17/2003 - elektro.net
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1. September-Heft www.online-de.de Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 78. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker 17/2003 GEBÄUDETECHNIK Der leichte Weg zum VdS-Errichter? GEBÄUDETECHNIK Rauchfreihaltung von Sicherheitstreppenräumen ELEKTROINSTALLATION Verteilungssysteme für Energie und mehr AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Energiedatenmanagement mit LONWorks BETRIEBSFÜHRUNG Nutzfahrzeuge mit den Modellen 2003 ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Waschen ohne Spülen W äsche waschen, ohne sie anschließend zu spülen – das funktioniert. »Sie können das bloß nicht publizieren. Es würde Ihnen sowieso keiner glauben«, sagt Prof. Dr. Hans-G. Hloch vom wfk, Krefeld, besser bekannt unter der alten Bezeichnung Wäschereiforschungsinstitut. Seiner Meinung nach haben die Leute beim Gedanken an ungespülte Wäsche ein ungutes Gefühl. Wir werden neugierig und fragen nach. »Sie müssen dazu unbedingt flüssiges Waschmittel nehmen und anschließend hochtourig schleudern«, erklärt uns der Experte. Dann würde das Waschmittel mit ausgeschleudert. Dr. Hloch und sein Team untersuchen tagtäglich und im Kundenauftrag die ph-Werte des Spülwassers von Waschmaschinen – u.a. bei definierter Waschmitteldosierung, kontrolliertem Wasserzulauf und verschiedenen Schleuderdrehzahlen. Es muss am flüssigen Waschmittel liegen. Irgendwie scheint es anders zu sein. Ich merke das immer wieder bei der Zwischendurchwäsche auf Reisen. Klar, einmal spülen muss auch hier sein, Schleudern geht ja nicht. Doch schon beim zweiten Spülgang fehlt der Schaum. Das sagt mir: Dieses 2. Mal war überflüssig. Ich vermute, das Gewebe bindet flüssiges Waschmittel nicht in dem Maße wie Pulver. Wir haben Dr. Markus Miele zum »Waschen ohne Spülen« befragt. Er stimmt Dr. Hlochs Aussagen zu. Wir wollten auch von Joachim Bochberg vom Waschmittelhersteller Henkel wissen, ob er das bestätigen kann. »Ich halte das für eine Ente«, lautet sein Kommentar. Wolfgang Schmitz, Leiter Produktmarketing Wäschepflege bei AEG, sagt dazu: »Wenn das alles so stimmt, dann wäre das eine neue technische Dimension des Waschens und hätte de 17/2003 einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Kosten beim Endverbraucher durch die erhebliche Wassereinsparung.« Von rund 40 l auf durchschnittlich 15 l, so haben wir berechnet. Man kann sich fragen, warum die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Waschen ohne Spülen noch nirgendwo veröffentlicht wurden – jedenfalls nicht nach meinem Kenntnisstand. Dabei sind gerade heute Innovationen wie diese dringend nötig. Ein erster Test wäre übrigens relativ einfach: Wäsche mit flüssigem Waschmittel gemäß Dosierempfehlung waschen, Wasser abpumpen, hochtourig schleudern, Wasser wieder einlaufen lassen und beim Abpumpen ph-Wert messen (Grad für die verbliebenen Waschpartikel). Der ph-Wert dürfte dann nicht höher sein als nach dem letzten normalen Spülvorgang. Ich frage mich, wer wird der Erste sein, der für seine Waschmaschinen ein so genanntes »Waschen ohne Spülen« programmiert? Denn viel mehr Technik dürfte dazu nicht notwendig sein. Vielleicht noch unterstützend eine Untersuchung beim wfk und ein neues, evtl. verdünntes Waschmittel. Wie dem auch sei, die wissenschaftliche These des wfk klingt sehr viel versprechend. Und die Zeit drängt: Zum einen wegen Konjunkturanschub, Marktführerschaft und Arbeitsplätzen und zum anderen wegen der Wasserknappheit – nicht nur in den südlichen Ländern Europas. Ich jedenfalls freue mich auf alles Neue und wirklich Innovative. Christiane Decker Redakteurin Nur Käufliches zu kennen, ist trivial. Die Zukunft liegt in den unbekannten, weitgehend unerforschten Gebieten. [email protected] 3 de 17 / 2003 Inhalt 3 Waschen ohne Spülen 6 Neuer Service zu internationalen Normen 6 Messen im September 7 Deutsche Netzwerkindustrie ruft Bildungsinitiative ins Leben 7 Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows 8 Leserbriefe Der Elektro- und Gebäudetechniker 78. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 28 Zutrittskontrolle anhand biometrischer Merkmale wird nach Ansicht von Fachleuten nicht nur in der Sicherheitstechnik ein großes Wachstumspotenzial darstellen. Die besten Marktchancen geben Experten dabei der Personenidentifikation durch elektronische Erkennung des Fingerabdrucks. 32 Die Brennstoffzellentechnik befindet sich in der Übergangsphase vom Labor zur Serienanwendung. Für Elektrohandwerker ergeben sich besonders im Bereich der stationären Anlagen Geschäftspotenziale. Für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technik gibt es bereits eine Reihe von Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen. TITELSEITE Titelbild: Zutrittskontrolle durch biometrische Merkmale Quelle: Siemens 4 10 Automatisierungswissen online 10 »de«-Preisrätsel des Monats September 11 Personalien 11 Metallnotierungen 13 Gleichzeitig berührbare Hochspannungs- und Niederspannungsbetriebsmittel 13 Herstellererklärung für Motor im Ex-Bereich 14 Elektrische Arbeiten an Geräten der PC-Technik 15 Netzformbehandlung in einem Industriebetrieb 16 Stromsparbetrieb einer Straßenbeleuchtung 17 RCD in Lehrküche 18 Zwischenzähler und Verteilerberührungsschutz in Behindertenwohnheim 18 Abdimmende Treppenhausschaltung 19 Spannungsfallberechnung in einer Beleuchtungsanlage 19 Potentialausgleich in Gegenstromanlage eines Therapieschwimmbeckens 22 Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegkennzeichnung im Straßentunnel 24 Der leichte Weg zum VdS-Errichter? 26 Zeitwirtschafts- und Zutrittskontrollsystem 28 Zutrittskontrolle via Fingerabdruck 30 Rauchfreihaltung von Sicherheitstreppenräumen 32 Fachbetriebe auf neue Technik vorbereiten Neue Marktpotenziale durch Brennstoffzellen 33 Spannungsprüfer nach DIN VDE 0682-401 36 Photovoltaikanlage auf dem Flughafen München 39 Mut zum Unbequemen de 17/2003 42 Betriebssicherheitsverordnung umsetzen Was ist wichtig? 44 Verteilungssysteme für Energie und mehr Lösungsvielfalt nach Norm 50 MHP – Multimedia Home Platform Der einheitliche Standard für einen offenen Markt ist im Regelbetrieb »on air« 56 Breitbandverteiltechnik in der Umstellung Die Mitwirkung des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. 58 Systemwirrwarr bei DVD Drei Aufnahmeverfahren stehen zur Auswahl 60 Zwei-Wege-Lösung Kabelnetze, versorgt aus dem All 63 Projektion hat Zukunft Für Heimkino oder Konferenzraum 64 Redundante Drehgeber für Hohlwellenmontage 64 Aufgaben vom XML in der Automatisierung 66 Energiedatenmanagement mit LONWorks 67 Planungswerkzeug für unterbrechungsfreie Stromversorgungen 68 Sicherheit in der Automatisierungstechnik 71 Zeit für lukrative Geschäfte 73 Lebensdauertest von Waschmaschinen 75 Die Betriebsnachfolge sichern 78 Fuhrpark-Parade Aktuelle Nutzfahrzeuge im Modelljahr 2003 82 Neue Normen und Bestimmungen 84 Neue Produkte 88 Firmenschriften 89 Fortbildung und Seminare 90 Vorschau, Impressum 93 Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT iG G Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 90 de 17/2003 5 Aktuell Designpreise für Merten und Siedle Die Bewegungsmelder »Argus« und die Schalterserie »System-M« von Merten erhielten den »Good Design Award« des »Museum of Architecture and Design« in Chicago. Beide Entwürfe stammen aus der Londoner Designer-Werkstatt Grimshaw Industrial Design. Bei Argus unterstreicht das flache Gehäuse mit der harmonisch integrierten Kugellinse den Trend zu schlichten Formen mit zuverlässiger Funktionalität. Das Türkommunikationssystem Siedle-Steel von Siedle hat den renommierten italienischen Design-Preis »Premio Intel Design« erhalten. Die Auszeichnung wurde auf der Elektrofachmesse Intel 2003 in Mailand vergeben. Eine international besetzte Jury OHP übernimmt Geadat-Produkte Zum 1. August 2003 übernahm die OHP Automatisierungssysteme GmbH den Produktbereich Fernwirktechnik der Schneider Electric GmbH vollständig in ihre Verantwortung. Die AEG brachte fernwirktechnische Produkte vor mehr als 30 Jahren unter dem Namen »Geadat« auf den Markt. Schneider Electric führte die Produktlinie bei Übernahme des AEG-Fachbereichs Automatisierungstechnik weiter. Neuer Service zu internationalen Normen wählte 54 Produkte aus, die sich durch herausragende Leistung in einer der Kategorien Innovation, Technik oder Design auszeichnen. Siedle zählt inzwischen schon zum zweiten Mal zu den Preisträgern. Eine einfache Möglichkeit, online über neue oder geänderte IEC-Norm informiert zu werden, bietet jetzt die DKE an. Ab sofort offeriert sie zusammen mit dem VDE Verlag auf der Internetseite www.iec-normen.de den kostenlosen Service »IEC standards watch«. Nach Registrierung können IEC-Normen nach Normnummern oder technischen Fachgebieten (technischen Komitees) in eine persönliche »Watchlist« aufgenommen werden. Informationen über neue oder geänderte IECNormen erhält der Nutzer dann automatisch per E-Mail. MESSEN IM SEPTEMBER Eltefa 2003 in Stuttgart Nichts ist so gut, als dass man es nicht noch verbessern könnte. Getreu diesem Motto hat die Stuttgarter Messe die Eltefa (17.9 – 19.9.2003), Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik, noch klarer als bisher gegliedert. Die beliebte süddeutsche Informationsplattform für die Elektrobranche, die bei der letzten Veranstaltung etwa 30000 zufriedene Besucher in die Stuttgarter Messehallen lockte, ist jetzt in sechs Erfolgssegmente aufgeteilt – allgemeine Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Energietechnik und regenerative Energien, Gebäudetechnik, Lichttechnik und Informationstechnik. Damit wird der gesamte Elektromarkt umfassend abgedeckt und den Besuchern trotzdem ein gezielter Überblick über die einzelnen Schwerpunktthemen ermöglicht. Ein weiteres Highlight der eltefa 2003 ist die große Sonderschau des Fachverbands Elektro- und In- 6 formationstechnik, die auch von CDH, VEG und ZVEH unterstützt wird und sich mit dem Schwerpunkt Gebäudetechnik befasst. Informationen: www.messestuttgart.de/eltefa/ 2003/deutsch/ index.htm Messen dienen der Kontaktpflege und der Präsentation von Neuheiten. Manche Messen machen aber noch mehr. Auf der Eltefa, der Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik in Stuttgart, kann man traditionell nicht nur schauen, sondern auch ausprobieren – die »Werkstattstraße« bietet dazu die Gelegenheit. Und weil probieren auch in der Elektrotechnik und Elektronik über studieren geht, ist die Werkstattstraße ein beliebter Programmpunkt für Azubis und »fertige« Fachleute. Auch in diesem Jahr werden vom 17. bis 19. September wieder zahlreiche Möglichkeiten geboten, sich von dem Nutzen der präsentierten Neuheiten gleich vor Ort praktisch zu überzeugen. So kann man zum Beispiel eine neuartige Verbindungstechnik testen, bei der das übliche Löten entfällt. Die Eltefa hat täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise: • Tageskarte 10,50 € • Tageskarte inkl. Katalog 12,00 € • LIV-Mitglieder 6,50 € • Auszubildende 5,50 € Electronic-Partner-Messen Die Electronic-Partner-Messen gehören neben der Internationalen Funkausstellung in Berlin und der CeBIT in Hannover zu einer der Wesentlichen in der Consumer-Electronics-Branche. Diesem Anspruch will Electronic-Partner auch zum dreißigsten Geburtstag mit den EP:Messen im Herbst 2003 gerecht werden. Anders als bisher, wird es eine einzige zentrale EP-Herbstmesse auf dem Düsseldorfer Messegelände (Halle 16) geben. Dort präsentiert Electronic-Partner seinen Mitgliedern – direkt im Anschluss an die Internationale Funkausstellung (IFA-Berlin) – alle wichtigen Neuheiten und interessante Angebote aus den Produktbereichen Unterhaltungselektronik, Elektro- Groß- und Kleingeräte, Telekommunikation, Informationstechnologie und Digital Imaging. Zusätzlich sind die angeschlossenen Handels- und Systemhausunternehmer der Electronic-Partner-Gruppe eingeladen, die neu gestalteten Hausmessen vor Ort in den Räumlichkeiten der EPNiederlassungen in Berlin-Genshagen und Augsburg zu besuchen. Die Termine: •EP-Herbstmesse Düsseldorf, Messegelände Düsseldorf, Halle 16, 12.09. bis 14.09.2003 •Im Hause EP-Berlin, 20.09. und 21.09.2003 •Im Hause EP-Augsburg, 27.09. und 28.09. 2003 Die EP:Messen sind reine Fachbesucher-Veranstaltungen nur für die angeschlossenen Mitglieder im Verbund ElectronicPartner. Informationen: ElectronicPartner GmbH & Co. KG (EP:Zentrale), EP:Öffentlichkeitsarbeit, Claudia Rudersdorf, 40472 Düsseldorf, E-mail: [email protected] Tel: (02 11) 4 15 63 48 de 17/2003 Aktuell Deutsche Netzwerkindustrie ruft Bildungsinitiative ins Leben Hintergrund der Bildungsinitiative (BdNI) ist die Unterstützung und der Aufbau von Aus- und Weiterbildungskonzepten zum Zweck der Fortbildung im Branchenumfeld der Daten- und Netzwerktechnik. Die BdNI ist eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Netzwerkindustrie und IT- Spezialisten aus dem Bereich der Daten-, Netzwerktechnik und der Telekommunikation. Gegründet wurde die Bildungsinitiative durch die in Deutschland etablierte mittelständische Netzwerkindustrie, die in allen Bereichen der Netzwerktechnik die Ausbildungsgrundlage in Form von aktuellen Produkten und Spezialisten in diese Initiative mit einbringt. Die Gründungsmitglieder sind in verschiedenen Normungsausschüssen und Gremien der Branche vertreten. Sie bilden einen Wissenspool, der dazu beiträgt, aktuelles Wissen über neue Technologien und Entwicklungen zu vermitteln. Die BdNI wird mit und neben den öffentlichen Bildungsträgern wie der IHK und relevanten Innungs-Organisationen aktiv werden, um am Markt anerkannte Weiterbildungsprofile mit hohem Praxisbezug zu schaffen. Das Bestreben der BdNI ist, den Ausbildungsauftrag öffentlicher Stellen und Institutionen zu ergänzen. Hierzu wurde bereits eine Kooperation mit der IHK in Rheinland Pfalz geschlossen, um bundesweit gültige Weiterbildungszertifikate zu schaffen. Einer der Aufgabenstellungen lag im Aufbau von pra- xisorientierten Ausbildungsprogrammen. Es wurden reale Installationsbedingungen geschaffen, um Teilnehmern praktische Installationskenntnisse und Wissen der Industrie bis hin zu Planung von Netzwerken zu vermitteln. Der erste BdNI-SeminarStandort ist mittlerweile in der Pfalz im Industriepark Heltersberg aufgebaut wor- den. Offizieller Start der ersten 4-wöchigen BdNIWeiterbildung wird im Oktober 2003 sein. Weitere ausführliche Informationen unter www. online-de.de. Kontakt: BdNI Bildungsinitiative der Netzwerk Industrie, 67716 Heltersberg, André Gerlach, Tel: (0 70 21) 9 80-9 41, www.bdni.de Eingliederung der PAT in Hirschmann-Gruppe Zur verstärkten Nutzung von Synergien innerhalb des Rheinmetall-Unternehmensbereiches »Electronics« hat die Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen, ihre bisherige Schwestergesellschaft PAT GmbH, Ettlingen, mit Wirkung zum 17. Juni 2003 als 100%-ige Tochtergesellschaft übernommen. Innerhalb der Hirschmann-Gruppe wird die PAT GmbH als Produktbereich »Electronic Control Systems« geführt, allerdings bleiben sowohl der Markenname als auch die gewachsenen Kundenbeziehungen von dieser organisatorischen Maßnahme unberührt. Den Geschäftsführungsvorsitz der PAT behält Laurie Burns inne. VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS Nationale Bundesfachtagung des ElektromaschinenbauerHandwerks Nach dem 75-jährigen Jubiläum im vorigen Jahr gilt es, den Blick wieder tatkräftig nach vorn zu richten – dazu soll von der Bundesfachtagung ein motivierender Impuls ausgehen. Die Tagung findet vom 11. bis 13.9.2003 in Aachen statt. Wie immer bilden interessante Referate den Kern des traditionellen Branchentreffs. Bei der Auswahl der Themen war wichtig, nicht nur neue technische Entwicklungen in den Mittelpunkt zu rücken, sondern auch der Betriebsführung genügend Raum zu geben. Anmeldeunterlagen können von Innungsbetrieben beim ZVEH angefordert werden unter: Fax: (0 69) 247747-69 oder E-Mail: [email protected] Zumtobel Staff-Roadshow 2003 Nach der erfolgreichen Premiere in diesem Frühjahr tourt die Zum- de 17/2003 tobel- Staff-Roadshow mit dem Onlite-Truck im September 2003 erneut durch Deutschland – eine gute Gelegenheit, um das Konzept mit den vielfältigen Möglichkeiten des Zusammenspiels von Onlite (Notbeleuchtung), Tecton (Lichtbandsystem) und Luxmate Emotion (Lichtmanagement) live kennen zu lernen. Weitere Informationen: www.zumtobelstaff.com/onlite oder /emotion oder /tecton 9. September 2003 Mainz 11. September 2003 Siegen 12. September 2003 Wuppertal 15. September 2003 Dresden 16. September 2003 Ingolstadt 17. September 2003 Nürnberg 18. September 2003 Frankfurt Ex-Seminare des Bundesfachbereichs Elektromaschinenbau Neue EU-Richtlinien (ATEX) und die Betriebssicherheitsverordnung haben zu großem Weiterbildungsbedarf geführt. Der Bundesfachbereich Elektromaschinenbau bietet daher im Oktober im etz Stuttgart zwei Seminare an: • 27.10.2003: »Praktische Tipps zur Instandsetzung von explosionsgeschützten Motoren« und • 28./29.10.2003: »Vorbereitung für die Anerkennung als Befähigte Person zur Prüfung von ExMotoren« Der Veranstaltungsort: ElektroTechnologie-Zentrum (etz) Stuttgart, Krefelder Straße 12, 70376 Stuttgart Anmeldung und Information: [email protected] Tagung der Energieagentur NRW Seit der Marktliberalisierung können öffentliche Auftraggeber ihren Strom bei jedem beliebigen Anbieter einkaufen. Daher veranstaltet die Energieagentur NRW am 30. September 2003 eine Tagung zum Thema »Öffentliche Ausschreibung von Stromheferverträgen«, die in der historischen Stadthalle Wuppertal ausgerichtet wird. Anmeldung und Information: Energieagentur NRW, Kasinostr. 19 - 21, 42103 Wuppertal, Tel. (02 02) 2 45 52-0, Fax - 30, www.ea-nrw.de Drahtlose Übertragungstechniken Der 5. Kongress Wireless Technologies findet vom 15. - 16. Oktober 2003 in Sindelfingen statt. Neben Bluetooth-Themen behandelt der Kongress erstmals auch weitere Wireless-Technologien wie ISMBand oder W-LAN – daher die Änderung des Veranstaltungsnamens von Bluetooth Kongress zu Wireless Technologies Kongress. Die Anwendungsschwerpunkte liegen auf den Bereichen Automobil, Automatisierung und Logistik gesetzt. Eine Fachausstellung und eine Praxispräsentation runden die Veranstaltung ab. Das detaillierte Programm inklusive Anmeldemöglichkeit gibt es unter www.mesago.de/wireless oder beim Veranstalter Mesago unter Telefon (07 11) 6 19 46-20. 7 Aktuell Leserbriefe Zu Editorial »Vergabeunwesen« in »de« 11/2003, S. 3 Ich habe schmerzvoll erfahren müssen, was es bedeutet, an der Korruption nicht teilnehmen zu wollen. Über Jahre habe ich mich an öffentlichen und halböffentlichen Ausschreibungen beteiligt und keine Aufträge bekommen, außer wenn mal ein neuer Architekt oder ein anderer Planer ausgeschrieben hatte. In den Leistungsverzeichnissen, die ich in dieser Zeit bearbeitet habe, konnte ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung als Planer die offensichtlich eingebauten Verteilungsgelder ohne Probleme erkennen. Über Jahre hin wurden und werden die Aufträge der öffentlichen Bauämter an die immer gleichen Architekten bzw. Firmen vergeben. Ich konnte bei jedem LV erkennen, wer der Planer war und wer den Auftrag bekam. Noch eines konnte ich in meiner Zeit als Planer in diesem Büro erkennen: Die Kollegen hatten – bis auf die älteren, erfahrenen – von der Praxis keine Ahnung. Das wurde mir aber auch während meiner unternehmerischen Tätigkeit als Chef eines Handwerksbetriebes immer wieder bestätigt. Gerhard Walther Zu Editorial »Vergabeunwesen« in »de« 11/2003, S. 3 Auch wir müssen leider immer wieder die beschriebenen Machenschaften erleben. Aktueller Fall: Das Landratsamt Sigmaringen macht eine Ausschreibung für die Anschaffung von IT-Komponenten. In der Ausschreibung (vom LRA selber erstellt) werden Geräte bis ins Detail beschrieben, mit Herstellerangaben. Es beginnt damit, dass diese Geräte gar nicht 8 am Markt existieren. Von Seiten des Herstellers kommen nur zögerlich die Preise, und dies ohne besondere Konditionen. Ein Mitarbeiter eines Großhändlers teilt »inoffiziell« mit, dass die Reaktionen eines Herstellers ungewöhnlich seien und es wohl für uns keinen Sinn macht, ein Angebot abzugeben. Das andere »komische« Thema: Im LV war folgende Vorbedingung festgeschrieben: Der Bieter muss für 14 Tage eine Teststellung der Geräte kostenfrei vor Auftragsvergabe zur Verfügung stellen. Die Geräte müssen wieder kostenfrei zurückgenommen werden, und dürfen dann nicht beim (eventuellen) Auftrag geliefert werden. Mit den Geräten werden Tests durchgeführt und werden nicht wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der zuständige Mitarbeiter im LRA ist der Meinung, dass dies konform zur VOB ist, und sieht da keinerlei Probleme. Ein Anruf bei der IHK brachte auch nichts Hilfreiches. Das Interesse, diesem nachzugehen, ist bei unserer »Pflicht-Standesvertretung« nur gering vorhanden. Name und Anschrift des Lesers sind der Redaktion bekannt Zu Editorial »Vergabeunwesen« in »de« 11/2003, S. 3 Mit Ihrem Editorial in »de« 11/2003 schreiben Sie mir aus der Seele, obwohl ich seit 24 Jahren ein Planungsbüro betreibe. Die Verflechtungen zwischen Industrie, Planungsbüros und auch Handwerkern sind in Österreich dermaßen eng, dass von einer halbwegs fairen Auftragsvergabe (weder von Planungsals auch Handwerksleistungen) längst keine Rede mehr sein kann. Jedoch: Fairness und Gerechtigkeit kann man nicht als Einzelner fordern, Kämpfe sind aussichtslos. Dies muss überwiegender Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins sein, und ein Verlust derselben ist in allen Lebensbereichen spürbar. Jeder muss sich selbst fragen, ob die Maximierung persönlicher Vorteile als Basis für eine gedeihliches Zusammenlegen taugt. Und zum Trost: Viele private Auftraggeber haben sich längst altmodische Werte wie Vertrauen, Verlässlichkeit etc. nach dem Motto »leben und leben lassen« zu eigen gemacht. Dieter Eidelpes, Elektrotechnik Eidelpes GmbH, Ing.Büro für Elektrotechnik, Innsbruck Zu Editorial »Vergabeunwesen« in »de« 11/2003, S. 3 Der sehr tendenziös gehaltene Artikel veranlasst mich zu folgender Stellungnahme: Der Behauptung, dass die Qualität der Ausschreibungen schlechter geworden ist, stimme ich zu. Die Kriterien an denen sie ihr »Informant« misst, zeugen von Unkenntnis eines Planungsablaufs. Zu den aus der Luft gegriffenen Behauptung, dass 60 … 80 % aller Bauvorhaben von Herstellern geplant werden: Weiß ihr »Informant« überhaupt, aus wie viel Titeln so eine gebäudetechnische Ausschreibung besteht? Was hat eine Ersatzstromanlage mit der Beleuchtung gemeinsam? In welchem Bereich fungiert die Sicherheitsbeleuchtung mit der Ela-Anlage? Wie steht die Aufzugsanlage zur EIB-Technik? Welcher Hersteller deckt denn all diese Bereicht mit seinen Produkten ab? Zu den kurzen Bearbeitungszeiten: Gerade im öffentlichen Bereich bestimmt der Bauherr die Ausschreibungstermine und nicht der Planer. Die Ausschreibung wird veröffentlicht, aus Kostengründen meist mehrere Gewerke zusammen. Der Abgabetermin ist oft von der nächsten Vergabeausschusssitzung abhängig. Unter Berücksichtigung der Zeit für die Auswertung der Angebote ergibt sich das Abgabedatum. Da nutzt es auch nichts, wenn der Planer die Ausschreibung schon zwei Wochen vorher bei der Kommune abgibt. Wir haben feststellen müssen, dass Fragen zum Angebot immer erst ein bis zwei Tage vor der Angebotsabgabe eingehen, unabhängig von der Laufzeit. Vielleicht will der Auftraggeber auch durch kurze Angebotszeiten nur verhindern, dass über die Einholung von Angeboten bei Firmen und Großhandel der Bieterkreis nicht allzu bekannt wird? Zu dem Ansinnen, bei mehr Zeit ein eigenes LV zu erstellen: Das Ei muss nicht klüger sein als die Henne. Mit welchen Argumenten und vor allem mit welchem Hintergrundwissen über die Anforderungen an das Bauvorhaben will der Informant ein neues Leistungsverzeichnis erstellen? Kennt er nicht die VOB Teil A und B? Ich kann ihm nur empfehlen, das LV in allen Punkten auszufüllen, seine Bedenken in einem Begleitschreiben zu äußern und andere Realisierungsvorschläge in Form eines Nebenangebotes beizulegen. Bei der Submission müssen nicht nur die Angebotszahlen vorgelesen werden, sondern auch, ob es dazu ein Begleitschreiben oder ein Nebenangebot gibt. Ing.-u. Sachverständigen Büro für elektrische Gebäudetechnik, Oberhausen de 17/2003 IKK BAYERN FÜHRT BONUSPROGRAMM EIN Mit der Einführung ihres Bonussystems schafft die IKK Bayern bei Versicherten und Arbeitgebern Anreize für Gesundheitsvorsorge und -förderung. Arbeitgeber profitieren durch eine Geldprämie. Versicherte haben die Wahl zwischen attraktiven Sachprämien oder einer Rückerstattung bzw. Befreiung von Zuzahlungen. Zusätzlich werden zehn Wohlfühl-Wochenenden für zwei Personen verlost und zwei hochwertige Gesundheitsartikei. Sponsoren stiften die Gewinne. Planung leicht gemacht mit dem neuen Elcom 4.0 von Hager Hager bietet seinen Marktpartnern zur Planungsunterstützung das Softwaresystem Elcom an. Mit Elcom 4.0 ist jetzt eine aktualisierte Version erhältlich. Zur Verfügung stehen vier Ausführungen: • Ein kostenloses Basis-Modul mit einpoligem Stromlaufplanmodul inklusive der elektronischen Kataloge von Hager und Tehalit. • Das Aufbaumodul bietet zusätzlich Funktionen zum automatischen Erstellen von Verteiler-Aufbauplänen. • Die Stromlaufplan-Version ermöglicht zudem das Erstellen allpoliger Stromlaufpläne. • Vor allem bei der Errichtung von TSK und PTSK empfiehlt es sich, auf die Unterstützung der Vollversion zurückzugreifen. Bei der Entwicklung der Version 4.0 standen u. a. Benutzerfreundlichkeit und einfache Handhabung im Vordergrund. Die Vollversion ermöglicht Verlustleistungsberechnungen ebenso wie das Erstellen von Aufbau- und Stromlaufplänen. »de«-PREISRÄTSEL Preisfrage des Monats September Welchen Wellenwiderstand hat eine 1 m lange Paralleldrahtleitung, deren Induktivität L = 1,4 µH/m und deren Kapazität C = 30 pF/m beträgt? ? Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese bis Ende September an: Redaktion de, Preisfrage September, Postfach 19 07 37, 80607 München. Oder per E-Mail an: [email protected] Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zu gewinnen gibt es einen von Braun, Kronberg, gestifteten silber-blauen Akku-/Netzrasierer »Interface Excel« mit Reiseetui, Reinigungsbürste und Netzkabel. Lösung der Juli-Preisfrage Lösung: 1,36 m Die ausführliche Lösung steht im Internet unter www.pflaum.de/de.dir/frage/a_antwort.html Gewinner: Christian Bien, Mönchengladbach, und Stephan Weiß, Berlin; herzlichen Glückwunsch! Preis: je ein Fachbuch »Überwachung elektrischer Hausgeräte durch Leistungsanalyse« aus dem Pflaum Verlag, München Automatisierungswissen online Tipps und Tricks, Funktionserweiterungen, Anwenderwissen, Informationen über Produkte oder Branchen – der Hersteller Lenze hat sein Know-how für die Antriebsund Automatisierungstechnik ins Internet gestellt. Die »Application Knowledge Base« steht registrierten Nutzern auf der Lenze-Webseite zur Verfügung. Der Dienst behandelt Themen über Frequenz- und Servoumrichter, Automation, Feldbus-Systeme, Getriebe oder Bremsen und beantwortet häufig gestellte Fragen (FAQ). So hilft der neue Online-Support z. B. bei der Beseitigung von Störungen, dient als Bibliothek mit ständig wachsendem Inhalt und informiert über neue Produkte oder Software-Updates. Die Datenbank ist so konzipiert, dass Kunden ihr eigenes Anwendungswissen mit Lenze-Produkten in die »Application Knowledge Base« einstellen können. Ein Newsletter informiert über neue Inhalte im Netz. www.lenze.de Neue Mitglieder bei Wärme+ Der Initiativkreis Wärme+ hat sich vergrößert: Ab sofort gehören die Unternehmen Clage, Devi, Olsberg und Vaillant dazu. Der Initiativkreis Wärme+ unterstützt das Elektrohandwerk, Architekten, Planer und den Bauherrn mit praxisorientierten Informationen zur stromgeführten Hauswärmetechnik. Im Internet unter www.waermeplus.de kann beispielsweise der individuelle GebäudeNormwärmebedarf berechnet werden, und ein spezielles Planungstool gibt einen schnellen Überblick über die praktischen Konsequenzen und Möglichkeiten der Energieeinsparverordnung. Die neuen Mitglieder im Profil: Devi Devi wurde 1942 in Kopenhagen gegründet und produziert elektrische Heizelemente und Thermostate. www.de-vi.de Olsberg Die Olsberg Hermann Everken GmbH, entstanden vor mehr als 425 Jahren aus einem Hüttenwerk, entwickelt und vertreibt heute Produkte und Dienstleistungen in drei verschiedenen Geschäftsbereichen: Grau- und Sphäroguss, Kaminöfen sowie Heizund Warmwassersysteme. www.waermemitstrom.de Vaillant Clage Die Lüneburger Clage GmbH stellt energie- und wassersparende Durchlauferhitzer her. Das Familienunternehmen hat sich seit über fünf Jahrzehnten auf die Herstellung und den Vertrieb von ElektroWarmwassergeräten spezialisiert. www.clage.de Vaillant bietet Lösungen für viele wichtige Produktsegmente an, wie Wandheiz- und Standheizgeräte, Warmwasser- sowie Elektrogeräte. Zunehmend gehören auch Heiztechniken auf Basis erneuerbarer Energien wie Solaranlage und Wärmepumpe zum umfassenden Sortiment. www.vaillant.de de 17/2003 Personalien Neuer Vertriebsleiter bei Systeme Lauer Dipl.-Ing. Thomas Hörauf hat mit Wirkung zum 1. Juni 2003 die Position des Ge- Thomas Hörauf samtvertriebsleiters bei Elektronik-Systeme Lauer in Unterensingen übernommen. Mit T. Hörauf gewinnt die Firma Systeme Lauer einen in der Automatisierungsbranche und hier vor allem im Bereich der Bedien- und Beobachtungssysteme erfahrenen Vertriebsleiter. www.lauer-systeme.net Neuer stellvertretender Vorsitzer des ZVEI-Fachverbands Elektro-Hauswärmetechnik Der Fachverband ElektroHauswärmetechnik im Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. hat Jörg Gerdes zum neuen stellvertretenden Vorsitzer gewählt. J. Gerdes ist geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Clage GmbH, Lüneburg, einem Hersteller von Elektro-Warmwassergeräten. Er löst Gerd Supper, Electrolux Haustechnik, ab. Wechsel an der Spitze Hubert Carls (45) ist seit dem 1. Juli 2003 als Director Marketing & Sales der Marke Dewalt in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. Er übernimmt diese Position von Manfred Thinnes (62), der dem Unternehmen 16 Jahre angehörte und jetzt in den planmäßigen Ruhestand tritt. Unter der Marke Dewalt vertreibt Black & Decker Elektrowerkzeuge und Zubehör für den professionellen Anwender. M. Thinnes war zuletzt u. a. verantwortlich für den erfolgreichen Markentransfer von Elu zu Dewalt und die schnelle Marktpenetration in den genannten Ländern. www.dewalt.de Neuer Vertriebsleiter bei Wago Zum 1. Februar 2003 hat Jürgen Köller, Jahrgang 1960, die Leitung des Vertriebs Deutschland der Wago Kontakttechnik GmbH, Minden, übernommen. Nach 5-monatiger Tätigkeit wurde ihm am 1.7.2003 Prokura erteilt. Sein Verantwortungsbereich umfasst das nationale OEM- und Großhandelsgeschäft. J. Köller studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstech- Alpha-Innotec nimmt Erweiterungsbau in Betrieb Der Kasendorfer Hersteller von Wärmepumpensystemen legt beim Absatz seiner Produkte gegen den Trend deutlich zu und musste deshalb die Produktions- und Bürokapazitäten erweitern. Nach drei Monaten Bauzeit ging am 18. Juli 2003 der 3000 m2 umfassende Neubau in Betrieb. Das Unternehmen, das von der zunehmenden Nutzung regenerativer Energien profitiert und nach eigenen Angaben mit seinen Produkten bereits Marktführer in der Schweiz ist, verfügt nun über Betriebsräume mit einer Gesamtfläche von rund 6500 m2. Etwa 100 Mitarbeiter sollen dort nach Planungen der Geschäftsleitung mittelfristig beschäftigt werden. de 17/2003 Jürgen Köller nik an der Fachhochschule Lippe in Lemgo. Vor seinem Eintritt bei Wago war er bei der Moeller GmbH in Bonn als Bereichsleiter Systemvertrieb/Prokurist tätig. www.wago.com Ehrendoktorwürde Die Fakutät für Maschinenwesen der TU München hat im Rahmen einer Feierstunde am 11. Juli 2003 Volker Kronseder, Vorstandsvorsitzender der Krones AG, mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Metallnotierungen Datum Kupfer (DEL-Notierungen) Der Wärmepumpen-Hersteller Alpha-Innotec feierte die Inbetriebnahme seines Erweiterungsbaus mit Geschäftspartnern und Gästen aus Wissenschaft und Politik 23.07.2003 24.07.2003 25.07.2003 28.07.2003 29.07.2003 30.07.2003 31.07.2003 01.08.2003 04.08.2003 05.08.2003 06.08.2003 Blei in Kabeln 152,55 – 158,71 152,96 – 159,07 155,20 – 161,31 158,62 – 164,74 157,46 – 163,58 159,49 – 165,63 160,29 – 166,50 167,30 – 173,58 160,69 – 166,90 161,04 – 167,24 160,49 – 166,65 60,91 – 61,83 11 Praxisprobleme Gleichzeitig berührbare Hochspannungsund Niederspannungsbetriebsmittel DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-442 (VDE 0100 Teil 442), DIN VDE 0100736 (VDE 0100 Teil 736), DIN VDE 0101 (VDE 0101) und DIN VDE 0141 (VDE 0141) FRAGESTELLUNG Ein Gewerbebetrieb möchte seine Hofzufahrt neu gestalten. Hierzu ist an der Straßeneinfahrt eine Gegensprechanlagen als metallische Säule vorgesehen, die ein Elektroinstallationsbetrieb über ein 30 m langes 230-V-Einphasenwechselstromsystem an einer NiederspannungsUnterverteilung des Hauptgebäudes anschließen soll. Die Gegensprechanlage befindet sich 1 m neben dem Betonfundament eines Masteckstiels einer Höchstspannungsfreileitung (Bild). Muss ein Potentialausgleich zwischen der metallischen Säule und dem Hochspannungsmast oder dessen Erder hergestellt werden? Welche speziellen Installationsvorschriften muss die ausführende Elektrofachkraft bei dieser Näherung an eine Hochspannungsanlage beachten? U. O., Baden-Württemberg ANTWORT Eine scheinbar einfache Frage, die mich jedoch nachdenklich machte. Nach Betrachtung der möglichen zutreffenden Normen DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-442 (VDE 0100 Teil 442), DIN VDE 0100736 (VDE 0100 Teil 736), DIN VDE 0101 (VDE 0101) und DIN VDE 0141 Gegensprechsäule in 1 m Abstand zu einem Hochspannungsmast (VDE 0141) musste ich feststellen, dass es diesbezüglich in den Normen keine Festlegungen gibt. Keine besonderen Maßnahmen erforderlich Unter Beachtung des Schutzgedankens – d.h. das Auftreten bzw. das Bestehenbleiben einer gefährlichen Berührungsspannung zu verhindern – ergibt sich nach meiner Meinung Folgendes: Die Erdungsanlage des Hochspannungsmastes muss vom Errichter bzw. Betreiber so errichtet werden, dass keine gefährliche Berührungsspannung bzw. Schrittspannung auftreten kann. Für die Niederspannungsbetriebsmittel in der »Gartentor-Säule« muss der Elektroinstallationsbetrieb ebenfalls den Schutz gegen elektrischen Schlag nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410) erfüllen. Somit bedarf es weder einer »Potentialausgleichsverbindung« zwischen beiden Teilen noch sonstiger zusätzlicher Maßnahmen. Es wäre in der Praxis auch kaum realisierbar, eine Potentialausgleichsverbindung zur Erdungsanlage des Hochspannungsmastes bzw. direkt zum Hochspannungsmast herzustellen. Der Netzbetreiber hätte sicher etwas dagegen, wenn jemand den Mast anbohrt, um einen Potentialausgleichsleiter zu befestigen. Darüber hinaus würden für eine solche Verbindung die entsprechenden Anforderungen bezüglich Querschnitt usw. fehlen. Unter dem Gesichtspunkt der elektrischen Sicherheit gäbe es jedoch keine Bedenken gegen eine solche Verbindung. W. Hörmann Herstellererklärung für Motor im Ex-Bereich DIN VDE 0165 (VDE 0165) FRAGESTELLUNG Ich bin als Elektroinstallateurmeister in einem Energieversorgungsunternehmen (Strom, Gas und Wasser) beschäftigt. Seit einiger Zeit betreiben wir auch eine Erdgastankstelle. Nach dem DVGW-Regelwerk G 651 ist die von uns betriebene Tankstelle in Ex-Schutzzone 1 einzustufen. Dementsprechend müssen nach den geltenden Vorschriften – insbesondere DIN VDE 0165 und de 17/2003 DIN VDE 0170 und 0171 – die Anlagen installiert sowie die Geräte ausgewählt werden. Für alle in der Anlage installierten elektrischen Geräte forderten wir zur Dokumentation eine Konformitätsbescheinigung, bzw. Baumusterprüfbescheinigung (z.B. PTB, BVS, KEMA). Für den Motor (Bild) – als technisches Produkt – eines Kompressors legte uns der tschechische Hersteller EM Brno eine Bescheinigung inklusive deutscher Übersetzung vor (Anm. d. Red.: hier nicht abgedruckt). Das bescheinigende Prüfinstitut heißt FTZU Ostrava – Rad- 13 Praxisprobleme vanice. Die Bescheinigung besteht aus den Bestandteilen: • Konformitätsbescheinigung der Fa. EM Brno • Übersetzung der Konformitätsbescheinigung • Dolmetscherklausel • Lieferantenangaben zum Motor. 1) Ist diese Bescheinigung gleichwertig mit den EU-weiten bekannten Bestätigungen oder bestehen hier rechtliche Bedenken? 2) Darf der Motor im explosionsgefährdeten Bereich (hier Zone 1) so eingesetzt werden? S. R., Bayern ANTWORT Zu Frage 1 Das in der Konformitätserklärung angeführte Prüfinstitut FTZU Ostrava – Radvanice ist ein in Europa akkreditiertes Prüfinstitut. Aufgrund der Vereinbarungen in der EU werden Prüfbescheinigungen von einer akkreditierten europäischen Prüfstelle im Allgemeinen von den europäischen Ländern anerkannt. Somit kann der Motor auch in Deutschland ohne weitere Bescheinigung eingesetzt werden. Die in der Anlage beigefügte Konformitätserklärung beinhaltet sowohl die Bestätigung durch den »Zertifizierer« für die EX-Schutz-Richtlinie als auch die in Eigenverantwortung ausgestellte Konformitätserklärung bezüglich der NS- und EMV-Richtlinie sowie die Herstellererklärung für »maschinelle Teile« bezüglich der Maschinenrichtlinie. Zu Frage 2 Der Motor darf in Zone 1 eingesetzt werden, wenn die übrigen relevanten Anforderungen aus DIN VDE 0165 (VDE 0165) erfüllt sind. W. Hörmann Elektrische Arbeiten an Geräten der PC-Technik BGV A2 FRAGESTELLUNG Ich unterrichte an einer technischen Berufsschule und werde immer wieder mit folgenden Problemen konfrontiert: Im Unterricht werden unter meiner Aufsicht und Anleitung z.B. PCs geöffnet, mit neuen Komponenten (Grafikkarte, Netzwerkkarte usw.) bestückt und wieder verschlossen, um dann im Unterricht eingesetzt zu werden. Derartige Arbeiten und Inhalte gehören zu den zu vermittelnden Fertigkeiten und Fähigkeiten. Für die Unterrichtsvorbereitung oder Durchführung stehen zunehmend PCs zur Verfügung, die ebenfalls gelegentlich geöffnet, modifiziert und dann wieder verschlossen werden. Auch diese Arbeiten werden von mir oder meinen Kollegen u.a. deshalb durchgeführt, weil eine derartige Arbeit vom Schulträger kaum finanziert werden könnte oder sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Die Kollegen sind graduierte oder diplomierte Ingenieure mit oder ohne Facharbeiterausbildung. Unter welchen Voraussetzungen dürfen derartige Arbeiten von den Kollegen selbst und/oder unter Anleitung von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden? Welche Bedingungen oder Prüfungen müssen vorliegen, um die Geräte anschließend im Unterricht oder außerhalb 14 des Unterrichts wieder in Betrieb zu nehmen? J. U., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Nach § 3 der Unfallverhütungsvorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel« (BGV A2) dürfen elektrische Anlagen und Betriebsmittel (dazu gehören auch PCs) nur von Elektrofachkräften oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft den elektrotechnischen Regeln entsprechend errichtet, geändert und instandgehalten werden. Elektrofachkraft erforderlich Damit wird für den Praktiker klar zum Ausdruck gebracht, unter den Begriff »Arbeiten« fallen alle Tätigkeiten, die für die Sicherheit und Funktion der Anlage oder des Betriebsmittels entscheidend sind. Häufig bedingen diese Arbeiten eine Einschränkung der vorgesehenen Schutzmaßnahmen oder die zeitliche Aufhebung des Berührungsschutzes sowie die verpflichtende Verwendung spezieller persönlicher Schutzausrüstung bzw. die Einbindung von Schutz- und Hilfsmitteln zum Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen. Eine Elektrofachkraft kann somit eigenverantwortlich die notwendigen Instandsetzungsarbeiten durchführen. Die zuständige Elektrofachkraft legt auch die notwendigen Prüfungen und ggf. Prüffristen fest. In den §§ 6 und 7 der bereits zitierten Unfallverhütungsvorschriften werden die zulässigen Arbeitsverfahren: • Arbeiten an aktiven Teilen (AuS) und BGV A2 AUF DIESER CD Praxisprobleme – Suchen + Finden 2003, CD-ROM Hüthig & Pflaum Verlag Preis: 49,80 € Sonderpreis für »de«-Abonnenten: 39,80 € ISBN 3-8101-0192-3 Von den »de«-Jahrgängen 1998 bis 2002 kann per Volltextsuche in über 2 100 »de«Druckseiten mit mehr als 1 000 Beiträgen innerhalb von • Praxisproblemen • Neue Normen und Bestimmungen sowie • innerhalb ausgewählter Fachbeiträge recherchiert werden. Die CD enthält eine Reihe zusätzlicher Informationen und lässt sich bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax (0 62 21) 4 89-4 43, E-Mail: de-buchservice@ online-de.de de 17/2003 Praxisprobleme • Arbeiten in der Nähe aktiver Teile (A.i.d.N.) unter Berücksichtigung der Mitarbeiterqualifikation (siehe § 3 BGV A2) eindeutig definiert. Zulässige Abweichungen gegenüber den vorgenannten Schutzzielbeschreibungen aus § 6 und § 7 enthält § 8 der Unfallverhütungsvorschrift BGV A2. Die Regelung in § 8 beinhaltet: Kann durch die Bauart einer Anlage/eines Geräts eine Gefährdung durch Körperströmung oder durch Lichtbogenbildung ausgeschlossen werden, ist es zulässig, zur Gefährdungsermittlung die Randbedingungen der Tabelle 5 BGV A2 herauszuziehen. Eingriff in den PC durch Laien Ist davon auszugehen, dass die erforderlichen Wartungs-/Modifizierungsarbei- ten nicht von eine Elektrofachkraft – also von einem Laien ausgeführt werden – müssen folgende technische bzw. organisatorische Bedingungen von der Anlagenbauart oder über das eingeplante Arbeitsverfahren sichergestellt bzw. eingehalten werden: • Es können/dürfen nur Arbeiten an Fernmeldeanlagen mit Ferneinspeisung ausgeführt werden, wenn der Strom auf 10 mA AC oder 30 mA DC begrenzt ist. • Es können/dürfen nur Arbeiten an Stromkreisen mit ausreichendem Strom – oder Energiebegrenzung durchgeführt werden und zusätzlich darf keine besondere Gefährdung (z.B. Explosionsgefahr) vorliegen. • Alle weiteren Arbeiten in Stromkreisen bis 50 V AC bzw. 120 V DC sind zulässig, wenn eine Gefährdung durch Lichtbogenbildung ausgeschlossen ist. Art und Umfang der notwendigen Prüfungen (z.B. Besichtigen, Isolationswiderstandsmessungen, Einhaltung der Luft- und Kriechstrecken) sind im Einzelfall festzulegen. Bei der Prüfungsfestlegung (Prüfverfahren) ist der künftig vorgesehene Geräteeinsatz, der vorliegende Umgebungsbereich (Umweltbedingungen/Klimabedingungen) und der Umfang der ausgeführten Instandsetzungs-/Modifizierungsarbeit zu berücksichtigen. Werden Reparatur- und Modifizierungsarbeiten im Rahmen der Ausbildung von den Schülerinnen und/oder Schülern unter Leitung und Aufsicht durchgeführt, ist ebenfalls über § 3 und § 5 der BGV A2 der erforderliche Prüfumfang festzulegen. Natürlich kann dies nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen. D. Seibel Netzformbehandlung in einem Industriebetrieb DIN VDE 0100-300 (VDE 0100 Teil 300), DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410) und DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540) FRAGESTELLUNG Ich arbeite seit kurzem als Betriebselektriker in einem Industriebetrieb. Die betriebliche Stromversorgung (Baujahr 1982) erfolgt über • mehrere Transformatoren 20/0,4 kV zur Versorgung des Produktionsprozesses und • einen Transformator 20/0,4 kV zur Versorgung der Beleuchtung, Steckdosen, Heizung usw. Ab diesem Transformator besteht fast überall ein TN-C-S-System, außer in fünf Verteilerschränken. Diese sind offensichtlich als TT-System geklemmt, d.h. es besteht keine Verbindung zwischen N und PE. Als Zuleitungen dienen Kabel des Typs NYY 3x50/25 mm2, deren vierte grün-gelbe Ader vom PEN der Hauptverteilung zum N des Verteilers führt. Der PE ist über einen Einzeldraht 25 mm2 mit der PotentialausgleichSchiene verbunden. Zu dieser Schiene bestehen wiederum Verbindungen zur Betriebserde und den Sternpunkten der Transformatoren. Dies ist meines Ermessens auf Umwegen eigentlich auch ein TN-S-System. de 17/2003 1) Entspricht eine solche Installation den Vorschriften und was müsste ggf. geändert werden? 2) Dürften PE und N in oben beschriebenen Verteilern überbrückt werden – unter Beibehaltung der Erdverbindung zum PE –, um ein klares T-NC-SSystem zu erreichen? 3) Sind verschiedene Systeme (TN und TT) hinter einem gemeinsamen Transformator zulässig? J. D., Luxemburg ANTWORT Zu Frage 1 Da die elektrische Anlage schon 1982 errichtet wurde, war es sicher richtig, die Zusammenschaltung der Transformatoren als TN-C- bzw. TN-C-S-System vorzunehmen. Dass vom Hauptverteiler – der als TNC- bzw. TN-C-S-System ausgeführt ist – Verteiler mit einem TT-Abgang versorgt werden, verstößt generell nicht gegen die Anforderungen von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410). Tatsächlich dürfte sich dies jedoch innerhalb eines Gebäu- des oder einer Industrieanlage – wegen des notwendigen unbeeinflussten Anlagenerders RA – nicht realisieren lassen. Das zeigt auch die Schilderung in der Anfrage: Über die Hauptpotentialausgleichsschiene und das Gebäudeerdersystem (vermutlich Fundamenterder) ist eine Verbindung mit den Transformatorsternpunkten der speisenden Transformatoren gegeben. Somit liegt ein mehr oder weniger undefinierter TN-Abgang mit »getrennt verlegtem« Schutzleiter vor. Umbaumöglichkeiten der Anlage Nach Abschnitt 6.1 der DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540):1991-11 muss jedoch der Schutzleiter/PEN-Leiter – bei Überstromschutzeinrichtungen als Abschalteinrichtung – innerhalb oder in engem Kontakt – wegen der Schleifenbildung – mit den Außenleitern geführt werden. Es wäre daher notwendig, die vorhandenen Abgänge wie folgt zu ändern: • Der grün-gelbe Leiter im Zuleitungskabel NYY 3x50/25 mm2 wird als PEN-Leiter benutzt. In der Hauptverteilung ist er bereits richtigerweise an der PEN-Schiene angeschlossen. 15 Praxisprobleme • In den Unterverteilern muss dieser PEN-Leiter auf die PE-Schiene geklemmt werden, die somit zur PENSchiene wird. • Von dieser PEN-Schiene wird eine Neutralleiterschiene abgezweigt, d. h. es ist eine Verbindung zur Neutralleiterschiene herzustellen. • Die vorhandene Verbindung der bisherigen Schutzleiterschiene – jetzt PENSchiene – mit dem Hauptpotentialausgleich darf und sollte beibehalten werden. EMV-Beeinflussungen berücksichtigen »Gegner« des TN-C- bzw. TN-C-S-Systems werden zwar argumentieren, dass dadurch Unsymmetrieströme über die Gebäudekonstruktion zum Fließen und es damit zu Störbeeinflussungen kommen kann. Aus Gründen des Schutzes gegen elektrischen Schlag ist diese Verbindung (PEN-Leiter mit der Hauptpotentialausgleichsschiene) jedoch zu empfehlen und entspricht auch dem Abschnitt 413.1.3.1 von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01. Sollten wegen des TN-C-Systems, bzw. wegen der zusätzlichen Erdung des PEN-Leiters EMV-Probleme auftreten, müssten Sie über die Errichtung eines zentral geerdeten TN-S-Systems nachdenken. Diese Ausführung ist derzeit noch nicht in DIN VDE 0100-300 (VDE 0100 Teil 300) enthalten, wurde jedoch von deutscher Seite bei IEC in die Beratung eingebracht. Sicher wird sie in nicht allzulanger Zeit verabschiedet und zur Norm werden. Zu Frage 2 Wenn Sie die Schutz- und Neutralleiter in den fünf Verteilern verbinden und die übrige Konfiguration beibehalten, handelt es sich nach wie vor um ein TN-C-SSystem. Besteht der Wunsch »reine« TN-S-Verteiler auszuführen, dann müssten Sie wie folgt vorgehen: • Der grün-gelbe Leiter im vorhandenen Zuleitungskabel ist formal ein PEN-Leiter, d.h. er bleibt im Hauptverteiler an der PEN-Schiene angeschlossen. Von diesem PEN-Leiter wird jedoch nur der Neutralleiter-Anteil benutzt. Dieser PEN-Leiter muss an eine im Verteiler isoliert aufgebaute PEN-Schiene angeschlossen werden. An diese PEN-Schiene werden dann alle von diesem Verteiler abgehenden Neutralleiter angeschlossen. Eine Verbindung dieser PEN-Schiene mit Erde ist nicht zulässig. 16 • Vom Hauptverteiler zu den Unterverteilern wird ein zusätzlicher grün-gelber Leiter, in etwa parallel zu den Außenleiterkabeln, verlegt. Dieser grün-gelbe Leiter wird als Schutzleiter (PE) verwendet und daher an der Hauptverteilung ebenfalls an die vorhandene PEN-Schiene angeschlossen. In den Unterverteilern wird dieser Schutzleiter (PE) an eine Schutzleiterschiene angeschlossen. Diese Schutzleiterschiene darf mit der Hauptpotentialausgleichsschiene und auch mit anderen Erdern verbunden werden. Der Schutz gegen elektrischen Schlag wäre zwar auch dadurch erfüllt, dass ein zusätzlicher »blauer« Leiter als Neutralleiter nachverlegt wird und der grün-gelbe Leiter nur als Schutzleiter zur Anwendung kommt. Aus Sicht der EMV ist dies aber die weniger gute Lösung. Besser wäre es, gleich ein zentral geerdetes TNS-Systems zu wählen – der Änderungsaufwand ist natürlich größer. Zu Frage 3 Diese Frage ist im Wesentlichen durch die einführenden Aussagen beantwortet, d.h. an einem Transformator sind TNund gleichzeitig TT-Abgänge zulässig. Weiterhin darf auch im Haupt- oder Unterverteiler ein TT-Abgang realisiert werden. Jedoch bedarf es hierzu eines vom Betriebserders RB unbeeinflussten Anlagenerders RA. Anwendungsfälle einer solchen Konfiguration sind z.B. dann gegeben, wenn aus einem TN-System ein Verbraucher über ein sehr langes Kabel versorgt wird. Zur Einsparung könnte auf den Schutzleiter verzichtet werden, wenn der Körper des Verbrauchsmittels vor Ort »geerdet« wird. Jedoch wird die Einsparung durch die hierbei notwendige Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) wieder etwas geschmälert. W. Hörmann Stromsparbetrieb einer Straßenbeleuchtung § 823 Abs. 1 BGB, DIN 5044 FRAGESTELLUNG Viele Städte und Gemeinden der neuen Bundesländer haben nach 1990 ihre Straßen und Plätze ausgebaut und dabei die Straßenbeleuchtungen VDE-gerecht installieren lassen. Häufig regeln Dämmerungsschalter diese Beleuchtungen, welche dann von abends bis morgens durchgehend eingeschaltet sind. Die Finanznot zwingt die Kommunen zum Sparen bei der Straßenbeleuchtung. Hier gibt es verschiedene Vorschläge, auch solche, die aus meiner Sicht eine Gefährdung und ein Sicherheitsrisiko darstellen. Hierfür einige Beispiele: • Ausschalten jeder 2. Straßenlampe ab einer bestimmten Uhrzeit, • Ausschalten der gesamten Straßenlampen ab einer bestimmten Uhrzeit (z.B. von 1:00 bis 4:00 Uhr), • Umstellung von HQL- auf Natriumlampen oder • Spannungsabsenkung über bestimmte Zeitabschnitte. Als Fachmann könnte ich nur der 3. Variante zustimmen. Wie beurteilen Sie die genannten Beispiele? B. U., Thüringen ANTWORT Kommunenpflicht für Licht ausreichender Güte Grundsätzlich sind die Kommunen verpflichtet, den öffentlichen Straßenraum während der Dunkelstunden zu beleuchten. Im Land Berlin schreibt das z.B. eindeutig das Berliner Straßengesetz vor. Falls dies in anderen Bundesländern nicht so klar niedergelegt ist, lässt sich die Beleuchtungspflicht der Kommunen als Teil der Verkehrssicherungspflicht aus § 823 Abs. 1 BGB herleiten [1]. Die für eine ordnungsgemäße Straßenbeleuchtung erforderlichen Güteparameter sind in der Norm DIN 5044 »Ortsfeste Verkehrsbeleuchtung« niedergelegt. Diese Norm gilt für die Beleuchtung von Straßen mit Kraftfahrzeugverkehr durch ortsfeste Beleuchtungsanlagen innerhalb und außerhalb bebauter Gebiete. Sie beschreibt die lichttechnischen Gütemerkmale für eine ausreichende Straßenbeleuchtung. Eine wesentliche Größe ist hierbei die mittlere Fahrbahnleuchtdichte. Weiterhin definiert DIN 5044 die Längsgleichmäßigkeiten und die Gesamtde 17/2003 dampf-Hochdrucklampen, kann die Reduzierung durch den Einsatz einer Leistungsumschalteinheit (Lume) erfolgen. Hierbei wird durch Zuschaltung einer Zusatzimpedanz die Leistungsaufnahme der Lampe derart verringert, dass der LichtBild 1: Prinzip einer Leistungsumschalteinheit strom auf 50 % des Nennwerts absinkt (Bild 1). Bei Betrieb gleichmäßigkeit. Die Nennwerte für diese der Straßenbeleuchtung über ein BeGütemerkmale hängen von der Querleuchtungskabel lässt sich mit dem gleischnittausbildung und vom Verkehrsaufchen Erfolg auch eine zentrale Spankommen in der jeweiligen Straße ab. Eine nungsabsenkung realisieren. harmonisierte europäische Norm DIN Das Abschalten jedes zweiten LichtEN 13201 für diesen Bereich wird gegenpunktes in einem Straßenzug muss in jewärtig vorbereitet. dem Fall vermieden werden. Hierdurch entstehen so genannte Tarnzonen, in deBeleuchtungsreduzierung nen Objekte auf der Fahrbahn oder in angrenzenden Bereichen für den KraftWenn das Verkehrsaufkommen nach Enfahren nicht mehr sichtbar sind (Bild 2). de des Berufsverkehrs deutlich geringer Das vollständige Abschalten der Strawird, darf auch das Beleuchtungsniveau ßenbeleuchtung verstößt gegen die Verreduziert werden. Das kann bei zweilamkehrssicherungspflicht der Kommunen pigen Leuchten durch das Abschalten eigegenüber ihren Bürgern. Zur weiteren ner Lampe erfolgen. Bei modernen einInormation empfehle ich die Internetseilampigen Leuchten, z.B. bei Natrium- Quelle: Fördergemeinschaft Gutes Licht (FGL) Praxisprobleme Bild 2: Straßenbeleuchtung ohne (oben) und mit Tarnzone (unten) te www.strassenbeleuchtung.de sowie »Die allgemeine Verkehrssicherungspflicht und die Beleuchtungspflicht auf öffentlichen Straßen«, Der Betrieb, Nr. 21, Mai 1987, Verlagsgruppe Handelsblatt. F. Lindemuth RCD in Lehrküche BGV 111, GUV 57.1 FRAGESTELLUNG Wir installieren zur Zeit eine Lehrküche für die Kochausbildung. Hierzu stellen sich uns folgende Fragen: 1. Müssen die fest angeschlossenen Betriebsmittel wie z.B. Kippbratpfanne 18 kW,Friteuse6 kWoderKombidämpfer 12 kW über einen 30-mA-Fehlerstromschutzschalter angeschlossen werden? Wir sehen hier ein Problem wegen der höheren Ableitströme, die solche Geräte haben dürfen, da es nach längerem Gebrauch dann häufig zu Auslösungen des Fehlerstromschutzschalters kommen wird. 2. Müssen alle metallischen Teile, wie fest eingebaute elektrischeGeräte, fest eingebaute Tische und Spülbecken, mit in den zusätzlichen Potentialausgleich einbezogen werden? Wenn ja, müssen dann alle Geräte von einer zentralen PA-Schiene aus angeschlossen werden oder kann man sie untereinander verbinden? L. W., Nordrhein-Westfalen de 17/2003 ANTWORT Zu Frage 1: Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen Der Einsatz von Fehlerstromschutzschaltern (I∆N ≤ 30 mA) für fest angeschlossene Betriebsmittel ist laut GUV 57.1 zwar nicht zwingend vorgeschrieben, er wird allerdings empfohlen. Die Schutzeinrichtung bietet als zusätzliche Maßnahme einen hohen Schutz gegen elektrischen Schlag. Da neue Wärmegeräte einen Ableitstrom von nur 0,75 mA/kW, maximal jedoch 5 mA haben dürfen, ist der Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA unproblematisch. Je nach Anzahl der Betriebsmittel in der Lehrküche sollten jedoch mehrere Fehlerstromschutzschalter eingesetzt werden. Unter Umständen kann es erforderlich sein, dass größere Verbraucher eine separate RCD erhalten müssen. Wenn Abschaltungen durch die Schutzeinrichtungen erfolgen, muss der Fehler lokalisiert und behoben werden. Zu Frage 2: Zusätzlicher Potentialausgleich Auch ein zusätzlicher Potentialausgleich ist in Lehrküchen nicht zwingend gefordert. Soll er jedoch als zusätzlicher Schutz ausgeführt werden, dann müssen alle gleichzeitig berührbaren Körper fest angebrachter Betriebsmittel und alle gleichzeitig berührbaren fremden leitfähigen Teile einbezogen und mit den Schutzleitern aller Betriebsmittel und Steckdosen verbunden werden. Dabei brauchen Sie keine separaten Leitungen zu jedem anzuschließenden Teil verlegen. Eine Durchverbindung ist zulässig. Fest eingebaute Tische und Spülbecken gehören in der Regel nicht zu den fremden leitfähigen Teilen, da sie von außen kein Potential einführen können, und brauchen somit nicht angeschlossen werden. R. Soboll 17 Praxisprobleme Zwischenzähler und Verteilerberührungsschutz in Behindertenwohnheim DIN VDE 0418, DIN VDE 0100 Teil 410, DIN VDE 0660 Teil 514 FRAGESTELLUNG Im Zusammenhang mit der Installation von betriebsinternen Zwischenzählern – die nicht turnusgemäß in regelmäßigen Zeitabständen ausgetauscht werden – entstehen für uns folgende Fragstellungen: Im EVU-Bereich werden Zähler in keine Schutzmaßnahme einbezogen, ist dies auch für interne Zwischenzähler in einer Kundenanlage anzuwenden? Des Weiteren bestehen Unklarheiten bezüglich der Absicherung von Zählern. Darf z.B. ein Zähler mit 10/30 A mit 50 A abgesichert werden? Die Stockwerksverteiler eines Behindertenwohnheims, die für das Pflegepersonal für die Beseitigung von Betriebsstörungen – z.B. ausgelöste FehlerstromSchutzeinrichtung (RCD) – zugänglich sind, enthalten in den offenen Schwachstromfeldern Steckdosen für Verteilereinbau auf Hutprofilschienen ohne Abdeckungen. Diese sind mit NYM – an der Steckdose zur Verdrahtung der Mantel entfernt – angeschlossen. Genügt der erreichte Fingerschutz gemäß DIN VDE 0106 oder muss ein vollständiger Berührungsschutz verwirklicht werden? J. B., Bayern ANTWORT Schutzmaßnahmen für Zähleinrichtungen Zähler müssen aufgrund ihrer konstruktiven Gestaltung und Herstellung unter anderem so beschaffen sein, dass bei normalem Betrieb und unter üblichen Einsatzbedingungen auch der Schutz von Personen gegen elektrischen Schlag sichergestellt ist. Somit müssen auch Zähleinrichtungen im »EVU-Bereich« einer Schutzmaßnahme nach DIN VDE 0100 Teil 410 genügen. Zähler mit Kunststoffgehäuse sind in der Regel schutzisoliert (Schutzklasse II) und tragen dann das entsprechende Zeichen oder haben eine gleichwertige Isolierung (DIN VDE 0100 Teil 410). Zähleinrichtungen mit Metallgehäuse können die Bedingungen der Schutzklasse 18 II oder der gleichwertigen Isolierung genügen oder sie entsprechen der Schutzklasse I und müssen dann auch den erforderlichen Schutzleiteranschluss haben. Für die von Ihnen beschriebenen Messeinrichtungen ist also zu klären (evtl. mit Hilfe des Zählerherstellers), welche Schutzmaßnahme anzuwenden ist. Die Aufschrift 10 A/30 A gibt die Nennstromstärke 10 A sowie die Grenzstromstärke 30 A an. Als Nennstrom bezeichnet man in diesem Zusammenhang den Strom, der für die Festlegung bestimmter Zählermerkmale zugrunde gelegt wird. Die Grenzstromstärke ist der höchste Wert des Stroms, bis zu dem der Zähler die Genauigkeitsanforderungen der Norm (DIN VDE 0418) erfüllt. Wenn sichergestellt ist, dass nach dem Zähler kein größerer Strom als 30 A fließen kann, so wäre eine Zählervorsicherung von 50 A durchaus zulässig, wobei die fachgerechte und vorschriftsmäßige Elektroinstallation vorausgesetzt wird. Können Sie dies nicht gewährleisten, dann dürfen Sie die Zwischenzähler nur mit max. 25 A vorsichern. Berührungsschutz an Verteilereinbausteckdosen Die von Ihnen aufgeführte DIN VDE 0106 (Übergangsfrist bis 2005) bzw. DIN VDE 0660 Teil 514 treffen hier nicht zu, da das Pflegepersonal als elektrotechnische Laien eingestuft werden muss. Diese Personen haben nichts in abgeschlossenen elektrischen Betriebsräumen zu suchen. Zudem stellt sich die Frage, warum die »Schwachstromfelder« nicht abgedeckt sind. Die beschriebene Installation sollte auf keinen Fall zugelassen werden. Es ist kein wirksamer Schutz gegen elektrischen Schlag erkennbar und es liegt die Vermutung nahe, dass die mechanische Festigkeit der Steckdose bei Gebrauch nicht gegeben ist. Um eine eindeutige Stellungnahme zu dieser Frage abzugeben, wären weitere Informationen zum Verteiler, dem Personal, dem Raum, in dem sich der Verteiler befindet, und zur Einbausteckdose (Vor-Ort-Besichtigung oder Foto) erforderlich. R. Soboll Abdimmende Treppenhausschaltung DIN 18015 Teil 2 FRAGESTELLUNG Gibt es für Treppenhäuser eine Vorschrift, die eine so genannte »Sicherheitsschaltung« (das Abdimmen des Lichts vorm Ausschalten) fordert? M. A., Bayern ANTWORT Bei der von Ihnen genannten »Sicherheitsschaltung« handelt es sich um eine in DIN 18015 Teil 2 (August 1996) empfohlene Schaltungsart für die Beleuchtung von Gemeinschaftsanlagen in Mehrfamilienhäusern. Beleuchtungsan- lagen für Treppenvorräume, Aufzugsvorräume, Treppenräume in Mehrfamilienhäusern sowie für Laubengänge sind mit einer einstellbaren Abschaltautomatik auszurüsten, um einen Dauerbetrieb der Leuchten zu vermeiden. Damit beim Abschalten durch die Abschaltautomatik ein plötzliches Eintreten der Dunkelheit vermieden wird, ist in Treppenräumen von Mehrfamilienhäusern die Abschaltautomatik mit einer Warnfunktion auszustatten. Gemäß der genannten Norm kann z.B. durch Abdimmen auf die in Kürze erfolgende Abschaltung der Beleuchtung aufmerksam gemacht werden. R. Soboll de 17/2003 Praxisprobleme Spannungsfallberechnung in einer Beleuchtungsanlage Normen der Reihe DIN VDE 0100, DIN 18015 FRAGESTELLUNG Ich plane z. Zt. eine Beleuchtungsanlage, die pro Strang von ca. 500 m Länge 44 gleichmäßig verteilte Leuchten mit 180/245 V und je ca. 12 W/18–20 VA enthält. Es ist ausgeschlossen, dass an diese Stromkreise andere Verbraucher angeschlossen werden können. Wenn ich sicherstelle, dass an der letzten Leuchte 180 V anstehen, ist der sichere Betrieb der Leuchte gewährleistet, der Spannungsfall beträgt aber 50 V, also ca. 21,7 %. Nach VDE 0100-520 ist der maximale Spannungsfall in Verbraucheranlagen mit 4 % angegeben Bei der im ungünstigsten Fall angeschlossenen Last von 880 VA entsteht ein maximaler Strangstrom von 3,8 A, aus dem ich bei max. 4 % Spannungsfall einen Querschnitt von 7,76 mm2 errechne (zu wählen wäre dann 10 mm2). Selbst bei Einrechnung des cos ϕ von 0,6 müsste ich immer noch einen Querschnitt von 6 mm2 wählen. Darf ich den Spannungsfall auf 180 V an der letzten Leuchte annehmen, um so einen wesentlich kleinerer Querschnitt einsetzen zu können? Ist der »Grenzwert« von 4 % Spannungsfall ein verbindlicher Wert ? Spannungsfallberechnung Der Strom von 3,8 A fließt nicht über die gesamte Leitungslänge (Bild). Der erforderliche Querschnitt kann wie folgt berechnet werden: C. F., Schleswig-Holstein ANTWORT Spannungsfall nach Norm In den DIN-VDE-Bestimmungen wird empfohlen, einen Spannungsfall von 4 % zwischen Hauseinführung und Verbrauchsmittel nicht zu überschreiten. DIN 18015 lässt sogar nur einen Spannungsfall von 3 % zwischen Zählerverteiler und Verbraucher zu. Wenn die Anlage nach den anerkannten Regeln der Technik errichtet werden soll, dann sind diese Angaben verbindlich und es darf kein Spannungsfall von 50 V (21,7 %) zugelassen werden. Hierbei bedeuten: A – erforderlicher Mindestquerschnitt P – übertragene Leistung je Teillänge l – Teillänge κ – Leitfähigkeit uv – zulässiger Gesamtspannungsfall U – Nennspannung. Setzt man für Ihren Anwendungsfall eine gleichmäßige Aufteilung der 44 Leuchten auf die 500 m voraus, so würde sich nach der angegebenen Formel ein Querschnitt von 2,5 mm2 Kupfer ergeben, wenn ein Spannungsfall von 4% angenommen werden darf. Überstromschutzeinrichtung Die Sicherstellung der Sicherungsauslösung muss separat betrachtet werden. Unter Normalbedingungen (keine Häufung, keine erhöhte Umgebungstemperatur) könnte bei Verwendung einer Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) zum Beispiel ein Leitungsschutzschalter (B 16 A) eingesetzt werden. R. Soboll Skizze zur Berechnung Potentialausgleich in Gegenstromanlage eines Therapieschwimmbeckens DIN VDE 0100 Teil 702, ZH 111, BGV D5, BGV A2 , DIN 19645, DIN EN 809, Merkblätter 60.03 und 65.07 der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen FRAGESTELLUNG In einem Therapieschwimmbecken soll eine Gegenstromanlage installiert werden. Die Asynchronmotoren der Gegenstrompumpen sind unter dem Schwimmbad in einem Gerätekeller de 17/2003 montiert, also außerhalb der Schutzzonen. Müssen die Motoren dennoch über einen Sicherheitstrafo angeschlossen werden oder ist eine RCD mit I∆N ≤ 30 mA oder I∆N ≤ 300 mA zulässig? A. J. ANTWORT Vielfältige Vorgaben beachten Wie Sie bereits richtig feststellen, gehören die Schwimmbadtechnikräume nicht zu den Schutzbereichen und fallen somit 19 Praxisprobleme • Einbau eines allpoligen (einnicht unter die DIN VDE 0100 schließlich N) schaltenden ReTeil 702. paraturschalters unmittelbar Allerdings sind nicht nur die vor dem Steuergerät der Pumpe. VDE-Bestimmungen zu berück• Installation eines Not-Aussichtigen, sondern alle relevanten Schaltgeräts im Aufsichtsraum Gesetze, Vorschriften, Normen und/oder in der Schwimmhalle und sonstige Regeln. Dazu gehöan gut sichtbarer und erreichbaren z.B. auch die Herstellerhinrer Stelle. Deren Ausführung weise. Ich verweise in diesem Zudarf nur in SELV mit max. 24 V sammenhang auf den Fachbericht erfolgen. Hiermit müssen alle »Schwimmbäder könnten sicherer Wasserattraktionen abgeschalsein« in »de« 23/2002, Seite 26 ff. tet werden (nicht jedoch die Filund »de« 03/2003, Seite 36 ff. teranlage). Für den Schwimmbadbereich • Der Pumpenmotor muss mit eisind z.B. folgende Vorgaben relener flexiblen Anschlussleitung vant: angeschlossen werden, da gege• Unfallverhütungsvorschrift benenfalls der Motor bei WarGUV 18.4 (ZH 111) – Sichertungsarbeiten bewegt wird. heitsregeln für Bäder • Unfallverhütungsvorschrift GUV 8.15 (BGV D5) – ChloPotentialausgleich mit rung von Wasser besonderer Sorgfalt zu • DIN 19645 – Aufbereitung von errichten Schwimm- und Badebeckenwasser Gegenstrompumpe im Beckenkontrollgang, dessen FußDa das Schwimmbadwasser auf• DIN EN 809 – Pumpen und boden ca. 10 cm dauernd überflutetet ist grund der Chemikalienzusätze eiPumpenaggregate für Flüssigne erheblich größere Leitfähigkeit keiten als Leitungswasser hat und der Hautwiinsbesondere bei Wartungsarbeiten, mit • Merkblatt 60.03 der Deutschen Gederstand der Badenden wegen der z.T. nassem oder überflutetem Fußboden zu sellschaft für das Badewesen – Sichehohen Wassertemperatur (bei Therapierechnen (Bild). rung von Abflussleitungen gegen Anbecken 30…35 °C), wegen der ChemieHäufig ist die Bewegungsfreiheit eindruckkräfte einwirkung und der langen Einwirkung geschränkt. Bei der Störsuche muss un• Merkblatt 65.07 der Deutschen Ge(meistens 1/2 h) kaum wirksam ist, muss ter Spannung gearbeitet werden. sellschaft für das Badewesen – Wasserein umfassender zusätzlicher PotentialAußerdem bleiben – entgegen der attraktionen in Schwimmbädern. ausgleich installiert werden. VDE-Philosophie – auch zwei gleichzeiEine Elektrofachkraft muss im Sinne der Die Pumpe muss zusätzlich zum tige Fehler über mehrere Jahre unbeUnfallverhütungsvorschrift BGV A2 Schutzleiter nur an den Potentialausmerkt. nicht nur alle relevanten Regel der Techgleich angeschlossen werden, wenn zwiDeshalb sind in der Regel folgende nik kennen, sondern auch über Erfahschen Motorkörper und SchwimmbadMaßnahmen erforderlich: rung im jeweiligen Fachbereich verfüwasser keine elektrische Trennung be• Jede Wasserattraktion muss über einen gen. Aufgrund der üblichen Betriebsbesteht (dies ist hersteller- und produktabseparaten Stromkreis verfügen. dingungen, sind an Aufstellungsorten hängig). • Grundsätzliche Verwendung von 3vor Wasserattraktionspumpen (hier Entsprechend der Nutzung kann eine poligen Kurzschluss-SchutzeinrichtunGegenstromanlage) diverse SicherheitsZeitbegrenzung für die Wasserattrakgen. maßnahmen anzuwenden. tionspumpe sinnvoll sein. Gemäß DIN • Der Schutz des Stromkreises muss 19643 fordert sogar u.U. eine automatidurch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichsche Steuerung. Hierzu unterscheidet die tung (RCD) mit einem NennfehlerMaßnahmen für langfristige DIN 19643 zwischen Bewegungsbecken strom von 30 mA erfolgen. An diese Sicherheit und Therapiebecken. RCD dürfen weder die Filteranlage noch die Entfeuchtungsgeräte angeIn Schächten, Beckenkontrollgängen, A. Winter schlossen werden. Schwimmbadtechnikräumen usw. ist, HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 20 de 17/2003 Gebäudetechnik Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegkennzeichnung im Straßentunnel J. Müller-Otto, F. Gerisch Seit kurzem liegt eine Neufassung der RABT (»Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln«) vor. Sie fordert für die Ausstattung sämtlicher Straßentunnel in Deutschland neben einer Fluchtwegkennzeichnung eine zusätzliche Brandnotbeleuchtung ab Quelle: GAZ Batterie GmbH einer Tunnellänge von 400 m. D ie Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen vom Arbeitsausschuss »Ausstattung und Betrieb von Straßentunneln« hat mit der Ausgabe 2003 diese vollständig überarbeitete RABT veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der letzten Brandkatastrophen in Straßentunneln und der damit gesammelten Erfahrungen definiert die RABT, Ausgabe 2003, neue Schutzziele, die das Sicherheitsniveau in deutschen Straßentunneln weiter verbessern sollen. Dem Schutzziel »Personenschutz«, insbesondere der Selbstrettung der Verkehrsteilnehmer, wurde vorrangig Rechnung getragen Kombinierte Leuchten für Fluchtwegkennzeichnung und Brandnotbeleuchtung wand in bauseitig geschaffenen Nischen (Leuchte TL 21 im Bild). Lässt das Bauwerk dies nicht zu, kann man alternativ flache Leuchten auf der Tunnelwand verwenden, die eine Verletzungsgefahr flüchtender Personen ausschließen, z. B. durch abgeschrägte Seitenflächen (Leuchte TL 22 im Bild). Aufbau Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegkennzeichnung der Notgehwege Im Brandfall schränkt Rauch die Tunnelbeleuchtung in ihrer Lichtverteilung so ein, dass Personen die Fluchtwege und Notausgänge nicht immer erkennen können. Daher sind in jeder Tunnelröhre einzelne oder kombinierte Leuchten anzubringen, die der Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegkennzeichnung dienen – einseitig am Notgehweg, vorzugsweise auf der Seite der Notausgänge. Die kombinierten Leuchten sollen sich im Abstand von 25 m entlang der Tunnelwand und in ca. 1 m Höhe über den Notgehweg befinden. Die Montage erfolgt flächenbündig mit der Tunnel- Der obere Teil einer kombinierten Leuchte dient der Fluchtwegkennzeichnung, bestehend aus einem hinterleuchteten Fluchtsymbol mit Angabe der Fluchtrichtung und Entfernung zu den nächstgelegenen Notausgängen. Der untere Teil der kombinierten Leuchte dient der Brandnotbeleuchtung zur gezielten Lichtlenkung auf den Notgehweg und wird automatisch durch Branddetektion in der Tunnelröhre oder manuell von der Überwachungsstelle aus eingeschaltet. Jede Leuchte erhält einen Einzelanschluss mit Kabel in Funktionserhalt und wird aus dem unterbrechungsfreien Sicherheitsstromversorgungsnetz (USVNetz) versorgt. Notausgänge Dipl.-Ing. (FH) Jens Müller-Otto, Dipl.-Ing. (FH) Frank Gerisch, beide GAZ Batterie GmbH, Zwickau 22 Die Notausgänge zum Verlassen der Tunnelröhre sind durch zusätzliche hinterleuchtete Rettungszeichen besonders zu kennzeichnen (Leuchte TL 10 im Bild). Um die Notausgänge auch bei Rauch schnell zu erkennen, muss sich unmittelbar über dem hinterleuchteten Rettungszeichen eine zusätzliche weiße Blitzleuchte befinden, die bei Branddetektion automatisch oder von der Überwachungsstelle aus manuell eingeschaltet wird (Leuchte TL 11 im Bild). Die Versorgung der Leuchten erfolgt ebenfalls aus dem unterbrechungsfreien Sicherheitsstromversorgungsnetz (USV-Netz). Besondere Schutzanforderungen Alle Bau- und Anlageteile, dazu zählen auch die Leuchten für die Brandnotbeleuchtung und Fluchtwegkennzeichnung, müssen besonders robust und sicher aufgebaut sein, um eine lange Gebrauchsdauer bei den extremen Umgebungsbedingungen innerhalb der Tunnelröhre zu gewährleisten. Die RABT-Ausgabe 2003 verweist dazu auf die »Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen für Ingenierbauwerke ZTV-ING: StrTun-BTA«. Dort werden für die Bau- und Anlagenteile im Tunnel die Anforderungen z. B. an das Material (Korrosionsschutz), Schutzart oder Funktionserhalt beschrieben. ■ de 17/2003 Gebäudetechnik Der leichte Weg zum VdS-Errichter? Ein VdS-Zertifikat für 2 000 €? Dies ist möglich – als VdS-Errichter für Entrauchungsanlagen im Treppenraum. Nach Absolvieren des entsprechenden Lehrgangs können Elektrofachbetriebe auch mit dem VdS-Logo für ihren Betrieb werben. M Quelle: BTR ehr als 75 Errichterfirmen in Deutschland haben das Zertifizierungsverfahren nach VdS 2222 erfolgreich durchlaufen. Bei Gesamtkosten von ca. 2 000 € für das Seminar, die Prüfung und die Zertifizierung ist auch für den kleineren Fachbetrieb der Sicherheitsbranche das begehrte VdS-Logo auf dem Briefbogen ein erreichbares Ziel. Kurt Seifert: »Für ca. 2 000 € Gesamtkosten können Sie VdS-Errichter für Treppenhaus-Entrauchung werden.« Die Hersteller dieser Anlagen bieten dem Fachbetrieb entsprechende Unterstützungsmaßnahmen an. Über dieses Thema sprachen wir mit Kurt Seifert, Geschäftsführer der BTR Brandschutztechnik GmbH in Hamburg. »de«: Welche Vorteile habe ich von dieser Zertifizierung? Seifert: Zunächst einmal können Sie nun auch in diesem Marktsegment aktiv werden. Und nicht zu unterschätzen ist Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« 24 »de«: Welche Anforderungen muss ich als VdS-anerkannte Errichterfirma erfüllen? Seifert: Neben der geprüften Funktion und der Qualität der Bauteile für elektrische RWA-Anlagen spielen natürlich die fachgerechte Planung, der Einbau und die Instandhaltung der elektrischen RWA-Anlage eine entscheidende Rolle. Hierfür hat der VdS Richtlinien entwickelt, die den qualifizierten Errichterbetrieb in die Lage versetzen, VdS-geprüfte Systeme nach vorgegebenen Richtlinien zu verarbeiten. Diese sind dokumentiert in der VdS 2221: Planung und Einbau. Diese für die Ausführung einer VdSgerechten Entrauchungsanlage wichtige Richtlinie weist dem Errichter den Weg zu einer abnahmefähigen Anlage. Neben den Montageorten für die Einzelgeräte, werden hier auch die Anordnung und Größe der Entrauchungs- und Zuluftöffnungen bestimmt. Weiterhin ist die Abnahme, Übergabe und die Instandhal- tung der RWA-Anlage dokumentiert. Nach Zertifizierung der ersten VdS-geprüften Entrauchungssysteme fanden diese auch massiv Einzug in die Ausschreibungen der Fachplaner. Das letzte Bindeglied war die fachgerechte Erstellung der RWA-Anlage durch den VdS-geprüften Errichterbetrieb. Hier hat der engagierte Fachbetrieb die Möglichkeit, durch Nachweis seiner Qualifikation seinen Marktvorteil zu nutzen. Quelle: BTR auch die Tatsache, dass Sie sich nun VdS-Errichter nennen dürfen. Auch wenn dieses VdS-Zertifikat nur für den Bereich Treppenentrauchung gilt, können Sie dennoch auch bei anderen Aufträgen davon profitieren, wenn Sie auf Ihr VdS-Zertifikat verweisen. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu anderen VdS-Zertifizierungen der Brandschutz- und Sicherheitstechnik ist ein Nachweis eines Qualitätsmanagementsystems nach ISO 9001 nicht erforderlich. Andreas Stöcklhuber »de«: Welche Richtlinie regelt die Anerkennung der Errichter? Seifert: Das Verfahren zur Anerkennung ist geregelt in der VdS 2222: Richtlinien für die Anerkennung von Errichterfirmen für Entrauchungsanlagen in Treppenräumen. Neben dem Anwendungsbereich und den Anerkennungsbedingungen beschreibt die VdS 2222 auch die erforderlichen Stichprobenverfahren und das Schulungsprofil für hauptverantwortliche Fachkräfte im anerkannten Errichterbetrieb. Die Voraussetzungen für die Anerkennung nach VdS 2222 sind aufgeteilt in firmenspezifische und fachkraftspezifische Anforderungen. »de«: Wie sieht Ihr Schulungsangebot aus? Seifert: BTR-Brandschutz-Service-Center in Hamburg hat ein umfangreiches Schulungsprogramm für Errichterfirmen entwickelt. In einem dreitägigen Seminar vermitteln wir die erforderlichen Kennt- ANFORDERUNGEN AN VdS-ERRICHTER NACH VdS 2222 Firmenanforderungen • Nachweis der Eintragung ins Handels-/ Gesellschaftsregister • Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes • Lieferzusage des Systeminhabers (Hersteller des VdS-geprüften RWA-Systems) • Vorlage eines Instandhaltungsvertrages für Entrauchungsanlagen • Betriebshaftpflichtversicherung • Vorhalten eines Servicenotdienstes • Beschäftigung einer hauptverantwortlichen Fachkraft • Evtl. Beschäftigung eines Vertreters • Erfüllung der VdS-Organisationsregularien Fachkraftanforderungen • Ausbildung als Dipl.-Ing., Ing. grad., Meister, staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung oder Geselle einer geeigneten Fachrichtung (z.B. Elektro-, Lüftungs-, Klimaoder Metallbautechnik) mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung. • Nachweis der Fachkenntnisse für das zu verwendende VdS-geprüfte Rauchabzugssystem • Ablegen der schriftlichen Prüfung nach VdS 2236 de 17/2003 Gebäudetechnik Übersicht der Errichteranforderungen Übersicht der Herstelleranforderungen • VdS 2222 – Richtlinien für die Anerkennung von Errichterfirmen für Entrauchungsanlagen in Treppenräumen • VdS 2344 – Verfahren für die Prüfung und Anerkennung von Geräten, Bauteilen und Systemen der Brandschutzund Sicherungstechnik • Erfüllung der Firmenvoraussetzungen • Erfüllung der Fachkraftvoraussetzungen • Einsatz eines VdS-RWA-Systems nach VdS 2594 ZERTIFIKAT Übersicht der Anforderungen an Errichter nisse zum RWA-System EL 6000 der BTR. Die für die Prüfung durch den VdS erforderlichen Grundkenntnisse der RWA- und Elektrotechnik sowie der prüfungsrelevanten Richtlinien werden anhand ausgewählter Prüfungsfragen trainiert. Durch gezielte Terminabsprache mit dem Prüfer des VdS ist die Durchführung der Prüfung nach VdS 2236 meist direkt im Anschluss an das Seminar in den Schulungsräumen der BTR möglich. Diese Vorgehensweise spart dem Errichterbetrieb unnötige Kosten. Unser nächster Lehrgang findet vom 22. bis 24. September in Hamburg statt. »de«: Herr Seifert, ist das VdS-Zertifikat für die Errichtung von TreppenEntrauchungsanlagen zwingend vorgeschrieben? Seifert: Inzwischen ja. Bis vor einiger Zeit waren für die Entrauchung von Treppenräumen die Landesbauordnungen maßgebend. Einheitliche Anforderungen an Produkte, Systeme, Planung, Einbau, Instandhaltung und an Errichterfirmen gab es nicht. Diese Lücke hat VdS-Schadenverhütung nun geschlossen. Die Zertifizierungsstelle bei VdSSchadenverhütung betreibt die Zertifizierung von Produkten, Errichterfirmen, von Elektrosachverständigen und von Qualitätsmanagementsystemen. Für die einzelnen Bereiche wurden VdS-Richtlinien entwickelt, die den aktuellen Stand der RWA-Technik dokumentieren. VdS-geprüfte Produkte und Errichter müssen diese Richtlinien erfüllen. • VdS 2580 – Elektromechanische Antriebe • VdS 2593 – Anforderungen und Prüfmethoden für elektrische Energieversorgungseinrichtungen • VdS 2592 – Elektrische Handsteuereinrichtungen • VdS 2203 – Software, Anforderungen und Prüfmethoden • VdS 2581 – Elektrische Steuereinrichtungen • EN54-7 – Für einzusetzende automatische Brandrauchmelder ist der Nachweis beizubringen. • VdS 2102 – Für einzusetzende Notstrombatterien ist der Nachweis beizubringen • VdS 2594 – Systeme, Anforderungen und Prüfmethoden Z E R T I F I K A T »de«: Welche Anforderungen müssen die installierten Produkte erfüllen? Seifert: Auch diese müssen natürlich nach VdS zertifiziert sein. VdS-anerkannte Entrauchungssysteme für Anforderungen an die Hersteller Treppenräume beste• VdS 2592: Elektrische Handsteuereinhen aus geprüften Einzelgeräten, die zu richtungen einem Gesamtsystem zusammengefasst • VdS 2203: Software, Anforderungen werden. Das grundlegende Verfahren ist und Prüfmethoden festgelegt in der VdS 2344: Verfahren • VdS 2581: Elektrische Steuereinrichfür die Prüfung und Anerkennung von tungen Geräten, Bauteilen und Systemen der Automatische Brandrauchmelder müsBrandschutz- und Sicherungstechnik. sen der EN 54-7 genügen, und NotFür die Einzelprodukte gibt es folgenstrombatterien der VdS 2102. de VdS-Richtlinien, nach denen diese Das aus vorgenannten Einzelprodukvom VdS geprüft und mit einem Zertifiten zusammengestellte Rauchabzugsyskat versehen werden: tem wird geprüft und zertifiziert nach • VdS 2580: Elektromechanische AnVdS 2594: Systeme, Anforderungen und triebe Prüfmethoden. • VdS 2593: Anforderungen und Prüfmethoden für elektrische Energiever■ sorgungseinrichtungen www.btr-hamburg.de RWA-System nach VdS 2594 de 17/2003 25 Gebäudetechnik Zeitwirtschafts- und Zutrittskontrollsystem Neue Gefahrenquellen und Risikopotenziale verlangen nach neuen Sicherheitslösungen. Das neue Zeitwirtschafts- und Zutrittskontrollsystem »Sipass« verbindet effektive Personalzeiterfassung mit der zuverlässigen Sicherung von Gebäuden. D ie Trends in der Sicherheitstechnik gehen von der Personen- und Objektsicherung bis hin zur Gebäude- und Raumsicherung. Entsprechend verlagern sich die Sicherheitsmaßnahmen vom Personenschutz und von mechanischen Ausrüstungen hin zu Gesamtlösungen. Siemens Building Technologies bringt deshalb das neue System »Sipass« auf den Markt, welches wirksam vor Bedrohungen wie Diebstahl, Sabotage, Spionage, Vandalismus, Terrorismus schützt und einfach mit bestehenden Systemen kombiniert werden kann. Einfache Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort Das neue Zutrittskontrollsystem Sipass lässt sich auf die individuellen Kundenbedürfnisse abstimmen und konfigurieren. Maßgebend dafür sind einerseits der Verwendungszweck des Gebäudes und andererseits die Betriebsorganisation sowie die Prozesse des Kunden. Je nach Mitarbeiterprofil können die Zutritte zeitlich und räumlich individuell programmiert werden. Das System lässt sich für jede Betriebsgröße skalieren – von einer einzelnen Tür bis zu mehreren Gebäuden an einem oder verschiedenen Standorten (Bild 1). Es verfügt über entsprechende Schnittstellen zu Drittsystemen und kann auch mit Videoüberwachungsanlagen oder Einbruchmeldesystemen kombiniert werden. Mit Hilfe von grafischen Funktionen lässt sich Sipass einfach per Mausklick oder Tastatur bedienen, sei es für das Erstellen der Ausweise mit oder ohne Personenbild, das Bedienen der Kameras, das Verwalten der Karten, das Öffnen oder Sperren von Türen oder das Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de« 26 Leser Die berührungslosen Ausweisleser arbeiten mit den gängigen Identifikationsstandards wie Miro, Hitag 1 und 2, Legic oder Mifare. Dabei lassen sich Leseweiten bis 7 cm realisieren. Die Zeiterfassungsleser lassen sich – wiederum wahlweise – über ein ISDN- bzw. GSM-Modem direkt Bild 1: Beliebig skalierbare Zutrittskontrolle an LANs anbinden, wo sie automatisch erkannt werden. Es ist Drucken von Zeitplänen sowie Alarmjedoch genauso ein Offline-Betrieb protokollen. möglich, denn die Leser verfügen über »Eigenintelligenz«, das heißt, sie haben Die Hardware-Komponenten auch eigene Stammdaten- und Buchungsspeicher. Bei der Entwicklung der Hardware- und Die Leser »Prestige« (Bild 2) sind Software-Komponenten standen hohe Weiterentwicklungen der bestehenden Bedienerfreundlichkeit und Sicherheit Siemens-Zutrittskontrollsysteme »Cerim Mittelpunkt. pass« und »Siport«. Als Identifikationsmittel stehen bei Zentraler Kontrollbaustein Sipass die verbreiteten Ausweiskarten Wichtigstes Element des Systems ist ein zur Verfügung, für höhere Anforderunzentraler Kontrollbaustein (Advanced gen auch Smart Cards, interaktive Central Controller, ACC). Über EtherTouchscreens oder biometrische Erkennet kommuniziert jeder Kontroller ACC nung via Fingerabdruck (siehe Kasten verschlüsselt mit der übergeordneten »Fingerabruck«). Verwaltungssoftware, dem Host-System. Autonome Strukturen des Kontrollers gewährleisten dabei alle ErfassungsPraxisnahe Zusatzfunktionen funktionen selbst bei Ausfall des HostSystems. Neben den Grundfunktionen eines ZuIm ACC befinden sich alle relevanten trittskontrollsystems bietet SiPass zahlDaten zur Steuerung und Verwaltung reiche praxisnahe Zusatzfuntionen. von bis zu 128 Ausweislesern und 1 000 000 Datensätzen (Personen). Über Besucherverwaltung ein Leser-Interface (RIM) erhält der Zutrittskontrolle in modernen GeACC die von den Lesern erfassten Ausschäftsgebäuden ist eine komplexe Aufweisinformationen und wertet diese angabe. Verschiedene Personen benötigen hand der in der Datenbank vorhanden in unterschiedlichen Bereichen Zutritt. Informationen aus. Das Ergebnis wird Bei der Verwaltung von Besuchern kann an das RIM zurückgeschickt. dies leicht zur Unübersichtlichkeit fühQuelle: SBT Andreas Stöcklhuber ZUTRITTSKONTROLLE PER FINGERABDRUCK Die Zutrittskontrolle per Fingerabdruck kann in sensiblen Bereichen klassische Systeme, z.B. basierend auf Transpondern, ergänzen und so die Sicherheit zusätzlich erhöhen. Für das System »Sipass« gibt es als Option Fingerabdruck-Leser. Nach dem Einlernen der Finger stehen zwei Funktionen zur Verfügung. • Identifikation: Nach Erkennen des Fingerabdrucks erhält die Person Zutritt. • Verifikation: Die Person muss sich über einen Zugangscode anmelden und zusätzlich via Fingerabdruck identifizieren. Bei dem Siemens-System haben ca. 500 Datensätze in einem Leser Platz. Für die Konfiguration steht eine komfortable Software »Bio FTM« zur Verfügung. Sie erstellt sowohl ein Systemlogbuch als auch ein Fehlerlogbuch und dokumentiert somit lückenlos relevanten Daten. de 17/2003 Gebäudetechnik ZUTRITTSKONTROLLE PER PLUG&PLAY INSTALLIERT Unter der Bezeichnung »Siego« wird Siemens Building Technologies ca. Anfang nächsten Jahres eine abgespeckte, einfach zu installierende Zutrittskontrolle auf den Markt bringen – speziell zugeschnitten auf die Zielgruppe Elektrohandwerk ohne detaillierte Errichterkenntnisse. Angeboten werden verschiedene Paketlösungen, beginnend mit einem Einsteigerpaket, bestehend aus einem Controller, zwei Ausweislesern ohne Tastatur, 25 Ausweiskarten und der zugehörigen Software. Mit diesem Starterkit kann man also zwei Türen überwachen. Die Installation und Einrichtung dieses Systems dauert laut Siemens nicht viel länger als 1 h. Maximal kann man an einen »Siego«-Controller 16 Leser anschließen. Die Leser gibt es mit und ohne Tastatur. Das System Siego ist ausgelegt für bis zu 500 Datensätze. Siego ist aufwärtskompatibel zu dem »großen Bruder« Sipass, d.h., man kann bei einer Aufrüstung zu einem größeren System die vorhandenen Komponenten weiter nutzen. werden die im Zutrittskontrollsystem vorhandenen Komponenten (Kartenleser oder Biometrieleser) verwendet. Die Parametrierung der Rundgänge und des Wächterpersonals erfolgt über eine benutzerfreundliche und flexible Bedienoberfläche. Während des Rundgangs werden alle Ereignismeldungen in Echtzeit protokolliert und die momentane Position des Wächters angezeigt. ren und eine Unterscheidung zu anderen Personen erschweren, ganz gleich, ob der Besucher eine Berechtigung für nur wenige Stunden oder ein paar Tage benötigt. Um dieses zu vermeiden, stellt Sipass eine separate Parametriermaske für die Verwaltung der Besucher zur Verfügung, die alle aus der Standard-Personenverwaltung bekannten Funktionen beinhaltet, z.B. Zutrittsrechte vergeben, Kartenprogrammierung, Bilddatei einfügen, Unterschrift einfügen. Ist ein Besucher einmal registriert, kann die Karte so oft wie erforderlich ausgestellt (aktiviert) oder zurückgegeben (deaktiviert) werden, was ein vielfaches Anlegen der gleichen Person verhindert. Die separate Parametriermaske gestattet sowohl eine klare Übersicht aller Besucher als auch ein schnelles Suchen nach bestimmten Besuchern. Anbindung an bargeldlose Kantinensysteme Mit der Sipass-Mifare-Kodierung kann man Mifare-Karten für verschiedene Applikationen wie bargeldloses Zahlen in der Kantine programmieren und konfigurieren. Mit den entsprechenden Sicherheitsschlüsseln werden die Daten in die verschiedenen Sektoren der Karten geschrieben. Nach Zuweisung der Karte im Zutrittskontrollsystem ist diese auch für die definierten Ausweisleser gültig und somit für die Zutrittskontrolle freigegeben. Auch für Details sieht Sipass Lösungen vor: So erlaubt eine Grafikfunktion die einfache Erstellung von Grafiken sowie die unkomplizierte Eingabe von Routinen durch Mausklick. Per Nachrichtenweiterleitung werden Alarm- und Ereignismeldungen automatisch als SMS oder auf Pager gesendet. Wächter-Rundgang Manche Einrichtungen erfordern zusätzlich den Einsatz von Wachpersonal. Mit dem Wächterrundgang-Modul kann man Wächterrundgänge direkt in das Zutrittskontrollsystem integrieren. Es wie Cerpass, welche mit entsprechenden Tools auf den aktuellen Technologiestand ausgebaut werden können. Der Investitionsaufwand für den Betreiber hält sich damit in Grenzen. Die Kombination mit Videoüberwachungsanlagen bietet sich besonders an. So lassen sich mögliche Störmeldungen sofort optisch verifizieren. Mit der Entwicklung von Sipass CCTV stehen Schnittstellen zu einer ganzen Reihe von Videoüberwachungssystemen zur Verfügung. Kameras und Monitore werden also von Sipass automatisch konfiguriert und die Bilder direkt auf der SipassOberfläche dargestellt. Fazit Schutz vor Vandalismus und unberechtigtem Zutritt einerseits, flexible Arbeitszeiten an wechselnden Orten, Workflow-Prozesse und Projektmanagement andererseits werden in den kommenden Jahren an Bedeutung weiter zunehmen, auch im Mittelstand. Das Zeitund Zutrittsmanagementsystem Sipass bietet praxisnahe Antworten auf die wachsenden Anforderungen sich wandelnder Arbeits- und Unternehmensprozesse. ■ Quelle: SBT Einbindung in Gebäudemanagementsysteme Bild 2: Zutrittskontrollleser mit Tastatur de 17/2003 Das Zutrittskontrollsystem lässt sich über ein OPC-Client-ServerModul an verschiedene Gebäudemanagementsysteme anbinden. Mit dieser Schnittstelle können Meldungen und Ereignisse des jeweiligen Gebäudemanagementsystems an Sipass übertragen werden. Das gilt auch für das Ablösen oder Erweitern bestehender Systeme 27 Gebäudetechnik Zutrittskontrolle via Fingerabdruck Andreas Stöcklhuber Zutrittskontrolle anhand biometrischer Merkmale (durch Iris-, Gesichts- und Fingeridentifikation) wird nach Ansicht von Fachleuten nicht nur in der Sicherheitstechnik ein großes Wachstumspotenzial darstellen. Die besten Marktchancen geben ExQuelle: Doepke perten dabei der Personenidentifikation durch elektronische Erkennung des Fingerabdrucks. Bild 1: Leseeinheit des Finger-Identifikations-Systems U nter der Bezeichnung »FingerIdentifikations-System« (FIS) bietet Doepke nun ein entsprechendes Produkt an. Es eignet sich für viele Einsatzbereiche, z. B. für Einfamilienhäuser, Hotels, Bürogebäude, Gärtnereien, Laboratorien, Feriensiedlungen, Wellness-/Fitnesscenter oder Industrieobjekte. Über Kontakteingänge kann man den Systemstatus mit externen Steuersignalen beeinflussen. So ist es möglich, eine Tür generell zu sperren, wobei die Personenidentifikation weiterhin stattfindet. Ein weiteres externes Signal versetzt das FIS in einen Zustand, bei dem auch nicht eingelernte Finger den Türöffner aktivieren können. Integriert ist auch eine automatische Türkontaktüberwachung, die eine Meldung auslöst, sobald die Tür geöffnet wird. Alle Ein- und Ausgangssignale lassen sich optional durch das Bussystem »Dupline« über eine einfache Zweidrahtleitung im ganzen Gebäude nutzen. Die Systemkomponenten Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Doepke, Norden 28 Einlernen der Finger Einfache Installation Bevor eine Person durch FIS Zutritt gewährt werden kann, muss man erst einen oder mehrere Finger einlernen. Zum Einlernen wählt man in der mitgelieferten Software einen Finger aus (z. B. Zeigefinger rechte Hand) und zieht diesen anschließend drei Mal über den Leser (Bild 3). Pro Person lassen sich auch mehrere Finger einlesen und dann mit unterschiedlichen Funktionen belegen: • Normales Öffnen der Tür • Auslösen eines »normalen« Alarms • Öffnen der Tür und Auslösen eines stillen Bild 2: Im Controller kann man die Daten von bis zu 500 Alarms Fingern ablegen Die Installation erweist sich als sehr einfach. Nach der Montage des Sensors Quelle: Doepke Das FIS besteht aus der für jedermann zugänglichen Sensoreinheit (FIS-Sensor, Bild 1) und der im geschützten Bereich angebrachten Auswerteeinheit, dem so genannten Controller (Bild 2). Der FISController – über ein USB-Kabel mit der Sensoreinheit verbunden – ersetzt den sonst erforderlichen PC. Er ist mit einem robusten Edelstahlgehäuse versehen und lässt sich z. B. in Unterputzdosen, Verteilern oder auch Aufputz montieren. Die vier Relaisausgänge des Controllers können unterschiedlich schalten: Bei positiver Identifikation, um z. B. einen Türöffner zu betätigen. Bei Abweisung, um z. B. eine Klingel ertönen zu lassen oder einen Alarm anzuzeigen, wenn der dafür definierte Finger über den Sensor gestreift wurde, oder auch um einen Türriegel nach einem hinterlegten Zeitplan zu aktivieren. Es ist zudem möglich, einen so genannten »stillen Alarm« zu aktivieren. Hierzu wird ein zuvor dafür festgelegter Finger über den Sensor gezogen, der diesen Alarm auslöst und dennoch die Tür öffnet. und des Controllers verbindet man diese lediglich über ein vorkonfektioniertes Kabel. Der Controller benötigt dann noch eine Betriebsversorgung von 8 V bis 24 V AC/DC, z. B. aus einem Klingeltrafo. Jetzt kann das FIS in Betrieb genommen werden. Hierzu muss man die Finger der gewünschten Personen einlernen, wozu ein Notebook/PC benötigt wird. Dieses geschieht mit der im Lieferumfang enthalten Software »FISconf«. Nach dem Einlernen der Finger benötigt das System keinen PC mehr. Die optionale Software »FISconf Pro« bietet darüber hinaus noch eine komfortable Verwaltung der Schließzeiten. Hiermit kann man Personen unterschiedliche Zeiten für die Zugangsberechtigung einräumen. Zudem ermöglicht »FISconf Pro« die Netzwerkverwaltung einer fast beliebigen Anzahl von FIS-Controllern. Das FIS hat einen Ethernet-Anschluss. Damit stehen alle Bedienmöglichkeiten, Zugangsdaten und Systemparameter über LAN oder WAN zur Verfügung. Auch ist damit die Vernetzung mehrerer FIS-Systeme möglich. Die Konfiguration erfolgt ebenfalls mit der Software FISconf Pro. Zugangs- und Systemdaten lassen sich mit einem Internet-Browser abfragen. de 17/2003 Quelle: Doepke Quelle: Doepke Bild 3: Zur Identifikation muss man den Finger nicht nur auflegen, sondern über den thermischen Zeilensensor ziehen – dies ergibt den Vorteil einer erheblich höheren Datenmenge als bei anderen Sensorarten Bild 4: FIS erkennt einen Fingerabdruck anhand so genannter Minuzien (markiert mit einem roten Punkt); die Minuzien werden durch ihren Ort und ihre Richtung beschrieben Das FIS speichert keine kompletten Fingerabdrücke, sondern ermittelt die Daten charakteristischer Punkte der Fingerkuppe und legt diese verschlüsselt ab. Dies gewährleistet die Datensicherheit, da die gespeicherten Daten nur vom FIS verwertbar sind und man aus ihnen den Fingerabdruck nicht wieder reproduzieren kann (Bild 4). In jedem Fall empfiehlt sich vor der endgültigen Installation des FIS ein Test mit allen Personen, die das FIS nutzen wollen. Der Grund: Es gibt Personen, die keinen auswertbaren Fingerabdruck haben – entweder aus Veranlagung oder aufgrund von Abnutzungen durch bestimmte berufliche Tätigkeiten. Erkennt FIS, dass ein Finger über den Fingersensor (FIS Sensor) gestrichen wurde, so werden die automatisch berechneten Daten dieses Fingers mit den schon gespeicherten Daten verglichen. Findet FIS übereinstimmende Daten, löst das System die für diesen Finger hinterlegte Aktion aus. Jeder Vorgang kann auf Anwenderwunsch protokolliert werden. Der Export der Protokolldaten zu einem PC ist möglich. ■ de 17/2003 Gebäudetechnik Rauchfreihaltung von Sicherheitstreppenräumen Andreas Stöcklhuber Ein neues Sicherheitssystem eignet sich speziell zur Rauchfreihaltung von Sicherheitstreppenräumen, innen liegenden Treppenräumen in Hochhäusern, Fluren sowie Fluchtwegen in Tunnels. D Funktionsprinzip Das System erzeugt einen Überdruck in den zu schützenden Bereichen, z. B. in einem Treppenhaus oder einem Tunnel. Dadurch entsteht eine ausreichend hohe Geschwindigkeit der Luft am freien Querschnitt der Türe beim Öffnen. Dies verhindert das Eindringen von Rauch in den Schutzbereich. Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Helios, Villingen-Schwenningen Quelle: Helios Quelle: Helios as »Rauchschutz-Druck-Lüftungssystem« RDL von Helios, Villingen-Schwenningen, verhindert ein Eindringen von Rauch und giftigen Gasen in den sicherheitsrelevanten Bereich. Im Gegensatz zur Entrauchung ist bei diesem System ein risikoloses Passieren der Flucht- und Rettungswege möglich. Bild 2: Funktionsprinzip RauchschutzDruck-Lüftungssystem RDL Bild 3: Steuerschema eines Anlagenbeispiels Um eine Durchströmung zu gewährleisten, muss für eine sichere Abströmung gesorgt werden. Der nötige Überdruck darf nicht größer als 100 N bzw. 50 Pa sein, da sich sonst die Türen im Ernstfall nicht öffnen lassen. Die RDLDruckregelung erfolgt selbsttätig. Übersteigt der Druck den angestrebten Wert, öffnet die Druckklappe. Fällt der Druck im Raum (z. B. aufgrund offener Türen), schließt die Klappe mittels Federkraft – der Raum wird wieder mit dem Planungsvolumenstrom beaufschlagt. und 710, bzw. mit 10 000 m3/h und 20 000 m3/h. Das RDL-System besteht aus einem Axialventilator mit selbstregelnder Überdruckklappe als Bypass und lässt sich modular erweitern. Die einfache Anordnung reduziert den Installationsaufwand erheblich; eine Druckdifferenzmessung ist überflüssig. Programmübersicht Die Rauchschutz-Druck-Lüftungsgeräte von Helios gibt es in den Baugrößen 500 Alle Bestimmungen erfüllt Das Rauchschutz-Druck-Lüftungssystem RDL erfüllt die Rauchschutz-Druck-Anlagen-Bemessung nach DIN 18232-7 sowie die Rauchableitung, Rauchfreihaltung von Treppenräumen nach DIN EN 12101-6 und die Muster- bzw.- Landesbauordnung MBO/LBO. ■ Quelle: Helios DE-BUCHTIPP Herbert Schmolke Brandschutz in elektrischen Anlagen Praxishandbuch für Planung, Errichtung, Prüfung und Betrieb 324 Seiten, CD-ROM, 39,80 €, ISBN 3-8101-0143-5 Dieses Buch bietet Entscheidungshilfen für die Auswahl und Berechnung von Kabeln und Leitungen, für die Auswahl der Schutzeinrichtungen und Betriebsmittel sowie der Brandschottungen einschließlich des Funktionserhaltes von Sicherheitseinrichtungen. Besondere Aufmerksamkeit wird der neuen Musterrichtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen beigemessen. Zu bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-3 84, Fax (0 62 21) 4 89-4 43, E-Mail: [email protected] Bild 1: Montagebereite RDL-Einheit 30 de 17/2003 Gebäudetechnik Fachbetriebe auf neue Technik vorbereiten Neue Marktpotenziale durch Brennstoffzellen Josef von Stackelberg Die Brennstoffzellentechnik befindet sich in der Übergangsphase vom Labor zur Serienanwendung. Für Elektrohandwerker ergeben sich besonders im Bereich der stationären Anlagen Geschäftspotenziale. Für den fachgerechten Umgang mit der neuen Technik gibt es bereits eine Reihe von Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen. B is zur Serienreife der Brennstoffzellen muss das Handwerk die Zeit nutzen, sich auf die neue Technik vorzubereiten. Die Handwerkskammer Region Stuttgart hat ein Konzept vorgestellt, wie Fachbetriebe rechtzeitig für den Einsatz an den innovativen Wärme- und Stromerzeuger das notwendige Wissen erlangen können. Information und Qualifikation Bei der Präsentation einer Brennstoffzelle im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer erklärte Manfred Kleinbielen, Umweltberater Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Informationen der erwähnten Unternehmen und Institutionen der Kammer, die Zeit sei reif, die aufgeschlossenen Betriebe zu sensibilisieren. »Ziel der Unternehmer muss sein, die Brennstoffzellentechnologie in die Firmenstrategie einzubinden.« Dies setze allerdings einen Gesamtüberblick über Technik, Geräte und Einsatzmöglichkeiten voraus. Die Kammer plant deshalb Informationsveranstaltungen für Handwerk, Architekten und Bauherren. In einem zweiten Schritt sollen Fachbetriebe für die Installation, Wartung und Reparatur qualifiziert werden. »Wir wollen so zu einer zentralen Informations- und Ausbildungsplattform in der Region Stuttgart zum Thema Brennstoffzelle werden.« Interessant wird die Innovation u. a. für Elektrotechniker, Installateure und Heizungsbauer. Die Handwerkskammer Region Stuttgart wird in erster Linie als Anlaufstelle für die Fachleute aus dieser Region dienen, obwohl sich grundsätzlich auch Interessenten aus anderen Bereichen Deutschlands dort weiterbilden können. Es gibt aber auch weitere Aus- und Weiterbildungsstätten bzw. -institutionen, welche ebenfalls im Bereich der Brennstoffzellentechnik Veranstaltungen anbieten (Tabelle). Bedarfsprognosen und Serienreife Noch verfügen die Brennstoffzellengeräte nicht über die Serienreife, so dass sie derzeit keine Konkurrenz zur konventionellen Technik darstellen. Nach günsti- gen Wachstumsprognosen kann man jedoch bis 2010 mit einem Bedarf von ca. 100 000 Brennstoffzellengeräten pro Jahr in Deutschland rechnen. Kammerberater Manfred Kleinbielen: »Daraus ergeben sich bislang ungeahnte Marktpotenziale. Bis zur Markteinführung nutzen wir die Zeit. Uns geht es zunächst um die Beratungskompetenz der Betriebe, um Kunden gezielt über die Möglichkeiten informieren zu können.« Die Notwendigkeit, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen läge darin, dass das Handwerk als erster aus den Startlöchern komme, um die Marktchancen zu nutzen. Praxistests laufen auf vollen Touren Die Kooperation mit der Energie BadenWürttemberg AG (EnBW) und mit anderen Einrichtungen soll dazu dienen, den Betrieben solide Startbedingungen anbieten zu können. Die Brennstoffzelle im Bildungs- und Technologiezentrum gehört zu der kleinen Zahl von Anlagen in Deutschland, die in der derzeitigen Versuchsphase im Echtbetrieb läuft. Bereits im Dezember 2001 hat die EnBW ein Festoxid-Brennstoffzellenheizgerät des Herstellers Sulzer Hexis und damit die weltweit erste Anlage dieses Typs installiert. Aufbauend auf diesen Erfahrungen entwickelte die EnBW dann mit dem Produkt »CellPlus« ein Paket für die Hausenergieversorgung. ■ Kurse zur BSZ Veranstalter WBzU Weiterbildungzentrum Brennstoffzelle Ulm e.V. Ansprechpartner Herr Aigle Telefon 07 31 / 95 30 - 0 Homepage www.wbzu.de Bfe Bundestechnologiezentrum für Elektro-und Informationstechnik Oldenburg Hwk Handwerkskammer Region Stuttgart EAZ Elektro-Ausbildungszentrum Aalen e.V »EA NRW Energieagentur Nordrhein-Westfalen / TAW Technische Akadamie Wuppertal« Otti-Kolleg Herr Boy 04 41 / 3 40 92- 2 90 www.bfe.de Herr Schwarz 07 11 / 8 67 00 - 42 Herr Staudacher 0 73 61 / 95 80 - 0 Herr Nordmann 02 02 / 74 95 - 2 51 Frau Fuchssteiner 09 41 / 2 96 88 - 29 www.otti.de Veranstaltung Aus- und Weiterbildungsprogramme, kundenspezifische Seminare, Informationsveranstaltungen Weiterbildungsmaßnahmen www. Schulungen zur Verkaufshwk-stuttgart.de beratung, Technische Schulungen www.eaz-aalen.de Grundlagenseminare www.ea-nrw.de / www.taw.de Symposium: Erfahrungsberichte von Herstellern und Anwendern Fachforum »Brennstoffzellen« Es gibt bereits eine Reihe von Veranstaltungen und Maßnahmen zur Vorbereitung auf die neue Technik 32 de 17/2003 Gebäudetechnik Spannungsprüfer nach DIN VDE 0682-401 Andreas Stöcklhuber Spannungsprüfer nach neuer Norm Nach der neuen Norm hergestellter Spannungsprüfer fers hängt von der Einhaltung geltender Normen ab. Daher sollte man unbedingt darauf achten, nur Spannungsprüfer mit einem VDE/GSPrüfzeichen zu benutzen. D ie neue internationale Norm IEC/EN 61243-3 (DIN VDE 0682-401) »Zweipolige Spannungsprüfer für Niederspannungsnetze« löst alle bisherigen nationalen Normen ab. Die internationale Norm schafft und gewährleistet weltweit einheitliche Prüfkriterien, die Produktsicherheit auf hohem Niveau garantieren. Ein Spannungsprüfer gemäß neuer Norm IEC 61243-3 muss demzufolge u.a. folgende Bedingungen erfüllen: • Spannungsprüfer, die über keinen mechanischen Schutz der Kotaktelektroden oder über keine Drucktaster auf den Prüfgriffen verfügen, dürfen den maximalen Betriebsstrom von 3,5 mA AC oder 10 mA DC beim Anliegen der maximalen Nennspannung zu keiner Zeit überschreiten. Der Grund: Die Forderung der Einhaltung des maximalen Betriebsstromes bewirkt für den Menschen eine Reduzierung des Stromes auf ungefährliche Werte. Es ist von Nachteil, dass aufgrund des benötigten hohen Eingangswiderstands des Spannungsprüfers vorgetäuschte Spannungen angezeigt werden, die keine Energie freisetzen. Diese induktiven bzw. kapazitiven Spannungen (so genannte Blindspannungen) täuschen den Spannungszustand »Spannung vorhanden« vor und sind in der Praxis nicht erwünscht. • Bei Überschreiten des maximalen Betriebsstroms von 3,5 mA AC oder 10 mA DC müssen die blanken Kontaktelektroden einen Schutz gegen zufällige Berührung durch den Benutzer mit einem Schutz von IP 2X aufweisen, oder der Anzeigestromkreis muss durch einen in jeden Prüftaster eingebauten Drucktaster aktiviert werden können. Spannungsprüfer, welche die neue Norm erfüllen, bietet z.B. Benning unter der Bezeichnung »Duspol« an. Die neue Spannungsprüfer-Familie besteht aus den Geräten »Digital Plus«, »Analog«, »Expert«, »Master«, »Combi« und »Compact« (Bild). Durch Betätigung von zwei Membran-Drucktastern kann man die Messstelle mit einem Prüfstrom belasten, um störende induktive und kapazitive Spannungen zu unterdrücken. Die Lastzuschaltung verringert den Innenwiderstand des Spannungsprüfers, so dass die Messstelle mit einem maximalen Prüfstrom von Is ≤ 200 mA belastet wird. Dies hat den Vorteil, dass die Geräte die Spannungszustände »Spannung vorhanden« oder »Spannung nicht vorhanden« eindeutig anzeigen. Quelle: Benning Die Sicherheit eines Spannungsprü- Vibrationsalarm Bei den Duspol-Geräten »Digital Plus«, »Expert«, »Master« und »Combi« schaltet man durch Betätigung der zwei Membran-Drucktaster zur Lastzuschaltung zusätzlich einen Vibrationsmotor zu, dessen Vibrationsstärke proportional zur anliegenden Spannung ansteigt. Diese Spannungserkennung über einen Vibrationsalarm bietet dem Anwender eine sehr hohe Sicherheit. ■ Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Benning, Bocholt de 17/2003 33 Gebäudetechnik Photovoltaikanlage auf dem Flughafen München Josef von Stackelberg Große PV-Anlagen kommen in den Genuss der hohen Einspeisevergütung gemäß EEG, indem sie die Anlage in kleine Segmente splitten. Entsprechend umfangreich fällt die technische Ausstattung aus. D ie öffentliche Hand fördert nicht nur über zinsgünstige Darlehen die Errichtung kleiner PV-Anlagen. Durch die hohe Einspeisevergütung, welche das EEG (ErneuerbareEnergien-Gesetz) festlegt, entstehen während des Betriebes Gewinne für den Betreiber. Aus diesem Grunde splitten die Errichter von Großanlagen diese in viele kleine Teile, um die Einspeisevergütungen in Anspruch nehmen zu können. Dieses Modell kam auch bei der Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Terminal 2 des Flughafens München zum Tragen (Bild 1). Betreibermodell für die Anlage Die Solaranlage arbeitet mit einer Gesamtnennleistung von 457 kWp. Um die vom EEG genannte Obergrenze von 100 kWp sicher zu unterschreiten, teilen Josef von Stackelberg, Redaktion »de« Bild 1: Ausschnitt aus der PV-Anlage auf dem Terminal 2 des Flughafens München sich insesamt sieben Gesellschaften in den Betrieb der Großanlage. Die einzelnen Gesellschaften bestehen in der Rechtsform der GmbH & Co. KG, an denen sich auch Privatpersonen beteiligen. Die Projektleitung lag bei BP Solar als Generalunternehmer. Den Stahlbau der Tragekonstruktion übernahm MüllerOffenburg, die Verantwortung für die Elektrotechnik lag bei Pro Elektroplan. Dimensionen und Struktur Die Gesamtanlage besteht insgesamt aus 2856 einzelnen Modulen mit polykris- Bild 2: Die Wechselrichter vom Typ SMA Sunny Boy befinden sich unmittelbar unter den Modulen, um die gleichstromseitige Leitungsführung kurz zu halten 36 tallinen Zellen vom Typ BP Solar 3160 mit einer Einzelleistung von 160 Wp. Diese befinden sich auf sieben Reihen zu je 408 Laminaten. Die 133 Wechselrichter der Typen SMA Sunny Boy 2500 und 3000 befinden sich direkt unter den Modulen an der Stahlkonstruktion (Bild 2). Sie speisen die Wechselspannung in – ebenfalls dezentral angeordnete – Verteilerschränke ein (Bild 3). Von dort gelangt die elektrische Energie über zwei NSHV (Niederspannungshauptverteilungen) in das öffentliche Netz. ■ Bild 3: Dezentral angeordnete Verteilerschränke (auf der Rückseite der Installationswand angebracht) sammeln die Leitungen, um die Energie über zwei NSHV ins Netz einzuspeisen de 17/2003 Gebäudetechnik Mut zum Unbequemen Unser Land hat eine lange Aufbauund Wachstumsphase erlebt. Nach über einem halben Jahrhundert ist inzwischen allerdings vieles festgefahren und erstarrt. Allerorten wird über Reformen geredet – und das bereits seit einiger Zeit. Wenn es aber darum geht, wirklich etwas zu bewegen, ist bisher noch recht wenig geschehen. D er Staat braucht zuviel Geld, die Gesundheit ist zu teuer, die Wirtschaft lahmt in vielen Bereichen – zu hohe Abgaben, zu viele Vorschriften, zu langsame Entscheidungsprozesse. In diesem schwierigen Umfeld muss sich auch das Elektrohandwerk behaupten. Da ist es leicht, Grundsätzliches in Frage zu stellen. Ich denke hier an die aktuelle Diskussion um die Abschaffung des Meisterbriefes und bin der Meinung, dass dies nicht der richtige Weg ist, mehr Dynamik in die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks zu bringen. Vielmehr glaube ich, dass es auf den Mut des Einzelnen ankommt, in der Wirtschaft ebenso wie in der Politik und in der Gesellschaft. Was ich unter diesem Mut zum Unbequemen verstehe, möchte ich in zehn Punkten verdeutlichen. mühungen müssen noch stärker werden, um wirklich etwas zu bewirken, denn die Besitzstandsverteidigung der starken Interessengruppen macht sich mehr denn je bemerkbar. Außerdem kosten unproduktive staatliche Verwaltungsarbeiten und einengende Vorschriften Zeit und Geld. Solche Bremsen können wir uns nicht leisten. 2) Mut zur Selbständigkeit Machen Sie mit, die Basis zu verstärken. Halten Sie Ausschau nach Talenten – diese sind oft schon unter den Lehrlingen. Passen Sie auf diejenigen auf, die gescheite Fragen stellen, die mitdenken, Probleme zu vereinfachen versuchen und auch über die Zeit hinaus in der Werkstatt bleiben. Aber der Staat darf nicht bremsen. Gute Rahmenbedingungen und Anreize schaffen sind eine wesentliche Voraussetzung. 3) Mut zum Nein-Sagen, auch gegenüber Geschäftsfreunden Der Kampf um den letzten Rabattpunkt ist auf Dauer keine erfolgreiche Strategie. Viel wichtiger sind die eigene Leistung, zuverlässige Qualität und die Service-Bereitschaft. Wenn dieser Gesamtrahmen stimmt, wird der Geschäftsfreund auch einmal ein Nein akzeptieren. 4) Mut zur Weiterbildung 1) Mut zum Einfachen Wir müssen einfacher denken und handeln, wenn wir effizient sein wollen. Die zupackende Einfachheit der Gründerjahre dieser Republik ist verschwunden. Alles ist komplizierter geworden, die Bürokratie, die Gesetze, die Durchführungsverordnungen, die Organisationen und das Zusammenleben. Dieser Trend zur Verkomplizierung und damit gegen einfache und effiziente Abläufe hält bis heute an. Positive Ansätze sind zwar in der Politik vorhanden – vor allem bei einigen Bundesländern, die ja vieles vereinfachen müssen, um handlungsfähig zu bleiben – aber die BeDr. Oswald Hager, Geschäftsführender Gesellschafter der Hager Gruppe de 17/2003 Wer rastet, der rostet. Wer Veränderungen bewirken will, muss sich zuerst selbst ändern. Wer andere führen will, muss Beispiel geben und sich am Selbstgesagten messen lassen. Endlich sind hier auch alle Parteien und Politiker einig: Wissen, Können, Verhalten sind wohl die wichtigsten immateriellen Ressourcen im Zeitalter der immer rascher voranschreitenden Globalisierung. 5) Mut zum Engagement für die Jugend Zukunftsgestaltung heißt Jugendgestaltung. Die Jugend bestimmt morgen die Rahmenbedingungen für die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Wenn wir von der Überlegenheit der Quelle: Hager Oswald Hager Dr. Oswald Hager: »Nur der Kampf um den letzten Rabattpunkt ist auf Dauer keine erfolgreiche Strategie. Viel wichtiger sind die eigene Leistung, zuverlässige Qualität und die ServiceBereitschaft.« freien und sozialen Wirtschaftsordnung überzeugt sind, dann bringen wir sie doch der Jugend in geeigneter Form näher. Das beginnt bei den eigenen Kindern und führt über die Schulen in die Betriebe. Hier beinhaltet unternehmerisches Handeln in besonderem Maße auch Gesellschaftliche Verantwortung. Deshalb lohnt sich auch das Schaffen von Arbeitsplätzen, denn arbeitslose Jugendliche sind für alle untragbar. Jeder willige Jugendliche muss eine Lehrstelle finden können. 6) Mut zur Qualität Qualitätsbegriffe wie solide, zuverlässig, genau, haltbar oder sauber waren immer im Handwerk zuhause und sind hier auch noch anzutreffen. Fassen wir das Wort Qualität nicht zu eng, und beziehen wir es nicht nur auf das Produkt, sondern auch auf die Leistung generell, auf den Stil, die Aussage, die Zusammenarbeit und das Verhalten. Wir können uns damit differenzieren und Akzente setzen. Im nationalen und internationalen Wettbewerb ist der umfassende Leistungsfaktor Qualität ein sicheres Standbein und prägendes Element der individuellen Unternehmenskultur. Wenn auch die Weiterentwicklung der Technik zu höherer Produktivität und Zeitersparnis beim Elektrohandwerk führt, sollten wir ständig daran arbeiten, das »Qualitätsstandbein« noch wetterfester zu machen. 39 Gebäudetechnik 7) Mut zur Arbeit und zur Leistung 9) Mut zum politischen Engagement Nur derjenige kann ermessen, was Arbeit bedeutet, der im Krankenbett liegt – und vielleicht nie mehr aufstehen kann; oder derjenige, der unverschuldet arbeitslos ist und keine Arbeit findet. Hier müssen einige Politiker und Funktionäre gründlich umdenken und nach Wegen suchen, das Nicht-Arbeiten-Wollen in Zukunft nicht mehr so leicht zu machen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes unsozial, wenn clevere und gesunde, sogenannte Arbeitslose 68 % Arbeitslosenunterstützung kassieren und mehr als den Rest auf 100 % hinzuverdienen. Die Arbeitsmarktsituation hat sich immer weiter verschlechtert. Doch trotz steigender Arbeitslosenzahl und Überforderung der Sozialsysteme sind viele Verbandsfunktionäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht willens, der Agenda 2010 zuzustimmen. Auch wenn den von der Regierung geplanten Maßnahmen noch weitere Schritte folgen müssen, würde die Erleichterung der Kündigungsmöglichkeiten gerade im Handwerk zu Neueinstellungen führen. Das bereits erwähnte Besitzstandsdenken maßgebender Gewerkschaftsfunktionäre verhindert bislang die unerlässliche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Was wir brauchen, sind neue Arbeitsplätze, Steuersenkungen und Einsparungen bei den zu hohen staatlichen Sozialausgaben. Ein hoher Prozentsatz der Parlamentarier sind im öffentlichen Dienst beschäftigt. Das entspricht nicht dem Querschnitt unserer Berufsgruppen, obwohl der steigende Bürokratieaufwand immer mehr Beschäftigte anzieht. Ich weiß, dass relativ viele Unternehmer politisch nicht sehr begabt sind, dass sie keine große Freude am Debattieren und Diskutieren haben. Das Reden zum Fenster hinaus liegt ihnen auch nicht; sie möchten Konkretes schaffen. Wir sollten aber trotzdem den Mut haben, entweder selbst über die aktive politische Arbeit mitzubestimmen oder dafür zu sorgen, dass fähige Mitarbeiter der Unternehmen für diese Aufgabe freigestellt werden. Diese Arbeit beginnt ja schon in der Gemeinde; man muss nicht gleich nach Berlin gehen. Springen wir über unseren eigenen Schatten, bedenken wir, dass der Sachkenner aus eigenem Erleben kein Profi, Dialektiker oder Rhetoriker sein muss. 8) Mut zum überbetrieblichen Engagement Oft höre ich von Kollegen, dass einfach die Zeit fehlt, sich noch außerhalb des Betriebes zu engagieren. Meine Antwort: Das Abseitsstehen; diesen Luxus können wir uns nicht mehr leisten. Es gibt immer noch Institutionen, die nützliche und erkennbare Leistungen bringen. Die Werteschöpfer aller Branchen – samt ihren Mitarbeitern – sind es, die durch ihre Arbeit und Steuerzahlung erst die finanziellen Voraussetzungen für die staatlichen Sozialausgaben schaffen. Was liegt also näher, als ihr Gewicht in die Waagschale zu legen, um die Finanzmittel gezielter zu verteilen und die wirklich Bedürftigen nicht zu vergessen. Wir müssen verhindern, dass die jetzige Generation auf Pump der nächsten lebt und ihr Berge von Schulden hinterlässt. de 17/2003 10) Mut zum Mut Dieser Wunsch geht an die Verantwortlichen, die durch ihr politisches Wirken unsere Rahmenbedingungen schaffen, erweitern oder verändern. Wir brauchen mehr Vertrauen in die schöpferischen Kräfte der sozialen Marktwirtschaft und die Überzeugung, dass eine möglichst große Zahl mündiger Bürger und Werteschöpfer bessere Entscheidungen treffen als einige wenige in Amtsstuben, weit ab vom »Schuss«. Meine Bitte: Nehmen Sie meinen Beitrag so, wie er gemeint ist, ohne Schminke und höfliche Verbeugung. Brauchen wir noch deutlichere Sachzwänge von außen, um nachzudenken, was und wie wir unsere gemeinsame Zukunft gestalten wollen, können oder müssen? Ist es nicht notwendig, Ideologien und Emotionen zugunsten von Vernunft und Verstand bei wichtigen Entscheidungsprozessen auf ein vertretbares Maß zurückzunehmen und einfach nüchtern und mutig zu handeln? ■ 41 Elektroinstallation Betriebssicherheitsverordnung umsetzen Was ist wichtig? Dieter Seibel Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) ist Ende letzten Jahres in Kraft getreten. Um den Mitgliedsunternehmen die Umsetzung der Verordnung zu erleichtern, führte die Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE) am 12. und 13. Juni 2003 in Dresden ein branchenübergreifendes Fachsymposium durch. D er Hauptgeschäftsführer der BGFE, Olaf Petermann, wies während seines Eröffnungsreferates ausdrücklich darauf hin, dass die BetrSichV in der betrieblichen Praxis nur dann sinnvoll einsetzbar ist, wenn die Verordnung von einem praxisgerechtem Regelwerk ausgefüllt wird. Dies gelte insbesondere unter Berücksichtigung der schon eingeführten und bewährten berufsgenossenschaftlichen Regelwerke. Nur so sei ein kontinuierlicher Arbeitsschutz auf Dauer zu gewährleisten. Zu schaffende Voraussetzungen Der Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, Norbert Barz, informierte über die Neuordnung des staatlichen Arbeitsschutzrechts. Der Gesetzgeber sieht unterschiedliche Rechtsverordnungen vor, die die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln umschreiben sowie Regelungen zur Gestaltung und sicherheitstechnischen Festlegung von Anlagen und Betriebsstätten. Das Thema Bereitstellung bzw. die Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer erfasst bereits der Anwendungsbereich der BetrSichV (Kasten). Für bauliche Einrichtungen sowie für elektrische Anlagen fehle noch eine Rechtsverordnung (z. B. für Arbeitsstätten), die dann in das staatliche Arbeitsschutzsystem einzubinden sei. Die nachfolgenden Referenten betonten einhellig, dass die gesetzlichen VorDipl.-Ing. Dieter Seibel, Fachbereichsleiter Elektrotechnik, BGFE, Köln 42 gaben nur dann Erfolg versprächen, wenn eindeutige und konkrete technische Regeln für die jeweiligen Rechtsvorschriften vorliegen würden. Grundsätzliche Möglichkeiten zur Einbindung berufsgenossenschaftlicher Vorschriften und Regeln in das geplante staatliche Arbeitsschutzsystem erläuterte Norbert Krause, leitender technischer Aufsichtsbeamter der BGFE. Die dafür notwendige berufsgenossenschaftliche Vorarbeit sei bereits erbracht. Anhand der geplanten Unfallverhütungsvorschrift »Elektrische Gefährdungen« (BGV A2) skizzierte Helmut Gothsch, Leiter Fachausschuss Elektrotechnik der BGFE, die mögliche Rolle berufsgenossenschaftlicher Unfallverhütungsvorschriften. Er verwies auch auf noch vorhandene Regelungslücken zur sicheren Durchführung elektrotechnischer Arbeiten. In der darauf folgenden Diskussion der Teilnehmer mit den Fachreferenten blieb jedoch offen, welche verbindlichen Hilfsmittel (Regeln und Normen) dem Unternehmer und seinen Mitarbeitern im Tätigkeitsfeld elektrotechnischer Arbeiten künftig zur Verfügung stehen. Entsprechende Festlegungen und Regelungen müssen die zuständigen Gremien (z. B. BMWA, Berufsgenossenschaften) umgehend vorlegen. Einführung der BetrSichV Im zweiten Schwerpunkt der Fachveranstaltung ging es um verschiedene technische und organisatorische Umsetzungsmodelle zur BetrSichV. Hierbei stellten INHALT DER BETRIEBSSICHERHEITSVERORDNUNG Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften § 1 Anwendungsbereich § 2 Begriffsbestimmungen Abschnitt 2 Gemeinsame Vorschriften für Arbeitsmittel § 3 Gefährdungsbeurteilung § 4 Anforderungen an die Bereitstellung und Benutzung der Arbeitsmittel § 5 Explosionsgefährdete Bereiche § 6 Explosionsschutzdokument § 7 Anforderungen an die Beschaffenheit der Arbeitsmittel § 8 Sonstige Schutzmaßnahmen § 9 Unterrichtung und Unterweisung § 10 Prüfung der Arbeitsmittel § 11 Aufzeichnungen Besondere Vorschriften für überwachungsbedürftige Anlagen § 12 Betrieb § 13 Erlaubnisvorbehalt § 14 Prüfung vor Inbetriebnahme § 15 Wiederkehrende Prüfungen § 16 Angeordnete außerordentliche Prüfung § 17 Prüfung besonderer Druckgeräte § 18 Unfall- und Schadensanzeige § 19 Prüfbescheinigungen § 20 Mängelanzeige § 21 Zugelassene Überwachungsstellen § 22 Aufsichtsbehörden für überwachungsbedürftige Anlagen des Bundes § 23 Innerbetrieblicher Einsatz ortsbeweglicher Druckgeräte Abschnitt 4 Gemeinsame Vorschriften, Schlussvorschriften § 24 Ausschuss für Betriebssicherheit § 25 Ordnungswidrigkeiten § 26 Straftaten § 27 Übergangsvorschriften Anhang 1: Mindestvorschriften für Arbeitsmittel gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 2 Anhang 2: Mindestvorschriften zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Benutzung von Arbeitsmitteln Anhang 3: Zoneneinteilung explosionsgefährdeter Bereiche Anhang 4: A) Mindestvorschriften zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigen, die durch gefährliche explosionsfähige Atmosphäre gefährdet werden können B) Kriterien für die Auswahl von Geräten und Schutzsystemen Anhang 5: Prüfung besonderer Druckgeräte nach § 17 de 17/2003 Elektroinstallation die Referanten spezifische Gefährdungsmerkmale vor, sowohl in der elektrotechnischen Groß- und Serienfertigung als auch in Klein- und Mittelbetrieben – speziell im Bau- und Montagebereich. Verfahrenshinweise zur Durchführung betrieblicher Gefährdungsbeurteilungen im elektrotechnischen Bereich (Elektrohandwerk) vervollständigten den praxisbezogenen Vortragsblock. Der dritte Vortragsblock bezog sich inhaltlich auf die Befähigung und Qualifizierung der im Bereich der Elektrotechnik tätigen Mitarbeiter sowie auf sinnvolle und praxisnahe Festlegungen zur Prüffrist für elektrische Betriebsmittel/Arbeitsmittel gemäß BetrSichV. Burkhard Schulze, Bundesbeauftragter des ZVEH, stellte hierzu die »Neuordnung der Elektroberufe« und die dazu notwendigen ergänzenden Ausbildungskonzepte für das Elektro-Handwerk vor. Im Abschlussreferat wurden Maßnahmen und Möglichkeiten zur Festlegung von Prüffristen für elektrotechnische Arbeitsmittel (z.B. handgeführte elektrische Betriebsmittel) vorgestellt. Gemäß BetrSichV sind Art und Umfang der Prüfungen durch »befähigte Personen« festzulegen und die zulässigen Prüffristen unter Berücksichtigung der Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln. Über die künftige Verfahrensweise der elektrotechnischen Prüfungen sowie über den Qualifizierungsstand der »befähigten Personen« im Elektro-Handwerk berichtet »de« in Kürze. ■ de 17/2003 43 Elektroinstallation Verteilungssysteme für Energie und mehr Lösungsvielfalt nach Norm Hans J. Rübsam Ständig steigt der Bedarf an elektrischer Energie. Die Ansprüche an den Schutz und die Sicherheit des Menschen wachsen. Immer mehr elektronische Funktionen halten Einzug in Quelle: Weber Schaltanlagen und Stromverteilungen. Anhand einer Schaltanlagenreihe erläutert der Beitrag, wie zukunftsorientierte Verteilungssyste- me aussehen sollten, die diesen Anforderungen gerecht werden. V om Investitionsmittelanteil zur Stromversorgung der Endverbraucher entfallen etwa 60 % auf die Niederspannungsebene. Eine effektive Entwicklung, Konstruktion, Planung und Herstellung von NiederspannungsSchaltanlagen und -Verteilersystemen sind somit von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Die bisher im Verteilerbau üblichen Techniken befinden sich derzeit im Umbruch. Im Vordergrund stehen hierbei: • Bedienungskomfort und Personensicherheit, • optimale Anpassungsfähigkeit an den Bedarfsfall, • hohe Zuverlässigkeit durch Typprüfungen entsprechend vorgegebener Bestimmungen, • Zwang zur weiteren Rationalisierung durch Vermeidung mechanischer und lohnintensiver Arbeiten in Planung und Ausführung sowie • internationale Vorschriften, Normen und Bestimmungen, die stärker berücksichtigt werden müssen. Hersteller von Betriebsmitteln für Niederspannungsanlagen müssen sich also auf ein marktgerechtes – d. h. auch europäisch bzw. international orientiertes – Angebot einstellen. Eine zukunftsorientierte einsatz- und anwendungsbezogene Systemnormierung führt dabei über entsprechende konstruktive Festlegungen zu optimal sicherheitstechnischen sowie wirtschaftDipl.-Ing. Hans J. Rübsam, beratender Ingenieur, Meerbusch 44 Bild 1: Niederspannungs-Energieverteilung kombiniert mit Automatisierungs- und Datentechnik sowie innenliegenden Türen mit einem Türöffnungswinkel von ≥ 180 ° lichen Lösungen für den internationalen Markt. Dort wo Planer und Errichter bisher auf individuell zugeschnittene und nur einmalige Lösungen setzten, verwenden sie heute häufiger normierte, universelle Systembaugruppen. Dabei können sie sogar auf »funktional gestylte Ausführungen« zurückgreifen. Grundlagen und Anforderungen Es gibt heute sehr unterschiedlichen Anwendungsgebiete und Einsatzanforderungen. So müssen z. B. Laien Verteilungen bedienen. Häufig besteht die Forderung Daten- und Kommunikationstechnik sowie Energieverteilung mit einem Betriebsstrom von bis zu 6300 A gemeinsam in einem Schaltschrank unterzubringen. Hierfür benötigt der Planer unterschiedliche Geräte- und Baugruppenkombinationen, für die es in der Baubestimmung nach EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) zugehörende Ausführungskategorien gibt. DIN 43660 legt für die Außen- und Innenabmessungen sowie die diversen Montage- und Befestigungsebenen bei Schaltschranksystemen das Rastergrundmaß von E = 25 mm fest. Für den Einsatz innerhalb von Niederspannungs-Schaltanlagen und Systemen der Prozess-, Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie bei modularen Energieverteiler-Systemen regelt DIN 41488 Teil 2 die Außenabmessungen. Im Bereich der NiederspannungsInstallations- und -Energieverteilersysteme in den unterschiedlichsten Leistungsstufen hat sich die DIN 43870 Teil 2 mit den vorgegebenen Innenabmessungen – den so genannten Funktionsflächen – durchgesetzt. Genormte Vielfalt Niederspannungs-Schaltanlagen Niederspannungs-Verteileranlagen Steuerungen einschl. Elektronik Installations- und Energieverteiler Zählerplätze und Anschlussräume DIN 41488 Teil 2 DIN 43870 Teil 2 B H T B Bi H Hi 400 2000 300 350 250 2 000 1800 600 2200 400 600 500 2 200 2 100 800 500 850 750 1000 600 1100 1000 1200 800 1350 1250 1400 1600 1500 1600 70 verschiedene Typen 48 verschiedene Typen T 300 400 600 800 Außenabmessungen von Niederspannungs-Schaltanlagen und -Verteilern de 17/2003 Elektroinstallation Die Außenabmessungen der Schränke sind mit Ausnahme der Tiefe aufgrund der äußeren Gerüstabmessungen und der zu berücksichtigenden Grundnorm DIN 43660 um 100 mm größer als die lichten Innenabmessungen (z.B. Innen: 500 mm und Außen: 600 mm). Auf Grundlage der zwei unterschiedlichen Baureihen gemäß Tabelle ergeben sich mehr als 100 unterschiedliche Schaltschranktypen. Planer, Betreiber und Errichter stellen daher an die Schaltanlagen- und Verteilersystemhersteller die Forderung nach einem einfachen, universell anwendbaren, kostengünstigen und äußerst betriebssicheren Schaltanlagensystem. Dieses soll alle technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte gleichermaßen berücksichtigen (Bild 1). Stromverteilungssystem – flexibel und ausbaufähig Anhand des Schaltanlagensystems »Promes« der Weber AG, Holland, betrachten wir im Folgenden die hier umgesetzten, zuvor beschriebenen Forderungen. Promes steht für Professionelles modulares Energieverteiler-System, einer Baureihe für Nennstrom-Bereiche von 63 A bis 6300 A. Dieses System stellt der Hersteller in Deutschland voraussichtlich zur Hannovermesse 2004 vor. Einige markante Merkmale dieser Baureihe sind z.B.: • Die konsequente Berücksichtigung des modularen Aufbauprinzips im Rastergrundmaß von 250 mm x 150 mm (B x H) nach DIN 43870 Teil 2. • Es gestattet bei der Verwendung der Schaltschrankbaureihen S (Installationsverteiler) oder MES (Energieverteiler) die freie Wahl von Einsatz, Anwendung, Bauform, Innenausbau und Bedienungskomfort entsprechend den geforderten Betriebs- und Umgebungsbedingungen. • Festgelegte Standardabmessungen und Ausstattungsmerkmale, ein flexibles und anpassungsfähiges Ergänzungsprogramm sowie ein praxisgerechtes Systemzubehör sind die Voraussetzungen für ein marktkonformes und preiswertes Angebot. • Der Planer bzw. Errichter kann auf die verstärkte Kundenforderung reagieren und neben dem Standardangebot – d.h. die klassische Schaltschrankbestückung – auch elektronische Betriebsmittel innerhalb von Stromverteileranlagen unterbringen. • Individuelle Ausstattungsvarianten zur Erweiterung des Anwendungsbereiches, also für Sondereinbauten, auch mit speziellen Abmessungen im Raster von 25 mm nach DIN 43660 und besonderer Farbgebung von Systemgruppen, z.B. für unterschiedliche Versorgungsbereiche. • Individuelle geometrische Anpassungen an Höhe, Breite und Tiefe der äußeren Umhüllung (Schaltschrank) im Raster von 100 mm nach DIN 41488 Teil 2. Ein Universalaufbau für viele Anwendungen Besonders die beiden letztgenannten Punkte bringen dem Kunden Ersparnisse an Platz, Zeit und Geld. So profitieren alle Beteiligten – d.h. Planer, Errichter und de 17/2003 Elektroinstallation Quelle: Weber anwendungen und Sonderabmessungen Betreiber – von praxisgerechten und bei den kostengünstigen Lösungen. • Schaltschrank-Systemen im Raster von Das Promes-System ist für alle Leis100 mm sowie tungsebenen von Unterverteilern 63 A • einzubauenden Funktionseinheiten im bis zum Hauptverteiler bis 6300 A einRaster von 25 mm setzbar. Die Universalität resultiert aus zu (Bild 2). der Kombination von fabrikfertig typgeMit Hilfe so genannter Additiv-Bauprüften Schaltgeräte-Systembaugruppen gruppen kann der Anwender zusätzlich (Funktionseinheiten), welche auf einen eigene Schaltgeräte- bzw. Betriebsmitteleinfachen, hochstabilen inneren ProfilKonfigurationen in einem ausgewogerahmen montiert werden. So lassen sich nen technischen und wirtschaftlichen neben den Stromverteilersystemen in Verhältnis zusammenstellen. unterschiedlichen Leistungsstufen z.B. Felder für • Blindleistungskompensation, Personenschutz und Schutz • Anlagen der Steuerungs-, Automatisiegegen zu hohe Erwärmung rungs-, Daten- und Kommunikationstechnik, An Schranksysteme werden unterschied• Anlagen im Bereich der Heizungs-, liche Anforderungen gestellt. Sie dienen Klima-, Lüftungstechdem Schutz gegen direktes nik oder Berühren von außen (Per• Brandmeldeanlagen sonenschutz), aber auch mühelos untereinander dem Schutz der im Schrank kombinieren. Das äußere eingebauten Komponenten. und innere ErscheinungsDen besten Schutz vor mebild verfügt hierbei über chanischer Beschädigung das gleiche Design (Bild 1 Bild 2: Installationsund einer zu hohen Wärsowie Bild 2). Eine solche verteiler der Baureihe mebelastung der eingebauSystemlösung lässt auf- PMI – z. B. als Unterten Betriebsmittel bietet der grund einer modularen verteiler in Wand- oder Stahlblechschrank. Neben Aufbautechnik Sonder- Standausführung der mechanischen Stabilität bei entsprechenden Materialstärken von 1,5 mm gewährleistet gerade Stahlblech eine ideale Wärmeabstrahlung über die Oberfläche des Schaltschrankes nach außen durch einen günstigen Wärmedurchgangskoeffizienten »k«. Den Schutz gegen direktes Berühren, Fremdkörper und Wasser legen die Bestimmungen EN 60529 bzw. VDE 0470 Teil 1 fest. In den meisten industriellen Anwendungsfällen reicht die Schutzart IP 41 völlig aus. Sie bietet neben dem Schutz gegen Fremdkörper > 1 mm und Tropfwasser aus senkrechter Richtung den enormen Vorteil einer Durchzugsbelüftung über die Öffnungsschlitze der Verkleidungen. Ein Luftspalt von nur 0,5 mm (< 1 mm) bietet hierbei eine zusätzliche Lüftung mit Querschnitten von 1400 mm2 bis 2800 mm2. Somit erübrigen sich häufig Lüftungskiemungen. Gerade bei hohen Außentemperaturen in den heißen Sommermonaten und anschließend kühlen Nächten – ggf. zusätzlich nachts abgeschaltete elektrische Anlagen – bildet sich aufgrund hoher Temperaturschwankungen bei »dichten« Schränken in der Schutzart ≥ IP 54 sehr schnell Kondenswasser. Der »dichte« Schrank gewährt keinen Druckausgleich. Häufig setzen Planer Schalt- Elektroinstallation schränke der Schutzart IP 54 ein, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob dies wirklich nötig ist. Da wo es möglich ist, sollten Planer besser Schränke der Schutzart mit IP 41 wählen, um so Kondenswasserbildung wirkungsvoll zu verhindern. Der Einsatz von Schaltschränken in der Schutzart IP 41 stellt somit in den meisten Fällen ein Optimum an Zuverlässigkeit dar. Strom- und Verteilschienen bohrungslos anschließen Stromschienen- und Verteilschienensysteme gehören zu den wesentlichen Baugruppen einer Energieverteileranlage; sie bestimmen die Kurzschlussfestigkeit und damit die Betriebssicherheit einer Niederspannungs-Schaltgerätekombination. Das Promes-Programm bietet hier • fabrikfertige Baugruppen und Einzelteile zur Selbstmontage, • typgeprüfte Ausführungen nach VDE 0660 Teil 500 (TSK) bzw. EN 604391, die ohne Vorschalten einer Kurzschlussschutzeinrichtung (Sicherung) kurzschlussfest sind, • Dauertemperaturbeständigkeit bis über 140 °C sowie • bohrungslose Anschlusstechnik an beliebiger Stelle. Für eine Selbstmontage sind keine speziellen Werkzeuge oder Lehren erforderlich. Die seriell vorgefertigten, typisierten Bauteile sind in der Kombination typgeprüft. Der Anwender kann sie – unter ausschließlicher Verwendung dieser Teile – in Energieverteilanlagen nach VDE 0660 Teil 500 (TSK) bzw. EN 40439-1 mittels vorgegebener Bauanweisung einsetzen. Hierfür muss er keine weiteren Typprüfungen oder Berechnungen durchführen. Das modulare Stromschienensystem der Baureihe Promes für Nennströme von 400 A bis 4500 A lässt sich in 1-, 2-, 3- und 4-poliger Ausführung einschließlich des dazugehörigen PE-/N-Systems zusammenstellen (Bild 3). Hierfür gibt es Kupferschienen-Abmessungen von 2 x (20 mm x 10 mm) bis 3 x (120 mm x 10 mm), erweiterbar auf 6300 A mit 4 x (120 mm x 10 mm). Ein unabhängiges Hochstrom-Prüflabor führte die Typprüfung dieser Stromschienen gemäß VDE 0660 Teil 500 bzw. EN 60439-1 durch. Hiebei wies es die Stoßkurzschluss- und der Kurzzeitstromfestigkeit nach. Der Anwender kann die Ergebnisse durch die mitgelieferten Test- berichte nachweisen. Die Angaben zur Bemessungskurzzeitstromfestigkeit beziehen sich auf den Effektivwert des Stromes (in kAeff) für eine Zeit von 1 s. Somit stehen dem Anwender dynamisch feste Schaltanlagen-Ausführungen für Stoßkurzschlussströme bis 220 kA Scheitelwert zur Verfügung. Bei der Bemessungskurzzeitstromfestigkeit gewährleistet das System Effektivwerte bis 100 kAeff. Sichere und einfache Montage Durch den Einsatz tiefenverstellbarer Absenkbügel ist in Verbindung mit den Standard-Montageplatten der Einbau von Schaltern, Schützen oder sonstiger Geräte und Sonderbetriebsmittel hoher Einbautiefe in Stufen von 3,75 mm bis auf 80 mm ab Oberkante System-Tragschiene möglich. Besonderer Wert wurde dabei auf die einfache und sichere Handhabung schwerer Schaltgeräte-Systembaugruppen und Funktionseinsätze gelegt. Diese kann der Anwender von vorne einhängen und anschließend festschrauben. Die Entwickler und Konstrukteure des Verteilersystems stellten die Wartungsfreundlichkeit in den Vordergrund. Alle Anschlüsse an Stromschienen und Schaltgeräten sind grundsätzlich von vorne zugänglich, also niemals durch Geräte oder Baugruppen »verbaut«. Dies gilt ebenso für Schaltfelderweiterungen sowie deren zugehörige Stromschienenkupplungen und -verbindungen. Personenschutz beim Einsatz unterschiedlicher Schaltgeräte Zu den Standard-Systembaugruppen gehören Leistungsschalter, Lasttrennschalter mit und ohne Sicherungen, NH-Sicherungs-Lasttrennschalter in Horizontaloder Vertikal-Bauweise sowie normierte, auf DIN-Tragschienen aufschnappbare Kleinleistungs-Schaltgeräte wie Leitungs-, Fehlerstrom- und Motor-Schutzschalter bis 63 A sowie 3-polige D-SicherungsStreifenelemente für den Einsatz von Bild 4: Traggerüst nimmt schwere Systembaugruppen auf Sicherungsschmelzeinsätzen bis 63 A (Bild 4). Aber auch individuelle, kundenspezifische spezielle Funktionsbaugruppen, z. B. Elektronik-Steuerungseinheiten oder Sonder-Gerätekombinationen müssen sich innerhalb eines Schaltschranksystems unterhalb einer hierzu speziell geschaffenen Abdeckplatte berührungsgeschützt unterbringen lassen – und das bei gleichem äußeren Design (Bild 5). Mit Promes stellt der Hersteller eine Berührungsschutz-Abdeckplattentechnik vor, dessen hohe Universalität aus der Kombination von gelängten Seitenstreben mit den vier Eckstücken und der Abdeckplatte resultiert. Diese werden, nachdem sie glatt und gratfreien zugeschnitten wurden, zueinander gesteckt und »punktuell« verklebt (Bild 6). Somit nimmt das multifunktionale Seitenstrebenprofil zusammen mit den Eckstücken jede Art von Abdeckplatte auf. Die wesentlichen Merkmale der Abdeckplatten sind: • unterschiedliche Werkstoffe (z.B. ABS, Polystrol oder Polycarbonat), • wahlweise in brandfester Ausführung (Polyester), • unterschiedliche Farben, z. B. zur Kennzeichnung von Netzsystemen, Anlagen- Bild 5: Individuelle Ausstattungsvarianten durch Farbgestaltung Quelle: Weber Bild 3: StromschienenAnschlusstechnik mit Zubehör Quelle: Weber Quelle: Weber Elektroinstallation Quelle: Weber Elektroinstallation Bild 7: Werkzeugverschluss mit kombinierter, schutzisolierter Plombierung – eignet sich auch als Handgriff im geöffneten Zustand funktionen oder Anwendungsbereichen, • transparente Ausführung zur speziellen Beobachtung bzw. Sichtkontrolle und Wartung kritischer Schalt- und Schutzfunktionen sowie • verschiedene Sonderabmessungen im 25-mm-Raster. Ein Werkzeugverschluss übernimmt die Schnellbefestigung der Berührungsschutz-Abdeckplatte. Deren Arretierung erfolgt durch Eindrücken von Hand. Dies verursacht eine Drehung von 90°, wobei die Abdeckplatte durch eine im Verschluss integrierte Federung angepresst wird (Bild 7). Der Anwender kann alle Abdeckungen jederzeit plombieren. Der Verschluss dient gleichzeitig – im geöffneten Zustand – als Abdeckplatten-Griff für eine optimale Handhabung der Abdeckplatte. Der Berührungsschutz gewährleistet entsprechend VDE 0660 Teil 514 / BGV A2 die hohe Schutzart IP 3X. Fazit Das vorgestellte Schranksystem erfüllt die eingangs beschriebenen heutigen Anforderungen an Energieverteilungssysteme. Die konsequente Durchführung des modularen Aufbauprinzips im Raster-Grundmaß von 25 mm nach DIN 43660 sowohl im elektrotechnischen als auch im mechanischen Bereich gestattet Planern, Errichtern und Betreibern die freie Wahl der Außenbzw. Innenabmessungen entsprechend der gültigen DIN-Norm. Diese freie Festlegung der Ausführungsform, des Innenausbaues und des Bedienungskomforts erfüllt dennoch ohne Einschränkung die geforderten Betriebs- und Umgebungsbedingungen. Mittels des modulare Aufbaus lassen sich – zusätzlich zu den elektrischen – unterschiedlichste elektronische Betriebsmittel der Mess- und Automatisierungsund Kommunikationstechnik innerhalb eines Schrankfeldes bzw. einer Schaltschrank-Kombination anordnen. ■ de 17/2003 Quelle: Weber Bild 6: Berührungsschutz-Abdeckplatten Informationstechnik MHP – Multimedia Home Platform Der einheitliche Standard für einen offenen Markt ist im Regelbetrieb »on air« Roland M. Stehle Das digitale Fernsehen kommt in Deutschland erst jetzt auf Touren. Ein Grund dafür sind sicherlich die unterschiedlichen Techniken und Boxen, die in der Vergangenheit im Angebot und in der Diskussion waren. Was waren die Ansätze für die MHP-Entwicklung? Wie sieht das Konzept MHP heute aus? F älschlicherweise existiert vielfach noch die Meinung, digitales Fernsehen sei Pay-TV, also Bezahlfernsehen. Richtig ist, dass die ersten Impulse für die Digitalisierung des Fernsehens im Wesentlichen von den Pay-TV-Betreibern kamen. Diese Aktivitäten waren allerdings reine so genannte vertikale Märkte. Im Klartext heißt dies, dass das gesamte Geschäft von einem Unternehmen bestimmt wird. Im Falle des in Deutschland bekanntesten Pay-TV-Angebots von Premiere steuerte die Kirchgruppe das Programm, die Technik und die Endgeräte. Programmanbieter vergeben auch die Aufträge zur Produktion von Endgeräten und vermarkten auch diese. Möglich ist so etwas nur, wenn die erforderlichen technischen Rahmenbedingungen nicht öffentlich gemacht werden oder nur durch Zahlung von (zum Teil sehr hohen) Lizenzgebühren frei sind. Echter marktwirtschaftlicher Wettbewerb kann unter diesen Umständen nicht entstehen. Deshalb suchten alle Beteiligten eine offene Lösung. Ein einheitliches Betriebssystem Dreh- und Angelpunkt des digitalen Fernsehens sind hierbei die so genannten APIs (Applikation Programing Interface) für die digitalen Empfänger oder SetTop-Boxen. Ein API ist vergleichbar mit dem Betriebssystem des Computers. Eine Box konnte auch nicht mit mehreren APIs arbeiten. Für einen freien Markt mit marktwirtschaftlichem Wettbewerb Roland M. Stehle, freier Fachjournalist, Nürnberg 50 Bild 1: Gemeinsam für MHP (v. l.): Jochen Weymer (Sony), Lothar Kerestedjian (Panasonic), Björn Fehrm (Fujitsu Siemens Computers), Michael Albrecht (ARD), Dr. Helmut Stein (Premiere), Wolfgang Sponner (Philips), Dr. Simone Emmelius (ZDF), Dr. Georg Lütteke (Arbeitsgruppe Markteinführung MHP) aller Beteiligten war also Initiative gefragt. weitere, neue, zum Teil heute noch gar nicht überschau- und vorstellbare Programmformen und Inhalte. Zusatzdienste und Interaktionen Der zweite Punkt für die Notwendigkeit der Multimedia Home Platform sind die Zusatzangebote. Die Basisstandards, die im Rahmen des DVB-Projekts1) entwickelt wurden, genügen nicht, um damit auch Zusatzangebote empfangen zu können. Solche Zusatzangebote sind • elektronische Programmführer, • Hintergrundinformationen, • neue Programmformen wie Pay-perview (nur bezahlen, was tatsächlich genutzt wird), • Video und Cinema-on-demand (Programme oder Filme auf Abruf), • interaktive Anwendungen (der Zuschauer greift aktiv in das Geschehen ein) und • allgemeine Datendienste für private oder auch kommerzielle Nutzung. Diese neuen Dienste und Anwendungen bilden ein wesentlich breiteres Spektrum von Inhalten als sie heute verfügbar sind. Zu guter Letzt kommt noch die bereits viel diskutierte Konvergenz, also das Zusammenwachsen der Medien hinzu. Auch dies bringt dem Konsumenten 1) DVB = Digital Video Broadcast = technischer Standard für die digitale TV-Übertragung, in Europa entwickelt und mittlerweile weltweit im Einsatz Auf die Software kommt es an Die Empfangsgeräte müssen die Inhalte natürlich verstehen und in ihrer ursprünglichen Form wiedergeben können. In der Übertragungskette muss also alles zueinander passen. Im Computerjargon ausgedrückt: Betriebssoftware und Anwendungssoftware müssen aufeinander abgestimmt sein. So wie die Apple-Welt nicht ohne weiteres die Inhalte der Windows-Welt versteht, ist es auch beim digitalen Fernsehen. Für die neuen Inhalte waren in den DVB-Standards noch keine Festlegungen getroffen. In der Praxis zeigt sich dies dadurch, dass die DVB-kompatiblen Set-Top-Boxen zwar jedes klassische TV-Programm empfangen und wiedergeben können. Bild 2: MHP wird von namhaften Firmen und Sendeanstalten unterstützt de 17/2003 Informationstechnik Bild 3: Panasonic ist mit der Box TU-MSF 100 im Markt (li. o.); die MHP-Box von Philips heißt DSR 5600 (li. u.); der Sony-Fernseher KD-32NS100 hat die MHP-Funktionalität bereits eingebaut Die Zusatzdienste funktionieren nur bei der Box des gleichen Anbieters, aber leider nicht bei den Zusatzdiensten eines anderen Anbieters. Man bräuchte also mehrere Boxen, um alles in vollem Umfang nutzen zu können. Hier setzt die Multimedia Home Platform an (Bild 1). Zusammenschluss von Unternehmen – die neue Basis Mit einem Basispapier zum Einstieg in den freien Markt für digitales Fernsehen in Deutschland trat die Deutsche TVPlattform im März 2000 an die Öffentlichkeit. Vorgestellt wurde die Multimedia Home Platform als Basis für die neue Medienwelt. Die Deutsche TV Plattform ist eine Organisation, in der die meisten Beteiligten am TV-Geschäft gemeinsam nach einheitlichen Lösungen technischer oder wirtschaftlicher Natur arbeiten. Neben den Mitgliedern der TV-Plattform zeigten damals auch die KirchGruppe, Bertelsmann, Scientific Atlanta, die Deutsche Telekom sowie zahlreiche Vertreter der Geräteindustrie Flagge, um ihre Unterstützung für die MHP zu signalisieren. Eine stolze Kulisse, die in den MHP-Arbeitsgruppen mittlerweile mehr als 300 Mitglieder aus weltweit 37 Nationen vereint (Bild 2). MHP – die Zauberformel »MHP ist, wenn man nur eine Set-TopBox braucht und damit alle digitalen Angebote empfangen kann.« Auf diese einfache Formel bringen die MHP-Verantwortlichen gerne den eigentlichen Kernpunkt, um den es für den Kunden geht. Anstelle einer ganzen Ansammlung de 17/2003 von Set-Top-Boxen genügt ein Gerät für alle digitalen Angebote. Freier Markt entsteht Eine einheitliche Plattform wie die MHP hat Vorteile für alle Beteiligten. Die Inhalteanbieter sind nicht an einen bestimmten Programm-/Diensteanbieter gebunden. Die Programmanbieter bekommen eine größere Reichweite, weil ihr Programm von allen im Markt befindlichen Boxen empfangen werden kann. Die Netzbetreiber können ihre Verteilnetze durch die schnellere Marktentwicklung besser auslasten. Außerdem erhalten sie dadurch wieder neue Geschäftsfelder. Bei der Geräteindustrie schlägt sich der einheitliche Standard in größeren Produktionsserien nieder. Von geringeren Gerätepreisen profitiert letztendlich der Zuschauer. Dazu kommt noch der Vorteil, nur ein Gerät für alle Anwendungen kaufen zu müssen. Die Multimedia Platform ist im Regelbetrieb »on air« Während der Medientage München 2002 bekräftigten Gerätehersteller und Sendeanstalten unisono: Die Multimeda-Home-Platform MHP ist »on air«. ARD, ZDF und RTL senden MHPbasierte Applikationen. Panasonic, Philips und Sony bieten MHP-fähige Endgeräte (Set-Top-Boxen oder Fernsehgeräte mit integrierter MHP-Funktionalität) an (Bild 3). Warum leicht verzögert? In der »Mainzer Erklärung«, die im September 2001 unterzeichnet wurde, war 51 Informationstechnik instanz – den Herstellern von MHP-Geräten das wohl aufwändigste Testprogramm aller Zeiten auferlegt: die so genannte MHP-Testsuite. Die Prozedur fordert über 10600 Einzeltests für die MHP-Geräte, die erfolgreich absolviert werden müssen, bevor das MHP-Logo auf das Gehäuse darf. Diese Prozedur ist dringend erforderlich, denn alle Nutzer wollen zukünftig mit MHP genau so komfortabel und ohne Störungen fernsehen und die interaktiven Inhalte erleben, wie sie es heute gewohnt sind. Den Bluescreen darf es nicht geben. Aktuelle Situation Bild 4: Jürgen Sewczyk sagt: »Mit der Einführung von MHP sind wir sensationell schnell« von einem MHP-Start im Juli 2002 die Rede. Aus Juli wurde Oktober. Der Hauptgrund für die Verzögerung war das umfangreiche Testprogramm, das die Geräte absolviert werden mussten. Mit MHP betreten Diensteanbieter, Rundfunkanstalten und Gerätehersteller absolutes Neuland. Sie eröffnen damit neue Nutzungsmöglichkeiten, die es bisher überhaupt nicht gab und die sich erst nach und nach entwickeln mussten. Jürgen Sewczyk (Bild 4), Vorsitzender der Deutschen TV-Plattform, verdeutlicht die Situation mit einem Beispiel: »MHP ist die logische Weiterentwicklung des Teletextes mit einem riesigen Spektrum an neuen Möglichkeiten: Der Teletext hat damals rund 15 Jahre gebraucht, bis die Rundfunkanstalten damit Geld verdienen konnten. Auf der anderen Seite kosteten die ersten Textmodule für die Empfangsgeräte zu Beginn der 80er Jahre über 200 € zzgl. noch einmal rund 30 € für den Einbau. Und damit konnte man dann 15 ‘Versuchsseiten Teletext’ von ARD und ZDF sehen. Verglichen dazu sind wir mit der Einführung von MHP, eines weltweiten Standards, sensationell schnell.« Blue Screen – muss nicht sein Man stelle sich vor, statt des Zieleinlaufs der Formal 1 erscheint ein blauer Bildschirm mit der vom PC bekannten Meldung »schwerer Ausnahmefehler«. Dieses für Geräte der Unterhaltungselektronik nicht akzeptable Szenario galt es unter allen Umständen zu vermeiden. Damit dies gewährleistet ist, hat das DVB-Projekt – als oberste Entwicklungsde 17/2003 Zur IFA 2003, vom 29. August bis 3. September in Berlin, zeigen viele Aussteller ihre neuen interaktiven, multimedialen Programme und Zusatzdienste sowie die dazugehörigen Neuentwicklungen aus dem Bereich Set-Top-Boxen oder Fernsehgeräte mit integrierter MHP-Funktionalität. Das Angebot ist deutlich gewachsen. Nach einer ersten Abfrage werden die 13 Unternehmen – darunter zahlreiche Neueinsteiger – ihre MHP-fähigen Produkte präsentieren. Neue Dienste und Applikationen kommen von rund zehn Sendeanstalten oder Diensteanbietern. MHP ist auch Schwerpunkt im Rahmen des Technisch Wissenschaftlichen Forums (TWF) in Halle 5.3. Mit zahlreichen Partnern werden dort neue Entwicklungen und technisches Equipment gezeigt. Es gibt auch zur IFA wieder einen MHP@IFA Guide, in dem für die Messebesucher das entsprechende Angebot der Aussteller mit Halle und Standnummer aufgelistet ist. Der Guide wird auf der Website www.mhp-forum.de als Pdf-File zum Download angeboten und auf der Messe in gedruckter Form zur Verfügung stehen. Was wird gesendet? Die ARD ist mit dem ARD-Online-Kanal (z. B. ARD-Ratgeber) und dem TVPortal (Auswahl aus TV, Radio und Multimedia) auf Sendung. Das ZDF sendet mit dem ZDF-Digitext auf MHP-Basis. RTL ist mit dem Dienst »RTL World TV Interaktiv« MHP-basiert on air. Pro Sieben und weitere Anbieter werden folgen. Evolution statt Revolution Wie bei allen evolutionären Weiterentwicklungen gibt es auch bei MHP kei- 53 Informationstechnik nen »harten« Übergang, bei dem von einem Tag auf den anderen das komplette Angebot von Anwendungen und Geräten am Markt bzw. on air ist. So werden zu den aktuell vorhandenen Applikationen weitere folgen, auch von neuen Anbietern am Markt. Mit der Verfügbarkeit von Endgeräten verhält es sich analog dazu. Auch die EU empfiehlt MHP Auch das Europäische Parlament hat sich mit großer Mehrheit für die europaweite Einführung des bislang einzigen offenen Digitalfernsehstandards MHP ausgesprochen. Das Europäische Parlament betonte in seiner Resolution, dass nur MHP derzeit das Kriterium eines offenen Standards erfülle. Die Entwicklung des digitalen Fernsehens sei vor allem deshalb in Schwierigkeiten geraten, da Pay-TV-Veranstalter mit ihren eigenen Digitalfernsehstandards fast überall in Europa gescheitert seien, heißt es in der Resolution weiter. Beispiele bei der ARD Die ARD bereitet weitere interaktive Sendungen auf MHP-Basis vor. Eine MHP-Arbeitsgruppe arbeitet an interaktiven Prototypen der ARD-Sendungen »Das Quiz mit Jörg Pilawa«, »Christiansen« und »Ratgeber Bauen & Wohnen«. Bei der neuen Version von »Christiansen« erhalten Digitalfernsehnutzer beispielsweise während der Sendung Informationen zu den Gesprächsteilneh- de 17/2003 mern und Erklärungen zu Fachbegriffen. Die Kernaussagen der Diskutanten werden den Zuschauern künftig laufend zur Abstimmung übermittelt und das Befragungsergebnis umgehend eingeblendet. An der Umsetzung dieser interaktiven Projekte wirken das ARD Playout Center in Potsdam, das Institut für Rundfunktechnik (IRT), renommierte Programmentwickler aus ganz Europa und die Geräteindustrie mit. Bild 5: MHP-Dienst des ZDF Information und Marketing-Aktionen Die deutsche MHP-Marcom Gruppe (MarCom steht für Marketing und Kommunikation) begleitet die Markteinführung mit weiteren Marketing- und Kommunikationsaktivitäten. Mit einer Ausrichtung primär auf Handel und Presse sowie im zweiten Schritt auch auf Konsumenten erfolgte bzw. sind u.a. die Überarbeitung des Internet-Auftritts auf der Site www.mhp-forum.de, die Erarbeitung gemeinsamer Präsentationsmittel, Händlertrainings via Internet, sowie begleitende Aktionen zu vielen relevanten Veranstaltungen auf dem Plan. Fazit: Digitales Fernsehen ist mehr Digitales Fernsehen bietet mehr als nur eine neue technische Realisierung oder Umwandlung der Signale. Digitales Fernsehen ermöglicht ein neues Medium mit einer Vielfalt von neuen Programmen und Anwendungen (Bild 5). Sie wurde geschaffen zum Beispiel für elektronische Programmführer, Zusatzinformationen zu TV-Programmen, Spiele, interaktive On-Demand-Dienste, E-Commerce und interaktive Werbeformen. Drei Level unterscheidet dieser Standard: • Interaktivität ohne Rückkanal, das bedeutet Downloading bzw. lokale Interaktivität gegenüber dem Speicher in der Box. • Interaktivität mit Rückkanal, einem zusätzlichen Weg zurück zum Dienstoder Programmanbieter und • Internetfähigkeit Die Multimedia Home Platform bildet die Brücke vom Fernsehen zum Internet und ermöglicht jedem Fernsehteilnehmer ohne Computer und Computerkenntnissen den Einstieg in die Online-Welt. ■ www.mhp-forum.de www.mhp.org www.tv-plattform.de www.irt.de 55 Informationstechnik Breitbandverteiltechnik in der Umstellung Die Mitwirkung des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. Roland M. Stehle Fragen zur Art und Technik von Hörfunk und Fernsehen sind aktueller denn je. Nicht zuletzt durch die Umstellung von analoger auf digitale Übertragung und bei der Wahl des Übertragungswegs gibt es oft Klärungsbedarf. Einen aktuellen Anlass zu diesen Fragen gab das jüngst durchgeführte Symposium der TV-Plattform in Berlin zum Thema »Das ÜberallFernsehen – Fernsehen überall? H ilfestellung leistet hier der Fachverband Empfangsantennenund Breitbandverteiltechnik im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V.). Wir sprachen mit Herbert Strobel (Bild 1), Vorsitzender des Fachverbands, über die folgenden Fragen: »de«: Welche Zielsetzung verfolgt der Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik? H. Strobl: Der Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik im ZVEI hat sich zur Aufgabe gemacht, die aktuellen Herausforderungen im Auftrag und zum Nutzen seiner Mitglieder anzunehmen. In technischer, rechtlicher und strategischer Hinsicht ist er kompetenter Partner, der nach optimalen Entwicklungsmöglichkeiten der Branche sucht und diese intensiv fördert. Seine Kompetenz, der kontinuierliche Kontakt mit politischen Entscheidern und die langjährige Tradition des Verbandes dienen dabei als Katalysator. Davon profitiert die gesamte Branche, also auch der Elektroinstallateur. »de«: Um welche Aufgaben geht es konkret? H. Strobl: Die im Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik zusammengeschlossenen Hersteller von Komponenten und Systemen der Satellitenempfangstechnik und Roland M. Stehle, Redaktionsbüro, Nürnberg 56 Bild 1: Herbert Strobel, Vorsitzender des Fachverbands Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik Breitbandkommunikationstechnik (BKund CATV-Technik) repräsentieren einen Großteil dieses Angebots auf dem deutschen Markt. Im Mittelpunkt der Fachverbandsarbeit steht die Behandlung gemeinsam berührender Probleme z. B. aus den Bereichen • nationale und internationale Normung, • technische Weiterentwicklungen, • Anforderungen aus der Gesetzgebung, • Marktentwicklung, • Qualitäts- und Umweltanforderungen, • Zolldeklaration und • Messegeschehen, mit dem Ziel, diese einer gemeinsamen Lösung zuzuführen und einen intensiven Meinungsaustausch herbeizuführen. »de«: Welche Positionen vertritt der Fachverband? H. Strobl: Es sind im Wesentlichen folgende Punkte: • Förderung der Digitaltechnik und des Ausbaus der Netze zu FullserviceMultimedia-Netzen, • Schaffung und Einhaltung von Standards und Normen auf europäischer Ebene, • Vertretung der Interessen der Mitglieder bei der Umsetzung von Verordnungen und Richtlinien, • Entwicklung und Etablierung von Qualitätsstandards, • Förderung des Qualitätsbewusstseins bei den Konsumenten und Verarbeitern der Produkte unserer Mitglieder, • Förderung einer offenen und freien digitalen Plattform für multimediale Anwendungen, • Interessenvertretung gegenüber der Politik in ordnungspolitischen Fragen, • Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen, vor allem hinsichtlich der Einhaltung zugesicherter Produkteigenschaften, sowie die • Koordinierung gemeinsamer Marketingaktivitäten der Mitglieder, z. B. Gemeinschaftsstände bei internationalen Messen. »de«: Welchen Nutzen hat der Elektroinstallateur vom Fachverband? H. Strobl: Hier möchte ich drei Beispiele nennen: Klasse A-Zeichen: Zur Kenntlichmachung besonders hoher Produktqualitäten wurde vom Fachverband ein Gütezeichen entwickelt: Das Klasse-A-Zeichen (Bild 2). Basis hierfür war die DIN EN 50083-2-A1. Das Klasse-A-Zeichen wurde als besonderer Service für die Konsumenten entwickelt. Diese sind damit in der Lage, auf einfachste Weise unterschiedliche Qualitätsstufen zweifelsfrei zu differenzieren. Technische Anforderungen an Breitbandverteilnetze: Ziel dieses Projekts war die Definition verbindlicher technischer Parameter für Fullservice-MultimediaNetze. Diese Aufgabenstellung wurde WEITERE INFORMATIONEN ZUR RUNDFUNKEMPFANGSTECHNIK www.zvei.org/FV-Antennen: Markt und Mitglieder, Ziele und Services. Projekte Publikationen www.dke.de/file/18301.pdfdatei/ VDE0855.pdf: Reihe DIN EN 50083-2-A1 (VDE 0855), Teile 1 bis 10, Sicherheitsanforderungen, Elektromagnetische Verträglichkeit, Ak- tive und passive Breitbandgeräte für koaxiale Kabelnetze, Geräte für Kopfstellen und optische Technik, Systemanforderungen und Schnittstellen www.kathrein.de/de/hfc/techninfos/download/ta-188.pdf: DIN 1055 Teil 4, mechanische Festigkeit de 17/2003 Informationstechnik Bild 2: Gütezeichen für Klasse »A« durch die Publikationsserie »TV-Kabelnetze: Zukunftssicherheit durch Ausbau zu interaktiven Breitbandnetzen« erfolgreich umgesetzt. Bisher sind fünf Bände dieser Reihe erschienen, die auch über die Grenzen Deutschlands hinaus Aufmerksamkeit erregten. Sie sind beim ZVEI zu beziehen. Normung: Durch intensive Mitarbeit an der nationalen und internationalen Normung werden die Interessen der Fachverbandsmitglieder wahrgenommen. Unter anderem erfolgt hierdurch eine frühzeitige Information der Mitglieder über neue Anforderungen und insbesondere internationale Tendenzen. Aber auch das Interesse der Mitglieder an anspruchsvollen Qualitäts- und Sicherheitsstandards wird so wirkungsvoll umgesetzt. »de«: Noch zwei Fragen zur Übertragung und dem Übertragungsweg: Aktuell wird – nicht zuletzt auch durch die in Berlin gestartete Digitalisierung der terrestrischen Übertragung – wieder öfter darüber diskutiert, welche Empfangsmöglichkeit die Beste sei: Kabel, Satellit oder terrestrisch? H. Strobl: Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Digitalisierung der Signale hat dazu geführt, dass wieder alle drei Übertragungswege gleiche Bedingungen haben. Kabel, Satellit und Terrestrik haben ihre Daseinsberechtigung für die Versorgung der Haushalte mit einer möglichst großen Programmvielfalt. Nicht überall wurde oder wird verkabelt, nicht jeder möchte oder kann eine eigene Satellitenantenne am Haus montieren. Auch ist manchem Zuschauer die Programmauswahl terrestrisch nicht groß genug oder er ist mit dem Angebot im Kabel nicht zufrieden. Je nach den örtlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten sowie den Vorlieben der Kunden lässt sich zusammen mit dem Fachmann ein individueller Favorit ermitteln. Alle dazu nötigen Informationen liefert der Fachverband. »de«: Wie sehen Sie die Situation im Breitandkabelmarkt, auch in Bezug auf den Internetzugang? H. Strobl: Der Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik im ZVEI fordert den durchgängigen Ausbau und die rasche Digitalisierung der Kabelnetze zu interaktiven Breitbandnetzen. Er tritt ein für den Wettbewerb im Bereich der breitbandigen Internetanbindung. Hier sollte kein Monopol von DSL-Diensten entstehen. Das Kabel bietet eine sehr gute Alternative. »de«: Wo kann sich der Elektroinstallateur näher zu den genannten Themen und zum Fachverband informieren? H. Strobl: Im Internet unter www.zvei.org gibt es weitere Informationen und die Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme. »de«: Vielen Dank für das Gespräch. de 17/2003 ■ 57 Informationstechnik Systemwirrwarr bei DVD Drei Aufnahmeverfahren stehen zur Auswahl Jürgen Schlomski Wie sich einst Beta, VHS und Video 2000 bei den Videorecordern Konkurrenz machten, so sieht es derzeit bei den DVD-Aufnahmegeräten aus. Drei Verfahren kämpfen um die Vorherrschaft. DVD-RAM für PC Worin unterscheiden sich die drei Verfahren? So erklärt Ulrich Wienforth, Redakteur der besagten Zeitschrift, dass die DVD-RAM für den PC-Einsatz optimiert ist. Sie zeichnet die Daten in kreisförmigen Spuren auf. Dadurch kann präzise adressiert werden. Auch ist zeitversetzte Wiedergabe während einer Aufzeichnung möglich. Kurz: Die DVDRAM lässt eine optimale Nachbearbeitung, also schnelle und exakte Schnitte zu. Der Nachteil ergibt sich durch die kreisförmige Spurführung. Dadurch lief die DVD-RAM bisher auf keinem DVDSpieler. Erst auf Geräten der neuen Generation ausschließlich von Panasonic, lassen sich auch DVD-RAM abspielen. DVD+RW für Player Philips bevorzugt den umgekehrten Weg. Die DVD+RW orientiert sich weitgehend am DVD-Standard, kann also auf fast allen DVD-Playern abgespielt werden. Sollte das einmal nicht möglich sein, hat der Player-Hersteller diese Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach 58 Bild 1: Die drei »Scheiben« von Philips, Pioneer und Panasonic (in Kassette) Funktion bewusst blockiert. Die spiralförmig geführte Spur, beim DVD-Player, erlaubt somit ein kontinuierliches Auslesen. Die DVD+RW-Aufzeichnung erfolgt linear, also hintereinander. Passagen lassen sich herausschneiden, wie z. B. eine Werbung oder Unwichtiges. Dagegen kann man nicht, wie bei der DVD-RAM, die Reihenfolge der Szenen nachträglich verändern. Und noch eins: Neben der löschbaren DVD+RW verarbeiten die neueren Philips-Recorder auch die DVD+RW-Scheibe. Dieser Rohling ist zwar nur einmal beschreibbar, jedoch preiswerter als die RW-Version. Übrigens: Die beiden Buchstaben RW stehen für Lesen und Schreiben, also Read & Write. Marktanteile Deutschland Marktanteile Weltweit 29 % RAM 70 % +RW DVD-RW für Editierung Einen Mittelweg geht Pioneer mit dem DVD-RW-Verfahren. Hier wird ebenfalls spiralförmig »gespurt«. Die Kom- 57 % RAM 27 % +RW 16 % -RW 1 % -RW Bild 2: Die Marktanteile der drei DVD-Recorder-Systeme in Deutschland und weltweit SO FINDEN SIE IHREN DVD-RECORDER Präzise schneiden Sind Sie Camcorder-Fan und möchten präzise schneiden und auf DVD archivieren? Es ist Ihnen jedoch nicht wichtig, diese Scheiben auch einmal an Bekannte weiterzugeben. Dafür legen Sie Wert auf das zeitversetzte Fernsehen und möchten gern wiedergeben, während Sie aufnehmen. Für Sie kommt DVDRAM in Frage. Editieren und Szenen umstellen Sie möchten von beidem ein bisschen: Editieren und Szenen umstellen. Auch möchten Sie eine gewisse Kompatibilität mit den üblichen DVD-Playern. In diesem Fall wäre DVD-RW, z. B. von Pioneer, das richtige Verfahren. TV-Sendungen aufzeichnen und archivieren Sie möchten in erster Linie TV-Sendungen aufzeichnen und archivieren. Dabei die Werbung entfernen, jedoch keine Szenen umstellen. Wichtig ist Ihnen, dass die gebrannte Disc auf normalen DVD-Playern läuft, damit Sie diese auch einmal ausleihen können. Bei TVMitschnitten können Sie warten, bis die Aufnahme fertig ist. Dann ist DVD+RW, zum Beispiel von Philips, das richtige System für Sie. de 17/2003 Quelle: Fono Forum 08/2003 H inter jedem stehen im Wesentlichen große Konzerne: Panasonic bei DVD-RAM, Philips bei DVD+RW und Pioneer bei DVD-RW (Bild 1). Alle Verfahren sind untereinander nicht kompatibel. Und auf den bereits millionenfach verbreiteten DVDPlayern läuft nur die DVD+RW, mit einigen Einschränkungen auch die DVDRW. Das einzige Kombigerät, das, wie die Hi-Fi-Zeitschrift »Phono-Forum« in ihrer August-Ausgabe schreibt, für zwei Verfahren geeignet ist, kommt von Sony. Informationstechnik patibilität zum normalen DVD-Player hängt jedoch von der gewählten Aufnahmeart ab. Bei »DVD-Video-Format« lässt sich der Rohling nur geringfügig editieren. Dafür spielt die so gebrannte Scheibe jedoch auf vielen DVD-Playern. Bei der zweiten Aufnahmeart, dem »Video-Recording-Format«, lassen sich Play-Listen erstellen sowie Titel teilen und löschen. Solche Aufnahmen laufen aber nur auf neueren DVD-Playern. Im Phono-Forum-Heft werden z. B. Geräte von Pioneer und Sony genannt. Bleibt noch zu erwähnen, dass während der Aufnahme keine zeitversetzte Wiedergabe möglich ist und ebenfalls die preiswerte Einmal-Version als Rohling benutzt werden kann. Wer setzt sich durch? Langfristig wird sich nur eines der drei Verfahren durchsetzen. Welches das sein wird, ist heute noch nicht zu beantworten. So hat Philips laut »Phono-Forum« mit DVD+RW in Europa die Nase vorn. In Deutschland beträgt dieser Marktanteil 70 %, dagegen sind es weltweit nur 27 % (Bild 2). Bei Pioneer (Technik DVD-RW) dominiert mit großer Mehrheit das Feld der PC-Brenner. Bei den reinen DVD-RW-Video-Geräten liegt der deutsche Anteil bei 1 %. Da Pioneer zur IFA in die 800-€-Klasse einsteigen will, könnte sich der Marktanteil schnell erhöhen. Festplattenlösung bei SAT-Empfängern Trotz dieser offenen Situation wagt Wienforth eine Prognose. Sollten immer mehr Zeitgenossen ihre Camcorder-Aufnahmen am PC bearbeiten und dort auf CD oder DVD brennen, wird nach seiner Meinung DVD-RW (Pioneer) und DVD-RAM (Panasonic) trotz der Editierungsmöglichkeiten an Bedeutung verlieren. Ob davon DVD+RW (Philips) profitieren wird, lässt auch der PhonoForum-Fachmann offen. Denn es gibt noch eine andere, weitere Möglichkeit der Edition, nämlich AV-Geräte mit integrierter Festplatte. Zum Beispiel in Kombination mit Satelliten-Receivern oder zusammen mit einem DVD-Recorder. So wie es Panasonic bereits mit dem Modell DMR-2 realisiert hat. Auf der Funkausstellung 2003 in Berlin werden in diesem Bereich sicher wieder einige Neuigkeiten zu sehen sein. ■ de 17/2003 59 Informationstechnik Zwei-Wege-Lösung Kabelnetze, versorgt aus dem All Th. Lohrey, J. Kaiser Mieter einer Duisburger Wohnanlage nutzen das Internet jetzt via Satellit in hoher Geschwindigkeit, jedoch mit einem Unterschied zu bisherigen Lösungen: Für den Rückkanal entfällt der terrestrische Telefonanschluss. Dieser so genannte Upstream-Kanal wird ebenfalls – mit höherer Bandbreite als bisher – über das Satellitensystem übertragen. Bild 1: Das D-Star Terminal D eutsche Haushalte surfen beim Breitbandinternet der Spitze hinterher. Schließlich gibt es rund 3,5 Mio. DSL-Anschlüsse in Europa. Der DSL-Ausbau konzentriert sich auf die Ballungsräume in Deutschland. Millionen deutscher Haushalte bleiben in ländlichen Gebieten weiter ausgeschlossen. Für Kabelnetzbetreiber und die Wohnungswirtschaft ergeben sich aus diesem Notstand interessante Chancen. Mit alternativen Breitbandzugängen können sie die Attraktivität ihrer Angebote steigern und neue Einkommensquellen erschließen. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Allerdings überforderten die bisherigen hohen Investitionskosten gerade kleinere Netzbetreiber. Gezeigt hat sich dieses Anfang des Jahres 2001, als etliche Internet-Service-Provider ihren Dienst schlossen. Jetzt haben der Satellitenbetreiber Eutelsat und die Bochumer STG Kommunikation eine satellitengestützte Zwei-Wege-Hochgeschwindigkeits-Lösung entwickelt, die sich mit geringen Investitionen leicht in bestehende Netzinfrastrukturen integrieren lässt. Zielgruppen sind Netzbetreiber mit kleinen Kopfstellen, die bis zu mehrere 100 angeschlossene Wohneinheiten versorgen, und kleine Wohnungsbaugesellschaften, die ihren Bestand aufwerten wollen. Die Thyssen-Krupp-Immobilien GmbH installierte das neue System im Frühjahr erstmals in Europa in einer Wohnanlage in Duisburg (Bild 1). Thomas Lohrey, Eutelsat, und Jörg Kaiser, STG Kommunikation 60 Das System Der neue Zwei-Wege-Internetzugang für Kabelnetze basiert auf dem D-StarDienst von Eutelsat. Dieses System bietet im Hinkanal Geschwindigkeiten zwischen 512 kbit/s und 2 048 kbit/s und im Rückkanal zwischen 128 kbit/s und 512 kbit/s. Im Gegensatz zu den ebenfalls seit kurzem für Kabelnetze angebotenen hybriden satellitengestützten Diensten, die für den Rückkanal auf ein langsames Modem oder einen ISDN-Anschluss angewiesen sind und für die je nach Dienstleister erhebliche weitere Kosten anfallen können, ist das System von Eutelsat und STG-Kommunikation technisch bereits heute eine Generation weiter. Der Satellit unterstützt nicht nur den Empfang mit hoher Geschwindig- keit, sondern auch das Anfordern von Internetseiten für den schnellen Versand eigener Daten (Bild 2). Das System besteht aus einer Satellitenantenne mit einem Sende-/Empfangskonverter und einem Satellitenmodem. Die Kopfstelle speist die Daten ein und kann diese bei rückkanalfähigen Kabelanlagen mit Kabelmodem-Technologie, über parallele CAT-5 oder sogar WLANStrukturen verteilen. Die Wohnanlage Thyssen-Krupp-Immobilien hatte STG Kommunikation den Auftrag erteilt, die Antennenanlage einschließlich Kopfstelle in einer Wohnanlage mit insgesamt 96 Wohneinheiten in Duisburg komplett zu erneuern. Die Wohnanlage besteht aus 12 Häusern mit jeweils acht Wohneinheiten in drei Reihen. Neben dem üblichen TV- und Hörfunkempfang ermöglicht sie allen Mietern zusätzlich einen schnellen Internetzugang. Die Lösung Bild 2: Atlantic Bird 2 Für den Empfang von derzeit 30 analogen TV-Programmen, 18 digitalen Programmpaketen und UKW-Hörfunksendern setzt man drei Satellitenspiegel mit jeweils 1,20 m Durchmesser ein. Das koaxiale Verteilnetz der Wohnanlage, rückkanaltauglich geplant, hat eine Übertragungsbandbreite von 4 MHz bis 862 MHz. de 17/2003 Informationstechnik Bild 3: Netzwerkschrank mit der Aufbereitungsanlage in einer Duisburger Wohnanlage Für den Internetzugang dienen ein 96-cm-Parabolspiegel und ein D-Star-Satellitenmodem. Die Antenne zeigt auf den Eutelsat-Satelliten Atlantic Bird auf Position 8° West, für den europaweit angebotenen D-StarDienst. Die Verkabelung in den Häusern besteht aus Duplexkabel, d.h., parallel zum Koax-Kabel für den Fernsehempfang liegt ein CAT-6 Datenkabel für den Internetanschluss. Über zusätzliche Ethernet-Patchfelder und Ethernet-Switche in den Verteilerschränken für die Fernsehsignale aktivieren die Teilnehmer den Internetzugang (Bild 3). Das übergeordnete Netz, für die Ansteuerung der Hausanschlussverstärker bzw. Switches, besteht aus dämpfungsarmen, koaxialen Kabeln mit parallelen CAT-6 Kabeln. Der Teilnehmerbereich existiert als Bild 4: Beispiel für einen Internetdienst mit parallelem CAT-6-Netzwerk: beide Kommunikationswege laufen ausschließlich über den Satelliten, ein terrestrischer Anschluss des Internets ist nicht erforderlich de 17/2003 61 Informationstechnik Vollsternnetz. In jeder Wohnung endet ein koaxiales Installations- und ein CAT6-Kabel an einer Multimediadose, die die Antennenausgänge und je einen RJ45-Ethernet-Anschluss bietet (Bild 4). Einfacher Anschluss ans Internet Um ins Internet zu gelangen, schließt der Mieter seinen Computer mit einem normalen Datenkabel an die Multimediadose an. Für seinen Computer benötigt er lediglich eine im Fachhandel erhältliche Netzwerkkarte. Eine spezielle Zugangssoftware ist nicht erforderlich. Der Mieter kann sofort im Internet surfen. Geschwindigkeitsvarianten Variante IP Access Basic IP Access Advanced IP Access Premium Max. Upload in kbit/s 128 256 512 Max. Download in kbit/s 512 1024 2048 Die Geschwindigkeitsvarianten des Eutelsat/STG-Systems richtet den Dienst ein und wartet die Anlage mit entsprechenden Service Level Agreements. Die benötigte Hardware (Sat-Antenne, DVB-Modem) einschließlich Standard-Installation kostet derzeit netto weniger als 3000 €. Bandbreite sich die Nutzer aufteilen. Bei Tests im Betrieb ergaben sich Datenraten, die zwischen einem DSL- und einem ISDN-Anschluss liegen. Eutelsat/STG bietet einen attraktiven Flatrate-Tarif, der unterhalb von vergleichbaren DSLAngeboten liegt. Skalierbares System Kosten Je nach Bedarf stellt die STG Kommunikation das D-Star System von Eutelsat als Internetzugangsdienst für Netzbetreiber oder als Komplettservice zur Verfügung, inklusive dem Breitbandkabelnetz, der Satellitenkopfstelle und dem Internetservice. Das Unternehmen installiert dabei das System, verlegt die notwendigen Kabel und Anschlüsse, 62 Eutelsat/STG bietet das Internet-Zugangssystem mit drei skalierbaren Geschwindigkeitsvarianten an. Wächst die Zahl der angeschlossenen Nutzer oder steigen die Ansprüche an die gewünschte Bandbreite, lässt sich das Zugangssystem rasch erweitern (Tabelle). In der Duisburger Wohnanlage der Thyssen-Krupp-Immobilien besteht derzeit ein zentraler D-Star Service, dessen Erste Erfahrungen Die installierte Technik arbeitet bisher zuverlässig. Reklamationen und Störungen sind gering. Von den insgesamt 96 Wohneinheiten nutzten Ende Juni 2003 21 Mieter den Internetzugang. Die Penetrationsrate liegt damit über 20 %. Die Betreiber erwarten, dass sich die Zahl der Nutzer weiter erhöht. ■ de 17/2003 Informationstechnik Projektion hat Zukunft Für Heimkino oder Konferenzraum F. Burger, J. Fuhrmann Technologie hat alle Lebensbereiche durchdrungen und ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Fernsehen, DVD oder Videospiele – alles soll sich möglichst mit Sur- Der Projektor hängt im Deckenlift round-Effekten und auf großen Flä- in komplizierte Deckenkonstruktionen. Dank der Schnellwechselneigehalterung lässt sich der Beamer innerhalb von Sekunden aus dem Deckenlift entfernen, ohne die Neigungseinstellungen zu verändern. chen abspielen. Doch wohin mit dem Kabelgewirr und dem Beamer? Entweder wird er diskret in der Ecke platziert oder in der Decke versenkt mittels Deckenlift. B ei neu eingerichteten Konferenzräumen, funktionell und mit neuer Technik ausgestattet, stört häufig noch ein Objekt: der Beamer für die Präsentation, mitten im Raum aufgestellt oder an der Decke hängend. In der Decke versenkt Mit dem Deckenlift Home von AV Weibel lässt sich ein architektonisch sauberer Konferenz- oder Schulungsraum bzw. ein Heimkino gestalten: Ein Deckenlift kann den Beamer vor der Projektion bequem per Knopfdruck, angebunden an ein Bussystem, aus der Decke ein- und ausfahren (Bild). Ein Kragen verdeckt dabei alle Kabel. Eine unsichtbare Verkabelung zu den Wanddosen, an den das DVD-Wiedergabegerät, der Computer oder der Videorecorder angeschlossen sind, rundet das System ab. Die Ansteuerung des Beamers Es stellt sich die Frage, wie nun die Kabel und Leitungen von dem im Deckenlift eingebauten Beamer zu der gewünschten Anschlussstelle gelangen. Hierbei ist auch die Problematik der langen Wege zu beachten. Am besten verlegt man gleich komplett die am meisten benötigten und für die Anwendung vorgesehenen Kabel: VGA Kabel 9- oder 15-polig, BNC-Anschluss, S-VHS- oder DVI-Stecker. Probleme bereiten die VGA-Kabel. Wer aber diese spezielen Kabel mit Sorgfallt verlegt und ein paar kleine Regeln beachtet, kann sie bis ca. 60 m ohne Verstärker und Qualitätsverlust des Bildes installieren. Die Schnittstellen zum Beamer sollten auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten werden. Die einfache Steuerung des Deckenlifts benötigt zumindest einen potentialfreien Jalousieschalter. Fazit Das Konzept Der Deckenlift passt in eine Deckennische ab 140 mm Höhe und gehört somit zu einer der derzeit flachsten angebotenen Deckenlifte. Das sehr leise Ein- und Ausfahren des Deckenlifts beeinflusst nicht die Raumakustik. Dank der hohen Rückkehrgenauigkeit dieses Präzisionsliftes existiert um das fahrende Deckenelement herum nur ein 1…2 mm breiter Spalt. Dies ermöglicht den Einbau auch Franz Burger, Jürgen Fuhrmann, AV Weibel, Menzingen, Schweiz de 17/2003 Häufig behindert ein Projektor – mitten im Seminarraum aufgestellt – die Sicht einiger Zuschauer. Auch die oft lauten Lüftergeräusche beeinträchtigen die Konzentration der Anwesenden. Eine offene Befestigung an der Decke bietet sich dabei an, jedoch behindert auch diese Lösung manchmal einen zweiten Projektor oder das architektonische Gesamtbild des Raums. Mit einer Deckenliftkonstruktion erhöht man den Komfort. Durch gute Argumentation beim Bauherrn lässt sich ein Stück Zukunft in ein geplantes Objekt mit einbringen. ■ 63 Automatisierungstechnik Redundante Drehgeber für Hohlwellenmontage G. Vock, E.-C. Reiff Einige Bereiche der Antriebstechnik erfordern aus Sicherheitsgründen redundante Drehgebersysteme. Je nach Anforderung kann dabei die hohe Auflösung oder die Robustheit im Vordergrund stehen. Es gibt Hohlwellendrehgeber, bei denen ein Gehäuse zwei Gebersysteme für redundante Anwendungen enthält. T ypische Beispiele für redundante Anwendungen von Hohlwellendrehgebern finden sich bei Fahrtreppen oder Aufzügen zur Personenbeförderung, aber auch bei Krananlagen. Um die notwendige Sicherheit zu gewährleisten, sind in den meisten Fällen zwei Drehgeber vorgeschrieben. Gerhard Vock, Thalheim, Eschwege, Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee Drehgeber, welche die geforderte Redundanz in nur einem Gehäuse integrieren, bringen hier entscheidende Vorteile. Hohlwellenmontage spart Platz und Zeit Die redundanten Drehgeber mit optischem oder magnetischem Abtastprinzip von Thalheim, Eschwege, bieten alle die Hohlwellenmontage an, d. h., sie lassen sich einfach B-seitig auf der Motorwelle aufstecken. Im eingebauten Zustand, aber auch beim Transport oder bei der Lagerung werden Hohlwellendrehgeber nicht so leicht beschädigt, denn am Wellenende können keine Hebelkräfte auftreten. Optische Abtastung mit hoher Auflösung Die optischen Drehgeber gibt es in zwei Ausführungen. Sie eignen sich für unterschiedliche Antriebstypen (Bild). Die Codescheibe wird von zwei identischen, versetzt angeordneten und völlig voneinander unabhängigen Abtastsystemen detektiert. D. h., zwei getrennte Elektro- Optischer Drehgeber mit durchgehender Hohlwelle und redundanter Abtastung; die Ausführung ITD 46 gibt es mit Hohlwellendurchmessern von 10mm bis 27mm; der Geber liefert 1024 Impulse pro Umdrehung nikbaugruppen realisieren die Redundanz. Die Geber erfüllen serienmäßig die Anforderungen der Schutzart IP65. Für Antriebe mit größeren Wellendurchmessern eignen sich die ebenfalls mit einem redundanten optischen System ausgestatteten Drehgeber vom Typ ITD 70. Magnetisches Abtastprinzip für raue Umgebungsbedingungen Für raue Umgebungsbedingungen stellen magnetische Drehgeber gegenüber der optischen Lösung die bessere Alternative dar. Dafür gibt es den Drehgeber ITD 67. Bei diesem ebenfalls redundant ausgelegten Geber tasten zwei versetzt angeordnete Hall-Sensor-Systeme den rotierenden Ringmagneten ab. ■ Aufgaben von XML in der Automatisierung Josef von Stackelberg Die erweiterbare Auszeichnungssprache »XML« dient in der Automatisierungstechnik unter Einsatz von Internettechnik zum Bedienen und Beobachten, zur Speicherung und Weitergabe von Dokumentation und zum Datenaustausch. H oder inter der Kurzbezeichnung »XML« verbirgt sich die »Extensible Markup Language« »Erweiterbare Auszeichnungs- Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen des VDI/VDE-GMAKongresses »Automation und Information in Wirtschaft und Gesellschaft« 64 sprache«. Ihre Aufgabe besteht grundsätzlich darin, Informationen unterschiedlicher Datenformate zusammen in ein Dokument zu binden. Dabei unterscheidet XML zwischen der Struktur des Dokumentes, d. h., wie die Einzelinformationen sinngemäß zusammenhängen (Gliederung), und dem Layout, d. h., wie die Informationen z. B. auf einem Bildschirm dargestellt werden. Die Mächtigkeit und gleichzeitig Gefahr von XML liegt darin, dass diese Sprache die Möglichkeit bietet, eigene Sprachelemente zu entwickeln – was z. B. HTML nicht zulässt (Hypertext Markup Language, eine Auszeichnungssprache für den Datenaustausch im Internet). Daher entstehen zunehmend Forderungen, für XML vereinheitlichende Regeln zu schaffen, zumindest was den Einsatz in der Automatisierung betrifft. Anforderungen aus der Automatisierungstechnik Die Automatisierungstechnik lebt zunehmend vom Austausch und der Weitergabe umfangreicher Informationen. Dabei lassen sich drei wesentliche Aufgabenbereiche festlegen. Bedienen und Beobachten Die Bedienung von Anlagen beschränkt sich lange nicht mehr darauf, einzelne Betriebszustände statisch zu überwachen. Neben der Darstellung von aktuellen Tendenzen, z. B. in einem Regelprozess, soll auch die Historie, also die Entwicklung, z. B. eines Prozessparameters, graphisch zur Abbildung kommen. Weiterhin sollen die Maschinen- bzw. Anlagendaten, insbesondere bei verteilten Systemen, an unterschiedlichen Orten und/oder auf unterschiedlichen Darde 17/2003 Automatisierungstechnik stellungsmedien, z.B. auf dem Industriemonitor mit 22" Diagonale im Leitstand, auf dem Bedienpanel mit 5" an einer Maschinenkonsole, auf dem PDA (Personal Digital Assistent) eines Service-Mitarbeiters und schließlich auf der Kleinanzeige des Funktelefons eines Notdienstes, zur Anzeige gelangen. Hier bietet sich XML an, weil die einheitliche Gliederung der Daten für die verschiedenen Medien in entsprechend angepasste Layouts gelangen kann. Grafiken lassen sich mit SVG (Scalable Vector Graphics = Skalierbare Vektorgrafik) in XML darstellen. Schließlich bietet XML mit XUL (Extensible User Interface Language = Erweiterbare Bedienerschnittstellensprache) einen weiteren Zugang für die Bedienerebene. Abruf über den Kommunikationsport mit sich. Auch in diesem Fall kann man mit XML die unterschiedlichen Anforderungen an die Darstellung der Daten erfüllen. Gerade in diesem Bereich gibt es aber bis dato kaum Vereinheitlichungen hinsichtlich der Formate. Datenaustausch zwischen Anlagenteilen Gerade bei dezentralen Systemen entstehen an vielen verteilten Punkten größere Datenmengen, welche an anderen Stel- len benötigt werden. Der Austausch erfolgt über unterschiedliche Kommunikationssysteme, z.B. über Ethernet mit seinem paketorientierten Versand. Hierbei kommt es weniger auf das Layout der Dokumente an, als vielmehr darauf, dass die Daten in einer klaren Struktur zusammengefasst werden, um am Zielort eindeutig erkennbar zu bleiben. XML bietet mit DOM (Document Object Model = Objektmodell für Dokumente) ein Werkzeug zur Standardisierung. ■ Dokumentation von Anlagen Im Störungsfall erfordern die komplexen Maschinen und Anlagen im ersten Schritt für das Bedienungspersonal möglichst umfassende Informationen über die (wahrscheinliche) Fehlerursache und den Fehlerort. Im weiteren Schritt braucht der Bediener Hinweise, wie er den Fehler beheben oder beseitigen kann. Diese Nachrichten bestehen wiederum aus einem Gemenge von Texten, Bildern, Grafiken usw. Ebenso vielfältig stellen sich die Visualisierungsmedien dar. Schließlich benötigt das Instandhaltungspersonal für weitergehende Fehlersuche und Störungsbehebung umfassende technische Unterlagen von Funktionsbeschreibungen über Zeichnungen und Diagramme bis hin zu Parameterlisten. So genannte »intelligente« Sensoren führen ihre Funktionsbeschreibungen inklusive Parameterlisten zum de 17/2003 65 Automatisierungstechnik Energiedatenmanagement mit LONWorks Johannes Schwöppe Die Basis für Energiedatenmanagement bildet die Erfassung der Energieumsätze, teilweise sogar mit Lastgangzählern. Um die anfallenden Daten sammeln zu können, eignen sich Zähler mit LON-Anschluss. Unterstützung erfährt LON durch das unternehmensweite Ethernet. W er braucht wann wieviel Energie? Diese Fragen klärt das Energiedatenmanagement. Dabei reicht der Zählerstand zum Monatsende für eine Analyse nicht mehr aus. Die erforderliche Transparenz geben die Stunden- und Tageslastgänge. Bei den Ina-Werken, Herzogenaurach, verteilen sich über mehrere Gebäude sowohl vorhandene Impulsgeberzähler als auch moderne Lastgangzähler. Sie werden in einem Netzwerksystem integriert. Auf diese Weise kann man über eine zentrale Leitstelle von allen Messstellen automatisiert die Lastgänge erfassen. Anforderungen durch das Projekt Auf dem Ina-Schaeffler-Firmengelände waren in 13 Unterstationen 75 vorhandene Impulsgeberzähler über LON-Lastgangspeichermodule einzubinden. Weitere 100 Zähler hatten keinen Impulsausgang oder sonstige Kommunikationsmöglichkeiten. Die Zählerstände und Lastgangdaten sollten automatisiert erfasst werden und jederzeit auf dem Leitrechner in tabellarischer und grafischer Form sowie exportierbar zur Verfügung stehen. Die Realisierung sollte auf LON-Technik basieren. Realisierung der Lastgangerfassung NZR, Bad Laer, kann sowohl die fachliche Qualifikation für die Zählermesstechnik und die LON-Zählertechnologie bieten als auch die Systemtechnik in Hard- und Software liefern. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Johannes Schwöppe, NZR Nordwestdeutsche Zählerrevision Aug. Knemeyer Ing. GmbH & Co., Bad Laer 66 schiedenen Herstellern als auch die Die vorhandenen Impulsgeberzähler Medien Strom, Gas, Wasser und Wärme liefern ihre Informationen an LON-Imzu erfassen, konnte das Zählerdatenpulsspeichermodule IC-LON-2. Diese Management-System Vadev von NZR können von jeweils zwei Zählern die Imerfüllen. pulse aufnehmen und daraus die ZählerDas Vadev-System baut als Client/ stände und die Lastgänge nachbilden. Server-System auf einer SQL-Datenbank Die Geräte verfügen über eine Speicherauf und lässt daher zu, dass man von tiefe von 3 000 Werten pro Kanal und mehreren Stellen im Unternehmen können bei einer Erfassung über ein gleichzeitig die Daten bearbeiten kann. Viertelstundenintervall einen Lastgang Die Einrichtung der Zähler in Vadev von mehr als 31 Tagen speichern. geschieht über die Eingabe der NeuronDie Parametrierung des IC-LON-2 ID. Die Verbindung zum LON erfolgt kann vor Ort über eine RS232-Schnittstelle an der Oberseite des Gerätes erfolgen oder per Fernwartung über das LON-Netzwerk. Der kompakte Aufbau der Geräte und die Montagemöglichkeit auf der Tragschiene ermöglicht eine übersichtliche Installation. Für den Austausch der Zähler ohne Impulseingang kommen Zähler mit integrierter LON-Schnittstelle zum Schematischer Aufbau des LON; für die gebäudeübergreifenEinsatz. Größtenteils de Verbindung dient die Netzwerkstruktur mit Ethernet, haben diese Zähler in- welche bereits vorhanden ist tegrierte Lastgangspeidann über den Zugriff auf die LNS-Dacher. Dies hat den Vorteil, dass alle Zähtenbank des verwendeten Bindingtools. lerdaten ohne weitere Verkabelung eines In Vadev liegen zu den Zählern alle Moduls oder Parametrierung der Einrelevanten Stammdaten, z. B. Installastellungen sofort über das LON-Netztionsdatum, -ort, Seriennummer, Koswerk zur Verfügung stehen. tenstelle, Eichgültigkeitsdauer usw. In einem Aktionsmenü werden die Angaben Die Struktur des LON für die automatischen Ausleseroutinen definiert, die sowohl für einen einzelnen Einen großen Vorteil für den kostengünsZähler als auch für eine Gruppe von tigen Aufbau des LON bietet das vorZählern Gültigkeit haben können. Z. B. handene Ethernet, das sich bereits in alsollte man Zähler mit Lastgangspeicher len Gebäudeteilen befindet (Bild). Über jede Nacht auslesen, während bei Zähden iLON-10 von Echelon lässt sich die lern, die nur den Zählerstand liefern, der Verbindung vom Ethernet auf das LON monatliche Abruf für die Kostenstellenrealisieren. Hierzu benötigt man teilabrechnung ausreicht. Das System doweise noch Zweidrahtleitungen vom kumentiert alle Aktionen mit einem ProiLON zu den LON-Geräten. tokolleintrag. Die Darstellung der Daten Die gewählte Netzwerkstruktur geam Bildschirm kann in tabellarischer währleistet zum Einen eine leistungsfäoder grafischer Form erfolgen. hige Transportkapazität für die dateninFür die Weitergabe der Daten an Abtensive Auslesung der Lastgänge. Zum rechnungssysteme oder zur weiteren Andern ermöglicht die Struktur, über Analysen in anderen Statistikprogramdas Ethernet Verbindungen zu Zählern men stehen Exportmöglichkeiten in dian anderen Orten aufzubauen. verse Formate, z. B. Excel, MSCons oder Die Anforderung, mit einem zentraASCII zur Verfügung. len System sowohl die Auslesung der unterschiedlichen Zählertypen von ver■ de 17/2003 Automatisierungstechnik Planungswerkzeug für unterbrechungsfreie Stromversorgungen Philipp von Roeder Zur Planung unterbrechungsfreier Stromversorgungen für kritische Anwendungen in Netzwerken gibt es ein internetbasiertes Planungswerkzeug. Nach kurzer, modular aufgebauter Schulung kann man damit selbstständig USV-Architekturen entwerfen. M it dem Planungswerkzeug »Build-Out Tool« für das USV-System »Infrastruxure« gibt APC, München, seinen Mitarbeitern sowie autorisierten bzw. zertifizierten Händlern und IT-Managern eine internetbasierte Hilfe an die Hand, um unterbrechungsfreie Stromversorgungen planen zu können. Die Software ermöglicht es, online netzwerkkritische physikalische Infrastrukturen (NCPI = Network Critical Physical Infrastructure) auf Basis der modular aufgebauten Infrastruxure-Lösung zu konfigurieren (Bild 1). Die Planung erleichtert die Aus- Bild 1: USV »Infrastruxure« von APC; sie umfasst neben den Stromversorgungskomponenten auch Rack- und Kühlungsbaugruppen Philipp von Roeder, Onpact AG, München ne umfassende Auswahl standardisierter und vorkonfigurierter Komponenten vereinfacht die Zusammenstellung der Lösung, verkürzt die spätere Installationszeit und gewährt ein kundenspezifisches und dennoch integriertes sowie skalierbares System. Auf Basis der Bild 2: Grundriss der kompletten Anlage; nach Eingabe erfassten Daten entsteht sämtlicher Parameter entsteht das Anlagenlayout ein Plan der konzipierten Infrastruktur (Bild 2). Zuletzt defiwahl der im Gesamtsystem integrierten niert der Anwender seine Serviceanforeinzelnen Komponenten. derungen sowie die benötigten Zubehörkomponenten. Schulung in mehreren Stufen Mit der gezielten Schulung seiner Partner gewährt APC den Anwendern der Anlagen eine große Auswahl an kompetenten Beratern. APC-Partner und VARs (Value Added Resellers) erhalten eine entsprechende Zertifizierung über ein mehrstufiges Training. Dabei unterscheidet APC u. a. nach autorisierten und zertifizeirten Partnern. Erstere absolvieren z. B. eine eintägige Schulung am »Build-Out Tool«, während letztere zwei Tage investieren müssen, um auch komplexere Versorgungsstrukturen handhaben zu können. Der optimierte Planungsprozess erfolgt gemeinsam mit dem Kunden in einer Beratung, während der Schritt für Schritt die Anlage entsteht. Das »Built-Out Tool« erhält alle Anforderungsdaten, z. B. Eigenschaften des Grundrisses, Strombedarf, Anzahl der Systeme, Redundanz, Konfiguration der Stromverteiler (PDUs) sowie die Batterie-Autonomiezeit und die Kühlung. Ei- »INFRASTRUXURE« VON APC Das modular aufgebaute System »Infrastruxure« berücksichtigt neben dem grundlegenden Aspekt, die Stromversorgung sicherzustellen, auch Rack-, Kühlungs- und Stromversorgungskomponenten sowie Datenmanagement und ergänzende Services. Auf diese de 17/2003 Weise entsteht eine durchgängig monitorfähige Stromversorgungsinfrastruktur vom Netz bis zum Verbraucher. Netzwerkkritische, physikalische Infrastrukturen (NCPI) verwandeln sich damit in offene, integrierte und bedarfsabhängig anpassbare Lösungen. Bild 3: Report für den Kunden; er enthält u. a. alle Baugruppen, Verbindungsmaterial, eine Darstellung des Serverraumes, eine Anleitung zur Installation, aber auch weitergehende Dienstleistungen Am Ende des Beratungsprozesses erhält der Kunde eine individuelle Angebotsdokumentation (Bild 3). Diese beinhaltet eine ausführliche Materialliste aller benötigten Komponenten sowie eine grafische, originalgetreue Darstellung des Serverraumes. Ebenso enthalten ist eine detaillierte Anleitung zur Installation aller Komponenten. Auch die entsprechenden notwendigen Service-Konzepte für die Unterstützung des Kunden nach dem Kauf und der Inbetriebnahme der Anlage werden in aller Ausführlichkeit dargestellt. ■ www.apc.com/de 67 Automatisierungstechnik Sicherheit in der Automatisierungstechnik Sicherheit umfasst die Ausfallsicher- Steckverbinder für Safetybus p maximalen Strombelastung von 2 x 8 A im Dual-Input-Betrieb oder 1 x 13 A bei parallelgeschalteten Eingängen im Sing- heit einer Anlage ebenso wie die für Mensch und Maschine bzw. Anlage. Sicherheit erfährt weiterhin einen immer höheren Stellenwert. Dem entsprechend bieten die Hersteller Produkte auch für diesen Bereich der Steuerungstechnik. D Entkopplungs- und Redundanzmodul Mit dem Entkopplungsmodul MLY02 zum Aufbau von redundanten Stromversorgungen oder zur Trennung von Stromquellen und Verbrauchern rundet Puls, München, das Angebot an Redundanzgeräten nach unten ab. Das Modul verfügt über zwei Eingänge mit 10 … 60 V Eingangsspannung und einer Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen der erwähnten Unternehmen 68 Quelle: Puls ie Ausfallsicherheit einer Maschine oder Anlage beginnt in der Spannungsversorgung einer Steuerung. le-Input-Betrieb. Das Modul kann u. a. folgende Aufgaben übernehmen: • Aufbau von redundanten Sromversorgungen, • Trennung mehrerer Stromquellen zueinander und zum Verbraucher, • Schutz von Batterien bzw. dem Netzteil bei Batterieladung, • Verhinderung des Rückflusses unerwünschter Rückspeiseenergien in die Stromversorgung. Für max. 10 ms kann der Kurzschlussstrom bis zu 125 A betragen. Fax (089) 9278-199 [email protected] Wenn der Einsatz die Schutzart IP65 oder IP67 erfordert, gibt es nun eine hybride Safetybus-p-Systemverkabelung. Die Hybridverkabelung erlaubt auf Basis angepasster Systemkomponenten zukünftig den Austausch von IP65/IP67Feldgeräten, ohne die Safetybus-p-Leitung oder die Spannungsversorgung zu den übrigen Busteilnehmern zu unterbrechen. Der Steckverbinder stammt von Harting, Espelkamp, und basiert auf dem Han-Brid Quintax 3A. Kabelwächter, Pliezhausen, und Ernst & Engbring OerErkenschwick, entwickelten die Hybridleitung. Als weitere Unternehmen betei- Quelle: Safetybus Josef von Stackelberg ligten sich Kuka Roboter, Augsburg, und Pilz, Ostfildern, an der Entwicklung der Hybridverkabelung. Die mitgeführte Leistung kann 0,4 kW (16 A bei 24 V DC) betragen, wodurch sich auch größere Verbraucher de 17/2003 Automatisierungstechnik ves erhielten vom TÜV das Zertifikat nach IEC61508 und NRTL. Fax (0911) 978-3321 www.siemens.com/as-interface cherung der anstehenden Signale mittels bistabiler mechanischer Anzeigeelemente. Somit steht nach Ausfall der Anlage der letzte Signalzustand sofort und sicher zur Verfügung. Zudem befindet sich im Störmelder ein Ereignis-Speicher, der über die serielle Schnittstelle per Drucker oder PC ausgelesen werden kann. Fax (07191)182-200 [email protected] Stör- und ausfallsichere Anzeigeeinheit AS-i-Sicherheitsmonitor mit zusätzlichen Funktionen Das AS-i-System von Murrelektronik, Oppenweiler, bietet ein durchgängiges Konzept für die gesamte Feldverdrahtung. Die neue AB-fähige I/O-Familie Cube-AS-i und die passive Installationstechnik zur Umsetzung und Verteilung basieren auf einer einheitlichen Installa- Der Fallklappenstörmelder FSM 10 von EES, Backnang, vereinigt stör- und ausfallsichere Anzeigetechnik mit moderner Elektronik. Er ermöglicht die Parametrierung über DIL-Schalter sowie eine anwen- Die neuen Funktionen der Version 2.0 des Sicherheitsmonitors von Siemens A&D, Erlangen, umfassen u. a. sechsfache »Und«-, »Oder«- sowie »FlipFlop«-Verknüpfungen. Außerdem wurde der Arbeitsspeicher von 32 auf 48 Überwachungsbausteine erweitert. Schließlich enthält die neue Version sichere Zeitfunktionen: Zur Auswahl stehen dabei Anwendungen wie »einschaltverzögert«, »ausschaltverzögert« oder »Impulsfunktion«. Alle Funktionen eignen sich für die Kategorie 4 nach EN954-1. Sicherheitsmonitor, Überwachungs- und Auswerteeinheit sowie Sla- tionsplattform, einer identischen Grundplatte. Den robusten Aufbau durch Vollverguss ergänzen die garantierte Dichtigkeit mittels spezieller Dichtungen und die Verpolsicherheit mit den Kodierelementen für das Profilkabel. Der Anschluss in Durchdringungstechnik spart Zeit und vermeidet Fehlanschlüsse. Mit den neuen Komponenten lassen sich unterschiedliche AS-i-Topologien und Einsatzmöglichkeiten wie Schleppkettendurchführungen für AS-i und Energie industrietauglich realisieren. Fax (07191) 47-130 [email protected] Quelle: EES Quelle: Siemens zentral versorgen lassen. Die Steckverbinder in Form der Han-3A-Gehäusegröße gibt es sowohl feldkonfektionierbar aIs auch vorkonfektioniert. Die passende Hybrid-Datenleitung mit einem Außendurchmesser von 12 mm verfügt dabei über eine Busleitung mit 3 x 0,75 mm2 und über 2 x 2,5 mm2 für die Spannungsversorgung. Fax (0711) 3409-449 [email protected] derspezifische Parametrierung aller Funktionen über eine Windows-Oberfläche. Er bietet zur Anzeige der Meldungen zehn grüne Fallklappen mit je einer LED zur Darstellung des aktuellen Zustandes. Der Störmelder verfügt über eine energieunabhängige Langzeitspei- Quelle: Murrelektronik AS-i-System in IP67 Automatisierungstechnik Trennverstärker für Spannungen und Ströme Der Universaltrennverstärker Varitrans P 27000 mit kalibrierter Messbereichsumschaltung von Knick, Berlin, bietet Drei-Port-Trennung zwischen Ein- und 70 Ausgang und Hilfsenergie. Er verfügt über ein 12,5 mm schmales Anreihgehäuse, das in Kombination mit der geringen Verlustleistung eine Packungsdichte von 80 Einheiten pro m ermöglicht. Die 480 per DIP-Schalter kalibriert umschaltbaren Ein- und Ausgangsbereiche liegen zwischen 20 mV und 200 V bzw. 100 µA und 100 mA. Die Messbereichsumschaltung erfolgt digital und erfordert kein Nachjustieren. Der Verstärkungsfehler bleibt < 0,08 % v.M. und der Temperaturkoeffizient < 0,005 %/K v.E. Die sichere Trennung nach DIN EN 61140 (VDE 0140) gewährleistet der P 27000 bis 600 V AC/DC zwischen Eingang und Ausgang bzw. 300 V AC/DC zwischen Ausgang und Hilfsenergie. Die Stoßspannungsfestigkeit nach IEC 255-4 beträgt 5 kV(1,2/50 µs). Fax (030) 80191-200 [email protected] Niederspannungsschaltgeräte in modularer Bauweise Die modularen Leistungsschütze der Baureihe CWM von Weg, Frechen, de- cken Betriebsleistungen von 3 kW bis 132 kW/ 400 V ab. Sie entsprechen der Norm IEC/EN 60947 (DIN VDE 0660). Die zugehörigen Motorschutzrelais RW in phasenausfallempfindlicher und temperaturkompensierter Bauweise werden entweder direkt an die Leistungsschütze angebaut oder abhängig von der Anwendung separat installiert. Quelle: Weg Quelle: Schleicher Das Sicherheitsschaltgerät SNO4003K liefert Schleicher, Berlin, nun in der Hardwarerevision B. Das Relais nach EN 60204-1 und EN 954-1 für einkanalige Ansteuerung eignet sich für StopKategorie 0 bis Sicherheits-Kategorie 3 und daher besonders für Not-Aus- und Schutztüranwendungen. Drei Freigabepfade sowie ein Meldestrompfad stehen zur Verfügung. Das SNO4003K (B) gibt es in den Spannungen 24 V AC/DC, 115…120 V AC und 230 V AC. Sie verfügen in allen Varianten über einen zusätzlichen Eingang für den manuell überwachten Start. Den Betriebszustand signalisiert das Sicherheitsschaltgerät an zwei integrierten Front-LEDs. Vier abziehbare Steckbockklemmen-Anschlüsse vereinfachen Montage und Demontage. Kaskadierte Stecker verhindern ein versehentliches Vertauschen. Die Funktions- und Klemmenkompatibilität zum Vorgängertyp ist gewährleistet. Fax (030) 33005-340 www.schleicher-de.com Quelle: Knick Not-Aus-Relais in neuer Version Die Leistungsschalter MPW25 haben drehbare Handbetätigungen mit eindeutigen Stellungsanzeigen. Neben dem umfangreichen Zubehör bieten sie hohes Kurzschlussausschaltvermögen und die sichere Beherrschung von Kurzschlussströmen. Die Motorschutz-Leistungsschalter MPW25 haben bis 10 A bei 415 V 100 kA Schaltvermögen; oberhalb 10 A beträgt das Kurzschlussausschaltvermögen 50 kA. Die Baureihe umfasst zwei Ausführungsvarianten – eine mit Überlast- und Kurzschlussauslösern sowie eine weitere, die nur über Kurzschlussauslöser verfügt. Fax (02234) 95353-10 ■ de 17/2003 Betriebsführung Zeit für lukrative Geschäfte Rolf Herrmann Kann man mit innovativen Leistungen seine Elektrofirma erfolgreich führen, trotz wirtschaftlich schwieriger Zeit? Ja, denn damit lassen sich jene Kunden gewinnen, die andere nicht Quelle: Sommer bedienen können. Aber auch eine Zeit und Kosten sparende Betriebsorganisation spielt eine Rolle: So hat man den Kopf frei fürs Wichtige, für die Realisierung der Kundenwünsche. Bild 1: Elektromeister Holger Sommer am Schreibtisch; durch eine gute Büroorganisation findet er mehr Zeit für Kunden und Weiterbildung F Vor seiner Selbstständigkeit war H. Sommer in der Industrie beschäftigt. Hier lernte er nicht nur den Umgang mit »Bits & Bytes«, sondern erlangte auch die für ihn heute unentbehrlichen Kenntnisse in der MSR-Technik. »Dadurch konnte ich schon bald ein großes Industrieunternehmen als Kunde hinzugewinnen«, schildert er die erfolgreiche Existenzgründung vor knapp einem Jahrzehnt. In jenem Industrieunternehmen führt Elektro-Sommer inzwischen alle anfallenden Elektroarbeiten durch und wartet auch die Fertigungsanlagen. ür manchen sind pfiffige Installationslösungen Berufung, nicht nur Beruf. Beispielsweise für Elektromeister Holger Sommer (Bild 1). Er erzählt von dem Ehepaar, das ihn fragte, ob sich die Außenbeleuchtung nicht aus der Ferne einschalten ließe. H. Sommer realisierte die Steuerung per Handy über ein so genanntes Teleswitchgerät – Powernet-EIB von Busch-Jaeger war in ihrem Haus bereits installiert. Und bei einem Museum, in dem keine Schalter an der Wand gewünscht waren, entschied er sich für den EIB. Weil sich damit das Licht in den Ausstellungsräumen mit einer Infrarot-Fernsteuerung ein- und ausschalten lässt. Know-how schafft Chancen Das Leistungsangebot von Elektro-Sommer, Vienenburg, reicht von der normalen Hausinstallation über Datennetze und Bussysteme bis hin zu SPS-Dienstleistungen. H. Sommer berichtet, dass ihn zwar bei derzeit vier Monteuren und drei Lehrlingen die Organisation von Aufträgen, deren Abwicklung und die nötige Büroarbeit fordert, ihm aber trotzdem noch Zeit bleibt, sich mit innovativen Technologien zu beschäftigen. Er findet, dass hochwertige Elektroinstallationen lukrativer fürs Geschäft sind: »Die Elektroanlage lässt sich mit einem Bussystem komfortabel bedienen und ist auch flexibel bei künftigen Änderungen. Und wenn der Kunde erst mal die Vielseitigkeit des Systems begreift, kommt er mit immer neuen Wünschen zu uns.« Rolf Herrmann, Fachjournalist, Stuttgart de 17/2003 Weiterbildung lohnt sich Vor fünf Jahren nutzte H. Sommer das Seminarangebot seines Großhändlers, um das EIB-Zertifikat zu erwerben. Bei seiner ersten EIB-Referenzanlage übte er komplexe Busanwendungen, wie zentrale Steuer- und Überwachungsfunktionen, das Regeln von Leuchten und Raumtemperaturen über Präsenzwächter, das Zu- oder Auffahren von Jalousien je nach Tageszeit und Sonnenstand oder bei Windalarm. Seitdem realisierte er mehrere EIBProjekte und ist inzwischen mit der ETS (EIB Tool Software) so fit, dass er EIBDienstleistungen anbieten kann. Während er konventionellen, verdrahteten EIB selbst parametriert, können mit Powernet-EIB auch seine Mitarbeiter umgehen: »Zum Lernen haben wir extra einen Übungsplatz installiert«, erklärt er und erwähnt, dass dort gemeinsam Produkte und deren Anwendungen besprochen und Programmierkenntnisse geübt werden. An der Ausbildung eigener Lehrlinge liegt ihm viel: »Auch wenn es erst mal etwas kostet, später zahlen sich gute Mitarbeiter aus«, sagt der Elektromeister. Aufmerksam zu Kunden Auch Elektro-Sommer muss sich dem Wettbewerb stellen. Das bedeutet für den Inhaber kompetente Kundenberatung, schneller Kundendienst, professionelle Angebote, pünktliche Auftragsausführung und eine moderne Betriebsorganisation. H. Sommer nimmt sich Zeit für Beratungsgespräche: »Meist plane ich die Projekte zusammen mit dem Kunden direkt am PC. Das kann schon mal zwei oder drei Stunden gehen.« Anhand einer CAD-Planungssoftware diskutiert er mit dem Bauherren die Elektroinstallation. Nebenbei zeigt er Muster alternativer Schalterprogramme oder präsentiert technische Funktionen für mehr Komfort und Sicherheit. Der Aufwand lohnt sich seiner Meinung nach: »Meist liegt die Auftragssumme über dem Angebot.« Weniger Zeit im Büro H. Sommer meint, dass sich die Zeit für die Beratung bei der Auftragsabwicklung auszahlt. Er sagt, dass nach dem Kundengespräch gleich die Pläne fertig sind und dass das CAD-Programm fertige Materiallisten generiert, die sein Kalkulationsprogramm HW-Elektro-Plus übernimmt – »problemlos«, wie er betont. »Damit stehen die Materiallisten bei der Erstellung von Angeboten, für Materialbestellungen und für die Nachkalkulation zur Verfügung, erklärt er. Bei dieser Funktion greife das CAD-Pro- 71 Betriebsführung Quelle: Sommer Angebot fertig und der Kunde ist angenehm überrascht, wenn er schnell ein professionelles Angebot bekommt.« Bild 2: Die Terminverwaltung von HW-Elektro-Plus ermöglicht ein schnelles und übersichtliches Umdisponieren und eine genaue Kapazitätsplanung gramm auf die Daten des Musterleistungsverzeichnisses MLV III von Hausmann & Wynen, Monheim, zu. Er äußert, dass er möglichst wenig Zeit in den Büroalltag stecken will, weil er alles alleine macht, die Angebote, die Arbeitsorganisation, die Rechnungen. »Selbst Rechnungen und andere Belege gehen mittels der Datev-Schnittstelle zur Kosten sparenden Buchung an den Steuerberater, schiebt er hinterher. Professionelle Angebote H. Sommer gibt zu, dass es etwas gedauert hat, das für seine täglichen Büroaufgaben richtige »Werkzeug« zu finden. »Bei meiner Suche stieß ich auf die Branchensoftware HW-Elektro-Plus. Es war vor allem die übersichtliche Bedienung, die mir gefiel. Sie erschien mir gut verständlich, und ich konnte sofort loslegen«, begründet er seine Wahl und erwähnt auch die kompetente Vor-OrtBeratung durch die Mitarbeiter der Softwarefirma. Er bemerkt, dass er gleich das Zusatzmodul Musterleistungsverzeichnis mitbestellt hat und sagt: »Es erspart mir viel Zeit bei der Kalkulation, weil es schon komplette Leistungen mit Ausschreibungstext, Bauzeiten und Stücklisten mit Großhandelsnummern enthält. So ist in vergleichsweise kurzer Zeit das Transparente Kalkulation H. Sommer erzählt, dass er bei Ausschreibungen i.d.R. vom Architekten oder Planer eine Datei per Diskette oder E-Mail erhält, die er mittels GAEB einliest und zügig bearbeitet. Wie kürzlich, als er auf diesem Wege eine umfangreiche Elektroinstallation für einen Hotelumbau kalkulierte: »Bei den großen Massen sind die zu erbringenden Leistungen genau zu beurteilen. Gut, dass ich mit der MLV die Preise projekt- und situationsbezogen exakt kalkulieren kann.« Schließlich erhielt er den Auftrag im Wert von 400000 €. »Ohne transparente Kalkulation wäre das sicher nicht möglich gewesen«, meint er. Die Angebotsdaten dienen in seinem Betrieb gleichzeitig der Auftragsabwicklung und der Nachkalkulation. Arbeitszeiten, Materialverbrauch und Aufmaßdaten, als Exceldatei, lassen sich – direkt vom Laptop eingelesen – laufend in die Projektverwaltung eintragen. »Somit habe ich beim Baufortschritt einen Überblick über Kosten und erbrachte Leistungen«, sagt er. Nichts bleibt liegen H. Sommer nutzt auch die »Terminverwaltung« für die Rationalisierung seiner Betriebsabläufe (Bild 2). Für einen schnellen Überblick bei der Mitarbeitereinteilung sorgen seiner Meinung nach Querverweise zu Kundendienstaufträgen, zu Projekten und zum Kundenstamm. Und mit der »Offenen Posten Verwaltung« kontrolliert er »zeitnah«, wie er sagt, die Liquidität seines Unternehmens und erinnert säumige Zahler an ihre Zahlungsverpflichtungen. Mit dem »Kundendienstmodul« erstellt er täglich Rechnungen: »Kleinaufträge rechne ich noch vor Feierabend ab. Mittels vorhandenen Auftragsformulars und Suchbaum mit voreingestellten, alltäglich verwendeten Artikeln geht das ganz schnell.« Dem Elektromeister bleibt noch Zeit für Familie und Hobby. Als ehemaliger Rennfahrer und Motorradfan dreht er ganz gerne seine Runden; mit Frau oder Tochter oder alleine, »so zum Austoben«, wie er es formuliert. ■ 72 de 17/2003 Betriebsführung Lebensdauertest von Waschmaschinen Christiane Decker »Teurer heißt nicht langlebiger. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Kaufpreis und der Haltbarkeit ist nicht erkennbar«, schrieb die Zeitschrift »Stiftung Warentest« in ihrem Frontlader-Waschmaschinen-Test in Ausgabe 8/2000. Diese Behauptung Quelle: Miele wollte Miele widerlegen und führte einen rund 250 000 € teuren Gegenbeweis. Die wissenschaftlich ermittelten Ergebnisse liegen nun vor. E igentlich möchte jeder lange Freude an seinem neuen Hausgerät haben. Von besonders preisgünstigen Modellen kann man das nicht unbedingt erwarten. Qualität hat ihren Preis. Welchen Aussagen kann der unschlüssige Kunde nun trauen, denen des Fachhändlers oder denen der Stiftung Warentest? Viele – allerdings Kosten verursachende Faktoren – beeinflussen die Qualität und Langlebigkeit von Waschmaschinen. Bessere Komponenten führen ebenso zu höheren Kosten wie aufwändigere Konstruktionen – beides verbessert die Haltbarkeit der Geräte. Dazu Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer Technik bei Miele: »Die Qualität steht bei uns an erster Stelle, danach richtet sich alles.« Die Waschmaschinen von Miele haben eine Lebensdauer von 20 Jahren in einem 4-Personen-Haushalt1) – so lässt sich das Ergebnis des von Miele in Auftrag gegebenen Langzeittests zusammenfassen. Nach den Vorgaben der Stiftung Warentest (Stiwa), die von einer geringeren wöchentlichen Nutzung ausgeht, bedeutete das mehr als 25 Jahre. Weil Miele seine Waschmaschinen im eigenen Dauerversuchslabor strengen selbst verordneten Härtetests unterzieht (Bild 1), dürfte das Ergebnis des unabhängigen Testinstituts für den Gütersloher Hausgerätehersteller nicht überraschend gekommen sein. »Bei Geräten des Wettbewerbs wollten wir genauer Bescheid wissen«, bemerkt Dr. E. Sailer. 1) bei wöchentlich fünf Waschladungen Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de« de 17/2003 Bild 1: Miele testet die Waschmaschinen auf eine Lebensdauer von 20 Jahren (bei wöchentlich fünf Waschgängen), das entspricht rund 5 000 Programmabläufen Die externe Überprüfung Miele wollte ihre im Haus ermittelten Ergebnisse extern überprüfen lassen und wählte als Ansatz die Lebensdauerprüfung von Waschmaschinen entsprechend den Prüfbedingungen der Stiwa. Man beauftragte das wfk-Institut für angewandte Forschung in Krefeld Ende 2000 mit einem Langzeittest zur Lebensdauerprüfung von Waschvollautomaten. Prof. Dr. Hans-G. Hloch vom wfk betreute die Untersuchung und wertete die Daten aus. Das Moskauer Institut Rostest führte die eigentliche Lebensdauerprüfung durch, genau wie einst den Test, dessen Ergebnisse die Stiwa in Heft 8/2000 veröffentlichte. Die Untersuchung von Rostest umfasste • die Durchführung eines Lebensdauertests mit jeweils drei2) gleichen Waschautomaten von sechs verschiedenen Herstellern3) und • die fachgerechte Bedienung, Wartung und Durchführung aller notwendigen Reparaturen sowie deren Dokumentation (einschließlich aller Auffälligkeiten). Abweichend von der Stiwa-Untersuchung wurde bei dieser Lebensdauerprüfung nach dem Miele-Dauertestverfahren 4995-mal gewaschen (statt max. 2079-mal beim Stiwa-Test). 2) Ein viertes Gerät diente während des Tests zur Ersatzteilbeschaffung 3) Weder Miele noch das wfk gaben bei der Präsentation der Testergebnisse die anderen Hersteller preis Pro Tag hat man in Moskau einen Zyklus (neun Programme) gewaschen. Beim Auftreten fremder Geräusche öffneten die Moskauer Fachleute die Maschine, ermittelten die Ursache, zogen evtl. lose Schrauben fest bzw. befestigten Bauteile oder tauschten sie aus. Schließlich protokollierten sie die Störungen mit Ursachen und Behebung. Zur Abschlussbewertung der Maschinen Ende November 2002 wurden die von Rostest zurückgesandten Maschinen im Beisein eines wfk-Mitarbeiters geöffnet und auf weitere erkennbare Schäden hin überprüft. Die Ergebnisse Ohne Eingreifen eines Technikers überstanden nur alle drei Miele-Geräte funktionstüchtig den bis 4995 Waschgänge4) langen Test. Im wfk-Bericht5) heißt es: »Bei der Lebensdauerprüfung ... liefen alle drei Maschinen … Miele W 961 jeweils 555 Prüfzyklen ohne Beanstandung. Als einzige Maschinen benötigten sie keinen Service zur Behebung von Störungen. Die Sichtprüfung zeigte nach Untersuchungsende keine besonderen Ablagerungen im Maschineninnern.« Alle anderen Waschautomaten, die beim Test der Stiwa die Lebensdauerprüfung mit positivem Ergebnis abgeschlossen hatten und deswegen von der Zeitschrift als gute Fabrikate bezeichnet wurden, zeigten in diesem Test teilweise viele Mängel. Sie erforderten Kundendienst4) 9 Waschgänge = 1 Zyklus 5) Kurzgutachten liegt »de« vor 73 Betriebsführung Bild 2: Bei dieser Maschine der Marke H trat ein Kabelbruch an der Heizungsstromzufuhr auf einsätze. In einigen Fällen musste die Untersuchung vorzeitig beendet werden. So steht z.B. im Protokoll der Lebensdauerprüfung für die Handelsmarke H: • ab dem 351. Waschgang (entspricht einem Einsatz im Haushalt von 1 Jahr und 4 Monaten6)) Vibrationen und Geräusche, • Kabelbruch während des 1953. Waschganges (7 Jahre und 6 Monate) (Bild 2) • Motorbürsten aller drei Geräte nach dem 2142., 2835. und 3069. Waschgang abgebrannt (8 Jahre und 2 Monate ... 11 Jahre und 9 Monate), • außerdem Ausfall des Ersatzmotors, der nach dem ersten Ausfall eingesetzt worden war, erneut mit gleichem Mangel nach weiteren 2736 Waschgängen (10 Jahre und 6 Monate). Insgesamt 40-mal fiel die Marke Z auf, und zwar bei allen drei Geräten mit Geräuschen, Versatz, Einlauf- und Abpumpfehlern sowie weiteren Defekten. Trotz mehrfachem Kundendiensteinsatz wurde nur eine mittlere Betriebszeit von 3459 Waschgängen (13 Jahre und 3 Monate) erreicht. Die Maschinen X liefen 4995 Waschgänge. Allerdings musste ein Fachmann bei einer der Maschinen nach dem 882. Waschgang (3 Jahre und 4 Monate) die blockierte Ablaufpumpe zur Entfernung von Flusen öffnen. Die Sichtprüfung nach dem Test ergab ein Loch in der Manschette, was zur Wasseransammlung im Bodenbereich führte. In der Maschine Y traten zwischen dem 72. und dem 1377. Waschgang (3 Monate ... 5 Jahre und 3 Monate) zahlreiche Fehlanzeigen und Funktionsstörungen aller drei Maschinen auf, die sich auf Abpump- oder Wassereinlauf6) Hochrechnung durch Red. »de« unter zu Grundelegung von fünf wöchentlichen Waschladungen 74 Bild 3: Federhalter bei Miele absorbieren die Schwingungen und entlasten so die Kabel probleme bezogen. Dies hätte bereits zu einem relativ frühen Untersuchungszeitpunkt zum Austausch von Steuerungsbauteilen geführt. Alle drei Maschinen W (4,5 kg) wiesen zahlreiche, teilweise unterschiedliche Defekte auf. In zwei der Maschinen wurden die Versuche auf Grund defekter Antriebsteile trotz Austausch in Prüfzyklus 69 (2 Jahre und 4 Monate) bzw. auf Grund Motordefektes in Zyklus 415 (14 Jahre und 4 Monate) abgebrochen. Technik und Qualität Mieles Strategie ist, Produktmängel von vornherein auszuschließen. Dazu dienen die eigenen Dauertests, durchgeführt sowohl im Entwicklungsprozess als auch serienbegleitend. Das hat seinen Preis, genauso wie die anderen Maßnahmen zur Erhöhung der Lebensdauer von Waschvollautomaten: Z. B. erfolgt der Schutz vor einem Kabelbaumbruch im Ast zum Motor – wie im Versuch bei Handelsmarke H aufgetreten – durch: • hohe Aggregatmasse (z. B. Gussgewichte) • gute Abstimmung des Feder-Dämpfersystems • Einsatz von speziellen Schwingungssensoren • optimale Auslegung der Kabelbäume bei Schwingweg, Befestigungsstellen sowie Resonanzverhalten mittels 3-DCAD • Verwendung von Sonderdrähten mit Bewicklung • Einsatz von speziell für diese Anwendung ausgelegten Federhaltern mit Gummiunterlagen (Bild 3). Folgende Faktoren beeinflussen nach Miele die Verfügbarkeit von Kollektormotoren: • Materialauswahl der Bürsten (die Mischung hat z. B. Einfluss auf den Ma- terialabtrag, das Laufgeräusch und den Übergangswiderstand) • Auflagefläche, Anstellwinkel und Andruckkraft der Bürsten • Aufhängung der Bürsten (hart/weich) • Gestaltung der Kollektorfläche • Wicklungsauslegung, Blechsorten und Blechschnitt • Wahl der Feldumschaltung (symmetrisch/unsymmetrisch) • Luftspalt »Wir haben die Motorbürsten zur Chefsache erklärt«, sagt Dr. Markus Miele. Praktisch, wenn man durch den Einsatz eines kollektorfreien Motors auf Kohlebürsten ganz verzichten kann – so wie derzeit bei Mieles höherwertigen Geräten. Wie »de« erfuhr, kann man damit rechnen, dass die bürstenlose Technik bald in allen Miele-Waschvollautomaten eingesetzt wird. Anregungen an Stiwa Glaubt der Verbraucher im Allgemeinen den Aussagen der Stiftung Warentest, so ist doch von Seiten der Industrie immer wieder leise Kritik an deren Testmethoden zu hören: Wie bei einem vor kurzem durchgeführten Kundendiensttest, bei dem die eingebauten Fehler nichts mit der Realität zu tun hätten. Auf jeden Fall sähe es Miele gern, wenn die Lebensdauerprüfung von Stiwa deutlich verlängert würde. Wohingegen die anderen Hersteller leise Kritik üben würden. Fazit Die vom wfk durchgeführte Lebensdauerprüfung belegt: Es besteht ein Zusammenhang zwischen Kaufpreis und Haltbarkeit von Waschmaschinen. Denn Mieles W 961 übertraf mit einer Lebensdauer von 20 Jahren andere Geräte deutlich. ■ de 17/2003 Betriebsführung Die Betriebsnachfolge sichern Corinna Linke Bei der Übergabe eines Betriebes spielen auch Emotionen eine Rolle, nicht nur betriebswirtschaftliche und juristische Aspekte. Schließlich betrachten viele Handwerker ihren Betrieb als Lebenswerk, von dem sie sich nur ungern – und wenn ja für viel Geld – trennen mögen. Das erschwert die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, vor allem, wenn es keinen Übernehmer aus der Familie gibt. V orausschauende Gestaltung der Unternehmensnachfolge sowie nachhaltige Vermögenssicherung – mit diesen zentralen Fragen sollte sich jeder Unternehmer frühzeitig beschäftigen. Doch die Praxis sieht nach den Erfahrungen der BBE Unternehmensberatung, Köln, anders aus: Die Unternehmerfamilien gingen das Thema Nachfolge viel zu spät an. Laut HWK Trier wird nur jeder vierte Betrieb erfolgreich übergeben, der aus Altersgründen1) zur Nachfolge ansteht. Die übrigen drei werden geschlossen. Rechnet man hoch, trifft die Schließung ca. 34 000 Betriebe (bei jährlich etwa 1) 64 % der Betriebe werden nach der HWK Trier aus Altersgründen übergeben, 25 % unerwartet auf Grund von Krankheit, Unfall oder Tod und weitere 11 % aus sonstigen Gründen. Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg ZU POSITIVE DARSTELLUNG DES LEBENSWERKS? 25 % aller Existenzgründungen entfallen hier zu Lande auf die Übernahme bestehender Unternehmen. Weil der Übernehmer nicht bei Null anfängt, kann das Probleme mit sich bringen, denn häufig stellt der Übergeber sein Lebenswerk positiv dar, auch wenn es Verbindlichkeiten gibt, Verträge auslaufen oder Mitarbeiter abwandern. Eine sorgfältige Bewertung der Firma ist deshalb wichtig. 71 000 zur Übergabe anstehenden Familienunternehmen bundesweit). Die HWK Trier möchte durch umfassende Beratung beim Generationswechsel im Handwerk diesen vielen Betriebsschließungen vorbeugen. Projekt »Betriebsübergabe« Die Betreuung der HWK Trier reicht von der Information über die Beratung bis zur Qualifizierung. Dabei richtet sich das Serviceangebot am so genannten Lebensphasenmodell aus: Jeder Betriebsinhaber lässt sich anhand seines Alters einer Lebensphase zuordnen, woraus sich ein bestimmter Handlungsbedarf in Hinblick auf die spätere Übertragung ergibt. Ist der Betriebsinhaber z. B. zwischen 35 und 45 Jahren alt und damit in der Stabilisierungsphase, sollte er die Altersvorsorge planen. In der Etablie- rungsphase, also zwischen 45 und 55 Jahren, muss der Inhaber die Nachfolge regeln, um die Zehnjahresfrist für eine steuerbegünstigte Schenkung einhalten zu können. Ab 55 Jahren beginnt die Übergabephase (Kasten »Erfolgreiche Übergabe«). Hier sollte der Inhaber den konkreten Übergabefahrplan erstellen sowie den Nachfolger aussuchen und einarbeiten. Familiennachfolge nicht die Regel Die Stolpersteine bei der Betriebsübergabe sind vielfältig und betreffen den Inhaber und den Übernehmer sowie die Rahmenbedingungen (Kasten »Zu positive Darstellung des Lebenswerks?«). Nach einer Umfrage der HWK Leipzig bereiten sowohl die veränderte Marktlage als auch die zu hohe Steuer- DER REALISTISCHE KAUFPREIS Häufig können sich Inhaber und potenzieller Nachfolger nicht einigen, wenn ihre Vorstellungen vom Kaufpreis des Betriebes zu weit auseinander liegen. Ein Rechenbeispiel soll dies verdeutlichen. Es gilt für eine 5-MannElektrofirma in Deutschland in der Rechtsform eines Einzelunternehmens und mit eigener Immobilie. • Nach der Vorstellung des Inhabers ist sein Betrieb 150 000 € wert. Diesen Kaufpreis ermittelt er anhand des dreifachen Jahresgewinns der letzten Jahre (durchschnittlicher Jahresgewinn 50 000 €). • Der Kaufpreis, den der Nachfolger zahlen möchte und der realistisch ist, liegt jedoch bei lediglich 40 000 €, beträgt also nur ein knappes Drittel der Forderung des Übergebers. Dieser Kaufpreis ergibt sich folgendermaßen: • Vom Jahresgewinn ist der kalkulatorische Unternehmerlohn, sprich das eigene Meistergehalt, abzuziehen: 50 000 € – 40 000 € = 10 000 € • Darüber hinaus gehen die Mietkosten für Werkstatträume ab: Bei monatlich 500 € ergeben sich 6 000 €/a. 10 000 € – 6 000 € = 4 000 € • Dieser Betrag wird mit 3 multipliziert (analog zu den Vorstellungen des Übergebers) und stellt den Firmenwert für die Kundenbeziehungen dar: 4 000 € · 3 = 12 000 € • Der Substanzwert bewertet die beweglichen Güter des Betriebes (z.B. vorhandenes Warenlager, Werkzeuge und eigene Fahrzeuge). Für das gewählte Beispiel liegt der Substanzwert bei 25 000 € bis 30 000 €; hier werden 28 000 € angenommen. • Die Summe aus Firmenwert und Substanzwert ergibt den realistischen Kaufpreis: 12 000 € + 28 000 € = 40 000 € Quelle: Franz Falk de 17/2003 75 Betriebsführung ERFOLGREICHE ÜBERGABE Jürgen Schwickert, Inhaber von Elektro Schweizer in Nürtingen bei Stuttgart und Landesinnungsmeister, verkauft seinen 5-Mann-Betrieb Anfang 2004 an seinen Mitarbeiter Tobias Niedermayer. »de«: Wie läuft für Sie die Übergabe? J. Schwickert: Für mich ist es der zweite Anlauf, meinen Betrieb an einen Nachfolger zu übergeben. Seit vier Jahren arbeiten wir beide darauf hin und lassen uns bei der HWK Stuttgart beraten. Ich habe dort auch ein Seminar besucht, um die rechtlichen und steuerlichen Tricks kennen zu lernen. »de«: Welche zum Beispiel? J. Schwickert: Man muss seine Mitarbeiter rechtzeitig über die Nachfolge informieren, da ja das Beschäftigungsverhältnis auf den neuen Chef übergeht. Wenn die Arbeitnehmer das last des Veräußerungsgewinns Probleme. Darüber hinaus gestaltet sich die Suche nach dem Nachfolger häufig schwierig: Die eigenen Kinder haben einen anderen Berufsweg eingeschlagen oder 76 nicht wollen, muss ich ihnen nach gültigem Tarifvertrag kündigen. Die Fristen betragen bis zu sieben Monate, da einige Mitarbeiter seit über 20 Jahren im Betrieb sind. tur Ende des Jahres bestimmen. Für die Maschinen setzen wir den Zeitwert an. Und für den Kundenstamm möchte ich nur einen symbolischen Preis. »de«: Was ist bei der Betriebsübergabe wichtig? J. Schwickert: Beide müssen die Übergabe langfristig planen. Unter einem halben Jahr läuft da gar nichts, weil allein die Verhandlungen mit der Bank so lange dauern können. Den Lagerbestand kann man abbauen, um den Übergangswert gering zu halten. Auch muss die Frau des Nachfolgers die Entscheidung mittragen. Das war beim ersten Versuch nicht so. »de«: Warum? J. Schwickert: Na ja, erst einmal bin ich vom Erlös wirtschaftlich nicht abhängig. Auch soll der Übergang für die Kunden reibungslos gehen. Hohe Forderungen würden aber die Finanzierung für meinen Nachfolger erschweren oder sogar verzögern. Das muss nicht sein. Außerdem hat mir der Gründer den Betrieb selbst vor 37 Jahren zu kulanten Bedingungen übergeben. Warum sollte ich das jetzt anders machen? »de«: Wie viel wird Ihr Nachfolger für den Betrieb zahlen? J. Schwickert: Genau wissen wir es noch nicht, da wir den Wert des Lagers erst mit der Inven- scheuen die hohe Arbeitsbelastung der Selbstständigkeit. Mitarbeiter aus dem eigenen Betrieb bringen oft nicht die ausreichende Qualifikation mit, und geeignete externe Nachfolger sind selten bekannt bzw. mit dem Betrieb vertraut. »de«: Herzlichen Dank für das Gespräch. Damit sich beide Parteien finden, bieten die Innungen so genannte Betriebsbörsen. Des Weiteren kommen Kontakte über den dreistufigen Vertriebsweg zu Stande. So vermitteln im Elektrohandwerk oft Vertreter von Lieferanten zwi- de 17/2003 Betriebsführung schen Altinhabern und potenziellen Nachfolgern. Neben Anzeigen in Fachzeitschriften bieten Internetplattformen weitere Kontaktquellen durch bundesweite Datenbanken, z.B. www.change-online.de oder www. handwerk.de. Letzteres stellt ein Unternehmensportal für Nachfolge und Existenzgründung dar. Aus der Beratungspraxis Franz Falk von der HWK Stuttgart sagt: »Ein kleiner Betrieb mit Privatkunden braucht einen Inhaber, der selbst produktiv mitarbeitet und gut mit Kunden und Mitarbeitern umgehen kann. Bei einem 10-Mann-Betrieb zählen dagegen eher organisatorische Fähigkeiten und Geschick in der Akquisition.« Ob eine Übernahme letztlich zu Stande kommt, hängt nach der Erfahrung von F. Falk vor allem vom Eigenkapital des Nachfolgers sowie den Vorstellungen vom Kaufpreis ab. »Die Altinhaber haben noch die goldenen Jahre vor Augen«, erklärt er (Kasten »Der realistische Kaufpreis«), »und dementsprechend hoch fallen ihre Forderungen aus«. Besonders schwer hätten es die Nachfolger, die vor 2 a bzw. 3 a Betriebe zu hohen Preisen übernommen hätten: »Die jetzigen Gewinne reichen für Zinsen und Tilgung kaum aus.« Daher rät er beiden Parteien, sich von lokalen Fachverbänden und Innungen beraten zu lassen – im Idealfall erst getrennt und dann gemeinsam. »Eine betriebswirtschaftliche Berechnung des Kaufpreises hat nichts mit der emotionalen Bewertung durch den Inhaber zu tun«, sagt F. Falk. Nach seiner Erfahrung überschätzen die Altinhaber den Wert ihres Kundenstamms. Sie würden denken, dass ihre Kunden auch dem Nachfolger treu bleiben. Aber das stimme nicht. Dies sei nur der Fall, wenn der Nachfolger bereits im Betrieb arbeite. »Aber dann hat der bereits eigene Kontakte und ist nicht bereit, viel Geld für die Kundenkartei zu zahlen«, meint der Berater mit jahrelanger Erfahrung. Mögliche Form der Betriebsübergabe Im Handwerk dominieren folgende Varianten der Nachfolgeregelung: • Verkauf des gesamten Betriebes • Verkauf einzelner Wirtschaftsgüter und Vermietung der Betriebsräume • Schenkung des Betriebes • Verpachtung • Beteiligung des Nachfolgers F. Falk favorisiert die zweite Variante, »weil dann klare Verhältnisse herrschen«. Damit entgehen beide Parteien einer möglichen Konfrontation über die Art der Betriebsführung. Außerdem bringt diese Form der Übergabe Vorteile für beide Seiten: Der Altinhaber bekommt immer noch Mieteinnahmen zur Finanzierung seines Ruhestandes, während der Nachfolger weniger finanzieren muss. Des Weiteren birgt die Variante ein geringeres Risiko für den Übergeber, weil er noch Eigentümer der Immobilie bleibt. Beim Verkauf gegen Rente hingegen wäre er stark vom Erfolg des Nachfolgers abhängig. ■ de 17/2003 77 Betriebsführung Fuhrpark-Parade Aktuelle Nutzfahrzeuge im Modelljahr 2003 Thomas Dietrich Ob Service-Flitzer mit vergrößertem Laderaum oder Erdgasantrieb, ob Transporter mit modifizierter Karosserie oder als ganz neue Generation – zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen warten auf die Gunst der Käufer. D er Hersteller Leid, des Handwerkers Freud’. Durch die allgemein angespannte Wirtschaftslage sinkt nach Aussagen der meisten Hersteller die Nachfrage nach Transportern und Lieferwagen. Günstige Zeiten daher für Handwerker, sich nach neuen Lastenträgern umzusehen. Zur Stabilisierung schwindender Absatzzahlen und auf der Suche nach neuen Kunden sind die Händler gehalten, ordentliche Rabatte oder günstige Leasing-Konditionen (z. B. beim Iveco Daily ab 199 €) einzuräumen. Oder die Innungsfachbetriebe können von den Rahmenverträgen des ZVEH und seiner Landesinnungsverbände profitieren, die mit verschiedenen Automobilherstellern sowie Versicherungsmaklern bestehen (siehe Kasten »Innungsbetriebe haben Vorteile«). Doch die Lieferwagen- und Transportermodelle sind keineswegs verstaubt, im Gegenteil: Noch zum Jahresende 2002 ließ sich nicht absehen, wann Volkswagen seinen Transporter in fünfter Generation herausbringt. Mittlerweile steht nicht nur der T5 mit zahlreichen Thomas Dietrich, Fachjournalist, Solingen Varianten in den VW-Nutzfahrzeugzentren, auch DaimlerChrysler zog nach und schickt im Spätsommer 2003 den erheblich überarbeiteten Vito ins Rennen. Aber auch die Lieferwagen wie der Renault Kangoo II, der Peugeot Partner / Citroën Berlingo und die nunmehr komplettierte Reihe des Ford Connect wurden weiterentwickelt, und zwar in Richtung »größer, stärker, umweltfreundlicher«. Citroën Berlingo / Peugeot Partner Als äußerliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Citroën Berlingo (Bild 1) und seinem Zwillingsbruder Peugeot Partner dient vor allem das Markensymbol auf dem Kühlergrill. Nach gut sechs Jahren Marktpräsenz haben nun beide eine neu gestaltete Front. Bulligeres Aussehen soll Stärke und Kompetenz suggerieren, d. h., dass sie den Handwerksalltag meistern können. Um das Fahrverhalten zu verbessern, entwickelte man daneben auch Aufhängung, Bremsen, Lenkung, Räder und Reifen weiter. Das Ladevolumen beträgt etwa 3 m3, die Nutzlast schwankt je nach Ausführung zwischen 525 kg und 725 kg. 1,4-l- Bild 1: Mit einer Leiterklappe erweitert der Citroën Berlingo seine Einsatzmöglichkeiten INNUNGSBETRIEBE HABEN VORTEILE Rahmenabkommen mit diversen Fahrzeugherstellern ermöglichen organisierten elektro- und informationstechnischen Handwerksbetrieben den recht günstigen Erwerb von Neufahrzeugen. Beispielsweise handelte der ZVEH mit DaimlerChrysler für die Innungsmitglieder folgende Konditionen aus: • Vito (max. 3 t zul. GG) ca. 20 % Rabatt • Sprinter (max. 6 t zul. GG) ca. 20 % Rabatt • Vario (max. 7,4 t zul. GG) 30 % Rabatt 78 Der erforderliche Bezugsschein lässt sich beim ZVEH (Fax: (0 69) 247747-59) anfordern. Auch die LIVs bieten individuelle Abkommen mit diversen Autoherstellern und darüber hinaus auch mit Versicherungsmaklern für Kfz-Haftpflicht und Kasko, so dass sich bei den Fixkosten im Fuhrpark teils erhebliche Einsparungen erzielen lassen. Innungsmitglieder sind daher gut beraten, die Vorteile in Anspruch zu nehmen. Bild 2: Der neue Peugeot Partner wirkt bulliger; auch ein Erdgas-Antrieb ist jetzt erhältlich bzw. 1,6-l-Benzinmotoren leisten 55 kW bzw. 80 kW. Der 1,9-l-Saugdiesel erreicht 51 kW und der 2-l-HDi-Motor mit Common-Rail-Technik bringt es auf 66 kW. Mit dem 1,4-l-Ottomotor steigt Peugeot in den Bereich der Erdgas-Fahrzeuge ein (Bild 2). Im Gasbetrieb leistet das Aggregat 48 kW. Fiat Doblò Mit seiner bulligen Front war der Fiat Doblò vor zwei Jahren der erste Lieferwagen, der so Stärke und Kompetenz zeigen sollte – was anfangs gar nicht zu dem Saugdiesel mit 48 kW passen wollte. Inzwischen gesellte sich ein 74 kW starker Turbodiesel mit Common-RailTechnik dazu. Zwei Benziner mit 48 kW bzw. 76 kW und eine Erdgas-Variante Bild 3: Zwei Paletten finden auf der Grundfläche des Fiat Doblò Cargo Platz (Doblò Bipower) komplettieren das Angebot. Als Lieferwagen läuft der Fiat unter dem Namen Doblò Cargo, der es auf 3,2 m3 Ladevolumen bringt, mit Hochdach (Bild 3) sogar 3,8 m3. Fiat Ducato Seit der Markteinführung 1981 entwickelte sich der 3,5-Tonner stetig. Es lassen sich mittlerweile vier Radstände, de 17/2003 Betriebsführung Bild 4: Die Gastanks des Fiat Ducato Bipower befinden sich Platz sparend unter dem Fahrzeugboden drei Dachhöhen und Frachträume von 7 m3 bis 14 m3 sowie Versionen mit Pritsche und Doppelkabine wählen. Seit Frühjahr 2002 verfügt der Ducato über eine modifizierte Frontpartie und ein neu gestaltetes Armaturenbrett. Bei den Motoren werden ein 2,3-l-JTD-Turbodiesel mit 81 kW angeboten, aber auch Turbodiesel mit 62 kW bzw. 94 kW. Der 2-l-Ottomotor, im Benzinbetrieb mit 80 kW, lässt sich auch als bivalentes Aggregat mit Erdgas betreiben (Ducato Bipower mit 71 kW). Eine Unterflurlösung sorgt dafür, dass die Gastanks kein Frachtraumvolumen in Anspruch nehmen (Bild 4). Fiat Strada Fiat überarbeitete die Front des Pick-ups und verlängert die Kabine auf Wunsch um 25 cm (Bild 5). Das ergibt mehr Stauraum hinter den Sitzen, verkürzt aber die Ladefläche (630 kg max. Nutzlast) auf 147 cm. Zum 44-kW-Benziner und zum 46-kW-Saugdiesel reiht sich jetzt ein 59-kW-Common-Rail-Diesel ins Motorenangebot ein. Bild 6: Neben der Langversion mit Hochdach sind jetzt auch kleinere Varianten des Ford Transit Connect verfügbar bei geklapptem und abgesenktem Beifahrersitz. In den Dieselversionen mit 55 kW sowie 66 kW beträgt die effektive Nutzlast 550 kg, wobei eine Auflastmöglichkeit auf bis zu 750 kg möglich ist. Der kurze Kastenwagen lässt sich auf Wunsch auch durch eine Leiterklappe erweitern. Wer statt Flügeltüren eine Heckklappe benötigt, findet sie nur bei der Kombi-Kurzversion bzw. den Freizeit-Ausführungen (Tourneo Connect). Bild 8: Der Daily 35 S (Radstand 3 m) hat einen Wendekreis von 5,2 m (Radius) Mercedes Vario Mit überarbeiteter Front ähnelt der Ford Ranger im Modelljahr 2003 amerikanischen Pick-ups. Mindestens 1 t Nutzlast schaffen alle Varianten, ob kurzes Führerhaus, verlängerte »Extrakabine« (ohne B-Säule) oder Doppelkabine (Bild 7). Die Vario-Modelle 614 D (100-kW-Dieselmotor) sowie 615 D (110-kW-Dieselmotor) haben ein zul. Gesamtgewicht (zul. GG) von 5 990 kg. Der Kastenwagen mit drei Radständen (max. 2775 kg Nutzlast) verhält sich als 6-Tonner genauso robust wie die darüber angesiedelten 814 D und 815 D, die mit den Bild 7: Mit dem neuen Front-Design ähnelt der Ford Ranger amerikanischen Pick-ups Bild 9: 130 kW bietet ein neuer Motor im Mercedes Vario 818 D, hier ein teilverglaster Kasten mit zweiter Sitzreihe Als Zugwagen (Diesel mit 62 kW bzw. 80 kW) bewältigen die vierradgetriebenen Modelle bei 12 % Steigung bis zu 2,8 t gebremste Last. gleichen Motoren ein zul. GG von knapp 7,5 t haben können. Der neue Vario 818 D (Bild 9) hat einen drehmomentstarken 130-kW-Motor. Das Maximum im Frachtraum ist 17,4 m3 und als Nutzlast erreicht der Vario im Solobetrieb knapp 4,8 t. Die Möglichkeiten lassen sich durch Anhängelasten von 3 t und darüber erweitern. Ford Ranger Ford Transit Connect Gab es Anfang des Jahres den neuen Lieferwagen von Ford nur mit langem Radstand und einem Frachtraum von 3,6 m3, hat man jetzt das Angebot durch den kurzen Radstand komplettiert (Bild 6). Die Kapazität im Frachtraum beträgt in der kürzeren Version 2,8 m3, gar 3,4 m3 Iveco Daily Bild 5: Eine auf Wunsch verlängerte Kabine bietet beim Fiat Strada mehr Stauraum in der Kabine de 17/2003 Mit sieben Daily-Sondermodellen startete Iveco ins Modelljahr 2003. Die von einem 66-kW-Common-Rail-Diesel angetriebenen Transporter mit Frachträumen zwischen 7 m3 und 12 m3 (Bild 8) sowie Fahrgestellen mit Normal- oder Doppelkabine sind als 3,2- bzw. 3,5Tonner zugelassen. Einige Extras sowie passende Pritschen lassen sich ordern. Mercedes Vito In zweiter Generation zeigt sich der Vito (Bild 10) gründlich überarbeitet. Drei Fahrzeuglängen (bis 5 223 mm) bei zwei Radständen (3 200 mm und 3 400 mm) 79 Betriebsführung Bild 10: Mit Normal- und Hochdach startet der stark modifizierte Vito ins Modelljahr 2003 und zwei lieferbaren Dachhöhen bieten einige Möglichkeiten. Der Frachtraum erreicht jetzt 6,4 m3 (Platz für drei Europaletten). Im zul. GG bleibt der Vito knapp unter der 3-t-Grenze. Der Wechsel zum Hinterradantrieb hebt die Ladekante nur um 1,5 cm, bewirkt jedoch einen kleineren Wendekreis. Auch das Sitzplatzangebot vor der Trennwand lässt sich jetzt als gut bezeichnen. Als Diesel stehen drei 2,2-lCDI zur Wahl: 65 kW, 80 kW und 110 kW. Die beiden Benziner leisten 140 kW bzw. 160 kW. Statt der ehemaligen V-Klasse wird der Vito jetzt von einem besser ausgestatteten Van für Freizeit und Reise, dem Viano, flankiert. Mitsubishi Canter Wo andere Transporter an ihr Limit stoßen, startet Mitsubishi: Bei dem T35 mit 3,5 t zul. GG handelt es sich um das Einstiegsmodell, darüber hinaus folgen die Canter 55 (neu in diesem Jahr), 60 und 75 (mit 7,5 t zul. GG). Eine Auflastung Bild 11: Beim neuen Canter 55 dürfen Aufbau und Nutzlast zusammen 3 425 kg wiegen Bild 12: Mit Primastar (li.) und Interstar (re.) bietet Nissan wieder Transporter in der 2,8- und 3,5-t-Klasse des Fahrgestells beim Canter 60 auf 6,5 t ist möglich. Je nach Tonnenklasse steigt die Leistung der Euro3-Motoren von 92 kW auf 105 kW. Drei Radstände bieten viele Möglichkeiten für den Aufbau. Es lassen sich auch Koffer (max. 28 m3) mit und ohne Hebebühne ordern. Pritschenfahrzeuge mit und ohne Ladekran (Bild 11) sowie eine Doppelkabine runden das Programm ab. Nissan Primastar und Interstar Die zur Konzernmutter Renault gehörende Marke Nissan möchte im stark konkurrierenden Transportergeschäft eigene Marktanteile erobern. Beim Kauf eines Prima- oder Interstar können Nissan-Kunden ab sofort eine fahrzeugbezogene fünfjährige Neuwagengarantie (max. Laufleistung 100 000 km) oder einen noch umfassenderen Servicevertrag abschließen. Bis auf kleine Markenunterschiede kann der Interessent in der 2,8-t-Klasse zwischen nahezu identischen Fahrzeugen wählen, und zwar zwischen dem Opel Vivaro, dem Renault Trafic und dem Nissan Primastar (Bild 12). Vergleichbar auch die Drillinge in der Klasse bis 3,5 t zul. GG: Nach einjährigem Marktvorsprung des Renault Master durfte Opel das Konzept übernehmen und nennt ihn Movano. Nach weiteren drei Jahren ist jetzt auch Nissan am Zug, die Bezeichnung hier: Interstar (Bild 12). Bei einigen Händlern mit der Markenkombination Renault/Nissan Bild 13: 8 m3 fasst der Frachtraum des Opel Vivaro bei langem Radstand und Hochdach könnte dies »Konkurrenz im eigenen Haus« bedeuten. Opel Vivaro Hochdach Betrug das bisherige Frachtraumvolumen des wendigen Kompakttransporters Opel Vivaro 6 m3 (Normalversion) bzw. 7 m3 (Langversion), vergrößert das um 40 cm höhere Dach den Laderaum nochmals um max. 1 m3 (Bild 13). Auch der Fahrgastraum des Combi bietet Neues: Eine zweite (hochklappbare) Sitzreihe funktioniert den teilverglasten Frachtraum zur Doppelkabine um. Obwohl eine Wand den Fracht- vom Fahrgastraum trennt, lässt sich bei Bedarf dennoch Langgut im unteren Bereich durchschieben. Auch neu die beiden stärkeren Motoren: ein 16-V-Turbodiesel mit 98 kW und ein 16-Ventil-Benziner mit 88 kW. Peugeot Boxer Der Boxer lässt sich durch die verstärkte Zelle, die stärkeren Bremsen und das aufgewertete Sicherheitspaket als sehr zeitgemäß bezeichnen. Neuerdings ist auch eine Erdgas-Variante erhältlich. Während sich am Frachtraum (max. 14 m3) und am zul. GG (max. 3,5 t) nichts Wesentliches geändert hat, konzentrierte sich der Hersteller stattdessen auf die Weiterentwicklung in den Bereichen Fahrkomfort und Innenraum. Einpark- und Überholsensoren (zum Aus- GARAGEN AUS STAHL Für Lkws, Transporter und Kleinbusse eignet sich das ausschachtungsfreie Großraumgaragen-System »xxl« von Overmann, Sinsheim. Zur Wahl stehen verschiedene Breiten, speziell einbruchgeschützte Versionen und auf Wunsch Dachbegrünung. Die maximale Durchfahrtshöhe der nach Herstellerangaben besonders gut belüfteten Garagen beträgt 2,82 m, die maximale Länge 9 m. Bei entsprechenden Platzverhältnissen lassen sich die 80 xxl-Garagen nachträglich erweitern, ohne Trennwände sogar zu Industriehallen mit einer maximalen Breite von 24 m bei rund 200 m Länge. Bild 14: Eine Kamera über den Hecktüren des Großraum-Kastenwagens erleichtert dem Boxer-Fahrer das Einparken de 17/2003 Betriebsführung Bild 15: Eine neue Frontpartie sowie eine verbesserte Sicherheitsausstattung kennzeichnen den Kangoo im Modelljahr 2003 schalten des toten Winkels) lassen sich nun ebenso bestellen wie eine Kamera (Bild 14) zum besseren Überblicken des Bereiches hinter dem Fahrzeug. Das neu gestaltete Armaturenbrett bietet jetzt auch Platz für eine so genannte Infotelematik-Einheit, die Funktionen wie Navigation, Telefon oder WAP-Internetzugang bietet. Bild 16: Der seit 1999 existierende Mascott ergänzt jetzt als Master Maxi die Transporterfamilie von Renault le Aufgaben zu übernehmen. Dabei kann es sich z. B. um eine Pritsche (Bild 16) oder um einen Kofferaufbau handeln. Anhängelasten bis max. 3 t sind möglich. Bei den Kastenvarianten mit max. 14 m3 Laderaum gibt es zwei Radstände. Drei Common-Rail-Diesel stehen zur Wahl: 78 kW, 92 kW sowie 107 kW. Renault Kangoo Nach gut fünf Jahren wertete Renault den Kangoo im Modelljahr 2003 optisch und technisch auf (Bild 15), vor allem an Front, Heckleuchten, Sitzen und Armaturentafel. Zur Serienausstattung gehören jetzt ABS sowie eine elektronische Bremskraftverteilung (EBV) sowie Front- und Seitenairbags. Für den frontgetriebenen Kangoo stehen drei Benziner zur Wahl: Ein besonders sparsamer mit 43 kW, sowie ein 16-Ventiler mit 55 kW bzw. 70 kW. Bei den Dieselmaschinen mit CommonRail-Technik hat man die Wahl zwischen 48 kW und 60 kW. Renault Master Maxi In der Lkw-Sparte von Renault rollte der Mascott einige Jahre fast im Verborgenen. Zum Modelljahr 2003 nahm man ihn als Master Maxi in die Transporterfamilie auf, um mit seinem robusten Fahrgestell (max. 6,5 t zul. GG) speziel- VW Golf Variant Bi Fuel Erdgas-Autos von Volkswagen gibt es schon seit 1993, doch VW bot bisher nur die Möglichkeit, sein Fahrzeug umrüsten zu lassen. Mit dem Golf Variant Bi Fuel (Bild 17) wird 2003 erstmals ab Werk der komplette Ausstattungsumfang geliefert. Ein 2-l-Ottomotor, der auch bei anderen Modellen zum Einsatz kommt, treibt den Erdgas-Golf an. Er lässt sich wahlweise mit Benzin oder Erdgas betreiben, leistet 85 kW im Benzin- bzw. 75 kW im Erdgasbetrieb. Mit 55 l im herkömmlichen Tank bzw 73 l im leichtgewichtigen Erdgastank in der Reserveradmulde beträgt die Gesamtreichweite laut Werk max. 890 km. Der Laderaum mit 1 285 l verringert sich nicht. Der Aufpreis für die Erdgasvariante beträgt ca. 3 900 €, doch dies lässt sich durch Start-Subventionen regionaler Energieversorger sowie niedrige Erdgaspreise kompensieren. de 17/2003 Volkswagen T5 Auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue VW-Transporter T5 kaum von seinem Vorgänger T4, doch der Schein trügt: Sowohl die Karosserie-Bauweise als auch das völlig überarbeitete Fahrwerk, die Motorenauswahl sowie das Konzept für die Inneneinrichtung mit Joystick-Schaltung im Armaturenbrett gab es bisher nicht. Auch in den Außenmaßen hat der 1,95 m hohe, gerade noch garagentaugliche T5 zugelegt, in der Länge um 11 cm auf 4,89 m, bei einer Breite von 191 cm (+6 cm). Der Radstand beträgt 3 m (Langversion: 3,4 m). Der 2,2-Tonner (netto) bietet bei einem Frachtgewicht bis etwa 750 kg einen Laderaum von 4,52 m3. Als Kasten mit Hochdach erreicht der T5 sogar 9,3 m3 (Bild 18). Im Kombi – mit bis zu zwei Sitzreihen im Laderaum – befinden sich einzelne Halterungen im Bodenblech. Bei der gehobenen Multivan-Ausstattung (als Fortführung des VW Caravelle) gibt es Bild 18: Der VW T5 hat nicht nur eine bullige Front, sondern zeigt als Hochraumkasten seine Stärke auch im Ladevolumen LKWS ZUM MIETEN Nun erweiterte Mercedes-Benz unter der Bezeichnung »CharterWay« sein Mobilitätskonzept im Nutzfahrzeugbereich. Nach Aussage von Mercedes-Benz möchten zwar immer mehr Unternehmen ihre Kapitalbindung reduzieren, aber gleichzeitig beim Fuhrpark flexibel bleiben. »Insbesondere saisonale Spitzen oder spontane Auftragssituationen können mit CharterWay ohne Risiko überbrückt werden, die wirtschaftliche Unabhängigkeit eines Unternehmens wird dadurch nicht berührt«, erklärt Hans-Bahne Bild 17: Das Erdgasfahrzeug Golf Variant Bi Fuel baut VW jetzt in Serie, Einbußen im Laderaum gibt es nicht Hansen, CharterWay-Geschäftsführer. Die bundesweit derzeit 31 Miet-Stützpunkte – angesiedelt bei ausgewählten MercedesBenz-Niederlassungen – bieten nun neben Standardtypen auch Lkw mit unterschiedlichen bedarfsgerechten Ausstattungen. Verlängerungen der Mietzeit seien ebenso möglich wie vorzeitige Fahrzeugrückgabe und – je nach Auftragsart – auch ein kurzfristiger Wechsel der Fahrzeugtypen. Die Mietintervalle lassen sich von 24 h bis zu 12 Monaten, bei Bedarf auch darüber hinaus, frei wählen. durchgehende Ankerschienen für eine variable Positionierung des Mobiliars. Gibt es den 128-kW-Diesel nur in Verbindung mit gehobener Ausstattung, hat man daneben die Wahl zwischen weiteren Dieselmotoren mit Pumpe-Düse-Technik (96 kW TDI, 77kW TDI). Als Benziner werden ein 85-kW-Aggregat angeboten sowie ein VR6 mit 170 kW. ■ 81 R e g e l n d e r Te c h n i k Neue Normen und Bestimmungen Inkraftsetzungen Berichtigung 1 zu DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):2003-08 Berichtigungen zu DIN VDE 0100-520 (VDE 0100 Teil 520):2003-06 DIN EN 61377-3 (VDE 0115 Teil 403-3): 2003-08 Bahnanwendungen Bahnfahrzeuge; Teil 3: Kombinierte Prüfung von Wechselstrommotoren, die von einem Zwischenkreis-Stromumrichter gespeist werden, und deren Steuerung DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1): 2003-08 Schutz gegen elektrischen Schlag; Gemeinsame Anforderungen für Anlagen und Betriebsmittel. Ersatz für DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1): 2001-08 DIN EN 61800-4 (VDE 0160 Teil 104): 2003-08 Drehzahlveränderbare elektrische Antriebe; Teil 4: Allgemeine Anforderungen – Fest- legungen für die Bemessung von Wechselstrom-Antriebssystemen über 1000 V AC und höchstens 35 kV DIN EN 50020 (VDE 0170/0171 Teil 7): 2003-08 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Eigensicherheit »i«. Ersatz für DIN EN 50020 (VDE 0170/0171 Teil 7): 1996-04 DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4): 2003-08 Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromanlagen; Teil 4: Empfohlene Werte für die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen für feste Verlegung in und an Gebäuden und von flexiblen Leitungen. Ersatz für DIN VDE 0298-4 (VDE 0298 Teil 4):1998-11 DIN EN 60034-1/A11 (VDE 0530 Teil 1/A11): 2003-08 Drehende elektrische Maschinen; Teil 1: Bemessung und Betriebsverhalten. Änderung zu DIN EN 60034-1 (VDE 0530 Teil 1):2000-09 DIN EN 60831-1 (VDE 0560 Teil 46): 2003-08 Selbstheilende Leistungs-Parallelkondensatoren für Wechselstromanlagen mit einer Nennspannung bis 1 kV; Teil 1: Allgemeines – Leistungsanforderungen, Prüfung und Bemessung – Sicherheitsanforderungen – Anleitung für Errichtung und Betrieb. Ersatz für DIN EN 60831-1 (VDE 0560 Teil 46):1997-12 DIN EN 62019 (VDE 0640):2003-08 Elektrisches Installationsmaterial Schutzschalter und ähnliche Geräte für Hausinstallationen; Hilfsschalter. Ersatz für DIN EN 62019 (VDE 0640): 2000-01 DIN EN 60335-2-17 (VDE 0700 Teil 17): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-17: Besondere Anforderungen für Wärmezudecken, Wärmeunterbetten, Heizkissen und ähnliche schmiegsame Wärmegeräte. Ersatz für DIN EN 60335-2-17 (VDE 0700 Teil 17):1999-09 DIN EN 60601-1 Bbl 1 (VDE 0750 Teil 1 Bbl 1): 2003-08 Überlegungen zu in der zweiten Ausgabe der IEC 60601-1 nicht betrachteten Sicherheitsaspekten und Vorschläge für neue Anforderungen DIN VDE 0750-224 (VDE 0750 Teil 224): 2003-08 Medizinische elektrische Geräte; Teil 224: Besondere Festlegungen für die Sicherheit 82 von elektromedizinischen Badeeinrichtungen. Ersatz für DIN VDE 0750-224 (VDE 0750 Teil 224):1992-08 DIN EN 60127-1 (VDE 0820 Teil 1): 2003-08 Geräteschutzsicherungen; Teil 1: Begriffe für Geräteschutzsicherungen und allgemeine Anforderungen an GSicherungseinsätze. Ersatz für DIN VDE 0820-1 (VDE 0820 Teil 1):1992-11, DIN EN 60127-1/A1 (VDE 0820 Teil 1/A1):1999-11 DIN EN 61000-4-7 (VDE 0847 Teil 4-7): 2003-08 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); Teil 4-7: Prüf- und Messverfahren – Allgemeiner Leitfaden für Verfahren und Geräte zur Messung von Oberschwingungen und Zwischenharmonischen in Stromversorgungsnetzen und angeschlossenen Geräten. Ersatz für DIN EN 61000-4-7 (VDE 0847 Teil 4-7):1994-08 DIN EN 55020 Bbl 1 (VDE 0872 Teil 20 Bbl 1): 2003-08 Beiblatt 1 zu DIN EN 55020 (VDE 0872 Teil 20):2003-02 Ton- und Fernseh-Rundfunkempfänger und verwandte Geräte der Unterhaltungselektronik – Störfestigkeitseigenschaften – Grenzwerte und Prüfverfahren; Anwendungshinweise zur DIN EN 55020 (VDE 0872 Teil 20): 2000-01 DIN EN 55011 (VDE 0875 Teil 11): 2003-08 Industrielle, wissenschaftliche und medizinische Hochfrequenzgeräte (ISM-Geräte); de 17/2003 R e g e l n d e r Te c h n i k Funkstörungen – Grenzwerte und Messverfahren. Ersatz für DIN EN 55011 (VDE 0875 Teil 11):2000-05 DIN EN 50370-2 (VDE 0875 Teil 370-2): 2003-08 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Produktfamiliennorm für Werkzeugmaschinen; Teil 2: Störfestigkeit DIN EN 60794-2 (VDE 0888 Teil 115): 2003-08 Lichtwellenleiterkabel; Teil 2: Rahmenspezifikation – Innenkabel DIN EN 60794-3-30 (VDE 0888 Teil 330): 2003-08 Lichtwellenleiterkabel; Teil 330: Außenkabel – Familienspezifikation für LWL-Fernmeldekabel für die Durchquerung von Seen und Flüssen. Ersatz für DIN EN 187104 (VDE 0888 Teil 113): 2002-10 Entwürfe Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 30. September 2003 E DIN IEC 60364-1 (VDE 0100 Teil 100): 2003-08 Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 100: Allgemeine Grundsätze, Bestimmungen allgemeiner Merkmale, Begriffe. Vorgesehen als Ersatz für DIN VDE 0100300 (VDE 0100 Teil 300): 1996-01, DIN VDE 0100100 (VDE 0100 Teil 100): 2002-08. Ersatz für E DIN VDE 0100-300/A1 (VDE 0100 Teil 300/A1):2000-12, E DIN VDE 0100-300/A3 (VDE 0100 Teil 300/A3):1992-07 de 17/2003 E DIN IEC 61140/A1 (VDE 0140 Teil 1/A1): 2003-08 Schutz gegen elektrischen Schlag; Gemeinsame Anforderungen für Anlagen und Betriebsmittel; neuer Abschnitt 8.3: Einrichtungen zum Trennen. Änderung 1 zu IEC 61140, Ed. 3. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1):2003-08 E DIN IEC 62314 (VDE 0435 Teil 202): 2003-08 Halbleiterrelais E DIN IEC 60269-1/A1 (VDE 0636 Teil 10/A1): 2003-08 Änderung 1 zu IEC 60269-1, 3. Ausgabe; Niederspannungssicherungen Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60269-1 (VDE 0636 Teil 10):1999-11 E DIN EN 60335-2-21/A1 (VDE 0700 Teil 21/A35): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-21: Besondere Anforderungen für Wassererwärmer (Warmwasserspeicher und Warmwasserboiler). Mit E DIN EN 60335-2-21/A3 (VDE 0700 Teil 21/A4):2000-09, E DIN IEC 61/1693/CDV (VDE 0700 Teil 21/AA):2003-01 und E DIN EN 60335-2-21/ AA (VDE 0700 Teil 21/AA): 2003-01 vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60335-2-21 (VDE 0700 Teil 21):2002-10 E DIN EN 60335-2-27/A1 (VDE 0700 Teil 27/A33): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-27: Besondere Anforderungen für Hautbehandlungsgeräte mit Ultraviolett- und Infrarot-Strahlung. Mit E DIN IEC 61/1696/CDV (VDE 0700 Teil 27/A30):2000-02 vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60335-2-27 (VDE 0700 Teil 27):2001-05 E DIN EN 60335-2-30/A1 (VDE 0700 Teil 30/A34): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-30: Besondere Anforderungen für Raumheizgeräte. Mit E DIN IEC 61/1699/CDV (VDE 0700 Teil 30/A33): 2000-02 vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60335-2-30 (VDE 0700 Teil 30):2000-09 E DIN EN 60601-1-6 (VDE 0750 Teil 1-6): 2003-08 Medizinische elektrische Geräte; Teil 1-6: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit – Ergänzungsnorm: Gebrauchstauglichkeit ■ E DIN EN 60335-1/AD (VDE 0700 Teil 1/A71): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 60335-1 (VDE 0700 Teil 1):2003-07 E DIN EN 60335-2-13/A1 (VDE 0700 Teil 13/A32): 2003-08 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke; Teil 2-13: Besondere Anforderungen für Bratpfannen, Frittiergeräte und ähnliche Geräte. Mit E DIN IEC 61/1688/CDV (VDE 0700 Teil 13/A31): 2000-03 vorgesehen als Ersatz für DIN EN 60335-2-13 (VDE 0700 Teil 13):1996-06 83 Produkte Gebäudetechnik Sicherheitstechnik Multifunktionale Sicherheits-Türstation Feuerbeständige Revisionsvorsatztüren Bei der Portier Türstation von Ritto, Haiger, ermöglicht das Codiermodul nur dem Personenkreis Zugang, welcher die Zugangsnummern kennt. Gleichzeitig dient das Codeschloss als Klingelknopf. Bei größeren Wohnanlagen ersetzt die 95 mm x 95 mm große Tastatur damit die vielen erforderlichen Klingelknöpfe. Die einzelnen Rufnummern der Bewohner stehen in einem Schauelement. Für bestimmte Personengruppen gibt es übergeordnete Codes, welche rund um die Uhr oder zeitlich begrenzt für alle oder bestimmte Türen gelten. Im Haus oder in der Wohnung Um die gesetzlichen Anforderungen nach brandlastfreien Rettungswegen zu erfüllen und brennbares Material, z. B. bestehende Elektroverteilungen, Lagergut oder Installationen vorschriftengerecht abzutrennen, bietet Priorit, Gründau, ein umfassendes Sortiment an feuerbeständigen Vorsatztüren. Die auf die Wand aufgeschraubten Vorsatztüren mit allgemeinem bauaufsichtlichen Prüfzeug- wird der Klingelruf via Zahlencode über Wohntelefone oder Video-Hausstationen empfangen, die über eine TwinBus-Leitung mit der Türstation verbunden sind. Fax (0 27 73) 8 12-9 05 www.ritto.de Schaltuhr und Wetterstation für EIB Für das System »Tebis EIB« von Hager, Blieskastel, gibt es für die Zeitsteuerung die digitalen Schaltuhren TX022 und TX023 der Serie cronotec. Der Anschluss beider Zweikanalschaltuhren an das Bussystem erfolgt über einen herausnehmbaren, zweipoligen Steckklemmenblock. U. a. bieten sie automatische Sommer-/Winterzeitumstellung, Tages- und Wochenprogramme, ein Ferienprogramm und einen DCF77-Anschluss. Als Ergänzung für die Wetterstation TG051 ab Version 3.1 prä- sentiert Hager das EIB-Modul TG052. Das Modul verfügt über acht Kanäle und übermittelt damit die entsprechende Zahl an Relaiszuständen und Wetterdaten an das Bussystem Fax (0 68 42) 9 45-56 66 www.hager.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 84 nis gibt es in F30oder F90-Qualität ein- und mehrflüglig für Massiv- oder Ständerwände in 91 geprüften Ausführungen. Die Vorsatztüren und Trennwände werden optisch und qualitativ hochwertig gestaltet. Schlagfestigkeit, gerundete Kanten und eine hochwertige Beschichtung gehören zur Standardausstattung. Es gibt auch Sonderanfertigungen. Fax (0 60 51) 88 46-10 www.priorit.de ISDN-/Netzwerkkamera mit 1,3 Megapixel Mobotix, Kaiserslautern, bietet ein Kameramodell, das Bilder in einer Auflösung von 1,3 Mio Bildpunkten über IP-Netzwerke und ISDN-Verbindungen überträgt. Ein CMOS-Bildsensor mit 1 280 x 1 024 Bildpunkten, frei definierbare Belichtungsfenster und digitaler Bildoptimierung unterstützen die Schärfe der Bilder. In der Panorama-Betriebsart mit Software-Pan und -Zoom kann man frei positionierbare Bildausschnitte übertragen und das Bildformat auf die Erfordernisse der Szene und Website anpassen. Im 640 x 480-VGAModus fasst die Kamera jeweils 2 x 2 Bildpunkte zusammen und erreicht die volle Farbbildauflösung. Fax (06 31) 30 33-1 90 www.mobotix.com Brandabschottung aus der Kartusche Um die Brand- und Rauchausbreitung effizient zu verhindern, bietet Doyma, Oyten, mit dem Curaflam Inject BS plus Brandschottungen aus der Kartusche an. Das Produkt ermöglicht, dass der Ringspalt zwischen Leitung und Kernbohrung nicht wie bisher, nur maximal 15 mm breit, sondern bis zu 50 mm breit sein kann. Ein weiterer Vorteil von Curaflam Inject BS plus stellt die größere Elastizität auch im ausgehärteten Zustand dar. Damit unterbleibt auch bei Bewegungen der Leitung die Rissbildung im Brandschutzmaterial weitestgehend. Im Brandfall schäumt Curaflam Inject BS plus auf und verhindert so die Brand- und Rauchausbreitung. Das Brandschutzmaterial erzeugt zudem einen Schallschutz. Fax (0 42 07) 91 66-1 99 www.doyma.de de 17/2003 Produkte Regenerative Energien Solarstrommodul mit 218 Wp Für Photovoltaikanlagen bietet Hawi Energietechnik, Rogglfing, das Solarstrom-Modul ASE200-GT-FT/MC an. Mit einer Nennleistung von 218 Wp und einem Gewicht von 24 kg ermöglicht das Modul einen schnellen und effizienten Aufbau von Photovolatik-Anlagen. Die Spannung im Punkt maximaler Leistung beträgt 48,0 V, die Systemspannung ist bis zu 750 V zulässig. Das ASE-200GT-FT/MC entspricht den Anforderungen der IEC 61215, der Schutzklasse II sowie der EWG-Richtlinie 89/ 392 (CE). Die FünfZoll-Zellentechnologie stammt von RWE Schott Solar. Fax (0 87 25) 96 79 79 [email protected] Elektroinstallation Kleinverteiler für IP54 Das Programm der KV-Kleinverteiler von Hensel, Lennestadt, gibt es neben den Schutzarten IP41 und IP65 in der Serie von 12 bis 54 Teilungseinheiten auch in der Schutzart IP 54. Die Kleinverteiler bestehen aus hochwertigem thermoplastischem Kunststoff, sind selbstverlöschend und schlagfest hergestellt und erfüllen alle praktischen und sicherheitstechnischen Anforderungen nach DIN EN 60439-3. Sie ermöglichen damit eine sichere In- de 17/2003 Mit einem Einbausatz für den Wandeinbau hat Kaiser, Schalksmühle, die Einsatzmöglichkeiten für das »Kompax«-Gehäusesystem erweitert. Speziell die runden »Kompax 3«-Kunststoffgehäuse lassen sich in Betondecken und in stehende Schalungen bis zu einer Schütthöhe von 2,50 m eingießen. Die Gehäuse gibt es in drei Größen aus einem mechanisch und thermisch extrem belastbaren Kunststoffmaterial als »Kompax 1« und »Kompax 2« in asymmetrischer und als »Kompax 3« in runder Ausführung. Abgestimmt darauf bietet Kaiser den Wand-Einbausatz für Leuchten oder Lautsprecher in den Einbau- tiefen von 100 mm, 125 mm, 150 mm, 175 mm und 200 mm an. Fax (0 23 55) 8 09-21 [email protected] Beleuchtungstechnik Halogen-Hochvoltlampe mit Stecksockel stallation aller Schaltgeräte bis 63 A. Fax (0 27 23) 6 09-2 31 www.hensel-electric.de Abzweigdosen für werkzeuglose Montage Mit einer vormontierten Membrantechnik eignen sich die Feuchtraumabzweigdosen »Plexo« von Legrand, Soest, für die werkzeuglose Leitungseinführung. Ohne den Einsatz von Messer oder Seitenschneider lässt sich die Leitung einfach per Hand in die Dose führen, wobei die Membraneinführung automatisch Gehäusesystem für Betonwände für die erforderliche Dichtigkeit sorgt. Die Schutzart IP 55 bleibt vollständig erhalten. Je nach Anforderung stehen Plexo-Dosen mit Vorprägung für die metrische Leitungseinführung mit Membran- oder Stufeneinführungen zur Verfügung. Der Deckel ist über ein vormontiertes Sicherungsband mit der Dose verbunden. Schließlich bietet die Feuchtraumdose übersichtliche Beschriftungsmöglichkeiten außen und innen. Fax (0 29 21) 1 04-2 05 www.legrand.de GE Lighting, Frankfurt, bietet in seinem Hochvolt-Halogensortiment eine Stecksockellampe mit G9Fassung an. Die »Tech« genannte Lampe gibt ein brillantes, weißes Halogenlicht mit einer Lichttemperatur von 2 800 K ab. Die mittlere Lebensdauer liegt bei 2 000 h mit einem Lichtstromerhalt von 95 % über ihre gesamte Lebensdauer, d. h., das Licht verringert sich nur um 5 %. Die Tech gibt es in klar und matt mit 25 W, 40 W, 60 W und 75 W. Sie verfügt über UVControl und benötigt keine zusätzlichen Filter. Die geringe Größe von 52 mm ermöglicht neue Lösungen bei der Beleuchtung von Dielen, Fluren oder speziellen Anwendungen. Fax (069) 76801-430 www.lighting.ge.com Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 85 Produkte Informationstechnik Netzwerkkomponenten für Powerline Deneg Easyhome, Garbsen, hat die Powerline-Produktpalette »Easyhome« um den Modem-Router »Easyhome MR850 Power« erweitert. Damit gibt es eine komplette Produktfamilie für die Vernetzung via Stromkabel – vom Adapter für den Anschluss an Ethernet- oder USB-Schnittstellen bis hin zu leistungsfähigen Routern, Modems und kombinierten Geräten. Die Box enthält ein DSL-Modem mit Datenraten von bis zu 8 Mbit/s Downstream und 640 kbit/s Upstream, einen Router, der bis zu 253 PCs in einem Netzwerk verwaltet, und einen Adapter, der die digitalen Daten auf das Stromnetz aufmoduliert. Zusätzlich lassen sich bis zu drei Geräte direkt über Ethernet-Ports anschließen. Fax (0 51 37) 9 07-4 12 www.deneg.shop.de Automatisierungstechnik Software kompatibel zu Codesys Automation Alliance Das Programmier- und Visualisierungs-Werkzeug WagoI/O-Pro für die Feldbus-Controller des I/O-Systems 750 von Wago, Minden, wird kompatibel zu dem verbreiteten Codesys-AutomationAlliance-Programmiersystem. Codesys Automation Alliance verbindet als plattform- und herstellerübergreifendes IEC 61131-3-konformes Programmiersystem die Hardware-Komponenten zahlreicher Hersteller. Eine Reihe von Funktionen erleichtern die Programmierarbeit. Integrierte Test- und Diagnosefunktionen vervollständigen das Paket. Fax (05 71) 8 87-1 69 [email protected] Werkstatt USV in Doppelwandlertechnik Jovyatlas, Leer, präsentiert die USV-Reihe »Jovystar«. Die bewährte DoppelwandlerTechnik bietet im kleinen Leistungsbereich einen höheren Wirkungsgrad und einen geringeren Geräuschpegel als bisher. Alle Geräte sind wahl- weise mit Batterien mit fünfoder zehnjähriger Lebensdauer lieferbar. Die Reihe umfaßt Leistungen von 7,5 kVA bis 650 kVA. Sämtliche Systemdaten lassen sich über eine RS232-/RS485-Schnittstelle abrufen und über SNMP-, JBus- oder Profibus-Adapter in LAN oder Bus-Systeme übertragen. Ebenso ermöglichen die Geräte Fernabfrage und Ferndiagnose sowie Störmeldungen per SMS, Page oder EMail. Bei der Versorgung von vernetzten Servern bieten sie den automatischen Shutdown sämtlicher Server bei einem Netzausfall ohne Datenverlust. Fax (0491) 6002-25 www.jovyatlas.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 86 Pelikanschere für Kunststoffe Mit der Pelikanschere von Rennsteig Werkzeuge, Viernau, lassen sich ohne großen Kraftaufwand Kabelkanäle, Schlitzkanäle, Abdeckungen für Verdrahtungskanäle und Sockelleisten aus Kunststoff gratfrei schneiden. Über eine wahlweise anzubringende Auflage können Schnittlängen voreingestellt sowie Gehrungsschnitte durchgeführt werden. Die optimale Hebelübersetzung ermöglicht eine gleichbleibende Handkraft über die gesamte Schneidenlänge und damit eine sehr gute Schneidwirkung an der Scherenspitze. Die maximale Schneidlänge beträgt 100 mm. Das Schneidmesser besteht aus gehärtetem Spezialstahl und ist als Verschleißteil austauschbar. Fax (03 68 47) 4 41 14 [email protected] Drehmomentschraubendreher mit isolierter Klinge Weidmüller, Paderborn, bietet Drehmoment-Schraubendreher DMSI manuell (isolierte Klinge) und DMS manuell an. Der isolierte DMSI kommt bei elektrischen Betriebsmitteln zum Einsatz. DMS dient Applikationen in Industrie und Handel. Die nach ergonomischen Gesichtspunkten gestalteten Griffe verfügen über eine im Griff integrierte Fensterskala zum einfachen Ablesen des Drehmomentwerts. Der Drehmomentbereich reicht bei beiden Schraubendrehermodellen von 0,5 Nm bis 1,7 Nm oder von 2,0 Nm bis 8,0 Nm. Fax (05252) 960-116 www.weidmueller.com de 17/2003 Produkte Selbst einstellende Crimpzange für Aderendhülsen Von Knipex, Wuppertal, kommt die selbst einstellende Crimpzange, die sich der Hülsengröße von Aderendhülsen automatisch anpasst. Hülse und Kabelende werden von vorn oder – bis 2,5 mm2 – von der Seite eingeführt. Die spezielle Hebelübersetzung sorgt für hohe Presskraft, und die Zwangssperre stellt sicher, dass sich die Zange erst öffnet, wenn sie wie gewünscht DIN-gemäß gecrimpt hat. Alle beanspruchten Teile beste- hen aus vergütetem Sonderstahl. Der Standardarbeitsbereich 0,08 … 6,0 mm lässt sich durch einen Umschalthebel bis 10 mm erweitern. Fax (02 02) 47 74 94 [email protected] Drelphasiger Netzanalysator mit verbesserten Eigenschaften Der Netzanalysator Analyst 3Q von LEM, Groß-Gerau, erhielt wesentliche weitere Funktionen, um die Störungssuche und die Analyse von Netzqualitätsproblemen zu erleichtern. Der Speicher reicht nun für mehr als 10 Tage bei 10-min-Intervallen in allen Messfunktionen. Weiterhin gibt es eine Energie- messung (kWhr und kVAhr), einen vierten Kanal für die gleichzeitige Messung des Neutralleiterstroms, Strommessungen von 0,5 … 3 000 A und die Aufzeichnung von Strom- und Spannungs-Harmonischen für die Fehlersuche, inkl. einer umfangreichen graphischen Darstellung der Strom- und SpannungsUnsymmetrie. Die fest verdrahteten Stromzangensets (Option) mit Messbereichen von 1 A bis 1 000 A AC werden automatisch erkannt. Fax (0 61 52) 8 46 61 [email protected] Kabelbindezange mit verstellbarer Zugkraft Die Kabelbindezangen von Hellermann Tyton, Tornesch, vermeiden scharfkantige überstehende Kabelbinderenden. Die Werkzeuge MK7 und MK9 spannen das Kabelband und schneiden es direkt am Verschlusskopf bündig ab. Der ergonomische Griff und das leichte, stabile Kunststoffgehäuse ermöglichen ein ermüdungsfreies und einfaches Spannen der Kabelbinder. Die Zugkraft der Werkzeuge lässt sich verstellen. Dies erlaubt eine an die Belastbarkeit des Bündelgutes angepasste Zugkraft. Ob de 17/2003 Hausgeräte Geschirrspüler für Ein-Personen-Haushalt Der Kompakt-Geschirrspüler Favorit 45250 für die 45cm-Einbaunische von AEG, Nürnberg, bietet Platz für insgesamt sechs Maßgedecke und verbraucht dabei gerade mal 7 l Wasser und 0,63 kWh. Das Energielabel trägt den Wert AAB. Der Kompaktgeschirrspüler bietet mit einer Startzeitvorwahl von 3 h, 6 h und 9 h insgesamt fünf Programme und fünf verschiedene Temperaturstufen: Intensivprogramm mit 70 °C, Nor- malprogramm für 65 °C, der 30-min-Quickdurchlauf, das 40-°C-Glasprogramm und schließlich die 50-°C-Energiesparstufe. Fax (09 11) 3 23-11 78 www.aeg-hausgeraete.de Eismaschine für süße Desserts Mit der 30 cm x 21 cm x 38 cm großen, 13kg schweren und leicht zu reinigenden Eismaschine "Gelatiera" von Gaggia, Radolfzell, kann der private Anwender zu Hause oder im Büro in ca. 30 min rund 1 l Speiseeis herstellen. Der Motor des 165-W-Gerätes rührt kontinuierlich die Zutaten, der eigene Kompressor kühlt sie. Praktisch ist, dass sich trotz Zeitschaltuhr das Rührwerk beim Erreichen der cremigen Eiskonsistenz automatisch abschaltet. Das Eis lässt sich wahlweise mit oder ohne die herausnehmbaren Behälter, die sich auch zum Aufbewahren in der Tiefkühltruhe eignen, zubereiten. Fax (0 77 32) 9 39-12 29 [email protected] Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Kunststoff- oder Metallkabelbinder, Hellermann Tyton bietet für jeden Bedarf das passende Arbeitsmittel an – sowohl manuelle als auch pneumatisch betriebene Werkzeuge. Fax (0 41 22) 7 01-4 00 [email protected] Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 87 Firmenschriften Überwachungsrelais im Überblick Der »Watch-Dog-Katalog« von Tele beschreibt die Produktpalette an Überwachungsrelais der Marke »Watch-Dog«. Angefangen mit einer Einführung über die Anwendungsvorteile der neuartigen Serie findet man mit dem übersichtlichen Typ-Selektor schnell die passende Komponente. Technische Daten mit Maßzeichnungen so- wie Anschlussbilder werden ergänzt durch Fotos und »ShortCard«-Überblick. Gut strukturiert erhält man die passenden Komponenten. Darüber hinaus beschreibt der »Watch-Dog-Katalog ausführlich einzelne Gerätefunktionen und informiert über das Unternehmen. Fax (0 89) 94 00 71 00 www.tele-steuergeraete.de Seminarprogramm »Schloss Raesfeld« Das neue Seminarprogramm der Akademie des Handwerks auf Schloss Raesfeld liegt vor, aufgelegt für die Zielgruppe der Klein- und Mittelbetriebe aus Handwerk und Mittelstand. Spezialthemen aus Unternehmensführung, Baurecht, Sachverständigenwesen und Denkmalpflege werden durch zahlreiche ein- und mehrtägige Kurse erschlossen. Neu ist z.B. das Seminar »Abrechnungsstreit«. Ein bekanntes Problem im Handwerk, denn viele Kunden zahlen zu spät, schlecht oder gar nicht. Rechtliche Grundlagen und Lösungsmöglichkeiten werden in diesem Seminar erarbeitet. Fax (0 28 65) 60 84 10 www.akademie-deshandwerks.de Isolierwerkzeuge Lemp &Co. GmbH, Remscheid blickt auf 45 Jahre Firmengeschichte zurück. Der 170-seitige Katalog stellt Werkzeuge vor wie Zangen und Abisolierwerkzeuge, Schraubwerkzeuge, isolierende Schutzausrüstung, Prüfgeräte, Erdungsund Kurzschließvorrichtungen, Geräte für den Freileitungsbau, Werkzeugtaschen und komplette Ausrüstungen sowie Kennzeichnung/Beschriftung. Ein Stichwortverzeichnis sowie Informationen zum Online-Shop mit versandkostenfreier Lieferung ergänzen den Katalog. Fax (0 21 91) 49 40 40 www.galemp.de Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt Name Firma Anschrift Tel. + Fax -> kopieren, ankreuzen, ausfüllen, faxen 88 Für den Durchblick im Preisdschungel Die Frage nach dem Preis ist oft die entscheidende in einem Verkaufsgespräch. Da sollte man schnell und kompetent eine Aussage treffen können. Das ist allerdings gar nicht so einfach. Schließlich werden z. B. für eine Wärmepumpen-Anlage verschiedene Komponenten nach den Bedürfnissen des Interessenten miteinander kombiniert. Das Gleiche gilt für die Auslegung von Klimaanlagen. Die Broschüre »Preisbeispiele 2003« von Stiebel Eltron wird ihrem Namen gerecht und liefert konkrete Preisaussagen zu verschiedenen Standardanlagen. Darüber hinaus dient sie gleichzeitig als Planungsgrundlage. In ihr werden Beispielanlagen für unterschiedliche Anforderungen aus den Bereichen Solar, Wärmepumpe, Klima und Lüftung dargestellt. So kann der Fachpartner nicht nur schnell darüber informieren, welche Anlage für den Kunden in Frage käme, sondern auch eine Preiseinschätzung abgeben. Fax (0 55 31) 70 25 84 www.stiebel-eltron.com Moderne Kabelverschraubungen Pflitsch präsentiert seinen aktuellen, farbig gestalteten Katalog mit einer Vielzahl von anwenderspezifischen Details zum universellen Kabelverschraubungsprogramm. Auf den 116 Seiten des neuen UNI-DichtKatalogs finden Interessenten alles Wissenswerte über diese modernen, metrischen Kabelverschraubungen. Das Baukastensystem enthält Verschraubungskörper aus fünf verschiedenen Metallen und Kunststoffen, die zusammen mit den applikationsspezifi- schen Dichteinsätzen zur individuell abgestimmten Verschraubungslösung für industrielle Anwendungen wird. Im neuen Katalog findet der Anwender neben den Standard-Varianten z.B. interessante Lösungen für EMV- und Ex-Schutz sowie die Kombination mit Schutzschläuchen und Wellrohren. Hilfreiche Tabellen und ein technischer Anhang bieten eine umfassende Informationsplattform. Fax (0 21 92) 91 12 11 www.pflitsch.de Der klare Weg Das von der Firma Projektdurchführung Peter Kübel, Bretzfeld-Bitzfeld entwiwickelte Organisations- und Managementsystem SBAA wendet sich an kleine und mittlere Betriebe der Bauhandwerke. Ziel des Konzepts ist es, den Unternehmenserfolg durch eine effizientere Ressourcennutzung zu erhöhen und Marketing »zu leben«. Unter der Über- schrift »Der klare Weg – Erfolg durch Übersicht und effizientes Miteinander« informiert Peter Kübel mit der 54-seitigen Broschüre über das von ihm entwickelte Organisationsund Managementsystem SBAA und dessen Umsetzung in kleinen und mittleren Bauhandwerksbetrieben. Fax (0 79 46) 9 52 77 www.sbaa-it.de de 17/2003 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN EBZ Dresden 06.10. – 10.10.03 GFE RP Koblenz-Rauental 10.10. – EBZ Bautzen 29.09. – 29.09.03 EBZ EBZ FEH Mesago EBZ Dresden Dresden Frankfurt Frankfurt Dresden 29.09. – 30.09.03 24.10.03 30.09.03 14.10.03 24.10.03 EBZ Dresden 20.10. – 20.10.04 EBZ Dresden 17.10. – 25.10.03 IEI Nbg EBZ IEI Nbg Nürnberg Dresden Nürnberg 13.10. – 17.10.03 30.09. – 02.10.03 24.10.03 EBZ Messkom GmbH Kathrein Kathrein IEI Nbg Messkom GmbH IEI Nbg Messkom GmbH Dresden Köln Mühlau/Chemnitz Hamburg Nürnberg Berlin Nürnberg Frankfurt 29.09. – 13.10. – 14.10.03 14.10.03 03.11. – 14.10. – 16.10. – 15.10. – GFE RP Bad Dürkheim 02.10.03 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK SPS-Programmierung nach IEC1131 BETRIEBSFÜHRUNG Akademie »Kostenrechnung« Teil 1 11.10.03 E-CHECK Sanitär-Heizung-Gas-Check ELEKTROINSTALLATION Einhaltung der Schutzmaßnahmen – Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel Grundlagen Beleuchtungstechnik Störungen in elektrischen Energieversorgungsnetzen Theorie und Praxis der Gehäuse- und Kabelschirmung VOB für Mitarbeiter (Baustelle) Vorbereitung auf die Handwerksmeisterprüfung Elektrotechnik (Vollzeit, 1 Jahr) ENERGIETECHNIK Schaltbefähigung für das Betreiben elektrischer Anlagen bis 30 kV GEBÄUDETECHNIK EIB-Projektierung/Inbetriebnahme Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen Zertifizierung von Fachfirmen für Brandmeldeanlagen INFORMATIONSTECHNIK Grundlagen Lichtwellenleiter Lichtwellenleiter Messtechnik/Messgeräte Satelliten (Kurzseminar) Strukturierte Verkabelung in der Gebäudetechnik TCP/IP Telekommunikationsanlagen (3 Abendkurse) xDSL und Voice over IP 30.09.03 14.10.03 07.11.03 15.10.03 23.10.03 16.10.03 RECHT Akademie »Praktisches Arbeitsrecht« Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. DIE VERANSTALTER EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V. Kathrein-Werke KG Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden Tel. (0351)8506-300, Fax (03 51) 8506-355 [email protected], www.ebz.de Anton-Kathrein-Str. 1-3, 83004 Rosenheim Tel. (08031)184-293, Fax (08031)184-997 [email protected] www.kathrein.de GFE RP, Gesellschaft zur Förderung der Elektrohandwerke in Rheinland-Pfalz Robert-Koch-Straße 43, 55129 Mainz Tel. (061 31)9591512, Fax (061 31)9591510 [email protected], www.liv-elektro.de IEI Nbg, Innung für Elektro- und Informationstechnik Nürnberg-Fürth Georg-Hager-Str. 6, 90439 Nürnberg Tel. (0911)2705 27, Fax (0911)268265 [email protected], www.elektroinnung-nuernberg.de de 17/2003 Mesago Messe und Kongress GmbH Rotebühlstr. 83-85, 70178 Stuttgart Tel. (0711)61946-0, Fax (0711) 61946-90 [email protected], www.mesago.de Messkom Vertriebs GmbH Kirchstr. 13, 85416 Langenbach Tel. (08761)704 14, Fax (08761)704 16 [email protected], www.messkom.de 89 17/2003 Vo r s c h a u Elektroinstallation Gebäudetechnik WIEDERHOLUNGSPRÜFUNGEN Vom 29. September bis 31. Oktober finden die E-Check-Sicherheits- und Energiespartage statt. In verschiedenen Beiträgen geht es rund um das Thema Mess- und Prüftechnik. AKTIVITÄTEN DER SACHVERSICHERER Die Harmonisierung der Normen führt leider zu immer allgemeineren Formulierungen, die allzu große Auslegungsspielräume bieten. Diese Lücke schließen die Schadenversicherer, in dem sie strengere Regeln für elektrische Anlagen in Deutschland aufstellen. Derartige Entwicklungen erfordern auch immer mehr Aktivitäten von Sachverständigen. In einem Selbsttest können Sie Ihren Sachverstand überprüfen. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: [email protected] (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] weitere themen: Praxisprobleme NEUE ADERFARBEN IN LEITUNGEN Elektroinstallation Automatisierungstechnik MESSDATEN PER NETZWERK VERBREITEN Unterschiedliche Hersteller verwenden in Gesamtanlagen häufig für ihre Messdaten eigene Sensoren. Standardisierung und Vernetzung reduzieren die Mehrfachausstattung. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 28 vom 1.1.2003 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. 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Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechtes zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträgern jeglicher Art an den Verlag über. Dies bezieht sich namentlich auf die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, auf die Herstellung von Sonderdrucken, Vervielfältigungen sowie Mikroverfilmungen und gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe und den Nachdruck von Abbildungen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und sie daher jedermann benutzen darf. 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(06221) 489-0 Geschäftsführer: Hans-Jürgen Fuhrmann, München Udo Witych, Heidelberg VERÖFFENTLICHUNGEN Verleger und Herausgeber können trotz sorgfältiger Überprüfung der Inhalte durch die Redaktion keine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung übernehmen. de 17/2003 Gelernt ist gelernt Die grünen Seiten für die Aus- und Weiterbildung iG G Inhalt Kundenauftrag: Instandsetzen einer fehlerhaft installierten Tk-Anlage Teil 1: Richtiges Reagieren auf Reklamationen, Bestandsaufnahme, Basisanschluss Heinrich Kohschulte Sowohl während der Lehrzeit als auch während der Meisterqualifikation legt man heute größten Wert auf auftragsorientierte Wissensvermittlung. Aufgabenstellungen im Bereich Kommunikationstechnik können dem in diesem Beitrag beschriebenen Kundenauftrag ähneln. Die Betriebsführung und damit Themen wie Kundenorientierung und -bindung werden heute in der Aus- und Weiterbildung vermittelt, schließlich sind sie wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg jeder Firma. Schauen wir, wie der Meisterbetrieb Ring kundenorientiert vorgeht. Sein Motto und das seiner Mannschaft1): ‚Wie schwer ist es, das Band zum Kunden zu knüpfen, und wie leicht ist es durchtrennt, wenn sich der Kunde unverstanden oder gar schlecht bedient fühlt.’ Der Wechsler als Neukunde Mo., 11.00 Uhr. Johann Gotthilf, Inhaber eines Lichtstudios, betritt das Geschäft der Fa. Ring: »Guten Tag. Ein Bekannter sagte mir, ich soll mal bei Ihnen vorbeischauen. Die von PCdirekt haben ja überhaupt keine Ahnung, keine Fachleute eben, alles Stümper. Und ich habe mir von denen noch meine TkAnlage errichten lassen. Schön blöd. Das Ding ist ja nicht zu gebrauchen, immer fehlt ihr irgendetwas. Mal kommen die Anrufe von meinen Freunden nicht an, mal kann ich nicht intern telefonieren, manchmal auch nicht nach draußen. Die haben schon ein paar Mal daran rumgepfuscht. Es hat alles nichts gebracht. Dusselige Bude.« 1) Zum Meisterbetrieb Ring gehören der Meister Egon, die Gesellen Ralf und Peter, der Lehrling Jakob sowie Marie, die Frau des Meisters im Büro. Dipl.-Ing. Heinrich Kohschulte arbeitet als Dozent am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg. de 17/2003 17/2003 1 Informationstechnik Kundenauftrag: Instandsetzen einer fehlerhaft installierten Tk-Anlage [1] 5 Automatisierungstechnik Koppelrelais in der Anwendung [3] Elektromeister Egon Ring kennt die Situation. Er hört Johann Gotthilf aufmerksam 7 Informationstechnik zu, denn er möchte zunächst Erdung von Satellitenmöglichst viele Informationen empfangsanlagen [2] zum Sachverhalt gewinnen. Darüber hinaus signalisiert er ihm damit Folgendes: ,Was Sie sagen, ist mir wichtig’ und letztlich ,Sie sind mir wichtig’. Die Auftragsanbahnung Jeder Handwerksbetrieb lebt von Aufträgen, erteilt von Privatpersonen, Firmen oder Behörden. Nicht nur der Chef hat die Kundengespräche zu führen, aus denen evtl. ein konkreter Vorschlag für die Ausführung resultiert, auch Mitarbeiter, Gesellen und selbst Lehrlinge sind mit einzubeziehen, auch wenn es lediglich um das Erledigen von Teilaufgaben geht. Mo., 11.10 Uhr. Elektromeister Ring sagt zu Johann Gotthilf: »Das ist wirklich ärgerlich, aber wir bekommen das schon wieder hin. Sie werden sehen. Schließlich sind wir auf den Bereich der Telekommunikation spezialisiert. Und wir beschäftigen ausschließlich geschulte Fachkräfte.« Daraufhin der Kunde spontan: »Das habe ich ja gar nicht gewusst, dass Handwerker auch diese neuen Dinge können.« Der Elektromeister nickt. Er merkt an J. Gotthilfs Äußerungen, dass er sein Vertrauen gewonnen hat. »Gut«, sagt J. Gotthilf, »dann machen Sie mal.« Der Auftrag ist erteilt. Daraufhin ruft der Meister seinen Lehrling Jakob. Er schaut fragend und J. Gotthilf legt los: »Sie müssten meine schon installierte Tk-Anlage in einen ordnungsgemäßen Zustand bringen. Könnten Sie dann auch gleich noch die eingerichteten Leistungsmerkmale überprüfen?« »Ja, natürlich, gerne«, erwidert Jakob. »Und dann wäre da noch was«, schiebt J. Gotthilf aufgeregt hinterher, »die bei PCdirekt haben mich überhaupt nicht richtig eingewiesen. Ich möchte gerne alle Möglichkeiten kennen lernen. Vielleicht erweitere oder verändere ich ja später mal die Anlage.« »Alles kein Problem«, sagt der Elektromeister »wir erledigen das am besten noch heute.« »Ja, heute passt mir gut. Ich würde sagen, um 15.00 Uhr«, entgegnet der Kunde. Die Bestandsaufnahme der Geräte Mo., 15.00 Uhr. »So, da wären wir«, sagt Elektromeister Ring mit Lehrling Jakob im Gefolge. Jakob bittet den Kunden, noch halb in der Tür stehend, um einen Gebäudegrundriss. »Den 1 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK KUNDENBINDUNG Viele Kunden haben heute anspruchsvolle Wünsche und treten selbstbewusst auf, lassen sich aber auch relativ leicht abwerben. In einer Zeit, in der sich Produkte – auch im Telekommunikationsmarkt – immer mehr angleichen und sich den Kunden vielfältige Einkaufsmöglichkeiten bieten, kann niemand mehr mit ihrer treuen Gefolgschaft rechnen. Erst recht nicht, wenn sie sich vom Unternehmen und seinen Mitarbeitern schlecht oder ungerecht behandelt fühlen. Deshalb: Zufriedene Kunden sind das kostbarste Gut. Fehler passieren – überall. Das wissen auch die Kunden. Entscheidend für ihre Treue ist, wie das Unternehmen mit ihren Reklamationen umgeht, und nicht, dass Fehler passieren. Je professioneller mit einer Kundenbeschwerde umgegangen wird, je eher halten die Kunden ihrem Unternehmen weiterhin die Treue. Zufriedene und unzufriedene Kunden Zufriedene Kunden teilen ihre positiven Erfahrungen durchschnittlich fünf bis acht Freunden und Bekannten mit. Die Mundpropaganda hebt also das Image. Dagegen neigen unzufriedene Kunden zum Wechsel und erzählen darüber hinaus ihre negativen Erfahrungen im Durchschnitt neun bis zehn Freunden und Bekannten, rund 13% sogar mehr als 20 Personen. Der unzufriedene Kunde schadet also durch sein Verhalten dem Ruf des Unternehmens. Bedenkt man zudem, dass nur etwa jeder zehnte unzufriedene Kunde dem Unternehmen seinen Unmut mitteilt und dass persönliche Empfehlungen doppelt so wirkungsvoll sein können wie herkömmliche Medienwerbung, so gilt es, reklamierenden Kunden besondere Beachtung zu schenken. Zudem sind es oft nicht einmal die vom Kunden empfundenen Mängel selbst, die Kunden schließlich zur Konkurrenz abwandern lassen, sondern die Art und Weise, wie das Unternehmen auf eine vorgebrachte Beschwerde reagiert. Manchmal stimmt den Beschwerdeführer eine »arrogante, abweisende Behand- gebe ich Ihnen nachher«, entgegnet J. Gotthilf. »Wir fangen am besten gleich mit der Bestandsaufnahme der Geräte an«, sagt der Elektromeister. Johann Gotthilf führt die beiden durch die Räume, in denen sich die Tk-Endgeräte befinden. Jakob passt gut auf und schreibt mit. • Im Büro 1 arbeiten zwei Schreibkräfte, die auch den ankommenden und nicht direkt an eine Nebenstelle gewählten Telefonbetrieb abfragen und ggf. vermitteln. In diesem Büro werden auch Faxmitteilungen bearbeitet, d. h. versandt bzw. empfangen und evtl. weitergeleitet. Hier sind ein ISDN-Systemtelefon und ein ISDN-Komforttelefon eingerichtet sowie ein Faxgerät der Gruppe 32). • Das Büro 2 nutzt Johann Gotthilf für Kundengespräche und für seine vorwiegend schriftlichen Tätigkeiten im Betrieb. In seinem Büro befindet sich ein ISDN-Systemtelefon. Johann Gotthilf sagt, dass in beiden Büros später evtl. die Anzahl der Endgeräte erhöht werden soll. • Im Verkaufsraum gibt es ein ISDN-Komforttelefon, um nicht ins Büro gehen zu müssen, falls das Büro nicht besetzt ist. Außerdem stellte Johann Gotthilf hier einen PC auf, um bei Kundenanfragen sofort per Internet den Lieferanten zu terminieren. Das zugehörige Modem arbeitet an einer analogen Nebenstelle. • Die Werkstatt benötigt ein analoges Telefon für nachfragende Kunden. • Der Mehrzweckraum dient als Frühstücksraum und als Büro des Lagerverwalters. Für seine Tätigkeit als Lagerverwalter war die Installation eines analogen Fernsprechapparats notwendig. 2) G3-Faxgerät, Faxgeräte der Gruppe 3, erlaubt das Senden, Empfangen und Weiterleiten von Faxen 2 lung« nach einer Reklamation unzufriedener als er es unmittelbar nach Auftreten des Mangels war. Das richtige Vorgehen bei Reklamationen Wer bei Reklamationen einige Regeln beherrscht, reagiert sicher und souverän auf solche Situationen: Wichtig: Der Kunde muss Gelegenheit haben, sich erst alles »von der Seele zu reden«. Die Erfahrung zeigt, dass vor allem die besonders erregten Kunden wieder recht freundlich werden, wenn sie zunächst ihrem Unmut Luft machen können. Normalerweise dauert das »Brüllen« nicht länger als 3 min. Währenddessen ist ein sachliches Gespräch äußerst schwer, denn viele Kunden reagieren in dieser Anfangsphase mit emotionalen Äußerungen. Sie sind meistens nicht in der Lage, den Grund ihrer Beschwerde sachlich darzulegen. In dieser emotionalen Phase neigen aufgeregte Kunden dazu, unerfreuliche Erfahrungen zu überspitzen oder unkorrekt darzustellen. Vielfach erinnern die reklamierenden Kunden auch an Fehler aus früheren Zeiten. In dieser Anfangsphase wäre es völlig falsch, fehlerhafte Einzelheiten, die der Kunde behauptet, zu korrigieren oder gar zu versuchen, ihm Widersprüche in seinen Schilderungen nachzuweisen oder Übertreibungen zurückzuweisen. Solche »Richtigstellungen« empfindet der erregte Kunde lediglich als Rechthaberei, die ihn noch mehr provoziert. Auch nützt es i.d.R. recht wenig, wenn man den Kunden unterbricht und bittet, sich erst einmal zu beruhigen bzw. sachlich zu werden. Denn: Niemand wird ruhig oder sachlich, wenn man ihn dazu auffordert. Im Gegenteil, der Kunde fühlt sich unverstanden, und das Gespräch könnte sich dadurch nur noch weiter verschärfen. Andererseits lösen sich die Aggressionen i.d.R. nach einiger Zeit von selbst, nämlich dann, wenn der reklamierende Kunde die Gelegenheit bekommt, den größten Frust zunächst einmal abzuladen. • Im Lager sind zwei Nebenstellenanschlüsse eingerichtet mit je einem analogen Standardapparat, so dass man den Lagerverwalter auch hier erreichen kann. • Im Versorgungsraum befindet sich die Tk-Anlage. Jakob sortiert den Bestand der Endgeräte und fertigt eine Skizze an (Bild 1). 2 x ISDN Systemtelefon 2 x ISDN Komforttelefon 4 x schnurgebundenes analoges Telefon 1 x G3-Faxgrät 1 x PC mit Modem 1 x Tk-Anlage von Elmeg Typ ICT46, Ausstattung: 1 x S0 extern, 1 x S0 intern, 8 x analoge Ports J. Gotthilf schaut dabei Jakob über die Schulter und fragt ihn nach dem Unterschied zwischen System- und Komforttelefon. Jakob erklärt: • Komforttelefone sind ISDN-Telefone, aber mit zusätzlichen Leistungsmerkmalen gegenüber ISDN-Standardtelefonen. S0 extern 6 x a/b analog S0-Bus intern Bild 1: Bestand der Tk-Endgeräte in Johann Gotthilfs Lichtstudio de 17/2003 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK Basis- und Primärmultiplexanschluss B-Kanäle D-Kanal Basisanschluss Primärmultiplexanschluss Anzahl 2 30 Bitrate je B-Kanal 64 kbit/s 64 kbit/s Anzahl 1 1 Bitrate des D-Kanals 16 kbit/s 64 kbit/s 144 kbit/s/192 kbit/s 1984 kbit/s/2048 kbit/s Gesamtbitrate netto/brutto (incl. Sync. etc) Tabelle 1: Der Basisanschluss unterscheidet sich vom Primärmultiplexanschluss vor allem durch die Anzahl der Nutzkanäle (B-Kanäle) • Bei Systemtelefonen handelt es sich um ISDN-Telefone, die sich nur für ein spezielles Tk-Anlagensystem eignen und mit denen man alle Leistungsmerkmale einer bestimmten Tk-Anlage nutzen kann. Jakob erwähnt auch, dass eine gute Tk-Anlage i. A. bedeutend mehr sinnvolle Leistungsmerkmale bietet, als an einfachen ISDN-Anschlüssen des öffentlichen Netzes zur Verfügung stehen. Die bestehende Verkabelung, der vorhandene Anschluss Egon Ring hat festgestellt, dass im gesamten Gebäude Leerrohre verlegt wurden. Damit lässt sich die Kabelführung bei Veränderungen bzw. Erweiterungen relativ leicht ändern. Der Elektromeister wendet sich an den Geschäftsinhaber: »Ich würde gern die Auftragsunterlagen von Ihrem Netzbetreiber sehen.« Daraufhin flüstert Jakob seinem Lehrmeister ins Ohr: »Wozu brauchen Sie das?« Er antwortet, dass er darauf erkennen kann, ob es sich um die Anschlussart Basis- oder Primärmultiplexanschluss (Tabelle 1) handelt und in welcher Betriebsart der Anschluss genutzt wird (Bild 2). Meister Ring sagt zum Lehrling: »Du erkennst die Anschluss- und Betriebsart auch an der Verwendung bzw. Zuteilung der Rufnummern.« Der Meister erklärt, • dass am Basisanschluss zwei Nutzkanäle (siehe Kasten »Verbindungsaufbau«) zur Verfügung stehen, z. B. zum gleichzeitigen Telefonieren von zwei Mitarbeitern, und AKTIVES ZUHÖREN Aktives Zuhören bedeutet, dass man den Kunden seine ganze Aufmerksamkeit schenkt. Das gilt besonders auch am Telefon, wo der Augenkontakt fehlt. Aktives Zuhören meint jedoch nicht, die ganze Zeit nur tonlos zuzuhören, ein zwischenzeitliches »Ich verstehe« oder »Das kann ich nachvollziehen« wirkt auf den Gesprächspartner besänftigend und zeigt Verständnis für sein Anliegen. Während der Kunde über seine Probleme berichtet, sollte man nicht im Voraus denken, z.B., um sich bereits eine Antwort zurechtzulegen. Dies verhindert das Zuhören. Stattdessen ist Einfühlungsvermögen gefordert, um sich in die Situation des Kunden hineinzuversetzen. Alle, vor allem berechtigte Beschwerden erfordern, dem Kunden Verständnis für seine Verärgerung entgegenzubringen, z.B. als erste Reaktion in Form folgender Formulierungen: • »Ich kann gut verstehen, dass Sie verärgert sind.« • »An Ihrer Stelle wäre ich auch verärgert.« • »Sie haben ein Qualitätsprodukt gekauft, da können Sie selbstverständlich einwandfreie Funktionen erwarten.« Bei seinen Formulierungen muss man aber auch auf die Stimmlage achten, denn es kommt bekanntlich nicht nur darauf an, was man sagt, sondern vor allem, wie man es sagt. Monotones Sprechen interpretiert der Kunde sofort als Gleichgültigkeit in der Sache und als Desinteresse, und dies letztlich an seiner Person. de 17/2003 Primärmultiplexanschluss Primary Rate Interface (PRI) Basisanschluss Basic Rate Interface (BRI) Mehrgeräteanschluss Punkt zu Mehrpunkt (PMP) Anlagenanschluss Punkt zu Punkt (PP) Anschlussarten Betriebsarten Bild 2: Übersicht der Anschluss- und Betriebsarten; der Primärmultiplexanschluss setzt zwingend einen Anlagenanschluss voraus, beim Basisanschluss hat man die Wahl zwischen Mehrgeräteund Anlagenanschluss • dass es beim Primärmultiplexanschluss dagegen 30 Nutzkanäle sind. Der Elektromeister geht davon aus, dass bei insgesamt zehn angeschlossenen Endgeräten sicherlich kein Primärmultiplexanschluss geschaltet wurde. Es muss sich also um einen Basisanschluss handeln. Meister Ring hat nun die Aufgabe, die Betriebsart herauszubekommen (Mehrgeräte- bzw. Anlagenan- VERBINDUNGSAUFBAU Der Verbindungsaufbau zwischen zwei Teilnehmern geschieht bei ISDN durch einen abschnittsweisen Informationsaustausch auf dem D-Kanal (Bild). Diese Informationen gelangen über die Tk-Anlage des Kunden weiter zur Vermittlungstechnik des Netzbetreibers bis hin zum anzurufenden Teilnehmer und zurück. Dadurch werden sowohl in der Tk-Anlage als auch beim Netzbetreiber Schaltungen aktiviert, die den Weg frei machen für die eigentliche Informationsübertragung. Diese Informationen, z.B. ein Telefonat, werden über den Nutzkanal, auch B-Kanal genannt, transportiert. Das bedeutet aber auch, die Vermittlungen tasten deren Inhalt nicht an, d.h., auch z.B. Dateien werden von Rechner zu Rechner unverändert übertragen. Nutzkanal/ B-Kanal D-Kanal Teilnehmer Endgerät D-Kanal Tk-Anlage D-Kanal Netzbetreiber Teilnehmer Endgerät Der Verbindungsaufbau geschieht über den D-Kanal, das Senden und Empfangen von Informationen über den Nutzkanal (B-Kanal) 3 Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK MEHRGERÄTEANSCHLUSS Ein Basisanschluss lässt sich als Mehrgeräteanschluss betreiben (Bild). Der Anlagenbetreiber erhält vom Netzbetreiber drei bis ggf. zehn Mehrfachrufnummern (MSNs). Unter diesen MSNs kann sich evtl. auch eine alte befinden, also die des vorherigen analogen Anschlusses. Diese MSNs lassen sich jedoch in der Tk-Anlage nicht direkt als Nebenstellennummern nutzen. Die Elektrofachkraft muss die MSNs einer oder auch mehreren Nebenstellennummern zuweisen. Somit lässt sich eine Nebenstelle wie z.B. 33 (Bild) intern unter 33 erreichen und von extern unter 4712. Hierbei kann man nicht von Durchwahl sprechen. ISDN-Tk-Anlage für Mehrgeräteanschluss S0 extern NTBA MSNs1: 4711 4712 4713 4711-30, 31 4712-33 4713-40, 41 S0 intern 403, 413, 423, 433 Wobei die Nummern des Rufnummernblocks mit den Internrufnummern der Nebenstellen der Tk-Anlage übereinstimmen müssen. D. h., diese Internrufnummern lassen sich u. a. auch für interne Verbindungen nutzen. Die Nummern sind gewöhnlich zweistellig, bei sehr großen Tk-Anlagen auch drei- oder sogar vierstellig. Das hängt von der Anzahl der vorhandenen Nebenstellen mit Internrufnummern ab. Unsere Aufgabe ist, für die Tk-Anlage und gemäß den Kundenwünschen einen Rufnummernplan zu entwerfen.« Meister Ring erklärt Jakob, dass die Mitnahme einer Rufnummer von einem bislang analogen Hauptanschluss4) nicht möglich ist, die Übernahme der Anschlussnummer und des Rufnummernblocks von einem analogen Durchwahlanschluss5) dagegen schon. a/b 302 a/b 312 ISDN-Tk-Anlage für Anlagenanschluss a/b 322 a/b 332 intern: 33 extern: 4712 NTBA Anschlussnummer1: 246- Beispiel Rufnummerneinteilung bei der Betriebsart Mehrgeräteanschluss 1): Mehrfachrufnummern MSNs; werden vom Netzbetreiber vergeben 2): Internrufnummer für analoge Ports (aus dem Rufnummernblock vom Netzbetreiber) 3): Internrufnummer für ISDN Port = interne MSNs aus dem Rufnummernblock vom Netzbetreiber schluss), doch das ist nicht schwierig, denn er weiß, dass beim Basisanschluss Folgendes gilt: • In der Betriebsart Anlagenanschluss ist die so genannte Anschlussrufnummer immer dieselbe, zzgl. einer Internrufnummer, ggf. Null, z. B. (0 89) 1 23 45-6 78 bzw. (0 89) 1 23 45-0. • Sind die Rufnummern für den Anschluss unterschiedlich, handelt es sich um die Betriebsart Mehrgeräteanschluss (siehe Kasten »Mehrgeräteanschluss«). Hierfür vergibt der Netzbetreiber so genannte MSNs3). Der Lehrling fragt den Kunden, ob er unterschiedliche Rufnummern hat. »Ja«, sagt er, »drei«. So weiß der Elektromeister, dass der Netzbetreiber einen Basisanschluss in der Betriebsart Mehrgeräteanschluss eingerichtet hat. Egon Ring möchte am liebsten gleich den Ist-Zustand feststellen und die weiteren Einstellungen dokumentieren, doch er vergaß, sein Notebook mitzunehmen: »Jakob, du müsstest morgen früh gleich die Tk-Anlage auslesen.« Vom Mehrgeräte- zum Anlagenanschluss Mo., 16.00 Uhr. Meister Ring sagt zum Lehrling: »Ich finde, hier sollte der Basisanschluss beibehalten werden. Doch die Umstellung auf die Betriebsart Anlagenanschluss wäre sinnvoll.« Der Meister fertigt eine Skizze an (Bild 3) und erklärt sie Jakob: »Wenn wir auf die Betriebsart Anlagenanschluss umstellen, vergibt der Netzbetreiber statt der bisherigen MSNs eine Anschlussrufnummer und einen Rufnummernblock. 3) MSN = Multiple Subscriber Number = Mehrfachrufnummern 4 Rufnummernblock1: 30 – 49 a/b 302 a/b 312 S0 extern 246 –1 a/b 322 S0 intern 403, 413, 423, 433 a/b 332 intern: 33 extern: 246-33 Bild 3: Beispiel Rufnummerneinteilung bei der Betriebsart Anlagenanschluss mit Durchwahl 1): Anschlussrufnummer und Rufnummernblock; werden vom Netzbetreiber vergeben 2): Internrufnummer für analoge Ports (aus dem Rufnummernblock vom Netzbetreiber) 3): Internrufnummer für ISDN-Port = interne MSNs aus dem Rufnummernblock vom Netzbetreiber Der Elektromeister zeigt seine Skizze (Bild 3) auch J. Gotthilf, der gerade vorbeikommt: »Wir planen, auf die Betriebsart Anlagenanschluss umzustellen. Das bringt Vorteile. Will man intern z. B. die a/b-Nebenstelle6) 33 anrufen, reicht das Eingeben von 33. Von außerhalb des Geschäfts muss man dagegen 2 46 33 wählen.« »Das verstehe ich«, sagt J. Gotthilf, und bittet die zwei, Vorschläge zu erarbeiten und einen Kostenvoranschlag zu unterbreiten. Doch weil sich der Arbeitstag langsam dem Ende neigt, beschließt der Elektromeister, die intensive Bestandsaufnahme der eingerichteten Anlage morgen gemeinsam mit seinem Lehrling durchzuführen, genauso wie die Tests zur Ermittlung der Qualität der Übertragungsstrecken und das Ausschalten der vom Kunden beklagten Fehlfunktionen. Sie werden dann auch die dazu benötigten Geräte dabei haben, und zwar das Notebook mit der Software für die Elmeg ICT 46 sowie einen ISDN-Tester (Argus 10). Die zugehörige Software befindet sich ebenfalls auf dem Notebook. (Fortsetzung folgt) 4) analoger Hauptanschluss = vom Netzbetreiber zur Verfügung gestellter Tk-Anschluss für analoge Endeinrichtungen 5) analoger Durchwahlanschluss = mehrere analoge Anschlussleitungen, die beim Teilnehmer auf eine analoge Durchwahl-TkAnlage führen und unter einer Anschlussnummer mit zugehörigem Rufnummernblock eingerichtet wurden. Heute bei Neueinrichtungen nicht mehr üblich. 6) a/b-Nebenstelle = analoge Nebenstelle de 17/2003 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Koppelrelais in der Anwendung [ 3 ] Die Kontaktseite von Koppelrelais Dirk Wortmann Nur bei richtiger Auswahl des Kontaktmaterials, geeigneter Kontaktschutzbeschaltung sowie korrekter Anwendung kann ein Relais seine Schaltaufgaben optimal erfüllen und eine hohe Schaltspielzahl erreichen. Dieser Bei- 0 … 10 V ϑ1 trag hilft den Elektrofachkräften durch die praktischen Tipps, Anwendungsfehler und deren negative Auswirkungen zu vermeiden. Koppelrelais schalten viele Lasten in weiten Bereichen: • Gleich- und Wechselspannungslasten mit verschiedenen ohmschen, induktiven oder kapazitiven Anteilen • mit Spannungen von einigen mV bis etwa 400 V AC • mit Strömen von einigen mA bis etwa 16 A Dauerstrom. Es gibt heute noch kein Relais, das in allen Lastbereichen gleichermaßen gut schaltet. Jedoch erfüllen die Relais bei richtiger Wahl des Kontaktmaterials sowie geeigneter Kontaktschutzbeschaltung ihre Schaltaufgaben optimal und erreichen eine hohe elektrische Lebensdauer (Schaltspielzahl). Daneben beeinflussen auch die elektrischen Parameter der Last die Lebensdauer erheblich. Endschalter Auswertelektronik 0 … 10 V ϑ2 Bild 10: Messstellenumschaltung als Anwendungsbeispiel man Gold als Kontaktmaterial bei kleiner Kontaktbelastung, also für kleine ohmsche Lasten wie Messkreise und Steuerungseingänge. Gold ist zwar weitgehend unempfindlich gegen Industrieatmosphäre, jedoch relativ weich, brennt daher leicht ab und verschweißt schnell. Aus diesem Grund lässt es sich nur für Schaltspannungen bis etwa 36 V sowie Schaltströme bis zu einigen 100 mA verwenden. Außerdem sollte eine mit Goldkontakten geschaltete Last nicht induktiv oder kapazitiv sein. Da massive Goldkontakte zu teuer wären, wird i. d. R. nur eine 3 … 10 µm dünne Goldschicht auf silberbasierte Leistungskontakte aufgetragen. Goldkontakte findet man normalerweise beim Schalten von SPS-Eingängen sowie Mess- und Signalkreisen (Bilder 9 und 10). SPS EingabeKarte Bild 9: SPS-Eingabesignal als Anwendungsbeispiel Die Kontaktmaterialien Wegen der guten elektrischen Eigenschaften von Silber handelt es sich bei den heute üblichen Kontaktmaterialien meist um Legierungen auf Silberbasis. Weil reines Silber weder ausreichend abbrand- noch verschweißfest ist, setzen die Hersteller dem Silber verschiedene Elemente für optimierte Eigenschaften zu, und zwar bis zu 20 % – z. B. in höheren Anteilen Nickel, Cadmiumoxid sowie Zinnoxid, daneben aber in geringeren Mengen weitere Stoffe. Auf diese Weise entstehen Legierungen wie AgNi, AgCdO oder AgSnO, die härter, abbrandfester sowie verschweißfester sind als reines Silber. Diese Kontaktwerkstoffe gehören zur Gruppe der Leistungskontaktmaterialien, die man für mittlere bis hohe elektrische Belastungen ab etwa 12 V sowie einige 10 mA einsetzt. Wegen des auch unter verschiedenen Umwelteinflüssen konstant klein bleibenden Kontaktwiderstandes verwendet Dipl.-Ing. Dirk Wortmann, Phoenix Contact, Blomberg Fortsetzung aus »de« 11/2003 de 17/2003 Bild 11: Auswahl handelsüblicher Beschaltungsglieder 1: universell verwendbares RC-Glied mit flexiblen Anschlüssen 2: Magnetventilstecker Typ A mit Z-Diode und Anzeige-LED 3: Reihenklemme mit integriertem Varistor zur Ableitung gegen Erdpotential 4: Steckmodul mit Freilaufdiode und LED zur Eingangsbeschaltung von Relaismodulen 5: Reihenklemme mit integrierter Supressordiode zwischen zwei Stockwerksebenen 5 Gelernt ist gelernt iG G AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Kontaktschutzbeschaltungen Beschaltung der Last zusätzliche Abfallverzögerung groß definierte Induktionsspannungsbegrenzung ja (UD) bipolar wirksame Dämpfung nein Reihenschaltung Diode/Zenerdiode mittel bis klein ja (UZD) nein Supressordiode mittel bis klein ja (UZD) ja Varistor mittel bis klein ja (UVDR) ja R/C-Kombination mittel bis klein nein ja Diode Vorteile/Nachteile Vorteile • gute Wirkung auf Lebensdauerverlängerung der Kontakte • kostengünstig • einfache Dimensionierung • kleine Induktionsspannung (0,7 V) Nachteile • hohe Abfallverzögerung Vorteile • einfache Dimensionierung Nachteile • Bedämpfung nur oberhalb UZD • geringe Wirkung auf Lebensdauerverlängerung der Kontakte Vorteile • kostengünstig • einfache Dimensionierung • für Wechselspannung geeignet Nachteile • Bedämpfung nur oberhalb UZD • geringe Wirkung auf Lebensdauerverlängerung der Kontakte Vorteile • hohe Energie-Absorption • einfache Dimensionierung • für Wechselspannung geeignet Nachteile • Bedämpfung nur oberhalb UVDR • geringe Wirkung auf Lebensdauerverlängerung der Kontakte Vorteile • gute HF-Dämpfung • für Wechselspannung geeignet • pegelunabhängige Bedämpfung Nachteile • geringe Wirkung auf Lebensdauerverlängerung der Kontakte Tabelle 1: Die Beschaltung der Last hängt ab von der Schaltspannung, der zul. Begrenzungsspannung und der zul. Rückfallzeit der Last Kontaktschutzbeschaltungen Kontaktschutzbeschaltungen vermindern den Verschleiß der Kontakte, welcher durch Bildung von Schaltfunken und Lichtbogen bei höherer sowie speziell induktiver Last entsteht (Tabelle 1, Bild 11). Man schließt die Kontaktschutzbeschaltungen i. d. R. parallel zur Last, da dort beim Abschalten die transienten Überspannungen entstehen. Diese Überspannungen würden sonst an den Relaiskontakten Funken bilden. Doch man beachte: Kontaktschutzbeschaltungen führen mit typischen industriellen Lasten (Schützen, Magnetventilen, elektromagnetischen Bremsen) zu längeren Rückfallzeiten der Mechanik. Die zusätzliche Rückfallverzögerung liegt in der 6 Größenordnung von 10 … 100 ms. Besonders ausgeprägt ist dieser Verzögerungseffekt bei der Kontaktschutzbeschaltung mit einer normalen Diode, z. B. vom Typ 1N4007. Andererseits löscht gerade diese Beschaltung optimal die Lichtbogen sowie Schaltfunken. Dadurch reduziert sich der Kontaktverschleiß deutlich, was die Lebensdauer der Relais erheblich erhöht. In der Praxis muss man daher oft einen Kompromiss zwischen zeitlichem Abschaltverhalten der Last sowie der Relaislebensdauer eingehen. Praktische Relaisschaltversuche mit einer Kontaktschutzbeschaltung unter Verwendung der Diode 1N4007 an einer induktiven Last ergaben eine Lebensdauerverlängerung um den Faktor zehn gegenüber der unbeschalteten Last. (Fortsetzung folgt) de 17/2003 Gelernt ist gelernt iG Erdung von Satellitenempfangsanlagen [ 2 ] Reinhard Soboll Hin und wieder taucht die Frage auf, wie sich die Außenantenne einer Satellitenanlage an die Erdungsanlage bzw. an einen vorhandenen Blitzschutz anschließen lässt. Erfahrungsgemäß hapert es in der Praxis häufig bei der Ausführung. Die beiden wichtigsten Normen in diesem Zusammenhang sind die VDE V 0185 und die VDE 0855. Gebäude mit äußerem Blitzschutz Genau wie bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz (»de« 1314/2003, S. 7ff.) unterscheidet man auch hier, wo sich die Antennenanlage befindet, im durch Blitzeinschlag ungefährdeten oder gefährdeten Bereich. α (°) 80 70 60 50 Schutzklasse 40 IV 30 I 20 II III 10 0 0 10 20 30 40 50 60 h (m) Bild 7: Schutzwinkel α in Abhängigkeit von der Blitzschutzklasse und der Höhe h der Fangeinrichtung Dipl.-Ing. Reinhard Soboll arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg. Fortsetzung aus »de« 13-14/2003 α G Antennenanlage im ungefährdeten Bereich Auch hier kann man auf die Erdungsleitung von der Außenantenne bis zum Erder verzichten, wenn sich die Antenne im Schutzbereich des äußeren Blitzschutzes befindet. Es gelten allerdings nicht die in VDE 0855 Teil 1 angegebenen Abstände (mehr als 2 m unterhalb der Dachkante und weniger als 1,5 m vom Gebäude). Vielmehr richtet sich hier der Schutzbereich • nach der Blitzschutzklasse und • der Höhe der Fangeinrichtung über dem zu schützenden Bereich entsprechend DIN V VDE V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3): 2002-11 (Bild 7). Außenleiter der Koaxialkabel und Standrohr müssen jedoch auch hier über einen 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbunden werden. Eine Anbindung des 4-mm2-Potentialausgleichsleiters an das Blitzschutzsystem erfolgt erst an der Hauptpotentialausgleichsschiene, um den Blitzstrom so lange wie möglich außerhalb des Gebäudes zu führen. Im Ggs. zu Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz sind hier Überspannungsschutzgeräte für die Antennenanlage nicht nur empfehlenswert, sondern dringend empfohlen nach VDE V 0185 Teil 3. Die Anbindung des metallenen Antennenmastes an den äußeren Blitzschutz ist (bei Einhaltung der geforderten Trennungsabstände) nicht zweckmäßig. Im Falle eines Blitzeinschlages in die Blitzschutzanlage fließen Teilblitzströme über α s Bild 8: Sat-Antennen im Schutzbereich einer Fangstange de 17/2003 7 Quelle: BGFE INFORMATIONSTECHNIK Gelernt ist gelernt iG G INFORMATIONSTECHNIK die angeschlossenen Leitungsschirme der Antennenanlage (»de« 13-14/2003, S. 8, Bild 6) und über Potentialausgleichsleitungen im Inneren des Gebäudes. Dies hätte Zerstörungen zur Folge. ERDUNG VON SAT-ANLAGEN Gebäude mit äußerem Blitzschutz Antenne im geschützten Bereich (Schutzbereich des äußeren Blitzschutzes abhängig von der Schutzklasse und der Höhe der Fangeinrichtung über dem zu schützenden Bereich) • keine Erdung erforderlich • ein 4-mm2-Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Außenleiter des Koaxialkabels (bei mehreren Koaxialkabeln über eine Potentialausgleichsschiene) mit dem Antennenmast • Anbindung an das Blitzschutzsystem erst an der Hauptpotentialausgleichsschiene • Überspannungsschutzgeräte dringend empfohlen • bei Einhaltung der geforderten Trennungsabstände den Antennenmast nicht an den äußeren Blitzschutz anbinden Antennenanlage im gefährdeten Bereich Grundsätzlich sollte man elektrische Einrichtungen, die sich außerhalb von geschützten Gebäuden befinden, nicht direkt an die Fangeinrichtung anschließen – außer bei nicht eingehaltenem Trennungsabstand (doch dann ist der Antennenstandort falsch gewählt). Empfehlenswert ist, Außenantennen mit isoliert angebrachten Fangeinrichtungen (Bild 8) zu versehen, damit sie sich wieder im Schutzbereich des Blitzschutzsystems befinden. Die Formel zur Berechnung des erforderlichen Trennungsabstandes s zwischen Fangeinrichtung und Antenne lautet: Antenne im ungeschützten Bereich (Antenne liegt nicht im Schutzbereich einer Fangeinrichtung) • keine direkte Anbindung an die äußere Blitzschutzanlage • Verbinden der Außenleiter der Koaxialkabel sowie des Standrohres mit der Potentialausgleichsschiene • Überspannungsschutzgeräte erforderlich • unbedingt isoliert angebrachte Fangstangen anbringen, hierbei … · die Fangeinrichtung auf kürzestem Wege mit der Erdungs- bzw. Blitzschutzanlage verbinden und · den Trennungsabstand berechnen • oder Standrohr als Fangstange nutzen, hier … · Antennenbefestigung an das Rohr über isolierte Distanzhalter, · Verbinden der Außenleiter der Koaxialkabel mit dem Potentialausgleich, · direkter Anschluss des Standrohres an den äußeren Blitzschutz und · Einsatz von Überspannungsschutzgeräten zur Begrenzung von Überspannungen. Darin bedeuten: • ki Koeffizient, der von der gewählten Schutzklasse des Blitzschutzsystems abhängt • kc Koeffizient, der vom Blitzstrom, der in den Ableitungen fließt, abhängt • km Koeffizient, der vom Werkstoff der elektrischen Isolation abhängt • L vertikaler Abstand von dem Punkt, an dem der Trennungsabstand s ermittelt werden soll, bis zum nächstliegenden Punkt des Potentialausgleichs Der oder die Außenleiter der Koaxialkabel sowie das Standrohr müssen mit der Potentialausgleichsschiene verbunden werden. Um Überspannungen zu begrenzen, sind Überspannungsschutzgeräte erforderlich. Die Norm VDE V 0185 Teil 3 enthält ein Bild (Bild 9), wo das Standrohr als Fangstange dient. In diesem Fall gilt Folgendes: • Antennenbefestigung an das Rohr über isolierte Distanzhalter, • Verbinden der Außenleiter der Koaxialkabel mit dem Potentialausgleich, • direkter Anschluss des Standrohres an den äußeren Blitzschutz und • Einsatz von Überspannungsschutzgeräten zur Begrenzung von Überspannungen. 1 2 3 4 5 Fangstange Distanzhalter horizontale Fangleitung am First Antennenkabel Potentialausgleichsschiene, an die der metallene Schirm des Antennenkabels angeschlossen ist 6 Prüfklemme 7 Fernsehgerät 8 Parallelführung des Antennenkabels und des Energieversorgungskabels 9 Energieversorgungskabel 10 Erdungsanlage 11 Energieverteilung mit Überspannungsschutzgeräten 12 Fundamenterder 13 Leitung des äußeren Blitzschutzes L Länge für die Berechnung des Trennungsabstandes s α Schutzwinkel Bild 9: Hier dient das Antennenstandrohr als Fangstange 8 Quelle: VDE-Verlag Schlussbetrachtung Es empfiehlt sich, Außenantennen möglichst immer im durch Blitzeinschlag ungefährdeten Gebäudebereich zu installieren, also 2 m unterhalb der Dachkante und nah am Gebäude (bei Gebäuden ohne äußeren Blitzschutz) bzw. innerhalb des Schutzwinkels einer Fangeinrichtung (bei Gebäuden mit äußerem Blitzschutz). Damit sinkt die Gefahr eines direkten Blitzeinschlages in die Antennenanlage. Doch sollte es notwendig sein, die Antennenanlage in einem von Blitzeinschlag gefährdeten Bereich zu installieren, schützen isoliert angebrachte Fangstangen diese Antennen. Hier verbindet die Elektrofachkraft … • das Standrohr und die Außenleiter der Koaxialkabel mit dem Potentialausgleich und • die Fangeinrichtung auf kürzestem Wege mit der Erdungsbzw. Blitzschutzanlage. Allgemein gilt: Die Leitungsführung zur Erdungsanlage sollte so weit wie möglich außerhalb des Gebäudes verlaufen. (Ende des Beitrags) de 17/2003