HNO-Newsletter 06

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HNO-Newsletter 06
HNO NEWS
Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Ulm
6. Ausgabe 1/2012
www.uniklinik-ulm.de/hno
Vorwort
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch wenn das Jahr schon wieder einige Wochen alt
ist, möchte ich Ihnen alles Gute, Gesundheit und
beruflichen Erfolg für das Jahr 2012 wünschen.
Vermutlich wird die Politik auch in diesem Jahr
nicht ruhen und an Stellschrauben drehen, die
unsere Arbeit nicht unbedingt erleichtern. Dabei
sollte eigentlich das Ziel sein, den Arztberuf
attraktiver zu machen, um freie Stellen mit in
Deutschland ausgebildeten Ärzten besetzen zu
können. Nachwuchsprobleme hat die HNO-Universitätsklinik in Ulm nicht, in anderen
Regionen Deutschlands sind sie jedoch sehr ernsthaft, wie Kollegen in einem Symposium
mitteilten, zu dem ich vor einem Jahr nach Ulm eingeladen habe. Mit einer kurzen
Verzögerung werden Nachwuchsprobleme in der Klinik auch Nachwuchsprobleme in den
Praxen sein. Arbeitsverdichtung, familienunfreundliche Arbeitszeiten und zunehmend
arztfremde Tätigkeiten bewirken, dass junge Kolleginnen und Kollegen lieber patientenferne
Tätigkeiten suchen oder gleich ins Ausland abwandern. Ein neues Patientengesetz, wie es die
Bundesregierung plant, wird die Regelungsdichte noch weiter erhöhen und auch die sog.
Defensivmedizin stärken.
Die HNO-Universitätsklinik möchte dagegen die audiologische und neuro-otologische
Expertise stärken. Ein erster audiologischer Grundkurs für Praxispersonal in diesem Jahr ist
mehrfach überbucht und soll erneut angeboten werden. Weitere Aktivitäten zum Thema
finden Sie in diesem Heft.
Viele Grüße
Ihr
Prof. Dr. med. G. Rettinger
Ärztlicher Direktor der HNO-Universitätsklinik Ulm
HNO NEWS
6. Ausgabe 01/2012
Inhaltsverzeichnis
4
Die ePA wird künftig vermarktet: Dabei wird die Klinik vom SoftwareUnternehmen Wilken Entire unterstützt
6
Neuigkeiten in der Diagnostik und Therapie vestibulärer Störungen
7
Vorstellung neuer Mitarbeiter
8
Neu in der HNO- Uniklinik Ulm:
Vestibulär Evozierte Myogene Potentiale (VEMPs)
10
Sprachstörungen bei Kindern früher erkennen
12
Fortbildungsveranstaltungen der HNO-Universitätsklinik
13
Vernissage Fotoausstellung Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing
14
Fortbildungen/ Kurse:
• Cochlear Implantation im Kindesalter: Indikation, Operation,
Nachsorge
• Course on Functional and Aesthetic Rhinosurgery
and Course on Facial Plastic-Reconstructive Surgery
Die klinikeigene elektronische PatientenAkte (ePA) wird künftig vermarktet: Dabei
wird die Klinik vom Software-Unternehmen
Wilken Entire unterstützt
Autor: Jochen Endreß, Wilken Entire AG
Die Ulmer Universitäts-Klinik für Hals-,
die medizinischen Prozesse überzeugt",
Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) hat
resümiert Dr. Peter Kottmann von Wilken
eine elektronische Patientenakte (ePA)
Entire. „Die Software ist von Anwendern
selbst entwickelt. Damit hat die HNO-
für Anwender entwickelt worden. Das war
Klinik
sofort erkennbar und ist zweifellos ein
Ulm
bereits
überregional
für
Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt hat das
Alleinstellungs-Merkmal.“
Universitäts-Klinikum mit der Wilken
Entire AG offiziell einen Vertrag zur
Vermarktung der ePA geschlossen. Das
Ulmer
Software-Unternehmen
Wilken
Entire hat sich auf Anwendungen aus den
Bereichen
Gesundheit
und
Soziales
spezialisiert.
ePA stößt in Fachkreisen auf große
Zustimmung
Die Resonanz auf die erste öffentliche
Präsentation bei einem internationalen
Kongress in Wiesbaden im vergangenen
Jahr war ausgesprochen positiv. Zahlreiche
Universitäts-Klinikum setzt auf starken
Ärzte deutscher HNO-Kliniken reisten
inzwischen nach Ulm, um sich die ePA im
Partner
Klinikalltag
anzusehen.
Inzwischen
Wilken Entire wird das neue Produkt
werden die Ärzte von Anfragen geradezu
exklusiv
überschwemmt. „Für uns ist dies Anlass,
im
deutschsprachigen
Raum
vertreiben und betreuen. Hierfür wurden
Vermarktung
im Unternehmen bereits 4 Mitarbeiter
Kooperationspartner
eingestellt. Die Weiterentwicklung wird
berichtet der Ärztliche Direktor der Klinik,
eng mit den Anwendern der HNO-Klinik
Professor Gerhard Rettinger. „Wir bleiben
abgestimmt und gemeinsam erfolgen.
jedoch
in
integriert.
„Die elektronische Patientenakte hat uns
auf Anhieb durch ihre tiefe Integration in
4
Vertrags.“
und
die
Das
Betreuung
zu
weitere
ist
einem
übertragen“,
Entwicklung
Bestandteil
des
Patienten-Daten wie Diagnosen, Klinik-
Teamarbeit bei der Entwicklung
Aufenthalte,
Ursprünglich wollte man in der HNOKlinik Ulm nur weg von oft unleserlichen
handschriftlichen Einträgen in den PapierKrankenakten.
Die
herkömmlichen
kommerziellen Programme waren für den
Klinikbetrieb
nur
bedingt
geeignet.
Deshalb begann Dr. Siegfried Tewes,
promovierter Biophysiker und KlinikInformatiker, vor rund sechs Jahren mit der
Eigen-Programmierung. Dr. Konrad Kastl
koordinierte die Entwicklung fachlich.
Andere
Ärzte
sowie
Pflege-
und
Verwaltungskräfte brachten Erfahrungen,
Anforderungen und Anregungen ein.
verabreichte
Medikamente
oder bisherige Behandlungen stehen immer
– und damit auch im Notfall – jederzeit
vollständig zur Verfügung und müssen nur
einmal erfasst werden. Hinzu kommen eine
Vielzahl
an
Klinikbetrieb:
Informationen
Belegung
der
für
den
Betten,
Verweildauer der Patienten, ihr aktueller
Aufenthalt bis hin zu Dienst-, Urlaubs- und
OP-Plänen.
Außerdem
Informations-System
sind
Hilfen
in
dem
für
das
ärztliche Personal hinterlegt. Letztlich
kommt
die
bei
der
Erfassung
und
Recherche der Patientendaten eingesparte
Zeit den Patienten zu Gute. An der Klinik
ist man sich sicher, durch den Einsatz der
Vorteile für die Arbeit im Klinikum
ePA wieder mehr Zeit für die Patienten zu
Die im Klinikum entwickelte Patientenakte
bildet
alle
klinischen
Prozesse
haben.
ab.
5
Neuigkeiten in der Diagnostik und Therapie
vestibulärer Störungen
Autor: Ferdinand Bischof
Diagnostik
Schwindel ist ein vielgestaltiges, häufig
interdisziplinäres
Symptom
unterschiedlicher Erkrankungen. Bei der
Anamneseerhebung zeigt sich, dass
Patienten
viele
unterschiedliche
Empfindungen
unter
dem
Begriff
„Schwindel“ subsummieren (Fallneigung,
Drehschwindel, Flimmern, Schwarzwerden
vor Augen, Liftgefühl).
Verantwortlich für die Beschwerden sind
Störungen des Körpergleichgewichts durch
fehlerhafte
zentrale
Integration
sensorischer Informationen (vestibulär,
okkulär, propriozeptiv). Ein Ausfall oder
die vermehrte Aktivität eines dieser
sensorischen
Systeme
führt
zu
Veränderungen des Körpergleichgewichts,
auf die das Gehirn mit der Erzeugung von
Schwindel reagiert. Darüber hinaus können
auch Störungen der metabolischen
Homöostase
oder
der
neuronalen
Signaltransduktion bzw. –verarbeitung
Schwindel hervorrufen.
Um mögliche interdisziplinäre Ursachen
der Schwindelbeschwerden des Patienten
zu erkennen, sollte am Anfang der HNOärztlichen neurootologischen Diagnostik
eine umfangreiche Anamnese nach dem
„SO STONED“-Schema ( Symtpome, Wie
oft? Seit wann? Trigger? Otologische
Begleitsymptome?
Neurologische/Psychiatrische
Begleitsymptome?
Entwicklung
der
Symptome? Dauer des Schwindels?) und
eine ausgiebige körperliche Untersuchung
einschließlich Erhebung eines grob
neurologischen Status stehen (Statokinetik:
Romberg/Unterberger, Eudiadochokinese,
Armvorhalteversuch,
Finger/Fußkoordination).
Durch
die
6
anschließende apparative Stufendiagnostik
(Überprüfung
des
vestibulookulären
Reflexes mit dem Kopfimpulstest nach
Halmagyi
und
Curthoys,
Lagerungsprüfung mit Lokalisation des
betroffenen Bogenganges, kalorische und
rotatorische
Gleichgewichtsprüfung,
Posturografie,
VEMPs
[vestibulär
evozierte myogene Potentiale]) lassen sich
peripher-vestibuläre Störung bestätigen
bzw. mögliche Hinweise auf eine zentrale
Genese der Beschwerden ableiten. Ein
pathologisches Richtungsüberwiegen im
VNG oder eine fehlende optische
Supprimierbarkeit des Spontannystagmus
beispielsweise sind mögliche Prädiktoren
einer zentralen Genese der Beschwerden
(Apoplex, Tumoren, Gehirnblutung) und
erfordern eine zügige neurologische
Vorstellung mit zentraler Bildgebung.
Therapie
Die
Therapie
peripher-vestibulärer
Störungen richtet sich nach deren
Auslöser. Während beim benignen
paroxysmalen
Lagerungsschwindel
(BPLS)
durch
verschiedene
Befreiungsmanöver
(Semont,
Epley,
Rahko, Lempert und Tiel-Wilck) störende
Otolithen aus den Bogengängen entfernt
werden und durch das Manöver nach
Brandt-Daroff
eine
wirkungsvolle
Prophylaxe einer erneuten Canalolithiasis
durchgeführt werden kann, beschränken
sich die therapeutischen Optionen bei einer
Neuropathia
vestibularis
in
der
Anfangsphase auf eine symptomatische
Behandlung mit zentral dämpfenden und
antiemetisch wirksamen Medikamenten
(z.B. Dimenhydrinat). Im Verlauf tritt bei
ca. 40-50% der Patienten eine vollständige
und bei bis zu 80 % der Patienten
zumindest eine partielle Remission ein
(Loiberstetter 2009). Entsprechend der
Studienlage
wird
unterstützend
Prednisolon appliziert. Ein positiver Effekt
für Hydroxyethylstärke (HAES) oder
Pentoxifyllin konnte hingegen in Studien
nicht gezeigt werden, weshalb diese
Therapieoptionen weitgehend verlassen
wurden.
Nach Abklingen der wenige Tage
dauernden Akutphase sollte möglichst
frühzeitig eine Mobilisation des Patienten
zur
Unterstützung
der
zentralen
Kompensation erfolgen. Diese lässt sich in
die sogenannte „statische Phase“, in der
der Patient lernt ohne Schwindel zu sitzen
oder zu stehen, und eine „dynamische
Phase“, in der der Patient auch bei
Bewegung keinen Schwindel wahrnimmt.
Zur Rehabilitation und Unterstützung der
Schwindelkompensation während der
statischen Phase bieten sich standardisierte
Schwindelübungsbögen an, die den
Patienten an unserer Klinik bei Vorliegen
einer vestibulären Störung ausgehändigt
werden. Unterstützend erfolgt eine
Mobilisation
und
ein
spezifisches
vestibuläres Rehabilitationstraining unter
intensiver physiotherapeutischer Betreuung
(Strupp et al 1998, Hamann 2009).
Eine
weitere
Therapieoption
zur
Unterstützung der Schwindelkompensation
bei
(schnellen)
Körperbewegungen
(dynamische Phase) sind vibrotaktile
Neurofeedbackverfahren,
bei
denen
Patienten über 4 Vibratoren an einen
angelegten Gürtel (und einer kleinen,
batteriebetriebenen Steuereinheit) sanfte
Rückmeldung über das Schwanken des
Körpers bei der Durchführung des
vestibulären Trainings erhalten. In
mehreren Plazebo-kontrollierten, DoppelBlind-Studien konnte damit eine deutliche
Verbesserung der posturalen Kontrolle und
dadurch
eine
Abnahme
von
Gleichgewichtsbeschwerden,
Schwindel
und der Sturzneigung des Patienten gezeigt
werden (Goto 2010, Basta 2010, Harada
2010, Basta et al 2011).
Nach
Abschluss
der
klinischen
Erprobungsphase sind die ersten Geräte
mittlerweile
kommerziell
erhältlich
(Brainport® und Vertiguard®).
Aufgrund
der
vielversprechenden
publizierten Ergebnisse planen wir für
Anfang
2012
eine
klinische
Erprobungsphase des Vertiguard-Systems
an Patienten mit therapierefraktären
Schwindelbeschwerden. Sollte sich das
Gerät im klinischen Einsatz bewähren und
auf eine gute Resonanz bei den Patienten
stoßen, ist ein routinemäßiger Einsatz des
Geräts geplant. Die Behandlung von
Patienten mit lang anhaltenden und
therapierefraktären Schwindelbeschwerden
nach peripher-vestibulären Störungen kann
durch den Einsatz dieses neues Verfahrens
möglicherweise
deutlich
verbessert
werden.
In der nächsten Ausgabe werden wir über
unsere Erfahrungen berichten
Vorstellung neuer Mitarbeiter:
Herr Ferdinand Bischof, geb. 28.10.1981, studierte Medizin
an den Universitäten Regensburg und Magdeburg.
Anschließend absolvierte er 3 Jahre seiner HNOWeiterbildungszeit am AMEOS Klinikum St. Salvator in
Halberstadt. Seit Juli 2011 verstärkt er das ärztliche Team
unserer Klinik und ist als Mitglied in der Cochlea
Implantatgruppe an der intensiven Betreuung der CIPatienten beteiligt.
7
Neu in der HNO- Uniklinik Ulm:
Vestibulär Evozierte Myogene Potentiale
(VEMPs)
Autor: C. Bermüller
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können,
dass
wir
nunmehr
mit
dem
neuangeschafften VEMP-Gerät in der
Diagnostikabteilung zusätzlich zu den
vorhandenen apparativen Möglichkeiten
(Drehstuhl, kalorische Testung mit VNG)
eine selektive Testmöglichkeit für die
Sacculus- Funktion anbieten können.
Vestibular Evoked Myogenic Potentials
(VEMPs) sind Reflexe der Makulaorgane
auf akustische Reize. Man unterscheidet
cVEMPs (zervikale) und oVEMPs
(okuläre) VEMPs. cVEMPs dienen der
selektiven
und
seitenspezifischen
Funktionsbestimmung
des
Sacculus,
oVEPMs sollen spezifisch die Funktion
des
Utriculus
testen.
Die
erste
Beschreibung der VEMP erfolgte durch
Colebatch und Halmagyi im Jahre 1992.
Zur Messung von cVEMP werden Clickoder Burst-Reize gesetzt. Diese lösen
mittels
Elektromyogramm
messbare
reflektorische
Antworten
des
M.
sternocleidomastoideus aus.
Komplex bei 13 und 23 ms, der vom
Sacculus ausgeht, und einen cochlearen
Komplex bei 34 und 44 ms.
VEMPs
werden
zur
Diagnostik
verschiedenster
Erkrankungen
des
Gleichgewichtsorgans eingesetzt. Unter
anderem kann eine Beteiligung des
Sacculus
beim
Morbus
Menière
nachgewiesen werden. Auch zur genauen
Bestimmung
des
Ausmaßes
einer
Neuropathia vestibularis, zur Diagnose
einer Dehiszenz des oberen Bogenganges
und bei unklarem Schwindel bei
seitengleicher Erregbarkeit im VNG sind
VEMPs sinnvoll.
Die VEMPs sind in den Routineablauf
integriert
und
werden
bei
o.g.
Fragestellungen ab sofort eingesetzt. Es
bedarf keiner besonderen Anmeldung, die
Patienten können gerne über die
Anmeldung
(Tel.
0731/500-59570)
zugewiesen werden.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne auch
telefonisch zur Verfügung
Tel.: 0731/500 -59508
Die typische Reizantwort zeigt zwei
Potentialkomplexe, einen vestibulären
(Sekretariat Fr. Vazquez)
Frau Dr. med. R. Krebs,
OA Dr. med. C. Bermüller
und Herr Dr. med. F. Bischof
(von rechts nach links)
8
Beispiel:
Ausgefallene cVEMPs links bei Patientin mit M. Menière links
9
Sprachstörungen bei Kindern früher
erkennen
Von links: Prof. Sibylle Brosch, Dr. Steffi Sachse, Nora Budde und Dr. Elisabeth Smith
Wie
kann
die
von
unklar, nach welchen Maßstäben deren
Sprachstörungen verbessert werden? Vor
frühe Sprachentwicklung zu beurteilen ist.
allem: Wie können die Grundlagen für
Dabei werden mehrsprachig aufwachsende
Vorhersagen zur weiteren sprachlichen
Kinder zunehmend relevanter“, sagt Dr.
Entwicklung, die sogenannten Prädiktoren
Steffi
also,
gestaltet
Sprachentwicklung und -förderung vom
Fragestellungen
ZNL, maßgeblich beteiligt auch an der
derzeit
genannten Längsschnittstudie. Wie seitens
noch
werden?
aussagefähiger
Mit
beschäftigt
Früherkennung
diesen
sich
ein
Sachse,
Expertin
für
interdisziplinäres Forschungsprojekt der
der
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und
Brosch, Leiterin der Sektion für Phoniatrie
Ohrenheilkunde (HNO) Ulm und des
und Pädaudiologie, Dr. Elisabeth Smith
Transferzentrums für Neurowissenschaften
und Nora Budde.
HNO-Klinik
Professorin
Sibylle
und Lernen (ZNL) der Universität Ulm.
Störungen bei der Entwicklung der
Mit
einem
demnächst
weiteren
auch
Projekt
frühe
sollen
sprachliche
Sprache
zählen
zu
den
häufigsten
Entwicklungsstörungen mit gravierenden
Leistungen mehrsprachiger Kinder erfasst
Folgen
werden. „Hier ist bislang noch völlig
Entwicklung. „Deshalb wollen wir mit
10
für
die
gesamte
kindliche
einer verbesserten Früherkennung auch
dem
die Wirksamkeit von Frühinterventionen
verlässlichen
sprachlichen
erhöhen“, macht Frau Prof. Brosch
festgestellte
Sprachverzögerung
deutlich und verweist auf zahlreiche
gleichbedeutend mit einer dauerhaften
bewährte Fördermöglichkeiten. Wobei
Sprachauffälligkeit, „vielmehr nur eine
sich diese mitnichten nur auf die in ihrer
Risikodiagnose, da ein gewisser Anteil an
Entwicklung
Kindern
gestörten
Kinder
konzentrierten. Bei Zweijährigen etwa
frühesten
Zeitpunkt
einer
Diagnostik,
Rückstände
nicht
auch
ohne
Intervention aufholt“.
wird Brosch zufolge auch ein sehr
hilfreiches Elterntraining angeboten. Das
beinhaltet neben einer logopädischen
Sprachtherapie direkt mit dem Kind
Gruppenarbeit an sieben Abenden mit
Nur:
„Bisher
ausreichenden
existieren
noch
keine
Belege
für
die
Sinnhaftigkeit dieser frühen Diagnose“,
weiß Steffi Sachse. Auch in dieser
Beziehung soll die Längsschnittstudie
mehreren Eltern.
Erkenntnisse liefern. Einbeziehen wollen
die Wissenschaftlerinnen dabei rund 80
15 Prozent eines Jahrgangs sind „späte
Kinder, die im Alter von zwei, drei und
Sprecher“
fünf Jahren untersucht werden. Auch auf
begleitende Entwicklungsauffälligkeiten.
Die
Bedeutung
aussagefähigerer
Prädiktoren unterstreicht die Fachärztin
„Zum Beispiel hatte anfangs ein Drittel der
auch mit Zahlen. Demnach sind immerhin
Kinder
15 Prozent eines Jahrgangs sogenannte
Expertinnen
späte
Beurteilung einbezogen werden überdies
Sprecher,
Sprachgebrauch
im
als
medizinischen
Late
ein
Hörproblem“,
festgestellt.
haben
Und
in
die
die
Talker
Intelligenz, soziodemografische Faktoren,
bezeichnet. Ein Drittel davon aber wird
das Sprachverständnis sowie der elterliche
sich gleichwohl unauffällig entwickeln.
Bildungsstand und mögliche Störfaktoren.
Insofern sei eine im Alter von 24 Monaten,
(az)
11
Montags-Fortbildungen
Fortbildungsveranstaltungen der HNO-Universitätsklinik
Wann:
Wo:
Kontakt:
Jeden Montag, 16 Uhr s.t.
Seminarraum HNO-Klinik,
Michelsberg
0731 50059501
[email protected]
In Ausnahmefällen kann sich das Thema des Vortrags kurzfristig ändern. Bitte
informieren Sie sich auf unserer Internetseite:
www.uniklinik-ulm.de/hno-fortbildung
23.01. 2012 Update Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM)
Journal Club
30.01. 2012
Enukleation des Auges, Update
Journal Club
06.02. 2012
Restless-Leg Syndrom
Update Elektronische Patientenakte
13.02. 2012
Pilzerkrankungen im HNO-Bereich
20.02. 2012
Keine Fortbildung – Blockwoche
27.02. 2012
Dehiszenz des oberen Bogenganges,
Rehabilitation Vestibularerkrankungen
Journal Club
12.03. 2012
Anerkannte Berufskrankheiten HNO
DRG Update
19.03. 2012
Nasale Hyperaktivität
Journal Club
26.03. 2012
AHB nach onkologischer Therapie im Kopf-Hals-Bereich
DRG Update
12
Vernissage
Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing
Am 15.2.2012 um 18 Uhr, laden wir sie herzlich zur Vernissage und
Fotoausstellung von Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing in das Foyer der HNOKlinik am Michelsberg ein.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing ist deutsche
Kulturanthropologin,
Ethiologin,
Psychologin, Soziologin und Thanatologin.
Sie war bis 2010 Direktorin des Instituts
für
Kulturanthropologie
des
Universitätsklinukums Ulm, seitdem ist sie
Direktorin des Instituts für Transkulurelle
Forschung e.V.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ina Rösing hat über 200
Kallawaya
–
Medizinmänner
und
Heilerinnen aus den Anden kennen gelernt
und ihre Heilungs-Rituale erforscht. Unter
ihnen hat Ina Rösing EINEN Medizinmann
für
diese
Ausstellung
ausgewählt:
Francisco Ninaconde aus Charazani
(Apolobamba Kordillere Boliviens). Mehr
als
fünfzehn
Heilungsrituale
und
Kollektivrituale von ihm hat sie detailliert
erforscht und in Bild und Text
dokumentiert. Seine Gebete, seine Dialoge
mit den heiligen Orten, seine Gespräche
mit den Patienten sind die bedeutensten,
die Ina Rösing erfahren hat.
Zunächst gibt es einen Blick auf die „
Heiligen Berge“ und „Heiligen Orte“ der
andinen Kallawaya Region- und Portraits
von Francisco von Ninacode.
Die Ausstellung zeigt sodann die Symbolik
und Heilungswirkung der zentralen
Elemente WEISSER Heilungs-Rituale.
Zum Beispiel: Gebetsbegrüssung von
ZEIT und RAUM, die Küssung des
heiligen Gürteltiers, die Küssung der
Mutter Erde in der Nacht, die Rolle der
brennenden und verlöschten Kerzen über
die Opfergaben, die Verbrennung der
Opfergaben im Feuer an der Opferstätte,
die
Rolle
des
heilige
vielfältig
geschmückten Lamafötus, die Gabe für
den Ankari, den Boten des Windes, die
Libation der Mutter Erde in allen vier
Himmelrichtungen, das Gebet mit der
Weihrauchschale, die Lesung des heiligen
Coca-Blattes, das Beten über den Patienten
am heiligen See Pachaqota.
Am Schluss der Ausstellung werden auch
noch
wichtige
Ritualgesten
der
SCHWARZEN Heilungs- Rituale gegen
Feinde, Feindseligkeit und Unheil gezeigt,
zum Beispiel die Entmachtung des Feindes
durch Herstellung von Figuren aus Draht,
das Einpacken der schwarzen Bereitungen
in ein linkes Ochsenhorn, das Treten der
schwarzen Bereitungen mit den Füssen.
13
Fortbildungen/ Kurse
Der Kinderklinik am 8.2.2012
Cochlear Implantation im Kindesalter: Indikation, Operation, Nachsorge
Im Rahmen der Fortbildung wird zunächst eine kurze Einführung über das Hören gegeben.
Anschließend werden die Indikationen und Kontraindikationen der Cochlear Implantation
dargestellt. Im Weiteren wird ein Überblick über die notwendige Diagnostik, verschiedene
Implantattypen, operative Technik und Komplikationen, sowie die notwendige Nachsorge
gegeben.
Ort: Hörsaal Michelsberg, Eythstr. 24, 89075 Ulm
Zeit: 17.00 – 18.30 Uhr
Referentin:
Prof. Dr. med. Nicole Rotter, Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität
Ulm
39th Course on
Functional and Aesthetic Rhinosurgery,
19th Course in Ulm
Course on
Functional and
Aesthetic Rhinosurgery
and
Course on Facial PlasticReconstructive Surgery
Course Directors:
M. Scheithauer, G. Rettinger, N. Rotter
Ulm University Hospital
Germany
March 6-9, 2012
Anmeldung unter:
[email protected]
14
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir wollen unseren Newsletter auch dazu nutzen Ihnen die Möglichkeit zu geben Ihre
Anliegen, Meinungen, Fragen, Verbesserungsvorschläge anzubringen.
Bitte senden Sie uns eine Email mit dem Betreff „Leserbrief“ an folgende Adresse:
[email protected]
Von links nach rechts:
Dr. Sommer, PD Dr. Reiter, Prof. Lindemann, Dr. Lunatschek, Dr. Bermüller, Prof. Rotter,
PD Dr. Scheithauer, Dr. Rudolph, Dr. Veit, Prof. Rettinger, Dr. Smith, Dr. Köhl, Prof.
Brosch, Dr. Krebs, Hr. Feucht, Dr. Schmidt, Dr. Bender, Fr. Schulz, Dr. Saul, Fr. Picavet, Hr.
Reichert.
15
Universitätsklinik und Hochschulambulanz
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Frauensteige 12, D-89075 Ulm
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. G. Rettinger
Hochschulambulanz
Terminvereinbarung:
0731 500 59570 / 59571
Ambulanzleitstelle:
0731 500 59580
Privatsprechstunde:
0731 500 59507
Sekretariat des Klinikleiters:
0731 500 59501
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.uniklinik-ulm.de/hno
Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie
Leiterin:
Prof. Dr. med. S. Brosch
Telefon:
0731 500 59701
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