Downloaden - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung

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Downloaden - GB* Gebietsbetreuung Stadterneuerung
NR. 1 / JUNI 2014
DAS MAGAZIN DER GEBIETSBETREUUNG STADTERNEUERUNG
nachgefragt
Fotos: GB*
WOHNBAUSTADTRAT MICHAEL LUDWIG
UND MA25-ABTEILUNGSLEITER BERNHARD JAROLIM
dokumentiert
40 JAHRE GEBIETSBETREUUNG
UND SANFTE STADTERNEUERUNG
+
aufgewertet
LEBENSWERTES UND LEISTBARES
WOHNEN DURCH SANIERUNG
Lokales Wissen Do It Yourself!
Mehr Natur in der Stadt u.v.m.
KOSTENLOSES
MAGAZIN DER
GEBIetsbetreuUNG
STADtERNEUERUNG
stadt.erneuern
„Die GB* SIND wie Licht,
Luft und Sonne.“
Fotos: MA25
FRAGEN AN MA25-LEITER BERNHARD JAROLIM
DI Bernhard Jarolim
Abteilungsleiter MA 25 – Stadterneuerung
und Prüfstelle für Wohnhäuser
ZUR PERSON
AUFGEWACHSEN IN:
Wien Leopoldstadt
HOBBIES:
Laufen, Radfahren, Schifahren,
Lesen, Garten
VORBILD:
Ich habe kein „allgemeines
Vorbild“, ich orientiere mich an für
mich in bestimmten Lebensbereichen
positiv beeindruckenden
Persönlichkeiten, die zumeist aus
meinem persönlichen Umfeld
stammen.
LEBENSMOTTO:
In jeder „negativen“ Erfahrung steckt
eine große Chance zur
persönlichen Weiterentwicklung.
AUSBILDUNG UND
BERUFLICHE STATIONEN:
• Realgymnasium
• Studium Landschaftsökologie und
Landschaftsgestaltung (BOKU)
• Mitarbeiter in Zivilingenieurbüro
• Sachbearbeiter in MA 40
(damals zuständig für
Liegenschaftsbewertung)
und Personalvertreter
• Leiter der Gruppe Miet- und
Nutzwertberechnung in MA 40
und MA 25
• Abteilungsleiter-Stellvertreter
in der MA 25
• Seit 2010 Leiter der MA 25
Wenn es die Gebietsbetreuungen
Stadterneuerung nicht gäbe, warum
müsste man sie erfinden?
Weil die GB* ein wenig wie
„Licht, Luft und Sonne“ sind. Sie arbeiten seit 40 Jahren dort, wo sich
die Stadt in „Nahaufnahme“ zeigt,
wo also planerische Leitideen und
bauliche Maßnahmen zu konkreten, alltäglichen Erfahrungen werden.
Neben baulichen Maßnahmen und
Förderungsangeboten werden die BewohnerInnen in Wien von den GB* über
aktuelle und künftige Entwicklungen informiert und auch aktiv eingebunden.
Dieses Service für die Bürgerinnen und
Bürger würde fehlen und das verbindende Gemeinsame im Grätzel zu kurz
kommen!
Erfolgreiche Stadterneuerung
bedeutet …
… eine wertvolle Verbesserung der
Wohn- und Lebensqualität in heute
schon dicht verbauten Stadtgebieten
aber auch in den Gebieten, die eine
neue Nutzung erhalten. Im Herbst 2010
würdigte die UNO die Politik der „sanften, bewohnerInnenorientierten Stadterneuerung” Wiens mit der „Scroll of
Honour”. Heute gehört Österreichs
Hauptstadt zu den weltweit führenden
Metropolen in Sachen Wohn- und
Lebensqualität.
In Wien funktioniert das Zusammenleben deshalb gut, weil, ...
...
2
trotz
der
berühmtem
Wiener
Raunzereien und einer gewissen
Intoleranz gegenüber Neuem doch
immer ein konsensualer Weg gewählt
wird. Dieser dauert zwar oft ein
wenig länger, zeichnet sich aber
letztendlich durch hohe Akzeptanz der
Betroffenen aus. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der GB* tragen mit
ihrem Engagement und Arbeitseinsatz
in vielfältiger Hinsicht zur Steigerung
der hohen Wohn- und Lebensqualität
in Wien bei. Als niederschwellige
Vor-Ort-Einrichtung helfen die GB*
verschiedene Interessen zu vereinen,
die kulturelle Vielfalt zu fördern
und das Zusammenleben in den
Stadterneuerungsgebieten nachhaltig
zu verbessern.
Das macht meinen beruflichen Alltag als Abteilungsleiter der MA 25
besonders interessant …
… die Vielfalt der Aufgaben, die
ständig neuen Herausforderungen
die sich durch eine wachsende Stadt
ergeben, die organisatorischen Entwicklungsmöglichkeiten
und
der
immer spannende Umgang mit den
beruflichen und auch persönlichen
Angelegenheiten und Bedürfnissen
meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In diesem Wiener Park oder
städtischen Erholungsgebiet halte
ich mich gern auf …
… als Kind und Jugendlicher war mein
Freizeitlebensraum der Prater und die
Lobau. Dorthin zog es mich, um mit
Freunden Fußball und Volleyball
zu spielen, mit dem Rad zu fahren
oder auch speziell während meines
Studiums auf der BOKU die Natur
zu beobachten! Heute nutze ich
aufgrund meines Wohnortes das
Liesinger Grünraumangebot – zumeist im Bereich Petersbach.
“
AKTUELLER WOHNORT:
Wien Liesing
In Wien leben bedeutet für
mich daheim sein, Vielfalt
erleben, mitgestalten und
entwickeln.
Ausgleich zum beruflichen Alltag
finde ich ...
... beim Sport in freier Natur oder in
meinem kleinen Garten.
Facebook, Twitter oder
Instagram?
Twitter
Drei Dinge, die unbedingt mit auf
die Insel müssen …
… Rückflugticket, passendes Buch
und Fernglas.
Für die Zukunft wünsche ich mir …
… eine weitere positive Entwicklung
meiner Heimatstadt Wien, weiterhin viel Freude und Spaß an meiner
Tätigkeit und „g’sund bleib’m“!
stadt.erneuern
„EIN ANSPORN FÜR
DIE ZUKUNFT.“
FRAGEN AN WOHNBAUSTADTRAT MICHAEL LUDWIG
Fotos: Christian Jobst/PID
DR. MICHAEL LUDWIG
WIENER WOHNBAUSTADTRAT
Richtigkeit des „Wiener Wegs“. Es ist
aber auch ein Ansporn für die Zukunft.
Das wünsche ich der GB* zu
ihrem 40-jährigen Bestehen …
… zunächst ist dieses Jubiläum ein
willkommener Anlass, um allen zu
danken, die an dieser Erfolgsgeschichte
maßgeblichen Anteil haben. Dieser Dank gebührt den rund 100
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die in den 9 GB* hervorragende Arbeit
für die Wienerinnen und Wiener
leisten. Sie setzen sich mit großem
Engagement in vielen Projekten und
Initiativen für lebenswertere Grätzel
und ein gelungenes Miteinander ein.
Stadterneuerung ist ein sich ständig
verändernder Prozess. Ich wünsche
den GB*, dass sie diesen Veränderungen
weiterhin mit so viel Offenheit und
Innovationskraft begegnen, wie sie das
bei zahllosen Projekten bereits unter
Beweis gestellt haben.
Als Politiker steht man auch immer
auf den Schultern seiner Vorgänger,
und daher gilt mein Dank auch meinen
Vorgängern
Hubert
Pfoch,
Fritz
Hofmann, Johann Hatzl, Rudi Edinger
und Werner Faymann.
Das Wiener Erfolgsmodell der
„Sanften Stadterneuerung“ leistet
einen wichtigen Beitrag zur …
… hohen Wohn- und Lebensqualität in
Wien. Vor 40 Jahren lag der Anteil an
Substandardwohnungen bei 42 Prozent
und ganze Stadtteile der Gründerzeit
waren
abgewirtschaftet
und
seit
ihrer Errichtung noch nie saniert. Die
Stadt hat sich entschlossen, anstelle
von Abriss und Neubau diese Viertel
behutsam zu revitalisieren. Und zwar
ohne die ursprünglich dort ansässige
Bevölkerung zu verdrängen. Der Anteil
an Substandardwohnungen beträgt
übrigens heute unter 3 Prozent.
Vor allem für den sozialen Aspekt der
„Sanften
Stadterneuerung”
wurde
Wien 2010 von der UN-Habitat mit dem
Wohnbau-Oscar, der „Scroll of Honour“
ausgezeichnet.
Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv
über Entwicklungen im Wohnumfeld
eingebunden werden, weil …
… Mitbestimmung die Identifikation
der Bewohnerinnen und Bewohner
mit dem eigenen Grätzel stärkt und
auch die Zufriedenheit zunimmt.
Durch Mitsprache und Teilhabe an der
Gestaltung des Wohnumfeldes, das ja
zum unmittelbaren Lebensraum gehört,
werden die Bürgerinnen und Bürger
gewissermassen Botschafterinnen und
Botschafter ihres Grätzels.
Für mich ist Wien die Stadt mit der
weltweit höchsten Lebensqualität,
weil ….
… die Stadt den Wienerinnen und
Wienern Sicherheit und Geborgenheit
bietet. Wien hat ein engmaschiges
soziales Netz, eine hervorragende
medizinische Versorgung, ein unglaublich großes Angebot an Kunst
und Kultur, etwa die Hälfte der Fläche
ist Grünraum und last but not least ist
in Wien qualitätsvolles Wohnen im
Vergleich mit anderen Metropolen wie
München, Hamburg, Barcelona oder
Zürich noch immer günstig, auch wenn
die Mieten am privaten Sektor zuletzt
zum Teil stark gestiegen sind.
Was mich natürlich besonders freut, ist
der Umstand, dass bei der Mercer-Studie,
die 223 Städte anhand verschiedener
Faktoren vergleicht, der Bereich des
Wohnens in Wien in allen Kategorien
immer die Höchstzahl erhalten hat.
Dieses sehr gute Zeugnis, das der Stadt
insgesamt ausgestellt wird, zeigt die
Das gibt’s nur in Floridsdorf …
… was Floridsdorf so besonders macht,
ist die Verbindung von qualitätsvollem
Wohnen und einem großen Angebot
an Grün- und Naherholungsflächen,
wie etwa Donauinsel oder Bisamberg.
Einzigartig
sind
die
historischen
Heurigenorte
in
Stammersdorf,
Strebersdorf und Jedlersdorf. Hier
werden rund 260 Hektar Weingärten
bewirtschaftet. Wien ist ja die
einzige Weltstadt mit nennenswerter
Weinproduktion.
Ausgleich zum beruflichen Alltag finde
ich …
… bei meiner Familie und meinen
Freunden, beim Lesen, beim Laufen und
in meinem Garten.
Hier mache ich Urlaub …
… ich bin ein leidenschaftlicher
Österreich-Urlauber und liebe das
Wandern zu jeder Jahreszeit, im Winter
eben mit den Schneeschuhen.
SMS, Whatsapp oder Telefon?
Handy mit vielen smarten Applikationen.
Drei Dinge, die unbedingt mit auf die
Insel müssen …
… das Rückflugticket vorausgesetzt:
Bücher, Laufschuhe und Schokolade.
Davon träume ich …
… es ist weniger ein Traum als bereits
gelebte Realität. Diesen Weg wollen wir
auch in Zukunft weiter gehen. Nämlich
unser Wien in enger Zusammenarbeit
von Wienerinnen und Wienern mit
der Verwaltung und der Politik weiter
zu entwickeln. Das heißt: gerechte
Verteilung aller Angebote, die Leistungen
auszubauen und Ressourcen zu schonen,
einen wirtschaftspolitischen Kurs, der
unsere Stadt auch unter schwierigen
Rahmenbedingungen wachsen lässt und
damit den sozialen Frieden in der Stadt
und ein friedliches, gemeinschaftliches
Miteinander weiterhin erhält.
ZUR PERSON
AUFGEWACHSEN IN:
Einem Gemeindebau des „Roten Wien
der 1. Republik“ im Floridsdorfer
Bezirksteil Großjedlersdorf
AKTUELLER WOHNORT:
Im Floridsdorfer Bezirksteil
Strebersdorf
HOBBIES:
Lesen, Laufen, Theater
VORBILD:
Vorbilder können alle sein, die etwas
Positives in Bewegung setzen – ob sie
im Rampenlicht der Öffentlichkeit
stehen oder in ihrem privaten Umfeld
„im Kleinen“ etwas bewirken. Und
nicht zu vergessen, die vielen Menschen, die sich zum Wohl der Allgemeinheit ehrenamtlich engagieren.
LEBENSMOTTO:
„Durch’s Reden kommen
d’Leut zamm.“
AUSBILDUNG UND
BERUFLICHE STATIONEN:
• Handelsakademie
• Studium Geschichte und Politikwissenschaft
• Projektleiter in der Erwachsenenbildung
• Pädagogischer Leiter einer
Volkshochschule
• Landesstellenleiter des
Dr.-Karl-Renner-Instituts
• Bezirksrat in Floridsdorf von
1994-1995
• Mitglied des Bundesrates von
1996-1999
• Mitglied des Gemeinderates der
Stadt Wien von 1999-2007
• Wiener Wohnbaustadtrat seit
2007, Vizebürgermeister von
2009-2010
3
stadt.erneuern
EDITORIAL
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Wien bietet aktuell weltweit die höchste
Lebensqualität. Das ist auch ein Verdienst der
Gebietsbetreuungen Stadterneuerung, die 2014
ihr 40-jähriges Jubiläum feiern.
WIENS
ERSTER STADTENTWICKLUNGSPLAN ERHOB 1984
DIE „SANFTE
STADTERNEUERUNG”
ZUR MAXIME.
Ziel der in Wien etablierten „Sanften
Stadterneuerung“ ist es, leistbaren Wohnraum zu
schaffen und die Wohn- und Lebensqualität zu
steigern - behutsam und unter Einbindung der
Bevölkerung. (S.15).
Waren die GB* ursprünglich vor allem in
gründerzeitlich geprägten Stadtteilen tätig,
hat sich ihr Aufgabengebiet räumlich und inhaltlich
gewandelt. So begleiten die GB* heute im Rahmen
von Stadtteilmanagements Veränderungsprozesse
und Entwicklungen in Neubaugebieten (S. 9).
Die kostenlose wohn- und mietrechtliche
Beratung wurde auf zielgruppenspezifische
Angebote ausgeweitet (S. 8), die lokale
Expertise wird mittels neuer Formate (S. 17) und
Kommunikationsmöglichkeiten (S. 18) vermittelt.
Die GB* bieten Sanierungsberatung und
unterstützen bei Blocksanierungen (S. 11),
engagieren sich für die lokale Wirtschaft (S. 14)
und für mehr Grün im Stadtteil (S. 12). Im Fokus
aller Aktivitäten und Initiativen stehen immer die
Menschen. Diese werden ermutigt, aktiv für ein
lebenswertes Wohnumfeld einzutreten (S. 16).
Machen Sie sich ein Bild, machen Sie mit!
Foto: GB*
Foto: Alex Halada / PID
— die Redaktion
INHALT
02 …… Fragen an DI Bernhard Jarolim
03 …… Fragen an Dr. Michael Ludwig
04 …… Milestones „Sanfte Stadterneuerung”
07 …… GB* in Zahlen
08 …… Miet- und Wohnrechtsberatung
09 …… Stadtteilmanagement
10 …… Sanierung
11 …… Interview zur Blocksanierung
12 …… Mehr Natur in der Stadt
14 …… Lokale Wirtschaft
15 …… Partizipation
16 …… Do It Yourself: Stadtanleitung
17 …… Lokales Wissen
18 …… Pilotprojekt „weloveottakring”
19 …… GB*-Statistik, Web, Impressum
20 …… GB*-Standorte
4
I
n Wien wird Stadterneuerung seit
Jahrzehnten mit großem Erfolg praktiziert.
Dies wird sichtbar, wenn man durch die alten
Stadtviertel spaziert, deren Straßen und Gassen
von urbaner Lebendigkeit erfüllt sind. Das war
nicht immer so.
Abgewohnte Häuser, in denen vorwiegend
alte Menschen in Substandardwohnungen
hausten, prägten sterbende Stadtteile. Um den
schleichenden Verfall von Wiens dichtbebautem
Stadtgebiet aufzuhalten, war eine grundlegende
Erneuerung dieser Gebiete erforderlich, was, wie
sich herausstellte, leichter gesagt als getan war.
Das Aufgabengebiet war enorm, denn von den
rund 700.000 Wohnungen anfangs der 70er-Jahre
wurden etwa 300.000 als Substandardwohnungen
ausgewiesen, was rund 42 Prozent des
Gesamtbestandes entsprach.
Die ersten Ansätze zur Sanierung von Wohnvierteln
in den 50er- und 60er-Jahren verliefen unbefriedigend. Erneuerungen im „Fiakerviertel“ in
Erdberg und in Lichtental im 9. Bezirk basierten auf
Kahlschlagsanierungen, ein Weg, den man in Wien im
Gegensatz zu anderen Städten auf keinen Fall weiter
beschreiten wollte. Bei der aufwändigen Renovierung
der Wiener Althäuser im Blutgassenviertel der
Wiener Innenstadt mussten die FolgemieterInnen
einen Teil der Kosten übernehmen, was dazu
führte, dass nur mehr ein betuchtes Klientel in die
Blutgasse einziehen konnte. Auch die Sanierung des
Spittelberges ging mit einem Wechsel der ehemaligen
MieterInnen einher. Vielversprechender verlief
die Sanierung im „Planquadrat“, einem Grätzel
im vierten Gemeindebezirk. Ein Fernsehteam des
ORF hatte die Initiative ergriffen und motivierte die
MieterInnen zur Mitarbeit. „Planquadrat“ lieferte
die Praxis zur Theorie des Partizipationsgedankens.
Auf Grund von verwaltungstechnischen Problemen
und dem Fehlen sowohl rechtlicher Voraussetzungen
als auch finanzpolitischer Instrumentarien dauerte
es einige Zeit, bis die Wiener Stadterneuerung auf
Touren kam. Als die Protagonisten der ersten Stunde
erwiesen sich Bürgermeister Leopold Gratz, sowie
die Stadträte Fritz Hofmann und Hubert Pfoch.
Stadterneuerung beschränkte sich
nicht nur auf die Gründerzeitviertel.
die Stadt Wien kümmerte sich
ebenso um die Instandhaltung
der eigenen Gebäude.
Pilotprojekt Ottakring – die Geburtsstunde der „Sanften
Stadterneuerung“. Mit dem Stadterneuerungsgesetz
von 1974 traten erstmals bundesweit gesetzliche
Richtlinien für die Stadterneuerung in Kraft.
stadt.erneuern
Sanfte
Stadterneuerung.
Starke Leistung.
Der Wiener Weg.
Foto: GB*
40 JAHRE GB*
Das
Gesetz
führte
zur
Festsetzung
eines
Untersuchungsgebietes im 16. Gemeindebezirk.
Die Erfolgsgeschichte der Stadterneuerung begann
schließlich 1974 mit einem städtischen Info-Bus in
Ottakring. Das Jahr 1974 markiert daher den Beginn
des Mammutprojektes „Sanfte Stadterneuerung“
bzw. des „Großprojektes der kleinen Schritte“, wie es
auch bezeichnet wurde.
Ziel ist es bis heute, eine umfassende Qualitätsverbesserung
städtischer
Lebensbedingungen
herbeizuführen – und zwar auf behutsame Art und
Weise unter Einbindung der Bevölkerung, auch
wenn dies ein mühsamer Prozess ist. Vom Modell
Ottakring gingen viele Impulse für die Ideenfabrik
Stadterneuerung aus, die wichtigste davon: Die erste
Gebietsbetreuung als Anlaufstelle für AnrainerInnen.
Die Wichtelgasse wurde verkehrsberuhigt und
1980 den Beispielen Deutschlands und Hollands
folgend
zu
Österreichs
erster
Wohnstraße
umfunktioniert. Auf einer Baulücke und der Fläche
mehrerer Hinterhöfe legte das Stadtgartenamt den
Wichtelpark an, zur weiteren Verkehrsberuhigung
wurde der Durchzugsverkehr unterbunden. Auf
Baulücken errichtete die Stadt Wien insgesamt
fünf Neubauten, in denen zur Beheizung erstmals
die Abwärme der Ottakringer Brauerei mittels
einer Kraftwärmekupplung genutzt wurde. Im
Modellgebiet Ottakring fand schließlich die erste
Sockelsanierung statt, die in den 80er-Jahren zu
einem Meilenstein der „Sanften Stadterneuerung“
wurde. Nicht zuletzt schuf ein Künstler gemeinsam
mit Jugendlichen die erste bunt bemalte Feuermauer
der Stadt – was heute banal klingt, in den 70erJahren aber ein Aufreger ersten Ranges war. Auf
Ottakring folgten die Stadtviertel Gumpendorf,
Ulrichsberg, Himmelpfortgrund, Meidling-Wilhelmdorf, Währing und Storchengrund. Mit dem 1984
von Fritz Hofmann ins Leben gerufenen Wiener
Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds
(heute: wohnfonds_wien) wurde eine zentrale
Koordinierungs- und Förderstelle geschaffen,
mit dem Wohnhaussanierungsgesetz setzte man
auf finanzielle Sanierungsanreize für private
Hauseigentümer.
Stadterneuerung wurde nicht
länger als pragmatischer Bau- und
Architekturprozess definiert, sondern
als immens gesellschaftspolitische
Verantwortung.
Auch der erste Stadtentwicklungsplan Wiens von 1984
erhob die „Sanfte Stadterneuerung“ zur Leitmaxime.
Hofmanns Nachfolger, Rudolf Edlinger, nominierte
weitere Stadterneuerungsgebiete: Neulerchenfeld,
Karmeliterviertel, Margareten-Ost und Inner-
Favoriten, das Kalvarieberg- und das Augartenviertel.
Ende der 80er-Jahre war ihre Zahl auf 13 angewachsen.
Mit der Anzahl der Gebiete wuchs ihre Größe:
6,3 Hektar waren es in Ottakring, 147 Hektar
in Favoriten. Auch der Tätigkeitsbereich der
GebietsbetreuerInnen
veränderte
sich.
Die
Gebietsbetreuungen wurden von Planern zu
Organisatoren
und
zu
Moderatoren
unterschiedlicher
Interessen.
Sie
fungierten
als
Informationsdrehscheibe,
Koordinationsstelle
für lokale Netzwerke, als Betreuungsstelle und
erste Instanz für Hilfe aller Art. Stadterneuerung
beschränkte sich nicht mehr nur auf die
Gründerzeitviertel, die Stadt Wien kümmerte
sich ebenso um die Instandhaltung der eigenen
Gebäude. Das Mietrechtsgesetz von 1982 mit
der Einführung des Erhaltungsbeitrages bot die
Handhabe dazu. Zahlreiche große Gemeindebauten
der Zwischenkriegszeit wurden generalüberholt und
städtische Althäuser revitalisiert.
Vorrang für die innere Stadtentwicklung. Der Fall des
Eisernen Vorhanges 1989, ein Zuwachs von rund
100.000 EinwohnerInnen zwischen 1987 bis 1993
und der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union
führten zu einem dynamischen Entwicklungsschub
und zu neuen Rahmenbedingungen für Wien. Die
Stadt wuchs wieder, was etwa bis 1995 zu einer
Verstärkung der Bautätigkeit in den Randlagen
führte. Der Trend zur zentrumsorientierten,
5
stadt.erneuern
Mit Hilfe von EU-Förderungen ging man
schließlich an ein Mammutprojekt der Stadterneuerung heran: die Gürtelzone. Das Revival
des Gürtels als urban-lebendiges Gebiet mit
Szenecharakter begann mit der Gürtelkommission
1984 unter Fritz Hofmann. Einen deutlichen Schub
erhielt es als EU-Projekt „URBAN Wien-Gürtel
Plus“ im Jahr 1996. Als es drei Jahre später auslief,
6
wurde mit dem „Zielgebiet Gürtel“ ein umfangreiches BürgerInnenbeteiligungsprogramm gestartet.
Noch immer steht der Gürtel im Zentrum einer
Stadtteilarbeit, die sich durch eine Kombination von
sozialen, wirtschaftlichen, baulichen und kulturellen
Maßnahmen auszeichnet.
Stadterneuerung hat Zukunft. Seit Jänner 2007 leitet
Michael Ludwig das Ressort Wohnen, Wohnbau und
Stadterneuerung. Der Stadtrat trat seine Funktion
unter den bisher schwierigsten Rahmenbedingungen
für den sozialen Wohnbau und für die Fortführung
der „Sanften Stadterneuerung“ an. Die Situation
in Wien war geprägt von Städtewettbewerb, der
Rücknahme staatlicher Regulierung, der schwieriger
werdenden ökonomischen Situation der öffentlichen
Hand und Integrationsdruck.
“
inneren Stadtentwicklung verlief jedoch weiterhin
ungebremst. Grundstücke von Betriebsarealen,
Kasernen, Bahnhöfen und Straßenbahnremisen
wurden für den sozialen Wohnbau im dichtbebauten
Stadtgebiet genutzt, wie etwa die Remisen
Maroltingergasse, Kreuzgasse und Vorgartenstraße,
das Areal der ehemaligen Rennwegkaserne als
Wohnpark Rennweg, die „Zahnradfabrik“ in
Ottakring, die ehemalige Lampenfabrik Osram
in Liesing, der „Wohnpark Dresdner Straße“ oder
das Kabelwerk in Meidling, um einige Beispiele
zu nennen. Zahlreiche neue Gebäude im inneren
Stadtgebiet sind sichtbare Beispiele dafür, dass
sich moderne Architektur hervorragend mit dem
gründerzeitlichen Baubestand der alten Wienerstadt
kombinieren ließ. Wien präsentierte sich als Stadt,
die ihr reiches Baukultur-Erbe bewahrte und
erneuerte und gleichzeitig die Entwicklung
qualitätsvoller neuer Architektur förderte. Eines der
trendigsten Projekte, das um die Jahrtausendwende
entstand, ist die Gasometer City.
Lebensqualität hängt eng mit der
Wohnqualität zusammen und damit
gehört Stadterneuerung auch in
Zukunft zu den wichtigsten
Aufgaben der Stadtverwaltung.
Wohnbaustadtrat Ludwig
Ungeachtet aller Probleme ist die weitere
Steigerung der Wohnzufriedenheit erklärtes Ziel
Foto: GB*
Foto: GB*
Foto: GB*
IN SACHEN
WOHNQUALITÄT
HAT WIEN
HÖCHSTEN
STANDARD
ERREICHT.
des Stadtrates. Verwaltungstechnische Evaluierung
und neue Schwerpunktsetzungen haben sich in der
Zwischenzeit voll bewährt: Die Gebietsbetreuungen
Stadterneuerung (GB*) sind mittlerweile in
19 Wiener Gemeindebezirken und aktuell an
17 Standorten tätig. Die Teams verfügen über
breitgefächerte Kompetenzen, ihre Aufgaben liegen
in einem interdisziplinären Gebietsmanagement.
Dem Stadtteilmanagement obliegt es, die lokale
Ebene zu stärken, BewohnerInnen zu ermutigen,
sich zu artikulieren, um sie zu gleichberechtigten
PartnerInnen werden zu lassen. Über ImageAufwertung werden Standorte für ihre NutzerInnen
attraktiv gemacht, wobei man dabei nicht
selten von kultureller Belebung ausgeht. Die
projektorientierte Stadterneuerung wird seit vielen
Jahren durch vielfältige Formen der Kulturarbeit
ergänzt. Die Mobile Gebietsbetreuung (GB*mobil)
kümmert sich vor allem um rechtliche Fragen. Die
Gebietsbetreuungen Städtische Wohnhausanlagen,
die seit 2010 als „wohnpartner – Gemeinsam für eine
gute Nachbarschaft” firmieren, legen mit zahlreichen
Aktionen das Fundament für ein reibungsloses
Zusammenleben im Gemeindebau.
Waren es vor 40 Jahren Bürgermeister Leopold
Gratz und Stadtrat Fritz Hofmann, so sind heute
Michael Häupl und Michael Ludwig die Garanten
dafür, dass Wiens Stadtentwicklung weiterhin im
Zeichen der Stadterneuerung stehen wird. Natürlich
stadt.erneuern
DIE GB*
IN ZAHLEN
“
Foto: GB*
WOHNBAUSTADTRAT LUDWIG
ist es nicht mehr die Stadterneuerung Marke „Pilotprojekt Ottakring“, die Schwerpunkte haben sich
verlagert, zu differenziert sind die Aufgabenfelder zu
umfangreich ist das Leistungsspektrum geworden.
Geförderte Wohnhaussanierung ist eine zentrale
Säule der Wiener Wohnbaupolitik. Sie leistet
einen entscheidenden Beitrag zur hohen Wohnund Lebensqualität bei gleichzeitig stabilen und
erschwinglichen Mieten.
Als ein wichtiges Instrument der „Sanften
Stadterneuerung” wurde zu Beginn der 90er-Jahre
die Blocksanierung entwickelt. Ziel dabei ist, eine
nachhaltige Aufwertung dicht bebauter Stadtteile
durch
liegenschaftsübergreifende
Maßnahmen
also über das einzelne Gebäude und Grundstück
hinaus. Vom wohnfonds_wien werden jährlich
drei Blocksanierungsgebiete zur Untersuchung
beauftragt.
Ein
breites
Spektrum
nehmen
ökologische
Maßnahmen ein. Mit Hilfe der ThewosanFörderschiene werden Schritte zur thermischenergetischen Sanierung von Wohnhäusern gesetzt.
Letztendlich macht es auch die demografische
Entwicklung in Wien notwendig, spezifische
Themen aufzugreifen: „Barrierefreies Wohnen“
erfordert behindertengerechte Einrichtungen, den
nachträglichen Einbau von Aufzügen in Althäusern
oder auch neue Wohnformen für SeniorInnen.
WIR ENTWICKELN
WIEN HEUTE FÜR
MORGEN WEITER:
UND WIR GEHEN
DIESEN WEG
GEMEINSAM MIT DEN
BEWOHNERINNEN UND
BEWOHNERN WIENS.
Erfolgsbilanz. War Wien am Beginn und bis zur
Mitte des 20. Jahrhunderts eine Stadt mit besonders
schlechten Wohnverhältnissen, beträchtlich hinter
den Millionenstädten Westeuropas zurück, so hat sie
heute besten europäischen Standard erreicht. Bereits
zum fünften Mal in Folge konnte sich Wien in der im
Februar 2014 „Mercer-Studie“ weltweit an die Spitze
aller 223 verglichenen Metropolen setzen.
Wiens „Sanfte Stadterneuerung“ war zum x-ten
Mal Träger von internationalen Auszeichnungen.
Der weltweit wichtigste Preis im Bereich der
Stadtentwicklung
und
Stadterneuerung,
die
„Scroll of Honour“, wurde am 4. Oktober 2010
von der UN-Habitat (UNO-Weltorganisation für
Siedlungswesen und Wohnbau) an Wien verliehen.
Als sich ständig weiterentwickelndes System legte
die Stadterneuerung von damals den Grundstein
zu etwas, das heute als herausragende Stärke
Wiens gesehen wird: Die Verbindung lokaler
Identitäten, historischer Baubestände und neuer
Architektur.
9
GEBIETSBETREUUNGEN
17
STANDORTE IN WIEN
95
0
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
KOSTEN FÜR DIE BERATUNG
DURCH GB*-EXPERT/INNEN IN EURO
500
UNGEFÄHRE ANZAHL AN JÄHRLICH
oRGANISIERTEN VERANSTALTUNGEN
IM STADTTEIL
5
GB*-STADTTEILMANAGEMENTS
IN NEUBAUGEBIETEN
19
ZAHL DER BEZIRKE,
IN DENEN DIE GB* TÄTIG SIND
7
stadt.wohnen
FOKUS BERATUNG
BESSER INFORMIERT
D
ie Gebietsbetreuungen Stadterneuerung bieten seit ihrem Bestehen Information
und Beratung zum Thema Wohnen und Wohnumfeld. Charakteristisch für die in
Wien geltende Stadterneuerungsstrategie, die sich dem Schutz der sozial Schwächeren
verschreibt, ist der niederschwellige, kostenlose und unbürokratische Zugang zu den
GB*-Leistungen. In Zeiten wachsender Bevölkerungszahlen steigt auch der Druck auf den
städtischen Wohnungsmarkt.
Foto: GB*
Die GB* engagIeren sich IM Sinne der „Sanften StADterneuerung”
gegen Spekulation und für leistbares Wohnen und bieten auch
spezielle „präventive” Informationsangebote für
unterschiedliche Zielgruppen an.
Bei den Vorträgen der GB* wird auf alle wohnrechtlichen
Fragen eingegangen. Auch individuelle Beratung ist
möglich, natürlich kostenlos.
Die GB*-ExpertInnen informieren und beraten zu wohnrechtlichen Fragestellungen rund
um Mietzins und Betriebskosten, Abschluss von Miet- und Kaufverträgen, Kündigungs-,
Räumungs- oder Schlichtungsverfahren und bieten Förderungsberatung zu Wohnen und
Sanieren. Im Leistungsportfolio enthalten sind auch die Erstberatung bei Sanierungsfragen und
Hofbegrünungen sowie Informationen rund um Entwicklungen im Stadtteil sowie die Stärkung
privater Initiativen im öffentlichen Raum (z.B. Begrünung von Baumscheiben).
Die GB* sind in ihrem Beratungsalltag zunehmend mit komplexen Fragestellungen konfrontiert.
Wohnrechtliche Probleme treten mitunter in Kombination mit Verschuldung, geringem
Einkommen oder auch Arbeitslosigkeit auf. Hier kooperiert die GB* eng mit zuständigen
Fachdienststellen des Magistrats und weiterführenden Einrichtungen, um eine möglichst
zielführende Beratung anzubieten.
TIPPS FÜRS WOHNEN
Die Mobile Gebietsbetreuung (GB*mobil) bietet kostenlose Vortragsreihen,
die sich an Fragen und Interessen bestimmter Zielgruppen - z.B. Jugendliche,
Studierende, SeniorInnen oder WohnungskäuferInnen - richten.
TIPP 1
Wohnen für Anfänger/Innen
TIPP 3
Sorgenfrei Wohnen im Alter
Endlich! Der Einzug in die ersten eigenen vier
Wände steht bevor. Damit’s mit der Suche und
Anmietung der ersten Wohnung klappt, bietet die
GB*mobil in Zusammenarbeit mit der MA 13
von Mai bis November 2014 kostenlose Vorträge
in ganz Wien an.
Vorbeugen ist besser als nachsehen! Menschen, die
über günstige Altmietverträge verfügen, sind häufig
von Absiedlungsdruck betroffen. Damit Sie auch
im Alter sorgenfrei wohnen können, informieren
Sie die ExpertInnen der GB*mobil über Ihre Rechte
und Pflichten als MieterIn. 2014 finden fortlaufend
Termine statt!
Tipp 2
Auf Wohnungssuche? Informationen
und Tipps für Studierende
Welche Rechte habe ich als MieterIn? Was ist bei
Untermiete zu beachten? Was bei Vertragsunterzeichung? Diese und viele weitere Fragen rund um
studentische Wohnformen und Mietrecht stehen im
Zentrum der kostenlosen Infoveranstaltungen
speziell für Studierende. Im Herbst geht’s weiter!
8
Tipp 4
Praktische Tipps beim Kauf
einer Eigentumswohnung
Sie planen, eine Eigentumswohnung zu kaufen?
Worauf Sie achten sollten, damit ihre Unternehmung ein Erfolg wird, erfahren Sie bei
monatlich stattfindenden kostenlosen Vorträgen
mit vielen Beispielen aus der Praxis!
“
AUF DEN PUNKT
HERTA
JANI
JURISTIN
GB*MOBIL
Wer sich im Vorfeld
informiert, spart sich
so manch unangenehme
Überraschung. Dies
gilt für die Anmietung
oder den Kauf einer
Wohnung ebenso,
wie für die Wohnungsrückgabe.
Alle Vortragstermine auf
www.gbstern.at/mobil
stadt.wohnen
HERAUSFORDERUNG
STADTTEILMANAGEMENT
ZUSAMMEN WACHSEN
Die zur Zeit prominentesten Gebiete
sind der einstige Frachtenbahn-hof Nordbahnhof im 2. Bezirk, der
ehemalige Aspangbahnhof im 3. Bezirk
und der frühere Frachtenbahnhof
Südbahnhof im 10. Bezirk.
In jahrzehntelang
unzugänglichen Arealen
entstehen Wohnungen, Büros,
Parks, Verkehrsflächen und
alle Formen sozialer und
technischer Infrastruktur.
Aus städtebaulichen Barrieren werden
Verbindungselemente, aus bislang für
die Allgemeinheit nicht nutzbaren
Flächen neue urbane Zentren und
Orte der Begegnung – auch für die
BewohnerInnen
der
bestehenden
Grätzel. Gleichzeitig geht vielerorts die
Beschaulichkeit (und Preisgünstigkeit)
der
Randlage
verloren,
der
Immobilienmarkt reagiert, Mieten am
privaten Markt steigen, „vergessene“
Stadtteile rücken in den Fokus. Nicht
zuletzt kann der Zuzug von vielen
neuen StadtnutzerInnen innerhalb
Die Stadtteilmanagements
regen zur aktiven Teilnahme
am Prozess an, nehmen
Anregungen aus der
Bevölkerung auf und stellen
sie zur Diskussion.
Das
bedeutet
zunächst
einmal
Information über die anstehende
Entwicklung: Wie und wie lange wird
die Baustelle das alltägliche Leben
beeinträchtigen?
Welche
Projekte
sind genau geplant? Welchen Nutzen
werde ich davon haben? Welche neuen
Verkehrsverbindungen wird es geben?
Gibt es im neuen Park eine Hundezone?
Entsteht ein neue Schule? Welcher
Nahversorger kommt wohin?
Vom „Großen“ bis ins „Kleine“ hat die
vorhandene wie auch die zukünftige
Bevölkerung nicht nur ein Bedürfnis,
sondern auch ein Recht, über die
sie
betreffenden
Veränderungen
umfassend informiert zu werden.
Ein wesentlicher Aspekt ist die
Präsenz vor Ort: So verfügt das
Stadtteilmanagement
Sonnwendviertel
seit
Herbst
2012
über
ein
Stadtteilbüro
und
das
Stadtteilmanagement
Nordbahnviertel seit Anfang 2014 über einen
„Infopoint“. Die Anlaufstellen sind
lokale Treffpunkte für die Bevölkerung
und
leisten
einen
Beitrag
zur
Entwicklung
einer
gemeinsamen
Identität.
Foto: Alex Halada / PID
Was denken die Menschen?
Soweit zu Zielen und Tätigkeitsbereichen, die das Stadtteilmanagement für sich definiert.
Aber was denken die Menschen? Was sind ihre Erwartungen, Hoffnungen, Ängste
bezüglich ihrer neuen Nachbarschaft? An den Beispielen Nordbahnhof, Aspanggründe
und Sonnwendviertel werden die Herausforderungen eines Stadtteilmanagements
aus BewohnerInnen- und AkteurInnensicht thematisiert: In Video-Interviews kommen
Menschen zu Wort, die z. B. schon lange im Stuwerviertel leben oder arbeiten, und
Menschen, die gerade ihre neue Wohnung z.B. im Sonnwendviertel bezogen haben.
Die Interviews machen sichtbar, wie die BewohnerInnen „ihr“ Grätzel und
seine Besonderheiten wahrnehmen.
Die Videos sind ab Juli auf
www.gbstern.at abrufbar.
“
Wien ist seit 2001 um 200.000
EinwohnerInnen
gewachsen
und
die gegenwärtige Dynamik stellt
neue Herausforderungen an das
gründerzeitliche Stadtgebiet: Seit den
1990er-Jahren
werden
ehemalige
innerstädtische
Industrieflächen
sukzessive für die Stadtentwicklung
verfügbar. Den Flächen der für den
Bahnbetrieb nicht mehr benötigten
Frachtenbahnhöfe kommt dabei nicht
nur aufgrund ihrer Größenordnung
besondere Bedeutung zu, handelt es sich
dabei doch um immobilienökonomisch
wie stadtstrukturell hochwertigstes
Land, das über direkten Anschluss an
die bestehende Stadt verfügt.
kurzer Zeit verunsichernd wirken.
Um den Herausforderungen dieser
Entwicklung vor allem auch aus Sicht
der angrenzenden, oft bislang eher
benachteiligten Stadtviertel adäquat
begegnen zu können und ein integratives
Zusammenwachsen von „Alt“ und
„Neu“ in baulicher, funktionaler und
sozialer Hinsicht zu fördern, wurden
die Gebietsbetreuungen 2012 mit dem
Instrument
„Stadtteilmanagement
in Neubaugebieten“ beauftragt. Wie
in der „klassischen“ GB*-Arbeit steht
auch beim Stadtteilmanagement die
Einbindung der lokalen Bevölkerung
im Vordergrund.
GUDRUN
PELLER
ARCHITEKTIN
GB*10
Mit dem Stadtteilmanagement Sonnwendviertel
begleiten wir einen
dynamischen Prozess,
der UNSICHERHEITEN, ABER AUCH
ERWARTUNGEN UND FREUDE
AUSLÖST.
“
W
ien wächst. Nicht
nur an den Rändern,
sondern auch
mitten in der Stadt. Ehemalige
Industrie- und Bahnflächen
werden zu neuen Stadtteilen,
gewohnte Nachbarschaften
verändern sich. Wie wachsen
Alt und Neu zusammen? Die
GB*-Stadtteilmanagements in
Neubaugebieten begleiten einen
spannenden Prozess.
CHRISTOPH
GOLLNER
RAUMPLANER
GB*10
Es ist aufregend,
in Favoriten zu arbeiten.
die Entwicklungen
rund um den neuen
Hauptbahnhof geben
einem Bezirk mit großer
Tradition eine neue
Position im Stadtgefüge.
www.gbstern.at/nordbahnviertel
www.gbstern.at/3
www.gbstern.at/sonnwendviertel
9
stadt.wohnen
FOKUS SANIERUNG
Leistbares Wohnen und viel Lebensqualität auch
außerhalb der eigenen vier Wände – das sind
elementare Ziele der „Sanften Stadterneuerung”.
Die „Sanfte Stadterneuerung“ hat
unter den aktuellen Bedingungen die
Aufgabe, LEISTBARES Leben und Wohnen
in der gründerzeitlichen Stadt zu erhalten.
A
ktuell stellen sich die
Rahmenbedingungen
in vielen europäischen
Städten – abgesehen von regionalen
Spezifika – sehr ähnlich dar:
Bevölkerungszuwachs, eine knappe
Wohnraumsituation, steigende oder
auf hohem Niveau stagnierende
Immobilienpreise, wachsende soziale Unterschiede. Auch Wien ist
diesbezüglich keine Ausnahme.
Eine Besonderheit der Wiener Situation
ist dabei sicherlich die Existenz großer
Altbaubestände,
also
Bausubstanz
aus dem letzten Drittel des 19. bis in
die 10er-Jahre des 20. Jahrhunderts.
Deshalb existiert in Wien auch seit
mittlerweile 40 Jahren das Instrument
der „Sanften Stadterneuerung“, das
sich zum Ziel gesetzt hat, die Qualitäten
und Vorzüge der gründerzeitlichen
Bau- und Stadtstruktur für die Zukunft
zu erhalten und vor allem sozial
verträglich weiter zu entwickeln.
Dazu zählen ein breites Angebot an
Wohnraum, das für die angestammte
10
Bevölkerung und neue BewohnerInnen
der Stadt leistbar und zugänglich bleibt,
die ganzheitliche Betrachtung der
Stadtteile als Wohn- und Lebensraum
und die Einbindung der Bevölkerung
in eine prozessorientierte Entwicklung
der Stadtteile.
Von der Konzentration auf objektbezogene
Sanierungen
und
die
damit verbundene Aktivierung von
EigentümerInnen
bzw.
Beratung
von MieterInnen entwickelt sich
daher der Aufgabenbereich immer
mehr zum umfassenden Ansatz der
Stadtteilentwicklung.
„Sanfte Stadterneuerung“
SOLL sozial durchmischte,
vielseitig genutzte und
ökologisch nachhaltige
Stadtteile SCHAFFEN.
Geförderte
Sanierungen
initiieren
heißt, Stadtteilerneuerung und -entwicklung zu initiieren. Das setzt die
Foto: GB*
Foto: GB*
Foto: GB*
Foto: GB*
LEISTBARES
WOHNEN
IN EINER
LEBENSWERTEN
STADT
Analyse von Freiräumen und ganzen
Stadtteilen voraus. Dabei gilt es, das
lokale Wohnumfeld, den öffentlichen
Raum, die Erdgeschoßzonen und
wirtschaftlichen Strukturen zu berücksichtigen.
Ein wichtiges Ziel der GB* im Bereich
der baulichen Sanierung lautet, eine
kooperativen Vorgehensweise zwischen
den Bezirken, Fachdienststellen der
Stadt und GB* zu etablieren.
Ein wesentlicher Aufgabenbereich
ist die Begleitung der Schaffung
zusätzlichen Wohnraums in der
gründerzeitlichen Struktur, aber auch
und vor allem in Gebieten, wo erst jetzt
und in den kommenden Jahren der
Bedarf an Sanierungen steigen wird.
Referenzprojekte der
„Sanften Stadterneuerung”:
www.gbstern.at/projekte
Der
Wiener
Weg
Der Wiener Weg der „Sanften
Stadterneuerung“ ermöglicht
die Renovierung der historischen
Bausubstanz, ohne die
alteingesessene BewohnerInnen
zu verdrängen. Bei der
Blocksanierung handelt es sich um
die liegenschaftsübergreifende,
gemeinsame Sanierung von mehreren
Gebäuden oder Wohnhausanlagen in
Verbindung mit Maßnahmen, um das
Viertel attraktiver zu machen –
z. B. durch neue Grünflächen.
Private HauseigentümerInnen, die
mitmachen, erhalten eine Förderung
für Bauarbeiten. Sie verpflichten sich
im Gegenzug, die Mieten im Schnitt
15 Jahre nicht zu erhöhen.
stadt.wohnen
Laura Hannappel (GB*7/8/16): In
der Blocksanierung werden mehrere
Bereiche
zusammengeführt:
Von
Wohnhaussanierung über Aktivierung
ökologischer Potentiale oder Belebung
der Erdgeschoßzone bis zur Gestaltung
des öffentlichen Raumes. Damit
werden EigentümerInnen von privaten
Liegenschaften als auch Menschen, die
im Blocksanierungsgebiet leben und
arbeiten, gleichermaßen angesprochen.
Sabine Gehmayr: Dabei achten die
Blocksanierungsbeauftragten
des
wohnfonds_wien nicht nur darauf,
was das einzelne Haus lebenswerter
macht, sondern welcher Mehrwert für
die Menschen des gesamten Baublocks
generiert werden kann.
Welche Funktion übernimmt die GB*
im Rahmen Blocksanierungen?
Laura Hannappel: Die GB* sind
Anlaufstelle für die Anliegen der
BewohnerInnen. Sie liefern als ExpertInnen ihrer Umgebung wertvolle
Hinweise, wo es Verbesserungsbedarf
gibt. Und sie tauschen sich mit den
Blocksanierungsbeauftragen aus.
Sabine
Gehmayr:
Auch
die
Kommunikation mit den Bezirken
sehen wir als wichtige Aufgabe. Für
die Umsetzung von Maßnahmen
im öffentlichen Raum sind ja die
Bezirke zuständig. Wir sind viel im
Gebiet unterwegs und verfolgen
Veränderungen auch über einen
längeren Zeitraum. Wir „fühlen” vor
Ort vor, sind Vernetzer, Kommunikator
und setzen Impulse, je nach dem,
was in einem Viertel am wichtigsten
erscheint – etwa kulturelle Offensiven
oder Begrünungsmaßnahmen.
Der Aufwertung eines Stadtteils
folgt die Verdrängung der Alteingesessenen, so die allgemeine
Befürchtung. Können Blocksanierungen dazu beitragen,
mögliche Gentrifizierung zu
verhindern?
Sabine Gehmayr: Seit es die Stadterneuerung
gibt,
wurde
immer
ganz besonders auf die ansässige
Bevölkerung geschaut. Für die Wiener
Stadterneuerung stehen die Menschen,
die hier leben, die ihre Wohnungen,
Foto: Robert Blum
Foto: GB*
ihre Arbeitsstätten hier haben, im
Vordergrund. Durch die Förderung der
Wohnhaussanierung wird ein Anreiz
gesetzt, Wohnungen zu verbessern. Es
gibt aber auch Regeln und Gesetze, die
den Verbleib von MieterInnen nach der
Sanierung in den Wohnungen zum Ziel
haben.
Laura Hannappel: Ja genau. Ein aufgewertetes Viertel schlägt sich mitunter
auch
durch
den
sogenannten
„Lagezuschlag“ in einer höheren Miete
nieder. Werden Fördergelder für die
Sanierung eines Wohnhauses vergeben,
darf die Miete zumindest 15 Jahre
nicht erhöht werden, dadurch wird
die Leistbarkeit für diesen Zeitraum
sichergestellt.
Die GB* arbeitet also im Spannungsfeld zwischen Aufwertung und
möglicher Verdrängung?
Laura Hannappel: Ja. Hier bewegen
wir uns auf einem schmalen Grat,
der Aufwertung und Veränderung
zulässt und gleichzeitig sicherstellt,
dass sich die ansässige Bevölkerung
anschließend noch mit ihrem Viertel
identifizieren kann.
Sabine Gehmayr: Die GB* unterstützen,
indem sie MieterInnen vor und während
Sanierungsprozessen über ihre Rechte
informieren und beraten. Wir sind aber
auch Kooperationspartner im Prozess.
Oft finden MieterInnenversammlungen
zur Sanierung mit wohnrechtlicher
Beratung in unserem Lokal statt.
SABINE
GEHMAYR
ARCHITEKTIN
GB*9/17/18
je mehr die ansässige
Bevölkerung in aktuelle
Entwicklungen des Viertels
eingebunden wird, desto eher
lassen sich unerwünschte
Entwicklungen vermeiden.
“
Und Blocksanierungen?
Für die Wiener Stadterneuerung stehen die
Menschen, die hier leben,
ihre Wohnungen, ihre
Arbeitsstätten haben,
im Vordergrund.
Sanierung nach Plan: Potentiale erkennen, transparent
informieren. Die BewohnerInnen stehen im Mittelpunkt.
“
Sabine Gehmayr (GB*9/17/18): Was
vielleicht noch immer zu wenig bekannt
ist: BewohnerInnen können sich an
einer geförderten Wohnhaussanierung
beteiligen und die eigene Wohnung
zu
einer
modernen,
gesunden
Wohnung umbauen lassen – und das
mit Fördermitteln der Stadt Wien.
Diese sogenannten Sockelsanierungen
sind Sanierungen der Substanz des
Hauses von Grund. Mit dem Ziel, den
angestammten MieterInnen im Haus
die Lebensqualität zu erhöhen und das
zu leistbaren Mieten. Den MieterInnen
wird angeboten, sich mit der Sanierung
ihrer Wohnung anzuschließen und zum
Beispiel Bad und WC einzubauen oder
sich eine moderne Heizung installieren
zu lassen. Wenn HauseigentümerIn
und MieterIn an einem Strang ziehen,
kann eine Wohnung auch ihren eigenen
kleinen Balkon bekommen.
“
Stadterneuerung in Wien ist
partizipativ. In welcher Form können
sich die Bürgerinnen und Bürger
etwa im Bereich Sanierung
einbringen?
Foto: GB*
LEBENSQUALITÄT
MIT KONZEPT
Foto: GB*
INTERVIEW ZUR BLOCKSANIERUNG
LAURA
HANNAPPEL
ARCHITEKTIN
GB*7/8/16
Für einen attraktiven
öffentlichen Raum sind
vor allem drei Bereiche
relevant: Verkehrsberuhigung,
gut nutzbare Freiräume und
lebendige Erdgeschosszonen.
Das vollständige
Interview lesen Sie
auf www.gbstern.at/blog
11
stadt.nutzen
FOKUS GRÜNRAUM
MEHR NATUR IN
DER STADT? JA, BITTE!
VIEL PLATZ FÜR
NACHBARS GARTEN
GEMEINSAM
GARTELN
ANGELA
SALCHEGGER
LANDSCHAFTSPLANERIN
GB*9/17/18
“
Fassadenbegrünungen sind
nicht nur schön anzusehen,
sie verbessern das Stadtklima, binden Feinstaub
und beleben das WOHNUMFELD.
INTERESSIERT?
Projektbeispiele, Möglichkeiten
Rahmenbedingungen:
www.gbstern.at/service
12
Foto: GB*
Immer mehr Wienerinnen und Wiener
„beackern“ gemeinschaftlich urbane Grünflächen. Die GB* initiieren und unterstützen
Nachbarschaftsgartenprojekte in den betreuten
Stadtvierteln. Sie beraten in fachlicher Hinsicht und
helfen bei der Organisation.
“
Die GB* bringen alle Player, die im Rahmen einer
Fassadenbegrünung miteinander zu tun haben,
an einen Tisch: EigentümerInnen, die ihre
Hauswände zur Verfügung stellen, BewohnerInnen,
die die Kletterpflanzen pflegen sowie Bezirk und
Dienststellen, die die Umsetzung ermöglichen.
TERESA
LUKAS
SOZIOLOGIN
GB*5/12
Nachbarschaftsgärten sind
Orte der Begegnung und
stärken das Miteinander
im Stadtteil.
SIE MÖCHTEN MEHR WISSEN?
Fragen Sie die GB*-ExpertInnen
in Ihrem Stadtteil oder schauen Sie
bei einem Nachbarschaftsgarten vorbei.
www.gbstern.at/service
Kleine gepflegte Grünflächen oder bepflanzte
Baumscheiben sind in der dichtverbauten Stadt
beliebte Hingucker. Sie werten die Wohnumgebung
auf, laden zum Innehalten ein und sind gut für die
Umwelt. Sie möchten selbst aktiv werden und haben
eine Idee für Ihr Viertel? Die GB* unterstützen Ihre
Grünraum-Initiative im Stadtteil.
“
Foto: GB*
Foto: GB*
BEGRÜNTE
FASSADEN
CORONA
DAVIT-GSTEU
RAUMPLANERIN
GB*2/20
MIT DER INITIATIVE “GARTELN
UMS ECK” HELFEN WIR
MENSCHEN, IHRE IDEEN FÜR
MEHR GRÜN IM STADTTEIL
DURCHZUSETZEN.
SIE WOLLEN MITMACHEN?
Die GB*-Teams bieten mit “Garteln ums
Eck” - in Kooperation mit den Bezirksvorstehungen und der MA 42 - Unterstützung
bei der eigenverantwortlichen Begrünung
von Baumscheiben und kleinen Flächen im
öffentlichen Raum.
Alle Infos: www.gbstern.at/service
stadt.nutzen
Grünflächen in der Stadt sind für das Wohlbefinden
der Stadtbewohner/Innen SEHR wichtig.
Die GB* unterstützen bei der Umsetzung
Ihrer Ideen für mehr Grün im Stadtteil!
SCHATTENDASEIN
GANZ SCHÖN
SCHMACKHAFT
Es muss nicht immer ein Pflanztrog aus Terrakotta sein. Probieren Sie es doch einmal mit einem
alternativen Pflanzgefäß. Reissäcke, Kaffeesäcke
oder Bäckerkisten sind frei von schädlichen Stoffen,
meist kostenlos erhältlich und eignen sich wunderbar für größere Pflanzen. Auch alte Möbel, Koffer,
Taschen oder Gummistiefel lassen sich fantasievoll
bepflanzen. Das schaut originell aus und schont
Geldbörsel und Umwelt! Nicht vergessen: Im Boden
einige Löcher zum Abrinnen für überflüssiges
Wasser vorsehen.
NINA
CHLADEKDANKLMAIER
LANDSCHAFTSPLANERIN
GB*2/20
“
SELBST KLEINSTE FREIFLÄCHEN
KÖNNEN ATTRAKTIV GESTALTET
UND DAMIT ALTERNATIV
GENUTZT WERDEN.
SUSANNE
STALLER
Foto: Watzka
In der Stadt sind begrünte Höfe von großer
Bedeutung für Mensch, Tier und Stadtklima.
Innenhöfe erfüllen viele wichtige Funktionen.
Sie sind Erholungsraum und durch die gemeinsame
Nutzung entstehen Orte der Kommunikation in
der unmittelbaren Nachbarschaft. Im Sommer
verbessern begrünte Höfe das wüstenähnliche,
trockenheiße Stadtklima und vor allem große
Pflanzen reinigen die Luft, filtern Staub und helfen
Temperaturen abzusenken. Der Schutz und die
Erweiterung begrünter Innenhöfe sind nicht nur
Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung, sondern
müssen auch von der Bevölkerung mitgetragen
werden.
LANDSCHAFTSPLANERIN
GB*21
VOR UNSERER HAUSTÜR
WACHSEN UND GEDEIHEN
VIELE ESSBARE SCHÄTZE.
KOMMEN SIE MIT!
Sie möchten mehr zum Gärtnern und
Ernten in der Stadt erfahren?
Abonnieren Sie die GB*-News und Sie
verpassen keinen Termin.
www.gbstern.at/news
“
GUTE ALTERNATIVE
Nicht nur Nachbarschaftsgärten, Innenhöfe
und Balkone laden zum Mitzumachen ein. Viele
essbare Schätze wachsen unerkannt vor unserer
Haustür. Wildobst, Beeren und Kräuter können in
vielen Teilen Wiens frisch geerntet und verarbeitet
werden. Wer erntet und sammelt, lernt nicht nur
sein Stadtgebiet besser kennen, sondern kommt
auch mit Menschen ins Gespräch und lernt viel
über saisonale Früchte und die Verarbeitung
von Wildpflanzen.
“
Foto: GB*
Foto: GB*
Innenhöfen oder kleinen Grünflächen (z.B.
Baumscheiben) mangelt es häufig an direktem
Sonnenlicht. Für Abwechslung und kleine Farbtupfer sorgen schattenverträgliche Pflanzen mit
unterschiedlichen Blattformen und in diversen
Farbtönen. Wie etwa die Funkie (Hosta), deren
große, ovale Blätter sich gut mit den gekerbten
Blättern des Storchschnabels (Geranium) kombinieren lassen. Auch Farne mit ihren langen,
gefiederten „Wedeln“ beleben so manch
schattige Ecke.
URBANE
OASEN
MARKUS
MONDRE
LANDSCHAFTSPLANER
GB*6/14/15
IN Städten bieten grüne
hÖfe den Bewohner/innen
das einzige Natur-erlebnis
im unmittelbaren
wohnumfeld.
SIE TRÄUMEN VON EINER GRÜNEN OASE?
Lassen Sie sich in Ihrer GB* beraten oder
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www.gbstern.at/service
13
stadt.nutzen
FOKUS LOKALE WIRTSCHAFT
LEBENDIGKEIT
DURCH VIELFALT
D
ie gründerzeitliche Stadt als Ort
wirtschaftlicher Aktivitäten ist nicht
nur für die Nahversorgung der lokalen
Bevölkerung bedeutend, sondern bestimmt
auch die Attraktivität eines Stadtteiles. Die
Erdgeschoßzone und ihre Nutzung sind somit
ein zentrales Element urbaner Räume.
Städtische Erdgeschoßzonen sind einem massiven
Wandel unterzogen. Einst belebte, von Geschäften
und
Betrieben
geprägte
Innenstadtbereiche
veröden, Leerstände prägen das Straßenbild.
Das „Greißlersterben“ erfasste in den letzten
Jahrzehnten sämtliche Branchen des klassischen
Handels. Dieser steht vor vielen Herausforderungen.
Nicht zuletzt, weil sich das Einkaufsverhalten der
KonsumentInnen geändert hat: Nachgefragt werden
nicht nur mit ausreichend Parkplätzen ausgestattete
Einkaufszentren, auch der Online-Einkauf nimmt
stetig zu.
Ein Ziel muss sein, Leerstand
abzubauen und neue Nutzungen im
Erdgeschoß zu etablieren.
Die klassische Einzelhandelsnutzung nimmt ab,
gastronomische Angebote und Dienstleistungen wie
etwa kreative und kulturelle Nutzungen sind im
Kommen.
Die GB* identifizieren die Potentiale von strukturschwachen Bereichen und entwickeln gemeinsam
mit Beteiligten und Betroffenen Zukunftskonzepte
für die Wiederansiedelung lebendiger Nutzungen.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich häufig eine
Diskrepanz zwischen „gefühltem, subjektivem
Leerstand“
und
„tatsächlichem,
objektivem
Leerstand“. So wird mitunter der schlechte Zustand
eines Stadtviertels beklagt, der auf einzelne,
prägnante Leerstände zurückzuführen ist. Bei
objektiven Analysen stellt sich das Bild jedoch
anders dar: Es existieren durchaus neue Nutzungen
in den Erdgeschoßen, aber eben nicht mehr das
Milchgeschäft neben der Hutmacherin und dem
Pferdefleischhauer.
Um die Qualitäten im Erdgeschoß
wieder zu etablieren, braucht es
Zukunftsperspektiven und Visionen,
aber auch engagiertes und
vernetztes Handeln.
14
Haben Sie
einen Plan?
Durch die langjährige Begleitung und
intensive Beschäftigung mit Aufwertungsund Sanierungsprozessen im Viertel
verfügen die GB* über lokale Kontakte,
kennen die besten Plätze und wissen,
wo sich was befindet.
Profitieren Sie von diesem Know-how und
holen Sie sich hier Ihren Stadtteilplan für
interessante „neue” und „alte” Viertel Wiens.
Die GB* informieren Suchende und Anbieter,
sind Drehscheibe und vernetzen AkteurInnen,
initiieren und unterstützen Projekte. Mit
Stadtteilplänen und Stadtteil-Guides machen
sie das lokale Angebot sichtbar. Auch Märkte
spielen wieder eine Rolle im städtischen
wirtschaftlichen Gefüge. Sie erfüllen eine
wichtige Nahversorgungsfunktion und ergänzen
das Grundangebot. Die GB* beschäftigen sich
in mehreren Bezirken mit Märkten, führen
Analysen durch, vernetzen und entwickeln
gemeinsam mit AkteurInnen vor Ort Lösungskonzepte.
Die Hauseigentümer/Innen sind
jedoch der „Schlüssel zum
Erfolg“, wenn es darum geht,
konkrete Maßnahmen in der
Erdgeschoßzone umzusetzen.
Die Praxis zeigt, dass der Zugang zu HauseigentümerInnen und -verwalterInnen, einer
heterogene Gruppe mit unterschiedlichen
Interessenslagen, schwierig ist. In aktuell
laufenden Pilotprojekten erforschen die GB*
geeignete Kommunikationswege, um eine
erfolgreiche Aktivierung zu erreichen.
Klassisches Stadtmarketing als Strategie und die
projektbezogene Fokussierung auf abgegrenzte
Einkaufsstraßen reichen heute nicht mehr aus,
um die komplexen Zusammenhänge zu lösen.
Die Aufwertung und bauliche Entwicklung von
Häuserblöcken, Maßnahmen zur Belebung der
Erdgeschoßzonen und die Verbesserung des
öffentlichen und halböffentlichen Bereiches,
sind gemeinsam Voraussetzungen für eine
nachhaltige Strukturverbesserung.
Vorrangig geht es darum, alle Interessen im
lokalen Projektgebiet aufzugreifen, zu verknüpfen und gemeinsam mit den Betroffenen
Impulse für strukturelle Aufwertungsmaßnahmen im Stadtteil zu setzen.
Die GB* setzen zahlreiche Impulse
für die Belebung der Wiener Märkte,
z. B. am Vorgartenmarkt im Stuwerviertel, am Meidlinger Markt und
am Schlingermarkt in Floridsdorf.
Mehr dazu auf www.gbstern.at/projekte
Stadtteilpläne zum Downloaden:
www.gbstern.at/mediathek
stadt.nutzen
FOKUS PARTIZIPATION
MITREDEN, MITMACHEN,
MITBESTIMMEN
VORTEILE DES GEMEINSAMEN
ENGAGEMENTS: ATTRAKTIVERES
WOHNUMFELD, NEUE KONTAKTE
IM VIERTEL UND MEHR
ZUSAMMENHALT.
Darüber hinaus setzen die GB* auch Topdown Partizipationsprozesse um, wenn
eine gezielte Um- oder Neugestaltung
im Stadtteil geplant wird – zum Beispiel
eines Parks. Hier nehmen die GB* eine
besondere Rolle ein, da sie über lokales
Wissen, Erfahrung mit Entscheidungsund Verwaltungsabläufen in der Stadt
sowie Kontakte im Stadtteil verfügen.
Foto: GB*
Um komplexe städtische Planungs- und
Entscheidungshintergründe
transparent zu machen, bieten die GB*
frühzeitige Information an, vermitteln
und moderieren bei Bedarf und
tragen damit zu einer gemeinsamen
Lösungsfindung
bei.
In
großen
Stadtteilentwicklungsgebieten setzen
die GB* auf Stadtteilmanagements
(siehe dazu S. 9)
1
Das Bedürfnis nach Mitbestimmung und Partizipation
im Stadtteil steigt.
Den GB* kommen als etablierte
Plattform für BürgerInnen, Politik
und Verwaltung zunehmend mehr
Bedeutung
zu.
Integrale
Stadtteilentwicklung bedarf einer interdisziplinären,
prozessorientierten
Herangehensweise, die die GB* seit
40 Jahren stetig weiterentwickelt.
Zukünftig wird sich in diesem
Zusammenhang die Frage stellen, mit
welchem Beitrag die GB* angesichts der
stetig neuen Herausforderungen und
gesellschaftspolitischen Veränderungen
aber auch des demographischen
Wandels positiven Einfluss nehmen
können, um Stadtteile für die wachsende
Bevölkerung qualitätsvoll zu entwickeln.
2
3
Foto: GB*
Damit sich alle im Stadtteil einbringen
können, organisieren die GB* gemeinsam mit BewohnerInnen und Vereinen
Veranstaltungen und Projekte wie
beispielsweise Führungen, kulturelle
Veranstaltungen sowie Begrünungsinitiativen.
Veränderungen im Stadtteil
können Unsicherheit,
Widerstand oder sogar
Konflikte auslösen.
Foto: GB*
Die GB* beschäftigen sich mit Anliegen
aller Menschen im Stadttteil, das
inkludiert BewohnerInnen ebenso
wie Geschäftstreibende, im Stadtteil
arbeitende Personen oder Menschen,
die hier ihre Freizeit verbringen. Mit
derzeit 17 Standorten in 19 Bezirken
sind die GB* nah dran und können die
Ideen der Menschen vor Ort aufgreifen
und mit Bottom-up-Prozessen unterstützen.
berücksichtigen, die sich nicht per se
aktiv einbringen. Dazu kooperieren
die GB* mit örtlichen Vereinen und
Institutionen, um eine breite Teilhabe
zu ermöglichen.
Die GB* motivieren Menschen, die sich beteiligen und
mitgestalten wollen – und bieten Rahmenbedingungen,
die dieses Engagement ermöglichen.
1) Begegnungen beim „GB*-Mittagstisch” auf dem
Sparkassaplatz im 15. Bezirk. 2) Umgestaltungsprozess Neubaugürtelpark. 3) Aktion „Stadt der Guten
Wege”. 4) GB*-Befragung in der Wasserwelt.
4
Foto: GB*
I
m Gegensatz zu Einrichtungen,
die sich mit den Anliegen
bestimmter Zielgruppen
beschäftigen, stehen in der GB*Arbeit die Interessen der gesamten
Bevölkerung im Fokus. Um die
hohe Lebensqualität im Stadtteil
sicherzustellen, ist es notwendig,
sich an den Bedürfnissen und
Wünschen der Bevölkerung zu
orientieren und eng mit dieser in
Kontakt zu stehen.
Mehr zur Partizipationsarbeit:
www.gbstern.at/projekte
Partizipative
Projekte
sollen
die
Interessen möglichst aller Beteiligten
und Betroffenen erfassen. Dazu gilt
es, viele Meinungen einzuholen und
auch die Sichtweisen von Gruppen zu
15
stadt.gestalten
Do It Yourself
Stadtanleitung
Sie wollen in der Stadt garteln aber
es findet sich keine geeignete Fläche
für einen Gemeinschaftsgarten?
Kein Problem. Gehen Sie in die
Vertikale und bepflanzen Sie einen
Zaun. Ein „hängender Kräutergarten“
zeigt eindrucksvoll, wie ein
ursprünglich trennender Zaun
verbindet – ein Projekt zur Förderung
des Miteinanders, der Kommunikation
und des Grünraums in der Stadt.
MATERIAL
PET-Flaschen, Tetra Paks und Dosen
als Pflanzbehälter, Schere, StanleyMesser oder Schraubenzieher, Draht,
Klebeband oder Kabelbinder zum
Befestigen am Zaun, Erde, Pflanzen
und Samen zum Einpflanzen.
VORGANGSWEISE
1. Suchen Sie einen geeigneten Zaun
in Ihrer Wohnumgebung und
aktive MitgärtnerInnen.
2. Nehmen Sie Kontakt mit den
GrundstückseigentümerInnen auf.
3. Vermitteln Sie Ihre Idee und klären
Sie die Rahmenbedingungen für
eine Nutzung des Zauns.
4. Erstellen und unterzeichnen Sie
gemeinsam eine Nutzungsvereinbarung.
5. Wenn der hängende Garten in
den öffentlichen Raum ragt, ist
eine Bewilligung bei der MA 46
einzuholen.
6. Starten Sie das Garteln mit
Kräutern, Gemüse und Blumen.
TIPPS
• Der/die EigentümerIn ist auf einem
Grundbuchsauszug ersichtlich.
• Unter Umständen muss ein Verein
die Trägerschaft der Nutzungsvereinbarung übernehmen.
• Bewerben Sie Ihr Projekt, laden
Sie Leute zum Mitgarteln ein und
schaffen Sie somit einen neuen
Treffpunkt im Ihrem Grätzel.
• Die GB* in Ihrem Bezirk unterstützt
Sie bei der Kontaktaufnahme mit
den GrundstückseigentümerInnen
und bei der Klärung der
Rahmenbedingungen.
Mehr Info in Ihrer GB*3/11
www.gbstern.at/3
16
Parks, Plätze, Straßenräume
sind das erweiterte Wohnzimmer
der urbanen Gesellschaft
und HABEN Platz für VIELE
KREATIVE Ideen.
Stadtnatur
Viele Stadtpflanzen sind Nutzpflanzen, die Sie ernten, verarbeiten und
essen können oder die im Haushalt
oder zur Körperpflege Verwendung
finden. Wildobst von meist heimischen
Bäumen und Sträuchern wie Dirndln,
Felsenbirnen, Maulbeeren und vielen
andere können roh gegessen, zu köstlichen Marmeladen verarbeitet oder
getrocknet haltbar gemacht werden.
Die Rosskastanie ist ein häufiger
Stadtbaum, dessen Früchte Saponine
enthalten und die man zum Wäschewaschen verwenden kann.
MATERIAL
Zum Sammeln von festfleischigen
Früchten und Kräutern ist es praktisch,
ein paar Plastiksäcke dabeizuhaben,
Kräuter bleiben darin in ein feuchtes
Tuch gewickelt länger frisch; quetschempfindliche Früchte sammelt man
besser in einer Jausenbox; ein kleines
Taschenmesser ist praktisch für das
Ernten; bei Früchten an stacheligen
Sträuchern sind Handschuhe hilfreich.
TIPPS
• Ernten Sie nur so viel, dass auch für
andere StadtnutzerInnen und Tiere
noch etwas bleibt.
• Pflücken Sie Früchte nicht direkt
neben stark befahrenen Straßen.
Einige Meter Abstand zur Straße
bzw. eine Hecke zwischen Autos
und Nutzpflanze schützt vor vielen
Schadstoffen.
• Erkunden und bestimmen Sie die
Pflanzen in Ihrer Wohnumgebung,
Sie werden überrascht sein, was es
alles gibt.
Mehr Info in Ihrer GB*21
www.gbstern.at/21
Lufttankstelle
Stellen Sie während Ihrer Öffnungszeiten eine Fahrradpumpe vor Ihr
Erdgeschoßlokal! Die Lufttankstelle
bietet Radfahrenden die Möglichkeit,
Fahrradreifen kostenlos aufzupumpen.
Damit leisten Sie einen kleinen Teil zur
Verbesserung der Infrastruktur für
Radfahrende, schaffen Aufmerksamkeit für Ihr Lokal und erhöhen so vielleicht auch Ihre KundInnenfrequenz.
MATERIAL
“
HÄNGENDE
GÄRTEN
DANIEL
DUTKOWSKI
RAUMPLANER
GB*6/14/15
Die GB* sind für viele
Wiener/Innen die erste
Anlaufstelle, wenn es
darum geht, Ideen für
und in der Stadt zu
verwirklichen.
Das
schlaue
Buch
1 Luftpumpe; optional: Kette (ca. 1 m)
plus Vorhängeschloss
GEBRAUCHSANLEITUNG
1. Sichern Sie ihre Lufttankstelle
optional mit einer Kette und einem
Vorhängeschloss. Aber Achtung:
Fragen Sie ihre Hausverwaltung,
bevor Sie eine Halterung an der
Hausfassade anbringen!
2. Wird die Fahrradpumpe am Gehsteig aufgestellt, ist eine Bewilligung
bei der MA 46 einzuholen.
3. Bieten Sie die Nutzung der Fahrradpumpe zu den Öffnungszeiten vor
ihrem EG-Lokal an.
TIPPS
• Lassen Sie sich eine Luftpumpe vom
Fahrradgeschäft ihres Vertrauens
sponsern. Im Gegenzug könnten Sie
ja ein dezentes Logo anbringen.
• Achten Sie darauf, dass die Luftpumpe verschiedene Ventilarten
anbietet.
Mehr Info in Ihrer GB*6/14/15
www.gbstern.at/15
Die „DIY-Stadtanleitung“
der GB*6/14/15 ist eine
Sammlung von Ideen, Anregungen
und Anleitungen. Stadt zum
Selbermachen sozusagen!
Das „Schlaue Buch”
ist in allen GB*-Lokalen
kostenlos erhältlich.
stadt.erkunden
GB*-EXPERTISE
LOKALE INSIDER
Ein
breit
gefächertes
Beratungsund
Veranstaltungsangebot lädt die Menschen ein, sich
zu informieren und eigene Ideen und Vorschläge
einzubringen. Durch Mitreden und Diskussionen
wachsen das Verständnis für Entwicklungen im
Bezirk und die Verbundenheit mit dem unmittelbaren
Wohnumfeld.
Viele Herausforderungen,
maßgeschneiderte Formate.
Die GB* machen komplexe Entwicklingsprozesse
im Stadtteil anhand unterschiedlichster Formate
“greifbar”, vermitteln und tragen diese weiter.
ExpertInnen und BezirksvertreterInnen bringt die
GB* z.B. an „Runden Tischen“ zusammen. Hier
wird über Erdgeschoßzone, Freiräume, soziale
Infrastruktur, lokale Wirtschaft und mehr diskutiert.
“
D
ie GB*-MitarbeiterInnen sind wahre
Stadtteil-ExpertInnen. Sie verfügen über
ausgeprägtes lokales Wissen und können
vielfach Auskunft erteilen - zu Wohnthemen oder
Entwicklungen und Projekten im Wohnumfeld.
Dabei kann es schon mal etwas lauter zugehen,
wenn unterschiedliche Meinungen aufeinander
treffen. Die GB* sorgen in ihrer Rolle als Moderatoren
dafür, dass sich alle Interessensgruppen zu- und
anhören und gegenseitiges Verständnis für die
unterschiedlichen Anliegen aufgebracht wird.
MARTIN
SKRIVANEK
STADTTEILMANAGER
GB*3/11
Die digitalen Gräzeltouren
quer durch alle GB*Betreuungsgebiete
laden ein, fremde
Bezirke UND DIE ARBEIT
DER GB* kennen zu lernen.
Auf der Beliebtheitsskala ganz oben:
Die GB*-Grätzeltouren
Um die Menschen vor Ort zu erreichen, setzt die GB*
auch auf neue, innovative Ideen. Vom Würstelwagen
bis zum Schanigarten, vom Speed-Dating bis zum
Going-Out.
Besonders beliebt sind die GB*-Touren durchs
Grätzel. Hier nehmen Dinge in ungezwungener
Atmosphäre Gestalt an, hier wird ausgiebig
diskutiert und nachgefragt. Ob ein Spaziergang
durchs Neubaugebiet oder eine Themen-Touren
mit fachkundiger Begleitung im Stadtteil - die
Grätzeltouren zeigen, was sich im Viertel tut und
was in unmittelbarer Umgebung angeboten wird. Da
lässt sich so mancher Geheimtipp oder unbekannte
„Schatz“ entdecken.
Grätzeltour
versäumt.
Was nun?
Große und kleinere Stadtteilprojekte werden im Zuge
von Ausstellungen und Veranstaltungen vorgestellt
und gemeinsam mit Fachleuten diskutiert.
Zum 40-jährigen GB*-Jubiläum gibt’s
Gelegenheit, eine exquisite Auswahl an
Touren in digitaler Form von der GB*Website herunterzuladen und als „AudioGuides“ zu nutzen. Ausgerüstet mit einer
Wanderkarte können sich Interessierte
zu jeder Tages- und Nachtzeit auf einen
Spaziergang durch Wiener Stadtteile
begeben.
Foto: GB*
Eine freundliche Stimme aus dem
Smartphone erzählt dabei Wissenswertes
zu den jeweiligen Tour-Stationen.
Holen Sie sich Ihren
akustischen Tourguide
auf www.gbstern.at/audioguides
Foto: GB*
Wer noch mehr erfahren will,
Fragen oder Vorschläge hat,
ist in den Beratungslokalen der GB*
herzlich willkommen!
Alle Teams und Standorte:
www.gbstern.at/teams
Foto: GB*
Hinterhof-Safari, Expeditionen ums Eck, Entdeckungsreisen,
Stadtspaziergänge. Die Grätzeltouren der GB* offenbaren neue
und unbekannte Seiten von Wiens Bezirken.
17
stadt.gestalten
D
ie Web-Plattform „www.weloveottakring.at“
bietet den BewohnerInnen des 16. Bezirks
kompakte Informationen über Aktivitäten
im Stadtteil, schafft neue Formen der Vernetzung
und lädt ein, gemeinsam Projekte im Stadtteil zu
starten.
Soziale Medien und Netzwerke sind aus unserem
Alltag nicht mehr wegzudenken. In der Stadtplanung
und Stadtteilarbeit bieten sie vielfältige, häufig noch
ungenutzte Möglichkeiten, vor allem in den Bereichen
Partizipation und Kommunikation. Dies macht sich
die GB*7/8/16 mit ihrem Pilotprojekt weloveottakring
nun zunutze.
Nachbarschaftsgarten, VERNISSAGE,
gemeinsames Handarbeiten ODER
Privatflohmarkt, leeres Geschäftslokal, fehlendes Werkzeug, kleine
Hilfsdienste ODER Lieblingsort: geteilt
werden kann alles, was Ottakring
ausmacht und besonders macht.
Miteinander reden und sich auszutauschen sind
ganz wesentlich für eine gute Nachbarschaft und ein
funktionierendes Zusammenleben im Stadtteil. Wer
möchte nicht wissen, was im Viertel los ist, was sich
tut, welche Themen anstehen?
Die GB*7/8/16 widmet sich im „Jubiläumsjahr“
im Rahmen eines Pilotprojekts diesen Themen
und
präsentiert
mit
www.weloveottakring.at
eine innovative Social Media Plattform, die
den wandelnden Anforderungen der Stadterneuerungsarbeit entspricht. Das Portal fordert
die Menschen auf, „ihre“ Stadt zu nutzen und
mitzugestalten. Auf weloveottakring treffen
sich Menschen aus dem Stadtteil und
tauschen sich virtuell über Aktuelles im
Viertel aus. weloveottakring lädt ein, sich
zu engagieren, Projekte anzustoßen oder
bekannt zu machen und Gleichgesinnte zu
finden.
“
wE LOVE
OTTAKRING
IRENE
GRABHERR
STADTGEOGRAFIN
GB*7/8/16
weloveottakring.at
bringt Menschen aus
Ottakring und ihre Ideen
für Ottakring zusammen.
Mein Ottakring, dein Ottakring,
unser Ottakring.
Die Plattform basiert auf einer interaktiven
Stadtteil-Karte, die Einträge werden nach
Kategorien geordnet und damit auf einen
Blick für alle sichtbar gemacht.
Im Vorfeld des Pilotprojektes recherchierte
das GB*-Team ausführlich, führte Gespräche
mit BewohnerInnen und lokalen Initiativen
und lud Interessierte zum Testen der Plattform ein.
www.weloveottakring.at
Nun geht weloveottakring an den Start und
lädt die BewohnerInnen Ottakrings ein ihre Ideen
online zu präsentieren.
Gemeinsames „Tun“ ist gefragt! Der Stadtteil wird
im Zeitalter der Globalisierung, Individualisierung
und Migration wieder zu einem wichtigen Ort der
Identität und des „Zuhauses“.
WANDERING
STAR
Von Mai bis Oktober 2014 „wandert“ der GB*-Stern durch Wiens Bezirke.
(Möbeldesign: Jutta Wörtl-Gössler und Hans Hinterholzer, GB*5/12)
Foto: GB*
Zieht der Stern weiter, bleibt an den wechselnden Aufstellungsorten
ein symbolischer Stern zurück. Über QR-Code – abrufbar mit einem Smartphone – lässt sich mehr über die Geschichte der Stadterneuerung,
aktuelle Projekte und künftige Herausforderungen erfahren.
Kommen Sie mit uns auf die Sternenstraße ...
18
Find the
on www.gbstern.at/stern
stadt.erneuern
GBSTERN.AT
RELAUNCH
ALLES NEU MACHT DER MAI
Im Herbst 2010 ging mit www.gbstern.at eine rundum erneuerte
Webplattform an den Start. Rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum
wurde die Website einem grafischen und inhaltlichen Relaunch unterzogen.
Neben einer optimierten Navigation bietet neue inhaltliche Struktur einen
umfassenden Querschnitt zu den zahlreichen lokalen Projekten und
Aktivitäten in Wiens Bezirken. Ein Eventkalender informiert
über wichtige Termine, ein lokales Newsletterservice sorgt dafür,
dass Sie keine Veranstaltung in Ihrem Stadtviertel mehr verpassen.
Auf dem Weg
49 % der GB*-MitarbeiterInnen fahren
mit “Öffis” zur Arbeit. Der Rest kommt
mit dem Bike, zu Fuß oder mit dem Auto.
40 Jahre GB*
Die GB* feiern 40-jähriges Jubiläum.
Die Mehrheit der GB*-MitarbeiterInnen
ist 2014 zwischen 31 und 50 Jahre alt.
IMPRESSUM
GB*-Expertise
MIT BEITRÄGEN VON
Nina Chladek-Danklmayr, Corona Davit-Gsteu, Daniel Dutkowski,
Hannelore Ebner, Katharina Fohringer, Sabine Gehmayr,
Julia Girardi-Hoog, Christoph Gollner, Irene Grabherr, Laura Hannappel,
Herta Jani, Bernhard Jarolim, Michael Ludwig, Theresa Lukas,
Bernhard Mayer, Markus Mondre, Gudrun Peller, Angela Salchegger,
Martin Skrivanek, Susanne Staller, Wolfgang Stempfer u. v. m.
In den GB*-Teams arbeiten
Menschen mit vielen
unterschiedlichen
Qualifikationen.
REDAKTION und KONZEPT
Marion Hierzenberger
So wohnen die GB*
Die Top-5-Wohnbezirke der GB*-MitarbeiterInnen:
Leopoldstadt, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring,
Hernals und Meidling.
DESIGN
David Kraus
Medieninhaber und Herausgeber
MA 25 - Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser,
Maria-Restituta-Platz 1, 1200 Wien
Erscheinungsdatum: Juni 2014
19
WIR SIND
DIE STADT
UND AN DIESEN
STANDORTEN FÜR SIE DA:
GB*9/17/18
Lacknergasse 27
1170 Wien
T: (+43 1) 485 98 82
F: (+43 1) 485 98 82-11
E: [email protected]
[email protected]
GB*mobil
GB*21
Mittelgasse 6
1060 Wien
T: (+43 1) 522 72 54
F: (+43 1) 522 72 54-11
E: [email protected]
Außenstelle
Lazarettgasse 12
1090 Wien
T: (+43 1) 319 97 66
E: [email protected]
Matthäus-Jiszda-Str. 3/4/R1
1210 Wien
T: (+43 1) 270 60 43
E: [email protected]
GB*2/20
Max-Winter-Platz 23
1020 Wien
T: (+43 1) 214 39 04
F: (+43 1) 214 39 04-11
E: [email protected]
GB* 7/8/16
Haberlgasse 76
1160 Wien
T: (+43 1) 406 41 54
F: (+43 1) 406 41 54-11
E: [email protected]
[email protected]
[email protected]
Allerheiligenplatz 11
1200 Wien
T: (+43 1) 332 22 15
F: (+43 1) 332 22 15-11
E: [email protected]
Außenstelle
Volkertplatz 9
1020 Wien
T: (+43 1) 276 27 75
F: (+43 1) 214 39 04-11
E: [email protected]
Außenstelle
Lerchenfelder Straße 141
1070 Wien
T: (+43 1) 890 01 20
F: (+43 1) 406 41 54-11
E: [email protected]
GB*6/14/15
Sechshauser Straße 23
1150 Wien
T: (+43 1) 893 66 57
F: (+43 1) 893 66 57-11
E: [email protected]
[email protected]
[email protected]
GB*3/11
Außenstelle vorOrt
Linzer Straße 61
1140 Wien
T: (+43 676) 8118 50 444
[email protected]
Fiakerplatz 1
1030 Wien
T: (+43 1) 715 70 53
F: (+43 1) 715 70 53-11
E: [email protected]
GB*10
GB*5/12
Einsiedlerplatz 7
1050 Wien
T: (+43 1) 544 13 82
F: (+43 1) 544 13 82-11
E: [email protected]
Längenfeldgasse 28/8/4
1120 Wien
T: (+43 1) 813 32 30
F: (+43 1) 813 32 30-11
E: [email protected]
Lorystraße 35-37/6/R1
1110 Wien
T: (+43 1) 748 52 76
F: (+43 1) 748 52 76-11
E: [email protected]
Quellenstraße 149
1100 Wien
T: (+43 1) 602 31 38
F: (+43 1) 602 31 38-11
E: [email protected]
Stadtteilbüro Sonnwendviertel
Landgutg. 2-4 / Lokal A
1100 Wien
T: (+43 676) 8118 50 624
[email protected]
ÖFFNUNGSZEITEN
Allgemein
MO, DI 9-12 und 13-17 Uhr
DO 13-19 Uhr
FR 9-12 Uhr
GB*-AUSSENSTELLE
2., VOLKERTPLATZ 9
MO 9-12 Uhr,
DI 13-17 Uhr
GB*-AUSSENSTELLE
7., Lerchenfelder Straße 141
STADTTEILBÜRO SONNWENDVIERTEL
10., LANDGUTGASSE 2-4
DO 14-17 Uhr
Mietrechtsberatung:
MO 14-17 Uhr
DI 14-18 Uhr, DO 9-13 Uhr
und 15-17.30 Uhr
GB*-AUSSENSTELLE
9., Lazarettgasse 12
DI 9-12 und 13-17 Uhr
letzter DO im Monat 13-19 Uhr
GB*-AUSSENSTELLE VORORT
14., LINZER STRASSE 61
DI 10-14 Uhr, DO 15-19 Uhr
Mietrechtsberatung:
DI 13-16 Uhr
www.gbstern.at