Liebe Nutzer der ersten Druckquote des Buchs Schnittkonstruktion

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Liebe Nutzer der ersten Druckquote des Buchs Schnittkonstruktion
Liebe Nutzer der ersten Druckquote des Buchs Schnittkonstruktion für Damenmode
Auf den folgenden Seiten finden Sie Verbesserungen, die für die zweite Druckquote
vorgenommen wurden. Dies sind größtenteils Optimierungen und selten wirkliche Fehler.
Ich möchte dem Nutzer eine Korrektur seines Werkes ermöglichen - insbesondere für diejenigen,
die Bücher verschiedener Druckquoten für ihre pädagogische Arbeit verwenden.
Normalerweise werden Fehler in Fachbüchern nur von Spezialisten als solche identifiziert, die
sich sehr intensiv mit den Details auseinandersetzen und Vorwissen besitzen. "Normale" Nutzer
glauben eher, sie verstünden das Beschriebene nicht und suchen den Fehler eher bei sich selber.
Fehler in Büchern werden bei den nächsten Druckquoten und Auflagen "klammheimlich"
korrigiert und keiner macht ein Aufhebens davon und keiner veröffentlicht gar Korrekturen für
ältere Versionen.
Da meine Kolleginnen und ich dieses Buch im Unterricht permanent verwenden, sind uns sehr
schnell einige Dinge aufgefallen, die wir in unseren Exemplaren dann korrigiert haben. Wir
haben sie gemeinsam mit den Schülerinnen auch in deren Exemplaren alle handschriftlich
korrigiert. Das dauerte pro Buch ca. 30 Minuten.
Zu Ihrer Beruhigung:
Alle Konstruktionen sind korrekt und können auch ohne Verbesserung konstruiert werden!
Viele Korrekturen sind keine Fehler, sondern Optimierungen zum besseren Verständnis oder
kleinere Druckfehler, die für das Verständnis besser aber für die Richtigkeit der Konstruktionen
und Beschreibungen unwesentlich sind. So erklärt sich die Menge der Korrekturen.
Bei der Durchsicht dieser Korrektur-Seiten können Sie selber entscheiden, welche Details Sie
verbessern wollen. Sie sind einfach auf den entsprechenden Seiten zu finden. Möchten Sie einige
Korrekturen im Buch 1:1 übernehmen, so können Sie diese Seite in 100% Druckgröße ausdrucken,
das Detail ausschneiden und im Buch überkleben (alle unwesentlichen Flächen der Seite
verbrauchen nahezu keinen Toner oder Tinte).
Die allermeisten Korrekturen sind allerdings sehr gut von Hand zu berichtigen.
Ich bedauere aufrichtig Ihre Unannehmlichkeiten und bitte um Verständnis für die
Veröffentlichung der Korrekturen, die die Fehler im Buch natürlich erst sichtbar gemacht haben.
Ich hoffe, das Buch wird Ihnen mit oder ohne der Korrekturen von großem Nutzen sein und
wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei Ihren Schnittkonstruktionen.
Mit freundlichen Grüßen,
Guido Hofenbitzer
Körpermaße und Maßnehmen
Maße und Maßnehmen (1)
Maße sind auf den menschlichen Körper bezogene Messwerte, die als
Grundlage für die Schnittkonstruktion und der Gradierung dienen und zur
Kontrolle gemessen und in Tabellen gesammelt werden. Sämtliche Messwerte werden in Zentimetern ausgedrückt.
Körpermaße werden nach definierten Regeln an maßgeblichen anatomischen Messstrecken des menschlichen Körpers ermittelt. Sie werden in
Maßtabellen gesammelt oder dienen als Grundlage für Größentabellen.
Tabellenmaße sind durch Serienmessungen erhaltene repräsentative Körpermaße, die in einer Tabelle einer Konfektionsgröße zugeordnet sind.
Man unterscheidet branchen- und firmeneigene Größentabellen. Derzeit
finden Bemühungen statt, in einer EU-Norm die Größensysteme europaweit zu vereinheitlichen.
Fertigmaße werden am Kleidungsstück oder am Produktionsschnitt unter
Abzug von Nahtzugaben und Einschlägen ermittelt. Sie können mit Körperoder Tabellenmaßen verglichen werden und dienen zur Qualitäts- und Passform-Kontrolle.
Proportionsmaße sind schwer messbare Konstruktionsmaße und werden
nach mathematischen Regeln aus den Körpermaßen errechnet. Sie stehen
in Proportion zu den Körpermaßen und können je nach Schnittsystem unterschiedlich berechnet werden.
Kontrollmaße sind Messstrecken am Körper, um bei Wuchsabweichungen
die Schnittkonstruktion sicherer zu gestalten.
Konstruktionsmaße sind alle Maße, die zur Schnittkonstruktion eines
Grundschnitts benötigt werden.
KöH
HaU
ArL
BrU
uBrU
Körpermaße
Sie werden bei aufrecht stehender, natürlich-lockerer Körperhaltung am nur mit
Slip und Büstenhalter bekleideten Körper
gemessen. Das Maßband muss glatt, also
nicht zu stramm und nicht zu locker am Körper anliegen.
Körperhöhe
KöH
Sie wird von der Schädeldecke bis zur Sohle
gemessen, d.h. ohne Schuhwerk und abzüglich der voluminösen Kopfbehaarung.
Geeignete Meßgeräte sind ein Anthropometer, ein Lotband oder eine sonstige genaue Messhilfe an einer Senkrechten.
Brustumfang
BrU
Das Maßband wird von hinten aus waagerecht über die Brustpunkte gelegt, unter
den Armen hindurchgeführt und etwas
über den unteren Ansatz der Schulterblätter geschoben. Der Wert wird ungefähr in
der Rückenmitte abgelesen.
Unterbrustumfang
uBrU
Mit dem Maßband waagerecht direkt unter
der Brust an der engsten Stelle messen.
Taillenumfang
TaU
Das Maßband oder besser das Taillenmaßband wird an der schmalsten Stelle des Körpers umgelegt und vorne geschlossen.
Bei sehr starker Leibrundung und bei sonstigen körperlichen Abnormitäten wird der
Taillenumfang in Höhe der unteren Rippenbögen parallel zur Standebene gemessen.
TaU
Hüftumfang
HüU
HüU
Das Maßband wird waagerecht von einer
Körperseite her um die stärkste Stelle des
Gesäßes gelegt. Man lässt es langsam waagerecht über das Gesäß nach unten rutschen und passt die Weite des Maßbands an.
Halsansatzumfang
HaU
Zum Messen des Halsansatzumfangs wird
das Maßband hinten über den Halswirbel
und vorne deutlich unterhalb des Adamsapfels umgelegt.
Armlänge
ArL
Mit dem Maßband wird entlang der Armaußenkante die Länge zwischen Schulterpunkt über die angewinkelte Ellenbogenspitze zum äußeren Handgelenkknöchel gemessen. Der Ellenbogen soll mit einem Winkel von maximal 90° angewinkelt werden.
8
Gerader Rock: Maßsatz
Modellbeschreibung
Abb.1: Der gerade Rock-Grundschnitt
dient als Grundlage für die Konstruktion
der meisten Rockmodelle.
Neben dem geraden Rock-Grundschnitt
gibt es noch den glockigen RockGrundschnitt und verschiedene Kreisröcke.
Als ein “Zwitter” gilt der HosenrockGrundschnitt, der aus dem geraden oder
dem glockigen Rock-GS entwickelt wird.
Gerader Rock: Maßsatz
Der Rock-GS wird mit Hilfe der gemessenen
Körpermaße konstruiert.
Erfahrene Schnittzeichner/innen können
"Haltungs- und Wuchsprobleme" einer Figur
sehen und bei der Maßanfertigung bereits
berücksichtigen.
Im Folgenden wird auf einige Probleme bei
Figuren hingewiesen, so dass entsprechende Konstruktions-Maße angepasst werden
können.
Abb.1: Modellzeichnung für den geraden Rock-Grundschnitt
mit einem Abnäher im (halben) Rückteil
Grundsätzlich werden nur halbe Bekleidungsschnitte konstruiert, weil man annimmt, dass ein menschlicher Körper symmetrisch ist.
Bei der Modellbeschreibung wird in der Regel nur eine Modellhälfte beschrieben und alle Konstruktionsmaße beziehen sich
auf den halben Schnitt.
Fertigmaße wie Modelllänge oder Hüftweite beziehen sich auf
den gesamten Schnitt.
Maßsatz für den Rock-Grundschnitt der Größe 38:
Maßsatz
Größe / Name:
38
Grundschnitt:
Rock-Grundschnitt Gerader Rock
alle Maßeinheiten in cm
Datum:
KörperMaße
KöH
Körperhöhe
168
BrU
Brustumfang
88
Zugabe
Fertigmaße
½
TaU
Taillenumfang
72
2
TaW
74
37
HüU
Hüftumfang
97
2 bis 4
HüW
100
50
TaAf
Taillenausfall
sTaH
seitliche Taillenhöhe
106
HüT
Hüfttiefe
20,6
MoL
Modelllänge
½ HüW ― ½ TaW =
50
Schritt 1:
¼
25
13
Maßsatz erstellen
Im Maßsatz werden die Konstruktionsmaße zusammengestellt.
Aus der Größentabelle oder aus der individuellen Maßtabelle werden die Körper-Messgrößen in die Spalte “Körpermaße” übertragen. Dann sind die notwendigen Weitenzugaben einzutragen. Wo
notwendig, werden Halbierungen und Konstruktionsmaße errechnet.
Für jeden Grundschnitt muss ein eigener Maßsatz erstellt werden, aus dem hervorgeht, mit welchen Maßen der jeweilige
Schnitt konstruiert wird.
14
Beschriftung von Schnittteilen: Produktionsschnitt
Zuschneideinformationen
Zugaben
vM-Stb
Der Modellschnitt (z.B. das halbe Vorderteil) muss für den Produktionsschnitt an der vM gespiegelt werden.
An Produktions-Schnitten müssen weitere Flächen hinzu gegeben werden, um die Stoffteile verarbeiten zu können:
?
Nahtzugaben (NZg)
Bei Einzelzuschnitt kann der Schnitt in gedoppelter Stofflage an einen Stoffbruch angelegt und zugeschnitten werden.
2x
Das dargestellte Schnittteil wird
zwei Mal identisch zugeschnitten.
?
Saumzugaben (SaZg)
2x-p Vom dargestellten Schnittteil werden "zwei Teile paarig", d.h., zwei Schnittteile gespiegelt zugeschnitten.
SaZg werden nach innen gebügelt und dann hochgenäht. An
runden Säumen werden maximal 2 cm SaZg, bei geraden Säumen bis ca. 5 cm SaZg angezeichnet
Beschriftung
Markierungen
?
Modellname / Saison
?
Knips
Das Schnittteil muss einem bestimmten Modell zugeordnet werden können. In der Industrie erhalten die Modelle Nummern
oder Fantasienamen, oft in Kombination
mit der Saison (z.B. Modell "Lina" - Sommer
2010).
Der Knips ist ein kurzer Einschnitt von ca. 3 mm Länge an der
Schnittkante des Stoffs. Er ist ein Passzeichen für exaktes Zusammennähen benachbarter Schnittteile und gibt auch den
Inhalt der Abnäher und die Nahtzugaben-Breite an.
Beschriftung
von Schnittteilen:
Gerader
Rock-Grundschnitt
Produktionsschnitt
Beschriftung von Schnittteilen
NZg-Breiten sind abhängig vom Nahttyp und der Position am
Schnitt. Z.B. an der Taillennaht und am Bund werden 1 cm
NZg, an der Seitennaht und an der hinteren Mitte zwischen 1
bis 3 cm NZg angezeichnet.
?
Bohrloch
Das Bohrloch ist eine Markierung innerhalb der Fläche eines
Schnittteils. Auf der Stofffläche wird an dieser Stelle mittels
Farbe, Faden oder Gewebeverdrängung ein Punkt markiert
z.B. Abnäherspitzen, Taschenpositionen, Knopflöcher und
Knopfmarkierungen können als Bohrlöcher markiert werden.
?
Größe
Besonders wichtig ist die Größenangabe,
wenn mehrere Größen gleichzeitig zugeschnitten und gefertigt werden. In der Industrie werden die Schnittteile daher mit Etiketten versehen.
Knipse
vM
hM
2 cm
FL
FL
Nahtzugabe
(NZg)
Bohrloch
SN
RV
Gerader Rock
VT
1x
G 38
Saumzugabe (SaZg)
NZg-Breite
(Seiten-) Nahtlinie
VM-Bruchlinie, Symmetrielinie
SN
SN
RV
Gerader Rock
RT
2x-p
G 38
Saumbreite
Abb. 2: Produktionsschnitt für den geraden Rock-Grundschnitt
7
19
Gerader Bund (1)
Der obere Abschluss eines Rocks oder
einer Hose in der Taille bildet oft ein
bandähnliches Schnittteil, der Bund.
Er soll den Rock fest in der Taille halten
und verhindert durch eine stabile eingebügelte Einlage das Ausdehnen der
oberen Rockkante. Eine Rocköffnung
ist notwendig, um den Rock an der Taille beim Anziehen zu erweitern. Ein gerader Bund wird nur an Röcken und Hosen gearbeitet, bei denen der Bundabschluss an der natürlichen Taille sitzt.
hinten
Abb.1: Gerader Bund mit geknöpftem inneren Riegel an der hinteren Mitte
Schritt 1:
1
Hier wird der Rockschlitze mit einem
Reißverschluss und der Bund durch einen innenliegenden Knopf mit Riegel
verschlossen.
Bundform zeichnen
Abb.2: Da der gerade Bund genau
in der Taille sitzt, muss die Bundlänge dem Taillenumfang entsprechen.
2
Ein Rechteck mit der Bundlänge
entsprechend dem TaU und einer
Höhe (Bundbreite) von 2 bis 5 cm
zeichnen.
hM
vM
hM
Gerader Bund
1 Bundlänge ? Taillenumfang (TaU)
2
½ 3
Abb. 2: Bundform zeichnen
4
4
vordere Taillennaht (hTaN) messen
hM und vM markieren
VT
gerader Rock
RT
gerader Rock
vM
Taillennaht messen
einhalten
Alle Nahtstrecken der vorderen Taillennaht und der hinteren Taillennaht (jeweils ohne Abnäherinhalte) messen.
SN
4
einhalten
einhalten
Die vM liegt genau auf der Hälfte
der Bundlänge, da rechte und linke Körperseite symmetrisch sind.
Schritt 3:
17,5 cm
19,7 cm
Abb.2: Der Verschluss an den Enden des Bundes ist die hM.
3
hintere Taillennaht (hTaN) messen
hM
Schritt 2:
Bundbreite
Abb.3:
Taillennaht messen
Die Taillennahtlängen entsprechen der halben Taillenweite.
5
8
6
hM
7
5
vM
rSN
vTaN
lSN
7
hTaN
hM
6
8
Abb.4: Messstrecken von der Taillennaht am Rock auf den Bund übertragen und Seitennaht markieren
Schritt 4:
5
6
26
Markierung der SN
Abb.4: Die vordere Taillennaht
(vTaN) von der vM nach links und
nach rechts abtragen.
Die Länge der hinteren Taillennaht (TaN) von der hM aus abtragen.
7
Der Überschneidungsbetrag beträgt ca. 1 bis 1,5 cm.
Sollte die Taillenmehrweite dort jeweils größer als 1,5 cm sein, kann
dies ein Anzeichen für einen Fehler
z.B. bei der Rock-Konstruktion oder einer Fehlmessung sein. Der Fehler sollte unbedingt identifiziert und berichtigt werden.
8
Genau in der Mitte dieser zwei
Markierungen wird nun die Seitennaht (SN) markiert.
Innenbund / Formbeleg (2)
Innenbund am Rock mit großer Taillenvertiefung
Bei Röcken mit einer großen Taillenvertiefung muss die
Reduzierung der oberen Rockkante eher hinten und seitlich
vorgenommen werden. Vorne liegt die Rockkante an der
Bauchwölbung und ein Abnäher macht dort keinen Sinn.
In Abb.3 sieht man die Belegverarbeitung (gelb) am Reißverschlussschlitz.
Abb.5: Geschlossener hinterer Verschluss
am Hüftrock
1
Innenbund-(Beleg-)breite
4 bis 7 cm
Beleg
Belegbreite
4 bis 7 cm
FL
FL
Beleg
Schritt 1:
RV
hM
vM-Stb
1
Gerader Hüftrock
RT
2x-p
Gerader Hüftrock
VT
1x
Große Taillenvertiefung
Abb.6: Der vordere Abnäherinhalt
wird hier gestrichen, da er zum Nähen und zum Zulegen zu kurz ist.
Der Abnäherinhalt wird gemessen
und an der vorderen Seitennaht
weggeschnitten.
Schritt 2:
Innenbund / Formbeleg
Abnäherinhalte um insgesamt
ca. 1 bis 1,5 cm vergrößern
Beleg
Abb.3+6: Die Hinweise auf vorhergehender Seite beachten.
Die Belegkante muss nicht zwingend über die Abnäher verlaufen.
Schritt 3:
Abb.6: Taillenvertiefung und Beleg für Modell 2
Abb.7: Die in der Belegkopie befindlichen Abnäher werden eingeschnitten und zu gelegt.
ZP
Bei Abnähern, die nicht auf der Belegnaht enden, ist der Drehpunkt
(ZP) auf der unteren Belegnaht.
3
Die Belegnähte oben und unten
ausformen.
hM
SN
vM
SN
2
ZP
SN
Abb.7: Kopierte Belegflächen, Abnäher einschneiden
Abnäher zulegen
5
ZP
4
hM
Abb.8: Belegweite reduzieren:
Abnäher zulegen und Nähte ausformen
Die Weite wird an der vM und hM
um ca. 0,2 cm reduziert.
5
An der oberen Kante wird der Beleg um ebenfalls ca. 0,2 cm gekürzt, damit er oben nicht hervorschaut.
Innenbunde sollte man erst nach
einer Rock-Anprobe des Hüftrocks
konstruieren und zuschneiden.
hM
Gerader Hüftrock
hinterer
Innenbund 2x-p
FL
SN
Gerader Hüftrock
vorderer
Innenbund
1x
SN
FL
vM-Stb
4
SN
vM
SN
5
Weite reduzieren
Abb.8: Da sich der Beleg im Inneren des Kleidungsstücks befindet,
benötigt er weniger Weite.
2
hM
ZP
Weite an vM, hM und oberer Rockkante
um ca. 0,2 cm reduzieren
Schritt 4:
3
Abnäher entfernen
2
Abb.9: Fertige Belege
31
Formbund (2)
Schritt 3:
Formbund
innen
Formbund
außen
Schnittteile fertig stellen
6
Abb.6+7: Je nach Verschlussvariante wird entweder ein
Über- ein Untertritt oder beides an die Stelle der Verschlussposition gezeichnet. Siehe dazu die Varianten
beim geraden Bund. Hier wird nur ein Untertritt gezeichnet (siehe Abb. 1+5). Der linke und der rechte Bund
sind verschieden - somit werden zwei RT-Bundschnitte
benötigt. Knopfloch und Knopfposition markieren.
7
Für die inneren Formbundteile kann man wie beim Innenbund die Weite reduzieren.
Futter
lSN
6
RT-Bund
rechts
1x
FL
hM
RT-Bund
links
1x
FL
FL
N
rS
VT-Bund
1x
SN
vM-Stb
Abb.5: Formbund mit Untertritt und 2 Knöpfen, Futter und Reißverschluss
Abb.7: Fertige innere Schnittteile
lSN
7
RT-Innenbund
links
1x
hM
FL
FL
vM-Stb
VT-Innenbund
1x
7
N
rS
SN
7
Weite an hM und Bundkante
um ca. 0,2 cm reduzieren
7
FL
Weite an vM und Bundkante
um ca. 0,2 cm reduzieren
Formbund
Abb.6: Fertige äußere Schnittteile
RT-Innenbund
rechts
1x
Abb.8: Soll der Abnäher nicht verlängert werden,
bleibt die Abnäherspitze der Drehpunkt. Dabei öffnet
sich an der unteren Naht ein Spalt.
10
Abb.9: Der Spalt kann an der entsprechenden Stelle der
Naht eingehalten (kurzgebügelt) werden. Das Schnittteil erhält durch das “Formbügeln” eine Wölbung und
die Nahtlängen werden dabei gleich lang.
11
Abb.10: Die Fläche des Spalts kann aber auch an der Seitennaht weggeschnitten werden, wodurch sich die Ansatznaht von Formbund bzw. Passe ebenfalls verkürzt.
Formbund- / Passennaht einhalten
hM
9
SN
Varianten für das Zulegen von Abnähern an Formbunden und Passen:
9
ZP
Abb.8:
Abnäher von unten einschneiden und zulegen
Formbund- / Passennaht kürzen
Nähte / Kanten
hier ausformen
SN
SN
Nähte / Kanten
hier ausformen
10
Abb.9:
Nähte formen und mit Einhaltesymbol markieren
Naht
hier kürzen
HM
Naht
hier einhalten
HM
11
Abb.10:
Nähte formen und die untere Naht an der Seitennaht kürzen.
33
Passen (1)
Abb.1: Hier ist eine gerundete Rückteilpasse für einen Rock mit Formbund
gestaltet.
Der Formbund wird auf einen Knopf an
der hM geschlossen. Er hat einen gerundeten Über- und Untertritt.
Die Konstruktion des Formbundes vornehmen, wie auf Seite 32 beschrieben.
3
Passe vom Rock abtrennen.
Abb.2: Formbund und Passe abtrennen
ZP
Abb.3: Der kürzere Abnäher wird
hier auf die Passennaht verlängert.
Weite an hM und oberer
Innenbundkante um ca.
0,2 cm reduzieren
Abnäher zulegen. Die Drehpunkte
liegen auf der Passennaht.
Kürzen oder Verlängern sollte
man einen Abnäher nur um maximal ca.2 cm, da ansonsten die
Passform leidet. Möglich sind
auch die Methoden auf Seite 33.
5
4
Abb.5: Fertige Formbundteile
Passe ausformen
Abb.4: Passe formen, dabei oben
etwas anzeichnen und unten entsprechend abschneiden.
SN
hM
SN
Schritt 3:
RT-Passe
Rock mit Passe
2x-p
ZP
S.33
7
Fertige Schnittteile
7
hM
SN
5
Passe
hier ausformen
Abb.5: Am hinteren Formbund
sind Über- und Untertritt identisch. Somit sind linker und rechter Formbund symmetrisch.
Abb.6: Wenn man wie hier die Passe an das untere Rockteil legt,
sieht man an dem keilförmigen
Zwischenraum (Pfeil) die Summe
der im Passenteil zugelegten Abnäher.
FL
6
RV
SN
Abb.3: Abnäher zulegen
6
RT-Innenbund
links
2x-p
hM
4
Abnäher zulegen
RT
Rock mit Passe
2x-p
5
Abb.4: Passe ausformen
34
Abb.6: Fertige Schnittteile
hM
Schritt 2:
RT-Bund
links
2x-p
FL
RT
Abb.1: Modell1
Rock mit Formbund und RT-Passe
hM
Die Passenabtrennung so gestalten, dass sie in der Nähe der Abnäherspitzen verläuft. Dies verhindert etwaige Passformprobleme
und erleichtert das Zulegen der
Abnäher in der Passe.
hM
2
FL
Abb.2: Zunächst den Formbund
abtrennen (Abb.5: zeigt die fertigen Formbundteile).
FL
1
hM
2
3
Passe abtrennen
lSN
Schritt 1:
SN
Passen
1
Beschreibung Modell 1
lSN
Eine Passe formt ähnlich wie ein Formbund den oberen Bereich eines Bekleidungsstücks körpernah. Sie entsteht
ebenso wie der Formbund durch eine
Quer-Abtrennung vom Grundschnitt.
Die im Grundschnitt befindlichen Abnäher im Bereich der Passe werden durch
Zulegen im Schnitt entfernt. Die Passennaht trennt die Passe vom unteren
Rockteil.
Passen (2)
Beschreibung Modell 2
Abb.1: Hier ist eine spitze Rückteilpasse für einen Rock mit Formbund gestaltet.
Der hintere Formbund wird mit einem breiten abgeschrägten Übertritt auf einen
Knopf geschlossen. Da hier der Bund keinen Untertritt benötigt, sind linker und
rechter Bund verschieden, also nicht symmetrisch. Die Konstruktion des Formbundes ist auf Seite 32 beschrieben.
SN
1
3
3
hM
2
Abb.2:
hM
SN
Abb.1: Modell 2
Rock mit Formbund und RT-Passe
RT
Abb.3:
Abnäher zulegen und
Passe formen
Passen
Passe
ausformen
ZP
Bundteile und Passe abtrennen
1
Abb.2: Bundteile und Passenverlauf einzeichnen und abtrennen.
2
ZP
Abb.2: Den kürzeren Abnäher auf die Passenabtrennung verkürzen.
Kürzen oder Verlängern darf man einen Abnäher nur um maximal 2 cm. Ansonsten leidet die Passform zu sehr.
Abb.3: Abnäher zulegen. Die Drehpunkte (ZP) liegen auf der Passenantrennung.
3
Passe ausformen.
hM
RT-Passe
Rock mit Passe
2x-p
FL
SN
Abb.5: Bundteile fertig stellen.
FL
RT-Bund
rechts
1x
Abb.5:
FL
hM
hM
FL
lSN
SN
Fertige Schnittteile
N
rS
Weite an hM und oberer Innenbundkante um
ca. 0,2 cm reduzieren
RT-Innenbund
links
1x
Abb.4:
hM
hM
FL
RT-Bund
links
1x
RV
hM
FL
N
rS
lSN
RT
Rock mit Passe
2x-p
RT-Innenbund
rechts
1x
Hintere Formbundteile mit Verschluss
35
6
Schritt 4:
FL
vM
VT-Passe
Rock mit Passe
1x
lSN
FL
rSN
Passen (4)
Formbundteile und Verschluss zeichnen
VT
Rock mit Passe
1x
Abb.4+5: Durch den Verschluss an der linken Seitennaht sind die rechten und linken Passenteile verschieden. Die Schnittteile müssen an der Körpermitte zunächst gespiegelt werden.
7
Den Untertritt mit den Knopfmarkierungen an die hintere gespiegelte Passe anzeichnen.
SN
Passen
Den Übertritt mit den Knopflöchern an die vordere gespiegelte Passe anzeichnen.
vM-Stb
6
RV
Abb.4:
8
SN
FL
rSN
lSN
RV
Weite an vM um ca. 0,4 cm reduzieren
die Passenkante
um ca. 0,2 cm vertiefen
hM-Stb
RT
Rock mit Passe
1x
Fertige vordere Schnittteile
FL
hM
RT-Passe
Rock mit Passe
1x
FL
lS
N
N
rS
7
VT-Innenbund
Rock mit Passe
1x
vM
8
FL
rS
N
lS
N
Weite an hM um ca. 0,4 cm reduzieren
die Passenkante
um ca. 0,2 cm vertiefen
9
Fertige hintere Schnittteile
hM
Abb.5:
Die Passen bilden hier die obere Rockkante. Sie sind gleichzeitig Formbunde und müssen daher mit einem Innenbund
(Beleg) versehen werden. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten:
Einen Innenbund konstruieren (siehe Seite 30).
?
Abb.6:
Schritt 5:
Innenbunde modifizieren
Innenbunde modifizieren
8
Abb.6: Bei diesem Modell bietet es sich an, die VT-Passe
in der Form zu belassen. Das Teil muss gespiegelt und
die Weite reduziert werden.
9
Den hinteren Innenbund kann man stoffsparend parallel
zur oberen Rockkante konstruieren. Ebenfalls das Teil
spiegeln und die Weite reduzieren.
Die Passen in derselben Form belassen und mit Weitenre?
duzierung zuschneiden.
Es ist zu beachten, dass der gesamte Verschlussbereich der
Passen (Übertritt und Untertritt) mit dem Innenbund verstürzt wird.
RT-Innenbund
Rock mit Passe
1x
37
FL
FL
Ausgestellter Acht-Bahnenrock mit Falten
Ausgestellter Acht-Bahnenrock
mit Falten
vM
SN
4
5
8-Bahnenrock
VT 2
2x-p
8-Bahnenrock
VT 1
2x-p
1
Faltenanstoßlinie
Faltenaußenbruch
2
Abb.1: Ausgestellter AchtBahnenrock mit Rollfalten
Modellbeschreibung
Abb.1: Auf der Grundlage des ausgestellten Acht-Bahnenrocks von Seite 40
wird das Modell durch Falten in den Teilungsnähten ergänzt Die Falten werden um den Rock herum immer in derselben Richtung gelegt.
FL
FL
3
Hier wird der Falteneinschlag bis an
die Taillennaht gearbeitet, um ein
Durchhängen der Falteninhalte zu verhindern.
8-Bahnenrock
RT 2
2x-p
hM
SN
Falteneinschläge anzeichnen
8-Bahnenrock
RT 1
2x-p
1
Abb.2: Faltenhöhe bestimmen.
2
Die Falteneinschläge entsprechend der gewünschten Faltentiefen anzeichnen.
3
Den Saumabschluss der Falteneinschläge rechtwinklig zeichnen.
4
Die NZg oberhalb der Falteneinschläge können breiter angeschnitten werden. Dies verhindert
das "Durchhängen" der Falten am
Saum und gibt Stabilität.
5
Damit die Nähte weniger dick werden, können die NZg auf der körperzugewandten Seite (oberhalb
der Faltenanstoßlinien) zurückgeschnitten werden.
Abb.2: Produktionsschnitt des ausgestellten
Acht-Bahnenrocks mit Falten.
49
Rockfutter für engen Rock mit verdecktem Schlitz (2)
SN
hM
FL
FL
SN
Enger Rock
VT-Bund 2x-p
vM
SN
7
Enger Rock
RT-Bund 2x-p
Schritt 3:
RV
SN
vM
SN
Die Untertrittseite des Futters
wird wie beim Oberstoff mit dem
Schlitzeinschlag zugeschnitten.
10
Damit das Futter oberhalb des
Schlitzes etwas Mehrlänge hat,
wird die Futternaht dort um ca.
0,5 bis 1 cm erhöht.
Enger Rock
RT
2x-p
11
Den Reißverschlussschlitz ca. 1 bis
2 cm tiefer markieren.
12
Die Futternaht am RV muss an beiden Schnittteilen um mind. 0,5
cm verlegt werden.
hM
Enger Rock
VT
1x
Innere Schnittteile
9
RV
Rockfutter für engen Rock
mit verdecktem Schlitz
FL
FL
Abb.5: Produktionsschnitt des Formbunds
NZg und SaZg je nach gewünschter
Verarbeitung anzeichnen und die
Schnitteile markieren und beschriften.
8
Abb.6: Produktionsschnitt des Oberstoffs
FL
FL
FL
10
12
12
11
11
Enger Rock
linkes RT
Futter
1x
9
Übertrittseite
hM
Untertrittseite
Enger Rock
rechtes RT
Futter
1x
hM
SN
Enger Rock
VT
Futter
1x
SN
vM-Stb
RV
SN
RV
2 bis 4 cm
2 bis 4 cm
1 bis 4 cm
1 bis 1 cm
Abb.7: Produktionsschnitt des Futters
69
Nahttaschen
Die Naht-Tasche ist eine sehr unauffällige und einfache Taschenform. Die Taschenbeutel werden an der Naht eines Kleidungsstücks angeschnitten oder angenäht
und am Tascheneingriff wird die Naht offen gelassen.
Senkrecht verlaufende Tascheneingriffe sollten nur in locker sitzenden Kleidungsstücken gearbeitet werden, da die Tasche ansonsten unschön aufspringt. Waagerechte Nahttaschen können auch in enger Bekleidung verwendet werden.
Es gibt Varianten mit verdeckten Reißverschlüssen und eingeschobenen Leisten
(Abb.2).
ba
ht
Na
nd
FL
1
Nahttaschen
Abb.1: Glockenrock mit Nahttasche
(Seitenansicht)
Na
ht
ba
nd
Angeschnittene Taschenbeutel
2
Die gewünschte Taschenbeutelform wird
an die gerade Naht angeschnitten. Das
geht nur bei Stoffen, die sich auch als Taschenbeutel eignen.
SN
SN
1
Die Größe des Taschenbeutels ist abhängig
von der Funktion und der Handgröße.
2
Halbglocke
2x
Die NZg der Seitennaht muss bei angeschnittenen Taschenbeuteln auf eine Seite
(ins VT) gebügelt werden.
vM / hM
Abb.4: Nahtdiagramm mit angeschnittenen
Taschenbeuteln
Abb.3: Produktionschnitt
Hälfte der Halbglocke (um 45° gedreht)
mit angeschnittenen Naht-Taschen
Separate Taschenbeutel
Bei Stoffen, die sich nicht für Taschenbeutel eignen oder für Nahttaschen an einer geformten Naht,
müssen separate Taschenbeutel
konstruiert werden.
4
3
Die gewünschte Taschenbeutelform in das Schnittteil zeichnen
und kopieren.
4
Je nach Verarbeitungstechnik
wird der Schnitt mit NZg versehen.
Um die Ansatznaht zu verdecken,
wird hier der Taschenbeutel am Eingriff in der Mitte der NZg angenäht.
5
Den Taschenbeutel als separates
Schnittteil mit NZg konstruieren.
FL
Taschenbeutel
2x pro Tasche
3
SN
SN
5
RT
VT
VT
RT
Abb.4: Schnitte und Nahtdiagramm mit separaten Taschenbeuteln
71
Übersicht der Hosen-Grundschnitte
Übersicht
der
Damen-Hosen
Hosen-Grundschnitte
Die verschiedenen Hosen-Grundschnitte unterscheiden sich
in der Weite der Hosenbeine. An der Taille bis zum mittleren
Bauchbereich liegen alle Grundschnitte körpernah an.
Der Hosenrock wurde bereits im Kapitel “Röcke”
beschrieben und ist eine
weite Hosenform. Entsprechend viel Stoffweite muss
auch zwischen den Beinen
zur Verfügung gestellt werden.
Die legere Hose kennzeichnet sich durch gerade geschnittene Hosenbeine, die
vom Gesäß und von der
Bauchmitte senkrecht nach
unten fallen und am Oberschenkel in der Regel nicht
aufliegen.
Die Hosenausschnittweite
ist hier am größten.
Aus der Standardhose entwickelt, ist hier die Hosenausschnittweite vergrößert.
Die Standardhose wird als
Grundschnitt-Form für die
meisten Hosenmodelle verwendet.
Sie formt die Gesäßrundung
anliegend aus und sitzt daher meist am vorderen Oberschenkel auf.
Die Hosenausschnittweite
wird hier entsprechend des
Figurtyps gewählt.
Die enge Hosenform wird
z.B. für die Jeanshose verwendet, kann auch für einige Hosenformen wie Shorts
und alle sehr engen Modelle
verwendet werden.
Sie formt das Gesäß und die
Oberschenkel optimal aus
und ist meist an der Wade
eng.
Die Hosenausschnittweite
ist deutlich geringer als bei
der Standard-Hose, die Sitzlänge muss vergrößert sein.
tHosenausschnit
weite
Schrittlinie
Oberschenkelweite
Abb.1: Hosenrock
86
Abb.2:
Legere Hose
Abb.3: Standardhose
Abb.4: Enge Hose
Hinterhosen-Mitte
Bundfaltenhose: Grundschnitt (3)
s 1 cm
hHoB + 0 bi
28
α
24
27
Schritt 6:
Hinterhose der Bundfaltenhose
Die Hinterhose der Bundfaltenhose (hier
gelb) wird über die zuvor erstellte vordere
Bundfaltenhose konstruiert (hier grau). Die
Konstruktionsschritte sind bis auf den Punkt28
exakt dieselben wie an der Standardhose.
Auch wenn die Konstruktionsschritte nahezu
dieselben sind wie bei der Standardhose, darf
man nicht die Hinterhose der Standardhose
als Hinterhose für die Bundfaltenhose verwenden.
25
hHoB:4
Die Bundfalten haben die Hüftweite der Vorderhose vergrößert. Evtl. kann jetzt die Hüftweite der Hinterhose ebenfalls etwas vergrößert werden:
Zum Abwinkeln der Hinterhosen-Mitte in
Punkt25 wird ein steiler Gesäßwinkel α von
ca. 85° für eine kürzere Sitzlänge verwendet,
siehe Seite 87.
28
Von Punkt27 wird die hHoB + 0 bis 1 cm abgetragen.
Bundfaltenhose: Grundschnitt
Nahtverläufe an der Seiten-, Taillen und Gesäßnaht ausgleichen (siehe Seite 94).
Damen-Hosen
Weite des Hosenausschnitts an Bundfaltenhose kontrollieren:
S.94
Bei einer “Normalfigur” beträgt die Hosenausschnittweite
ca. HüU:4 — 3 bis 5 cm
an der Bundfaltenhose
z.B. bei HüU von 96 cm:
? 24 cm — 4 cm
= 20 cm (± 1 cm)
Bei einer Figur mit flachem Gesäß beträgt sie ca. 1,5 cm
weniger.
20 cm — 1,5 cm
= 18,5 cm (± 1 cm)
Bei einer Figur mit starkem Gesäß beträgt sie ca. 1,5 cm
mehr.
20 cm + 1,5 cm
= 21,5 cm (± 1 cm)
Der Hosenaufschlag (folgende Seite)
Seite 107, Abb.1: Für den Hosenaufschlag
wird die Hose um die doppelte Aufschlagbreite verlängert. Die dunklere Fläche ist jeweils
die notwendige anzuschneidende Fläche.
Abb.4: Hinterhose
104
1
An der Hosenlänge die Aufschlagbreite parallel nach oben anzeichnen Ô
Anstoßlinie
2
und zwei Mal parallel nach unten anzeichnen.
3
Den benötigten Saumeinschlag anzeichnen.
4
Die obere Kante des Aufschlags nach außen etwas erweitern.
5
Da der Aufschlag nach oben gefaltet und gebügelt wird, ist er hier als Falte markiert.
Innen
beinn
aht
rechte
Warenseite
Bundfaltenhose
Inhalt
mit Saumaufschlag
Seitennaht
t
Seitennah
Innenbeinna
ht
vM-Naht
M-Nahth
Bundfaltenhose mit Saumaufschlag
rechte
Warenseite
Abb.2:
Querschnitt eines
Saumaufschlags,
links mit und
rechts ohne Stoßband
Anstoßlinie der oberen
Aufschlags-Kante
5
1
Hosenlänge = Saum-Kante
4
2
Gewünschte Aufschlagbreite
2
2
Gewünschte Aufschlagbreite
2
obere Kante des Aufschlags
jeweils um 0,1 cm verbreitern
Lage der oberen Aufschlags-Kante
Gewünschte Aufschlagbreite
2,5 bis 5 cm
1
5
Hosenlänge = Saum-Kante
obere Kante des Aufschlags
jeweils um 0,1 cm verbreitern
Saum-Kante
Saumeinschlag
4
Saum-Kante
3
Saumeinschlag 2,5 bis 3,5 cm
3
Saumeinschlag
Abb.1: Bundfaltenhose mit Saumaufschlag
5
105
Bundfaltenhose aus der Standardhose (2)
Schritt 4:
12
An der Hinterhose kann die Hinterhosenbreite um 0 bis 1 cm vergrößert werden.
13
Wird an der Vorderhose das Hosenbein an Knie
und Saum verändert, muss jetzt dieselbe Veränderung auch an der Hinterhose vorgenommen werden.
14
Je nach Größe des Sperrbetrags der Vorderhose wird der hintere Hosenausschnitt an der Gesäßnaht um das Doppelte der Verbreiterung
wir an der Vorderhose verbreitert.
ca.0 bis 1 cm zudrehen
15
Vergrößerung des
hinteren Hosenausschnitts
um 0,5 bis 1,5 cm
(um das Doppelte
wie an der Vorderhose)
Die obere Innenbeinnaht formen und die Länge der vorderen Innenbeinnaht minus 0 bis
0,5 cm auf die Hinterhose übertragen.
16
An der Gesäßlinie einschneiden und den oberen Teil an der hM ca. 0 bis 1 cm zudrehen. Dadurch erhält man eine kürzere Sitzlänge.
17
Die Gesäßnaht neu zeichnen.
18
Den neuen oberen Hinterhosenbruch (spätere
Bügelfalte) in die Mitte zwischen neuer Seiten- und Innenbeinnaht zeichnen.
hM
hHoB + 0
12
16
bis 1 cm
17
½
½
Hinterhose verändern
14
18
Nahtverläufe an Seiten-, Taillen und Gesäßnaht ausgleichen (siehe Seite 94).
13
Bundfaltenhose
Inhalt
aus der Standardhose
15
1,5 cm
1,5 cm
13
Weite des Hosenausschnitts an Bundfaltenhose kontrollieren:
S.94
Bei einer “Normalfigur” beträgt die Hosenausschnittweite
an der Bundfaltenhose
ca. HüU:4 — 3 bis 5 cm
z.B. bei HüU von 96 cm:
? 24 cm — 4 cm
= 20 cm (± 1 cm)
13
13
2 cm
2 cm
Bei einer Figur mit flachem Gesäß beträgt sie ca. 1,5 cm
weniger.
20 cm — 1,5 cm
= 18,5 cm (± 1 cm)
Abb.2:
Bei einer Figur mit starkem Gesäß beträgt sie ca. 1,5 cm
mehr.
20 cm + 1,5 cm
= 21,5 cm (± 1 cm)
Hinterhose mit Bundfalte aus der Standardhose
5
107
Hot Pants (1)
Modellbeschreibung
Die Hot Pants wird hier aus der Standardhose entwickelt.
Genauso gut kann auch ein enger Hosen-Grundschnitt zur
Hot Pants abgewandelt werden.
Es wird hier ein Modell mit Taschen, Formbund, Passe und
Hosenverschluss im Jeans-Stil gezeigt. Wegen des sehr runden Saumverlaufs muss der Saum mit einem Saumbeleg verstürzt werden.
Schritt 1:
Taillenvertiefung und Saum gestalten
1
Die Taillenvertiefung vornehmen (siehe Seite 111). Ist
vorne nur noch ein sehr kleiner Restabnäher vorhanden,
kann er an der Seitennaht entfernt werden. Die Taillenweite entsprechend reduzieren.
2
Den Saum geschwungen zeichnen. An der Innenbeinnaht 4 bis 8 cm abtragen und seitlich den Saum nach
Wunsch kürzer zeichnen.
3
Die Saumweite an den Nähten um ca. 0,5 cm reduzieren, an der Hinterhosen- Innenbeinnaht um ca. 1 cm.
4
Den Hosenausschnitt nur an der Hinterhose um ca. 1 cm
reduzieren.
Abb.1: Hot Pants
Hot Pants
Damen-Hosen
Die Einschnittlinien für eine weitere Reduzierung der
Saumweite einzeichnen.
seitliche Taillenvertiefung:
10 cm + 6 cm = 16 cm
16 cm : 2 = 8 cm
S.113
hintere Taillenvertiefung:
1/2 bis 2/3 der vorderen
Taillenvertiefung hier 10 cm
= ca. 6 cm
vordere
Taillenvertiefung:
hier 10 cm
Taillenweite
zusätzlich
reduzieren
1
SN
SN
vM
hM
1
ca. 1 cm
4
3
4 bis 8 cm
ca. 0,5 cm
2
3
Abb.2: Taillenvertiefung und Saum gestalten
116
ca. 0,5 cm
3
2
ca. 0,5 cm
4 bis 8 cm
3
ca. 1,5 cm
Hot Pants (4)
vM
vM
RV
Wegen der starken Taillenvertiefung und aus optischen
Gründen wird hier die Absteppung länger gezeichnet.
Weil die vM im Bereich der Absteppung schon rund ist,
kann der Schlitzbeleg nicht mehr angeschnitten werden. Es muss ein separater Schlitz- / Übertrittbeleg konstruiert werden.
vM
24
Stb
23
Untertritt-Teil
Aus der kopierten Fläche zwischen äußerer Absteppung
und vM wird
23
1. der Übertitt-Beleg mit NZg konstruiert (dieser wird
gespiegelt zugeschnitten, damit die rechte Warenseite
nach oben zu liegen kommt) und
24
2. das Untertritt-Teil im Bruch mit NZg konstruiert.
RV
SN
SN
Abb.7: Hosenverschluss
vM
Stb
Hot Pants
Inhalt
27
vorderer Formbund
links
vorderer Formbund
rechts
SN
vM
FL
Knopf-Annähpunkt im gleichen Abstand zur vM markieren, wie der
Abstand vom Knopfloch-Auge zur
vM beträgt.
26
SN
Knopfloch nach der Knopfgröße
markieren.
RV
RV
Abb.9: Knopf- und Knopfloch-Markierung
28
SN
27
Abb.8: Bund mit Untertritt
vM
NZg anzeichnen
25
vM
26
vorderer Formbund
links
vM
vorderer Formbund
rechts
Bei Damen wird am linken Bund
der Untertritt angezeichnet. Er
ist so breit wie das gesamte Untertritt-Teil (Hier wird das Untertritt-Teil an die vM des Bundes angelegt, um die zu konstruierende
Breite des Untertritts zu demonstrieren).
vM
Untertritt am Bund
SN
25
22
vM
vM
ÜbertrittBeleg
Vorderhose
Schritt 7:
Hosen-Verschluss
An der Vorderhose mit dem Übertritt wird die gewünschte Absteppung an den Schlitz gezeichnet.
21
22
21
SN
Schritt 6:
RV
rechte Vorderhose
Schritt 8:
28
Untertrittseite der Vorderhose
linke Vorderhose
Abb.10:
Vorderhose mit Untertritt
An der Vorderhosenseite mit dem Untertritt (linke Vorderhose) wird eine Fläche von 1 cm bis zur Reißverschlusslänge angeschnitten, damit der Reißverschluss
vom Übertritt ausreichend verdeckt wird.
5
119
Hot Pants (5)
Hier sind alle benötigten fertigen Schnittteile der Hot-Pants
zusammengestellt. Sie sind in der Richtung des Fadenlaufs
angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird auch
auf die Beschriftungen für Größe und Modell verzichtet.
vorderer
Taschenbeutel
2x-p
Taschenfutter
Die inneren Formbundteile sollten mit geringerer Weite zugeschnitten werden, wie dies auf der Seite 33 gezeigt wird.
hM
hinterer Formbund
4x-p
hinterer
Taschenbeutel
2x-p
Taschenfutter
SN
Passe
2x-p
hM
SN
SN
SN
FL
Produktions-Schnittteile der Hot-Pants
Taschenspiegel 2x-p
SN
aufgesetzte
Tasche
SN
hM
2x
Hinterhose
2x-p
SN
SN
Hot Pants
Damen-Hosen
Münzen-Tasche 1x
vorderer Formbund
links 2x-p
vM
SN
SN
vM
FL
vM
vorderer Formbund
rechts 2x-p
SN
RV
RV
Abb.11:
120
Produktions-Schnittteile im Fadenlauf
RV
vorderer Saumbeleg 2x-p
vM
1x
Stb
ÜbertrittBeleg
1x
hinterer Saumbeleg 2x-p
linke Vorderhose 1x
Untertritt-Teil
rechte Vorderhose 1x
SN
Jeans-Modell
Modellbeschreibung
Dieses Jeans-Modell aus dem engen Hosen-Grundschnitt
kann mit beliebig großer Taillenvertiefung gefertigt werden.
Sämtliche Schritte zu den Produktions-Schnittteilen sind im
Prinzip wie bei den Hot Pants durchzuführen.
Die Saumweite und Hosenlänge wird für eine “Schlaghose”
gestaltet. Selbstverständlich sind alle weiteren Hosenbeinformen ebenso möglich.
SN
vordere
Taillenvertiefung:
hier 6 cm
SN
vM
Taillenweite
reduzieren
hintere Taillenvertiefung:
1/2 bis 2/3 der vorderen
Taillenvertiefung hier 6 cm
= ca. 4 cm
hM
seitliche
Taillenvertiefung:
hier 5 cm
seitliche
Taillenvertiefung:
hier 5 cm
S.117
Quadrat mit
ca. 12 bis 16 cm
Seitenlängen.
Jeansmodell
Inhalt
RV
Abb.1: Jeans-Modell
5
121
Maßsatz (2)
Maßsatz
Größe / Name:
38
Grundschnitt:
OT-GS tailliert - PK3
alle Maßeinheiten in cm
Datum:
Körper- Zugaben KonstruktionsMaße
Maße
½
¼
KöH
Körperhöhe
168
BrU
Brustumfang
88
88
44
uBrU
Unterbrustumfang
TaU
Taillenumfang
72
72
36
HüU
Hüftumfang
97
97
48,5
HüT
Hüfttiefe
20,6
20,6
HlB
Halslochbreite
6,9
6,9
AlT
Armlochtiefe
20,1
RüL
Rückenlänge
41,6
MoL
Modelllänge
BrT2
Brusttiefe 2
28,1
28,1
VL2
Vorderlänge 2
45,3
45,3
1
18
Passform-Piktogramm
Man kann das PassformPiktogramm mit den Hauptmaßen, der Passformklasse
und den Zugaben für das ganze Kleidungsstück ausfüllen,
um schnell wichtige Informationen über den konstruierten Grundschnitt zu erhalten.
21,1
41,6
90
Taill.OT-GS
Schulterbreite
12,1
0,5
12,6
RüB
Rückenbreite
16,5
0,5
17,0
ArD
Armdurchmesser
9,3
1
10,3
BrB
Brustbreite
18,2
1
19,2
4
Kontrolle der Brustweite
44
2,5
46,5
½ BrU
+ BrWZg
= ½ BrW
3
88
5
72
97
2,5
2,5
168
SuB
Abb.2:
Passform-Piktogramm mit Weitenzugaben für das gesamte Oberteil
Abb.1: Maßsatz für ein enges Kleid
Zugabentabelle für Oberteil-Konstruktionen
BrWZugabe
Verteilung der BrW-Zugaben
SuB/RüB
ArD
BrB
0
―3 – +1
0
0
0 – 0,5
0
0
0
1
1–3
0 – 0,3
0,2 – 0,5
0,3 – 0,7
0 - 0,5
0–2
0–2
2
3–5
0,3 – 0,5
0,5 – 1
0,7 – 1
0,5 - 1
2–4
2–4
3
5–7
0,5 – 0,7
1 – 1,5
1 – 1,3
1 - 1,5
4–6
4–6
4
7–9
0,7 – 1
1,5 – 2
1,3 – 1,5
1-2
4–8
4–8
5
9 – 11
1 – 1,3
2 – 2,7
1,5
1,5 - 2,5
8 – 12
6–8
6
11 – 13
1,2 – 1,5
2,8 – 3
1,5 – 2
2-3
8 – 16
6 – 10
AlT
(alle Maßeinheiten in cm)
Taille
Hüfte
Maßsatz
Passformklasse
Abb.3: Auszug aus der Zugabentabelle
Die Zugaben zur Ermittlung der Brustweite beziehen sich stets auf das halbe
Oberteil, da immer nur ein halbes Vorderteil und ein halbes Rückteil konstruiert
werden.
Die Weitenzugaben im Passform-Piktogramm gelten für das ganze Kleidungsstück.
Die Taillen- und Hüft-Zugaben beziehen sich auf das ganze Kleidungsstück
und werden nicht in den Maßsatz geschrieben. Sie werden erst im Laufe der
Schnittkonstruktion bei der Ausfall- und
Fehlbetragsberechnung verwendet.
5
135
Legerer Oberteil-Grundschnitt ohne Abnäher (1)
Dieser untaillierte Grundschnitt eignet
sich für T-Shirts, Hemden, Blusen und Kleider aber auch für körperferne Jacken und
Mäntel, wenn die entsprechenden Zugaben verwendet werden.
Er ist allerdings nicht uneingeschränkt für
alle Figuren geeignet und sollte an der
Brust nicht körpernah sitzen (ab Passformklasse 6). Da er keinen Brustabnäher besitzt, können im Vorderteil am Armloch unschöne Falten entstehen.
Bei schmalen, gut proportionierten Figuren mit kleiner Brustgröße dürften keine
größeren Probleme auftreten.
Bei Figuren mit starker Brust sollte eher
ein Grundschnitt mit Brustabnäher verwendet werden.
Abb.1: Hemdbluse
Maßsatz
Größe / Name:
38
Grundschnitt:
OT-GS leger, PK 6
Legerer Oberteil-Grundschnitt
ohneAbnäher
alle Maßeinheiten in cm
Datum:
Körper- Zugaben KonstruktionsMaße
Maße
½
KöH
Körperhöhe
168
BrU
Brustumfang
88
88
44
uBrU
Unterbrustumfang
TaU
Taillenumfang
72
72
36
HüU
Hüftumfang
97
97
48,5
HüT
Hüfttiefe
20,6
20,6
HlB
Halslochbreite
AlT
Armlochtiefe
20,1
RüL
Rückenlänge
41,6
MoL
Modelllänge
BrT2
Brusttiefe 2
28,1
28,1
VL2
Vorderlänge 2
45,3
45,3
SuB
Schulterbreite
12,1
1,2
13,3
RüB
Rückenbreite
16,5
1,2
17,7
ArD
Armdurchmesser
9,3
2,8
12,1
BrB
Brustbreite
18,2
1,5
19,7
44
5,5
49,5
½ BrU
+ BrWZg
= ½ BrW
6,9
6,9
2
22,1
41,6
¼
18
Für die Konstruktion eines
Grundschnitts wird ein Maßsatz erstellt. Hier werden
zu den Körpermaßen die notwendigen Weitenzugaben
addiert, um die Konstruktionsmaße zu erhalten.
90
Legerer OT-GS
6
4
Kontrolle der Brustweite
88
11
72
97
6
-
168
5
Abb.2: Passform-Piktogramm
136
Taillierter Oberteil-Grundschnitt mit Abnäher (1)
Dieser taillierte Grundschnitt ist für nahezu alle Größen, Figuren und Passformklassen zu verwenden. Er kann sehr körpernah
sitzen (ab Passformklasse 2) und selbst für
lockere Kleidung (halbweiter Mantel, Passformklasse 7) Verwendung finden. Entscheidend ist dabei die Wahl der Zugaben
(siehe Tabelle der Passformklassen und Zugabentabelle ab Seite 132).
Das in Abb.1 gezeigte hüftlange Probeteil
ist mit einem engen OT-GS (PK3 oder PK4)
aus Rohgewebe (z.B. Nessel) zugeschnitten
und geheftet. Die Abnäher können zu einer
Längs-Teilungsnaht verbunden werden
(wie hier im Vorderteil) oder separat verarbeitet sein. Zum Schließen ist ein Übertritt
an der vM sinnvoll. Vervollständigt wird das
Probeteil durch einen schmalen Ärmel mit
hoher Ärmelkugel, siehe ab Seite 171.
Hier wird ein OT-GS mit der Passformklasse 4 konstruiert. Dieser Grundschnitt
kann für Kleider und enge Blusen Verwendung finden.
Maßsatz
Größe / Name:
38
Grundschnitt:
OT-GS tailliert, PK4
alle Maßeinheiten in cm
Taillierter Oberteil-Grundschnitt
mitAbnäher
Abb.1: Taillierter Oberteil-GS
zur Anprobe aus Nessel
Datum:
Körper- Zugaben KonstruktionsMaße
Maße
½
KöH
Körperhöhe
168
168
BrU
Brustumfang
88
88
uBrU
Unterbrustumfang
TaU
Taillenumfang
72
72
36
HüU
Hüftumfang
97
97
48,5
HüT
Hüfttiefe
20,6
20,6
HlB
Halslochbreite
6,9
6,9
AlT
Armlochtiefe
20,1
RüL
Rückenlänge
41,6
MoL
Modelllänge
BrT2
Brusttiefe 2
28,1
28,1
VL2
Vorderlänge 2
45,3
45,3
SuB
Schulterbreite
12,1
RüB
Rückenbreite
ArD
Armdurchmesser
BrB
Brustbreite
1
¼
44
18
21,1
41,6
90
Taill.OT-GS
4
4
Kontrolle der Brustweite
12,8
16,5
0,7
17,2
9,3
1,5
10,8
18,2
1,3
19,5
44
3,5
47,5
½ BrU
+ BrWZg
= ½ BrW
88
7
72
97
6
4
168
0,7
Abb.2: Passform-Piktogramm
142
Taillierter Oberteil-Grundschnitt mit Abnäher (4)
Schritt 4:
Hintere Schulter
vom HlP zum Punkt1 das hintere
Halsloch formen.
18
sHlP
23
vM
Punkt10 bis Punkt18
— 2 cm
22
BrU:20 + 0 bis
1 cm
1 bis 1,5 cm
SuP
13
BrT2
+1
SuB
cm
1
SuP
Vom sHlP zum Punkt18 zeichnen.
Die SuB + 1 cm (? Weitenzugabe,
die beim Nähen eingehalten wird)
abtragen Ô
hintere Schulter Ô
Schulterpunkt am RT.
HP
Die Strecke von Punkt10 bis
Punkt18 halbieren und nach links
1 cm abwinkeln Ô
Hilfspunkt.
hÄP
Die untere Hälfte der Strecke
nochmals halbieren und nach
hintelinks 1,5 cm abwinkeln Ô
rer Ärmelpunkt.
SuP
HP
1 cm
½
hÄP
1,5 cm
vÄP
1/4ArD
BrP
18
hM
HlB + 1,5 cm
16
½
Abb.5: Von Punkt16 nach unten
1 bis 1,5 cm abtragen, je nach
Schulterneigung (normal 1,5 cm).
10
ZP
ZP
Seitenlinie
Seitenlinie
VL2
Schritt 5:
Taillenlinie
hintere Mitte (hM)
19
Vorderes Halsloch
19
Schnittpunkt von BrustabnäherLinie mit Taillenlinie.
20
Von Punkt19 nach oben die Vorderlänge 2 (VL2) abtragen
BrP
und von Punkt20 nach unten die
Brusttiefe 2 (BrT2) abtragen Ô
Brustpunkt.
21
Von Punkt20 nach links zur vM abwinkeln.
sHlP
Am VT von Punkt21 nach rechts
HlB abtragen.
22
Von Punkt21 nach unten HlB + 1,5
abtragen und von diesem Punkt
zum HlP das vordere Halsloch formen.
Hüftlinie
Schritt 6:
vÄP
Vordere Schulter
Von Punkt13 nach oben ArD:4 abtragen und eine Waagerechte
zeichnen Ô
hier liegt später der
vordere Ärmelpunkt.
Den Abstand von Punkt10 bis
Punkt18 messen.
23
Von Punkt13 nach oben diese Messung — 2 cm abtragen.
Taillierter Oberteil-Grundschnitt
mit Abnäher
21
sHlP
20
HlB
Von Punkt23 einen Kreisbogen um
Punkt13 = ZP ziehen und
SuP
Saumlinie
Abb.5:
Hintere Schulter, vorderes und hinteres Halsloch zeichnen
auf dem Kreisbogen nach rechts
BrU:20 abtragen Ô
Schulterpunkt. Bei Grundschnitten für ein
sehr anliegendes Armloch BrU:20
+ 1 cm abtragen.
Kreisbogen durch Punkt20 um BrP
= ZP nach rechts ziehen.
5
145
Taillierter Oberteil-Grundschnitt mit Abnäher (2)
Checkliste
Schulterlinie
1
7
Brustlinie
3
Rückenlänge (RüL)
Schritt 2:
Armlochtiefe (AlT)
Q
Bei individuellen Maßen:
Sind die VL2 und die RüL kontrolliert und stehen in
der optimalen Balance? Siehe dazu Seite 34 (Körpermaße) und die Formeltabelle auf Seite 11.
Q
Sind richtige Zugaben für die gewünschte Passform
gewählt?
Q
Ist der Maßsatz vollständig ausgefüllt?
Q
Ist die Summe der BrU-Maße im Maßsatz kontrolliert?
Erste Linien und hM zeichnen
1
Abb.3: Punkt1 ist rechts oben am Blattrand
2
Von Punkt1 die Modelllänge (MoL) senkrecht nach unten
zeichnen Ô
Grundlinie.
Taillenlinie
2 cm
Schritt 1:
6
4
4
Von Punkt1 die Rückenlänge (RüL) nach unten abtraTailgen. Von dort nach links (ca. 60 cm) abwinkeln Ô
lenlinie
5
Von Punkt4 die Hüfttiefe (HüT) nach unten abtragen.
Von dort nach links (ca. 60 cm) abwinkeln g
Hüftlinie
6
Von Punkt4 auf der Taillenlinie 2 cm nach links abtragen.
Hüftlinie
8
5
Schlanke Figuren mit Hohlkreuz oder Figuren mit flachem Gesäß tragen hier 2,5 bis 3 cm ab.
Modelllänge (MoL)
Von Punkt1 über Punkt6 nach Punkt9 die Ô
hintere Mitte (hM) jeweils gerade bis zur Saumlinie zeichnen.
7
an der Brustlinie
8
an der Hüftlinie
9
an der Saumlinie
Saumlinie
9
2 cm
Es ergeben sich folgende Schnittpunkte:
Taillierter Oberteil-Grundschnitt
mit Abnäher
Von Punkt1 die Armlochtiefe (AlT) nach unten abtragen. Von dort nach links (ca. 60 cm) abwinkeln Ô
Brustlinie
Grundlinie
3
hintere Mitte (hM)
Von Punkt1 nach links (ca. 25 cm) abwinkeln Ô
Schulterlinie
Hüfttiefe (HüT)
Von dort (ca. 60 cm) nach links abwinkeln Ô
Saumlinie
2
Abb.3: Erste Linien und hM zeichnen
Diese Oberteilkonstruktion basiert in weiten Teilen auf dem Schnittsystem Müller & Sohn.
5
143
Taillierter Oberteil-Grundschnitt mit Abnäher (5)
Schritt 7:
Armloch vorne + hinten
Abb.6: Das hintere Armloch vom
SuP über HP und hÄP zur Seitenlinie formen.
Das vordere Armloch vom SuP mit
Hilfe der Hilfslinien zur Seitenlinie formen.
Schritt 8:
20
24
me
Vordere Schulter und
Brustabnäher
26
üb
sHlP
25
Su
B
hM
hintere Abnähermitte
27
28
Taillenlinie
1/2
Abnäher im RT
27
Schnittpunkt von Taillenlinie und
hinterer Armlinie.
28
Abstand von Punkt27 bis Punkt6
(hM) halbieren und eine Senkrechte zur hSuN und zur Hüftlinie
hintere Abnähermitte
zeichnen Ô
(hAbM).
Hüftlinie
Schulterblattlinie durch HP zeichnen.
29
Schnittpunkt der Senkrechten
durch Punkt28 und der Schulterblattlinie.
Schulterabnäher vom HP 1,5 cm
Abnäherinhalt nach oben abtragen und eine Einschnittlinie zum
Punkt29 zeichnen.
Saumlinie
Abb.6: Vordere Schulter, Brustabnäher, vorderes und hinteres Armloch
146
6
hintere Mitte (hM)
Taillierter Oberteil-Grundschnitt
mit Abnäher
Schritt 9:
hintere Armlinie
19
Seitenlinie
Die vordere Schulternaht geht
nun vom sHlP bis Punkt26 und von
Punkt25 bis zum SuP.
vordere Armlinie
vM
BrP
Punkt26 und sHlP verbinden Ô
Teil der vSuN.
Der Brustabnäher verläuft von
Punkt25 über den BrP nach
Punkt26.
hÄP
vÄP
Diese Länge vom BrP nach oben
übertragen Ô
anderer Abnäherschenkel.
Schulterblattlinie
HP
me
üb
Diese Länge von Punkt24 auf der
vSuN abtragen.
29
1,5 cm
1 cm
Von Punkt25 zum BrP den Abnäherschenkel zeichnen und messen.
26
SuP
Vom SuP die SuB auf den oberen
Kreisbogen abtragen.
Die Länge vom sHlP bis Punkt20
messen.
25
SuP
Seitenlinie
24
sHlP
Oberteil-Grundschnitt mit alternativer Taillierung (1)
Für einen Grundschnitt mit individuellen Maßen kann es besonders bei
schlanken Figuren mit größerem BrU
vorkommen, dass eine andere Verteilung des Taillenausfalls auf die Abnäher notwendig wird.
Grundsätzlich kann diese Variante der
Taillierung aber bei fast allen Figuren
vorgenommen werden und ist zu bevorzugen.
= 88 cm
= 64 cm
= 97 cm
= 6 cm
= 4 cm
hM
BrU
TaU
HüU
TaWZg
HüWZg
vM
Die Maße für diesen OT-GS sind:
Oberteil-Grundschnitt
mit alternativer Taillierung
=
vTaAbI+ 0 bis 1cm
=
4,5 cm
33
den vTaAb zum BrP zeichnen
ca. 12 cm
bis Passformklasse 4 1,0 cm
Passformklasse 4 bis 7 0,5 cm
0 cm
ab Passformklasse 7
Taillenlinie vTaB
= BaB — TaU:4
+ 0 bis 1 cm
HüAf
= vTaAbI — 2 cm
Hüftlinie
Schritt 2: Hüftausfall im VT
Bei diesem Schnitt wird ein Hüftausfall (HüAf) bis zum Saum gezeichnet, da ansonsten der Vorderrock zu viel Weite hätte.
39
39
38 vHüB
38 hHüB
40
Taill. OT-GS
4
Den HüAf senkrecht bis zur Saumlinie zeichnen.
88
7
64
97
6
4
168
Anschließend den Taillenausfallberechnen.
Taillenausfall (TaAf)
=
=
=
150
TaB
— TaU:2 — TaWZg:2 — vTaAbI
46,5 — 32 cm — 3 cm — 4,5 cm
7 cm
hTaB
34
Hüftausfall (HüAf)
=
vTaAbI — 2 cm
=
4,5 cm — 2 cm
=
2,5 cm
34
2 bis 4 cm
37
hTaAbI
vTaAbI
ca. 12 bis 14 cm
Zusätzlich wird folgender Betrag entsprechend der PK addiert:
1 bis 3 cm
36
ca. 14 bis 16 cm
BaB 32
35
0 bis
2 cm
hA-Linie
BaB — TaU:4 + 0 bis 1cm
19,5 — 16 cm
3,5 cm
SN
=
=
=
shTaAbI
Taillenabnäherinhalt (vTaAbI)
Seitenlinie
33
Seitenlinie
BrP
Abb.1: An der Taillenlinie die
Bauchbreite (BaB) von der vorderen Armlinie bis zur vM messen.
SN
32
Vorderer Taillenabnäher
vordere Armlinie
Schritt 1:
vÄP
hAbM
Vorgehensweise bis Punkt31 wie beim
taillierten Oberteil-GS.
hintere Armlinie
hÄP
Saumlinie
Abb.1: Alternative Taillierung
Entwicklung von taillierten Jacken- und Mantel-Grundschnitten (3)
Schritt 4:
Schritt 5:
Ärmelpunkte
Für einen einzusetzenden Ärmel
liegen die Ärmelpunkte nach der
Vergrößerung der AlT zu hoch.
Die Ärmelpunkte an beiden Armlöchern jeweils um 3/4 der Vertiefung des Armlochs (= Vergrößerung der AlT) nach unten verschieben.
12
Für das vergrößerte Armloch benötigt man neue Ärmelpunkte.
14
15
15
15 v
Su
N
14
=
13
,2
Me
hrb
e
cm
N
hSu
tra
g
16
13
Ärmelpunkte
um 3/4 der
AlT-Vergößerung
nach unten
verschieben.
cm
12
Hier wird vorne 13,2 cm und hinten 14,7 cm gemessen. Die Differenz von 1,5 cm ist zu groß zum Einhalten der hinteren Schulternaht.
Normal ist eine Einhalteweite
(EW) von 1 cm.
Durch die Vergrößerung der BrB um 0,5
cm ist die vordere Schulter bereits optimal verbreitert. Man verschmälert nun
die hSuN um den Mehrbetrag.
14
Mehrbetrag
17
3/4
vÄP
neuer vÄP
1cm
=
7
14,
Die Schulternähte an den Öffnungen ausgleichen.
Wenn die BrB und die RüB unterschiedlich erweitert werden, was
nur bei großen Sprüngen zwischen
den Passformklassen vorkommt,
müssen die Längen der beiden
Schulternähte korrigiert werden.
Vorderes Armloch mit Hilfslinien
versehen und wie skizziert formen.
13
Schulternähte
hÄP
hÄP neu
=
=
=
gemessene hSuN — vSuN — EW
14,7 cm — 13,2 cm — 1 cm
0,5 cm
16
Am hinteren Armloch die Schulternaht um den Mehrbetrag kürzen.
17
Hinteres Armloch neu zeichnen.
12
BrP
Schritt 6:
ZP
Wenn gewünscht, kann die Taillen- und die Hüftweite reguliert
werden.
hM
18
SN
SN
Schritt 7:
vM
Taill. OT-GS
VT
G 38
PK 4
Taill. OT-GS
RT
G 38
PK 4
Taillierter OT-GS
VT
G 38
PK 8
Taillierter OT-GS
RT
G 38
PK 8
Ärmel anpassen
In der Regel existiert für einen erprobten Oberteil-Grundschnitt
auch ein Ärmel-Grundschnitt.
Man kann diesen Ärmel-GS dem
vergrößerten Armloch anpassen
(siehe ab Seite 177 )
Taill. OT-GS
8
88
15
72
97
13
8
168
Entwicklung von taillierten Jackenund Mantel Grundschnitten
18
Taillen- und Hüftweite
anpassen
Abb.6: Erweiterten OT-GS fertig stellen
154
Abb.5: Passform-Piktogramm des
neuen Grundschnitts
Entwicklung des legeren Oberteil-Grundschnitts mit Brustabnäher
Für gerade, "kastenförmige" Oberteile, dies können Kleider, Jacken oder Mäntel
sein, wird der jeweilige Grundschnitt verwendet, der keine Taillierung mehr aufweist und dessen Armloch vergrößert ist, wodurch sich auch die Brustweite vergrößert. Für eine gute Proportion sollte auch die hintere Hüftweite vergrößert
werden.
Schritt 1:
Die hM gerade stellen
1
Vom hinteren Halslochpunkt
zur Hüfte an der hM eine Gerade zeichnen und bis zur Saumlinie verlängern. So kann die
neue hM im Stoffbruch verlaufen.
2
An der hM ist dadurch Weite
am Rücken (RüB) hinzu gekommen.
Ein legerer Kleider-GS wird aus dem taillierten Kleider-GS entwickelt,
ein legerer Jacken- oder Mantel-GS aus dem taillierten Jacken- bzw. Mantel-GS.
Die Reduzierung der Saumweite wird an der SN später
korrigiert.
Schritt 2:
6
3
Nur das Armloch wird um ca.
1 bis 2 cm verbreitert (Vergrößerung des ArD) wie auf
den vorhergehenden Seiten
gezeigt. Dadurch wird die
Brustweite um 1 bis 2 Passformklassen vergrößert.
4
Das Armloch an der Seitennaht um ca. 1 bis 2 cm vertiefen, dadurch vergrößert sich
die AlT.
5
Ärmelpunkte um 3/4 der AlVertiefung nach unten verschieben.
6
Vorderes Armloch mit Hilfslinien versehen und beide Armlöcher wie skizziert formen.
hÄP
hÄP 5
vÄP
5 vÄP
4
AlT- 4
Vergrößerung
1/3
BrP
2
2/3
3
3
7
7
Schritt 3:
8
Hüftlinie
9
Hüftlinie
1 cm
Taill. OT-GS
RT
G 38
PK 4
Die neuen Seitennähte zunächst parallel zu den alten
Seitennähten zeichnen.
8
Die vordere Seitennaht über
den neuen Punkt an der Hüfte
gerade zum Saum zeichnen.
9
Die hintere Seitennaht an der
Hüfte um 1 cm ausstellen.
Schritt 4:
Legerer OT-GS m. BrAb
RT
G 38
PK 5
Legerer OT-GS
SN
SN
Legerer OT-GS m. BrAb
VT
G 38
PK 5
11
Hinteren Saum an der hM abwinkeln und zur hinteren SN
zeichnen.
11
Länge der hinteren SN messen und auf die vordere SN
übertragen.
72
97
8 - 10
12
Neue vM an der Hüfte um
0,7 cm ausstellen und am
Saum um 0,5 cm länger als an
der SN zeichnen.
13
Vorderen Saum an der neuen
vM auswinkeln und zur vorderen SN formen.
-
168
me
üb
9 - 11
13
12
Abb.10:
Durchgehende GS-Schablone
10
Saum und vM
10
5
88
Seitennähte
7
8
Taill. OT-GS
VT
G 38
PK 4
vM
1
hM
12
Armloch vergrößern
Entwicklung des legeren OberteilGrundschnitts mit Brustabnäher
1cm
5
155
Entwicklung von Blusen-Grundschnitten (2)
Leicht taillierter und legerer
Blusen-Grundschnitt
Abb.2: Hier ist der in Abb.1 entwickelte Blusen-Grundschnitt in leicht taillierter und legerer Form abgebildet.
Die Taillenabnäher werden immer gestrichen.
hÄP
In Rot ist die Seitennaht leicht tailliert.
vÄP
In Blau ist die Seitennaht für eine sehr
gerade Form dargestellt. Dabei muss
an der Hüfte am RT 1 cm mehr ausgestellt werden als am VT.
BrP
SN
Taill. OT-GS
VT
G 38
PK 4
Taill. OT-GS
RT
G 38
PK 4
Legerer Blusen-GS
VT
PK 6
Legerer Blusen-GS
RT
PK 6
hM
SN
SN
SN
vM
Um einen legeren Grundschnitt ohne
Brust- und Schulterabnäher zu erhalten, könnte der Brustabnäher als zusätzliche Weite in das Armloch verlegt
werden (siehe Seite 178). Ein Teil kann
dabei als Schulterverbreiterung in der
Schulter verbleiben. Der Schulterabnäher im RT kann genau so behandelt
Abb.2: Fertiger leicht taillierter BlusenGrundschnitt von Seite 156 (rot)
und legerer Blusen-GS (blau)
1 cm
Taillierter Blusen-GS aus dem
alternativ taillierten OT-GS
Am Vorderteil sollte man den Abnäher
und den Hüftausfall schmaler zeichnen. Dies ergibt eine ausgewogenere
Weitenverteilung an der Hüfte.
hÄP
vÄP
Bei einem Rückteil-GS mit zwei Abnähern sollte der seitliche Abnäher entfallen. Der hintere Abnäher kann verschoben werden, wobei die Abnähermitte parallel zur hM verlaufen sollte.
SN
SN
BrP
Entwicklung von
Blusen-Grundschnitten
Abb.3: Aus dem Oberteil-Grundschnitt
für sehr schlanke Figuren, bei denen
der Hüftausfall bis zum Saum verläuft,
kann ebenfalls ein Blusen-Grundschnitt modifiziert werden. Siehe
Schritt 1 und 2 auf Seite 156.
Taill. OT-GS
VT
G 38
PK 4
Taill. OT-GS
RT
G 38
PK 4
Taillierter Blusen-GS
VT
PK 6
Taillierter Blusen-GS
RT
PK 6
hM
vM
Legerer Blusen-GS aus dem
alternativ taillierten OT-GS
Ohne Abb: Für einen legeren BlusenGS kann der Taillenabnäher und der
Hüftausfall komplett gestrichen werden. Dadurch wird allerdings die Weite
bei diesem Schnitt im VT sehr groß. Zudem sollte die SN wie in Abb.2 gezeigt
verändert werden.
Abb.3: Taillierter Blusen-Grundschnitt aus
dem alternativ taillierten OT-GS
5
157
Enger Oberteil-Grundschnitt mit und ohne Brustabnäher (1)
Dieser taillierte Oberteil-Grundschnitt kann an der Brust
körpernah sitzen. Das ist nur dann möglich, wenn Kleidungstücke aus diesem Grundschnitt aus elastischem Material hergestellt werden (ab Passformklasse 0).
Beim Grundschnitt ohne Brustabnäher können im Vorderteil am Armloch unschöne Falten entstehen. Er wird
schmalen, gut proportionierten Figuren mit kleiner
Brustgröße ohne größere Probleme passen.
Bei Figuren mit starker Brust sollte der Grundschnitt mit
Brustabnäher verwendet werden - und immer dann,
wenn das Kleidungsstück am Armloch eng sitzen soll.
Der Grundschnitt eignet sich für körpernahe Shirts und einige Wäscheartikel. Er kann auch als Grundschnitt für enge Sportbekleidung, z.B. Tanztrikots dienen.
Elastic
Elastic
Abb.1: Enges Shirt mit und ohne Brustabnäher
Maßsatz
Größe / Name:
38
Grundschnitt:
OT-GS eng, für elastisches Material PK 1
Enger Oberteil-Grundschnitt mit
und ohne Brustabnäher
alle Maßeinheiten in cm
Datum:
Körper- Zugaben KonstruktionsMaße
Maße
½
KöH
Körperhöhe
168
BrU
Brustumfang
88
88
44
uBrU
Unterbrustumfang
TaU
Taillenumfang
72
72
36
HüU
Hüftumfang
97
97
48,5
HüT
Hüfttiefe
20,6
20,6
HlB
Halslochbreite
6,9
6,9
AlT
Armlochtiefe
20,1
RüL
Rückenlänge
41,6
MoL
Modelllänge
BrT2
Brusttiefe 2
28,1
28,1
VL2
Vorderlänge 2
45,3
45,3
SuB
Schulterbreite
12,1
0,2
12,3
RüB
Rückenbreite
16,5
0,2
16,7
ArD
Armdurchmesser
9,3
0,4
9,7
BrB
Brustbreite
18,2
0,5
18,7
44
1,1
45,1
½ BrU
+ BrWZg
= ½ BrW
4
20,4
41,6
90
18
Checkliste
Q
Bei individuellen Maßen:
Sind die VL2 und die RüL kontrolliert und stehen in der optimalen
Balance. Siehe Seite 134 (Körpermaße) und die Formeltabelle auf
Seite 11).
Q
Sind richtige Zugaben für die gewünschte Passform gewählt?
Q
Ist der Maßsatz vollständig ausgefüllt?
Q
Ist die Summe der BrU-Maße im
Maßsatz kontrolliert?
Enger OT-GS
1
88
2,2
72
97
0
0
168
Kontrolle der Brustweite
0,3
¼
Abb.2: Passform-Piktogramm
160
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel (1)
Größe / Name:
38
Datum:
Grundschnitt:
schmaler Ärmel für OT-GS, PK 4
alle Maßeinheiten in cm
AlH
Armlochhöhe
Werte
1/2
1/3
36
18
12
vAlU
vorderer Armlochumfang
18,5
-
-
hAlU
hinterer Armlochumfang
21,8
-
-
AlU
Armlochumfang
40
20
-
ArD
Armdurchmesser des OT-GS
12
6
ArL
Armlänge
60
HgU
Handgelenkumfang
-
-
OaU
Oberarmumfang
28
14
OaW
Oberarmweite ca.
33
16,5
-
-
ÄkH
Ärmelkugelhöhe
14,6
2 cm
1
ÄkH
6
8
:2
AlU
ÄkL = Ärmelkugellinie
4
ÄB
ArL = ÄL
Kontrolle der Ärmelbreite (ÄB)
= halbe Oberarmweite
+ 1 bis 1,5 cm
(OaW siehe Formeltabelle
auf Seite 165)
5
Abb.1: Oberster Punkt.
2
Die Armlänge (ArL) von Punkt1 nach unten abtragen und die
Saumlinie nach rechts zeichnen.
3
Die Ärmellänge hier um 2 bis 3 cm kürzen.
4
Die Ärmelkugelhöhe (ÄkH) von Punkt1 nach unten abtragen.
Die Ärmelkugellinie nach rechts zeichnen.
5
Von Punkt3 nach oben den halben Abstand von Punkt3 bis
Punkt4 + 1cm abtragen und die Ellenbogenlinie nach rechts
zeichnen.
vÄP
vÄP
Von Punkt4 nach oben ArD:4 abtragen Ô
6
Vom vÄP jeweils AlU:2 abtragen und ein zweites Mal AlU:2 —
1 cm auf die obere Linie abtragen.
9
Je größer hier die Reduzierung, desto schmaler wird die Ärmelbreite (ÄB).
7
Von Punkt1 nach rechts ArD + 4 cm und ein zweites Mal ArD +
6 cm abtragen.
8
Bestimmen der Ärmelbreite (ÄB):
Bei Messung6 (violett dargestellt) und Messung7 (grün) entstehen jeweils zwei Teilstrecken. Diese haben einen gemeinsamen Bereich (Schnittmenge), hier rosa dargestellt.
In dieser Schnittmenge bestimmt man Punkt8 und damit die
Ärmelbreite = ÄB.
Ellenbogenlinie
½ von
3
bi s
4
+ 1 cm
Sollte die ÄB für die
Oberarmweite hier
nicht ausreichen, ist
dies ein Zeichen dafür,
dass vermutlich das
Armloch zu klein ist.
Grundgerüst
1
vÄP
ArD:4
Maßsatz
Subtrahiert man den größeren Betrag,
wird die Ärmelkugel flacher und die
Oberarmweite größer.
Schritt 3:
ArD + 4
Das Vermessen des Armlochs ist auf Seite 165 beschrieben.
Subtrahiert man bei der ÄkHBerechnung jeweils den kleineren Betrag, wird die Ärmelkugel höher und
die Oberarmweite kleiner.
Berechnung der Ärmelkugelhöhe:
ÄkH = AlH:2 — ArD:5 — 0,5 bis 1,5 cm
(für den Kleider- und Blusenärmel)
ÄkH = AlH:2 — ArD:10 — 1 bis 2 cm
(für den Jacken- und Mantelärmel)
7
Armloch vermessen
Sämtliche relevanten Maße eintragen
und die ÄkH mit der für diesen Ärmel
passenden Formel berechnen. Sämtliche Formeln findet man ebenfalls auf
Seite 165
15,5
Ärmelsaumweite
Einhalteweite
Schritt 1:
Schritt 2:
ÄSaW
EW
Dieser Schnitt ist Grundlage für klassische
Blusen-, Kleider-, Jacken- und Mantelmodelle.
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel
Maßsatz
Die beiden Messungen zur Bestimmung der Ärmelbreite dienen
der Kontrolle der Armlochmaße und des ArD. Sollte es keinen
Überschneidungsbetrag geben, müssen alle gemessenen Maße
nochmals kontrolliert werden.
9
Eine Senkrechte von Punkt8 zur Ellenbogenlinie nach unten
Punkt9.
zeichnen. Schnittpunkt mit der Ärmelkugellinie Ô
3
2 bis 3 cm
Saumlinie
2
Abb.1: Grundgerüst
Diese Ärmelkonstruktion basiert in weiten Teilen auf dem Schnittsystem Müller & Sohn.
5
171
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel (2)
hÄP
vÄP
SN
SN
Schritt 4:
Ärmelkugel vorbereiten
10
Abb.3: von Punkt1 bis Punkt8 messen, die Messung halbieren und dieses Maß + 1 cm von Punkt1 nach rechts abtragen.
11
Dieselbe Messung von Punkt9 nach links abtragen.
12
Strecke zwischen Punkt1 und Punkt10 halbieren.
13
Hilfslinie von Punkt12 nach vÄP zeichnen und die Linie
halbieren.
Abb.2: Armloch
Hilfslinie von Punkt13 bis Punkt10 zeichnen.
14
½
1
bis
+ 1 cm
13
vÄP
tP
4
ArD:4
+ 0,5 cm
Die Ärmelkugellinie (ÄkL) wird im skizzierten Bereich
um 0,5 cm erhöht.
0,5 cm
Abb.2: Den unteren Bereich des vorderen Armlochs zwischen vÄP und SN kopieren und
tP
0,5 cm
ÄkL
9
11
bis
vordere Ärmelmitte (vÄM)
1
7
15
Schritt 5:
Vordere und hintere Ärmelmitte
15
Abb.3: Die vÄM in Ellenbogenhöhe um 0 bis 1,5 cm einstellen. Eine stärkere Einstellung ergibt einen schmaleren Ärmel und eine elegant gebogene Silhouette des Ärmels.
16
Die hÄM in Ellenbogenhöhe 0,5 bis 1 cm einstellen. Eine
größere Einstellung ergibt einen leicht nach vorne fallenden Ärmel und reduziert ebenfalls die Oberarmweite.
17
SaumVon Punkt3 ÄSaW:2 auf die Saumlinie zeichnen Ô
kante.
16
0 bis 1,5 cm
Abb.3: Diese Kopie der Kurve wird am Ärmel exakt an
den vÄP und auf die erhöhte Ärmelkugellinie gelegt Ô
tiefster Punkt = tP
+ 1 cm
hintere Ärmelmitte (hÄM)
½
Von Punkt14 nach links 0,5 cm abtragen und von dort eine Hilfslinie nach Punkt11 zeichnen.
11
14
½
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel
8
12
vÄP
SN
10
½
1
Kopie des
unteren vorderen
Armlochs
etwas drehen
und einsetzen
8
Von Punkt8 nach unten ArD:4 + 0,5 cm abtragen und die
Strecke zwischen Punkt10 und Punkt14 mit einer Hilfslinie verbinden.
0,5 bis 1 cm
Durch das Einzeichnen der vorderen und hinteren Ärmelmitte wird die seitliche Ärmelsilhouette festgelegt
(ungefähre Silhouette von der Seite aus betrachtet).
3
Sau
ÄSaW:2 mkante
17
Abb.3: Ärmelkugel und Ärmelform
172
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel (4)
Verhältnis von Ärmelbreite und Ärmelkugelhöhe
Ärmelbreite
Ärmelkugelhöhe
Ärmelkugel verändern
bei gleicher Einhalteweite
Die Ärmelbreite (ÄB) bestimmt maßgeblich die Passform des Ärmels am
Oberarm:
Die Ärmelkugelhöhe (ÄkH) bestimmt
maßgeblich den oberen Fall des Ärmels:
?
Eine große ÄB sorgt für einen bequemen breiten Ärmel bei entsprechend starken Oberarmen.
?
Eine hohe Ärmelkugel sorgt für einen glatten Fall des Ärmels bei normal
am Körper hängendem Arm.
?
Möchte man eine Vergrößerung
der ÄkH bei gleich bleibender Einhalteweite, muss gleichzeitig die ÄB verringert werden.
?
Eine geringe ÄB macht den Ärmel
schlank, ist aber dann problematisch,
wenn die Kundin starke Oberarme hat.
?
Eine kurze Ärmelkugel beeinträchtigt den oberen Fall des Ärmels.
Dadurch, dass der tiefste Punkt höher
sitzt, wird der Ärmel unter dem Arm
hochgehoben und es können sich Falten an der vorderen und hinteren Ärmelmitte ergeben.
Bei der Vergrößerung der ÄB vergrößert sich auch die Einhalteweite des
Ärmels.
Bei der Vergrößerung der ÄkH vergrößert sich auch die Einhalteweite des
Ärmels.
?
Möchte man eine Vergrößerung
der ÄB bei gleich bleibender Einhalteweite, muss gleichzeitig am Ärmel die
ÄkH verringert werden.
Soll die Einhalteweite (d.h. die Länge
der Ärmelkugel-Naht) gleich bleiben,
müssen die Ärmelkugelhöhe und Ärmelbreite wechselseitig verändert werden.
8
—
1/
0c
m
Schmaler Ärmel mit hoher Kugel
vÄP
4
ÄB
8
vÄP
4
höhere / mittlere / kürzere ÄkH
½
AlU
/
0,5
höhere / mittlere / kürzere ÄkH
8
½
AlU
—
1
/
,5
/0
0c
m
vÄP
4
ÄB
Abb.6: Vergrößerung der ÄkB und ÄkN
Abb.7: Vergrößerung der ÄkH und ÄkN
Abb.8: Vergrößerung der ÄkH bei
gleichzeitiger Verkleinerung der ÄB
Abb.6: Konstruktion mit gleichbleibender Kugelhöhe aber größerem Abtrag ½ AlU von vÄP aus Ô
Abb.7: Konstruktion mit unterschiedlicher ÄkH bei gleich bleibender Ärmelbreite Ô
Abb.8: Konstruktion für gleich bleibende Einhalteweite Ô
Punkt8 wandert nach rechts.
vÄP und Punkt4 wandern nach unten.
Es ergibt sich bei gleich bleibender
ÄkH eine vergrößerte Ärmelbreite und
somit eine unterschiedliche Länge der
Ärmelkugelnaht - die Einhalteweite
wird größer.
Es ergibt sich bei gleich bleibender Ärmelbreite und vergößerter ÄkH^ eine
größere Ärmelkugelnaht und damit eine größere Einhalteweite.
vÄP und Punkt4 wandern nach unten
und Punkt8 nach links oder umgekehrt.
Es ergibt sich bei gleich bleibender Einhalteweite
eine größere ÄkH und eine geringere
ÄB oder
eine flachere ÄkH und eine größere
ÄB.
174
Armloch-Auflockerung
Gründe für eine ArmlochAuflockerung
ZP
2a
2
ZP
Schulterblattlinie
hÄP
ca. 1 cm
vÄP
Bei einer Veränderung am Armloch
muss auch der dazu gehörige Ärmel angepasst werden. Dies wird ab Seite
180 beschrieben.
1
RT
Oberteil-GS
hM
SN
vM
VT
Oberteil-GS
SN
BrP ZP
?
Wenn das Armloch eines Schnittes
sehr eng am Körper anliegt, z.B. bei engen Oberteilgrundschnitten mit Brustabnäher, kann man in das vordere und
hintere Armloch etwas Mehrweite geben, wenn man am Modell die Mehrweite dort möchte. Die Auflockerungsbeträge sollten vorne eher etwas
größer sein als hinten.
Abb.1: Einschnitte für die Armloch-Auflockerung
?
Sind Brust- oder Schulterabnäher
sehr groß, können diese durch eine solche Veränderung verkleinert werden.
Ist jedoch keine Mehrweite im Armloch gewünscht, kann der Schulterabnäher an der entsprechenden Stelle
durch Einhalten wieder reduziert werden. Anschließend ist das Armloch vor
Ausdehnen zu sichern. Da die Armlochnaht hierbei nicht vergrößert
wird, muss auch der Ärmel nicht angepasst werden.
Schritt 1:
6
1
Abb.1: Am vorderen Armloch ca.
1 cm oberhalb des vÄP zum BrP
einschneiden.
2
Am hinteren Armloch an der
Schulterblattlinie einschneiden
und vom Schulterabnäher bis zur
Schulterblattlinie einschneiden.
2a
Alternativ kann man auch von der
Abnäherspitze rechtwinklig vom
Schulterabnäher zum Armloch einschneiden. Drehpunkt ist dann die
Abnäherspitze.
7
0 bis 1,5 cm
öffnen
ZP
Schulterblattlinie
Armloch-Auflockerung
7
4
vÄP
0,5 bis
2 cm
öffnen
hÄP
Armlöcher öffnen und Nähte formen
RT
hM
VT
SN
Schritt 2:
SN
vM
BrP ZP
Abb.2:
178
5
Einschnitte
Armloch öffnen
4
Abb.2: Am vorderen Armloch wie
gewünscht 0,5 bis 2 cm öffnen.
5
Am hinteren Armloch immer etwas weniger, z.B. 0 bis 1,5 cm öffnen.
6
Den Schulterabnäher neu zeichnen und ggf. so kürzen, dass er gut
genäht werden kann.
7
Die Armlochkurven neu zeichnen.
Wird in das Armloch ein Ärmel eingesetzt, muss dieser jetzt an das vergrößerte Armloch angepasst werden.
Ärmelkugel-Anpassung (2)
Schritt 1:
ÄP1 und ÄP2 markieren
Schritt 2:
1
Abb.1: Am vorderen Armloch auf der Hälfte der Nahtstrecke zwischen vÄP und SuP liegt der ÄP1.
2
Am hinteren Armloch liegt ebenso auf der Hälfte zwischen SuP und hÄP der ÄP2.
5
SuP2
4
s
bi
üb + 8 b
SuP1
is 1
2
üb
Die Nahtstrecke zwischen vÄP und ÄP1 am Armloch messen und auf die ÄkN vom vÄP + Einhalteweite (0 bis 4 %
ÄP1.
dieser Nahtstrecke) abtragen Ô
4
Die Nahtstrecke zwischen ÄP1 und SuP am Armloch messen und auf die ÄkN vom ÄP1 + Einhalteweite (4 bis 8 %
SuP1.
dieser Nahtstrecke) abtragen Ô
5
Die Nahtstrecke zwischen SN und hÄP am Armloch messen und auf die ÄkN von der ÄN + Einhalteweite (5 bis 10 %
hÄP.
dieser Nahtstrecke) abtragen Ô
6
Die Nahtstrecke zwischen hÄP und ÄP2 am Armloch messen und auf die ÄkN vom hÄP + Einhalteweite (12 bis 20 %
ÄP2.
dieser Nahtstrecke) abtragen Ô
7
Die Nahtstrecke zwischen ÄP2 und SuP am Armloch messen und auf die ÄkN vom ÄP2 + Einhalteweite (8 bis 12 %
SuP2.
dieser Nahtstrecke) abtragen Ô
+
12
ÄP1
hÄP
üb
üb
%
+0
bis
0
s2
bi
4%
3
6
üb
3
Abb.2+3: Die Ärmelkugelnaht (ÄkN) zwischen ÄN und
vÄP bleibt immer unverändert.
% ÄP2
+
4
8%
Armlochmessungen auf die
Ärmelkugelnaht (ÄkN) übertragen
+
vÄP
7
5
½
bis
10
%
Ärmelkugelanpassung und
Weitenkorrektur
Überschneidung = Fehlbetrag
Ô
zu wenig Weite im Ärmel,
Wenn SuP1 und SuP2 sich um
mehr als 0,5 cm überschneiden,
dann ist der Ärmel zu schmal,
Der Ärmel muss im nächsten
Arbeitsschritt verbreitert werden.
Ob der Ärmel an das vorgegebene Armloch
mit den gewünschten Einhalteweiten angepasst werden muss, stellt man anhand des
Mehrbetrags oder des Fehlbetrags fest.
Bei einem Mehrbetrag über 0,5 cm gibt es
zu viel Weite im Ärmel.
Vom ca. höchsten Punkt
der Armkugel aus die
Einschnittlinie senkrecht
bis in den Saum zeichnen.
Von ca. der Mitte
zwischen
hÄP und ÄN die
Einschnittlinie
etwa in die
Mitte des Saums
zeichnen.
Die Kugel muss verkleinert und damit die
Einhalteweite reduziert werden
Stellt man einen Fehlbetrag fest, so ist die
Einhalteweite im Ärmel zu klein. Jetzt
muss der Ärmel an der Kugel vergrößert
werden, wodurch sich auch die Einhalteweite vergrößert (siehe folgende Seiten).
Ärmelkugel-Anpassung
Ist der Mehr- oder Fehlbetrag kleiner als
0,5 cm, so kann auf die weitere Ärmelanpassung verzichtet werden. Der Schulterpunkt SuP wird dann genau zwischen SuP1
und SuP2 markiert.
Gleichzeitig findet man durch die Ärmelanpassung die notwendigen Ärmeleinsetzpunkte, um den Ärmel bequem und passgenau ins Armloch einsetzen zu können.
½
Abb.3: Armlochmessungen auf die Armkugel übertragen,
hier mit Fehlbetrag bei großer Einhalteweite
Bei einer Verschmälerung des Ärmels muss
man auf die sich verkleinernde Oberarmweite im Ärmel achten (siehe Tabelle Seite
165).
5
181
FL
Flankennaht
VT
vÄP
vÄP
Abb.1: Flankennaht am Vorderteil
4
BrP
vM
Eine Längsteilungsnaht, die seitlich
am unteren Armloch entspringt und
bis zur Taille oder zum Saum verläuft,
wird als Flankennaht bezeichnet. Da
sie nicht über eine Abnäherspitze verläuft, integriert sie lediglich den Taillenabnäher. Für eine körpernahe Formung an der Brust bleibt ein RestAbnäher.
VT
vM-Stb
1
SN
SN
2
FL
BrP
3
sVT
4
Abb.2: Flankennaht am VT mit einem
Taillenabnäher
Abb.3: Schnitteile mit gekürztem
Rest-Brustabnäher
Schnittentwicklung für das Vorderteil
Flankennaht einzeichnen.
2
Brustabnäher einzeichnen.
3
Teile trennen und Brustabnäher
zulegen.
4
Brustabnäher kürzen und Taillenverlauf ausformen
FL
1
RT
hÄP
5
hÄP
RT
RüB
7
Flankennaht
212
Hintere Armlinie senkrecht zur
Taille zeichnen Ô
Abnähermitte.
6
Abnäherinhalt verschieben,
7
Flankennaht so gerade wie möglich zum oder knapp unterhalb des
hÄP in das Armloch formen.
8
Teile trennen.
hM
SN
5
SN
8
Schnittentwicklung für das Rückteil
sRT
6
Abb.5: Flankennaht am RT
Abb.6: Fertige hintere Schnitteile
hM-Stb
FL
Abb.4: Flankennaht am Rückteil
Etuikleid (1)
Abstand vom Hals
Schulterbreite
3
ca. 0,5 cm
4
1
BrP
SN
2
Taill.OT-GS
5-9
72
97
4-8
4-8
168
88
Abb.1: Etuikleid
S.149
vM
3-4
Abb.1a: Etuikleid auf
links gewendet
Modellbeschreibung
Das Etuikleid schmiegt sich figurnah an den Körper, ohne ihn
einzuengen. Diese einfache Schnittvariante wird häufig für
ein "kleines Schwarzes" verwendet, ein Kleid für viele Anlässe, mit verschiedensten Accessoires zu kombinieren, allerdings mit weniger tiefem Ausschnitt und meist mit Ärmeln. Die hintere Mitte erhält einen Reißverschluss und einen verdeckten Schlitz.
OT-GS
VT
PK4
Als Grundschnitt für dieses Modell verwendet man einen taillierten Oberteil-Grundschnitt der Passformklasse 3 bis 4.
Schritt 1:
Etuikleid
1
244
Modell-Entwicklung (Vorderteil)
Abb.2: Da die Weitenzugabe des ArD für einen Oberteilschnitt mit Ärmel konzipiert ist, kann bei diesem engen, ärmellosen Modell die Weite unter dem Arm um ca.
0,5 cm an VT und RT reduziert werden.
2
Abnäherposition bestimmen, einschneiden und Brustabnäher zulegen.
3
Hals- und Armausschnitte gestalten. Dabei den Abstand
zum Hals und die Schulterbreite festlegen.
4
Einschnittlinie zur Weitenreduzierung der DekolletéKante zum BrP zeichnen.
5
Abb.3: Taillenabnäher kürzen und formen.
6
Dekolleté-Kante um ca. 0,5 cm reduzieren.
7
Neuen Brustabnäher kürzen und formen.
8
Belegnaht einzeichnen und seitlich reduzieren.
0 bis
1 cm
Abb.2: Modell-Entwicklung Vorderteil (1)
Etuikleid (3)
Abstand vom Hals und
Trägerbreite wie
am VT
1 cm
15
14
13
wie
am VT
SN
12
hM
16
Abb.6: Etuikleid (Rückansicht)
Abb.6a: Etuikleid (Rückansicht)
auf Links gewendet
OT-GS
RT
PK4
Schritt 3:
17
Modell-Entwicklung des Rückteils
12
Abb.7: Die Weite unter dem Arm wie am VT reduzieren.
13
Schulterabnäher verkleinern: Das Halsloch mit der
Schulternaht um 1 cm zum Abnäher hin verschieben (siehe auch Seite 148).
14
Die hM neu formen.
15
Hals- und Armausschnitte gestalten. Dabei den Abstand
vom Hals und die Trägerbreite jeweils vom VT übernehmen.
16
Taillenabnäher formen und evtl. etwas nach oben verlängern.
17
Schlitzlänge festlegen und Schlitzbeleg 3 bis 5 cm breit
anzeichnen. Evtl. oben leicht abschrägen.
3 bis
5 cm
wie
am VT
Etuikleid
Abb.7: Modell-Entwicklung Rückteil (1)
246
Etuikleid (4)
19
21
Da das Futter am Schlitzbeleg und
am Reißverschluss befestigt wird,
muss es oberhalb des Schlitzes ca.
1 cm Mehrlänge erhalten.
22
Der Schlitz für den Reißverschluss
bleibt ca. 1 cm länger offen.
FL
FL
jeweils ca. 0,3 cm
hBe
2x OSt
hM
ca. 0,3 cm
20
SN
21
FL
FL
ca.1 cm
18
SN
RV
RV
RT
2x-p OSt
hM
hM
SN
hM
SN
ca. 0,3 cm
22
RV
lRT
1x Fu
rRT
1x Fu
24
23
Abb.8: Modell-Entwicklung Rückteil (2)
18
Schnitteile entwickeln
Abb.8: Den Beleg gestalten und
die Reduzierungen an den Ausschnitten wie am VT einzeichnen
Ô
fertiges Rückteil für den Oberstoff.
2 cm
Abb.9: Schnitt-Entwicklung der Innenteile
19
20
Abb.9: Beleg kopieren und die
Schulterbreite und Beleg-Länge um
ca. 0,3 cm reduzieren.
Am unteren Armausschnitt kann
der Beleg um 0,3 bis zu 1 cm zugelegt werden. An dieser Stelle ist
der Oberstoff einzuhalten.
23
Den Futtersaum um 2 cm kürzen.
24
Für die Übertrittseite den Schlitzbeleg an der entsprechenden Seite wegschneiden.
Die Schnittteile anschließend
noch mit NZg und SZg versehen.
Etuikleid
Schritt 4:
23
2 cm
5
247
Schößchenbluse mit Schlingenverschluss (1)
Modellbeschreibung
Durch eine Quernaht in der Taille kann das untere Schnittteil
glockig erweitert werden (Schößchen). Das Modell besitzt einen Schlingen-Verschluss mit verstürztem Beleg sowie weite
Ärmel mit Form-Manschetten, ebenfalls mit SchlingenVerschuss.
Grundlage ist ein taillierter Blusen-Grundschnitt. Die Passformklasse kann zwischen 4 und 6 liegen.
S.275
Der Schlingen-Verschluss ist eine Knopfverschluss-Variante
ohne Knopflöcher (siehe Nahtquerschnitte in Abb.4 bis 6).
Am Übertritt sind die Schlingen in einer Naht befestigt. Die
Überlappung von Über- und Untertritt ist beliebig. Man
nennt eine Verarbeitung ohne Überlappung "bord-à-bord"
(frz.: Kante an Kante). Aber auch sehr breite Überlappungen
sind möglich, wie bei einem Wintermantel (z.B. Dufflecoat
mit "Knebel"-Verschluss).
Blusen-GS
6
88
11 - 13
72
97
6 - 10
Die Schlingen selber können flach an der Kante oder als abstehende Schlingen gearbeitet werden. Als Knöpfe werden
gerne voluminöse Kugel- oder Halbkugel-Knöpfe verwendet,
aber auch Knebel oder Posamentenknöpfe uvm.
168
-
S.156
Abb.1: Taillierte Bluse mit
Schlingenverschluss
2
4
266
Modell-Gestaltung
Einschnittlinien für die Querabtrennungen einzeichnen.
4
Einschnittlinien vom Saum und
den Querabtrennungen jeweils zu
den Abnäherspitzen zeichnen.
5
Beleg-Kanten im VT und RT einzeichnen.
6
Die Mitte der Schlingenpositionen
und die Schlingenabstände an der
vorderen Kante markieren.
7
Bei flachen Schlingen die Knöpfe
gespiegelt an der vM markieren
(siehe hierzu auch Abb.4).
vÄP
BrP
7
6
3
3
5
Taillierter OT-GS
VT
Taillierter OT-GS
RT
hM
3
3
SN
Die vordere Kante zum Halsloch
zeichnen und die obere Ecke der vorderen Kante formen.
ÜbertrittBreite
SN
2
1
Beleg-Kante
Abb.2: Übertritt in gewünschter
Breite (hier 1 cm) anzeichnen. Dies
ergibt 2 cm Überlappung an der vM.
vM
Schößchenbluse mit
Schlingenverschluss
1
3
vordere Kante
Schritt 1:
hÄP
4
Abb.2:
Modell-Gestaltung
Weiter Ärmel mit Form-Manschette (1)
Ärmel-Gestaltung Variante 1
SuP
Dieser Ärmel wird oben und unten gleichmäßig für Kräuselweite geöffnet.
1
Abb.2: Am Ärmel mit hoher Ärmelkugel die gewünschte Manschettenbreite abtrennen und unten die Weite der
Manschette wie gewünscht reduzieren.
2
Vom höchsten Punkt nach unten einschneiden.
3
Parallel dazu vom Abnäher eine weitere Einschnittlinie einzeichnen
4
und ungefähr im selben Abstand dazu
im vorderen Ärmel einschneiden.
5
Abb.3: Den Ärmel öffnen und
6
überall dort Mehrlänge hinzu geben,
wo geöffnet wurde, um dem Stoff eine
bauschige Form zu geben.
7
Saum und Kugel formen, SuP neu setzen.
hÄP
vÄP 4
2
3
Abb.1:
Variante 1
Ärmel mit
hoher Kugel
Schnittentwicklung der Form-Manschette
Abb.2:
Ärmel-Gestaltung für
weiten Ärmel mit FormManschette
Manschetten-Breite
ca. 10 bis 16 cm
1
10
8
Abb.4: Die Manschettenteile an der
Ärmelnaht zusammensetzen.
9
Ansatznaht und Saumkante formen.
10
Schlingen an der Kante markieren,
11
Untertritt anzeichnen und Knopfpositionen markieren.
6
1 bis
2 cm
7
9
FL
FL
SuP
3 bis 6 cm
anlegen
Manschette
4x OSt
8
11
10
hÄP
9
vÄP
Abb.4: Form-Manschette mit Schlingenverschluss
5
5
5
3 bis 6 cm
3 bis 6 cm
3 bis 6 cm
Konstruktion einer geknöpften FormManschette
Ärmel
2x OSt
Abb.5: Alternativ ist diese Konstruktion zu
wählen. Der Ärmel sollte um ca. ½ Manschetten-Breite gekürzt werden.
274
Abb.3: Modellschnitt für Variante 1
6
2 bis 5 cm
Manschetten-Breite
FL
Weiter Ärmel
mit Form-Manschette
1 bis
2 cm
Manschette
4x OSt
ca.1 cm
½ Manschetten-W
7
Abb.5: Konstruktion einer geknöpften
Form-Manschette
Stehkragen
1
1
0,5 bis ca.
1,5 cm
hM
0,5 bis ca.
1,5 cm
0,2 bis ca.
0,7 cm
4
3
4
l
vH
Abb.1: Halsloch vergrößern
hHlU = .........
z.B. = 8,7 cm
2
hHl
hM
0,5 bis ca.
6 cm
5
vM
5
Halslochvergrößerung
1
Abb.1: Man kann eine Halslochverbreiterung an der Schulter von
ca. 0,5 bis 1,5 cm vornehmen.
2
Das Halsloch an der hM wird um
die Hälfte des Betrags vertieft.
3
Der Betrag für die Vertiefung des
Halslochs an der vM ist mindestens der gleiche, maximal der
doppelte wie an der Schulter.
4
Die Halslöcher neu zeichnen.
5
Abb.2: Die Länge der HalslochNähte vHlU und hHlU am halben
Halsloch für die Kragenkonstruktion ausmessen.
6
vHlU = ........
z.B. = 12 cm
ÜtB
6
Üt
vM
Vor jeder Kragenkonstruktion
muss entschieden werden, ob das
enge Halsloch des Grundschnitts
verwendet werden kann oder größer sein soll.
Abb.2: Nahtübergang an der Schulter
kontrollieren und den HlU
ausmessen
Evtl. einen Übertritt anzeichnen.
Grundform: Gerader Stehkragen
Der gerade Stehkragen von Seite 278 in
Abb.1 kann auch breiter konstruiert
und z.B. als Rollkragen aus weichem
oder elastischem Material gefertigt
werden.
Abb.3: Gerader Stehkragen
2 bis ca.
9 cm
Die Kragenkante parallel formen
und
5
die vM im rechten Winkel zur Kragenansatznaht zeichnen.
6
Abb.5: Knips am SuP anbringen.
Die hM verläuft im Stoffbruch.
hM
2 bis ca.
10 cm
Abb.4: Leicht geformter Stehkragen
SuP
6
Abb.5: Produktionsschnitt für den leicht geformten Stehkragen
Stehkragen
4
SuP
3
FL
Abb.4: An der vorderen Mitte die
Kragennaht um 0,5 bis 1,5 cm erhöhen und rund formen.
0,5 bis
1,5 cm
vM
3
4
vM
5
Trotz der gerundeten Form wirkt
ein leicht geformter Stehkragen
immer noch "halsfern".
2 bis ca.
10 cm
2
An der unteren Kante die Länge
des hHl von der hM aus abtragen
und den Schulterpunkt (SuP) markieren.
Leicht geformter Stehkragen
hM
SuP
Kragenansatznaht
hM-Stb
2
1
Abb.3: Ein Rechteck mit den Maßen Kragenbreite (KrB) und Halslochumfang ( vHl + hHl) zeichnen.
vM
1
Kragenkante
5
279
vM
vM
FL
Tailleur-Jacke mit fallendem Fasson
3
vÄP
BrP
vÄP
BrP
ca.2 cm
Abb.1: Tailleur-Jacke
4
2
Taill. OT-GS
1
7
4-5
5
VT
taill.OT-GS
VT
6
sVT
SN
SN
4 - 10
4 - 10
vM
64
97
vM
7 - 11
168
88
Abb.3: Knopfkante und Tasche
Abb.2: Nähte gestalten
Modellbeschreibung
Die kurze und stark taillierte TailleurJacke hat einen klassischen Reverskragen mit fallendem Fasson und wird auf
drei Knöpfe geschlossen. Sie hat einen
runden Kantenabstich, Wiener Nähte
und einen zusätzlichen seitlichen Abnäher. In die Taillennaht ist eine Pattentasche gearbeitet, der Ärmel ist glatt
eingesetzt.
Das Rückteil kann ebenfalls zusätzlich
tailliert, am Saum erweitert und auch
mit Wiener Nähten und einem Schoßteil gestaltet werden.
SN
Abb.4: Taschenteile und Schoßteil fertig stellen
Schritt 1:
Nähte am VT gestalten
Schritt 2:
Knopfkante und Tasche
1
Seitlichen Abnäher zeichnen, ca.
2 cm unterhalb der Brusttiefe. Abnäherinhalt ca. 1 bis 2 cm.
4
Knöpfe positionieren und entsprechend der Knopfgröße die
Übertrittbreite einzeichnen.
2
Evtl. den Taillenabnäher um den
Inhalt des seitlichen Abnähers reduzieren (wenn die Taillenweite
nicht reduziert werden soll).
5
Die Modell-Länge bestimmen und
Saum und Kantenabstich formen.
6
Saum an den Nähten ausstellen.
Wiener Naht gestalten (ab Seite
213).
7
Patte und Taschenbeutel zeichnen und kopieren.
Je nach Art der Taillierung können die
Nähte anders ausfallen als hier gezeigt.
8
Schoßteil abtrennen und wie an
den Taschenteilen den Abnäher
schließen. Kanten ausformen.
3
Tailleur-Jacke mit fallendem
Fasson
Das Halsloch kann bis zu 1 cm verbreitert werden, die seitliche Stegbreite
des Kragens beträgt 2 cm und die hintere Kragenbreite 5 cm. Man benötigt
eine Schulterpostererhöhung von ca. 2
cm.
Ô
Ô
Grundlage für dieses Modell ist der taillierte Oberteilgrundschnitt der Passformklasse 4 oder 5.
8
5
305
Zweireihiger Blazer mit Spitzrevers (2)
FL
13
13
8
hM
14
20 vÄP
cm
S.325
BrP
26
FL
2
10 bis 1
2
/
1/3 bis 1
10 bis 12 cm
2 bis
2,5 cm
hÄP
2 bis 3,5 cm
tP
10
21
15
neue vM
SN
1 cm
17
18
S.325
12 bis 15 cm
23
SN
ZP
11
3 bis
4 cm
3 bis
4 cm
24
24
22
22
19
VT
Flankenteil
ca.½
RT
12
16
Schritt 3:
Abnäher, Schulter, Knopfkante und Taschen
Abnäher und Schulter
10
Brustabnäher zudrehen und die
Sakkonaht kürzen und formen.
11
Unteren Taillenabnäher zulegen.
Der Drehpunkt (ZP) liegt zwischen
Abnäherspitze und Hüftlinie (je
höher der ZP, desto weiter öffnet
sich der Spalt am Saum).
12
Saum neu zeichnen und die SN um
ca. ½ Öffnungsbetrag ausstellen.
13
Schulterpolstererhöhung um insgesamt 3 cm (siehe Seite 179) vornehmen.
14
Schulterabnäher entfernen und
hM neu zeichnen, siehe Seite 148.
Schritt 4:
15
Abb.4
Flankenteil und Schlitz
Bei der Positionierung der Knopfpaare (in Rosa) sind die Abstände
zu Tasche, Naht und Saum zu beachten. Position des oberen Zierknopfs markieren.
16
Übertritt und Saum einzeichnen.
17
Pattenform an den Einschnitt
zeichnen (über die SN hinweg).
18
Der Taschenbeutel muss oben etwas breiter sein als die Patte, damit die Patte in der Tasche Platz hat.
19
20
Die Leiste ist 10 bis 12 cm lang und
ca. 2 bis 2,5 cm breit. Der BrP liegt
bei 1/2 bis 1/3 der Leistenlänge.
Knopfkante und Tasche
Die Tiefe des Taschenbeutels entspricht etwa der Taschenbreite
(siehe auch Seite 325).
Schritt 5:
Flankenteil und Schlitz
21
Flankenteil optimieren (siehe Seite 217).
22
Die Taschenbeuteltiefe ? ca. Taschenlänge. Ecken abrunden.
Saumerweiterungen wie im VT vornehmen, dabei die Nähte im Bereich der Schlitze gerade zeichnen.
23
Der Eingriff der Brustleistentasche verläuft leicht schräg. Abstand zum vÄP ist ca. 2 bis 3,5 cm.
Die Schlitzlänge beträgt ca.12 bis
15 cm von der Taille nach unten gemessen.
24
Schlitzeinschläge 3 bis 4 cm breit
anzeichnen; evtl. oben abschrägen.
Zweireihiger Blazer mit
steigendem Fasson
Abb.3
5
309
Schnittanpassung für Rollweite und Verstürzweite
Schritt 1:
Markierung an vorderer
Kante und Einschnitte vornehmen
KrP
Markierungen (Knipse) am Reversbeginn anzeichnen. Dann bei Kragen und
Beleg an der Kragen- und Reversbruchlinie trennen.
hM
Im Nahtdiagramm unten ist die hintere Mitte eines Umlegekragens
(z.B. Reverskragen) als Querschnitt
dargestellt.
SuP
Schritt 2:
VT
SuP
Futter
Abb.1: Querschnitt durch einen
Umlegekragen
Man sieht die Mehrlängen am Kragenbruch und an der Verstürznaht,
die für den Oberkragen benötigt
werden.
Schritt 3:
Abb.3: Kragen für die
Rollweite öffnen
Verstürzweite
Die Verstürzweite ist
die Mehrweite am
Oberkragen, die für
das Verdecken der
Verstürznaht erforderlich ist.
Rollweite
Verstürzweite
Am Kragen die Verstürzweite anzeichnen. An der hM gewinnt der Kragen dadurch mehr Außenlänge .
KrP
Am Beleg die Verstürzweite ab dem
Kragenpunkt anzeichnen und am Reversbeginn die Öffnung in einer Rundung ausgleichen.
weite
Verstürz
Genau an diesen Stellen wird am
Oberkragen und am Beleg die Mehrweite gezielt dazu gegeben.
hM
Rückteil aus
Oberstoff
mit Einlage
Reb
Unterkragen
aus Oberstoff
mit Einlage
2 cm
Verstürzweite
Oberkragen
aus Oberstoff
mit Einlage
Für die benötigte Rollweite am Kragen- und am Reversbruch öffnen und
die äußeren Teile in Richtung der Crochetnaht verschieben.
hM
Rollweite ist
die Mehrweite, die der
Oberkragen für
die Kantenrundung benötigt.
Abb.2: Einschnitte und
Markierungen
Rollweite
Rollw
eite
An verschiedenen Stellen von Kleidungsstücken liegen zwei Stofflagen aufeinander und bilden gemeinsam eine Bruchkante. Dies ist
z.B. beim Reversbruch und beim Kragenbruch der Fall.
Abb.4: Verstürzweite an
Kragen und Beleg
anzeichnen
VT
Den Beleg eines steigenden Revers sollte man immer nur durch Öffnen am Reversbruch erweitern.
SuP
Alternativ: Anzeichnen von Rollweite und Verstürzweite
KrP
hM
e
rzweit
Verstü
hM
eite +
Rollw
Rollweite und Verstürzweite
zurück verschieben
314
nur
Rollweite
SuP
Abb.5: Öffnung
rückgängig machen
In der Abbildung oben ist gezeigt, wie
sich die Weite am erweiterten Kragen
verteilt, wenn man die Öffnung wieder
rückgängig macht.
SuP
Abb.6: Roll- und Verstürzweite
direkt am Kragen
anzeichnen
Am Beleg mit fallendem Revers zunächst den Kragenpunkt um die Rollweite verschieben. An der Reversspitze, am
Reversbeginn und an der Reverskante
die skizzierten Weiten anzeichnen.
nur
Rollweite
nur
Verstürzweite
Am Kragen die Crochet-Naht um die
Rollweite verlängern. An der gesamten
Kragenkante die Rollweite plus die Verstürzweite anzeichnen.
Rollweite + Verstürzweite
Am Reverskragen und am fallenden Revers kann die Roll- und Verstürzweite
direkt angezeichnet werden.
nur
Rollweite
Abb.7: Roll- und
Verstürzweite
direkt am Beleg
anzeichnen
VT
Breiter Reverskragen mit Rückteil-Anlage (3)
Beleg und Vorderteil fertig stellen
34
Den Beleg kopieren und Roll- und
Verstürzweite anzeichnen.
36
Am VT und am Beleg Knipse am Reversbeginn anbringen.
35
Am Beleg den KrP um die Rollweite verschieben.
37
Taschenposition markieren.
35
nur Rollweite
rstürzweite
34
FL
FL
vÄP
KrP
Reb
KrP
Ve
Rollweite +
KrP
3 cm
5 cm +
Rollweite
2 cm
36
36
VT
37
vM
vM
vM
SN
vBe
Abb.9: Roll- und Verstürzweite am Beleg, fertiger vBe
Abb.8: Vorderteil
322
FL
½L
eist
enb
reit
e
Tas
c
1x hen
OSt spie
gel
½L
eist
Oberstoff
vorderer
Taschenbeutel
Leiste
hinterer Taschenbeutel
Breiter Reverskragen
mit Rückteil-Anlage
Oberstoff
Versenkte Leistentasche
Abb.10:
Naht-Querschnitt
½L
eis
ten
br
eit
e
Le
1x iste
eist OSt
enb
reit
e
½L
eist
enb
reit
e
½L
enb
reit
e
Hinteren Taschenbeutel
bis zur oberen
Leistenkante kopieren.
Abb.11:
Einschlag spiegeln
Vorderen Taschenbeutel
bis zur unteren
Leistennaht kopieren.
Schnitttechnische Darstellung
Abb.12:
Produktions-Schnitte
Einreihiger Blazer (6)
Vorderteil-Futter
FL
11
8
zu
4
4
10
vÄP
vÄP
vÄP
1
9
BrP
BrP
2
11
SN
SN
SN
6
5
3
VT
2x-p Fu
G 38
1
7
Abb.13:
VT anschieben und
einschneiden
1
Abb.11+12: Die Schnittteile am
Brustpunkt und am Saum aneinander legen.
2
Abb.12: Vorderes Schnittteil zum
Brustpunkt und
3
ungefähr am Ende des Taillenabnähers einschneiden.
4
Obere Teilungsnaht (Brustabnäher) zulegen (Drehpunkt ? BrP).
5
Abb.13: Am zweiten (unteren)
Einschnitt die Schnittteile an das
Seitenteil schieben, dabei entsteht eine kleine Überschneidung
an der Schnittstelle.
6
Abnäher schließen und
Nähte formen
Den somit entstandenen Taillenabnäher-Inhalt teilweise an die
Belegnaht verschieben und diese
neu formen.
Abb.14:
8
Abb.13: Die Schulterpolstererhöhung für das Futter kann wieder
entfernt werden.
9
Abb.14: Der entstandene Brustabnäher wird entweder genäht
oder als Falte gelegt oder bei geringer Größe eingehalten.
Den alten Abnäher streichen.
7
Die Belegnaht am Saum je nach
Modelllänge um ca. 0,5 bis 1,5 cm
verlängern.
Diese Mehrlänge wird am Futter eingehalten und ermöglicht es dem Futter,
sich mit dem Oberstoff an der Naht auszudehnen. Somit wird verhindert, dass
dort das Futter das sich evtl. ausdehnende Vorderteil nach oben hoch zieht.
Produktionsschnitt VT-Futter
Die Breiten der NZg sind dieselben wie bei den Schnittteilen aus
Oberstoff.
10
Die NZg an der Futteransatznaht
und am Armloch 1 cm,
11
an der Seiten- und Schulternaht
1,5 bis 2 cm anzeichnen.
Einreihiger Blazer
Abb.12:
10
5
351
Fachbegriffe, Abkürzungen
und Symbole
Fachbegriffe, Abkürzungen und Symbole (1)
Systematik
?
Das System soll es ermöglichen, einfache und verständliche neue Abkürzungskombinationen selber zusammen zu stellen.
?
Die Abkürzungen werden gelesen, wie man die Begriffskombinationen spricht.
?
Bei Abkürzungskombinationen werden die Kurzzeichen ohne Zwischenraum oder Punkt verbunden.
?
Kombinationen mit ausgeschriebenen Begriffen werden durch einen Bindestrich getrennt, z.B. Wäsche-Knl = Wäscheknopfloch.
?
Ein Bindestrich ersetzt auch eine Präposition oder modale Konjugation, z.B. vM-N = vordere Mitte als Naht oder 2x-p OSt
= Zuschnitt zwei Teile paarig aus Oberstoff.
?
Richtungen, Positionen und Eigenschaften werden durch einen kleinen Buchstaben symbolisiert, der immer am Anfang
einer Abkürzungskombination steht. Ausnahme: "Geschlossen" und “offen”, hier werden zwei Kleinbuchstaben verwendet: z.B. geW = geschlossene Weite
?
(Mess-)Beträge und Werte werden durch einen Großbuchstaben symbolisiert (außer “Radius” = r, weil mathematisch)
und stehen immer am Ende einer Abkürzungskombination, außer Fläche = "A", sie steht zur Abgrenzung zu "Abstand" am Anfang einer Kombination, z.B. ASt = Stofffläche, BrPA = Brustpunktabstand.
?
Schnitttechnische Begriffe werden mit einem Großbuchstaben oder mit zwei Großbuchstaben oder mit einem Großbuchstaben plus einem oder zwei Kleinbuchstaben symbolisiert.
?
Körperbereiche werden mit einem Großbuchstaben plus einem Kleinbuchstaben symbolisiert.
Richtungen, Positionen und
Eigenschaften
a
ge
h
i
l
m
o
of
p
r
s
t
u
v
außen/äußere/r/s
geschlossene/r/s
hinten, hintere/r/s
innen/innere/r/s
links, linke/r/s
mittig, mittlere/r/s
oben, obere/r/s
offen/e/r/e
paarig, Paar
rechts, rechte/r/s
seitlich, seitliche/r/s
tiefste/r/s
unter, unten, untere/s/r
vorne, vordere/r/s
Messungen und Über-(Ab)tragungen
me
(Mess-)Beträge und Werte
...A
A...
Abstand
Fläche (steht am Anfang,
mathematisch)
α
Alpha = Gesäßwinkel
B
Breite
D
Durchmesser
F
Faktor (mathematisch)
H
Höhe
I
Inhalt
L
Länge
r...
Radius (mathematisch)
T
Tiefe
U
Umfang
W
Weite
Z
(An-)Zahl
S
(Epsilon) Summe
+
—
:
x
%
plus
minus
geteilt durch
mal
Prozent
Aktionen
auf
üb
me
zu
aufdrehen, öffnen, sperren
übertragen
messen
zudrehen, schließen, kneifen
Symbole
Strecke messen. Kennzeichnung einer Strecke mit
Bemaßungspfeil:
me
oder bei definierten Maßen:
SuN me
Schulternaht messen
Operanden
einhalten
Bohrloch
dehnen
Knips
(ein)schneiden
"
kräuseln
Knopf
Wäscheknopfloch
Augenknopfloch
SuN me
Länge über-, abtragen.
Beschriftung einer Linie mit
einem Bemaßungspfeil in die
abzutragende Richtung, z.B.:
hSN üb
362
FL
üb
rechter Winkel
90° abwinkeln
Fadenlauf
zwei mögliche
Markierungen für
Knopfannähpunkte
© Europa-Lehrmittel
Maßsatz
Größe / Name:
Grundschnitt:
Kopiervorlagen
© Europa-Lehrmittel
alle Maßeinheiten in cm
KöH
Körperhöhe
BrU
Brustumfang
uBrU
Unterbrustumfang
TaU
Taillenumfang
HüU
Hüftumfang
HüT
Hüfttiefe
HlB
Halslochbreite
AlT
Armlochtiefe
RüL
Rückenlänge
MoL
Modelllänge
BrT2
Brusttiefe 2
VL2
Vorderlänge 2
SuB
Schulterbreite
RüB
Rückenbreite
ArD
Armdurchmesser
BrB
Brustbreite
Datum:
OT-GS
Körper- Zugaben KonstruktionsMaße
Maße
5
4
Kontrolle der Brustweite
½ BrU
+ BrWZg
= ½ BrW
© Europa-Lehrmittel
Maßsatz
Größe / Name:
Grundschnitt:
alle Maßeinheiten in cm
368
AlH
Armlochhöhe
vAlU
vorderer Armlochumfang
hAlU
hinterer Armlochumfang
AlU
Armlochumfang
ArD
Armdurchmesser des OT-GS
ArL
Armlänge
HgU
Handgelenkumfang
ÄSaW
Ärmelsaumweite
OaU
Oberarmumfang
OaW
Oberarmweite ca.
ÄkH
Ärmelkugelhöhe
Datum:
Ärmel für OT-GS, PK
Werte
1/2
1/3
1/2
1/4