeit herkömmliche Lichtquellen – insbesondere dort, wo man farbiges Licht benötigt. Mit ihnen lassen sich fast monochrom (einfarbig) die Lichtfarben Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot erzeugen. Auf Licht schluckende, d. h. die Systemlichtausbeute verringernde Farbfilter lässt sich also mit LED verzichten. Werden die mittlerweile auch weiß strahlenden LED voraussichtlich gegen Ende dieses Jahrzehnts in LED-bestückten Autoscheinwerfern eingesetzt, gibt es heute schon zahlreiche andere Anwendungsgebiete, u. a.: • Hinterleuchten von LC-Displays, z. B. in Handys, • große Displaywände in Bahnhofs- und Messehallen, Sportstadien sowie auf öffentlichen Plätzen und • Fahrradrück- sowie Pkw-Heckleuchten. Als zeitgemäß gilt der Einsatz farbiger LED bei Verkehrsampeln (Bild 1). In den USA werden schon heute keine neuen Verkehrsampeln mehr mit Glühlampen bestückt. Entsprechende LEDModule und deren Zubehör ersetzen Glühlampe, Fassung, Reflektor und Streuscheibe. Doch vorhandene Symbolmasken (»Fußgänger«, Bild 1: Mit LED (li.) und mit Glühlampen »Fahrradfahrer« (re.) bestückte Verkehrsampel usw.) lassen sich weiterhin verwenden. Diese Module verfügen für den Betrieb an Netzspannung über ein Netzteil, das neben dem Transformator auch einen Gleichrichter und ein Modul zur Strombegrenzung enthält. Die LED-Technologie Leuchtdioden bestehen – ähnlich wie Gleichrichterdioden – aus mehreren Schichten unterschiedlichen Halbleitermaterials 1) LED, auch Leuchtdioden bzw. Lumineszenzdioden genannt Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg de 20/2003 (LED-Chips). Eine in Durchlassrichtung an den p/n-Übergang2) angelegte Spannung regt die LED zum Emittieren (Aussenden) von Licht einer bestimmten Farbe an. Die Strahlung entsteht vorwiegend im Diodenübergangsbereich zwischen der Sperrschicht und der sehr dünn gehaltenen p-Schicht (nur ca. 1,5 µm dick und deshalb lichtdurchlässig). Die Lichtfarbe hängt vor allem vom Halbleitermaterial ab, aber auch in geringerem Maße von der Halbleiterdotierung. Die Strahlung ist nicht völlig monochrom. Eine LED erzeugt vielmehr ein Wellenlängenband – vorwiegend um den Bereich der jeweiligen Lichtfarbe. In Datenblättern findet man deshalb neben einer allgemeinen Farbbeschreibung (Violett, Blau, Grün usw.) häufig auch die so genannte »dominante« Wellenlänge3) λ in nm. Diese Angabe bezieht sich auf das Farbempfinden des menschlichen Auges. Auch der Durchlassstrom beeinflusst die Lichtfarbe und die Strahlungsleistung (Lichtstrom) einer LED. Mit steigendem Strom (bei konstanter Halbleitertemperatur) verändert sich die Wellenlänge der LED-Strahlung um einige nm hin zu kürzeren Wellenlängen, gleichzeitig nimmt die Intensität der abgegebenen Strahlung zu. Weiß leuchtende LED Weiß ist keine eigenständige Lichtfarbe, sondern enthält im Idealfall alle Farben des sichtbaren Spektrums (additive Farbmischung). Weißes Licht lässt sich aber auch durch Mischen von weniger Lichtfarben erzeugen. In der LED-Technologie bevorzugt man zurzeit zwei Varianten: Bild 2: Lichtflecken je einer rot, grün und blau leuchtenden Lampe auf weißem Untergrund; im Überdeckungsbereich der drei Farben reflektiert die angestrahlte Fläche weißes Licht 2) p/n-Übergang: Sperrschicht einer Diode; Berührungsstelle zwischen einer p-dotierten und einer n-dotierten Halbleiterschicht. Bei der Dotierung handelt es sich um eine gezielte Verunreinigung des Halbleiterwerkstoffs. Bei p-Dotierung entstehen Stellen mit Elektronenmangel (»Löcher« mit beweglicher positiver Ladung), bei n-Dotierung können nicht alle Elektronen im Kristallgitter des Halbleiters gebunden werden (Orte mit beweglicher negativer Ladung) 3) Licht ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380 nm (violett) und 780 nm (rot). Zwischen diesen Grenzwerten liegen alle übrigen Farben des sichtbaren Spektrums. 7 Gelernt ist gelernt iG G ELEKTROINSTALLATION Die Multi- bzw. Mixed-LED Bei der so genannten Multi- bzw. Mixed-LED sind drei LEDChips mit den Lichtfarben Blau, Grün und Rot innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses zusammengefasst. Die Mischung dieser Lichtfarben ergibt die gewünschte weiße Strahlung (Bild 2). Durch unterschiedliches Dimmen jeder einzelnen LED könnte man mit Hilfe dieses Systems jede Farbtemperatur zwischen Warmweiß (um 3 000 K) und Tageslichtweiß (5500 K und höher) einstellen oder eine der drei LED-Lichtfarben bzw. eine entsprechend bunte Mischfarbe erzeugen. Um einen wärmeren Weißton zu erzielen, ist die Strahlungsintensität der roten LED zu verstärken (Rot = »warme« Lichtfarbe) und/oder die der blauen LED (Blau = »kalte« Lichtfarbe) zu verringern. Doch i. d. R. stellen die Hersteller auch bei der weißen Multi-LED die Farbtemperatur (die Tönung des weißen Lichts) fest ein. Dasselbe Prinzip liegt übrigens auch der TV-Farbbildröhre und dem PC-Farbmonitor zugrunde. Auf der Frontseite der Bildröhre sind winzige Kristalle jeweils im Dreierpack (Tripel) angeordnet. Der Elektronenstrahl regt diese Tripel mit wahlweise unterschiedlicher Intensität zum Leuchten an. Dadurch kann jedes Tripel blau, grün oder rot leuchten, fast jede beliebige Mischfarbe annehmen oder weiß leuchten. Auch bei den so genannten Dreibanden-Leuchtstofflampen (Handelsbezeichnung je nach Hersteller: Lumilux, TL-D, ES 180, Spectralux u. a.) wendet man dieses Verfahren an. Die Leuchtschicht auf der Innenseite des Glasrohrs enthält Partikel, welche die im Stromkanal des Lampenrohres entstehende UV-Strahlung vor allem in die Lichtfarben Blau, Grün und Rot umwandeln. Weißes Licht Leuchtschicht (für Gelbemission) Blaues Licht LED-Chip Strahlungsintensität, relativ in % blau grün rot 100 80 60 40 20 0 400 450 500 550 600 650 700 Wellenlänge λ in nm Bild 4: Einzel-Lichtspektren (relative Strahlungsintensität in Abhängigkeit von der Wellenlänge) der drei Chips einer weiß leuchtenden Multi-LED T ≈ 7 000 … 8 000 K, was einem auffällig kaltweißen (blauweißen) Farbton entspricht. Tridonic-Acto, Jennersdorf (Österreich), bietet allerdings auch warmweiß leuchtende LED an (3 000 K). Die Herstellungskosten der Multi-LED liegen zurzeit noch deutlich über denen der weißen Mono-LED. Auch die Farbwiedergabeeigenschaften der Multi-LED bleiben deutlich hinter den Werten der Mono-LED zurück, und zwar wegen der sehr begrenzten Einzelspektrenbreite der drei farbigen LED. Dadurch bestehen größere Farblücken im Gesamtspektrum (Bild 4). Aber gerade die Multi-LED übertrifft mit 21 lm/W heute schon die Lichtausbeute von Standard-Glühlampen (9 … 15 lm/W). Allerdings ist die Leistung einer einzelnen MultiLED noch recht gering. Während herkömmliche Lampen (Glüh- oder Entladungslampen) mit Leistungen im W- bis kWBereich verfügbar sind, beträgt die Leistung der Multi-LED derzeit ca. 100 mW. Doch LED mit großflächigerem p/n-Über- UB Katode UF R Anode Bild 3: Prinzipieller Aufbau der weiß leuchtenden Mono-LED Blaue Mono-LED Die zweite Variante basiert auf einer blau leuchtenden MonoLED mit interner Leuchtschicht (Bild 3). Die Leuchtschicht wandelt einen Teil der blauen Strahlung in gelbes Licht um. Auch diese Mischung aus Blau und Gelb ergibt weißes Licht. Es ist nämlich auch möglich, nur mit den zwei Lichtfarben Blau und Gelb (anstatt mit Blau, Grün und Rot) weißes Licht zu erzeugen. Anhand Bild 2 kann man Folgendes erkennen: Im Überdeckungsbereich der Lichtkegel von Rot und Grün entsteht Gelb. Gelbes Licht enthält also die optische Wirkung der Lichtfarben Rot und Grün. Folglich muss aus gelbem und blauem Licht auch weißes Licht resultieren. Durch Dosierung des Leuchtstoffes lässt sich die Tönung der weißen Mischstrahlung variieren. Die Farbtemperatur handelsüblicher weiß leuchtender Mono-LED liegt gewöhnlich bei 8 Widerstand (passive Strombegrenzung) Leuchtdiode Bild 5: Schaltung einer Leuchtdiode mit passiver Strombegrenzung gang und entsprechend höherer Leistungsfähigkeit befinden sich im Entwicklungsstadium. Der LED-Betrieb Zum Betrieb benötigen Leuchtdioden – wie jede Diode – eine Strombegrenzung. Im einfachsten Fall begrenzt ein ohmscher Widerstand in Reihenschaltung mit der LED den Strom (»passive« Strombegrenzung, Bild 5). Mit Hilfe eines entsprechend dimensionierten Widerstandes lässt sich eine LED praktisch an jede gewünschte Betriebsspannung UB anpassen. (Fortsetzung folgt) de 20/2003