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Saisonvorschau
2006/2007
1
Inhalt:
Interview mit André Voigt (FIVE) (Seite 3)
Interview mit Guido Grünheid (RheinEnergie Köln) (Seite 5)
Saison Preview:
EUROLEAGUE (Seite 7)
Season Preview:
Artland Dragons (Seite 17)
Bayer Giants Leverkusen (Seite 24)
BG Karlsruhe (Seite 26)
Brose Baskets Bamberg (Seite 30)
Deutsche Bank Skyliners (Seite 35)
EnBW Ludwigsburg (Seite 40)
EWE Baskets Oldenburg (Seite 44)
Gießen 46ers (Seite 46)
RheinEnergie Köln (Seite 51)
Telekom Baskets Bonn (Seite 56)
Walter Tigers Tübingen (Seite 61)
Season Preview:
2. Liga Nord (Seite 64)
SOBA Dragons Rhöndorf (Seite 68)
TV Lich (Seite 70)
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Interview mit Andre Voigt (FIVE)
(von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan)
1. Wer ist dein Topfavorit auf den Titel? Berlin oder Bamberg? Oder vlt. doch
etwa Köln?
Sehr schwer zu sagen. Von der Qualität her haben sich sicherlich alle Genannten
verstärkt. Wie so oft in der BBL wird es darauf ankommen, wer sich über die
Saison am besten einspielt. 2005/06 wuchs Köln die gesamte Spielzeit an den
Aufgaben - auch und gerade durch die Spiele im FIBA Cup. Momentan sehe ich
Köln vorn, auch wenn sie nicht überragend gestartet sind. Sie scheinen erneut
intelligent zusammen zu spielen, die Euroleague wird sie besser machen.
2. Du bist sehr viel mit der NBA beschäftigt. Verfolgst du die BBL intensiv oder
nur nebenbei als generell Basketball Interessierter?
Ich versuche so oft es geht bei Rheinenergie in der Halle zu sein. Die BBL zu
verfolgen finde ich aber - selbst als jemand, der sich mit dem Sport beruflich
beschäftigt - sehr schwer, denn die Kontinuität ist einfach in den Teams viel zu
gering. Über die Neuverpflichtungen weiß ich, bis auf die Jason Gardners oder
Carl Krausers, die schon in der NCAA auf sich aufmerksam gemacht haben, so
gut wie nichts. Klar, kann ich über die verschiedenen Spieler lesen, die neu in der
Liga sind, aber was bringt einem das? Ohne die Jungs wirklich spielen gesehen
zu haben, bleiben sie eine Statistik. Von daher bin ich ganz froh, dass es
Premiere gibt und die neue Sendezeit perfekt liegt.
3. Wir alle wissen, dass du Warriors Fan bist. Jetzt oute doch mal deine BBL
Sympathien. Für welchen deutschen Klub schlägt dein Herz?
Ich hatte in der Saison 1991/92 eine Dauerkarte für - damals noch - SG
Braunschweig mit Christian Bembenek, Harald Stein, Marcus Ackermann oder
Stefan Svitek (der I.). Das war Wahnsinn, wie damals die Stadt hinter der
Truppe stand. Die Spiele in der Alten Waage waren eigentlich immer ausverkauft,
die Stimmung Wahnsinn. Von daher, und weil ich ja unweit in Wolfsburg
aufgewachsen bin, verfolge ich schon was die Kollegin Ute Berndt so über die
Phantoms schreibt. Auch Liviu Calin kenne ich noch aus meiner Zeit als Spieler.
Als echten Fan würde ich mich aber nicht bezeichnen. Ich freue mich immer,
wenn ich in der BBL auf ein Team oder einen Spieler stoße, das oder der
intelligent Basketball spielt. Chuck Eidson zum Beispiel. Als er mit seinen
Gießenern Köln in den Playoffs 2005 bezwangen, da war ich begeistert! Nennt
mich einen Opportunisten, aber wenn ein Team sehr smart spielt, werde ich Fan
auf Zeit. Ein anderes Beispiel ist Bremerhaven mit Evaldas Jocys und Co. Wer es
dieses Jahr sein wird, muss man abwarten...
4. Wie siehst du die Chancen deutscher Klubs auf europäischen Niveau? Glaubst
du, dass Köln seine Erfolgs Serie fortführen und die Top 16 erreichen kann? Was
ist mit ALBA und Bamberg?
Mit einem Wort: schlecht. Bamberg war eine große Überraschung im
vergangenen Jahr. Das war Wahnsinn, was die Jungs da geleistet haben. Aber
die Mannschaft war halt eingespielt, das sind die Teams dieses Jahr nicht.
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5. Hat sich die Qualität in der BBL in deinen Augen verbessert, trotz Abgängen
wie McGowan, Hamann, Love, Eidson, Wisnewski etc.?
Die Qualität. Man muss da unterscheiden. Die Einzelspieler nehmen sich, denke
ich, nichts. Die Qualität der Teams aber ist das eigentlich wichtige. Die wird sich
mit dem ewigen Austauschen ganzer Kader von Jahr zu Jahr nicht wesentlich
verbessern. Sehr gute Teams müssen zusammenwachsen, wo haben wir das
denn in der BBL? Bis sich da nichts tut - und da gebe ich den Clubs gar keine
Schuld, das Geld aus den finanzstärkeren Ligen lockt halt - wird sich die Qualität
nicht nachhaltig verbessern.
6. Bei der WM hat mans gesehen: Europäischer Basketball ROCKT! Findest du es
schade, dass viele BBL Klubs jetzt noch mehr auf B oder C Klasse US Amerikaner
setzen?
Haben sie denn eine Wahl? Gute Europäer sind ja noch teurer. Die
Ausländerbestimmungen sind so, wie sie sind, der Markt ist so wie er ist, den
können wir hier in Deutschland nicht irgendwie ändern. Die Preise werden in
ganz Europa gemacht. Außerdem geht es ja darum, wie ein Coach eine
Mannschaft spielen lässt, was er von seinen Profis verlangt. Dann können sie
auch "europäisch" spielen, was immer das heißen mag. Für mich ist das, was
viele Kritiker immer "europäisch" nennen, der US-Basketball der vergangenen
Jahrzehnte aus der NCAA. Vier Pässe vor jedem Wurf, Passing Game, all diese
Dinge sind ja keine europäische Erfindung, um es mal ganz kätzerisch zu sagen.
7. Im direkten Bezug: Was hältst du von der neuen Deutsch Quote der Liga und
der NBBL? Denkst du, dass beides ausreicht um der deutschen Jugend den Weg
aus der Misere zu ebnen?
Wir haben das Thema ja schon in der FIVE groß behandelt ... Die Quote aber
auch die Öffnung waren die richtigen Schritte, nur war die Zahl der Deutschen,
die im Kader stehen müssen viel zu niedrig. Da liegt der "Schwarze Peter" klar
bei den Vereinen. Da wird sich immer hinter drei Argumenten verschanzt, die für
mich so nicht nachvollziehbar sind. 1. Die Wettbewerbsfähigkeit der BBL-Klubs in
Europa. Wer glaubt denn wirklich, dass wir so besser im europäischen Vergleich
dastehen? Und: Wen kümmert das, wenn es so wäre? 2. Das Niveau in der Liga.
Vielleicht stehe ich damit alleine da, aber ich denke, dass es niemanden auffallen
würde, wenn in jedem Team vier Deutsche stünden. In den 90er-Jahren war es
noch so und ich denke kaum, dass wenn man den Fans diese Teams heute
vorsetzen würde, dass sie nicht mehr in die Halle kommen würden. Die Spiele
müssen spannend sein, hier und da eine spektakuläre Aktion, vor allem aber
Einsatz und Siegeswille muss sichtbar sein. Auch wenn "nur" acht Ausländer pro
Team spielen dürften, würde unser Nachwuchs daran wachsen. Vor allem aber
würden die Fans, wenn die Spieler länger bei den Clubs blieben, sich viel mehr
mit einem Team identifizieren können. 3. Deutsche sind zu teuer. Die Nowitzkis,
Femerlings und Okulajas spielen im Ausland für gutes Geld, dass sie in der BBL
nicht verdienen können. Ja und? Super! Das sollen die Jungs machen, denn wie
lange können sie denn auf dem Level spielen und ihren Lebensunterhalt
verdienen? Klar, wäre es wünschenswert, wenn die Nationalspieler geschlossen
hierzulande antreten würden. Aber es gibt genügend Jungs, die in der zweiten
Liga spielen, die in der BBL auch mithalten könnten und preiswerter sind.
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8. Werden Talente wie Ohlbrecht, Hauer, Schwethelm oder de Mello dieses Jahr
eventuell den Durchbruch schaffen können?
De Mello am ehesten, er hat ja auch schon gezeigt, was er leisten
kann. Ohlbrecht und Schwethelm sind noch zu jung. Bei Ohlbrecht kann man nur
hoffen, dass er seine Verletzung gut verdaut und in der zweiten Liga viel spielen
kann. Die Junge Liga ist momentan der einzige wirklich gute Weg für Talente.
Leider hat Schwethelm diese Möglichkeit nicht und muss sich in der 1.
Regionalliga beweisen.
9. Welcher BBL Spieler haben eine Zukunft in der NBA?
Deutsche oder alle? Deutsche sehe ich leider gar nicht und bei den Ausländern ...
Um in der NBA zu spielen, muss du ein Team haben, das an dich glaubt, das
genau deine Talente und Fähigkeiten sucht. Sicher könnten ein Jason Gardner
oder Carl Krauser in der NBA auf der Bank sitzen, aber das allein ist ja auch kein
Qualitätsmerkmal.
10. Wird es in Zukunft mehr BBL in der FIVE gegen?
Kann ich nicht sagen, aber schau mal am 17. November 2006 beim Kiosk vorbei
:-)
Interview mit Guido Grünheid (RheinEnergie Köln)
(von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan)
1. Sie gehen als Titelverteidiger in die Saison. Glauben sie, dass sie den
Titel verteidigen können? Wer sind ihre anderen Topfavoriten?
Es wird auf jeden Fall schwieriger einen Titel zu verteidigen als ihn zu
holen. Alle Vereine werden uns von Anfang an jagen und versuchen uns, als deutschen
Meister zu schlagen. Es ist immer schwieriger oben zu bleiben als nach oben
zu kommen. Ich denke es wird ähnlich wie letztes Jahr verlaufen, dass wir zum
Start der Playoffs sehen wo wir endgültig stehen und dann werden wir sehen
wie viel drin ist. Mitfavoriten werden auf jeden fall Alba Berlin und Bamberg sein.
2. Hat sich ihr Team in ihren Augen verstärkt? Welcher Neuzugang hat auf
sie den besten Eindruck gemacht?
Wir haben und dieses Jahr mindestens gleichwertig verstärkt, wenn nicht sogar verbessert.
Alle drei Neuzugänge machen einen sehr guten Eindruck auf mich. Die jungen Spieler (Janar
Talts, Marcin Gortat, Mladjen Sljivancanin oder auch ich) sind sicher auch etwas stärker als
zu Beginn der letzten Saison. Wir haben und alle weiterentwickelt.
3. Denken sie, dass der Teamgeist aus dem letzten Jahr trotz der Abgänge
wieder hergestellt werden kann?
Auf jeden fall wird dies wieder möglich sein! Alle drei Neuen sind ähnliche Charaktere.
4. Wie sehen sie ihre Chancen in der Euroleague? Haben sie spezielle Pläne
um dort Paroli zu bieten?
Wir müssen mit viel Herz, Leidenschaft und Einsatz spielen. Wir werden immer
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gegen stärkere Mannschaften spielen und dies wird oder muss unsere größte
Stärke sein.
5. Das Training unter Sasa Obradovic wird oft als sehr hart beschrieben. Ist
er wirklich so? Gehen seine alten Spielerkollegen aus der Mannschaft mit ihm anders um als
sie?
Es gehen alle gleich mit ihm um. Ich bin aus Berlin (Mutapcic: Gleiche „Schule" wie
Obradovic) an hartes Training gewöhnt. Darum kenne ich es gar nicht anders. Man gewöhnt
sich dran und am Ende zahlt es sich ja auch aus.
6. Glauben sie, dass die Mannschaft noch einen neuen Center gebrauchen
könnte? Besonders Berlin und Bamberg haben auf diesem Gebiet stark
aufgerüstet.
Darüber kann man sich denke ich streiten. Ich glaube dennoch, dass wir mit unserem
Kader ganz gut besetzt sind.
7. Haben sie bei der WM spielerische Fortschritte gemacht? Wie war es mit
Nowitzki zusammen zu trainieren?
Sechs Wochen Training mit der Nationalmannschaft - da lernt man schon ein
bisschen was. Ich kann jetzt aber nichts Spezielles nennen was mir aufgefallen
ist. Es war aber sicher eine sehr gute Erfahrung und hat mich sicherlich auch
voran gebracht.
8. War ihr Verhältnis zu Ademola Okulaja, nach seinem Abgang aus Köln wegen
bekannten Gründen, angespannt?
Das war eigentlich gar kein Thema während der Nationalmannschaftszeit.
9. Wäre für Deutschland mehr gegen die USA möglich gewesen?
Was wäre wenn…? Vielleicht.
10. Planen sie ihre Zukunft längerfristig in Köln bzw. der BBL oder träumen
sie von einer Stelle im Ausland, z.B. Spanien?
Darüber kann ich jetzt noch nichts sagen. Das wird vom Verlauf der Saison
abhängen und auch davon ob Coach Obradovic bleibt oder nicht etc. Irgendwann
vielleicht mal Ausland, wenn es sich ergeben sollte und es passen würde.
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Euroleague Saison 2006/07
Am 3. September 2006 standen sich in Saitama Spanien und Argentinien
im Finale der Weltmeisterschaft gegenüber. Von den 24 Spielern, die auf
dem Feld mitwirkten, sind in der nächsten Spielzeit 16 in der Euroleague
aktiv.
Man wird also auch zukünftig wieder einen Großteil der Crème de la
Crème des internationalen Basketballs in den Arenen Europas bewundern
können. In einer Liga, die sich nicht mehr vor dem ehemaligen „großen
Bruder“ NBA verstecken muss und von der NBA- Legende Larry Bird beim
Besuch eines Euroleague Spiels in Bologna 2005 sagte, dort würde
mittlerweile der gegenüber der NBA bessere Basketball gespielt.
Wieder einmal hat sich das Erscheinungsbild der meisten Teams stark
verändert. Stars wie Jorge Garbajosa, Euroleague- MVP Anthony Parker,
Maceo Baston oder Jungstar und diesjähriger NBA Top Draft-Pick Andrea
Bargnani wechselten über den großen Teich und werden ab Herbst für
Toronto und Indiana spielen.
Den umgekehrten Weg gingen Zoran Planicic, Mario Kasun, Jiri Welsch,
Lonny Baxter, Arvyas Macijauskas, Tony Delk oder der ehemalige NCAA
Topshooter Gerry McNamara, die in den kommenden Monaten in Europa
ihre Brötchen verdienen werden.
Viele neue Namen also, aber werfen wir doch mal einen Blick auf die drei
Topfavoriten.
1. CSKA Moskau - Der Titelverteidiger
Man konnte sich schon verwundert die Augen reiben, wenn man in der
Offseason mal einen Blick auf den CSKA- Kader geworfen hat. Keinen
einzigen namhaften Neuzugang konnte man beim ehemaligen
Transfermarkt-Primus erkennen. Lediglich Kapitän Sergei Panov zog sich
aufs Altenteil zurück und wird demnächst Jugendspieler trainieren. Der
Rest des Kaders blieb zusammen, Erfolgscoach Ettore Messina handelte
ganz nach dem Motto „Never Change a Winning Team“.
Da hätten wir zum einen Final-Four MVP Theo Papaloukas, der Star des
Teams, der kurioserweise von der Bank kommt. Der Zwei-Meter Point
Guard ist nicht nur ein exzellenter Verteidiger und Spielmacher, sondern
auch der legitime Nachfolger von Dejan Bodiroga als Crunchtime Player
Nr.1 in Europa.
Der zweite große Trumpf ist sicher der Frontcourt, welcher mit zwei der
besten Spieler Europas besetzt ist, David Andersen und Matjaz Smodis.
Der Slowene Smodis ist der emotionale Antreiber des Teams und ein
echter Distanzwurfspezialist, der Australier Andersen der beste Euroleague
Center der letzten zwei Jahre mit lockerem Händchen aus der
Mitteldistanz. Das Team ergänzen die Amerikaner J.R. Holden und Trajan
Langdon sowie David Vanterpool von den Virgin Islands. Gerade Holden
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und Langdon stehen wegen ihrer Wurfauswahl doch oft und meist als
Erstes in der Kritik, ihre individuellen Fähigkeiten im Eins gegen Eins sind
jedoch trotzdem unerlässlich für den Champion.
Die beste Defensemannschaft des Vorjahres wird auch diesmal wieder ein
gehöriges Wort um den Titel mitreden, zumal das Team im Gegensatz zu
den Konkurrenten gut eingespielt ist und David Andersen wieder zurück
auf dem Court erwartet werden kann.
2. Panathinaikos Athen - Die Startruppe
Die Reederbranche in Griechenland schien letztes Jahr gut zu laufen, denn
das Starensemble aus dem Land des Vize- Weltmeisters kann zur
nächsten Saison mit großen Namen aufwarten.
Eine Ansammlung von bekannten Topspielern, wie man sie zuletzt wohl
beim ehemaligen Euroleague- Champion Kinder Bologna anno 2002
bewundern konnte.
Hießen die klangvollen Namen damals Manu Ginobili, Antoine Rigaudeau,
Marko Jaric, Matjaz Smodis, Antonio Granger, Rashard Griffith oder David
Andersen, so lesen sich ihre „Nachfolger“ ähnlich prominent. Der vielleicht
beste Verteidiger Europas, Dimitrios Diamantidis, Milos Vujanic, Tony Delk
(einer der wenigen Spieler, die schon einmal über 50 Punkte in einem NBA
Spiel erzielen konnten) oder der „europäische Scottie Pippen“, Ramunas
Siskauskas.
Ein Mann schlägt die Brücke zwischen beiden Teams, denn Sani Becirovic
stand mit den Italienern damals als Jungstar im Euroleague Finale (und
war in den darauf folgenden Monaten nebenbei noch ursächlich für den
Zwangsabstieg der Bolognesen) und wird nächstes Jahr den
Panathinaikos- Backcourt verstärken. Unter dem Brett hat man sich mit
dem Litauer Robertas Javtokas einen der besten Center Europas geholt,
ein Mann der seine Qualitäten vorrangig in der Defensive hat und vor der
Saison ein Angebot der San Antonio Spurs ausschlug. Ihm zur Seite
stehen Mike Batiste, Kostas Tsartarsis, Dimos Dikoudis oder Dejan
Tomasevic. In der BBL würde das für drei Topteams reichen.
Die große Frage wird sein, ob Coaching- Legende Zeijlko Obradovic all
diese Einzelspieler zu einem funktionierenden Team wird
zusammenschweißen können. Vorletzte Saison bröckelte das Denkmal ja
schon mal etwas, als Athen eher durchschnittliche Leistungen zeigte, am
Ende kam man aber relativ überraschend dennoch auf Platz 3.
Letztes Jahr gab es eine andere Ausgangsposition, man dominierte die
Hauptrunde, scheiterte dann aber als Favorit bereits im Viertelfinale an
Tau Vitoria.
Ein Vorgang, der sich aus Sicht der verantwortlichen keinesfalls
wiederholen darf, findet das Final Four Turnier dieses Jahr doch in Athen
statt.
3. Tau Vitoria – Der ewige Zweite?
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Der spanische Topclub muss aufpassen, sich nicht den Ruf des ewigen
zweiten einzuhandeln. Die letzten beiden Jahre jeweils Vizemeister in der
spanischen Liga ACB, dazu noch 2005 Vizechampion der Euroleague und
ein Dritter Platz in der letzten Euroleague Saison.
Daraus lässt sich aber auch erahnen, dass die Spanier ein heißer Kandidat
auf das Final Four sein dürften.
Musste man in den letzten Jahren immer die großen Stars wie Oberto,
Tomasevic, Calderon, Nocioni oder Macijauskas ersetzen, so blieben die
Topstars Prigioni und Scola dieses Jahr erhalten und man konnte noch
dazu kräftig aufrüsten, schließlich soll endlich der ganz große Wurf
gelingen.
Um dieses Ziel zu verwirklichen trennte man sich von den Ex-NBA Spielern
Predrag Drobnjak, Travis Hansen, Kornel David und dem enttäuschenden
Casey Jacobsen. Auch Jungstar Roko-Leni Ukic ließ man Richtung
Baskenland ziehen, der Kroate läuft nächstes Jahr für den
Ligakonkurrenten Barcelona auf.
Mit Zoran Planicic und Igor Rakocevic konnte man sich zwei der individuell
besten europäischen Guards sichern, zusammen mit John StocktonGedächtnisspieler Pablo Prigioni und dem türkischen Scharfschützen
Serkan Erdogan ist das sicher ein Backcourt von großer Qualität.
Auf den großen Positionen soll der Brasilianer Tiago Splitter seine positive
Entwicklung fortsetzen und zu einem der Topcenter des Wettbewerbs
reifen, viel fehlt da nicht mehr. Den südamerikanischen Frontcourt
komplettiert Olympia- MVP Luis Scola, der wahrscheinlich am schwersten
zu stoppende Spieler Europas.
Die Backups heißen Diego Fajardo, Mirza Teletovic und Kaya Peker; der
Türke könnte bei jedem Euroleague Team starten.
Shooter Travis Hansen wurde durch Fred House vom letztjährigen
Überraschungsteam Lietuvos Rytas Vilnius ersetzt, ein vielseitigerer
Spieler als der ehemalige Atlanta Hawk.
Ähnlich wie Obradovic in Athen steht auch Perasovic bei Tau Vitoria stark
unter Druck. Der frischgebackene Coach stand nach seiner erste
Trainersaison bereits stark in der Kritik und wurde beinahe von Efes Coach
Mahmuti ersetzt. Daran kann man erkennen: Ab jetzt zählt nur noch der
Sieg!
Im Gegensatz zum letzten Jahr, das wohl als eines der schwächeren in der
Euroleague Historie bezeichnet werden kann, ist die Spitze dieses Jahr
breiter gefächert.
Nicht viel schlechter als bei den drei oben genannten Teams stehen die
Chancen nämlich für Teams wie Olympiakos Piräus, den FC Barcelona,
Efes Pilsen Istanbul oder Unicaja Malaga.
Die Geheimfavoriten
Das zweite griechische Starteam, Olympiakos Piräus, meldet sich wieder
zurück auf der ganz großen europäischen Bühne, nachdem man in den
letzten Jahren eher auf den hinteren Rängen der Euroleague
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herumkrebste und erst im letzten Jahr wieder einen kleinen Schritt nach
vorne machen konnte.
Prunkstück des Teams ist sicherlich der Backcourt mit PG Scoonie Penn,
der litauischen „Kalashnikov“ Arvydas Macijauskas, dem im Sommer auch
von Maccabi Tel-Aviv gejagten Alex Acker, Shooter Gerry McNamara und
dem ehemaligen NCAA Topscorer Henry Domercant.
Unglücklicherweise hat sich Macijauskas schwerer an de Achillessehne
verletzt und fällt erstmal einige Monate aus, so dass Ersatz her musste,
zumal McNamara lediglich für die Euroleague Spiele gekauft wurde. Der
Ersatzmann für den Litauer ist kein geringerer als Damir Mulaomerovic,
Wunschspieler sämtlicher Alba-Fans und PG des Lokalrivalen
Panathinaikos bei deren letztem Euroleague Sieg.
Wie man sich denken kann dürfte es mehr als schwer werden, all diesen
Stars genug Spielzeit zu geben, es wird darauf ankommen wer bereit ist,
seinen eigenen Ruhm dem Team zu opfern.
Am Brett räumt „Baby Shaq“ und Olympia Senkrechtstarter Sofoklis
Schortsianidis auf, unterstützt wird er vom kroatischen Nationalspieler
Zizic, dem griechischen Nationalspieler Boroussis und dem mazedonischen
Internationalen Ryan Stack.
Dieser urtypische Mazedonier war letztes Jahr einer der Hauptgründe für
den Einzug von Aris Saloniki ins ULEB Cup Finale, jetzt muss er sich auf
der nächsten Stufe beweisen.
Geleitet wird das ganze Team von Maccabis Meistercoach Pini Gershon,
der nach drei aufeinander folgenden Finalteilnahmen in der Euroleague mit
Maccabi eine neue Herausforderung suchte.
Ähnlich beeindruckend liest sich das Aufgebot des katalanischen
Traditionsclubs FC Barcelona. Letztes Jahr hat es mit einem Team voller
großer Namen nicht zum großen Wurf gereicht, nun hat man die Stars
besser verteilt, es ballt sich nicht mehr alles dermaßen im Backcourt wie
letztes Jahr mit Vujanic, Navarro, Basile, Thornton, Williams, und Cota.
Bleiben durften nur Spaniens Lieblingskind Juan Carlos Navarro und
Italiens Dreierkönig Gianluca Basile. Roko-Leni Ukic, aus Vitoria
gekommen und mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet, soll dem
neuen Starting PG Verschnaufpausen geben. Der heißt Jaka Lakovic, war
der Ziehsohn von Zeijko Obradovic in Athen und ist sicher einer der
besseren Spielmacher Europas. Doch ist er auch ein Winner? Bewiesen hat
er dies auf höchstem Niveau, sprich Euroleague, eigentlich noch nicht.
Der große Fehler des letzten Jahres, der zu dünn besetzte Frontcourt,
wurde ausgemerzt und zwei vom NBA Club Orlando Magic gedraftete
Spieler wurden verpflichtet. Zum einen der frühere Skyliner Mario Kasun,
der sich zu einem Leistungsträger im kroatischen Nationalteam gemausert
hat, zum anderen Spaniens Centertalent Nr.1, Fran Vasquez. Der
schlaksige Spanier hatte keine Lust auf die NBA, blieb in der ACB und
wechselte vom zukünftigen, von Svetislv Pesic trainierten Klub Akayasvu
Girona zu den Katalanen. Dazu gesellen sich noch Michalis Kakiouzis, eine
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Bank in Sachen Feldwurfquote, sowie der alternde italienische
Nationalcenter Denis Marconato.
Ob Coach Dusko Ivanovic diesmal die richtige Mischung gefunden hat? Der
cholerische Serbe muss bei all den Investitionen langsam Erfolge
vorweisen, die klare Niederlage im Supercup gegen Tau Vitoria dürfte ihn
und seine Vorgesetzten nicht ruhiger schlafen lassen.
Mit in der Titellotterie steckt auch der türkische Spitzenklub Efes Pilsen
Istanbul. Die Türken haben in den letzten Jahren oftmals stark am Final
Four gekratzt, den entscheidenden Schritt konnte man jedoch nie gehen.
Gleich vier Amerikaner sollen es in der nächsten Spielzeit am Bosporus
richten. PG Horace Jenkins kommt aus Jerusalem, ist talentiert, aber auch
nicht gerade als der perfekte Teamspieler bekannt. Drew Nicholas war
letztes Jahr für Treviso Topscorer der Euroleague, Dreierspezialist Antonio
Granger geht in seine zweite Saison seit seiner Rückkehr aus Moskau und
am Brett kam der Ex-Buck Marcus Haislip vom Lokalrivalen Ülker Istanbul.
Es dürfte schon fraglich sein, wie der Defensivfanatiker Mahmuti mit all
diesen, teils egozentrischen, Amerikanern fertig wird. Ärger könnte
vorprogrammiert sein.
Wie eh und je wird auch diesmal der Frontcourt eine große Stütze des
Teams sein, Kerem Gönlum, Nikola Prkacin sowie Ermal Kugo sind
allesamt sicher keine Waisenknaben und bilden den defensivstärksten
Frontcourt der Europaliga.
Achten sollte man auf den talentierten Cenk Akyol. Der Guard präsentierte
sein Können eindrucksvoll bei der Weltmeisterschaft und könnte einer der
Senkrechtstarter der kommenden Saison werden.
Der letzte Kandidat im Kreis der erweiterten Titelkandidaten ist der
spanische Meister Unicaja Malaga.
Eben an diesem Faktum kann man auch die Klasse des Teams erkennen,
denn spanischer Meister zu werden ist wohl die schwerste Aufgabe, die
eine nationale Liga in Europa bieten kann. Ein Wehrmutstropfen ist
sicherlich der Abgang des absoluten Stars des Teams, Jorge Garbajosa.
Den spanischen Nationalspieler zog es nach Kanada zu den Toronto
Raptors, ihn ersetzen soll der Slowene Erazem Lorbek. Ein ähnlicher
Spielertyp, defensivstark und mit starkem Distanzwurf ausgestattet.
Ebenfalls verlassen hat das Team der Puerto Ricaner Daniel Santiago, der
es noch mal in der NBA versuchen will, dafür holte man den körperlich
ähnlich eindrucksvollen Ungarn Robert Gulyas.
Das Prachtstück des Teams ist das Guard- Duo Pepe Sanchez und Marcus
Brown. Es dürfte schwer sein, ein spielintelligenteres Duo im heutigen
Basketball zu finden. Der Argentinier Sanchez ist der vielleicht beste reine
Spielmacher im heutigen Basketball. Er kann ein Spiel dominieren ohne zu
punkten. Marcus Brown ist einer der abgezocktesten Guards der letzten
Jahre und stand in den letzten Jahren fast immer im Euroleague All-First
Team.
Auf den Forward Positionen findet man den spanischen
Defensivspezialisten Carlos Jimenez, für den spanischen WM-Titel als Kopf
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der Defensive vielleicht ebenso wichtig wie Pau Gasol, sowie den aus der
NBA zurück gekehrten Tschechen Jiri Welsch, einer der besseren
Punktejäger in Europa.
Das Team mag vielleicht nicht so viele große Namen haben wie einige der
weiter oben genannten Teams, weist jedoch eine klarere Rollenverteilung
auf und ist besser eingespielt.
Die TOP 16 Kandidaten
Neben diesen Teams gibt es noch einige Clubs, die zwar nicht das
Potential haben dürften um den Titel mitzuspielen, jedoch auch das
Potential haben um das Top 16 zu erreichen und vereinzelte Siege gegen
die Topfavoriten zu erringen.
Zum Beispiel Maccabi Tel Aviv, das Team mit drei Finalteilnahmen und
zwei Siegen in den vergangenen Jahren. Doch der Krieg in Israel riss auch
dieses Team komplett auseinander.
PF Maceo Baston floh zu den Indiana Pacers, Euroleague MVP Anthony
Parker wird neuer Shooting Guard der Toronto Raptors, der verhasste PG
Willie Solomon setzte sich nach Istanbul ab und Scharfschütze Kirk
Penney wollte mehr als einen hinteren Bankplatz in Tel Aviv.
Monatelang geisterte fast jeder NBA Spieler als möglicher Neuzugang bei
den Israeliten herum: Toni Kukoc, Latrell Spreewell, Frank Williams, Doug
Christie, Tierre Brown, Dajuan Wagner, Marcus Haislip, Jeff McInnis, Tierre
Brown oder Jannero Pargo sind nur einige der Namen. Doch die meisten
sprangen aufgrund der unsicheren Lage wieder ab oder wurden, wie Jeff
McInnis, von dem neuen Coach Neven Spahija abgewiesen.
Gekommen sind schlussendlich der gerne mal diversen Mittelchen
zugeneigte SF Rodney Buford und Will Bynum von den Boston Celtics. Sie
werden versuchen den grandiosen Nikola Vujcic zu entlasten, dieses Trio
dürfte die Hauptlast hinsichtlich des Scorings beim israelischen
Rekordmeister tragen. Ins Team geholt wurden auch der junge israelische
PF Lior Elyahu, der litauische Nationalspieler Simas Jasaitis und der
„verlorene Sohn“ Yotam Halperin. Für mehr als das Top 16 dürfte das aber
nicht reichen.
Ein weiterer Kandidat wäre das zweite Millionenteam aus Europas neuer
Basketballhauptstadt Moskau, Dynamo Moskau.
Der ULEB Cup Champion hat in Coach Dusan Ivkovic eine der größten
europäischen Trainerlegenden überhaupt auf der Bank sitzen. Der Serbe
führte die großen jugoslawischen Teams Ende der 80er/ Anfang der 90er
um Petrovic, Divac, Kukoc, Radja, Danilovic, Djordcevc, Savic, Paspalj,
Komazec, Vrankovic oder Zdovc zu den EM bzw. WM Titeln.
Nun soll er den Club aus Moskau zu internationalem Ruhm führen. Zur
Verfügung stehen ihm dazu prominente Namen wie die griechischen
Europameister Lazaros Papadopolous und Antonis Fotsis, der aus Portland
nach Moskau zurück gekehrte Sergei Monya sowie die Amerikaner Mire
Chatman und Travis Hansen. Ergänzt wird das Gebilde vom Spielmacher
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der jugoslawischen Nationalmannschaft, Bojan Popovic und seinem
dortigen Teamkollegen Miroslav Raicevic.
Mit Sicherheit ein Kader der sich sehen lassen kann, ob es für hohe Ziele
wie das Final Four ausreicht, bleibt abzuwarten.
Nennen sollte man sicherlich auch noch die beiden italienischen Vetreter
Climamio Bologna und Benetton Treviso, beide haben mit großen
Umbrüchen zu kämpfen und präsentieren sich ungewohnt schwach.
Treviso musste den Verlust von Leistungsträgern wie Andrea Bargnani,
Drew Nicholas oder Ramunas Siskauskas verkraften. Verpflichtet wurden
Spieler, die in ihrer bisherigen Karriere eher für schwächere Teams
gespielt haben. Terry Lyday ist dort zu nennen, aber auch Angelo Gigli.
Nick George und Schütze Richie Frahm geben ihr Debüt in der Euroleague.
Lediglich Spencer Nelson glänzte in der letzten Spielzeit mit guten
Leistungen auf europäischer Ebene für Bamberg, baute dort seit Januar
aber auch stark ab. Insofern steht hinter seiner Konstanz auf hohem
Niveau sicher noch ein Fragezeichen. Die dem Verein treu gebliebenen
Marcus Goree und Matteo Soragna müssen sich schon strecken, damit es
mehr werden soll als „nur“ das Top 16.
Bei Climamio Bologna stieg der Mäzen aus und der Etat für die kommende
Spielzeit wurde knapper und knapper. Das alte Team ließ sich nicht mehr
bezahlen, folglich wurde es fast komplett ausgetauscht.
Der neue Playmaker heißt Tyus Edney, der Amerikaner befindet sich aber
doch schon im Herbst seiner Karriere. Sein Backup wird der deutsche
Nationalspieler Steffen Hamann sein, welcher sich in Italien beweisen will.
Der Star des Teams ist ohne Zweifel Italiens neues Lieblingskind, Marco
Belinelli. Der SG zeigte bei der WM, dass er der kommende SG Europas ist
und beeindruckte mit einem Spiel, das an eine Mischung aus Ray Allen
und Manu Ginobili erinnerte. Bologna lehnte sogar ein 2 Millionen Angebot
aus Rom ab. Sein Backup ist der Ex-Bonner Kristaps Janicenoks.
Auf der SF Position streiten sich der vom Lokalrivalen Virtus gekommene
Scorer David Blutenthal und der in Mailand in Ungnade gefallene Preston
Shumpert um den Starterplatz. Da ist doch viel Durchschnitt dabei. Dieses
Bild setzt sich im Frontcourt fort, wo Vasco Evtimov, Tomas Ress und
James Thomas für Punkte und Rebounds sorgen sollen. Gerade Evtimov
ist eine tickende Zeitbombe, hat in den letzten fünf Jahren bei zehn
verschiedenen Vereinen gespielt und baut nach zwei, drei guten Spielen
meist doch stark ab.
Insgesamt eine Übergangssaison in Bologna, sogar das Top 16 wackelt.
Der zweite türkische Starter kommt ebenfalls aus Istanbul, hieß früher
Ülker und nennt sich seit einer Fusion im Sommer Fenerbahce Ülker
Istanbul.
Die Stars des ehemaligen Ülker- Teams, die da wären Mirsad Turkcan und
Ibrahim Kutluay wurden ebenso übernommen wie Kaspars Kamabala oder
Damir Mrsic von Fenerbahce. Neu hinzugekommen sind Scorerkönig Willie
Solomon und Ira Clark. Klingt alles nicht schlecht, doch das klang es auch
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bei dem ehemaligen Ülker Team nie, hat man die Choker- Mentalität
ebenfalls übernommen oder gelingt der Neuanfang?
Schließlich ist da ja auch noch Zalgiris Kaunas, denn was wäre eine
Euroleague Saison ohne das litauische Traditionsteam.
In den vergangenen Jahren konnte man zwar regelmäßig das Top 16
erreichen, ging dort aber ebenso regelmäßig völlig unter. Damit dies nicht
noch einmal passiert, lotste man ungewohnt viele Ausländer nach Kaunas.
Hanno Mottolä, Vladimir Stimac, Brasiliens Nationalspieler Marcelinho
Machado oder der Kroate Marko Popovic unterstützen PF- Veteran Tanoka
Beard bei seinem ehemals einsamen Kampf. Auch dieses Jahr wird man
beim ehemaligen litauischen Abonnementsmeister wieder die Jugend
fördern und Jonas Maciulis, Paulius Jankunas oder Mantas Kalniets werden
sicher einen weiteren Schritt nach vorne machen.
Es wird interessant zu sehen, ob die litauischen Fans auch die Geduld
haben, falls die Ausländer mal nicht so gut spielen.
Die möglichen Überraschungsteams
Im Gegensatz zur letzten Saison ist die untere Hälfte der Euroleague
eindeutig stärker besetzt.
Mit Aris Saloniki und Joventud Badalona kehren zwei Traditionsteam
zurück in die höchste europäische Spielklasse.
ULEB Cup Finalist Aris hat ein gutes Team, das im zweithöchsten
europäischen Wettbewerb wohl abermals Finalchancen hätte.
Der Ex-Oldenburger Terry Castle, der Ex-Frankfurter Spyros Panteliadis,
Panathinaikos- Veteran Giorgios Kalaitzis oder der US- Nationalspieler des
Jahres 2005, Alex Scales, bedeuten eine solide Guard- Rotation. Die
langjährige Stütze der griechischen Nationalmannschaft, Giorgios Sigalas,
wird auf SF vom jungen Litauer Simonas Serapinas unterstützt, der sich
von seinem Wechsel aus Kaunas einen weiteren Schub erwartet. Mike
Wilkinson gehörte zu den besten Forwards der letzten ULEB Cup Spielzeit,
verstärkt wird er durch den lange untergetauchten Giannis Giannoulis, der
eine der positiven Überraschungen der Spielzeit werden könnte. Das Team
ist ein typisches ULEB Cup Team, das kann für einige Überraschungen
reichen, fürs Top 16 aber wohl nicht.
Der ehemalige Euroleague Champion Joventud Badalona kehrt als FIBA
Cup Champion zurück. Getragen wird die Mannschaft von Spaniens
Jungstar Rudy Fernandez, dessen Partner im Backcourt der erfahrene
Elmer Bennett ist. Spannend dürfte auch sein, wie viel Spielzeit der MVP
der Junioren EM, der 15 jährige Ricky Rubio, erhalten wird. Eine lange
nicht gesehene Leistung lieferte der Jungspund im Finale der U18 EM ab,
als er 51 Punkte, 24 Rebounds, 12 Assists und 7 Steals inklusive Buzzer
zur Overtime zu Stande brachte.
14
Mit Dejan Bodiroga kehrt ein ehemaliger Superstar der Euroleague zurück,
der Serbe steht seit letztem Jahr in Reihen des italienischen
Hauptstadtklubs Virtus Rom. Auch wenn der restliche Kader mit Ausnahme
von Guard David Hawkins nicht viel hergibt, so hat man in den letzten
Jahren doch vor allem eines gelernt: unterschätze nie einen Dejan
Bodiroga!
Das italienische Quartett komplettiert der süditalienische Klub Eldo Basket
Napoli. Der Verein aus der Mafia- Metropole könnte auf ganz legalem
Wege überraschen. Tierre Brown könnte zum besten PG der Euroleague
avancieren und neben den Scorern Michael Morandais und Ex-Nugget Jeff
Trepagnier hat man mit Mason Rocca einen italienischen Nationalspieler
unter dem Korb.
Fester Bestandteil der Euroleague ist auch seit eh und je der slowenische
Vertreter Olimpia Llubiljana.
Nach einem missglückten Versuch, über ausländische Stars zum Erfolg zu
kommen, hat man sich besonnen und schickt ein mit einheimischen
Talenten gespicktes, auf die Defensive fokussiertes Team ins Rennen.
Tragende Säule des Teams ist Rückkehrer Marko Milic, einer der
vielseitigsten und defensivstärksten Spieler Europas. Neben den
talentierten Hasan Rizvic, Saso Osbolt, Domen Lorbek oder dem doch
tatsächlich erst 20 jährigen Georgier Manuchar Markoishvilli, der einfach
nicht altern will, schickt man den Finnen Teemu Rannikko, den Schweden
Christian Maraker und den Türken Ender Arslan ins Rennen.
Miha Zupan und Ivica Jurkovic sind für die Drecksarbeit am Brett
zuständig. Coach Tomo Mahoric, mit Vilnius 2005 ULEB Cup Champion,
hat da ein durchaus schlagkräftiges Team zusammen, Top 16 sollte
möglich sein.
Der deutsche Vertreter
Der deutsche Vertreter kommt dieses Jahr aus Köln, mit den ständig
wechselnden Meistern macht sich die BBL doch glatt um den Tourismus in
Deutschland verdient; kann man von Serienmeistern wie Maccabi Tel Aviv,
Olimpia Llubiljana oder Zalgiris Kaunas ja nicht behaupten.
Die Kölner werden versuchen an die Bamberger Erfolge der Vorsaison
anzuknüpfen und ein weiteres Mal die Runde der 16 besten Vereinsteams
Europas zu erreichen. Durch das starke Abschneiden der Bayern in der
Vorsaison ist die Erwartungshaltung ebenfalls gestiegen.
Ob Köln dieser gerecht werden kann, scheint fraglich, ist aber nicht
gänzlich unmöglich. Mit Demond Mallet und Marcus Faison stehen zwei
Spieler im Kader, die frisch von langwierigen Verletzungen kommen und
dementsprechend Zeit brauchen könnten ihr Spitzenniveau zu erreichen.
Am Brett konnte man den Weggang von PF Glen McGowan nicht vollwertig
kompensieren, Ronald Burrell wird wohl keine große Rolle auf diesem
Niveau spielen können.
Allerdings haben die Domstädter auch letztes Jahr im FIBA Cup sehr
überrascht, als man ohne zwei Amerikaner u.a. den Topteams aus Kiev
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und Saloniki Paroli bieten konnte. Wieso sollte so etwas nicht ein zweites
Mal gelingen, das Team ist eingespielt und kann eine starke Verteidigung
spielen, um Fallobst zu sein ist das zu stark.
In ähnlichen Regionen wie der deutsche Meister dürften Cibona Zagreb
(Brindley Wright, Marton Bader), Partizan Belgrad (Uros Tripkovic, Predrag
Drobnjak), Prokom Trefl Sopot (Huseyin Besok, Jasmin Hukic) oder Le
Mans Basket (Sandro Nicevic, Eric Campbell) spielen. Lediglich Pau Orthez
dürft wohl keine Chance auf die zweite Runde haben, der französische
Vertreter dürfte das Schlusslicht der Euroleague Saison 2006/ 07 bilden.
Einer Saison, die wegen der Breite in der Spitze und des starken
Mittelfelds sehr viel Spannung und Klasse verspricht und der auch die
Abgänge nicht viel anhaben können, denn die Euroleague kauft keine
Stars, sie macht Stars!
Tipp
Euroleague Spiele der Kölner werden in voller Länge auf center.tv
übertragen, das Programm gibt es auch als Stream im Internet unter
www.center.tv zu sehen.
Die Kader aller Teams sowie Livestats zu den Spielen findet man auf
www.euroleague.net .
© basketinho 2006
16
Season Preview Artland Dragons Quakenbrück
(von Sideshow)
Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein.
Die Artland Dragons starten in ihre nun schon vierte BBL Saison, auch das
Umfeld entwickelt sich langsam aber stetig weiter.
Marco Beens, Manager der Artland Dragons, kann stolz auf sich sein. Seit
Sommer 2002 verweilt der mehrfache Tanzweltmeister schon in der kleinen
Burgmannsstadt im Südwesten Niedersachsens. Seit seiner Ankunft hat sich der
Basketball in Quakenbrück kontinuierlich weiter entwickelt und aus der
Basketballabteilung des Quakenbrücker TSV wurde die Artland Dragons SportMarketing GmbH. Diese schaffte im Folgejahr einen sensationellen 60:0 Aufstieg
in die höchste Spielklasse Deutschlands. Verpasste man im ersten Jahr noch die
Playoffs ganz knapp mit Platz 9, so setze man 2005 eine Duftmarke mit
Erreichen des 5 Platzes. In der abgelaufenen Saison zwang man die Eisbären aus
Bremerhaven ins fünfte Spiel des Viertelfinales und verpasst somit nur um ein
Haar den Einzug ins Halbfinale.
Doch nicht nur sportlich steigerte man sich stetig. Auch das Umfeld wurde und
wird immer professioneller. Herforder konnte als Sponsor an Land gezogen
werden, die Geschäftstelle zog ins Stadtzentrum um, ein professioneller Trainer
im Amateurbereich wurde eingekauft und die Artland Arena fertig gestellt. Längst
hat sich ein festes Team aus Betreuern um die Profibasketballmannschaft
gebildet, das sich durch Fortbildungen im Ausland auf dem neusten Stand hält.
Marco Beens trat vor wenigen Wochen das Amt des Vizepräsidenten der AG BBL
an, Teamarzt Dr. med. Grotepaß wurde in den Vorstand der Deutschen
Basketballärzte e.V. gewählt und Trainer Chris Fleming nahm auf Empfehlung
von Nationaltrainer Dirk Bauermann das Amt des U20 Nationaltrainers an, trat
nach der EM in Moskau allerdings aus eigenen Stücken zurück, um sich ganz auf
die Dragons konzentrieren zu können.
Quakenbrück ist längst nicht mehr Entenhausen, sondern ein fester Bestandteil
des deutschen Basketballs geworden. In diesem Jahr ging man einen weiteren
Schritt nach vorne, indem ein Trainingscenter für die Profis errichtete wurde um
dem Team optimale Trainingsmöglichkeiten bieten zu können. Abgesehen der
Halle an sich befindet sich, dort ein Kraftraum, Büros für die Trainer,
Behandlungsräume für Betreuer und ein Gruppenraum im Komplex. Doch nicht
nur die großen Dragons profitieren vom „Dragons-Center“. Auch die „Young
Dragons“, unter Führung von Ex-Drachen Arne Woltmann und Jamie Duncan
werden es nutzen können. Das Auswahlteam tritt dieses Jahr in der neu
gegründeten NBBL für die Dragons an. Es geht also immer noch bergauf in
Quakenbrück und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.
Eine der großen Stärken der Dragons abseits des Spielfeldes ist, man mag es
kaum glauben, ihr Standort. In Quakenbrück sind die Spieler nach wie vor wahre
Prominente, jeder kennt sie und die meisten lieben sie. Das gesamte „dörfliche“
Umfeld feiert mit den Dragons und sie werden unterstützt, wo es nur geht. Zum
Beispiel sorgt sich selbstverständlich das örtliche THW um die Sicherheit in der
Halle während der Spiele, der DLRG stellt eine Gruppe an Sanitätern zur
Verfügung und der Basketballnachwuchs kümmert sich mit Begeisterung um die
Videoaufzeichnungen. In Quakenbrück ist es eben etwas Besonderes zumindest
17
ein kleiner Teil vom Großereignis „Artland Dragons" zu sein. Die Begeisterung der
gesamten Region spiegelt sich nicht zuletzt in den Besucherzahlen wider. So war
die Artland Arena (3000 Plätze) seit ihrer Errichtung in jedem Pflichtspiel bis auf
den letzten Platz ausverkauft. Diese Umstände ermöglichen es Quakenbrück trotz
eines verhältnismäßig kleinen Etats, fast ganz oben mitzuspielen.
Doch was wird passieren, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt, oder die Dragons
an ihre natürlichen Grenzen stoßen? Wird sich das gesellschaftliche Ereignis in
Quakenbrück auch in Zukunft als dieses behaupten können? Diese Frage wird
sich erst in einigen Jahren klären können. Manager Marco Beens und sein Team
arbeiten unterdessen weiter. Man will noch professioneller und besser werden.
Neue Sponsoren müssen her, der Etat soll steigen, man will in Zukunft nicht
mehr nur von einem Hauptsponsor (Medico) abhängig sein. Es gibt noch viel zu
tun.
Das Team, Ziele und Veränderungen:
Man hat aus Fehlern der letzten Saison gelernt, Quakenbrück startet mit einem
kleinen aber kompakten Kader in die kommende Hauptrunde. Fleming setzt auf
Teamgeist.
Die Saison 05/06 war zweifelsohne die erfolgreichste Saison, die die Artland
Dragons in ihrer gesamten Vereinsgeschichte aufweisen konnten. Neben Platz 5.
in den Playoffs war die Teilnahme am Top4 Turnier um den BBL-Pokal das
sportliche Highlight des Jahres. Doch gerade diese besonders wichtigen Spiele
zeigten leider auch, wo die wahren Schwächen bei den Dragons liegen,
mangelnder Teamgeist.
Auf dem Papier bestand das Team um Marco Bulic aus einer Gruppe von sehr
talentierten und leistungsfähigen Spielern. Es hatte den Anschein als könne man
vom Potenzial her mit den ganz Großen mithalten. Dem war allerdings nicht so,
was sich von Beginn an zeigte. Wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel traf der
Wegfall von Michael Hakim Jordan das Team wie einen Hammer. Der Denker und
Lenker, Identifikationsfigur, der verlängerte Arm des Trainers, das Herz des
Teams war weg. Fortan gelang es weder Captain Marco Bulic, noch Point Guard
Filiberto Rivera und auch nicht Trainer Chris Fleming die Grüppchenbildung im
Team zu unterbinden. Zwar waren die Dragons weiterhin sehr erfolgreich, doch
in den entscheidenden Sekunden mangelte es einfach an Teamgeist. Stattdessen
versuchten Neuzugang Lampley, Dreierschütze Bulic oder Point Guard Rivera mit
Einzelaktionen das Ruder rum zu reißen. Ein Verhalten, das bei einer
Mannschaftssportart selten erfolgreich ist.
Glücklicherweise sind Fehler da, um aus ihnen zu lernen. Dieser Redewendung
folgend achtete Trainer Fleming beim Zusammenstellen des aktuellen Teams
nicht nur auf Leistungsvermögen, sondern vermehrt auf Teamfähigkeit,
Persönlichkeit und Disziplin. Das Resultat lässt sich sehen.
Flemings neues Team, ehemals bestehend aus 12 Akteuren, wurde auf 10
reduziert. Der Großteil der Spieler stammt nun aus Amerika und scheint so
dieselbe Mentalität und eine ähnliche Basketballphilosophie zu verfolgen.
Unruhefaktoren wurden entfernt und Teamplayer verpflichtet. Zu den bewährten
Spielern der letzen Saison (Rivera, Bailey, Rohdewald, Prewitt, Smith und Hall),
kamen fünf neue Ballkünstler nach Quakenbrück (Feist, McIntosh, Dockery, Hess
und Thornton). Schon beim Beobachten des Teams ist ein neues Drachenfeuer zu
spüren. Man scheint sich nicht nur auf dem Feld gut zu verstehen, sondern ist
auch privat häufig zusammen unterwegs.
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Das neu formierte Team zeichnet sich neben dem Teamgeist durch sehr viele
gute Dreierschützen und athletische Spieler aus. Klarer Risikofaktor und damit
die große Schwäche ist die geringe Spielerzahl des Kaders. So rückt das Team
zwar näher zusammen und es gibt keine unzufriedenen „Bankwärmer“ mehr,
allerdings ist man so auch extrem geschwächt, sobald ein Spieler
verletzungsbedingt ausfällt.
Passend zu den neuen Spielern fordert und trainiert Fleming für die neue Saison
neben mehr Teamgeist eine intensivere Verteidigung und ein schnelles Spiel von
Außen was der Spielweise der ersten beiden BBL Saisons entspräche. Doch
besonders die Verteidigung soll einen noch größeren Stellenwert im Spiel der
Dragons einnehmen. Dazu verwendet Fleming kleine flinke Verteidiger, wie
Bailey, Rohdewald und McIntosh. Zuletzt legten die Dragon erneut das Erreichen
der Playoffs als Saisonziel fest.
Eigentlich schien alles geregelt und die Vorbereitung lief gut. Dann geschah
allerdings genau das, was nicht hätte passieren dürfen. Bryan Bailey zog sich
eine Kniegelenksverletzung zu. Lamont McIntosh erlitt einen Mittelfußbruch und
Jan Rohdewald fing sich eine Infektion mit Herzbeteiligung ein. Auf einen Schlag
standen drei der nur fünf „kleinen“ Spieler über den Saisonstart hinaus nicht
mehr zur Verfügung. Die Dragons reagierten zwar schnell und verpflichteten mit
Sean Dockery einen weiteren guten Verteidiger, doch die geplante Spielweise
und die vorbereiteten Taktiken waren dahin.
Man musste umdenken. Einige Spieler lernten für sie völlig ungewohnte
Positionen zu beherrschen. Fortan spielten klassische Forwards auf der Shooting
Guard Position. Die Starting Five war jetzt zwar viel größer, damit allerdings auch
viel langsamer. Glücklicherweise raufte sich das Team zusammen. Es
unterstützte sich gegenseitig und konnte trotz zeitweise fünf verletzter Spieler
eine erfolgreiche Vorbereitung spielen und Teams wie Bremerhaven, Oldenburg,
Bonn, Bree und Köln besiegen.
Die Mannschaft, wer ist wer und wer kann was?
Konsequente Defense ist das Motto. Eine Übersicht über die S5 und alle Spieler
der Artland Dragons Quakenbrück.
Neben allgemeinen Informationen gibt es zu jedem Spieler eine Kurzinfo, sowie
den Versuch Stärken und Schwächen des Akteurs klar zu definieren. Die
Zusammensetzung der vermeintlichen Starting Five beruht lediglich auf
Spekulationen.
Die Starting Five:
Nr 21 Filiberto Rivera:
Geburtstag: 28.09.1982
Größe: 188
Gewicht: 80
Position: Guard
Letzter Verein: Cleveland Cavaliers (NBA)
Kurzinfo:
Nach dem völlig überraschenden Verlust von Michael Hakim Jordan zu Beginn der
letzten Saison wurde Filiberto Rivera von den Dragons berufen, um das große
Erbe anzutreten. Eine kaum zu erfüllende Aufgabe für den damals 24-jährigen
Puertoricaner, die er allerdings mit Bravur zu lösen wusste. „Juny“ brachte sich
während der ersten Saison in Deutschland mit 12.20 Punkten, 3 Rebounds und 3.9
19
Assists pro Spiel ein, wobei er viele mannschaftsdienliche Aufgaben innehatte und
als Guard den Spielaufbau übernahm. Wie auch im letzten Jahr verweilte er
während der Presaison in den USA, wo er an der Summer League teilnahm. Dieses
Jahr kam die Teilnahme an der WM für Puerto Rico hinzu. Der schnelle Guard
zeichnet sich besonders durch seinen unbändigen Drang zum Korb aus. Als
Markenzeichen trägt er stets ein Stirnband.
Stärken:
Schwächen:
Schneller Assistgeber, gute Spielübersicht, Führungspersönlichkeit.
„Fili“ spielt in entschiedenen Situationen manchmal zu eigensinnig. In der aktuellen
Saisonvorbereitung zeigte er sich allerdings sehr mannschaftsdienlich.
Nr 8 Lamont McIntosh:
Geburtstag: 01.07.1982
Größe: 189
Gewicht: 83
Position: Guard
Letzter Verein: Pepinster (Belgien)
Kurzinfo:
Lamont McIntosh war der erste Neuzugang der Dragons für die kommende Saison.
Der Amerikaner spielte zuvor für Pepinster in Belgien, wo er in 28 Spielen auf
durchschnittlich 15 Punkte, 2,5 Rebounds und 2,2 Assists pro Spiel kam. Seine
Aufgabe ist also ganz klar das Punkten von Außen. Das er ein sicherer Schütze ist
stellte Lamont auch schon während der Vorbereitungsspiele unter Beweis. Dort
zählte er immer zu einer der effektivsten Spielern und punktete stets zweistellig.
Der 24 jährige Guard wurde mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Die Fans
der Artländer können sich also auf noch viele Dreier des 1,89 Manns freuen.
Stärken:
Schwächen:
sicherer 3er Schütze, sehr athletisch, guter Defender, gute Übersicht
noch unbekannt
Nr 16 Adam Hess:
Geburtstag: 04.04.1981
Größe: 201
Gewicht: 100
Position: Forward
Letzter Verein: Nymburk (Tschechien)
Kurzinfo: Adam Hess kommt aus Nymburk (Tschechien) neu ins Team der Artland Dragons. In
Tschechien
sammelte der gebürtige Amerikaner letztes Jahr bereits Europa-Cup-Erfahrung (15,1 Punkten, 7,8
Rebounds, 1,8 Assists und 1,4 Steals). Mit 15,2 Punkten, 5,7 Rebounds und 1,2
Assists in 34 Spielen hatte er außerdem großen Anteil am Gewinn der tschechischen
Meisterschaft 2005. Im Folgenden Jahr lief es nicht schlechter: Hess und sein Team
verteidigten nicht nur den Meistertitel, sondern er lief auch beim tschechischen
Allstar-Game zum zweiten Mal auf und gewann dort den Drei-Punkte-Wettbewerb.
Der vielseitige Spieler zeigte in den Vorbereitungsspielen bereits, dass er ganz klar
zu den besten Spielern im Team gehört. Einzig durch eine kleine Rangelei mit
Bremerhavens Nick Jacobson fiel er negativ auf.
Stärken:
Schwächen:
sicherer 3er Schütze, Rebound stark, sehr athletischer Spieler, kompletter
Allrounder
Heißsporn
Nr 4 Chad Prewitt:
Geburtstag: 06.04.1980
Größe: 206
Gewicht: 111
Position: Forward
Letzter Verein: Dakota Wizards (USA)
Kurzinfo:
Starke Verteidigung, viele Dreier, Foulprobleme und rote Haare. Das ist das, was
Chad Prewitt ausmacht. Der Amerikaner spielt in seiner zweiten Saison in
Quakenbrück. Letztes Jahr steuerte er durchschnittlich 11 Punkte, 4.6 Rebounds
und 1.8 Assists zum Erfolg der Dragons bei. Chad kann stets seine solide
20
Leistung abrufen und wenn er nicht gerade durch Foulprobleme in Bedrängnis
kommt, ist er schwer zu verteidigen, denn er weiß aus jeder Distanz einen Wurf
anzubringen.
Stärken:
Schwächen:
sicherer 3er Schütze, reboundstark
kommt häufiger in Foultrouble
Nr 11 Darius Hall:
Geburtstag: 16.03.1973
Größe: 202
Gewicht: 118
Position: Center
Letzter Verein: Pepinster (Belgien)
Kurzinfo:
Hall the Wall wird der inzwischen 33-jährigen Publikumsliebling der Artland
Dragons in Quakenbrück genannt. Denn trotz seiner relativ geringen Größe für
einen Center, steht er unterm Brett wie eine Wand. Hall kommt durch seine
enorme Kraft und geschickten Moves auch problemlos mit weitaus größeren
Konkurrenten gut zu Recht. Neben seinen Leistungen auf dem Spielfeld, 10.1
Punkte, 5,7 Rebounds, 1,5 Assists pro Spiel, ist der Powerman mit der hohen
Stimme auch Abseits des Parketts unersetzlich geworden. Kaum ein Spieler sucht
die Nähe der Fans so intensiv wie er. Keiner motiviert seine Mitspieler
besser. Sicherlich
auch aus diesen Gründen wurde Hall kürzlich zusammen mit Bryan Bailey zum Teamcaptain
gewählt. In der nun schon dritten Saison bei den
Dragons wird Hall wieder eine feste Größe
unter den Körben darstellen. Doch
man wird sich früher oder später um einen Nachfolger
bemühen müssen, denn
auch ein Darius Hall wird nicht jünger.
Stärken:
Schwächen:
Bewegt sich gut unterm Korb, reboundstark
sehr niedrige Freiwurfquote
Die Bank:
Nr 6 Hendrik Feist:
Geburtstag: 02.06.1983
Größe: 191
Gewicht: 91
Position: Guard/Forward
Letzter Verein: Stony Brook Seawolves (USA)
Kurzinfo:
Hendrik ist ein schneller Guard, der über einen soliden Schuss verfügt und bei dem
es nie an der Einstellung hapert. Doch seine wohl größte Stärke ist die Herkunft. Er
ist Deutscher und damit ein ungemein wichtiger Spieler im BBL Team der Dragons.
Neben Jan Rohdewald stellt er den zweiten Deutschen auf dem Spielermeldebogen,
doch auch er ist kein Quotenspieler, sondern soll als Back Up auf den kleinen
Positionen ausreichend Spielzeit bekommen um in Quakenbrück langsam sein
Talent ausbauen zu können. Darum wurde der 1.91 Mann auch mit einem ZweiJahres Vertag ausgestattet. In Amerika konnte er für die Stony Brook Seawolves
folgende Stats 05/06 PPG 4.1, APG .9, RPG 1.4. zu Buche führen.
Stärken:
Schwächen:
guter und schneller Schuss
teilweise scheint es noch an Selbstbewusstsein zu mangeln
Nr 18 Sean Dockery:
Geburtstag: 05.11.1983
Größe: 188
Gewicht: 84
Position: Guard/Forward
Letzter Verein: Duke College (USA)
Kurzinfo:
Sean Dockery kam kurz vor Beginn der Saison als Ersatz für die Langzeitverletzten
Bailey und McIntosh direkt vom renommierten Duke College in die Burgmannsstadt.
In Amerika war Dockery unter Coach Mike Krzyzewski, dem Trainer des US Teams
Starting Five Spieler und leistete PPG 7.1, APG 2.6 und RPG 3.0. Der ballsichere
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Defensespezialist führte zu Beginn der Presaison auch mit Köln Gespräche. Man gab
in der Domstadt allerdings Demond Mallet den Vorzug. Da Dockery nur als Ersatz
eingekauft wurde, spielt er bei den Dragons unter einem Drei-Monats Vertrag.
Stärken:
Schwächen:
Defense, nimmt fast nur die guten Schüsse, Steals (1,7 stück bei Duke pro Spiel),
erzeugt kaum Turnover
erarbeitet sich nicht so viele eigene Schussmöglichkeiten; fehlende
Europaerfahrung
Nr 12 Bryan Bailey:
Geburtstag: 13.05.1980
Größe: 187
Gewicht: 84
Position: Guard/Forward
Letzter Verein: Landstede Zwolle (Niederlande)
Kurzinfo:
Stärken:
Schwächen:
Schnell, schneller Bailey. Zum dritten Mal streift das flinke Energiebündel Bryan
Bailey den Dragons Dress über. Und auch in dieser Saison wird er aller Voraussicht
nach einer der Wichtigsten sein. Denn kein Spieler der Dragons bringt so konstant
gute Leistungen wie er, kaum einer verteidigt besser und wenige sind so Vielseitig.
Dank dieser Präferenzen zeigte auch schon Alba Berlin Interesse an dem schnelle
Guard. Doch er blieb dem Artland treu, was ihm seine Teamkameraden auch gleich
mit der Wahl zum Captain dankten. Bryan kann und wird während der Saison
sicherlich einige Male in der Starting Five von Quakenbrück auftauchen. Letztes
Jahr brachte er es auf 11.4 PPG, 2.7 APG und 2.8 RPG.
Verteidigung, schnell, Sprungkraft, Teamplayer,
von jenseits der 6,25m Linie trifft er nur, wenn er muss
Nr 10 Jan Rohdewald:
Geburtstag: 22.03.1973
Größe: 194
Gewicht: 92
Position: Forward
Letzter Verein: Ludwigsburg
Kurzinfo:
Jan Rohdewald ist inzwischen fest mit Quakenbrück und den Dragons verbunden.
Seit vier Jahren geht der Scharfschütze schon für Quakenbrück auf Korbjagd. In
diesem Jahr erzielte der erfahrene Guard seinen 4000. Punkt in der BBL. Jan
zeichnet sich besonders durch seine knallharte Verteidigung aus, deswegen
bekommt er oft den Auftrag vom Trainer die besonders gefährlichen Gegenspieler
zu bewachen. Im letzten Jahr spielte Jan Rohdewald eine grandiose Saison. Oft
stand er in der Starting Five und hatte Aufgaben, die zwar in den Statistiken, 4.4
Punkte, 0,8 Assists und 1.4 Rebounds pro Spiel, nicht auftauschen, welche er aber
sehr souverän löste. Neben seinem Job als Shootingguard sorgt der inzwischen 33jährige Scharfschütze für seine Zukunft nach dem Basketball vor. Er studiert unweit
von Quakenbrück entfernt in Münster.
Stärken:
Schwächen:
3er, abgeklärter Spieler, sehr starke Verteidigung
läuft es von außen nicht, kommt wenig Offensives, hat keinen wirklich starken
Layup
Nr 20 Tommy Smith:
Geburtstag: 04.12.1980
Größe: 207
Gewicht: 99
Position: Forward/Center
Letzter Verein: Milwaukee Bucks (USA)
Kurzinfo:
Er ist der unangefochtene Herr der Lüfte, kein Drache fliegt schöner, keiner spielt
spektakulärer. Tommy Lee Smith ist ein sprunggewaltiger Riese, der die Zuschauer
in der Drachenhöhle regelmäßig mit krachenden Alley-Hoop-Dunks und Blocks der
Extraklasse zum ausflippen bringt. Seine Spielweise brachte dem Forward letztes
Jahr neben viel Sympathien bei seinen Fans gleich zwei Iceline-Awards für
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spektakuläre Aktionen ein. Bevor der Amerikaner nun seine zweite Saison in der
Hasestadt beginnt, arbeitete er während der Summerleague hart an sich und
verbesserte dabei vor allem seine Verteidigung. Letztes Jahr kam er pro Spiel auf
6.3 Punkte, 1.8 Assists und 5.3 Rebounds.
Stärken:
Schwächen:
Block, Rebound,
Wurf
Nr 22 Brian Thorton:
Geburtstag: 19.02.1983
Größe: 206
Gewicht: 118
Position: Center
Letzter Verein: Xavier University (USA)
Kurzinfo: Der letzte Neue im Team der Dragons ist Brian Thornton. Der 2.06 Meter messende
Amerikaner soll sich in der kommenden Saison mit Darius Hall die Center Position
teilen. Dabei wird es ihm zwar anfangs an Europaerfahrung mangeln, auf der
anderen Seite gilt er allerdings als besonders treffsicher (64%) und sprungstark.
Außerdem ist er ein solider Freiwerfer und kann im Gegensatz zu Hall auch aus der
Mitteldistanz gefährlich werden. Auf der Xavier University (USA) brachte er es auf
stolze 15.3 Punkte, 1.5 Assits; und 6.8 Rebounds pro Spiel.
Stärken:
bulliger Center allerdings mit einen recht guten Schuss ausgestattet, solider
Freiwerfer, starke Wurfquote (64 % seiner Würfe trafen das Ziel)
Schwächen:
ein paar Zentimeter mehr hätten vielleicht nicht geschadet
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Season Preview Bayer Giants Leverkusen
(von Matzelino 1206)
Gigantisch amerikanisch
Über den großen Teich zu den Riesen vom Rhein
Flashback, Saisonmitte 2005/06: Die einstmals so stolzen Hünen vom Fluss
waren endgültig zu bemitleidenswerten Rittern der traurigen Gestalt verkommen.
Abstiegsplatz, dazu immer wieder Gerüchte vom Rückzug der Bayer AG – Lichter
aus in Leverkusen? Nicht ganz, denn mit einem recht beeindruckenden Finish,
dem nicht die ganz große Beachtung geschenkt wurde, hievten sich die
Schützlinge des nicht immer über jeden Zweifel erhabenen Urgesteins Adam
Kuczmann noch auf Rang 10. Power Forward Nate Fox, Aufbau Brandon
Woudstra und der nachverpflichtete Swingman Kenny Lowe hießen die
Architekten dieses Aufschwungs, allesamt Amerikaner.
Prima, dachte sich die Führungsriege, von denen brauchen wir noch mehr.
Gesagt, getan. Im Vorfeld der neuen Saison akquirierten die Strippenzieher an
der altehrwürdigen Wilhelm-Dopatka-Halle abgesehen von George Bush und
Ronald McDonald so ziemlich jeden, der in seinem Reisepass ein US of A
vorweisen kann. Doch immer schön der Reihe nach. Vor der Besprechung der
Neuzugänge sollten auch die Verluste kurz umrissen werden. Da wäre Ajmal
Basit, das Basketballprofi gewordene Amphetamin, der Temperamentbolzen mit
den Hörnern, die „human attitude“. Spielerisch hat er sich in den letzten Jahren
ungefähr so positiv entwickelt wie die Arbeitslosenquote in unserer Republik; er
holt sich dumme Fouls ab und seine Range endet beim Slam Dunk. Seine Präsenz
als Störfaktor für den Gegner – physisch und psychisch – und als
Stimmungsbarometer für die Schaulustigen ist jedoch nicht zu unterschätzen.
Kenny Lowe, der blitzschnelle Wirbelwind ohne Position und Distanzwurf, der sich
bei den Vertragsverhandlungen wohl ein wenig überschätzt hat und nun in
Ungarn anheuerte. Kristjan Kangur, der mit Konstanz und Kontinuität nur die
Initialen gemein hatte. Sigurdarson, James und Brown, alle nicht frei von Talent,
aber bei Kuczmann nie gut gelitten. Tim Ohlbrecht ist perspektivisch ein Verlust,
hat aber kaum Einsatzzeit bekommen. Schließlich Scott Ungerer, basketballerisch
auch eher enttäuschend, aber ein angenehmer Zeitgenosse. Er beendete seine
Laufbahn.
Wer aber blieb vom Tage übrig? Brandon „Woody“ Woudstra, der wohl
unaufgeregteste All-Star der Liga. Ein Typ wie Herr Kaiser von der HamburgMannheimer – kommt zur Arbeit, macht seinen Job und geht wieder nach Hause.
Nach Island und den Niederlanden stellt die BBL die nächste Karriereleiter für
den endlos spielintelligenten Mann aus Iowa dar. 17 Punkte pro Abend, 4,4
Rebounds und 2,7 Vorlagen, dazu grundsolide Quoten lassen kaum daran
zweifeln, dass auch Deutschland nur Zwischenstation sein könnte. Zur großen
Freude der Anhängerschaft hielt auch Gordon Geib seinem Club die Treue,
obwohl ihn hartnäckige Gerüchte mit Magenta in Verbindung brachten. NBAAngebote dürften ausbleiben, aber mit massig Hustle und gutem Ball-Handling
steht er für bewährte Handarbeit, egal ob als Starter oder vom vorderen Ende
der Bank. Nach einer stattlichen Gehaltserhöhung setzte auch Nate Fox wieder
seine Unterschrift unter ein neues Papier. Dank immenser Körpermasse spielt
Fox größer als seine 2,03m und muss außerdem bis zur Dreierlinie verteidigt
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werden. Frisur und behäbiges Auftreten lassen es nicht vermuten, aber der gute
Nate gehört zu den BBL-Akteuren, die eine Partie in Angriff und Verteidigung
übernehmen können.
Neu unterm Kreuz sind folgende Herrschaften: John Goldsberry, ein WoudstraKlon, der als vielseitiger Playmaker an der durchaus renommierten UNCWilmington glänzte und mit Geib um einen Platz in der Startaufstellung rangeln
sollte. Vorteil Goldsberry: Sein Gardemaß für die Aufbauposition. Gabe Martin,
ein amtlicher Athlet, der in der Defense glänzt, aber beim Distanzwurf
Schwächen offenbart. Nach acht Auftritten als Topscorer in Polen stellte sein
Team die Zahlungen ein und er verabschiedete sich gen Ungarn, wo er
wesentlich schlechter zurecht kam,. Jared Newson, erster Anwärter auf den
Posten des Go-to guys und veritabler Highflyer, der Stammgast bei Pre-DraftLehrgängen der NBA-Teams war. Mit Brandon Jennings, sollte er denn gehalten
werden, lauert noch ein purer Shooter im Hintergrund.
Für den Frontcourt verließen sich Otto Reintjes und Konsorten eher auf
etabliertere Kräfte. Eric Taylor (30) war schon in mehr Ländern als schlechtes
Wetter und kommt mit der Empfehlung zweier konsekutiver All-Star-Berufungen
in der keineswegs schwachen polnischen Eliteklasse daher. Den Hauptpreis aber
stellt sicherlich Derrick Allen dar: Vom ehemaligen Big Man der BG Karlsruhe
eine 20/10-Spielzeit zu erwarten, ist sicher nicht übertrieben. Er kennt die Liga
und hat sich bislang jährlich weiterentwickelt. Allen mag es nicht spektakulär,
sondern effektiv. Goldsberry-Teamkollege Beckham Wyrick komplettiert die
Riege der Großgewachsenen und dürfte wenigstens fürs All-Name Team in Frage
kommen. Seine Stats an der Hochschule waren mäßig, beim bekannten VCU
Showcase-Turnier wusste Wyrick aber zu überzeugen.
A propos großgewachsen: Genau das sind die „Bayer Dwarfs“ 2006/07 sicher
nicht. Mit mageren 2,03m sind Allen und Fox schon die Leuchttürme der Truppe.
Athletik soll diesen Nachteil kompensieren. Die sehr einseitige
Kaderzusammenstellung birgt ein weiteres Risiko: Bleibt der Erfolg aus, wird die
„bessere D-League-Truppe“ sehr schnell sehr uninteressant werden und die
kritischen Stimmen, die sich bislang im Hintergrund hielten, werden nicht mehr
zu überhören sein.
Schlagen die Neuen jedoch wie von den Experten prognostiziert ein, sollten die
traurigen Tage in Leverkusen der Vergangenheit angehören.
Prognose: Play-off-Kandidat, Plätze 6-10.
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Season Preview BG Karlsruhe
(von Alex_Hund)
Gelingt mit Bond die Mission Impossible?
Samstag, 12. Mai 2007: durch einen Sieg bei den Sellbytel Baskets Nürnberg
gelingt der BG Karlsruhe erstmals die Playoff-Teilnahme in der
Vereinsgeschichte!
So wünschen sich die BG-Verantwortlichen um Matthias Dischler die Schlagzeilen
um das neu formierte Team der BG Karlsruhe in der kommenden Saison, welches
BG-Manager Dischler optimistisch als das stärkste Team der Geschichte der BG
bezeichnet.
Der Dunstkreis der Play-Off-Plätze sind das Ziel der BG, auch wenn die
Vorbereitung durchaus als mittelmäßig zu bezeichnen war.
Zwar konnte man den in Karlsruhe ausgetragenen Michelin-Cup gewinnen, doch
waren die knappen Siege gegen die Slowenen aus Sentjur und den USC
Heidelberg alles andere als überzeugend. Beim anschließenden Turnier in Bad
Neuenahr setzte es deutliche Pleiten gegen Bonn und Leverkusen.
Der Etat wurde leicht erhöht auf 1,5 Millionen Euro, auch wenn weiterhin kein
Titelsponsor und kein Trikotsponsor vorhanden sind. Allerdings ist nach der
unsäglichen Iceline- Geschichte ein Titelsponsor in den nächsten Jahren nur sehr
schwer vorstellbar.
Deswegen versuchen die Badener andere Einnahmequellen zu erschließen.
Nachdem das Bonusprogramm der BG-Card nicht sonderlich von Erfolg gekrönt
war, versuchen es die kreativen Karlsruher nun mit einer eigenen
Mineralwassermarke.
Winner´s Water heißt das in Kooperation mit der Schwarzwaldquelle auf den
Markt gebrachte BG-Wasser, an dessen Umsatz die BG direkt beteiligt ist.
Aber nicht nur im wirtschaftlichen Bereich tat sich so einiges bei den Karlsruher
Korbjägern, auch im Team gab es einige Veränderungen:
Die Abgänge:
Derrick Allen zog es nach langem Wechseltheater zu den Bayer Giants
Leverkusen, sein Verlust wird nur sehr schwer zu kompensieren sein, war er
doch über eine lange Zeit der vergangenen Saison in All-Star Form und erzielte
im Schnitt 17,4 Punkte und 8,7 Rebounds für die Badener.
Lokalmatador Rouven Roessler, der Stefan Koch zu den Gießen 46ers folgte war
in der vergangenen Saison in Karlsruhe nicht mehr unumstrittenen, versuchte es
zu oft mit dem Kopf durch die Wand und seine Körpersprache ließ allzu oft
Lustlosigkeit erkennen. Man muss allerdings erwähnen, dass Roessler durch
einen Handbruch früh in der Saison gehandicapt war und nach der Verletzung
nicht mehr wie gewohnt in Form kam. Er konnte so nur 18 Spiele mit einem
Punkteschnitt von 8,4 absolvieren.
Chuck Evans und Jens-Uwe Gordon beendeten ihre aktive Karriere, nachdem
beiden keine erfolgreiche Abschlusssaison vergönnt war und sie die meiste Zeit
der Saison auf der Bank verbrachten.
Ebenfalls eine Enttäuschung der vergangenen Saison war Troy de Vries, als
Schütze eingekauft, konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen sehr selten
erfüllen und wechselte zurück in die USA.
Kenneth Brunner und Marko Jovanovic, beide spät in der Saison verpflichtet und
maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt, waren aufgrund ihrer Gehälter nur als
Übergangslösungen eingeplant.
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Der Vertrag mit Center Modibo Diarra, der sehr wenig Einsatzzeit erhielt wurde
ebenso nicht verlängert und er wechselte wie Kenny Brunner in die USA.
Die neuen Vereine von Jovanovic und Doppellizenzspieler Luka Popovic, der sich
bereits im Winter ohne jede Einsatzminute von der BG Karlsruhe verabschiedete,
sind nicht bekannt.
Zum Zweitligaaufsteiger aus Rastatt wechselte Eigengewächs Mathias Kann, der
in Karlsruhe nie über die Reservistenrolle hinaus kam und in der vergangenen
nur ein Spiel absolvierte.
Die Zugänge:
Der amerikanische Aufbauspieler Dave Fergerson wechselte aus der zweiten
französischen Liga in die Fächerstadt und soll die Position 1 begleiten. Die BG ist
bereits seine vierte Station in Europa nachdem er zuvor in Norwegen und in der
Schweiz spielte.
Direkt vom College kam Center Peter Cipriano zu den Badenern. In seinem
ersten Europaengagement wartet gleich eine Herkulesaufgabe auf den US-Boy,
soll er doch Derrick Allen ersetzen.
Ein alter Bekannter in der Liga ist Ryan Bond. Nach Stationen in Schwelm und
letzte Saison in Quakenbrück absolviert der US-Amerikaner seine dritte BBLSaison beim dritten Verein. Die BG-Verantwortlichen hoffen, dass er an die in
Schwelm gezeigten Leistungen anknüpfen kann und den Karlsruhern die oft
vermisste Stabilität am Brett verleihen kann.
Ebenfalls schon BBL- Erfahrung kann Andreas Hornig vorweisen, der von den
Walter Tigers Tübingen ins Badische wechselte.
Von der Bank kommend soll er ein wichtiger Back-up für die Position 5 werden.
Die beiden Doppellizenzspieler David Watson vom SSC Karlsruhe und Elias Harris
aus Speyer, sollen vornehmlich in der Regionalliga zum Einsatz kommen und
langsam an die BBL herangeführt werden.
Die Trainer:
Die BG Karlsruhe geht mit einem Trainergespann in die vierte BBL -Spielzeit der
Badener, Horst Schmitz als Headcoach, sowie Pat Elzie als Associated Headcoach,
der Schmitz fast gleich gestellt ist. Es wird abzuwarten sein, ob auch in Zeiten
des Misserfolgs das Team reibungslos zusammenarbeiten wird.
Das Umfeld:
In Karlsruhe erscheinen eine örtliche Tageszeitung und zwei Sonntagszeitungen,
die alle recht frei von Kritik über die BG Karlsruhe berichten, was bei den
Journalisten schlicht und ergreifend daran liegt, dass sie alle nicht im Basketball
zuhause sind.
Die Fans strömten trotz einer sehr enttäuschenden Saison zahlreich in die
Europahalle, 3500 Zuschauer im Schnitt bedeuteten Platz sechs in der
Zuschauergunst in der BBL.
Die South- Stars, der einzige BG-Fanklub organisiert Auswärtsfahrten zu allen
Spielen und bringt auch stets Stimmung in die heimische Europahalle.
Schwächen des Teams:
Vor allem die Bank ist alles andere überzeugend. Svitek und eventuell Hornig
sind Bundesligatauglich, bei allen anderen muss man doch ein großes
Fragezeichen setzen.
Auch die Reboundarbeit ist in den vergangenen Jahren stets ein Problem
gewesen.
Stärken des Teams:
Narcisse Ewodo!
Prognose: Für die Playoffs müsste es optimal laufen, alle Neuzugänge
einschlagen und die Konkurrenz schwächelt. Für den Abstieg wird die BG doch zu
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stark sein, realistisch ist ein Platz zwischen Rang 12 und 14.
Teamcheck:
Starter:
PG Dave Fergerson
Der US-Amerikaner ersetzt auf der Position des PG Domonic Jones, der auf die Position des SG
rückte.
Fergerson besitzt einen guten Wurf von außen, sowie einen guten Zug zum Korb.
Er ist ein Scoring Guard, der im Schnitt im zweistelligen Bereich für die BG punkten sollte. In der
Verteidigung agiert er aggressiv, wie er sich allerdings gegen große Aufbauspieler behauptet, muss
sich erst noch zeigen.
Wenn er beim Ballvortrag energisch verteidigt wurde, war er nicht frei von Fehlern.
SG Domonic Jones
Ersetzt auf der Position des SG Rouven Roessler. Ist auf dieser deutlich Position besser
aufgehoben, kann seinen guten Zug zum Korb besser ausspielen. In seiner letzten Saison
entwickelte er sich mit einer Quote von 43,3 % zum besten Dreierschützen bei der BG. Jones gilt
ebenso wie Fergerson als guter Verteidiger, seine Passqualitäten sind noch verbesserungswürdig.
SF Narcisse Ewodo
Der Star im BG-Team, Topscorer und bester Assistgeber. Sein Drive zum Korb und sein Wurf von
jenseits der Dreierlinie machen ihn schwer aus rechenbar. Meist unauffällig, am Ende
häufigTopscorer. Einzige kleine Schwäche bei Ewodo ist der manchmal etwas mangelnde Biss in der
Defense.
PF Ryan Bond
Der Neuzugang von den Artland Dragons gilt als Spieler, der immer 110 % gibt und sich nach
jedem Ball hechtet. Strahlt sowohl Gefahr unter dem Korb als auch von außen aus. Die BG hofft,
den Bond aus Schwelmer Zeiten zu sehen, der im Schnitt zweistellig punktet und viele Rebounds
abgreift.
C Peter Cipriano
Konnte in der Vorbereitung nicht überzeugen, wirkte teilweise in der Verteidigung nicht
ausgeschlafen, bekam häufig früh Foulprobleme und zeigte auch Abschlussschwächen. Allerdings
war er auch durch eine Verletzung gehandicapt. Vom Spielertyp mit Basit aus Oldenburg
vergleichbar. Ein sensibler Spielertyp, wurde deswegen auch beim Karlsruher Michelin-Cup als MVP
ausgezeichnet, was keiner verstehen konnte.
Bank:
PG David McCray
Sehr junger Back-up für Fergerson, bekam in der letzten Saison kaum Einsatzzeit (40 Minuten in
der ganzen Saison), was sich dieses Jahr sicher ändern wird. Präsentierte sich in der Vorbereitung
als sehr aggressiver Verteidiger und mit gutem Zug zum Korb, allerdings hat er noch keinen
erstligareifen Wurf.
SG Stefan Fahrad
Ebenfalls ein aggressiver Verteidiger mit einem besseren Wurf ausgestattet, allerdings auch kein
Scorer vor dem Herrn. Neigt dazu, in gewissen Situationen zu überdrehen, unkluge Würfe zu
nehmen und unnötige Fouls zu begehen. Sollte mit der Aufgabe wachsen.
SF Fabrice M'Balla
Geht in seine zweite Saison bei den Badenern, letzte Saison in nur 4 Spielen im Einsatz, dort oft
unglücklich und ohne Selbstvertrauen. In der Vorbereitung ebenfalls nicht überzeugend, weder in
der Defensive noch in der Offensive. Athletisch hätte er das Rüstzeug zum BBL-Starter, ob er es
umsetzen kann, wird die Saison zeigen.
PF Stefan Svitek
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Der BG-Dauerbrenner geht bereits in seine sechste Saison bei den Badenern, war bereits in der
Aufstiegsmannschaft dabei. Bester Verteidiger der BG, macht vielen gegnerischen Centerspielern
das Leben schwer, gut im aufnehmen von Offensivfouls, hat sich zu einem guten Dreierschützen
gemausert. War zu Saisonbeginn oft auf der Bank, weil neugekaufte Center ihm vor die Nase
gesetzt wurden, doch biss sich am Ende immer durch. Es wäre nicht verwunderlich, wenn er im
Laufe der Spielzeit in die Starting Five rutschte. In Karlsruhe wird er die Konstanz in Person
genannt, nichts beschreibt den Kapitän der slowakischen Nationalmannschaft besser.
C Andreas Hornig
Der Ex-Tübinger lieferte in der Vorbereitung teils starke Spiele ab, war korbgefährlich und
reboundstark. Wenn er die gezeigten Leistungen in der BBL bestätigen kann, wird er eine gute
Rolle bei der BG spielen können, je nachdem auch, mit welchen Centerspielern der Gegner
auflaufen wird.
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Season Preview Brose Baskets
(von Kosmonaut)
Die Situation:
Im fränkischen Provinzidyll gab es viele Veränderungen,
scheinbar ist
kein Stein auf dem anderen geblieben. Für den Beginn dieser
Entwicklung steht die Insolvenz von Trikotsponsor „NICI“
und der Ausstieg von Namensgeber „GHP“. Ein erster
Aufruhr ging durch die Stadt als der Abgang von verdienten Publikumslieblingen
bekannt gegeben wurden, danach ging der beliebte, für seine scharfe Zunge
berüchtigte, Präsident Johannes Kemmer von Bord der mit seiner Art zwar oft
aneckte, aber damit auch den Ton der Fans traf. Der Höhepunkt der Proteste und
Verunsicherung kam jedoch mit der Enthüllung des neuen Namens, hierbei
reagierte die treue Anhängerschaft sehr empfindlich und irritiert auf die
Streichung des Städtenamens in der offiziellen Teambezeichnung. Damit nicht
genug, wenige Tage später der große Schock, der für alle überraschende Abgang
von Identitätsfigur Steffen Hamann, der das Synonym für Basketball in Bamberg
war, zum italienischen Vizemeister Climamio Bologna und zwischenzeitlich
drohte auch der Fanclub, der maßgeblich für das Lebensgefühl „Freak City“
verantwortlich war, im Chaos unter zu gehen.
Alles in allem glichen die vergangenen Monate einer Revolution und so manch
alteingesessener Anhänger sucht zwischen all den Neuigkeiten noch vergeblich
seine Identität, über der Stadt liegt momentan ein Nebel aus Skepsis und
Zurückhaltung, der sich jedoch nach Saisonbeginn schnell verziehen wird. Eines
blieb konstant, das Management um Vordenker Wolfgang Heyder hat wieder
erstklassige Arbeit geleistet und in diese heißen Sommer auf alle
Herausforderungen angemessen reagiert.
Schon fast als sensationell ist der Ausbau der JAKO-Arena von 4750 auf mehr als
6000 Plätze zu bezeichnen, obwohl mit Ottmar Pfaff der Partner von Sabine
Günter beim Hallenprojekt seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen
konnte. Doch anstatt das Projekt zu Fall zu bringen verfügt dank der Bündelung
aller Kräfte nun Bamberg rechtzeitig zum Saisonstart (plus ein paar Tage
Toleranz) über eine Spielstätte, die vor allem in Punkto VIP Angebot mit
individuell gestaltbaren Logen und edlen Business Club hier neue Maßstäbe
innerhalb der Liga setzt. Nach ein paar lästigen Parteimanövern ist mittlerweile
auch die Stadt Bamberg wieder mit im Boot und hat unter Federführung von
Oberbürgermeister Andreas Starke für neue Parkplätze und eine verbesserte
Infrastruktur rum um die Spielstätte gesorgt.
An der Sponsorenfront setzt man nach den oben genannten Ausfällen auf einen
alten Bekannten als Förderer, der Weltkonzern „BROSE“ mit Michael Stoschek an
der Spitze hat sein Engagement deutlich intensiviert und sorgt dafür, dass es
weiterhin Basketball auf hohem Niveau in Bamberg zu sehen gibt. Dafür wird das
Team zukünftig auch unter dem Namen „Brose Baskets“ spielen, der Wegfall von
„Bamberg“ war hierbei ein Zugeständnis an das global agierende Unternehmen.
Es fehlt bisher noch ein Trikotsponsor, dort steht man nach der Absage von zwei,
eigentlich bereits fixen, Übereinkünften noch unter Zugzwang.
Unter Dach und Fach ist dagegen der Kader der Brose Baskets. Nachdem der
vielleicht etwas enttäuschenden nationalen Bilanz in Meisterschaft und Pokal hat
man seine Hausaufgaben gemacht. Hier handelten die Verantwortlichen um
Chefcoach Dirk Bauermann und Wolfgang Heyder strikt nach der Devise „Klasse
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statt Masse“, nachdem es mit dem aufgeblähten letztjährigen Kader doch das ein
oder andere Problem gab. Ebenso wurde auf die spielerischen Schwachstellen am
Transfermarkt reagiert. Es war klar, dass eine Ära zu Ende gehen wird, verdiente
Akteure wie Helmanis, Nahar und Publikumsliebling Stafford waren über Ihren
Zenit hinaus, bei den Personalien Phelps und Mallet wollte man sich in eine
anderen Richtung orientieren. Centerhüne Simpkins kam nie wirklich in Bamberg
und das Nachwuchsprojekt Schröder wurde wegen Perspektivlosigkeit wieder
aufgegeben. Mit Archibong, Nelson und Hamann hätte man zwar gerne weiter
gearbeitet, musste sie jedoch chancenlos zu finanzstärkeren Clubs ziehen lassen.
Weiter im Team bleiben somit lediglich Kapitän Ensminger, Nationalspieler
Garrett, der talentierte Amerikaner Begley sowie Ergänzungsspieler Pavic und
Nachwuchsspieler Hauer.
Um diesen kleinen Kern herum wurde ein völlig neues Team aufgebaut. Im Laufe
der vergangenen Saison hat man erkannt, dass es der Mannschaft vor allem an
alternativen Scoringoptionen (damals zu Mallet) sowie Athletik am Brett
mangelte, Umstände auf die mit den Neuverpflichtungen regiert wurden. Gleich
zu Beginn landete man mit der Verpflichtung von Fenn aus Bremerhaven den
Transfercoup des Jahres innerhalb der BBL um auf der Centerposition
beweglichen und jünger zu werden. Auf dem Flügel steht mit dem ehemaligen
NBA Profi Yarbrough nun endlich jemand, der auch von der Dreierlinie gefährlich
ist und in Punkto Athletik und Defensivkönnen seinem Vorgänger Archibong
kaum nachsteht. Der variable Nelson wurde mit einem echten Schwergewicht auf
der Position des Power Forwards ersetzt, K´Zell Wesson heißt der neue Mann
hier. Laut Manager Heyder hat Bamberg mit dessen Verpflichtung eine neues
Zeitalter eingeläutet und wenn Wesson an die Leistungen der vergangenen Jahre
in den Ligen Italiens, Frankreichs und der Türkei anknüpfen kann, dann kann
man hier getrost das Prädikat Europaliganiveau vergeben. Im Backcourt vereinen
sich in Collins, Harrington und Anderson gleich drei korbgefährliche Neuzugänge.
Der Bekannteste davon ist sicherlich der ehemalige Berliner Comboguard DeJuan
Collins, dem unter Bauermann die Aufgabe des Playmakers zugedacht ist. Ihm
zur Seite steht mit Adam Harrington ein athletischer Spieler, der vor allem aus
der Distanz seine Stärken hat und ebenfalls schon auf NBA Erfahrung
zurückblicken kann. Backup für die Spielmacherposition ist der kanadische
Nationalspieler Jermaine Anderson, der frisch aus der NCAA vom Fordham
College an die Regnitz wechselte und hier seine erste Station als Profi durchläuft.
Ergänzt wird dieser Stamm noch durch das deutsche Toptalent auf der
Centerpositon Tim Ohlbrecht, der von den Bayer Giants Leverkusen kam und
Nachwuchshoffnung Sebastian Betz, die beide jedoch vorwiegend für den
Kooperationspartner TSV Breitengüßbach in der 2. Liga Süd zum Einsatz
kommen sollen.
Prognose: Es steht außer Frage, dass es der sportlichen Leistung erneut gelang
sehr gute Einzelspieler nach Bamberg lotsen konnte, die sich in Punkto Qualität
sicherlich deutlich vom Ligamittelmaß abheben und in den Regionen von ALBA
Berlin und Rhein Energie Köln bewegen. Jetzt liegt es an Dirk Bauermann aus
diesen Spielern wieder ein schlagkräftige Truppe zu formen, innerhalb der das
Credo wie im Meisterschaftsjahr 2005, „einer für alle, alle für einen“ heißt. Wenn
dies gelingt, dann darf man sicherlich wieder das Minimalziel Halbfinale in der
Meisterschaft, Top4 im nationalen Pokal und die zweite Runde im schweren ULEB
Cup ausgeben.
Teamcheck:
31
Starter:
PG DeJuan Collins
Hier und da wird er als Diva verschrienen, Fakt ist jedoch, dass er ein Comboguard von hohem
europäischem Format ist auf dessen Kappe unter anderem der letzte Berliner Titel geht. Wenn er
will kann er einfach alles am Ball, ein begnadeter Scorer der „Go-to-guy“ sein will, seine Mitspieler
einsetzen und eine klasse Defense spielen. Die beiden Jahre in Griechenland und Italien haben
seiner Entwicklung sicherlich gut getan und er befindet sich jetzt in Bamberg in einer ähnlichen
Situation wie damals bei ALBA.
SG Adam Harrington
Der Amerikaner scheint noch nicht in Form zu sein und plagt sich ständig mit irgendwelchen
Krankheiten rum. Dabei passt der groß gewachsene Shooting Guard von den Spielanlagen als
sicherer Schütze von der Dreierlinie sehr gut ins Team. Ist wohl kein Spieler der sich unbedingt
aufdrängen will sondern sich dem Teamkonzept unterordnet. Kam in der Vorbereitung bisher leider
kaum zum Einsatz.
SF Vincent Yarbrough
Für ihn gilt ähnliches wie für Harrington was seine Rolle im Team angeht. Was man in der
Vorbereitung sehen konnte macht Appetit auf mehr, dort wirkte er sehr agil und machte viele
kleine Dinge auf dem Feld. Er wird wohl selten Topscorer der Mannschaft sein, aber im
Statistikbogen finden sich am Ende in allen positiven Kategorien beachtliche Werte. In der
Vorbereitung fehlte ihm noch etwas Zielwasser von außen, aber er deutete an, dass er in der
entscheidenden Situation bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Ein sehr athletischer Spieler,
vielleicht weniger Spektakulär wie sein Vorgänger dafür ungleich korbgefährlicher.
PF K´Zell Wesson
Was für ein Büffel am Brett, der Prototyp des bulligen Power Forwards der unterm Korb rackert und
ackert. Wenn er einmal den Ball in seinen Händen hielt durch seine immense Masse in der
Vorbereitung am Brett kaum zu stoppen, die Rebound flogen ihm reihenweise zu, die Gegenspieler
prallten an seiner Statur ab. Er scheint sein tolles Leistungsvermögen der vergangenen Jahre mit
nach Franken gebracht zu haben. Ging auch immer mal wieder raus an die Dreierlinie, war von dort
jedoch weniger gefährlich als in der Zone. Wird ein ungeheuer wichtiger Spieler für Bamberg, der
vor allem davon profitieren wird, wenn Fenn seinen Gegenspieler aus der Zone lockt.
C Darren Fenn
Er muss eine überragende Saison aus Bremerhaven jetzt bei einem Spitzenteam bestätigen. Der
Coach sieht ihn als Starting Center vor Chris Ensminger, da der Neuzugang agiler und
korbgefährlicher ist. In den Vorbereitungsspielen hat er bereits angedeutet wie wertvoll er für die
Brose Baskets sein kann und überzeuge im Rebound wie auch mit einem sicheren Händchen beim
Hakenwurf und aus der Mitteldistanz. Experimente neben Ensminger auf der Position vier zu
spielen waren noch nicht so recht von Erfolg gekrönt.
Bank:
C Chris Ensminger
Der Kapitän ist ein Musterprofi schlechthin, ein harter Arbeiter, ein Vorbild in Sachen Einsatz und
ohne jegliche Allüren. Seit Jahren der in der Defensive dominierende Center der Liga, der in der
Offensive chronisch unterschätzt wird. Er wird sich damit abfinden müssen, dass Darren Fenn wohl
erste Wahl auf dem Feld sein wird, jedoch kommt als „alter Bamberger“ beim Teambuilding eine
große Rolle auf ihm zu. Die Entlastung wird ihm nützen in seiner Spielzeit noch effektiver zu sein.
PG Sajmen Hauer
Er gilt als das größte Deutsche Talent auf der Aufbauposition. Noch fehlt es ihm jedoch an
Spielintelligenz und dem Auge für den Mitspieler. Er will noch zu oft mit dem eigenen Kopf durch
die Wand. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er erst 18 Lenze alt ist. Er soll langsam an die
BBL herangeführt werden und wird vorrangig beim Kooperationspartner in der 2. Liga zum Einsatz
kommen. Sein Vorbild muss Steffen Hamann sein, er muss den gleichen Willen wie der
Nationalspieler aufbringen um den Sprung vom Talent zum Profi zu schaffen.
SF Sebastian Betz
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Der 21-jährige Weilheimer deutete nach mehreren Verletzungen in der Rückrunde der zweiten Liga
an welches Potential in ihm steckt. Nach durchlaufener Ausbildung kann er sich bald voll auf den
Basketball konzentrieren und ist körperlich schon sehr robust. In dieser Beziehung ist er von den
Bamberger Talenten wohl am weitesten und wenn er seine Leistungen in Breitengüßbach bestätigt
und ausbauen kann, ist ihm der Sprung in die BBL in ein bis zwei Jahren durchaus zuzutrauen.
PG Jermaine Anderson
Vom kleinen Kanadier sind in Bamberg alle schlichtweg begeistert,. Er kann sich zu einem echten
Steal entwickeln. Anderson soll zwar den Backup für Collins mimen, hat jedoch die Klasse um bei
vielen anderen BBL Teams unangefochtener Starter zu sein. Stach in der Vorbereitung durch seine
extreme Schnelligkeit und ein traumhaftes Händchen aus der Distanz vollauf überzeugt.
SF Ivan Pavic
Er gilt als gute Seele des Teams, einer der immer 100 Prozent gibt. Vom Talent her sicherlich
limitiert gleicht er dies durch unbändigen Einsatz wieder aus. Bei dem neuen Frontcourt wird seine
Spielzeit wohl wieder sehr gering ausfallen, aber er kann durchaus die Rolle von Rock Stafford
übernehmen und in gewissen Situationen Mitspieler und Publikum durch sein Kämpferherz wieder
wachrütteln und zurück ins Spiel bringen.
SG Robert Garrett
Der gebürtige Franke und Nationalspieler kam vergangene Saison als Notnagel und entwickelte sich
schnell zur festen Größe im Team, in den Play-Offs nach Mallets Ausfall der „Go-to-Guy“. Der
körperlich robuste Guard besitzt sowohl einen guten Zug zum Korb sowie die nötige Treffsicherheit
aus der Distanz, muss jedoch noch etwas an seiner Verteidigung arbeiten. Wurde schnell vom
Bamberger Publikum ins Herz geschlossen und hat besten Chancen aus dem personellen Umbruch
als neuer Liebling der Massen hervor zu gehen.
C Tim Ohlbrecht
Das wohl hoffnungsvollste Talent im Deutschen Basketball, dass er sich ausgerechnet für Bamberg
entschied zeigt welchen Stellenwert dieses Nachwuchsprogramm mittlerweile besitzt. Technisch
schon gut ausgebildet fehlt es ihm vor allem an der Masse und Spielpraxis, letzteren soll er vor
allem in Breitengüßbach bekommen. Seine beiden Vorgänger Mädrich und Schröder sollten ihm als
mahnendes Beispiel dienen, wenn er viel und hart an sich arbeitet wird man nach Vertragsablauf in
zwei Jahren sehen wohin die Reise geht.
SG Tim Begley
Für viele war es überraschend, dass Bamberg seine Option zog, doch warum sollte man einen 23jährigen brandgefährlichen Dreierspezialisten der mehrere Positionen im Backcourt spielen kann
ziehen lassen. Nach seiner Rookiesaison wird es für Begley ein entscheidendes Jahr wohin sein
weiterer Weg geht. Bei der Athletik, beim Zug zum Korb und in der Abwehr ist noch Luft nach
oben. Wurde von Bauermann oft als Spezialwaffe genutzt um den Gegner mit zwei, drei schnellen
Dreiern das Genick zu brechen. Ein Ähnliche Rolle wird ihm wohl auch dieses Jahr wieder zugedacht
sein.
Trainer Team:
Dirk Bauermann
Für seine eigenen Ansprüche war die letzte Saison sicherlich suboptimal, doch wird der
charismatische Headcoach seine Lehren daraus ziehen, bzw. wie man es an der
Teamzusammenstellung sieht, hat er es bereits getan. Er denkt 24 Stunden am Tag nur an
Basketballs, ein akribischer Arbeiter, der von jedem ein Höchstmaß an Leistung und Einsatz für das
gemeinsame Projekt einfordert. Mit dieser Einstellung hat er Bamberg aus dem Mittelmaß an die
Spitze geführt, ein absoluter Glücksfall für die Franken und Garant dafür, dass es hier eine ständige
Weiterentwicklung gibt.
Volker Stix
Der Co ist die rechte Hand von Bauermann und in seiner Arbeitsweise sicherlich ebenbürtig, ein
Meister des Videostudium und der Organisation, quasi der Herzschrittmacher für Bauermanns
Power.
Rick Stafford
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Er übernimmt die Rolle von Derrick Taylor, ein Bamberger Basketball Held ersetzt den anderen. Der
Abschied vom Spielfeld wird dem Kämpferherz sicherlich schwer fallen, aber Chefcoach beim
Kooperationspartner in Breitengüßbach und Assistent von Bauermann sind genau die richtigen
Aufgaben für den sympathischen mehrfachen Familienvater. Wenn ihm der Sprung an die
Seitenlinie besser als Taylor gelingt ist ihm mittelfristig durchaus eine Teamführung in der BBL
zuzutrauen, die Anlangen sind da, der Lehrmeister einer des besten seines Fachs.
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Season Preview Deutsche Bank Skyliners
(von JohnnyBonny)
Autsch! Das tat weh! Nach zwei überaus erfolgreichen Jahren, in der
neben zwei TopFour Teilnahmen und der Vizemeisterschaft 2005 vor
allem der Meistertitel 2004 zu Buche standen, kam für die Skyliners in
der vergangenen Saison der Absturz ins Niemandsland!
Nachdem abgesehen von Pascal Roller alle wichtigen Säulen der
Meistermannschaft den Klub verlassen hatten, leistete sich der sonst so gewiefte
Manager Wöbke schon in der Off-season 2005 einige fatale Fehleinschätzungen.
Trotz der Aufhebung der Ausländerbeschränkung ging man mit nur einem
Amerikaner in die Saison und unterschätzte die Steigerung der Leistungsdichte
im Mittelfeld der BBL. Im Glauben einen Leistungsträger wie Chris Williams durch
zwei Ergänzungsspieler wie Andrade und Milisa ersetzen zu können, schlitterte
man auch verletzungsbedingt immer tiefer in die Krise. Am schwersten wog
hierbei der Ausfall der Neuverpflichtung Antonio Meeking, der bis dato die Lücke
unterm Korb zu schließen vermochte. Trainer Sunara wurde gefeuert und durch
den nicht weniger glücklichen Charles Barton ersetzt. Erst mit einem Heimsieg im
letzten Spiel gegen Oldenburg konnte ein möglicher Abstieg vermieden werden.
Schon Mitte Mai, für Skyliners Verhältnisse sehr früh, wurde mit Coach Barton
um zwei weitere Jahre verlängert. Nur einen Tag nach der Vertragsverlängerung
mistet Barton kräftig aus! Gleich fünf Spieler (Matinen, Milisa, McLinton, Franklin,
Andrade) stehen auf seiner Streichliste und müssen den Verein verlassen. Es soll
entgegen der vergangenen beiden Jahre wieder der Trainer und nicht wie bisher
das Management das Team zusammenstellen. Hierbei steht Barton klar für einen
Kurs, der die Verpflichtung amerikanischer Profis bevorzugt. Zwar seien seine
Wunschspieler Europäer gewesen, doch leider, so Barton, nicht zu finanzieren.
Außer Nino Garris und Ibrahim Diarra spielen nur mehr die Youngsters Alex King,
Miroslav Todic, Rudy Mbemba und Dominik Bahiense de Mello in den Planungen
Bartons.
Als die ersten Neuzugänge sich zumeist als Nobodys erweisen, wächst die
Skepsis unter vielen Anhängern. McKinney, ein Guard, der direkt vom College
kommt, Chatfield, ebenfalls Guard, der in einer schwer einzuschätzenden Liga im
Libanon engagiert war und Center Tate Decker, ein Weltenbummler, der in den
letzten 4 Jahren bei nicht weniger als 11 Teams (!) gespielt hat, lassen die
Befürchtung erwachen, es könnte sich bei Bartons Team um eine
Söldnermannschaft handeln. Gleichzeitig verlassen Fanlieblinge wie Bernd Kruel
und der Franchise Player Pascal Roller, der von seiner Auslandsoption Gebrauch
macht und ein „Auslandsjahr“ einlegt, die Mannschaft.
Erst die Verpflichtung stärker eingeschätzter Spieler lassen auf ein gutes Jahr
hoffen. Mit Travon Bryant, der wie McKinney und Decker dem College Programm
in Missouri entstammt, angeln sich die Skyliners einen sehr vielversprechenden
Forward, der gerade erst die italienische Meisterschaft mit Benneton Treviso
feiern konnte und sogar von einigen Euroleague-Teams Angebote hatte. Auch
George Reese hat in Polen eine herausragende Saison gespielt und sich dort als
zweitbester Scorer der ganzen Liga etabliert. Die Verpflichtung von Kevin
Johnson, den Barton als „großartigen Rebounder und Verteidiger“ schätzt, rundet
den Kader ab.
Was sogleich beim Blick auf den Skyliners-Kader auffällt, ist die scheinbar
äußerst dünne Besetzung der Center-Position. Abgesehen von Tate Decker, der
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aber durch sein recht unkonventionelles Spiel auch kaum als solcher bezeichnet
werden kann, befindet sich kein richtiger Center in der Mannschaft!
Doch was sich als großes Manko erweisen könnte, soll das große Plus des Teams
werden.
Es ist Teil von Bartons Philosophie, die klare Zuordnung der Spieler auf fixierte
Positionen komplett fallen zu lassen. Der moderne europäischen Basketball
entwickelt sich für Barton in eine Richtung, in der jeder Spieler in der Lage sein
muß, mindestens zwei Positionen ausfüllen zu können. Gerade auf diese Weise
möchte der US-Coach mögliche Mismatches beim Switchen unterbinden und so
die Verteidigung stabilisieren. Bewußt wurde daher auf die Verpflichtung eines
klassischen Brettcenters verzichtet.
Denn der 60jährige Barton will vor allem schnell spielen lassen und mögliche
Größen- und Massennachteile seiner Spieler im Fastbreak-Spiel beseitigen.
Hiermit schwimmt Barton gegen den Strom der Entwicklung. Denn in Berlin hat
man beispielsweise mit Boumtje-Boumtje und Stanojevic ein grandioses
Centerduo am Start. Auch in Bamberg kann man mit Neuverpflichtung Fenn und
Routinier Ensminger gleich zwei gestandene Center vorweisen. In Frankfurts
Frontcourt hingegen befinden sich mit Johnson und Bryant gleich zwei potentielle
Power Forwards, die wohl in der Startformation stehen werden. Vor allem Bryant
wird die Aufgabe zufallen gegen kräftigere Spieler in der Defense bestehen zu
müssen.
Prognose: Wenn es den Frankfurtern gelingt, unterm Brett gegen solche - im
wahrsten Sinne des Wortes -Schwergewichte zu bestehen und das Spiel schnell
zu gestalten, könnte man neben einem attraktiven, zuschauerfreundlichem Spiel
auch effektiv ein sehr gutes Team beisammen haben.
Im Gegensatz zur Vorsaison, in der sich unglaublich viele Shooter im Team
befanden, liegt der Akzent des Spiels diesmal vornehmlich auf den ForwardPositionen. Mit Bryant, Johnson und Reese hat man gleich drei sehr starke Leute
ins Boot geholt, die den Shootern Chatfield, McKinney und Garris den nötigen
Platz an der Dreierlinie verschaffen sollen. Vor allem Garris wird hierbei sowohl
von den Verantwortlichen als auch den Fans genau beobachtet werden. Nach
seinem „Seuchenjahr“ muß er endlich zeigen, daß er die Rolle, die ihm das
Management zugedacht hat, ausfüllen kann.
Das von Gunnar Wöbke formulierte Saisonziel, „einen europäischen Wettbewerb
zu erreichen, in dem unser ganzer Kader einsatzberechtigt ist“, sprich Uleb-Cup
oder Euroleague, scheint hingegen kaum erfüllbar. Durch die fehlenden Punkte
aus der Vorsaison sind Teams wie Köln, Berlin und Bamberg den Frankfurtern im
Europaranking, das sich aus den Ergebnissen der vergangenen zwei Jahren
zusammensetzt, weit enteilt.
Im Idealfall wird man sich unter den Top 4 etablieren können und mit etwas
Glück auch die Favoriten aus Berlin oder Bamberg hier und da ärgern können.
Greift das System Barton dagegen nicht, könnte ein harter Kampf um die letzten
Play-Off Plätze bevorstehen.
Platz 4-8
36
Teamcheck:
Starter:
PG Eric Chatfield
Der gebürtige New Yorker Chatfield soll die Nachfolge Rollers auf der 1 antreten.
Von Barton als ein “Typ wie Gavel” vorgestellt, kann sich Chatfield neben einem
guten Dreier auf seinen starken Zug zum Korb verlassen. Als einzig verlässlicher
PG im Team lastet aber auch großer Druck auf ihm. Nur wenn es Chatfield
gelingt, als Organisator das Spiel zu ordnen, werden die Skyliners eine
erfolgreiche Saison spielen können.
SG Jimmy McKinney
Frisch vom College aus Missouri stößt Jimmy McKinney zu den Skyliners. Schon
in der Vorbereitung hat er regelmäßig aufblitzen lassen können, daß er ein sehr
guter Scorer sein kann, der aus allen Lagen abschließen kann! Trotz der
Ankündigung, es handle sich bei McKinney um einen Comboguard, scheint der
Amerikaner sich aber auf der 2 wesentlich wohler zu fühlen.
SF George Reese
George Reese kommt als All-Star der polnischen Liga mit viel Vorschußlorbeeren.
Mit starken Vorstellungen beim Vorbereitungsturnier in Amsterdam hat er
gezeigt, daß er eine sehr wichtige Scoringoption für die Skyliners werden kann.
Denn Reese kann sowohl in Nähe des Bretts als auch aus der Distanz gut treffen
und auch im Rebounding kann er zupacken!
PF Kevin Johnson
Laut Barton die „stärkste Neuverpflichung“, der er wochenlang hinterher war.
Nach einer überragenden Saison in der Türkei, wo er sich als einer der besten
Forwards der Liga präsentierte, musste Johnson verletzungsbedingt eine Saison
aussetzen und konnte erst 05/06 bei Gravelines wieder halbwegs an seine tollen
Leistungen anknüpfen. Wenn er mit seinem unauffälligen, aber effektiven Spiel
wieder an vergangene Leistungen anknüpfen kann, könnte er ein immens
wichtiger Spieler werden. Nach der enttäuschenden Vorbereitung scheint der als
potentieller Starting PF angekündigte Johnson aber noch so etwas wie das
Sorgenkind zu sein.
C Travon Bryant
Der zweite Missouri-Boy! Bryant kann im Gegensatz zu McKinney schon auf
Europaerfahrung zurückgreifen und hat als Ergänzungsspieler letztes Jahr mit
Treviso die italienische Meisterschaft eingefahren. Eigentlich zu klein, um als
Center spielen zu können, lebt Bryant vor allem von seiner Geschwindigkeit.
37
Simon Cote hat ihn schon „unseren Go-To-Guy“ genannt und damit Bryants Rolle
im Team definiert!
Bank:
SG Nino Garris
Nach dem von Verletzungen durchzogenen „Seuchenjahr” steht Nino nun in der
Pflicht! Auf seinen Positionen hat man ihm mit Reese und McKinney starke
Spieler an die Seite gestellt, mit denen er sich einen Starterplatz hart erkämpfen
wird müssen. Die Vorbereitung lief für Garris recht durchwachsen. Noch scheint
stark zu bezweifeln, ob er der ihm eigentlich eingeräumten Führungsrolle gerecht
werden wird können.
C Tate Decker
Der
dritte
Ex-Missouri-Spieler
ist
ein
sehr
untypischer
und
eher
reboundschwacher Center! Tate Decker ist alles andere als ein klassischer
Brettspieler und wirft gerne auch mal von hinter der Dreierlinie. Seine Stärken
liegen offenbar vornehmlich in Offense. Da Barton ohne wirklichen Center spielen
lassen will, könnte alleine seine Größe ihn zu einem wichtigen Spieler werden
lassen.
SF Alex King
Der Vorzeige Academy-Schüler ist in der Defense schon jetzt ein echter Gewinn
für das Team und wird neben Reese und Garris wieder genügend Spielzeit
bekommen. Schafft es Alex, sein Offense Game endlich weiterzuentwickeln und
vor allem einen verlässlichen Jumpshot am Start zu haben, könnte er zu einer
festen Größe im Kader werden.
PG Rudy Mbemba
Rohdiamant, der noch Zeit braucht. In der katastrophalen Vorsaison baute
Mbemba kontinuierlich ab und konnte dem Druck im Abstiegskampf offensichtlich
nicht standhalten. Doch wer will das einem 18-jährigen PG auch vorwerfen.
Hinter Chatfield dürfte er der erste Back-up auf der 1 sein. Mit einem 5Jahresvertrag ausgestattet haben die Skyliners große Hoffnungen in ihn gesetzt!
38
SG Dominik Bahiense de Mello
Wer seine teilweise überragenden Auftritte aus der letzten Saison in Langen
mitverfolgen konnte (42 Punkte gegen Weiden!), dem muß klar geworden sein:
der Junge muß jetzt auch in der BBL Spielzeit bekommen. Hinter McKinney und
Garris wird hoffentlich noch genug Zeit für Megatalent Bahiense de Mello übrig
bleiben.
PF Miroslav Todic
Totgesagte leben länger! In der Vorsaison noch nach Kronberg abgeschoben,
findet sich der oft so ungestüm wirkende Todic zur Überraschung vieler doch
wieder im Skyliners Kader. Bei den vielversprechenden Fortschritten, die er in
der Vorbereitung offenbart hat, könnten durchaus einige Minuten Spielzeit für ihn
rausspringen!
SG Ibrahim Diarra
Routinier und Defensivspezialist. Eigentlich hat sein „Ziehschüler“ Alex King ihn
überholt, doch Diarra hängt noch eine weitere Saison dran. Über die Rolle des
Motivators und der guten Seele des Teams dürfte er aber nicht hinauskommen.
Mögliche Verteilung der Spielzeit
PG CHATFIELD (30 Min.)/Mbemba (5)/McKinney (5)
SG McKINNEY (20)/Garris (15)/de Mello (5)/Diarra (?)
SF REESE (20)/Garris (10)/King (10)
PF JOHNSON (20)/Reese (10)/Bryant (5)/Todic (5)
C BRYANT (30)/Decker (10)
39
Season Preview EnBW Ludwigsburg
(von Lovethatgame)
Meine Gesamteinschätzung… Die 1. Liga:
Diese Saison wird noch ausgeglichener sein, als es die letzte schon war.
Berlin, Köln und Bamberg werden – aufgrund der Möglichkeiten durch den
grösseren Etat und der Kontinuität – für die ersten Plätze gesetzt sein.
Danach werden sich 7 Teams um die Play-off-Plätze streiten.
Es wird spannender als je zuvor, da die Teams durch die geänderte
Ausländerregelung viele „NCAA-Überraschungseier“ eingekauft haben könnten.
Hier werden die Coaches gefragt sein, um aus diesen Könnern ein nachhaltig
starkes Team zu formen.
Die weiteren Play-Off-Aspiranten sind für mich: Oldenburg, Bonn, Leverkusen,
Deutsche Bank Skyliners, Artland Dragons und natürlich die EnBW Ludwigsburg.
Die Überraschung der letzten Saison wird auch nur in der Verfolgergruppe dabei
sein.
Bremerhaven fehlt hier. Ich halte Sakalauskas für einen absoluten Klasse-Mann,
aber der Überraschungseffekt in dieser Saison wird nicht greifen und der X-factor
der letzten Saison - Darren Fenn – konnte nicht adäquat ersetzt werden.
Giessen, Trier, Ulm und Tübingen werden die Saison im Mittelfeld, mit Tendenz
nach oben, abschließen.
Die Abstiegsplätze machen Nürnberg, Paderborn, Karlsruhe und Braunschweig
untereinander aus.
Zielsetzung:
in den beiden Jahren zuvor wurden jeweils die Play-Offs erreicht. Das ist auch
das Saisonziel.
Wenn eine Steigerung auswärts durch die neue Defense-Stärke möglich ist, das
Team verletzungsfrei bleibt und die Heimspielstärke in der guten alten
Rundsporthalle erhalten bleibt, sehe ich - trotz der nun 18 Teilnehmer - sehr
gute Möglichkeiten.
Die grundsolide (schwäbische) finanzielle Basis, die durch das Wirken des 1.
Vorsitzenden Hr. Reil geprägt ist, gibt die wirtschaftliche Sicherheit !
Der geplante Hallenneubau bringt zusätzlich starke Perspektiven im
wirtschaftlichen Bereich für die kommenden Jahre.
Neue Sponsoren/Zukunftsaussichten:
Mann+Hummel, Mercedes AMG, Catering Unternehmen Vernissage.
Mindereinnahmen (durch die begrenzte Kapazität der alt ehrwürdigen
Rundsporthalle) werden aus heutiger Sicht durch den Hallenneubau, der nun
europaweit ausgeschriebenen 5.000 – 6.000er Arena in Ludwigsburg, die
pünktlich zur Saison 2008/2009 fertig gestellt sein soll, in Zukunft keinen
finanziellen Nachteil mehr gegenüber den anderen 1.-Liga-Klubs darstellen.
Damit wird Ludwigsburg endlich einmal wettbewerbsfähig sein. Die Zukunft sieht
sehr gut aus….
Und: sehr wichtig für diesen Traditionsstandort: Die Zukunft in Ludwigsburg !!
und nicht in Stuttgart. Wir werden sehen, was aus den Plänen wird.
Stichwort Kontinuität:
Das war bisher ein Fremdwort in Ludwigsburg. In dieser Saison sehen wir
allerdings 6 erfolgreiche Spieler des letzt jährigen Kaders wieder.
Die Teamleitung hat genau die Spieler gehalten, die durch ihre Einstellung und
Leistung in der letzten Saison überzeugt haben.
40
Das Gerüst: Jerry Green, Nils Mittmann, Gordon Scott, Miljan Goljovic, Justin
Davis, Sascha Kesselring,
Der Kader/Starting Five:
Dieses sehr junge Team hat in dieser Saison ein neues Gesicht und – vor allem
eine neue Grundeinstellung !
Defense ist zum ersten mal das Hauptaugenmerk der Coaches. Weg vom Run
and Gun – Team, das in den letzten Spielzeiten für alle Überraschungen – im
negativen, wie positiven Sinne – gut war. (z.B. Siege gegen Köln, Bamberg und
in den letzten Jahren auch schon
gegen Berlin… und katastrophale Niederlagen in Nürnberg oder Giessen oder die
große Schwäche bei Auswärtsspielen im Norden).
Fans:
Der orangene Dunking Dukes-Fanclub (momentan ca. 130 Mitglieder – weiter
wachsend) ist einer der auffälligsten und beliebtesten Fan-Clubs der Liga.
Die volle (von sehr vielen Basketball-Enthusiasten gefüllte) und sehr laute
Rundsporthölle wird wieder ein wichtiger Faktor für den Erfolg in dieser Saison
sein.
Prognose: Die Schlagworte: schnell, Winnertypen, willensstark, aber die Ruhe in
den entscheidenden Phasen behalten.
Das muss das Ziel sein!
In diesem Jahr haben wir ein sehr junges, individuell starkes, schnell spielendes,
defensebetontes Team, das für einige Überraschungen sorgen wird.
Wenn die (durch den Ausfall von Justin Davis) im Moment zu erwartende
Schwäche unter dem Korb durch Nascimento ausgeglichen werden kann und das
Team in diesem Jahr auch auswärts dagegen halten kann, ist vielleicht sogar das
Halbfinale drin. In der Rundsporthölle wird es für jeden Gegner wieder sehr
schwer !
Ich freue mich vor allem auf die ganzen Süd-Derbys in dieser Saison gegen:
Ulm, Tübingen, Karlsruhe, Bamberg und Giessen und auf eine spannende BBLSaison.
Teamcheck:
Starter:
C Pavel Cukinas, 11.4.83: 2,10m, 103 kg, neu: kommt (ausgeliehen) von
Lietuvos Rytas Vilnius (Litauischer Serienmeister)
Der litauische A2-Nationalspieler ist sehr schnell, hat starke Moves und einen sehr sicheren Wurf
(geniale litauische Schule).
Er wird aus meiner Sicht einer der stärksten Offense-Center dieser Saison und einer der Go-toGuys werden.
In der Defense sicher noch mit Defiziten gegen körperlich starke Gegner. Aufgrund seiner
Beweglichkeit für mich eher ein großer Powerforward, von dem wir auch international in Zukunft
noch sehr viel hören werden !!
PF Nate Harris, 22.01.1983: 2,01m, 102 kg, neu: kommt von der Utah-State
Aggies (NCAA)
„Work hard and enjoy doing it“ das ist das Motto unseres Cowboys aus Utah, der neuen Nr. 4.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, hat er sich seinen Platz in Team erarbeitet ! Sehr stark im LowPost. Geht dahin, wo es weh tut. Ich bin sicher: der macht seinen Job und seine 12-18 Punkte und
4-10 Rebounds pro Spiel.
SF Miljan Goljovic, 27.08.1971: 2,03m, 103 kg
41
Der Routinier. Durch seine starken 3er Qualitäten und seine Erfahrung eine weiterer der Go-toGuys. Hat in den Vorbereitungsspielen noch nicht so recht ins Spiel gefunden. Der ehemalige
Euroleague Top-Scorer kann aber immer für einen Run sorgen, wenn er „on Fire“ ist. Mit seiner
internationalen Erfahrung ist er sehr wichtig für dieses sehr junge Team.
SG Je´Kell Foster, 22.07.1983: 1,90m, 96 kg, neu: kommt von den Ohio State
Buckeyes (NCAA)
Mit Ohio der überraschende Sieger der NCAA Big-Ten-Conference. Ein Winnertyp, der alles gibt.
Hat den Sprung in die NBA im Summercamp der Cleveland Cavaliers nur knapp verpasst. Sehr
abgezockt für sein Alter.
Ansatzlose 3er-Würfe mit über 40% Quote. Richtig cool drauf, mit starkem Zug zum Korb. Schnell
und engagiert in der Defense.
Das wird ein weiterer Überraschungs-Ludwigsburger in dieser Saison, in dieser Liga ! Go-to-Guy
Nr. 4.
PG Jerry Green, 12.02.1980: 1,91m, 90 kg
Jerry ist der Motor und Lenker des Ludwigsburger Spiels. Der Point Guard und verlängerte Arm von
Silvano Poropat. In seinem dritten Jahr in Ludwigsburg wird er sich weiter steigern. Der nächste
Go-to-guy mit sehr starkem Zug zum Korb und hoher Trefferquote aus allen Distanzen.
Für mich auch in dieser Saison wieder einer der stärksten Guards und 1er der Liga !
Bank:
C Justin Davis, 22.04.1981: 2,05m, 105 kg
Der Pechvogel der EnBW. Schon letzte Saison konnte er nur 3 Spiele absolvieren, in denen er
allerdings restlos überzeugt hat. Sehr beweglich, mit einer sehr guten Intuition beim Rebound und
ein Mann, der anpacken kann. Die Knieverletzung, die ihn in der letzten Saison außer Gefecht
gesetzt hat, ist erneut aufgebrochen. Das Team hält trotzdem weiterhin an dem Sunny-Boy aus
Kalifornien fest und weiß, was es an ihm hat. Er hofft, in Dezember wieder fit zu sein und das Team
dann in der heißen Phase unterstützen zu können. Ich hoffe mit den Entscheidenden und Justin
Davis. Er könnte das „Zünglein an der Waage“ in der entscheidenden Phase werden.
C Michel Ferreira do Nascimento, 09.12.1978: 2,08m, 105 kg, neu: kommt vom
tschechischen Meister Nymburk
Ich habe ihn noch nicht spielen sehen. Seine Stats lassen auf einen guten Defense-Back-up-Center
schließen, der genau die Schwäche von Cukinas und den Verlust von Davis ausmerzen kann.
C Sascha Kesselring, 21.03.1985: 2,09m, 115 kg
Zeigte sich in den Vorbereitungsspielen gegenüber der letzten Saison stark verbessert. Wird seine
Garbage-Time bekommen und ist ein wichtiger Faktor im Training.
SF Jason Dourisseau, 07.12.1983: 1,96m, 89 kg, neu: kommt von den Nebraska
Cornhuskers (NCAA)
In einem Defense-Team, der Defense-Spezialist, der aufgrund seiner Athletik und Schnelligkeit
alles von der Position 1-3 oder sogar 4 verteidigen kann. Findet sich immer besser in das Spiel ein.
Ist sehr schnell auf den Beinen und hat auch den Touch für den entscheidenden Dreier. Laut
Silvano Poropat werden seine Gegner - egal auf welcher Position - selten einen solchen
Gegenspieler erlebt haben. Ich freue mich darauf.
SF Nils Mittmann, 10.04.1979: 2,01m, 92 kg
„Nilske“ sein Spitzname - ist der Kapitän und die Kämpfernatur des Teams ! Das Energiebündel,
das den Defense-Schub von der Bank bringt und mit einer guten Wurfquote für die einen oder
anderen wichtigen Punkte sorgt. Sehr wichtig für den Team-Spirit !
SG Gordon Scott, 26.12.1976: 1,94m 92 kg
Die Energie-Spritze von der Bank mit einem starken Dreier-Wurf und Zug zum Korb. Durch diese
starken Situationen hat er in der letzten Saison dem Team oft das MOMENTUM gebracht. Stark in
der Defense und Integrationsfigur in Ludwigsburg, wo er schon in der Regionalliga mit für den
Aufstieg in die 2. Liga gesorgt hat.
42
SG Sascha Zdravkovic, 30.06.76: 1,94m, 97 kg, neu: kommt vom MTV
Stuttgart, 2. Liga
Radi ist eine Kämpfernatur mit einer Menge Erfahrung, der schon 1.Liga u.a. in Giessen und
Bamberg gespielt hat. Er wird die wichtige Entlastung für den Aufbau sein und ist ein starker
Defense-Player.
PG Achmadschah Zazai, 05.12.1986: 1,77m, 64 kg, neu: kommt von der SG
Braunschweig
„Mali“ ist deutscher U20-Nationalspieler. Er spielt mit einer Doppellizenz auch bei der BSG
Ludwigsburg.
Trainer Team:
Silvano Poropat und Neu – Co. Benjamin Tokmadzic
Silvano Poropat (nach der Rettung vor dem Abstieg 2004) in seinem 2 1/2 Bundesligajahr als
Headcoach, konnte in den letzten beiden Jahren mit dem Erreichen der Play-offs und
überraschenden Ergebnissen Erfolge feiern. Für Überraschungen war die EnBW immer gut.
Wichtig wird es nun sein, Kontinuität und Ausdauer in das Spiel des Teams einzubringen. Nur wer
eine ganze Saison lang stark spielen und dies auch auswärts zeigen kann, hat Aussicht auf
dauerhaften Erfolg.
Sehr wichtig wird es sein, diesem relativ jungen Team Sicherheit zu geben.
Benjamin Tokmadzic ist langjähriger Jugendtrainer der BSG – Ludwigsburg und u.a. Deutscher
Meister der U20 geworden.
Er kennt Silvano Poropat schon aus der Regionalligazeit, als sie auch ein Trainergespann gebildet
haben. Die Chemie stimmt !
43
Season Preview EWE Baskets Oldenburg
(von Matzelino 1206)
Beck-Männer endlich bereit zum Durchstarten?
Mit Athletik und Show ans Ziel der Träume
Don Beck stammt aus New York City, der Stadt, die niemals schläft. Schlaflose
Nächte dürfte dem exzentrischen Übungsleiter mit dem Hang zur
Selbstinszenierung auch das Abschneiden seiner EWE Baskets Oldenburg in den
vergangenen Jahren gemacht haben. Zu oft galt die Mannschaft als
Geheimfavorit, zu oft ging gen Saisonfinale die Puste aus. Nun hat Beck keine
Ausreden mehr. Mit einer auf dem Papier gewiss nicht schlechteren Armee als in
der abgelaufenen Kampagne zieht der 43-Jährige in die Schlacht.
Verlassen haben die Stadt in Niedersachsen diverse Problemfälle. Point Guard
Kristaps Valters zum Beispiel. Der junge Lette war oft zu schnell für sich selbst
und kannte als Tempo nur Vollgas, bekam zur Belohnung aber immerhin einen
Kontrakt in Italiens Serie A. LaVell Blanchard, dessen Extraklasse dem
Oldenburger Publikum aufgrund ständiger Verletzungen weitgehend verborgen
blieb. Bill Edwards, der zu oft enttäuschende Dollarschein. David Dixon und
Wilbur Johnson, zwei Big Men, die man vermissen wird, auch wenn der klobige
Dick-son die Erwartungen nach seiner tollen Spielzeit in der Türkei nicht ganz
erfüllte. Dazu Bogdan Popescu, Oldie Charlie Brown und Paul Burke – Abteilung
verkraftbar.
Die Geschicke lenken soll künftig Carl Krauser. Mit dem aus der New Yorker
Bronx stammenden ehemaligen Boxer sicherte sich Don Beck ein echtes Juwel
der amerikanischen College-Szene und vermutlich einen neuen Publikumsliebling.
Krauser ist ein Fighter mit immensem Drang zum Korb, der über ein gutes Auge
für den Mitspieler verfügt. Die NBA mochte seinen Wurf nicht, obwohl die Quoten
annehmbar sind. Und niemand im Oberhaus kann so böse dreinschauen… (wer’s
nicht glaubt: http://www.nbadraft.net/profiles/carlkrauser.asp ) Krausers Backup
gibt Heiko Schaffartzik. In der Vorbereitung präsentierte sich der ehemalige
„Betäubungsmittel-Experte“ weiterentwickelt und für einige Wahnsinnsdreier vom
Parkplatz ist er ohnehin stets zu haben. Bei SellByTel Nürnberg sammelte der
Berliner wertvolle Starterminuten ein. Die SG-Position bekleidet ein
Aushängeschild der BBL: Tyron McCoy. Der mittlerweile 33-jährige Klassespieler
ist länger vor Ort als sein Coach und nimmt die unumstrittene Führungsrolle im
Team ein. Von Altersschwäche scheint er weit entfernt; Abend für Abend liefert
er amtliche Zahlen und wenn die Schussuhr ausläuft, sollte er den Ball
bekommen. Dan Grunfeld, ein waschechter Scharfschütze, dessen verkorkste
Senior-Season bei Eliteuni Stanford den Preis drückte, gibt ihm Rückendeckung.
Diverse heiße Händchen in den Preseason-Auftritten lassen bei Grunfeld auf eine
Leistungsexplosion hoffen. Rückkehrer Terry Black sorgt auf der Drei für
Highlight-Filme – und für Magenschmerzen bei allerhand Wurfbewegungen. Black
fehlen Fundamentals und Reichweite, aber in punkto Sprunggewalt regiert er
nach wie vor die Spielklasse. Ein Protagonist der Saison 06/07 könnte Desmond
Penigar werden. Letztes Jahr noch dauerverletzt, aber mit bärenstarken Playoffs, bietet sich dem vielseitigen und athletischen Amerikaner nun die
Gelegenheit, sein wahres Leistungsvermögen abzurufen.
44
Unter den Brettern versammelte Beck sehr unterschiedliche Akteure. Shotblocker
D’Or Fischer galt einst als eines der größten Center-Talente in den Staaten,
bevor er sich entschloss, phlegmatisch zu werden und in allerlei Schwierigkeiten
zu geraten. 2,11m lang und hochveranlagt ist er noch immer, seine Zahlen
zuletzt bei West Virginia verursachten allerdings kein Herzrasen. Man darf
gespannt sein, was der Don dem Herrn aus Gold – so die Übersetzung seines
Vornamens – entlocken kann. Bei Ajmal Basit dagegen weiß man, was man
bekommt: Präsenz in der Zone, durchschwingende Korbanlagen, wildes
Gestikulieren und vergebene Freiwürfe. Zu einem Spitzencenter von
internationalem Format hat sich das Muskelpaket aus Brooklyn nie gemausert. Er
polarisiert wie kaum ein anderer und die EWE Baskets dürften seiner
Anwesenheit sowohl einige Siege, als auch einige Pleiten verdanken. Daniel
Strauch komplettiert den Frontcourt. Er verfügt über ein erstaunliches Händchen
von außen, ist aber zu soft für die raue Welt unter Ringniveau.
Spaß machen werden die Springer und Flieger aus Oldenburg. Für Don Beck
bleibt zu hoffen, dass die eigenen Fans meistens zuletzt lachen.
Prognose: Sicheres Play-off-Team; Platz 4-7.
45
Season Preview Gießen 46ers
(von Martin Vogel)
Nicht mehr viel ist in Gießen noch so wie nach dem Ende der letzten Saison. Die
Osthalle ist inzwischen eine Baustelle im Endstadium und hat von außen mit der
alten Schulturnhalle nichts mehr gemeinsam, bis auf zwei Spieler wurde der
Kader komplett umgekrempelt und auch beim Team abseits des Parketts rotierte
das Personalkarussell. Die Anhänger des fünfmaligen Deutschen Meisters haben
vor der neuen Saison also eine Wundertüte vor sich und sind zum Zerreißen
gespannt, was wohl darin sein mag.
Zuerst einmal die Halle. Der Ausbau, der nicht immer ganz planmäßig verlief, soll
nun doch bis zum Ende des Jahres komplett abgeschlossen sein, so dass die
Osthalle Platz für über 4000 Zuschauer bietet. Das Gastronomieangebot wurde
komplett erneuert, das äußere Erscheinungsbild lässt nur noch die Eingeweihten
wissen, dass es sich bei der Halle nicht um einen kompletten Neubau handelt.
Trotzdem hoffen die Fans, das zumindest innen das alte Osthallen-Feeling
geblieben ist, neuer VIP-Raum hin oder her. Beantworten kann man diese Frage
wohl erst ab dem dritten oder vierten Heimspiel, wenn die Arbeiten an der Halle
endgültig beendet sein werden.
Zu den Fragen bezüglich der Halle gesellen sich die Fragen bezüglich derer, die
darin nun ihren neuen Arbeitsplatz haben. Der Kader besteht aus vielen
Neuzugängen, von denen fast alle Fragezeichen hinter ihren Namen stehen
haben. Ist Roessler wieder auf dem Niveau von vor seiner Verletzung oder bleibt
er eine launische Diva? Platzt bei Cubrilo der Knoten? Was ist Moore, der MVP
der schwachen portugiesischen Liga, wirklich wert? Kann Trotter, frisch vom
College, das Team führen? Ist Taylor, der bis jetzt nur in der zweiten Liga
überzeugt hat, gut genug für die BBL? Kann Maras wieder an die Leistungen aus
der BBL anknüpfen oder bleibt er auf dem niedrigen Niveau seines SpanienAbenteuers? Was kann Kalve wirklich? Manche der Fragen sind nach der
Vorbereitung schon weitestgehend beantwortet, doch einige blieben bis nach den
ersten Saisonspielen offen. Deutlich wird allerdings die starke defensive
Ausrichtung der Mittelhessen dieses Jahr, nur zwei Teams schafften es, in der
Vorbereitung mehr als 70 Punkte gegen die Gießener zu erzielen.
Zumindest beim Headcoach haben sich alle Fragen bereits in der Sommerpause
erledigt. Nachdem viele ihn schon bei Ligakonkurrenten gesehen haben entschied
sich Stefan Koch doch für eine Verlängerung seines Vertrages in Gießen. Somit
stellt sich einer der besten Trainer der Liga ein weiteres mal der Herausforderung
mit einem relativ geringen Etat eine Mannschaft zusammenzustellen, deren
Saisonziel in erster Linie der Klassenerhalt ist. Unterstützt wird er dabei nicht
mehr von Thorsten Leibenath. Der Mann, der in den vergangenen sechs Jahren
vier Trainern an der Seitenlinie assistiert hatte (Joe Whelton, Chris Finch, Armin
Andres und Stefan Koch) entschied sich dafür, ein Angebot als Headcoach des
britischen Erstligisten Scottish Rocks anzunehmen. Für ihn steht nun mit Gerald
Wasshuber ein 30-jähriger Österreicher an der Seitenlinie, der bereits viel
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Erfahrung und einige Erfolge im Jugendbereich mit dem Jugendkonzept in
Karpfenberg sammeln konnte.
Auch im Management gab es einen Wechsel. Christian Maruschka wechselte nach
sechs Jahren in Diensten der 46ers als Einkaufsleiter zu einem
Systembauunternehmen. Für ihn kam mit Christoph Berndt ein „Rookie“, frisch
von der Universität. Der 25-jährige steht damit in der Tradition anderer
Jungmanager wie Robert Mayer (ALBA Berlin) oder eben auch Christian
Maruschka, die ebenfalls ohne viel Erfahrung ihren Posten beim Traditionsteam
antraten.
Prognose: Das Saisonziel Klassenerhalt sollte frühzeitig gesichert werden, eine
Playoffteilnahme ist kein Muss, aber würde selbstverständlich von allen
Beteiligten gerne in Kauf genommen, denn vier Jahrzehnte nach der zweiten
Meisterschaft der Gießener würde jeder Basketball-Fan im Umkreis gerne wieder
Zuwachs im Trophäenschrank sehen. Bei den Gießenern, die in ihre 40.
Bundesligasaison gehen und als einziges Team ununterbrochen dem Oberhaus
des Deutschen Basketballs angehören, ist also Spannung garantiert…
Teamcheck:
Starter:
Obie Trotter - #12 – PG – 186 cm – 82 kg – 22 Jahre – Letztes Team: Alabama
A&M (NCAA / USA)
Mit Obie Trotter haben die 46ers ihren neuen Point Guard, der frisch vom College kommt. Trotter
ist schnell, mit sicherem Ballvortrag und ordentlichem Auge für seine Mitspieler. Er besitzt einen
guten Schuss von außen und zieht für seine Größe gut zum Korb. Defensiv besticht er durch seine
schnellen Hände, die ihm oftmals leichte Steals einbringen. Für seine Größe reboundet er sehr gut,
was nicht zu letzt seiner guten Sprungkraft zu verdanken ist. Ab und an leistet sich Trotter
allerdings noch zu viele Turnover, durch Fehlpässe, was aber in der Vorbereitung ganz normal sein
dürfte. Er ist im System
von Stefan Koch nicht unbedingt als großer Scorer gedacht, kann diese Rolle bei Bedarf aber auch
übernehmen. Es wird spannend, wie er bei den Fans als Gavel-Nachfolger ankommt.
Ernests Kalve - #9 – SG/SF – 200 cm – 94 kg – 19 Jahre – Letztes Team:
Benetton Treviso (ITA)
Eines der Toptalente in Europa, wird es spannend sein zu sehen, ob Kalve diesem Ruf gerecht
werden kann. Nachdem er sich stark bei der U20-EM präsentiert hat verletzte sich Kalve bei einem
Vorbereitungsspiel mit der lettischen A-Nationalmannschaft am Meniskus und konnte in der
Vorbereitung noch nicht für die 46ers auflaufen. Die Statistiken der Europameisterschaft lesen sich
mit 20.6 PPG und 6.0 RPG allerdings sehr vielversprechend. Der Flügelspieler, der für ein Jahr vom
italienischen Topteam aus Treviso ausgeliehen wurde, soll in Gießen Spielzeit sammeln und
versuchen, sich in der BBL gegen gestandene Spieler durchzusetzen. Stefan Koch sieht in ihm
einen „Scorertyp und einen deutlich überdurchschnittlicher Athlet, der mit einem guten
Dreipunktewurf und einem guten Körper ausgestattet ist“
Rouven Roessler - #33 – SG/SF – 198 cm – 97 kg – 25 Jahre – Letztes Team:
BG Karlsruhe
Bei vielen überwog die Skepsis als Rouven Roessler als einer der ersten Neuzugänge bei den 46ers
vorgestellt wurde. Der Wechsel, der sich bereits lange abzeichnete, erschien zu vielen als Risiko.
Und das obwohl Roessler als athletisch gilt, ausgestattet mit einem guten Wurf, der ein großes
Arsenal an Offensivwaffen besitzt. Die beiden letzten, verletzungsgeplagten, Jahre in Karlsruhe
hinterließen bei vielen ein anderes Bild. Doch die mit Abstand besten Statistiken seiner Karriere
legte Roessler unter Stefan Koch in Karlsruhe auf – kein Wunder, dass der Coach auch einer der
Hauptgründe für den Wechsel nach Gießen war. In den Vorbereitungsspielen präsentierte Roessler
sich sehr gut, zeigte fast durchweg eine gute Wurfauswahl und verteidigte, zur Überraschung
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vieler, ebenfalls gut. Wenn er wieder an das Niveau anknüpfen kann, was er unter Koch bereits
erreicht hatte, könnte er dieses Jahr der beste deutsche Spieler in der BBL werden.
Reggie Moore - #44 – PF/SF – 203 cm – 108 kg – 25 Jahre – Letztes Team:
Belenenses Montepio Lusifor (POR)
Reggie Moore, neuer Starter auf der 4, wurde letztes Jahr in Portugal zum wertvollsten Spieler
gewählt. Dass das alleine noch nichts heißen muss, zeigte Carlos Andrade letztes Jahr in Frankfurt,
doch Moore zeigte in den Vorbereitungsspielen, dass er in Gießen wohl zum neuen Go-To-Guy wird.
Sein Passspiel ist allerdings noch verbesserungswürdig. Moore wirkt wie eine kräftigere Version von
Terdenge, ebenso ausgestattet mit einem sicheren Mitteldistanzwurf, guten Bewegungen in
Korbnähe und der Fähigkeit, auch von jenseits der Dreierlinie sicher den Ball zu versenken. Er
reboundet ordentlich, muss aber aufpassen, da er ab und an in Foulprobleme gerät. Er selbst sagt
„I’m a talker“, was ihm bei manchen Schiedsrichtern Probleme einbringen könnte. Die Teams in der
BBL werden sich trotzdem auf einen starken Scorer auf der 4 bei Gießen einstellen müssen.
Robert Maras - #13 – C – 215 cm – 119 kg – 27 Jahre – Letztes Team: Aqua
Palma Magica (LEB / ESP)
Der ehemalige Staatsfeind Nummer Eins räumt nun unter den eigenen Körben auf. Der ANationalspieler will wieder Fuß fassen in der BBL. In den Tests bewies er seine Fähigkeiten beim
Rebound und beim Passen, bevor er durch einen Magen-Darm-Virus geschwächt wurde. Er kann
am Brett oder aus der Mitteldistanz scoren, passt gut aus der Zone heraus und reboundet gut.
Seine Fähigkeiten als Führungs- und Teamspieler sind für jeden zu erkennen, er präsentiert sich als
Leitwolf des Gießener Teams. Wenn er verletzungsfrei bleibt, sollte er schnell wieder einer der
besten BBL-Center sein. Auch wenn bis jetzt alles glatt lief, spannend könnte das Verhältnis
zwischen ihm und den Fans werden, wenn es mal nicht so läuft.
Bank:
Brian Snider - #4 – PG/SG – 195 cm – 97 kg – 23 Jahre – Letztes Team: Holland
Blast (IBL / USA)
Snider ist ein Spieler, der dank seiner Größe in der Lage ist, die Positionen 1, 2 und 3 zu spielen,
vorwiegend aber als Backup-Point Guard zum Einsatz kommen wird. Durch seine Größe ist er ein
sehr guter Rebounder für seine Position, was er auch in den Testspielen vor der Saison bewies. Der
Linkshänder verfügt über einen ordentlichen Ballvortrag, besitzt aber keinen wirklich konstanten
Schuss von außen oder aus der Mitteldistanz, sondern macht seine Punkte am Brett. Seine Defense
ist gut, wenngleich nicht überragend. Ab und an neigt er dazu, sich fest zudribbeln. Trotzdem ist er
eine gute Ergänzung im Backcourt zum agilen Ronnie Taylor, mit dem er aufgrund seiner Größe in
der Verteidigung wohl öfters den Gegenspieler tauschen wird.
Ronald Taylor - #23 – PG/SG – 185 cm – 86 kg – 25 Jahre – Letztes Team: Jena
(2.Liga Süd)
Mit hervorragenden Statistiken aus der zweiten Liga gekommen, muss Taylor sich nun
wahrscheinlich an das Leben eines Backups gewöhnen. Ein guter Verteidiger, ausgestattet mit
einem starken Zug zum Korb, der gerne in spektakulären Dunks endet, und einem guten
Distanzwurf, ist Taylor ein Spieler, der mit 10 cm mehr an Körpergröße für Gießen unbezahlbar
wäre. In der Vorbereitung zeigte er sich als Spieler, der bereit ist Verantwortung zu übernehmen
und stellte mehrfach unter Beweis, dass sein Schuss umso besser wird, desto weniger Sekunden
auf der Uhr sind. Manchmal überdreht er etwas, insgesamt wird er aber wohl der Backup werden,
der am meisten Spielzeit erhalten wird und unter Umständen auch öfters in der Starting Five
stehen wird.
Aleksandar Cubrilo - #8 – SF/PF – 207 cm – 103 kg – 30 Jahre – Letztes Team:
Radnicki Belgrad (SER)
Die Stationen seiner Karriere klingen nicht unbedingt nach „Backup in Gießen“. Jugoslawischer
Meister mit Partizan Belgrad, jugoslawischer Nationalspieler, Defensive Player of the Year 2000 in
Jugoslawien – irgendwo muss es einen Haken geben, damit ein solcher Spieler in Gießen anheuert.
Cubrilo kam nach einem Kreuzbandriss nie wieder richtig in Gang, sieht Gießen als letzte Chance.
Hochtalentiert, besitzt er einen guten Schuss aus der Mitteldistanz, trifft sehr gut von außen und
zieht ordentlich zum Korb. Defensiv ebenfalls sehr gut, mit perfekter Fußarbeit ausgestattet und in
der Lage, von der 3 bis zur 5 alles zu verteidigen. Wenn er in Gießen wieder in Gang kommt,
besitzen die 46ers auf dem Flügel eine Allzweckwaffe und ein wandelndes Missmatch. Wenn nicht,
könnte hier ein Problem für die 46ers liegen.
48
Gerrit Terdenge - #7 – PF/C – 205 cm – 104 kg – 30 Jahre – Letztes Team:
Mellila (LEB / ESP)
Der deutsche Nationalspieler geht in seine vierte Saison in Mittelhessen. Nachdem er in den ersten
Monaten nicht so richtig in Gang kommen wollte, fand er in den Playoffs 04/05 seine Form wieder
und bewies sein Talent im rot-weißen -Dress der Gießener. Ausgestattet mit einem weichen
Händchen und Range bis hinter die 6,25-Meter-Linie, reboundet und verteidigt Terdenge gut. Er ist
„the whole package“, der Mann, der alles kann, sei es den Dreier versenken oder über Bill Edwards
rückwärts dunken. Manchmal lässt er sich aber zu leicht wegdrücken. Nur selten gibt es bei ihm
Tage, wo ihm gar nichts gelingen mag, auch wenn er kein großer Scorer ist. Kann auch jederzeit
starten, ist Ligaweit wohl einer der besten Backups auf der 4 und insgesamt.
Flo Hartenstein - #54 – C – 206 cm – 130 kg – 29 Jahre – Letztes Team: Oregon
(NCAA / USA)
Für viele in der Liga ist er der Antibasketballer schlechthin. Doch der Kapitän der 46ers, der in
seine sechste Saison für Gießen geht, hat mehr zu bieten als einen gewöhnungsbedürftigen
Freiwurf. Ein guter Verteidiger, ist Hartenstein für seine Größe und Gewicht sehr schnell und ein
guter Rebounder, was Werte von 8.5 Rebounds pro 40 Minuten unterstreichen. Seine Behäbigkeit,
ebenso wie seine hohe Foulbelastung, die ihn in seinen Minuten limitiert, werden wohl nicht so
schnell abzustellen sein. Trotzdem kam Hartenstein, wie jedes Jahr, verbessert aus der
Sommerpause und bereitete Bonns John Bowler beim Turnier in Bad Neuenahr einige Probleme (11
Punkte bei 100% Feldwurfquote). Er macht viele kleine Dinge, die nicht im Statistikbogen
auftauchen, murrt nicht über seine Rolle und ist, trotz seiner offensiven Limitierung, ein guter
Backup.
Die Doppellizenzler:
Marco Buljevic - #10 – SG – 194 cm – 83 kg – 19 Jahre – Letztes Team: Ehingen
(2. Liga Süd)
Mit Marco Buljevic konnten die 46ers eines der größten deutschen Talente für drei Jahre nach
Mittelhessen holen. Der Absolvent der Urspringschule wird im ersten Jahr den Großteil seiner Zeit
bei Kooperationspartner TV Lich in der 2. Liga verbringen, bewies allerdings in der Vorbereitung,
dass er auch durchaus ab und an in Gießen eingesetzt werden kann. Er besitzt einen ordentlichen
Distanzwurf, muss aber für die BBL noch an einigen Aspekten seines Spiels arbeiten und für den
Zug zum Korb an Masse zulegen. Den Willen und die Arbeitseinstellung dafür bringt Buljevic auf
jeden Fall mit.
Anton Kazarnovski - #21 – PF – 205 cm – 100 kg – 21 Jahre – Letztes Team:
Hapoel Holon (ISR)
Ebenfalls bei Lich und Gießen kann Anton Kazarnovski zum Einsatz kommen. Der junge Israeli,
dessen Bruder Avi bei Chemnitz in der 2. Liga spielt, kommt aus dem Jugendprogramm des
israelischen Abonnementsmeisters Maccabi Tel Aviv, durchlief alle Jugendnationalmannschaften
Israels und zeigte 2005 bei der U20-EM mit 12.6 PPG und 6.6 RPG gute Leistungen. Er muss noch
stark an seinem Spiel unter dem Korb arbeiten, um in der BBL mithalten zu können, da er sich
momentan noch zu sehr auf seinen Schuss von außen verlässt.
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(obere Reihe: Co-Trainer Gerald Wasshuber, Reggie Moore, Ernests Kalve, Brian Snider ,Rouven Roessler,
Headcoach Stefan Koch. Mittlere Reihe: Aleksandar Cubrilo, Gerrit Terdenge, Florian Hartenstein, Robert Maras.
Untere Reihe: Ronnie Taylor, Obie Trotter, Marco Buljevic, jeweils von links nach rechts)
50
Season Preview RheinEnergie Köln
(von Moritz Schäffer aka GruenerPunktFan)
Der 06.06.06 wird als historisches Datum in die Basketball-Geschichte von
RheinEnergie Köln eingehen. Nach zwei Pokalsiegen (2004 und 2005) in Folge
wurde eine starke Saison mit dem Titel des deutschen Meisters an diesem Tag
gekrönt. Dabei wurde dies zum ersten Mal in der fünfjährigen
Erstligazugehörigkeit nicht vor der Saison als offizielles Ziel bekannt gegeben.
Das Team war das jüngste der Bundesliga, und auch Headcoach Sasa Obradovic
war noch ein „Rookie“ an der Seitenlinie. Nun wird diesem Beispiel gefolgt, und
von der Meisterschaft ist wenig zu hören in Köln. Zum einen wird bei der
Vereinsleitung ein anderes Projekt in diesem Jahr im Vordergrund stehen: Eine
neue Halle ist geplant, die in Mühlheim auf der anderen Rheinseite errichtet
werden soll, und zu Beginn der nächsten Saison als neue Spielstätte vorgestellt
werden soll.
Zum anderen ist unklar ob der Kader solch hohen Ansprüchen gerecht werden
kann. Mit Glen McGowan (zu Galatasaray) und Michael-Hakim Jordan (nach
Cantu) verließen wichtige Säulen der letzten Saison den Verein. Während
McGowan regelmäßig die meisten Punkte seines Teams erzielte, konnte Jordan
mit genialen Pässen überzeugen. Und als ob das nicht schon genug wäre,
müssen die Fans nun auch noch auf ihren Liebling, der außerdem zu Kölns
Topscorer in den BBL-Finals gegen ALBA Berlin avanciert war, Titus Ivory
verzichten, den es nach Litauen zu Vilnius zog. Neben den weiteren Abgängen
(Vucurovic, Zimmer, Milovic) konnte der Kader jedoch beisammen gehalten
werden, und wichtige Stützen wie Aleksander Nadjfeji und Immanuel McElroy
bleiben der Mannschaft erhalten.
Auf der Aufbau Position entschieden sich Trainer Obradovic und Sportdirektor
Stephan Baeck für neue Wege und verpflichteten den Ex-Bamberger Demond
Mallet, der auf Grund seiner Spielweise von vielen eher auf der Shooting Guard
Position gesehen wird. Er konnte letztes Jahr bereits auf höchster Ebene in der
Euroleague überzeugen. Trotz seines zweiten Kreuzbandrisses, den er sich vor
Beginn der Playoffs zugezogen hatte, konnte er fast die ganze Vorbereitung
absolvieren und überzeugte auch in Testspielen, bei denen er seinen „neuen Job“
als Aufbau solide meisterte und viele Assists verteilen konnte.
Nach einer Aussage von Stephan Baeck steht Köln, dank der erstmaligen
Euroleague Teilnahme, diese Saison ein „ganz neues Klientel von Spielern zur
Auswahl“. Diese Beschreibung trifft am ehesten auf Marcus Faison zu. Der USAmerikaner war einer der großen Stars der belgischen Liga und konnte dort mit
Charleroi viele Titel gewinnen. Nachdem er letzte Saison auf Grund eines
Kreuzbandrisses lange aussetzten musste, suchte er dieses Jahr nach einer
neuen Herausforderung und erfüllte sich seinen Wunsch in der Euroleague zu
spielen. Faison ist sehr vielseitig und kann auf allen drei kleinen Positionen
auflaufen. Er ist ein exzellenter Schütze von jenseits der 6,25m und aus der
Mitteldistanz, was er in der Vorbereitung eindrucksvoll beweisen konnte (unter
anderem 23 Punkte gegen Bamberg). Auch ALBA Berlin durfte bereits
Bekanntschaft mit ihm machen, als er ihnen vor einiger Zeit in einem Uleb-Cup
Spiel 36 Punkte einschenkte.
Ronald Burrell kommt vom französischen Zweitligisten Levallois und stellt die
große Unbekannte im Team von RheinEnergie Köln dar. In Frankreich lieferte er
sehr gute Zahlen ab, fraglich jedoch, ob er dies auch in der BBL schaffen wird
51
und so McGowan ersetzten kann. Sein Distanzwurf ist als deutlich schwächer
einzuschätzen als der des in die Türkei abgewanderten Amerikaners. Dafür sollen
sich Burrells Stärken vor allem beim Rebound hervor tun.
Neben diesen drei Spielern werden die Youngsters Tibor Pleiß, Davis Martens
(beide aus der eigenen Jugend) und Stephan Carduck (aus Rhöndorf) das Team
für 2006/2007 komplettieren.
Das Team ist also insgesamt ein ähnlich strukturiertes wie im letzten Jahr. Auf
den großen und breiten Centerspieler wurde auch diesmal wieder verzichtet. Im
Kontrast zu den meisten anderen Bundesligisten, allen voran Berlin und
Bamberg, die auf der Fünf personell ordentlich aufgerüstet haben. Trainer
Obradovic und sein „Lehrmeister“, der erfahrene Assistant Coach Drasko
Prodanovic, jedoch ziehen das schnelle dem langsamen Spiel vor und bauen auch
in der kommenden Saison auf den schnellen und athletischen Center Marcin
Gortat, der sich in der NBA Summerleague stark präsentierte (11,0 PPG). Dabei
wird in Kauf genommen, dass man eventuell in der Defensive einen Jovo
Stanojevic oder Darren Fenn nicht komplett ausschalten wird können . Auf dem
Flügel ist die Defensive dafür um so stärker aufgestellt. Immanuel McElroy zählt
zu den besten Verteidigern der Liga und auch die beiden Neuzugänge Faison und
Mallet stehen ihm da in nicht Vielem nach. Viele Kölner Systeme werden auch in
der neuen Saison wieder über die Brettspieler, natürlich vor allem Aleksander
Nadjfeji, laufen. Außerdem wird dieses Jahr mehr auf die Schützen von der
Dreierlinie gebaut. Nachdem dort im letzten Jahr bis auf Ivory eher wenig
Zuverlässigkeit zu finden war, werden bald Mallet, Faison und Slijvancanin von
„Downtown“ für die wichtigen Punkte zuständig sein. Wurden letztes Jahr noch
die zweitwenigsten Dreier der ganzen Liga genommen, soll sich das nun ändern.
Das wird erwartungsgemäß jedoch die einzige Umstellung im System sein.
Gemäß dem Motto „Never change a winning Team“ wird sich von der Spielanlage
her also nicht allzu viel verändern: Hart verteidigen und schnell nach vorne!
Neben der Bundesliga wird sich das Team außerdem zum ersten Mal in der
höchsten europäischen Spielklasse präsentieren. In einer Gruppe mit TAU
Ceramica, Olympiacos, Efes Pilsen, Dynamo Moskau, Le Mans Sarthe, Prokom
Tefl und Climamio Bologna ist Köln klarer Außenseiter. Die Euroleague sei „vor
allem eine Herausforderung“ so Sasa Obradovic und man wolle zeigen, dass man
mitspielen kann. Das Weiterkommen ist aber nicht als erklärtes Ziel angesetzt
worden, und mit ein paar Siegen wären wahrscheinlich die Meisten zufrieden. Da
der heimische Energy Dome eine zu geringe Zuschauer Kapazität für die
Euroleague aufweist und die Kölnarena belegt sein wird, muss die Mannschaft in
die Düsseldorfer Philips Halle (etwas über 7000 Plätze) ausweichen. Dort werden
die Zuschauer mit zum Beispiel Luis Scola, Arvydas Macijauskas, Sofoklis
Schortsianitis und Zoran Planinic einige der besten Spieler in Europa zu Gesicht
bekommen.
Das Tagesgeschäft bleibt jedoch auch dieses Jahr wieder die Bundesliga, in der
Köln mittelfristig zum Zentrum des deutschen Basketballs werden soll, so die
Ziele des Trainers.
Und wer weiß, wenn der Teamgeist und das „Wir Gefühl“, das Köln im letzten
Jahr auszeichnete, sowie die Mentalität nie aufzugeben wieder so zu Stande
kommen, kann auch die Saison 2006/2007 mit einem weiteren historischen
Datum für die Kölner enden.
Prognose: Die Saison 2006/2007 stellt in jedem Fall eine sehr große
Herausforderung dar. Die Meisterschaft kam im Prinzip ein Jahr zu früh. Denn
erst jetzt wird in Köln an der Infrastruktur gearbeitet, die einen dauerhaften
Aufenthalt an der Spitze Deutschlands und in der Euroleague erlaubt: Der Bau
52
einer neuen Halle. Der Umzug nach Düsseldorf ist eine Übergangslösung, die die
Euroleague -Teilnahme ermöglichen soll. Der Kader ist in etwa genau so stark
einzuschätzen, wie im letztem Jahr. Drei Leistungsträger gingen, drei
Leistungsträger kamen. Während dieser Wechsel auf mancher Position eine
Verstärkung bedeuten könnte (Faison für Ivory) so ist er auf anderer eine
Schwächung (Burrell für McGowan). Jedoch konnten im Gegensatz dazu sowohl
Bamberg als auch Berlin ihre Mannschaften beeindruckend aufrüsten und gehen
als Favoriten in die neue Saison. Die Außenseiter-Rolle hatte RheinEnergie Köln
aber bereits im letzten Jahr inne, und auch in der Vorbereitung konnte bei Siegen
gegen Bamberg (Europe Big 4 in Krefeld) und Berlin (BBL Champions Cup)
bewiesen werden, dass Köln sich nicht zu verstecken braucht.
Der Heimvorteil in der ersten Playoff Runde sollte kaum zu nehmen sein. Wenn
dann der Teamgeist vergangenen Jahres wieder hergestellt wird, und Obradovics
Taktik, ohne klassischen Powercenter aufgeht, können auch die Playoffs wieder
sehr erfolgreich werden.
Platz 1-3
Teamcheck
Starter:
PG Demond Mallet (USA, 28 Jahre, 185cm)
Nachdem er die Playoffs der letzten Saison mit Bamberg wegen eines Kreuzbandrisses verpasst
hatte, wechselte der Amerikaner nach Köln wo er überraschend die gesamte Vorbereitung
mitmachen konnte. Mallet gehört seit Jahren zu den besten Scorern der Liga. Er kann seinen
eigenen Schuss kreieren, ist schnell und kann auch dank seines starken Ballhandlings penetrieren.
Dazu ist er zuverlässig in der Defense, hat jedoch manchmal gegen größere Gegner Probleme. Er
muss sich außerdem in Köln an seinen neuen „Vollzeitjob“ als Aufbau gewöhnen. Zusammen mit
Faison und McElroy kann er ein Trio formen, welches in der BBL Seinesgleichen sucht.
SG Marcus Faison (USA, 28 Jahre, 195cm)
Der Neuzugang hat ehrgeizige Ziele: „ich bin hier um die Meisterschaft zu verteidigen“, so der
Amerikaner. Hohe Ziele, bei denen er der Mannschaft durch seine Offensiv –Stärke helfen will.
Jahrelang war Faison einer der Stars in der belgischen Liga, musste letzte Saison aber nach einem
Kreuzbandriss lange pausieren. Seine größtes Talent ist der Distanzwurf aus allen Lagen. Dazu ist
er ein solider Verteidiger und für seine Position ein guter Rebounder.
SF Immanuel McElroy (USA, 26 Jahre, 194cm)
Der amtierende BBL –Finals MVP ist für Viele der schnellste Spieler der Bundesliga. Der Swingman
ist stark im Fastbreak und der beste Verteidiger der Kölner (zweiter Platz bei der Wahl zum
Verteidiger des Jahres 2005/2006). Er legt regelmäßig den besten Offensiv –Forward oder Guard
des Gegners an Ketten. Superstark beim Rebound, vor allem in der Offensive. An Auszeichnungen
mangelt es dem BBL Allstar 2005 auch nicht. So wurde er unter anderem ins All BBL Team 2006
gewählt und war „Rookie of the Year“ in der CBA. Seine einzige Schwäche ist der Wurf, der sich
aber in den letzten beiden Jahren stetig verbessert hat. So war es keine Überraschung, dass seine
Vertragsverlängerung oberste Priorität beim Vorstand genoss, und bereits vor Abschluss der letzten
Spielzeit über die Bühne gebracht wurde.
PF Aleksander Nadjfeji (Serbien, 29 Jahre, 203cm)
Der Kapitän der Mannschaft ist seit Jahren ein fester Bestandteil der BBL und mehrfacher BBL
Allstar. Der Serbe ist der Begriff der Vielseitigkeit. Er hat am Brett unzählige Moves im Repertoire
und vernascht so fast jeden Gegner. Er kann passen, verteidigen und obwohl sein Wurf nicht seine
große Stärke ist, streut er den ein oder anderen Dreier ein. Bestes Beispiel war der Buzzerbeater
mit dem er Köln im letzten Jahr die Finalteilnahme sicherte. Das vergangene Jahr zählte allerdings
nicht zu den stärksten seiner Karriere. Unter anderem musste er einer Handgelenkverletzung
Tribut zollen und konnte mehrere Spiele nur angeschlagen bestreiten. Trotzdem war der Ex-Bonner
immer eine Gefahr unter dem Korb und wird auch in der nächsten Saison zu den besten Vierern der
BBL zählen.
53
C Marcin Gortat (Polen, 22 Jahre, 213cm)
Gortat ist neben Nachwuchsspieler Tibor Pleiß der einzige echte Center im Kader und wird in der
kommenden Saison eine höhere Verantwortung tragen müssen, als zuletzt. In den Playoffs war er
noch der schwächste Kölner hat aber im Sommer viel und intensiv an seinem Spiel gearbeitet. Laut
eigener Aussage lernte er in der NBA Summerleague mehr, als in einem ganzen Jahr bei Köln. Die
Orlando Magic waren sogar so beeindruckt, dass sie Gortat wohlmöglich im nächsten Jahr in die
NBA holen werden. Diesem Statement ließ er in der Preseason auch Taten folgen. So zählt der
Mitteldistanzwurf auf einmal zu seinen Stärken. In Vorbereitungsspielen postete er oft auch
außerhalb der Zone auf, und vollendete dann sicher per Feadaway –Jumper. Seine Athletik und
Sprungkraft, die ihn den ein oder andern Alley-Oop spektakulär vollenden lässt, zählten schon
immer zu seinen Stärken. Wenn er seine Leistung konstant bringt, und nicht mehr so foulanfällig
sein wird, kann er einer der besten Center der Liga werden.
Bank:
PF Ronald Burrell (USA, 23 Jahre, 203cm)
Burrell kommt aus der zweiten französischen Liga und muss sich erstmal in der leistungsstärkeren
BBL beweisen. In Frankreich konnte er mit guten statistischen Werten überzeugen. Er ist sehr
athletisch und kann Offensiv spektakulär per Dunk abschließen. Er soll unter dem Korb punkten
und mit seiner Reboundstärke diese Schwäche der Kölner aus der letzten Saison wettmachen. Es
wird spannend werden zu beobachten ob ihm das überzeugend gelingt.
PF Guido Grünheid (Deutschland, 23 Jahre, 208cm)
Die WM Teilnahme war bisher wohl Guido Grünheids größter persönlicher Erfolg. Nach einer
starken letzten Saison, während der ihm der Sprung zur festen Größe in der BBL gelang, hatte er
sich dies auch redlich verdient. Sein Defensiv- und Reboundverhalten zählt zu seinen großen
Stärken. Kein anderer Bigmen der Kölner hat eine so guten Wurf aus der Distanz. Zusätzlich traut
sich Grünheid immer öfter schnell zum Korb zu ziehen und so den Abschluss, wahlweise per Leger
oder Dunk, zu suchen. Er passt mit seiner Schnelligkeit perfekt ins Kölner Fastbreak System.
SF Janar Talts (Estland, 23 Jahre, 205cm)
Der junge Este geht bereits in seine dritte Saison als Kölner. Seit seiner Ankunft hat er sich stetig
verbessert und ist zu einem echten Liebling der Fans geworden, die ihn unter anderem „Estonian
Dynamite“ tauften. Talts ist ein echter „Blue Collar“ Spieler der sich für nichts zu schade ist. Er
zählt zu den besten Reboundern des Teams und ist beständig in der Defense. In der Offense hatte
er bereits auch einige Glanzmomente im EuroCup letztes Jahr. Wenn er konstanter wird und lernt
seinen schön anzusehenden Wurf regelmäßig zu versenken wird er eine wesentlich größere Rolle
im Team spielen können, als noch zuletzt.
PG Johannes Strasser (Deutschland, 24 Jahre, 190cm)
Der Aufbau Spieler musste nach starkem Beginn der letztjährigen Saison mit einem Kreuzbandriss
einen herben Rückschlag erleben. Erst zu den Playoffs war er wieder fit, wurde aber nur sporadisch
eingesetzt. In der Vorbereitung riss die Pechsträhne nicht ab. Erneut verpasste er wegen einer
weiteren kleinen Verletzung die meisten Spiele. Wenn er die Leistung von vor einem Jahr, als er
stark in der Defense und verbessert in der Spielübersicht agierte, wiederholt, kann er dieses Jahr
einen soliden Backup für die Kölner geben.
SG Mladjen Sljivancanin (Serbien, 21 Jahre, 200cm)
Sljivancanin kam im Laufe der vergangenen Saison zum Team, um den enttäuschenden Vucurovic
zu ersetzen. Diese Aufgabe konnte er jedoch nicht vollends überzeugend erfüllen. Ausgerechnet
seine eigentlich größte Stärke, den Dreier, konnte er nur unkonstant an den Mann bringen. Jedoch
konnte er auf der Aufbau Position überraschend stark auftrumpfen. Er besitzt eine gute
Spielübersicht und ist außerdem sehr bissig, jedoch manchmal etwas ungestüm, in der Defensive.
Außerdem im Kader
SF Philipp Schwethelm (Deutschland, 17 Jahre, 200cm)
PG Stephan Carduck (Deutschland, 20 Jahre, 198cm)
C Tibor Pleiß (Deutschland, 16 Jahre, 213cm)
PF Davis Martens (Deutschland, 17 Jahre, 204cm)
PG Joel Mondo (Deutschland, 18 Jahre, 183cm)
54
Von diesen Spielern, die alle, abgesehen von Carduck (der vor allem bei den LIONS
Mönchengladbach spielen wird), im Kölner NBBL Kader stehen, wird am ehesten Schwethelm auf
einige Einsätze kommen. Nachdem er letztes Jahr zum ersten Mal Bundesliga Luft schnuppern
durfte, wird er dieses Jahr aller Voraussicht nach der elfte Mann in der Rotation werden. Tibor Pleiß
hat in den letzten zwei Jahren in der Jugend große Fortschritte gemacht und gelernt seinen Körper
richtig einzusetzen. Er wird eventuell auf einige Minuten in der „Garbage Time“ kommen. Martens
und Mondo dürften kaum mit Spielzeit rechnen und werden nur bei Verletzungen den 12er Kader
auffüllen.
Mister Effektiv! Der BBL Finals MVP
Immanuel McElroy legte vergangene Saison
im Schnitt 13,4 Pkt. 5,6 Reb. 2,8 Ast. auf.
55
Season Preview Telekom Baskets Bonn
(von robbe)
Winds of change…
Seit Michael Koch bei den Telekom Baskets Bonn im November 2005 das Steuer
übernahm, weht ein frischer Wind durch die Ex-Hauptstadt. Mit seinem neuen
Team will der ambitionierte Headcoach auch in der Saison 2006/07 wieder in die
Playoffs. Abseits des Parketts nehmen die Dinge ebenfalls Fahrt auf: Bagger auf
dem Hardtberg. Nach zähem Kampf über lange Jahre wird die lang ersehnte
neue Bonner Halle nun endlich gebaut!
Als die Telekom Baskets ihren damaligen Assistenztrainer Michael Koch Ende des
Jahres 2005 nach der Trennung von Danijel Jusup zum neuen Headcoach
ernannten, hatte der 40-jährige die schwierige Aufgabe, ein eindimensionales
Team, bestehend zum Teil aus Spielern, die schon Jahre zuvor mal unter dem
soeben entflohenen kroatischen Coach gespielt hatten und auf Jusup’s Drängen
den Weg nach Bonn gefunden hatten, in die Playoffs zu führen. Es war Danijel
Jusup’s Team. Koch zahlte zu Beginn Lehrgeld, verlor einige enge Spiele und
entschloss sich aufgrund der Defizite im Athletik- und Reboundbereich zu einer
Nachverpflichtung: Der in der Bundesliga nicht ganz unbekannte Terry Black
erwies sich als Glücksgriff und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Baskets
nach langem Kampf doch noch in die Runde der letzten Acht einzogen.
Ein ähnlich gutes Händchen erhoffen sich die Bonner auch in Zukunft von ihrem
Headcoach, der noch während der Saison einen neuen 2Jahres-Vertrag unterzeichnete und in der aktuellen
Offseason zum ersten Mal ein Team nach seinen eigenen
Vorstellungen zusammenstellen konnte.
Kaum ein Spieler aus dem Team 2005/06 überlebte den
Koch-Cut im Sommer 2006: Nur Fighter und Lokalmatador
Artur Kolodziejski sowie der vielseitige Jason Conley, der
nach dem Wechsel auf dem Trainerstuhl aufblühte und sich
neben Point Guard Andrew Wisniewski zum wertvollsten
Spieler für die Baskets mauserte, tragen auch in der kommenden Saison
Magenta. Auch Terry Black durfte bleiben, wollte aber zu viel Geld und landete
als Air Oldenburg wieder in Niedersachsen.
Die Telekom Baskets Bonn 2005/06 und 2006/07 könnten gegensätzlicher gar
nicht sein, was einen Hinweis darauf gibt, was Koch von dem Spielermaterial,
das er zum Zeitpunkt der Amtsübernahme im Winter zur Verfügung hatte,
gehalten haben könnte. Der Headcoach machte früh in zahlreichen Interviews
klar, dass er mit der Jusup-Philosophie von vielen Shootern und wenig InsidePräsenz nichts am Hut hat: Die erste Verpflichtung war der 4/5er Patrick Flomo,
der in der 2.Bundesliga Nord für die Hertener Löwen mit seiner tollen Athletik für
Aufsehen gesorgt und sein Team zu einem überraschenden fünften Platz geführt
hatte. Dann kam John Bowler, ein Center-Bulle von der Eastern Michigan
University. Anschließend zog Koch Power Forward Tyray Pearson an Land,
drittbester Rebounder der abgelaufenen BBL-Saison. Der Point Guard, dessen
Verpflichtung bei den Baskets traditionell höchste Priorität hat, kam erst spät,
nämlich an vierter Stelle in Person von Ex-Arizona Standout Jason Gardner. Kurz
darauf holte sich Koch den soliden, aber in Frankfurt konsequent übersehenen
Center Bernd Kruel ins Boot. Vier der ersten fünf Neuzugänge dieser Offseason
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sind auf den großen Positionen zu Hause. Der Coach hatte nicht gelogen. Nein, er
machte Nägel mit Köpfen.
Die erste Playoffrunde ist das offizielle Ziel der neuen Truppe, doch der
ehrgeizige Trainer ließ schon des Öfteren durchsickern, dass er sich durchaus
mehr erhofft. Sein Team zeigte in der Vorbereitung gute Ansätze, spielte
athletischen, schnellen Basketball, basierend auf einer aggressiven Verteidigung.
Im Halbfeld sucht das Team vor allem den jungen Center John Bowler, ein
durchsetzungsstarker Mann am Brett. Der junge Amerikaner konnte in den
Testspielen überzeugen, und hat den Bonner Anhang mit seinen starken
Leistungen bereits verzückt: Ein starker Center – Eine seit Jahren präsente
Hoffnung, die in den vergangenen Jahren so oft enttäuscht wurde.
Zurückgeworfen wurde das Team durch die schwere Verletzung seines
startenden Vierers Tyray Pearson. Der 26-jährige fällt für unbestimmte Zeit aus
und wurde durch Gyasi Cline-Heard ersetzt. Der zuletzt in Bursa, Türkei,
spielende US-Amerikaner fand in den Vorbereitungsspielen noch nicht seinen
Rhythmus.
Das Trainingslager absolvierte die Mannschaft wie immer in Rotenburg, und die
Stimmen, die zu vernehmen waren, sagten immer das Selbe: “Tolle Stimmung
im Team, prächtiges Verständnis untereinander“. Ehrgeizig und arbeitswillig sei
man, und optimistisch. Das neue Image des neuen Bonner Teams verkörpert
wohl niemand besser als der erst 21-jährige Litauer Martynas Mazeika, im
August von ALBA Berlin gekommen: Bissig in der Defense, aggressiv im Zug zum
Korb, sprühend vor Spielfreude, und…oft verletzt. Erst Conley, dann der PearsonSchock, anschließend Flomo und Mazeika. Eine gelungene Vorbereitungsphase
sieht anders aus. Dennoch war er schon in den ersten Testspielen unverkennbar,
der Wechsel der Winde.
Auch in der Hallenfrage hat sich der Wind gedreht – Weil die Verantwortlichen
der Telekom Baskets strikt auf Kurs geblieben sind. Nach zähem Ringen seit
weitaus mehr als einer halben Dekade mit zahlreichen Bergetappen, die nicht
wenige Baskets-Anhänger langsam müde machten, erwies sich die entscheidende
Ratssitzung am 14.Juni 2006 als Dach der Tortour: Weil beteiligte Firmen
urplötzlich neue Zugeständnisse haben wollten und das Pokern anfingen, spielten
sich in den Stunden vor der Sitzung dramatische Szenen ab. Doch nun kommt
sie, die vom Verein geschulterte neue Halle inklusive Trainingszentrum. Ende
September 2006, also mehr als sieben Jahre, nachdem die Oberbürgermeisterin
Bärbel Dieckmann 1999 auf dem Bonner Münsterplatz den Baskets eine neue,
größere Halle in Aussicht gestellt hatte, rollten die ersten Bagger auf das Gelände
nahe der Hardtberghalle.
Die Gründe für den Hallenneubau liegen auf der Hand: Die Trainingsbedingungen
sowohl für Profis als auch für Jugendliche sind schlecht. Die Zuschauerkapazität
der Hardtberghalle ist bei jedem Heimspiel stark ausgelastet, die Strukturen
innerhalb der Halle begrenzt. Ein Limit für die Entwicklungsmöglichkeiten des
ambitionierten Vereins. Von der attraktiven neuen Halle erhoffen sich die
Telekom Baskets daher neben gesteigerten Umsätzen beim Ticketverkauf und im
Merchandising auch eine Vielzahl an neuen Sponsoren.
15 Millionen Euro kostet sie, 16 Monate wird die Bauzeit betragen. Im Frühjahr
2008 soll die Arena fertig gestellt sein. Der Wind scheint sich aus Bonner Sicht
wieder in die richtige Richtung zu drehen.
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Im Team zum Erfolg? Headcoach Michael Koch baut auf
Teamgeist und will mit seiner Truppe auch 2007 wieder in die Playoffs
Teamcheck:
Starter:
#9 John Bowler
C, 204cm, 115kg, 04.04.1984, USA, zuletzt Eastern Michigan University (USA)
Ein sehr bulliger Spieler, der trotz leichtem Bauchansatz recht mobil ist. Kein Stilist, der die
Hakenwürfe aus großer Distanz beherrscht, sondern jemand, der sich die Punkte am Brett vor
allem mit seiner Power erarbeitet. Im Lowpost von körperlich schwächeren Spielern nicht zu
stoppen. Kann durchaus aus der Mitteldistanz punkten und auch am Halbkreis sollte man ihn nicht
gänzlich alleine lassen. Außerdem ein für einen Centerspieler solider Freiwurfschütze. War schon
am College der Mittelpunkt seines Teams und sah sich häufig mit Double-Teams konfrontiert.
Daher ein gut geschultes Auge für den freien Mann an der Dreierlinie oder den in die Zone
schneidenden Mitspieler. In den Vorbereitungsspielen eine Macht. Für die Baskets die erste
Offensivoption. Die Fans reiben sich verwundert die Augen.
#16 Gyasi Cline-Heard
PF, 202cm, 105kg, 16.08.1979, USA, zuletzt Tofas Bursa (2.Liga Türkei)
Der Ersatz für den verletzten Tyray Pearson ist ebenfalls ein Spieler, der über seine Power kommt.
Breitschultrig und sprungkräftig, ein guter Shotblocker und durchaus in der Lage, spektakulär zu
stopfen. Keine führende Offensivoption bei den Baskets, wird mehr durch Offensivrebounds,
Durchstecker oder im Schnellangriff punkten und generell ein Mann für die Drecksarbeit. Verpasste
einen Großteil der Vorbereitung und wirkte in den Testspielen noch wie ein Fremdkörper. Der
Weltenbummler spielte zuvor in der Türkei, Uruguay, Finnland, und in der Schweiz. Am College
(Penn State) gab es des Öfteren Probleme mit seinem Temperament. Schwacher Freiwurfschütze,
aber kein Terry Black.
#5 Jeffrey Schiffner
SG/SF, 195cm, 89kg, 24.06.1982, USA, zuletzt Queluz Sintra (Portugal)
Ein Shooter wie er im Buche steht, allerdings athletischer und stärker in der Verteidigung als sein
Vorgänger Perincic. Keiner, der aus 8-9 Metern einnetzt, sondern ein Spieler der pausenlos um
Screens hetzt und so zu Würfen direkt am Halbkreis kommt. Braucht nicht viel Platz um seinen
sehr flachen Wurf loszuwerden, dennoch eine solide Wurfauswahl für einen puren Schützen.
Übertreibt es nicht. In dem athletischen und mehr denn je Inside-lastigen Bonner Team ein sehr
wichtiger Faktor.
#10 Jason Conley
SG/SF, 195cm, 95kg, 21.07.1981, USA, zuletzt University of Missouri (USA)
Stellte im letzten Jahr mit 15.1 Punkte, 7.0 Rebounds und 1.8 Assists seine überragenden AllroundFähigkeiten unter Beweis. In einem vielseitigeren Bonner Team werden die Zahlen wieder etwas
fallen, aber Conleys Wichtigkeit für die Mannschaft bleibt unverändert. In jedem Bereich des Spiels
überdurchschnittlich gut. Außerdem ein Flieger, der es auch in dieser Saison wieder in die BBLHighlights schaffen wird. In seinem ersten Jahr in Europa merkte man ihm in vielen Situationen das
Grüne hinter seinen Ohren noch an, in der Spielzeit 2006/07 erwarten ihn die Baskets solider und
schon einen Tick abgeklärter.
#4 Jason Gardner
PG, 178cm, 85kg, 14.11.1980, USA, zuletzt Maccabi Ironi Ramat Gan (Israel)
Ein extrem ruhiger Point Guard, der zuerst den Pass sucht, aber auch problemlos selber massig
Punkte auf die Anzeigetafel bringen kann. Besitzt nicht die Explosivität seines Vorgängers
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Wisniewski, strahlt aber wesentlich mehr Souveränität im Aufbau aus. Keine Harakiri-Pässe, keine
Kunststückchen für die Galerie, sondern einfach nur ein besonnener, abgezockter Einser, der sich
auf einen sehr soliden Sprungwurf verlassen kann. Guter Zug zum Korb, muss dort allerdings
gelegentlich den fehlenden Zentimetern Tribut zollen. An der starken Arizona-University
herausragend, aber im Draft aufgrund der fehlenden Zentimeter unberücksichtigt.
Bank:
#12 Martynas Mazeika
PG/SG, 192cm, 80kg, 29.01.1985, Litauen, ausgeliehen für ein Jahr von ALBA
Berlin
Der Litauer ist keineswegs ein bloßer Backup für Jason Gardner auf der Eins, sondern wird auch
häufig neben dem US-Amerikaner auf der Zwei zu sehen sein. Bringt viel Energie ins Spiel,
verteidigt äußerst bissig, was ihn gelegentlich in Foultrouble bringt, und zieht aggressiv in die
Zone. Sein Dreier eher unkonstant. Ist, so hörte man, “geil“ auf die Saison und wird wohl mächtig
Spielzeit von der Bank bekommen. Definitiv mehr als die 15 Minuten pro Spiel, die er in der letzten
Saison für ALBA Berlin auf dem Parkett verbrachte. In der Vorbereitung mit Verletzungsproblemen.
#15 Bernd Kruel
C, 209cm, 103kg, 01.06.1976, Deutschland, zuletzt Deutsche Bank Skyliners
Frankfurt
Nach einem wenig zufriedenstellenden Jahr in Frankfurt, wo sich “der Storch“ oft am anderen Ende
der Bank wiederfand, ist Kruel nun in Bonn ein fester Bestandteil der Rotation. Koch plant mit ihm
für 15-20 Minuten als Ersatz für, beziehungsweise an der Seite von John Bowler. Besitzt ein solides
Passspiel für einen Big Man und kann eine starke Leistung bringen, ohne selber einen einzigen
Punkt zu erzielen. Ist mit 30 Jahren der Älteste im Team und wird daher als Leader gefragt sein.
Ein sehr, sehr smarter Spieler mit solidem Wurf aus der Mitteldistanz.
#13 Patrick Flomo
PF/C, 204cm, 98kg, 19.07.1980, Liberia, zuletzt Hertener Löwen (2.Bundesliga
Nord)
Der klare Gewinner der Vorbereitung. Wurde bereits im ersten öffentlichen Testspiel durch
zahlreiche spektakuläre Aktionen zum Publikumsliebling. Blockte für die Hertener Löwen sagenhafte
3.7 Schüsse pro Spiel und deutete in den Vorbereitungsspielen an, dass er in dieser Kategorie auch
in der Bundesliga zu den Besten gehören wird. Verändert mit seinem Shotblocking die komplette
Offense des Gegners. Erinnert an einen Flummi und stopft vorne alles, sobald er den Ball irgendwo
in Brettnähe bekommt. Könnte, gemessen an den Erwartungen in der Öffentlichkeit zum Zeitpunkt
seiner Verpflichtung, zur Überraschung der Saison werden. Punktet ausschließlich in der Zone.
#11 Artur Kolodziejski
SG/SF, 195cm, 90kg, 18.09.1979, Deutschland, zuletzt Bayer Giants Leverkusen
Der Lokalmatador wurde 2005/06 von Daniel Jusup kaum berücksichtig, sah aber nach der
Trennung Baskets-Jusup unter Koch mehr Spielzeit und steigerte sich bis zum Ende der Saison zu
einem wichtigen und festen Bestandteil der Rotation. Den Ex-Leverkusener zeichnen gute Defense,
ein solider Dreier und stets 100 Prozent Einsatz für sein Team aus. Eine verlässliche Größe und ein
beim Bonner Publikum logischerweise sehr beliebter Spieler. Hat die Haare schön.
#6 Marko Markovic
SG/SF, 197cm, 90kg, 03.12.1985, Slowenien, zuletzt Rudar Trbovlje (2.Liga
Slowenien)
Ein solider zehnter Mann. In der Offense noch relativ ungefährlich, allerdings auch Baujahr 85.
Solide im Passspiel, engagiert in der Verteidigung, keinesfalls ein großes Risiko, ihn spielen zu
lassen. Dürfte aber hinter Kolodziejski, Conley und Schiffner auf 2/3 nur wenig Einsatzzeit sehen.
#7 John Stark
SF, 195cm, 90kg, 07.01.1983, USA, zuletzt Pacific Lutheran University (USA)
Der Topscorer der 2.Mannschaft der Telekom Baskets wird da sein, wenn Not am Mann ist. Zeigte
bereits in den Playoffs 2006/07, dass er durchaus auf Bundesligalevel mithalten kann. Solider
Schuss von Außen, durchaus smarter Basketballspieler.
59
#8 Tyray Pearson
PF, 202cm, 105kg, 03.11.1980, USA, zuletzt BS Energy Braunschweig
Seine schwere Achillessehnenverletzung in der ersten Testspielminute war ein großer Schock für
Koch, der Pearson als wichtigen Baustein in seinem Team sieht. Der als Starter für die Vier
verpflichtete Amerikaner führte im Braunschweiger Trikot in der vergangenen Saison die EffizienzTabelle der Liga an und war mit 9.4 gesammelten Abprallern im Schnitt drittbester Rebounder und
zweitbester Offensivrebounder der Liga. Wie lange das Arbeitstier ausfallen wird ist unklar, da
Verletzungen an der Achillessehne in ihrer Dauer sehr stark schwanken.
60
Season Preview Walter Tigers Tübingen
(von BossNass)
Defense und Teamfähigkeit sind für Tiger-Coach Aaron McCarthy die zwei
Schlüssel zum Erfolg. Anders als im letzen Jahr, als McCarthy das Traineramt
mitten in der Saison von Pat Elzie übernahm, konnte er diesmal sein Team
zusammenstellen.
Trotzdem hält sich der Trainer selbst zumindest öffentlich mit dem Saisonziel
zurück („Wir wollen unser Bestes geben und unser Potenzial voll ausschöpfen„) .
Manager Harald Prinz nennt dagegen mit Platz 10 ein konkretes Ziel. „Wenn es
Platz 11 oder 12 werden sollte, ist es auch okay!“, so der Macher der Tigers. Der
Nachsatz, dass den Zuschauern mittelfristig Play-Off Basketball geboten werden
müsse, lässt die Fans aber auf mehr hoffen.
Frontcourt
16 Punkte und 10 Rebounds pro Spiel gilt es seit dem Abgang von Bingo Merriex
im Tübinger Frontcourt zu ersetzen. Gelingen soll dies den 2,08 m großen Rasko
Katic und Matt Kiefer im Verbund mit dem dritten Langen in der Rotation: Jamal
Davis (2,06 m).
Während Katic schon letzte Saison für die Tübinger auf dem Feld stand, sind die
beiden Amerikaner neu im Kader der Unistädter.
Matt Kiefer kommt direkt von der University of Purdue für die er in seinem
Senior-Year 12,0 Punkte und 7,5 Rebounds ablieferte. Ihn zeichnet neben seiner
Athletik ein für seine Größe hervorragender Wurf von aussen aus. Dass er aber
auch in der Zone ordentlich zupacken kann, hat der ehemalige Purdue
Boilermaker in der Preseason schon unter Beweis gestellt.
Mit dem Serben Rasko Katic können sich die Tübinger Zuschauer auf ein
vertrautes Gesicht freuen. Letzte Saison kam er in 22 Minuten pro Spiel auf 8,1
Punkte und 5,6 Rebounds. Für einen Center flink auf den Beinen und mit einer
sicheren Wurfhand aus der Mitteldistanz ausgestattet, könnte er dieses Jahr
einen weiteren Schritt nach vorne machen.
Der Älteste des Frontcourt-Trios ist der 27 jährige Jamaal Davis. Der Absolvent
der University of Cincinnati kann auf Auftritte in der ABA, USBL, sowie der
mexikanischen und iranischen Liga verweisen. Für Pegah Hamedan (Iran) kam er
letzte Saison auf durchschnittliche 26 Punkte und elf Rebounds. Für die Tigers
wird er seine 110 Kilogramm wohl meist auf der Power Forward Position ins
Getümmel werfen. Mit seinem guten Distanzwurf kann er gegnerische Vierer
zudem bis hinter die Dreierlinie ziehen.
Team-Senior Robert Wintermantel, eine der wenigen Konstanten im Tübinger
Team, ist mit seiner Erfahrung und seinem unermüdlichen Einsatz wichtig für die
Mannschaft. Viel spielen wird er aber kaum.
Auf dem Flügel schlägt das Herz der Tigers:
Mit A.J. Moye könnten die Tübinger einen Volltreffer gelandet haben. Der 24
jährige Amerikaner von der University of Indiana zeigte letzte Saison den
Isländern wie man Fische fängt.
61
Seine Ausbeute (28,9 Punkte 10,8 Rebounds und 2,6 Assists ) wird und muss er
in der BBL nicht wiederholen. Sein Zug zum Korb und seine starke Defense auf
den Positionen 1 bis 4 werden dagegen auch in Deutschlands Eliteklasse die
Gegner ins Schwitzen bringen. Mit seiner emotionalen Spielweise pusht Moye
zudem Team und Fans und scheint in dieser Hinsicht legitimer Nachfolger von
Bingo Merriex zu sein. Neben Nachwuchstalent Friedel und Coach McCarthy ist er
übrigens der Einzige mit einem Zwei-Jahres-Vertrag.
Mit NBA Erfahrung wartet ein weiterer Flügelspieler der Tigers auf: Tai
Crutchfield könnte der X-Faktor für den Erfolg der Tübinger werden. Kommt
Crutchfield mit seiner (wahrscheinlichen) Rolle als 6th Man klar, kann er jede
Anzeigetafel in den Kurzschluss schiessen. In der argentininischen Liga wurden
für ihn letzte Saison 54 Punkte als Bestleistung notiert.
Akzeptiert der Scorer seine Aufgabe jedoch nicht, wird sich das negativ auf die
Teamchemie auswirken.
Als letzter Spieler des Kaders wurde Ray Nixon verpflichtet. Wenn „Highlight“
Nixon abhebt kann man nur hoffen, dass die Erdanziehung weiterhin funktioniert.
Wieviel Spielzeit ihm im Laufe der Saison von McCarthy genehmigt wird, hängt
allerdings davon ab wie sich sein Wurf und seine Defense präsentieren. Verlässt
sich Nixon ausschliesslich auf sein Trampolin wird er es die meiste Zeit hinter
sich auf der Bank verstauen müssen.
Mit Peter Klemm wären wir beim zweiten Deutschen im Team angelangt. Von
den Bayern an den Neckar gewechselt, wird er die US-Boys vornehmlich im
Training fordern.
Backcourt
Igor Perovic und Johnny Gray werden wohl auf den Guard Positionen starten.
Perovic, der McCarthy schon aus Würzburger Zeiten kennt, geht in sein zweites
Jahr bei den Tigers.
In einem jungen Backcourt ist Pera wichtiger denn je. Er verliert nicht den Ball
und ermöglicht mit seinen Pässen Mitspielern einfache Korberfolge. Mit 161
Versuchen von jenseits der 6,25m war Perovic 2005/2006 in Sachen Dreier der
eifrigste Tübinger. Wenn es die Tigers in der Offensive kontrollierter als
vergangene Saison agieren, sollte das auch seiner Quote (29,2%) auf die
Sprünge helfen. Ist der Serbe nämlich einmal heissgelaufen hilft oft nur noch
foulen.
Von den Pacific Tigers zu den Walter Tigers:
Mit Johnny Gray verpflichteten die Tigers einen weiteren Uni-Absolvent aus der
NCAA. Für die University of the Pacific überzeugte er in seinem letzten Jahr mit
14,9 Punkten 3,2 Assists 2,7 Rebounds und hervorragenden Wurfquoten (FT:
87,7% 3P: 42,9%).
"Von den Spielern, die wir in den letzten Tagen und Wochen gesichtet haben, hat
uns Johnny am meisten beeindruckt. Er ist zwar noch sehr jung, aber ich bin
überzeugt, dass er zu uns passt", lautet Aaron McCarthys Einschätzung. Die
Tatsache, dass Gray als Erster der Neuen verpflichtet wurde, deutet darauf hin,
dass sich die Verantwortlichen hinsichtlich seiner Qualitäten sicher sind. Das
müssen sie auch, ist die Aufbauposition doch die schwierigste im Basketball.
Sollte Gray in seinen Leistungen noch zu sehr schwanken, stehen auf den Guard
Positionen der junge Philipp Friedel (kam aus Freiburg) und Jay Thomas (von
62
Bayern München aus der Regionalliga) als Ersatz bereit. Auch wenn beide in der
Vorbereitung teilweise gute Leistungen zeigten, könnte im BBL-Tagesgeschäft
eher Perovic den Aufbau geben, Moye auf die 2 rutschen und Crutchfield als
Flügel auflaufen.
Voraussichtliche Starting Five:
PG: Gray
SG: Perovic
SF: Moye
PF: Davis/Katic
C: Kiefer/Katic
Analyse
Im mittlerweile dritten Jahr in der BBL haben sich die Tübinger wieder
weiterentwickelt. Der Kader weist zwar keinen Brian Jones (mittlerweile
Bremerhaven) oder Kevin Burleson (Charlotte Bobcats) auf, überzeugt aber
durch eine tiefere Bank als in den Jahren zuvor.
Vor allem unter dem Korb waren die Tigers 05/06 dünn besetzt. Ein Jahr später
sieht die Sache anders aus: Kiefer und Davis dürften eine Verbesserung
gegenüber Merriex und Andi Hornig (nach Karlsruhe) bedeuten. Zumal von Rasko
Katic in seinem zweiten BBL-Jahr eine Steigerung erwarten werden kann.
Zuviel 1on1 und zuwenig Team-Offense drückten letzte Saison die Wurfquoten in
den Keller. Mit McCarthy, der im Gegensatz zu letzter Saison das Team
zusammenstellen und in der Vorbereitung auf Kurs bringen konnte, ist auch hier
eine Verbesserung möglich.
Bleiben noch die Disziplinlosigkeiten der „Party-Tiger“. Immer wieder wurde von
Management und Trainerstab die Teamfähigkeit betont, die neue Spieler
mitzubringen hatten. Bleibt zu hoffen, dass den Tübingern in dieser Hinsicht
mehr Erfolg und weniger unwillkommene Aufmerksamkeit beschert wird.
Mitentscheidend für das Abschneiden der WALTER Tigers (wie eigentlich für jedes
Team mit beschränktem Etat) wird sein, vom Verletzungspech verschont zu
bleiben. Gerade auf den Positionen 1 und 2 darf kein Leistungsträger längere Zeit
ausfallen.
Platz 10 scheint ein realistisches Ziel, bei optimalem Saisonverlauf und mehr
Heimstärke in der TÜ-Arena darf von Platz 8 geträumt werden.
Kader 2006/2007
#
4
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
20
Pos.
C
F
F
G
F-C
G
G
F
F
C
G
G
Name
Matt Kiefer
Tai Crutchfield
Ray Nixon
Johnny Gray
Jamaal Davis
Jay Thomas
Philipp Friedel
Peter Klemm
Robert Wintermantel
Rasko Katic
A.J. Moye
Igor Perovic
Jahrgang
1983
1978
1984
1983
1979
1979
1987
1985
1970
1980
1982
1974
Größe
208
200
195
183
206
193
184
198
200
208
193
193
Head Coach: Aaron McCarthy
Assistant Coach: Mauricio Parra
63
Letzter Verein
University of Purdue
La Union Colon (ARG)
University of Wisconsin
University of the Pacific
Pegah Hamdan (Iran)
Bayern München
USC Freiburg
Bayern München
TV Langen
ITU Istanbul (TUR)
Keflavik (ISL)
X-Rays Würzburg
Season Preview 2. Liga Nord
(von Henning Bergmann)
Hier ist die endgültige und unumstrittene Saisonvorschau für die Junge Liga
Nord! In...
freundlicher Zusammenarbeit mit Astro TV und dem Bund Deutscher
Kaffesatzleserinnen eV. Die Reihenfolge der Teams ist rein zufällig gewählt und
hat nichts mit möglichen Platzierungen zu tun.
Die BG74 Göttingen hat mit Dwayne Kirkley, Ex-Florida Flame Kyle Bailey und
den Wieder-Göttingern Babis Douloudis und Marco Grimaldi einen Backcourt, der
sich wirklich sehen lassen kann. Rückkehrer Michael Schröder (9,6 PpG, 7,1 RpG,
0,8 BpG, 21 MpG - zuletzt in Breitengüßbach) wird für die im letzten Jahr
vermisste Präsenz unter den Körben sorgen – wenn er nicht in Foultrouble
kommt. Die Lücke, die der bewegliche und wurfstarke Power Forward Peer-fekt
Wente (17,1 PpG, 48,8% 3pt) hinterlässt, konnte jedoch nicht adäquat gefüllt
werden. Trotzdem sind John Patricks Veilchen mit massig Gunpow(d)er von
außen und einem wahrhaftigen Turm in der Schlacht stärker als letzte Saison.
Die Wolfenbüttel DUKES starten mit einem fast identischen Team wie in der
Vorsaison, lediglich einige Rollenspieler haben den Verein verlassen. Einen
starken Eindruck hinterließ bislang der Ex-SG Braunschweiger Martin Kemp, ein
Point Guard mit feinem Wurf und gutem Auge, der BJ Jameson mehr als nur drei
oder vier Minuten entlasten kann. Forward Terryl Woolery wird nach erfolgreicher
Knieoperation erstmals fit für die Herzöge auflaufen und seine starken Stats aus
dem Vorjahr (14,3 PpG, 6,5 RpG, 4,1 ApG, 2,8 SpG) verbessern. Unter Regie des
neuen Trainers Halil Coskun ist es möglich, dass sich die DUKES das fünfte Mal in
Folge verbessern. Das hieße entweder 14 Saisonsiege oder Tabellenplatz 10.
Eine große Unbekannte ist die SG Braunschweig. Nach internen Querelen,
teilweise dokumentiert hier, trat der erste Vorsitzende Dr. Klewe, neben anderen
Vereinsverantwortlichen, zurück. Der in weiten Teilen der Braunschweiger
Basketballszene heftig umstrittene Trainer Liviu Calin betreut hingegen weiterhin
das Team, bislang galten seine Bemühungen allerdings der rumänischen
Nationalmannschaft. Ohne klare Verstärkungen (vermutlich wie gewohnt
während der Saison aus den USA) ist das stark dezimierte Team kaum
konkurrenzfähig. Allenfalls die langen Leo Niebuhr, Jannik Freese und Nikita
Khartchenkov sind auf Anhieb zweitligatauglich, dazu könnten vom
Kooperationspartner New Yorker Phantoms Jorge Schmidt und Flavio
Stückemann aushelfen.
Die BREMEN ROOSTERS werden nach der schockierenden Hinserie der letzten
Saison mit anschließender grandioser Aufholjagd zum rettenden Ufer in der
Postpeilära vor einer weniger nervenaufreibenden Saison stehen. Das Team ist bis auf das sehr ordentliche dänisch-amerikanische Centerduo Jens
Hakanowitz/Theodis Tarver - in allen Belangen durchschnittlich. Deshalb wird der
versierte Trainer Nenad Josipovic seine Hühnchen in das federflauschige
Niemandsland der unteren Tabellenhälfte führen. Das Interessanteste was die
ROOSTERS zu bieten haben findet sich hier.
Für Furore sorgten die frühen Verpflichtungen der Cuxhaven BasCats. Teilweise
64
schien in der Internetmeinung das um den Centerriesen Axel Pleuger (kam von
BBL-Halbfinalist Bremerhaven und war bereits Toprebounder in der 2. Liga in
Mönchengladbach) und den US-Aufbau Dwayne Shackleford ergänzte Team von
der Küste zu den Titelunderdogs und Hauptfavoritenjägern zu gehören. Das ist
natürlich – bei aller Freundschaft zu den netten Cuxfans - Quatsch mit
Heringssoße. Die BasCats haben eine sinnvoll zusammengestellte und wirklich
starke Starting Five, mit der sie einige der Großen ernsthaft ärgern werden. Über
Platz 5 oder 6 wird das Matkevicius-Team dennoch nicht hinauskommen, denn
auf der Bank bröckelt nach Position 7 die Substanz. 'Nur' Platz 5 oder 6? Ich
fände das objektiv gesehen großartig.
Sorry, Paris! Aber wie jedes Jahr sind deine Iserlohn Kangaroos, trotz recht
ansehnlicher Vorbereitungsergebnisse, einer meiner heißen Abstiegskandidaten.
Ich hoffe, ihr belehrt mich wieder eines besseren und haltet die Klasse, denn die
Hemberghalle und das Iserlohner Pils gehören für uns Wolfenbütteler einfach zur
2. Liga dazu. Aber wenn ich mir den Kader – insbesondere die Liste der Abgänge
(nahezu alle Leistungsträger!) – anschaue, habe ich meine Zweifel. Ihr habt
keine Chance, also nutzt sie - nur nicht gleich am 30. September...
Nicht gut einschätzen kann ich das Team aus Dortmund-Derne. TopVerpflichtung Phil Sellers ist bretterstark und wird jedes Spiel seine Leistung
bringen, das ist klar. Ob er alleine das weitestgehend zusammengehaltene
Regionalligateam zum Klassenerhalt führen kann, ist hingegen unklar. Hier sind
die ersten Spiele oder weitere Verpflichtungen abzuwarten. Der SVD spielt als
Aufsteiger mit geringem Etat naturgemäß gegen den Abstieg.
Hoffnungsvolle Namen mischen sich bei den Young Guns des TuS Lichterfelde
unter die Masse Bundesliga unerfahrener Jungspunde. Guard Nicolai Simon (19)
hat bei den Ehingen Steeples in der Südliga bereits reichlich Aufsehen erregt
(zuletzt 13,0 PpG, 3,5 ApG, 45,5% 3er), auf ihn setzt ALBA Berlin große
Hoffnungen für die Zukunft. In der BBL kam Philipp Zwiener bereits 23-mal zum
Einsatz (1,9 PpG, 6 MpG). Der Flügel bewies schon zuvor im Bremer Trikot, dass
er auf seiner Position zu den besseren Spielern der Liga gehört. Mit Compaoré,
Kulawick, Mazeika, Modersitzki, Willemsen und Centerlegende Öztürk hat Trainer
Sven Wehrmeyer allerdings die Lücken einiger Regionalliga-Leistungsträger zu
füllen. TuSLi wird keine Bäume ausreißen, aber am Ende knapp die Klasse
halten.
Düsseldorf MAGICS - oder die Ansammlung einiger Charakterköpfe der Liga.
Mit Nikolangstrumpf Jovanovic und Phil Godfrey haben die Magiere nun einerseits
zwei Topschützen, andererseits aber auch zwei Topdiven der Liga im Kader. Wird
Chefzauberer Robert Sheperd sie zu konstanten Leistungen animieren, haben die
Rheinländer erneut eines der besten Teams der Liga zusammen. Dafür bürgt
insbesondere der amtliche Frontcourt um 'E' Ukeagu. Ansonsten kann dieser
talentierte Kader aber auch zu einem explosiven Gemisch bockloser Egoisten und
Selbstdarsteller degenerieren. Ich drücke die Daumen und wünsche eine Saison
voller Spaß und Zauber im Burg-Wächter-Castello – und mehr Zuschauer.
Wenn's passt, ist Düsseldorf vorne mit dabei.
An viele neue Gesichter werden sich die Fans der Hertener Löwen gewöhnen
müssen. Die Starting Five wurde komplett umgekrempelt. Anstelle von Patrick
Flomo und Terren Harbut sollen nun die US-Importe Kevin Netter und Ed
Williams (bekannt & bewährt in Ulm und Düsseldorf) für Rebounds und Dunkings
65
sorgen. Für den unbeständigen und überschätzten Marco Radulovic (37,5% FG,
Ass/TO-Ratio<1) organisiert nun der Israeli Gilad Hirsh den Aufbau der Löwen,
der in der Vorbereitung schon zu überzeugen wusste. Mit Jasper Knoch wurde
endlich ein starker Distanzschütze geholt. Die ebenso starke wie überraschende
Vorjahresplatzierung (5. Platz) wird Trainerfuchs Igor Krizanovic mit dem neuen
Team meiner Meinung nach trotzdem kaum erreichen, für einen einstelligen Platz
reicht es allerdings allemal.
Wenige Kilometer weiter südwestlich im Ruhrgebiet gehen Hubert Beck und seine
königsblauen Schalker in ihre dritte Zweitligasaison. Nach dem sportlichen
Abstieg 2004/05 werden die Knappen ebenso ungefährdet wie letztes Jahr die
Klasse halten. Überraschend für mich die Rückkehr von Top-Ami Jason Edwin
(25,0 PpG, 8,3 RpG, 3,3 ApG) - verdient man auf Schalke wirklich so gut? Die
Neuzugänge Bastian 'Zwei-Airballs-von-der-Freiwurflinie-hintereinander'
Kordyaka, Shaun Wynn, Rodney Scruggs und Maik Berger sind vermutlich
insgesamt von ähnlicher sportlicher Qualität wie die Abgänge Jan Fikiel, Daniel
Gilbert, Ingo Lask und Raphael de Vol. Eine Mannschaft, die ich nicht besonders
interessant finde...
Gespannt werde ich hingegen meinen Meisterschaftsfavoriten Mitteldeutscher
BC verfolgen. Die Mannschaft aus Weißenfels, der 30.000-Einwohnerstadt im
Süden Sachsen-Anhalts, hat sich zumindest nominell deutlich verstärkt. Mit dem
Paderborner Vorjahresmeister Michael Buse (13,0 PpG, 8,3 RpG, 70,5% 2er) und
dem Ex-Bayreuther Brandon Griffin (15,6 PpG, 9,6 RpG) wurden zwei Akteure für
die großen Positionen verpflichtet, die sich bereits in starken Teams bewiesen
haben, allerdings auf ihrem hohen Niveau noch konstanter agieren müssen. Aus
Jena kommt Forward Robert Cardenas, ein solider Arbeiter und wertvoller
Rollenspieler, außerdem wird der von seinem Achillessehnenriss genesene Will
Brand die zahlreichen Fans im Wolfsbau wieder mit spektakulären Flugeinlagen
entzücken. Der blitzschnelle und effektive Aufbau Juha Sten wurde gehalten, von
den Unruhestiftern Duncan und Ilhan hat sich der MBC hingegen getrennt. Das
Team von Coach Ari Tammivaara wird die neuen Bundesländer 2007/08 wieder
in der BBL repräsentieren.
Nicht allzu viele Umwälzungen gab es bislang im Kader der LIONS
Mönchengladbach. Wichtigste Personalie im Westen ist die Wiederkehr von
Point Guard Josh Mueller. Der gedrungene Amerikaner agiert mit extremer Härte,
Cleverness und Treffsicherheit, was ihn zum wertvollsten Löwen, aber auch zum
Feindbild der gegnerischen Fans macht. Den drei Abgängen Ellingsworth-Perez,
Milovic und Zimmer stehen die Neuzugänge Chris Thompson und Stephan
Carduck (Rhöndorf) entgegen. Gladbach ist, wenn der neue Ami keine
Totalpflaume ist, solider Mittelfeldkandidat. Ist Thompson sogar ein 'neuer
Sellers', dann geht vielleicht noch etwas mehr...
Eine enttäuschende Saison haben die Rhöndorf DRAGONS hinter sich. Folglich
wurde Trainer Klaus Perwas nach nur einem Jahr als Chef an der Seitenlinie
durch seinen erfolgreicheren Vorgänger Berthold Bisselik ersetzt, zudem wurde
der Backcourt neu formiert. Großes Potenzial haben die Neuzugänge William
Hatcher aus Ohio und der Schwede Jim Nyström, dessen Collegeteam 2004 sogar
im NCAA-Finale stand. Das bewährte Duo Chris Rojik/Jürgen Malbeck geht
derweil in seine dritte gemeinsame Saison. Ergänzt wird der Kader durch
talentierte Nachwuchskräfte aus dem eigenen Internat sowie erfahrenen
Akteuren wie Goran Kovacev oder James Whyte. Die Drachen aus der idyllischen
66
Adenauerstadt Bad Honnef werden wieder besser abschneiden als zuletzt und
sich im oberen Tabellendrittel festsetzen.
Keinen Substanzgewinn kann ich momentan bei den Elephants Grevenbroich
ausmachen. Anthony Williams heißt der 1,88m große Amerikaner, der in die
großen Fußstapfen von John Bynum und seinem ehemaligen Teamkameraden
Rico Grier tritt. Der Erfolg der Elephants wird vermutlich wieder maßgeblich von
diesem US-Import als Go-to-guy der Mannschaft abhängen. Auf der
Centerposition wird Urgestein Whitney Harris dieses Jahr von Viktor Klassen statt
von Franz-Josef Grips unterstützt, vom Basketballer-Drehkreuz Weiden kam
Aufbauspieler Marco Woamey. Neben Grier muss Coach Raffi Wilder in Zukunft
auch auf die Dienste von Jörg Rottgart und Rafael Wilczek verzichten. Horst
Schlämmer kann die Abschlusstabelle seines Grevenbroicher Tageblatts im
Voraus schon mal so layouten, dass sich die Elephants nach dem 30. Spieltag im
unteren Tabellendrittel wiederfinden.
Bleibt abschließend noch Phoenix Hagen. Auf den ersten Blick haben die
Feuervögel mehr 'gute Spieler' verloren als gewonnen. Auf den zweiten Blick
sehe ich hingegen ein Team, was sehr gut funktionieren kann. 2,07m-Forward
Sebastian Schröter (12,4 PpG, 34,7% 3er), der Shooting-Star der letztjährigen
Hertener Mannschaft, ist ein Spielertyp, der dieser Mannschaft sehr gut zu
Gesicht steht. Auf der Point Guard Position wurde mit Per ein weiterer talentierter
Günther geholt, dafür musste der nicht unumstrittene Top-Assistgeber Loukas
Lazoukits seine Sachen packen. Byron Sanders sollte das Defensivmonster und
Freiwurfphantom Marcus Jackson ersetzen können und der in die Regionalliga
abgewanderte Björn Gieseck hatte seine besten Tage längst hinter sich. Phoenix
mit seinen begeisterten Fans ist wieder auf Kurs Richtung Platz 4.
Zusammengefasst die Platzierungen in drei groben Kategorien:
1-6: MBC, Düsseldorf, Hagen, Göttingen, Cuxhaven, Rhöndorf
7-10: Herten, Schalke, Gladbach, Wolfenbüttel
11-16: Grevenbroich, Lichterfelde, Bremen, Iserlohn, Dortmund, Braunschweig
Aber bedenke: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Drittens:
Zahlen sind Schall und Rauch. Und viertens: 'Was zählt is aufm Platz!' Amen.
67
Season Preview Soba Dragons Rhöndorf
Vor einem Neuanfang stehen die Dragons aus Rhöndorf. Nach der verkorksten
Saison 2005/2006 wurde das Team gezielt erneuert um den eigenen Ansprüchen
gerecht zu werden. Dabei steht nun wieder ein alter Bekannter an der Seitenlinie
der Dragons. Berthold Bisselik kehrte zurück und übernahm das Ruder wieder
von seinem ehemaligen Assistenten Klaus Perwas, der die Dragons verlassen hat.
An seiner Seite steht nun Jakob Moeller der letzte Saison nach Co Trainer bei
Ratiopharm Ulm war und diese auch mit zum Aufstieg in die BBL geführt hat.
Nick Moore, Rodney Sruggs, Ladislau Kabat und Dennis Bachmann zählen zu den
Leistungsträgern die das Team verlassen haben. Moores Nachfolger auf der
Aufbauposition heißt William Hatcher und kommt von den Miami Redhawks aus
der NCAA. Ebenfalls neu ist der britische Forward James Whyte der von den UCC
Demons aus Irland an den Rhein wechselte. Mit Goran Kovacev kehrte zudem ein
alter Bekannter nach einjähriger Auszeit zurück. Er soll wie schon in der Saison
2004/2005 wichtige Impulse von der Bank bringen. Als deutsche Talente wurden
Dario Fiorentino (BBV Hagen), Sebastian Arndt (UBC Münster) und Jonas
Brunnert (BG Göttingen) an den Rhein gelockt.
Zuletzt stieß noch der isländische Nationalspieler Jym Nystrom zu den Dragons,
er soll weitere Entlastung auf den Guard Positionen bringen.
Mit den verbliebenen Leistungsträgern wie Jürgen Mahlbeck, Chris Rojik,
Johannes Lange und Patrick Marcu scheint Rhöndorf gut aufgestellt für die Saison
um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Weiterhin wird aber das
Hauptaugenmerk auf der Ausbildung junger Talente liegen welche in Kooperation
mit dem Gymnasium Hagerhof die beste schulische und sportliche Ausbildung
genießen und beste Trainingsmöglichkeiten vorfinden. Es wird spannend sein zu
sehen wie sich auch die jungen deutschen Spieler in entscheidenden Situationen
schlagen, denn Coach Bisselik möchte ihnen auch in der Crunch Time die
Möglichkeit geben sich zu entwickeln.
Die eigenen Erwartungen liegen bei den Plätzen 1-4 und es scheint bei dem
Kader realistisch das sich die Dragons dort platzieren können wenn sie vom
Verletzungspech verschont bleiben und die Leistungsträger wie Mahlbeck und
Rojik fit in die Saison gehen können.
Spielereinschätzung:
Jim Nystrom: Erzielte 12 Punkte im Schnitt für die Solna Vikings in der
schwedischen Meisterschaft. Sollte somit auch bei den Dragons ein wichtiger
Spieler in der Rotation sein
Patrick Marcu: Soll in die Fußstapfen von Bahiense De Mello treten. Guter
Schuss, solide Defense, könnte diese Saison den Durchbruch schaffen.
William Hatcher: Zeigte in der Vorbereitung sein großes Potential. Schneller
Spieler, mit gutem Auge und Scorer Mentalität. Kann einer der besten Spieler der
Liga auf seiner Position werden.
Jonas Brunnert: Talentierter deutscher Nachwuchsspieler. Soll Leistungsträger in
der 2. Mannschaft in der 2. Regionalliga werden.
68
Franz Montag: Soll sich auch in der 2. Mannschaft weiter entwickeln.
Sebastian Arndt: Soll ebenfalls Verantwortung in der 2. Mannschaft übernehmen,
wird aber wohl auch in der 2. Liga seine Chance bekommen
James Whyte: Athletischer Flügelspieler der auch in Brettnähe scoren kann.
Guter Schuss auch von draussen. Hinterließ in der Vorbereitung einen guten
Eindruck
Goran Kovacev: Nach einjähriger Auszeit wegen Studiums zurück. Verpasste
wegen Krankheit einen Teil der Vorbereitung und hat auch wenig Spielpraxis.
Man wird sehen ob er an frühere Leistungen wird anknüpfen können
Chris Rojik: Publikums Liebling und Leistungsträger. Mit seinen Moves oftmals
nicht zu stoppen und immer für mehr als 20 Punkte gut. Hofft auf eine
verletzungsfreie Saison.
Dario Fiorentino: Deutsches Talent dass auch in der 2. Liga helfen soll und kann.
Zeigte in der Vorbereitung allerdings Probleme mit der Physischen Spielweise in
der Liga
Jürgen Mahlbeck: Einer der besten Center der Liga. Immer für einen Double
Double gut. Letzte Saison auf Grund von Verletzungen etwas unkonstant.
Johannes Lange: Sehr talentierter Center, der Mahlbeck durchaus Konkurrenz
macht. Zeigte letzte Saison bereits starke Spiele und sollte sich die Saison noch
weiter steigern
Sebastian Korp: Kommt aus der eigenen Jugend und wird auch in der 2.
Mannschaft spielen
69
Season Preview TV Lich
(von Felix Georg)
#4 Rolf Scholz
Guard, 07.09.1980, 187cm, 81kg, Deutsch
Der 1,87m große Scholz ist nach Viktor Klassen dienstältester Spieler im Kader
des TV LICH. Scholz besticht dabei insbesondere durch seine aggressive
Verteidigung sowie seine Übersicht und Anführerrolle auf dem Spielfeld, weiß
jedoch ebenso mit aggressivem Zug zum Korb Freiräume für seine Mitspieler auf
dem Flügel zu schaffen.
#5 Viktor Klassen
Guard, 27.03.1981, 186cm, 85kg, Deutsch
Viktor Klassen kann trotz seiner erst 25 Jahre bereits auf 8 Jahre BundesligaErfahrung zurückblicken. Seinen erste Bundesliga-Luft schnupperte der damals
17-jährige in der Saison 1998/1999 und konnte sich in den vergangenen Jahren
zu einem bedeutenden Bestandteil des Licher Basketballs entwickeln.
Insbesondere in den letzten zwei Jahren reifte Klassen unter Trainer Dejan Kostic
zum wichtigen Punktelieferanten und spielte sich in die Starting Five. Seine
Stärke liegt insbesondere jenseits der 6,25m-Linie, dank seiner Schnelligkeit
kann Klassen jedoch auch im Zug zum Korb abschließen.
#6 Max Brauer
Guard/Flügel, 04.02.1987, 195cm, 91kg, Deutsch
Max Brauer schaffte nach einer erfolgreichen Saison mit der U20-Mannschaft des
BBLZ sowie der 2.Herren-Mannschaft des TV 1860 Lich im Sommer den Sprung
in den Kader des TV LICH und soll nun zusammen mit Giuseppe Modugno und
Marian Schick erste Erfahrung in der 2.Bundesliga sammeln.
#8 Sherman Lockhart
Flügel, 15.03.1982, 195cm, 95kg, Deutsch
Der 24-jährige Lockhart ging in der vergangenen Saison in der 2.Liga Nord für
die SOBA Dragons Rhöndorf auf Korbjagd und erzielte dort in durchschnittlich 14
Minuten 4,5 Punkte und 2,5 Rebounds pro Spiel. In der kommenden Saison soll
Lockhart helfen, die durch die Abgänge von Patrick Unger und Daniel Dörr
entstandene Lücke auf der Position 4 zu schließen.
#9 Jan-Peter Prasuhn
Flügel, 01.01.1982, 198cm, 95kg, Deusch
„JP“ geht bereits in seine vierte Saison im Trikot des TV LICH. Unter Trainer
Dejan Kostic gehörte er zu den Stützen von der Bank und konnte immer wieder
wichtige Impulse und Energie ins Spiel bringen. Auch unter Neu-Trainer Brett
Vana wird Prasuhn wieder eine bedeutende Rolle einnehmen. Neben einem
schnellen Antritt und guten Zug zum Korb strahlt Prasuhn dank eines guten
Wurfes auch Gefahr von außen aus.
#10 Marco Buljevic
Flügel, 26.03.1987, 194cm, 83kg, Deutsch
Mit Marco Buljevic konnte der TV LICH eines der größten Nachwuchstalente des
deutschen Basketballs verpflichten. Der 19-jährige verließ nach seinem
erfolgreichen Abitur im Sommer die Nachwuchsschmiede der Urspringschule in
Ehingen und wird in der kommenden Saison mit einer Doppellizenz zudem für die
GIESSEN 46ers auf Korbjagd gehen. Buljevic gehörte in der abgelaufenen Saison
70
mit einer Trefferquote von 45,9% zu den erfolgreichsten Dreierschützen der
2.Liga. In 23 Minuten kam Buljevic auf durchschnittlich 10,9 Punkte, 2,2
Rebounds und 1,5 Assists.
#12 Mark Reed
Aufbau/Flügel, 01.06.1977, 194cm, 92kg, US
Der 29-jährige Reed ist der mit Abstand erfahrenste Spieler im Team von Trainer
Brett Vana. Reed soll mit seiner Athletik und Erfahrung sowohl eine bedeutende
Gefahr im Angriff als auch in der Verteidigung ausstrahlen und seine jüngeren
Mitspieler auf dem Feld anführen. Reed freut sich auf die Herausforderung und
hofft, „dass ich die die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen kann und wir alle
eine erfolgreiche und gute Saison haben werden.“
#13 Johannes Lischka
Flügel/Center, 21.04.1987, 203cm, 109kg, Deutsch
Johannes Lischka gelang gleich in seiner ersten Saison in der 2.Liga der
Durchbruch. Insbesondere in der zweiten Saisonhälfte übernahm er zunehmend
Verantwortung und konnte sich unter den Körben gegen seine meist um einiges
erfahreneren Gegenspieler durchsetzen. Im Sommer konnte Lischka zudem im
Trikot der U20-Nationalmannschaft überzeugen: in durchschnittlich 22 Minuten
zeichnete er sich für 8,9 Punkte und 6,6 Rebounds sowie 0,9 Blocks
verantwortlich und war damit nach Nikita Khartchenkov zweitbester Korbschütze
Deutschlands.
#14 Marian Schick
Flügel/Center, 22.10.1986, 198cm, 102kg, Deutsch
Mit Marian Schick gelang einem weiterem Talent aus den Reihen des BBLZ
Mittelhessen der Sprung in den Bundesliga-Kader des TV LICH. Schick, der in der
vergangenen Saison zusammen mit Brauer, Lischka und Modugno mit der U20
des BBLZ bis zur Südwest-Deutschen Meisterschaft gelang, soll besonders im
Training wichtige Erfahrung sammeln, zugleich jedoch auch für kurze
Entlastungen auf der großen Flügelposition sorgen. In der vergangenen Saison
war Schick im Landesliga-Team des VfB Giessen 2 Topscorer mit 18,7 Punkten.
Zudem ging er für die Regionalliga-Mannschaft des VfB Giessen auf Korbjagd.
#15 Bjarne Rohrmann
Center, 23.11.1982, 207cm, 115kg, Deutsch
Mit dem 2,07m großen Rohrmann konnte der TV LICH einen körperlich starken
Centerspieler verpflichten, der an beiden Enden des Feldes unter den Körben
Gefahr ausstrahlen soll und dabei besonders durch seine Physis besticht.
Rohrmann ging die vergangenen beiden Jahre für das St.Andrews Presbyterian
College sowie die Fayetteville St. University auf Korbjagd.
#17 Giuseppe Modugno
Aufbau, 17.09.1987, 180cm, 73kg, Deutsch
Modugno ist der dritte im Bunde der heimischen Nachwuchskräfte, die als erste
den direkten Sprung aus dem BBLZ Mittelhessen in den Bundesliga-Kader des TV
LICH schafften. Dabei soll der 19-jährige für Entlastung auf der Aufbau-Position
sorgen und Rolf Scholz gelegentliche Verschnaufpausen gewähren können.
#21 Anton Kazarnovski
Flügel/Center, 21.01.1985, 205cm, 100kg, Isralisch
Mit Anton Kazarnovski konnten die Verantwortlichen des TV LICH und der
GIESSEN 46ers ein weiteres großes Talent verpflichten. Kazarnovski, der die
71
Nachwuchsschmiede von Maccabi Tel Aviv durchlief, wird in der kommenden
Saison mit einer Doppellizenz ausgestattet sowohl für Lich als auch Gießen auf
Korbjagd gehen, primär jedoch dem Kader des TV LICH angehören.
#32 Marcus Sloan
Center, 19.11.1982, 205cm, 103kg, US
Der 2,05m große Marcus Sloan besetzt in der kommenden Saison die zweite
Ausländerposition des TV LICH. Sloan soll dabei sowohl im Angriff als wichtiger
Punktelieferant fungieren als auch in der Verteidigung für Ordnung unter dem
eigenen Korb sorgen.
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