ReGensChlAChT ZuM JubiläuM
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Kartsport | ROTAX Grand Finals 15. ROTAX MAX Grand Finals Regenschlacht zum Jubiläum D er Philosophie der Chancengleichheit den Vorläufen öffnete der Wettergott die Regenschleusen folgend, wurde auch bei der Jubiläumsauf- – mit gravierenden Folgen für den Finaltag. Sintflutarti- lage einheitliches Material verwendet. ger Regen und eine überflutete Strecke sorgten für ein Neben den Einheitsmotoren von ROTAX Novum in der Geschichte der ROTAX MAX Grand Finals. und den Einheitsreifen von MOJO konnte man wieder- Erstmals mussten die Prefinalrennen abgesagt werden. um vier Karthersteller als Exklusivausrüster gewinnen: Somit ging es für die qualifizierten Piloten geradewegs in Dabei rüstete Sodikart die Junioren mit Chassis aus, Vom 23. bis 29. November 2014 stand das spanische Valencia ganz im Zeichen des Kartsports. Nach Lanzarote im Jahr 2004 waren die ROTAX MAX Grand Finals zum zweiten Mal in Spanien zu Gast, jedoch das erste Mal auf dem spanischen Festland. Rund 300 Piloten aus über 50 Nationen hatten sich über ihre nationalen ROTAX MAX Challenge-Meisterschaften für das mittlerweile 15. Kräftemessen der weltbesten ROTAX-Fahrer qualifiziert und trafen auf der neugebauten 1.428 Meter langen Kartstrecke des „Kartodromo Internacional Lucas Guerrero“ aufeinander. Text Timo Deck | Fotos Timo Deck, BRP-Powertrain 66 01 | 2015 Birel versorgte die Senioren, während Praga die DD2Masters-Klasse und CRG die DD2-Kategorie mit ihren Karts bestückte. Die ersten Tage stand für die rund 300 Teilnehmer der organisatorische Teil – wie Quartier beziehen, Registrierung, Kartauslosung und Montage – auf dem Programm. Erst am Dienstag durften die Piloten zum ersten Mal auf die Strecke, um sich im freien Training mit der Piste vertraut zu machen. Richtig ernst wurde es am Mittwoch, als das Qualifying das erste Kräfteverhältnis enthüllte. Donnerstag und Freitag wurden die Vorläufe ausgetragen, bevor die besten 34 Piloten je Klasse am Samstag in den Finaltag starteten. Leider machte Wettergott Petrus dem Ablauf einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nach Das deutsche Weltfinal-Quartett (v.l.): Pascal Marschall, Tommy Helfinger, Christopher Dreyspring und John Kevin Grams 01 | 2015 67 Kartsport | ROTAX Grand Finals Südafrika gewann den Nations Cup vor Australien und Spanien. Deutschland musste sich mit Rang 17 von 57 Ländern zufrieden geben. die Finalläufe. Bei zunehmend besser werdenden Wetterbedingungen und einer Juri Vips gewann bei den Junioren. weitgehend befahrbaren Piste konnte man schließlich vier würdige ROTAX-Weltmei- aus Kanada und Jordan Boys aus Austra- Doch schon in der ersten Kurve geriet er lien. Beide hielten zwar den Anschluss, unverschuldet in eine Kollision. Dem Feld konnten den Titelgewinn Babingtons aber hinterhereilend, konnte er am Ende nur nicht mehr verhindern. Eine beachtliche noch Rang 30 retten. Mit einem perfekten Leistung zeigte der Österreicher Ferdinand Start katapultierte sich der Youngster im Habsburg. Nach dem Sieg im Hoffnungs- letzten Heat an die Spitze des Feldes und lauf musste er das Feld von hinten aufrol- führte die Meute über einen Großteil der len, was ihm mit dem 13. Schlussrang Renndistanz an. Erst gegen Rennende mus- durchaus gelang. Im Nations-Cup setzte ste er zwei Positionen abtreten. Beim Ver- sich Südafrika vor Australien und Spanien such, die verlorenen Plätze wieder gutzu- durch. machen, geriet er zwei Runden vor Schluss mit einem Kontrahenten aneinander, was ster feiern. Bei den Junioren setzte sich Anzeige nach einem packenden Kampf Juri Vips aus Estland durch und verdrängte David griff nahm. Auf regennasser Fahrbahn Timmermans aus Belgien auf die Ehren- fuhr er die zweitschnellste Rennrunde und plätze. Einen Heimsieg feierte Spanien im zeigte eine kämpferische Leistung, die am Carlos Gil feierte einen Heimsieg bei den Senioren. hartumkämpften Feld der Senioren. Carlos Ende mit Position acht aber nicht mehr für Gil gewann das Finale vor dem Portugiesen Bruno Borlido und dem Kanadier Zachary Schluss. Äußerst knapp setzte er sich gegen Cristiano Morgado. Leichtes Spiel hatte Claman-Demelo. Im Feld der DD2 Masters Mikko Laine aus Finnland durch, aber im der Brite Sean Babington in der DD2-Klas- führte kein Weg an Europameister Martin Nachhinein wurde Pierce aufgrund eines se: Von der Pole-Position aus gestartet, Pierce vorbei. Früh übernahm der Ire die technischen Verstoßes disqualifiziert. Da- verschaffte er sich schnell einen sicheren Spitze und verteidigte diese bis zum mit gewann Laine vor Rekord-Champion Vorsprung auf Titelverteidiger Ben Cooper 68 01 | 2015 lich musste Grams im Hoffnungslauf antreten, welchen er von Platz 19 aus in An- Wooder aus Großbritannien sowie Max Sean Babington holte den Titel in der DD2-Klasse. für beide Piloten im Kiesbett endete. Folg- die Finalteilnahme ausreichen sollte. Ein besonderes Augenmerk lag natürlich auf dem deutschen Kader: Durch ihre Ti- Ein ähnliches Schicksal teilte der zweifache telgewinne in der ROTAX MAX Challenge DD2-Champion und Weltfinalteilnehmer Germany konnten sich John Kevin Grams Pascal Marschall. Nach einem soliden Zeit- (Junioren), Christopher Dreyspring (Seni- trainingsergebnis geriet er im ersten Heat oren), Pascal Marschall (DD2) und Tommy in eine Massenkarambolage und beschä- Helfinger (DD2 Masters) für den großen digte sein Kart, was das vorzeitige Rennen- Showdown qualifizieren und zählten schon de für den Nürnberger bedeutete. In den vor dem Event zu den besten 300 ROTAX- folgenden Heats betrieb Marschall Scha- Fahrern von rund 15.000 Piloten weltweit. densbegrenzung und fuhr die Plätze zehn Trotzdem wollte sich das Quartett damit und 14 nach Hause, was ihn vergleichs- nicht zufrieden geben und bewies ein- weise knapp in den Hoffnungslauf bug- drucksvoll sein Potenzial. John Kevin sierte. Als Siebter nahm er den Second Grams katapultierte sich im Zeittraining Chance Heat in Angriff und wurde in der auf den sehr guten zehnten Platz und si- ersten Kurve auf regennasser Piste umge- cherte sich im ersten Vorlauf den verdien- dreht. Seine Regenqualitäten untermau- ten vierten Platz. Ein ähnliches Ergebnis erte der Nürnberger mit einer starken peilte der Youngster im zweiten Heat an. Aufholjagd, die mit Platz elf allerdings un- 01 | 2015 xx Kartsport | ROTAX GRAnd FinAls sintflut am Finaltag. Christopher dreyspring schaftte in letzter sekunde den Finaleinzug und fuhr in die Top-20. Pascal Marschall fehlte bei seinem zweiten Weltfinaleinsatz einfach das Glück. VALENCIA (ES) | 23. – 29. NOVEMBER 2014 Junioren: 1. Juri Vips, 2. david Wooder, 3. Max Timmermans, 4. Jesper sjoeberg, 5. Max hofer, 6. Richard Verschoor, 7. deniz beckers, 8. Thomas Preining, 9. Michael Christiansen, 10. Murilo della Coletta, 11. bryce Fullwood, 12. Zane Goddard, 13. dean Macdonald, 14. nathan hedouin, 15. Karol Jurmanowicz, 16. shogo endo, 17. Alex Quinn, 18. Mick Wishofer, 19. dylan drysdale, 20. nikolas szabo, 21. lisard santos, 22. hugo Rangel, 23. Mauricio Van der laan, 24. Rokas baciuska, 25. sandy Mitchell, 26. denis Mavlanov, 27. sting Ray Robb, 28. Mariano Pires, 29. Christian brooks, 30. luc Willemse, 31. Taymour Kermanshahchi, 32. dzianis slavinski, 33. Maciej Chrupek, 34. Jordan sherratt Senioren: 1. Carlos Gil, 2. bruno borlido, 3. Zachary Clamandemelo, 4. Viktor Oeberg, 5. Jack bartholomew, 6. Oliver Askew, 7. harry Webb, 8. Akinori Kikuchi, 9. Aavo Talvar, 10. luca Travaglini, 11. Gary donnelly, 12. Josh White, 13. Roope Markkanen, 14. Ryan Kennedy, 15. Jakub Kadlcak, 16. Guanyu Zhou, 17. luke herring, 18. Fredd eriksson, 19. Christopher dreyspring, 20. Abdullah Al Rawahi, 21. sandor Jakab, 22. Phillp Arscott, 23. Antoni Ptak, 24. nicolas Picot, 25. eugene denyssen, 26. brad Jenner, 27. Andrew Carey, 28. eduardo Garcia, 29. Calvin Wong, 30. Jake Craig, 31. Martin Mortensen, 32. dylan lahaye, 33. dzmitry Kitayeu, 34. bryce Choquer Fahrfehler leistete, rutschte auch Drey- Auch die österreichischen Fahrer hinterließen einen guten reichte. Senior Christopher Dreyspring machte in spring von der Bahn. Erneut kämpfte er Eindruck. Die drei Junioren Mick Wishofer, Thomas Preining den Trainingssitzungen die Spitze unsicher und fuhr sich Platz um Platz nach vorne und schaff- und Max Hofer schafften allesamt den Einzug ins Finale, wo im Zeittraining auf den vielversprechenden sechsten te letztlich als 19. den Sprung unter die Top Hofer und Preining als Fünfter und Achter glänzten, während Platz. In den Heats erwischte es ihn dann faustdick. 20 der weltbesten ROTAX-Senioren. Max Wishofer das Ergebnis als 18. komplettierte. Senior Nach einem 13. Platz im ersten Durchgang wurde er Constantin Schöll musste ebenso in den Hoffnungslauf wie in den folgenden Rennen in mehrere Kollisionen DD2 Masters-Pilot Alexander Gumpenberger. Auch wenn verwickelt und fand sich am Ende im Hoffnungslauf 70 01 | 2015 beide in die Top-Ten fahren konnten, reichte es am Ende nicht mehr für das Finale. wieder. Als 19. musste er hier sein Glück versuchen. Im Regen blies er zur großen Aufholjagd und schaffte als Fünfter das Kunststück, sich noch das vorletz- DD2-Pilot Ferdinand Habsburg landet wie seine Landsleute te Finalticket zu sichern! Im Finale machte er wie- ebenfalls im Hoffnungslauf. Hier ließ er nichts anbrennen derum zahlreiche Positionen gut. Zur Rennhalbzeit und löste mit dem Sieg sein Ticket für das Finale. Im großen lag er schon auf Position elf und drängte weiter nach Abschlussrennen kämpfte er sich noch auf den ausgezeich- vorne. Als sich ein vorausfahrender Fahrer einen Für das beste deutsche Ergebnis sorgte der neten zwölften Rang nach vorne. „Oldie“ im Team. Tommy Helfinger setzte DD2: 1. sean babington, 2. ben Cooper, 3. Jordan boys, 4. Fred Woodley, 5. Rasmus Markkanen, 6. Maxime Gravouille, 7. shaun Slavin, 8. Kevin Luedi, 9. Nick Neri, 10. Jeffrey Kingsley, 11. Xen De Ruwe, 12. Ferdinand habsburg, 13. Alexandre Anstett, 14. bradley liebenberg, 15. Adam Glear, 16. edward brand, 17. Javier Rodelas, 18. Jason Pringle, 19. Mathias detige, 20. Franco Crivelli, 21. Ferenc Kancsar, 22. Oriol dalmau Caballer, 23. stefanos Kamitsakis, 24. sten dorian Piirimagi, 25. Francisco hernandez, 26. Gavin Reichelt, 27. Michael ilavia, 28. sandro lukovic, 29. Jules bollier, 30. benjamin habig, 31. Mads Thomsen, 32. haralds Garkaklis, 33. sanad Al Rawahi, nicht gestartet: Piers Pakenham-Walsh DD2 Masters: 1. Mikko laine, 2. Cristiano Morgado, 3. Antti Ollikainen, 4. Jeremie Charon, 5. Alan Rudolph, 6. Tiffany Chittenden, 7. steven ellery, 8. dennis Kroes, 9. Maximiliano Orueta Cuesta, 10. Tommy Helfinger, 11. Ryan Urban, 12. Primoz Matelic, 13. Michel Aboissa, 14. Tomokazu Kawase, 15. Guillaume berteaux, 16. henry Martin, 17. Mikael Carsting, 18. Andres Fonseca, 19. Maurits Knopjes, 20. Florent lambert, 21. Priit sei, 22. hamish leighton, 23. Jan Andreasen, 24. Jesus Perez-santander, 25. Fernando Guzzi, 26. Gabriel Zughella, 27. luis schiavo, 28. Adam hunter, 29. Richard Faulkner, 30. Charlie hipp, nicht gewertet: Javier Campo, Carlos Medina, Martin Pierce, Christophe Adams Platz zehn und damit bester deutscher: Tommy helfinger im dd2 Masters belohnt blieb, da es nicht mehr für das Finale aus- Anzeige ErGEBNIssE rotax GraND FINaLs Trotz Führungsrunden und dem nötigen speed reichte es nicht für John Kevin Grams nicht zum Finale. sich schon im Zeittraining der Masters mit der achtbesten Zeit exzellent in Szene. Auch in den Heats zeigte er keine Schwäche und mischte in den Rennen ganz vorne mit. Als Sechster, Fünfter und Zwölfter schaffte er ohne Umwege die Finalqualifikation. Als 14. startete Helfinger in das entscheidende Finale. Auf regennasser Bahn konnte er sich nochmals steigern und wurde am Ende als Zehnter abgewinkt, womit er auch bester Deutscher der ROTAX MAX Grand Vier der sechs österreichischen Piltoen schafften den einzug in die Finalrennen. Finals 2014 wurde. Mikko laine aus Finnland gewann das dd2-Masters nachdem Martin Pierce disqualifiziert wurde. 01 | 2015 xx