Ausgabe 4 - Institut Ranke Heinemann

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Ausgabe 4 - Institut Ranke Heinemann
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Liebe Leser,
Ureinwohnern bis heute, zu wagen. Außerdem
werden wir uns mit dem Thema Heimweh auseinandersetzen. Heimweh mag den einen oder
anderen gerade jetzt plagen, wo Deutschland
Gastgeberland der WM ist und man dieses Ereignis
aus dem Ausland verfolgt.
Fußball ist sicherlich zur Zeit das alles dominierende
Thema. So auch in Australien, einer Nation, die den
Fußball („soccer“) bisher eher stiefmütterlich behandelt hat. Während es die Fußball-A-League in
Australien gerade mal zu durchschnittlich 11627
Fans im Stadion schaffte, zog die Australian Football
League (AFL) in 2005 im Durchschnitt 35000
Zuschauer an. Die Rugby League brachte es auf
16468 Fans. Zum Vergleich: die Bundesliga in
Deutschland zog 2005 knapp 41000 Zuschauer je
Spiel in die Stadien. Im Gegensatz zu Deutschland
gab es aber bisher kaum Übertragungen von Fußballspielen im australischen Fernsehen, sehr zum
Leidwesen vieler unserer Studierenden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der
vierten Ausgabe.
Jens Locher
Inhalt
Vorwort ……………………………………...……. 02
Die größten Sportereignisse in Australien (bezogen
auf Zuschauer im Stadion) sind typischerweise das
AFL Final (2005: 91898 Zuschauer) sowie das NRL
Final (2005: 82453 Zuschauer). Die einzige bisherige
Teilnahme der Australier an einer Weltmeisterschaft
(1974) endete mit einem traurigen Rekord: 0 Tore in
drei Gruppenspielen, was natürlich das Ende in der
ersten Runde bedeutete. 32 Jahre später verleiht
die WM dem Fußball in Australien einen riesigen
Popularitätszuwachs. So zog das Vorbereitungsspiel
Australien-Griechenland in Melbourne bereits 95103
Zuschauer an, also mehr als die Finalrunde bei AFL
und NRL. Der Sieg über Japan führte zu tumultartigen Szenen. Mehrere tausend Fans feierten spät
in der Nacht, so dass teilweise sogar Straßen gesperrt werden mussten. Die Zeitungen überschlagen
sich mit den Meldungen, wie z.B. der Sydney
Morning Herald mit Aussagen wie „the most
incredible eight minutes of football Australians have
ever played“. Man kann sich nicht vorstellen, was
passieren wird, wenn die Socceroos es in die
nächste Runde schaffen. Wir drücken jedenfalls die
Daumen.
Titelthema: Heimweh
Mehr als nur ein bisschen Bauchweh .… 03
Anjas Geschichte ….…………………....... 06
Erfahrungsberichte und Tipps gegen
Heimweh ……………………………………. 08
Pubguide Auckland ……………………………. 10
Aktion „IRH supports charity“ ………………… 12
What’s up?! ……………………………………… 13
Aussie Slang… …für Anfänger …………..…… 14
Titelthema:
Sport in Australien – damals und heute
Indigenous Sports: Von Bumerang
und Co. ………….…………………………... 15
Australischer Sport heute ….………...….... 17
Uniportrait: Deakin University ……………..….. 21
Von Oestrich-Winkel nach Sydney …………. 22
Foto der Ausgabe …………………………..….. 23
Alumni-Club-Feature: Der Freundeskreis .….. 23
Tier der Ausgabe ………………………......…… 24
Diese Begeisterung für den Fußball ist Grund genug
für uns, in unserem Titelthema einen Blick auf die
Entwicklung des Sports in Australien, von den
Impressum ……………………………………….. 24
Ausblick ………………………………………..…. 24
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund:
Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale
not-for-profit Einrichtung der australischen Universitäten und darüber hinaus Repräsentant aller
neuseeländischen Hochschulen in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz,
zuständig für Studienberatung, Studienplatzbewerbung, Wissens- und Forschungstransfer sowie
Forschungsförderung durch Stipendienvergabe. Wir unterstützen und beraten Studierende und
Hochschulangehörige unabhängig zu allen Fragen rund um das Auslandsstudium in Australien
und Neuseeland: Universitäten, Studienprogramme, Abschlüsse, Kooperationen, Visabestimmungen, Finanzierung usw. Über unsere Bewerbungsabteilungen in Berlin, Essen, München
und Wien kann man sich an allen australischen und neuseeländischen Hochschulen einschreiben, Übersetzungs-Beglaubigungsservice und vieles mehr ist in diesem Rahmen kostenlos.
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Vorwort
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Heimweh
Mehr als nur ein bisschen Bauchweh
Der Sänger und Schauspieler Freddy Quinn besang
es bereits vor 50 Jahren, als er seinen Fans von
„heißem, weißen Wüstensand“ erzählte. Es wird
auch als Schweizer Krankheit bezeichnet, obgleich
es längst nicht nur Bewohner des kleinen Alpinstaates befällt. Und selbst Dorothy
aus dem Film Der Zauberer von Oz
erkannte auf ihrer Reise wehmütig
„There's no place like home“. Die
Rede ist vom Heimweh.
Physiologische Erforschung des Heimwehs – fiktive
und nicht fiktive Literatur
Diese Vermutung führte Wissenschaftler zu manch
Fast jeder erfährt im Laufe seines
Lebens einmal dieses Gefühl. Dennoch wird es von der modernen
Psychologie und Psychotherapie
geradezu stiefmütterlich behandelt. Diese betrachten Heimweh
nicht als eigenständiges psychologisches Problem, sondern als ein
Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann und sich in
unterschiedlicher Weise äußert.
Ursprünge des Begriffes Heimweh
Dabei wurde dem Begriff Heimweh
schon vor vielen hundert Jahren
Beachtung geschenkt. Bereits 1569
Englische, portugiesische und französische Übersetzung des Wortes „Heimweh“
tauchte er in einem Schreiben an
(Bild: ThS)
den Rat der schweizerischen Stadt Luzern auf, in
erstaunlichen Forschungen, die dem Phänomen
dem es hieß „Der Sunnenberg gestorben von heimHeimweh nicht mehr nur psychologisch, sondern
we“. Dieser Brief ist der älteste heutzutage bekannvor allem physiologisch auf die Schliche kommen
te Beweis für das Wort Heimweh. Etwa 120 Jahre
wollten. Der Schweizer Arzt und Naturforscher Jospäter veröffentlichte der Arzt Johannes Hofer
hann Jakob Scheuchzer schrieb in seiner Naturgeebenfalls in der Schweiz seine Dissertatio medica de
schichte des Schweizerlandes (1705 – 1707), dass
Nostalgia oder Heimwehe. In dieser Dissertation
die eigentliche Ursache des Heimwehs die Veräntauchte auch zum ersten Mal das Wort Nostalgia
derung des Luftdrucks sei. Gerade Schweizer seien
auf, das sich aus den griechischen Begriffen νόστος
darum besonders gefährdet, da der für sie unbe(nostos) für Rückkehr und άλγος (algos) für Traurigkannte hohe Luftdruck des Flachlands ihre weniger
keit, Schmerz oder Leiden zusammensetzt. Bis heustabilen Hautfasern zusammendrücke, das Blut
te dient der Begriff Nostalgia als medizinischer Fachgegen Herz und Hirn treibe und so das Heimweh
ausdruck für Heimweh. Ein Wechsel der Umgebung
verursache. Als Therapie empfahl Scheuchzer, die
verbunden mit veränderter Lebensweise, anderer
Erkrankten auf höher gelegene Berge zu bringen,
Luft und fremden Bräuchen waren Hofer zufolge die
sie bevorzugt auf hohen Türmen einzusetzen, ihnen
Ursachen für Heimweh. Weil Hofer Schweizer war,
dosierte gepresste Luft zukommen zu lassen und
wurde und wird Heimweh auch teilweise heute
ihnen Stoffe zu verabreichen, die zusammengenoch als Schweizer Krankheit bezeichnet.
presste Luft enthielten, wie beispielsweise Salpeter
Aber nicht nur die Herkunft Hofers führte zu der Bezeichnung Schweizer Krankheit. In Frankreich
war es bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
bei Todesstrafe verboten, die als
Kuhreihen bekannte Hirtenmusik
Chue-Reyen oder Renz des Vaches zu
singen oder zu pfeifen. Der Grund: Hörten die Schweizer Soldaten diese
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oder jungen Wein. Dadurch würde der Druck im
Inneren des Körpers wieder erhöht. Neben Hofer
und Scheuchzer führten ebenfalls im späten 17.
Jahrhundert der Güstrower Hofmedikus Georg
Detharding in seiner Abhandlung de Aere Rostoch
(Von der gesunden Luft zu Rostock), 1765 der Franzose Abbé Jean-Baptiste Du Bos sowie 1735 die
Deutsche Enzyklopädie von Zedler das Heimweh
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Melodie, verfielen sie gleich zu Scharen in
Heimweh, desertierten oder starben sogar. Dies
führte zu der damals weit verbreiteten Meinung,
Bergvölker seien anfälliger als Menschen aus einem
Flachlandgebiet für diese Art von Heimweh.
Titelthema
4
Persische Übersetzung
g des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
auf mögliche Luftveränderungen zurück. Diese
Theorien setzten sich jedoch nie vollends durch, so
dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts die psychologische Sichtweise endgültig triumphierte.
Zu jener Zeit hatte das Thema Heimweh längst
Einzug in die Literatur gehalten, wie das Beispiel von
Homers Odyssey beweist. 1835 erschien Julius
Heinrich Gottlieb Schlegels Abhandlung
DasHeimweh und der Selbstmord. Weitere Werke,
die sich mit dem Thema befassten, waren Daniel
De-foes Robinson Crusoe (1719) and Johanna Spyris
Heidi (1880/1881). Die Handlungen vieler dieser
literarischen Werke drehen sich um einen Helden,
der ein überwältigendes Bedürfnis hat, zu seinem
familiären Umfeld zurückzukehren. In der modernen
Literatur wird die Erfüllung dieses Wunsches oft zur
herben Enttäuschung, wenn der Protagonist den
Ort, der in seiner Erinnerung als Heimat existierte,
erreicht und feststellen muss, dass diese Erinnerungen reine Romantisierung waren. Diese Desillusionierung wird unter anderem in Paul Bowles’ A Distant
Episode (1996) thematisiert.
Körperliche Folgen von Heimweh
Wer Heimweh hat, sehnt sich nach der Sicherheit
und Geborgenheit des Bekannten. Diese unbefriedigte Sehnsucht nach der Heimat führt zu dem
melancholischen oder auch monomanischen
Zustand, den wir als Heimweh kennen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Beeinträchtigung der
körperlichen Gesundheit führen. Die Symptome
können hierbei denen durch Stress verursachten
sehr ähneln und sich von Kopfschmerzen
und Muskelverspannungen über
Krämpfe und Durchfall bis hin zu
Erbrechen und Magengeschwüren
erstrecken. Weitere Symptome können
Entkräftung, Abzehrung, Fieber oder, wie
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Heimweh ist somit nicht zu unterschätzen, wie jeder,
der dieses Gefühl bereits am eigenen Leib erfahren
hat, bestätigen wird. Wenn wir Heimweh haben,
befindet sich unser Körper im Ausnahmezustand
ähnlich wie beispielsweise bei starkem Liebeskummer. Wir befinden uns in einer psychischen Krisensituation, wie sie bei der Trennung oder Verlust von
Gewohnheit und Sicherheit auftreten kann, und
sehnen uns nach dem Bekannten und dem Vertrauten. Oftmals suchen wir dieses Vertraute dann
in Dingen, die wir bereits kennen und die uns an die
Zeit vor dem Heimweh erinnern. Dies können Lebensmittel sein, die wir auch zu Hause essen würden, Sportarten oder Freizeitaktivitäten, die wir vor
unserem Aufenthalt in der Ferne bereits zu unseren
Hobbys gezählt haben, oder Literatur und Filme in
unserer Muttersprache.
„Heimatliche Milch“
In seiner Dissertation schrieb der Arzt Johannes
Hofer, dass vor allem junge Leute oft Probleme
damit hätten, sich an fremde Sitten zu gewöhnen
oder der „heimatlichen Milch“ zu entbehren. Auch
jungen Leuten heute oder in unserem Fall Studierenden fehlt so manches Mal eben diese heimatliche
Sorbische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
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manche Beispiele aus der Vergangenheit zeigen,
der Tod als Folge von Selbsttötungsgedanken sein.
Heutzutage kommt es eher selten zu solchen extremen Folgeerscheinungen, Betroffene beschreiben
ihre Gefühle und sich selbst in erster Linie als tief
traurig, depressiv, frustriert, wütend und hoffnungslos. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass verschiedene Leute verschiedene Symptome von Heimweh
haben können, da keine universellen Symptome
existieren. Sicher ist jedoch, dass der mit Heimweh
verbundene Leidensdruck doch so groß werden
kann, dass er sich regelrecht zu einer physischen
wie psychischen Erkrankung ausweiten kann.
5
Der Arzt Johannes Hofer empfahl
Ende des 17. Jahrhunderts übrigens
als wirksamstes Mittel zur Heilung von
Heimweh die Rückkehr in die Heimat
und zur akuten Linderung der Symptome verschiedene Mixturen. Heutzutage empfehlen Psychologen,
dass es besonders gut bei Heimweh
hilft, so genannte Übergangsobjekte
– „transitional objects“ – mit auf die
Reise in ein anderes Land zu nehmen. Dies können beispielsweise
Fotos, auf Kassette oder CD aufgenommene kleine Botschaften oder
Briefe von Freunden und Familie sein.
Diese Andenken können über
manch traurige Heimweh-Welle
hinweg helfen. Ein Tipp zuletzt in eigener Sache: ein
Treffen mit weiteren Studierenden in einer ähnlichen
Situation kann wahre Wunder wirken. Wie wäre es
denn mal wieder mit einem Regionaltreffen Ihrer
Ranke-Heinemann-Gruppe?
Rumänische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
Milch, welche sie dann ersatzweise in Form der in
zahlreiche Länder exportierten Milka-Schokolade zu
sich nehmen. Solche Gegenstände, aber auch
Gewohnheiten oder Bräuche, die wir von Zuhause
kennen, helfen häufig zumindest ein wenig über
akutes Heimweh hinweg. Manchmal aber muss es
einfach der Landliebe-Joghurt, die beste Freundin
zum Quatschen oder die Live-Übertragung der
Begegnung Borussia Dortmund gegen den 1. FC
Schalke in der Ersten Bundesliga
sein. Die Tatsache, dass wir diese
Dinge in der momentanen Situation jedoch nicht bekommen
können, bedrückt uns umso
mehr.
Die Rückkehr nach Hause und
was sonst noch bei Heimweh
hilft…
Diese Beobachtung hat Jack W.
Brehm 1966 in seiner psychologischen Reaktanztheorie näher
beschrieben. In dieser sagt er,
dass das Individuum versucht,
die Beeinflussung seiner Freiheit
so abzuwehren, indem es die
nicht angebotenen oder nicht
verfügbaren Alternativen
als attraktiver ansieht
als das, was momentan verfügbar
ist. In anderen Worten heißt das: egal
Serbokroatische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
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wie unzufrieden wir vor unserer Abreise mit manchen Dingen waren, erscheinen uns diese nun in einem
völlig anderen Licht und als einzig
möglicher Weg zur Erfüllung unseres
persönlichen Glücks.
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Anjas Geschichte
Völlig unverhofft und kalt erwischte das große
Heimweh Anja, die als Austauschstudentin ein
Semester an der University of Technology
Sydney (UTS) studierte. Bereits zwei Jahre hatte
sie vor ihrer Ankunft in Australien allein im
Ausland gelebt, richtiges Heimweh hatte sie
dabei jedoch nie kennen gelernt. Dies sollte sich
in Sydney, einer Stadt, die für ihre viel zitierte
hohe Lebensqualität bekannt ist, bald ändern.
„Zum ersten Mal Heimweh hatte ich, als ich
etwa eine Woche nach meiner Ankunft in
Sydney aus meiner tollen Jugendherberge ausgezogen bin und in meine erste mit Kakerlaken
befallene und etwas verwahrloste WG gezogen
bin,“ erzählt Anja. Die erste Nacht war dementsprechend alles andere als ruhig. Ein gutes
Duzend Kakerlaken hatte sich scheinbar dazu
entschieden, die Decke von Anjas neuem
Zimmer als persönliche Hauptverkehrsstraße zu
nutzen. Sämtliche Versuche von Anja, die Insekten daran zu hindern, wurden durch die
Höhe der Decke verhindert. Nach einer durchkämpften Nacht und einem verzweifelten Anruf
zu Hause entschloss sich Anja, am nächsten Tag
umzuziehen.
Chinesische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
Zwar war die neue Wohnheims-WG sauberer, doch
das dumpfe Gefühl verschwand trotzdem nicht:
„Ich bin dann zwar umgezogen, aber bald darauf
befiel mich eine andere Art von Heimweh. Ich war
einfach überfordert mit der Situation, dass in der Uni
alles, aber auch alles, anders abläuft als ich es aus
Deutschland gewohnt war. Hinzu kam, dass meine
neue 6er-WG von Menschen aus fünf verschiedenen Nationen bewohnt wurde. Es war toll, so viele
Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen zu
lernen, aber wir hatten, zusätzlich auch bedingt
durch einen hohen Altersunterschied, alle andere
Vorstellungen von ‚zusammenleben’ wie beispielsweise in Hinsicht auf Rücksicht nehmen, Hygienevorstellungen und Verantwortung übernehmen.“
durch erwartungsvolle freudige Gefühle oder vielleicht auch durch zweifelnde Gefühle, ob dieser
Aufenthalt die richtige Entscheidung war. Wichtig ist
es darum, eine Anlaufstelle bzw. einen Ort zu haben, an dem man sich wohl fühlt und an den man
abends gerne zurückkehrt. Ratsam ist es, sich bereits vor Abflug aus Europa um eine Unterkunft für
die ersten Tage oder Wochen in der neuen Heimat
zu kümmern. Dies sollte nicht unbedingt die allerletzte Hinterhofkaschemme sein, sondern eine nette
Jugendherberge, ein Jugendhotel oder ein bed ’n’
breakfast. Hierbei unterstützt das Institut sie bereits,
in dem es im 4A Club Hinweise auf gute Backpacker auflistet. Außerdem besteht natürlich die
Möglichkeit, mit anderen Alumni Kontakt aufzunehmen, um empfehlenswerte Unterkünfte und Wohnungstipps zu erhalten. Viele der Rückkehrer bieten
ihre Wohnung oder ihr Zimmer zur Übernahme in
unserem Forum an. Informationen zu Unterkünften
finden sich auch auf den Internetseiten der Anbieter selbst oder auf Übersichtsseiten, auf denen man
sich auch die Kommentare ehemaliger Gäste
durchlesen kann. Von der ersten Unterkunft aus
kann man dann in aller Ruhe nach einer längerfristigen Bleibe suchen. Da dieser Prozess zwischen
wenigen Stunden (eher unwahrscheinlich) und drei
Wochen und mehr liegen kann, ist es umso wichtiger, dass man sich in der Übergangsunterkunft wohl
fühlt.
Pleiten, Pech und Pannen bei der Ankunft
Was Anja berichtet, ist keine Seltenheit.
Kommen wir in einem neuen Land an, in
dem wir einige Monate oder vielleicht
sogar Jahre verbringen wollen, sind
wir in der Regel erst einmal gestresst –
sei es vom wie im Fall von Australien und
Neuseeland gut 24-stündigem Flug, sei es
Besonders geholfen hat Anja gerade in der
Anfangsphase ihres Australienaufenthaltes, viel in
und um Sydney zu unternehmen und sich mit
Freunden zu treffen: „Zur Bekämpfung von
Heimweh eignet sich meiner Meinung nach,
Ausflüge zu unternehmen, die zum Beispiel von der
Students’ Union angeboten werden, zu versuchen,
Freunde auch außerhalb der WG und Uni zu finden,
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Unsere Alumni haben zu dem Thema Heimweh
viele Einsendungen mit ihren Erfahrungen geschickt. Die überragende Mehrheit berichtete,
dass sie entweder kaum Heimweh empfanden
oder dass das Heimweh schnell verflog. Es gab
aber auch Fälle, in denen dies nicht so war, wie
Anjas Geschichte zeigt.
7
Lateinische und spanische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
beispielsweise beim Sport, und sich nicht davor zu
scheuen, etwas mit Leuten aus dem Heimatland zu
unternehmen – auch wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, ‚australische’ Freunde zu finden. […] Ich
denke, dass gerade die UTS einem mit dem TANDEM-Programm, Tagesausflugsmöglichkeiten, Sportangeboten und den verschiedenen Societies schon
tolle Möglichkeiten bietet.“ Praktisch alle Universitäten bieten zu Beginn des Semesters Aktivitäten an,
um Kontakte zu knüpfen und mit anderen Studierenden zusammen etwas zu unternehmen. Darüber
hinaus besteht immer die Möglichkeit, die lokale
Ranke-Heinemann Gruppe zu kontaktieren und
darüber Anschluss zu finden.
Unser Institut hat Anjas Vorschlag gern
aufgegriffen und eine entsprechende
Rubrik im 4A Club eingerichtet. Sie
finden die Heimweh Diskussion in der
Tipps & Tricks Sektion, auf der Startseite
relativ weit unten.
Weiterführende Links und Quellen:
[1], [2], [3], [4], [5], [6], [7], [8], [9], [10]
Schnelle Leitung in die Heimat
Wenn das Heimweh doch mal die Überhand gewann, war das Telefon mit der
Verbindung nach Hause nie weit weg –
auch wenn dies gerade zu Beginn von Anjas
Aufenthalt manchmal Anrufe zu eher
ungewöhnlichen Tages- und Nachtzeiten zur
Folge hatte. Freunde und Familie hatten
dafür Verständnis, insbesondere weil diese
„Not(an)rufe“ mit der Zeit weniger und
weniger wurden. Rückblickend vermisst Anja
ihre Zeit in Sydney und findet es schade,
dass Sie nur einen einsemestrigen Aufenthalt
durchgeführt hat.
Auch wenn ihr der ständige Kontakt mit ihrer Familie und
Freunden in Deutschland
sehr über ihr Heimweh hinweg
geholfen hat, glaubt Anja
nicht an eine Pauschallösung
oder ein Allheilmittel gegen Heim-
Finnische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
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weh: „Ich finde, das Thema Heimweh wird
nicht ausreichend behandelt, aber ich
finde auch, dass es ein sehr schwieriges
und komplexes Thema ist. Es gibt verschiedene Formen und Arten von Heimweh.
Personen haben verschiedene Erfahrungen in ihrer Vergangenheit gemacht, also
jeder hat eine andere Vorgeschichte. Hinzu kommt, dass nicht alle Menschen aus
dem gleichen sozioökonomischen Umfeld
kommen. Jeder geht anders mit seinen
individuellen Motiven von Heimweh um.“
Sinnvoll fände Anja ein Diskussionsforum im
Internet, in dem sich Studierende über ihre
Erfahrungen in Bezug auf Heimweh
austauschen könnten. Dort wäre sie mit
Sicherheit nicht die Einzige, die einen
Eintrag hinterlassen würde.
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„Zuerst dachte ich, Heimweh, nein, dazu kann ich
nichts schreiben, denn ich habe kein Heimweh. Aber
dann habe ich mich daran erinnert, dass das ja nicht
immer so gewesen ist: Während der Grundschulzeit
konnte ich vor lauter Heimweh noch nicht einmal bei
meiner besten Freundin übernachten, die nur 2 Straßen weiter wohnte. Meine Eltern mussten mich mitten
in der Nacht abholen. Und auch während der Zeit auf
dem Gymnasium, Klasse 11, wo sich die meisten sich
auf ein Auslandsjahr in den USA freuten – für mich undenkbar, allein bei dem Gedanken bekam ich schon
Heimweh!
Leider habe ich erst sehr spät das Fernweh entdeckt,
und von Reise zu Reise wurde das Heimkommen
schwerer und schwerer. […] Hat man sich einmal zu
einem längeren Auslandsaufenthalt entschlossen,
sollte man überlegen, was genau das Heimweh auslöst: ist es der Gedanke daran, seine Familie, Freunde
und Partner eine lange Zeit nicht um sich zu haben?
Wie wäre es dann mit einer Abschiedsparty mit all
diesen lieben Menschen, die alle einen kleinen Reisebegleiter mitbringen sollen – etwa Fotos, Glücksbringer oder ähnliches.
Bei einem sehr langen Auslandsaufenthalt sollte man
im Vorfeld schon einmal abklären, ob ein Besuch
denkbar ist. Falls nicht, gibt es heutzutage trotzdem
genügend Mittel und Wege, mit seinen Lieben in
Verbindung zu bleiben – rund um die Uhr, an (fast)
jedem Punkt der Erde, dank moderner Technik: via EMail, Telefon, msn messenger, Skype – die technischen Voraussetzungen sollten natürlich bereits daheim geschaffen werden, Telefonnummern notiert, EMail-Adressen gespeichert werden, damit es keine
bösen Überraschungen gibt!
Was ganz sicher hilft: Überlegen, warum man diesen
Auslandsaufenthalt machen möchte, was er einem
persönlich bringt. Alle positiven Aspekte eines Auslandsaufenthaltes aufschreiben, wie zum Beispiel sich
neuen Herausforderungen stellen, Erfahrungen sammeln, interessante Leute treffen, neue Freundschaften schließen, Unbekanntes ausprobieren (wie Surfen,
Bushwalking, Tauchen etc.), welche Orte man besuchen wird und so weiter, und am Ende wird stehen,
wie viel Spaß das Ganze machen wird.
Dann wird man garantiert mit positiven Gefühlen ins
Flugzeug steigen und es kaum erwarten können, zu
landen und das Abenteuer Australien beginnen zu
lassen!“
Dana Döring absolviert momentan einen
Master of Commerce in Marketing an
der Macquarie University in Sydney.
Sie ist seit Januar in Australien und hat
gerade ihr erstes Semester erfolgreich
abgeschlossen.
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Für mich gibt es ein Wundermittel, wenn ich
meine Freunde und Familie daheim vermisse:
TELEFONIEREN! Das ist glücklicherweise sooooo
günstig mit der richtigen Telefonkarte, dass
man die Lieben direkt an der Strippe hat und
alles bequatschen kann. Da ich nie ein eigenes Telefon besessen habe, muss man es sich
einfach in einer Telefonzelle oder in der Uni
gemütlich machen!
Karin Rothgaenger hat ein „study abroad“Semester an der University of Technology
Sydney studiert und reist momentan durch
Australien und Neuseeland. Danach wird sie
sich ins Arbeitsleben stürzen – ihr Studium der
Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster hat sie nämlich bereits abgeschlossen.
Stefans ultimative Heimweh-Tipps
„Keine Panik, die Uhr läuft hier nicht anders als zu
Hause. Die ersten Wochen kommen einem erstmal
ein wenig chaotisch vor und man weiß nicht immer,
wo oben und unten ist, aber das legt sich recht
schnell wieder.
Kommunikation ist meiner Meinung nach der
wichtigste Schritt, um Heimweh vorzubeugen. Geh
auf die Leute zu und versuch Freunde zu finden, die
hier leben oder in der gleichen Situation sind wie
du. Durch Internet, Handy und Telefon ist immer
eine Möglichkeit da, mit den Freunden oder der
Familie zu Hause in Verbindung zu bleiben.
Manchmal kann es aber auch helfen, einfach
gewisse Gewohnheiten auch hier in „down under“
zu machen, wie der tägliche Frühsport, ein kurzer
Mittagsschlaf oder die Zubereitung des
Lieblingsessens.
Bis auf die Tatsache, dass der Mond jeden Abend
auf der falschen Seite ist, komme ich mir hier nicht
gerade wie am Ende der Welt vor und was sind
schon 22½ Flugstunden, wenn man seine Lieben
doch mal besuchen will. Heimweh sollte also kein
Grund sein, nicht eine Reise in die Ferne zu
unternehmen!
Dann bleibt mir nur noch eines zu sagen: Pack
deine Koffer und komm schnellstmöglich her, dann
hast du schon mal einen Gleichgesinnten
gefunden!“
Stefan Bröhl studiert seit Februar Computer Science
an der University of Wollongong. Ende August geht
es für ihn wieder Richtung Deutschland, wo er an
der Universität Koblenz-Landau Computervisualistik
studiert.
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Heimweh
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Daniel Kaupp hat 2005 an der University of
Wollongong einen Master of Electronic
Commerce absolviert. Während seines 352tägigen Australienaufenthalts hatte er eigenen
Aussagen zufolge nicht ein einziges Mal
Heimweh.
„Ich bin jetzt das zweite Mal nach Australien
gegangen und kann nur jedem sagen:
Heimweh geht vorbei!!!
Seit drei Wochen bin jetzt wieder down under zum
Praktikum. Erst hatte ich einen schlechten Start wegen
der Gastfamilie. Dort bin ich gleich wieder ausgezogen
und in ein Motel rein, was aber auch nicht das Wahre
war. Zu laut. Dank meiner netten Kollegen beim Praktikum habe ich an meinem ersten Arbeitstag ein wunderschönes Apartment mitten in Brisbane gefunden.
Während der Anfangstage war das Heimweh schon
riesengroß. Die Telefonleitung nach Hause stand nicht
still. Das hat sich aber relativ schnell gegeben, als ich in
das schöne Apartment gezogen bin. Während der
Arbeitswoche denke ich nicht so oft an zu Hause, dann
bin ich viel zu beschäftigt. Nur die Wochenenden sind im
Moment noch langweilig, da ich noch niemanden richtig kenne und die Bekanntschaften von meinem ersten
Aufenthalt alle eine Autostunde entfernt wohnen. Ich
kann nur jedem raten, sich für die Anfangswochenenden möglichst viel vorzunehmen und raus zu gehen.
Macht Ausflüge, geht zum Strand, wo einer ist, geht ins
Kino. Nur nicht zu Hause herumsitzen und ins Grübeln
verfallen. Empfehlenswert ist auch, sich einem Sportverein anzuschließen. Denjenigen, die an einer Uni sind,
sollte das nicht schwer fallen. Denjenigen, die zum Arbeiten oder Praktikum nach Down under gehen, rate ich
wirklich, sich schon vor der Abreise um Kontakte zu
lokalen Sportvereinen zu kümmern.
Mir hat beim Überwinden des Heimwehs, auch wenn es
sich blöd anhört, das Essen von mitgebrachten deutschen Gummibärchen geholfen. Eben ein bisschen
Heimat.
Schwedische Übersetzung des Wortes „Heimweh“ (Bild: ThS)
Ich bin jetzt seit 10 Monaten hier und selbstverständlich hat auch mich schon das ein
oder andere Mal das Heimweh gepackt. Das
definitiv beste Mittel gegen Heimweh ist meine Freundin, die ist nämlich gleich mitgekommen. Was viele gar nicht wissen, selbst einige
bei der australischen Botschaft in Berlin nicht:
Wenn man ein Masterstudium in Australien
macht, kann man seine Freundin – oder offiziell Lebenspartnerin – auf einem speziellen
Zusatzvisum mitnehmen. Die Freundin oder der
Freund kann dadurch ein einjähriges und
unbeschränktes full time work visa bekommen, welches wiederum sehr nützlich bei der
Jobsuche ist.
Ansonsten lässt die heutige Kommunikationstechnik (Chat, Skype, ...) die Menschen sowieso näher zusammenrücken und man muss
nicht mehr 2 Monate auf einen Brief warten,
das macht die Sache auch wesentlich leichter. Ich habe außerdem einen online blog
(http://uws2005.blogspot.com) eingerichtet,
wo ich über unsere Erlebnisse berichte.
Doch trotz all der Ablenkung, des schönen
Wetters und des Telefons freuen wir uns schon
riesig auf ein Wiedersehen mit unseren Freunden und Verwandten ... und ein bisschen
Heimweh gehört einfach dazu!
Denkt immer daran: Heimweh ist ganz normal, wäre ja
schlimm, wenn man seine Freunde und Familie nicht
vermissen würde. Sagt euch immer wieder, wie viele
Leute euch für die Erfahrungen im Ausland
beneiden!“
Antje Langhorst ist bereits zum zweiten
Mal für längere Zeit in Australien.
Momentan absolviert sie ein Praktikum in Brisbane. In Deutschland studiert
sie Wirtschaftswissenschaften.
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Rene Preuß ist gerade dabei, seinen Master in
Information Technology (e-Business) an der
University of Western Sydney (UWS) zu
absolvieren. In Deutschland arbeitet er seit
fünf Jahren für die Deutsche Post IT Solutions
GmbH.
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Das beste Mittel gegen Heimweh ist, nicht allein
zu reisen. Wenn man das Glück hat, mit einem
Studienkollegen zu reisen und zu studieren, den
man sein ganzes Leben lang schon kennt, ist
das überhaupt kein Problem!
10
Die Lust auf ein frisch gezapftes Guinness – oder
wahlweise anderes Bier – kann in The Bog Irish Bar
(196 Parnell Road, Parnell; Tel.: 09 – 37 71 510;
Internet:
http://www.thebog.co.nz/auckland/index.html;
Mail: [email protected]) gestillt werden. Auch die
umfangreiche Menükarte sowie die zahlreichen
Veranstaltungen sprechen absolut für diesen Pub.
Evelyn Rossmeier, Ranke-Heinemann-Studierende in
Auckland, meint: „’The Bog’ in Parnell - das kennt
jeder und es ist vor allem am Mittwochabend
wirklich beliebt.“ Dann also nichts wie hin!
Wer nach „härterem Stoff“ – sprich Wodka – dürstet,
ist in der Lenin Bar bestens aufgehoben (am
Anfang des Princess Wharf, Downtown Quay Street;
Tel.: 09 – 37 79 865 oder 37 70 040;
http://www.fusionhospo.co.nz/lenin_index.htm;
Mail: [email protected]). Die Bar bietet 80
verschiedene Wodkasorten aus der ganzen Welt
an. Darüber hinaus kann man sich seine ganz
eigene Infusion auf der Basis von dem guten alten
schwedischen Absolut Vodka zusammenmischen.
Die Geschmackspalette reicht dabei von Kiwi und
Maracuja, über weiße Schokolade und
Marshmallow bis hin zu Turkish Delight und rotem
Lakritz. Die Preisklasse kann bei bis zu 15 Dollar pro
Wodka-Shot als durchaus gehoben beschrieben
werden. Darüber hinweg tröstet vielleicht das nett
eingerichtete Interieur der Bar mit üppigem roten
Samt und Seidenvorhängen, in dem ein Hauch
russischer Dekadenz durch die Räume weht.
Die Besonderheit des Loaded Hog
(Viaduct) sind seine eigenen kleinen
Mikrobrauereien, deren – aus Erzählungen recht gutes – Bier (genannt
Loaded Hog Gold Lager) in diesem Pub
10 / 24
natürlich getrunken werden kann. Berichten eines
Besuchers zufolge bekommt man keinen Kater
selbst von sechs Pints dieses Gebräus – das weckt
irgendwie Erinnerungen an Kölsch… Andere Gäste
beschwerten sich im Internet über die Musik und
das Publikum dieser Kneipe („TERRIBAL!“). Insgesamt
soll das Pub Food hier recht gut sein, alles zu einem
gemäßigten Preis. Ab 22 Uhr werden hier übrigens
im wahrsten Sinne des Wortes die Tische hochgeklappt und aus dem Pub wird ein Nightclub.
Ob man in der Fat Camel Bar (38 Fort Street; Tel.:
09 – 30 70 181;
http://www.fatcamel.co.nz/default.asp?doc=cam
elbar) tatsächlich dicke Kamele antrifft, ist unbekannt. Bekannt ist jedoch, dass in diesem recht
günstigen Pub nahezu allabendlich Wettbewerbe
durchgeführt werden, wie Playstation-Boxen auf der
Großleinwand, auf der sonst auch die wichtigsten
Sportereignisse übertragen werden, „Toss the boss“
oder Quiz-Nächte. Zu gewinnen gibt es dabei
Reisegutscheine oder Freigetränke.
Einer der wenigen Plätze, an denen man im Auckland CBD sein Bier im Freien trinken kann, ist das
Patio Café (Erster Stock der Queen’s Arcade, 34
Queen Street; Tel.: 09 – 37 75 759). Wie der Name
schon sagt, handelt es sich hierbei eher um ein
Café als um eine Bar, was die frühen Öffnungszeiten erklärt. Wie der Name auch sagt, besitzt das
Patio Café einen Patio (= Veranda), der sehr schön
sein soll.
In einer Seitenstraße der Queenstreet befindet sich
die mexikanische Bar Margaritas (18 Elliott Street;
Tel.: 09 – 30 22 764; http://www.margaritas.co.nz).
Ursprünglich war diese günstige Kneipe, die bereits
seit 1987 existiert, äußerst beliebt bei Studenten, nun
zieht es vor allem (asiatische) Touristen dorthin. Im
Margaritas kann man den klängen verschiedener
auflegenden DJs lauschen, Pool-Billard spielen oder
in der Chilly Lounge entspannen.
The Occidental Belgian Beer Cafe (6-8 Vulcan
Lane; Tel.: 09 – 30 06 226; Mail:
[email protected]) ist ein typischer
Backpacker-Pub, in dem Rucksacktouristen nicht
nur ihr abendliches Bierchen zu sich nehmen,
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Im Rahmen unserer Pubguide-Serie wagen wir
nach Sydney und Melbourne nun den Sprung auf
die Nachbarinsel und wenden uns den Pubs im
neuseeländischen Auckland zu. Eine kleine Auswahl
der Orte, an denen hier nach Vorlesungsende oder
an manch anderem freien Abend Bier und Cola
besonders gut schmecken, können Sie hier
nachlesen.
11
Ein weiterer Ort, an dem sich oft Reisende aus der
ganzen Welt treffen, ist die Globe Bar (Darby
Street; Tel.: 09 – 35 73 980;
http://www.globebar.co.nz; Mail:
[email protected]). Diese machen hier abends
Party, was bei den recht günstigen Getränkepreisen
zum Mitmachen verlockt. Musikalisch unterlegt
werden diese Partys von DJs, die hier jeden Abend
auflegen. Besonders gelobt wurden im Internet die
gute Atmosphäre und der Service in dieser Kneipe.
Klein aber fein: Seinem Namen alle ehre macht der
Ellbow Room (12 Durham Lane East; Tel.: 09 – 37 70
301). Gemeinsam mit dem klanglich stark an The
Simpsons erinnernden Mo’s (Wolfe Street, Ecke
Federal Street) streitet sich dieser Pub um den Titel
‚Kleinster Pub Aucklands’. Wer es also lieber gemütlich mag und entweder gerne Blues Music und
holländisches Bier (Ellbow Room) oder Flaschenbier
und Martini (Mo’s) mag, wird in diesen beiden
Etablissements wohl glücklich.
Die Spezialität der Kiwi Music Bar (Queen Street
across from SkyCity Metro) sind ihre Pizzen, die nach
verschiedenen Kiwi-Bands benannt sind, auch
wenn die im Falle der BBQ-Chicken-Pizza Salmonella Dub eine eher unglückliche Namensgebung
ist. Bei Pizza und Bier kann man in aller Ruhe die
Queen Street überblicken und bei Kiwi-Musik die
insgesamt nette Atmosphäre genießen.
Eines der ältesten Gebäude im kommerziellen
Herzen Aucklands ist der Blue Stone Room (9-11
Durham Lane; Tel.: 09 – 30 20 930;
http://www.thebluestoneroom.co.nz; Mail:
[email protected]). Es stammt aus
der Mitte des 19. Jahrhunderts und hat sich seinen
ursprünglichen Charme über die Jahre bewahrt. Ein
Bierchen und Pub Food kann man hier in entspannter Atmosphäre auf bequemen Couches genießen.
In den irischen Pub Muddy Farmer (13 Wyndham
Street; Tel.: 09 – 33 61 265;
http://www.themuddyfarmer.co.nz; Mail:
[email protected]) geht mit
Sicherheit nicht nur der schmutzige
Landwirt nach getaner Arbeit. Tische,
Stühle, Bilder und weitere Accessoires,
die hier stehen, wurden extra aus Irland
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um die halbe Welt geschifft. Der Pub der eher gehobeneren Preisklasse unterteilt sich in vier Bereiche:
Brauerei, Shop, Cottage und Snug. Der Snug ist
übrigens ein privater Bereich in traditionellen Pubs,
in welchem Frauen die Erlaubnis zum Trinken
besaßen. Dann mal Gläser hoch, ladies!
Oberhalb des University Quads befindet sich das
Shadows (Princess Street; Tel.: 09 – 30 66 582;
http://www.shadows.co.nz), die Studentenbar der
University of Auckland. Evelyn Rossmeier meint
dazu: „Die Studentenkneipe ‚Shadows’ ist sehr beliebt, da kann man jederzeit hingehen und lernt
immer nette, junge Leute kennen! Mittwochs ist da
Karaoke, donnerstags spielen oftmals Bands und
auch sonst ist jeden Tag was geboten, zum Beispiel
Rugby-Übertragung.“ Darüber hinaus ist das Bier im
Shadows günstig, ebenso wie die Hamburger, die
hier Gerüchten zufolge in einer Schüssel serviert
werden.
Ein Tipp zuletzt: die Vesbar (AUT Campus, 37 - 69
Wellesley Street; Tel.: 09 – 921 9999;
http://www.vesbar.co.nz), die Bar an der Auckland
University of Technology (AUT). Dort können in
netter Atmosphäre bis zu 50 Personen draußen
sitzen, was je nach Jahreszeit durch Heizstrahler
oder Sonnensegel so angenehm wie möglich gemacht wird. Ab und an gibt es auch Live-Musik,
insbesondere zu Semesterbeginn. Selbst wenn keine
Zeit für einen Besuch in der Vesbar sein sollte: ein
Besuch auf der fantastischen Webseite lohnt sich
ebenfalls.
In der Kürze liegt die Würze:
Sehen und gesehen werde – das gilt für die Corner
Bar (Ecke Shortland und High Street; Tel.: 09 – 30 20
747), die einen hervorragenden Blick auf die belebte High Street offenbart.
Ebenfalls an der High Street befindet sich das
Deschlers (17 High Street; 09 – 37 96 811;
http://www.deschlers.co.nz), anscheinend eine
Jazzbar, in der jedoch offenbar eher selten Jazz
gespielt wird.
Die Gartenbar Empire (Ecke Nelson Street and
Victoria Street; Tel.: 09 – 37 34 389;
http://www.empire.co.nz) bietet neben gutem
preiswerten Essen und Getränken regelmäßig LiveMusik sowie zwei Pool-Billard-Tische.
Bier, Bier, Bier – dies scheint das Leitmotto des Galbraiths Ale House (2 Mount Eden Road; Tel.: 09 –
37 93 557; http://www.alehouse.co.nz) zu sein, das
neben dem in eigener Brauerei hergestellten
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
sondern auch hinter dem Tresen stehen. Die Preise
sind wie in vielen anderen Kneipen der Gegend
auch hier recht hoch, dafür gibt es nettes belgisches Bier und gutes Essen. Besonders gut soll die
gehobene Fish ’n’ Chips-Variante sein: man bestellt
sich einen Pott gedämpfter Muscheln und einen
Teller Pommes. Fertig.
12
Ebenfalls in der Mount Eden Road: De Post (466
Mount Eden Road; Tel.: 09 – 63 09 330), eine
belgische Bar, die belgisches Bier, Pommes und
Muscheln anbietet.
Aktion "IRH supports charity"
Die Spezialität des irischen Pubs Molly Malones auf
Waiheke Island (Surfdale) soll der Guinness Pie sein,
den man entweder bei lokaler Live-Musik oder der
Übertragung eines Rugby-Matchs zu sich nehmen
kann.
Wenn Sie selber online nach weiteren Pubs in der
Region Auckland suchen möchten, schauen Sie
doch mal auf diesen Websites nach:
http://auckland.wiki.org.nz/Pubs_and_Bars;
http://www.entertainmentnz.com/auckland/nightlif
e/pubs/;
http://www.viewauckland.co.nz/aucklands_best_b
ars_clubs.asp oder
http://www.ireland.co.nz/bars_pubs.asp (Irische
Pubs und Bars in ganz Neuseeland)
Cheers!
Dem Institut Ranke-Heinemann liegt es nicht
nur am Herzen, Ihnen den Bewerbungsprozess
an einer australischen oder neuseeländischen
Hochschule so einfach wie möglich zu gestalten oder mit Stipendien finanzielle Unterstützung zu leisten, sondern wir möchten uns
ebenfalls gern für bedürftige und kranke
Mitmenschen engagieren. Es wäre wunderbar,
wenn wir Sie von dieser Idee begeistern und
zur Mithilfe animieren könnten. Wir werden in
den nächsten Ausgaben auf verschiedene
Möglichkeiten hinweisen, wie man sich aktiv in
dem Studienland einbringen kann. Wenn sie
sich bereits an solchen Projekten beteiligen,
teilen Sie es uns einfach mit. Wir werden gern
darüber berichten.
Aktion 2
In Deutschland kennt sie nahezu jeder und sie
erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bescheren
uns Vergünstigungen im Restaurant, Theater
oder Museum. Die Rede ist von Gutscheinbüchern. Auch in Australien und Neuseeland gibt
es diese so genannten Entertainment™ Books
mit zahlreichen Coupons und Sparmöglichkeiten. Enthalten sind meist Vergünstigungen
und Gutscheine für die großen Touristenattraktionen sowie für zahlreiche Bars und Restaurants. Bei Vorlage des Buches erhalten Sie beispielsweise einen bestimmten prozentualen
Rabatt oder Angebote wie zwei Hauptspeisen
für den Preis von einer.
Die Entertainment™ Books werden nur von
Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen
verkauft, die von jedem verkauften Buch einen
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Neben den vielen Vorteilen für Sie selbst unterstützen Sie durch den Kauf des Gutscheinbuchs gleichzeitig einen wohltätigen Zweck.
Weitere Infos sowie Hinweise darauf, wo man
dieses Buch erhält, befinden sich unter
www.entertainmentbook.com.au (Australien)
sowie unter www.entertainmentbook.co.nz
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Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Gerstensaft auch zahlreiche weitere Sorten aus aller
Welt anbietet.
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Western Australia
17.06. – 12.08.2006
Weihnachten im australischen Winter, Stanthorpe
16. – 18.06.2006
Kimberley Writers Festival 2006, Kununurra
30.06. – 09.07.2006
Australian Festival of Chamber Music, Townsville
24.06.2006
International Rugby Union Test Match: Australia vs.
Ireland, Perth
noch bis zum 07.07.2006
Spirit of the Outback Waltzing Matilda Art Show
and Competition 2006, Winton
05. – 23.07.2006
Derby Boab Festival 2006, Derby
13. – 23.07.2006
Mackay Festival of Arts
16. – 20.08.2006
Perth International Boat Show
noch bis zum 15.07.2006
The Place Where Three Dreams Cross: Ausstellung
australischer Künstler, Gladstone
26.08.2006
Opera Under The Stars, Broome
Mehr Infos auch auf www.westernaustralia.net
21. – 23.07.2006
Latino LatinOz Festival, Brisbane
Northern Territory
05. – 13.08.2006
Hervey Bay Whale Festival 2006
30.06. – 03.07.2006
2006 Alice Springs Beanie Festival
Mehr Infos auch auf
http://www.destinationqueensland.com
15.07.2006
Imparja Camel Cup, Alice Springs
New South Wales
27. – 29.07.2006
Royal Darwin Show
17.06.2006
Lismore Lantern Parade 2006
10. – 27.08.2006
Darwin Festival 2006
noch bis zum 25.06.2006
Sydney Filmfestival
ab 11.08.2006
23rd Telstra National Aboriginal and Torres Strait
Islander Art Award, Darwin
07. – 09.07.2006
Shoot Out Newcastle 24 Hour Filmmaking Festival
Mehr Infos auch auf www.travelnt.com
23.07.2006
The Rocks Aroma Coffee Festival, Sydney
Victoria
05. – 20.08.2006
Sydney Design 06, Powerhouse Museum
23. – 25.06.2006
Kilmore Celtic Festival
13.08.2006
City To Surf 2006, Sydney
05.07.2006
State of Origin III - New South Wales vs. Queensland,
Melbourne
22. – 28.08.2006
Art Sydney 06, Moore Park
26.07. – 13.08.2006
2006 Melbourne International Film Festival
noch bis zum 31.08.2006
Yulefest in den Blue Mountains,
Katoomba
02. – 06.08.2006
Melbourne Art Fair
25.08. – 03.09.2006
The Age Melbourne Writers' Festival
Mehr Infos auch auf
http://www.visitnsw.com.au
Mehr Infos auch auf www.visitvictoria.com.au
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Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Queensland
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Neuseeland_Nordinsel
noch bis zum 24.06.2006
Adelaide Cabaret Festival 2006
19.06. – 08.07.2006
FUEL Festival (Kiwi Theater), Hamilton
23.06.2006
Melbourne Comedy Festival Roadshow, Tanunda
16.06. – 09.07.2006
World Press Photo Exhibition, Wellington
01. – 31.07.2006
Coonawarra Cellar Dwellers 2006 (Weinproben)
21.06.2006
ASB Kaimai Classic (Multi-Sport-Event), Tauranga
04. – 20.08.2006
South Australian Living Artists (SALA) Festival 2006,
Adelaide
27.06. – 02.07.2006
Rhapsody Rotorua 2006
(International Schools Music Festival)
05.08.2006
Bell Shakespeare "The Merchant of Venice",
Barossa
22.07.2006
Tri Nations Rugby: All Blacks vs. South Africa,
Wellington
20.08.2006
Waikato Draught Tough Guy & Gal Challenge
(Sportwettbewerb für echte Kerle), Rotorua
Mehr Infos auch auf www.southaustralia.com
Tasmania
16. – 25.06.2006
Longest Night Film Festival, Hobart
Neuseeland_Südinsel
17. – 25.06.2006
Antarctic Tasmania Midwinter Festival, Hobart
23.06. – 03.07.2006
Queenstown Lindauer Winter Festival
06. – 08.07.2006
Australische Theateraufführung “Hotel Sorrento“,
Theatre Royal, Hobart
2006
The North Face Peak to Peak, Queenstown
15. – 25.08.2006
Free Ski Open NZ, Wanaka
noch bis 30.07.2006
Ausstellung "Extraordinary lives, ordinary women",
Launceston
Mehr Infos auch auf http://www.newzealand.com
Aussie Slang…
…für Anfänger
2006
National Science Week, Devonport
Bail out = depart, usually angrily
Bizzo = business ("mind your own
bizzo")
Bloody = very (bloody hard yakka)
Bloody oath! = That's certainly true
Bludger = lazy person, layabout,
somebody who always relies on other
people to do things or lend him things
Daks = trousers
Esky = large insulated food/drink
container for picnics, barbecues etc.
Fair go = a chance ("give a bloke a
fair go")
Flake = shark's flesh (sold in fish &
chips shops)
Freo = Fremantle in Western Australia
G'Day = Hello!
Gabba = Wooloongabba - the
Brisbane cricket ground
Grouse (adj.) = great, terrific, very
good
Mehr Infos auch auf
www.discovertasmania.com.au
Canberra
24. – 25.06.2006
National Capital DanceSport Championships
10. – 15.07.2006
HOOPFEST 2006 (Basketball-Festival)
04. – 06.08.2006
Canberrang 2006 - Canberra's Festival of Swing
12. – 20.08.2006
Australian Science Festival
25. – 27.08.2006
4th Canberra Readers and Writers
Festival
Mehr Infos auch auf
http://www.visitcanberra.com.au
14 / 24
Quelle: http://www.koalanet.com.au/australian-slang.html
03. – 04.08.2006
Aboriginal Theater: Spirit, Hobart
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
South Australia
15
Sport in Australien – Damals und heute
Indigenous Sports: Von Bumerang und Co.
War einmal ein Bumerang;
War ein weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum – noch stundenlang –
Wartete auf Bumerang.
Joachim Ringelnatz
Indigenous games
Bei dem Begriff „indigenous games“ oder auch
„Aboriginal games“ fällt vielen zuerst das Bumerangwerfen ein – und das war es dann auch schon.
Dass es jedoch eine Reihe moderner Sportarten
gibt, die auf Tätigkeiten und Spiele der Ureinwohner
Australiens zurückgehen, ist den wenigsten
bekannt.
Der traditionelle Aboriginal-lifestyle war ein sehr
aktiver. Die Kinder trainierten Fähigkeiten, die sie im
späteren Leben als Erwachsene brauchten, bereits
frühzeitig in ihren Spielen. Diese Spiele beinhalteten
Team- und Individualsportarten sowie Wettbewerbe
in verschiedenen Disziplinen.
Homebush Bay
Die genaue Art und Weise der Spiele war stark
geprägt von Ort und (Natur-)Gegebenheiten vor
Ort. Die in Sydney gelegene Homebush Bay, an der
sich heute der Sydney Olympic Park befindet, in
dem die Olympischen Spiele 2000 ausgetragen
wurden, war einst ein beliebter Treffpunkt australischer Ureinwohner und gleichzeitig ein Ort für
gemeinschaftliche Lieder, Tanz und Zeremonien.
Eine dieser Veranstaltungen war die YulangZeremonie, bei der ein Kreis auf platt getretenem
Gras als Untergrund für Kämpf diente. Diese waren
eine wichtige Demonstration körperlicher Fähigkeiten und Leistungen. Dass Homebush Bay der
Austragungsort der olympischen Spiele 2000
werden sollte, erscheint vor diesem Hintergrund
einleuchtend und zollt gleichzeitig den australischen Ureinwohnern und ihren Sportarten den
nötigen Respekt, der ihnen bis in die heutige Zeit
hinein oftmals verwehrt bleibt. Vor diesem
Hintergrund ist auch der Jubel vieler Aboriginal
Australier nachvollziehbar, als die 400 m-Sprinterin
Cathy Freeman, selber ein Nachfahre der Ureinwohner, im olympischen Finale 2000 auf heimischem Grund die Goldmedaille in ihrer
Disziplin gewinnt.
Aboriginal Sportler
AFL, also die Australian Football
League, gilt als die Wahlsportart vieler
15 / 24
Aboriginal Männer. Zwei von ihnen sind Adam
Goodes und Michael O’Loughlin, die in der vergangenen Saison mit den Sydney Swans den Cup gewonnen haben. Sie sind nur zwei von insgesamt 51
uraustralischen Männern, die in der Saison 2005 in
der australischen AFL-Liga mitgespielt haben. Ein
Blick in andere Sportarten zeigt jedoch schnell, dass
auch dort zahlreiche Aboriginal Sportlerinnen und
Sportler nationale wie internationale Erfolge feiern.
Einige von ihnen sind:
Mark Ella (Rugby League), Sharon Finnan (Netball),
Evonne Goolagong Cawley (Tennis), Bradley Hore,
Anthony Little und Jamie Pittman (Boxen), Patrick
Johnson, Joshua Ross und Kyle Vander Kuyp
(Leichtathletik), Anthony Mundine (Rugby League
und Boxen), Jade North (Fußball), Wendell Sailor
(Rugby League und Rugby Union), Dean Semmens
und Nathan Thomas (Wasserpolo).
Auch auf der Liste der Olympioniken und
olympischen Medaillengewinner lassen sich einige
Namen von Aboriginal Australiern vorfinden:
Samantha Riley (1996 Silber und 1992 Bronze im
Schwimmen), Nova Peris (1996 Gold im Hockey und
1992 Teilnahme in Leichtathletik), Baeden Choppy
(1996 Bronze im Hockey), Cathy Freeman (1992
Teilnahme, 1996 Bronze, 2000 Gold in Leichtathletik)
und Stacey Porter (2004 Silber im Softball).
Bildquelle: PixelQuelle.de
Bumerang (Boomerang)
Beim Bumerangwerfen gibt es zwei verschiedene
Typen von Bumerangs: welche, die zurückkommen,
wenn man sie wirft (returning boomerangs; zum
Spielen verwendet), und welche, die nicht zurückkommen, wenn man sie wirft (non-returning
boomerangs; für die Jagd und den Kampf verwendet; sie werden auch als „Kylies“ bezeichnet).
Wiederkehrende Bumerangs besitzen diese Eigenschaft aufgrund verschiedener Faktoren. Der
Bumerang dreht sich in der Luft wie ein Kreisel um
sein virtuelles Zentrum. Durch diesen so genannten
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Titelthema
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Die Flugrichtung kann bestimmt bzw. geändert
werden, indem man die Rotationsachse des
Bumerangs ändert. Dadurch entsteht – im
günstigsten Fall – die kreisförmige Flugbahn, die den
Bumerang zum Ausgangspunkt des Werfers
zurückbringt.
Kai – der Vorläufer des modernen Handballs
Dieses Spiel beruht auf einfachsten Regeln und
erfordert dennoch hohe Geschicklichkeit und jede
Menge Übung. Eine Anzahl an Spielern (wie viele
genau, ist eher unwichtig) stellt sich in einen Kreis, so
dass zwischen jedem in etwa einem Meter Entfernung zu dem nächsten Spieler steht. Ein Spieler
schlägt einen Tennisball oder kleinen Beachball in
die Luft. Die übrigen Spieler schlagen sich nun jeweils mit der Handfläche den Ball zu. Dieses Spiel
kann alternativ auch in Mannschaften gespielt
werden.
Gorri – „Scheiben-Bowling“
Gorri war einst ein weit verbreitetes und äußerst beliebtes Speerspiel. Es
taucht in den Aufzeichnungen europäWas neben der Beischer Siedler erstmals
schaffenheit der Bu1798 auf und wurde in
merangs vor allem
den westaustralischen
zählt, ist somit die
Kimberleys noch bis in
Wurftechnik. Denn mit
die 1970er Jahre hider falschen Technik
nein gespielt. Zur
wird aus jedem BuSpielvorbereitung
merang ein „nonwurde eine diskusförreturning boomemige Scheibe aus
rang“. Eine praktische
Baumrinde geschnitund gute Wurfanten und zum Trocknen
leitung, mit deren
in die Sonne gelegt.
Hilfe der „returning
War es dann soweit,
boomerang“ auch
nahm ein „Bowler“
wirklich zurückkehrt,
die Scheibe und rollte
befindet sich unter
sie auf eine Spielerhttp://www.rediboom.
gruppe zu. Die Spieler
com/produkte/wurfa
standen hierbei oft
nl/index.html.
Bumerang im Gras (Bild: ThS)
hintereinander in zwei
Reihen
und
bildeten
somit
einen
breiten Kanal,
Der Begriff „Bumerang“ stammt ursprünglich vom
durch
den
die
Rindenscheibe
dann
rollte. Während
Volk der Turuwal in New South Wales und wurde
die Scheibe zwischen den beiden Gruppen durchvon europäischen Siedlern erstmals 1822 dokumenrollte, versuchten die Spieler, sie mit ihren Speeren
tiert. Australische Ureinwohner auf Tasmanien, in
zu treffen. Am Ende des Spiels war die Scheibe in
Zentral- und Nordaustralien benutzten keine Buder Regel von zahlreichen Speeren durchbohrt. Um
merangs. Etwa 60 Prozent der Aborigines insgesamt
das ganze Spiel zu erschweren, wurde manchmal
verwendeten diese Wurfgeschosse und Jagdeine ellipsenförmige Scheibe aus der Baumrinde
stöcke. „Returning boomerangs“ wurden insbesongeschnitten. Diese eierte dann beim Rollen etwas
dere von zukünftigen Jägern benutzt, um ihre
und es war für die Spieler schwieriger, die Scheibe
Jagdfähigkeiten zu trainieren. Um den Bumerang
zu treffen. Die Größe der Scheibe richtete sich übrierfolgreich zu werfen, bedarf es Praxis, Präzision und
gens nach dem Alter und den Fähigkeiten der Miteine gute Hand-Augen-Koordination. Durch das
spielenden. Kleinere Kinder benutzten häufig größeÜben mit einem „returning bomerang“ besaß ein
re Scheiben, da diese ein wenig einfacher zu trefJäger die zur Jagd benötigten Fähigkeiten, wenn es
fen waren.
darauf ankam – zum Beispiel, wenn das
Abendessen aus der Luft geholt
werden musste.
Kee’an
Dieses bis heute bekannte Spiel wurde im nördlichen Queensland entwickelt. Kee’an ist ein Wurfspiel, bei dem ein Ball mit einer Art Schweif verwendet wird. Früher wurde anstelle eines Balls ein Kno-
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Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
gyroskopischen Effekt und der damit verbundenen
Rotation erhält er seine Stabilität in der Luft. Auftrieb
erhält er durch das Profil seiner Flügel. Die Stärke
des Auftriebs hängt von der Geschwindigkeit der
umströmenden Luft ab. Weil das Flügelprofil asymmetrisch ist und die Drehrichtung des Bumerangs
die Richtung des Auftriebs bestimmt, muss es unterschiedlich gefertigte Bumerangs für Rechts- und
Linkshänder geben – auch oder gerade wenn sie
die exakt gleiche Wurftechnik verwenden.
17
Kee’an ist ein Teamsport, bei dem ein Netz verwendet wird (früher waren dies Netze, die man zum
Fangen von Emus verwendete), das – ähnlich wie
ein Volleyballnetz – zwischen zwei Pfeilern aufgespannt wird. Früher wurde der Ball über das Netz in
eine Grube geworfen, heute verwendet man dafür
jedoch einen Eimer. Die Spieler versuchen, den Ball
von einer Wurflinie aus über das Netz in den Eimer
zu befördern. Die Entfernung zwischen Spieler, Netz
und Eimer wird je nach Alter und Fähigkeiten des
Spielers variiert. Reihum wird dann geworfen. Spielt
man Kee’an in Mannschaften, schreibt man die
Anzahl an Wurfversuchen auf, die ein Spieler benötigt, bis er den Eimer trifft. Das Team, das am
Ende die wenigsten Versuche zu verzollen hat,
gewinnt.
Koolchee
Die Ureinwohner mancher Regionen Australiens
hatten ihre ganz eigenen Spiele. Ein solches Spiel ist
Koolchee vom Lake Eyre-Bezirk in Südaustralien.
Zwei Mannschaften stellten sich nebeneinander
etwa 20 Meter voneinander auf. Jedes Team war
im Besitz einer zuvor festgelegten Anzahl an Koolchees, was übersetzt Bälle bedeutet (ursprünglich
war dieser aus Ton, Schlamm oder Gips), die einen
Durchmesser von acht bis zehn Zentimeter hatten.
Die Koolchees wurden vor den Füßen der jeweiligen
Mannschaft hingelegt. Jedes Team rollte dann
seine Koolchees in Richtung der gegnerischen
Mannschaft, um deren Bälle zu zerstören. Wenn
zwei Koolchees außerhalb des Spielfeldes miteinander karambolierten, wurden sie wieder eingesammelt und es ging weiter. Wenn beide Mannschaften keine Koolchees mehr besaßen, wurde
das Spiel unterbrochen und jede Mannschaft
sammelte ihre Koolchees wieder ein. Das Spiel
wurde solange gespielt, bis alle Koolchees
zerbrochen waren.
Heute wird Koolchee mit Tennisbällen und Kegeln
gespielt. Die Mannschaften stellen Kegel – oder
alternativ mit Wasser gefüllte Plastikflaschen – in der
Mitte zwischen sich auf. Das Ziel jedes Teams ist es
nun, die Kegel der gegnerischen Mannschaft mit
den Tennisbällen umzuwerfen. Wenn alle Kegel
umgeworfen sind, ist das Spiel vorbei.
Quellen:
Claudia Haagen: „Bush Toys – Aboriginal
Children at Play“, Aboriginal Studies Press;
“Indigenous Traditional Games”,
Australian Sports Commission/ATSIC 2000;
www.ausport.gov.au;
The Daily Telegraph (08/11/2005);
www.wikipedia.org
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Bildquelle: PixelQuelle.de
Australischer Sport heute
Wie sieht es jedoch heute mit Sport in Australien
aus? Wer jemals in diesem Land gelebt hat – oder
es vielleicht momentan tut – wird wissen, wie sportbegeistert, ja geradezu -versessen die Australier
sind. Die Teilnahme der australischen Nationalelf bei
der momentan stattfindenden Fußball-WM wurde
und wird gefeiert wie ein einziges großes Volksfest.
Ähnlich sieht es bei anderen sportlichen Großereignissen aus, sei es Cricket, Rugby oder Pferderennen.
Das Klima bietet auch einfach an, möglichst viel
Zeit in der freien Natur zu verbringen – und warum
dann nicht mit Sport?
Eine Übersicht über die wichtigsten Sportarten sowie
sportlichen Großereignisse in Australien möchten wir
Ihnen an dieser Stelle bieten:
Australian rules football
Eine der beiden australischen Sportarten, die bei mir
größte Verwunderung auslösten, als ich zum ersten
Mal ein Match verfolgte, sind zum einen Cricket,
dessen Regeln ich bis heute nicht wirklich verstehe
(aber dazu später mehr), und zum anderen Australian rules football. Anfangs war ich angesichts
dieses Begriffs geradezu empört über die Arroganz
der Australier, lautete meine Übersetzung doch Der
Australier dominiert Fußball. Relativ schnell wurde
mir jedoch klar, dass dies zwar wirklich der Fall ist,
weil kaum jemand außer den Aussies diese Sportart
betreibt, die korrekte Bedeutung jedoch Fußball
nach australischen Regeln bedeutet.
Aussie rules oder footy wie Australian rules football
auch genannt wird, dominiert, ebenso wie Rugby
Union, den australischen Winter. Was mich beim
Anschauen meines ersten footy-Spiels als ehemalige richtige Rugbyspielerin, d.h. Nicht-Australian
rules football-Spielerin, am meisten verwundert hat,
war die Form des Spielfelds. Hierbei handelt es sich
nämlich nicht wie in der Rugby Union auf einem
Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
chen mit einer verknoteten Schnur verwendet.
Heute nimmt man stattdessen einen Ball, den man
in einen Strumpf steckt.
18
Die Geburtsstätte der Aussie rules liegt in Melbourne/Victoria, wo es heutzutage wie auch in
South Australia, Western Australia, dem Northern
Territory und Tasmanien die dominierende Wintersportart ist. Dank der AFL-Titelgewinne der Brisbane
Lions in den Jahren 2001 bis 2003 sowie den für viele
Sydneysider unvergesslichen und spektakulären
Sieg der Sydney Swans (die Sydney Regionalgruppe
hat dieses Event während eines Treffens verfolgt
und begeistert mitgefiebert) im vergangenen Jahr
wird diese Sportart jedoch auch zunehmend in
Queensland und New South Wales immer beliebter.
Bei Betrachten der 16 Mannschaften der AFL wird
jedoch schnell klar, dass es immer noch eine starke
Dominanz von Gründerstaat-Mannschaften gibt:
Allein neun der 16 Teams kommen aus Melbourne.
Bis 1990 hieß die AFL sogar Victorian Footbal
League. Heute hat jeder Staat seine eigene lokale
Liga und es gibt Wettbewerbe für Amateure, Kinder
und Frauen.
AFL Grand Final
Samstag, 30.09.2006
Melbourne
gegeneinander antreten. Neben dem Sieg der Sydney Swans in der AFL bot das Jahr 2005 auch einen
Höhepunkt für die Rugby League-Begeisterten in
Sydney: Die Wests Tigers gewannen die Meisterschaft im Finale gegen die North Queensland Cowboys. Auch hierbei fieberte die Sydney Regionalgruppe mit und hat es sogar zu später Stunde noch
bis in den Leagues Club der West Tigers geschafft
("members only!"), wo die Mannschaft um 2 Uhr
morgens eintraf, um mit den Fans zu feiern.
Das australische Nationalteam in Rugby League
wird auch einfach Kangaroos genannt. Insgesamt
gibt es eine Vielzahl an Wettbewerben, an denen
Australien teilnimmt. Eine wichtige Trophäe ist die
Rugby League Ashes, welche der Sieger des seit
1908 ausgetragenen Duells zwischen Großbritannien und Australien erhält. Seit 1999 spielen die drei
Top-Nationen Australien, Neuseeland und Großbritannien das Turnier Tri-Nations. Bereits seit 1954
wird der Rugby League World Cup ausgetragen.
Ein weiterer wichtiger Wettbewerb ist der State of
Origin, den Queensland im Jahr 1980 ins Leben rief.
State of Origin II – New South Wales vs. Queensland
Mittwoch, 14.06.2006
Brisbane
State of Origin III – New South Wales vs. Queensland
Mittwoch, 05.07.2006
Melbourne
NRL Grand Final
Sonntag, 01.10.2006
Sydney
Tri-Nations – Australien vs. Neuseeland
Samstag, 14.10.2006
Auckland (NZ)
Tri-Nations – Australien vs. Neuseeland
Samstag, 21.10.2006
Melbourne (Telstra Dome; AUS)
Rugby League
In New South Wales, Queensland und im Australian
Capital Territory beliebter als Australian rules football ist Rugby League. In diesen Staaten reicht seine
Geschichte bis 1908 zurück. Die zentrale Organisation dieses Sports in Australien ist die Australian
Rugby League (ARL). Diese besteht aus regionalen
Verbänden wie der New South Wales Rugby
League (NSWRL) und der Queensland Rugby
League (QRL). Der populärste Sportwettbewerb
nicht nur bei Rugby Union-Fans, sondern in
Australien insgesamt, ist die National
Rugby League (NRL). 1998
fusionierte die ARL mit der Super
League, was dazu führte, dass heute
15 Mannschaften in der Liga
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Tri-Nations – Neuseeland vs. Großbritannien
Samstag, 28.10.2006
Christchurch (NZ)
Tri-Nations – Australien vs. Großbritannien
Samstag, 04.11.2006
Sydney (Aussi Stadium; AUS)
Tri-Nations – Neuseeland vs. Großbritannien
Samstag, 11.11.2006
Wellington (NZ)
Tri-Nations – Australien vs. Großbritannien
Samstag, 18.11.2006
Brisbane (Suncorp Stadium; AUS)
Tri-Nations – Final
Samstag, 25.11.2006
Sydney (Aussi Stadium; AUS)
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Rugbyfeld, sondern um ein Cricket-Oval mit vier
Torpfosten an jedem Ende. Auf diesem befinden
sich in der Regel je Mannschaft 18 Spieler, in der
Premier League AFL (Australian Footbal League)
sind es sogar 22, welche der Trainer ohne Einschränkung wechseln darf. Gespielt wird mit einem elliptischen bzw. Ei-ähnlichen Ball, der zwischen die
beiden Innenpfosten geschossen werden muss, um
ein Tor zu erzielen. Dieses ist sechs Punkte wert. Geht
der Ball zwischen einem Innen- und einem Außenpfosten hindurch – hierbei kann auch ein Innenpfosten getroffen werden –, so ist dies ein so genanntes behind, das nur einen Punkt zählt. Insgesamt geht es auf dem Spielfeld ziemlich schnell zu,
so dass man gut aufpassen muss, um nicht einen
interessanten Spielzug zu verpassen.
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Das allererste Spiel der Rugby Union in Australien
fand vermutlich am 25.07.1839 statt. Auf dieses
Datum geht zumindest die erste Dokumentation
eines solchen Spiels zurück. Der erste Rugby UnionVerein wurde 1864 an der University of Sydney
gegründet. Bereits zehn Jahre später erfreute sich
die Sportart so großer Beliebtheit, dass es genug
Vereine gab, um den Sydney MetropolitanWettbewerb ins Leben zu rufen.
Wallabies vs. Springboks
Samstag, 09.09.2006
TBC (South Africa)
Es dauerte jedoch mehr als 100 Jahre bis die Rugby
Union im Jahr 1996 wettbewerbsfähig wurde.
Während das australische Nationalteam der Rugby
League Kangaroos genannt wird, lautet der
Spitzname für die Nationalmannschaft der Rugby
Union Wallabies. Sie nimmt unter anderem am
Bledisloe Cup gegen Neuseeland teil, der seit 1996
Teil der Tri Nations Series ist. Die Tri Nations Series,
oder deutsch das Drei-Nationen-Turnier, ist der in
Rugby Union ausgetragene jährliche Wettkampf
zwischen Australien, Südafrika und Neuseeland.
Bisher trafen die Mannschaften jeweils in einem Hinund Rückspiel aufeinander, seit 2006 spielen sie
dreimal gegeneinander.
Seit 1987 wird alle vier Jahre die Weltmeisterschaft
in Rugby Union ausgetragen. Als bisher einzige
Nation konnte Australien den World Cup bisher
zweimal gewinnen. Dies war in den Jahren 1991
und 1999. Um die Sportart auch außerhalb von New
South Wales und Queensland bekannt – und nach
Möglichkeit auch beliebt – zu machen, wird seit
2000 der Australian Rugby Shield gespielt.
Wallabies vs. England
Samstag, 17.06.2006
Melbourne (Telstra Dome)
Bildquelle: PixelQuelle.de
Pferderennen
Man mag es kaum glauben, aber Pferderennen
rangiert nach Australian rules football und Rugby
auf Platz drei des Zuschauerinteresses. In der Saison
2002/2003 statteten nahezu zwei Millionen den 379
Rennbahnen in Australien einen Besuch ab.
In Australien werden Pferderennen vom Australian
Racing Board organisiert. Die so genannte Principal
Racing Authority jedes Staates muss die Australian
Rules of Racing anerkennen.
Wallabies vs. Ireland
Samstag, 24.06.2006
Perth (Subiaco Oval)
Vor allem bei den zentralen Frühlings- und HerbstWettbewerben kennt das öffentliche Interesse der
Australier an Vollblut-Rennen kaum Grenzen. Wer
den Hype um den Melbourne Cup, zu dem 2005
über 100.000 Menschen strömten, einmal mitbekommen oder vielleicht auch selber bei diesem
mitgetippt hat, weiß, wovon ich schreibe. Weitere
große Attraktionen sind der VRC Oaks, Caulfield
Cup und der Cox Plate.
Wallabies vs. All Blacks
Samstag, 08.07.2006
Christchurch
Wallabies vs. Springboks
Samstag, 15.06.2006
Brisbane (Suncorp Stadium)
Wallabies vs. All Blacks
Samstag, 29.07.2006
Brisbane
Pferderennen ist längst jedoch nicht mehr nur Sport,
sondern auch eine Industrie, die Voll- und Teilzeitarbeitsplätze für nahezu 250.000 Menschen schafft.
Wallabies vs. Springboks
Samstag, 05.08.2006
Sydney (Telstra Stadium)
2006 Spring Racing Carnival:
BMW Caulfield Cup Day
Samstag, 21.10.2006
Wallabies vs. All Blacks
Freitag, 18.08.2006
Auckland
Tattersall's Cox Plate Day
Samstag, 28.10.2006
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World Cup – Women
Donnerstag, 31.08. – 17.09.2006
Edmonton (CAN)
Rugby Union
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Emirates Melbourne Cup Carnival 2006
Dienstag, 07.11.2006
Crown Oaks Day
Donnerstag, 09.11.2006
Cricket
Wie bereits erwähnt ist diese Sportart nach wie vor
ein Buch mit sieben Sigeln für mich und die
Begeisterung, die viele Australier für sie
aufbringen, ist mir ein Rätsel. Cricket besitzt eben
eine lange Tradition in Australien und wird auf
lokaler, nationaler und internationaler Ebene
gespielt. Die Regeln sind recht kompliziert. Am
besten lässt man sich diese bei Gelegenheit und
einem Pint von einem echten Fan erklären. Aber
Vorsicht: dies ist noch lange keine Garantie dafür,
dass man anschließend sämtliche Spielzüge
versteht!
Bildquelle: PixelQuelle.de
kämpfe. Bereits im Jahr 1868 spielte im Rahmen der
Aboriginal cricket tour of England eine Mannschaft
in Übersee. 1948 reiste eine Mannschaft, die als The
Invincibles (Die Unbesiegbaren) in die Geschichtsbücher einging, mit Kapitän Donald Bradman nach
England.
Australische Wettbewerbe zwischen den Staaten
sind unter anderem der Pura Cup (früher Sheffield
Shield) und der ING Cup.
ICC Champions Trophy – Final
Sonntag, 05.11.2006
Mumbai (Indien)
Australia vs. England – 1st Test
23. – 27.11.2006
Brisbane
Australia vs. England – 2nd Test
01. – 05.12.2006
Adelaide
Australia vs. England – 3rd Test
14. – 18.12.2006
Perth
Australia vs. England – 4th Test
26. – 30.12.2006
Melbourne
Bildquelle: PixelQuelle.de
Das australische Cricket-Team gilt
weltweit als eines der besten. Vor
allem in den 1990er Jahren dominierten sie zahlreiche internationale Wett-
Weiterführende Links und Quellen:
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AAMI Victoria Derby Day
Samstag, 04.11.2006
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Deakin University Melbourne, Victoria
Gegründet wurde sie 1974. Heute ist sie mit rund
20.000 Studierenden eine der großen Universitäten
Australiens. Die Rede ist von der Deakin University,
deren fünf Campi sich auf Melbourne, Toorak, Geelong, Geelong Waterfront – alle drei sind Vororte
von Melbourne – sowie Warrnambool, eine Kleinstadt am westlichen Ende der Great Ocean Road,
verteilen.
Einen Namen hat sich die Deakin University im Laufe
der Jahre insbesondere für ihre Berufsorientierte
Ausbildung gemacht, in der sie neben einer exzellenten Lehre und Forschung auch zahlreiche gute
Kontakte zur Wirtschaft bietet und pflegt. Das
Konzept scheint aufzugehen: In den letzten elf Jahren erhielt die Universität zweimal den begehrten
University of the Year Award des Good Universities
Guide. Darüber hinaus belegen hervorragende
Umfragewerte von Deakin-Absolventen die hohe
Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer Hochschule.
Bestandteil der praxisorientierten Ausrichtung der
Deakin University ist, dass viele Kurse neben der
theoretischen Kursarbeit ein Praktikum beispielsweise in Wirtschaft, Journalismus, Public Relations,
Medien, Politik, der Surf-Industrie oder soziologischen Arbeitsfeldern vorsehen. Für diese Praktika
erhält man zu einen nach Abstimmung mit den
Kurskoordinatoren Kreditpunkte, zum anderen die
Möglichkeit, das Lernen in einem Unternehmen mit
theoretischem Wissen zu kombinieren.
Das Kursangebot der Deakin University ist breit
gefächert. Im Undergraduate-Bereich stehen
Fächer von Accounting und Architektur über
Exercise Sciences und Games Development bis hin
zu Meeresbiologie und Visual Arts zur Auswahl.
Bildquelle: Deakin University Melbourne
sehr gut strukturierte Study Abroad-Programme an.
Diese beinhalten die Möglichkeit, studienbegleitende Praktika zu absolvieren sowie einen dreitägigen Orientierungstrip an die Great Ocean Road.
Durch all diese Vorzüge erfreut sich die Deakin
University großer Beliebtheit sowohl bei australischen wie internationalen Studierenden. Ein Vorteil,
der für viele reizvoll erscheinen mag, ist auch, dass
die Hochschule nicht wie die meisten Universitäten
zwei, sondern gleich drei Startzeitpunkte für bestimmte Masterprogramme anbietet. Somit hat man
die Möglichkeit, entweder im Februar oder Juli oder
November mit dem Studium zu beginnen.
Forschung wird bei der Deakin University ebenfalls
groß geschrieben. Insbesondere in der Biotechnologie nimmt die Deakin eine Vorreiterrolle ein. Aber
auch die Forschungen in weiteren Fachbereichen
wie Wirtschaft und Jura, chronischen Krankheiten,
intelligenter Systeme und Informationstechnologie,
Umweltressourcenmanagement oder soziale und
mentale Gesundheit – um nur einige zu nennen –
erfreuen sich nationaler wie auch internationaler
Anerkennung.
Neben dem Studium bietet die Region, in der sich
die einzelnen Campi der Deakin University befinden, allerhand. Das Angebot an Kultur- und Sportveranstaltungen (z.B. Tennis, Formel Eins etc.) sowie
weiteren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind
mannigfach. Hinzu kommt die Nähe zur Great
Ocean Road, der faszinierenden südaustralischen
Küstenlinie, an der sich einige der besten Surfstrände Australiens befinden.
Neben der Möglichkeit, einen kompletten Undergraduate- oder Postgraduate-Studiengang zu absolvieren, bietet die Deakin University auch
Weitere Informationen zu der Deakin University
finden Sie auf der Deakin-Seite des Instituts RankeHeinemann.
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Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann – Alumni Magazin – 4A Club – Institut Ranke-Heinemann - Alumni
Eine Universität stellt sich vor:
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Für ein Semester in Australien entschied sich
Florian Saur während seines Studiums an der
European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel.
Im Juli 2003 ging es für ihn mit einem Stipendium
des Instituts Ranke-Heinemann an die University of
Sydney. Nach seinem Auslandssemester arbeitete
er noch vier Monate in Melbourne. Heute ist
Florian Saur als Trainee beim Gesundheitsunternehmen GlaxoSmithKline in München beschäftigt.
In einem Interview berichtete er uns von seiner
Zeit in down under.
gelernt habe, die jetzt mit mir hier in München lebt.
Ranke-Heinemann (R-H): Herr Saur, neben Ihrem
Studium an der University of Sydney haben Sie an
drei weiteren nationalen sowie internationalen
Universitäten studiert. Was war das Besondere an
Ihrem Studium in Sydney?
R-H: Seit Anfang des Jahres sind Sie als Trainee beim
Gesundheitsunternehmen GlaxoSmithKline in München beschäftigt. Was haben Sie aus Ihrem australischen Auslandsaufenthalt mit in diesen Job bringen
können?
Florian Saur (FS): Zunächst ist Sydney eine
traumhafte Stadt, die wirklich alles bietet, was
man sich nur wünschen kann. Die Universität
(University of Sydney; Anm. d. Red.) steht den
deutschen Hochschulen in nichts nach. Die
Ausstattung ist sehr gut und die Vorlesungen auf
einem hohen Niveau. Zudem werden internationale Studenten sehr gut aufgenommen und man
fühlt sich auf dem zentral gelegenen, sehr schönen Campus von Anfang an wohl.
FS: Heute weiß ich, dass das australische Gesundheitswesen zum Teil eine Vorreiterrolle für das
deutsche einnimmt. Während meines Auslandssemester hat mich dies jedoch weniger interessiert.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Dinge, die ich mitgenommen habe: Bessere Englischkenntnisse – trotz
des australischen Slangs –, ein bisschen australisches Lebensgefühl – "no worries" – sowie viele
wertvolle Erfahrungen!
R-H: Wie kam es zu der Entscheidung, einen
Teilabschnitt ihres Studiums in Australien zu
verbringen?
Den Erfahrungsbericht von Florian Saur, in dem er
ausführlicher von seinem Auslandsaufenthalt
berichtet, können Sie auf der Seite des Instituts
Ranke-Heinemann nachlesen.
R-H: Eines unserer Schwerpunktthemen in dieser
Ausgabe ist „Heimweh“. Hatten Sie während Ihres
Australien-Aufenthaltes selber einmal damit zu
kämpfen? Wenn ja, was hilft Ihrer Meinung nach
dagegen?
FS: Heimweh war für mich kaum ein Thema. Weihnachten verbringt man natürlich ungern ohne seine
Familie, aber ein BBQ am Strand an Heiligabend
hat auch seinen Reiz.
FS: Dass ich unbedingt für eine gewisse Zeit im
Ausland studieren wollte, war für mich von Anfang
an klar. Wo, war noch völlig offen. Aber wer hat
denn noch nicht von Australien geträumt? Ich
habe mich dann informiert und festgestellt, dass
die australischen Universitäten einen sehr guten
Ruf haben und die Erfahrungen der Auslandsstudenten durchaus positiv sind. Als ich dann mit
dem Institut Ranke-Heinemann in Verbindung trat,
wurden auch meine letzten Zweifel ausgeräumt
und die Entscheidung war klar.
R-H: Was hat Ihnen an dieser Zeit besonders
gefallen?
FS: Highlights waren sicherlich die Reisen
Während der Spring Break und am
Ende des Semesters: Die Ostküste,
die Great Ocean Road sowie
das Outback. Ein weiteres persönliches Highlight war der Tag, an dem
ich meine Freundin in Sydney kennen
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Von Oestrich-Winkel nach Sydney
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Hier könnte in einer der
nächsten Ausgaben Ihr Foto
erscheinen. Schicken Sie
einfach Ihr ultimatives und
aussagekräftiges Australienoder Neuseelandfoto an
folgende Mailadresse und mit
etwas Glück wird dieses in der
nächsten Ausgabe unseres
Alumni-Magazins veröffentlicht…
[email protected]
Das Foto der Ausgabe kommt dieses Mal von Gordan Erndt aus des USA. Mit seinem Foto gewann er Anfang
des Jahres den von der neuseeländischen University of Auckland ausgeschriebenen „iSPACE Photo
Competition“, einen Fotowettbewerb für internationale Studierende.
Alumni-Club-Features
Zahlreiche zukünftige, aktuelle und ehemalige down under-Studierende kennen und
nutzen ihn bereits regelmäßig: den Alumni-Bereich im Internet-Portal des Instituts RankeHeine-mann. Aber längst nicht alle Möglichkeiten, die dieser Bereich bietet, sind bekannt.
An dieser Stelle möchten wir Ihnen zukünftig interessante Features vorstellen, die wir Ihnen
hier bieten.
In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen gern den Freundeskreis vorstellen. Diese Rubrik
unseres Mitgliedsbereichs ermöglicht allen ehemaligen und aktuellen Ranke-HeinemannStudierenden ein persönliches Kontaktnetzwerk mit anderen Ranke-HeinemannStudierenden aufzubauen. Der große Vorteil: es ist einfacher, mit anderen Leuten, die
man im Rahmen seines Auslandsaufenthaltes kennen gelernt hat, in Kontakt zu bleiben.
Wichtige Kontaktdaten können mit Hilfe des Freundeskreises übersichtlich verwaltet
werden.
Um eine Person in den Freundeskreis aufzunehmen, müssen Sie einfach auf das -Symbol
in der Visitenkarte eines Kontaktes klicken. Schon erscheint dieser Kontakt in Ihrem
persönlichen Freundeskreis. Die Visitenkarten aller Ranke-Heinemann-Studierenden
befinden sich übrigens in der Kontaktdatenbank. Praktisch ist, dass man in der
Freundeskreis-Rubrik zu jedem Kontakt auch eine Notiz hinzufügen kann, wie z.B. das
Geburtstagsdatum oder die aktuelle Adresse.
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Das Foto der Ausgabe
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Bildquelle: Wikipedia.de
Sarcophilus laniarius oder auch Beutelteufel wird er genannt, die meisten kennen ihn jedoch unter
dem Namen Tasmanischer Teufel. Er gehört zur Familie der Raubbeutler und ist deren größter
lebender Vertreter. Seinem Namen macht er alle Ehre: zum einen gibt es ihn heute nur noch in
Tasmanien, was den ersten Teil seines Namens erklärt, zum anderen demonstriert er ein äußerst
lautes Kreischen und aggressives Verhalten an einer erlegten Beute, weswegen er Teufel genannt
wird. Die Tasmanischen Teufel-Männchen haben eine durchschnittliche Kopf-Rumpflänge von 65
Zentimetern, der Schwanz hat durchschnittlich eine Länge von 26 Zentimetern und sie wiegen acht
Kilogramm. Die Weibchen sind kleiner und leichter. Tasmanische Teufel besitzen ein schwarzes oder
dunkelbraunes Fell, das einen weißen Kehlfleck und manchmal weiße Flecken auf dem Rumpf
aufweist. Ihre Körper sind gedrungen und kräftig, der Kopf kurz und breit. Ungewöhnlich für Beutelsäuger ist, dass ihre Vorderbeine ein bisschen länger als die Hinterbeine sind. Die Zähne des
Tasmanischen Teufels sind sehr robust und dazu geeignet, Knochen zu zerbrechen. Das ist auch
nötig, denn sie verschlingen ihre Beute vollständig samt Fleisch, inneren Organen, Knochen und Fell.
Das ganze geschieht in unglaublicher Geschwindigkeit, was verhindert, dass sich Insekten durch die
Kadaver auch auf weitere Tier, beispielsweise Viehbestand von Bauernhöfen, ausbreiten. Der
Tasmanische Teufel nimmt dadurch eine wichtige Rolle im ökologischen System ein. Durchschnittlich
nehmen sie pro Mahlzeit etwa 15 Prozent ihres Körpergewichts zu sich. Wenn sich die Möglichkeit
bietet, sind sie jedoch auch in der Lage, binnen 30 Minuten Portionen zu verschlingen, die etwa 40
Prozent ihres Körpergesichts entsprechen. 1999 ging man von einer Anzahl von etwa 100.000 bis
150.000 frei lebender Tasmanischer Teufel aus. Seitdem sorgt jedoch eine mysteriöse Krankheit, die
Devil Facial Tumour Disease (DFTD; Beutelteufeltypische Gesichtskrebserkrankung), dafür, dass sich
die Bestände dezimieren. Bei dieser Krankheit treten bei einem Tier Tumore im Gesichtsbereich auf,
die sich dann über den ganzen Körper ausbreiten. Wissenschaftler vermuten, dass die Krankheit
über den Speichel der Tiere übertragen wird, da sich die Tasmanischen Teufel im Kampf um
Nahrung gelegentlich heftige Kämpfe liefern und sich dabei auch beißen. Momentan werden die
Bestände deswegen genauestens beobachtet. Außerdem wurden – für den Fall, dass sich die
Krankheit drastischer ausbreiten sollte – zwei krankheitsfreie Zuchtgruppen im Stadtgebiet von
Hobart und auf der Maria-Insel an der Ostküste Tasmaniens gebildet.
Ausblick:
Und in der nächsten Ausgabe (August 2006) erwartet
Sie…
Fußball-WM: ein australisch-neuseeländischer
Rückblick
Und plötzlich ist alles ganz anders – Kulturschock
Pubguide Perth
und vieles mehr…
Impressum:
Das Alumni-Magazin wird publiziert durch das Institut Ranke-Heinemann.
Schnutenhausstrasse 44
Institutsleitung: Sabine Ranke-Heinemann
45136 Essen
Leitung Magazin: Jens Locher
Tel.: 0201 - 25 25 52
Redaktion: Theresa Schramke (ThS)
Fax: 0201 - 26 75 53
Design Deckblatt: Esther Masemann
© Institut Ranke-Heinemann. Vervielfältigung, Übernahme von Daten sowie
Verwendung von Inhalten bedarf der vorherigen Zustimmung durch das
Institut Ranke-Heinemann. Publiziert in 2006.
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Tier der Ausgabe: der Tasmanische Teufel