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Saisonvorschau 2006/2007 1 Inhalt: Interview mit André Voigt (FIVE) (Seite 3) Interview mit Guido Grünheid (RheinEnergie Köln) (Seite 5) Saison Preview: EUROLEAGUE (Seite 7) Season Preview: Artland Dragons (Seite 17) Bayer Giants Leverkusen (Seite 24) BG Karlsruhe (Seite 26) Brose Baskets Bamberg (Seite 30) Deutsche Bank Skyliners (Seite 35) EnBW Ludwigsburg (Seite 40) EWE Baskets Oldenburg (Seite 44) Gießen 46ers (Seite 46) RheinEnergie Köln (Seite 51) Telekom Baskets Bonn (Seite 56) Walter Tigers Tübingen (Seite 61) Season Preview: 2. Liga Nord (Seite 64) SOBA Dragons Rhöndorf (Seite 68) TV Lich (Seite 70) 2 Interview mit Andre Voigt (FIVE) (von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan) 1. Wer ist dein Topfavorit auf den Titel? Berlin oder Bamberg? Oder vlt. doch etwa Köln? Sehr schwer zu sagen. Von der Qualität her haben sich sicherlich alle Genannten verstärkt. Wie so oft in der BBL wird es darauf ankommen, wer sich über die Saison am besten einspielt. 2005/06 wuchs Köln die gesamte Spielzeit an den Aufgaben - auch und gerade durch die Spiele im FIBA Cup. Momentan sehe ich Köln vorn, auch wenn sie nicht überragend gestartet sind. Sie scheinen erneut intelligent zusammen zu spielen, die Euroleague wird sie besser machen. 2. Du bist sehr viel mit der NBA beschäftigt. Verfolgst du die BBL intensiv oder nur nebenbei als generell Basketball Interessierter? Ich versuche so oft es geht bei Rheinenergie in der Halle zu sein. Die BBL zu verfolgen finde ich aber - selbst als jemand, der sich mit dem Sport beruflich beschäftigt - sehr schwer, denn die Kontinuität ist einfach in den Teams viel zu gering. Über die Neuverpflichtungen weiß ich, bis auf die Jason Gardners oder Carl Krausers, die schon in der NCAA auf sich aufmerksam gemacht haben, so gut wie nichts. Klar, kann ich über die verschiedenen Spieler lesen, die neu in der Liga sind, aber was bringt einem das? Ohne die Jungs wirklich spielen gesehen zu haben, bleiben sie eine Statistik. Von daher bin ich ganz froh, dass es Premiere gibt und die neue Sendezeit perfekt liegt. 3. Wir alle wissen, dass du Warriors Fan bist. Jetzt oute doch mal deine BBL Sympathien. Für welchen deutschen Klub schlägt dein Herz? Ich hatte in der Saison 1991/92 eine Dauerkarte für - damals noch - SG Braunschweig mit Christian Bembenek, Harald Stein, Marcus Ackermann oder Stefan Svitek (der I.). Das war Wahnsinn, wie damals die Stadt hinter der Truppe stand. Die Spiele in der Alten Waage waren eigentlich immer ausverkauft, die Stimmung Wahnsinn. Von daher, und weil ich ja unweit in Wolfsburg aufgewachsen bin, verfolge ich schon was die Kollegin Ute Berndt so über die Phantoms schreibt. Auch Liviu Calin kenne ich noch aus meiner Zeit als Spieler. Als echten Fan würde ich mich aber nicht bezeichnen. Ich freue mich immer, wenn ich in der BBL auf ein Team oder einen Spieler stoße, das oder der intelligent Basketball spielt. Chuck Eidson zum Beispiel. Als er mit seinen Gießenern Köln in den Playoffs 2005 bezwangen, da war ich begeistert! Nennt mich einen Opportunisten, aber wenn ein Team sehr smart spielt, werde ich Fan auf Zeit. Ein anderes Beispiel ist Bremerhaven mit Evaldas Jocys und Co. Wer es dieses Jahr sein wird, muss man abwarten... 4. Wie siehst du die Chancen deutscher Klubs auf europäischen Niveau? Glaubst du, dass Köln seine Erfolgs Serie fortführen und die Top 16 erreichen kann? Was ist mit ALBA und Bamberg? Mit einem Wort: schlecht. Bamberg war eine große Überraschung im vergangenen Jahr. Das war Wahnsinn, was die Jungs da geleistet haben. Aber die Mannschaft war halt eingespielt, das sind die Teams dieses Jahr nicht. 3 5. Hat sich die Qualität in der BBL in deinen Augen verbessert, trotz Abgängen wie McGowan, Hamann, Love, Eidson, Wisnewski etc.? Die Qualität. Man muss da unterscheiden. Die Einzelspieler nehmen sich, denke ich, nichts. Die Qualität der Teams aber ist das eigentlich wichtige. Die wird sich mit dem ewigen Austauschen ganzer Kader von Jahr zu Jahr nicht wesentlich verbessern. Sehr gute Teams müssen zusammenwachsen, wo haben wir das denn in der BBL? Bis sich da nichts tut - und da gebe ich den Clubs gar keine Schuld, das Geld aus den finanzstärkeren Ligen lockt halt - wird sich die Qualität nicht nachhaltig verbessern. 6. Bei der WM hat mans gesehen: Europäischer Basketball ROCKT! Findest du es schade, dass viele BBL Klubs jetzt noch mehr auf B oder C Klasse US Amerikaner setzen? Haben sie denn eine Wahl? Gute Europäer sind ja noch teurer. Die Ausländerbestimmungen sind so, wie sie sind, der Markt ist so wie er ist, den können wir hier in Deutschland nicht irgendwie ändern. Die Preise werden in ganz Europa gemacht. Außerdem geht es ja darum, wie ein Coach eine Mannschaft spielen lässt, was er von seinen Profis verlangt. Dann können sie auch "europäisch" spielen, was immer das heißen mag. Für mich ist das, was viele Kritiker immer "europäisch" nennen, der US-Basketball der vergangenen Jahrzehnte aus der NCAA. Vier Pässe vor jedem Wurf, Passing Game, all diese Dinge sind ja keine europäische Erfindung, um es mal ganz kätzerisch zu sagen. 7. Im direkten Bezug: Was hältst du von der neuen Deutsch Quote der Liga und der NBBL? Denkst du, dass beides ausreicht um der deutschen Jugend den Weg aus der Misere zu ebnen? Wir haben das Thema ja schon in der FIVE groß behandelt ... Die Quote aber auch die Öffnung waren die richtigen Schritte, nur war die Zahl der Deutschen, die im Kader stehen müssen viel zu niedrig. Da liegt der "Schwarze Peter" klar bei den Vereinen. Da wird sich immer hinter drei Argumenten verschanzt, die für mich so nicht nachvollziehbar sind. 1. Die Wettbewerbsfähigkeit der BBL-Klubs in Europa. Wer glaubt denn wirklich, dass wir so besser im europäischen Vergleich dastehen? Und: Wen kümmert das, wenn es so wäre? 2. Das Niveau in der Liga. Vielleicht stehe ich damit alleine da, aber ich denke, dass es niemanden auffallen würde, wenn in jedem Team vier Deutsche stünden. In den 90er-Jahren war es noch so und ich denke kaum, dass wenn man den Fans diese Teams heute vorsetzen würde, dass sie nicht mehr in die Halle kommen würden. Die Spiele müssen spannend sein, hier und da eine spektakuläre Aktion, vor allem aber Einsatz und Siegeswille muss sichtbar sein. Auch wenn "nur" acht Ausländer pro Team spielen dürften, würde unser Nachwuchs daran wachsen. Vor allem aber würden die Fans, wenn die Spieler länger bei den Clubs blieben, sich viel mehr mit einem Team identifizieren können. 3. Deutsche sind zu teuer. Die Nowitzkis, Femerlings und Okulajas spielen im Ausland für gutes Geld, dass sie in der BBL nicht verdienen können. Ja und? Super! Das sollen die Jungs machen, denn wie lange können sie denn auf dem Level spielen und ihren Lebensunterhalt verdienen? Klar, wäre es wünschenswert, wenn die Nationalspieler geschlossen hierzulande antreten würden. Aber es gibt genügend Jungs, die in der zweiten Liga spielen, die in der BBL auch mithalten könnten und preiswerter sind. 4 8. Werden Talente wie Ohlbrecht, Hauer, Schwethelm oder de Mello dieses Jahr eventuell den Durchbruch schaffen können? De Mello am ehesten, er hat ja auch schon gezeigt, was er leisten kann. Ohlbrecht und Schwethelm sind noch zu jung. Bei Ohlbrecht kann man nur hoffen, dass er seine Verletzung gut verdaut und in der zweiten Liga viel spielen kann. Die Junge Liga ist momentan der einzige wirklich gute Weg für Talente. Leider hat Schwethelm diese Möglichkeit nicht und muss sich in der 1. Regionalliga beweisen. 9. Welcher BBL Spieler haben eine Zukunft in der NBA? Deutsche oder alle? Deutsche sehe ich leider gar nicht und bei den Ausländern ... Um in der NBA zu spielen, muss du ein Team haben, das an dich glaubt, das genau deine Talente und Fähigkeiten sucht. Sicher könnten ein Jason Gardner oder Carl Krauser in der NBA auf der Bank sitzen, aber das allein ist ja auch kein Qualitätsmerkmal. 10. Wird es in Zukunft mehr BBL in der FIVE gegen? Kann ich nicht sagen, aber schau mal am 17. November 2006 beim Kiosk vorbei :-) Interview mit Guido Grünheid (RheinEnergie Köln) (von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan) 1. Sie gehen als Titelverteidiger in die Saison. Glauben sie, dass sie den Titel verteidigen können? Wer sind ihre anderen Topfavoriten? Es wird auf jeden Fall schwieriger einen Titel zu verteidigen als ihn zu holen. Alle Vereine werden uns von Anfang an jagen und versuchen uns, als deutschen Meister zu schlagen. Es ist immer schwieriger oben zu bleiben als nach oben zu kommen. Ich denke es wird ähnlich wie letztes Jahr verlaufen, dass wir zum Start der Playoffs sehen wo wir endgültig stehen und dann werden wir sehen wie viel drin ist. Mitfavoriten werden auf jeden fall Alba Berlin und Bamberg sein. 2. Hat sich ihr Team in ihren Augen verstärkt? Welcher Neuzugang hat auf sie den besten Eindruck gemacht? Wir haben und dieses Jahr mindestens gleichwertig verstärkt, wenn nicht sogar verbessert. Alle drei Neuzugänge machen einen sehr guten Eindruck auf mich. Die jungen Spieler (Janar Talts, Marcin Gortat, Mladjen Sljivancanin oder auch ich) sind sicher auch etwas stärker als zu Beginn der letzten Saison. Wir haben und alle weiterentwickelt. 3. Denken sie, dass der Teamgeist aus dem letzten Jahr trotz der Abgänge wieder hergestellt werden kann? Auf jeden fall wird dies wieder möglich sein! Alle drei Neuen sind ähnliche Charaktere. 4. Wie sehen sie ihre Chancen in der Euroleague? Haben sie spezielle Pläne um dort Paroli zu bieten? Wir müssen mit viel Herz, Leidenschaft und Einsatz spielen. Wir werden immer 5 gegen stärkere Mannschaften spielen und dies wird oder muss unsere größte Stärke sein. 5. Das Training unter Sasa Obradovic wird oft als sehr hart beschrieben. Ist er wirklich so? Gehen seine alten Spielerkollegen aus der Mannschaft mit ihm anders um als sie? Es gehen alle gleich mit ihm um. Ich bin aus Berlin (Mutapcic: Gleiche „Schule" wie Obradovic) an hartes Training gewöhnt. Darum kenne ich es gar nicht anders. Man gewöhnt sich dran und am Ende zahlt es sich ja auch aus. 6. Glauben sie, dass die Mannschaft noch einen neuen Center gebrauchen könnte? Besonders Berlin und Bamberg haben auf diesem Gebiet stark aufgerüstet. Darüber kann man sich denke ich streiten. Ich glaube dennoch, dass wir mit unserem Kader ganz gut besetzt sind. 7. Haben sie bei der WM spielerische Fortschritte gemacht? Wie war es mit Nowitzki zusammen zu trainieren? Sechs Wochen Training mit der Nationalmannschaft - da lernt man schon ein bisschen was. Ich kann jetzt aber nichts Spezielles nennen was mir aufgefallen ist. Es war aber sicher eine sehr gute Erfahrung und hat mich sicherlich auch voran gebracht. 8. War ihr Verhältnis zu Ademola Okulaja, nach seinem Abgang aus Köln wegen bekannten Gründen, angespannt? Das war eigentlich gar kein Thema während der Nationalmannschaftszeit. 9. Wäre für Deutschland mehr gegen die USA möglich gewesen? Was wäre wenn…? Vielleicht. 10. Planen sie ihre Zukunft längerfristig in Köln bzw. der BBL oder träumen sie von einer Stelle im Ausland, z.B. Spanien? Darüber kann ich jetzt noch nichts sagen. Das wird vom Verlauf der Saison abhängen und auch davon ob Coach Obradovic bleibt oder nicht etc. Irgendwann vielleicht mal Ausland, wenn es sich ergeben sollte und es passen würde. 6 Euroleague Saison 2006/07 Am 3. September 2006 standen sich in Saitama Spanien und Argentinien im Finale der Weltmeisterschaft gegenüber. Von den 24 Spielern, die auf dem Feld mitwirkten, sind in der nächsten Spielzeit 16 in der Euroleague aktiv. Man wird also auch zukünftig wieder einen Großteil der Crème de la Crème des internationalen Basketballs in den Arenen Europas bewundern können. In einer Liga, die sich nicht mehr vor dem ehemaligen „großen Bruder“ NBA verstecken muss und von der NBA- Legende Larry Bird beim Besuch eines Euroleague Spiels in Bologna 2005 sagte, dort würde mittlerweile der gegenüber der NBA bessere Basketball gespielt. Wieder einmal hat sich das Erscheinungsbild der meisten Teams stark verändert. Stars wie Jorge Garbajosa, Euroleague- MVP Anthony Parker, Maceo Baston oder Jungstar und diesjähriger NBA Top Draft-Pick Andrea Bargnani wechselten über den großen Teich und werden ab Herbst für Toronto und Indiana spielen. Den umgekehrten Weg gingen Zoran Planicic, Mario Kasun, Jiri Welsch, Lonny Baxter, Arvyas Macijauskas, Tony Delk oder der ehemalige NCAA Topshooter Gerry McNamara, die in den kommenden Monaten in Europa ihre Brötchen verdienen werden. Viele neue Namen also, aber werfen wir doch mal einen Blick auf die drei Topfavoriten. 1. CSKA Moskau - Der Titelverteidiger Man konnte sich schon verwundert die Augen reiben, wenn man in der Offseason mal einen Blick auf den CSKA- Kader geworfen hat. Keinen einzigen namhaften Neuzugang konnte man beim ehemaligen Transfermarkt-Primus erkennen. Lediglich Kapitän Sergei Panov zog sich aufs Altenteil zurück und wird demnächst Jugendspieler trainieren. Der Rest des Kaders blieb zusammen, Erfolgscoach Ettore Messina handelte ganz nach dem Motto „Never Change a Winning Team“. Da hätten wir zum einen Final-Four MVP Theo Papaloukas, der Star des Teams, der kurioserweise von der Bank kommt. Der Zwei-Meter Point Guard ist nicht nur ein exzellenter Verteidiger und Spielmacher, sondern auch der legitime Nachfolger von Dejan Bodiroga als Crunchtime Player Nr.1 in Europa. Der zweite große Trumpf ist sicher der Frontcourt, welcher mit zwei der besten Spieler Europas besetzt ist, David Andersen und Matjaz Smodis. Der Slowene Smodis ist der emotionale Antreiber des Teams und ein echter Distanzwurfspezialist, der Australier Andersen der beste Euroleague Center der letzten zwei Jahre mit lockerem Händchen aus der Mitteldistanz. Das Team ergänzen die Amerikaner J.R. Holden und Trajan Langdon sowie David Vanterpool von den Virgin Islands. Gerade Holden 7 und Langdon stehen wegen ihrer Wurfauswahl doch oft und meist als Erstes in der Kritik, ihre individuellen Fähigkeiten im Eins gegen Eins sind jedoch trotzdem unerlässlich für den Champion. Die beste Defensemannschaft des Vorjahres wird auch diesmal wieder ein gehöriges Wort um den Titel mitreden, zumal das Team im Gegensatz zu den Konkurrenten gut eingespielt ist und David Andersen wieder zurück auf dem Court erwartet werden kann. 2. Panathinaikos Athen - Die Startruppe Die Reederbranche in Griechenland schien letztes Jahr gut zu laufen, denn das Starensemble aus dem Land des Vize- Weltmeisters kann zur nächsten Saison mit großen Namen aufwarten. Eine Ansammlung von bekannten Topspielern, wie man sie zuletzt wohl beim ehemaligen Euroleague- Champion Kinder Bologna anno 2002 bewundern konnte. Hießen die klangvollen Namen damals Manu Ginobili, Antoine Rigaudeau, Marko Jaric, Matjaz Smodis, Antonio Granger, Rashard Griffith oder David Andersen, so lesen sich ihre „Nachfolger“ ähnlich prominent. Der vielleicht beste Verteidiger Europas, Dimitrios Diamantidis, Milos Vujanic, Tony Delk (einer der wenigen Spieler, die schon einmal über 50 Punkte in einem NBA Spiel erzielen konnten) oder der „europäische Scottie Pippen“, Ramunas Siskauskas. Ein Mann schlägt die Brücke zwischen beiden Teams, denn Sani Becirovic stand mit den Italienern damals als Jungstar im Euroleague Finale (und war in den darauf folgenden Monaten nebenbei noch ursächlich für den Zwangsabstieg der Bolognesen) und wird nächstes Jahr den Panathinaikos- Backcourt verstärken. Unter dem Brett hat man sich mit dem Litauer Robertas Javtokas einen der besten Center Europas geholt, ein Mann der seine Qualitäten vorrangig in der Defensive hat und vor der Saison ein Angebot der San Antonio Spurs ausschlug. Ihm zur Seite stehen Mike Batiste, Kostas Tsartarsis, Dimos Dikoudis oder Dejan Tomasevic. In der BBL würde das für drei Topteams reichen. Die große Frage wird sein, ob Coaching- Legende Zeijlko Obradovic all diese Einzelspieler zu einem funktionierenden Team wird zusammenschweißen können. Vorletzte Saison bröckelte das Denkmal ja schon mal etwas, als Athen eher durchschnittliche Leistungen zeigte, am Ende kam man aber relativ überraschend dennoch auf Platz 3. Letztes Jahr gab es eine andere Ausgangsposition, man dominierte die Hauptrunde, scheiterte dann aber als Favorit bereits im Viertelfinale an Tau Vitoria. Ein Vorgang, der sich aus Sicht der verantwortlichen keinesfalls wiederholen darf, findet das Final Four Turnier dieses Jahr doch in Athen statt. 3. Tau Vitoria – Der ewige Zweite? 8 Der spanische Topclub muss aufpassen, sich nicht den Ruf des ewigen zweiten einzuhandeln. Die letzten beiden Jahre jeweils Vizemeister in der spanischen Liga ACB, dazu noch 2005 Vizechampion der Euroleague und ein Dritter Platz in der letzten Euroleague Saison. Daraus lässt sich aber auch erahnen, dass die Spanier ein heißer Kandidat auf das Final Four sein dürften. Musste man in den letzten Jahren immer die großen Stars wie Oberto, Tomasevic, Calderon, Nocioni oder Macijauskas ersetzen, so blieben die Topstars Prigioni und Scola dieses Jahr erhalten und man konnte noch dazu kräftig aufrüsten, schließlich soll endlich der ganz große Wurf gelingen. Um dieses Ziel zu verwirklichen trennte man sich von den Ex-NBA Spielern Predrag Drobnjak, Travis Hansen, Kornel David und dem enttäuschenden Casey Jacobsen. Auch Jungstar Roko-Leni Ukic ließ man Richtung Baskenland ziehen, der Kroate läuft nächstes Jahr für den Ligakonkurrenten Barcelona auf. Mit Zoran Planicic und Igor Rakocevic konnte man sich zwei der individuell besten europäischen Guards sichern, zusammen mit John StocktonGedächtnisspieler Pablo Prigioni und dem türkischen Scharfschützen Serkan Erdogan ist das sicher ein Backcourt von großer Qualität. Auf den großen Positionen soll der Brasilianer Tiago Splitter seine positive Entwicklung fortsetzen und zu einem der Topcenter des Wettbewerbs reifen, viel fehlt da nicht mehr. Den südamerikanischen Frontcourt komplettiert Olympia- MVP Luis Scola, der wahrscheinlich am schwersten zu stoppende Spieler Europas. Die Backups heißen Diego Fajardo, Mirza Teletovic und Kaya Peker; der Türke könnte bei jedem Euroleague Team starten. Shooter Travis Hansen wurde durch Fred House vom letztjährigen Überraschungsteam Lietuvos Rytas Vilnius ersetzt, ein vielseitigerer Spieler als der ehemalige Atlanta Hawk. Ähnlich wie Obradovic in Athen steht auch Perasovic bei Tau Vitoria stark unter Druck. Der frischgebackene Coach stand nach seiner erste Trainersaison bereits stark in der Kritik und wurde beinahe von Efes Coach Mahmuti ersetzt. Daran kann man erkennen: Ab jetzt zählt nur noch der Sieg! Im Gegensatz zum letzten Jahr, das wohl als eines der schwächeren in der Euroleague Historie bezeichnet werden kann, ist die Spitze dieses Jahr breiter gefächert. Nicht viel schlechter als bei den drei oben genannten Teams stehen die Chancen nämlich für Teams wie Olympiakos Piräus, den FC Barcelona, Efes Pilsen Istanbul oder Unicaja Malaga. Die Geheimfavoriten Das zweite griechische Starteam, Olympiakos Piräus, meldet sich wieder zurück auf der ganz großen europäischen Bühne, nachdem man in den letzten Jahren eher auf den hinteren Rängen der Euroleague 9 herumkrebste und erst im letzten Jahr wieder einen kleinen Schritt nach vorne machen konnte. Prunkstück des Teams ist sicherlich der Backcourt mit PG Scoonie Penn, der litauischen „Kalashnikov“ Arvydas Macijauskas, dem im Sommer auch von Maccabi Tel-Aviv gejagten Alex Acker, Shooter Gerry McNamara und dem ehemaligen NCAA Topscorer Henry Domercant. Unglücklicherweise hat sich Macijauskas schwerer an de Achillessehne verletzt und fällt erstmal einige Monate aus, so dass Ersatz her musste, zumal McNamara lediglich für die Euroleague Spiele gekauft wurde. Der Ersatzmann für den Litauer ist kein geringerer als Damir Mulaomerovic, Wunschspieler sämtlicher Alba-Fans und PG des Lokalrivalen Panathinaikos bei deren letztem Euroleague Sieg. Wie man sich denken kann dürfte es mehr als schwer werden, all diesen Stars genug Spielzeit zu geben, es wird darauf ankommen wer bereit ist, seinen eigenen Ruhm dem Team zu opfern. Am Brett räumt „Baby Shaq“ und Olympia Senkrechtstarter Sofoklis Schortsianidis auf, unterstützt wird er vom kroatischen Nationalspieler Zizic, dem griechischen Nationalspieler Boroussis und dem mazedonischen Internationalen Ryan Stack. Dieser urtypische Mazedonier war letztes Jahr einer der Hauptgründe für den Einzug von Aris Saloniki ins ULEB Cup Finale, jetzt muss er sich auf der nächsten Stufe beweisen. Geleitet wird das ganze Team von Maccabis Meistercoach Pini Gershon, der nach drei aufeinander folgenden Finalteilnahmen in der Euroleague mit Maccabi eine neue Herausforderung suchte. Ähnlich beeindruckend liest sich das Aufgebot des katalanischen Traditionsclubs FC Barcelona. Letztes Jahr hat es mit einem Team voller großer Namen nicht zum großen Wurf gereicht, nun hat man die Stars besser verteilt, es ballt sich nicht mehr alles dermaßen im Backcourt wie letztes Jahr mit Vujanic, Navarro, Basile, Thornton, Williams, und Cota. Bleiben durften nur Spaniens Lieblingskind Juan Carlos Navarro und Italiens Dreierkönig Gianluca Basile. Roko-Leni Ukic, aus Vitoria gekommen und mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet, soll dem neuen Starting PG Verschnaufpausen geben. Der heißt Jaka Lakovic, war der Ziehsohn von Zeijko Obradovic in Athen und ist sicher einer der besseren Spielmacher Europas. Doch ist er auch ein Winner? Bewiesen hat er dies auf höchstem Niveau, sprich Euroleague, eigentlich noch nicht. Der große Fehler des letzten Jahres, der zu dünn besetzte Frontcourt, wurde ausgemerzt und zwei vom NBA Club Orlando Magic gedraftete Spieler wurden verpflichtet. Zum einen der frühere Skyliner Mario Kasun, der sich zu einem Leistungsträger im kroatischen Nationalteam gemausert hat, zum anderen Spaniens Centertalent Nr.1, Fran Vasquez. Der schlaksige Spanier hatte keine Lust auf die NBA, blieb in der ACB und wechselte vom zukünftigen, von Svetislv Pesic trainierten Klub Akayasvu Girona zu den Katalanen. Dazu gesellen sich noch Michalis Kakiouzis, eine 10 Bank in Sachen Feldwurfquote, sowie der alternde italienische Nationalcenter Denis Marconato. Ob Coach Dusko Ivanovic diesmal die richtige Mischung gefunden hat? Der cholerische Serbe muss bei all den Investitionen langsam Erfolge vorweisen, die klare Niederlage im Supercup gegen Tau Vitoria dürfte ihn und seine Vorgesetzten nicht ruhiger schlafen lassen. Mit in der Titellotterie steckt auch der türkische Spitzenklub Efes Pilsen Istanbul. Die Türken haben in den letzten Jahren oftmals stark am Final Four gekratzt, den entscheidenden Schritt konnte man jedoch nie gehen. Gleich vier Amerikaner sollen es in der nächsten Spielzeit am Bosporus richten. PG Horace Jenkins kommt aus Jerusalem, ist talentiert, aber auch nicht gerade als der perfekte Teamspieler bekannt. Drew Nicholas war letztes Jahr für Treviso Topscorer der Euroleague, Dreierspezialist Antonio Granger geht in seine zweite Saison seit seiner Rückkehr aus Moskau und am Brett kam der Ex-Buck Marcus Haislip vom Lokalrivalen Ülker Istanbul. Es dürfte schon fraglich sein, wie der Defensivfanatiker Mahmuti mit all diesen, teils egozentrischen, Amerikanern fertig wird. Ärger könnte vorprogrammiert sein. Wie eh und je wird auch diesmal der Frontcourt eine große Stütze des Teams sein, Kerem Gönlum, Nikola Prkacin sowie Ermal Kugo sind allesamt sicher keine Waisenknaben und bilden den defensivstärksten Frontcourt der Europaliga. Achten sollte man auf den talentierten Cenk Akyol. Der Guard präsentierte sein Können eindrucksvoll bei der Weltmeisterschaft und könnte einer der Senkrechtstarter der kommenden Saison werden. Der letzte Kandidat im Kreis der erweiterten Titelkandidaten ist der spanische Meister Unicaja Malaga. Eben an diesem Faktum kann man auch die Klasse des Teams erkennen, denn spanischer Meister zu werden ist wohl die schwerste Aufgabe, die eine nationale Liga in Europa bieten kann. Ein Wehrmutstropfen ist sicherlich der Abgang des absoluten Stars des Teams, Jorge Garbajosa. Den spanischen Nationalspieler zog es nach Kanada zu den Toronto Raptors, ihn ersetzen soll der Slowene Erazem Lorbek. Ein ähnlicher Spielertyp, defensivstark und mit starkem Distanzwurf ausgestattet. Ebenfalls verlassen hat das Team der Puerto Ricaner Daniel Santiago, der es noch mal in der NBA versuchen will, dafür holte man den körperlich ähnlich eindrucksvollen Ungarn Robert Gulyas. Das Prachtstück des Teams ist das Guard- Duo Pepe Sanchez und Marcus Brown. Es dürfte schwer sein, ein spielintelligenteres Duo im heutigen Basketball zu finden. Der Argentinier Sanchez ist der vielleicht beste reine Spielmacher im heutigen Basketball. Er kann ein Spiel dominieren ohne zu punkten. Marcus Brown ist einer der abgezocktesten Guards der letzten Jahre und stand in den letzten Jahren fast immer im Euroleague All-First Team. Auf den Forward Positionen findet man den spanischen Defensivspezialisten Carlos Jimenez, für den spanischen WM-Titel als Kopf 11 der Defensive vielleicht ebenso wichtig wie Pau Gasol, sowie den aus der NBA zurück gekehrten Tschechen Jiri Welsch, einer der besseren Punktejäger in Europa. Das Team mag vielleicht nicht so viele große Namen haben wie einige der weiter oben genannten Teams, weist jedoch eine klarere Rollenverteilung auf und ist besser eingespielt. Die TOP 16 Kandidaten Neben diesen Teams gibt es noch einige Clubs, die zwar nicht das Potential haben dürften um den Titel mitzuspielen, jedoch auch das Potential haben um das Top 16 zu erreichen und vereinzelte Siege gegen die Topfavoriten zu erringen. Zum Beispiel Maccabi Tel Aviv, das Team mit drei Finalteilnahmen und zwei Siegen in den vergangenen Jahren. Doch der Krieg in Israel riss auch dieses Team komplett auseinander. PF Maceo Baston floh zu den Indiana Pacers, Euroleague MVP Anthony Parker wird neuer Shooting Guard der Toronto Raptors, der verhasste PG Willie Solomon setzte sich nach Istanbul ab und Scharfschütze Kirk Penney wollte mehr als einen hinteren Bankplatz in Tel Aviv. Monatelang geisterte fast jeder NBA Spieler als möglicher Neuzugang bei den Israeliten herum: Toni Kukoc, Latrell Spreewell, Frank Williams, Doug Christie, Tierre Brown, Dajuan Wagner, Marcus Haislip, Jeff McInnis, Tierre Brown oder Jannero Pargo sind nur einige der Namen. Doch die meisten sprangen aufgrund der unsicheren Lage wieder ab oder wurden, wie Jeff McInnis, von dem neuen Coach Neven Spahija abgewiesen. Gekommen sind schlussendlich der gerne mal diversen Mittelchen zugeneigte SF Rodney Buford und Will Bynum von den Boston Celtics. Sie werden versuchen den grandiosen Nikola Vujcic zu entlasten, dieses Trio dürfte die Hauptlast hinsichtlich des Scorings beim israelischen Rekordmeister tragen. Ins Team geholt wurden auch der junge israelische PF Lior Elyahu, der litauische Nationalspieler Simas Jasaitis und der „verlorene Sohn“ Yotam Halperin. Für mehr als das Top 16 dürfte das aber nicht reichen. Ein weiterer Kandidat wäre das zweite Millionenteam aus Europas neuer Basketballhauptstadt Moskau, Dynamo Moskau. Der ULEB Cup Champion hat in Coach Dusan Ivkovic eine der größten europäischen Trainerlegenden überhaupt auf der Bank sitzen. Der Serbe führte die großen jugoslawischen Teams Ende der 80er/ Anfang der 90er um Petrovic, Divac, Kukoc, Radja, Danilovic, Djordcevc, Savic, Paspalj, Komazec, Vrankovic oder Zdovc zu den EM bzw. WM Titeln. Nun soll er den Club aus Moskau zu internationalem Ruhm führen. Zur Verfügung stehen ihm dazu prominente Namen wie die griechischen Europameister Lazaros Papadopolous und Antonis Fotsis, der aus Portland nach Moskau zurück gekehrte Sergei Monya sowie die Amerikaner Mire Chatman und Travis Hansen. Ergänzt wird das Gebilde vom Spielmacher 12 der jugoslawischen Nationalmannschaft, Bojan Popovic und seinem dortigen Teamkollegen Miroslav Raicevic. Mit Sicherheit ein Kader der sich sehen lassen kann, ob es für hohe Ziele wie das Final Four ausreicht, bleibt abzuwarten. Nennen sollte man sicherlich auch noch die beiden italienischen Vetreter Climamio Bologna und Benetton Treviso, beide haben mit großen Umbrüchen zu kämpfen und präsentieren sich ungewohnt schwach. Treviso musste den Verlust von Leistungsträgern wie Andrea Bargnani, Drew Nicholas oder Ramunas Siskauskas verkraften. Verpflichtet wurden Spieler, die in ihrer bisherigen Karriere eher für schwächere Teams gespielt haben. Terry Lyday ist dort zu nennen, aber auch Angelo Gigli. Nick George und Schütze Richie Frahm geben ihr Debüt in der Euroleague. Lediglich Spencer Nelson glänzte in der letzten Spielzeit mit guten Leistungen auf europäischer Ebene für Bamberg, baute dort seit Januar aber auch stark ab. Insofern steht hinter seiner Konstanz auf hohem Niveau sicher noch ein Fragezeichen. Die dem Verein treu gebliebenen Marcus Goree und Matteo Soragna müssen sich schon strecken, damit es mehr werden soll als „nur“ das Top 16. Bei Climamio Bologna stieg der Mäzen aus und der Etat für die kommende Spielzeit wurde knapper und knapper. Das alte Team ließ sich nicht mehr bezahlen, folglich wurde es fast komplett ausgetauscht. Der neue Playmaker heißt Tyus Edney, der Amerikaner befindet sich aber doch schon im Herbst seiner Karriere. Sein Backup wird der deutsche Nationalspieler Steffen Hamann sein, welcher sich in Italien beweisen will. Der Star des Teams ist ohne Zweifel Italiens neues Lieblingskind, Marco Belinelli. Der SG zeigte bei der WM, dass er der kommende SG Europas ist und beeindruckte mit einem Spiel, das an eine Mischung aus Ray Allen und Manu Ginobili erinnerte. Bologna lehnte sogar ein 2 Millionen Angebot aus Rom ab. Sein Backup ist der Ex-Bonner Kristaps Janicenoks. Auf der SF Position streiten sich der vom Lokalrivalen Virtus gekommene Scorer David Blutenthal und der in Mailand in Ungnade gefallene Preston Shumpert um den Starterplatz. Da ist doch viel Durchschnitt dabei. Dieses Bild setzt sich im Frontcourt fort, wo Vasco Evtimov, Tomas Ress und James Thomas für Punkte und Rebounds sorgen sollen. Gerade Evtimov ist eine tickende Zeitbombe, hat in den letzten fünf Jahren bei zehn verschiedenen Vereinen gespielt und baut nach zwei, drei guten Spielen meist doch stark ab. Insgesamt eine Übergangssaison in Bologna, sogar das Top 16 wackelt. Der zweite türkische Starter kommt ebenfalls aus Istanbul, hieß früher Ülker und nennt sich seit einer Fusion im Sommer Fenerbahce Ülker Istanbul. Die Stars des ehemaligen Ülker- Teams, die da wären Mirsad Turkcan und Ibrahim Kutluay wurden ebenso übernommen wie Kaspars Kamabala oder Damir Mrsic von Fenerbahce. Neu hinzugekommen sind Scorerkönig Willie Solomon und Ira Clark. Klingt alles nicht schlecht, doch das klang es auch 13 bei dem ehemaligen Ülker Team nie, hat man die Choker- Mentalität ebenfalls übernommen oder gelingt der Neuanfang? Schließlich ist da ja auch noch Zalgiris Kaunas, denn was wäre eine Euroleague Saison ohne das litauische Traditionsteam. In den vergangenen Jahren konnte man zwar regelmäßig das Top 16 erreichen, ging dort aber ebenso regelmäßig völlig unter. Damit dies nicht noch einmal passiert, lotste man ungewohnt viele Ausländer nach Kaunas. Hanno Mottolä, Vladimir Stimac, Brasiliens Nationalspieler Marcelinho Machado oder der Kroate Marko Popovic unterstützen PF- Veteran Tanoka Beard bei seinem ehemals einsamen Kampf. Auch dieses Jahr wird man beim ehemaligen litauischen Abonnementsmeister wieder die Jugend fördern und Jonas Maciulis, Paulius Jankunas oder Mantas Kalniets werden sicher einen weiteren Schritt nach vorne machen. Es wird interessant zu sehen, ob die litauischen Fans auch die Geduld haben, falls die Ausländer mal nicht so gut spielen. Die möglichen Überraschungsteams Im Gegensatz zur letzten Saison ist die untere Hälfte der Euroleague eindeutig stärker besetzt. Mit Aris Saloniki und Joventud Badalona kehren zwei Traditionsteam zurück in die höchste europäische Spielklasse. ULEB Cup Finalist Aris hat ein gutes Team, das im zweithöchsten europäischen Wettbewerb wohl abermals Finalchancen hätte. Der Ex-Oldenburger Terry Castle, der Ex-Frankfurter Spyros Panteliadis, Panathinaikos- Veteran Giorgios Kalaitzis oder der US- Nationalspieler des Jahres 2005, Alex Scales, bedeuten eine solide Guard- Rotation. Die langjährige Stütze der griechischen Nationalmannschaft, Giorgios Sigalas, wird auf SF vom jungen Litauer Simonas Serapinas unterstützt, der sich von seinem Wechsel aus Kaunas einen weiteren Schub erwartet. Mike Wilkinson gehörte zu den besten Forwards der letzten ULEB Cup Spielzeit, verstärkt wird er durch den lange untergetauchten Giannis Giannoulis, der eine der positiven Überraschungen der Spielzeit werden könnte. Das Team ist ein typisches ULEB Cup Team, das kann für einige Überraschungen reichen, fürs Top 16 aber wohl nicht. Der ehemalige Euroleague Champion Joventud Badalona kehrt als FIBA Cup Champion zurück. Getragen wird die Mannschaft von Spaniens Jungstar Rudy Fernandez, dessen Partner im Backcourt der erfahrene Elmer Bennett ist. Spannend dürfte auch sein, wie viel Spielzeit der MVP der Junioren EM, der 15 jährige Ricky Rubio, erhalten wird. Eine lange nicht gesehene Leistung lieferte der Jungspund im Finale der U18 EM ab, als er 51 Punkte, 24 Rebounds, 12 Assists und 7 Steals inklusive Buzzer zur Overtime zu Stande brachte. 14 Mit Dejan Bodiroga kehrt ein ehemaliger Superstar der Euroleague zurück, der Serbe steht seit letztem Jahr in Reihen des italienischen Hauptstadtklubs Virtus Rom. Auch wenn der restliche Kader mit Ausnahme von Guard David Hawkins nicht viel hergibt, so hat man in den letzten Jahren doch vor allem eines gelernt: unterschätze nie einen Dejan Bodiroga! Das italienische Quartett komplettiert der süditalienische Klub Eldo Basket Napoli. Der Verein aus der Mafia- Metropole könnte auf ganz legalem Wege überraschen. Tierre Brown könnte zum besten PG der Euroleague avancieren und neben den Scorern Michael Morandais und Ex-Nugget Jeff Trepagnier hat man mit Mason Rocca einen italienischen Nationalspieler unter dem Korb. Fester Bestandteil der Euroleague ist auch seit eh und je der slowenische Vertreter Olimpia Llubiljana. Nach einem missglückten Versuch, über ausländische Stars zum Erfolg zu kommen, hat man sich besonnen und schickt ein mit einheimischen Talenten gespicktes, auf die Defensive fokussiertes Team ins Rennen. Tragende Säule des Teams ist Rückkehrer Marko Milic, einer der vielseitigsten und defensivstärksten Spieler Europas. Neben den talentierten Hasan Rizvic, Saso Osbolt, Domen Lorbek oder dem doch tatsächlich erst 20 jährigen Georgier Manuchar Markoishvilli, der einfach nicht altern will, schickt man den Finnen Teemu Rannikko, den Schweden Christian Maraker und den Türken Ender Arslan ins Rennen. Miha Zupan und Ivica Jurkovic sind für die Drecksarbeit am Brett zuständig. Coach Tomo Mahoric, mit Vilnius 2005 ULEB Cup Champion, hat da ein durchaus schlagkräftiges Team zusammen, Top 16 sollte möglich sein. Der deutsche Vertreter Der deutsche Vertreter kommt dieses Jahr aus Köln, mit den ständig wechselnden Meistern macht sich die BBL doch glatt um den Tourismus in Deutschland verdient; kann man von Serienmeistern wie Maccabi Tel Aviv, Olimpia Llubiljana oder Zalgiris Kaunas ja nicht behaupten. Die Kölner werden versuchen an die Bamberger Erfolge der Vorsaison anzuknüpfen und ein weiteres Mal die Runde der 16 besten Vereinsteams Europas zu erreichen. Durch das starke Abschneiden der Bayern in der Vorsaison ist die Erwartungshaltung ebenfalls gestiegen. Ob Köln dieser gerecht werden kann, scheint fraglich, ist aber nicht gänzlich unmöglich. Mit Demond Mallet und Marcus Faison stehen zwei Spieler im Kader, die frisch von langwierigen Verletzungen kommen und dementsprechend Zeit brauchen könnten ihr Spitzenniveau zu erreichen. Am Brett konnte man den Weggang von PF Glen McGowan nicht vollwertig kompensieren, Ronald Burrell wird wohl keine große Rolle auf diesem Niveau spielen können. Allerdings haben die Domstädter auch letztes Jahr im FIBA Cup sehr überrascht, als man ohne zwei Amerikaner u.a. den Topteams aus Kiev 15 und Saloniki Paroli bieten konnte. Wieso sollte so etwas nicht ein zweites Mal gelingen, das Team ist eingespielt und kann eine starke Verteidigung spielen, um Fallobst zu sein ist das zu stark. In ähnlichen Regionen wie der deutsche Meister dürften Cibona Zagreb (Brindley Wright, Marton Bader), Partizan Belgrad (Uros Tripkovic, Predrag Drobnjak), Prokom Trefl Sopot (Huseyin Besok, Jasmin Hukic) oder Le Mans Basket (Sandro Nicevic, Eric Campbell) spielen. Lediglich Pau Orthez dürft wohl keine Chance auf die zweite Runde haben, der französische Vertreter dürfte das Schlusslicht der Euroleague Saison 2006/ 07 bilden. Einer Saison, die wegen der Breite in der Spitze und des starken Mittelfelds sehr viel Spannung und Klasse verspricht und der auch die Abgänge nicht viel anhaben können, denn die Euroleague kauft keine Stars, sie macht Stars! Tipp Euroleague Spiele der Kölner werden in voller Länge auf center.tv übertragen, das Programm gibt es auch als Stream im Internet unter www.center.tv zu sehen. Die Kader aller Teams sowie Livestats zu den Spielen findet man auf www.euroleague.net . © basketinho 2006 16 Season Preview Artland Dragons Quakenbrück (von Sideshow) Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein. Die Artland Dragons starten in ihre nun schon vierte BBL Saison, auch das Umfeld entwickelt sich langsam aber stetig weiter. Marco Beens, Manager der Artland Dragons, kann stolz auf sich sein. Seit Sommer 2002 verweilt der mehrfache Tanzweltmeister schon in der kleinen Burgmannsstadt im Südwesten Niedersachsens. Seit seiner Ankunft hat sich der Basketball in Quakenbrück kontinuierlich weiter entwickelt und aus der Basketballabteilung des Quakenbrücker TSV wurde die Artland Dragons SportMarketing GmbH. Diese schaffte im Folgejahr einen sensationellen 60:0 Aufstieg in die höchste Spielklasse Deutschlands. Verpasste man im ersten Jahr noch die Playoffs ganz knapp mit Platz 9, so setze man 2005 eine Duftmarke mit Erreichen des 5 Platzes. In der abgelaufenen Saison zwang man die Eisbären aus Bremerhaven ins fünfte Spiel des Viertelfinales und verpasst somit nur um ein Haar den Einzug ins Halbfinale. Doch nicht nur sportlich steigerte man sich stetig. Auch das Umfeld wurde und wird immer professioneller. Herforder konnte als Sponsor an Land gezogen werden, die Geschäftstelle zog ins Stadtzentrum um, ein professioneller Trainer im Amateurbereich wurde eingekauft und die Artland Arena fertig gestellt. Längst hat sich ein festes Team aus Betreuern um die Profibasketballmannschaft gebildet, das sich durch Fortbildungen im Ausland auf dem neusten Stand hält. Marco Beens trat vor wenigen Wochen das Amt des Vizepräsidenten der AG BBL an, Teamarzt Dr. med. Grotepaß wurde in den Vorstand der Deutschen Basketballärzte e.V. gewählt und Trainer Chris Fleming nahm auf Empfehlung von Nationaltrainer Dirk Bauermann das Amt des U20 Nationaltrainers an, trat nach der EM in Moskau allerdings aus eigenen Stücken zurück, um sich ganz auf die Dragons konzentrieren zu können. Quakenbrück ist längst nicht mehr Entenhausen, sondern ein fester Bestandteil des deutschen Basketballs geworden. In diesem Jahr ging man einen weiteren Schritt nach vorne, indem ein Trainingscenter für die Profis errichtete wurde um dem Team optimale Trainingsmöglichkeiten bieten zu können. Abgesehen der Halle an sich befindet sich, dort ein Kraftraum, Büros für die Trainer, Behandlungsräume für Betreuer und ein Gruppenraum im Komplex. Doch nicht nur die großen Dragons profitieren vom „Dragons-Center“. Auch die „Young Dragons“, unter Führung von Ex-Drachen Arne Woltmann und Jamie Duncan werden es nutzen können. Das Auswahlteam tritt dieses Jahr in der neu gegründeten NBBL für die Dragons an. Es geht also immer noch bergauf in Quakenbrück und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Eine der großen Stärken der Dragons abseits des Spielfeldes ist, man mag es kaum glauben, ihr Standort. In Quakenbrück sind die Spieler nach wie vor wahre Prominente, jeder kennt sie und die meisten lieben sie. Das gesamte „dörfliche“ Umfeld feiert mit den Dragons und sie werden unterstützt, wo es nur geht. Zum Beispiel sorgt sich selbstverständlich das örtliche THW um die Sicherheit in der Halle während der Spiele, der DLRG stellt eine Gruppe an Sanitätern zur Verfügung und der Basketballnachwuchs kümmert sich mit Begeisterung um die Videoaufzeichnungen. In Quakenbrück ist es eben etwas Besonderes zumindest 17 ein kleiner Teil vom Großereignis „Artland Dragons" zu sein. Die Begeisterung der gesamten Region spiegelt sich nicht zuletzt in den Besucherzahlen wider. So war die Artland Arena (3000 Plätze) seit ihrer Errichtung in jedem Pflichtspiel bis auf den letzten Platz ausverkauft. Diese Umstände ermöglichen es Quakenbrück trotz eines verhältnismäßig kleinen Etats, fast ganz oben mitzuspielen. Doch was wird passieren, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt, oder die Dragons an ihre natürlichen Grenzen stoßen? Wird sich das gesellschaftliche Ereignis in Quakenbrück auch in Zukunft als dieses behaupten können? Diese Frage wird sich erst in einigen Jahren klären können. Manager Marco Beens und sein Team arbeiten unterdessen weiter. Man will noch professioneller und besser werden. Neue Sponsoren müssen her, der Etat soll steigen, man will in Zukunft nicht mehr nur von einem Hauptsponsor (Medico) abhängig sein. Es gibt noch viel zu tun. Das Team, Ziele und Veränderungen: Man hat aus Fehlern der letzten Saison gelernt, Quakenbrück startet mit einem kleinen aber kompakten Kader in die kommende Hauptrunde. Fleming setzt auf Teamgeist. Die Saison 05/06 war zweifelsohne die erfolgreichste Saison, die die Artland Dragons in ihrer gesamten Vereinsgeschichte aufweisen konnten. Neben Platz 5. in den Playoffs war die Teilnahme am Top4 Turnier um den BBL-Pokal das sportliche Highlight des Jahres. Doch gerade diese besonders wichtigen Spiele zeigten leider auch, wo die wahren Schwächen bei den Dragons liegen, mangelnder Teamgeist. Auf dem Papier bestand das Team um Marco Bulic aus einer Gruppe von sehr talentierten und leistungsfähigen Spielern. Es hatte den Anschein als könne man vom Potenzial her mit den ganz Großen mithalten. Dem war allerdings nicht so, was sich von Beginn an zeigte. Wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel traf der Wegfall von Michael Hakim Jordan das Team wie einen Hammer. Der Denker und Lenker, Identifikationsfigur, der verlängerte Arm des Trainers, das Herz des Teams war weg. Fortan gelang es weder Captain Marco Bulic, noch Point Guard Filiberto Rivera und auch nicht Trainer Chris Fleming die Grüppchenbildung im Team zu unterbinden. Zwar waren die Dragons weiterhin sehr erfolgreich, doch in den entscheidenden Sekunden mangelte es einfach an Teamgeist. Stattdessen versuchten Neuzugang Lampley, Dreierschütze Bulic oder Point Guard Rivera mit Einzelaktionen das Ruder rum zu reißen. Ein Verhalten, das bei einer Mannschaftssportart selten erfolgreich ist. Glücklicherweise sind Fehler da, um aus ihnen zu lernen. Dieser Redewendung folgend achtete Trainer Fleming beim Zusammenstellen des aktuellen Teams nicht nur auf Leistungsvermögen, sondern vermehrt auf Teamfähigkeit, Persönlichkeit und Disziplin. Das Resultat lässt sich sehen. Flemings neues Team, ehemals bestehend aus 12 Akteuren, wurde auf 10 reduziert. Der Großteil der Spieler stammt nun aus Amerika und scheint so dieselbe Mentalität und eine ähnliche Basketballphilosophie zu verfolgen. Unruhefaktoren wurden entfernt und Teamplayer verpflichtet. Zu den bewährten Spielern der letzen Saison (Rivera, Bailey, Rohdewald, Prewitt, Smith und Hall), kamen fünf neue Ballkünstler nach Quakenbrück (Feist, McIntosh, Dockery, Hess und Thornton). Schon beim Beobachten des Teams ist ein neues Drachenfeuer zu spüren. Man scheint sich nicht nur auf dem Feld gut zu verstehen, sondern ist auch privat häufig zusammen unterwegs. 18 Das neu formierte Team zeichnet sich neben dem Teamgeist durch sehr viele gute Dreierschützen und athletische Spieler aus. Klarer Risikofaktor und damit die große Schwäche ist die geringe Spielerzahl des Kaders. So rückt das Team zwar näher zusammen und es gibt keine unzufriedenen „Bankwärmer“ mehr, allerdings ist man so auch extrem geschwächt, sobald ein Spieler verletzungsbedingt ausfällt. Passend zu den neuen Spielern fordert und trainiert Fleming für die neue Saison neben mehr Teamgeist eine intensivere Verteidigung und ein schnelles Spiel von Außen was der Spielweise der ersten beiden BBL Saisons entspräche. Doch besonders die Verteidigung soll einen noch größeren Stellenwert im Spiel der Dragons einnehmen. Dazu verwendet Fleming kleine flinke Verteidiger, wie Bailey, Rohdewald und McIntosh. Zuletzt legten die Dragon erneut das Erreichen der Playoffs als Saisonziel fest. Eigentlich schien alles geregelt und die Vorbereitung lief gut. Dann geschah allerdings genau das, was nicht hätte passieren dürfen. Bryan Bailey zog sich eine Kniegelenksverletzung zu. Lamont McIntosh erlitt einen Mittelfußbruch und Jan Rohdewald fing sich eine Infektion mit Herzbeteiligung ein. Auf einen Schlag standen drei der nur fünf „kleinen“ Spieler über den Saisonstart hinaus nicht mehr zur Verfügung. Die Dragons reagierten zwar schnell und verpflichteten mit Sean Dockery einen weiteren guten Verteidiger, doch die geplante Spielweise und die vorbereiteten Taktiken waren dahin. Man musste umdenken. Einige Spieler lernten für sie völlig ungewohnte Positionen zu beherrschen. Fortan spielten klassische Forwards auf der Shooting Guard Position. Die Starting Five war jetzt zwar viel größer, damit allerdings auch viel langsamer. Glücklicherweise raufte sich das Team zusammen. Es unterstützte sich gegenseitig und konnte trotz zeitweise fünf verletzter Spieler eine erfolgreiche Vorbereitung spielen und Teams wie Bremerhaven, Oldenburg, Bonn, Bree und Köln besiegen. Die Mannschaft, wer ist wer und wer kann was? Konsequente Defense ist das Motto. Eine Übersicht über die S5 und alle Spieler der Artland Dragons Quakenbrück. Neben allgemeinen Informationen gibt es zu jedem Spieler eine Kurzinfo, sowie den Versuch Stärken und Schwächen des Akteurs klar zu definieren. Die Zusammensetzung der vermeintlichen Starting Five beruht lediglich auf Spekulationen. Die Starting Five: Nr 21 Filiberto Rivera: Geburtstag: 28.09.1982 Größe: 188 Gewicht: 80 Position: Guard Letzter Verein: Cleveland Cavaliers (NBA) Kurzinfo: Nach dem völlig überraschenden Verlust von Michael Hakim Jordan zu Beginn der letzten Saison wurde Filiberto Rivera von den Dragons berufen, um das große Erbe anzutreten. Eine kaum zu erfüllende Aufgabe für den damals 24-jährigen Puertoricaner, die er allerdings mit Bravur zu lösen wusste. „Juny“ brachte sich während der ersten Saison in Deutschland mit 12.20 Punkten, 3 Rebounds und 3.9 19 Assists pro Spiel ein, wobei er viele mannschaftsdienliche Aufgaben innehatte und als Guard den Spielaufbau übernahm. Wie auch im letzten Jahr verweilte er während der Presaison in den USA, wo er an der Summer League teilnahm. Dieses Jahr kam die Teilnahme an der WM für Puerto Rico hinzu. Der schnelle Guard zeichnet sich besonders durch seinen unbändigen Drang zum Korb aus. Als Markenzeichen trägt er stets ein Stirnband. Stärken: Schwächen: Schneller Assistgeber, gute Spielübersicht, Führungspersönlichkeit. „Fili“ spielt in entschiedenen Situationen manchmal zu eigensinnig. In der aktuellen Saisonvorbereitung zeigte er sich allerdings sehr mannschaftsdienlich. Nr 8 Lamont McIntosh: Geburtstag: 01.07.1982 Größe: 189 Gewicht: 83 Position: Guard Letzter Verein: Pepinster (Belgien) Kurzinfo: Lamont McIntosh war der erste Neuzugang der Dragons für die kommende Saison. Der Amerikaner spielte zuvor für Pepinster in Belgien, wo er in 28 Spielen auf durchschnittlich 15 Punkte, 2,5 Rebounds und 2,2 Assists pro Spiel kam. Seine Aufgabe ist also ganz klar das Punkten von Außen. Das er ein sicherer Schütze ist stellte Lamont auch schon während der Vorbereitungsspiele unter Beweis. Dort zählte er immer zu einer der effektivsten Spielern und punktete stets zweistellig. Der 24 jährige Guard wurde mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Die Fans der Artländer können sich also auf noch viele Dreier des 1,89 Manns freuen. Stärken: Schwächen: sicherer 3er Schütze, sehr athletisch, guter Defender, gute Übersicht noch unbekannt Nr 16 Adam Hess: Geburtstag: 04.04.1981 Größe: 201 Gewicht: 100 Position: Forward Letzter Verein: Nymburk (Tschechien) Kurzinfo: Adam Hess kommt aus Nymburk (Tschechien) neu ins Team der Artland Dragons. In Tschechien sammelte der gebürtige Amerikaner letztes Jahr bereits Europa-Cup-Erfahrung (15,1 Punkten, 7,8 Rebounds, 1,8 Assists und 1,4 Steals). Mit 15,2 Punkten, 5,7 Rebounds und 1,2 Assists in 34 Spielen hatte er außerdem großen Anteil am Gewinn der tschechischen Meisterschaft 2005. Im Folgenden Jahr lief es nicht schlechter: Hess und sein Team verteidigten nicht nur den Meistertitel, sondern er lief auch beim tschechischen Allstar-Game zum zweiten Mal auf und gewann dort den Drei-Punkte-Wettbewerb. Der vielseitige Spieler zeigte in den Vorbereitungsspielen bereits, dass er ganz klar zu den besten Spielern im Team gehört. Einzig durch eine kleine Rangelei mit Bremerhavens Nick Jacobson fiel er negativ auf. Stärken: Schwächen: sicherer 3er Schütze, Rebound stark, sehr athletischer Spieler, kompletter Allrounder Heißsporn Nr 4 Chad Prewitt: Geburtstag: 06.04.1980 Größe: 206 Gewicht: 111 Position: Forward Letzter Verein: Dakota Wizards (USA) Kurzinfo: Starke Verteidigung, viele Dreier, Foulprobleme und rote Haare. Das ist das, was Chad Prewitt ausmacht. Der Amerikaner spielt in seiner zweiten Saison in Quakenbrück. Letztes Jahr steuerte er durchschnittlich 11 Punkte, 4.6 Rebounds und 1.8 Assists zum Erfolg der Dragons bei. Chad kann stets seine solide 20 Leistung abrufen und wenn er nicht gerade durch Foulprobleme in Bedrängnis kommt, ist er schwer zu verteidigen, denn er weiß aus jeder Distanz einen Wurf anzubringen. Stärken: Schwächen: sicherer 3er Schütze, reboundstark kommt häufiger in Foultrouble Nr 11 Darius Hall: Geburtstag: 16.03.1973 Größe: 202 Gewicht: 118 Position: Center Letzter Verein: Pepinster (Belgien) Kurzinfo: Hall the Wall wird der inzwischen 33-jährigen Publikumsliebling der Artland Dragons in Quakenbrück genannt. Denn trotz seiner relativ geringen Größe für einen Center, steht er unterm Brett wie eine Wand. Hall kommt durch seine enorme Kraft und geschickten Moves auch problemlos mit weitaus größeren Konkurrenten gut zu Recht. Neben seinen Leistungen auf dem Spielfeld, 10.1 Punkte, 5,7 Rebounds, 1,5 Assists pro Spiel, ist der Powerman mit der hohen Stimme auch Abseits des Parketts unersetzlich geworden. Kaum ein Spieler sucht die Nähe der Fans so intensiv wie er. Keiner motiviert seine Mitspieler besser. Sicherlich auch aus diesen Gründen wurde Hall kürzlich zusammen mit Bryan Bailey zum Teamcaptain gewählt. In der nun schon dritten Saison bei den Dragons wird Hall wieder eine feste Größe unter den Körben darstellen. Doch man wird sich früher oder später um einen Nachfolger bemühen müssen, denn auch ein Darius Hall wird nicht jünger. Stärken: Schwächen: Bewegt sich gut unterm Korb, reboundstark sehr niedrige Freiwurfquote Die Bank: Nr 6 Hendrik Feist: Geburtstag: 02.06.1983 Größe: 191 Gewicht: 91 Position: Guard/Forward Letzter Verein: Stony Brook Seawolves (USA) Kurzinfo: Hendrik ist ein schneller Guard, der über einen soliden Schuss verfügt und bei dem es nie an der Einstellung hapert. Doch seine wohl größte Stärke ist die Herkunft. Er ist Deutscher und damit ein ungemein wichtiger Spieler im BBL Team der Dragons. Neben Jan Rohdewald stellt er den zweiten Deutschen auf dem Spielermeldebogen, doch auch er ist kein Quotenspieler, sondern soll als Back Up auf den kleinen Positionen ausreichend Spielzeit bekommen um in Quakenbrück langsam sein Talent ausbauen zu können. Darum wurde der 1.91 Mann auch mit einem ZweiJahres Vertag ausgestattet. In Amerika konnte er für die Stony Brook Seawolves folgende Stats 05/06 PPG 4.1, APG .9, RPG 1.4. zu Buche führen. Stärken: Schwächen: guter und schneller Schuss teilweise scheint es noch an Selbstbewusstsein zu mangeln Nr 18 Sean Dockery: Geburtstag: 05.11.1983 Größe: 188 Gewicht: 84 Position: Guard/Forward Letzter Verein: Duke College (USA) Kurzinfo: Sean Dockery kam kurz vor Beginn der Saison als Ersatz für die Langzeitverletzten Bailey und McIntosh direkt vom renommierten Duke College in die Burgmannsstadt. In Amerika war Dockery unter Coach Mike Krzyzewski, dem Trainer des US Teams Starting Five Spieler und leistete PPG 7.1, APG 2.6 und RPG 3.0. Der ballsichere 21 Defensespezialist führte zu Beginn der Presaison auch mit Köln Gespräche. Man gab in der Domstadt allerdings Demond Mallet den Vorzug. Da Dockery nur als Ersatz eingekauft wurde, spielt er bei den Dragons unter einem Drei-Monats Vertrag. Stärken: Schwächen: Defense, nimmt fast nur die guten Schüsse, Steals (1,7 stück bei Duke pro Spiel), erzeugt kaum Turnover erarbeitet sich nicht so viele eigene Schussmöglichkeiten; fehlende Europaerfahrung Nr 12 Bryan Bailey: Geburtstag: 13.05.1980 Größe: 187 Gewicht: 84 Position: Guard/Forward Letzter Verein: Landstede Zwolle (Niederlande) Kurzinfo: Stärken: Schwächen: Schnell, schneller Bailey. Zum dritten Mal streift das flinke Energiebündel Bryan Bailey den Dragons Dress über. Und auch in dieser Saison wird er aller Voraussicht nach einer der Wichtigsten sein. Denn kein Spieler der Dragons bringt so konstant gute Leistungen wie er, kaum einer verteidigt besser und wenige sind so Vielseitig. Dank dieser Präferenzen zeigte auch schon Alba Berlin Interesse an dem schnelle Guard. Doch er blieb dem Artland treu, was ihm seine Teamkameraden auch gleich mit der Wahl zum Captain dankten. Bryan kann und wird während der Saison sicherlich einige Male in der Starting Five von Quakenbrück auftauchen. Letztes Jahr brachte er es auf 11.4 PPG, 2.7 APG und 2.8 RPG. Verteidigung, schnell, Sprungkraft, Teamplayer, von jenseits der 6,25m Linie trifft er nur, wenn er muss Nr 10 Jan Rohdewald: Geburtstag: 22.03.1973 Größe: 194 Gewicht: 92 Position: Forward Letzter Verein: Ludwigsburg Kurzinfo: Jan Rohdewald ist inzwischen fest mit Quakenbrück und den Dragons verbunden. Seit vier Jahren geht der Scharfschütze schon für Quakenbrück auf Korbjagd. In diesem Jahr erzielte der erfahrene Guard seinen 4000. Punkt in der BBL. Jan zeichnet sich besonders durch seine knallharte Verteidigung aus, deswegen bekommt er oft den Auftrag vom Trainer die besonders gefährlichen Gegenspieler zu bewachen. Im letzten Jahr spielte Jan Rohdewald eine grandiose Saison. Oft stand er in der Starting Five und hatte Aufgaben, die zwar in den Statistiken, 4.4 Punkte, 0,8 Assists und 1.4 Rebounds pro Spiel, nicht auftauschen, welche er aber sehr souverän löste. Neben seinem Job als Shootingguard sorgt der inzwischen 33jährige Scharfschütze für seine Zukunft nach dem Basketball vor. Er studiert unweit von Quakenbrück entfernt in Münster. Stärken: Schwächen: 3er, abgeklärter Spieler, sehr starke Verteidigung läuft es von außen nicht, kommt wenig Offensives, hat keinen wirklich starken Layup Nr 20 Tommy Smith: Geburtstag: 04.12.1980 Größe: 207 Gewicht: 99 Position: Forward/Center Letzter Verein: Milwaukee Bucks (USA) Kurzinfo: Er ist der unangefochtene Herr der Lüfte, kein Drache fliegt schöner, keiner spielt spektakulärer. Tommy Lee Smith ist ein sprunggewaltiger Riese, der die Zuschauer in der Drachenhöhle regelmäßig mit krachenden Alley-Hoop-Dunks und Blocks der Extraklasse zum ausflippen bringt. Seine Spielweise brachte dem Forward letztes Jahr neben viel Sympathien bei seinen Fans gleich zwei Iceline-Awards für 22 spektakuläre Aktionen ein. Bevor der Amerikaner nun seine zweite Saison in der Hasestadt beginnt, arbeitete er während der Summerleague hart an sich und verbesserte dabei vor allem seine Verteidigung. Letztes Jahr kam er pro Spiel auf 6.3 Punkte, 1.8 Assists und 5.3 Rebounds. Stärken: Schwächen: Block, Rebound, Wurf Nr 22 Brian Thorton: Geburtstag: 19.02.1983 Größe: 206 Gewicht: 118 Position: Center Letzter Verein: Xavier University (USA) Kurzinfo: Der letzte Neue im Team der Dragons ist Brian Thornton. Der 2.06 Meter messende Amerikaner soll sich in der kommenden Saison mit Darius Hall die Center Position teilen. Dabei wird es ihm zwar anfangs an Europaerfahrung mangeln, auf der anderen Seite gilt er allerdings als besonders treffsicher (64%) und sprungstark. Außerdem ist er ein solider Freiwerfer und kann im Gegensatz zu Hall auch aus der Mitteldistanz gefährlich werden. Auf der Xavier University (USA) brachte er es auf stolze 15.3 Punkte, 1.5 Assits; und 6.8 Rebounds pro Spiel. Stärken: bulliger Center allerdings mit einen recht guten Schuss ausgestattet, solider Freiwerfer, starke Wurfquote (64 % seiner Würfe trafen das Ziel) Schwächen: ein paar Zentimeter mehr hätten vielleicht nicht geschadet 23 Season Preview Bayer Giants Leverkusen (von Matzelino 1206) Gigantisch amerikanisch Über den großen Teich zu den Riesen vom Rhein Flashback, Saisonmitte 2005/06: Die einstmals so stolzen Hünen vom Fluss waren endgültig zu bemitleidenswerten Rittern der traurigen Gestalt verkommen. Abstiegsplatz, dazu immer wieder Gerüchte vom Rückzug der Bayer AG – Lichter aus in Leverkusen? Nicht ganz, denn mit einem recht beeindruckenden Finish, dem nicht die ganz große Beachtung geschenkt wurde, hievten sich die Schützlinge des nicht immer über jeden Zweifel erhabenen Urgesteins Adam Kuczmann noch auf Rang 10. Power Forward Nate Fox, Aufbau Brandon Woudstra und der nachverpflichtete Swingman Kenny Lowe hießen die Architekten dieses Aufschwungs, allesamt Amerikaner. Prima, dachte sich die Führungsriege, von denen brauchen wir noch mehr. Gesagt, getan. Im Vorfeld der neuen Saison akquirierten die Strippenzieher an der altehrwürdigen Wilhelm-Dopatka-Halle abgesehen von George Bush und Ronald McDonald so ziemlich jeden, der in seinem Reisepass ein US of A vorweisen kann. Doch immer schön der Reihe nach. Vor der Besprechung der Neuzugänge sollten auch die Verluste kurz umrissen werden. Da wäre Ajmal Basit, das Basketballprofi gewordene Amphetamin, der Temperamentbolzen mit den Hörnern, die „human attitude“. Spielerisch hat er sich in den letzten Jahren ungefähr so positiv entwickelt wie die Arbeitslosenquote in unserer Republik; er holt sich dumme Fouls ab und seine Range endet beim Slam Dunk. Seine Präsenz als Störfaktor für den Gegner – physisch und psychisch – und als Stimmungsbarometer für die Schaulustigen ist jedoch nicht zu unterschätzen. Kenny Lowe, der blitzschnelle Wirbelwind ohne Position und Distanzwurf, der sich bei den Vertragsverhandlungen wohl ein wenig überschätzt hat und nun in Ungarn anheuerte. Kristjan Kangur, der mit Konstanz und Kontinuität nur die Initialen gemein hatte. Sigurdarson, James und Brown, alle nicht frei von Talent, aber bei Kuczmann nie gut gelitten. Tim Ohlbrecht ist perspektivisch ein Verlust, hat aber kaum Einsatzzeit bekommen. Schließlich Scott Ungerer, basketballerisch auch eher enttäuschend, aber ein angenehmer Zeitgenosse. Er beendete seine Laufbahn. Wer aber blieb vom Tage übrig? Brandon „Woody“ Woudstra, der wohl unaufgeregteste All-Star der Liga. Ein Typ wie Herr Kaiser von der HamburgMannheimer – kommt zur Arbeit, macht seinen Job und geht wieder nach Hause. Nach Island und den Niederlanden stellt die BBL die nächste Karriereleiter für den endlos spielintelligenten Mann aus Iowa dar. 17 Punkte pro Abend, 4,4 Rebounds und 2,7 Vorlagen, dazu grundsolide Quoten lassen kaum daran zweifeln, dass auch Deutschland nur Zwischenstation sein könnte. Zur großen Freude der Anhängerschaft hielt auch Gordon Geib seinem Club die Treue, obwohl ihn hartnäckige Gerüchte mit Magenta in Verbindung brachten. NBAAngebote dürften ausbleiben, aber mit massig Hustle und gutem Ball-Handling steht er für bewährte Handarbeit, egal ob als Starter oder vom vorderen Ende der Bank. Nach einer stattlichen Gehaltserhöhung setzte auch Nate Fox wieder seine Unterschrift unter ein neues Papier. Dank immenser Körpermasse spielt Fox größer als seine 2,03m und muss außerdem bis zur Dreierlinie verteidigt 24 werden. Frisur und behäbiges Auftreten lassen es nicht vermuten, aber der gute Nate gehört zu den BBL-Akteuren, die eine Partie in Angriff und Verteidigung übernehmen können. Neu unterm Kreuz sind folgende Herrschaften: John Goldsberry, ein WoudstraKlon, der als vielseitiger Playmaker an der durchaus renommierten UNCWilmington glänzte und mit Geib um einen Platz in der Startaufstellung rangeln sollte. Vorteil Goldsberry: Sein Gardemaß für die Aufbauposition. Gabe Martin, ein amtlicher Athlet, der in der Defense glänzt, aber beim Distanzwurf Schwächen offenbart. Nach acht Auftritten als Topscorer in Polen stellte sein Team die Zahlungen ein und er verabschiedete sich gen Ungarn, wo er wesentlich schlechter zurecht kam,. Jared Newson, erster Anwärter auf den Posten des Go-to guys und veritabler Highflyer, der Stammgast bei Pre-DraftLehrgängen der NBA-Teams war. Mit Brandon Jennings, sollte er denn gehalten werden, lauert noch ein purer Shooter im Hintergrund. Für den Frontcourt verließen sich Otto Reintjes und Konsorten eher auf etabliertere Kräfte. Eric Taylor (30) war schon in mehr Ländern als schlechtes Wetter und kommt mit der Empfehlung zweier konsekutiver All-Star-Berufungen in der keineswegs schwachen polnischen Eliteklasse daher. Den Hauptpreis aber stellt sicherlich Derrick Allen dar: Vom ehemaligen Big Man der BG Karlsruhe eine 20/10-Spielzeit zu erwarten, ist sicher nicht übertrieben. Er kennt die Liga und hat sich bislang jährlich weiterentwickelt. Allen mag es nicht spektakulär, sondern effektiv. Goldsberry-Teamkollege Beckham Wyrick komplettiert die Riege der Großgewachsenen und dürfte wenigstens fürs All-Name Team in Frage kommen. Seine Stats an der Hochschule waren mäßig, beim bekannten VCU Showcase-Turnier wusste Wyrick aber zu überzeugen. A propos großgewachsen: Genau das sind die „Bayer Dwarfs“ 2006/07 sicher nicht. Mit mageren 2,03m sind Allen und Fox schon die Leuchttürme der Truppe. Athletik soll diesen Nachteil kompensieren. Die sehr einseitige Kaderzusammenstellung birgt ein weiteres Risiko: Bleibt der Erfolg aus, wird die „bessere D-League-Truppe“ sehr schnell sehr uninteressant werden und die kritischen Stimmen, die sich bislang im Hintergrund hielten, werden nicht mehr zu überhören sein. Schlagen die Neuen jedoch wie von den Experten prognostiziert ein, sollten die traurigen Tage in Leverkusen der Vergangenheit angehören. Prognose: Play-off-Kandidat, Plätze 6-10. 25 Season Preview BG Karlsruhe (von Alex_Hund) Gelingt mit Bond die Mission Impossible? Samstag, 12. Mai 2007: durch einen Sieg bei den Sellbytel Baskets Nürnberg gelingt der BG Karlsruhe erstmals die Playoff-Teilnahme in der Vereinsgeschichte! So wünschen sich die BG-Verantwortlichen um Matthias Dischler die Schlagzeilen um das neu formierte Team der BG Karlsruhe in der kommenden Saison, welches BG-Manager Dischler optimistisch als das stärkste Team der Geschichte der BG bezeichnet. Der Dunstkreis der Play-Off-Plätze sind das Ziel der BG, auch wenn die Vorbereitung durchaus als mittelmäßig zu bezeichnen war. Zwar konnte man den in Karlsruhe ausgetragenen Michelin-Cup gewinnen, doch waren die knappen Siege gegen die Slowenen aus Sentjur und den USC Heidelberg alles andere als überzeugend. Beim anschließenden Turnier in Bad Neuenahr setzte es deutliche Pleiten gegen Bonn und Leverkusen. Der Etat wurde leicht erhöht auf 1,5 Millionen Euro, auch wenn weiterhin kein Titelsponsor und kein Trikotsponsor vorhanden sind. Allerdings ist nach der unsäglichen Iceline- Geschichte ein Titelsponsor in den nächsten Jahren nur sehr schwer vorstellbar. Deswegen versuchen die Badener andere Einnahmequellen zu erschließen. Nachdem das Bonusprogramm der BG-Card nicht sonderlich von Erfolg gekrönt war, versuchen es die kreativen Karlsruher nun mit einer eigenen Mineralwassermarke. Winner´s Water heißt das in Kooperation mit der Schwarzwaldquelle auf den Markt gebrachte BG-Wasser, an dessen Umsatz die BG direkt beteiligt ist. Aber nicht nur im wirtschaftlichen Bereich tat sich so einiges bei den Karlsruher Korbjägern, auch im Team gab es einige Veränderungen: Die Abgänge: Derrick Allen zog es nach langem Wechseltheater zu den Bayer Giants Leverkusen, sein Verlust wird nur sehr schwer zu kompensieren sein, war er doch über eine lange Zeit der vergangenen Saison in All-Star Form und erzielte im Schnitt 17,4 Punkte und 8,7 Rebounds für die Badener. Lokalmatador Rouven Roessler, der Stefan Koch zu den Gießen 46ers folgte war in der vergangenen Saison in Karlsruhe nicht mehr unumstrittenen, versuchte es zu oft mit dem Kopf durch die Wand und seine Körpersprache ließ allzu oft Lustlosigkeit erkennen. Man muss allerdings erwähnen, dass Roessler durch einen Handbruch früh in der Saison gehandicapt war und nach der Verletzung nicht mehr wie gewohnt in Form kam. Er konnte so nur 18 Spiele mit einem Punkteschnitt von 8,4 absolvieren. Chuck Evans und Jens-Uwe Gordon beendeten ihre aktive Karriere, nachdem beiden keine erfolgreiche Abschlusssaison vergönnt war und sie die meiste Zeit der Saison auf der Bank verbrachten. Ebenfalls eine Enttäuschung der vergangenen Saison war Troy de Vries, als Schütze eingekauft, konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen sehr selten erfüllen und wechselte zurück in die USA. Kenneth Brunner und Marko Jovanovic, beide spät in der Saison verpflichtet und maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt, waren aufgrund ihrer Gehälter nur als Übergangslösungen eingeplant. 26 Der Vertrag mit Center Modibo Diarra, der sehr wenig Einsatzzeit erhielt wurde ebenso nicht verlängert und er wechselte wie Kenny Brunner in die USA. Die neuen Vereine von Jovanovic und Doppellizenzspieler Luka Popovic, der sich bereits im Winter ohne jede Einsatzminute von der BG Karlsruhe verabschiedete, sind nicht bekannt. Zum Zweitligaaufsteiger aus Rastatt wechselte Eigengewächs Mathias Kann, der in Karlsruhe nie über die Reservistenrolle hinaus kam und in der vergangenen nur ein Spiel absolvierte. Die Zugänge: Der amerikanische Aufbauspieler Dave Fergerson wechselte aus der zweiten französischen Liga in die Fächerstadt und soll die Position 1 begleiten. Die BG ist bereits seine vierte Station in Europa nachdem er zuvor in Norwegen und in der Schweiz spielte. Direkt vom College kam Center Peter Cipriano zu den Badenern. In seinem ersten Europaengagement wartet gleich eine Herkulesaufgabe auf den US-Boy, soll er doch Derrick Allen ersetzen. Ein alter Bekannter in der Liga ist Ryan Bond. Nach Stationen in Schwelm und letzte Saison in Quakenbrück absolviert der US-Amerikaner seine dritte BBLSaison beim dritten Verein. Die BG-Verantwortlichen hoffen, dass er an die in Schwelm gezeigten Leistungen anknüpfen kann und den Karlsruhern die oft vermisste Stabilität am Brett verleihen kann. Ebenfalls schon BBL- Erfahrung kann Andreas Hornig vorweisen, der von den Walter Tigers Tübingen ins Badische wechselte. Von der Bank kommend soll er ein wichtiger Back-up für die Position 5 werden. Die beiden Doppellizenzspieler David Watson vom SSC Karlsruhe und Elias Harris aus Speyer, sollen vornehmlich in der Regionalliga zum Einsatz kommen und langsam an die BBL herangeführt werden. Die Trainer: Die BG Karlsruhe geht mit einem Trainergespann in die vierte BBL -Spielzeit der Badener, Horst Schmitz als Headcoach, sowie Pat Elzie als Associated Headcoach, der Schmitz fast gleich gestellt ist. Es wird abzuwarten sein, ob auch in Zeiten des Misserfolgs das Team reibungslos zusammenarbeiten wird. Das Umfeld: In Karlsruhe erscheinen eine örtliche Tageszeitung und zwei Sonntagszeitungen, die alle recht frei von Kritik über die BG Karlsruhe berichten, was bei den Journalisten schlicht und ergreifend daran liegt, dass sie alle nicht im Basketball zuhause sind. Die Fans strömten trotz einer sehr enttäuschenden Saison zahlreich in die Europahalle, 3500 Zuschauer im Schnitt bedeuteten Platz sechs in der Zuschauergunst in der BBL. Die South- Stars, der einzige BG-Fanklub organisiert Auswärtsfahrten zu allen Spielen und bringt auch stets Stimmung in die heimische Europahalle. Schwächen des Teams: Vor allem die Bank ist alles andere überzeugend. Svitek und eventuell Hornig sind Bundesligatauglich, bei allen anderen muss man doch ein großes Fragezeichen setzen. Auch die Reboundarbeit ist in den vergangenen Jahren stets ein Problem gewesen. Stärken des Teams: Narcisse Ewodo! Prognose: Für die Playoffs müsste es optimal laufen, alle Neuzugänge einschlagen und die Konkurrenz schwächelt. Für den Abstieg wird die BG doch zu 27 stark sein, realistisch ist ein Platz zwischen Rang 12 und 14. Teamcheck: Starter: PG Dave Fergerson Der US-Amerikaner ersetzt auf der Position des PG Domonic Jones, der auf die Position des SG rückte. Fergerson besitzt einen guten Wurf von außen, sowie einen guten Zug zum Korb. Er ist ein Scoring Guard, der im Schnitt im zweistelligen Bereich für die BG punkten sollte. In der Verteidigung agiert er aggressiv, wie er sich allerdings gegen große Aufbauspieler behauptet, muss sich erst noch zeigen. Wenn er beim Ballvortrag energisch verteidigt wurde, war er nicht frei von Fehlern. SG Domonic Jones Ersetzt auf der Position des SG Rouven Roessler. Ist auf dieser deutlich Position besser aufgehoben, kann seinen guten Zug zum Korb besser ausspielen. In seiner letzten Saison entwickelte er sich mit einer Quote von 43,3 % zum besten Dreierschützen bei der BG. Jones gilt ebenso wie Fergerson als guter Verteidiger, seine Passqualitäten sind noch verbesserungswürdig. SF Narcisse Ewodo Der Star im BG-Team, Topscorer und bester Assistgeber. Sein Drive zum Korb und sein Wurf von jenseits der Dreierlinie machen ihn schwer aus rechenbar. Meist unauffällig, am Ende häufigTopscorer. Einzige kleine Schwäche bei Ewodo ist der manchmal etwas mangelnde Biss in der Defense. PF Ryan Bond Der Neuzugang von den Artland Dragons gilt als Spieler, der immer 110 % gibt und sich nach jedem Ball hechtet. Strahlt sowohl Gefahr unter dem Korb als auch von außen aus. Die BG hofft, den Bond aus Schwelmer Zeiten zu sehen, der im Schnitt zweistellig punktet und viele Rebounds abgreift. C Peter Cipriano Konnte in der Vorbereitung nicht überzeugen, wirkte teilweise in der Verteidigung nicht ausgeschlafen, bekam häufig früh Foulprobleme und zeigte auch Abschlussschwächen. Allerdings war er auch durch eine Verletzung gehandicapt. Vom Spielertyp mit Basit aus Oldenburg vergleichbar. Ein sensibler Spielertyp, wurde deswegen auch beim Karlsruher Michelin-Cup als MVP ausgezeichnet, was keiner verstehen konnte. Bank: PG David McCray Sehr junger Back-up für Fergerson, bekam in der letzten Saison kaum Einsatzzeit (40 Minuten in der ganzen Saison), was sich dieses Jahr sicher ändern wird. Präsentierte sich in der Vorbereitung als sehr aggressiver Verteidiger und mit gutem Zug zum Korb, allerdings hat er noch keinen erstligareifen Wurf. SG Stefan Fahrad Ebenfalls ein aggressiver Verteidiger mit einem besseren Wurf ausgestattet, allerdings auch kein Scorer vor dem Herrn. Neigt dazu, in gewissen Situationen zu überdrehen, unkluge Würfe zu nehmen und unnötige Fouls zu begehen. Sollte mit der Aufgabe wachsen. SF Fabrice M'Balla Geht in seine zweite Saison bei den Badenern, letzte Saison in nur 4 Spielen im Einsatz, dort oft unglücklich und ohne Selbstvertrauen. In der Vorbereitung ebenfalls nicht überzeugend, weder in der Defensive noch in der Offensive. Athletisch hätte er das Rüstzeug zum BBL-Starter, ob er es umsetzen kann, wird die Saison zeigen. PF Stefan Svitek 28 Der BG-Dauerbrenner geht bereits in seine sechste Saison bei den Badenern, war bereits in der Aufstiegsmannschaft dabei. Bester Verteidiger der BG, macht vielen gegnerischen Centerspielern das Leben schwer, gut im aufnehmen von Offensivfouls, hat sich zu einem guten Dreierschützen gemausert. War zu Saisonbeginn oft auf der Bank, weil neugekaufte Center ihm vor die Nase gesetzt wurden, doch biss sich am Ende immer durch. Es wäre nicht verwunderlich, wenn er im Laufe der Spielzeit in die Starting Five rutschte. In Karlsruhe wird er die Konstanz in Person genannt, nichts beschreibt den Kapitän der slowakischen Nationalmannschaft besser. C Andreas Hornig Der Ex-Tübinger lieferte in der Vorbereitung teils starke Spiele ab, war korbgefährlich und reboundstark. Wenn er die gezeigten Leistungen in der BBL bestätigen kann, wird er eine gute Rolle bei der BG spielen können, je nachdem auch, mit welchen Centerspielern der Gegner auflaufen wird. 29 Season Preview Brose Baskets (von Kosmonaut) Die Situation: Im fränkischen Provinzidyll gab es viele Veränderungen, scheinbar ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Für den Beginn dieser Entwicklung steht die Insolvenz von Trikotsponsor „NICI“ und der Ausstieg von Namensgeber „GHP“. Ein erster Aufruhr ging durch die Stadt als der Abgang von verdienten Publikumslieblingen bekannt gegeben wurden, danach ging der beliebte, für seine scharfe Zunge berüchtigte, Präsident Johannes Kemmer von Bord der mit seiner Art zwar oft aneckte, aber damit auch den Ton der Fans traf. Der Höhepunkt der Proteste und Verunsicherung kam jedoch mit der Enthüllung des neuen Namens, hierbei reagierte die treue Anhängerschaft sehr empfindlich und irritiert auf die Streichung des Städtenamens in der offiziellen Teambezeichnung. Damit nicht genug, wenige Tage später der große Schock, der für alle überraschende Abgang von Identitätsfigur Steffen Hamann, der das Synonym für Basketball in Bamberg war, zum italienischen Vizemeister Climamio Bologna und zwischenzeitlich drohte auch der Fanclub, der maßgeblich für das Lebensgefühl „Freak City“ verantwortlich war, im Chaos unter zu gehen. Alles in allem glichen die vergangenen Monate einer Revolution und so manch alteingesessener Anhänger sucht zwischen all den Neuigkeiten noch vergeblich seine Identität, über der Stadt liegt momentan ein Nebel aus Skepsis und Zurückhaltung, der sich jedoch nach Saisonbeginn schnell verziehen wird. Eines blieb konstant, das Management um Vordenker Wolfgang Heyder hat wieder erstklassige Arbeit geleistet und in diese heißen Sommer auf alle Herausforderungen angemessen reagiert. Schon fast als sensationell ist der Ausbau der JAKO-Arena von 4750 auf mehr als 6000 Plätze zu bezeichnen, obwohl mit Ottmar Pfaff der Partner von Sabine Günter beim Hallenprojekt seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Doch anstatt das Projekt zu Fall zu bringen verfügt dank der Bündelung aller Kräfte nun Bamberg rechtzeitig zum Saisonstart (plus ein paar Tage Toleranz) über eine Spielstätte, die vor allem in Punkto VIP Angebot mit individuell gestaltbaren Logen und edlen Business Club hier neue Maßstäbe innerhalb der Liga setzt. Nach ein paar lästigen Parteimanövern ist mittlerweile auch die Stadt Bamberg wieder mit im Boot und hat unter Federführung von Oberbürgermeister Andreas Starke für neue Parkplätze und eine verbesserte Infrastruktur rum um die Spielstätte gesorgt. An der Sponsorenfront setzt man nach den oben genannten Ausfällen auf einen alten Bekannten als Förderer, der Weltkonzern „BROSE“ mit Michael Stoschek an der Spitze hat sein Engagement deutlich intensiviert und sorgt dafür, dass es weiterhin Basketball auf hohem Niveau in Bamberg zu sehen gibt. Dafür wird das Team zukünftig auch unter dem Namen „Brose Baskets“ spielen, der Wegfall von „Bamberg“ war hierbei ein Zugeständnis an das global agierende Unternehmen. Es fehlt bisher noch ein Trikotsponsor, dort steht man nach der Absage von zwei, eigentlich bereits fixen, Übereinkünften noch unter Zugzwang. Unter Dach und Fach ist dagegen der Kader der Brose Baskets. Nachdem der vielleicht etwas enttäuschenden nationalen Bilanz in Meisterschaft und Pokal hat man seine Hausaufgaben gemacht. Hier handelten die Verantwortlichen um Chefcoach Dirk Bauermann und Wolfgang Heyder strikt nach der Devise „Klasse 30 statt Masse“, nachdem es mit dem aufgeblähten letztjährigen Kader doch das ein oder andere Problem gab. Ebenso wurde auf die spielerischen Schwachstellen am Transfermarkt reagiert. Es war klar, dass eine Ära zu Ende gehen wird, verdiente Akteure wie Helmanis, Nahar und Publikumsliebling Stafford waren über Ihren Zenit hinaus, bei den Personalien Phelps und Mallet wollte man sich in eine anderen Richtung orientieren. Centerhüne Simpkins kam nie wirklich in Bamberg und das Nachwuchsprojekt Schröder wurde wegen Perspektivlosigkeit wieder aufgegeben. Mit Archibong, Nelson und Hamann hätte man zwar gerne weiter gearbeitet, musste sie jedoch chancenlos zu finanzstärkeren Clubs ziehen lassen. Weiter im Team bleiben somit lediglich Kapitän Ensminger, Nationalspieler Garrett, der talentierte Amerikaner Begley sowie Ergänzungsspieler Pavic und Nachwuchsspieler Hauer. Um diesen kleinen Kern herum wurde ein völlig neues Team aufgebaut. Im Laufe der vergangenen Saison hat man erkannt, dass es der Mannschaft vor allem an alternativen Scoringoptionen (damals zu Mallet) sowie Athletik am Brett mangelte, Umstände auf die mit den Neuverpflichtungen regiert wurden. Gleich zu Beginn landete man mit der Verpflichtung von Fenn aus Bremerhaven den Transfercoup des Jahres innerhalb der BBL um auf der Centerposition beweglichen und jünger zu werden. Auf dem Flügel steht mit dem ehemaligen NBA Profi Yarbrough nun endlich jemand, der auch von der Dreierlinie gefährlich ist und in Punkto Athletik und Defensivkönnen seinem Vorgänger Archibong kaum nachsteht. Der variable Nelson wurde mit einem echten Schwergewicht auf der Position des Power Forwards ersetzt, K´Zell Wesson heißt der neue Mann hier. Laut Manager Heyder hat Bamberg mit dessen Verpflichtung eine neues Zeitalter eingeläutet und wenn Wesson an die Leistungen der vergangenen Jahre in den Ligen Italiens, Frankreichs und der Türkei anknüpfen kann, dann kann man hier getrost das Prädikat Europaliganiveau vergeben. Im Backcourt vereinen sich in Collins, Harrington und Anderson gleich drei korbgefährliche Neuzugänge. Der Bekannteste davon ist sicherlich der ehemalige Berliner Comboguard DeJuan Collins, dem unter Bauermann die Aufgabe des Playmakers zugedacht ist. Ihm zur Seite steht mit Adam Harrington ein athletischer Spieler, der vor allem aus der Distanz seine Stärken hat und ebenfalls schon auf NBA Erfahrung zurückblicken kann. Backup für die Spielmacherposition ist der kanadische Nationalspieler Jermaine Anderson, der frisch aus der NCAA vom Fordham College an die Regnitz wechselte und hier seine erste Station als Profi durchläuft. Ergänzt wird dieser Stamm noch durch das deutsche Toptalent auf der Centerpositon Tim Ohlbrecht, der von den Bayer Giants Leverkusen kam und Nachwuchshoffnung Sebastian Betz, die beide jedoch vorwiegend für den Kooperationspartner TSV Breitengüßbach in der 2. Liga Süd zum Einsatz kommen sollen. Prognose: Es steht außer Frage, dass es der sportlichen Leistung erneut gelang sehr gute Einzelspieler nach Bamberg lotsen konnte, die sich in Punkto Qualität sicherlich deutlich vom Ligamittelmaß abheben und in den Regionen von ALBA Berlin und Rhein Energie Köln bewegen. Jetzt liegt es an Dirk Bauermann aus diesen Spielern wieder ein schlagkräftige Truppe zu formen, innerhalb der das Credo wie im Meisterschaftsjahr 2005, „einer für alle, alle für einen“ heißt. Wenn dies gelingt, dann darf man sicherlich wieder das Minimalziel Halbfinale in der Meisterschaft, Top4 im nationalen Pokal und die zweite Runde im schweren ULEB Cup ausgeben. Teamcheck: 31 Starter: PG DeJuan Collins Hier und da wird er als Diva verschrienen, Fakt ist jedoch, dass er ein Comboguard von hohem europäischem Format ist auf dessen Kappe unter anderem der letzte Berliner Titel geht. Wenn er will kann er einfach alles am Ball, ein begnadeter Scorer der „Go-to-guy“ sein will, seine Mitspieler einsetzen und eine klasse Defense spielen. Die beiden Jahre in Griechenland und Italien haben seiner Entwicklung sicherlich gut getan und er befindet sich jetzt in Bamberg in einer ähnlichen Situation wie damals bei ALBA. SG Adam Harrington Der Amerikaner scheint noch nicht in Form zu sein und plagt sich ständig mit irgendwelchen Krankheiten rum. Dabei passt der groß gewachsene Shooting Guard von den Spielanlagen als sicherer Schütze von der Dreierlinie sehr gut ins Team. Ist wohl kein Spieler der sich unbedingt aufdrängen will sondern sich dem Teamkonzept unterordnet. Kam in der Vorbereitung bisher leider kaum zum Einsatz. SF Vincent Yarbrough Für ihn gilt ähnliches wie für Harrington was seine Rolle im Team angeht. Was man in der Vorbereitung sehen konnte macht Appetit auf mehr, dort wirkte er sehr agil und machte viele kleine Dinge auf dem Feld. Er wird wohl selten Topscorer der Mannschaft sein, aber im Statistikbogen finden sich am Ende in allen positiven Kategorien beachtliche Werte. In der Vorbereitung fehlte ihm noch etwas Zielwasser von außen, aber er deutete an, dass er in der entscheidenden Situation bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Ein sehr athletischer Spieler, vielleicht weniger Spektakulär wie sein Vorgänger dafür ungleich korbgefährlicher. PF K´Zell Wesson Was für ein Büffel am Brett, der Prototyp des bulligen Power Forwards der unterm Korb rackert und ackert. Wenn er einmal den Ball in seinen Händen hielt durch seine immense Masse in der Vorbereitung am Brett kaum zu stoppen, die Rebound flogen ihm reihenweise zu, die Gegenspieler prallten an seiner Statur ab. Er scheint sein tolles Leistungsvermögen der vergangenen Jahre mit nach Franken gebracht zu haben. Ging auch immer mal wieder raus an die Dreierlinie, war von dort jedoch weniger gefährlich als in der Zone. Wird ein ungeheuer wichtiger Spieler für Bamberg, der vor allem davon profitieren wird, wenn Fenn seinen Gegenspieler aus der Zone lockt. C Darren Fenn Er muss eine überragende Saison aus Bremerhaven jetzt bei einem Spitzenteam bestätigen. Der Coach sieht ihn als Starting Center vor Chris Ensminger, da der Neuzugang agiler und korbgefährlicher ist. In den Vorbereitungsspielen hat er bereits angedeutet wie wertvoll er für die Brose Baskets sein kann und überzeuge im Rebound wie auch mit einem sicheren Händchen beim Hakenwurf und aus der Mitteldistanz. Experimente neben Ensminger auf der Position vier zu spielen waren noch nicht so recht von Erfolg gekrönt. Bank: C Chris Ensminger Der Kapitän ist ein Musterprofi schlechthin, ein harter Arbeiter, ein Vorbild in Sachen Einsatz und ohne jegliche Allüren. Seit Jahren der in der Defensive dominierende Center der Liga, der in der Offensive chronisch unterschätzt wird. Er wird sich damit abfinden müssen, dass Darren Fenn wohl erste Wahl auf dem Feld sein wird, jedoch kommt als „alter Bamberger“ beim Teambuilding eine große Rolle auf ihm zu. Die Entlastung wird ihm nützen in seiner Spielzeit noch effektiver zu sein. PG Sajmen Hauer Er gilt als das größte Deutsche Talent auf der Aufbauposition. Noch fehlt es ihm jedoch an Spielintelligenz und dem Auge für den Mitspieler. Er will noch zu oft mit dem eigenen Kopf durch die Wand. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er erst 18 Lenze alt ist. Er soll langsam an die BBL herangeführt werden und wird vorrangig beim Kooperationspartner in der 2. Liga zum Einsatz kommen. Sein Vorbild muss Steffen Hamann sein, er muss den gleichen Willen wie der Nationalspieler aufbringen um den Sprung vom Talent zum Profi zu schaffen. SF Sebastian Betz 32 Der 21-jährige Weilheimer deutete nach mehreren Verletzungen in der Rückrunde der zweiten Liga an welches Potential in ihm steckt. Nach durchlaufener Ausbildung kann er sich bald voll auf den Basketball konzentrieren und ist körperlich schon sehr robust. In dieser Beziehung ist er von den Bamberger Talenten wohl am weitesten und wenn er seine Leistungen in Breitengüßbach bestätigt und ausbauen kann, ist ihm der Sprung in die BBL in ein bis zwei Jahren durchaus zuzutrauen. PG Jermaine Anderson Vom kleinen Kanadier sind in Bamberg alle schlichtweg begeistert,. Er kann sich zu einem echten Steal entwickeln. Anderson soll zwar den Backup für Collins mimen, hat jedoch die Klasse um bei vielen anderen BBL Teams unangefochtener Starter zu sein. Stach in der Vorbereitung durch seine extreme Schnelligkeit und ein traumhaftes Händchen aus der Distanz vollauf überzeugt. SF Ivan Pavic Er gilt als gute Seele des Teams, einer der immer 100 Prozent gibt. Vom Talent her sicherlich limitiert gleicht er dies durch unbändigen Einsatz wieder aus. Bei dem neuen Frontcourt wird seine Spielzeit wohl wieder sehr gering ausfallen, aber er kann durchaus die Rolle von Rock Stafford übernehmen und in gewissen Situationen Mitspieler und Publikum durch sein Kämpferherz wieder wachrütteln und zurück ins Spiel bringen. SG Robert Garrett Der gebürtige Franke und Nationalspieler kam vergangene Saison als Notnagel und entwickelte sich schnell zur festen Größe im Team, in den Play-Offs nach Mallets Ausfall der „Go-to-Guy“. Der körperlich robuste Guard besitzt sowohl einen guten Zug zum Korb sowie die nötige Treffsicherheit aus der Distanz, muss jedoch noch etwas an seiner Verteidigung arbeiten. Wurde schnell vom Bamberger Publikum ins Herz geschlossen und hat besten Chancen aus dem personellen Umbruch als neuer Liebling der Massen hervor zu gehen. C Tim Ohlbrecht Das wohl hoffnungsvollste Talent im Deutschen Basketball, dass er sich ausgerechnet für Bamberg entschied zeigt welchen Stellenwert dieses Nachwuchsprogramm mittlerweile besitzt. Technisch schon gut ausgebildet fehlt es ihm vor allem an der Masse und Spielpraxis, letzteren soll er vor allem in Breitengüßbach bekommen. Seine beiden Vorgänger Mädrich und Schröder sollten ihm als mahnendes Beispiel dienen, wenn er viel und hart an sich arbeitet wird man nach Vertragsablauf in zwei Jahren sehen wohin die Reise geht. SG Tim Begley Für viele war es überraschend, dass Bamberg seine Option zog, doch warum sollte man einen 23jährigen brandgefährlichen Dreierspezialisten der mehrere Positionen im Backcourt spielen kann ziehen lassen. Nach seiner Rookiesaison wird es für Begley ein entscheidendes Jahr wohin sein weiterer Weg geht. Bei der Athletik, beim Zug zum Korb und in der Abwehr ist noch Luft nach oben. Wurde von Bauermann oft als Spezialwaffe genutzt um den Gegner mit zwei, drei schnellen Dreiern das Genick zu brechen. Ein Ähnliche Rolle wird ihm wohl auch dieses Jahr wieder zugedacht sein. Trainer Team: Dirk Bauermann Für seine eigenen Ansprüche war die letzte Saison sicherlich suboptimal, doch wird der charismatische Headcoach seine Lehren daraus ziehen, bzw. wie man es an der Teamzusammenstellung sieht, hat er es bereits getan. Er denkt 24 Stunden am Tag nur an Basketballs, ein akribischer Arbeiter, der von jedem ein Höchstmaß an Leistung und Einsatz für das gemeinsame Projekt einfordert. Mit dieser Einstellung hat er Bamberg aus dem Mittelmaß an die Spitze geführt, ein absoluter Glücksfall für die Franken und Garant dafür, dass es hier eine ständige Weiterentwicklung gibt. Volker Stix Der Co ist die rechte Hand von Bauermann und in seiner Arbeitsweise sicherlich ebenbürtig, ein Meister des Videostudium und der Organisation, quasi der Herzschrittmacher für Bauermanns Power. Rick Stafford 33 Er übernimmt die Rolle von Derrick Taylor, ein Bamberger Basketball Held ersetzt den anderen. Der Abschied vom Spielfeld wird dem Kämpferherz sicherlich schwer fallen, aber Chefcoach beim Kooperationspartner in Breitengüßbach und Assistent von Bauermann sind genau die richtigen Aufgaben für den sympathischen mehrfachen Familienvater. Wenn ihm der Sprung an die Seitenlinie besser als Taylor gelingt ist ihm mittelfristig durchaus eine Teamführung in der BBL zuzutrauen, die Anlangen sind da, der Lehrmeister einer des besten seines Fachs. 34 Season Preview Deutsche Bank Skyliners (von JohnnyBonny) Autsch! Das tat weh! Nach zwei überaus erfolgreichen Jahren, in der neben zwei TopFour Teilnahmen und der Vizemeisterschaft 2005 vor allem der Meistertitel 2004 zu Buche standen, kam für die Skyliners in der vergangenen Saison der Absturz ins Niemandsland! Nachdem abgesehen von Pascal Roller alle wichtigen Säulen der Meistermannschaft den Klub verlassen hatten, leistete sich der sonst so gewiefte Manager Wöbke schon in der Off-season 2005 einige fatale Fehleinschätzungen. Trotz der Aufhebung der Ausländerbeschränkung ging man mit nur einem Amerikaner in die Saison und unterschätzte die Steigerung der Leistungsdichte im Mittelfeld der BBL. Im Glauben einen Leistungsträger wie Chris Williams durch zwei Ergänzungsspieler wie Andrade und Milisa ersetzen zu können, schlitterte man auch verletzungsbedingt immer tiefer in die Krise. Am schwersten wog hierbei der Ausfall der Neuverpflichtung Antonio Meeking, der bis dato die Lücke unterm Korb zu schließen vermochte. Trainer Sunara wurde gefeuert und durch den nicht weniger glücklichen Charles Barton ersetzt. Erst mit einem Heimsieg im letzten Spiel gegen Oldenburg konnte ein möglicher Abstieg vermieden werden. Schon Mitte Mai, für Skyliners Verhältnisse sehr früh, wurde mit Coach Barton um zwei weitere Jahre verlängert. Nur einen Tag nach der Vertragsverlängerung mistet Barton kräftig aus! Gleich fünf Spieler (Matinen, Milisa, McLinton, Franklin, Andrade) stehen auf seiner Streichliste und müssen den Verein verlassen. Es soll entgegen der vergangenen beiden Jahre wieder der Trainer und nicht wie bisher das Management das Team zusammenstellen. Hierbei steht Barton klar für einen Kurs, der die Verpflichtung amerikanischer Profis bevorzugt. Zwar seien seine Wunschspieler Europäer gewesen, doch leider, so Barton, nicht zu finanzieren. Außer Nino Garris und Ibrahim Diarra spielen nur mehr die Youngsters Alex King, Miroslav Todic, Rudy Mbemba und Dominik Bahiense de Mello in den Planungen Bartons. Als die ersten Neuzugänge sich zumeist als Nobodys erweisen, wächst die Skepsis unter vielen Anhängern. McKinney, ein Guard, der direkt vom College kommt, Chatfield, ebenfalls Guard, der in einer schwer einzuschätzenden Liga im Libanon engagiert war und Center Tate Decker, ein Weltenbummler, der in den letzten 4 Jahren bei nicht weniger als 11 Teams (!) gespielt hat, lassen die Befürchtung erwachen, es könnte sich bei Bartons Team um eine Söldnermannschaft handeln. Gleichzeitig verlassen Fanlieblinge wie Bernd Kruel und der Franchise Player Pascal Roller, der von seiner Auslandsoption Gebrauch macht und ein „Auslandsjahr“ einlegt, die Mannschaft. Erst die Verpflichtung stärker eingeschätzter Spieler lassen auf ein gutes Jahr hoffen. Mit Travon Bryant, der wie McKinney und Decker dem College Programm in Missouri entstammt, angeln sich die Skyliners einen sehr vielversprechenden Forward, der gerade erst die italienische Meisterschaft mit Benneton Treviso feiern konnte und sogar von einigen Euroleague-Teams Angebote hatte. Auch George Reese hat in Polen eine herausragende Saison gespielt und sich dort als zweitbester Scorer der ganzen Liga etabliert. Die Verpflichtung von Kevin Johnson, den Barton als „großartigen Rebounder und Verteidiger“ schätzt, rundet den Kader ab. Was sogleich beim Blick auf den Skyliners-Kader auffällt, ist die scheinbar äußerst dünne Besetzung der Center-Position. Abgesehen von Tate Decker, der 35 aber durch sein recht unkonventionelles Spiel auch kaum als solcher bezeichnet werden kann, befindet sich kein richtiger Center in der Mannschaft! Doch was sich als großes Manko erweisen könnte, soll das große Plus des Teams werden. Es ist Teil von Bartons Philosophie, die klare Zuordnung der Spieler auf fixierte Positionen komplett fallen zu lassen. Der moderne europäischen Basketball entwickelt sich für Barton in eine Richtung, in der jeder Spieler in der Lage sein muß, mindestens zwei Positionen ausfüllen zu können. Gerade auf diese Weise möchte der US-Coach mögliche Mismatches beim Switchen unterbinden und so die Verteidigung stabilisieren. Bewußt wurde daher auf die Verpflichtung eines klassischen Brettcenters verzichtet. Denn der 60jährige Barton will vor allem schnell spielen lassen und mögliche Größen- und Massennachteile seiner Spieler im Fastbreak-Spiel beseitigen. Hiermit schwimmt Barton gegen den Strom der Entwicklung. Denn in Berlin hat man beispielsweise mit Boumtje-Boumtje und Stanojevic ein grandioses Centerduo am Start. Auch in Bamberg kann man mit Neuverpflichtung Fenn und Routinier Ensminger gleich zwei gestandene Center vorweisen. In Frankfurts Frontcourt hingegen befinden sich mit Johnson und Bryant gleich zwei potentielle Power Forwards, die wohl in der Startformation stehen werden. Vor allem Bryant wird die Aufgabe zufallen gegen kräftigere Spieler in der Defense bestehen zu müssen. Prognose: Wenn es den Frankfurtern gelingt, unterm Brett gegen solche - im wahrsten Sinne des Wortes -Schwergewichte zu bestehen und das Spiel schnell zu gestalten, könnte man neben einem attraktiven, zuschauerfreundlichem Spiel auch effektiv ein sehr gutes Team beisammen haben. Im Gegensatz zur Vorsaison, in der sich unglaublich viele Shooter im Team befanden, liegt der Akzent des Spiels diesmal vornehmlich auf den ForwardPositionen. Mit Bryant, Johnson und Reese hat man gleich drei sehr starke Leute ins Boot geholt, die den Shootern Chatfield, McKinney und Garris den nötigen Platz an der Dreierlinie verschaffen sollen. Vor allem Garris wird hierbei sowohl von den Verantwortlichen als auch den Fans genau beobachtet werden. Nach seinem „Seuchenjahr“ muß er endlich zeigen, daß er die Rolle, die ihm das Management zugedacht hat, ausfüllen kann. Das von Gunnar Wöbke formulierte Saisonziel, „einen europäischen Wettbewerb zu erreichen, in dem unser ganzer Kader einsatzberechtigt ist“, sprich Uleb-Cup oder Euroleague, scheint hingegen kaum erfüllbar. Durch die fehlenden Punkte aus der Vorsaison sind Teams wie Köln, Berlin und Bamberg den Frankfurtern im Europaranking, das sich aus den Ergebnissen der vergangenen zwei Jahren zusammensetzt, weit enteilt. Im Idealfall wird man sich unter den Top 4 etablieren können und mit etwas Glück auch die Favoriten aus Berlin oder Bamberg hier und da ärgern können. Greift das System Barton dagegen nicht, könnte ein harter Kampf um die letzten Play-Off Plätze bevorstehen. Platz 4-8 36 Teamcheck: Starter: PG Eric Chatfield Der gebürtige New Yorker Chatfield soll die Nachfolge Rollers auf der 1 antreten. Von Barton als ein “Typ wie Gavel” vorgestellt, kann sich Chatfield neben einem guten Dreier auf seinen starken Zug zum Korb verlassen. Als einzig verlässlicher PG im Team lastet aber auch großer Druck auf ihm. Nur wenn es Chatfield gelingt, als Organisator das Spiel zu ordnen, werden die Skyliners eine erfolgreiche Saison spielen können. SG Jimmy McKinney Frisch vom College aus Missouri stößt Jimmy McKinney zu den Skyliners. Schon in der Vorbereitung hat er regelmäßig aufblitzen lassen können, daß er ein sehr guter Scorer sein kann, der aus allen Lagen abschließen kann! Trotz der Ankündigung, es handle sich bei McKinney um einen Comboguard, scheint der Amerikaner sich aber auf der 2 wesentlich wohler zu fühlen. SF George Reese George Reese kommt als All-Star der polnischen Liga mit viel Vorschußlorbeeren. Mit starken Vorstellungen beim Vorbereitungsturnier in Amsterdam hat er gezeigt, daß er eine sehr wichtige Scoringoption für die Skyliners werden kann. Denn Reese kann sowohl in Nähe des Bretts als auch aus der Distanz gut treffen und auch im Rebounding kann er zupacken! PF Kevin Johnson Laut Barton die „stärkste Neuverpflichung“, der er wochenlang hinterher war. Nach einer überragenden Saison in der Türkei, wo er sich als einer der besten Forwards der Liga präsentierte, musste Johnson verletzungsbedingt eine Saison aussetzen und konnte erst 05/06 bei Gravelines wieder halbwegs an seine tollen Leistungen anknüpfen. Wenn er mit seinem unauffälligen, aber effektiven Spiel wieder an vergangene Leistungen anknüpfen kann, könnte er ein immens wichtiger Spieler werden. Nach der enttäuschenden Vorbereitung scheint der als potentieller Starting PF angekündigte Johnson aber noch so etwas wie das Sorgenkind zu sein. C Travon Bryant Der zweite Missouri-Boy! Bryant kann im Gegensatz zu McKinney schon auf Europaerfahrung zurückgreifen und hat als Ergänzungsspieler letztes Jahr mit Treviso die italienische Meisterschaft eingefahren. Eigentlich zu klein, um als Center spielen zu können, lebt Bryant vor allem von seiner Geschwindigkeit. 37 Simon Cote hat ihn schon „unseren Go-To-Guy“ genannt und damit Bryants Rolle im Team definiert! Bank: SG Nino Garris Nach dem von Verletzungen durchzogenen „Seuchenjahr” steht Nino nun in der Pflicht! Auf seinen Positionen hat man ihm mit Reese und McKinney starke Spieler an die Seite gestellt, mit denen er sich einen Starterplatz hart erkämpfen wird müssen. Die Vorbereitung lief für Garris recht durchwachsen. Noch scheint stark zu bezweifeln, ob er der ihm eigentlich eingeräumten Führungsrolle gerecht werden wird können. C Tate Decker Der dritte Ex-Missouri-Spieler ist ein sehr untypischer und eher reboundschwacher Center! Tate Decker ist alles andere als ein klassischer Brettspieler und wirft gerne auch mal von hinter der Dreierlinie. Seine Stärken liegen offenbar vornehmlich in Offense. Da Barton ohne wirklichen Center spielen lassen will, könnte alleine seine Größe ihn zu einem wichtigen Spieler werden lassen. SF Alex King Der Vorzeige Academy-Schüler ist in der Defense schon jetzt ein echter Gewinn für das Team und wird neben Reese und Garris wieder genügend Spielzeit bekommen. Schafft es Alex, sein Offense Game endlich weiterzuentwickeln und vor allem einen verlässlichen Jumpshot am Start zu haben, könnte er zu einer festen Größe im Kader werden. PG Rudy Mbemba Rohdiamant, der noch Zeit braucht. In der katastrophalen Vorsaison baute Mbemba kontinuierlich ab und konnte dem Druck im Abstiegskampf offensichtlich nicht standhalten. Doch wer will das einem 18-jährigen PG auch vorwerfen. Hinter Chatfield dürfte er der erste Back-up auf der 1 sein. Mit einem 5Jahresvertrag ausgestattet haben die Skyliners große Hoffnungen in ihn gesetzt! 38 SG Dominik Bahiense de Mello Wer seine teilweise überragenden Auftritte aus der letzten Saison in Langen mitverfolgen konnte (42 Punkte gegen Weiden!), dem muß klar geworden sein: der Junge muß jetzt auch in der BBL Spielzeit bekommen. Hinter McKinney und Garris wird hoffentlich noch genug Zeit für Megatalent Bahiense de Mello übrig bleiben. PF Miroslav Todic Totgesagte leben länger! In der Vorsaison noch nach Kronberg abgeschoben, findet sich der oft so ungestüm wirkende Todic zur Überraschung vieler doch wieder im Skyliners Kader. Bei den vielversprechenden Fortschritten, die er in der Vorbereitung offenbart hat, könnten durchaus einige Minuten Spielzeit für ihn rausspringen! SG Ibrahim Diarra Routinier und Defensivspezialist. Eigentlich hat sein „Ziehschüler“ Alex King ihn überholt, doch Diarra hängt noch eine weitere Saison dran. Über die Rolle des Motivators und der guten Seele des Teams dürfte er aber nicht hinauskommen. Mögliche Verteilung der Spielzeit PG CHATFIELD (30 Min.)/Mbemba (5)/McKinney (5) SG McKINNEY (20)/Garris (15)/de Mello (5)/Diarra (?) SF REESE (20)/Garris (10)/King (10) PF JOHNSON (20)/Reese (10)/Bryant (5)/Todic (5) C BRYANT (30)/Decker (10) 39 Season Preview EnBW Ludwigsburg (von Lovethatgame) Meine Gesamteinschätzung… Die 1. Liga: Diese Saison wird noch ausgeglichener sein, als es die letzte schon war. Berlin, Köln und Bamberg werden – aufgrund der Möglichkeiten durch den grösseren Etat und der Kontinuität – für die ersten Plätze gesetzt sein. Danach werden sich 7 Teams um die Play-off-Plätze streiten. Es wird spannender als je zuvor, da die Teams durch die geänderte Ausländerregelung viele „NCAA-Überraschungseier“ eingekauft haben könnten. Hier werden die Coaches gefragt sein, um aus diesen Könnern ein nachhaltig starkes Team zu formen. Die weiteren Play-Off-Aspiranten sind für mich: Oldenburg, Bonn, Leverkusen, Deutsche Bank Skyliners, Artland Dragons und natürlich die EnBW Ludwigsburg. Die Überraschung der letzten Saison wird auch nur in der Verfolgergruppe dabei sein. Bremerhaven fehlt hier. Ich halte Sakalauskas für einen absoluten Klasse-Mann, aber der Überraschungseffekt in dieser Saison wird nicht greifen und der X-factor der letzten Saison - Darren Fenn – konnte nicht adäquat ersetzt werden. Giessen, Trier, Ulm und Tübingen werden die Saison im Mittelfeld, mit Tendenz nach oben, abschließen. Die Abstiegsplätze machen Nürnberg, Paderborn, Karlsruhe und Braunschweig untereinander aus. Zielsetzung: in den beiden Jahren zuvor wurden jeweils die Play-Offs erreicht. Das ist auch das Saisonziel. Wenn eine Steigerung auswärts durch die neue Defense-Stärke möglich ist, das Team verletzungsfrei bleibt und die Heimspielstärke in der guten alten Rundsporthalle erhalten bleibt, sehe ich - trotz der nun 18 Teilnehmer - sehr gute Möglichkeiten. Die grundsolide (schwäbische) finanzielle Basis, die durch das Wirken des 1. Vorsitzenden Hr. Reil geprägt ist, gibt die wirtschaftliche Sicherheit ! Der geplante Hallenneubau bringt zusätzlich starke Perspektiven im wirtschaftlichen Bereich für die kommenden Jahre. Neue Sponsoren/Zukunftsaussichten: Mann+Hummel, Mercedes AMG, Catering Unternehmen Vernissage. Mindereinnahmen (durch die begrenzte Kapazität der alt ehrwürdigen Rundsporthalle) werden aus heutiger Sicht durch den Hallenneubau, der nun europaweit ausgeschriebenen 5.000 – 6.000er Arena in Ludwigsburg, die pünktlich zur Saison 2008/2009 fertig gestellt sein soll, in Zukunft keinen finanziellen Nachteil mehr gegenüber den anderen 1.-Liga-Klubs darstellen. Damit wird Ludwigsburg endlich einmal wettbewerbsfähig sein. Die Zukunft sieht sehr gut aus…. Und: sehr wichtig für diesen Traditionsstandort: Die Zukunft in Ludwigsburg !! und nicht in Stuttgart. Wir werden sehen, was aus den Plänen wird. Stichwort Kontinuität: Das war bisher ein Fremdwort in Ludwigsburg. In dieser Saison sehen wir allerdings 6 erfolgreiche Spieler des letzt jährigen Kaders wieder. Die Teamleitung hat genau die Spieler gehalten, die durch ihre Einstellung und Leistung in der letzten Saison überzeugt haben. 40 Das Gerüst: Jerry Green, Nils Mittmann, Gordon Scott, Miljan Goljovic, Justin Davis, Sascha Kesselring, Der Kader/Starting Five: Dieses sehr junge Team hat in dieser Saison ein neues Gesicht und – vor allem eine neue Grundeinstellung ! Defense ist zum ersten mal das Hauptaugenmerk der Coaches. Weg vom Run and Gun – Team, das in den letzten Spielzeiten für alle Überraschungen – im negativen, wie positiven Sinne – gut war. (z.B. Siege gegen Köln, Bamberg und in den letzten Jahren auch schon gegen Berlin… und katastrophale Niederlagen in Nürnberg oder Giessen oder die große Schwäche bei Auswärtsspielen im Norden). Fans: Der orangene Dunking Dukes-Fanclub (momentan ca. 130 Mitglieder – weiter wachsend) ist einer der auffälligsten und beliebtesten Fan-Clubs der Liga. Die volle (von sehr vielen Basketball-Enthusiasten gefüllte) und sehr laute Rundsporthölle wird wieder ein wichtiger Faktor für den Erfolg in dieser Saison sein. Prognose: Die Schlagworte: schnell, Winnertypen, willensstark, aber die Ruhe in den entscheidenden Phasen behalten. Das muss das Ziel sein! In diesem Jahr haben wir ein sehr junges, individuell starkes, schnell spielendes, defensebetontes Team, das für einige Überraschungen sorgen wird. Wenn die (durch den Ausfall von Justin Davis) im Moment zu erwartende Schwäche unter dem Korb durch Nascimento ausgeglichen werden kann und das Team in diesem Jahr auch auswärts dagegen halten kann, ist vielleicht sogar das Halbfinale drin. In der Rundsporthölle wird es für jeden Gegner wieder sehr schwer ! Ich freue mich vor allem auf die ganzen Süd-Derbys in dieser Saison gegen: Ulm, Tübingen, Karlsruhe, Bamberg und Giessen und auf eine spannende BBLSaison. Teamcheck: Starter: C Pavel Cukinas, 11.4.83: 2,10m, 103 kg, neu: kommt (ausgeliehen) von Lietuvos Rytas Vilnius (Litauischer Serienmeister) Der litauische A2-Nationalspieler ist sehr schnell, hat starke Moves und einen sehr sicheren Wurf (geniale litauische Schule). Er wird aus meiner Sicht einer der stärksten Offense-Center dieser Saison und einer der Go-toGuys werden. In der Defense sicher noch mit Defiziten gegen körperlich starke Gegner. Aufgrund seiner Beweglichkeit für mich eher ein großer Powerforward, von dem wir auch international in Zukunft noch sehr viel hören werden !! PF Nate Harris, 22.01.1983: 2,01m, 102 kg, neu: kommt von der Utah-State Aggies (NCAA) „Work hard and enjoy doing it“ das ist das Motto unseres Cowboys aus Utah, der neuen Nr. 4. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, hat er sich seinen Platz in Team erarbeitet ! Sehr stark im LowPost. Geht dahin, wo es weh tut. Ich bin sicher: der macht seinen Job und seine 12-18 Punkte und 4-10 Rebounds pro Spiel. SF Miljan Goljovic, 27.08.1971: 2,03m, 103 kg 41 Der Routinier. Durch seine starken 3er Qualitäten und seine Erfahrung eine weiterer der Go-toGuys. Hat in den Vorbereitungsspielen noch nicht so recht ins Spiel gefunden. Der ehemalige Euroleague Top-Scorer kann aber immer für einen Run sorgen, wenn er „on Fire“ ist. Mit seiner internationalen Erfahrung ist er sehr wichtig für dieses sehr junge Team. SG Je´Kell Foster, 22.07.1983: 1,90m, 96 kg, neu: kommt von den Ohio State Buckeyes (NCAA) Mit Ohio der überraschende Sieger der NCAA Big-Ten-Conference. Ein Winnertyp, der alles gibt. Hat den Sprung in die NBA im Summercamp der Cleveland Cavaliers nur knapp verpasst. Sehr abgezockt für sein Alter. Ansatzlose 3er-Würfe mit über 40% Quote. Richtig cool drauf, mit starkem Zug zum Korb. Schnell und engagiert in der Defense. Das wird ein weiterer Überraschungs-Ludwigsburger in dieser Saison, in dieser Liga ! Go-to-Guy Nr. 4. PG Jerry Green, 12.02.1980: 1,91m, 90 kg Jerry ist der Motor und Lenker des Ludwigsburger Spiels. Der Point Guard und verlängerte Arm von Silvano Poropat. In seinem dritten Jahr in Ludwigsburg wird er sich weiter steigern. Der nächste Go-to-guy mit sehr starkem Zug zum Korb und hoher Trefferquote aus allen Distanzen. Für mich auch in dieser Saison wieder einer der stärksten Guards und 1er der Liga ! Bank: C Justin Davis, 22.04.1981: 2,05m, 105 kg Der Pechvogel der EnBW. Schon letzte Saison konnte er nur 3 Spiele absolvieren, in denen er allerdings restlos überzeugt hat. Sehr beweglich, mit einer sehr guten Intuition beim Rebound und ein Mann, der anpacken kann. Die Knieverletzung, die ihn in der letzten Saison außer Gefecht gesetzt hat, ist erneut aufgebrochen. Das Team hält trotzdem weiterhin an dem Sunny-Boy aus Kalifornien fest und weiß, was es an ihm hat. Er hofft, in Dezember wieder fit zu sein und das Team dann in der heißen Phase unterstützen zu können. Ich hoffe mit den Entscheidenden und Justin Davis. Er könnte das „Zünglein an der Waage“ in der entscheidenden Phase werden. C Michel Ferreira do Nascimento, 09.12.1978: 2,08m, 105 kg, neu: kommt vom tschechischen Meister Nymburk Ich habe ihn noch nicht spielen sehen. Seine Stats lassen auf einen guten Defense-Back-up-Center schließen, der genau die Schwäche von Cukinas und den Verlust von Davis ausmerzen kann. C Sascha Kesselring, 21.03.1985: 2,09m, 115 kg Zeigte sich in den Vorbereitungsspielen gegenüber der letzten Saison stark verbessert. Wird seine Garbage-Time bekommen und ist ein wichtiger Faktor im Training. SF Jason Dourisseau, 07.12.1983: 1,96m, 89 kg, neu: kommt von den Nebraska Cornhuskers (NCAA) In einem Defense-Team, der Defense-Spezialist, der aufgrund seiner Athletik und Schnelligkeit alles von der Position 1-3 oder sogar 4 verteidigen kann. Findet sich immer besser in das Spiel ein. Ist sehr schnell auf den Beinen und hat auch den Touch für den entscheidenden Dreier. Laut Silvano Poropat werden seine Gegner - egal auf welcher Position - selten einen solchen Gegenspieler erlebt haben. Ich freue mich darauf. SF Nils Mittmann, 10.04.1979: 2,01m, 92 kg „Nilske“ sein Spitzname - ist der Kapitän und die Kämpfernatur des Teams ! Das Energiebündel, das den Defense-Schub von der Bank bringt und mit einer guten Wurfquote für die einen oder anderen wichtigen Punkte sorgt. Sehr wichtig für den Team-Spirit ! SG Gordon Scott, 26.12.1976: 1,94m 92 kg Die Energie-Spritze von der Bank mit einem starken Dreier-Wurf und Zug zum Korb. Durch diese starken Situationen hat er in der letzten Saison dem Team oft das MOMENTUM gebracht. Stark in der Defense und Integrationsfigur in Ludwigsburg, wo er schon in der Regionalliga mit für den Aufstieg in die 2. Liga gesorgt hat. 42 SG Sascha Zdravkovic, 30.06.76: 1,94m, 97 kg, neu: kommt vom MTV Stuttgart, 2. Liga Radi ist eine Kämpfernatur mit einer Menge Erfahrung, der schon 1.Liga u.a. in Giessen und Bamberg gespielt hat. Er wird die wichtige Entlastung für den Aufbau sein und ist ein starker Defense-Player. PG Achmadschah Zazai, 05.12.1986: 1,77m, 64 kg, neu: kommt von der SG Braunschweig „Mali“ ist deutscher U20-Nationalspieler. Er spielt mit einer Doppellizenz auch bei der BSG Ludwigsburg. Trainer Team: Silvano Poropat und Neu – Co. Benjamin Tokmadzic Silvano Poropat (nach der Rettung vor dem Abstieg 2004) in seinem 2 1/2 Bundesligajahr als Headcoach, konnte in den letzten beiden Jahren mit dem Erreichen der Play-offs und überraschenden Ergebnissen Erfolge feiern. Für Überraschungen war die EnBW immer gut. Wichtig wird es nun sein, Kontinuität und Ausdauer in das Spiel des Teams einzubringen. Nur wer eine ganze Saison lang stark spielen und dies auch auswärts zeigen kann, hat Aussicht auf dauerhaften Erfolg. Sehr wichtig wird es sein, diesem relativ jungen Team Sicherheit zu geben. Benjamin Tokmadzic ist langjähriger Jugendtrainer der BSG – Ludwigsburg und u.a. Deutscher Meister der U20 geworden. Er kennt Silvano Poropat schon aus der Regionalligazeit, als sie auch ein Trainergespann gebildet haben. Die Chemie stimmt ! 43 Season Preview EWE Baskets Oldenburg (von Matzelino 1206) Beck-Männer endlich bereit zum Durchstarten? Mit Athletik und Show ans Ziel der Träume Don Beck stammt aus New York City, der Stadt, die niemals schläft. Schlaflose Nächte dürfte dem exzentrischen Übungsleiter mit dem Hang zur Selbstinszenierung auch das Abschneiden seiner EWE Baskets Oldenburg in den vergangenen Jahren gemacht haben. Zu oft galt die Mannschaft als Geheimfavorit, zu oft ging gen Saisonfinale die Puste aus. Nun hat Beck keine Ausreden mehr. Mit einer auf dem Papier gewiss nicht schlechteren Armee als in der abgelaufenen Kampagne zieht der 43-Jährige in die Schlacht. Verlassen haben die Stadt in Niedersachsen diverse Problemfälle. Point Guard Kristaps Valters zum Beispiel. Der junge Lette war oft zu schnell für sich selbst und kannte als Tempo nur Vollgas, bekam zur Belohnung aber immerhin einen Kontrakt in Italiens Serie A. LaVell Blanchard, dessen Extraklasse dem Oldenburger Publikum aufgrund ständiger Verletzungen weitgehend verborgen blieb. Bill Edwards, der zu oft enttäuschende Dollarschein. David Dixon und Wilbur Johnson, zwei Big Men, die man vermissen wird, auch wenn der klobige Dick-son die Erwartungen nach seiner tollen Spielzeit in der Türkei nicht ganz erfüllte. Dazu Bogdan Popescu, Oldie Charlie Brown und Paul Burke – Abteilung verkraftbar. Die Geschicke lenken soll künftig Carl Krauser. Mit dem aus der New Yorker Bronx stammenden ehemaligen Boxer sicherte sich Don Beck ein echtes Juwel der amerikanischen College-Szene und vermutlich einen neuen Publikumsliebling. Krauser ist ein Fighter mit immensem Drang zum Korb, der über ein gutes Auge für den Mitspieler verfügt. Die NBA mochte seinen Wurf nicht, obwohl die Quoten annehmbar sind. Und niemand im Oberhaus kann so böse dreinschauen… (wer’s nicht glaubt: http://www.nbadraft.net/profiles/carlkrauser.asp ) Krausers Backup gibt Heiko Schaffartzik. In der Vorbereitung präsentierte sich der ehemalige „Betäubungsmittel-Experte“ weiterentwickelt und für einige Wahnsinnsdreier vom Parkplatz ist er ohnehin stets zu haben. Bei SellByTel Nürnberg sammelte der Berliner wertvolle Starterminuten ein. Die SG-Position bekleidet ein Aushängeschild der BBL: Tyron McCoy. Der mittlerweile 33-jährige Klassespieler ist länger vor Ort als sein Coach und nimmt die unumstrittene Führungsrolle im Team ein. Von Altersschwäche scheint er weit entfernt; Abend für Abend liefert er amtliche Zahlen und wenn die Schussuhr ausläuft, sollte er den Ball bekommen. Dan Grunfeld, ein waschechter Scharfschütze, dessen verkorkste Senior-Season bei Eliteuni Stanford den Preis drückte, gibt ihm Rückendeckung. Diverse heiße Händchen in den Preseason-Auftritten lassen bei Grunfeld auf eine Leistungsexplosion hoffen. Rückkehrer Terry Black sorgt auf der Drei für Highlight-Filme – und für Magenschmerzen bei allerhand Wurfbewegungen. Black fehlen Fundamentals und Reichweite, aber in punkto Sprunggewalt regiert er nach wie vor die Spielklasse. Ein Protagonist der Saison 06/07 könnte Desmond Penigar werden. Letztes Jahr noch dauerverletzt, aber mit bärenstarken Playoffs, bietet sich dem vielseitigen und athletischen Amerikaner nun die Gelegenheit, sein wahres Leistungsvermögen abzurufen. 44 Unter den Brettern versammelte Beck sehr unterschiedliche Akteure. Shotblocker D’Or Fischer galt einst als eines der größten Center-Talente in den Staaten, bevor er sich entschloss, phlegmatisch zu werden und in allerlei Schwierigkeiten zu geraten. 2,11m lang und hochveranlagt ist er noch immer, seine Zahlen zuletzt bei West Virginia verursachten allerdings kein Herzrasen. Man darf gespannt sein, was der Don dem Herrn aus Gold – so die Übersetzung seines Vornamens – entlocken kann. Bei Ajmal Basit dagegen weiß man, was man bekommt: Präsenz in der Zone, durchschwingende Korbanlagen, wildes Gestikulieren und vergebene Freiwürfe. Zu einem Spitzencenter von internationalem Format hat sich das Muskelpaket aus Brooklyn nie gemausert. Er polarisiert wie kaum ein anderer und die EWE Baskets dürften seiner Anwesenheit sowohl einige Siege, als auch einige Pleiten verdanken. Daniel Strauch komplettiert den Frontcourt. Er verfügt über ein erstaunliches Händchen von außen, ist aber zu soft für die raue Welt unter Ringniveau. Spaß machen werden die Springer und Flieger aus Oldenburg. Für Don Beck bleibt zu hoffen, dass die eigenen Fans meistens zuletzt lachen. Prognose: Sicheres Play-off-Team; Platz 4-7. 45 Season Preview Gießen 46ers (von Martin Vogel) Nicht mehr viel ist in Gießen noch so wie nach dem Ende der letzten Saison. Die Osthalle ist inzwischen eine Baustelle im Endstadium und hat von außen mit der alten Schulturnhalle nichts mehr gemeinsam, bis auf zwei Spieler wurde der Kader komplett umgekrempelt und auch beim Team abseits des Parketts rotierte das Personalkarussell. Die Anhänger des fünfmaligen Deutschen Meisters haben vor der neuen Saison also eine Wundertüte vor sich und sind zum Zerreißen gespannt, was wohl darin sein mag. Zuerst einmal die Halle. Der Ausbau, der nicht immer ganz planmäßig verlief, soll nun doch bis zum Ende des Jahres komplett abgeschlossen sein, so dass die Osthalle Platz für über 4000 Zuschauer bietet. Das Gastronomieangebot wurde komplett erneuert, das äußere Erscheinungsbild lässt nur noch die Eingeweihten wissen, dass es sich bei der Halle nicht um einen kompletten Neubau handelt. Trotzdem hoffen die Fans, das zumindest innen das alte Osthallen-Feeling geblieben ist, neuer VIP-Raum hin oder her. Beantworten kann man diese Frage wohl erst ab dem dritten oder vierten Heimspiel, wenn die Arbeiten an der Halle endgültig beendet sein werden. Zu den Fragen bezüglich der Halle gesellen sich die Fragen bezüglich derer, die darin nun ihren neuen Arbeitsplatz haben. Der Kader besteht aus vielen Neuzugängen, von denen fast alle Fragezeichen hinter ihren Namen stehen haben. Ist Roessler wieder auf dem Niveau von vor seiner Verletzung oder bleibt er eine launische Diva? Platzt bei Cubrilo der Knoten? Was ist Moore, der MVP der schwachen portugiesischen Liga, wirklich wert? Kann Trotter, frisch vom College, das Team führen? Ist Taylor, der bis jetzt nur in der zweiten Liga überzeugt hat, gut genug für die BBL? Kann Maras wieder an die Leistungen aus der BBL anknüpfen oder bleibt er auf dem niedrigen Niveau seines SpanienAbenteuers? Was kann Kalve wirklich? Manche der Fragen sind nach der Vorbereitung schon weitestgehend beantwortet, doch einige blieben bis nach den ersten Saisonspielen offen. Deutlich wird allerdings die starke defensive Ausrichtung der Mittelhessen dieses Jahr, nur zwei Teams schafften es, in der Vorbereitung mehr als 70 Punkte gegen die Gießener zu erzielen. Zumindest beim Headcoach haben sich alle Fragen bereits in der Sommerpause erledigt. Nachdem viele ihn schon bei Ligakonkurrenten gesehen haben entschied sich Stefan Koch doch für eine Verlängerung seines Vertrages in Gießen. Somit stellt sich einer der besten Trainer der Liga ein weiteres mal der Herausforderung mit einem relativ geringen Etat eine Mannschaft zusammenzustellen, deren Saisonziel in erster Linie der Klassenerhalt ist. Unterstützt wird er dabei nicht mehr von Thorsten Leibenath. Der Mann, der in den vergangenen sechs Jahren vier Trainern an der Seitenlinie assistiert hatte (Joe Whelton, Chris Finch, Armin Andres und Stefan Koch) entschied sich dafür, ein Angebot als Headcoach des britischen Erstligisten Scottish Rocks anzunehmen. Für ihn steht nun mit Gerald Wasshuber ein 30-jähriger Österreicher an der Seitenlinie, der bereits viel 46 Erfahrung und einige Erfolge im Jugendbereich mit dem Jugendkonzept in Karpfenberg sammeln konnte. Auch im Management gab es einen Wechsel. Christian Maruschka wechselte nach sechs Jahren in Diensten der 46ers als Einkaufsleiter zu einem Systembauunternehmen. Für ihn kam mit Christoph Berndt ein „Rookie“, frisch von der Universität. Der 25-jährige steht damit in der Tradition anderer Jungmanager wie Robert Mayer (ALBA Berlin) oder eben auch Christian Maruschka, die ebenfalls ohne viel Erfahrung ihren Posten beim Traditionsteam antraten. Prognose: Das Saisonziel Klassenerhalt sollte frühzeitig gesichert werden, eine Playoffteilnahme ist kein Muss, aber würde selbstverständlich von allen Beteiligten gerne in Kauf genommen, denn vier Jahrzehnte nach der zweiten Meisterschaft der Gießener würde jeder Basketball-Fan im Umkreis gerne wieder Zuwachs im Trophäenschrank sehen. Bei den Gießenern, die in ihre 40. Bundesligasaison gehen und als einziges Team ununterbrochen dem Oberhaus des Deutschen Basketballs angehören, ist also Spannung garantiert… Teamcheck: Starter: Obie Trotter - #12 – PG – 186 cm – 82 kg – 22 Jahre – Letztes Team: Alabama A&M (NCAA / USA) Mit Obie Trotter haben die 46ers ihren neuen Point Guard, der frisch vom College kommt. Trotter ist schnell, mit sicherem Ballvortrag und ordentlichem Auge für seine Mitspieler. Er besitzt einen guten Schuss von außen und zieht für seine Größe gut zum Korb. Defensiv besticht er durch seine schnellen Hände, die ihm oftmals leichte Steals einbringen. Für seine Größe reboundet er sehr gut, was nicht zu letzt seiner guten Sprungkraft zu verdanken ist. Ab und an leistet sich Trotter allerdings noch zu viele Turnover, durch Fehlpässe, was aber in der Vorbereitung ganz normal sein dürfte. Er ist im System von Stefan Koch nicht unbedingt als großer Scorer gedacht, kann diese Rolle bei Bedarf aber auch übernehmen. Es wird spannend, wie er bei den Fans als Gavel-Nachfolger ankommt. Ernests Kalve - #9 – SG/SF – 200 cm – 94 kg – 19 Jahre – Letztes Team: Benetton Treviso (ITA) Eines der Toptalente in Europa, wird es spannend sein zu sehen, ob Kalve diesem Ruf gerecht werden kann. Nachdem er sich stark bei der U20-EM präsentiert hat verletzte sich Kalve bei einem Vorbereitungsspiel mit der lettischen A-Nationalmannschaft am Meniskus und konnte in der Vorbereitung noch nicht für die 46ers auflaufen. Die Statistiken der Europameisterschaft lesen sich mit 20.6 PPG und 6.0 RPG allerdings sehr vielversprechend. Der Flügelspieler, der für ein Jahr vom italienischen Topteam aus Treviso ausgeliehen wurde, soll in Gießen Spielzeit sammeln und versuchen, sich in der BBL gegen gestandene Spieler durchzusetzen. Stefan Koch sieht in ihm einen „Scorertyp und einen deutlich überdurchschnittlicher Athlet, der mit einem guten Dreipunktewurf und einem guten Körper ausgestattet ist“ Rouven Roessler - #33 – SG/SF – 198 cm – 97 kg – 25 Jahre – Letztes Team: BG Karlsruhe Bei vielen überwog die Skepsis als Rouven Roessler als einer der ersten Neuzugänge bei den 46ers vorgestellt wurde. Der Wechsel, der sich bereits lange abzeichnete, erschien zu vielen als Risiko. Und das obwohl Roessler als athletisch gilt, ausgestattet mit einem guten Wurf, der ein großes Arsenal an Offensivwaffen besitzt. Die beiden letzten, verletzungsgeplagten, Jahre in Karlsruhe hinterließen bei vielen ein anderes Bild. Doch die mit Abstand besten Statistiken seiner Karriere legte Roessler unter Stefan Koch in Karlsruhe auf – kein Wunder, dass der Coach auch einer der Hauptgründe für den Wechsel nach Gießen war. In den Vorbereitungsspielen präsentierte Roessler sich sehr gut, zeigte fast durchweg eine gute Wurfauswahl und verteidigte, zur Überraschung 47 vieler, ebenfalls gut. Wenn er wieder an das Niveau anknüpfen kann, was er unter Koch bereits erreicht hatte, könnte er dieses Jahr der beste deutsche Spieler in der BBL werden. Reggie Moore - #44 – PF/SF – 203 cm – 108 kg – 25 Jahre – Letztes Team: Belenenses Montepio Lusifor (POR) Reggie Moore, neuer Starter auf der 4, wurde letztes Jahr in Portugal zum wertvollsten Spieler gewählt. Dass das alleine noch nichts heißen muss, zeigte Carlos Andrade letztes Jahr in Frankfurt, doch Moore zeigte in den Vorbereitungsspielen, dass er in Gießen wohl zum neuen Go-To-Guy wird. Sein Passspiel ist allerdings noch verbesserungswürdig. Moore wirkt wie eine kräftigere Version von Terdenge, ebenso ausgestattet mit einem sicheren Mitteldistanzwurf, guten Bewegungen in Korbnähe und der Fähigkeit, auch von jenseits der Dreierlinie sicher den Ball zu versenken. Er reboundet ordentlich, muss aber aufpassen, da er ab und an in Foulprobleme gerät. Er selbst sagt „I’m a talker“, was ihm bei manchen Schiedsrichtern Probleme einbringen könnte. Die Teams in der BBL werden sich trotzdem auf einen starken Scorer auf der 4 bei Gießen einstellen müssen. Robert Maras - #13 – C – 215 cm – 119 kg – 27 Jahre – Letztes Team: Aqua Palma Magica (LEB / ESP) Der ehemalige Staatsfeind Nummer Eins räumt nun unter den eigenen Körben auf. Der ANationalspieler will wieder Fuß fassen in der BBL. In den Tests bewies er seine Fähigkeiten beim Rebound und beim Passen, bevor er durch einen Magen-Darm-Virus geschwächt wurde. Er kann am Brett oder aus der Mitteldistanz scoren, passt gut aus der Zone heraus und reboundet gut. Seine Fähigkeiten als Führungs- und Teamspieler sind für jeden zu erkennen, er präsentiert sich als Leitwolf des Gießener Teams. Wenn er verletzungsfrei bleibt, sollte er schnell wieder einer der besten BBL-Center sein. Auch wenn bis jetzt alles glatt lief, spannend könnte das Verhältnis zwischen ihm und den Fans werden, wenn es mal nicht so läuft. Bank: Brian Snider - #4 – PG/SG – 195 cm – 97 kg – 23 Jahre – Letztes Team: Holland Blast (IBL / USA) Snider ist ein Spieler, der dank seiner Größe in der Lage ist, die Positionen 1, 2 und 3 zu spielen, vorwiegend aber als Backup-Point Guard zum Einsatz kommen wird. Durch seine Größe ist er ein sehr guter Rebounder für seine Position, was er auch in den Testspielen vor der Saison bewies. Der Linkshänder verfügt über einen ordentlichen Ballvortrag, besitzt aber keinen wirklich konstanten Schuss von außen oder aus der Mitteldistanz, sondern macht seine Punkte am Brett. Seine Defense ist gut, wenngleich nicht überragend. Ab und an neigt er dazu, sich fest zudribbeln. Trotzdem ist er eine gute Ergänzung im Backcourt zum agilen Ronnie Taylor, mit dem er aufgrund seiner Größe in der Verteidigung wohl öfters den Gegenspieler tauschen wird. Ronald Taylor - #23 – PG/SG – 185 cm – 86 kg – 25 Jahre – Letztes Team: Jena (2.Liga Süd) Mit hervorragenden Statistiken aus der zweiten Liga gekommen, muss Taylor sich nun wahrscheinlich an das Leben eines Backups gewöhnen. Ein guter Verteidiger, ausgestattet mit einem starken Zug zum Korb, der gerne in spektakulären Dunks endet, und einem guten Distanzwurf, ist Taylor ein Spieler, der mit 10 cm mehr an Körpergröße für Gießen unbezahlbar wäre. In der Vorbereitung zeigte er sich als Spieler, der bereit ist Verantwortung zu übernehmen und stellte mehrfach unter Beweis, dass sein Schuss umso besser wird, desto weniger Sekunden auf der Uhr sind. Manchmal überdreht er etwas, insgesamt wird er aber wohl der Backup werden, der am meisten Spielzeit erhalten wird und unter Umständen auch öfters in der Starting Five stehen wird. Aleksandar Cubrilo - #8 – SF/PF – 207 cm – 103 kg – 30 Jahre – Letztes Team: Radnicki Belgrad (SER) Die Stationen seiner Karriere klingen nicht unbedingt nach „Backup in Gießen“. Jugoslawischer Meister mit Partizan Belgrad, jugoslawischer Nationalspieler, Defensive Player of the Year 2000 in Jugoslawien – irgendwo muss es einen Haken geben, damit ein solcher Spieler in Gießen anheuert. Cubrilo kam nach einem Kreuzbandriss nie wieder richtig in Gang, sieht Gießen als letzte Chance. Hochtalentiert, besitzt er einen guten Schuss aus der Mitteldistanz, trifft sehr gut von außen und zieht ordentlich zum Korb. Defensiv ebenfalls sehr gut, mit perfekter Fußarbeit ausgestattet und in der Lage, von der 3 bis zur 5 alles zu verteidigen. Wenn er in Gießen wieder in Gang kommt, besitzen die 46ers auf dem Flügel eine Allzweckwaffe und ein wandelndes Missmatch. Wenn nicht, könnte hier ein Problem für die 46ers liegen. 48 Gerrit Terdenge - #7 – PF/C – 205 cm – 104 kg – 30 Jahre – Letztes Team: Mellila (LEB / ESP) Der deutsche Nationalspieler geht in seine vierte Saison in Mittelhessen. Nachdem er in den ersten Monaten nicht so richtig in Gang kommen wollte, fand er in den Playoffs 04/05 seine Form wieder und bewies sein Talent im rot-weißen -Dress der Gießener. Ausgestattet mit einem weichen Händchen und Range bis hinter die 6,25-Meter-Linie, reboundet und verteidigt Terdenge gut. Er ist „the whole package“, der Mann, der alles kann, sei es den Dreier versenken oder über Bill Edwards rückwärts dunken. Manchmal lässt er sich aber zu leicht wegdrücken. Nur selten gibt es bei ihm Tage, wo ihm gar nichts gelingen mag, auch wenn er kein großer Scorer ist. Kann auch jederzeit starten, ist Ligaweit wohl einer der besten Backups auf der 4 und insgesamt. Flo Hartenstein - #54 – C – 206 cm – 130 kg – 29 Jahre – Letztes Team: Oregon (NCAA / USA) Für viele in der Liga ist er der Antibasketballer schlechthin. Doch der Kapitän der 46ers, der in seine sechste Saison für Gießen geht, hat mehr zu bieten als einen gewöhnungsbedürftigen Freiwurf. Ein guter Verteidiger, ist Hartenstein für seine Größe und Gewicht sehr schnell und ein guter Rebounder, was Werte von 8.5 Rebounds pro 40 Minuten unterstreichen. Seine Behäbigkeit, ebenso wie seine hohe Foulbelastung, die ihn in seinen Minuten limitiert, werden wohl nicht so schnell abzustellen sein. Trotzdem kam Hartenstein, wie jedes Jahr, verbessert aus der Sommerpause und bereitete Bonns John Bowler beim Turnier in Bad Neuenahr einige Probleme (11 Punkte bei 100% Feldwurfquote). Er macht viele kleine Dinge, die nicht im Statistikbogen auftauchen, murrt nicht über seine Rolle und ist, trotz seiner offensiven Limitierung, ein guter Backup. Die Doppellizenzler: Marco Buljevic - #10 – SG – 194 cm – 83 kg – 19 Jahre – Letztes Team: Ehingen (2. Liga Süd) Mit Marco Buljevic konnten die 46ers eines der größten deutschen Talente für drei Jahre nach Mittelhessen holen. Der Absolvent der Urspringschule wird im ersten Jahr den Großteil seiner Zeit bei Kooperationspartner TV Lich in der 2. Liga verbringen, bewies allerdings in der Vorbereitung, dass er auch durchaus ab und an in Gießen eingesetzt werden kann. Er besitzt einen ordentlichen Distanzwurf, muss aber für die BBL noch an einigen Aspekten seines Spiels arbeiten und für den Zug zum Korb an Masse zulegen. Den Willen und die Arbeitseinstellung dafür bringt Buljevic auf jeden Fall mit. Anton Kazarnovski - #21 – PF – 205 cm – 100 kg – 21 Jahre – Letztes Team: Hapoel Holon (ISR) Ebenfalls bei Lich und Gießen kann Anton Kazarnovski zum Einsatz kommen. Der junge Israeli, dessen Bruder Avi bei Chemnitz in der 2. Liga spielt, kommt aus dem Jugendprogramm des israelischen Abonnementsmeisters Maccabi Tel Aviv, durchlief alle Jugendnationalmannschaften Israels und zeigte 2005 bei der U20-EM mit 12.6 PPG und 6.6 RPG gute Leistungen. Er muss noch stark an seinem Spiel unter dem Korb arbeiten, um in der BBL mithalten zu können, da er sich momentan noch zu sehr auf seinen Schuss von außen verlässt. 49 (obere Reihe: Co-Trainer Gerald Wasshuber, Reggie Moore, Ernests Kalve, Brian Snider ,Rouven Roessler, Headcoach Stefan Koch. Mittlere Reihe: Aleksandar Cubrilo, Gerrit Terdenge, Florian Hartenstein, Robert Maras. Untere Reihe: Ronnie Taylor, Obie Trotter, Marco Buljevic, jeweils von links nach rechts) 50 Season Preview RheinEnergie Köln (von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan) Der 06.06.06 wird als historisches Datum in die Basketball-Geschichte von RheinEnergie Köln eingehen. Nach zwei Pokalsiegen (2004 und 2005) in Folge wurde eine starke Saison mit dem Titel des deutschen Meisters an diesem Tag gekrönt. Dabei wurde dies zum ersten Mal in der fünfjährigen Erstligazugehörigkeit nicht vor der Saison als offizielles Ziel bekannt gegeben. Das Team war das jüngste der Bundesliga, und auch Headcoach Sasa Obradovic war noch ein „Rookie“ an der Seitenlinie. Nun wird diesem Beispiel gefolgt, und von der Meisterschaft ist wenig zu hören in Köln. Zum einen wird bei der Vereinsleitung ein anderes Projekt in diesem Jahr im Vordergrund stehen: Eine neue Halle ist geplant, die in Mühlheim auf der anderen Rheinseite errichtet werden soll, und zu Beginn der nächsten Saison als neue Spielstätte vorgestellt werden soll. Zum anderen ist unklar ob der Kader solch hohen Ansprüchen gerecht werden kann. Mit Glen McGowan (zu Galatasaray) und Michael-Hakim Jordan (nach Cantu) verließen wichtige Säulen der letzten Saison den Verein. Während McGowan regelmäßig die meisten Punkte seines Teams erzielte, konnte Jordan mit genialen Pässen überzeugen. Und als ob das nicht schon genug wäre, müssen die Fans nun auch noch auf ihren Liebling, der außerdem zu Kölns Topscorer in den BBL-Finals gegen ALBA Berlin avanciert war, Titus Ivory verzichten, den es nach Litauen zu Vilnius zog. Neben den weiteren Abgängen (Vucurovic, Zimmer, Milovic) konnte der Kader jedoch beisammen gehalten werden, und wichtige Stützen wie Aleksander Nadjfeji und Immanuel McElroy bleiben der Mannschaft erhalten. Auf der Aufbau Position entschieden sich Trainer Obradovic und Sportdirektor Stephan Baeck für neue Wege und verpflichteten den Ex-Bamberger Demond Mallet, der auf Grund seiner Spielweise von vielen eher auf der Shooting Guard Position gesehen wird. Er konnte letztes Jahr bereits auf höchster Ebene in der Euroleague überzeugen. Trotz seines zweiten Kreuzbandrisses, den er sich vor Beginn der Playoffs zugezogen hatte, konnte er fast die ganze Vorbereitung absolvieren und überzeugte auch in Testspielen, bei denen er seinen „neuen Job“ als Aufbau solide meisterte und viele Assists verteilen konnte. Nach einer Aussage von Stephan Baeck steht Köln, dank der erstmaligen Euroleague Teilnahme, diese Saison ein „ganz neues Klientel von Spielern zur Auswahl“. Diese Beschreibung trifft am ehesten auf Marcus Faison zu. Der USAmerikaner war einer der großen Stars der belgischen Liga und konnte dort mit Charleroi viele Titel gewinnen. Nachdem er letzte Saison auf Grund eines Kreuzbandrisses lange aussetzten musste, suchte er dieses Jahr nach einer neuen Herausforderung und erfüllte sich seinen Wunsch in der Euroleague zu spielen. Faison ist sehr vielseitig und kann auf allen drei kleinen Positionen auflaufen. Er ist ein exzellenter Schütze von jenseits der 6,25m und aus der Mitteldistanz, was er in der Vorbereitung eindrucksvoll beweisen konnte (unter anderem 23 Punkte gegen Bamberg). Auch ALBA Berlin durfte bereits Bekanntschaft mit ihm machen, als er ihnen vor einiger Zeit in einem Uleb-Cup Spiel 36 Punkte einschenkte. Ronald Burrell kommt vom französischen Zweitligisten Levallois und stellt die große Unbekannte im Team von RheinEnergie Köln dar. In Frankreich lieferte er sehr gute Zahlen ab, fraglich jedoch, ob er dies auch in der BBL schaffen wird 51 und so McGowan ersetzten kann. Sein Distanzwurf ist als deutlich schwächer einzuschätzen als der des in die Türkei abgewanderten Amerikaners. Dafür sollen sich Burrells Stärken vor allem beim Rebound hervor tun. Neben diesen drei Spielern werden die Youngsters Tibor Pleiß, Davis Martens (beide aus der eigenen Jugend) und Stephan Carduck (aus Rhöndorf) das Team für 2006/2007 komplettieren. Das Team ist also insgesamt ein ähnlich strukturiertes wie im letzten Jahr. Auf den großen und breiten Centerspieler wurde auch diesmal wieder verzichtet. Im Kontrast zu den meisten anderen Bundesligisten, allen voran Berlin und Bamberg, die auf der Fünf personell ordentlich aufgerüstet haben. Trainer Obradovic und sein „Lehrmeister“, der erfahrene Assistant Coach Drasko Prodanovic, jedoch ziehen das schnelle dem langsamen Spiel vor und bauen auch in der kommenden Saison auf den schnellen und athletischen Center Marcin Gortat, der sich in der NBA Summerleague stark präsentierte (11,0 PPG). Dabei wird in Kauf genommen, dass man eventuell in der Defensive einen Jovo Stanojevic oder Darren Fenn nicht komplett ausschalten wird können . Auf dem Flügel ist die Defensive dafür um so stärker aufgestellt. Immanuel McElroy zählt zu den besten Verteidigern der Liga und auch die beiden Neuzugänge Faison und Mallet stehen ihm da in nicht Vielem nach. Viele Kölner Systeme werden auch in der neuen Saison wieder über die Brettspieler, natürlich vor allem Aleksander Nadjfeji, laufen. Außerdem wird dieses Jahr mehr auf die Schützen von der Dreierlinie gebaut. Nachdem dort im letzten Jahr bis auf Ivory eher wenig Zuverlässigkeit zu finden war, werden bald Mallet, Faison und Slijvancanin von „Downtown“ für die wichtigen Punkte zuständig sein. Wurden letztes Jahr noch die zweitwenigsten Dreier der ganzen Liga genommen, soll sich das nun ändern. Das wird erwartungsgemäß jedoch die einzige Umstellung im System sein. Gemäß dem Motto „Never change a winning Team“ wird sich von der Spielanlage her also nicht allzu viel verändern: Hart verteidigen und schnell nach vorne! Neben der Bundesliga wird sich das Team außerdem zum ersten Mal in der höchsten europäischen Spielklasse präsentieren. In einer Gruppe mit TAU Ceramica, Olympiacos, Efes Pilsen, Dynamo Moskau, Le Mans Sarthe, Prokom Tefl und Climamio Bologna ist Köln klarer Außenseiter. Die Euroleague sei „vor allem eine Herausforderung“ so Sasa Obradovic und man wolle zeigen, dass man mitspielen kann. Das Weiterkommen ist aber nicht als erklärtes Ziel angesetzt worden, und mit ein paar Siegen wären wahrscheinlich die Meisten zufrieden. Da der heimische Energy Dome eine zu geringe Zuschauer Kapazität für die Euroleague aufweist und die Kölnarena belegt sein wird, muss die Mannschaft in die Düsseldorfer Philips Halle (etwas über 7000 Plätze) ausweichen. Dort werden die Zuschauer mit zum Beispiel Luis Scola, Arvydas Macijauskas, Sofoklis Schortsianitis und Zoran Planinic einige der besten Spieler in Europa zu Gesicht bekommen. Das Tagesgeschäft bleibt jedoch auch dieses Jahr wieder die Bundesliga, in der Köln mittelfristig zum Zentrum des deutschen Basketballs werden soll, so die Ziele des Trainers. Und wer weiß, wenn der Teamgeist und das „Wir Gefühl“, das Köln im letzten Jahr auszeichnete, sowie die Mentalität nie aufzugeben wieder so zu Stande kommen, kann auch die Saison 2006/2007 mit einem weiteren historischen Datum für die Kölner enden. Prognose: Die Saison 2006/2007 stellt in jedem Fall eine sehr große Herausforderung dar. Die Meisterschaft kam im Prinzip ein Jahr zu früh. Denn erst jetzt wird in Köln an der Infrastruktur gearbeitet, die einen dauerhaften Aufenthalt an der Spitze Deutschlands und in der Euroleague erlaubt: Der Bau 52 einer neuen Halle. Der Umzug nach Düsseldorf ist eine Übergangslösung, die die Euroleague -Teilnahme ermöglichen soll. Der Kader ist in etwa genau so stark einzuschätzen, wie im letztem Jahr. Drei Leistungsträger gingen, drei Leistungsträger kamen. Während dieser Wechsel auf mancher Position eine Verstärkung bedeuten könnte (Faison für Ivory) so ist er auf anderer eine Schwächung (Burrell für McGowan). Jedoch konnten im Gegensatz dazu sowohl Bamberg als auch Berlin ihre Mannschaften beeindruckend aufrüsten und gehen als Favoriten in die neue Saison. Die Außenseiter-Rolle hatte RheinEnergie Köln aber bereits im letzten Jahr inne, und auch in der Vorbereitung konnte bei Siegen gegen Bamberg (Europe Big 4 in Krefeld) und Berlin (BBL Champions Cup) bewiesen werden, dass Köln sich nicht zu verstecken braucht. Der Heimvorteil in der ersten Playoff Runde sollte kaum zu nehmen sein. Wenn dann der Teamgeist vergangenen Jahres wieder hergestellt wird, und Obradovics Taktik, ohne klassischen Powercenter aufgeht, können auch die Playoffs wieder sehr erfolgreich werden. Platz 1-3 Teamcheck Starter: PG Demond Mallet (USA, 28 Jahre, 185cm) Nachdem er die Playoffs der letzten Saison mit Bamberg wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte, wechselte der Amerikaner nach Köln wo er überraschend die gesamte Vorbereitung mitmachen konnte. Mallet gehört seit Jahren zu den besten Scorern der Liga. Er kann seinen eigenen Schuss kreieren, ist schnell und kann auch dank seines starken Ballhandlings penetrieren. Dazu ist er zuverlässig in der Defense, hat jedoch manchmal gegen größere Gegner Probleme. Er muss sich außerdem in Köln an seinen neuen „Vollzeitjob“ als Aufbau gewöhnen. Zusammen mit Faison und McElroy kann er ein Trio formen, welches in der BBL Seinesgleichen sucht. SG Marcus Faison (USA, 28 Jahre, 195cm) Der Neuzugang hat ehrgeizige Ziele: „ich bin hier um die Meisterschaft zu verteidigen“, so der Amerikaner. Hohe Ziele, bei denen er der Mannschaft durch seine Offensiv –Stärke helfen will. Jahrelang war Faison einer der Stars in der belgischen Liga, musste letzte Saison aber nach einem Kreuzbandriss lange pausieren. Seine größtes Talent ist der Distanzwurf aus allen Lagen. Dazu ist er ein solider Verteidiger und für seine Position ein guter Rebounder. SF Immanuel McElroy (USA, 26 Jahre, 194cm) Der amtierende BBL –Finals MVP ist für Viele der schnellste Spieler der Bundesliga. Der Swingman ist stark im Fastbreak und der beste Verteidiger der Kölner (zweiter Platz bei der Wahl zum Verteidiger des Jahres 2005/2006). Er legt regelmäßig den besten Offensiv –Forward oder Guard des Gegners an Ketten. Superstark beim Rebound, vor allem in der Offensive. An Auszeichnungen mangelt es dem BBL Allstar 2005 auch nicht. So wurde er unter anderem ins All BBL Team 2006 gewählt und war „Rookie of the Year“ in der CBA. Seine einzige Schwäche ist der Wurf, der sich aber in den letzten beiden Jahren stetig verbessert hat. So war es keine Überraschung, dass seine Vertragsverlängerung oberste Priorität beim Vorstand genoss, und bereits vor Abschluss der letzten Spielzeit über die Bühne gebracht wurde. PF Aleksander Nadjfeji (Serbien, 29 Jahre, 203cm) Der Kapitän der Mannschaft ist seit Jahren ein fester Bestandteil der BBL und mehrfacher BBL Allstar. Der Serbe ist der Begriff der Vielseitigkeit. Er hat am Brett unzählige Moves im Repertoire und vernascht so fast jeden Gegner. Er kann passen, verteidigen und obwohl sein Wurf nicht seine große Stärke ist, streut er den ein oder anderen Dreier ein. Bestes Beispiel war der Buzzerbeater mit dem er Köln im letzten Jahr die Finalteilnahme sicherte. Das vergangene Jahr zählte allerdings nicht zu den stärksten seiner Karriere. Unter anderem musste er einer Handgelenkverletzung Tribut zollen und konnte mehrere Spiele nur angeschlagen bestreiten. Trotzdem war der Ex-Bonner immer eine Gefahr unter dem Korb und wird auch in der nächsten Saison zu den besten Vierern der BBL zählen. 53 C Marcin Gortat (Polen, 22 Jahre, 213cm) Gortat ist neben Nachwuchsspieler Tibor Pleiß der einzige echte Center im Kader und wird in der kommenden Saison eine höhere Verantwortung tragen müssen, als zuletzt. In den Playoffs war er noch der schwächste Kölner hat aber im Sommer viel und intensiv an seinem Spiel gearbeitet. Laut eigener Aussage lernte er in der NBA Summerleague mehr, als in einem ganzen Jahr bei Köln. Die Orlando Magic waren sogar so beeindruckt, dass sie Gortat wohlmöglich im nächsten Jahr in die NBA holen werden. Diesem Statement ließ er in der Preseason auch Taten folgen. So zählt der Mitteldistanzwurf auf einmal zu seinen Stärken. In Vorbereitungsspielen postete er oft auch außerhalb der Zone auf, und vollendete dann sicher per Feadaway –Jumper. Seine Athletik und Sprungkraft, die ihn den ein oder andern Alley-Oop spektakulär vollenden lässt, zählten schon immer zu seinen Stärken. Wenn er seine Leistung konstant bringt, und nicht mehr so foulanfällig sein wird, kann er einer der besten Center der Liga werden. Bank: PF Ronald Burrell (USA, 23 Jahre, 203cm) Burrell kommt aus der zweiten französischen Liga und muss sich erstmal in der leistungsstärkeren BBL beweisen. In Frankreich konnte er mit guten statistischen Werten überzeugen. Er ist sehr athletisch und kann Offensiv spektakulär per Dunk abschließen. Er soll unter dem Korb punkten und mit seiner Reboundstärke diese Schwäche der Kölner aus der letzten Saison wettmachen. Es wird spannend werden zu beobachten ob ihm das überzeugend gelingt. PF Guido Grünheid (Deutschland, 23 Jahre, 208cm) Die WM Teilnahme war bisher wohl Guido Grünheids größter persönlicher Erfolg. Nach einer starken letzten Saison, während der ihm der Sprung zur festen Größe in der BBL gelang, hatte er sich dies auch redlich verdient. Sein Defensiv- und Reboundverhalten zählt zu seinen großen Stärken. Kein anderer Bigmen der Kölner hat eine so guten Wurf aus der Distanz. Zusätzlich traut sich Grünheid immer öfter schnell zum Korb zu ziehen und so den Abschluss, wahlweise per Leger oder Dunk, zu suchen. Er passt mit seiner Schnelligkeit perfekt ins Kölner Fastbreak System. SF Janar Talts (Estland, 23 Jahre, 205cm) Der junge Este geht bereits in seine dritte Saison als Kölner. Seit seiner Ankunft hat er sich stetig verbessert und ist zu einem echten Liebling der Fans geworden, die ihn unter anderem „Estonian Dynamite“ tauften. Talts ist ein echter „Blue Collar“ Spieler der sich für nichts zu schade ist. Er zählt zu den besten Reboundern des Teams und ist beständig in der Defense. In der Offense hatte er bereits auch einige Glanzmomente im EuroCup letztes Jahr. Wenn er konstanter wird und lernt seinen schön anzusehenden Wurf regelmäßig zu versenken wird er eine wesentlich größere Rolle im Team spielen können, als noch zuletzt. PG Johannes Strasser (Deutschland, 24 Jahre, 190cm) Der Aufbau Spieler musste nach starkem Beginn der letztjährigen Saison mit einem Kreuzbandriss einen herben Rückschlag erleben. Erst zu den Playoffs war er wieder fit, wurde aber nur sporadisch eingesetzt. In der Vorbereitung riss die Pechsträhne nicht ab. Erneut verpasste er wegen einer weiteren kleinen Verletzung die meisten Spiele. Wenn er die Leistung von vor einem Jahr, als er stark in der Defense und verbessert in der Spielübersicht agierte, wiederholt, kann er dieses Jahr einen soliden Backup für die Kölner geben. SG Mladjen Sljivancanin (Serbien, 21 Jahre, 200cm) Sljivancanin kam im Laufe der vergangenen Saison zum Team, um den enttäuschenden Vucurovic zu ersetzen. Diese Aufgabe konnte er jedoch nicht vollends überzeugend erfüllen. Ausgerechnet seine eigentlich größte Stärke, den Dreier, konnte er nur unkonstant an den Mann bringen. Jedoch konnte er auf der Aufbau Position überraschend stark auftrumpfen. Er besitzt eine gute Spielübersicht und ist außerdem sehr bissig, jedoch manchmal etwas ungestüm, in der Defensive. Außerdem im Kader SF Philipp Schwethelm (Deutschland, 17 Jahre, 200cm) PG Stephan Carduck (Deutschland, 20 Jahre, 198cm) C Tibor Pleiß (Deutschland, 16 Jahre, 213cm) PF Davis Martens (Deutschland, 17 Jahre, 204cm) PG Joel Mondo (Deutschland, 18 Jahre, 183cm) 54 Von diesen Spielern, die alle, abgesehen von Carduck (der vor allem bei den LIONS Mönchengladbach spielen wird), im Kölner NBBL Kader stehen, wird am ehesten Schwethelm auf einige Einsätze kommen. Nachdem er letztes Jahr zum ersten Mal Bundesliga Luft schnuppern durfte, wird er dieses Jahr aller Voraussicht nach der elfte Mann in der Rotation werden. Tibor Pleiß hat in den letzten zwei Jahren in der Jugend große Fortschritte gemacht und gelernt seinen Körper richtig einzusetzen. Er wird eventuell auf einige Minuten in der „Garbage Time“ kommen. Martens und Mondo dürften kaum mit Spielzeit rechnen und werden nur bei Verletzungen den 12er Kader auffüllen. Mister Effektiv! Der BBL Finals MVP Immanuel McElroy legte vergangene Saison im Schnitt 13,4 Pkt. 5,6 Reb. 2,8 Ast. auf. 55 Season Preview Telekom Baskets Bonn (von robbe) Winds of change… Seit Michael Koch bei den Telekom Baskets Bonn im November 2005 das Steuer übernahm, weht ein frischer Wind durch die Ex-Hauptstadt. Mit seinem neuen Team will der ambitionierte Headcoach auch in der Saison 2006/07 wieder in die Playoffs. Abseits des Parketts nehmen die Dinge ebenfalls Fahrt auf: Bagger auf dem Hardtberg. Nach zähem Kampf über lange Jahre wird die lang ersehnte neue Bonner Halle nun endlich gebaut! Als die Telekom Baskets ihren damaligen Assistenztrainer Michael Koch Ende des Jahres 2005 nach der Trennung von Danijel Jusup zum neuen Headcoach ernannten, hatte der 40-jährige die schwierige Aufgabe, ein eindimensionales Team, bestehend zum Teil aus Spielern, die schon Jahre zuvor mal unter dem soeben entflohenen kroatischen Coach gespielt hatten und auf Jusup’s Drängen den Weg nach Bonn gefunden hatten, in die Playoffs zu führen. Es war Danijel Jusup’s Team. Koch zahlte zu Beginn Lehrgeld, verlor einige enge Spiele und entschloss sich aufgrund der Defizite im Athletik- und Reboundbereich zu einer Nachverpflichtung: Der in der Bundesliga nicht ganz unbekannte Terry Black erwies sich als Glücksgriff und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Baskets nach langem Kampf doch noch in die Runde der letzten Acht einzogen. Ein ähnlich gutes Händchen erhoffen sich die Bonner auch in Zukunft von ihrem Headcoach, der noch während der Saison einen neuen 2Jahres-Vertrag unterzeichnete und in der aktuellen Offseason zum ersten Mal ein Team nach seinen eigenen Vorstellungen zusammenstellen konnte. Kaum ein Spieler aus dem Team 2005/06 überlebte den Koch-Cut im Sommer 2006: Nur Fighter und Lokalmatador Artur Kolodziejski sowie der vielseitige Jason Conley, der nach dem Wechsel auf dem Trainerstuhl aufblühte und sich neben Point Guard Andrew Wisniewski zum wertvollsten Spieler für die Baskets mauserte, tragen auch in der kommenden Saison Magenta. Auch Terry Black durfte bleiben, wollte aber zu viel Geld und landete als Air Oldenburg wieder in Niedersachsen. Die Telekom Baskets Bonn 2005/06 und 2006/07 könnten gegensätzlicher gar nicht sein, was einen Hinweis darauf gibt, was Koch von dem Spielermaterial, das er zum Zeitpunkt der Amtsübernahme im Winter zur Verfügung hatte, gehalten haben könnte. Der Headcoach machte früh in zahlreichen Interviews klar, dass er mit der Jusup-Philosophie von vielen Shootern und wenig InsidePräsenz nichts am Hut hat: Die erste Verpflichtung war der 4/5er Patrick Flomo, der in der 2.Bundesliga Nord für die Hertener Löwen mit seiner tollen Athletik für Aufsehen gesorgt und sein Team zu einem überraschenden fünften Platz geführt hatte. Dann kam John Bowler, ein Center-Bulle von der Eastern Michigan University. Anschließend zog Koch Power Forward Tyray Pearson an Land, drittbester Rebounder der abgelaufenen BBL-Saison. Der Point Guard, dessen Verpflichtung bei den Baskets traditionell höchste Priorität hat, kam erst spät, nämlich an vierter Stelle in Person von Ex-Arizona Standout Jason Gardner. Kurz darauf holte sich Koch den soliden, aber in Frankfurt konsequent übersehenen Center Bernd Kruel ins Boot. Vier der ersten fünf Neuzugänge dieser Offseason 56 sind auf den großen Positionen zu Hause. Der Coach hatte nicht gelogen. Nein, er machte Nägel mit Köpfen. Die erste Playoffrunde ist das offizielle Ziel der neuen Truppe, doch der ehrgeizige Trainer ließ schon des Öfteren durchsickern, dass er sich durchaus mehr erhofft. Sein Team zeigte in der Vorbereitung gute Ansätze, spielte athletischen, schnellen Basketball, basierend auf einer aggressiven Verteidigung. Im Halbfeld sucht das Team vor allem den jungen Center John Bowler, ein durchsetzungsstarker Mann am Brett. Der junge Amerikaner konnte in den Testspielen überzeugen, und hat den Bonner Anhang mit seinen starken Leistungen bereits verzückt: Ein starker Center – Eine seit Jahren präsente Hoffnung, die in den vergangenen Jahren so oft enttäuscht wurde. Zurückgeworfen wurde das Team durch die schwere Verletzung seines startenden Vierers Tyray Pearson. Der 26-jährige fällt für unbestimmte Zeit aus und wurde durch Gyasi Cline-Heard ersetzt. Der zuletzt in Bursa, Türkei, spielende US-Amerikaner fand in den Vorbereitungsspielen noch nicht seinen Rhythmus. Das Trainingslager absolvierte die Mannschaft wie immer in Rotenburg, und die Stimmen, die zu vernehmen waren, sagten immer das Selbe: “Tolle Stimmung im Team, prächtiges Verständnis untereinander“. Ehrgeizig und arbeitswillig sei man, und optimistisch. Das neue Image des neuen Bonner Teams verkörpert wohl niemand besser als der erst 21-jährige Litauer Martynas Mazeika, im August von ALBA Berlin gekommen: Bissig in der Defense, aggressiv im Zug zum Korb, sprühend vor Spielfreude, und…oft verletzt. Erst Conley, dann der PearsonSchock, anschließend Flomo und Mazeika. Eine gelungene Vorbereitungsphase sieht anders aus. Dennoch war er schon in den ersten Testspielen unverkennbar, der Wechsel der Winde. Auch in der Hallenfrage hat sich der Wind gedreht – Weil die Verantwortlichen der Telekom Baskets strikt auf Kurs geblieben sind. Nach zähem Ringen seit weitaus mehr als einer halben Dekade mit zahlreichen Bergetappen, die nicht wenige Baskets-Anhänger langsam müde machten, erwies sich die entscheidende Ratssitzung am 14.Juni 2006 als Dach der Tortour: Weil beteiligte Firmen urplötzlich neue Zugeständnisse haben wollten und das Pokern anfingen, spielten sich in den Stunden vor der Sitzung dramatische Szenen ab. Doch nun kommt sie, die vom Verein geschulterte neue Halle inklusive Trainingszentrum. Ende September 2006, also mehr als sieben Jahre, nachdem die Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann 1999 auf dem Bonner Münsterplatz den Baskets eine neue, größere Halle in Aussicht gestellt hatte, rollten die ersten Bagger auf das Gelände nahe der Hardtberghalle. Die Gründe für den Hallenneubau liegen auf der Hand: Die Trainingsbedingungen sowohl für Profis als auch für Jugendliche sind schlecht. Die Zuschauerkapazität der Hardtberghalle ist bei jedem Heimspiel stark ausgelastet, die Strukturen innerhalb der Halle begrenzt. Ein Limit für die Entwicklungsmöglichkeiten des ambitionierten Vereins. Von der attraktiven neuen Halle erhoffen sich die Telekom Baskets daher neben gesteigerten Umsätzen beim Ticketverkauf und im Merchandising auch eine Vielzahl an neuen Sponsoren. 15 Millionen Euro kostet sie, 16 Monate wird die Bauzeit betragen. Im Frühjahr 2008 soll die Arena fertig gestellt sein. Der Wind scheint sich aus Bonner Sicht wieder in die richtige Richtung zu drehen. 57 Im Team zum Erfolg? Headcoach Michael Koch baut auf Teamgeist und will mit seiner Truppe auch 2007 wieder in die Playoffs Teamcheck: Starter: #9 John Bowler C, 204cm, 115kg, 04.04.1984, USA, zuletzt Eastern Michigan University (USA) Ein sehr bulliger Spieler, der trotz leichtem Bauchansatz recht mobil ist. Kein Stilist, der die Hakenwürfe aus großer Distanz beherrscht, sondern jemand, der sich die Punkte am Brett vor allem mit seiner Power erarbeitet. Im Lowpost von körperlich schwächeren Spielern nicht zu stoppen. Kann durchaus aus der Mitteldistanz punkten und auch am Halbkreis sollte man ihn nicht gänzlich alleine lassen. Außerdem ein für einen Centerspieler solider Freiwurfschütze. War schon am College der Mittelpunkt seines Teams und sah sich häufig mit Double-Teams konfrontiert. Daher ein gut geschultes Auge für den freien Mann an der Dreierlinie oder den in die Zone schneidenden Mitspieler. In den Vorbereitungsspielen eine Macht. Für die Baskets die erste Offensivoption. Die Fans reiben sich verwundert die Augen. #16 Gyasi Cline-Heard PF, 202cm, 105kg, 16.08.1979, USA, zuletzt Tofas Bursa (2.Liga Türkei) Der Ersatz für den verletzten Tyray Pearson ist ebenfalls ein Spieler, der über seine Power kommt. Breitschultrig und sprungkräftig, ein guter Shotblocker und durchaus in der Lage, spektakulär zu stopfen. Keine führende Offensivoption bei den Baskets, wird mehr durch Offensivrebounds, Durchstecker oder im Schnellangriff punkten und generell ein Mann für die Drecksarbeit. Verpasste einen Großteil der Vorbereitung und wirkte in den Testspielen noch wie ein Fremdkörper. Der Weltenbummler spielte zuvor in der Türkei, Uruguay, Finnland, und in der Schweiz. Am College (Penn State) gab es des Öfteren Probleme mit seinem Temperament. Schwacher Freiwurfschütze, aber kein Terry Black. #5 Jeffrey Schiffner SG/SF, 195cm, 89kg, 24.06.1982, USA, zuletzt Queluz Sintra (Portugal) Ein Shooter wie er im Buche steht, allerdings athletischer und stärker in der Verteidigung als sein Vorgänger Perincic. Keiner, der aus 8-9 Metern einnetzt, sondern ein Spieler der pausenlos um Screens hetzt und so zu Würfen direkt am Halbkreis kommt. Braucht nicht viel Platz um seinen sehr flachen Wurf loszuwerden, dennoch eine solide Wurfauswahl für einen puren Schützen. Übertreibt es nicht. In dem athletischen und mehr denn je Inside-lastigen Bonner Team ein sehr wichtiger Faktor. #10 Jason Conley SG/SF, 195cm, 95kg, 21.07.1981, USA, zuletzt University of Missouri (USA) Stellte im letzten Jahr mit 15.1 Punkte, 7.0 Rebounds und 1.8 Assists seine überragenden AllroundFähigkeiten unter Beweis. In einem vielseitigeren Bonner Team werden die Zahlen wieder etwas fallen, aber Conleys Wichtigkeit für die Mannschaft bleibt unverändert. In jedem Bereich des Spiels überdurchschnittlich gut. Außerdem ein Flieger, der es auch in dieser Saison wieder in die BBLHighlights schaffen wird. In seinem ersten Jahr in Europa merkte man ihm in vielen Situationen das Grüne hinter seinen Ohren noch an, in der Spielzeit 2006/07 erwarten ihn die Baskets solider und schon einen Tick abgeklärter. #4 Jason Gardner PG, 178cm, 85kg, 14.11.1980, USA, zuletzt Maccabi Ironi Ramat Gan (Israel) Ein extrem ruhiger Point Guard, der zuerst den Pass sucht, aber auch problemlos selber massig Punkte auf die Anzeigetafel bringen kann. Besitzt nicht die Explosivität seines Vorgängers 58 Wisniewski, strahlt aber wesentlich mehr Souveränität im Aufbau aus. Keine Harakiri-Pässe, keine Kunststückchen für die Galerie, sondern einfach nur ein besonnener, abgezockter Einser, der sich auf einen sehr soliden Sprungwurf verlassen kann. Guter Zug zum Korb, muss dort allerdings gelegentlich den fehlenden Zentimetern Tribut zollen. An der starken Arizona-University herausragend, aber im Draft aufgrund der fehlenden Zentimeter unberücksichtigt. Bank: #12 Martynas Mazeika PG/SG, 192cm, 80kg, 29.01.1985, Litauen, ausgeliehen für ein Jahr von ALBA Berlin Der Litauer ist keineswegs ein bloßer Backup für Jason Gardner auf der Eins, sondern wird auch häufig neben dem US-Amerikaner auf der Zwei zu sehen sein. Bringt viel Energie ins Spiel, verteidigt äußerst bissig, was ihn gelegentlich in Foultrouble bringt, und zieht aggressiv in die Zone. Sein Dreier eher unkonstant. Ist, so hörte man, “geil“ auf die Saison und wird wohl mächtig Spielzeit von der Bank bekommen. Definitiv mehr als die 15 Minuten pro Spiel, die er in der letzten Saison für ALBA Berlin auf dem Parkett verbrachte. In der Vorbereitung mit Verletzungsproblemen. #15 Bernd Kruel C, 209cm, 103kg, 01.06.1976, Deutschland, zuletzt Deutsche Bank Skyliners Frankfurt Nach einem wenig zufriedenstellenden Jahr in Frankfurt, wo sich “der Storch“ oft am anderen Ende der Bank wiederfand, ist Kruel nun in Bonn ein fester Bestandteil der Rotation. Koch plant mit ihm für 15-20 Minuten als Ersatz für, beziehungsweise an der Seite von John Bowler. Besitzt ein solides Passspiel für einen Big Man und kann eine starke Leistung bringen, ohne selber einen einzigen Punkt zu erzielen. Ist mit 30 Jahren der Älteste im Team und wird daher als Leader gefragt sein. Ein sehr, sehr smarter Spieler mit solidem Wurf aus der Mitteldistanz. #13 Patrick Flomo PF/C, 204cm, 98kg, 19.07.1980, Liberia, zuletzt Hertener Löwen (2.Bundesliga Nord) Der klare Gewinner der Vorbereitung. Wurde bereits im ersten öffentlichen Testspiel durch zahlreiche spektakuläre Aktionen zum Publikumsliebling. Blockte für die Hertener Löwen sagenhafte 3.7 Schüsse pro Spiel und deutete in den Vorbereitungsspielen an, dass er in dieser Kategorie auch in der Bundesliga zu den Besten gehören wird. Verändert mit seinem Shotblocking die komplette Offense des Gegners. Erinnert an einen Flummi und stopft vorne alles, sobald er den Ball irgendwo in Brettnähe bekommt. Könnte, gemessen an den Erwartungen in der Öffentlichkeit zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung, zur Überraschung der Saison werden. Punktet ausschließlich in der Zone. #11 Artur Kolodziejski SG/SF, 195cm, 90kg, 18.09.1979, Deutschland, zuletzt Bayer Giants Leverkusen Der Lokalmatador wurde 2005/06 von Daniel Jusup kaum berücksichtig, sah aber nach der Trennung Baskets-Jusup unter Koch mehr Spielzeit und steigerte sich bis zum Ende der Saison zu einem wichtigen und festen Bestandteil der Rotation. Den Ex-Leverkusener zeichnen gute Defense, ein solider Dreier und stets 100 Prozent Einsatz für sein Team aus. Eine verlässliche Größe und ein beim Bonner Publikum logischerweise sehr beliebter Spieler. Hat die Haare schön. #6 Marko Markovic SG/SF, 197cm, 90kg, 03.12.1985, Slowenien, zuletzt Rudar Trbovlje (2.Liga Slowenien) Ein solider zehnter Mann. In der Offense noch relativ ungefährlich, allerdings auch Baujahr 85. Solide im Passspiel, engagiert in der Verteidigung, keinesfalls ein großes Risiko, ihn spielen zu lassen. Dürfte aber hinter Kolodziejski, Conley und Schiffner auf 2/3 nur wenig Einsatzzeit sehen. #7 John Stark SF, 195cm, 90kg, 07.01.1983, USA, zuletzt Pacific Lutheran University (USA) Der Topscorer der 2.Mannschaft der Telekom Baskets wird da sein, wenn Not am Mann ist. Zeigte bereits in den Playoffs 2006/07, dass er durchaus auf Bundesligalevel mithalten kann. Solider Schuss von Außen, durchaus smarter Basketballspieler. 59 #8 Tyray Pearson PF, 202cm, 105kg, 03.11.1980, USA, zuletzt BS Energy Braunschweig Seine schwere Achillessehnenverletzung in der ersten Testspielminute war ein großer Schock für Koch, der Pearson als wichtigen Baustein in seinem Team sieht. Der als Starter für die Vier verpflichtete Amerikaner führte im Braunschweiger Trikot in der vergangenen Saison die EffizienzTabelle der Liga an und war mit 9.4 gesammelten Abprallern im Schnitt drittbester Rebounder und zweitbester Offensivrebounder der Liga. Wie lange das Arbeitstier ausfallen wird ist unklar, da Verletzungen an der Achillessehne in ihrer Dauer sehr stark schwanken. 60 Season Preview Walter Tigers Tübingen (von BossNass) Defense und Teamfähigkeit sind für Tiger-Coach Aaron McCarthy die zwei Schlüssel zum Erfolg. Anders als im letzen Jahr, als McCarthy das Traineramt mitten in der Saison von Pat Elzie übernahm, konnte er diesmal sein Team zusammenstellen. Trotzdem hält sich der Trainer selbst zumindest öffentlich mit dem Saisonziel zurück („Wir wollen unser Bestes geben und unser Potenzial voll ausschöpfen„) . Manager Harald Prinz nennt dagegen mit Platz 10 ein konkretes Ziel. „Wenn es Platz 11 oder 12 werden sollte, ist es auch okay!“, so der Macher der Tigers. Der Nachsatz, dass den Zuschauern mittelfristig Play-Off Basketball geboten werden müsse, lässt die Fans aber auf mehr hoffen. Frontcourt 16 Punkte und 10 Rebounds pro Spiel gilt es seit dem Abgang von Bingo Merriex im Tübinger Frontcourt zu ersetzen. Gelingen soll dies den 2,08 m großen Rasko Katic und Matt Kiefer im Verbund mit dem dritten Langen in der Rotation: Jamal Davis (2,06 m). Während Katic schon letzte Saison für die Tübinger auf dem Feld stand, sind die beiden Amerikaner neu im Kader der Unistädter. Matt Kiefer kommt direkt von der University of Purdue für die er in seinem Senior-Year 12,0 Punkte und 7,5 Rebounds ablieferte. Ihn zeichnet neben seiner Athletik ein für seine Größe hervorragender Wurf von aussen aus. Dass er aber auch in der Zone ordentlich zupacken kann, hat der ehemalige Purdue Boilermaker in der Preseason schon unter Beweis gestellt. Mit dem Serben Rasko Katic können sich die Tübinger Zuschauer auf ein vertrautes Gesicht freuen. Letzte Saison kam er in 22 Minuten pro Spiel auf 8,1 Punkte und 5,6 Rebounds. Für einen Center flink auf den Beinen und mit einer sicheren Wurfhand aus der Mitteldistanz ausgestattet, könnte er dieses Jahr einen weiteren Schritt nach vorne machen. Der Älteste des Frontcourt-Trios ist der 27 jährige Jamaal Davis. Der Absolvent der University of Cincinnati kann auf Auftritte in der ABA, USBL, sowie der mexikanischen und iranischen Liga verweisen. Für Pegah Hamedan (Iran) kam er letzte Saison auf durchschnittliche 26 Punkte und elf Rebounds. Für die Tigers wird er seine 110 Kilogramm wohl meist auf der Power Forward Position ins Getümmel werfen. Mit seinem guten Distanzwurf kann er gegnerische Vierer zudem bis hinter die Dreierlinie ziehen. Team-Senior Robert Wintermantel, eine der wenigen Konstanten im Tübinger Team, ist mit seiner Erfahrung und seinem unermüdlichen Einsatz wichtig für die Mannschaft. Viel spielen wird er aber kaum. Auf dem Flügel schlägt das Herz der Tigers: Mit A.J. Moye könnten die Tübinger einen Volltreffer gelandet haben. Der 24 jährige Amerikaner von der University of Indiana zeigte letzte Saison den Isländern wie man Fische fängt. 61 Seine Ausbeute (28,9 Punkte 10,8 Rebounds und 2,6 Assists ) wird und muss er in der BBL nicht wiederholen. Sein Zug zum Korb und seine starke Defense auf den Positionen 1 bis 4 werden dagegen auch in Deutschlands Eliteklasse die Gegner ins Schwitzen bringen. Mit seiner emotionalen Spielweise pusht Moye zudem Team und Fans und scheint in dieser Hinsicht legitimer Nachfolger von Bingo Merriex zu sein. Neben Nachwuchstalent Friedel und Coach McCarthy ist er übrigens der Einzige mit einem Zwei-Jahres-Vertrag. Mit NBA Erfahrung wartet ein weiterer Flügelspieler der Tigers auf: Tai Crutchfield könnte der X-Faktor für den Erfolg der Tübinger werden. Kommt Crutchfield mit seiner (wahrscheinlichen) Rolle als 6th Man klar, kann er jede Anzeigetafel in den Kurzschluss schiessen. In der argentininischen Liga wurden für ihn letzte Saison 54 Punkte als Bestleistung notiert. Akzeptiert der Scorer seine Aufgabe jedoch nicht, wird sich das negativ auf die Teamchemie auswirken. Als letzter Spieler des Kaders wurde Ray Nixon verpflichtet. Wenn „Highlight“ Nixon abhebt kann man nur hoffen, dass die Erdanziehung weiterhin funktioniert. Wieviel Spielzeit ihm im Laufe der Saison von McCarthy genehmigt wird, hängt allerdings davon ab wie sich sein Wurf und seine Defense präsentieren. Verlässt sich Nixon ausschliesslich auf sein Trampolin wird er es die meiste Zeit hinter sich auf der Bank verstauen müssen. Mit Peter Klemm wären wir beim zweiten Deutschen im Team angelangt. Von den Bayern an den Neckar gewechselt, wird er die US-Boys vornehmlich im Training fordern. Backcourt Igor Perovic und Johnny Gray werden wohl auf den Guard Positionen starten. Perovic, der McCarthy schon aus Würzburger Zeiten kennt, geht in sein zweites Jahr bei den Tigers. In einem jungen Backcourt ist Pera wichtiger denn je. Er verliert nicht den Ball und ermöglicht mit seinen Pässen Mitspielern einfache Korberfolge. Mit 161 Versuchen von jenseits der 6,25m war Perovic 2005/2006 in Sachen Dreier der eifrigste Tübinger. Wenn es die Tigers in der Offensive kontrollierter als vergangene Saison agieren, sollte das auch seiner Quote (29,2%) auf die Sprünge helfen. Ist der Serbe nämlich einmal heissgelaufen hilft oft nur noch foulen. Von den Pacific Tigers zu den Walter Tigers: Mit Johnny Gray verpflichteten die Tigers einen weiteren Uni-Absolvent aus der NCAA. Für die University of the Pacific überzeugte er in seinem letzten Jahr mit 14,9 Punkten 3,2 Assists 2,7 Rebounds und hervorragenden Wurfquoten (FT: 87,7% 3P: 42,9%). "Von den Spielern, die wir in den letzten Tagen und Wochen gesichtet haben, hat uns Johnny am meisten beeindruckt. Er ist zwar noch sehr jung, aber ich bin überzeugt, dass er zu uns passt", lautet Aaron McCarthys Einschätzung. Die Tatsache, dass Gray als Erster der Neuen verpflichtet wurde, deutet darauf hin, dass sich die Verantwortlichen hinsichtlich seiner Qualitäten sicher sind. Das müssen sie auch, ist die Aufbauposition doch die schwierigste im Basketball. Sollte Gray in seinen Leistungen noch zu sehr schwanken, stehen auf den Guard Positionen der junge Philipp Friedel (kam aus Freiburg) und Jay Thomas (von 62 Bayern München aus der Regionalliga) als Ersatz bereit. Auch wenn beide in der Vorbereitung teilweise gute Leistungen zeigten, könnte im BBL-Tagesgeschäft eher Perovic den Aufbau geben, Moye auf die 2 rutschen und Crutchfield als Flügel auflaufen. Voraussichtliche Starting Five: PG: Gray SG: Perovic SF: Moye PF: Davis/Katic C: Kiefer/Katic Analyse Im mittlerweile dritten Jahr in der BBL haben sich die Tübinger wieder weiterentwickelt. Der Kader weist zwar keinen Brian Jones (mittlerweile Bremerhaven) oder Kevin Burleson (Charlotte Bobcats) auf, überzeugt aber durch eine tiefere Bank als in den Jahren zuvor. Vor allem unter dem Korb waren die Tigers 05/06 dünn besetzt. Ein Jahr später sieht die Sache anders aus: Kiefer und Davis dürften eine Verbesserung gegenüber Merriex und Andi Hornig (nach Karlsruhe) bedeuten. Zumal von Rasko Katic in seinem zweiten BBL-Jahr eine Steigerung erwarten werden kann. Zuviel 1on1 und zuwenig Team-Offense drückten letzte Saison die Wurfquoten in den Keller. Mit McCarthy, der im Gegensatz zu letzter Saison das Team zusammenstellen und in der Vorbereitung auf Kurs bringen konnte, ist auch hier eine Verbesserung möglich. Bleiben noch die Disziplinlosigkeiten der „Party-Tiger“. Immer wieder wurde von Management und Trainerstab die Teamfähigkeit betont, die neue Spieler mitzubringen hatten. Bleibt zu hoffen, dass den Tübingern in dieser Hinsicht mehr Erfolg und weniger unwillkommene Aufmerksamkeit beschert wird. Mitentscheidend für das Abschneiden der WALTER Tigers (wie eigentlich für jedes Team mit beschränktem Etat) wird sein, vom Verletzungspech verschont zu bleiben. Gerade auf den Positionen 1 und 2 darf kein Leistungsträger längere Zeit ausfallen. Platz 10 scheint ein realistisches Ziel, bei optimalem Saisonverlauf und mehr Heimstärke in der TÜ-Arena darf von Platz 8 geträumt werden. Kader 2006/2007 # 4 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 20 Pos. C F F G F-C G G F F C G G Name Matt Kiefer Tai Crutchfield Ray Nixon Johnny Gray Jamaal Davis Jay Thomas Philipp Friedel Peter Klemm Robert Wintermantel Rasko Katic A.J. Moye Igor Perovic Jahrgang 1983 1978 1984 1983 1979 1979 1987 1985 1970 1980 1982 1974 Größe 208 200 195 183 206 193 184 198 200 208 193 193 Head Coach: Aaron McCarthy Assistant Coach: Mauricio Parra 63 Letzter Verein University of Purdue La Union Colon (ARG) University of Wisconsin University of the Pacific Pegah Hamdan (Iran) Bayern München USC Freiburg Bayern München TV Langen ITU Istanbul (TUR) Keflavik (ISL) X-Rays Würzburg Season Preview 2. Liga Nord (von Henning Bergmann) Hier ist die endgültige und unumstrittene Saisonvorschau für die Junge Liga Nord! In... freundlicher Zusammenarbeit mit Astro TV und dem Bund Deutscher Kaffesatzleserinnen eV. Die Reihenfolge der Teams ist rein zufällig gewählt und hat nichts mit möglichen Platzierungen zu tun. Die BG74 Göttingen hat mit Dwayne Kirkley, Ex-Florida Flame Kyle Bailey und den Wieder-Göttingern Babis Douloudis und Marco Grimaldi einen Backcourt, der sich wirklich sehen lassen kann. Rückkehrer Michael Schröder (9,6 PpG, 7,1 RpG, 0,8 BpG, 21 MpG - zuletzt in Breitengüßbach) wird für die im letzten Jahr vermisste Präsenz unter den Körben sorgen – wenn er nicht in Foultrouble kommt. Die Lücke, die der bewegliche und wurfstarke Power Forward Peer-fekt Wente (17,1 PpG, 48,8% 3pt) hinterlässt, konnte jedoch nicht adäquat gefüllt werden. Trotzdem sind John Patricks Veilchen mit massig Gunpow(d)er von außen und einem wahrhaftigen Turm in der Schlacht stärker als letzte Saison. Die Wolfenbüttel DUKES starten mit einem fast identischen Team wie in der Vorsaison, lediglich einige Rollenspieler haben den Verein verlassen. Einen starken Eindruck hinterließ bislang der Ex-SG Braunschweiger Martin Kemp, ein Point Guard mit feinem Wurf und gutem Auge, der BJ Jameson mehr als nur drei oder vier Minuten entlasten kann. Forward Terryl Woolery wird nach erfolgreicher Knieoperation erstmals fit für die Herzöge auflaufen und seine starken Stats aus dem Vorjahr (14,3 PpG, 6,5 RpG, 4,1 ApG, 2,8 SpG) verbessern. Unter Regie des neuen Trainers Halil Coskun ist es möglich, dass sich die DUKES das fünfte Mal in Folge verbessern. Das hieße entweder 14 Saisonsiege oder Tabellenplatz 10. Eine große Unbekannte ist die SG Braunschweig. Nach internen Querelen, teilweise dokumentiert hier, trat der erste Vorsitzende Dr. Klewe, neben anderen Vereinsverantwortlichen, zurück. Der in weiten Teilen der Braunschweiger Basketballszene heftig umstrittene Trainer Liviu Calin betreut hingegen weiterhin das Team, bislang galten seine Bemühungen allerdings der rumänischen Nationalmannschaft. Ohne klare Verstärkungen (vermutlich wie gewohnt während der Saison aus den USA) ist das stark dezimierte Team kaum konkurrenzfähig. Allenfalls die langen Leo Niebuhr, Jannik Freese und Nikita Khartchenkov sind auf Anhieb zweitligatauglich, dazu könnten vom Kooperationspartner New Yorker Phantoms Jorge Schmidt und Flavio Stückemann aushelfen. Die BREMEN ROOSTERS werden nach der schockierenden Hinserie der letzten Saison mit anschließender grandioser Aufholjagd zum rettenden Ufer in der Postpeilära vor einer weniger nervenaufreibenden Saison stehen. Das Team ist bis auf das sehr ordentliche dänisch-amerikanische Centerduo Jens Hakanowitz/Theodis Tarver - in allen Belangen durchschnittlich. Deshalb wird der versierte Trainer Nenad Josipovic seine Hühnchen in das federflauschige Niemandsland der unteren Tabellenhälfte führen. Das Interessanteste was die ROOSTERS zu bieten haben findet sich hier. Für Furore sorgten die frühen Verpflichtungen der Cuxhaven BasCats. Teilweise 64 schien in der Internetmeinung das um den Centerriesen Axel Pleuger (kam von BBL-Halbfinalist Bremerhaven und war bereits Toprebounder in der 2. Liga in Mönchengladbach) und den US-Aufbau Dwayne Shackleford ergänzte Team von der Küste zu den Titelunderdogs und Hauptfavoritenjägern zu gehören. Das ist natürlich – bei aller Freundschaft zu den netten Cuxfans - Quatsch mit Heringssoße. Die BasCats haben eine sinnvoll zusammengestellte und wirklich starke Starting Five, mit der sie einige der Großen ernsthaft ärgern werden. Über Platz 5 oder 6 wird das Matkevicius-Team dennoch nicht hinauskommen, denn auf der Bank bröckelt nach Position 7 die Substanz. 'Nur' Platz 5 oder 6? Ich fände das objektiv gesehen großartig. Sorry, Paris! Aber wie jedes Jahr sind deine Iserlohn Kangaroos, trotz recht ansehnlicher Vorbereitungsergebnisse, einer meiner heißen Abstiegskandidaten. Ich hoffe, ihr belehrt mich wieder eines besseren und haltet die Klasse, denn die Hemberghalle und das Iserlohner Pils gehören für uns Wolfenbütteler einfach zur 2. Liga dazu. Aber wenn ich mir den Kader – insbesondere die Liste der Abgänge (nahezu alle Leistungsträger!) – anschaue, habe ich meine Zweifel. Ihr habt keine Chance, also nutzt sie - nur nicht gleich am 30. September... Nicht gut einschätzen kann ich das Team aus Dortmund-Derne. TopVerpflichtung Phil Sellers ist bretterstark und wird jedes Spiel seine Leistung bringen, das ist klar. Ob er alleine das weitestgehend zusammengehaltene Regionalligateam zum Klassenerhalt führen kann, ist hingegen unklar. Hier sind die ersten Spiele oder weitere Verpflichtungen abzuwarten. Der SVD spielt als Aufsteiger mit geringem Etat naturgemäß gegen den Abstieg. Hoffnungsvolle Namen mischen sich bei den Young Guns des TuS Lichterfelde unter die Masse Bundesliga unerfahrener Jungspunde. Guard Nicolai Simon (19) hat bei den Ehingen Steeples in der Südliga bereits reichlich Aufsehen erregt (zuletzt 13,0 PpG, 3,5 ApG, 45,5% 3er), auf ihn setzt ALBA Berlin große Hoffnungen für die Zukunft. In der BBL kam Philipp Zwiener bereits 23-mal zum Einsatz (1,9 PpG, 6 MpG). Der Flügel bewies schon zuvor im Bremer Trikot, dass er auf seiner Position zu den besseren Spielern der Liga gehört. Mit Compaoré, Kulawick, Mazeika, Modersitzki, Willemsen und Centerlegende Öztürk hat Trainer Sven Wehrmeyer allerdings die Lücken einiger Regionalliga-Leistungsträger zu füllen. TuSLi wird keine Bäume ausreißen, aber am Ende knapp die Klasse halten. Düsseldorf MAGICS - oder die Ansammlung einiger Charakterköpfe der Liga. Mit Nikolangstrumpf Jovanovic und Phil Godfrey haben die Magiere nun einerseits zwei Topschützen, andererseits aber auch zwei Topdiven der Liga im Kader. Wird Chefzauberer Robert Sheperd sie zu konstanten Leistungen animieren, haben die Rheinländer erneut eines der besten Teams der Liga zusammen. Dafür bürgt insbesondere der amtliche Frontcourt um 'E' Ukeagu. Ansonsten kann dieser talentierte Kader aber auch zu einem explosiven Gemisch bockloser Egoisten und Selbstdarsteller degenerieren. Ich drücke die Daumen und wünsche eine Saison voller Spaß und Zauber im Burg-Wächter-Castello – und mehr Zuschauer. Wenn's passt, ist Düsseldorf vorne mit dabei. An viele neue Gesichter werden sich die Fans der Hertener Löwen gewöhnen müssen. Die Starting Five wurde komplett umgekrempelt. Anstelle von Patrick Flomo und Terren Harbut sollen nun die US-Importe Kevin Netter und Ed Williams (bekannt & bewährt in Ulm und Düsseldorf) für Rebounds und Dunkings 65 sorgen. Für den unbeständigen und überschätzten Marco Radulovic (37,5% FG, Ass/TO-Ratio<1) organisiert nun der Israeli Gilad Hirsh den Aufbau der Löwen, der in der Vorbereitung schon zu überzeugen wusste. Mit Jasper Knoch wurde endlich ein starker Distanzschütze geholt. Die ebenso starke wie überraschende Vorjahresplatzierung (5. Platz) wird Trainerfuchs Igor Krizanovic mit dem neuen Team meiner Meinung nach trotzdem kaum erreichen, für einen einstelligen Platz reicht es allerdings allemal. Wenige Kilometer weiter südwestlich im Ruhrgebiet gehen Hubert Beck und seine königsblauen Schalker in ihre dritte Zweitligasaison. Nach dem sportlichen Abstieg 2004/05 werden die Knappen ebenso ungefährdet wie letztes Jahr die Klasse halten. Überraschend für mich die Rückkehr von Top-Ami Jason Edwin (25,0 PpG, 8,3 RpG, 3,3 ApG) - verdient man auf Schalke wirklich so gut? Die Neuzugänge Bastian 'Zwei-Airballs-von-der-Freiwurflinie-hintereinander' Kordyaka, Shaun Wynn, Rodney Scruggs und Maik Berger sind vermutlich insgesamt von ähnlicher sportlicher Qualität wie die Abgänge Jan Fikiel, Daniel Gilbert, Ingo Lask und Raphael de Vol. Eine Mannschaft, die ich nicht besonders interessant finde... Gespannt werde ich hingegen meinen Meisterschaftsfavoriten Mitteldeutscher BC verfolgen. Die Mannschaft aus Weißenfels, der 30.000-Einwohnerstadt im Süden Sachsen-Anhalts, hat sich zumindest nominell deutlich verstärkt. Mit dem Paderborner Vorjahresmeister Michael Buse (13,0 PpG, 8,3 RpG, 70,5% 2er) und dem Ex-Bayreuther Brandon Griffin (15,6 PpG, 9,6 RpG) wurden zwei Akteure für die großen Positionen verpflichtet, die sich bereits in starken Teams bewiesen haben, allerdings auf ihrem hohen Niveau noch konstanter agieren müssen. Aus Jena kommt Forward Robert Cardenas, ein solider Arbeiter und wertvoller Rollenspieler, außerdem wird der von seinem Achillessehnenriss genesene Will Brand die zahlreichen Fans im Wolfsbau wieder mit spektakulären Flugeinlagen entzücken. Der blitzschnelle und effektive Aufbau Juha Sten wurde gehalten, von den Unruhestiftern Duncan und Ilhan hat sich der MBC hingegen getrennt. Das Team von Coach Ari Tammivaara wird die neuen Bundesländer 2007/08 wieder in der BBL repräsentieren. Nicht allzu viele Umwälzungen gab es bislang im Kader der LIONS Mönchengladbach. Wichtigste Personalie im Westen ist die Wiederkehr von Point Guard Josh Mueller. Der gedrungene Amerikaner agiert mit extremer Härte, Cleverness und Treffsicherheit, was ihn zum wertvollsten Löwen, aber auch zum Feindbild der gegnerischen Fans macht. Den drei Abgängen Ellingsworth-Perez, Milovic und Zimmer stehen die Neuzugänge Chris Thompson und Stephan Carduck (Rhöndorf) entgegen. Gladbach ist, wenn der neue Ami keine Totalpflaume ist, solider Mittelfeldkandidat. Ist Thompson sogar ein 'neuer Sellers', dann geht vielleicht noch etwas mehr... Eine enttäuschende Saison haben die Rhöndorf DRAGONS hinter sich. Folglich wurde Trainer Klaus Perwas nach nur einem Jahr als Chef an der Seitenlinie durch seinen erfolgreicheren Vorgänger Berthold Bisselik ersetzt, zudem wurde der Backcourt neu formiert. Großes Potenzial haben die Neuzugänge William Hatcher aus Ohio und der Schwede Jim Nyström, dessen Collegeteam 2004 sogar im NCAA-Finale stand. Das bewährte Duo Chris Rojik/Jürgen Malbeck geht derweil in seine dritte gemeinsame Saison. Ergänzt wird der Kader durch talentierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Internat sowie erfahrenen Akteuren wie Goran Kovacev oder James Whyte. Die Drachen aus der idyllischen 66 Adenauerstadt Bad Honnef werden wieder besser abschneiden als zuletzt und sich im oberen Tabellendrittel festsetzen. Keinen Substanzgewinn kann ich momentan bei den Elephants Grevenbroich ausmachen. Anthony Williams heißt der 1,88m große Amerikaner, der in die großen Fußstapfen von John Bynum und seinem ehemaligen Teamkameraden Rico Grier tritt. Der Erfolg der Elephants wird vermutlich wieder maßgeblich von diesem US-Import als Go-to-guy der Mannschaft abhängen. Auf der Centerposition wird Urgestein Whitney Harris dieses Jahr von Viktor Klassen statt von Franz-Josef Grips unterstützt, vom Basketballer-Drehkreuz Weiden kam Aufbauspieler Marco Woamey. Neben Grier muss Coach Raffi Wilder in Zukunft auch auf die Dienste von Jörg Rottgart und Rafael Wilczek verzichten. Horst Schlämmer kann die Abschlusstabelle seines Grevenbroicher Tageblatts im Voraus schon mal so layouten, dass sich die Elephants nach dem 30. Spieltag im unteren Tabellendrittel wiederfinden. Bleibt abschließend noch Phoenix Hagen. Auf den ersten Blick haben die Feuervögel mehr 'gute Spieler' verloren als gewonnen. Auf den zweiten Blick sehe ich hingegen ein Team, was sehr gut funktionieren kann. 2,07m-Forward Sebastian Schröter (12,4 PpG, 34,7% 3er), der Shooting-Star der letztjährigen Hertener Mannschaft, ist ein Spielertyp, der dieser Mannschaft sehr gut zu Gesicht steht. Auf der Point Guard Position wurde mit Per ein weiterer talentierter Günther geholt, dafür musste der nicht unumstrittene Top-Assistgeber Loukas Lazoukits seine Sachen packen. Byron Sanders sollte das Defensivmonster und Freiwurfphantom Marcus Jackson ersetzen können und der in die Regionalliga abgewanderte Björn Gieseck hatte seine besten Tage längst hinter sich. Phoenix mit seinen begeisterten Fans ist wieder auf Kurs Richtung Platz 4. Zusammengefasst die Platzierungen in drei groben Kategorien: 1-6: MBC, Düsseldorf, Hagen, Göttingen, Cuxhaven, Rhöndorf 7-10: Herten, Schalke, Gladbach, Wolfenbüttel 11-16: Grevenbroich, Lichterfelde, Bremen, Iserlohn, Dortmund, Braunschweig Aber bedenke: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Drittens: Zahlen sind Schall und Rauch. Und viertens: 'Was zählt is aufm Platz!' Amen. 67 Season Preview Soba Dragons Rhöndorf Vor einem Neuanfang stehen die Dragons aus Rhöndorf. Nach der verkorksten Saison 2005/2006 wurde das Team gezielt erneuert um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei steht nun wieder ein alter Bekannter an der Seitenlinie der Dragons. Berthold Bisselik kehrte zurück und übernahm das Ruder wieder von seinem ehemaligen Assistenten Klaus Perwas, der die Dragons verlassen hat. An seiner Seite steht nun Jakob Moeller der letzte Saison nach Co Trainer bei Ratiopharm Ulm war und diese auch mit zum Aufstieg in die BBL geführt hat. Nick Moore, Rodney Sruggs, Ladislau Kabat und Dennis Bachmann zählen zu den Leistungsträgern die das Team verlassen haben. Moores Nachfolger auf der Aufbauposition heißt William Hatcher und kommt von den Miami Redhawks aus der NCAA. Ebenfalls neu ist der britische Forward James Whyte der von den UCC Demons aus Irland an den Rhein wechselte. Mit Goran Kovacev kehrte zudem ein alter Bekannter nach einjähriger Auszeit zurück. Er soll wie schon in der Saison 2004/2005 wichtige Impulse von der Bank bringen. Als deutsche Talente wurden Dario Fiorentino (BBV Hagen), Sebastian Arndt (UBC Münster) und Jonas Brunnert (BG Göttingen) an den Rhein gelockt. Zuletzt stieß noch der isländische Nationalspieler Jym Nystrom zu den Dragons, er soll weitere Entlastung auf den Guard Positionen bringen. Mit den verbliebenen Leistungsträgern wie Jürgen Mahlbeck, Chris Rojik, Johannes Lange und Patrick Marcu scheint Rhöndorf gut aufgestellt für die Saison um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Weiterhin wird aber das Hauptaugenmerk auf der Ausbildung junger Talente liegen welche in Kooperation mit dem Gymnasium Hagerhof die beste schulische und sportliche Ausbildung genießen und beste Trainingsmöglichkeiten vorfinden. Es wird spannend sein zu sehen wie sich auch die jungen deutschen Spieler in entscheidenden Situationen schlagen, denn Coach Bisselik möchte ihnen auch in der Crunch Time die Möglichkeit geben sich zu entwickeln. Die eigenen Erwartungen liegen bei den Plätzen 1-4 und es scheint bei dem Kader realistisch das sich die Dragons dort platzieren können wenn sie vom Verletzungspech verschont bleiben und die Leistungsträger wie Mahlbeck und Rojik fit in die Saison gehen können. Spielereinschätzung: Jim Nystrom: Erzielte 12 Punkte im Schnitt für die Solna Vikings in der schwedischen Meisterschaft. Sollte somit auch bei den Dragons ein wichtiger Spieler in der Rotation sein Patrick Marcu: Soll in die Fußstapfen von Bahiense De Mello treten. Guter Schuss, solide Defense, könnte diese Saison den Durchbruch schaffen. William Hatcher: Zeigte in der Vorbereitung sein großes Potential. Schneller Spieler, mit gutem Auge und Scorer Mentalität. Kann einer der besten Spieler der Liga auf seiner Position werden. Jonas Brunnert: Talentierter deutscher Nachwuchsspieler. Soll Leistungsträger in der 2. Mannschaft in der 2. Regionalliga werden. 68 Franz Montag: Soll sich auch in der 2. Mannschaft weiter entwickeln. Sebastian Arndt: Soll ebenfalls Verantwortung in der 2. Mannschaft übernehmen, wird aber wohl auch in der 2. Liga seine Chance bekommen James Whyte: Athletischer Flügelspieler der auch in Brettnähe scoren kann. Guter Schuss auch von draussen. Hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck Goran Kovacev: Nach einjähriger Auszeit wegen Studiums zurück. Verpasste wegen Krankheit einen Teil der Vorbereitung und hat auch wenig Spielpraxis. Man wird sehen ob er an frühere Leistungen wird anknüpfen können Chris Rojik: Publikums Liebling und Leistungsträger. Mit seinen Moves oftmals nicht zu stoppen und immer für mehr als 20 Punkte gut. Hofft auf eine verletzungsfreie Saison. Dario Fiorentino: Deutsches Talent dass auch in der 2. Liga helfen soll und kann. Zeigte in der Vorbereitung allerdings Probleme mit der Physischen Spielweise in der Liga Jürgen Mahlbeck: Einer der besten Center der Liga. Immer für einen Double Double gut. Letzte Saison auf Grund von Verletzungen etwas unkonstant. Johannes Lange: Sehr talentierter Center, der Mahlbeck durchaus Konkurrenz macht. Zeigte letzte Saison bereits starke Spiele und sollte sich die Saison noch weiter steigern Sebastian Korp: Kommt aus der eigenen Jugend und wird auch in der 2. Mannschaft spielen 69 Season Preview TV Lich (von Felix Georg) #4 Rolf Scholz Guard, 07.09.1980, 187cm, 81kg, Deutsch Der 1,87m große Scholz ist nach Viktor Klassen dienstältester Spieler im Kader des TV LICH. Scholz besticht dabei insbesondere durch seine aggressive Verteidigung sowie seine Übersicht und Anführerrolle auf dem Spielfeld, weiß jedoch ebenso mit aggressivem Zug zum Korb Freiräume für seine Mitspieler auf dem Flügel zu schaffen. #5 Viktor Klassen Guard, 27.03.1981, 186cm, 85kg, Deutsch Viktor Klassen kann trotz seiner erst 25 Jahre bereits auf 8 Jahre BundesligaErfahrung zurückblicken. Seinen erste Bundesliga-Luft schnupperte der damals 17-jährige in der Saison 1998/1999 und konnte sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Bestandteil des Licher Basketballs entwickeln. Insbesondere in den letzten zwei Jahren reifte Klassen unter Trainer Dejan Kostic zum wichtigen Punktelieferanten und spielte sich in die Starting Five. Seine Stärke liegt insbesondere jenseits der 6,25m-Linie, dank seiner Schnelligkeit kann Klassen jedoch auch im Zug zum Korb abschließen. #6 Max Brauer Guard/Flügel, 04.02.1987, 195cm, 91kg, Deutsch Max Brauer schaffte nach einer erfolgreichen Saison mit der U20-Mannschaft des BBLZ sowie der 2.Herren-Mannschaft des TV 1860 Lich im Sommer den Sprung in den Kader des TV LICH und soll nun zusammen mit Giuseppe Modugno und Marian Schick erste Erfahrung in der 2.Bundesliga sammeln. #8 Sherman Lockhart Flügel, 15.03.1982, 195cm, 95kg, Deutsch Der 24-jährige Lockhart ging in der vergangenen Saison in der 2.Liga Nord für die SOBA Dragons Rhöndorf auf Korbjagd und erzielte dort in durchschnittlich 14 Minuten 4,5 Punkte und 2,5 Rebounds pro Spiel. In der kommenden Saison soll Lockhart helfen, die durch die Abgänge von Patrick Unger und Daniel Dörr entstandene Lücke auf der Position 4 zu schließen. #9 Jan-Peter Prasuhn Flügel, 01.01.1982, 198cm, 95kg, Deusch „JP“ geht bereits in seine vierte Saison im Trikot des TV LICH. Unter Trainer Dejan Kostic gehörte er zu den Stützen von der Bank und konnte immer wieder wichtige Impulse und Energie ins Spiel bringen. Auch unter Neu-Trainer Brett Vana wird Prasuhn wieder eine bedeutende Rolle einnehmen. Neben einem schnellen Antritt und guten Zug zum Korb strahlt Prasuhn dank eines guten Wurfes auch Gefahr von außen aus. #10 Marco Buljevic Flügel, 26.03.1987, 194cm, 83kg, Deutsch Mit Marco Buljevic konnte der TV LICH eines der größten Nachwuchstalente des deutschen Basketballs verpflichten. Der 19-jährige verließ nach seinem erfolgreichen Abitur im Sommer die Nachwuchsschmiede der Urspringschule in Ehingen und wird in der kommenden Saison mit einer Doppellizenz zudem für die GIESSEN 46ers auf Korbjagd gehen. Buljevic gehörte in der abgelaufenen Saison 70 mit einer Trefferquote von 45,9% zu den erfolgreichsten Dreierschützen der 2.Liga. In 23 Minuten kam Buljevic auf durchschnittlich 10,9 Punkte, 2,2 Rebounds und 1,5 Assists. #12 Mark Reed Aufbau/Flügel, 01.06.1977, 194cm, 92kg, US Der 29-jährige Reed ist der mit Abstand erfahrenste Spieler im Team von Trainer Brett Vana. Reed soll mit seiner Athletik und Erfahrung sowohl eine bedeutende Gefahr im Angriff als auch in der Verteidigung ausstrahlen und seine jüngeren Mitspieler auf dem Feld anführen. Reed freut sich auf die Herausforderung und hofft, „dass ich die die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen kann und wir alle eine erfolgreiche und gute Saison haben werden.“ #13 Johannes Lischka Flügel/Center, 21.04.1987, 203cm, 109kg, Deutsch Johannes Lischka gelang gleich in seiner ersten Saison in der 2.Liga der Durchbruch. Insbesondere in der zweiten Saisonhälfte übernahm er zunehmend Verantwortung und konnte sich unter den Körben gegen seine meist um einiges erfahreneren Gegenspieler durchsetzen. Im Sommer konnte Lischka zudem im Trikot der U20-Nationalmannschaft überzeugen: in durchschnittlich 22 Minuten zeichnete er sich für 8,9 Punkte und 6,6 Rebounds sowie 0,9 Blocks verantwortlich und war damit nach Nikita Khartchenkov zweitbester Korbschütze Deutschlands. #14 Marian Schick Flügel/Center, 22.10.1986, 198cm, 102kg, Deutsch Mit Marian Schick gelang einem weiterem Talent aus den Reihen des BBLZ Mittelhessen der Sprung in den Bundesliga-Kader des TV LICH. Schick, der in der vergangenen Saison zusammen mit Brauer, Lischka und Modugno mit der U20 des BBLZ bis zur Südwest-Deutschen Meisterschaft gelang, soll besonders im Training wichtige Erfahrung sammeln, zugleich jedoch auch für kurze Entlastungen auf der großen Flügelposition sorgen. In der vergangenen Saison war Schick im Landesliga-Team des VfB Giessen 2 Topscorer mit 18,7 Punkten. Zudem ging er für die Regionalliga-Mannschaft des VfB Giessen auf Korbjagd. #15 Bjarne Rohrmann Center, 23.11.1982, 207cm, 115kg, Deutsch Mit dem 2,07m großen Rohrmann konnte der TV LICH einen körperlich starken Centerspieler verpflichten, der an beiden Enden des Feldes unter den Körben Gefahr ausstrahlen soll und dabei besonders durch seine Physis besticht. Rohrmann ging die vergangenen beiden Jahre für das St.Andrews Presbyterian College sowie die Fayetteville St. University auf Korbjagd. #17 Giuseppe Modugno Aufbau, 17.09.1987, 180cm, 73kg, Deutsch Modugno ist der dritte im Bunde der heimischen Nachwuchskräfte, die als erste den direkten Sprung aus dem BBLZ Mittelhessen in den Bundesliga-Kader des TV LICH schafften. Dabei soll der 19-jährige für Entlastung auf der Aufbau-Position sorgen und Rolf Scholz gelegentliche Verschnaufpausen gewähren können. #21 Anton Kazarnovski Flügel/Center, 21.01.1985, 205cm, 100kg, Isralisch Mit Anton Kazarnovski konnten die Verantwortlichen des TV LICH und der GIESSEN 46ers ein weiteres großes Talent verpflichten. Kazarnovski, der die 71 Nachwuchsschmiede von Maccabi Tel Aviv durchlief, wird in der kommenden Saison mit einer Doppellizenz ausgestattet sowohl für Lich als auch Gießen auf Korbjagd gehen, primär jedoch dem Kader des TV LICH angehören. #32 Marcus Sloan Center, 19.11.1982, 205cm, 103kg, US Der 2,05m große Marcus Sloan besetzt in der kommenden Saison die zweite Ausländerposition des TV LICH. Sloan soll dabei sowohl im Angriff als wichtiger Punktelieferant fungieren als auch in der Verteidigung für Ordnung unter dem eigenen Korb sorgen. 72