Wochenmärkte in Ostdeutschland. Chance für die Vitalisierung von
Transcription
Wochenmärkte in Ostdeutschland. Chance für die Vitalisierung von
DSSW-Dokumentation Wochenmärkte in Ostdeutschland – Chance für die Vitalisierung von Innenstädten Fachkonferenz DSSW-Materialien Am 8. Oktober 2002 in Berlin Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft im Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. Vortrag : „Markthandel in den Niederlanden“ André Esselink Centrale Vereinigung voor de Ambulante Handel, Zeewolde Markthandel in den Niederlanden André Esselink Präsident CVAH Generalsekretär UECA Wochenmärkte in Ostdeutschland – Chance für die Vitalisierung von Innenstädten Fachkonferenz 2002 Geschichte • In Holland 16 Millionen Menschen • Jede Woche 1000 Märkte • 25.000 Händler – 15.000 täglich berufsmäβig • 75.000 Menschen in diesem Wirtschaftszweig Geschichte • 4 Milliarden Euro einschlieβlich Umsatzsteuer 5,5% – 5,5% des gesamten Einzelhandelsumsatzes 94,5% Geschichte • Stadt • Marktmanager – Konzept • Marktmeister – Ausführung Geschichte • Eine lange Tradition “Die Städte, die früher das Stadtrecht besaβen, hatten auch das Recht, einen Markt zu haben” Geschichte • Gemeinderat verabschiedeten Gesetz • Gemeinden sind verpflichtet, Wochenmärkte zu betreuen • Vorschriften: Marktverordnung • Festgesetzt mit Händlerverband, Marktbeamten und dem Verband der Gemeindejuristen • Ein Konzept für alle Märkte Die Innenstadte • • • • Der Neumarkt Der Groβe Markt Der Fischmarkt Der Milchmarkt “Wir haben die Plätze nicht von unseren Groβeltern geerbt, sondern von unseren Enkelkindern geliehen” Heute “Welche weiteren Potentiale entstehen durch die Märkte?” • Märkte sind ein Mittel, um die Innestädte wieder zu beleben – Verkauf für die Händler – Bekannte zu treffen – Für einsame Bürger ein Fest Heute “Wie können wir unser Know-how einsetzen, um die Märkte noch besser, noch professioneller zu gestalten?” Heute • Unterricht – Händler – Vorstandsmitglieder Heute • • • • • Marktausschüsse Kurze Verbindungslinien zum Ministerium Aktive Industrie- und Handelskammern Ein Sitz im Einzelhandelsrat Organisation und Diskussion Zukunft • Warenmärkte in ihrer heutigen Form • Privatmärkte “Eine Stadt oder vielmehr eine Innenstadt ohne Wochenmarkt ist eine einsame, seelenlose Stadt” Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit Markthandel in den Niederlanden André Esselink Präsident CVAH Generalsekretär UECA Wochenmärkte in Ostdeutschland – Chance fur die Vitalisierung von Innenstädten Fachkonferenz 2002 Vortrag : „Wochenmärkte sind die stärksten Kaufkraft- und Frequenzbringer“ Thomas Egger Egger & Partner GmbH, Linz Fachkonferenz Wochenmärkte in Ostdeutschland EGGER & PARTNER GmbH www.ortsmarketing.a t WOCHENMÄRKTE sind die stärksten Kaufkraft- und Frequenzbringer. Referent: Thomas EGGER, Geschäftsführer der EGGER & PARTNER GmbH Vorstellung der EGGER & PARTNER GmbH 1. Bis heute über 50 Gemeinden/Regionen in Österreich, Schweiz und Deutschland betreut sowie 15 Wochenmärkte aufgebaut. 2. Daraus entstand ein stark prozess- und umsetzungsorientiertes Stadtmarketing. 3. Prämierungen folgender Projekte: 1998: Stadtgemeinde MANK (A), 1. Platz beim NÖ. Stadtmarketing-Wettbewerb „Ortskern kreativ“ 1999: Gemeinde MÜNSINGEN (CH), Bewertung „sehr gut‘‘ beim Schweizer Stadtmarketing-Wettbewerb 2000: Stadtgemeinde OBERPULLENDORF (A), 3. Platz beim Burgenländischen Stadtmarketing-Wettbewerb 2000: Stadtgemeinde STADT HAAG (A), 1. Platz beim internationalen WEKA Architekturpreis, Nominierung für Staatspreis „Architektur + Tour.‘‘ 2001: Gemeinde VISP (CH) gilt als das Umsetzungsprojekt in der Schweiz 2002: Stadtgemeinden STADT HAAG (A), 2. Preis, MANK (A), 4. Preis und PRESSBAUM (A), 6. Preis, beim österreichweiten STAMA-Wettbewerb 2002 Die wichtigsten Eckwerte des Wochenmarktes repräsentativ abtesten Grundvoraussetzungen für den Wochenmarkt Produkte-Hitliste inklusive Spezialprodukte 1. Wünschbarkeit hinsichtlich des Wochenmarktes 2. Standort des Wochenmarktes 3. Gewünschter Markttag und genaue Öffnungszeiten 4. Gewünschte Namensgebung 5. Allgemeine Besuchshäufigkeiten auf Wochenmärkten 6. Durchschnittsausgaben auf Wochenmärkten 7. Hitliste der gewünschten Mitnahme-Produkte 8. Hitliste der Gerichte zum Sofortverzehr am Wochenmarkt 9. Gewünschte Zusatzveranstaltungen und Spezialmärkte 10. Gewünschte Kinderaktivitäten etc. Warum gelten Wochenmärkte als die stärksten Frequenz- und Kaufkraftbringer? 1) Erhöhte Passantenfrequenzen durch die Top-Veranstaltung „Wochenmarkt“ 50mal im Jahr Die Wirtschaftstreibenden sehen und spüren Die gesteigerten Passantenfrequenzen und sind für Stadtmarketing motiviert. 2) Erhöhte Umsätze in den umliegenden Geschäften Der Wochenmarkt-Käufer gibt bei einer Durchschnittsausgabe von EUR 15,-- am Wochenmarkt ungefähr EUR 30,-- in den umliegenden Geschäften aus. Warum gelten Wochenmärkte als die stärksten Frequenz- und Kaufkraftbringer? Keine Eventmarketing-Agentur der Welt kann mit diesem geringen Organisations- und Kosten-aufwand 50mal im Jahr eine derartige Kompetenzveranstaltung, wie den Frequenz-bringer „Wochenmarkt“ durchführen. Zudem kommt noch: Beim klassischen Event kauft niemand ein! - Events sind gut für Stadt-Image und die Gastronomie. das Warum gelten Wochenmärkte als die stärksten Frequenz- und Kaufkraftbringer? Top-Wochenmärkte als TouristenAttraktion. Jeder dritte Tourist bzw. Tagesgast besucht einen regionalen Markt als ideale Präsentation der regionalen Produkte. Jedoch nur der größte und schönste Wochenmarkt des Bezirkes wird besucht. Warum gelten Wochenmärkte als die stärksten Frequenz- und Kaufkraftbringer? 40% der Haushalte in der Gemeinde und im nahen Einzugsbereich kaufen zumindest einmal monatlich ihren täglichen Bedarf bei einem Wochenmarkt ein. Berechnen Sie die enorme Kaufkraft- und Frequenzsteigerung für Ihre eigene Gemeinde! Die Meilensteine zum TopWochenmarkt. Unterschied „Alter Markt‘‘ und „TopWochenmarkt‘‘. Eckwerte Bisherige Märkte Top-Wochenmarkt Die größte Zielgrupp e der Käufer sind Anzahl der Sortiment e Angebotsmenge Senioren 35 bis 50-jährige selten vollständiges Frischesortiment vollständig abgedecktes Frischesortiment Angebote viel zu schwach und manche Angebotssortimente fehlen überhaupt Der Markt ist ein passiver Nutzer der vorhandenen Frequenz ausgewogenes Angebot ermittelt aus der repräsentativen Erhebung bei den Stammkunden Nutzen für den Stadtkern Der Markt ist ein aktiver Bringer von neuer Frequenz, weil er einen echten Grund für den Stadtbesuch darstellt Unterschied „Alter Markt‘‘ und „TopWochenmarkt‘‘. Eckwerte Bisherige Märkte Top-Wochenmarkt Anzahl der Stände 90 % aller Bauern- und Grünmärkte bestehen aus unter 8 Ständen Jeder Stand hat sein individuelles Aussehen. Manche verdienen den Begriff „Fetzenmarkt‘‘. Zufallsartige Treffen ohne Kontinuität und Qualität Mindestens 12 Stände, um das Mindestsortiment anbieten zu können Einzigartige Frischeoptik, die sich durch alle Stände zieht. Der Top-Wochenmarkt hat eine eigene Dachmarke Eigene ARGE oder Verein mit Sprechern. Straffe Organisation, die sich in das Stadtmarketing positiv integriert ∅ EUR 7,-- pro Kunde ∅ ca. EUR 170,-- Umsatz pro Stand und Markttag ∅ EUR 15,-- pro Kunde ∅ ca. EUR 450,-- bis EUR 1.200,-Umsatz pro Stand und Markttag Optik Art der Organisation Umsatz je Marktkunde und Umsatz je Stand und Markttag Warum sollen die Gemeinde und das Stadtmarketing in den Wochenmarkt investieren? Standort Bürger Aktiv die Kaufkraft in der Stadt halten Nahversorgung wird besser abgedeckt Durch mehr Frequenz auch mehr Umsatz in den Geschäften und mehr Steuereinnahmen für die Gemeinde (= Umwegrentabilität) Wochenmarkt = Erlebnis „Frische‘‘ und „Regionalität‘‘ Standbetreuer Durch Spezialisierung gezielte Existenzsicherung der Landwirtschaft Starke Belebung Verbessertes Image Durch Professionalität und Produkte-Mix mehr Umsatz des Stadtkernes für die Stadt für jeden Standbetreuer Gezielte Frequenzerhöhung Wochenmarkt = Intensiver Austausch und -bindung junger Kommunikations- zwischen Produzent und treff Konsument Branchenübergreifende Kooperation zwischen Landwirtschaft und Gewerbe Die 10 goldenen Regeln der Wochenmärkte 1. Straffe Organisation mit Verträgen pro Standbetreiber 2. Richtiges Sortiment und breites Angebot 3. Perfektes Kundenservice und gleichbleibende Qualität 4. Richtige Marktzeit, richtiger Ort und richtiger Name 5. Einheitliches Erscheinungsbild 6. Monatliche Schwerpunkte und Zusatzaktivitäten 7. Imbissmöglichkeit und Verkostungen am Wochenmarkt 8. Permanente Produktinformationen undHerkunftsbezeichnungen 9. Regelmäßige Schulungen 10. Professionelle Vermarktung ab Anfang an Die Vermarktungs-Instrumente für den Wochenmarkt. 9 Schaffung einer einzigartigen Wort-/Bildmarke 9 Stadteinfahrten mit der neuen Wort-/Bildmarke 9 Fahnen-Leitsystem mit der neuen Wort-/Bildmarke 9 Transparente, Ankündigungstafeln mit der neuen Wort/Bildmarke 9 Markteingang/-ausgang mit der neuen Wort-/Bildmarke 9 Standgestaltung mit der neuen Wort-/Bildmarke 9 Papiersäcke und Juttetaschen 9 Schürzen mit der neuen Wort-/Bildmarke 9 Postwurf und Anzeigen in den Bezirksmedien 9 Gutscheine für den Wochenmarkt 9 Marktzeitung und eigene Beilage für die diversen Medien 9 Permanente Schwerpunkt-Aktivitäten Die Frequenz-Strategie fürden Stadtkern im 21.Jahrhundert. Frequenzniveau am besten Punkt 5 4 3 M ehrFrequenz durch Einkaufältere neue Gastronom ie Kunden Einkaufjüngere Kunden 2 Frequenzloch 1 9h 10h 11h M ehrFrequenz durch attraktive Gastgärten und M ärkte. Berm udadreieck Frequenzloch alte Frequenzlinie der 80erund 90erJahre 12h 13h 14h 15h 16h 17h 18h 19h 20h 21h 22h 23h 24h Die starken Magneten der Stadtkerne: Rang Branche 1. Einkauf von Lebensmitteln beim Lebensmitteleinzelhandel, Feinkost, Bäcker, Fleischer bzw. und auf Märkten Einkauf Bekleidung, Schuhe Gastronomiebesuch Arzt- und Behördenbesuch Besuch eines Geldinstitutes Weitere Branchen, „Bummeln‘‘, „wohne/arbeite hier‘‘ usw. 2. 3. 4. 5. 6. INSGESAMT Was ist der Grund für den Besuch des Stadtkerns (= Magnetwirkung) 27 % 24 % 15 % 11 % 7 % 16 % 100 % Grober Budgetansatz für den Wochenmarkt. MODULE ZEIT KOSTEN exkl. MwSt. 1. Ankauf von Marktständen (ca. 20 Stück), Preis pro Marktstand ca. EUR 1.500,-- exkl. MwSt. und Zusatzinventar 2. Erstellen eines Vermarktungskonzeptes inklusive einer Wort-/Bildmarke sowie erstes Jahr Bewerbung (2003) 3. Hinweistafeln bei den Stadteinfahrten 4. Transparente/Fahnen bei den Stadteinfahrten 5. Gestaltung des Eingangsbereiches am Hauptplatz 6. Zweites Jahr Bewerbung (2004) inkl. Aller Werbe- und Vermarktungsmaßnahmen 7. Drittes Jahr Bewerbung (2005) inkl. Aller Werbe- und Vermarktungsmaßnahmen 1. Betriebsjahr 2003 EUR 30.000,-- 1. Betriebsjahr 2003 EUR 10.000,-- 1. Betriebsjahr 2003 EUR 10.000,-- 1. Betriebsjahr 2003 EUR 5.000,-- 1. Betriebsjahr 2003 EUR 5.000,-- 2. Betriebsjahr 2004 EUR 10.000,-- 3. Betriebsjahr 2005 EUR 10.000,-- Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.ortsmarketing.at Vortrag : „Wochenmärkte in Ostdeutschland Entwicklungsstand und –potenziale“ Kathrin Rieger-Genennig Forschungs-GmbH ZAROF, Leipzig Jürgen Lembcke Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft, Berlin GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 1 Studien: Wochenmärkte in Ostdeutschland Entwicklungstand und –potenziale Kathrin Rieger-Genennig ZAROF GmbH Jürgen Lembcke Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 2 Wochenmärkte Bisherige Studien, Veranstaltungen und Einrichtungen 1984 repräsentative Studie: Schweizer (Rüegg und Hartmann) 1997 Fallstudien: La Murada, Spanien; Oostburg, Niederlande (UECA) 1999 Fallstudie: Leicester, Groß Britannien (Vaughan-Jones) 1999 repräsentative Studie: Ostdeutschland (ZAROF, DSSW) 2000 Zusammenstellung: Europa (UECA ) 2000 Working Seminar: Brüssel (Europäische Kommission) 2000 Werkstattgespräche: Ostdeutschland (ZAROF, DSSW) 2001 Eröffnung Markthandelsinstitut(IMOHA): Wernigerode (Hochschule Harz) 2001 Fallstudien: Ostdeutschland (ZAROF, DSSW) 2001 Fallstudien: Diplomarbeiten Berlin und Kiel GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 3 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Einordnung und Entwicklung Europa: ca. 1 Mio. Unternehmer ca. 30.000 – 40.000 feste, reguläre Märkte GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 4 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Einordnung Anteil des Markthandels an Umsatz und Beschäftigten im Einzelhandel Italien 2000 Ostdeutschland 1999 Westdeutschland 1999 Schweiz 1984 0,00% 5,00% 10,00% 15,00% 20,00% Quellen: PIW-Progress-Institut für Wirtschaftsforschung GmbH: Wirtschaftsdaten Einzelhandel. Bremen 1999; Market Trading in Europe (Fresno, Koops 2000) GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 5 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Einordnung Beschäftigtenverhältnisse Mithelfende Ehefrau Mithelfender Ehemann Pauschalkräfte Teilzeitbeschäftigte, befristet Teilzeitbeschäftigte, unbefristet Vollzeitbeschäftigte, befristet Vollzeitbeschäftigte, unbefristet 10 % 2% 14 % 7% 12 % 2% 17 % durchschnittlich 1,3 Mitarbeiter / Markthändler Quelle: ZAROF 1999, Befragung der Markhändler des Stendaler Wochenmarktes GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 6 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschland 1990 - 1993/94 Händlerneugründungen „run“ auf die Märkte profitable Jahre Wochenmärkte decken fast das gesamte Handelssortiment ab in vielen Städten Märkte jeden Tag Funktion des stationären Einzelhandels teilweise übernommen 1993/94 – 2001 Konsolidierungsphase Rückgang an Händlern und Anzahl der Markttage GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 7 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Entwicklung Entwicklung von Mitte der 90er Jahre bis 1999 Rückgang konstante Entwicklung Ausweitung 0 10 20 30 40 50 Angaben in %, n=46 Quelle: ZAROF 1999, Befragung der Marktorganisatoren 60 GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 8 Wochenmärkte: Wirtschaftliche Entwicklung Gründe für rückläufige Entwicklung seit 1993/94 • Verbesserung + Erweiterung Sortiment stationärer Handel • Verlegungen der Wochenmärkte in Innenstadtlagen + Verkleinerung der Flächen • Sortimentsbereinigungen hin zu grünen Märkten • sinkende Attraktivität der Waren • Sättigung des Bedarfes nach den klassischen Marktwaren • verändertes Einkaufsverhalten • wachsendes Qualitätsbewusstsein der Kunden • sinkende Umsätze durch Bevölkerungsrückgänge • Umzug von Behörden + Verlust zahlungskräftiger Kunden • fehlender Händlernachwuchs • Überangebot durch neue Einkaufszentren GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 9 Markttypen und Sortimente z. B. Markttypen • grüne Märkte • gemischte Märkte • non-food-Märkte GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 10 Markttypen und Sortimente z. B. Marktrhythmus und Öffnungszeiten • regelmäßig 2-3 mal wöchentlich • dienstags, mittwochs, donnerstags, ggf. samstags • ca. 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet (saisonabhängig) GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 11 Markttypen und Sortimente z. B. Sortimente Grundsortiment: Obst & Gemüse, Käse, Brot- und Backwaren, Wurst- und Fleischwaren, Fischwaren,Imbiss Erweiterungssortiment: Tee, Gewürze, Honig, Haushaltwaren, Textilien, Korb,- Bürsten-, Seil- und Holzwaren, Schuhwaren, Kleinlederwaren, Tonträger, Geschenkartikel, Saisonware: Blumen, Grabgestecke, Festartikel weitere Angebote: Fischbraterei, Gulaschkanone, Brotbäckerei, Räucherei, Fahrradreparatur GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 12 Sortimente Überblick • Frischwaren • Imbiss • Textilien und Schuhwaren, Kurzwaren • Haushalt-, Korb-, Holzwaren • Geschenkartikel • Tonträger • Trendartikel GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 13 Sortimente Empfehlung zu Anteilen von Frischwaren • • • • ca. 30-75 % am Gesamtsortiment Grundregel für gemischte Märkte: 50:50 v. a. regionale, frische Produkte zunehmend Produkte aus ökologischem Anbau saisonale Schwankungen berücksichtigen!!! GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 14 Einkaufen als Erlebnis z. B. Kultur und Entertainment • Paradigmenwechsel: vom Einkauf zum Erlebnis • Kleinkunst • musikalische Angebote GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 15 Rechtliche Rahmenbedingungen Überblick Bundesebene: Gewerbeordnung §§ 55 – 71 und z. B. Lebensmittelgesetz, Bundesseuchengesetz, Verordnung über die Preisauszeichnung, Hygieneverordnung, Verordnung über die gesetzlichen Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse Landesebene: Verordnungen zum § 67 Gewerbeordnung Kommunale Ebene: Marktsatzungen GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 16 Rechtliche Rahmenbedingungen Landesebene - Landesverordnungen Thüringen: Städte bestimmen Marktsortimente Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen: Städte weitgehend freie Hand bei der Festlegung der Sortimente Brandenburg: Einschränkung für bestimmte Sortimente (z. B. Textilien, Tonträger) GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 17 Rechtliche Rahmenbedingungen Kommunale Ebene – Marktsatzungen 1 Geltungsbereich, Durchführungsort Verkaufszeiten, Aufbau – Verkauf – Abbau, Wochentage Marktverwaltung und Marktaufsicht Gegenstand des Marktverkaufs bzw. Rechtsstellung des Marktes zulässige Waren Ausschluss von Waren GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 18 Rechtliche Rahmenbedingungen Kommunale Ebene – Marktsatzungen 2 Vergabe und Zuweisung von Standplätzen, Anteil der Dauer- und Tagesplätze Verhalten und Ordnung auf dem Markt Verkaufseinrichtungen, wie Verkaufstände, -wagen, -anhänger, auch Lieferfahrzeuge Verantwortlichkeiten für Sauberkeit und Reinhaltung der Standplätze Marktgebührensatzung, Standgebühren und Energieversorgung Haftung, Ordnungswidrigkeiten GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 19 Rechtliche Rahmenbedingungen festgesetzte / nicht festgesetzte Märkte Problem: Reisegewerbekartenpflicht Einerseits: Kontrolle über Angebot und Zuverlässigkeit der Händler Andererseits: verminderte Vorlagen könnten zur Teilnahme am Wochenmarkt bewegen GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 20 Rechtliche Rahmenbedingungen Strategien zur Sortimentsteuerung 1. Sortimentsfreigabe Konkurrenz förderlich Angebotsvielfalt gewährleisten 2. Sortimentsbeschränkung Konkurrenz vermeiden 3. Synergien ausgewogenes Sortiment zwischen stationär und mobil GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 21 Rechtliche Rahmenbedingungen Empfehlungen zur Sortimentsteuerung Überregulierung vermeiden Transparenz und Abstimmung bei Beschränkungen Integration in ein Citymanagement GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 22 Standanordnung • Standanordnung erfolgt nach Sortimenten • Marktstände und Auslagen stationärer Händler geschickt kombinieren • Verkaufswagen an den Seiten platzieren • günstige Erreichbarkeit durch Kunden • ausreichend breiter Mittelgang • keine Lücken zwischen den Ständen • Ordnung und Sauberkeit GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 23 Kundenführung • • • • • • Blumen zu Beginn des Kundenrundganges Frischwaren im Eingangs- und Ausgangsbereich Imbissangebote im Frischwarenbereich anbieten Eck- und Blickfangplätze für anregende Sortimente nutzen Textilwaren, Schuhe, Kurzwaren gemeinsam präsentieren Aktionen auf dem gesamten Markt verteilen GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 24 Markthändler Händlergruppen • Markthändler • Ladenhandwerk • Direktvermarkter • Kleinerzeuger • Propagandisten • Marktschreier GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 25 Markthändler Kriterien für die Händlerauswahl • Reisegewerbekarte/Gewerbeschein • vielfältiges, wochenmarkttypisches Sortiment • „bekannt und bewährt" • attraktive, ansprechende Stände, überzeugende Warenpräsentation • Ordnung und Sauberkeit GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 26 Markthändler Gründe für rückläufige/stagnierende Entwicklung • positive Entwicklung des stationären Handels • Verlagerung des Kaufverhaltens • Markttätigkeit lediglich Übergangslösung • altersbedingt ausgeschieden, wenige Familienbetriebe in Ostdeutschland • gestiegene Treibstoffkosten • Wechsel in stationäres Geschäft GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 27 Markthändler Probleme von Neugründungen und Nachwuchs • starker Konkurrenzdruck, geringe Kaufkraft • Familientradition in Ostdeutschland nicht ausgeprägt • schwierige Arbeitsbedingungen • z. T. hohe Investitionskosten bei Unternehmensgründungen • unzureichende Kreditwürdigkeit bei Banken • unzureichende Lobby GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 28 Markthändler Überblick Händlergewinnung • Ausschreibungen • Mundpropaganda • direkte Ansprache auf Märkten • Zusammenarbeit mit Bauernverbänden, Erzeugerverbänden • Anreize durch Marktsatzung (Gebühren, Art der Verträge) GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 29 Kunden demographische Daten • 75 % der Wochenmarktkunden sind weiblich • 25 % der Kunden sind älter als 60 Jahr • durchschnittliche Einkaufssumme beträgt 15 € bis 20 € • regelmäßiger Einkauf auf dem Wochenmarkt GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 30 Kunden Gründe, auf dem Wochenmarkt einzukaufen • • • • • • • • • • • Ich gehe gern auf dem Weg einfach mal bummeln Der Markt ist für mich gut erreichbar Auf dem Markt treffe ich Leute Hier werde ich fachkompetent und freundlich beraten Die Händler haben auch mal Zeit für ein Gespräch Ich mag die Atmosphäre / das Flair auf dem Markt Hier bekomme ich gute Qualität zu günstigen Preisen Ich komme wegen Öko-Produkten Ich komme wegen den regionalen Produkten Hier kann ich Produkte kaufen, die es in Geschäften der Innenstadt nicht gibt Ich komme wegen der frischen Waren GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 31 Kunden Gründe, auf dem Wochenmarkt einzukaufen 86% 68% 80% 86% Hier werde ich fachkompetent und freundlich beraten. Die Händler haben auch mal Zeit für ein Gespräch. Ich mag die Atmosphäre/ das Flair auf dem Markt. Ich komme wegen der frischen Waren. GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 32 Kunden Verhältnis Kunden und Händler Händler Kunden Verhältnis 20 5000 250 30 3000 100 40 4500 112,5 45 200 4,44 50 4000 80 65 7000 107,69 80 1000 12,5 42,5 1753 41 grüne Märkte, z. T. mit non-food-Ergänzung GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 33 Kunden Kundengruppen der Zukunft? • gesundheitsbewusste junge Kunden mit höherem Einkommen • ältere Kunden mit Zeit zum Erlebniseinkauf • preis- und qualitätsbewusste Kunden • Besucher und Touristen der Städte GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 34 Organisation der Wochenmärkte • Ordnungsamt und/oder Wirtschafts- und Tourismusförderung • öffentliche und/oder private Marktveranstalter • Kooperationen mit Vereinen, Verbänden, Initiativen GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 35 Organisation des Wochenmarktes Einbindung in städtische Konzepte Stadtmarketing 36% Citygemeinschaft 33% Werbegemeinschaft Wirtschaftsförderung 15% Stadtplanung 12% 8% 7% Tourismus GmbH Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft Wochenmärkte – Chance für die Innenstädte 36 Zukunft des Markthandels Vorgabe 1: Der Markthandel muss als belebender Faktor für die Innenstädte stärker unterstützt werden. Vorgabe 2: Die Markthändler müssten stärker in das Citymanagement einbezogen werden. Vorgabe 3: Es müssten sich mehr Händler in Verbänden organisieren. Vorgabe 4: Die Märkte brauchen eine klare Sortimentskonzeption. Vorgabe 5: Wir müssten für alle Anliegen möglichst einen festen Ansprechpartner (Marktmanager) zur Verfügung stellen. stimme ich zu 70% stimme ich teils/teils zu stimme ich nicht zu 60% keine Angabe 50% 40% 30% 20% 10% 0% Vorgabe 1 Vorgabe 2 Vorgabe 3 Vorgabe 4 Vorgabe 5