Mongolen wollen von Ebersberg lernen
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Mongolen wollen von Ebersberg lernen
82 PEB LANDKREIS EBERSBERG tionfür die Vorgänge in der deutschen Behörde, dem Ebersberger Landratsamt. >.-—.. Foto: Hinz-Rosin. Mongolen wollen von Ebersberg lernen Eine Delegation aus dem asiatischen Land informiert sich über Verwaltungsabläufe im Landratsamt Von Sophie Rohrmeier Ebersberg - Dass die Nummernschilder für Ebersberger Pferde in diesem Fall ein Vorbild für effektive Verwaltung sein können, darf man bezweifeln - zumindest für ein so pferdereiches Land wie die Mongolei. Doch auch für solche Details interessierte sich die mongolische Delegation, die am Donnerstag die Zulassungsstelle in Ebersberg besucht hat. Die acht Vertreter von Verwaltungs- und Regierungsbehörden informierten sich dort über die Ebersberger Strukturen. Denn hier ist das Qualitätsmanagement besonders erfolgreich. „Früher musste man einen halben Tag Urlaub nehmen, wenn man ein Nummernschild beantragt hat", so Brigitte Keller, die im Landratsamt für Finanzen und Controlling zuständig ist. Heute gehe das in zehn Minuten. Die bessere Bürgerbetreuung verdankt die Zulassungsstelle dem Common Assessment Frame- work (CAF), Mit diesem System überprüft das Landratsamt Ebersberg seit 1996, wie gut seine Fachbereiche wie etwa die Zulassungsstelle arbeiten. „Im Netzwerk der 2000 Kommunen und Behörden in Europa, die-CAF verwenden, ist Ebersberg sehr aktiv", sagte Susanne Kaldschmidt, Begleiterin der Delegation und Expertin für nachhaltige Organisationsentwicklung. Deshalb habe sie den Landkreis als eine der Stationen in der Region München ausgewählt, um sich ein Bild von verschiedenen Verfahren der Qualitätssicherung zu machen. Der Besuch, der auch die VHS Vaterstetten einschließt, findet im Rahmen des Programms „Regionale Wirtschaftsförderung" statt. Damit unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mongolische Verwaltungsbehörden bei der Verbesserung ihrer Dienstleistungen für die Bürger. Hier kann die Verwaltung in Ebersberg als Vorbild dienen: „An erster Stelle steht die Zufriedenheit der Bürger mit unseren Leistungen." So beschreibt Keller die Analyse der behördlichen Arbeit mit Hilfe von CAF. Das Besondere an diesem System ist, dass sich die Behörde selbst bewertet. „Alle vier bis fünf Jahre fragen wir uns: Wo stehen wir? Was können wir besser machen?", so Keller. Das sei der größte Unterschied zum häufig Controllerin will Mitarbeitern Raum für Kreativität geben. verwendeten System ISO 9001, einem internationalen Standard. Dieses Modell dokumentiert alle Vorgänge der Mitarbeiter - und gibt einen externen Rahmen von Vorschriften. „Das ist mir zu viel Papier und zu unflexibel", so Keller. Den Einwand aus der Delegation, man könnte bei interner Prüfung die eigenen Feh- ler übersehen, ließ Keller nicht gelten. Zum Qualitätsmanagement durch CAF gehöre die regelmäßige Befragung von Kunden und Mitarbeitern. „Damit ist eine Kontrolle von außen gewährleistet", sagte Keller. Die Ergebnisse der Analyse würden mit früheren Daten verglichen. So könnten neue Ziele formuliert werden. „Wir erfinden dann selbst Maßnahmen, diese Ziele zu erreichen." Dieses „Management by Hausverstand" gebe den Mitarbeitern Raum für Kreativität, so Keller. „Das ist in einem so bürokratisierten Land sehr wichtig." Die Struktur in einer Behörde mit vielen gesetzlichen Verordnungen sei interessant für die Mongolei, wo es nur wenige Vorschriften gebe, so der Delegierte Dr. T. Sosorbaram: „Für uns sind alle Details Ihrer Erfahrungen wertvoll" - auch wenn es in der Mongolei zu viele Pferde gebe, um ihnen allen Kennzeichen zu geben. Brigitte Keller stimmte zu: „Sie sollten nicht alles so machen wie wir."