Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH
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Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH
QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung Fallstudie Reference No. 13-600 DE Prof. Dr. Sabine Quarg ist Autorin dieser Fallstudie, die ausschließlich für Lehrzwecke in der Managementausbildung an Hochschulen und Universitäten bestimmt ist. Die Inhalte der Fallstudie sind sorgfältig auf der Basis öffentlich zugänglicher Primär- und Sekundärquellen recherchiert. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Die Informationen in dieser Fallstudie werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Die Produktbezeichnungen und Abbildungen, die in dieser Fallstudie verwendet werden, sind als eingetragene Marken geschützt. Da es nicht möglich ist, in allen Fällen zeitnah zu ermitteln, ob ein Markenschutz besteht, wird das ®-Symbol i. d. R. nicht verwendet. Die vorliegende Fallstudie ist urherberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Erlaubnis kopiert, gespeichert, vervielfältigt, vertrieben oder in einer sonstigen Form weiterverbreitet werden. Die gewerbliche Nutzung der Fallstudie ist nicht zulässig. © 2013, CASEM, FH Dortmund, Emil-Figge-Str. 44, 44227 Dortmund, Germany QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Inhalt Abstract.................................................................................................................. 4 Methodische Voraussetzungen............................................................................... 5 Lernziele................................................................................................................. 5 Zielgruppen............................................................................................................ 5 1. Das Unternehmen Bionade GmbH: Die Gründungsphase...................................6 2. Das Produkt und die Marke Bionade: Ein alkoholfreies und rein biologisches Getränk.................................................................................................................. 8 Abb. 1: Bionade in den Sorten Ingwer-Orange, Holunder, Litschi und Kräuter. 8 3. Der Markteintritt und Vertrieb: Vom lokalen Szene-Produkt zum „Volksgetränk“ ............................................................................................................................. 10 4. Die Wettbewerbssituation: Markt und Wettbewerber.......................................11 4.1 Charakterisierung der Geschäftstätigkeit im Getränkemarkt......................11 Abb. 3: Abgrenzung des Teilmarktsegments..................................................11 4.2 Marktentwicklung........................................................................................ 11 Abb. 4: Wichtigkeit von Bio-Lebensmitteln.....................................................11 Abb. 5: Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland (ohne Genussmittelund Außerhausverzehr).................................................................................. 12 Abb. 6: Konsumentenwünsche an den Lebensmittelhandel...........................13 4.3 Wettbewerber.............................................................................................. 13 Abb. 7: Die wichtigsten Unternehmen im Markt für alkoholfreie Erfrischungsgetränke..................................................................................... 13 Abb. 8: Marktpositionierungsmatrix...............................................................15 Abb. 9: Produktsortiment Bionade in 2007/08................................................16 5. Die Unternehmensphilosophie : Glaubwürdigkeit und Wertschätzung.............18 6. Das Ende des Familienunternehmens: Eingliederung in die Oetker-Gruppe.....20 7. Die Marke Bionade lebt: Sortimentserweiterung und Markendehnung.............21 Abb. 12: Produktlebenszyklus Bionade...........................................................21 Abb. 13: Produktlaunch Bionade Cola in 2012...............................................22 Fragen.................................................................................................................. 23 Quellen................................................................................................................. 25 Literaturverzeichnis.............................................................................................. 31 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abbildungsverzeichnis QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abstract Die Bionade GmbH gilt als Pionier und Wegbereiter im Marktsegment der ökologischen Erfrischungsgetränke. Unternehmen aus einer Einem strukturschwachen kleinen Region mittelständischen gelingt es, in einem stagnierenden, teils rückläufigen Getränkemarkt mit einer Neuprodukteinführung erfolgreich zu sein. Mit der innovativen Geschäftsidee eines alkoholfreien Bio-Erfrischungsgetränks erkennt das Unternehmen in den 1990er Jahren den Trend hin zu einer insgesamt stärkeren gesundheitsbewussten Ernährung durch die Verbraucher früher als die etablierten Wettbewerber der Branche. Mit dem Produkt Bionade schafft es das Unternehmen, ein neues Limonadengetränk in einem gesättigten Markt erfolgreich zu positionieren. Mit der Produktinnovation begründet das Unternehmen gleichzeitig sowohl ein neues Produkt- als auch ein neues Marktsegment. Allerdings gelingt es dem Unternehmen nicht, diesen Wettbewerbsvorsprung als eigenständig am Markt agierendes Unternehmen auf Dauer in der Branche aufrechtzuerhalten. Die Fallstudie zeigt die Entwicklung des Unternehmens Bionade GmbH auf. Mit der Fallstudie wird aus strategieorientiertem Blickwinkel dargelegt, wie es auch einem kleinen mittelständischen Unternehmen gelingen kann, eine Marktdurchdringung in einem reifen Markt erfolgreich zu bewältigen. Dass dies ein risikobehafteter Prozess ist, zeigt der endgültige Verkauf des Unternehmens durch die Eigentümer unternehmensinternen an und den Oetker-Konzern -externen im Entwicklungen Jahr das 2012. Welche inhabergeführte Unternehmen zum Aufgeben gebracht haben, wird nachfolgend dargestellt. Darüber hinaus wird dargelegt, inwieweit sich die Marke Bionade weiterhin erfolgreich am Markt platzieren könnte. Mögliche Erfolgspotenziale der Marke werden reflektierend betrachtet. 4 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Methodische Voraussetzungen Zur Lösung der Fallstudie wird die Kenntnis grundlegender Aspekte zum Strategischen Management vorausgesetzt. Erfolgreiches Management basiert auf vorausschauendem aktivem Handeln. Gegenwärtig verändern sich Märkte sehr schnell. Hier gilt es durch Kundenorientierung, Marktnähe und Offenheit für neue Entwicklungen, Marktveränderungen frühzeitig wahrzunehmen und in der eigenen Produktpolitik aufzugreifen. Welchen umweltbedingten Chancen und Bedrohungen sich ein Unternehmen hierbei gegenübersieht und welche unternehmensinternen Stärken zu festigen und Schwächen alternativenorientiert zu verbessern sind, wird am Beispiel des Getränkemarkts für das Teilmarksegment der biologisch hergestellten Erfrischungsgetränke und dem Unternehmen Bionade GmbH aufgezeigt. Methodisch sollten Instrumente zur Analyse der strategischen Entscheidungssituation und Modelle zu deren Visualisierung beherrscht werden. Lernziele Zentrale Lernziele sind das Verständnis strategischer Zusammenhänge sowie die Auseinandersetzung mit verschiedenen Markt- und Wettbewerbsstrategien. Zielgruppen Bachelor- und Master-Studierende mit Management und Marketing. 5 den Schwerpunkten Strategisches QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 1. Das Unternehmen Bionade GmbH: Die Gründungsphase Im Jahr 1827 wird die Privatbrauerei Peter KG im bayerischen Ostheim vor der Rhön gegründet. Die Brauerei Peter braut aus der Tradition heraus das Peter-Bier, das sog. „Rhön Pils". Auch eine Limonade mit dem Namen Ravilla bietet das Unternehmen zu dieser Zeit bis ca. in die 1950er Jahre an. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Umgebung der Brauerei bricht der Bierabsatz ab 1977 nach und nach ein.1 Wie viele kleine Brauereien geriet das traditionsreiche Familienunternehmen Mitte der 1980er Jahre durch anhaltende Stagnation der Nachfrage mehr und mehr in eine finanzielle Krise. Die Absatzzahlen gingen in der strukturschwachen Region immer weiter zurück und die Peter KG stand mit ihren 20 Mitarbeitern 2 mehrfach kurz vor einer Insolvenz.3 Trotz der wirtschaftlichen Probleme versuchten die Eigentümer jedoch, eine Vision zu verwirklichen: die Herstellung eines rein biologischen, gesunden alkoholfreien Erfrischungsgetränks für Kinder nach dem Brauprinzip.4 Die Eigentümer wollen ein Erfrischungsgetränk entwickeln, das weder Konservierungsstoffe, Säuren, Farbstoffe, Stabilisatoren, Süßstoffe, künstliche Aromen noch andere chemische Substanzen enthält. 5 Bei Limonaden6 als alkoholfreies Getränk handelt es sich im Produktkonzept um Das Prinzip ähnelt dem der Honigproduktion von Bienen. Im Vergleich zu der in vielen Erfrischungsgetränken enthaltenen Zitronensäure handelt es sich bei Gluconsäure um eine milde und ernährungsphysiologisch wertvolle Säure, die 6 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE auch im Honig enthalten ist.11 In Fachkreisen galt die technische Handhabung eines solchen Prozesses als unmöglich. Aufgrund dieser fertigungsbezogenen Spezifika ist das erzeugte Produkt für Wettbewerber schwer kopierbar. Dem Unternehmen ist es somit gelungen, eine Kernkompetenz aufzubauen, die eine technologische Markteintrittsbarriere in der Branche verkörpert. 7 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Die Forschungs- und Entwicklungsphase für das neue Produkt dauerte mehr als acht Jahre, bis 1995 die Marktreife erreicht wurde und international ein Patent 12 auf das Verfahren zur Herstellung des alkoholfreien Getränks angemeldet werden konnte. Das neue Getränk wurde Bionade genannt und die Bionade GmbH als Tochter der Privatbrauerei Peter KG gegründet.13 Tochterunternehmen aus drei Gesellschaften: 14 Rechtlich besteht das Der Bionade GmbH mit 65 Mitarbeitern, wovon ca. 40 Mitarbeiter im Vertrieb arbeiten. Darüber hinaus bestehen die Bionade Abfüll GmbH mit 17 Mitarbeitern und die Bionade International GmbH mit 9 Mitarbeitern. Nach Angaben von Peter Kowalsky hat die Familie mehr als drei Millionen Euro in die Entwicklung von Bionade investiert. Dies entspricht einer Summe, die in den 1990er Jahren ungefähr den Jahresumsatz einer mittelständischen Brauerei ausmachte.15 8 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 2. Das Produkt und die Marke Bionade: Ein alkoholfreies und rein biologisches Getränk Mit der Entwicklung des patentierten Verfahrens zur Herstellung von Bionade als ein „fermentiertes“ Getränk hat die Privatbrauerei Peter KG eine echte Innovation geschaffen. Das Getränk gibt es zunächst in vier Geschmacksrichtungen: Ingwer-Orange, Holunder, Kräuter und Litschi. 16 Abb. 1: Bionade in den Sorten Ingwer-Orange, Holunder, Litschi und Kräuter 9 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Die Grundlage ist Bierwürze Die Bierwürze ist die Grundlage für Bier und für Bionade. Sie entsteht durch das Maischen, das Erhitzen von geschrotetem Malz und Wasser. Der nächste Schritt in der Bionade-Herstellung ist die Fermentation, die Vergärung: In riesigen Edelstahltanks wandelt ein Bio-Organismus den Zucker in der Bierwürze in Gluconsäure um. Es entsteht eine Art Ur-Bionade, der die Brauer Kohlensäure und Aromen zusetzen - Holundersaft zum Beispiel, für die beliebteste Sorte, die 40 Prozent des Absatzes ausmacht. Wenn Kowalsky erklären soll, warum sie immer an Leipolds Idee festhielten, trotz aller Widrigkeiten, dann sagt er: „Man fängt erst an, Dinge zu machen, wenn ein Grund dafür da ist. Mut und Not sind ein riesiger Motor.“ Damals, als keiner an den Erfolg von Bionade glaubte, seien sie „an der Grenze des Erträglichen gewesen“. Nummer drei am Limo-Markt Die Brauerfamilie aus der Rhön hat nie vergessen, wie es sich anfühlt, ziemlich weit unten zu sein. Deshalb fremdeln sie immer noch ein wenig mit dem Erfolg, der sie seit drei, vier Jahren überrollt: 2003 verkauften sie zwei Millionen Flaschen Bionade, 2004 sieben Der größte Arbeitgeber der Region Von der Goldgräberstimmung hat die ganze Region etwas. Bionade ist der wichtigste Arbeitgeber geworden. Kowalsky will aber noch mehr: „So etwas wie ein kleines Krombach, ein kleines Warstein.“ Er überlegt einen Moment. „Vielleicht sogar ein kleines Atlanta.“ Jene Stadt im amerikanischen Georgia also, die ist, was sie ist, weil dort der Getränkeriese Coca-Cola seinen Sitz hat. Doch Kowalsky denkt in bescheidenen Schritten. Gleich hinter der Ortseinfahrt Ostheim steht ein Schild auf einem Acker: „Hier wird Bio-Holunder für Bionade angebaut.“ Vor einem Dreivierteljahr hätten sie den ersten Holunderstrauch gepflanzt, sagt Kowalsky. Er will möglichst unabhängig werden von den Aroma-Zulieferern, er träumt von einem „Bionade-Tal“. Die Gerste kommt schon aus der Region. „Als Nächstes probieren wir Ingwer und Kräuter“, sagt er. Nur Litschis werden wohl nie in Ostheim wachsen. … (Quelle: Auszug aus o. V. (2007): Bionade „Wir wollten immer Volksbrause werden“. In: FAZ vom 08.07.2007. URL: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bionade-wir-wollten-immer-volksbrause-werden-1462298.html [Stand: 25.04.2013] 10 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 3. Der Markteintritt und Vertrieb: Vom lokalen Szene-Produkt zum „Volksgetränk“ Die Einführung der Bionade 1995 in den Markt erweist sich zunächst jedoch als schwierig. Da Getränke auf der Grundlage einer „alkoholfreie Gärung“ in den Landesbestimmungen und den Bestimmungen der Getränkeindustrie noch nicht vorhanden sind, müssen die Etiketten der Bio-Brause sieben Mal geändert werden.18 Nachdem diese juristische Markteintrittsbarriere überwunden wurde, erfolgte der weitere Markteintritt mit Bionade über den Verkauf des Produktes in Naturkostläden, Reformhäusern, Kurkliniken und auf Sportplätzen. Sortiment aufgenommen hatte. Es folgten die Drogeriekette Budnikowski und die Handelskette Rewe mit der Aufnahme von Bionade in ihr Sortiment.20 Im Jahr 2000 leitete das Unternehmen mit Hilfe des Marketingexperten und späteren Marketingchef des Unternehmens, Wolfgang Blum 21, einen umfassenden Marken-Relaunch ein. Dieser baute Bionade konsequent als Marke 22 auf. Ab 2003 berichtete die Presse kontinuierlich über das innovative Produkt und das dahinter stehende Unternehmen. Ein Werber brachte den Erfolg Dabei war Bionade am Anfang kein Selbstläufer. In der Rhön, wo die Menschen das Pils der Brauerei Peter tranken, wollte niemand etwas wissen von dieser seltsamen Brause. „Die brauchten nichts Neues“, sagt Kowalsky. Getränkehändler orderten zwar deutschlandweit - nach einigen Monaten ließen sie es aber bleiben. „Wir wollten immer Volksbrause werden“, sagt Kowalsky. Am Anfang sah es aber nicht so aus, als würde das klappen. Über Marketing machten sie sich keine Gedanken. „Der Brauer“, sagt der 11 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Brauingenieur Kowalsky, „denkt nur im Produkt.“ Und das kam reichlich bieder daher, mit einem blässlichen Etikett und den Bergen der Rhön. Die Wende kam Ende der 1990er Jahre mit Wolfgang Blum, einem Werber, mit dem die Kowalskys über Umwege zusammenkamen. Blum entwarf den blau-weiß-roten Bionade-Schriftzug und das Etikett, das heute hollerrot oder kräutergrün leuchtet. Außerdem änderten sie ihre Strategie. Sie konzentrierten sich auf Hamburg, die Stadt der Werber, und boten ihre Limo in Szene-Bars an, auf Vernissagen und in den Kantinen der großen Medienhäuser. Die Szene nahm das Getränk an, der Absatz stieg. Als Nächstes kam Berlin, und plötzlich riefen die Handelsriesen in Ostheim an. (Quelle: Auszug aus o. V. (2007): Bionade „Wir wollten immer Volksbrause werden“. In: FAZ vom 08.07.2007. URL: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bionade-wir-wollten-immer-volksbrause-werden-1462298.html [Stand: 25.04.2013] 1999 verkaufte die Bionade GmbH knapp 1 Mio. Flaschen Bionade. Seitdem stieg der Absatz auf 200 Mio. Flaschen im Jahr 2007. Die Bionade GmbH setzte mit ihrem alkoholfreien Bio-Getränk einen Branchentrend und war in diesen Jahren mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 300 % das am schnellsten wachsende Softdrink-Produkt im deutschen Markt. Abb. 2: Absatzentwicklung von Bionade Von entscheidender Bedeutung ist im Marketing- und Produktkonzept der Bionade GmbH die Vertriebs- und Kommunikationsstrategie. Bio für alle - nicht nur für Bio-Supermärkte, Naturkostläden und Reformhäuser - lautet die Devise des Unternehmens. Bionade sollte zum „Volksgetränk" 23 werden, das sowohl in der Gastronomie als auch im Lebensmitteleinzelhandel zu finden ist. Mithilfe eines 12 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE viralen Marketing-Konzepts auf der Basis von Produktsponsoring, Medienpublicity und Mund-zu-Mund-Werbung gelangen nach und nach der Durchbruch und die Etablierung der Marke. 2008 beginnt Bionade als globale Marke zu agieren. In 15 europäischen Ländern bietet die Bionade GmbH ihr Produkt an und exportiert auch erstmalig in die USA an die Standorte San Francisco, Los Angeles und New York. 24 Die Markteintritte finden zunächst in Metropolen der jeweiligen Länder statt, mit der Idee, in trendigen Lokalitäten und Szenen-Lokalen zunächst Aufmerksamkeit zu erzeugen, um später dann einen generellen Nachfrage-Trend nach dem Produkt Bionade auszulösen. Das Gelingen dieser Wachstumsstrategie zeigt die Sortimentsaufnahme von Bionade bei McDonalds (bereits in 2007) 25 und Starbucks (2009). 13 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 4. Die Wettbewerbssituation: Markt und Wettbewerber 4.1 Charakterisierung der Geschäftstätigkeit im Getränkemarkt immer schneller durchlaufen. Auch die Treffsicherheit von Vorhersagen zur Nachfrageentwicklung nimmt ab. Die Grenzen des organischen Wachstums im Markt für Getränke sind erreicht, die Inlands-Märkte maximal gesättigt. In vielen Fällen geht das Marktvolumen sogar zurück. Die Margen der Hersteller sind auf Grund der Nachfragemacht des Handels unter Druck. Zukunftstrends wie Urbanisi dabei das Nutzenversprechen. Dieses beschreibt den Nutzen und damit den Wert, den Kunden oder Wertschöpfungspartner durch ein Geschäftsmodell erhalten. 14 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 3: Abgrenzung des Teilmarktsegments Das Nutzenversprechen an den (End-)Kunden beschreibt, welchen Nutzen der Kunde erlangt. Das Geschäftsmodell definiert sich also nicht über ein bestehendes Produkt, sondern über die Nutzengenerierung und damit indirekt über die Bedürfnisbefriedigung beim Kunden. Grundnutzen für einen Getränkehersteller ist das Durst stillen. Zusatznutzen liegen beispielsweise in der Differenzierung der Inhaltsstoffe, Verpackung oder Darreichungs-/ Gebindeform. Bei Anbietern im Premiumsegment liegt im Markenversprechen ein weiterer wesentlicher Zusatznutzen. Aufgabe des Managements ist es weiterhin, die für die Leistungserstellung notwendigen Ressourcen in den einzelnen Wertschöpfungsbereichen spezifisch und dem Handel zu echten Wertschöpfungspartnerschaften weiterzuentwickeln. 4.2 Marktentwicklung Nach einer aktuellen Untersuchung von Nestlé in 2012 achten die Deutschen beim Lebensmitteleinkauf immer mehr und immer genauer auf Qualität. Dabei ist für die Mehrzahl der Deutschen eine hohe Qualität wichtiger als ein besonders günstiger Preis. Bereits jeder vierte Verbraucher zählt zur Gruppe der „Quality Eater“, die besonders hohe Maßstäbe an die Lebensmittelqualität stellen. Für sie sind ein guter Geschmack, hohe Sicherheit und auch Gesundheits- und Nachhaltigkeitsaspekte gleichermaßen von großer Bedeutung. 27 15 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Zu einem der wichtigsten Verbrauchertrends, der den gesamten Lebensmittelbereich betrifft, hat sich der Bio- bzw. Öko-Trend entwickelt. 28 Der Markt für Bio-Produkte boomt - während die ersten Naturkostläden in den 1970er Jahren lediglich Zielgruppe eine relativ angesprochen kleine, haben, überwiegend werden ideologisch ökologisch erzeugte motivierte Produkte mittlerweile auch im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel einer breiten Käuferschicht angeboten. Grüner Lifestyle gilt aktuell als Trend. Der Kunde, der solche Produkte kauft, ist ein Kunde mit ökologischem Bewusstsein. Das Kundensegment der sog. LOHAS (Lifestyle of health and sustainability) 29 umfasst je nach empirischer Erhebung ungefähr ein Drittel oder ein Viertel der Bevölkerung.30 Nach einer aktuellen Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) umfasst der Anteil der LOHAS seit 2009 bis heute stabil 11 % der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahre. 31 Die LOHAS sind laut Studie in überdurchschnittlichem Anteil weiblich, älter, gut situiert und gebildet. Legen nur 22% der insgesamt betrachteten Bevölkerung bei Nahrungsmitteln Wert auf Produkte aus ökologischem Anbau und Bio-Produkte, so sind es bei den LOHAS 67 %. Abb. 4: Wichtigkeit von Bio-Lebensmitteln Auch wenn der Marktanteil des Bio-Segments in Deutschland mit insgesamt circa 3,9 % in 201232 noch relativ klein ist, steigt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln kontinuierlich (siehe Abbildung 5), trotz Stagnation der Nachfrage im Zeitraum 2007 bis 2010. Im Jahr 2012 wurde in Deutschland ein Umsatz von insgesamt 16 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE circa 7,0 Mrd. EUR mit Bio-Lebensmitteln erzielt – gegenüber dem Vorjahr 2011 beträgt die Steigerung 6,0 %. Ein Teil des Wachstums ist neben dem Verkaufsmengenanstieg allerdings auch auf Preissteigerungen zurückzuführen. Für die letzten 12 Jahre ist jedoch festzustellen, dass zunehmend mehr Verbraucher Bio-Lebensmittel nachfragen. An diesem Wachstumstrend wollen auch die Discounter partizipieren. Dies zeigt der Einstieg von Aldi und Lidl ins Bio-Segment. In 2012 erwirtschaftet der Lebensmitteleinzelhandel bereits 50 % des Bio-Lebensmittelumsatzes. 31 % Naturkostfachgeschäfte. 17 der Umsätze realisieren die QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 5: Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland (ohne Genussmittel- und Außerhausverzehr) Spätestens seit der BSE-Krise im Jahr 2000 und unter dem Eindruck weiterer Lebensmittelskandale hat sich der einstige Nischenmarkt mehr und mehr zu einem Teilmarktsegment mit steigender Nachfrage und Möglichkeit der der Branche führt. So geben 11 % der befragten Deutschen im Jahr 2011 an, dass ihnen ein großes Angebot von Bio-Öko-Produkten beim Lebensmitteleinkauf sehr wichtig ist. Allerdings muss sich der Bio-Trend mit neueren Trends wie Nachhaltigkeitssiegeln und Regionalität im Handel behaupten. 35 18 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 19 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Quelle: Ernest & Young: Der Weg zum Konsumenten – Chancen und Risiken für die Markenindustrie. URL: http://www.markenverband.de/publikationen/studien/Ernst-Young%20Handelsstudie%202009.pdf [Stand: 17.07.2013] Abb. 6: Konsumentenwünsche an den Lebensmittelhandel Dieser Bio-Trend ist auch für den Getränkemarkt festzustellen. Zu den klassischen alkoholfreien Erfrischungsgetränken gehören Limonaden, Brausen, Fruchtsaftgetränke, diätische Erfrischungsgetränke, Mineralstoffgetränke sowie Kaffee- und Teegetränke. Nicht dazu gezählt werden Wasser sowie Fruchtsäfte und -nektare. Der Pro-Kopf-Verbrauch alkoholfreier Getränke beträgt in Deutschland seit mehreren Jahren im Durchschnitt 121,6 Liter im Jahr. 36 Wachstum innerhalb der Branche wird jedoch in der Regel nicht über die klassischen Produkte, sondern seit Jahren fast ausschließlich über Produktinnovationen generiert. Teilweise werden mit den Produkten auch neue Teilmarktsegmente geschaffen, die spezifische Zusatznutzen der Kunden bedienen. Den Anfang bildete Ende der 1980er Jahre der Energy-Drink Red Bull. rund 80 %. Dementsprechend benötigen Unternehmen in diesem Markt einen hohen finanziellen Ressourcenspielraum, um neue Markttrends zu setzen und neue Käuferschichten zu erschließen. Neben Genuss will der Verbraucher immer häufiger weitere Mehrwerte durch das Produkt befriedigt sehen, Gegenwärtig ist gesundheitlicher Mehrwert stark nachgefragt. Wollen sich Unternehmen stärker differenzieren, empfehlen sich Innovationen für diesen Markt. 20 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 4.3 Wettbewerber Bionade hat einen Erfrischungsgetränke Bio-Boom (Soft-Drinks) im deutschen ausgelöst, in Markt dessen für alkoholfreie Folge sich das Unternehmen zunehmend mit einer steigenden Anzahl an Wettbewerbern auseinandersetzen musste. Der Getränkeherstellermarkt ist überwiegend von zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt, die häufig einen regionalen Markt ansprechen. Dementsprechend führen eine hohe Marktsättigung, geringes Wachstum, mangelnde Transparenz sowie eine hohe Anzahl von in- und ausländischen Anbietern zu einem hohen Wettbewerbsdruck in der Branche. Quelle: Euromonitor 2012 Abb. 7: Die wichtigsten Unternehmen im Markt für alkoholfreie Erfrischungsgetränke In den Markt für Bio-Erfrischungsgetränke drängten aufgrund des Erfolgs von Bionade sowohl kleine Anbieter als auch große deutsche Handelsketten wie Aldi und Plus sowie multinationale Getränkehersteller wie die Sinalco-Gruppe (mit Sinconada)39 oder Anheuser-Busch InBev NV (mit Beck's Green Lemon Zero) mit Nachahmer-Produkten. Bei Nachahmer-Produkten ist jedoch eine genaue Unterscheidung des Segmentbezugs zu berücksichtigen. Bei Beck's Green Lemon Zero handelt es sich nicht um ein rein biologisch hergestelltes Produkt wie Bionade, sondern um Fassbrause.40 Dieses vorliegenden Fallstudie nicht weiter betrachtet. 21 Marktsegment wird in der QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE (Quelle: Auszug aus o. V. (2007): Bionade „Wir wollten immer Volksbrause werden“. In: FAZ vom 08.07.2007. URL: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bionade-wir-wollten-immer-volksbrause-werden-1462298.html [Stand: 25.04.2013] 2007 wird Bionade von 25 Konkurrenz-Produkten attackiert. 41 Einige Konkurrenten positionieren sich ähnlich zum Bionade-Produktkonzept. Sie berufen sich auf Eigenschaften wie natürlich-biologische Herstellverfahren ohne Zusatz künstlicher Stoffe. Zu nennen sind hier z. B. LemonAid aus Hamburg oder BioZisch der Mosterei Voelkel. Andere Konkurrenten kopieren Geschmack, Namen oder Aufmachung von Produkten und wollen auch am Trend teilhaben. Zu nennen sind hier Sinconada (Sinconade) der Sinalco-Gruppe und Maltonade von Plus. Gebraute Limonade entwickelt sich ebenfalls für kleine und große Brauereien als zweites Standbein neben dem Bier. Warsteiner erschließt mit Aloha-Limonaden die Gastronomie, Bios aus der Brauerei der Stralsunder Landwert Bio Premium GmbH (zur Nordmann-Gruppe gehörend) beliefert die Supermärkte. Hinzu kommen Anbieter konventioneller Getränke, die ihr Sortiment um das der neuen Produkte ergänzen. Hierzu gehören z. B. Coca-Cola mit The Spirit of Georgia, Warsteiner/ International Brands Germany mit Aloha-Surfsoda oder Almdudler aus Österreich. 22 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 8: Marktpositionierungsmatrix Die Vielzahl an Konkurrenten sorgt für eine hohe Wettbewerbsintensität im Markt. Bionade reagiert mit produktpolitischen Maßnahmen auf den steigenden Wettbewerbsdruck. Mit Bionade Forte bringt das Unternehmen aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs im Jahr 2007 eine fünfte Sorte in den Markt. Mit dieser neuen Sorte will sich das Unternehmen nochmals vom bisherigen Produktangebot abheben und stärker differenzieren. Im Gegensatz zur klassischen Bionade ist Bionade Forte mit 400 mg Kalzium und 200 mg Magnesium angereichert und damit speziell für Sportler geeignet. Bionade selbst spricht vom Produkt als „biologische Alternative für sportlich Aktive“ 42. Als zusätzliche Unterscheidungshilfe wird der blau-weiße Kronkorken für diese Sorte eingeführt. In 2008 wird Bionade Forte in Bionade Aktiv umbenannt. 43 Allerdings wird diese Sorte ab 2010 schrittweise bis 2012 wieder vom Markt genommen. 44 23 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 9: Produktsortiment Bionade in 2007/08 24 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Produkt Produktphilosophie Besondere Merkmale Bionade „Bionade. Anders erfrischt besser…“ Markteinführung: 1995 Sortimentserweiterung: 2012 Cola 2013 Streuobst The Spirit of Georgia Aloha-Surfsoda Sinconada (Sinconade) Maltonade Bios LemonAid BioZisch „The Spirit of Georgia, die erfrischend andere Limonade“ Aloha - The Original „100 Prozent natürlich“ Aloha: Lebensphilosophie der Hawaiianer mit der Bedeutung zu teilen „Die Sinalco schmeckt“ frech, frisch, bio Affordable organic lifestyle Unverwechselbarer Geschmack Unverwechselbares Design Bios – das kalorienarme, ohne Zusatz gebraute Bio-Erfrischungs-getränk Limonade wie hausgemacht Bio-Limonade mit Fair Trade-Prinzip mit zertifizierten Klein-bauernkooperativen BioZisch: Reine Geschmacksache Markteinführung: 2008 Bestseller 2009 Markteinführung: 2008 Zutaten: Frucht, Malz, reines Quellwasser und hawaiiani-sches Hibiskusextrakt Markteinführung: 2007 Franchiseunternehmen Sortiment • • • • • • • • • • • • • • • • • • Markteinführung: 2007 Zertifizierte Bioqualität Discounter Produkt PET Flasche (0,5 l) in 2 Gebin-deformen • • • Markteinführung: 2008 (2012 in Süddeutschland) • • • • • Markteinführung: 2008 Schaffen von wohltätigem Zusatznutzen mit dem ge-meinnützigen Verein LemonAid & ChariTea e.V., welcher zahlreiche Entwick-lungshilfeprojekte unterstützt • • • Markteinführung: 2000 Herstellung von Frucht- und Gemüse-säften in Demeter- und Bio-Qualität Hohe Sortimentsbreite und -tiefe (z. B. ca. 40 verschie-dene Fruchtsäfte) Träger des deutschen Nachhaltigkeitspreises 2012 • 25 Holunder Flaschenprei s (in € / Liter) Umsatz Mi ter 0,79 / 0,33 l 101,8 Mio. € (2010) 102,3 Mio. € (2011) 147 0,79 / 0,33 l ges. 2,03 Mrd. € ( 2011, Dt.) 10. (Dt 0,59 / 0,33 l ges. 561 Mio. € (2010) (Cramer Holding) 2.6 0,59 / 0,33 l ges. 107 Mio. € (2011, Euromonitor) 28 0,49 / 0,5 l ges. 100 Mio. € (2011) (Frankfurter Brauhaus GmbH) 148 1,09 / 0,33 l 1 Mio. € (2010) 10 1,99 / 0,33 l (incl. 0,25 € Pfand) 2,98 Mio. € (2011); 4,58 Mio. € (geschätzt 2012) 15 Litschi Kräuter Ingwer-Organe Aktiv (Forte) (2007-10) Quitte (2009) Cola (2012) Streuobst (2013) Blood Orange Kaktusfeige Peach Limette Green Mango Kiwi Coco-Pine Grapefruit-Orange Mango-Lime Ginger-Lime Holunder-Cranburry Litschi Holunder-Cranberry Orange-Grapefruit Mango-Chili (in Vorbereitung) Holunder-Traube Lemon-Grass Apfel Ingwer Coola Limette Maracuja Blutorange (April 2013) 13 Geschmacksrichtungen (Klassiker wie z. B. Bitter-Lemon, Holunderblüte; neue Kreationen wie Blutorange, Rosenblüte, Ginger Life, Rhabarber in 2012 als erste Gemüselimonade) 0,98 / 0,33 l 1,75 / 0,7 l 145 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 5. Die Unternehmensphilosophie : Glaubwürdigkeit und Wertschätzung Die Philosophie der Bionade GmbH ist geprägt durch unternehmerische Verantwortung und unternehmerisches Engagement für die Rhön-Region. 45 Corporate Social Responsibility (CSR) ist durch die konsequent ökologische Orientierung gleichsam Inhaltsstoffe und auch im Herstellung Produkt schaffen Bionade angelegt. Glaubwürdigkeit, Biologische Wertschätzung, Vertrauen, Identifikation und Bindung beim Kunden. Die Philosophie des ökologischen und ökonomischen Umgangs mit allen Ressourcen wird unter anderem darin deutlich, dass das Unternehmen einen eigenen Brunnen mit Quellwasser aus der Rhön und eine eigene Bio-Kläranlage betreibt. Sicherung von Trinkwasser unter dem Motto „Ressourcen schaffen, Trinkwasser pflanzen". Die Partnerschaft in der „Initiative Grundwasserschutz in Unterfranken", eine Kinderbroschüre „Beitrag zur gesunden Ernährung" und ausgewähltes Eventsponsoring ergänzen die CR-Maßnahmen. 47 2009 erstellt die Bionade GmbH ein Nachhaltigkeitsmanifest 48 (siehe Abbildung 10), in dem ausschließlich die Verwendung von Bio-Produkten und ein verantwortungsbewusster Umgang mit Rohstoffen im Hinblick auf eine gesunde Umwelt versprochen werden. 26 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 10: Auszug aus dem Nachhaltigkeitsmanifest49 27 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 6. Das Ende des Familienunternehmens: Eingliederung in die Oetker-Gruppe 2007, auf dem Höhepunkt des Erfolgs der Bionade GmbH beginnen die Probleme mit den Geldgebern. Der Mineralwasserabfüller Rhönsprudel (zur Egon Schindel Holding (ESH) GmbH gehörend) steigt als stiller Teilhaber bei der Bionade GmbH zunächst schrittweise, dann endgültig in 2009 aus. Rhönsprudel hielt über die ESH GmbH 51 % der Anteile an der Bionade GmbH, nachdem Rhönsprudel im Jahr 2002 die Bionade GmbH vor der Zwangsversteigerung bewahrte.50 2009 verkauft Rhönsprudel die 51 %-Anteile der Bionade GmbH an die Getränkesparte Radeberger des Dr. Oetker-Konzerns, da sich das Unternehmen Rhönsprudel 2009 selbst in finanziellen Schwierigkeiten befindet. Auch die Coca Cola-Gruppe hatte als Erfrischungsgetränke weltweiter Interesse an Marktführer der im Bionade Markt für alkoholfreie signalisiert.51 GmbH Ein Kaufangebot hatten die Eigentümer jedoch abgelehnt. Einen Teil ihrer Anteile gibt die Eigentümerfamilie der Bionade GmbH in 2009 ebenfalls an Radeberger ab.52 Die Eigentümerfamilie verspricht sich von diesem Vorgehen die Fortführung ihres unternehmensphilosophischen Unternehmenskonzept durch Unternehmens Vorstellung ein größeres mit einer zum und ausgeprägten grundsätzlichen finanzstärkeres, ebenfalls inhabergeführten Unternehmens. Radeberger erhält insgesamt 70 % der Anteile der Bionade GmbH, 30 % verbleiben bei der Eigentümerfamilie. 2002 2007 2009 2011 • Drohendes Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung • Einstieg von Rhönsprudel in die Bionade GmbH mit 51 % Anteil als stiller Teilhaber Erneute Probleme mit den Geldgebern, da Rhönsprudel • Endgültiger Ausstieg von Rhönsprudel als stiller Teilhaber an der Bionade GmbH • Kauf der 51 % Anteile an der Bionade GmbH durch die Radeberger GmbH • Kauf weiterer 29 % Anteile von den Alt-Eigentümern an der Bionade GmbH durch die Radeberger GmbH Endgültiger Rückzug der Alteigentümer aus der Bionade GmbH durch Verkauf der restlichen Anteile von 30 % der Alt-Eigentümer an die Radeberger GmbH Abb. 11: Chronologie des Niedergangs Mit der Übernahme durch Radeberger werden Investitionen und Sponsorings für Ökoprojekte der zurückgefahren.53 Bionade Vielmehr GmbH sollen wie z. B. größere, Aktionen gegen kommerziellere Gentechnik und in der gesellschaftlichen Akzeptanz breiter aufgestellte Projekte gefördert werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Förderung des Projekts „Jugend trainiert für 28 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Olympia“. Diese Entscheidung basiert auf der Überlegung, das Produkt Bionade einer noch größeren Anzahl an potenziellen Nachfragern bekannt zu machen. Entsprechend werden die zur Verfügung stehenden Mittel konzentriert für Projekte verwendet, von denen sich das neue Management eine breite öffentliche Wahrnehmung und hohe Ausstrahlungswirksamkeit verspricht. Die Zusammenarbeit zwischen der Brauerei-Familie und den eingesetzten Managern des Dr. Oetker-Konzerns harmoniert dementsprechend immer weniger, so dass die Bionade GmbH 2011 den Rückzug der Familie aus dem Beirat der Geschäftsführung bekannt gibt. Ende einer Familien-Saga - Marke verwässert, Öko-Kundschaft verprellt Die Bionade-Gründerfamilie um Peter Kowalsky hat im Februar 2012 ihre restlichen Anteile an der Firma Bionade verkauft. Das Unternehmen gehört nun vollständig dem bisherigen Mehrheitseigner, der Radeberger-Gruppe, die ihrerseits Teil des Oetker-Konzerns ist. Damit wurde die Marke verwässert und die Öko-Kundschaft verprellt. Zuletzt versuchte die Familie, das Ruder wieder an sich zu reißen. Aus der Bionade GmbH sollte eine Genossenschaft werden. Das scheiterte am Widerstand von Radeberger. Am Ende gab Kowalsky mit seiner Familie nicht nach, sondern auf. (Quelle: Auszug aus Ritzer, Uwe (2012): Ende einer Familien-Saga. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. Februar 2012 – leicht modifiziert) Inhabergeführte kleine Unternehmen stehen unmittelbarer durch die Persönlichkeit der Eigentümer geprägt in der Wahrnehmung der Kunden. Vorstellungen über die Fortführung des Unternehmens und der Positionierung der Marke divergieren bei der Bionade GmbH zwischen den Alt- und Neueigentümern 29 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE immer weiter auseinander. Um die Interessenkonflikte aufzulösen, versuchen die Alt-Eigentümer wieder die Mehrheit zurückzugewinnen. Die Alteigentümer melden der Öffentlichkeit in 2011, dass sie die Anteile der Bionade GmbH, die von Radeberger gehalten werden, durch eine Genossenschaft zurückgewinnen wollen. Durch diese Genossenschaft könnte die Bionade GmbH wieder eigenständig durch die Gründerfamilie geführt werden. Alle Bemühungen jedoch, diese Genossenschaft zu erhalten, scheitern endgültig im Jahr 2011 durch den weiteren rückläufigen Absatz der Bionade um ca. 20 Millionen Flaschen. Die Bionade GmbH wird im Februar 2012 komplett von Radeberger übernommen. 54 Die Alt-Eigentümer-Familie steigt vollständig aus dem Unternehmen aus. 30 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 7. Die Marke Bionade lebt: Sortimentserweiterung und Markendehnung Mit der Übernahme der Bionade GmbH durch die Oetker-Gruppe bricht die Nachfrage nach dem Getränk in den Jahren 2010 und 2011 auf 60 Mio. Flaschen pro Jahr ein (siehe Abbildung 2). Es wird in Fachkreisen davon ausgegangen, dass die Oetker-Gruppe im Segment für alkoholfreie Erfrischungsgetränke mit der 31 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Abb. 13: Produktlaunch Bionade Cola in 2012 Cola gilt als koffeeinhaltig, aufgrund des hohen Zuckergehalts auch eher als ungesund. Dieses Dieses Marktsegment will Bionade nun künftig ebenfalls bedienen, allerdings in herkömmlichen Bio-Qualität und mit Cola-Getränken. 50 Prozent Neben weniger dem Zucker als Produktlaunch bei im Sortimentsangebot werden außerdem die Etiketten der Bionade überarbeitet. Bionade bringt eigene Cola auf den Markt Es ist noch gar nicht so lange her, da ätzte Bionade in seiner Werbung noch gegen die süße Brause. "Macht Cola Kinder süßer?" titelte die damalige Kreativagentur Kolle Rebbe und "Eine Cola würde ihren Kindern Bionade zu trinken geben." Die Fremdelphase ist offenbar vorüber: Bionade bringt eine eigene Cola auf den Markt und greift damit die Coke-Riesen und Marken wie Afri-Cola oder Vita-Cola direkt an. Auf der Fachmesse BioFach in Nürnberg, … , wird der "Coup des Jahres" offiziell vorgestellt. vorgestellt. 32 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE (Quelle: Auszug aus Schobelt (2013)) Das Unternehmen will mit der sechsten Bionade-Sorte wieder an die einstigen Erfolge anknüpfen und Konsumenten zurückgewinnen. Das Unternehmen betont hierbei seine Markenwurzeln. Die neue Cola sei die bessere Alternative: sie ist bio, mit natürlichen Inhaltsstoffen, ohne Zusätze und weniger süß - mit bis zu 50 Prozent weniger Zucker, zurückzuführen auf die Herstellung in einem natürlichen Brauprozess. Mit einer TV-Kampagne, zahlreichen PR- und Internetmaßnahmen sowie weiteren Aktionen soll die neue Cola beworben werden. 60 Um schnellstmöglich hohe Bekanntheit zu erreichen, wählt das Unternehmen für den Produktlaunch die TV-Werbung, die als reichweitenstark gilt. 33 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Fragen 1. Beschreiben und analysieren Sie die strategische Entwicklung des Unternehmens im Laufe seiner historischen Entwicklung! Welche Arten von Unternehmensstrategien wählte Bionade zwischen 1995 und 2012? Skizzieren Sie die heute verfolgte Strategie! 2. Welche Chancen und Risiken erwartet die Bionade GmbH aus der Entwicklung der Branche? Welchen Wettbewerbskräfte? Einfluss Diskutieren hat Sie die diese Bionade-Strategie Frage mit auf Hilfe die der Wettbewerbsdeterminanten zur Analyse einer Branche nach Porter! 3. Führen Sie eine Marktpositionierung für Bionade durch! 4. Was war falsch bzw. richtig an der gewählten Strategierichtung? Wie hätten Sie die gewählte strategische Stoßrichtung umgesetzt? 5. a) Was bezwecken Unternehmen mit der Formulierung einer Vision und eines Leitbilds? b) Welchen Stellenwert nimmt Corporate Social Responsibility (CSR) dabei ein? Wie muss Corporate Social Responsibility erfolgreich ausgestaltet werden? 6. a) Erläutern Sie die Ressourcensituation des Unternehmens Bionade GmbH vor der Übernahme durch die Radeberger Gruppe! Charakterisieren Sie die Ressourcen des Unternehmens in Bezug auf ihren strategischen Wert! b) Was hat sich in der Ressourcensituation mit der Übernahme durch die Radeberger Gruppe verändert? 7. Was sind die Kernkompetenzen des Unternehmens Bionade GmbH? Begründen Sie! 8. Wie bewerten Sie den Produktlaunch in 2012 und das angekündigte weitere Vorgehen in 2013? Begründen Sie! 9. Entwickeln Sie auf der Basis der dargestellten Informationen und mit Hilfe einer SWOT-/ TOWS-Matrix Handlungsoptionen für die Bionade GmbH! 34 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 10. Welche strategische Empfehlung für die Produktpositionierung und die Sortimentspolitik würden Sie dem Management geben? Kann der „Spagat“ zwischen Bio- und Massenmarkt dauerhaft gelingen? 35 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Quellen 1 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/de/ueber-uns/unternehmensgeschichte/ [Stand: 10.04.2013] 2 Vgl. Dostert (2010): Rebellen im Anzug. In Süddeutsche Zeitung vom 17.05.2010. URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bionade-und-co-rebellen-im-anzug-1.599143 [Stand: 16.05.2013] 3 Siehe auch Wittberg/Vieselmeier (2008), S. 6 f. 4 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/unser-produkt/herstellung/ [Stand: 10.04.2013] 5 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/unser-produkt/herstellung/ [Stand: 10.04.2013] 6 Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (o. J.). In: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Lebensmittelbuch/LeitsaetzeErfr ischungsgetraenke.pdf?blob=publicationFile [Stand: 10.04.2013] 7 Calcium und Magnesium entstehen durch Reaktion der Gluconsäure mit den Mineralstoffen des Wassers. In: Vgl. o. V. (2008): Fermentation: Wie Bionade gebraut wird. In: Hamburger Abendblatt vom 29.08.2008. URL: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article935957/Fermentation-Wie-die-Bionade-gebraut -wird.html [Stand: 18.04.2013] 8 Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (o. J.). In: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/SichereLebensmittel/Kennze ichnung/Lebensmittelbuch/DeutschesLebensmittelbuch.html [Stand: 10.04.2013] 9 Vgl. o. V. (2008): Fermentation: Wie Bionade gebraut wird. In: Hamburger Abendblatt vom 29.08.2008. URL: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article935957/Fermentation-Wie-die-Bionade-gebraut -wird.html [Stand: 18.04.2013] 10 Vgl. Ritzer (2010): Der David unter den Getränken. In: Süddeutsche Zeitung vom 17. Mai 2010. URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oekobranche-bionade-der-david-unter-den-getrae nken-1.483931 [Stand: 24.04.2013] 12 Der Patentschutz besteht bis 2016. Gegen eine Gebühr kann der Patentschutz um weitere zehn Jahre verlängert werden. Siehe Deutsches Patent- und Markenamt (o. J.). URL: http://www.dpma.de/patent/ [Stand: 22.04.2013] 13 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/de/ueber-uns/unternehmensgeschichte/; siehe auch http://www.bionade.de/ueber-uns/unternehmensgeschichte/1980/ [Stand: 22.03.2013] 14 Vgl. o.V. (2009): Radeberger schluckt Bionade. In: FAZ vom 02.10.2009. URL: http://www.faz.net/aktuell/ wirtschaft/unternehmen/getraenkeindustrie-radeberger-schluckt-bionade-1873379.html [Stand: 22.04.2013] 15 Vgl. Dostert (2010): Rebellen im Anzug. In Süddeutsche Zeitung vom 17.05.2010. URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bionade-und-co-rebellen-im-anzug-1.599143 [Stand: 16.05.2013] 16 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/de/unser-produkt/sortiment/ [Stand: 10.04.2013] 36 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 17 Das Bio-Siegel besteht in Deutschland seit 2001. Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (o. J.). In: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Oekolandbau/ Bio-Siegel.html; siehe auch http://www.bio-siegel.de [Stand: 10.04.2013] 18 Vgl. Hirn (2003): Zaubertrank aus der Rhön. In: Manager Magazin (2003) 10. URL: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,266038-2,00.html [Stand: 10.04.2013] 19 Vgl. Hirn (2003): Zaubertrank aus der Rhön. In: In: Manager Magazin (2003) 10. URL: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,266038-2,00.html [Stand: 10.04.2013] 20 Vgl. o.V. (2003): Bionade: Szenedrink aus der Rhön. In: www.bio-markt.info vom 04.12.2003. URL: http://www.biomarkt.info/web/Aktuelle_Kurzmeldungen/Hersteller/Bionade:_Szenedrink_au s_der_Rhoen/15/23/380/2845.html [Stand: 25.04.2013] 21 Vgl. o. V. (2007): Bionade „Wir wollten immer Volksbrause werden“. In: FAZ vom 08.07.2007. URL: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bionade-wir-wollten-immer-volksbrausewerden-1462298.html [Stand: 25.04.2013] 22 Vgl. Bruhn (2002) unter URL: http://www.gemonline.de/markendefinitionen/index.php? id=3&keyword= [Stand: 10.04.2013]. Als Marke werden (…) Leistungen bezeichnet, die neben einer unterscheidungsfähigen Markierung durch ein systematisches Absatzkonzept im Markt ein Qualitätsversprechen geben, das eine dauerhaft werthaltige, nutzenstiftende Wirkung erzielt und bei der relevanten Zielgruppe in der Erfüllung der Kundenerwartungen einen nachhaltigen Erfolg im Markt realisiert bzw. realisieren kann. 23 Vgl. o. V. (2007): Bionade „Wir wollten immer Volksbrause werden“. In: FAZ vom 08.07.2007. URL: http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/bionade-wir-wollten-immer-volksbrausewerden-1462298.html [Stand: 25.04.2013], siehe auch Wittberg/Vieselmeier (2008), S. 11 24 Vgl. o. V. (2008): Bionade für Amerika. In: FAZ vom 28.08.2008. URL: http://www.faz.net/aktuell/ wirtschaft/unternehmen/oekogetraenke-bionade-fuer-amerika-1684328.html [Stand: 22.04.2013] 25 Vgl. Dengel (2007): McDonalds bändelt mit Bionade an. In: Financial Times Deutschland vom 11. August 2007. URL: http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:mc-donald-s-baendelt-mit-bionade-a n/237504.html [Stand: 18.04.2013] 26 Vgl. Rentmeister/Klein (2003): Geschäftsmodelle – ein Modebegriff auf der Waagschale. In: ZfB-Ergänzungsheft (2003) 1, S. 19 27 Vgl. Nestle (2012). Nestle-Studie 2012. URL:http://www.nestle.de/Unternehmen/Nestle-Studie/Nestle-Studie-2012/Pages/default.a spx [Stand: 03.06.2013]; siehe auch de Sombre (2012): Facetten der Nachhaltigkeitsorientierung und ihr Einfluss auf das Konsumverhalten. In: AWA (2012). URL: http://www.ifdallensbach.de/fileadmin/AWA/AWA_Praesentationen/2012/IfD_AWA2012_Kon sumverhalten.pdf [Stand: 20.06.2013] 28 Siehe z. B. http://www.utopia.de/ueber-utopia. Utopia ist ein Webportal für strategische Konsumenten, die einen nachhaltigen Lebensstil verfolgen. [Stand: 10.04.2013] 29 Vgl. Glöckner/Balderjahn/Peyer (2010), S. 37 37 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 30 Vgl. Glöckner/Balderjahn/Peyer (2010), S. 36; siehe auch http://www.utopia.de/ueber-utopia. [Stand: 10.04.2013] 31 Vgl. de Sombre (2012): Facetten der Nachhaltigkeitsorientierung und ihr Einfluss auf das Konsumverhalten. In: AWA (2012). URL: http://www.ifdallensbach.de/fileadmin/AWA/AWA_Praesentationen/2012/IfD_AWA2012_Kon sumverhalten.pdf [Stand: 20.06.2013] 32 Vgl. BÖLW (2013), S. 16. URL: http://www.boelw.de/uploads/media/pdf/Dokumentation/Zahlen__Daten__ Fakten/ZDF_2013_Endversion_01.pdf [Stand: 10.04.2013] 33 Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (o. J.). In: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Oekolandbau/Bio-Siegel. html; siehe auch http://www.bio-siegel.de [Stand: 10.04.2013] 34 Vgl. Amann (2008): Bionade stößt an Rohstoffgrenzen. In: Spiegel Online vom 14. November 2008. URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/oeko-boom-bionade-stoesst-an-rohstoffgrenzen-a-59000 2.html [Stand: 18.04.2013] 35 Vgl. BÖLW (2013), S. 20. URL: http://www.boelw.de/uploads/media/pdf/Dokumentation/Zahlen__Daten__ Fakten/ZDF_2013_Endversion_01.pdf [Stand: 10.04.2013] 36 Vgl. o. V. (2012): Erfrischungsgetränke: Stabiler Konsum in 2012. In: http://www.wafg.de/pdf/presse/130123115.pdf [Stand: 10.04.2013] 37 Vgl. Wittberg/Vieselmeier (2008), S. 6 38 Vgl. Olbrich/Cama (2005), S. 32 39 Vgl. Dierig (2007): Sinalco will am Bionade-Boom mitverdienen. In: Welt online vom 20.10.2007. URL: http://www.welt.de/wirtschaft/article1260043/Sinalco-will-am-Bionade-Boom-mitverdienen .html [Stand: 18.04.2013] 40 Fassbrause ist eine aus natürlichen Frucht- und Kräuterzusätzen sowie Malzextrakt hergestellte Limonade. Seit einigen Jahren werden auch andere alkoholfreie Brauprodukte oder alkoholhaltige Biermischgetränke in verschiedenen Geschmackssorten als Fassbrause bezeichnet, da es eine genaue, gesetzlich geregelte Definition nicht gibt. Vgl. Dünnebacke (2012): Die bunte Zukunft der Bierbranche. In: Lebensmittelpraxis vom 20. April 2012 URL: http://www.lebensmittelpraxis.de/sortiment/maerkte-und-trends/5727--die-bunte-zukunftder-bierbranche.html [Stand: 17.05.2013] 41 Vgl. Weiguny (2008): Der Preis des Originals. In: FAZ vom 14.06.2008. URL: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/bionade-der-preis-des-originals-15483 72.html [Stand: 17.05.2013] 42 Bionade (2008): URL: http://www.pressemeldungen.at/24509/aus-bionade-forte-wird-bionade-aktiv/ [Stand: 16.05.2013] 43 Vgl. o.V. (2008): Bionade Forte wird Bionade Aktiv. In: Horizont.net vom 19.02.2008. URL: http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Bionade-Forte-wird-Bionade-Ak tiv_74733.html. [Stand: 16.05.2013] 44 Für Oktober 2012 sind die letzten Verkaufsstelleneinträge und Einträge mit Produktbezug für den stationären Groß- und Einzelhandel zu Bionade Aktiv zu finden. 38 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE Insofern kann von einer unbedeutenden Distributionsabdeckung gesprochen werden, die auf ein sukzessives Auslisten von Bionade Aktiv mangels Produkterfolg schließen lässt. Auch auf der Homepage ist Bionade Aktiv nicht mehr erwähnt. Bionade Aktiv ist ohne weitere Bekanntmachung aus dem Sortiment entnommen. 45 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/ueber-uns/werte/ [Stand: 10.04.2013] 46 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/partner-projekte/umwelt/biosphaererhoen/ [Stand: 10.04.2013]; siehe auch Wittberg/Vieselmeier (2008), S. 8 47 Vgl. Bionade (o. J.). In: http://www.bionade.de/de/partner-projekte/umwelt/ [Stand: 10.04.2013] 48 Vgl. o. V. (o. J.). In: http://www.utopia.de/blog/bionade-gmbh-changemaker/changemaker-manifest-zum8 [Stand: 10.04.2013] 49 o. V. (o. J.). In: http://www.utopia.de/blog/bionade-gmbh-changemaker/changemaker-manifest-zum8 [Stand: 10.04.2013]. Zu Utopia siehe auch Meck (2007): Die Bionadisierung der Gesellschaft. In: FAZ vom 13.11.2007. URL: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ethik-plus-luxus-die-bionadisierungder-gesellschaft-1492982.html [Stand: 22.04.2013] 50 Vgl. Nölting (2009): Radeberger kauft Bionade-Mehrheit. In: http://www.spiegel.de/wirtschaft/ unternehmen/uebernahme-radeberger-kauft-bionade-mehrheit-a-652689.html [Stand: 18.04.2013] 51 Vgl. o. V. (2009): Greift Coca-Cola nach Bionade? In: Hamburger Abendblatt vom 01.08.2009. URL: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article1120226/Greift-Coca-Cola-nach-Bionade.html. [Stand: 18.04.2013] 52 Vgl. Köllen (2012): Bionade ganz in Oetkers Händen. In: Wirtschaftswoche vom 01.02.2012. URL: http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/kultbrause-bionade-ganz-in-oetkers-haenden/61 37288.html [Stand: 17.05.2013] 53 Vgl. Maurin (2011): Bionade rückt von Aktivisten ab. In: taz vom 22. Januar 2011, S. 20. URL: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/? ressort=wu&dig=2011%2F01%2F22%2Fa0173&cHash=10c2ffd3cc [Stand: 18.04.2013]; siehe auch Benirschke (2011): Ist Bionade eigentlich noch alternativ? 54 Vgl. o. V. (2012): Bionade-Gründer verkaufen komplett an Radeberger. URL: http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/bio-limonade-bionade-gruender-verkauf en-komplett-an-radeberger_aid_709267.html [Stand: 18.04.2013]; siehe auch Ritzer (2012): Ende einer Familien-Saga. In: Süddeutsche Zeitung 1. Februar 2012. URL: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bionade-gruenderfamilie-verkauft-ihre-anteile-anoetker-konzern-ende-einer-familien-saga-1.1272351 [Stand: 18.04.2013] 55 Vgl. o. V. (2011): Bionade in schwerer Krise. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 19.11.2011. URL: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/absatzrueckgang-bionade-in-schwererkrise-11534061.html [Stand: 22.04.2013] 56 Vgl. Schobelt (2013): Bionade bringt eigene Cola auf den Markt. In: W&V vom 12.02.2013. URL: http://www.wuv.de/marketing/bionade_bringt_eigene_cola_auf_den_markt [Stand: 18.04.2013] 39 QUARG (2013) Aufstieg und Niedergang der Bionade GmbH: Eine strategieorientierte Betrachtung 13-600 DE 57 So Geschäftsführer Christian Schütz in Schobelt (2013). 58 Vgl. o. V. (2012): Erfrischungsgetränke: Stabiler Konsum in 2012. In: http://www.wafg.de/pdf/presse/130123115.pdf [Stand: 10.04.2013] 59 Vgl. o. V. (2011): Deutsche trinken mehr Cola, vor allem ohne Zucker. In: Die Welt online vom 09.02.2011. URL: http://www.welt.de/wirtschaft/article12491087/Deutsche-trinken-mehr-Cola-vor-allem-ohn e-Zucker.html [Stand: 18.04.2013] 60 Vgl. o. V. (2013): Bionade Cola: LLR soll Limo-Marke stimulieren soll. In: Horizont.Net Portal für Marketing, Werbung und Medien. 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