Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Friedrich-Schiller-Universität Jena
Friedrich-Schiller- Universität Jena
Fachgebiet Interkulturelle Wirtschaftskommunikation
HS: „Didaktik: Konzeption, Ausarbeitung und Durchführung ik Trainings“
Seminarleitung: Prof. Dr. Bolten
Wintersemester 2008/09
Ausarbeitung: Natalja Salje
Konzeptvorschlag
Trainingssequenz
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Rahmenplan | Ablaufplan |Anhänge
1. Rahmenplan
Trainingsthema
Kulturgebundenheit des Wahrnehmens und Handelns
am Beispiel
UNTERSCHIEDLICHER HÖFLICHKEITSKONZEPTE
o Schulung interkultureller Teilkompetenzen auf sozialer und individueller Ebene
o Sensibilisierung für Kulturgebundenheit eigenen Wahrnehmens und Handelns
o Schulung einer bewussteren Wahrnehmung interkultureller Situationen
o Verständnis für Verhaltensspezifika anderskultureller Mitglieder entwickeln
o Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen von Höflichkeitsstandards auslösen
Seminarteilnehmer ca. 20 Personen, Multikulturelle Gruppenzusammensetzung mit
Deutschkenntnissen auf Muttersprachenniveau
20 Minuten, keine Vorbereitungszeit der Teilnehmer
Seminarraum
o für ca. 25 Personen,
o komplett ausgestattet (Beamer, OH-Projektor, Tafel, Internetzugang)
Lehr-/Lernziel
Zielgruppe
Zeitvolumen
Infrastruktur
2. Ablaufplan
Phase 1
3 Min.
Phase 2
3 Min.
Phase 3
4 Min.
Phase 4
5 Min
Phase 5
5 Min.
Vorwissensaktivierung
o TN bekommen ein Bild (Handkuss) präsentiert
o TN äußern in Form einer Staffel ihre Assoziationen zum Bild, nach Möglichkeit
sollen keine Doppelnennungen vorgenommen werden
o Anschließend moderiert Trainer Gespräch in Richtung des Begriffes „Höflichkeit“
und verrät Thema + Zielkultur der Trainingssequenz
o Ziele : Einstimmung aufs Thema + Vorentlastung der TN
Interesse wecken + TN-Motivation + Erzeugung von Spannung
Wissensinput
o TN erhalten in Form einer PPT-Präsentation einen kurzen Wissensinput zur
Kulturgebundenheit des Wahrnehmens und Handelns
Erarbeitung des Kernthemas
o Präsentation des Kerntextes (Critical Incident)
o TN versuchen ik Missverständnis und deren Ursache in PA zu benennen
o Ergebnisvergleich im Plenum
o Ziele: Kennenlernen von ik Konfliktsituationen
Kulturelle Sensibilisierung
Bewusstmachung der Existenz unterschiedlicher Höflichkeitskonzepte
Anwendungsphase
o Sollen sich in PA an eigene Situation aus eigener Erfahrungspraxis erinnern, in der
es ebenfalls zu Irritationen/ Missverständnissen/ komischen Situationen
gekommen
ist,
weil
den
Interaktionspartnern
unterschiedliche
Höflichkeitskonzepte zugrunde lagen
o Präsentation von 1-2 Beispielen im Plenum
o Ziele: Schaffung eines direkten TN-Bezugs (Personalisierung)
Reflexion der Kulturgebundenheit von Höflichkeitskonzepten
Transfer
o TN diskutieren in Partnerarbeit, ob im Falle von Höflichkeitsstandards
kulturspezifische Handlungsanweisungen in Form von Do-Tabu-Listen sinnvoll
sind. Im Anschluss Zusammentragen der Ergebnisse im Plenum.
3. Anhänge
Für die Durchführung der gesamten Trainingssequenz ste hen eine Powerpoint-Präsentation und ein
Arbeitsblatt zur Verfügung.
(a) Bild (als Grundlage für das Assoziogramm)
Welche Assoziationen ruft bei euch dieses Bild hervor?
(b) Kerntext (Critical Incident)
Kasia, eine 20-jährige Polin, ist vor eineinhalb Monaten in Deutschland
angekommen, um hier zu studieren. Sie hat Glück und lernt gleich eine Clique
deutscher Studierender kennen, die aus drei Jungs und drei Mädels besteht.
Einen Jungen, Tim, findet sie besonders nett und er sie wohl auch. Auf einer
Party kommt es zum ersten Kuss zwischen den beiden. Während eines Essens
in der Mensa erzählen zwei aus der Clique, dass sie am Vorabend einen tollen Film im Kino
gesehen haben. Tim fragt Kasia spontan, ob sie Lust hätte, mit ihm ins Kino zu gehen, um diesen
Film zu sehen. Freudig sagt sie zu und sie verabreden sich für den nächsten Abend. An der
Kinokasse fragt Marko mit aller Selbstverständlichkeit der Welt nach einer Kinokarte und bezahlt
diese. Kasia jedoch steht fassungslos neben ihm und kauft sich anschließend selbst eine
Kinokarte. Während der Vorstellung wechselt die sonst so redegewandte Kasia kaum ein Wort
mit Tim. Nach dem Film fragt Tim, ob sie noch zusammen ein Bier trinken gehen wollen. Kasia,
die sonst für jeden Spaß zu haben ist, lehnt entschieden ab. Für sie steht fest, dass es das letzte
Mal war, dass sie mit ihm ausgegangen ist.
EURE SPEKULATIONEN...
Warum lehnt Kasia die Einladung nach dem Kino ab?
Was könnte Ursache für ihr Verhalten sein?
Welches ik Missverständnis liegt vor?
(c) Arbeitsanweisung Phase 5
Insbesondere bei kulturspezifischen Konzepten von Höflichkeit, werden in der ik Trainingspraxis
gerne Höflichkeitsstandards vermittelt, indem den Teilnehmern Do-Tabu-Listen ausgehändigt
werden, die als Handlungsanleitung im Ausland dienen sollen.
Ist ein solches Vorgehen sinnvoll?
Warum? Warum nicht?
(d) Powerpoint-Präsentation
(e) Arbeitsblatt