IMAGEN Herpes Simplex Virus (HSV) [DE]

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IMAGEN Herpes Simplex Virus (HSV) [DE]
IMAGEN Herpes
Simplex Virus (HSV)
K610611-2
Neutralisationstests und Kultur auf befruchteten Eiern4,7. Diese
Verfahren sind kompliziert, arbeitsaufwendig und meistens für
die routinemäßige Anwendung ungeeignet.
DE
Direkter Immunfloreszenztest zum Nachweis der Herpes simplexviren 1 und 2.
1. ZWECKBESTIMMUNG
Der IMAGEN™ Herpes-simplex-Virus-Typisierungstest ist ein
qualitativer, direkter Immunfluoreszenztest zum Nachweis und
zur Typisierung von HSV 1 und HSV 2 in Zellkulturen.
2. EINFÜHRUNG
Beim Herpes-simplex-Virus handelt es sich um ein DNAVirus, das ein von einer lipidhaltigen Hülle umgebenes
ikosaedrisches Nukleokapsid enthält. Human-HSV wird zur
Familie der Herpesviridae gezählt und gehört zur Subfamilie der
Alphaherpesvirinae. Die Gattung Simplexvirus umfasst zwei Typen
humaner Herpes-simplex-Viren, HSV 1 und HSV 21.
HSV-Infektionen treten beim Menschen häufig und weltweit auf;
sie sind mit einer Vielzahl klinischer Erkrankungen sowohl bei
immunkompetenten als auch abwehrgeschwächten Patienten
assoziiert. Sowohl HSV 1 als auch HSV 2 sind häufig die Ursache
lokalisierter Bläscheninfektionen von Haut, Konjunktiva, Mundund Genitalschleimhäuten2,3,4. Nach Abklingen der Primärinfektion
können die Viren in latenter Form in Nervengeweben persistieren
und unter bestimmten Umständen wieder aktiv werden und zu
neuerlichem Auftreten der Symptome führen. Primärinfektionen
des zentralen Nervensystems können zu einer Herpes-Enzephalitis
führen, die bei zu später Behandlung eine schlechte Prognose
haben können4,5. Eine Primärinfektion kurz vor der Entbindung
kann zu schweren neonatalen Infektionen führen. Erkrankungsund Sterblichkeitsrate sind bei diesen Infektionen hoch4,5.
Bei abwehrgeschwächten Patienten kann es zu ernsthaften
und lebensbedrohenden systemischen Infektionen, manchmal
mehrere Organe betreffend, kommen5.
Für die Behandlung einer primären und einer rezidivierende HSVInfektion wird in erheblichem Umfang eine sichere und wirksame
antivirale Therapie eingesetzt3,6. Aus diesem Grund ist eine
unverzügliche HSV-Labordiagnose zur Unterstützung von Diagnos
und Behandlung infizierter Patienten besonders wichtig.
Bei Untersuchung und Überwachung infizierter Patienten spielt
die Identifikation der HSV-Typen eine wichtige Rolle4. Zu den
wichtigsten diagnostischen Methoden gehören die Isolierung
lebensfähiger Viren auf Einschicht-Zellkulturen, die mit klinischen
Proben inokuliert wurden oder der direkte Nachweis der Viren
oder Virusproteine in klinischen Proben4,7.
Die Isolierung von HS-Viren aus klinischen Proben erfolgt in
verschiedenen Zellinien, wie diploiden Fibroblasten, Nierenzellen
vom Kaninchen, Vero-Zellen und humanen Amnion-Zellen, in
denen sich HS-Viren vermehren und einen zytopathischen Effekt
auslösen7.
Zum Nachweis und zur Bestätigung der Identifikation isolierter
Viren und zur Differenzierung zwischen HSV 1 und HSV 2
werden eine Reihe unterschiedlicher Techniken eingesetzt; zu
ihnen gehören DNA-Hybridisierung, Restriktionsenzymanalyse,
Es wurden Immunfluoreszenztests beschrieben, bei denen HSV 1oder HSV 2-spezifische monoklonale Antikörper zur Anwendung
gelangten, die zur Identifikation und Typisierung von HSV-Isolaten
sowie zum HSV-Nachweis in Zellkulturen eingesetzt wurden, noch
ehe ein zytopathischer Effekt (CPE) offensichtlich war 7,8,9.
Direkte Immunfluoreszenztests wie der IMAGEN Herpes-simplexVirus-Test, bei denen spezifische monoklonale Antikörper zur
Anwendung gelangen, bieten eine schnelle, empfindliche und
spezifische Methode zum Nachweis und zur Differenzierung von
HSV 1 und HSV 2 in Einschicht-Zellkulturen. Der IMAGEN Herpessimplex-Virus-Test nutzt spezifische monoklonale Antikörper, die
Epitope von HSV-Glykoproteinen nachweisen, die entweder für
HSV 1 oder für HSV 2 spezifisch sind.
3. TESTPRINZIP
Die
IMAGEN
HSV-Reagenzien
enthalten
an
Fluoresceinisothiocyanat (FITC) konjugierte monoklonale
Antikörper. Die konjugierten Antikörper binden spezifisch an
konservierte Epitope von HSV 1 oder HSV 2. Die Reagenzien
werden in einem direkten Einschritt-Immunfluoreszenztest
eingesetzt. Die Proben werden mit dem FITC-konjugierten
Antikörper 30 Minuten inkubiert und anschließend wird
überflüssiges Reagenz mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) abgewaschen. Die gefärbten Flächen werden eingedeckt und
mikroskopisch mit einem Epifluoreszenz-Mikroskop ausgewertet.
Falls Herpes-simplex-Viren vom Typ 1 oder 2 vorliegen, ist in den
Kultur-Zellen eine charakteristische, helle apfelgrüne Fluoreszenz
zu beobachten, die im Kontrast zur roten Hintergrundfärbung
nicht infizierter Zellen steht. Entsprechend dem Reagenz, mit dem
die spezifische Fluoreszenz beobachtet wird, handelt es sich bei
dem Virus um HSV 1 oder HSV 2.
Anerkennung
Die in diesem Test verwendeten monoklonalen Antikörper
stammen aus dem Department of Pathology, University of
Cambridge, Cambridge, Großbritannien.
4. DEFINITIONEN
Die nachfolgenden Symbole wurden
Produktbeschreibung angewandt:
überall
Produktcode und Bestellnummer
Gebrauchsanweisung beachten
N
Inhalt ausreichend für ‚N’ Ansätze
Hersteller
In-Vitro-Diagnostikum
Verwendbar bis
Chargenbezeichnung
Zulässiger Temperaturbereich
in
der
5. GELIEFERTE REAGENZIEN
50 - Jeder Testkit enthält ausreichend Reagenzien, um den
Test an 50 Patientenproben oder an 50 Zellkulturpräparationen
durchführen zu können.
- Die Haltbarkeit des Testkits ist auf dem äußeren
Verpackungsetikett vermerkt.
5.1.
IMAGEN HSV TEST - INHALT
Eine Gebrauchsanleitung.
Positive Kontrollobjekttrager mit zwei
Vertiefungen enthalten Azeton-fixierte
humane Fibroblast-Zellen, die mit HSV 1 bzw.
HSV 2 infiziert sind.
Jeweils ein Fläschchen/eine Flasche:
Ein Fläschchen mit 3mL Eindeckmedium. Das
Eindeckmedium enthalt eine Hemmsubstanz
gegen lichtbedingtes Ausbleichen in einer
Glyzerinlosung (pH 10,0).
Ein Fläschchen mit 1,4 mL IMAGEN HSV Typ
1-Reagenz. Das Reagenz enthält gereinigten,
murinen, monoklonalen Antikorper, der
spezifisch für HSV 1 und mit FITC konjugiert ist.
Die Konjugate sind in einer proteinstabilisierten
Pufferlösung (pH 7,5) zubereitet, die EvansBlau als Gegenfärbemittel und 15 mmol/L
Natriumazid als Konservierungsmittel enthält.
Ein Fläschchen mit 1,4 mL IMAGEN
HSV Typ 2-Reagenz. Das Reagenz enthält
gereinigten, murinen, monoklonalen
Antikörper, der spezifisch fur HSV 2 und
mit FITC konjugiert ist. Die Konjugate sind
in einer proteinstabilisierten Pufferlösung
(pH 7,5) zubereitet, die Evans-Blau als
Gegenfärbemittel und 15 mmol/L Natriumazid
als Konservierungsmittel enthält.
5.2. ANSETZEN, LAGERUNG UND ERNEUTE VERWENDUNG
DER KIT- KOMPONENTEN
Um optimale Leistung der Kit-Komponenten sicherzustellen,
müssen alle nicht genutzten Komponenten in Übereinstimmung
mit den folgenden Anleitungen gelagert werden.
5.3. POSITIVE KONTROLLOBJEKTTRÄGER Als Positivkontrolle dienende Objektträger werden einzeln
in versiegelten und mit Stickstoff gefüllten Kunststoffbeuteln
geliefert. Nicht verwendete Objektträger bei 2-8°C lagern. Vor
dem Öffnen den Objektträger 5 Minuten lang Raumtemperatur
(15-30°C) annehmen lassen.
Die Objektträger müssen unmittelbar nach dem Öffnen der
Folienhüllen angefärbt werden.
5.4. EINDECKMEDIUM Gebrauchsfertig. Bei Nichtverwendung Eindeckmedium bei
2-8°C lagern. Eindeckmedium vor Gebrauch 5 Minuten lang auf
Raumtemperatur (15-30°C) bringen.
/
5.5. REAGENZIEN 1 UND 2 Gebrauchsfertig. Bei Nichtverwendung Reagenz 1 und 2 bei 2-8°C
lagern. Reagenz 1 und 2 bei 2 8°C im Dunklen aufbewahren und vor
Gebrauch 5 Minuten lang auf Raumtemperatur (15-30°C) bringen.
6. ZUSÄTZLICH
BENÖTIGTE
ERFORDERLICHES ZUBEHÖR
6.1. REAGENZIEN
Azeton (zur Fixierung).
REAGENZIEN
UND
Phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS), pH 7,5, zum Waschen
der gefärbten Proben und zur Probenvorbereitung.
6.2. ZUBEHÖR UND GERÄTE
Allgemeines
Teflonbeschichtete Mikroskop-Objektträger mit jeweils einer
Vertiefung von 6 mm Durchmesser (100 Objektträger pro
Gebinde) erhalten Sie bei Ihrem lokalen Händler erhältlich
(Code-Nr. S611430-6).
IMAGEN HSV Positive Control Slide (Code-Nr. S611030-2).
Zur Zellkultur-Bestätigung
Sterile Wattestäbchen und Virus-Transportmedium, geeignet für
Gewinnung und Transport von HSV.
Zur Isolierung von HSV geeignete Zellkulturlinien.
7. Erforderliche, jedoch nicht im Lieferumfang
enthaltene Ausstattung
Präzisionspipette und Einmalspitzen für ein Volumen von 25µL
Waschtrog
Deckgläser zum Eindecken einer Vertiefung mit 6mm Durchmesser
Nicht fluoreszierendes Immersionsöl
Epifluoreszenz-Mikroskop mit einem Filtersystem für
FITC (maximale Anregungswellenlänge 490nm, mittlere
Emissionswellenlänge 520nm) und 200-500facher Vergrößerung
Inkubator für 37°C
8. VORSICHTSMASSNAHEN
- In vitro-Diagnostikum. Personen, die Test mit desem
Produkt durchführen, müssen in die Durchführung eingewiesen
sein und über entsprechende Laborerfahrung verfügen.
8.1. SICHERHEITSMASSNAHMEN
8.1.1
Das IMAGEN HSV-Reagenz enthält 15mmol/L
Natriumazid. Natriumazid ist ein Gift, das mit Bleiund Kupferleitungen reagieren und hochexplosive
Metallazide bilden kann. Beim Entsorgen der
azidhaltigen Materialien immer mit reichlich Wasser
spülen.
8.1.2
HSV auf den positiven Kontrollobjektträgern haben sich
in Zellkulturen nachweislich als nicht infektiös erwiesen;
trotzdem sind sie als potentiell infektiös zu handhaben
und zu entsorgen.
8.1.3
Das Reagenz enthält Evans-Blau. Evans-Blau ist
möglicherweise karzinogen; Hautkontakt ist deshalb zu
vermeiden.
8.1.4
Bei Verwendung des Eindeckmediums muss vorsichtig
vorgegangen werden, da es Hautirritationen
verursachen kann. Falls es zu einem Kontakt kommt,
muss die Haut mit Wasser abgewaschen werden.
8.1.5
Essen, Trinken, Rauchen, Aufbewahren und Zubereiten
von Speisen sowie Schminken sind im für Arbeiten
vorgesehenen Bereich (Labor) verboten.
8.1.6
Reagenzien dürfen nicht mit dem Mund pipettiert
werden.
8.1.7
Beim Handhaben von klinischen Proben und infizierten
Zellen immer Einweghandschuhe tragen und nach dem
Umgang mit infektiösen Stoffen immer die Hände waschen.
8.1.8
Alle klinischen Proben entsprechend den örtlich
geltenden Vorschriften entsorgen.
8.1.9
Von fachlich qualifizierten Anwendern kann ein
Sicherheitsdatenblatt angefordert werden.
8.2. TECHNISCHE VORSICHTSMASSNAHMEN
8.2.1
Kit-Komponenten dürfen nach Ablauf des auf den
Etiketten vermerkten Verfalldatums (Verwendbar
bis:) nicht mehr verwendet werden. Reagenzien aus
verschiedenen Chargen dürfen nicht vermischt oder
gegeneinander ausgetauscht werden.
8.2.2
Die
Reagenzien
werden
in
festgesetzten
Arbeitskonzentrationen geliefert. Die Testsensitivität
kann verlorengehen, wenn Reagenzien modifiziert oder
nicht entsprechend den in Abschnitt 4 empfohlenen
Bedingungen aufbewahrt werden.
8.2.3
Die
erforderliche
Menge
phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (PBS) ist am Tag der Anwendung frisch
anzusetzen.
8.2.4
Mikrobielle Kontamination der Reagenzien muss
vermieden werden.
8.2.5
Die Reagenzien dürfen nicht tiefgekühlt werden.
9. GEWINNUNG UND VORBEREITUNG DER PROBEN
Gewinnung und Vorbereitung der Proben sind für die Diagnose
von Herpes-simplex-Virus-Infektionen mittels ZellkulturMethoden von grundlegender Bedeutung. Die Proben müssen
vom Hauptinfektionsgebiet gewonnen werden, so dass sie
möglichst viel infiziertes Material enthalten.
9.1. KLINISCHE PROBEN
Gewinnung
Die klinischen Proben müssen vom Infektionsgebiet gewonnen
werden. Um infizierte Zellen und Exsudat von der Basis des
Geschwürs oder der Läsion zu gewinnen, mit einem einfachen
Wattestäbchen kräftig über Geschwüre und Läsionen streichen.
Bläschen vorsichtig öffnen, die Flüssigkeit von der Watte
aufsaugen lassen und anschließend das Stäbchen über die Basis
der Läsion streichen. Die Wattestäbchen sind in das routinemäßig
verwendete Virus-Transportmedium zu geben und zwecks
Austestung schnellstmöglich an das Labor zu senden.
Beimpfung von Zellkulturen
Zur Diagnose von HSV-Infektionen gewonnene Proben werden
auf Zelllinien inokuliert, die in Laboratorien routinemäßig zur
Anwendung gelangen, und regelmäßig auf die Entwicklung eines
zytopathischen Effekts (CPE) untersucht werden.
Vorbereitung der Objektträger
Tritt der einer HSV-Infektion entsprechende CPE auf, wird die
Einschicht-Zellkultur abgeerntet, sobald ca. 70 % der Zellen
betroffen sind.
Die Zellschicht mit einer sterilen Pipette in das flüssige
Kulturmedium schaben. Die Zellen durch 10minütige vorsichtige
Zentrifugation bei 200g und Raumtemperatur (15-30°C)
sedimentieren und den Überstand entsorgen. Die Zellen
durch Resuspension des Zellsediments in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (PBS, siehe Abschnitt 6.1) waschen und die
Zentrifugation wiederholen. Den Überstand entsorgen und das
Zellsediment in einer kleinen Menge frischer PBS resuspendieren,
um eine hohe Zelldichte beizubehalten.
Je 25µL der Suspension in die Vertiefungen der teflonbeschichteten
Mikroskop-Objektträger geben. Pro Patientenprobe werden
zwei Testareale benötigt. Bei Raumtemperatur (15-30°C) an der
Luft trocknen lassen und in frischem Azeton 10 Minuten bei
Raumtemperatur (15-30°C) fixieren. Wird die Probe nicht sofort
angefärbt, ist sie über Nacht bei 4°C aufzubewahren oder, falls
eine längere Aufbewahrung vorgesehen ist, bei -20°C einzufrieren.
11.2. KLINISCHE PROBEN
11.2.1 Erscheinungsbild HSV-infizierter Zellen
10. TESTVERFAHREN
VOR
DURCHFÜHRUNG
DES
TESTVERFAHRENS
SIND
DIE IN ABSCHNITT 8.2 AUFGEFÜHRTEN TECHNISCHEN
VORSICHTSMASSNAHMEN ZU BEACHTEN.
Nicht infizierte Zellen sind bei Gegenfärbung mit Evans-Blau rot
gefärbt.
10.1. ZUSETZEN DER REAGENZIEN 1 UND 2
25µL HSV 1-Reagenz zur fixierten Zellpräparation in die 6mm
große Vertiefung des einen und 25µL HSV 2-Reagenz zur fixierten
Zellpräparation in die 6mm große Vertiefung des anderen
Objektträgers (siehe Abschnitt 9) oder auf einen positiven
Kontrollobjektträger geben. Sicherstellen, dass das Reagenz die
gesamte Testfläche bedeckt.
10.2. ERSTE INKUBATION
Die Objektträger 30 Minuten bei 37°C in einer feuchten Kammer
inkubieren. Das Reagenz darf nicht auf der Probe eintrocknen, da
es sonst zu einer unspezifischen Färbung kommt.
10.3. WASCHEN DES OBJEKTTRÄGERS
Überschüssiges Reagenz mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(siehe Abschnitt 6.1) abwaschen und den Objektträger
anschließend in einem Schüttelbad, das PBS enthält, 5 Minuten
vorsichtig waschen. PBS vom Objektträger abfließen lassen und
bei Raumtemperatur (15-30°C) lufttrocknen.
10.4. ZUSETZEN VON EINDECKMEDIUM
Einen Tropfen IMAGEN-Eindeckmedium in die Mitte jeder
Vertiefung geben und mit einem Deckglas eindecken;
sicherstellen, dass dabei keine Luftblasen entstehen.
10.5. ABLESEN DES OBJEKTTRÄGERS
Die gesamte 6mm-großen Vertiefungen, in denen sich die
gefärbten Zellpräparationen befinden, mit einem EpifluoreszenzMikroskop untersuchen. Wie in Abschnitt 9 beschrieben, sollte die
Fluoreszenz bei 200-500facher Vergrößerung sichtbar sein. (Die
besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Proben unmittelbar
nach dem Anfärben abgelesen werden; Proben können aber auch
bis zu 24 Stunden bei 2-8°C im Dunkeln aufbewahrt werden).
11. INTERPRETATION DER TESTERGEBNISSE
11.1. KONTROLLEN
11.1.1 Positiver Kontrollobjektträger
Beim Kontrollobjektträger, der gemäß Abschnitt 10 angefärbt
wurde, sollten Zellen sichtbar werden, die, im Gegensatz
zum Hintergrund gegengefärbten Materials, eine apfelgrüne
Fluoreszenz aufweisen. Positive Kontrollobjektträger müssen
verwendet werden, um überprüfen zu können, dass das
Testverfahren ordnungsgemäß durchgeführt wurde.
11.1.2 Negative Kontrolle
Falls eine negative Kontrolle erwünscht ist, empfiehlt sich die
Verwendung von nicht infizierten, intakten Zellen des Typs, der
zur Kultur und Isolierung von HSV verwendet wird. Die Zellen sind
wie in Abschnitt 9.1 beschrieben zu präparieren und zu fixieren
und anschließend gemäß Abschnitt 10 anzufärben.
Infizierte Zellen weisen apfelgrüne, fluoreszierende, intrazelluläre,
zytoplasmatische Granula auf. Bei manchen infizierten Zellen
kann zusätzlich zur charakteristischen zytoplasmatischen eine
randständige Fluoreszenz beobachtet werden, ein Effekt, der
durch eine Anfärbung der Zellmembran zustande kommt.
11.2.2 Interpretation
Eine positive Diagnose wird gestellt, wenn mindestens eine fixierte,
angefärbte Zelle mit dem HSV 1- bzw. dem HSV 2-Reagenz das in
Abschnitt 11.2.1 beschriebene Fluoreszenzmuster aufweist. Für ein
negatives Ergebnis müssen mindestens 50 Zellen der getesteten
Zellkultur auf dem Testareal jedes Objektträgers sichtbar sein.
Siehe unter Abschnitt 11.2.3, bei unzureichender Zelldichte.
11.2.3 Zu wenig Zellen
Falls die auf dem Objektträgers befindliche Präparation zu wenig
Zellen aufweist, wird der Rest der Zellkulturprobe 10 Minuten bei
200g und Raumtemperatur (15-30°C) zentrifugiert und in einer
kleineren Menge PBS resuspendiert (25µL), bevor sie nochmals
wie in Abschnitt 9.1 beschrieben in die 6mm große Vertiefung des
teflonbeschichteten Objektträgers eingebracht wird. Alternativ
hierzu sollte eine neue klinische Probe angefordert werden.
12. Grenzen des Verfahrens
12.1. Nur das mit dem IMAGEN
Eindeckmedium verwenden.
HSV-Test
gelieferte
12.2. Das Erscheinungsbild der erzielten Fluoreszenz kann
abhängig vom Typ des Mikroskops und der benutzten
Lichtquelle unterschiedlich sein.
12.3. Alle
Reagenzien
werden
in
festgelegten
Arbeitskonzentrationen geliefert. Die Testleistung kann
beeinträchtigt werden, falls Reagenzien modifiziert
oder unter anderen als den in Abschnitt 5 spezifizierten
Bedingungen gelagert werden.
12.4. Es empfiehlt sich, zum Abdecken des gesamten 6mm
großen Testareals 25µL Reagenz zu verwenden. Wird dieses
Volumen reduziert, kann das dies zu Schwierigkeiten beim
Abdecken der von der Probe eingenommenen Fläche
führen und die Testempfindlichkeit herabsetzen.
12.5. Wird HSV nicht nachgewiesen, kann das die Folge
verschiedener Faktoren sein: Probengewinnung zu
einem ungeeigneten Zeitpunkt der Krankheit, unkorrekte
Probengewinnung und/oder unkorrekte Handhabung
der Proben sowie eine mangelhafte Zellkultur usw. Ein
negatives Ergebnis schließt die Möglichkeit einer HSVInfektion nicht aus.
12.6. Die Testergebnisse sind in Verbindung mit den
Informationen
von
epidemiologischen
Studien,
klinischen Untersuchungen des Patienten und anderen
Diagnoseprozeduren zu interpretieren.
13. ERWARTETE WERTE
Herpes-simplex-Virus-Infektionen des Menschen sind weltweit
verbreitet und in westlichen Ländern ist bei mehr als 80 % der
Bevölkerung im Erwachsenenalter eine zumeist asymptomatisch
verlaufende Primärinfektion aufgetreten10. Nach Erstinfektion
komnmt es bei ca. 45% der Patienten mit Oralinfektion und
60% der Patienten mit Genitalinfektion zu wiederkehrenden
Herpesinfektionen3. Bei Patienten, die wegen sexuell übertragener
Krankheiten behandelt wurden, isolierte man bei Männern in 0,3
bis 5,4% der Fälle und bei Frauen in 1,0 bis 8,0% der Fälle HS-Viren
aus dem Genitaltrakt11,12. Oft werden Patienten aufgrund einer
Herpes simplex-Augeninfektion in Augenkliniken überwiesen3.
Bei symptomatischer primärer oder rekkurierender Infektion
können HSV-Läsionen an Haut, Schleimhäuten des Mundes, des
Rachens und der Genitalien oder am Auge auftreten. Bei Infektion
Neugeborener oder abwehrgeschwächter Patienten kann die
Infektion in erheblichem Ausmaß disseminiert auftreten und
Organe wie Lunge, Gehirn, Leber, Milz usw. befallen.
HSV kann aus der Flüssigkeit vesikulärer Läsionen oder aus Sekreten
anderer infizierter Gebiete (z.B. Augen, Rachen oder Genitalien)
kultiviert werden. Außerdem kann HSV bei disseminiertem Herpes
aus infizierten Geweben kultiviert werden, z.B. einer Hirnbiopsie
bei Patienten mit Herpes-simplex-Enzephalitis.
14. SPEZIFISCHE LEISTUNGSMERKMALE
14.1. REAKTIVITÄT DES MONOKLONALEN ANTIKÖRPERS MIT
HSV TYP 1 UND 2
Die in diesem Test verwendeten monoklonalen Antikörper
reagieren nachweislich mit typusspezifischen, konservierten
Epitopen des HSV 1- oder HSV 2-Antigens.
14.2. Spezifische Eigenschaften
Der IMAGEN HSV-Typisierungstest wurde in einem klinischen
Prüfzentrum ausgewertet, wobei die Ergebnisse mit der
Restriktionsendonuklease-Bestimmungsmethode
verglichen
wurden. An diesem Zentrum wurden von 187 Patienten, die
das Krankenhaus aufgesucht hatten, Proben von verschiedenen
Geweben einschließlich Nase, Rachen, Zunge, Mund, Haut,
Konjunktiva, Perineum, Urethra, Penis, Vulva, Labia, Vagina
und Zervix gewonnen. Die Proben (Abstriche) wurden in
Transportmedium gegeben und zur HSV-Isolierung mittels
Zellkulturmethoden an das Labor geschickt. Am Prüfzentrum
wurden alle 187 Zellkulturen mikroskopisch auf den für HSV
typischen zytopathischen Effekt untersucht und mit den
IMAGEN HSV-Reagenzien zur Bestimmung von HSV 1 bzw. HSV
2 ausgewertet. Von einer HSV 1-Infektion wurde ausgegangen,
wenn mit dem HSV 1-Reagenz mindestens eine oder mehr Zellen
die typische Fluoreszenz aufwies. Von einer HSV 2-Infektion wurde
ausgegangen, wenn mit dem HSV 2-Reagenz mindestens eine oder
mehr Zellen die typische Fluoreszenz aufwies (siehe Abschnitt 11).
HSV-Nachweis
Von den ausgewerteten 187 Proben waren 60 (32,1%) sowohl in
der Referenz-Zellkultur als auch im IMAGEN HSV-Typisierungstest
positiv (Tabelle 14.2.1). Von den erzielten positiven Ergebnissen
stammten 55,0% von Frauen und 45,0% von Männern. Die
Verteilung der positiven Ergebnisse nach dem Gebiet der HSVIsolierung ist wie folgt: 83,3% genital, 13,3% oral und 3,4% von
anderen anatomischen Lokaltionen.
Von den positiven genitalen Proben waren 40,0% vom Typ HSV 1
und 60,0% vom Typ HSV 2. Alle positiven oralen Proben gehörten
zum Typ HSV 1.
Die positiven Ergebnisse wurden in allen Fällen mit beiden
Methoden erzielt; daraus ergeben sich Werte von 100% für
Korrelation, Spezifität, Empfindlichkeit und positive sowie
negative Vorhersagewerte.
Tabelle 14.2.1
Vergleich der Testergebnisse von IMAGEN
HSV-Test und Standard-Zellkulturverfahren
TEST
Zellkultur
IMAGEN™ HSV
Anzahl der Proben
ERGEBNISSE
Pos
Neg
Neg
Pos
Neg
Pos
60
127
0
(32,1) (67,9) (0)
( ) In Prozent der Gesamtanzahl getesteter Proben.
Pos
Neg
0
(0)
7.
Corey L. (1986)
8.
Laboratory diagnosis of Herpes Simplex Virus infections.
Diagn. Microbiol. Infect. Dis. 4: 1115 1195.
Gleaves C.A., Wilson D.J., Wold A.D. and Smith T.E. (1985)
Detection and serotyping of Herpes Simplex virus in MRC-5 cells using
centrifugation and monoclonal antibodies 16 hours post inoculation.
J. Clin. Microbiol. 21: pp 29.
Pereira L., Dondero D.W., Gallo D., Devlin D. and Woodie J.D. (1982)
9.
Typisierung von HSV 1 und HSV 2
Für den IMAGEN HSV-Test und die RestriktionsendonukleaseBestimmung standen insgesamt 43 HSV-Zellkulturen zur
Verfügung (Tabelle 14.2.2). In allen Fällen wurde mit beiden
Methoden positive Ergebnisse erzielt; daraus ergeben sich Werte
von 100% für Korrelation, Empfindlichkeit und Spezifität.
Serological analysis of herpes simplex virus types 1 and 2 with
monoclonal antibodies.
Infection and Immunity 35: 363 367.
10. Nahmias A.J. and Roizman B. (1973)
Infection with herpes-simplex virus 1 and 2.
New England Journal of Medicine 289: 667-74.
11. Corey L., Adams H.G. Brown Z.A. and Holmes K.K. (1983)
Tabelle 14.2.2
Vergleich von Typisierungen auf HSV 1 und
HSV 2 mittels IMAGEN HSV-Test und RestriktionsendonukleaseBestimmung (REM)
TEST
REM
IMAGEN HSV
Anzahl der Proben
ERGEBNISSE
HSV 1 HSV 2 HSV 1
HSV 1 HSV 2 HSV 2
23
20
0
(53,5) (46,5) (0)
( ) In Prozent der Gesamtanzahl getesteter Proben.
HSV 2
HSV 1
0
(0)
14.3. KREUZREAKTIVITÄT
Der IMAGEN HSV-Typisierungstest wurde gegen andere Viren
durchgefürt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zellkulturen
humaner Proben vorhanden sind. Alle getesteten Organismen
(Tabelle 14.3) fielen mit den IMAGEN HSV 1 - und IMAGEN HSV
2-Reagenzien negativ aus.
Tabelle 14.3
Mit dem IMAGEN HSV-Test getestete und für
nicht reaktiv befundene Viren
Adenovirus 2,3,4
Cytomegalovirus
Echovirus 11
Epstein-Barr Virus
Herpes zoster
Parainfluenza 1
Respiratory syncytial virus
15. REFERENZEN
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Adams E. (1982)
2.
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Longson M. (1990)
4.
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Zuckerman et al) John Wiley and Sons Ltd, pp 3-42.
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Peterslund N.A. (1991)
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Scand. J. Infect. Suppl. 78: 15 20.
Balfour H.H. (1987)
Acyclovir. In antimicrobial agents annual 2 (eds. Peterson, P.K. and
Verhoef. J.)
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Genital herpes simplex virus infection: clinical manifestations course
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Annals lnternal Medicine 98: 918 72.
12. Corey L. and Holmes K.K. (1983)
Genital herpes simplex virus infections: current concepts in diagnosis,
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Annal Internal Medicine 98: 973 83.
IFU X7851 überarbeitet Oktober 2012
OXOID Limited, Wade Road, Basingstoke,
Hampshire, RG24 8PW, GB
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