Verbindung von Tradition und Innovation
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Verbindung von Tradition und Innovation
Blickpunkt Unternehmen Verbindung von Tradition und Innovation 150 Jahre Paradies GmbH Firmenjubiläen 50 Jahre 1. 6. Josef Grauthoff Stahl-, Zaun- und Gerätebau Boeckelter Weg 79–85 47608 Geldern 25 Jahre 1. 5. Auto Paul GmbH Metzer Straße 53 47137 Duisburg 18. 6. Küppers Tiefkühlkost GmbH Herstellung von tiefgekühlten Lebensmitteln An het Hagelkruis 65 47608 Geldern 28. 6. GARO Immobilien GmbH Flürener Weg 31 a 46487 Wesel 29. 6. Pollmann Flugreisen GmbH Reisevermittlung/ Reiseveranstaltung Klosterstraße 15 47638 Straelen Verkehr Infodienst der IHK Die Niederrheinische Industrieund Handelskammer veröffentlicht monatlich den DUNI-Brief, einen Internet-Infodienst für Aktuelles zu Verkehr und Logistik in Duisburg und am Niederrhein. Der DUNI-Brief wird ergänzt durch Informationen der Logistik Initiative Duisburg Niederrhein. Interessierte können den DUNIBrief im Internet (www.duisburg. ihk.de) unter der Rubrik Verkehr und Logistik abrufen bzw. abonnieren. Ansprechpartner: Werner Kühlkamp, Telefon 02 03/28 21278, Fax 02 03/28 53 49-278, EMail [email protected] 36 Seit 150 Jahren wird die Herstellung hochwertiger Bettwaren in NeukirchenVluyn am Niederrhein als Familientradition mit Sorgfalt und Können gepflegt. Auf der Grundlage einer seit über fünf Generationen gewachsenen Erfahrung ist ein breit gefächertes Produktsortiment entstanden: Betten und Kissen in verschiedenen Gewebe- und Füllkompositionen, Matratzen und Lattenroste sowie zahlreiche weitere Produkte, die das Leben angenehmer und komfortabler gestalten. Die Marke „Paradies“ zählt mit ihrer offiziellen Registrierung im Jahre 1903 zu den ältesten deutschen Markenzeichen und ist heute über die Grenzen Europas hinaus international geschützt. Die Anfänge des Familienunternehmens 1854 gründete Wilhelm Kremers, der UrUr-Großvater der heutigen Geschäftsführer, in Vluyn am Niederrhein eine Watte- und Steppdeckenfabrik. Wilhelm Kremers erkannte die Zeichen der Zeit und investierte während des aufkeimenden Industrialismus in neue Maschinen zur Herstellung fortschrittlicher Produkte. Der Glaube an den Fortschritt sollte zum Leitsatz auch zukünftiger Generationen werden. Der Grundstein für ein schnell florierendes Familienunternehmen war gelegt. In dieses traten nacheinander seine Söhne Heinrich, Gottfried und Jakob Kremers ein. Um 1870 entstand der Firmenname „Gebr. Kremers“, der das Unternehmen lange Zeit begleiten sollte. Bereits die zweite Generation nutzte den in diesen Jahren aufkommenden Dampfbetrieb. Nach der Jahrhundertwende trat die dritte Generation mit Wilhelm Kremers dem Unternehmen bei. Kurze Zeit später wurde eine große Wollkrempelei gebaut. Allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, stattete man zudem eine neue Weberei mit Thema Wirtschaft 6/2004 englischen Northrop-Automaten aus. Doch dieser Produktionszweig wurde nicht lange aufrechterhalten. Es stellte sich heraus, dass sich die Selbstherstellung der Gewebe wirtschaftlich als nicht notwendig erwies; ein Zeichen für die Beweglichkeit auch der älteren Kremers-Generation. Schon bald wurde Wilhelm Kremers, der gestandene Kaufmann, in der dritten Generation der treibende Motor des weiterhin aufstrebenden Unternehmens. Mit viel Geschick verstand er es, weit über den Niederrhein hinaus Kunden in großen Städten Deutschlands und in den Niederlanden und Belgien zu gewinnen. Darüber hinaus galt sein besonderes Augenmerk der Modernisierung der technischen Einrichtungen sowie der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des guten Schlafs. Nach dem frühen Tod von Wilhelm Kremers im Jahre 1930 führte seine Witwe, die später wiederverheiratete Grete Schweitzer, das Unternehmen durch die schweren Jahre der Wirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit wurden neue Lager- und Versandräume, eine neue Daunendeckenabteilung und 1938 das neue Verwaltungsgebäude errichtet, das auch heute noch genutzt wird. Aufschwung und Wachstum nach 1945 Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen in der vierten Generation Werner und Dieter Kremers, die Söhne von Grete Schweitzer, das Familienunternehmen und erlebten die Zeiten des Wiederaufbaus und beginnenden Wirtschaftsaufschwungs. Schon in den fünfziger Jahren wurde der Vertrieb der Bettwarenprodukte wieder internationalisiert. Neben Kunden in Deutschland gewann man alte Geschäftskontakte in den Niederlanden und Belgien zurück. Als Pionierleistung kam schon 1960 die heute noch weiter wachsende Partnerschaft mit einem renommierten Unternehmen in Japan hinzu. Gebr. Kremers gilt seit 1949 als Vorreiter in der Verarbeitung synthetischer Füllfasern für Bettwaren und Schlafsäcke. Der Impuls kam damals von Prof. Dr. Paul Schlack, dem Erfinder der Polyamidfaser Perlon. Bereits 1954 rüstete das Unternehmen die erste Himalaja-Expedition mit Schlafsäcken – gefüllt mit synthetischen Fasern (damals Dralon) – aus, der bald wei- Blickpunkt Unternehmen Der Gründer Wilhelm Kremers mit seiner Frau Gertrude. tere Expeditionen, unter anderem die von Hermann Buhl und Dr. Karl M. Herrligkoffer, folgten. Die bei diesen Expeditionen verwandten Schlafsäcke waren bereits mit der neuen Polyesterfaser gefüllt. Unter der kundigen Führung von Werner und Dieter Kremers wurde mit stetig wachsendem Erfolg der Firmensitz in Neukirchen-Vluyn weiter ausgebaut. Darüber hinaus expandierte das Unternehmen durch zusätzliche Firmenübernahmen und neue Betriebsstätten in Winnenden bei Stuttgart und Hannover. 1958 wurde zu diesem Zweck zuerst die Ideal-Steppdeckenfabrik in Stuttgart gekauft und in Winnenden bei Stuttgart eine moderne Betriebsstätte errichtet. 1965 erwarben die Brüder die Paradiesbettenfirma M. Steiner & Sohn, einst Frankenberg in Sachsen, mit allem Know-how sowie mit dem traditionsreichen Markenzeichen „Paradies“. Noch im gleichen Jahr kauften sie die erste deutsche Daunendeckenfabrik Kirchner & Griebe aus Hannover und errichteten im Jahre 1970 ein neues Fabrikgebäude in Hannover-Marienwerder. Paradies-Werbung um die Jahrhundertwende. Um die erfolgreiche Tradition der Marke noch stärker in den Vordergrund zu stellen und das Unternehmen ganzheitlich als klassischen Markenartikler auszurichten, entfiel 1996 der Zusatz „Gebr. Kremers“: Die „Paradies GmbH“ war geboren. Meilensteine erfolgreicher Produktentwicklungen Durch die eigenen, über Generationen gewachsenen Erfahrungen und im Laufe der Tradition der erfolgreichen Marke Paradies wurden zahlreiche Pionierleistungen vollbracht, die für die Kremers-ParadiesBettwarengeschichte prägend waren: die Entwicklung der ersten mit Schafschurwolle gefüllten Einziehdecke die Entwicklung der ersten industriell gefertigten Daunendecke die Entwicklung der ersten mit Polyesterfasern gefüllten Bettwaren als grundlegende Neuheit in den 60er Jahren die 3-D-Fasertechnik in serienreifer Qualitätsproduktion in den 80er Jahren die Paradies High-Loft-Technology: der Technologiesprung in die Zukunft der Faseraufbereitung. ■ ■ ■ ■ Aus Gebr. Kremers wird die Paradies GmbH Die Marke „Paradies“, die bereits 1903 in das Warenzeichenregister in Berlin eingetragen wurde, war ein versunkener Schatz. Der wohlklingende Markenname fand Eingang in den Unternehmensnamen der GmbH, die künftig als Paradies GmbH Gebr. Kremers firmierte. 1969 begann die vierte Kremers-Generation mit erfolgreicher Endverbraucherwerbung in TV, Funk und Printmedien. Dies bildet die Grundlage der heutigen Bekanntheit der Marke. Fabrikgebäude im Jahre 1930. Paradies heute: Die Verbindung von Tradition und Innovation Der erfolgreichen Unternehmenstradition verpflichtet, bilden Qualität, Funktionalität und Design – verbunden mit dem steten Willen zur Innovation – auch heute in der fünften Kremers-Generation unter der Leitung von Rolf und Klaus Kremers die Basis eines marktgerechten Produktsortimentes für gesunden und erholsamen Schlaf und somit für mehr Lebensqualität. Die Paradies GmbH ist heute international tätig und gehört zu den führenden europäischen Bettwarenherstellern. Neben dem Hauptabsatzmarkt Deutschland werden Paradies Bettwarenprodukte in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien, in Osteuropa, im Mittleren Osten, in Japan und auf weiteren asiatischen Märkten und in Nord- und Südamerika verkauft. Zu den Absatzmittlern des Unternehmens gehören Fachgeschäfte und Fachmärkte, hochwertige Waren- und Möbelhäuser sowie Versender, die alle durch ein konsequentes Marketing unterstützt werden. ■ Blick in die Gegenwart: Das moderne Firmengebäude am Standort Neukirchen-Vluyn. Fotos: Paradies GmbH Thema Wirtschaft 6/2004 37