F AIRE F ACE - ASPr-SVG

Transcription

F AIRE F ACE - ASPr-SVG
F A C E
F A I R E
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A
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E
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I
FA
Machen auch Sie sich ein Weihnachtsgeschenk!
6
Zu zentralen Fragen soll das Volk seine Meinung sagen und nicht nur
Politiker, Parteien und Verbände. Deshalb
Nov./Dezember 2006
Nov./Décembre 2006
Unterstützen auch Sie das Referendum über die 5. Revision des Invalidenversicherungsgesetzes (IVG), damit Sie Ihre Meinung an der Urne
kund tun können
Die Unterschriftenbogen sind abgedruckt. Alles Weitere auf Seite 2 und 3
Leider wurde der Druck dieser 3. Seite ausgelassen. Aus diesem Grund
erhalten Sie heute eine korrigierte Ausgabe des «Faire-Face». Wir danken
Ihnen für Ihr Verständnis und entschuldigen uns für das Versäumnis.
Défendez vos droits!
ASPr-SVG
Association Suisse des Paralysés
Schweizerische Vereinigung der Gelähmten
Pour les questions importantes, le peuple doit avoir son mot à dire et ne
pas laisser la parole seulement aux politiciens, partis et associations.
Soutenez vous aussi le référendum contre la cinquième révision de la Loi
sur l’assurance invalidité, afin de pouvoir vous prononcer via les urnes
(Voir aussi page 15).
Vous trouverez les feuilles de récolte de signatures à la page 9 de ce fascicule.
Cette page 9 a malheureusement été omise lors de l’impression du «FaireFace»: c’est pourquoi vous recevez aujourd’hui une nouvelle édition
corrigée. Nous vous remercions d’y faire bon accueil et vous présentons
nos plus vives excuses.
In dieser Nummer
Dans cette édition
5. IVG-Revision
Kursberichte
Hindernisfreie Wohnsiedlung
Weihnachtsgeschichte
LAI et la psychiatrie
L’intégration en Suède
Conte de Noël
Section Jura/Neuchâtel
5e révision de la LAI
IMPRESSUM
EC
A
F
E
R
I
FA
66. Jahrgang / 66e année
Herausgeber / Editeur
ASPr-SVG
Association Suisse des Paralysés
Schweizerische
Vereinigung der Gelähmten
Erscheint 6 x im Jahr
Paraît 6 x par an
5. IVG-Revision: Ja zum Referendum
Nach reiflicher Überlegung hat die ASPrSVG an ihrer Präsidentenkonferenz
beschlossen das Referendum gegen die 5.
Revision zur IV zu unterstützen.
Der Zentralvorstand hat sich diesen
Entscheid nicht leicht gemacht. Wir sind
uns bewusst, dass bei einer allfälligen
Volksabstimmung Argumente gegen
Schlagworte stehen. Die Befürworter der
Revision werden im Abstimmungskampf
in erster Linie die riesige Schuldenlast der
IV hervorheben.
IN DIESER AUSGABE
Leitartikel
2
Unterschriftenbogen
IV-Referendum
3
Kursberichte
Hindernissfreie Wohnsiedlung
Dans cette édition
Die Frage wäre einfach zu beantworten,
wenn die Politik nach echten Lösungen
suchen würde und das Objekt IV nicht als
treffliches Profilierungsthema gefunden
hätte. Wir müssen leider davon ausgehen,
dass die Massnahmen zur Entschuldung
der IV ohne Volksabstimmung nicht
beschlossen werden können. Sowohl die
Erhöhung der Mehrwertsteuer als auch die
Erhöhung der Lohnprozente werden
bekämpft. Bereits drohen FDP und
Arbeitgeber mit der Lancierung eines
Referendums wenn es um die Erhöhung
der Lohnprozente geht, und die SVP will
die IV allein durch Sparmassnahmen
sanieren. Sie verlangt deshalb eine 6. IVGRevision.
LAI et la psychiatrie
Nun, wir sind nicht gegen die Integration
von Menschen mit Behinderung in diese
Gesellschaft. Nur glauben wir nicht an die
guten Worte, dass die Integration mit den
Lösungsansätzen der 5. IVG-Revision verwirklicht werden kann.
Die 5. IVG-Revision sieht die Schaffung
eines Apparates vor, der Menschen, die
neu von Behinderung betroffen werden
könnten, etlichen Kontrollen und Massnahmen unterzieht und den Datenschutz
aushebelt. Finanziert werden soll dieser
Apparat durch die Streichung von
Leistungen, die heutige Leistungsbe-
2
4
Weihnachtsgeschichte
Es stellt sich die Frage, verhindert dieses
Referendum den Abbau der Schulden oder
nicht?
Vor dem ungewissen Ausgang solcher
Abstimmungen
verlangen
nunmehr
gewisse Kreise den Tatbeweis der IV, dass
zukünftig weniger neue Personen ins
System aufgenommen werden sollen und
die bisherigen LeistungsbezügerInnen mit
Sparmassnahmen konfrontiert werden.
Erwartet wird auch, dass die Behindertenverbände diese Massnahmen
unterstützen. Am besten, so wird uns
immer wieder weisgemacht, tun wir das,
indem wir uns wohlverhalten und das
Heilmittel «Integration» in der vorgeschlagenen Version mittragen.
4-6
7-8
Feuille de récolte
9
10-11
L’intégration en Suède
12
Conte de Noël
13
Section Jura/Neuchâtel
14
Référendum contre la cinquième
révision de la Loi sur l’assurance
invalidité (LAI)
15
Préavis: Cours «Vivre et
mourir en dignité»
16
Sites Internet
http://www.aspr-svg.ch
http://www.polio.ch
Mitgliederbeiträge / Cotisations
Aktivmitglieder 2006: Fr. 45.–
Passivmitglieder 2006: Fr. 45.–
Jahresabonnement / Abonnement annuel
«Faire Face» Fr. 45.–
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und Administration
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Adressänderungen sind dem
Zentralsekretariat in Freiburg mitzuteilen.
Changements d’adresse à communiquer au
Secrétariat central à Fribourg.
Redaktionsschluss Faire Face 1/07
Délai de rédaction:
1. Jan./ 1er janvier 2007
zügerInnen erhalten (Karrierezuschlag,
Zusatzrente für EhepartnerInnen usw).
Durch diese Kürzungen müssen mehr
Ergänzungsleistungen ausbezahlt werden.
Das sind somit keine echten Sparmassnahmen, sondern eine Verschiebung der
Kosten. Es sind einmal mehr die
Betroffenen, welche die Zeche bezahlen
müssen. Die ganze Revision sieht keine
Verpflichtungen für die Arbeitgeber vor.
Weder zieht man eine Quotenregelung in
Betracht, noch diskutiert man ernsthaft
über ein Bonussystem. Integration klappt
nur, wenn genügend Arbeitsplätze vorhanden sind. Wichtig wäre eine Unterstützung
der Arbeitgeber, welche sich bereit
erklären, Menschen mit einer Beeinträchtigung einzustellen.
Fällen ausmachen, zu beschäftigen. Die
anderen 70 % können sich das offenbar
nicht vorstellen (Quelle Radio DRS vom
16. Nov. 2006).
Vor diesem Hintergrund lehnen wir es ab,
den Betroffenen Sparopfer zuzumuten, sie
allenfalls der Fürsorge zuzuführen, ohne
dass das Volk über eine so weit reichende
Vorlage abstimmen kann. Ehrliche Politik
hätte die Entschuldungsfrage gleichzeitig
mit den Sparmassnahmen angegangen
und nach Wegen zu einer echten Integration gesucht.
Herzlich
Hansruedi Isler, Zentralsekretär
Mit Anreizen, Coaching, Probearbeiten
usw. wären laut einer Untersuchung im
Kanton Baselland, bei 750 KMU’ jedoch
lediglich 30 % der Arbeitgeber bereit, psychisch behinderte Menschen, die derzeit
einen Anteil von 40 % bei den neuen IV-
6/06 Faire Face
Auf dem Unterschriftenbogen dürfen nur Personen der gleichen Gemeinde unterschreiben. Danke
6/06 Faire Face
3
Ferienkurs Hasliberg
3. bis 15. September 2006
Thema: Wege gehen – Bericht von Ruth Robbiani
Am ersten Sonntag im September sind
wir gut im «Land der Zwerge» angekommen
und
haben
den
Sonnenschein gleich mitgenommen.
Wieder unter der prima Leitung von
Thomas und Elisabeth, haben wir
zwölf wundervolle Tage im Hasliberg
erlebt.
mag jeder gern. Auch die Tellspiele in
Interlaken zwei Tage später waren
beeindruckend und sehr imposant, um
Mitternacht gab man sich zum
Schlafen erst die Hand.
Bevor ich nun beginne, liegt mir viel
daran, dass ich im Namen von uns
allen, den beiden von Herzen dafür
danken kann! Auch dem überaus
guten Helferteam sei zuerst ein grosses «Kränzlein» gebunden, mit liebem
Dank für den flotten Einsatz und die
vielen glücklichen Stunden.
Das Kursthema: «Wege gehen», ist ja
besonders schön. Eine hübsche Idee:
Auf kleinen Wegweisern war unser
Name zu lesen, und wir sind auch oft
zusammen unterwegs gewesen.
Das erste Mal war am Dienstag eine
sonnige
Schifffahrt
auf
dem
Brienzersee, einfach wunderprächtig
und alle freuten sich darüber mächtig.
Dann besuchten wir am Donnerstag, 7.
Sept. das interessante Verkehrshaus in
Luzern und ich glaube, diese Stadt
feuren, sie sind stets gut gefahren!
An den anderen Tagen wurde unter
der guten Anleitung von Elisabeth eifrig gebastelt und wir alle fanden, dass
sehr schöne Untersätzli, Windlichter
und Gläser sind entstanden. Kleine farbige spezielle Steinchen wurden darauf «montiert», dann mit Gips eingeschmiert – getrocknet und am Schluss
waren die Sachen wunderbar verziert.
Die Abende verbrachte man meist bei
einem frohen Spiel, auch beim Jassen
haben wir gelacht sehr viel.
Abwechslung hat uns ebenfalls
gebracht, mit tollen Preisen der
Lottomatch – danke!
Damit es ja nicht vergessen wird: Wir
haben auch im Hotel Artos in
Interlaken immer fein gegessen.
Ebenfalls appetitlich und nett gedeckt
war’s im grossen, gepflegten Pfarrhaussaal in Luzern, als wir am
Mittwoch, dem 13. dort zum Mittagessen eintrafen. Etwas später dann
stand das Lädele auf dem Plan. Auch
diese knapp zwei Stunden sind natürlich schnell «verschwunden».
Ein grosses Merci unseren Chauf-
Ausserdem haben manche das
Hallenbad vis à vis wieder sehr
geschätzt, diese Wasserratten werden
offensichtlich gern benetzt.
Ja, die schönen, gefreuten Haslibergertage sind sehr schnell verflogen
– die Nachricht kam sicher niemandem gelegen, dass es das letzte Mal
gewesen ist, da man hier oben sich
begrüsst. Doch Thomas hat uns freudig strahlend mal gesagt, dass es im
bekannten und herrlich gelegenen
Hotel Artos nun klappt. So ist die
Freude aufs nächste Jahr natürlich
gross und ein Wiedersehen in
Interlaken wäre auch famos.
Sehr dankbar für diese kleine Strecke
Weg, die wir zusammen gehen durften.
Ruth Robbiani
Wohnen im Niederholzboden, Riehen
Für Personen mit einer Körperbehinderung
Der regionale Verein «Wohnen für Körperbehinderte» bietet in der Überbauung Niederholzboden 11
rollstuhlgängige Wohnungen zur Vermietung an. Die Mietpreise sind nach den Richtlinien der Wohnbau- und Eigentums-Förderung des Bundes berechnet, so dass sich auch BezügerInnen von Ergänzungsleistungen diese Wohnungen leisten können.
Wer Leistungen der Invalidenversicherung bezieht, in der Nordwestschweiz wohnt, seinen Tagesablauf selbst gestalten kann und nicht über 55 Jahre alt ist, hat bei der Vermietung Priorität. Pflegerische und hauswirtschaftliche Leistungen erbringt die SPITEX Riehen. Die dafür nötigen Kosten werden den BenützerInnen monatlich in Rechnung gestellt:
Interessiert: Frau Astrid Heinzer, Pro Infirmis Basel-Stadt, Tel. 061 225 98 74 oder 061 225 98 60,
[email protected] erteilt gerne weitere Auskünfte
4
6/06 Faire Face
Singkurs Wildhaus
24. September bis 5. Oktober 2006
Bericht von Silvia Vonderschmitt
«… nie hab ich so etwas gehört noch
gesehen …». hörte man immer wieder
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
irgendwo und irgendwann in diesem
Singkurs singen. Sei es früh morgens
beim Aufstehen, auf dem Weg zum feinen Morgenbuffet oder zur Singstunde, auf Spaziergängen, beim
Basteln oder beim gemütlichen
Beisammensein und, und, und….
Diese bezaubernde Musik (Ausschnitt
aus der Zauberflöte von Mozart) lernten wir in der Singstunde kennen.
Einige unserer Sängerinnen und
Sänger brachten diese wunderschöne
Melodie einfach nicht mehr aus dem
Kopf! Dies war jedoch nur einer von
mehreren Ohrwürmern. Immer wieder
ertönte irgendwo der fröhliche Gesang
eines Liedes aus der Singstunde. Das
ist weiter auch nicht verwunderlich,
denn nie hab ich so etwas gehört noch
gesehen, dass ein musikalischer
Leiter, in unserem Fall Hans, eine so
grosse Vielfalt von wunderschönen
Liedern findet und mit viel Freude präsentieren kann. Musik vom Feinsten
für uns singfreudige Laien. Da war für
alle Geschmacksrichtungen täglich
etwas dabei, über Volkslieder, NegroSpirituals, wundervollem Jodel aus
Südtirol,
Kirchenlied,
Schlager,
Popsong bis hin zum rassigen
Bewegungslied und wie anfänglich
erwähnt, Liedern aus einer Mozartoper. So schöne Lieder müssen einfach
gesungen werden, ob man will oder
nicht. Ich sage jeweils, «es» singt mit
mir und ich bedaure, bei so schönen
Harmonien, nicht stereo singen zu
können. Schade, dass die Faire Face
nicht hörbar ist. «… nie hab ich so
etwas gehört noch gesehen …», dass
ein neuer Besitzer einer Lokalität seine
Gäste mit Trompetenklängen begrüsst! Es war klar spürbar, wir waren
für den neuen Wirt willkommene
Gäste, ein richtiger Aufsteller.
Natürlich waren wir gespannt, ob und
was wir für Änderungen durch den
Besitzerwechsel antreffen werden. Viel
geändert hat sich äusserlich gesehen
nicht. Nur Angenehmes, die Essen
durften wir wieder im helleren, schöneren Raum einnehmen und dort, wo
wir uns tagsüber meistens aufhalten,
wurden einige kaum gebrauchte
Möbel zusammengeschoben und in
den Vorraum spediert. Den dadurch
entstandenen Platz schätzten wir sehr.
Berglandschaft von Wildhaus oder auf
Ausflügen, wie z.B. am Schwendisee,
auf dem Gamplüt und in Werdenberg,
sofern das Wetter es zuliess. Dieses
Jahr bescherte uns Petrus eine ganze
Palette
von
Wetterbedingungen,
einige Tage Wärme bis zu 20 Grad und
dann wieder kalt und regnerisch.
Die kalten Tage nutzten wir unter
Anderem,
um
die
auf
den
Spaziergängen gesammelten Blumen
zu pressen und daraus hübsche
Kärtchen zu basteln. An der Ausstellung dieser gebastelten Kärtchen
am Schlusstag staunten wir über die
enorme Vielfalt der Werke, welche
Kreativität da zum Vorschein kam und
wie ich meine, «… nie hab ich so etwas
gehört noch gesehen …», jede einzelne
Karte ein kleines Kunstwerk.
Ein menschlich wie auch musikalisch
harmonischer Kurs ging wieder allzu
schnell vorbei. So sympathisch wie am
ersten Tag verabschiedete sich der
neue Eigentümer wieder mit seiner
Trompete.
Silvia
Natürlich waren wir neben den
Singstunden auch auf Fahrt, sei es auf
Spaziergängen in der superschönen
Hotel Gwatt-Zentrum am Thunersee
– erfrischend anders …
Die ideale Verbindung von Bildung und Erfrischung
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6/06 Faire Face
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Integrationskurs Gwatt
1. Oktober – 6. Oktober 2006
Bericht von Alex Cola
Vom 1.– 6.10.06 hat die ASPr-SVG in
Zusammenarbeit mit der Handelsschule Surselva zum dritten Mal einen
Integrationskurs für Jugendliche und
körperlich Behinderte durchgeführt.
Eine Woche lang übernahmen
Jugendliche die Betreuung von körperlich behinderten Menschen und setzten sich dabei konstruktiv mit dem
Thema «Ein Leben mit Behinderung»
auseinander. Durchgeführt wurde der
Kurs im Gwatt Zentrum in Gwatt am
Thunersee.
Am Kurs teilgenommen haben 26
Schüler der 2. Handelsklasse der
Handelsschule Surselva und 10 körperlich behinderte Menschen. Die
Jugendlichen, allesamt zwischen 17
und 21 Jahren alt, wurden von der
Kursleiterin Barbara Lussi (dipl.
Sozialpädagogin FH) und drei weiteren
Leitern,
Christian
Graber,
Margreth Marchion (Lehrerin) und
Alex Cola (Lehrer), in die Pflege und
Betreuung von körperlich Behinderten
eingeführt und während der ganzen
Woche begleitet und betreut.
Der Aufgabenbereich der Jugendlichen war sehr anspruchsvoll und
bestand aus der durchgehenden
Betreuung und Pflege der 10 körperlich
behinderten Kursteilnehmer. Das
Wochenprogramm wurde ebenfalls
von den Schülern gestaltet. Neben
Bastel-, Theater- und Filmabenden
wurden verschiedene Ausflüge organisiert und durchgeführt. Dieses Jahr
wurden auch sämtliche Mahlzeiten
von den SchülerInnen zubereitet und
serviert. Dies bedeutete für die
SchülerInnen und Betreuer einerseits
einen Mehraufwand, andererseits
konnten die Jugendlichen mit dieser
Tätigkeit
in
einen
weiteren
Arbeitsbereich eingebunden werden.
Die Begegnung von Jugendlichen mit
körperlich behinderten Menschen im
Rahmen einer Projektwoche ist äusserst wertvoll für beide Seiten. Neben
dem
Verantwortungsbewusstsein,
welches den Schülern bei den
Betreuungs- und Pflegearbeiten abverlangt wird, ist vor allem der direkte
Kontakt mit körperlich behinderten
Menschen in Alltagssituationen und
Gesprächen besonders wichtig. Die
Jugendlichen werden dabei mit neuen
Perspektiven und Problemen konfrontiert. Wichtige Lebensfragen wie «Was
bedeutet Gesundheit?», «Was ist wichtig im Leben?», «Was macht das Leben
lebenswert?», etc. drängen sich auf
und werden oft durch die Natürlichkeit
und Lebensfreude, welche die körperlich behinderten Kursteilnehmer an
den Tag legen, wortlos beantwortet.
Natürlich werden solche Fragen von
der Kursleitung bei Bedarf auch thematisiert und mit den Schülern diskutiert.
Die Jugendlichen machen in einer solchen
Woche
einen
starken
Entwicklungsprozess durch, der durch
abstrakte Thematisierung (z.B. im
Unterricht) nicht ausgelöst werden
kann. Das Lehrerkollegium der
Handelsschule Surselva wurde im
Zusammenhang mit diesem Projekt
schon mehrmals von Eltern auf den
positiven Effekt der Begegnungs-
wochen auf die Jugendlichen angesprochen. Aussagen wie «Unser Kind
wirkt seit dem Lager viel erwachsener
und bescheidener», sind bereits mehrmals geäussert worden.
Die Jugendlichen, die anfangs grösstenteils mit Berührungsängsten zu
kämpfen haben, lassen sich mit wenigen Ausnahmen problemlos auf die
Herausforderung ein und entwickeln
rasch
eine
bewundernswerte
Natürlichkeit im Umgang mit körperlich behinderten Menschen. Schüler,
die sich schwer tun, werden von der
Kursleitung aufgefangen und unterstützt. In allen drei bisherigen Kursen
waren das Engagement und das
Einfühlungsvermögen der Jugendlichen vorbildlich. Die Begegnungswoche ist jedoch auch für die körperlich behinderten Menschen ein
spezielles Erlebnis. Der Kontakt mit
«unerfahrenen» Jugendlichen, die sich
gerne
den
Bedürfnissen
der
Kursteilnehmer anpassen, ist für sie
etwas Neues und eine Abwechslung.
Fazit: Die Begegnungswoche in
Gwatt war eine wertvolle Erfahrung für
die Jugendlichen und die körperlich
behinderten Kursteilnehmer. Der
gegenseitige Austausch fördert bei
den Jugendlichen das Verständnis für
behinderte Menschen und deren
Probleme und hilft ihnen, sich sozial
weiterzuentwickeln. Die Jugendlichen
lernen, Verantwortung zu übernehmen
und mit schwierigen Situationen
umzugehen.
Die Lehrerschaft der Handelsschule
Surselva ist überzeugt von diesem
Projekt, das durch die ASPr-SVG
ermöglicht wird, und möchte ihren
SchülerInnen weiterhin die Möglichkeit bieten, durch die Teilnahme an
diesem Kurs mit körperlich behinderten Menschen in Kontakt zu treten.
6
6/06 Faire Face
Die verlorene Weihnachtsgeschichte –
Verfasser unbekannt – Quelle Internet
Es gab einmal einen Engel, der hatte
eigentlich seinen festen Platz bei den
himmlischen Heerscharen und hatte
bis jetzt auch noch an nichts anderes
gedacht, als zur rechten Zeit seine
Harfe anzuschlagen und seinen weissen Arbeitsanzug sauber zu halten.
Das ging schon seit vielen tausend
Jahren so und Jonny, so hieß er, hätte
sich nicht träumen lassen, dass sich
daran noch mal etwas ändern würde.
Träumen war übrigens auch nicht
seine Sache, war er selber doch nicht
weniger als ein Traum.
Aber es kam doch anders. Der
Herrgott, den er immer sehr
gerne mochte, weil er immer
so schön gütig war und sich
noch nie beschwert hatte,
wenn er mal einen falschen
Ton auf seiner Harfe angeschlagen hatte, hatte nämlich einen himmlischen Plan
gefasst. Und zwar hatte er
sich entschlossen, dass es an
der Zeit wäre, den Menschen
ein Zeichen zu geben, dass
es den Herrgott noch gäbe.
Menschen noch eine fürchterlich sentimentale Geschichte aus seinem
Leben gemacht. Eine Geschichte, die
sich die Menschen zwar immer wieder
zur Belebung des Weihnachtsfestes
anhörten, aber überhaupt nicht mehr
zuhörten. Und daher kam die Liebe,
die in der Geschichte steckte, überhaupt nicht mehr hervor und die Welt
wurde kälter und kälter.
Darum hatte sich Gott also nun entschlossen, einen neuen Versuch zu
starten, bevor sich die Menschen vor
lauter Unglück alle gegenseitig umgebracht hätten.
Damals war auch ein Bote auf die Erde
geschickt worden, erzählte Herrgott.
Aber die Mission war nicht wunschgemäss verlaufen: Zuerst war der
menschliche Körper des Boten ermordet worden und dann hatten die
6/06 Faire Face
So einfach war das also. Jonny war
begeistert. Da Heiligabend nicht mehr
fern war, machte er sich auch gleich
auf den Weg zu den Menschen. Er
überlegte, welche Menschen die
Weihnachtsgeschichte wohl am dringendsten nötig hätten. Nachdem er
einige Zeit auf die Erde heruntergeschaut hatte, kam er auf die so
genannten zivilisierten Menschen in
diesen so reichen Ländern.
Es war aber gar nicht
einfach, dort einen Menschen zu finden, der als
Erzähler oder Erzählerin
in Frage käme.
In einer Einkaufsstraße
fand Jonny einen Mann
mit einem gemütlich
aussehenden Bart, einer
Zipfelmütze und mit
Kindern um ihn herumstehend, der erzählte
Weihnachtsmärchen.
«Das muss er sein,»
dachte
Jonny
und
schwebte zu ihm herunter
Dazu schien es Gott auch
höchste Zeit zu sein, denn
die Menschen waren gerade
eifrig dabei, immer mehr von
dem kaputt zu machen, was
er doch mal mit so viel Mühe
geschaffen hatte. Gott wurde
angst und bange, wenn er
nach unten blickte. Gerade
neulich hatte ihn wieder ein
furchtbarer Knall aus dem
Schlaf gerissen und es hatte
bis zu ihm herauf geblitzt.
Den Engeln hatte es fast den
Heiligenschein weggeblasen.
Gott rief also den Jonny zu
sich und sprach sehr lange
und ernsthaft mit ihm über
seine Sorgen. Schon einmal hätte er
versucht, den Menschen etwas
Klarheit zu schenken, damit sie nicht
mehr soviel kaputt machen müssten.
Damals hätten sie da unten schon die
gleichen Probleme gehabt: Die einen
waren reich und die anderen versklavt
und glücklich war niemand.
Weihnachtsgeschichte erzählt wird,
wird dann direkt in das Herz der
Menschen dringen und dann ist die
Welt bestimmt gerettet.»
Also meinte Gott: «Pass auf Jonny, du
nimmst dir jetzt deine Harfe, ziehst
deinen leuchtenden Arbeitsanzug an
und dann gehst du runter auf die Erde.
Dort musst du dir dann jemanden
suchen,
der
oder
die
diese
Weihnachtsgeschichte wirklich und
ernsthaft verstanden hat. Den oder die
musst du dann bitten und ermutigen
und ihm oder ihr die Kraft geben, sie
allen anderen Menschen zu erzählen.
Während dieser Erzählungen musst du
dann immer auf deiner himmlischen
Harfe spielen, damit sie das Herz der
Menschen aufschließt. Alles was in der
Aber um so näher er kam
desto verwirrter wurde
er: die Kinder hörten ja
gar nicht zu! Woran lag
das nur? Und dann
merkte er, dass der Mann
in ein Mikrofon sprach so
dass die Kinder gar nicht
seine wirkliche Stimme
hörten sondern nur ein
hässliches
Gekrächze.
Und der Bart war nicht
echt, die Mütze war aus
Pappe und als er dann
noch in die Gedanken des Mannes
schaute, sah er dort nur seine nächste
Gehaltsabrechnung. Die Geschichte,
die er erzählte, interessierte ihn überhaupt nicht, obwohl sie wirklich sehr
schön war. Außerdem war er noch von
so hellen Lampen angeleuchtet, dass
er seine Zuhörerschaft gar nicht
anschauen konnte.
Das war es also nicht. Schnell
schwebte Jonny weiter. «Sind die
Menschen etwa alle so?» fragte er sich
verzweifelt. Da kam er an einer Kirche
vorbei, die war zu Ehren Gottes aufge-
7
Weihnachtsgeschichte: Fortsetzung
baut worden, erinnerte er sich. Das
musste also eine Stelle sein, wo die
Menschen noch von Gott und seiner
Liebe wussten. Schnell schwebte
Jonny herunter. Tatsächlich, der
Oberpriester erzählte gerade die
Weihnachtsgeschichte. Aber was war
das? Die wenigen Zuhörer waren ja gar
nicht von der Liebe der Geschichte
erfüllt!
Wäre das der Fall gewesen hätten sie
sich doch umarmen müssen, zumindest ab und zu einmal anlächeln. Aber
nichts von alledem. Jonny spürte auch
den Grund. Der Pastor glaubte und
fühlte selbst nicht, was er erzählte. Er
hatte die Geschichte jahrelang studiert, zerpflückt, analysiert, hinterfragt, so dass von der Wärme, den feinen unberührbaren Zusammenhängen
nichts mehr übrig war. Deshalb konnte
er die Geschichten auch nicht mehr
erzählen. Er erzählte den Menschen
daher Dinge aus ihrer Welt, einer Welt,
die sie kannten, deren Einsamkeit sie
kannten und in der sie es dem Pastor
natürlich auch nicht glaubten, wenn er
von Gemeinsamkeit und Nächstenliebe sprach.
Niedergeschlagen verliess Jonny die
Kirche. Sollte es auf dieser Welt etwa
niemanden mehr geben, der die
Weihnachtsgeschichte wirklich erzählen konnte? Er schwebte weiter, vorbei
an den hektischen, Geschenke hortenden Menschen, den stinkenden Autos
und dem Lärm. Solange, bis es stiller
wurde, bis die Menschen weniger und
stiller wurden, bis dahin, wo die Stadt
den Schnee nicht mehr zu einem endlosen grauen Matsch einschmolz und
noch weiter.
Und Jonny fand ein kleines Dorf, im
Norden eine Kirche, in der Mitte ein
Haus, darin ein warmes Zimmer mit
einem Ofen und daneben ein Mädchen
hinter einem Spinnrad. Es spann Wolle
und dachte dabei an die Schafe, die
die Wolle für die Menschen hergaben
und an die Hirten, die dort draussen in
der Kälte auf die Schafe aufpassten.
Und das Mädchen mochte die Schafe
und die Hirten und überhaupt die
Menschen und ganz besonders die
Kinder. Es spürte deshalb, was die
unschuldige Liebe eines Kindes der
Welt der Erwachsenen geben konnte
und dass manche der Hirten dort
draussen in der Kälte sehr viel mehr
Wärme übrig hatten als dieser
Landpfleger in seinem warmen Palast.
8
Und was das Wichtigste für Jonny war,
das Mädchen kannte auch die
Weihnachtsgeschichte. Sie erzählte
sie manchmal kleinen Kindern, auf die
sie aufpasste um Geld zu verdienen
und sie wurde auch verstanden. Die
Augen der Zuhörer fingen dann an zu
leuchten und die Wärme der
Geschichte sprang auf sie über. Nur
die meisten älteren Leute verstanden
nur wenig. Deren Herzen waren schon
zu fest verriegelt.
Jungen, einen Mann, eine Frau, die die
Weihnachtsgeschichte noch verstanden. Und all die Jonnys halfen all den
Menschen, sie weiter zu erzählen. Und
darum scheint es doch so zu sein, dass
die Welt noch nicht ganz verloren ist.
«Endlich,» dachte Jonny, «hier ist
meine Aufgabe, hier habe ich den
Menschen gefunden, der die Welt retten kann».
Und Jonny holte seine Harfe heraus
und schlug sie an. Plötzlich war die
Welt um das Mädchen wie verzaubert.
Menschen, die vorher gar kein
Interesse an der Geschichte hatten,
kamen plötzlich herbei, baten, die
Geschichte zu erzählen, hörten zu, tauten innen drin auf, wurden lebendig
und verstanden die Geschichte mit
Begeisterung. Ihre Herzen schlugen
höher und die Menschen erzählten die
Geschichte weiter, denn sie hatten
gemerkt, wie viel Liebe sich
Menschen geben können.
Die Menschen sahen auf einmal, wie
grau die Welt, die sie sich erschaffen
hatten war. Sie wollten auf einmal
leben, weil sie an das lebende Kind im
Stall von Bethlehem dachten. Sie nahmen alle ihre Bomben auseinander und
verbuddelten sie tief unter der Erde.
Dann trafen sie sich überall, um die
Weihnachtsgeschichte zu hören und
sie nahmen sich die Zeit dazu, die sie
vorher nie gehabt zu haben glaubten.
Jonny spielte sich die Finger wund
und das Mädchen begann heiser zu
werden, aber die beiden waren froh.
Und Jonny merkte, dass sein Plan oder
vielmehr der des lieben Herrgottes aufgegangen war.
Und so gaben die beiden so viel von
ihrer doppelten Liebe, der Liebe des
Menschen, die mit himmlischer Hilfe
auf offene Herzen traf, an die
Menschen weiter, dass die Welt ein
ganz kleines Stück besser wurde.
Das Einzige, was das Mädchen und
auch Jonny nicht wussten und was
ihnen manchen Zweifel erspart hätte,
war folgendes: Gott hatte viele, viele,
viele Jonnys auf die Erde geschickt
und in jeder Ecke und überall fanden
sie Menschen, ein Mädchen, einen
6/06 Faire Face
Cette feuille ne peut être signée que par des personnes habitant la même commune
6/06 Faire Face
9
Comment s’y prendre avec la poliomyélite que l’on ne connaît pas:
L’AI abuse du psychiatre
Note de la rédaction: La personne interviewée a pu suivre l’évaluation de son degré d’invalidité tant sur le plan pratique que
sur le plan théorique. Elle a mené à terme des études dans le domaine économique et, dans le cadre d’autres études, elle a
suivi des conférences ayant pour thème le droit de la sécurité sociale, données par un juge du TFA.
C’est durant cette même période qu’ont eu lieu les expertises médicales, dans le cadre de la procédure AI (MEDAS).
La personne interviewée étant encore et toujours plongée dans une longue procédure juridique – le juge administratif se
basant sur une expertise psychiatrique MEDAS – contestable – pour évaluer une fracture de l’articulation, son nom ne peut
provisoirement être divulgué. Il est toutefois connu de la rédaction.
Q (question): la paralysie infantile
(polio) vous a-t-elle causé des problèmes déjà dans votre jeunesse ?
R (réponse): énormément. Souvent, je
n’ai pu prendre part aux exercices de
gymnastiques à cause de ma paralysie
du côté gauche. Mon propre père me
considérait comme inutile et pour économiser des frais, il voulait me mettre à
disposition d’une secte pour que j’y
travaille. Par la suite, l’AI de Zurich et
un tuteur général (l’avocat et Docteur
en droit Me X) ont souhaité me faire
virer du gymnase économique sur la
base d’une expertise psychiatrique
(13.12.1964). Les enseignants, profondément choqués, espéraient plutôt
une réhabilitation des muscles paralysés. Grâce à ma forte volonté et à ma
main droite restée intacte, il m’a été
possible d’exercer une profession et
ce, pendant de nombreuses années.
Malheureusement, j’ai été plus tard
victime d’un accident avec fracture
compliquée du poignet droit.
Q: A la suite de votre dernier emploi,
vous avez participé aux mesures professionnelles et d’intégration de l’AI.
Comment cela s’est-il passé?
R: Après l’accident mentionné cidevant, je ne pouvais exercer une activité professionnelle que si des tiers
pouvaient se charger d’une grande
partie de mes travaux de bureau.
Après avoir étudié mes radiographies,
le médecin-conseil de l’assurance
accident m’a demandé de m’opposer
aux mesures d’intégration de l’AI.
J’aurais volontiers travaillé par mes
propres moyens et étais reconnaissant
pour le cours de l’AI «Ecrire avec la
seule main droite». Cette méthode a
toutefois échoué en raison de la calcification (blocage) de l’articulation suite
à la fracture. L’AI ne s’est pas intéressée aux raisons de l’échec et a décrété
que la réinsertion était «réussie». Les
manchettes de soutien du poignet promises ne me parvenant pas, j’ai déposé
un recours. Cette contestation a passé
10
«dans un tiroir» durant plusieurs
années par l’AI et fut par la suite rejetée sur la base du code de procédure et
de juridiction administrative cantonal.
Q: Comme en est-on arrivé à une procédure AI/MEDAS?
R: Après ma réinsertion manquée, il y
a eu quelques aller-retours entre la
caisse de chômage et l’AI de Zurich.
Ensuite, les personnes chargées de la
vérification du droit aux prestations AI
et le département pour les mesures
professionnelles ont joué au ping-pong
avec mon dossier, personne ne voulait
en être responsable. Ensuite, c’est
MEDAS qui devait fixer le degré d’invalidité. Comment savoir d’après quels
critères l’AI a fixé les disciplines médicales? Manifestement, l’assuranceinvalidité ne voulait faire recours ni à
un expert, ni à un spécialiste de la
poliomyélite, ni à un chirurgien spécialiste de la main.
Q: Comment MEDAS a-t-elle effectué
son expertise?
R: Un médecin (nom connu de la
rédaction) m’a dit à peu près ceci:
«Vous avez eu votre poliomyélite il y a
45 ans. Malgré tout, vous avez travaillé.
En conséquence, nous ne pouvons
fixer un degré d’invalidité se rapportant à une poliomyélite ‹ancienne›. En
vertu de considérations d’ordre
humain, nous vous octroyons, pour des
raisons psychiatriques, encore une
demi-rente AI. Vous avez sûrement de
bonnes prestations de votre caisse de
retraite, une demi-rente devrait donc
vous suffire. Sur l’expertise de notre
psychiatre, ni l’AI ni les tribunaux ne
trouveront rien à redire car ils ne comprennent rien à la psychiatrie. Vous
êtes vous-même responsable de la
longue durée de la procédure de l’AI,
vous auriez dû demander une rente il y
a 30 ans et pas seulement aujourd’hui,
alors qu’aucun médecin ne connaît
plus cette maladie.»
Q: Qui a donné son avis par la suite?
R : Un rhumatologue a tâté les muscles
de ma jambe mais ne pouvait pas différencier entre muscles sains et développements graisseux. J’ai dû subir
plusieurs prises de sang douloureuses.
Celles-ci ont été faites parfois à tort,
les médecins et les neurologues s’imaginant, selon une théorie obsolète,
trouver le virus dans le cadre des suites
tardives de la polio. La constatation du
psychiatre de MEDAS, selon laquelle,
comme prévu, 50 % d’invalidité générale, dont 30 % imputables au domaine
psychique et 20 % imputables au
domaine neurologique, a été déterminante pour le degré d’invalidité. Ni la
force musculaire, ni les possibilités de
mouvement, ni l’aptitude au travail, ni
la capacité de travail n’ont été expertisées. Le psychiatre de MEDAS ne voulait pas entendre parler de travail à l’essai. A titre de comparaison, l’expertise
d’assurance a évalué l’invalidité au
niveau de la main droite à 60–65 %,
pour le chirurgien de la main, il s’agissait de 70 %; l’invalidité générale, pour
le spécialiste de la polio, s’élevait à
80 %.
Q: Cette expertise psychiatrique
contestable a-t-elle eu encore d’autres
conséquences?
R : Pour clarifier les conséquences professionnelles du dommage causé par
l’accident (fracture d’articulation), un
tribunal administratif cantonal s’est
principalement basé sur l’expertise
psychiatrique AI/MEDAS contestable
au lieu de l’examen approfondi du chirurgien de la main qui, lui, s’exprimait
de manière neutre. De cette façon, le
tribunal pouvait réduire le dommage
résultant de l’invalidité et réduire la
rente de manière massive. Une bonne
douzaine d’affirmations incorrectes
ont été formulées par la suite, se
basant elles aussi sur cette expertise
psychiatrique contestable. Au regard
de ces affirmations étranges, sans analyse médicale, et des aggravations
6/06 Faire Face
Psychiatrie suite
réciproques, une nouvelle image de
maladie a été inventée. Une argumentation se détournant de la réalité,
nécessitant quarante-cinq pages, certainement une première dans l’histoire
de la justice en Suisse.
son des rentes octroyées de manière
très rétroactive, les juges de première
instance ont tendance à chercher plutôt une solution économique qu’une
solution correcte (SS 1998 semble être
valable encore aujourd’hui).
Q: Comme mentionné dans l’introduction, vous avez aussi suivi des conférences relevant du domaine de la sécurité sociale. Qu’est-ce que cela vous a
apporté?
Q: Théorie et pratique de la fixation du
degré d’invalidité concordent-elles?
R: Malgré mon activité professionnelle
pour un expert de l’assurance retraite,
ces conférences ont été très instructives. Elles m’ont démontré que les
juges peuvent uniquement apprécier
les expertises médicales sans pouvoir
eux-mêmes affirmer quelque chose
(par ex.: le médecin a probablement
omis que …). Devant les étudiants,
quelqu’un a fait la remarque qu’en rai-
R: Dans ma situation et celles d’autres
cas de patients poliomyélitiques, certainement pas. Lors de la conférence,
le juge n’a pas souhaité évoquer des
cas concrets – ni en entendre parler. Il
a toutefois recommandé de chercher
aussi rapidement que possible un bon
avocat, une personne souffrant de
paralysie infantile grave étant dans
l’impossibilité de tout surmonter:
«vous avez travaillé longtemps malgré
de sévères handicaps. Ceci aura beaucoup de poids (Ici, il s’est trompé, la
pratique juridique désavantageant les
personnes gravement handicapées
travaillant trop longtemps).
Me H. Schmidt, avocat, que j’ai connu
par la suite, fut d’avis que j’avais
besoin d‘un avocat plus combatif. Il
aurait lui-même vécu la modification
de pratique de l’AI. Autrefois, des
médecins plus âgés connaissant la
polio auraient immédiatement décidé
une rente. Les plus jeunes médecins
demandent ce qu’est la polio, n’ont pas
de connaissances en la matière et refusent de reconnaître une invalidité.
Faire Face: Merci pour cet entretien
enrichissant.
Commentaire:
Pas un cas unique:
fréquemment une demi-rente AI.
Des psychiatres chargés d’estimer des
cas?
Les psychiatres reprochent trop souvent aux personnes atteintes de la
poliomyélite d’être peu disposées à
travailler, alors que celles-ci se sont
éreintées durant des décennies à travailler malgré leur grand handicap.
Souvent, celui qui a travaillé longtemps malgré la lourdeur de ses handicaps en est puni: l’on ne tient plus
compte de certains problèmes de
santé. C’est alors à lui de subir une
diminution des prestations en matière
de sécurité sociale. A quoi ont bien pu
penser récemment les juges d’un tribunal administratif cantonal en définissant, de manière arbitraire, des
dommages aux articulations, dus à un
accident, sur la base d’une expertise
psychiatrique MEDAS contestable, en
le séparant des anciens dommages
causés par la polio? Il ne faut surtout
pas tout imputer aux dommages causés par la polio – sans examen médical,
seulement pour le bien-être des compagnies d’assurances.
Depuis un certain temps, des psychiatres sont mandatés pour «clarifier»
l’invalidité en cas de suites de poliomyélite. Qu’un psychiatre soit chargé
d’examiner et de juger des cas relevant
de problèmes mentaux, c’est tout à fait
normal. Toutefois, il est incapable de
juger des cas tels que paralysie infantile (poliomyélite), fracture du poignet
etc. car il n’y comprend rien (ceci ne
relevant pas de son domaine); il ne
peut donc pas clarifier quelle est l’incapacité de travail, à l’attention de
l’AI.
Une fois de plus, un office AI a adressé
un patient gravement paralysé d’un
côté à MEDAS, pour qu’il y subisse
une
expertise
psychiatrique.
L’interview ci-devant en décrit le
déroulement. La fixation du degré d’invalidité a lieu de manière assez arbitraire, dans un rapport MEDAS contestable,
truffé d’atteintes à la
personnalité, sans toutefois se référer
aux atteintes de santé. La faculté de se
mouvoir, la force musculaire, l’aptitude
au travail, la capacité de travail ne sont
pas des domaines qui intéressent les
psychiatres. Vu que l’on ignore ce
qu’est la poliomyélite, l’on reconnaît
6/06 Faire Face
psychiatrie mais ayant de graves
suites de la poliomyélite.
Cet abus de la psychiatrie afin d’escroquer les victimes de la poliomyélite en
leur refusant des prestations de rente
ne peut être combattu que par la voie
politique. Les psychiatres donneront
toujours leur préférence aux patients
souffrant de «bobos» d’ordre psychique
qu’aux patients ne relevant pas de la
11
Modèle suédois, à suivre!
En tant que membres d’une délégation
du représentant gouvernemental
chargé des intérêts des personnes
handicapées, Marita Boos-Waidosch
et Dieter Waidosch ont eu la possibilité
d’analyser la situation des personnes
handicapées en Suède et en Finlande.
Suite à cette expérience, ils ont fait des
constatations importantes sur le quotidien des personnes handicapées intégrées au sein d’une commune au lieu
de résider dans des foyers. Nous
publions ci-après le compte rendu succinct des résultats de ce voyage:
Compte rendu succinct du voyage
d’information de la délégation du
représentant
gouvernemental
chargé des intérêts des personnes
handicapées
Suède et Finlande, 11.6.2006 au
16.6.2006.
Par Marita Boos-Waidosch – membre
de la délégation du représentant gouvernemental, chargée des intérêts des
personnes handicapées en ville de
Mayence (Allemagne).
Points forts des thèmes
Intégration des enfants et des adolescents handicapés ou même polyhandicapés dans le système scolaire ordinaire. L’assistance personnelle et la vie
autodéterminée des personnes handicapées, voire polyhandicapées, en
dehors des institutions.
Participation de personnes handicapées à des processus de décision.
Suppression des barrières architecturales
Points culminants
Lors de deux exposés, le Professeur
Kent Ericsson, professeur de pédagogie à l’Université d’Uppsala et le
Professeur Karl Gruenewald, psychiatre pour enfants et adolescents, les
«pères» d’une participation dans la
dignité des personnes handicapées en
Suède, ont introduit cette partie de la
conférence (cet appel du Professeur
Gruenewald est à lire attentivement et
à suivre impérativement par tous les
politiciens: Fermez les homes pour les
personnes souffrant d’un handicap
mental! Elles peuvent toutes vivre
librement dans la société.)
12
Il y a environ 25 ans déjà, la Suède a
fixé les jalons pour une suppression
irréversible des institutions et services
spéciaux de tous genres (homes, instituts, écoles spécialisées etc.), et établi
un processus logique pour l’intégration dans la société en général ainsi
que les formes de soutien nécessaires
à cet effet. Ce développement a été fermement décidé et mis en vigueur tout
au long des années par une série de
lois.
En Suède, tous les homes pour personnes handicapées mentales et plurihandicapées ont été systématiquement supprimés. Une assistance
personnelle dans leur propre logement
est également la règle pour cette catégorie de personnes.
L’assistance personnelle pour n’importe quelle sorte de handicap n’est
pas fournie par l’aide sociale, mais
accordée indépendamment du revenu.
Elle est un droit.
Un budget est établi d’après les
besoins réels de la personne handicapée. La somme qu’elle reçoit lui permet d’organiser et payer ses prestations d’assistance de manière
indépendante et autonome.
Les communes respectives en supportent les coûts jusqu’à concurrence de
vingt heures par semaine. Les besoins
allant au-delà sont financés par l’Etat.
L’autorité administrative compétente
pour l’application de la loi sur l’assistance personnelle est la Caisse nationale de sécurité sociale.
Dans toute la Suède, les personnes
handicapées n’ont donc qu’un seul
interlocuteur concernant la garantie et
le financement de leur assistance personnelle.
De nombreuses organisations se chargent de fournir des assistants et assument les tâches administratives y relatives. A Stockholm, notre délégation a
fait connaissance de deux organisations particulièrement impressionnantes, dirigées elles-mêmes par des
personnes handicapées.
L’une d’entre-elles, la STIL, est une
coopérative d’assistance présentant
un large éventail de prestations, surtout en ce qui concerne les personnes
handicapées physiques. Parmi leurs
offres, relevons un cours dit «cours
Boss», au cours duquel les employeurs
handicapés apprennent à rechercher,
former, gérer etc. des assistants qualifiés.
L’autre, la JAG, est une organisation
qui offre une assistance personnelle
aux personnes pluri-handicapées et
ayant des capacités intellectuelles
réduites. L’abréviation JAG veut dire
en suédois «égalité des droits, assistance et participation». En même
temps, c’est le mot suédois pour «oui».
La JAG est dirigée et représentée par
neuf membres du comité directeur qui,
conformément aux statuts, doivent
tous être polyhandicapés.
370 personnes polyhandicapées en
sont les clients. Elles reçoivent une
assistance personnelle afin de pouvoir
continuer à vivre dans leur environnement naturel de manière indépendante, adaptée à leurs besoins individuels.
Tant la politique que la société suédoise sont d’accord sur les principes
suivants:
Droit de participation général pour
toutes les personnes handicapées.
Egalité des conditions de vie entre
filles et garçons aussi bien qu’entre
femmes et hommes handicapés.
Lors d’une rencontre avec les collaboratrices et collaborateurs du Ministère
suédois de la formation, de la
recherche et de la culture à Stockholm,
nous avons dûment constaté que ces
principes de base sont transposés systématiquement et pragmatiquement
dans chaque école primaire. Il existe
d’autre part un institut national
conseillant et soutenant les écoles
dans ces tâches, développant le matériel d’enseignement approprié aux
élèves handicapés tout en le mettant à
disposition des écoles primaires.
De même, les élèves souffrant d’un
handicap mental suivent les écoles primaires, en principe, dans leur commune. Sans le consentement des
parents, ces enfants ne peuvent pas
être envoyés dans des écoles particulières (qui, de toute façon, ont pratiquement disparu).
6/06 Faire Face
L’inconnu
Conte imaginé et écrit par Sylvie Guggenheim
Noël! Noël! Madame Roche se
dépêche. Elle passe en courant à travers quelques magasins, glane ici et là
les derniers cadeaux pour les invités
de dernière minute. Et puis, il lui faut
absolument un cadeau supplémentaire, celui pour l’invité oublié. En fait,
elle a toujours pensé à l’inconnu qui
viendrait un jour sans avertir. Un
homme venu d’ailleurs, un homme qui
ne connaîtrait personne en ville. Il
viendrait chargé d’un fardeau d’incertitudes, les bras lourds de fatigue et les
poches vaporeuses à force d’avoir été
toujours vides. Il aurait faim, son
regard serait chargé de désespoir... Et
voilà que soudain, devant lui, se dresserait Madame Roche, aérienne, pleine
de compassion... La sauveuse! Elle lui
donnerait son cadeau d’un geste
majestueux, mais néanmoins rempli
de douceur. Les yeux de l’homme se
seraient remplis de larmes et il aurait
saisi les mains de sa bienfaitrice avec
reconnaissance. Elle aurait alors simplement répondu, souveraine de
modestie: «C’est tout naturel, mon
brave!» Elle aurait été très fière de son
geste qui somme toute n’était pas si
naturel.
Des années durant, Madame Roche
avait traîné derrière elle cette fable,
espéré rencontrer l’être qu’il lui faudrait tirer du désespoir... Mais personne n’avait eu besoin de son cadeau.
Au fil des ans, les présents s’étaient
accumulés dans son grenier. Pour rien
au monde, elle n’aurait donné un seul
de ces cadeaux à un autre que l’inconnu nécessiteux. Et jamais non plus,
elle n’aurait renoncé ne serait-ce
qu’une seule fois à partir à la recherche
d’une nouvelle idée de cadeau pour
l’inconnu, à chaque Noël.
Cette année, pour la première fois,
Madame Roche n’est pas inspirée. Elle
a couru toute la journée à la recherche
de ce fameux cadeau … Rien à faire.
Rien n’a l’air de lui plaire. Pourtant, le
temps passe, le temps presse. Dans
moins d’un quart d’heure les magasins
seront fermés. Légère, comme jamais
elle ne l’a été, elle court, elle vole à travers les commerces, sans plus rien
voir, désespérée de n’avoir rien su
trouver. Lorsqu’elle se heurte à la porte
fermée du dernier magasin dans lequel
elle aurait voulu entrer, Madame Roche
est sûre que le cadeau se trouvait dans
celui-là. Elle s’effondre, malheureuse,
sur un banc face au magasin.
Amorphe, elle ne sent pas le froid qui
lui mord la peau. Elle se sent en échec.
6/06 Faire Face
Elle n’ose pas rentrer chez elle les bras
vides. L’inconnu doit absolument avoir
son cadeau. Sans cela... Madame
Roche n’ose y penser.
Pendant longtemps, elle erre, hagarde,
dans les rues. Les paquets qu’elle porte
sous le bras finissent par peser lourd.
Elle ne pense pas aux siens qui sans
doute s’inquiètent. Non, elle n’y songe
pas une seule seconde, trop obnubilée
qu’elle est d’avoir failli à la mission
qu’elle s’est imposée. Elle finit par laisser sur le trottoir les cadeaux qui
pèsent trop lourd, tandis qu’elle continue son chemin au hasard des rues qui
s’offrent à elle. Bientôt, elle ne sait plus
où elle se trouve, elle a perdu la notion
du temps et de l’espace. Pour finir,
désespérée, congelée, elle s’accroupit
source: internet
rue se vide, bientôt tout le monde ira
fêter Noël, devant un bon feu de bois,
un sapin de Noël. Et cette chaleur,
alliée à celle de la famille sera bonne,
réconfortante. Cette pensée fait soudain jaillir une lumière de compréhension dans l’âme de la pauvre femme.
Sa famille! Elle l’avait complètement
oubliée! Elle veut se lever à présent, la
rejoindre, lui dire combien elle regrette
de ne pas avoir été là en début de soirée... Ses doigts sont engourdis, ses
jambes ne veulent plus répondre à ses
ordres. Des larmes de dépit, de véritable désespoir remplissent les yeux de
Madame Roche. L’inconnu est oublié,
sa vanité piétinée. Et elle se prend à
souhaiter ardemment connaître la véritable compassion, celle qui se pratique
non pas pour flatter l’ego des personnes bien pensantes, mais celle des
maîtres, la véritable, celle qui se pratique sans contrepartie.
Lorsqu’une main se pose sur son
épaule, Madame Roche tressaille. Elle
lève la tête et découvre un regard lumineux, si lumineux que son coeur en est
réchauffé. Une voix chaude la soulève
de terre:
–
Venez !
Sans plus, sans un mot, sans explication. Et elle suit l’homme au cœur d’or
qui l’emmène.
frissonnante
sous
un
porche.
Recroquevillée, elle tente de rassembler en elle le semblant de chaleur qui
lui reste au corps. Il ne lui reste plus
qu’à se laisser mourir, pense-t-elle. Au
fond d’elle même, une toute petite voix
tente bien de lui dire que, finalement,
cela n’en vaut pas la peine. Mais elle a
trop froid pour l’entendre.
Malgré son engourdissement, elle
réussit à percevoir un bruit insolite
juste devant elle. A ses pieds, de
petites pièces de monnaie, jetées là
par quelques passants compatissants,
jonchent le sol. Madame Roche en
regarde quelques-uns s’éloigner avec
indignation... Comment ose-t-on! Ne
voit-on pas son superbe manteau de
fourrure? De fait, elle a l’air si malheureuse, si frigorifiée, que personne ne
remarque la richesse de ses vêtements. Seul son regard, seules ses
larmes et son dos voûté sautent au
regard bienveillant des passants. La
«C’est tout naturel», pense-t-elle. Et
puis non, cette bonté-là est rare. Elle
est simple, sans arrière-pensée.
Madame Roche voit bien que l’homme
ne pense rien, et qu’il agit spontanément, sans calcul. Elle comprend brusquement que son attitude à elle était
artificielle et qu’aucun inconnu n’aurait voulu d’une telle compassion.
Pour la première fois elle passe Noël
loin de chez elle, dans la chaleur d’un
foyer où personne ne lui demande rien.
Où tous lui offrent de la chaleur et de
l’amour,
simplement.
Lorsqu’elle
rentre bien plus tard chez elle, avec un
bouquet de fleurs à la main, on lui
demande:
–
D’où vient ce joli bouquet?
Elle répond avec un sourire énigmatique:
–
De l’inconnu...
Fin
13
Section Jura/Neuchâtel
Rapport: Dominique Monnin
Action financière et d’information
à Jura-Centre, Bassecourt
L’emplacement qui nous avait été
réservé était particulièrement favorable: sur le passage obligé de – et vers
11 commerces. Ainsi, l’occasion était
idéale pour de nombreux contacts,
permettant de faire mieux connaître
notre association et nous avons été
agréablement surpris par la générosité
du public qui, même s’il n’était pas
toujours amateur de nos succulents
caramels, laissait souvent un don petit
ou grand !
Mais que serait une telle action sans le
concours de nos bénévoles très motivés ?
Un grand merci à Sebastiano et
Patricia (qui a pris soin de nos estomacs !), Pierre et Ida, Lucie, Tino, Beat
et Myrthe, Jacqueline, Vérène,
Dominique et Hilde.
Samedi 21 octobre 2006, 12 membres
de notre section se sont relayés au
centre commercial de Bassecourt, de 9
à 17 heures, pour l’action financière
d’automne.
Notre loto, organisé conjointement
avec Procap Sport Neuchâtel, s’est
tenu samedi 30 septembre 2006 à
la Grande salle de Bevaix.
Traditionnellement, ce loto a lieu début
février, mais cette année, une circonstance particulière en a décidé autrement. En effet, à l’occasion de son 300e
anniversaire, l’Almanach du Messager
Légende: Hilde Monnin au marché
Boiteux a souhaité s’associer à notre
loto par la remise d’un chèque de 5000
francs, à partager entre Procap Sport
Neuchâtel et l’ASPr Jura-Neuchâtel.
Une petite manifestation a précédé la
fin du loto et la photo montre M. Roger
Simon-Vermot, rédacteur en chef, aux
côtés du Messager Boiteux (M. JeanLuc Sansonnens) et des présidents de
nos deux associations, Sebastiano
Carfora et Michel Bogdanski. Etait
également présent M. Jean-Bernard
Kammer, vendeur de l’almanach
attendu chaque année sur les marchés. Nos deux associations expriment toute leur gratitude au Messager
Boiteux pour son geste généreux et
elles lui souhaitent encore de nombreuses années de succès !
14
6/06 Faire Face
5e révision de l’AI: oui au référendum
Après mûre réflexion, l’ASPr-SVG a
décidé, lors de la dernière conférence
des présidents de sections, de soutenir
le référendum contre la cinquième révision de l’AI.
Le Conseil n’a pas pris cette décision à
la légère. Nous sommes conscients du
fait que, lors du passage éventuel au
vote, la balle sera dans le camp des
arguments… ou dans celui des slogans.
Au cours de la campagne de votation,
ceux qui sont pour la révision souligneront l’importance des dettes de l’AI.
La question qui se pose est alors: ce référendum empêche-t-il l’assainissement
des dettes de l’assurance invalidité?
Il serait simple d’y répondre si les politiciens s’étaient vraiment mis à la
recherche de véritables solutions et s’ils
ne s’étaient pas servis du thème de l’AI
pour se profiler eux-mêmes. Nous
devons malheureusement partir du
principe que les mesures pour l’assainissement de l’AI ne peuvent être décidées sans passer par le biais d’une
votation populaire. Tant l’augmentation
du taux de la TVA que l’augmentation
des déductions sur salaires seront combattues. Le PRD et le patronat menacent déjà de lancer un référendum si le
pourcentage des déductions sur
salaires est augmenté et l’UDC veut
assainir l’assurance invalidité uniquement par des mesures d’économie. Elle
demande donc une 6e révision de l’AI.
Vu que le résultat de telles votations est
incertain, certains milieux demandent
que l’AI démontre clairement qu’à
l’avenir, il y aura un nombre restreint de
nouveaux cas qui seront admis par le
système et que, d’autre part, les bénéficiaires actuels de prestations soient
confrontés à des mesures d’économie.
L’on attend aussi des organisations
d’entraide pour personnes handicapées
qu’elles soutiennent ces mesures. Au
mieux – l’on veut encore et toujours
nous en convaincre – ce serait que l’on
avale tout et que l’on accepte le remède
magique «intégration» dans la version
proposée.
Non, nous ne sommes pas contre l’intégration des personnes handicapées
dans cette société. Nous ne sommes
tout simplement pas naïfs et nous ne
croyons pas que l’intégration puisse se
réaliser avec les semblants de solutions
contenus dans la cinquième révision de
l’AI.
La cinquième révision de l’AI prévoit la
mise sur pied d’un système qui fera
passer toutes les personnes susceptibles de devenir invalides par de nombreux contrôles et mesures tout en
«rabotant» la protection des données.
Ce système sera financé par la suppression de prestations octroyées maintenant aux bénéficiaires de prestations
(supplément de carrière, rente complémentaire pour conjoint, etc.). Ces suppressions doivent permettre de verser
plus de prestations complémentaires.
En fait, ce ne sont pas de véritables
mesures d’économie, mais un déplacement des coûts. Une fois de plus, ce
sont les personnes handicapées qui
Ich möchte ASPr-SVG Mitglied werden
devront payer l’addition. L’ensemble de
la révision ne contient aucune
contrainte pour les employeurs. L’on ne
prévoit pas de fixation de quotas et un
système de bonus n’est pas sérieusement discuté. L’intégration ne joue que
si des places de travail existent en suffisance. Un soutien de la part des
employeurs serait important, ils
devraient se déclarer d’accord d’engager des personnes souffrant d’un handicap. Il ressort d’une enquête faite dans
le canton de Bâle-Campagne auprès de
750 petites et moyennes entreprises
(PME) que seulement 30 % des
employeurs seraient d’accord, par le
biais de stimulation, coaching, travail à
l’essai etc. d’employer des personnes
handicapées au niveau psychique.
Cette catégorie de personnes représente 40 % des nouveaux cas AI. Les
autres, soit 70 % des PME contactées,
ne peuvent semble-t-il envisager une
telle éventualité.
Devant cette évidence, nous refusons
de faire mettre les mesures d’économie
sur le dos des personnes concernées et
de les faire dépendre, le cas échéant,
des services sociaux sans que le
Souverain puisse lui-même en décider.
Une politique empreinte d’honnêteté
aurait traité en même temps tant l’assainissement de la dette que les
mesures d’économie.
Je désire devenir membre ASPr-SVG
Anmeldetalon/Talon d’inscription
Einsenden/Envoyer à
ASPr-SVG, C.P. 9, 1701 Fribourg
Ich möchte ASPr-SVG Mitglied werden
Je désire devenir membre ASPr-SVG
Ich bin behindert/Je suis handicapé
Behinderung/Handicap: ______________________
Ich hätte gerne Unterlagen
J’aimerais des informations
Name/Nom:
Vorname/Prénom: ___________________________
____________________________
Adresse/adresse:
______________________
PLZ/NPA – Ort/Lieu: ________________________
Ort/Lieu – Datum/date:______________________ Unterschrift/Signature: _______________________
6/06 Faire Face
15
Cours:
Vivre et mourir
en dignité
Après un grand succès en
Suisse alémanique, nous
organisons pour les
Romands un Séminaire avec
pour thème «vivre et mourir
en dignité »
Ce cours se déroulera les 6, 7
et 8 mars 2007 au Village de
vacances de la Montagne de
Douanne. Le prix est fixé à
Fr.300.— pour les membres
et à Fr. 360.— pour les non
membres ASPr. Il comprend
la pension complète (sans les
boissons) et la participation
au cours.
Prière de s’inscrire au plus
vite auprès de:
Association Suisse des
Paralysés, Cours, Case
Postale 9, 1701 Fribourg
Nov./Dez.
Nov./Déc.
No 6
16
Association Suisse des Paralysés
Schweizerische Vereinigung der Gelähmten
ASPr-SVG
JAB
1701 FRIBOURG
POSTCODE 1
E
C
A
F
E
R
I
A
F
Frohe Weihnachten und ein glückliches
Joyeux Noël et une heureuse année
2007
wünscht Euch
vous souhaite
das Personal des Zentralsekretariates
le personnel du secrétariat central
6/06 Faire Face