When I`m Old and Grey - Ullstein Buchverlage

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When I`m Old and Grey - Ullstein Buchverlage
When I’m Old and Grey
Frauen haben nun mal den Hang, das Kind im Mann zu
lieben. Das vor allem, wenn wir ehrlich sind. Und da
Kinder manchmal nicht recht wissen, was sie wollen, verhält es sich mit Männern genauso. Wenn also Ihr Mann
zu Ihnen sagt, er wolle seinen 50. Geburtstag am liebsten
vergessen, sollten Sie es sich auf keinen Fall im Sessel gemütlich machen und die Hände in den Schoß legen, nein,
auf Sie kommt jede Menge Arbeit zu. Denn in Wirklichkeit will jeder Mann, dass man ihn feiert. Natürlich wird
sein 50. gefeiert. Mir doch egal, was Kai denkt! Ein Mann
will wahrgenommen werden und möchte, dass jeder vor
Glück strahlt wie eine blankpolierte Autofelge, weil er
auf der Welt ist. Außerdem geht es in Wirklichkeit gar
nicht um ihn. Jedenfalls nicht primär. Man plant solch
eine Party nicht, um ihm eine Freude zu machen. Sondern
sich selbst – und sei es nur die, dass man in der Regel ein
paar Jahre jünger ist als er. Ich will jetzt nicht behaupten,
dass man als Mittvierzigerin noch zum Landessieger im
Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« taugt (zum ersten
Mal übrigens unter dem Titel »Unser Dorf soll schöner
werden« 1961 ins Leben gerufen, was für ein Jahr!, Kai
soll bloß nicht meckern!), während das Antlitz des Ehemannes langsam einer Geisterstadt in Arizona gleicht.
Gott bewahre, nein! Aber hin und wieder ist genau diese
Altersdifferenz Grund genug, um grundlos fröhlich zu
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sein. Manchmal haben Männer ein anderes Drehbuch
für ihr Leben, und dann sind wir Frauen dazu da, es zu
nehmen, den roten Redigierstift anzusetzen und es umzuschreiben, um großes Kino daraus zu machen. Ich werde Kai zu seinem Fünfzigsten eine Hauptrolle geben. Und
ich? Ich begnüge mich mit einem Nebenpart, unauffällig
und bescheiden, damit der Mann meines Lebens unter
tosendem Beifall allein in den Sonnenuntergang reiten
kann. Schließlich sind wir Frauen die Schöpfer unserer
eigenen Realität.
Wir strukturieren, animieren, kalkulieren, moderieren.
Wir denken und entscheiden und machen und tun und
lassen. Wir machen die Arbeit, er kaut auf einem Zahnstocher. Wir bleiben am Boden und lassen ihn hüpfen.
Das gilt im Übrigen nicht nur für Partys.
Wie hat Kai neulich zu Tamara gesagt? »Die Feste muss
man feiern, wie sie fallen.«
Na, bitte! Das sieht er genau wie ich.
Ich war mir doch die ganze Zeit sicher, dass ich Zugang
habe zu seinen Träumen.
Doch die Wege des Lebens sind verwirrend und mühsam,
und meiner führt mich ein paar Tage nach unserer Rückkehr von Sylt erst einmal zum Gynäkologen. Er heißt
Dr. Julius Drecoll. Seine Praxis liegt im Jungfrauenthal.
Darüber habe ich schon so viele Witze gehört, dass ich sie
mir an dieser Stelle schenke.
Ich fühle mich unwohl in Wartezimmern. Blaue Lesezirkelmappen, Gummibäume und Bilder von blühender
Erika in der Heide oder von martialischen Heilwundern
aus der Natur (»Sanddorn – Krieger der Abwehr«, »Holunderbeeren – Wächter des Blutes«) machen mich nervös. Warten macht mich nervös. Ich halte es schwer an
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Paketschaltern aus, vor allem kurz vor Weihnachten. Ich
bin der Typ, der gern aus der Schlange ausschert, nur
um der Frau hinterm Posttresen böse Blicke zuzuwerfen,
weil sich die Menschen für meinen Geschmack zu viel
Zeit lassen. Zeit mit meiner Zeit. Ich bin immer kurz davor,
an der Supermarktkasse mit einem Schein auszuhelfen,
wenn eine Rentnerin in den Feierabendstoßzeiten der
Kassiererin für ihren Kochkäse mit Kümmel neunundneunzig Cent in kleinen Münzen abzählt und zu rufen:
»Gute Frau, lassen Sie mal stecken!« Es macht mich kribbelig. Sich-gehen-Lassen, Sich-sehen-Lassen, GeschehenLassen, all das verbinde ich nun mal nicht mit Orten wie
Wursttheken und Wartezimmern.
Bei Dr. Drecoll ist alles anders. Helles Ahornholz, dunkles Leder. Milde lächelnde Buddhas, überall. Exotische
Trockenfrüchte in Wurzelholzschalen. Ingwer-Duftstäbchen in schmalen Flaschen. Grüner Tee in einer silbernen
Thermoskanne. Psychomagazine und Hochglanzhefte für
Gourmets statt Regenbogenblättchen. Sanft einlullende
Sphärenklänge. Das hat Stil. Ich schenke mir Tee ein, bin
hin- und hergerissen zwischen der Titelgeschichte über
verkrustete Emotionalität und der mit Rezepten für Krustenbraten und warte, bis ich dran bin. Dr. Drecoll und
ich, wir kennen uns schon lange. Er hat mich betreut, als
ich mit Jonas schwanger war.
Als ich sein Sprechzimmer betrete, kommt er hinter
seinem Schreibtisch hervor und drückt mir die Hand.
Sein Händedruck ist kräftig. »Meine Lieblingspatientin!
Frau Kohlmey, wie schön!«
Das mit der Lieblingspatientin ist hundertprozentig
gelogen, aber charmant. Ich bin nicht privat versichert,
und ich habe ihn während der Schwangerschaft mit Fragen gelöchert wie »Darf ich mir die Haare färben? Und
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wenn ja, zu welchem Ton würden Sie mir raten?« Aber in
meinem Herzen gibt es einen winzigen Platz, in dem eine
Rockerbraut wohnt, die oft in Deckung gehen muss vor
der spießigen Hausfrau in mir. Diese Braut kann mit Metallica mehr anfangen als mit Mondamin, denkt bei Red
Hot Chili Peppers mal nicht an Gerichte, die den Deckel
vom Topf blasen, und schleppt ihren Mann zu Konzerten,
in denen Männer in schwarzen AC /DC -Lederwesten einem ihre langen weißen Haare ins Gesicht peitschen. Genau solch ein Rocker wohnt vermutlich auch im Herzen
von Dr. Drecoll, E-Gitarrist in einer Band namens »Touch
of Grey«, der für seine Auftritte die goldgerahmte Brille
gegen Kontaktlinsen eintauscht und seine blonden Haare
zurückgelt. Das ist die Achse, die uns verbindet.
Dr. Drecoll zupft mit seiner schmalgliedrigen Hand am
Stehkragen seines gestärkten weißen Kittels und blickt
mich gütig über den Rand seiner Goldbrille hinweg an.
»Wo brennt’s denn?«
»Ich bin seit einer Woche überfällig.«
Er lehnt sich entspannt zurück. »Und? Was, glauben
Sie, hat das zu bedeuten?«
»Vielleicht bin ich schwanger.«
»Unwahrscheinlich.«
»Wieso?« Ich spüre, wie ich wütend werde. »Warum
sollte ich nicht schwanger sein?« Er kann von mir aus
gern weiterhin seinen grauschläfigen Freunden auf der
Klampfe vorspielen, aber mir muss er nicht so deutlich zu
verstehen geben, dass auch meine Eierstöcke in die Jahre
kommen. In jeder Spur Grau ist schließlich ein Hauch
von Silber. Nur weil ich manchmal in der Apotheken Umschau dankbar die Tipps lese, wie man beim Einkauf das
Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittelpackungen
ohne Lupe entziffert, bin ich noch nicht in dem Alter, in
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dem man Alete-Brei für den eigenen Verzehr kaufen muss,
weil das Gebiss nicht mehr mitmacht, oder?
Dr. Drecoll lacht, bevor er ernst wird. Bevor es ernst
wird. »Ab 35 lässt die Tätigkeit der Eierstöcke nach. Da
wird man mit Mitte 40 nicht mehr so leicht schwanger.
Wie alt sind Sie noch mal?« Er wirft einen Blick auf meine
Patientenkartei in seinem Computer. »Im August werden
Sie 46.«
»Ich weiß, wie alt ich bin. In Starkreisen fangen sie
unter 46 gar nicht erst an.«
»Übertreiben Sie nicht ein bisschen?«
»Denken Sie an Geena Davis! Zwillinge mit 48. Die Fotografin Annie Leibovitz, den ersten Nachwuchs mit 52.
Gianna Nannini. Mutter mit 54. Dagegen bin ich noch in
einem Alter, in dem sie einem Prinzessin-Lillifee-Haarspangen zu Weihnachten schenken.«
»Wir wissen doch beide, dass manche der spät gebärenden Damen ihre Schwangerschaften den hübschen Erfolgen der Fertilitätsmedizin zu verdanken haben. Haben
Sie noch Verkehr?«
»Natürlich!«, murmele ich, und mein Gemurmel geht im
Vogelgezwitscher unter, das aus dem Garten hinter dem
Haus durch das geöffnete Fenster dringt. Mir ist heiß. Ich
schiebe die Unterlippe vor, blase eine Haarsträhne aus
der Stirn und blicke hinaus. Es ist ein schöner Ort, selbst
unter diesen Umständen, mit wild wucherndem Gras und
einer Vielfalt von Bäumen.
»Regelmäßig?«
»Wie definieren Sie regelmäßig?«
»In festen zeitlichen Abständen. Wie sonst?«
»Man könnte auch das Substantiv ›Regel‹ und das
Suffix ›mäßig‹ nehmen und daraus ableiten ›in der Regel
mäßig‹ und das wäre natürlich eine ganz andere Interpre50
tation der Dinge als die der festen zeitlichen Abstände,
wenn Sie verstehen, was ich meine.«
»Die von Ihnen angebotene Interpretation des Wörtchens ›regelmäßig‹ klingt nicht nach einer möglichen
Schwangerschaft mit knapp 46.«
Ich verschränke die Arme vor der Brust und zucke in
gespielter Gleichgültigkeit die Achseln. »Das wollen wir
doch mal sehen!«
Er klopft mit der flachen Hand auf die helle Platte
seines Ahornholz-Schreibtisches. »Wir machen einen
Urintest. Lassen Sie sich von Frau Kopleck einen Becher
geben! In ein paar Minuten sehen wir uns wieder. Dann
sind wir schlauer.«
Als ich erneut das Sprechzimmer von Dr. Drecoll betrete, steht er an der Tür und legt mir eine Sekunde lang die
Hand auf den Arm, während er mich zu dem Freischwinger gegenüber seinem schwarzen Ledersessel führt. Er ist
so galant zu warten, bis ich Platz genommen habe, bevor
er mir das Ergebnis mitteilt.
»Es tut mir leid! Sie sind nicht schwanger.«
»Was bin ich dann? Ich konnte mich immer auf meine
Tage verlassen. Konnte quasi die Uhr danach stellen.«
»Wahrscheinlich …«, sagt Dr. Drecoll und blickt mir
tief in die Augen.
Ich bin angespannt. Bin auf der Hut. »Wahrscheinlich
was?«
»Wahrscheinlich sind das die ersten Vorboten der
Wechseljahre.«
»WAS?« Ein unfrohes Gluckern rollt aus meiner Kehle.
»Das soll wohl ein Witz sein! Ganz mieser Witz allerdings.
Entschuldigen Sie sich auf der Stelle dafür!«
»Ich kann nichts für Ihren sinkenden Hormonspiegel.«
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Ich versuche, mein Entsetzen hinter einem festgefrorenen Lächeln zu verbergen.
Idiotisch, diese Vermutung!
Unwillig schüttele ich den Kopf. Eine Strähne meiner
Haare verfängt sich an meiner Oberlippe und bleibt am
Gloss kleben. Ich streife sie von meinem Mund. Genau
wie das, was er eben gesagt hat. Einfach abwischen! Ausradieren! Wegschrubben! Abrubbeln!
»Das Durchschnittsalter für die Menopause liegt in
Deutschland bei etwa 52 Jahren. Das muss ich Ihnen als
Arzt doch nicht sagen!«
Dummer Mann!
»Bei einer meiner Patientinnen fing es mit 39 an.«
»Extreme gibt es immer.« Unruhig rutsche auf meinem
Stuhl hin und her. Ich will hier raus!
»Der Beginn des Klimakteriums ist bei einer knapp
46-Jährigen durchaus keine Seltenheit.«
Ich möchte aufstehen und gehen. Aber ich bleibe
­sitzen und höre zu. Mein Kinn zittert leicht. Ich kneife
die Augen zusammen und setze ein künstliches Lächeln
auf.
Vielleicht hat er ja recht. Vielleicht bin ich deshalb so
unerträglich in letzter Zeit. Finde eher giftige als heilende
Worte. Bin dornig und mimosenhaft zugleich.
Er räuspert sich und fährt fort: »Ab dem 40. Lebensjahr sind Zyklusstörungen keine Seltenheit. Der Abstand
zwischen zwei Blutungen kann durchaus länger sein.
Oder auch kürzer als normal. Dafür dauern die Blutungen
dann nur wenige Tage an. Und zur Abwechslung sind sie
dann mal wieder besonders heftig. Das kann sich noch
über Jahre so hinziehen.«
»Meine Freundinnen haben alle noch einen völlig normalen Zyklus.«
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»Hören Sie auf, sich an anderen Frauen zu orientieren.
Es geht um Sie. Nur um Sie. Machen Sie sich keine Sorgen.«
»Wer hat gesagt, dass ich mir Sorgen mache?«
Natürlich mache ich mir Sorgen. Wie auch nicht? Ich
wusste, dass ich mich über kurz oder lang mit dem Thema
befassen musste. Eher kurz als lang. Und doch schwebt
das, was ich eben erfahren habe, wie eine dunkel aufziehende Wolkenwand über meinem Leben. Ich befinde
mich, wenn ich meinem Arzt glauben darf, in einer Art
Warteschleife zu den Wechseljahren. Ich wusste schon,
dass auf mir keine Tautropfen mehr liegen, aber ich hätte
nicht gedacht, dass ich so schnell austrockne. Der Gedanke an Vaginalgleitcreme kommt mir in den Sinn. An Hitzewallungen und Nachtschweiß. An einen gekrümmten
Frauenkörper, der sich nachts auf einem nassgeschwitzten Laken wälzt.
Nicht vor Lust. Oh nein! Ganz bestimmt nicht.
Adieu, Jugend! Adieu, Planet, auf dem immer die Sonne scheint!
Ich bin durcheinander. Verständlicherweise.
Morsche Knochen. Hängende Mundwinkel.
Dr. Drecoll blickt mich besorgt an. »Alles in Ordnung?
Geht’s Ihnen gut?«
Gewichtszunahme.
»Eine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht. Doch. Ich
weiß es. Es geht mir schlecht. Sehr schlecht. Schlechter
als schlecht.«
Depressionen.
»Wenn Sie wollen, machen wir in nächster Zeit mal
einen Hormonspiegel.«
Schlafstörungen.
Geistesabwesend nicke ich.
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Oberarme wie Fledermausflügel. Schlaff und weich und
baumelnd.
Ich bin müde. Ich will nicht mehr über all das nachdenken müssen.
Schlappe Stimmung, schlaffe Epidermis.
Er steht auf. Ich auch.
Haarausfall. Harninkontinenz.
Das Gespräch ist beendet.
Als ich ins Wartezimmer gehe, um meinen Trenchcoat
zu holen, kann ich nicht behaupten, dass ich vor guter
Laune Funken sprühe, aber ich bemühe mich, so auszusehen, als wäre alles wie immer. Und als sei ich immer noch
die, die ich mal war. Dabei bin ich innerhalb weniger
Minuten im Zeitraffer gealtert. Ich streife mir den staubgrauen Trench über und nestele meine Haare unter dem
Kragen hervor. Wie passend, schießt es mir durch den
Kopf. Ab jetzt ist Grau meine Farbe. Aschgrau. Zementgrau. Mausgrau. Neutral und geschlechtslos. Langweilig.
Öde. Fade. Reizlos.
Passt ja!
»Wiedersehen«, sage ich in die Runde der Frauen, und
als mein Blick an einer Schwangerenkugel hängenbleibt,
dick und rund und fröhlich in Pink, raubt es mir einen
Moment lang den Atem, und ich mache, dass ich rauskomme. Ich flüchte mich aufs Klo und beschließe, erst
dann diesen Raum wieder zu verlassen, wenn mich gegen
die Tür trommelnde Fäuste hier rausholen. Mir ist unwohl. Ich strecke mein Gesicht dem Spiegel entgegen und
massiere meine verspannten Nackenmuskeln, während
ich mich betrachte.
Was sehe ich?
Eine betrübte Miene, ein paar feine Linien um die Augen, zwei Falten neben den Mundwinkeln. Volle Lippen,
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herzförmiges Kinn. Blaue Augen, glasklar, mit ein paar
orangegoldenen Sprenkeln auf der Iris. Dichte Brauen,
lange Wimpern. Ein wenig schief geratene Schneidezähne. In dreister Lässigkeit hat es sich der linke Zahn
auf dem rechten bequem gemacht, als würde er darauf
lümmeln. Ich habe ihn dafür immer gehasst, im Alter, in
dem ich gerade in Turbogeschwindigkeit gelandet bin,
werde ich wohl mit ihm Frieden schließen. Ich fahre mit
meinen Händen durch die Haare und drehe sie am Hinterkopf zu einer Spirale. Ich wende mein Gesicht nach links,
nach rechts, mustere mein Profil. Fazit: immer noch ganz
hübsch. Ziemlich alt. Kurz vorm Verblassen wie unbehandelte Rohseide. Ich schiebe mit meinen Fingerspitzen
die Haut Richtung Wangenknochen, bis die Furchen zwischen Nase und Mund verschwinden. So einfach könnte
es sein.
Auf der Straße vor Dr. Drecolls Praxis stehe ich unschlüssig da. Nach Hause will ich nicht. Ich atme die Luft dieses
Aprilvormittags ein. Die Sonne scheint, satt und unaufhörlich.
Mein Mantel ist viel zu warm. Ich ziehe ihn aus, hänge
ihn über den Arm, presse ihn vor den Bauch. Ich gehe die
Straße hinunter, vorbei an weißen Stadtvillen, Jugendstilfassaden, gelb blühenden Forsythien vor blauem Himmel, hellem Grün, einem Meer aus weißrosa Blüten an
Magnolienbäumen. Alles sprießt, gedeiht, blüht, grünt,
wächst. Lebt. Nur für mich ist es vorbei. Ich will auch
keinen Sex mehr, beschließe ich. Ich bin raus aus dem
Spiel. Ab jetzt wohne ich in Dunkelland.
Nach vierhundert Metern zu Fuß und einem MarsSchokoriegel, den ich immer für Notfälle in der Tasche
habe, geht es mir besser. Nicht sehr. Ein wenig. Immerhin
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