Geschäftsbericht 2002 Die Reise geht weiter

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Geschäftsbericht 2002 Die Reise geht weiter
Geschäftsbericht 2002
Die Reise geht weiter
Schöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlau
pannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfa
BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsa
se Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussic
te Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Zie
ner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussic
ernde Vielfalt BSpannende Aufgaben BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannend
BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrün
tz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlass
ussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWei
iele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchön
sicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernd
ufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelt
ub
alt
tz
ht
le
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ne
se
te
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de
er
Finanztermine 2003
Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2002
Zwischenbericht Januar bis März 2003
Ordentliche Hauptversammlung 2003
Zwischenbericht Januar bis Juni 2003
Zwischenbericht Januar bis September 2003
1)
geplante Termine
7. Mai 2003
27. Mai 20031)
18. Juni 2003
28. August 20031)
27. November 20031)
Konzernstruktur 2002
Touristik
Europa Mitte
Quellmärkte: Deutschland | Schweiz | Österreich | Polen |
Hapag-Lloyd Flug
Europa Nord
Quellmärkte: Großbritannien | Irland | Nordische Länder |
Britannia Airways
Europa West
Quellmärkte: Niederlande | Belgien | Frankreich |
Corsair
Zielgebiete
Zielgebietsagenturen | Hotelbeteiligungen
Sonstige Touristik
Geschäftsreisen | IT-Service
Logistik
Hapag-Lloyd AG
Hapag-Lloyd Container Linie | Hapag-Lloyd Kreuzfahrten |
VTG-Lehnkering | Pracht | Algeco
Energie
Preussag Energie
Sonstige Bereiche
Handel
AMC-Gruppe | US-Stahlservice-Gesellschaften
Desinvestitionen
Gebäudetechnik | Deutag | KBB
Zentralbereich
TUI AG | Immobilien | Sonstige Gesellschaften
TUI Konzern in Zahlen
TUI Konzern in Zahlen
2002
2001
RGJ 2000*)
Umsatz
Inland
Ausland
Mio €
%
%
20 302
13,6
86,4
22 411
16,3
83,7
5 101
26,0
74,0
Jahresüberschuss
vor Ertragsteuern
nach Ertragsteuern
ohne Fremdanteile
Mio €
Mio €
Mio €
227
41
32
485
411
346
16
24
14
Vermögensstruktur
Anlagevermögen
davon Geschäfts- oder Firmenwerte
Umlaufvermögen
davon Finanzmittel
Gesamtvermögen
Mio €
Mio €
Mio €
Mio €
Mio €
11 202
(4 754)
4 315
(367)
15 517
12 226
(4 721)
4 398
(643)
16 624
12 613
(4 975)
5 380
(846)
17 993
Kapitalstruktur
Eigenkapital
davon gezeichnetes Kapital
Rückstellungen
Finanzschulden
Übrige Verbindlichkeiten
Gesamtkapital
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
3 180
(455)
2 766
5 811
3 760
15 517
3 383
(455)
2 694
6 832
3 715
16 624
3 232
(444)
3 116
7 763
3 882
17 993
Netto-Verschuldung
Mio €
5 445
6 189
6 916
Cashflow
Mio €
1 391
1 383
Investitionen
Geschäfts- oder Firmenwerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
Mio €
Mio €
Mio €
318
747
247
96
965
512
41
448
115
Mitarbeiter
31.12.
70 299
69 550
76 956
%
%
%
20,5
19,1
3,0
20,3
24,0
3,6
18,0
3,1
2,0
Kennzahlen
Eigenkapitalquote
Eigenkapitalrendite **)
Umsatzrendite **)
*) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000
**) vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
€
€
€
€
€
€
-
200
Größe heißt Verantwortung
2002 war ein ereignisreiches Jahr: Aus Preussag wurde
TUI, die logische Konsequenz aus dem Wandel vom
industriellen Mischkonzern zum führenden TouristikKonzern. Unsere Dachmarke World of TUI hat sich
etabliert. Sie begegnet uns täglich in unserer Umgebung, sie begrüßt und begleitet uns am Urlaubsort.
Und wir haben in einem schwierigen Umfeld unsere
Marktpositionen weiter ausgebaut.
Die Größe und Internationalität unseres Konzerns
bedeuten auch eine große Herausforderung. Dieser
wollen wir aktiv begegnen, indem wir Verantwortung
übernehmen und Mut zum Handeln beweisen.
Was das für uns heißt, zeigen wir Ihnen auf den Bildseiten dieses Geschäftsberichtes. Wir greifen dort einige zentrale Themen unseres Geschäftes und unserer
sozialen, kulturellen und ökologischen Verantwortung
auf und nehmen dazu Stellung. Mit einem gewissen
Augenzwinkern in den Bildmotiven, eben World of TUI.
1
Inhalt
5
An unsere Aktionäre
9
12
32
56
58
64
2
Lagebericht
Wirtschaftliche Lage
Geschäftsverlauf
in den Sparten
Forschung und
Entwicklung
Risikomanagement
Ausblick
73
76
84
Weitere Informationen
Mitarbeiter
Umweltschutz
89
92
98
104
108
112
119
Corporate Governance
Bericht zu Corporate
Governance
Bericht des
Aufsichtsrates
Aufsichtsrat
Vorstand
TUI Aktie
Fünf-Jahresübersicht
121
122
130
212
Konzernabschluss
Konzernabschluss
der TUI AG
Konzernanhang
Wesentliche
Beteiligungen
3
Dr. Michael Frenzel,
Vorstandsvorsitzender
An unsere Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
2002 war für uns wirtschaftlich ein Jahr mit besonderen Herausforderungen: Eine weltweit schwache Konjunktur, eine angespannte geopolitische
Lage mit mehreren Krisenherden und erneute Terroranschläge haben die
Menschen stark verunsichert. Dies blieb nicht ohne Folgen für den Geschäftsverlauf in unseren Sparten. Vor allem die Touristik spürte deutlich
die allgemeine Konsumzurückhaltung, aber auch die Logistik und der
Energie-Bereich konnten nicht an die außergewöhnlich guten Ergebnisse
des Vorjahres anknüpfen. Dennoch haben wir in diesem labilen Umfeld
mit 608 Mio. € ein beachtliches Ergebnis der Sparten erzielt.
2002 war aber auch das Jahr, in dem wir unsere Vorstellungen von einem
neuen TUI Konzern weitgehend vollenden konnten. Ein bedeutendes Ereignis dabei war die Hauptversammlung am 26. Juni 2002, auf der Sie uns
Ihre Zustimmung zur Umbenennung der Preussag in TUI gaben.
Wichtig für die zukünftige Entwicklung des Konzerns war auch die Veräußerung des Energie-Bereichs, die in 2003 wirksam wird. Mit der Konzentration
auf Touristik und Logistik haben wir in wenigen Jahren aus einem Industriekonglomerat ein Unternehmen geformt, das heute in seinen Märkten
hervorragende Positionen besetzt und über ein gesteigertes Ertragspotenzial verfügt. Es gilt nun, dieses zu nutzen und weiter zu entwickeln.
Im neuen Geschäftsjahr 2003 kommt dabei eine Fülle neuer Herausforderungen auf uns zu. Zum einen werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angesichts der weltpolitischen Entwicklungen noch einige Zeit von
Unsicherheit behaftet bleiben. Zum anderen stehen wir in unserem Kerngeschäft Touristik stärker denn je vor der Aufgabe, unsere Produkte an die
sich wandelnden Wünsche der Kunden anzupassen.
Trotz der wirtschaftlichen und politischen Krisen der jüngsten Vergangenheit sind wir davon überzeugt, dass Reisen immer ein elementares Bedürfnis der Menschen bleiben wird und die Touristik ihre Stellung als Wachstumsindustrie auch zukünftig behauptet. Dennoch ist es für unser weiteres
erfolgreiches Wachstum wichtig, dass wir auf Veränderungen des Marktes
flexibel reagieren. Dabei sind unsere führenden Marktpositionen in allen
wichtigen europäischen Quellmärkten von Vorteil.
5
An unsere Aktionäre
Den Aufgaben, die uns das wirtschaftliche Umfeld und neue Trends im
Reiseverhalten stellen, begegnen wir mit einem umfassenden Programm:
TUI Optimizing Performance – kurz TOP. Es setzt an vier wesentlichen
Punkten an, mit denen wir unseren zukünftigen Erfolg sichern wollen:
Produkte, Kosten, Strukturen und Finanzen.
Mit unseren Produkten werden wir das sich wandelnde Konsumentenverhalten antizipieren: Individuelles, preisbewusstes und spezielles Reisen sind
die Trends, von denen wir zukünftig das stärkste Wachstum erwarten.
Wichtig ist dabei jedoch, dass die klassische Veranstalterreise nicht überholt ist. Sie bleibt die tragende Säule unseres Geschäftes, wird sich aber
verändern: Zukünftig werden sich die Kunden stärker als bisher ihre Reise
aus Bausteinen selbst zusammenstellen können und dennoch nicht auf
die Qualität und die Bequemlichkeit einer Pauschalreise verzichten müssen.
Auf die neuen Trends sind wir gut vorbereitet, und als führendem Touristikanbieter entspricht es unserem Selbstverständnis, die Marktentwicklung
mit Innovationen anzuführen.
Neben der Produktgestaltung ist die Kontrolle der Kosten ein wichtiger
Punkt zur Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben umfangreiche Programme auf den Weg gebracht, die für die Geschäftsjahre 2003
und 2004 Einsparungen von insgesamt 360 Mio. € vorsehen. Ein wesentlicher Teil davon wird durch geringere Sachkosten erzielt. Darüber hinaus
werden aber auch Anpassungen bei den Personalkosten erforderlich sein,
für die wir soweit wie möglich flexible Instrumente der Arbeitsplatz- und
Arbeitszeitgestaltung einsetzen wollen.
Die Optimierung der Führungs- und Organisationsstrukturen ist ein weiterer Baustein unseres TOP-Programms. Hier sehen wir durch eine noch
stärkere Integration von Vertrieb, Veranstalter und Flug in den Quellmärkten Möglichkeiten, die Effizienz und Produktivität im operativen Bereich
weiter zu steigern und Kosten zu senken. Darüber hinaus werden wir fortfahren, zentrale Funktionen zu bündeln und im Konzern gemeinsam zu
nutzen.
Und schließlich werden wir unsere Finanzverbindlichkeiten weiter nachhaltig reduzieren. Hierzu wird die Veräußerung unseres Handelsbereichs,
die wir in diesem Jahr angehen werden, wesentlich beitragen. Zudem
analysieren wir kritisch unsere Geschäftsfelder im Hinblick auf wenig
6
An unsere Aktionäre
rentable Aktivitäten und das gebundene Kapital. So wird die laufende
Optimierung unseres Portfolios die Bilanzstrukturen nachhaltig verbessern und unsere Finanzkraft stärken.
An den Börsen war 2002 eines der schwärzesten Jahre seit langem. Der
deutsche Aktienindex DAX büßte 44 % seines Wertes ein, die TUI Aktie
erlitt einen Wertverlust von 43 %. Das ist eine enttäuschende Entwicklung,
nicht nur für Sie, unsere Anteilseigner, auch für uns. Neben der schwachen
Konjunktur spielte dabei auch die durch Bilanzierungsskandale ausgelöste
weltweite Vertrauenskrise an den Finanzmärkten ein Rolle. Mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex wurde nun ein Regelwerk geschaffen,
das dazu beitragen soll, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Wir
haben uns in diesem Zusammenhang mit der gemeinsamen Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat zum Kodex noch einmal ausdrücklich zu den Regeln guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung
bekannt.
Meine Damen und Herren, ein schwieriges Geschäftsjahr liegt hinter uns,
und auch das neue Jahr birgt besondere Herausforderungen. Wir haben
uns mit dem TOP-Programm anspruchsvolle Ziele gesetzt, in deren Erreichung wir unsere ganze Kraft setzen werden. Und wir sind zuversichtlich,
dass wir sie trotz der angespannten konjunkturellen Lage und des unsicheren politischen Umfeldes erreichen werden. Der Umbau des Konzerns
ist geschafft, wir bitten Sie, uns nun auch auf dem weiteren Weg zu
begleiten.
7
12
13
20
23
26
27
28
32
32
46
50
52
8
Wirtschaftliche Lage
Entwicklung von
Umsatz und Ergebnis
Entwicklung des Konzerns
Vermögens- und
Finanzlage
Investitionen
Wertschöpfung
Jahresabschluss
der TUI AG
Geschäftsverlauf
in den Sparten
Touristik
Logistik
Energie
Handel
56
58
64
Forschung und
Entwicklung
Risikomanagement
Ausblick
Lagebericht bWidriges Umfeld prägt
Geschäftsverlauf. bErgebnis der
Sparten 608 Mio. €. bVerschuldung
weiter abgebaut. bTouristik vor neuen
Herausforderungen.
9
Schöner Urlaub Reisen bedeutet Erholung. Dafür sorgen wir.
Durch Urlaub aus einer Hand, bei dem wir unsere Gäste von Anfang bis Ende verwöhnen.
2002 – Widriges Umfeld prägt Geschäftsverlauf.
Touristik vor neuen Herausforderungen.
Widrige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen prägten den Geschäftsverlauf in allen Bereichen des TUI Konzerns. Dennoch haben die Sparten in einem
schwierigen Jahr mit insgesamt 608 Mio. € ein beachtliches Ergebnis erzielt.
Die wirtschaftliche Entwicklung erfüllte in 2002 in weiten Teilen der Welt
nicht die Erwartungen. Das Konjunkturklima blieb kühl, politische Unsicherheiten und der Vertrauensverlust an den Finanzmärkten belasteten zusätzlich: So kam die Erholung der Weltwirtschaft nur langsam voran. In den USA
verlor die Wirtschaft nach anfänglichen kräftigen Zuwächsen im Jahresverlauf an Schwung. In den asiatischen Schwellenländern wuchs die Wirtschaft
dagegen deutlich, während Japan ein weiteres Jahr der Stagnation erlebte.
Konjunkturelle Entwicklung
in Europa
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Sparten
In Europa lief die Konjunktur das ganze Jahr über sehr verhalten. Besonders in Deutschland blieb die Nachfrage bei schlechtem Geschäftsklima in
wichtigen Sektoren schwach, dies galt vor allem für den privaten Verbrauch.
In Großbritannien lag das Wirtschaftswachstum zwar über dem Durchschnitt
der Euro-Zone, entwickelte aber keine besondere Dynamik. In Frankreich
sank in der zweiten Jahreshälfte vor allem der private Verbrauch und
dämpfte damit die Gesamtentwicklung.
Das widrige Umfeld wirkte sich auf den Geschäftsverlauf in den Sparten
des TUI Konzerns in unterschiedlich starkem Maße aus. In der Touristik
beeinflussten die Nachwirkungen der Ereignisse vom 11. September 2001
das Geschäft in allen Quellmärkten. In Deutschland litt es zusätzlich unter
der wirtschaftlichen Unsicherheit und der damit einher gehenden Konsumschwäche. Der britische Reisemarkt zeigte sich relativ robust, insbesondere
die Sommersaison war gut gebucht. Äußerst schwierig war dagegen das
Geschäft in den Nordischen Ländern, das erheblich durch die nachhaltig
schwache Konjunktur in dieser Region beeinflusst war.
In der Logistik-Sparte traf die weltweite Konjunkturschwäche vor allem die
Containerschifffahrt. Bei nur leicht wachsendem Welthandel und Überhängen bei den Schiffskapazitäten blieben die Seefrachtraten im ersten Halbjahr niedrig; erst im Verlauf der zweiten Jahreshälfte konnten Erhöhungen
am Markt durchgesetzt werden.
Im Energie-Bereich stiegen die internationalen Rohölpreise im Laufe des
Jahres an, erreichten im Durchschnitt aber nur den Wert des Vorjahres.
Die zunehmende Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar wirkte sich
ungünstig auf die Ertragsentwicklung aus.
12
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Entwicklung von Umsatz und Ergebnis
Angesichts der widrigen Rahmenbedingungen konnten die Sparten des TUI
Konzerns erwartungsgemäß die außerordentlich guten Ergebnisse des Vorjahres nicht wiederholen. Dennoch hat der Konzern in einem schwierigen
Geschäftsjahr 2002 insgesamt zufrieden stellend abgeschnitten.
Konzernumsatz
Touristik 61 %
Logistik 19 %
Handel 16 %
Energie 2 %
Sonstige 2 %
Konzernumsatz 20,3 Mrd. €
Der Konzernumsatz erreichte 20,3 Mrd. €, das sind rechnerisch 9,4 %
weniger als im Vorjahr. Eine wesentliche Ursache für diesen Rückgang war
die Desinvestition der industriellen Aktivitäten. Bereinigt um die desinvestierten Bereiche fiel der Umsatzrückgang mit 2,2 % deutlich geringer aus.
In den Sparten verlief die Umsatzentwicklung uneinheitlich. Während die
Touristik und der Energie-Bereich niedrigere Umsätze auswiesen als im
Vorjahr, blieben sie in der Logistik und im Bereich Handel relativ stabil.
Konzernumsatz nach Sparten
Mio €
Touristik
Europa Mitte
Europa Nord
Europa West
Zielgebiete
Sonstige Touristik
Logistik
Schifffahrt
Logistik
Energie
Sonstige Bereiche
Handel
Desinvestitionen
Zentralbereich
Gesamt
2002
2001
12 416,2
5 199,7
4 762,2
1 630,1
575,8
248,4
3 777,3
2 225,3
1 552,0
448,2
3 660,7
3 150,4
202,7
307,6
20 302,4
12 762,9
5 615,8
4 979,8
1 393,1
490,5
283,7
3 889,4
2 386,7
1 502,7
586,7
5 172,4
3 143,4
1 860,3
168,7
22 411,4
Veränd. %
+
+
+
+
+
-
2,7
7,4
4,4
17,0
17,4
12,4
2,9
6,8
3,3
23,6
29,2
0,2
89,1
82,3
9,4
Ergebnis der Sparten 608 Mio. €
Mit 608 Mio. € lag das Ergebnis der Sparten um 25,0 % unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Ausschlaggebend hierfür waren die rückläufigen
Ergebnisse sowohl in der Touristik als auch in der Logistik und im EnergieBereich. Der Zentralbereich verbesserte sich vor allem durch die Gewinne
aus den Desinvestitionen erheblich, konnte jedoch den Rückgang aus dem
laufenden Geschäft nicht ausgleichen.
13
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
Ergebnis der Sparten
Umsatz Touristik
Europa Mitte 42 %
Europa Nord 38 %
Europa West 13 %
Zielgebiete 5 %
Sonstige Touristik 2 %
Ergebnis Touristik 332 Mio. €
14
Mio €
2002
2001
Touristik
Europa Mitte
Europa Nord
Europa West
Zielgebiete
Sonstige Touristik
Logistik
Schifffahrt
Logistik
Energie
Sonstige Bereiche
Handel
Desinvestitionen
Zentralbereich
Ergebnis der Sparten
331,8
100,4
83,5
11,2
126,9
9,8
209,4
127,1
82,3
143,2
76,0
56,0
4,7
127,3
608,4
529,7
152,9
180,1
28,0
184,5
15,8
308,4
206,4
102,0
381,7
408,4
44,8
88,8
364,4
811,4
-
-
-
Veränd. %
+
+
+
+
+
-
37,4
34,3
53,6
60,0
31,2
162,0
32,1
38,4
19,3
62,5
81,4
25,0
94,7
65,1
25,0
Touristik
Der Umsatz in der Touristik erreichte 12,4 Mrd. €, sein Anteil am Konzernumsatz stieg auf 61,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz um
2,7 % ab. Absolut und relativ am stärksten war der Rückgang im Bereich
Europa Mitte und hier insbesondere in Deutschland: Mit 5,2 Mrd. € blieb
der Umsatz um 7,4 % unter Vorjahr. Auch der Bereich Europa Nord erreichte mit 4,8 Mrd. € nicht den vorjährigen Umsatz. Bei einem leichten Anstieg
in Großbritannien und Irland resultierte der Rückgang von 4,4 % in erster
Linie aus einem spürbar schwächeren Geschäft in den Nordischen Ländern.
Der Bereich Europa West konnte dagegen zulegen, getragen von einem
kräftigen Wachstum in Belgien und der erstmaligen Einbeziehung der
Nouvelles Frontières-Gruppe ab dem 1. Oktober 2002. Insgesamt stieg
der Umsatz hier um 17,0 % auf 1,6 Mrd. € an, ohne Nouvelles Frontières
um 2,4 %. Zugenommen hat auch der Umsatz im Bereich Zielgebiete: um
17,4 % auf 576 Mio. €. Ausschlaggebend hierfür war vor allem ein stärkeres Drittgeschäft im Hotelbereich. Mit 248 Mio. € verbuchte der Bereich
Sonstige Touristik 12,4 % weniger Umsatz als im Vorjahr. Hier wirkte sich
vor allem ein schwächeres Geschäft im Bereich Geschäftsreise aus.
Das Ergebnis der Touristik-Sparte konnte mit 332 Mio. € nicht an das
außerordentlich gute Resultat des Vorjahres anknüpfen. Alle Bereiche
blieben hinter ihren Vorjahreswerten zurück. Besonders deutlich war der
Rückgang im Bereich Europa Mitte, der mit 100 Mio. € ein um 34,3 %
niedrigeres Ergebnis abrechnete. Hauptursache war die Marktschwäche in
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Ergebnis Touristik
Zielgebiete 38 %
Europa Mitte 30 %
Europa Nord 25 %
Europa West 4 %
Sonstige Touristik 3 %
Umsatz Logistik
Schifffahrt 59 %
Logistik 41 %
Ergebnis Logistik 209 Mio. €
Ergebnis Energie 143 Mio. €
Deutschland, die sich sowohl bei den Veranstaltern als auch im Vertrieb
auswirkte. Der Bereich Europa Nord wies mit 84 Mio. € ein um 53,6 %
geringeres Ergebnis aus als im Vorjahr, wobei der Vorjahreswert einen einmaligen Abgangsgewinn aus Desinvestitionen enthielt. In diesem Jahr
wurde das operativ gute Ergebnis in Großbritannien und Irland durch das
schlechte Abschneiden in den Nordischen Ländern belastet. Der Bereich
Europa West hat sich durch das kräftige Wachstum in Belgien gut behauptet. Das Ergebnis erreichte 11 Mio. €. Durch die erstmalige Einbeziehung
der Nouvelles Frontières-Gruppe, die im Konsolidierungszeitraum saisonal
bedingt einen Verlust auswies, lag das Ergebnis jedoch um 60,0 % unter
dem Vorjahreswert. Der Bereich Zielgebiete erreichte ein Ergebnis von
127 Mio. €; 31,2 % weniger als im Vorjahr, wobei sowohl der Ergebnisbeitrag der Zielgebietsagenturen als auch der Hotels rückläufig war.
Logistik
In der Logistik-Sparte betrug der Umsatz 3,8 Mrd. €, die damit einen Anteil
von 18,6 % am Konzernumsatz erreichte. Ursächlich für den Rückgang um
2,9 % war in erster Linie der geringere Umsatz der Hapag-Lloyd Container
Linie, in dem sich deutlich der Verfall der Frachtraten in der Containerschifffahrt widerspiegelte. Während im Mobilbautengeschäft der Umsatz
der Algeco-Gruppe nach den kräftigen Zuwächsen der vergangenen Jahre
etwas rückläufig war, erzielte die VTG-Lehnkering-Gruppe durch den Ausbau ihrer Schienenlogistik einen höheren Umsatz als im Vorjahr.
Mit 209 Mio. € blieb das Ergebnis der Logistik-Sparte um 32,1 % hinter
dem Rekordergebnis des Vorjahres zurück. Besonders deutlich war der Ergebnisrückgang in der Containerschifffahrt. Die VTG-Lehnkering-Gruppe
und die Algeco-Gruppe konnten sich vor dem Hintergrund der flauen Konjunktur in ihren Kerngeschäftsfeldern zwar noch gut behaupten, schlossen
aber schwächer ab als im Vorjahr.
Energie
Im Energie-Bereich ging der Umsatz mengen- und preisbedingt um
23,6 % auf 448 Mio. € zurück. Das Ergebnis erreichte 143 Mio. €. Es lag
erheblich unter dem Vorjahr, da sowohl die Ergebnisse im Erdöl- als auch
im Erdgasgeschäft niedriger ausfielen. Zudem fehlten in 2002 die Ergebnisbeiträge der mit Jahresbeginn veräußerten ehemaligen Deminex-Projekte sowie die Ausschüttung der Ruhrgas-Dividende.
15
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
Ergebnis Handel 56 Mio. €
Handel
Im Bereich Handel stieg der Umsatz um 0,2 % auf 3,2 Mrd. €, vor allem
auf Grund eines höheren Handelsvolumens im NE-Metall-Bereich. Auch
das Ergebnis verbesserte sich: Mit 56 Mio. € war es um 25,0 % höher als
im Vorjahr. Getragen wurde dieser Anstieg durch die Erholung des USStahlservice-Geschäftes.
Desinvestitionen
Unter den Desinvestitionen wurden die Gesellschaften der Gebäudetechnik und für 2001 auch die Deutag und die KBB ausgewiesen, die im
Lagebericht aus dem Energie-Bereich hierher umgegliedert wurden.
Ergebnis Zentralbereich
-127 Mio. €
Zentralbereich
Im Zentralbereich des Konzerns werden neben der TUI AG mit ihren Corporate Center-Funktionen die Immobilien- und Versicherungsgesellschaften
des Konzerns sowie verbliebene industrielle Aktivitäten zusammengefasst.
Hieraus resultiert der Umsatz des Zentralbereichs, der mit 307 Mio. € höher
ausfiel als im Vorjahr.
Für 2002 wies der Zentralbereich ein Ergebnis von - 127 Mio. € aus. Die
erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr geht in erster Linie auf
den in diesem Jahr höheren Nettoeffekt aus Veränderungen im Bereich
der industriellen Beteiligungen und deren Abwicklung zurück. Dieser betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr 300 Mio. €. Dabei stand einem
Abgangsgewinn von 487 Mio. €, der sich hauptsächlich aus den Desinvestitionen der Fels-Gruppe, der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und der
Deminex-Beteiligung sowie dem Verkauf der Wohnungen in Salzgitter
zusammensetzte, ein Abgangsverlust von 187 Mio. € gegenüber, der im
Wesentlichen auf Abschreibungen und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG zurückging.
Das im Ergebnis des Zentralbereichs enthaltene Zinsergebnis verbesserte
sich und betrug - 213 Mio. €. Auf die Kosten des Zentralbereichs, die
hauptsächlich die Kosten der Corporate Center-Funktionen der TUI AG
beinhalten, entfielen 141 Mio. €. Die Bewertung von Vermögensgegenständen und Vorsorgen belasteten das Ergebnis mit 55 Mio. €.
Ebenfalls im Zentalbereich dargestellt wurde die neue Niedrigpreis-Fluggesellschaft Hapag-Lloyd Express, die im Dezember 2002 ihren Flugbetrieb
16
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
aufnahm. Für den Aufbau des Geschäftes fielen wie erwartet Anlaufkosten von 18 Mio. € an.
Konzernjahresergebnis
Konzernjahresüberschuss
41 Mio. €
Steuern vom Einkommen und
Ertrag 186 Mio. €
Mio €
2002
2001
Ergebnis der Sparten
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Sonstige Steuern
Konzernjahresüberschuss
Anteil anderer Gesellschafter
Anteil der Aktionäre der TUI AG
608,4
328,4
280,0
185,8
53,1
41,1
9,1
32,0
811,4
278,2
533,2
73,5
48,4
411,3
65,2
346,1
Veränd. %
+
+
+
-
25,0
18,0
47,5
152,8
9,7
90,0
86,0
90,8
Durch das rückläufige Ergebnis der Sparten nahm auch der Konzernjahresüberschuss ab und war mit 41 Mio. € um 90,0 % niedriger als im Vorjahr.
Der Rückgang fiel relativ stärker aus als beim Ergebnis der Sparten, weil
die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte – bedingt in erster
Linie durch eine außerordentliche Abschreibung von 50 Mio. € im Zusammenhang mit dem Abgang der Fels-Gruppe – temporär anstiegen.
Obwohl die in den Sparten erwirtschafteten Ergebnisse zurückgingen,
nahmen die im Konzernabschluss auszuweisenden Steuern zu. Dies ist
maßgeblich auf geringere steuerbefreite Erträge aus Veräußerungen von
Beteiligungen zurückzuführen. Darüber hinaus steht die Erhöhung des
latenten Steueraufwandes zu einem wesentlichen Teil im Zusammenhang
mit dem Verkauf der Wohnungen in Salzgitter.
Die Anteile anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss nahm auf
9 Mio. € ab, da zum einen in der Touristik und der Logistik die Ergebnisse
von Beteiligungsgesellschaften niedriger ausfielen als im Vorjahr und zum
anderen bei der Hapag-Lloyd AG und der VTG-Lehnkering AG die Minderheitsanteile im Rahmen von Squeeze-outs erworben wurden.
Ergebnis je Aktie 0,18 €
Nach Abzug der Minderheitsanteile entfiel auf die Aktionäre der TUI AG
ein Anteil am Konzernjahresüberschuss von 32 Mio. €, das sind 90,8 %
weniger als im Vorjahr. Dadurch ging auch das Ergebnis je Aktie auf 0,18 €
nach 1,96 € im Vorjahr zurück. Vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder
Firmenwerte betrug das Ergebnis je Aktie 2,02 € nach 3,53 € im Vorjahr.
17
Schillernde Vielfalt Kultur hat viele Facetten. Das inspiriert uns Tag für Tag.
Dank unseren zahlreichen Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern.
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
Entwicklung des Konzerns
Die Bündelung von Funktionen im Flugbereich und in den Zielgebieten,
der Ausbau bestehender Beteiligungen und der Einstieg in neue Märkte
waren wesentliche Schritte, die die Entwicklung der Touristik-Sparte weiter vorantrieben. Parallel dazu wurden die Desinvestitionen industrieller
Beteiligungen konsequent fortgeführt.
Nouvelles Frontières
Hapag-Lloyd Express
Berge & Meer
Nouvelles Frontières vollständig übernommen
Nachdem die Beteiligung an der Nouvelles Frontières S. A. im Januar 2002
zunächst auf rund 30,3 % aufgestockt worden war, wurde der größte integrierte Reisekonzern Frankreichs im Oktober vollständig übernommen.
Nouvelles Frontières hat seit dem Einstieg der TUI im Oktober 2000 einen
umfassenden Restrukturierungsprozess durchlaufen, der jetzt weitestgehend
abgeschlossen ist. So wurden das Veranstaltergeschäft neu ausgerichtet, die
zweite Fluggesellschaft Aerolyon geschlossen, Randaktivitäten wie die Yachtvermietung abgegeben und Zielgebietsagenturen in den Konzernverbund
integriert. Zur Nouvelles Frontières-Gruppe gehören der Veranstalter, eine
Reisebürokette, die Fluggesellschaft Corsair und die Paladien-Hotels.
Einstieg in den Markt für Niedrigpreisflüge
Ein wichtiger Schritt in neue Märkte war der Start von Hapag-Lloyd Express
in den schnell wachsenden deutschen Markt für Niedrigpreisflüge. Die
100%ige Beteiligung der TUI AG eröffnete ihren Flugbetrieb im Dezember
2002 von der Basis Köln/Bonn aus. Mit zunächst vier Boeing 737-700
steuerte sie zwei innerdeutsche Ziele und fünf Ziele in Italien und Großbritannien an. Das neue Geschäft entwickelte sich von Anfang an vielversprechend und wird in 2003 zügig ausgebaut.
Deutscher Direktvertrieb ausgebaut
Ein weiteres wachsendes Marktsegment ist der Direktvertrieb von Urlaubsreisen. Mit der Aufstockung ihrer Beteiligung an der EVS Beteiligungsgesellschaft mbH – die ihre Produkte unter der Marke Berge & Meer vertreibt – von 40 % auf 75 % Anfang Oktober 2002 hat TUI ihre Position
in diesem Bereich weiter gestärkt.
Umsetzung der Plattformstrategie
Seit Anfang des Jahres sind unter dem Dach des TUI Airline Managements
wesentliche Funktionen der zum Konzern gehörenden Charterfluggesellschaften gebündelt. Hierzu gehören neben der Steuerung des Flugbetriebes
20
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Plattformstrategie
das Flottenmanagement, Flugzeug- und Kerosineinkauf sowie Instandhaltung und Wartung. Durch die jetzt zentrale Lenkung der Aktivitäten hat
der Flugbereich an Flexibilität gewonnen und ist die Basis geschaffen, um
Synergien optimal zu heben.
Auch die neu gegründete italienische Ferienfluggesellschaft Neos, an der
TUI seit März 2002 eine 50%ige Beteiligung hält, wurde in das TUI Airline
Management integriert. Neos bedient von Italien aus Kurz- und Mittelstreckenziele.
Das neu geschaffene Zielgebietsmanagement integriert die Bereiche Hoteleinkauf, Incoming-Aktivitäten und Reiseleiterservice auf Konzernebene, um
Synergien auszuschöpfen und die Qualität zu sichern. Zudem besteht eine
einheitliche Hotelplattform, die sowohl die Produkt- und Portfolioentwicklung als auch die Kapazitätssteuerung unterstützt.
Desinvestitionsprogramm planmäßig fortgesetzt
Im Zuge des im Oktober 2000 beschlossenen Desinvestitionsprogramms
wurden im Geschäftsjahr weitere industrielle Aktivitäten veräußert. Mit dem
Verkauf der verbliebenen Beteiligung an der Howaldtswerke-Deutsche
Werft AG an den Finanzinvestor One Equity Partners wurde der endgültige Ausstieg aus dem Schiffbau vollzogen.
Fels-Gruppe
Im Bereich Gebäudetechnik kam die Desinvestition der letzten großen
Einheit, der Fels-Gruppe, zum Abschluss: Nachdem die Kartellbehörden
zugestimmt hatten, wurde sie mit Wirkung zum 1. Mai 2002 von einer
Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel & Cie. GmbH übernommen.
Industrielle Randaktivitäten
Auch bei den industriellen Randaktivitäten gab es weitere Abgänge. So
schied die Dr. C. Otto Feuerfest GmbH aus dem Konzernverbund aus,
diese 100%ige Beteiligung übernahm die PD-Industries GmbH. Des weiteren wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2002 die 50%ige Beteiligung an
der ECI Elektro-Chemie Ibbenbüren GmbH an eine Beteiligungsgesellschaft der Akzo-Gruppe verkauft, die damit zur alleinigen Eigentümerin
der ECI wurde.
Zum Ende des Geschäftsjahres trennte sich der Konzern auch von einem
wesentlichen Teil seines verbliebenen Wohnungsbestandes: Die rund
21
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
13 700 Wohnungen in Salzgitter wurden an eine Beteiligungsgesellschaft
der Deutsche Anlagen-Leasing GmbH verkauft.
Energie-Bereich verkauft
Ein bedeutender Schritt im Zuge des Konzernumbaus war die Desinvestition des Energie-Bereichs, die in 2002 und zu Beginn des neuen Geschäftsjahres in mehreren Schritten vollzogen werden konnte. Insgesamt werden
hieraus rund 1,8 Mrd. € erlöst, davon entfallen rund 1,6 Mrd. € auf das
Geschäftsjahr 2003.
Deminex-Projekte
Zunächst veräußerte die Preussag Energie GmbH ihre bis dahin mit Veba
Oel konsortial gehaltenen Beteiligungen an ehemaligen Deminex-Projekten mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2002.
Ruhrgas-Beteiligung
Danach traf die Schubert KG, an der die TUI AG indirekt beteiligt ist, eine
Verkaufsvereinbarung mit der E.ON AG über ihre Aktienanteile an der
Ruhrgas AG. Die indirekte Beteiligung der TUI an der Ruhrgas AG betrug
rund 2,7 %. Nachdem die generellen rechtlichen Einwände gegen eine
vollständige Ruhrgas-Übernahme durch E.ON ausgeräumt waren, wurde
diese Transaktion im März 2003 vollzogen.
Kerngeschäft der
Das Kerngeschäft des Energie-Bereichs, die Preussag Energie GmbH,
wurde in zwei Schritten, jeweils mit Wirkung zum 1. Januar 2003, verkauft. Zunächst erwarb Gaz de France das inländische Geschäft, das die
Exploration von Erdöl und Erdgas im norddeutschen Raum sowie Beteiligungen an vier Erdgasspeichern in Deutschland umfasst. Anschließend
kaufte die österreichische OMV die internationalen Aktivitäten mit ihren
Schwerpunkten in Südamerika, im Mittelmeerraum und in Neuseeland.
Beide Transaktionen stehen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Preussag Energie
22
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Vermögens- und Finanzlage
Grundlagen der
Rechnungslegung
Der Konzernabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des
International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgte unter Anwendung der im Anhang angegebenen IAS-Standards. Veränderungen im Konsolidierungskreis und hier im
Wesentlichen weitere Desinvestitionen im industriellen Bereich sowie die
erstmalige Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe wirkten sich
sowohl auf die Bilanzsumme und verschiedene Bilanzpositionen als auch
auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus. Die Jahresabschlüsse der in den
TUI Konzern einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach einheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Wertansätze im
Konzernabschluss wurden – unbeeinflusst von steuerlichen Vorschriften –
allein von der wirtschaftlichen Darstellung der Vermögens- und Finanzlage
im Rahmen der Vorschriften des IASB bestimmt.
Vermögens- und Kapitalstruktur
31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001
Mio €
%
Mio €
%
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Aktiva
Eigenkapital
Langfristiges Fremdkapital
Kurzfristiges Fremdkapital
Passiva
Bilanzsumme 15,5 Mrd. €
Anlagevermögen 11,2 Mrd. €
11 202,1
4 315,3
15 517,4
3 180,5
4 468,1
7 868,8
15 517,4
72,2
27,8
100,0
20,5
28,8
50,7
100,0
12 225,9
4 397,8
16 623,7
3 382,9
4 936,3
8 304,5
16 623,7
73,5
26,5
100,0
20,3
29,7
50,0
100,0
Die Bilanzsumme des Konzerns ging um 6,7 % auf 15,5 Mrd. € zurück.
Hier wirkten sich vor allem die Veränderungen im Konsolidierungskreis
aus: Dabei waren die Auswirkungen durch den Abgang der Fels-Gruppe
und die Verkäufe der Wohnungen in Salzgitter größer als die der Zugänge,
die im Wesentlichen aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Nouvelles
Frontières-Gruppe resultierten.
Aktiva: Rückgang durch Desinvestitionen
Auf der Aktivseite nahm das Anlagevermögen um 8,4 % auf 11,2 Mrd. €
ab. Dabei blieben die Geschäfts- oder Firmenwerte durch die Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe mit 4,8 Mrd. € nahezu unverändert. Die Sachanlagen einschließlich der sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände gingen um 13,1 % zurück. Die Abgänge aus Entkonsolidierungen und die Abschreibungen übertrafen insgesamt die Zugänge aus
23
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
Erstkonsolidierung und Investitionen deutlich. Die Anteile an nach der
Equity-Methode bewerteten Gemeinschaftsunternehmen und die sonstigen Finanzanlagen veränderten sich nicht wesentlich. Der Rückgang bei
den nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen steht
im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Verkauf der HDW-Anteile
und der Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe.
Umlaufvermögen 4,3 Mrd. €
Eigenkapital 3,2 Mrd. €
Das Umlaufvermögen, einschließlich der latenten Steueransprüche und
der Rechnungsabgrenzungsposten, nahm leicht um 1,9 % auf 4,3 Mrd. €
zu. Während sich Vorräte und Forderungen insgesamt nur wenig veränderten, nahmen die Finanzmittel auf 0,4 Mrd. € ab. Dagegen stiegen die
latenten Steueransprüche, d.h. Vermögenswerte aus zukünftigen Steuerentlastungen, auf 0,3 Mrd. €.
Passiva: Eigenkapitalquote 20,5 %
Auf der Passivseite nahm das Eigenkapital um 6,0 % auf 3,2 Mrd. € ab.
Ursächlich hierfür waren in erster Linie Veränderungen bei den Gewinnrücklagen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich leicht auf 20,5 % nach
20,3 % im Vorjahr.
Rückstellungen 2,8 Mrd. €
Die Rückstellungen waren mit 2,8 Mrd. € um 2,7 % höher als im Vorjahr.
Bei rückläufigen Pensionsrückstellungen nahmen die Steuerrückstellungen
und sonstige Rückstellungen zu.
Verbindlichkeiten 9,5 Mrd. €
Die Verbindlichkeiten einschließlich der Rechnungsabgrenzungsposten gingen um 9,2 % auf 9,5 Mrd. € zurück. Dabei nahmen die langfristigen Verbindlichkeiten um 12,4 % auf 2,5 Mrd. € und die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 7,6 % auf 6,9 Mrd. € ab. Hierin spiegelte sich vor allem die deutliche Rückführung der Finanzschulden von 6,8 Mrd. € auf 5,8 Mrd. € wider.
Finanzierung
Die Entwicklung der Finanzlage wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durch das fortschreitende Desinvestitionsprogramm geprägt. Detaillierte Angaben zur Kapitalflussrechnung und der Finanzposition, insbesondere der Fristigkeit der Verschuldung, enthält der Konzernanhang.
24
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Finanzmittel
Mio €
Zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Zufluss aus Investitionstätigkeit
Abfluss aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen der Finanzmittel
Sonstige Veränderungen der Finanzmittel
Finanzmittel am Bilanzstichtag
Finanzmittel 0,4 Mrd. €
Netto-Verschuldung
5,4 Mrd. €
2002
2001
1 390,9
107,1
- 1 745,3
- 247,3
29,5
366,5
1 383,1
147,8
- 1 715,5
- 184,6
18,4
643,3
Veränd. %
+
+
+
+
-
0,6
27,5
1,7
34,0
60,3
43,0
Der Bestand an Finanzmitteln zum Ende des Geschäftsjahres wurde durch
ein optimiertes Liquiditätsmanagement auf 0,4 Mrd. € zurückgeführt. Im
Geschäftsjahr floss aus laufender Geschäftstätigkeit mit 1,4 Mrd. € ein
nahezu gleicher Betrag wie im Vorjahr zu. Auch der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit veränderte sich nicht wesentlich und erreichte 0,1 Mrd. €.
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen und Auszahlungen für
Investitionen hielten sich wie im Vorjahr in etwa die Waage. Im Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit von 1,7 Mrd. € spiegelt sich vor allem
der Abbau der Verschuldung wider.
Netto-Finanzposition
Die Netto-Finanzposition aus Finanzschulden von 5,8 Mrd. € und Finanzmitteln von 0,4 Mrd. € betrug am Ende des Geschäftsjahres 5,4 Mrd. €,
nach 6,2 Mrd. € im Vorjahr. Aus dem Verkauf des Energie-Bereichs werden
zukünftig Mittel in Höhe von rund 1,6 Mrd. € zufließen und damit die
Netto-Verschuldung weiter reduzieren.
Struktur und Fristigkeit der Finanzschulden
Die Finanzschulden in Höhe von 5,8 Mrd. € setzen sich mit 1,3 Mrd. € aus
Anleihen, Bankschulden von insgesamt 3,7 Mrd. €, Finanzierungsleasing
von 0,7 Mrd. € und übrigen Finanzschulden von 0,1 Mrd. € zusammen.
Die Restlaufzeiten für die Finanzschulden sind für 0,5 Mrd. € länger als
fünf Jahre und liegen für 1,9 Mrd. € zwischen einem Jahr und fünf Jahren.
Kurzfristig mit einer verbliebenen Laufzeit von bis zu einem Jahr sind
3,4 Mrd. € finanziert.
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
Neben den Verpflichtungen aus Finanzleasing, die in den Finanzschulden
enthalten sind, bestehen Verpflichtungen aus sogenannten Operating
25
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
Operating leases 3,6 Mrd. €
Leases in Höhe von 3,6 Mrd. €. Sie betreffen im Wesentlichen Miet-, Pachtund Leasingverpflichtungen für Flugzeuge, Hotelanlagen und Reisebüros
in der Touristik-Sparte sowie Schiffe und Güterwagen in der Logistik-Sparte. Nähere Angaben hierzu enthält der Konzernanhang im Abschnitt über
sonstige finanzielle Verpflichtungen.
Von den Operating Leases haben 0,8 Mrd. € eine Restlaufzeit von mehr
als fünf Jahren, für 2,1 Mrd. € beträgt die verbliebene Laufzeit zwischen
einem Jahr und fünf Jahren. Kurzfristig, d. h. innerhalb eines Jahres werden sich 0,7 Mrd. € realisieren.
Investitionen
Investitionen 0,7 Mrd. €
Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) betrugen 747 Mio.
€, das sind 22,8 % weniger als im Vorjahr. In die Touristik flossen 47,3 %
des Gesamtbetrages, 36,8 % entfielen auf die Logistik und 8,1 % auf den
Energie-Bereich sowie 7,8 % auf die sonstigen Bereiche.
Investitionen in Sachanlagen nach Sparten*)
Mio €
2002
2001
Touristik
Europa Mitte
Europa Nord
Europa West
Zielgebiete
Sonstige Touristik
Logistik
Energie
Sonstige Bereiche
Handel
Sonstige Gesellschaften
Gesamt
353,6
36,3
107,6
15,9
141,9
51,9
275,1
60,5
57,9
25,7
32,2
747,1
442,8
42,1
144,9
13,8
188,0
54,0
309,3
38,7
176,5
17,4
159,1
967,3
Veränd. %
+
+
+
-
20,1
13,8
25,7
15,2
24,5
3,9
11,1
56,3
67,2
47,7
79,8
22,8
*) einschl. Immaterielle Vermögensgegenstände, ohne Geschäfts- oder Firmenwerte
Sachanlageinvestitionen
26
Die Sachanlageinvestitionen wurden in nahezu allen Bereichen deutlich
zurückgenommen. Sie betrafen überwiegend die Erweiterung und Modernisierung der Anlagen. In der Touristik entfiel der größte Teil der Investitionen wie im Vorjahr auf den Ausbau des Hotelbereichs und die Weiterentwicklung von Informationssystemen zur Steuerung und Optimierung
der touristischen Prozesse. In der Logistik-Sparte wurde ein weiteres
Containerschiff der 7 500 TEU-Klasse in Dienst gestellt. Daneben flossen
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Investitionsmittel in die Erweiterung und Modernisierung des Containerparks sowie den Ausbau der Schienenlogistik und des Mobilbautengeschäftes. Im Energie-Bereich wurden die Investitionen hauptsächlich für
die Erschließung und den Ausbau ausländischer Feldesbeteiligungen
getätigt.
Wertschöpfung
Konzernleistung 21,8 Mrd. €
Die Konzernleistung ging um 9,2 % auf 21,8 Mrd. € zurück. Dies resultierte
nahezu ausschließlich aus dem rückläufigen Umsatz in den Sparten und den
in 2002 entfallenden Umsätzen der desinvestierten Gesellschaften der Gebäudetechnik und des Energie-Bereichs. Der Anteil des Umsatzes an der
Konzernleistung blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 93,0 % nahezu gleich.
Die Vorleistungen nahmen um 7,7 % auf 17,7 Mrd. € ab. Mit 14,4 Mrd. €
bzw. 81,6 % hatte der Materialaufwand den größten Anteil an den Vorleistungen und war um 5,2 % niedriger als im Vorjahr. 26,7 % des Materialaufwandes entfielen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, 19,9 % auf bezogene
Leistungen und 53,4 % auf touristische Vorleistungen. Der sonstige betriebliche Aufwand ging um 17,1 % auf 3,2 Mrd. € zurück. Abschreibungen auf
das Finanz- und Umlaufvermögen machten 0,1 Mrd. € aus.
Netto-Wertschöpfung
3,1 Mrd. €
Die Brutto-Wertschöpfung betrug 4,1 Mrd. €, das sind 18,8 % der Konzernleistung nach 20,1 % im Vorjahr. Die Abschreibungen, einschließlich der Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, hatten mit 1,0 Mrd. €
nahezu den gleichen Wert wie im Vorjahr. Damit erreichte die Netto-Wertschöpfung mit 3,1 Mrd. € einen Anteil von 14,4 % an der Konzernleistung
nach 16,1 % im Vorjahr.
Durch den Rückgang der Netto-Wertschöpfung gab es auch in der Struktur
ihrer Verwendung gegenüber dem Vorjahr Veränderungen. Der Personalaufwand ging absolut um 12,4 % auf 2,6 Mrd. € zurück. Hier spiegelt sich
vor allem die um 10,8 % niedrigere durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter wider. Der Anteil der Netto-Wertschöpfung, der auf die Mitarbeiter entfiel, nahm jedoch zu; er betrug 80,8 %. Der auf die öffentliche Hand entfallende Anteil stieg auf 7,6 %. Absolut hat er sich auf 0,2 Mrd. € nahezu
verdoppelt, hauptsächlich dadurch, dass sowohl im Inland als auch im Ausland auf Grund geringerer steuerbefreiter Erträge höhere Steuern anfielen.
Der Anteil der Darlehensgeber an der Netto-Wertschöpfung nahm weiter
ab. Durch die Rückführung der Verschuldung sank er auf 0,3 Mrd. € bzw.
27
Lagebericht Wirtschaftliche Lage
10,3 %. Die Aktionäre erhielten mit 0,1 Mrd. € den gleichen Betrag, mit
4,3 % jedoch einen höheren Anteil an der Netto-Wertschöpfung als im Vorjahr. Nachdem im Vorjahr 0,3 Mrd. € im Konzern verblieben waren, wurden
in diesem Jahr 0,1 Mrd. € aus den Rücklagen entnommen.
Wertschöpfungsrechnung
Entstehung
Konzernleistung
Vorleistungen
Brutto-Wertschöpfung
Abschreibungen
Netto-Wertschöpfung
Verwendung
Mitarbeiter
Löhne und Gehälter
Sozialversicherung
Betriebliche Altersversorgung
Öffentliche Hand
Darlehensgeber
Aktionäre
Konzern
Netto-Wertschöpfung
2002
Mio €
2002
%
2001
Mio €
2001
%
21 811,6
-17 695,7
4 115,9
- 960,3
3 155,6
100,0
81,2
18,8
4,4
14,4
24 009,8
-19 173,6
4 836,2
- 964,9
3 871,3
100,0
79,9
20,1
4,0
16,1
2 550,6
(2 054,4)
(352,5)
(143,7)
238,9
325,0
137,1
96,0
3 155,6
80,8
(65,1)
(11,2)
(4,5)
7,6
10,3
4,3
3,0
100,0
-
2 912,0
(2 367,1)
(412,6)
(132,3)
121,9
426,1
136,9
274,4
3 871,3
75,2
(61,1)
(10,7)
(3,4)
3,2
11,0
3,5
7,1
100,0
Jahresabschluss der TUI AG (Kurzfassung)
In Internet oder
als Sonderdruck
Der Jahresabschluss der TUI AG für das Geschäftsjahr 2002 ist nach den
Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt und vom Abschlussprüfer
PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Hannover, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Er
wird vollständig im Bundesanzeiger bekannt gegeben und bei den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg, HRB 321, und Hannover,
HRB 6580 hinterlegt. Er ist im Internet verfügbar und kann auch als Sonderdruck bei der TUI AG angefordert werden.
Jahresüberschuss und Gewinnverwendung der TUI AG
Die TUI AG weist für das Geschäftsjahr 2002 einen Jahresüberschuss von
137,1 Mio. € aus. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrages von 0,4 Mio. €
beträgt der Bilanzgewinn 137,5 Mio. €. Er steht zur Ausschüttung einer Dividende von 0,77 € je Stückaktie zur Verfügung. Bei einem dividendenberechtigten Kapital von 455,1 Mio. € ergibt sich daraus eine Ausschüttungssumme
von 137,1 Mio. €; zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben dann 0,4 Mio. €.
28
Wirtschaftliche Lage Lagebericht
Bilanz der TUI AG
Mio €
31.12.2002 31.12.2001
Anlagevermögen
Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Forderungen
Finanzmittel
Rechnungsabgrenzung
Aktiva
Mio €
7 274,7
76,6
7 198,1
2 128,0
2 122,6
5,4
3,0
9 405,7
6 824,7
80,4
6 744,3
2 599,5
2 585,5
14,0
5,5
9 429,7
31.12.2002 31.12.2001
Eigenkapital
Sonderposten mit Rücklageanteil
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Anleihen
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Übrige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzung
Passiva
2 417,0
64,2
1 063,2
5 861,3
1 299,9
2 951,4
1 610,0
–
9 405,7
2 417,0
67,0
585,7
6 353,5
1 299,9
3 884,5
1 169,0
6,6
9 429,7
Mio €
2002
2001
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Beteiligungsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Steuern
Jahresüberschuss
917,3
69,3
5,1
754,9
556,5
334,2
152,4
157,9
1,2
22,0
137,1
223,1
68,9
4,6
340,3
588,8
6,2
183,7
208,2
71,6
0,3
136,9
Gewinn- und Verlustrechnung der TUI AG
+
+
+
-
29
Doppelter Einsatz Service heißt Dienst am Kunden. Das nehmen wir wörtlich.
Durch engagierte Mitarbeiter, die jeden Wunsch von den Augen ablesen.
Touristik Schwieriges Marktumfeld. Uneinheitliche
Entwicklung in den europäischen Quellmärkten.
Für die Touristik war 2002 ein sehr schwieriges Jahr. Die Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September 2001, die ausgeprägte Konjunkturschwäche in bedeutenden
Quellmärkten und mehrere Anschläge auf touristische Ziele belasteten das Geschäft
und schlugen sich spürbar im Gesamtergebnis nieder.
In den einzelnen Quellmärkten verlief das Geschäft unterschiedlich. Vor
allem in Deutschland und den Nordischen Ländern litten die Veranstalter
unter der allgemeinen Konsumzurückhaltung. Relativ stabil blieb dagegen
das Geschäft in Großbritannien. Deutliche Zuwächse gab es in kleineren
Märkten, wie Belgien und Irland.
Geschäftsverlauf
Im Jahresverlauf schwankte das Geschäft erheblich stärker als in der Vergangenheit. In der bis Ende April laufenden Wintersaison 2001/2002 litten
die Buchungen noch spürbar unter den Auswirkungen der Ereignisse des
11. September 2001, so dass die Ergebnisse der ersten Monate des Geschäftsjahres erheblich schlechter ausfielen als im Vorjahr. Mit Beginn der
Sommersaison zog die Nachfrage in nahezu allen Märkten kräftig an. Dadurch konnte in der Hauptreisezeit Juli, August und September ein Ergebnis erzielt werden, das an das Rekordergebnis des Vorjahres heranreichte.
Hierzu trug in erster Linie ein starkes Geschäft in Großbritannien bei.
Die im November beginnende Wintersaison 2002/2003 stand zunehmend
unter dem Einfluss der sich verschärfenden politischen und wirtschaftlichen
Unsicherheiten. Dadurch blieb der erwartete Anstieg der Nachfrage gegenüber dem Vorjahr in den großen Quellmärkten aus: In der Folge nahm der
saisonal bedingte Verlust des letzten Quartals im Jahresvergleich zu.
Umsatz Touristik 12,4 Mrd. €
Mit 12,4 Mrd. € blieb der Umsatz der Touristik-Sparte um 2,7 % hinter dem
Vorjahr zurück. Besonders ins Gewicht fiel dabei der Rückgang in Deutschland. Bereinigt um den Umsatz der erstmals vollständig für ein Vierteljahr
in den Abschluss einbezogenen Nouvelles Frontières-Gruppe sowie der
EVS Beteiligungsgesellschaft und verschiedener kleinerer Vertriebsgesellschaften in Höhe von insgesamt 292 Mio. € fiel der Umsatz der Sparte
um 5,0 % niedriger aus als im Vorjahr.
Ergebnis Touristik 332 Mio. €
Das Ergebnis der Touristik-Sparte lag mit 332 Mio. € um 37,4 % unter dem
außerordentlich guten Ergebnis des Vorjahres. Relativ am stärksten waren
die Einbußen in den Bereichen Europa Mitte und Europa Nord, wobei der
Vorjahreswert für den Bereich Europa Nord durch den Gewinn aus der
Desinvestition des Holiday Cottages-Geschäftes positiv beeinflusst war.
Gut behauptet hat sich der Bereich Europa West. Das Ergebnis ging zwar
zurück; ohne den Ergebnisbeitrag der Nouvelles Frontières-Gruppe, die
saisonal bedingt für den Konsolidierungszeitraum einen Verlust auswies,
hätte es fast den Vorjahreswert erreicht. Im Bereich Zielgebiete konnten
32
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
sowohl die Zielgebietsagenturen als auch die Hotelgesellschaften die Ergebnisse des Vorjahres nicht wiederholen.
Touristik
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
2002
2001
12 416,2
331,8
617,3
353,6
55 013
12 762,9
529,7
798,0
442,8
49 515
Veränd. %
+
2,7
37,4
22,6
20,1
11,1
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Europa Mitte
Geschäftsverlauf
Im Bereich Europa Mitte sind der Vertrieb und das Veranstaltergeschäft in
Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen sowie Hapag-Lloyd Flug
zusammengefasst. Im Konzern war der Bereich Europa Mitte am stärksten
von Konjunkturschwäche und Konsumzurückhaltung betroffen. Allerdings
waren die Auswirkungen regional und in den einzelnen Produktsegmenten
uneinheitlich. Rückgänge bei den Buchungen gab es vor allem bei höherwertigen Flugpauschalreisen. Zuwächse registrierten erneut die Spezialangebote im Last-Minute-Segment. Der Flugbereich konnte durch gezielte
Auslastungssteuerung und Vermarktung von Einzelplätzen das Geschäftsvolumen stabil halten.
Ergebnis Europa Mitte
Der Umsatz im Bereich Europa Mitte erreichte 5,2 Mrd. €, 7,4 % weniger
als im Vorjahr. In nahezu allen Bereichen schnitten die TUI Veranstalter
besser ab als der Markt, der in Deutschland, dem größten europäischen
Reisemarkt, um mehr als 10 % schrumpfte. Das Ergebnis des Bereiches
Europa Mitte sank um 34,3 % auf 100 Mio. €. Absolut und relativ am
stärksten ging das Ergebnis in Deutschland zurück. Hier litt neben dem
Veranstaltergeschäft vor allem der Vertrieb unter dem geringen Marktvolumen. Während sich die österreichischen Gesellschaften vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes noch zufrieden stellend behaupten
konnten, schloss das Schweizer Geschäft mit Verlust ab.
100 Mio. €
33
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
Touristik – Europa Mitte
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
Veranstaltergeschäft
in Deutschland
Spezialveranstalter
2002
2001
5 199,7
100,4
169,0
36,3
9 744
5 615,8
152,9
212,7
42,1
9 425
Veränd. %
+
7,4
34,3
20,5
13,8
3,4
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Deutschland
Die Reiseveranstalter der TUI Deutschland gewannen bei rückläufiger
Nachfrage Marktanteile und bauten ihre führende Stellung im deutschen
Reisemarkt weiter aus. Obwohl insgesamt weniger Gäste TUI Reisen
buchten, konnte durch ein effizientes Kapazitätsmanagement die Auslastung der Flugzeuge und der Hotels auf hohem Niveau gehalten werden.
Bei den Reisezielen entwickelten sich die Buchungen uneinheitlich. Deutliche Zuwächse verzeichneten die Türkei und die aufstrebenden Urlaubsländer Kroatien, Bulgarien und Kuba. Auch erdgebundene Reisen innerhalb
Deutschlands und nach Österreich waren stark gefragt. Rückläufig waren
dagegen Buchungen für Reisen auf die Balearen, nach Tunesien und zu den
Fernzielen Nordamerika und Dominikanische Republik. Die steigende Nachfrage nach Spezialreiseprogrammen spiegelte den Wunsch der Kunden
nach mehr Individualität wider. Hier wurden vor allem Wellness-, Familiensowie zunehmend Golfreisen sehr gut gebucht. Auch 1-2-Fly, die Marke,
die preiswerten Urlaub für Familien und Aktiv-Ferien für junge Menschen
anbietet, konnte sich in dem widrigen Umfeld zufrieden stellend behaupten. Gut gebucht waren vor allem die eigenen Produktlinien.
Als Spezialist für hochwertige Reisen war airtours international mit seinen
exklusiven Sonderprogrammen wie Golfreisen, Kreuzfahrten, Motorsport
und Wellness erfolgreich. Bei Wolters Reisen verlief das Geschäft mit
Ferienhäusern und Erlebnisreisen insgesamt zufrieden stellend. Dabei
erwiesen sich die Ziele in Skandinavien als stabilisierender Faktor.
L’tur, Marktführer für Last-Minute-Reisen, profitierte von dem anhaltenden Trend zu kurzfristigen Buchungen und schnitt besser ab als im Vorjahr. Zuwächse im Nur-Flug-Bereich und bei Städtereisen glichen einen
leichten Rückgang bei Pauschalreisen mehr als aus.
34
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Vertrieb
Anzahl der Flugzeuge pro Typ
Boing B 737-800
Airbus A 310
Stand: Sommer 2002
Die Reisebüro-Aktivitäten der TUI Leisure Travel wurden durch neue Franchise-Partner und ein neues Kooperationssystem gestärkt. Durch zielgerichtete Verkaufssteuerung nahm der Anteil der TUI Produkte am
Buchungsvolumen weiter zu. Insgesamt litt das Reisebürogeschäft jedoch
spürbar unter der Marktschwäche.
Hapag-Lloyd Flug
Der deutsche Charterflugmarkt konsolidierte sich im Sommer 2002 weiter.
29 Hapag-Lloyd behielt seine Flottengröße bei und beschäftigte in Deutsch4 land wie im Vorjahr durchgängig 33 Flugzeuge. Die angebotene Sitzplatzkapazität ging jedoch mit dem Ersatz eines Airbus 310 durch eine neue
Boeing 737-800 leicht zurück. Durch die Steuerung von Kapazitäten und
Flugbetrieb in Zusammenarbeit mit den TUI Veranstaltern erreichte die
Sitzplatzauslastung wieder das hohe Niveau des Vorjahres.
Schweiz
Neben der allgemeinen Schwäche des Schweizer Reisemarktes prägte
intensiver Wettbewerb das Veranstaltergeschäft der TUI Suisse. Das
Geschäftsvolumen ging insgesamt spürbar zurück, wobei der Anteil erdgebundener Reisen zunahm. Im rückläufigen Bereich Flugreisen waren
speziell Individualreisen in die USA stärker betroffen als Pauschalreisen.
Zusätzlich beeinträchtigte der gestiegene Anteil der Last-Minute-Buchungen die Erlöse. In die Wintersaison 2002/2003 startete TUI Suisse mit
einer neuen Markenstrategie, die auf den traditionellen Veranstaltermarken
Imholz und Vögele Reisen basiert. Das Vertriebsnetz wurde vor allem
durch Kooperationen gezielt verstärkt. Neben dem Eigenvertrieb gewann
der Direktverkauf an Bedeutung, durch den primär die Marke Vögele verkauft wird. Der Vertrieb leistete einen positiven Ergebnisbeitrag.
Österreich
In Österreich war der Markt für Pauschalreisen rückläufig. Dennoch haben
die österreichischen Veranstalter der TUI zufrieden stellend abgeschnitten.
Hierzu trug auch der verstärkte Absatz über den Eigenvertrieb bei. Zudem
gab die Übernahme der gesamten Produktpalette der Marke TUI aus
Deutschland dem Geschäft einen kräftigen Impuls, so dass das Geschäftsvolumen der TUI Austria zulegte. Dagegen spürte GTT Gulet Touropa Touristik die schwächere Nachfrage nach Flugreisen, entwickelte sich aber besser
als der Markt. Terra, Spezialist für erdgebundene Reisen, musste nach Jahren
dynamischen Wachstums erstmals einen Rückgang bei den Gästezahlen
35
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
hinnehmen. Der Eintritt der österreichischen Veranstalter in den ungarischen Markt, mit Abflügen ab Budapest, verlief erfolgreich und festigte
die Ertragslage. Im Vertrieb konnten die TUI ReiseCenter Austria mit ihren
Beteiligungen und Franchise-Partnern den in allen Bereichen zu verzeichnenden Nachfragerückgang durch den Gewinn von Marktanteilen relativ
gut abfedern.
Polen
TUI Polska besetzte mit den Marken TUI und Scan Holiday in dem sich
entwickelnden polnischen Markt eine führende Position im Pauschalreisegeschäft. Das Geschäftsvolumen blieb auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hinter dem Vorjahr zurück.
Europa Nord
Geschäftsverlauf
Das Vertriebs- und Veranstaltergeschäft in Großbritannien, Irland und in
den Nordischen Ländern sowie Britannia Airways bilden den Bereich Europa Nord. Die Marktbedingungen sowohl in Großbritannien als auch in den
Nordischen Ländern waren eine große Herausforderung für die TouristikIndustrie. Nach einem langsamen Start verbesserte sich das Geschäft von
TUI Northern Europe in Großbritannien und Irland im Jahresverlauf deutlich und erreichte insgesamt wieder Vorjahresniveau. Dagegen blieb der
Markt in den Nordischen Ländern das ganze Jahr über äußerst schwierig,
so dass Einbußen nicht vermieden werden konnten.
Ergebnis Europa Nord
Der Umsatz im Bereich Europa Nord war mit 4,8 Mrd. € um 4,4 % niedriger als im Vorjahr. Während in Großbritannien und Irland der Umsatz leicht
anstieg, nahm er in den Nordischen Ländern spürbar ab. Das Ergebnis
des Bereiches Europa Nord ging trotz des guten operativen Ergebnisses
in Großbritannien und Irland um 53,6 % auf 84 Mio. € zurück. Das
Ergebnis des Vorjahres enthielt einen einmaligen Gewinn aus dem Verkauf des Holiday Cottages-Geschäftes. Zudem schlossen die Nordischen
Länder in diesem Jahr das erste Mal seit dem Erwerb von Fritidsresor
durch Thomson mit einem Verlust ab.
84 Mio. €
36
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Touristik – Europa Nord
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA 1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
2002
2001
4 762,2
83,5
196,4
107,6
18 732
4 979,8
180,1
294,1
144,9
18 997
Veränd. %
-
4,4
53,6
33,2
25,7
1,4
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
UK/Irland
In Großbritannien profitierte TUI UK von der in 2001 begonnenen Restrukturierung des Geschäftes und der damit verbundenen stärkeren Integration
von Veranstalter und Vertrieb sowie Britannia Airways. Durch die schlankere
und effizientere Organisation konnte TUI UK schneller auf die Marktgegebenheiten reagieren und so in einem schwierigen Umfeld den Vertrieb
eigener Produkte und die Auslastung der Flugzeuge und Hotels auf hohem
Niveau halten.
Veranstaltergeschäft
in Großbritannien
Im Veranstaltergeschäft verreiste die gleiche Anzahl an Gästen mit Thomson Holidays wie im Vorjahr. Dies war vor allem das Ergebnis einer erfolgreichen, integrierten Vertriebskampagne in der wichtigen Buchungsperiode
nach Weihnachten. Gleichwohl hat sich die Struktur der verkauften Reisen
verändert. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Absatz von Pauschalreisen
zu Katalogpreisen wie auch der Verkauf mit Rabatten leicht zurück, dagegen
nahm das Einzelplatzgeschäft deutlich zu und hat zur Sicherung der Auslastung von Britannia Airways beigetragen.
Vertrieb
Der Vertrieb konnte die Anzahl der verkauften Reisen leicht steigern, wobei der Absatz verstärkt auf die Veranstalter von TUI UK gesteuert wurde.
Die Zusammensetzung der Buchungen über die einzelnen Vertriebswege
Reisebüro, Call Center und Internet zeigte eine weitere Verschiebung zu
den Direktvertriebsmarken.
Specialist Holidays Group
Die Specialist Holidays Group umfasst eine Reihe von Spezialveranstaltern,
unter ihnen bekannte Marken wie Simply Travel, Magic und Crystal. Die
Anzahl der Gäste, die mit ihren Veranstaltern verreiste, ging gegenüber
dem Vorjahr zurück. Dies lag hauptsächlich an einer geringeren Nachfrage
nach Reisen in die USA als Folge des 11. September 2001. Zudem wurden
zwei Veranstalter verkauft, die nicht zum Kerngeschäft zählten. Dennoch
37
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
hat die Specialist Holidays Group ihre Profitabilität verbessert, insbesondere durch das gute Abschneiden der Ski Division und Kostensenkungsmaßnahmen.
Irland blieb auch in 2002 ein wachsender Markt und zeigte sich von den
wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, die die großen touristischen Märkte beeinträchtigten, weniger beeindruckt. In diesem Umfeld
steigerte TUI Ireland mit Budget Travel, dem führenden irischen Reiseveranstalter, die Anzahl der verkauften Reisen weiter und verbesserte das
Ergebnis.
Irland
Nordische Länder
In den Nordischen Ländern blickt TUI Nordic mit der Hauptmarke Fritidsresor auf ein sehr schwieriges Jahr zurück, in dem sich eine Reihe negativer Effekte kumulierten. Wie im vorangegangenen Jahr litt der nordische
Markt unter einer schwachen Konjunktur und der Schwäche der schwedischen Währung. Neben den Ereignissen des 11. September 2001 hatte
der Unfall eines SAS-Flugzeuges in Mailand kurz danach einen nachhaltigen Effekt auf das Reiseverhalten in 2002. Dazu kamen als weitere belastende Faktoren für die Reiseveranstalter ein gestiegenes Angebot von
Niedrigpreis-Fluggesellschaften und der heißeste Sommer seit Menschengedenken in Nordeuropa. Die Folge waren Überkapazitäten im Markt und
in der Konsequenz ein Rückgang der Margen, da zur Auslastung der Flugzeuge und Hotels zunehmend Rabatte gewährt werden mussten. Um die
Auswirkungen dieser schwierigen Marktlage zu begrenzen, reduzierte
Fritidsresor die eigenen Kapazitäten für 2002 erheblich. Dennoch gelang
es nicht, einen Verlust zu vermeiden.
Schweden, Norwegen,
Dänemark, Finnland
Anzahl der Flugzeuge pro Typ
Boeing B 767-300
10
Boeing B 767-200
4
Boeing B 757-200
18
Boeing B 737-800
7
Stand: Sommer 2002
38
Britannia Airways
Mit insgesamt 39 Flugzeugen operierte Britannia in der Sommersaison
2002 eine gleich große Flotte wie im Vorjahr. 31 Flugzeuge waren in Großbritannien stationiert, acht flogen von skandinavischen Flughäfen aus.
Durch das gewachsene Einzelplatzgeschäft und eine optimierte Flugbetriebskontrolle erreichte Britannia sowohl in der Sommer- als auch in der
Wintersaison in der Kapazitätsauslastung Höchstwerte. Britannia festigte
ihren guten Ruf in Bezug auf Pünktlichkeit und Leistung und gewann den
Travel Weekly Globe Award für die beste Charterfluggesellschaft Großbritanniens.
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Europa West
Geschäftsverlauf
Im Bereich Europa West sind das touristische Geschäft in den Niederlanden, Belgien und – seit dem 1. Oktober 2002 – Frankreich sowie die Fluggesellschaft Corsair zusammengefasst. Das Geschäft in diesen Ländern
war von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weniger beeinflusst und durch Stabilität und weiteres Wachstum gekennzeichnet. Der
direkte Vergleich der Umsatz- und Ergebniszahlen ist durch die erstmalige
Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe beeinträchtigt, die mit
ihrem vierten Quartal einbezogen wurde.
Ergebnis Europa West
Der Umsatz im Bereich Europa West stieg um 17,0 % auf 1,6 Mrd. €. Ohne
den Umsatz in Frankreich in Höhe von 204 Mio. € hätte der Anstieg 2,4 %
betragen, der bei nahezu gleichem Umsatz in den Niederlanden in erster
Linie aus den Zuwächsen im belgischen Veranstaltergeschäft resultierte.
Das Ergebnis des Bereiches Europa West ging um 60,0 % auf 11 Mio. €
zurück. Einem etwas niedrigeren Ergebnis in den Niederlanden und einem
kräftigen Ergebnisanstieg in Belgien stand der saisonal bedingte Verlust für
das vierte Quartal in Frankreich gegenüber, der mit -16 Mio. € moderat
ausfiel. Bereinigt um diesen Wert hätte das Ergebnis des Bereiches mit
27 Mio. € nur knapp unter Vorjahr gelegen.
11 Mio. €
Touristik – Europa West
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA 1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
2002
2001
1 630,1
11,2
20,9
15,9
7 822
1 393,1
28,0
32,7
13,8
3 402
Veränd. %
+
+
+
17,0
60,0
36,1
15,2
129,9
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Niederlande
Für die Veranstalter der TUI Nederland – Arke, Holland International und
Kras – verlief das Geschäftsjahr uneinheitlich. Nach einem guten Start trübten
sich die Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte ein, und der holländische Reisemarkt schloss das Jahr 2002 mit einem Buchungsrückgang.
Dadurch ging auch das Geschäftsvolumen von TUI Nederland insgesamt
etwas zurück, allerdings konnten im wichtigen Segment der Mittelstreckenreisen erneut Marktanteile gewonnen und der Ergebnisbeitrag der Veranstalter verbessert werden. Mit der Eröffnung weiterer Expert- und Express39
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
Reisebüros wurde das neue Vertriebskonzept weitergeführt und der Eigenvertrieb gestärkt.
Belgien
Für TUI Belgium verlief das Geschäftsjahr sehr erfolgreich. Obwohl die
Nachfrage im belgischen Reisemarkt rückläufig war, steigerten die Veranstalter der TUI Belgium das Buchungsvolumen. Zudem ermöglichte der
begrenzte Wettbewerb moderate Preiserhöhungen. Der am stärksten
wachsende Veranstalter war die Direktvertriebsmarke Sunjet direct. Ebenfalls kräftiges Wachstum verzeichneten erdgebundene Reisen. Jetair, die
stärkste Veranstaltermarke im Flugreisemarkt konsolidierte ihre Gästezahlen und profitierte von einer guten Auslastung ihrer Flugkontingente. Im
Vertrieb wurde die Integration der verschiedenen Reisebüroketten und
der Ausbau des Franchise-Konzeptes fortgesetzt. Die Steigerung des Verkaufs eigener Reisen trug mit zum Erfolg des Veranstaltergeschäftes bei.
Frankreich
Mit Wirkung vom 1. Oktober 2002 wurde die Nouvelles Frontières-Gruppe
erstmals vollständig in den Konzernabschluss einbezogen. Nouvelles
Frontières ist der größte französische Reiseveranstalter und als einzige
Touristikgruppe in Frankreich auf allen Stufen der touristischen Wertschöpfungskette tätig. Neben dem Veranstaltergeschäft und dem Vertrieb gehört
die Fluggesellschaft Corsair zur Gruppe. Sie fliegt Charter für den eigenen
Veranstalter und Dritte und betreibt zudem ein umfangreiches Einzelplatzgeschäft in überseeische französische Gebiete und ehemalige Kolonien.
Nouvelles Frontières
Anzahl der Flugzeuge pro Typ
Boeing 747 SP
1
Boeing B 747-300
5
Boeing B 737-400
2
Boeing B 737-300
1
Airbus A 330-200
2
Stand: Sommer 2002
40
Für den französischen Reisemarkt war 2002 ein schwieriges Jahr. Als Reaktion auf die unsichere geopolitische Lage nahm die Nachfrage nach Auslandsreisen zu Gunsten von Inlandsreisen ab. Im Auslandsgeschäft waren
die Einbußen bei Reisen nach Nordafrika, in den Nahen Osten und nach
Nordamerika am stärksten, europäische Ziele und die überseeischen
Gebiete Frankreichs konnten dagegen zulegen. Das Geschäftsjahr verlief
für die Nouvelles Frontières-Gruppe analog zur Marktentwicklung. Auf ein
schwaches erstes Quartal und eine im Wesentlichen den Erwartungen
entsprechende Sommersaison folgte ein erfreulich gutes letztes Quartal.
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Zielgebiete
Der Bereich Zielgebiete umfasst die Zielgebietsagenturen der TUI und ihre
Hotelbeteiligungen. Die Nachfrageschwäche in wichtigen Quellmärkten
schlug sich in unterschiedlichem Maße in den Zielgebieten nieder. Während
im östlichen Mittelmeerraum Zuwächse erzielt werden konnten, blieben
im westlichen Mittelmeerraum einige Regionen hinter dem Vorjahr zurück.
Ergebnis Zielgebiete
127 Mio. €
Der Umsatz des Bereichs Zielgebiete nahm um 17,4 % auf 576 Mio. € zu.
Der Anstieg resultierte vor allem aus dem Geschäft der Hotelbeteiligungen
und hier hauptsächlich aus einer stärkeren Belegung der Hotels in Spanien
und der Karibik durch Dritte. Das Ergebnis des Bereichs ging um 31,2 %
auf 127 Mio. € zurück. Das Ergebnis der Zielgebietsagenturen litt in erster
Linie unter dem schwachen eigenen Veranstalter- und Reisebürogeschäft
in Spanien. Im Hotelbereich beeinträchtigte vornehmlich eine geringere
Auslastung der Hotels in Nordafrika und auf den Balearen das Ergebnis.
Touristik – Zielgebiete
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
TUI Service
Spanien und Portugal
2002
2001
575,8
126,9
183,5
141,9
13 787
490,5
184,5
234,1
188,0
12 699
Veränd. %
+
+
17,4
31,2
21,6
24,5
8,6
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Zielgebietsagenturen
In 2002 wurden die Gäste der World of TUI in 21 Ländern von Zielgebietsagenturen des Konzerns betreut. An den führenden Agenturen in den stark
wachsenden Destinationen Kroatien und Südafrika wurden in 2002 Mehrheitsbeteiligungen erworben. Die Reiseleitung in den Zielgebieten wird
zentral von der TUI Service AG in der Schweiz organisiert, die die Dienste
ihrer 1 700 Mitarbeiter den Gästen von 15 Veranstaltern und Marken in
110 Urlaubsorten zur Verfügung stellte.
TUI España betreute in ihren Zielgebieten in Spanien und in der Dominikanischen Republik insgesamt mehr Gäste als im Vorjahr. Neben dem IncomingBereich entwickelte sich das Geschäft mit Ausflugsprogrammen positiv. Die
in TUI Portugal umfirmierte Agentur Miltours baute durch die Übernahme
der Gästebetreuung für TUI UK und TUI Nordic ihr Geschäft weiter aus.
41
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
Östlicher Mittelmeerraum
Im östlichen Mittelmeerraum steigerte TUI Hellas ihre Gästezahl durch das
aus dem Konzernverbund eingebrachte zusätzliche Geschäft um rund ein
Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die türkische Agentur Tantur und Travel
Partner Bulgaria profitierten von der in diesem Jahr deutlich gestiegenen
Nachfrage nach Reisen in ihre Länder. Die neue Zielgebietsagentur in Kroatien hat sich wirtschaftlich erfolgreich in das Incoming-Netzwerk eingefügt.
Assoziierte Agenturen
Während bei den assoziierten Agenturen in Ägypten, Tunesien und Marokko
die Gästezahlen zurückgingen, übertrafen sie auf Zypern und in Ostafrika
die Vorjahreswerte deutlich. So konnte die zypriotische Agentur Aeolos
durch die Übernahme des TUI UK-Geschäftes ihre Gästezahl verdoppeln.
Hotelbeteiligungen
Am Ende des Geschäftsjahres zählten 285 Hotels mit rund 150 000 Betten
zum Portfolio des TUI Konzerns. Sie befanden sich zum größeren Teil im
Eigentum, rund ein Fünftel war gepachtet, rund ein Drittel durch Managementverträge verbunden.
Eigene Hotelbetten nach Regionen
Westl. Mittelmeer 41 %
Nordafrika/Ägypten 18 %
Südosteuropa 13 %
Östl. Mittelmeer 11 %
Karibik 11 %
Sonstige Länder
RIU, Grupotel
42
6%
Robinson betrieb 27 Clubanlagen in zehn Ländern. Über 70 % Stammgäste verdeutlichen die starke Marktposition im Premium-Club-Segment.
Das Geschäft verlief in den Zielgebieten uneinheitlich. Während die türkischen Clubs und der deutsche Club Fleesensee gut gebucht waren, blieben die Anlagen in Ägypten und in Tunesien schwächer belegt als im Vorjahr. Magic Life verfügte über 21 All-inclusive-Clubanlagen in fünf Ländern. Rückläufige Gästezahlen aus Österreich und Deutschland konnten
nur teilweise durch Buchungen aus anderen Quellmärkten kompensiert
werden. Dorfhotel führte drei Anlagen in Österreich und Deutschland,
deren Auslastung auf Vorjahresniveau lag.
Die spanischen Hotelgesellschaften sind vor allem in den Zielgebieten des
westlichen Mittelmeers vertreten. RIU betrieb im Geschäftsjahr 98 Hotels
und Apartmentanlagen. Die Mehrheit der Häuser befindet sich auf den
Balearen und Kanaren sowie auf dem spanischen Festland. Weitere Anlagen liegen im karibischen Raum und in Nordafrika. Die durch neue Hotels
erhöhte Bettenkapazität konnte nicht so gut ausgelastet werden wie im
Vorjahr, da sich die rückläufige Anzahl deutscher Urlauber durch Gäste aus
anderen Ländern nicht vollständig kompensieren ließ. Grupotel verfügte
über 34 Hotels auf den Balearen. Durch den Urlauberschwund auf Mallorca ging die Anzahl der Übernachtungen in ihren Häusern spürbar zurück.
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Nordotel, Anfi
Nordotel betrieb auf den Kanarischen Inseln neun Hotels und ein Hotel
in der Türkei, die exklusiv über Thomson Holidays und Fritidsresor vermarktet wurden und gut ausgelastet waren. Anfi, die Gesellschaft für Ferienwohnrechte, verfügte auf Gran Canaria über drei Clubs mit insgesamt 684
Apartments. Das Geschäftsvolumen nahm im Vergleich zum Vorjahr zu.
Grecotel, Iberotel
Im östlichen Mittelmeerraum ist Grecotel in Griechenland mit 16 Hotels
auf dem Festland und den Inseln die führende Hotelgesellschaft. Trotz
gesunkener Gästezahlen in einigen Gebieten lag die Auslastung über dem
Vorjahr. Iberotel führte ein Hotel in der Türkei und 13 Hotels in Ägypten.
Das türkische Hotel war sehr gut gebucht, dagegen blieb die Belegung in
den ägyptischen Häusern hinter dem Vorjahr zurück.
Sonstige Touristik
Ergebnis Sonstige Touristik
10 Mio. €
Unter Sonstige Touristik sind die IT-Dienstleister des Konzerns und der
Bereich Geschäftsreisen zusammengefasst. Bei den IT-Dienstleistern
waren Umsatz und Ergebnis im Geschäft mit Dritten zufrieden stellend. Im
Bereich Geschäftsreisen kennzeichneten starke saisonale Schwankungen
das Geschäftsjahr der TUI Business Travel, die ihr Geschäft unter der Marke TQ3 Travel Solutions führt. Zudem entwickelten sich die europäischen
Märkte sehr unterschiedlich: Während Belgien, die Niederlande und Großbritannien starke Zuwächse verbuchten, war der deutsche Markt rückläufig. Dadurch ging der Umsatz des Bereichs Sonstige Touristik um 12,4 %
auf 248 Mio. € zurück. Das Ergebnis verbesserte sich auf Grund des
guten Abschneidens der IT-Dienstleister um 162,0 % auf 10 Mio. €.
Touristik – Sonstige Touristik
Mio €
2002
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
248,4
9,8
47,5
51,9
4 928
1)
2001
-
283,7
15,8
24,4
54,0
4 992
Veränd. %
+
+
-
12,4
162,0
94,7
3,9
1,3
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
43
Weise Voraussicht Vertrauen will verdient sein. Dem tragen wir Rechnung.
Durch umsichtiges Handeln in allen unseren Geschäftsbereichen.
Logistik Frachtraten auf niedrigem Niveau.
Konjunkturschwäche prägt Schienenlogistik
und Mobilbautengeschäft.
In einem für alle Geschäftsbereiche angespannten wirtschaftlichen Umfeld konnte die unter
dem Dach der Hapag-Lloyd AG konzentrierte Logistik-Sparte nicht an das außergewöhnlich
gute Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Besonders deutlich war der Ergebnisrückgang in
der Containerschifffahrt, ausgelöst durch den weltweiten Verfall der Frachtraten.
Der Umsatz der Logistik-Sparte erreichte 3,8 Mrd. €, 2,9 % weniger als im
Vorjahr. Mit 209 Mio. € blieb das Ergebnis der Sparte um 32,1 % hinter
dem Rekordergebnis des Vorjahres zurück. Den größten Rückgang verzeichnete die Containerschifffahrt. Die VTG-Lehnkering-Gruppe mit ihrem Kerngeschäft Schienenlogistik und das Mobilbautengeschäft der Algeco-Gruppe behaupteten sich in schwierigen Märkten, konnten aber ebenfalls das
Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen.
Logistik
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
2002
2001
3 777,3
209,4
447,2
275,1
9 307
3 889,4
308,4
528,2
309,3
9 084
Veränd. %
+
2,9
32,1
15,3
11,1
2,5
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Schifffahrt
Ergebnis Schifffahrt
127 Mio. €
Der Bereich Schifffahrt, bestehend aus der Hapag-Lloyd Container Linie
und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, erwirtschaftete einen Umsatz von 2,2 Mrd.
€, ein Rückgang von 6,8 %. Das Ergebnis fiel mit 127 Mio. € um 38,4 %
niedriger aus als im Vorjahr.
Marktentwicklung
Die erwartete Erholung der Weltkonjunktur kam nur schleppend voran. Für
das Welthandelsvolumen ermittelte die OECD ein Wachstum von 2,6 %.
Der weltweite Containerverkehr nahm mit 5,1 % etwas stärker zu. Der vom
Aufkommen her bedeutendste Verkehr war der Transpazifik mit mehr als
12 Mio. TEU, gefolgt vom innerasiatischen Verkehr mit etwa 10 Mio. TEU
und den Verkehren zwischen Europa und Fernost mit 9 Mio. TEU sowie
auf dem Nordatlantik mit 7 Mio. TEU.
Kennzeichnend für den Markt in der Containerschifffahrt war der Verfall
der Frachtraten, der in 2001 begonnen hatte und sich im ersten Halbjahr
2002 verstärkt fortsetzte. Die in der zweiten Jahreshälfte durchgesetzten
Erhöhungen konnten die vorherigen Rückgänge nur zum Teil kompensieren.
46
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Hapag-Lloyd Container Linie
Die Hapag-Lloyd Container Linie steigerte ihr Transportvolumen erneut
kräftig. Mit 1,9 Mio. TEU wuchs die Anzahl der transportierten Container
um 12 % und damit wieder stärker als der Markt. Der Umsatz erreichte
dennoch nur 2,1 Mrd. €. Der Rückgang von 7,2 % spiegelte deutlich die
Auswirkungen der im Jahresvergleich stark rückläufigen Frachtraten wider.
Transportmenge
(in Tsd. TEU)
700
600
500
400
300
200
100
2001
2002
Lateinamerika
Transpazifik
Nordatlantik
Fernost
0
Auch das Ergebnis wurde maßgeblich durch das niedrige Frachtratenniveau beeinflusst und fiel deutlich geringer aus als im Vorjahr. Das im
Branchenvergleich dennoch gute Abschneiden der Hapag-Lloyd Container
Linie basiert auf der dezentralen Organisation mit weltweit vernetzten
IT-Systemen. Dadurch konnte das nochmals gestiegene Transportvolumen
mit einer nahezu gleichen Mitarbeiterzahl bewältigt werden. Neben der
Produktivitätssteigerung trug die gemeinsame Steuerung und Nutzung
der Schiffskapazitäten in der Grand Alliance, dem weltweit bedeutendsten
Konsortium in der Linienschifffahrt, wesentlich zur Ertragssicherung bei.
Europa/Fernost
Im für die Hapag-Lloyd Container Linie wichtigsten Fahrtgebiet zwischen
Europa und Fernost betrug die transportierte Menge 750 000 TEU, ein
Anstieg um 9 %. Durch intensives Yield-Management konnten die Mengen im einkommenden und ausgehenden Verkehr angenähert werden,
mit einem leichten Überhang beim Import aus Asien.
Nordatlantik
Im Bereich Nordatlantik wurde mit 500 000 TEU ein um 7 % höheres
Transportvolumen erzielt. Etwa 55 % entfielen auf den westgehenden
Verkehr. Besonders hohe Zuwächse verzeichneten dabei die Transporte
aus dem Mittelmeerraum nach Nordamerika.
Transpazifik
Der Transpazifik war erneut ein schwieriges Fahrtgebiet, da hier die Verkehre
strukturell die größten Ungleichgewichte aufweisen. Auch hier bewährten
sich die Yield-Management-Systeme, durch die der Überhang asiatischer
Exporte begrenzt werden konnte. Insgesamt wurden auf den TranspazifikRouten 470 000 TEU befördert, das sind 17 % mehr als im Vorjahr.
Lateinamerika
Die Transporte in der Region Lateinamerika übertrafen mit 132 000 TEU
die Menge des Vorjahres um 5 %. Mit einem neuen Dienst zwischen der
Ostküste Südamerikas sowie dem Golf von Mexiko wurden die Europaund Asien-Dienste mit den Karibik- und Südamerika-Verkehren verknüpft.
47
Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
Der deutsche Markt für Hochsee-Kreuzfahrten blieb schwierig. Hapag-Lloyd
Kreuzfahrten konzentrierte sich weiterhin auf das Premium-Segment mit
seinen relativ stabilen Raten. Zur Flotte gehörten neben der MS Europa,
einem „5-Sterne-plus-Schiff, drei weitere Kreuzfahrtschiffe sowie zwei
Großsegler. Mit 151 Mio. € stabilisierte sich der Umsatz von Hapag-Lloyd
Kreuzfahrten auf Vorjahresniveau, obwohl die Zahl der Passagiere geringfügig zurückging. Das Ergebnis verbesserte sich.
Logistik
Ergebnis Logistik 82 Mio. €
Der Bereich Logistik, mit der VTG-Lehnkering-Gruppe, Pracht Spedition +
Logistik und der Algeco-Gruppe, erwirtschaftete einen Umsatz von 1,6
Mrd. €, 3,3 % mehr als im Vorjahr. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen verschlechterten sich für nahezu alle Aktivitäten, insbesondere in der
Schienenlogistik und im Mobilbautenbereich belastete dies die Ergebnisse.
Mit 82 Mio. € blieb das Ergebnis des Bereichs um 19,3 % hinter dem Vorjahr zurück.
VTG-Lehnkering-Gruppe
Die schwache wirtschaftliche Entwicklung der chemischen Industrie, einem
wichtigen Kundensegment der VTG-Lehnkering-Gruppe, prägte den Geschäftsverlauf der meisten Aktivitäten der Gruppe. Der Umsatz stieg um
3,8 % auf 967 Mio. €, in erster Linie im Bereich Schienenlogistik und hier
durch den Ausbau des Geschäftes in Frankreich. Das Ergebnis der VTGLehnkering-Gruppe ging zurück, ausschlaggebend hierfür waren neben
konjunkturellen Einflüssen planmäßig höhere Instandhaltungskosten für
den Kesselwagenpark und Akquisitions- und Integrationskosten im
Zusammenhang mit der Übernahme der operativen Betriebsführung der
Brambles European Rail Division.
Schienen- und
Tankcontainerlogistik
48
Im Bereich Schienen- und Tankcontainerlogistik waren in der Kesselwagenvermietung alle Wagentypen im Jahresverlauf gut ausgelastet. Die Eisenbahnspedition Transpetrol schloss schwächer ab als im Vorjahr. Das galt
auch für die Transwaggon-Gruppe. Beide litten vor allem unter konjunkturellen Einflüssen. In der Tankcontainer-Logistik stieg die Anzahl der durchgeführten Transporte weiter an, starker Wettbewerb drückte jedoch auf
die Margen.
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Die Geschäfte im Bereich Bulk- und Speziallogistik verliefen uneinheitlich.
In der Binnenschifffahrt erzielten die Chemietankschiffe eine gute Auslastung, die Transportmengen in der Gas- und Mineralöltankschifffahrt blieben dagegen unter dem Vorjahresniveau. Ein höheres Transportaufkommen verzeichnete der Bereich Road Cargo. Die Tanklager waren nahezu
voll beschäftigt, der Umschlag ging jedoch zurück. Die Auslastung der
Produktionsstätten im Chemieservice verbesserte sich.
Bulk- und Speziallogistik
Pracht Spedition + Logistik
Die Speditionsbranche spürte die Konjunkturschwäche in Deutschland
unmittelbar. Insbesondere bei den nationalen Stückgutverkehren stagnierten die Mengen. In der Kontraktlogistik verbesserte sich dagegen die
Auslastung der Lager. So konnte Pracht den Umsatz um 13,1 % auf 191
Mio. € steigern. Das Ergebnis blieb unter dem Vorjahreswert.
Algeco-Gruppe
Die schwache Konjunktur in Frankreich und Deutschland beeinflusste auch
den Geschäftsverlauf der Algeco-Gruppe. Nach dem kräftigen Wachstum
der Vorjahre ging der Umsatz um 2,1 % auf 394 Mio. € zurück. Die Ergebnisentwicklung wurde maßgeblich vom Mobilbautengeschäft bestimmt,
das nicht an das sehr gute Vorjahr anknüpfen konnte. Die Ergebnisbeiträge der Bereiche Palettenlogistik und Transport blieben weitgehend stabil.
Mobilbauten
(in Tsd. Einheiten)
100
90
80
70
60
50
40
30
20
2002
2001
1999/2000
0
Das Mobilbautengeschäft, das etwa 85 % des Geschäftes der Algeco-Gruppe ausmacht, verlief regional unterschiedlich. In Frankreich, mit etwa zwei
Dritteln des Geschäftes der größte Markt, blieb das Verkaufsgeschäft hinter dem Vorjahr zurück. In der Vermietung verbesserte sich zwar die Auslastung der Einheiten, die Preise standen jedoch auf Grund der angespannten wirtschaftlichen Lage im Lande unter Druck. Die Region Südeuropa, mit den Märkten Spanien, Portugal und Italien, verzeichnete auch
im abgelaufenen Geschäftsjahr Wachstum und schnitt besser ab als im
Vorjahr. In Deutschland blieb die Nachfrage konjunkturbedingt verhalten.
Vermietungen und Auslastung nahmen im Jahresverlauf zu, konnten aber
die guten Werte des Vorjahres nicht wiederholen. Nach dem kräftigen
Wachstum der vergangenen Jahre wurde der Bestand an Mobilbauten nur
moderat aufgestockt. Er betrug am Jahresende rund 104 000 Einheiten.
49
Energie Preisrückgang bei Erdgas. Beteiligung
an ehemaligen Deminex-Projekten abgegeben.
Nach den Desinvestitionen der Dienstleistungsaktivitäten konzentrierte sich der EnergieBereich in 2002 auf die Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas im In- und
Ausland. Durch die Veräußerung der bis dahin mit Veba Oel konsortial gehaltenen Beteiligungen an ehemaligen Deminex-Projekten nahm die Erdölförderung ab.
Der Umsatz ging um 23,6 % auf 448 Mio. € zurück. Wesentliche Ursachen
waren produktionsbedingte Mindererlöse in Venezuela und der Preisrückgang im Erdgasgeschäft. Das Ergebnis der Sparte lag mit 143 Mio. €
erheblich unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Ausschlaggebend
dafür waren neben schwächeren operativen Ergebnissen im internationalen Erdölgeschäft und im Erdgasbereich vor allem die fehlenden Ergebnisbeiträge der ehemaligen Deminex-Projekte und der Ruhrgas-Dividende.
Energie
Mio €
2002
2001
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
448,2
143,2
190,4
60,5
681
586,7
381,7
435,7
38,7
685
1)
Rohölpreis und Dollar-Kurs 2002
28
1,27
27
1,22
26
1,17
25
1,12
24
1,07
23
1,02
22
21
0,97
20
0,92
19
+
-
23,6
62,5
56,3
56,3
0,6
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
Marktentwicklung
Die Rohölnotierungen, die Ende 2001 deutlich nachgegeben hatten, festigten sich im Verlauf des Jahres 2002. Ausgehend von Werten um 20
US-Dollar per Barrel stiegen sie auf über 30 US-Dollar per Barrel zum
Jahresende. Ursächlich für diesen Anstieg waren vor allem Spekulationen
über eine Verknappung der Marktversorgung angesichts der Kriegsgefahr
im Nahen Osten. Der durchschnittliche Preis für ein Barrel Nordseeöl der
Qualität Brent lag mit knapp 25 US-Dollar auf dem Niveau des Vorjahres.
Der Wechselkurs des US-Dollars war in 2002 mit durchschnittlich 0,94
US-Dollar/€ um 4 % niedriger als im Vorjahr. Dies hatte einen negativen
Einfluss auf die Erlöse für inländisches Erdöl.
0,87
Erdölproduktion
1,74 Mio. Tonnen
4. Quartal
3. Quartal
US-$/€
2. Quartal
1. Quartal
US-$/bbl
50
Veränd. %
Auch die Preise für inländisches Erdgas waren rückläufig. Hier wirkte sich
zeitversetzt der Rückgang der Heizölnotierungen in den jeweiligen Referenzperioden aus, die auch im Durchschnitt des Jahres 2002 unter dem
Vorjahreswert lagen.
Preussag Energie GmbH
Die Erdölproduktion blieb mit 1,74 Mio. Tonnen um 9,3 % hinter der vergleichbaren Menge des Vorjahres zurück. In Deutschland wurden 0,57 Mio.
Tonnen gefördert. Förderrückgänge, die durch die fortschreitende Erschöpfung von Lagerstätten bedingt waren, konnten durch technische Optimierungsmaßnahmen nur teilweise kompensiert werden. Die internationale
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
Produktion konzentrierte sich auf die Regionen Mittelmeer/Mittlerer Osten
und Südamerika. Hier ging die Förderung auf 1,17 Mio. Tonnen zurück.
Ursächlich dafür waren vor allem Produktionseinschränkungen in Venezuela auf Grund der politischen Unruhen im Land. Gute Förderleistungen,
unterstützt von weiteren Maßnahmen zur Feldesentwicklung, erzielten
dagegen die Felder in Tunesien und Ekuador.
Erdölförderung
Erdgasförderung
1,26 Mrd. m 3 (Vn)
in Tsd. Tonnen
2002
2001
Inland
Ausland
Zwischensumme
Deminex-Beteiligungen
Gesamt
566
1 171
1 737
–
1 737
602
1 314
1 916
1 433
3 349
Veränd. %
-
6,0
10,8
9,3
–
48,1
Die Erdgasförderung stieg in 2002 um 8,6 % auf 1,26 Mrd. m3 (Vn), wobei
der Wegfall der internationalen Mengen aus den ehemaligen DeminexProjekten durch eine Ausweitung der Produktion in Deutschland mehr als
ausgeglichen wurde. Abgesetzt wurde die höhere Produktion durch Lieferkontrakte, die zusätzlich zu den langjährigen Verträgen abgeschlossen
werden konnten.
Erdgasförderung
Exploration in internationalen Kernregionen
in Mio m3 (Vn)
2002
2001
Inland
Ausland (ex Deminex)
Gesamt
1 255
–
1 255
1 048
108
1 156
Veränd. %
+
+
19,8
–
8,6
In den internationalen Kernregionen wurde intensiv exploriert, um das
Niveau der Reserven zu sichern und die Produktionsbasis zu verbreitern.
In Albanien ergänzt der Erwerb von Anteilen an zwei Explorationsblöcken
das Konzessionsportfolio. In Venezuela ermöglicht die Übernahme von
Feldesanteilen zusätzliche Explorationsmaßnahmen und die wirtschaftliche
Nutzung grenzüberschreitender Lagerstätten. Zur Erkundung des Erdgasvorkommens in Neuseeland wurden weitere Bohrungen erfolgreich abgeteuft und die Feldesentwicklung vorangebracht.
51
Handel AMC spürt schwaches wirtschaftliches
Umfeld. US-Stahlservice-Geschäft verbessert.
Die Geschäfte im Bereich Handel verliefen regional und sektoral uneinheitlich. Während
sich das Stahlservice-Geschäft in den USA verbesserte, konnte die AMC-Gruppe – vor
allem bedingt durch konjunkturelle Einflüsse – nicht in allen Geschäftsbereichen an die
Entwicklung des Vorjahres anknüpfen.
Mit 3,2 Mrd. € lag der Umsatz des Handels-Bereichs um 0,2 % über dem
Vorjahr. Vor allem deutlich höhere Umsätze im NE-Metallhandel glichen
Umsatzrückgänge bei anderen Aktivitäten mehr als aus. Das Ergebnis des
Bereichs verbesserte sich um 25,0 % auf 56 Mio. €. Dabei stand einem
geringeren Ergebnisbeitrag der AMC-Gruppe ein deutlich gestiegenes Ergebnis des US-Stahlservice-Geschäftes der PNA-Gruppe gegenüber.
Handel
Mio €
Umsatz
Sparten-Ergebnis (EBTA)
EBITDA1)
Investitionen
Mitarbeiter (31.12.)
1)
Ergebnis der AMC
26 Mio. €
2002
2001
Veränd. %
3 150,4
56,0
79,5
25,7
3 038
3 143,4
44,8
75,0
17,4
3 158
+ 0,2
+ 25,0
+ 6,0
+ 47,7
- 3,8
Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte
AMC-Gruppe
Die AMC-Gruppe spürte das schwächere konjunkturelle Umfeld in einer Reihe ihrer Märkte: Betroffen waren vor allem die Geschäfte in der Metallverarbeitung. Der Umsatz nahm um 2,1 % auf 2,4 Mrd. € zu, dies resultierte
allerdings hauptsächlich aus höheren Handelsumsätzen; in den Bereichen
Vertrieb und Dienstleistungen sowie Metallverarbeitung waren die Umsätze
rückläufig. Mit 26 Mio. € verfehlte das Ergebnis der AMC-Gruppe den Vorjahreswert um rund 25 %.
Grundstoffhandel
Im Bereich Grundstoffhandel schnitt die Amalgamated Metal Trading Ltd.
(AMT), Ringmitglied der London Metal Exchange, gut ab. Sie steigerte trotz
zunehmend schwierigerer Handelsbedingungen ihre Kommissionseinnahmen
und erwirtschaftete Erträge aus Eigengeschäften auf Vorjahresniveau. Auch
der internationale NE-Metallhandel – mit den Kerngeschäften Aluminiumlegierungen und Zinn – erzielte ein besseres Ergebnis als im Vorjahr.
Vertrieb- und Dienst-
Im Bereich Vertrieb und Dienstleistungen erschwerte die schwache Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie das Geschäft der kanadischen StahlserviceCenter. Dennoch lag ihr Ergebnis nur leicht unter dem des Vorjahres. Das
Handelsgeschäft mit Spezialchemikalien in Kanada verlief erneut zufrieden
stellend, das US-Geschäft wurde im ersten Quartal verkauft. Schwächer als
leistungen
52
Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht
im Vorjahr schnitten die britischen Metallhandelsgesellschaften ab, die beide
in einem konjunkturbedingt schwierigen Marktumfeld arbeiteten.
Im Bereich Metallverarbeitung stand in Kanada vor allem das Geschäft mit
der Öl- und Gasindustrie unter hohem Wettbewerbsdruck. Bei rückläufigem
Absatz blieb auch das Ergebnis hinter dem Vorjahr zurück. Die Gesellschaften in Australien und Neuseeland profitierten von einer starken Baukonjunktur und schlossen das Jahr mit Erfolg ab. In Großbritannien hatten die
Gesellschaften überwiegend ein extrem schwieriges Jahr, so dass ihr Ergebnisbeitrag niedriger ausfiel als im Vorjahr. Die Zinnhütte in Thailand litt unter
dem anhaltenden Rückgang des Zinnpreises, auch ihr Ergebnis blieb hinter
dem des Vorjahres zurück.
Metallverarbeitung
US-Stahlservice-Gesellschaften
Obwohl das wirtschaftliche Umfeld für wichtige Kundengruppen anhaltend
schwach war, konnten die unter der Preussag North America, Inc. (PNA)
zusammengefassten Stahlservice-Gesellschaften ihre Ertragslage in 2002
deutlich verbessern. Die Einführung von Schutzzöllen beeinflussten den USStahlmarkt im Verlauf des Jahres erheblich. Sie führten zu einer spürbaren
Einschränkung der Importe vieler Stahlprodukte und zu einem drastischen
Anstieg der Preise für Flachstahl.
Ergebnis der PNA 30 Mio. €
Mit 1,9 Mio. Tonnen Stahl erreichte der Absatz der US-StahlserviceGesellschaften nahezu das Volumen des Vorjahres. Auch der Umsatz lag
mit 750 Mio. € auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis verbesserte sich auf
30 Mio. €, hierzu trugen alle drei Unternehmensgruppen bei.
Stahlabsatz (in Mio. t)
2,50
2,25
2,00
1,75
1,50
1,25
1,00
0,75
0,50
0,25
2002
2001
1999/2000
1998/99
1997/98
0
Die Feralloy-Gruppe mit Aktivitäten im Norden und Mittleren Westen der
USA hatte ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Bei unverändertem Absatz konnten Kostensenkungsprogramme die Margen verbessern. Zudem
wirkte sich der Verkauf von zwei Betrieben positiv aus. Die vor allem in
Texas und Arizona vertretene Delta Steel und ihre Smith Pipe and Steel
Division profitierten von höheren Margen bei leicht gestiegenem Absatz.
Vor allem Kostensenkungen verbesserten die Profitabilität. Auch Preussag
International Steel und ihre an der Ostküste operierende Infra-MetalsDivision schnitten bei gleichbleibendem Absatz besser ab als im Vorjahr.
53
Hohe Ziele Visionen spornen an. Wir machen sie wahr.
Durch zukunftsweisende Konzepte und neue Produkte.
Forschung und Entwicklung Neue Produktideen
und innovative Informationstechnologie.
Innovative und marktgerechte Produkte und Dienstleistungen, die Trends setzen, sind
wichtige Erfolgsfaktoren für weiteres Wachstum und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Entwicklung moderner Informationstechnologien und der Einsatz neuer Medien
trägt wesentlich zur Steigerung der Effizienz der Produktions- und Vertriebsprozesse bei.
Die Grundlage für einen anhaltenden geschäftlichen Erfolg bilden die
frühzeitige Erforschung der Kundenwünsche sowie die Kreativität und
Fähigkeit unserer Mitarbeiter, diese in marktgerechte Angebote umzusetzen. Von hoher Bedeutung sind zudem moderne Informationstechnologien und eine Markenstrategie, die den sich fortwährend wandelnden
Anforderungen des Marktes Rechnung tragen.
Marken international geschützt
Marken- und Schutzrechte
Ein wichtiger Wettbewerbsfaktor und ein wesentliches Instrument zur
Kundenbindung sind die Marken- und Schutzrechte des Konzerns. So
wurde für die in 2001 eingeführte neue Dachmarke World of TUI ein
weitreichender internationaler Schutzrechtskomplex geschaffen. Daneben
stellen auch die vielfältigen Markenrechte des TUI Konzerns in über 100
Ländern wesentliche immaterielle Werte dar. Wichtig ist daher auch der
Schutz der Markenrechte vor Verwässerung durch unberechtigte Benutzung Dritter. Neben den Markenrechten spielen technische Schutzrechte
nach den Desinvestitionen der industriellen Aktivitäten nur noch eine
Rolle in der Logistik-Sparte.
Neue Produkte
Produktinnovationen
in Deutschland
Mit dem erstmaligen Erscheinen der Kataloge TUI Ambiente & Flair und
TUI Stars baute TUI Deutschland ihre auf bestimmte Zielgruppen zielenden
Angebote weiter aus. Mit beiden Angeboten liegt TUI im zunehmenden
Trend zu individuellem Urlaub. Auf dem weiterhin expandierenden Markt
für Wellness-Angebote führte TUI im Katalog TUI Vital das Qualitätssignet
Vital Tipp ein, das dem Kunden Orientierung für seine individuellen
Bedürfnisse bietet.
Im Bereich der Preisgestaltung hat TUI Deutschland für die Sommersaison
2003 eine Frühbucheroffensive gestartet, um dem Trend zum kurzfristigen
Buchen entgegenzuwirken. Als Zusatzservice wurde eine Umtausch-Garantie eingeführt, die eine kostenlose Umbuchung der Reise bis acht Wochen
vor Reisebeginn ermöglicht. Neu ist auch das Teilzahlungsmodell TUI
FlexiFinanz, das dem Kunden die Finanzierung und Zahlung des Reisepreises über die Kundenkarte der TUI ermöglicht.
Informationstechnologie ausgezeichnet
Das Führungs- und Informationssystem der TUI Deutschland, das jetzt
schrittweise auch auf andere Konzerneinheiten übertragen wird, wurde als
56
Forschung und Entwicklung Lagebericht
beste deutsche Data-Warehousing-Anwendung ausgezeichnet. Es ermöglicht die detaillierte Analyse touristischer Unternehmensdaten und unterstützt verschiedene operative Prozesse, so unter anderem die Steuerung
der Yield-Aktivitäten.
Datenbank für den
Hoteleinkauf
IT-Plattform für
den Flugbereich
Im Rahmen des Apollo-Programms entsteht durch den Zugriff auf gemeinsame Datenbanken eine konzernweite Plattform für alle Informationen
aus den Zielgebieten. Bereits erfolgreich eingesetzt wurde der erste Baustein, das Group Contracting System. Diese Anwendung ermöglicht es,
durch die Transparenz des Bettenbedarfs auf Konzernebene Verträge mit
den Hoteliers effizienter auszuhandeln.
Für den Flugbereich wurde eine neue IT-Plattform entwickelt, die einen
ständigen, flexiblen Zugriff auf die verschiedensten Unternehmensdaten
ermöglicht. Mit diesem Integrated Planning, Disposition & Statistics
System werden alle Flugbewegungen von ihrer Vorbereitung bis zu ihrer
Abrechnung sicher, pünktlich und kosteneffizient abgewickelt.
Ein weiteres auf Informationstechnologie gestütztes Projekt ist ein innovatives E-Procurement-System, das die traditionelle Beschaffung von Verbrauchsgütern ersetzt. Es wird den konzernweit organisierten zentralen
Einkauf vereinfachen und kostengünstiger machen.
Innovative Logistik-Systeme
Informationssysteme für
das Container-Handling
In der Logistik konzentrierte sich die Forschung und Entwicklung im Wesentlichen auf die Bereiche Informationstechnologie und Qualitätsmanagement. In der Containerschifffahrt sind Informationssysteme ein unerlässliches Instrument, um die Betriebsabläufe und die Auslastung der Kapazitäten zu steuern. Im Vordergrund steht dabei die Umlaufoptimierung jedes
einzelnen Containers. Ziel ist es dabei vor allem Leertransporte zu vermeiden, um somit seine Bewegungskosten so weit wie möglich zu reduzieren.
Hapag-Lloyd setzt dazu das integrierte FIS-Equipment-System in Verbindung mit der Scout-Software ein, das die vom Vertrieb anvisierten Mengen
mit dem zur Verfügung stehenden Equipment abgleicht. Diese Technologie
erkennt strukturelle Unpaarigkeiten der Transporte in den Fahrtgebieten
und bietet Lösungen für die Optimierung der Containerumläufe an.
57
Risikomanagement Risiken: Kontrolle und
Steuerung durch bewährte Systeme.
Die weltweiten Aktivitäten der TUI bergen naturgemäß Risiken, die je nach Sparte und Region
unterschiedlich ausgeprägt sind. Um diese Risiken zu identifizieren und aktiv zu steuern, sind
konzernübergreifende Berichts- und Kontrollsysteme eingerichtet.
Die Gesellschaften des TUI Konzerns sind in ihren Märkten gut aufgestellt
und nehmen im Kerngeschäft Touristik europaweit führende Positionen
ein. Ihre jeweilige starke Marktstellung und ihre attraktiven Produkt- und
Dienstleistungsangebote bieten eine Vielzahl von Chancen, um gute Renditen zu erzielen und den Unternehmenswert zu steigern. Da sich ihre
Aktivitäten auf zahlreiche Länder und verschiedene Geschäftsfelder
erstrecken, sind sie unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Diese können
aus dem eigenen unternehmerischen Handeln resultieren oder durch
externe Faktoren bedingt sein.
Latente Risiken
Nachfrageschwankungen
in den Quellmärkten
Kapazitätsauslastung im
Flug- und Hotelbereich
58
Geschäftliche Risiken in der Touristik
Bestimmend für den erfolgreichen Geschäftsverlauf einer touristischen
Saison sind die jeweiligen Rahmenbedingungen in den Quellmärkten
sowie in den Zielgebieten: In den Quellmärkten wirkt das allgemeine konjunkturelle Umfeld auf das Konsum- und damit auf das Buchungsverhalten der Kunden. In den Zielgebieten bergen politische Entwicklungen,
Naturkatastrophen oder terroristische Anschläge Risiken für den Geschäftsverlauf. Mit ihrem Geschäftsmodell der integrierten Wertschöpfungskette
und der Plattform-Organisation in den Bereichen Flug, Zielgebietsagenturen
und Hotels begegnet TUI Nachfrageschwankungen in den Quellmärkten und
verschafft sich Flexibilität für die Auslastung ihrer Kapazitäten.
Die hohe Auslastung der eigenen und langfristig gecharterten bzw. gemieteten Flugzeug- und Hotelkapazitäten ist von wesentlicher Bedeutung
für den Geschäftserfolg in der Touristik. Um diese Kapazitäten möglichst
genau planen zu können, müssen die Veranstalter die Nachfrage in den
einzelnen Quellmärkten im Vorfeld prognostizieren und gleichzeitig Trends
bei den Urlaubsgebieten und der Art des Urlaubs erkennen. An diese
Planungen wird der Umfang der eigenen und fremden Kapazitäten im
Flug- und Hotelbereich angepasst. Dabei liegen die eigenen Flugkapazitäten auf Konzernebene unter dem Geschäftsvolumen der Veranstalter,
wobei der Deckungsgrad in den einzelnen Quellmärkten unterschiedlich
ist. Der verbleibende Bedarf wird durch bedarfsorientierten Einkauf von
Kapazitäten gedeckt. Im Hotelbereich unterschreitet der Umfang der
eigenen Bettenkapazitäten den Bedarf der Konzernveranstalter bei Weitem,
so dass Nachfrageschwankungen durch Anpassungen bei den zugekauften Drittkapazitäten ausgeglichen werden können.
Risikomanagement Lagebericht
Änderungen von
Nachfragetrends
Eintritt in neue Märkte
Konjunkturschwankungen
und Überkapazitäten
Veränderte Kundenwünsche oder unvorhergesehene Ereignisse können
die Nachfrage nach Urlaubsreisen in einzelne Zielgebiete verändern. Infrastruktur, Kapazitäten und Kompetenzen in den Bereichen Zielgebietsservice und Hotelbeteiligungen werden im Rahmen der integrierten Plattformstrategie konzernübergreifend genutzt. Auswirkungen regionaler
Nachfrageschwankungen in den einzelnen europäischen Quellmärkten
können durch die gemeinsame Nutzung der Plattformen Flug, Zielgebietsservice und Hotel ausgeglichen werden. Durch die gezielte Steuerung der
Veranstaltergäste auf die eigenen Hotels kann das Risiko von Unterauslastungen begrenzt werden.
Neue Aktivität: Hapag-Lloyd Express
Mit dem Aufbau der Niedrigpreis-Fluglinie Hapag-Lloyd Express ist TUI in
ein wachstumsstarkes, aber auch wettbewerbsintensives neues Marktsegment eingetreten. Die Chancen, sich in einem in Deutschland erst entwickelnden Markt an führender Stelle zu positionieren, sind groß. Der
Geschäftsplan sieht einen stufenweisen Ausbau des Geschäftes unter
weitgehender Vermeidung eigener Investitionen in Flugzeuge vor. Dadurch
wird das wirtschaftliche Risiko für den Fall begrenzt, dass sich der Markt
nicht wie erwartet entwickelt.
Geschäftliche Risiken in der Logistik-Sparte
In der Sparte Logistik beeinflusst insbesondere in der Containerschifffahrt die Entwicklung des Welthandels das Geschäft. Überhänge an
Schiffskapazitäten können einen Verfall der Seefrachtraten zur Folge
haben und regionale Konjunkturschwankungen zu Ungleichgewichten der
Transportmengen in den einzelnen Fahrtgebieten führen. Die HapagLloyd Container Linie ist in nachhaltig attraktiven Fahrtgebieten tätig und
profitiert darüber hinaus von ihrer Mitgliedschaft in der Grand Alliance,
dem weltweit größten Konsortium in der Linienschifffahrt. Durch ihr effizientes Kapazitätssteuerungssystem kann sie die branchentypischen
Risiken begrenzen. Risiken aus Preisveränderungen für Treibstoffe und in
US-Dollar fakturierten Frachten werden, soweit wirtschaftlich sinnvoll,
durch Sicherungsgeschäfte abgedeckt.
Geschäftliche Risiken im Bereich Handel
Der internationale Handel mit NE-Metallen und Stahl unterliegt konjunkturellen Schwankungen, zudem können erhebliche, kurzfristige Preisveränderungen auftreten. Die an der London Metal Exchange gehandelten
59
Lagebericht Risikomanagement
NE-Metalle werden in US-Dollar notiert, so dass auch Veränderungen der
Wechselkurse geschäftsrelevant sind. Im Stahlanarbeitungsgeschäft bestehen zudem Lagerrisiken. Den Preis- und Wechselkursrisiken im Bereich
Handel wird soweit wie möglich durch Sicherungsgeschäfte begegnet.
Bewährte Kontrollsysteme
Zeitnahe Berichts- und Kontrollsysteme, die ineinander greifen, unterstützen die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Einzel- und
Konzernrisiken und die Wahrnehmung von Chancen. Die wesentlichen
Elemente des Risikomanagements sind in Richtlinien gefasst, die für alle
Konzernunternehmen Gültigkeit haben.
Planungs- und
Controllingsystem
Der Vorstand nutzt zur Unternehmensführung ein mehrstufiges, integriertes
Planungs- und Controllingsystem. Auf der Basis monatlicher Berichte über
die Sparten und Konzerngesellschaften werden Abweichungen der tatsächlichen von der geplanten geschäftlichen Entwicklung identifiziert und analysiert, so dass Erfolgsrisiken zeitnah erkannt und Maßnahmen zu ihrer
Handhabung ergriffen werden können. Durch regelmäßige quartalsweise
Berichte und die Berichterstattung in seinen Sitzungen wird der Aufsichtsrat in diesen Prozess eingebunden.
Die Unternehmenspolitik ist darauf ausgerichtet, den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. TUI setzt hierzu ein System ein, mit dessen Hilfe
der wirtschaftliche Erfolg in einem regelmäßigen Prozess an Zielvorgaben
gemessen und kontrolliert wird. Des Weiteren liefert das System die Daten,
nach denen Investitionen gelenkt und die Vorbereitung von Akquisitionsund Desinvestitionsentscheidungen normiert werden.
Risikospezifische
Kontrollsysteme
Die im Rahmen des Risikomanagements eingesetzten Methoden und
Systeme sowie die zeitliche Intensität der Kontrollen sind – je nach Art
der Risiken – unterschiedlich gestaltet. Sie werden laufend überprüft und
den sich wandelnden geschäftlichen Umfeldern angepasst.
Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich (KonTraG) in 1998 wurde zusätzlich ein System zur
Früherkennung von existenzgefährdenden Risiken installiert. In regelmäßigen oder fallweisen Berichten werden Risikopotenziale identifiziert und
bewertet. Besondere, den Fortbestand einzelner Unternehmen oder des
Konzerns gefährdende Risiken sind im Rahmen dieser Berichte weder
60
Risikomanagement Lagebericht
unterjährig noch zum Ende des Geschäftsjahres identifiziert worden. Die
Systeme zur Früherkennung von existenzgefährdenden Risiken sind im
Rahmen der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer
überprüft und für geeignet befunden worden.
Regelmäßige
Revisionstätigkeit
Neben den Kontrollsystemen und -instrumenten sind bei der TUI AG und
Konzerngesellschaften Revisionsabteilungen eingerichtet. Sie überprüfen
regelmäßig Geschäfte und Organisationsabläufe auf ihre Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Effizienz.
Zentrales Finanzmanagement
Im Finanzbereich des Konzerns ist ein zentrales Bank- und Kreditmanagement eingerichtet, dessen Richtlinien die einzelnen Finanzierungskreise,
Regeln und Limits definieren. Um Risiken aus Wechselkurs- und Zinsänderungen für die Grundgeschäfte zu begrenzen, ist das Devisen-, Commodity- und Zinsmanagement konzernweit organisiert. Dabei werden auch
derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Für Geschäfte dieser Art sind
Limits festgelegt, die laufend überwacht werden. Sie werden nur mit
Banken getätigt, die über eine erstklassige Bonität verfügen, bei der
AMC-Gruppe geschäftsbedingt auch mit anderen Geschäftspartnern. Der
Umfang der Finanzgeschäfte am Bilanzstichtag ist im Konzernabschluss
angegeben.
Risikobegrenzung durch Versicherungen
Um Schadensfällen und Haftungsrisiken aus den täglichen Geschäften
zu begegnen, sind Versicherungen abgeschlossen. Ihr Umfang wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Es kann davon ausgegangen
werden, dass sich versicherbare Schadensfälle auf die Finanz-, Ertragsund Liquiditätslage des Konzerns nicht existenzgefährdend auswirken.
Haftungsverhältnisse
Die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen des
TUI Konzerns haben sich unter anderem durch die Desinvestitionen in
einigen Positionen verändert. Detaillierte Angaben zu diesen Positionen
befinden sich im Konzernabschluss.
61
Schöne Aussicht Neue Märkte sind neue Chancen. Das wollen wir nutzen.
Durch die Ausweitung unseres Geschäftes auf Länder wie Russland und China.
Ausblick Geringes Wachstum prognostiziert.
Unsicherheiten durch weltpolitische Lage.
Ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2003 ist angesichts der nicht vorhersehbaren weltpolitischen
Entwicklungen und ihrer möglichen wirtschaftlichen Folgen mit hoher Unsicherheit behaftet.
Aufbauend auf einer klaren strategischen Ausrichtung begegnet TUI den erschwerten Rahmenbedingungen mit konsequenten geschäftspolitischen Maßnahmen.
Nachdem im zweiten Halbjahr 2002 die konjunkturelle Belebung hinter den
Erwartungen zurückgeblieben ist, sind die Prognosen für die Entwicklung
der Weltwirtschaft zu Beginn des Jahres 2003 sehr verhalten. Nach den
Einschätzungen der Wirtschaftsforscher ist nicht mit einer schnellen Erholung der Konjunktur zu rechnen. Als Voraussetzung für einen nachhaltigen
Aufschwung wird zudem ein Ende des Irak-Konfliktes gesehen, damit das
verloren gegangene Vertrauen von Investoren und Konsumenten in eine
positive wirtschaftliche Entwicklung zurückkehrt.
Konjunkturelle Entwicklung
Die Dynamik zukünftigen Wachstums wird wesentlich vom Konjunkturverlauf in den USA abhängen. Hier erwarten die Experten weitere Zuwächse,
wenngleich die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht wieder erreicht werden. Die europäischen Wirtschaften werden daraus Nutzen
ziehen, allerdings begrenzt eine höhere Bewertung des Euro gegenüber dem
US-Dollar die Exportchancen. Daher ist zu erwarten, dass die Konjunkturbelebung in Europa eher schleppend voran kommt. Für Deutschland werden die Wachstumsaussichten auf Grund der zurückhaltenden Investitionstätigkeit und der eher dämpfenden Wirkung der Fiskalpolitik gering eingeschätzt. Großbritannien wird ein stärkeres Wachstum prognostiziert, da
dort strukturelle Schwächen weniger ausgeprägt sind. In Asien rechnen
die Experten für Japan nur mit einer leichten Verbesserung. Das erneut
kräftige Wachstum der südostasiatischen Schwellenländer leitet sich aus
der zunehmenden Nachfrage der Industrieländer her. In China dürfte die
Wirtschaft mit den hohen Wachstumsraten der letzten Jahre expandieren.
Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts
Veränderung in %
2002
2003
1,0
0,2
1,6
1,2
0,8
2,4
0,3
4,2
1,3
0,4
2,2
1,3
1,0
2,6
1,2
4,0
Europäische Union
Deutschland
Großbritannien
Frankreich
Euro-Raum
USA
Japan
Asiatische Schwellenländer
Quelle: Institut für Weltwirtschaft, Kiel, in: Die Weltwirtschaft 2003, Heft 1
64
Ausblick Lagebericht
Zielsetzungen für 2003
TUI ist durch den Wandel zum Touristik- und Dienstleistungskonzern
strategisch klar ausgerichtet und besetzt in ihren Märkten führende Positionen. Vor dem Hintergrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes und
als Antwort auf sich abzeichnende neue Trends im Kerngeschäft Touristik
geht TUI mit konsequenten geschäftspolitischen Maßnahmen in das neue
Geschäftsjahr.
Kostensenkung und
Steigerung der Effizienz
Integration in den
Quellmärkten
Eintritt in neue
Marktsegmente
Abbau der Verschuldung
Um die Marktpositionen in den touristischen Quellmärkten auszubauen
und die Ertragskraft in allen Bereichen der Touristik-Sparte zu stärken
werden Programme fortgeführt und neu aufgelegt, mit denen die Kosten
signifikant gesenkt und die Effizienz auf allen Stufen der touristischen
Wertschöpfungskette nachhaltig gesteigert werden sollen. Die Maßnahmen
tragen unter anderem dazu bei, Einkaufsvorteile stärker auszuschöpfen,
noch unerschlossene Synergien im Flugbereich, im Hotelsektor und in der
Informationstechnologie zu heben und die schlankere Organisation der
Geschäftsstrukturen weiter voranzutreiben.
Weitere Ziele sind eine konsequente Steuerung der Veranstaltergäste auf
die eigenen Kapazitäten und die optimierte Auslastung der eigenen und
der vertraglich gesicherten Kapazitäten durch eine verstärkte Integration
von Vertrieb, Veranstalter und Flug in den Quellmärkten. Dabei wird der
Ausbau der Produktionsplattformen in den Bereichen Flug, Hotel und Zielgebietsservice die Flexibilität erhöhen und Anpassungen an sich kurzfristig
verändernde Rahmenbedingungen erleichtern.
Im Reise- und Urlaubsverhalten zeichnen sich neue Entwicklungen ab, die
von mehr Individualität, Kurzfristigkeit und Kostenbewusstsein bei den Reiseentscheidungen gekennzeichnet sind. Die TUI Veranstalter haben diese
Entwicklungen frühzeitig aufgegriffen und setzen mit neuen Produkten
selbst Trends. Das schließt auch den Eintritt in neue Marktsegmente ein,
die das Kerngeschäft ergänzen und abrunden.
Die Finanzierungspolitik sieht eine weitere Rückführung der im Rahmen
des Konzernumbaus aufgelaufenen Verschuldung vor. Hierzu werden die
Desinvestitionen von Randbereichen, wie zum Beispiel des Handelsgeschäftes, fortgesetzt. Darüber hinaus sind nach der Expansion der vergangenen Jahre geringere Investitionen geplant, so dass weitere finanzielle
Mittel zum Abbau der Verschuldung zur Verfügung stehen.
65
Lagebericht Ausblick
Touristik
Nach dem schweren Jahr 2002 steht die Touristik-Sparte erneut vor einem
Geschäftsjahr mit besonderen Herausforderungen. Unter der Voraussetzung, dass die Auswirkungen der aktuellen weltpolitischen Krise auf das
Sommergeschäft begrenzt bleiben, können Geschäftsvolumen und Ergebnis in der Touristik dennoch wieder zulegen.
Veranstalter in Deutschland
Europa Mitte
Die Aussichten für Deutschland, dem größten europäischen Markt, sind in
den einzelnen Marktsegmenten uneinheitlich. Besonderes Wachstum versprechen zurzeit Individualreisen, Kurzreisen und preiswerte Reisen. Der
steigenden Nachfrage nach individuellerem Reisen entsprechen die TUI
Veranstalter durch neue Produkte und Bausteinprogramme, die eine modulare Buchung der Reise ermöglichen. Verstärkt wurden die Angebote für
Kurz- und Städtereisen, auch in Kombination mit dem neuen Flugangebot
von Hapag-Lloyd Express. Im Segment der preiswerten Reisen ist TUI mit
seiner Marke 1-2-Fly bereits gut aufgestellt, hinzu kommt nach dem Mehrheitserwerb der EVS Beteiligungsgesellschaft mit Berge & Meer ein starker Direktvertrieb. Die weiterhin zu erwartende hohe Nachfrage nach kurzfristigen Reiseangeboten wird durch L’tur, Marktführer im Last-MinuteSegment, gut abgedeckt. Generell ist der Trend zu kurzfristigen Buchungen
ungebrochen und nimmt eher noch zu. Mit gezielten Marketingmaßnahmen
und einem flexiblen Einkauf von Kapazitäten stellen die Veranstalter sich
hierauf ein.
Vertrieb
Im Vertrieb wurden die Straffung des Eigenvertriebs eingeleitet und die
Filial- und Franchiseorganisationen stärker verknüpft. Beide Maßnahmen
tragen dazu bei, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Durch
die enge Anbindung des Vertriebs an die Veranstalter soll der Verkauf
eigener Produkte optimiert werden.
Hapag-Lloyd Flug
Der deutsche Flugmarkt ist durch den Markteintritt mehrerer NiedrigpreisFluggesellschaften gekennzeichnet. Im Ferienfluggeschäft ist das Sitzplatzangebot für die Sommersaison leicht rückläufig. Hapag-Lloyd Flug plant
für den Sommer 2003 insgesamt 34 Maschinen zu beschäftigen, davon 29
Boeing 737-800 und fünf Airbus A310; darüber hinaus wird die Flottenplanung flexibel auf die Marktentwicklung abgestellt. Möglichkeiten hierzu
eröffnet unter anderem der Aufbau der konzerneigenen Niedrigpreis-Fluggesellschaft Hapag-Lloyd Express.
66
Ausblick Lagebericht
Österreich
In Österreich dürfte sich der für die Wintersaison bereits zu beobachtende
Trend fortsetzen und die Nachfrage insgesamt wieder zunehmen. Die
Übernahme des gesamten Katalogangebots der TUI Deutschland sowie
die Konzentration des Eigenvertriebs und der Ausbau des Franchisevertriebs wird die Position der österreichischen Veranstalter weiter stärken.
Weitere Zuwächse verspricht die erfolgreich gestartete Expansion in den
ungarischen Reisemarkt.
Schweiz
Für die Schweiz wird eine leichte Erholung des Marktes erwartet. Die
Restrukturierungen des Veranstaltergeschäftes sind weitgehend abgeschlossen und im Vertrieb ist das neue Reservierungssystem eingeführt,
so dass von einer Verbesserung der Ertragslage ausgegangen werden
kann.
Veranstalter in
Großbritannien
Europa Nord
In Großbritannien, dem zweitgrößten europäischen Markt, geht TUI UK
nach der Neuordnung des Veranstalter- und Vertriebsgeschäftes und der
Restrukturierung von Britannia Airways mit einer schlanken und flexiblen
Organisation in das neue Geschäftsjahr. Der britische Reisemarkt litt in der
Zeit nach Weihnachten unter den Unsicherheiten, die vom Irak-Konflikt
ausgingen, so dass die Buchungen für die Sommersaison bisher schwächer
ausfielen als im Vorjahr. Eine wichtige Destination für britische Urlauber
werden die Balearen bleiben. Die Angebote für die Kanaren und Griechenland wurden, dem gestiegenen Interesse der Gäste folgend, ausgeweitet.
Vertrieb
Im Vertrieb ist es das oberste Ziel, den Verkauf der Produkte der eigenen
Veranstalter zu optimieren. Ein neues Verkaufssystem, mit dem Produktivität und Kundenzufriedenheit gesteigert werden, wird in allen Reisebüros
installiert. Der weitere Ausbau des Direktvertriebs trägt der zunehmenden
Bedeutung des Verkaufs über Call Center, Internet und Teletext Rechnung.
Irland
Die irischen Veranstalter wollen am erwarteten Marktwachstum partizipieren. Mit einem neuen Angebot im Qualitätssegment und der Expansion
nach Nordirland werden zusätzliche Kundengruppen erschlossen.
Nordische Länder
In den Nordischen Ländern rechnen die Veranstalter nach dem äußerst
schwierigen Jahr 2002 mit einer leichten Erholung. Mit reduzierten, der
Marktentwicklung angepassten Kapazitäten, einer verbesserten Produkt67
Lagebericht Ausblick
palette, reduzierten Kosten und weiteren strukturellen Maßnahmen soll die
Ertragslage verbessert werden.
Britannia Airways
Frankreich
Britannia Airways wird hauptsächlich für die Veranstalter im Bereich
Europa Nord fliegen, daneben jedoch ihr Einzelplatzgeschäft weiter ausbauen. In der Sommersaison 2003 soll eine Maschine weniger als im Vorjahr einsetzt werden. Für den britischen Markt sind 18 Boeing 757 und 13
Boeing 767 geplant, aus den Nordischen Ländern werden sieben Boeing
737-800 in die Ferienziele starten.
Europa West
Nachdem die Neuordnung des Geschäftes in Frankreich abgeschlossen ist,
strebt Nouvelles Frontières Wachstum an. Um dies zu erreichen wird in
erster Linie das Pauschalreisegeschäft speziell im Mittelmeerraum und in
der Karibik verstärkt und das Vertriebsnetz erweitert. Die Fluggesellschaft
Corsair plant für die Sommersaison, ihre Flotte um zwei auf neun Maschinen zu reduzieren und die Effizienz des Flugbetriebes zu erhöhen.
Niederlande
In den Niederlanden haben die Veranstalter ihre Produktsegmente umstrukturiert und die Marken Holland International und Arke erfolgreich neu
positioniert. Darauf aufbauend wollen sie in 2003 weitere Marktanteile
gewinnen.
Belgien
Auch in Belgien rechnen die Veranstalter bei einer moderaten Marktentwicklung wieder mit überdurchschnittlichem Wachstum, das insbesondere
durch den Ausbau des Direktvertriebs und der erdgebundenen Programme erreicht werden soll.
Zielgebietsagenturen
Hotelbereich
68
Zielgebiete
Die Zielgebietsagenturen erwarten eine deutliche Steigerung der von ihnen
betreuten Gäste. Sie werden dabei im Wesentlichen von der Bündelung
des Gästeservice in konzerneigenen Agenturen und dem Aufbau eines
eigenen Agenturgeschäftes in neuen Zielgebieten profitieren.
Im Hotelbereich werden zwei Hotels auf dem spanischen Festland und Rhodos und ein Robinson Club auf Mallorca neu eröffnet. Neben der daraus
resultierenden Zunahme der Gästezahlen geht der Bereich von einer verbesserten Auslastung der bestehenden Kapazitäten aus. Hierzu soll vor allem
eine verstärkte, die Quellmärkte übergreifende Nutzung der Hotels beitragen.
Ausblick Lagebericht
Im Aufbau befindliche Bereiche
Hapag-Lloyd Express
Im Dezember 2002 startete der Konzern mit Hapag-Lloyd Express eine
eigene Niedrigpreis-Fluggesellschaft in dem sich entwickelnden deutschen
Markt. Der Flugbetrieb begann von der Basis Köln/Bonn aus mit vier
Boeing 737-700. Mit Beginn des Sommerflugplans im April 2003 wird
in Hannover eine weitere Basis eröffnet und die Flugkapazität auf zehn
Maschinen erweitert. In Abhängigkeit von der Marktentwicklung ist weiteres
flexibles Wachstum bereits in 2003 möglich. Aus dem im Aufbau befindlichem Geschäft werden im Geschäftsjahr 2003 noch Anlaufverluste
erwartet.
Logistik
Marktentwicklung
Containerschifffahrt
Kreuzfahrten
Obwohl die Aussichten für die Entwicklung der Weltwirtschaft eher verhalten sind, geht die OECD für 2003 von einer Zunahme des Welthandels
um etwa 8 % aus. Eine solche Erholung würde sich auch positiv auf den
globalen Containerverkehr auswirken, der etwa 5 % wachsen und ein
Transportaufkommen von 69 Mio. Standardcontainern (TEU) erreichen
würde. Vor diesem Hintergrund und unter der Voraussetzung, dass äußere
Einflüsse den Welthandel nicht beeinträchtigen, geht die Logistik-Sparte
davon aus, dass insbesondere die Containerschifffahrt besser abschneidet
als im Vorjahr. Für die Schienenlogistik und das Mobilbautengeschäft wird
eine stetige Entwicklung erwartet.
Schifffahrt
Die Hapag-Lloyd Container Linie will auch in 2003 überdurchschnittlich
wachsen. Ein höheres Transportvolumen soll vor allem durch zunehmende
Transporte im transpazifischen Raum und durch neue Routen in Südamerika eingefahren werden. Nachdem sich die Frachtraten im Laufe des zweiten Halbjahres 2002 verbessert haben, besteht die Aussicht, dass diese
Entwicklung in 2003 anhält. Wesentliche Steigerungen werden dabei in
den Fahrtgebieten Fernost und Transpazifik erwartet. Um für den angestrebten Mengenzuwachs die erforderlichen Kapazitäten anbieten zu
können, bringt Hapag-Lloyd im neuen Geschäftsjahr zwei weitere Großcontainerschiffe mit 6 750 und 7 500 TEU in Fahrt.
Der deutsche Markt für Kreuzfahrten wird nur geringe Wachstumsraten
aufweisen. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konzentriert daher ihr Angebot auf
Seekreuzfahrten mit Schwerpunkt im Luxussegment.
69
Lagebericht Ausblick
VTG-Lehnkering-Gruppe
Algeco-Gruppe
Logistik
Für die VTG-Lehnkering-Gruppe ist die wirtschaftliche Lage der chemischen und petrochemischen Industrie von Bedeutung. Die Prognosen
gehen für die Hauptkundengruppen in beiden Bereichen von einem leichten
Anstieg der Produktion aus, so dass im Kerngeschäft Schienenlogistik mit
Verbesserungen gerechnet werden kann.
Im Mobilbautenbereich erwartet die Algeco-Gruppe nach den kräftigen
Zuwächsen der letzten Jahre bei verhaltener Konjunkturentwicklung in
ihren Hauptmärkten Frankreich, Deutschland und auf der Iberischen
Halbinsel ein insgesamt stabiles Geschäft.
Handel
Das Handelsgeschäft ist Teil des Desinvestitionsprogramms. Für die AMCGruppe sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten. Für das
Geschäft der Stahlservice-Center der Preussag North America, Inc. muss
auch in 2003 von einer regional uneinheitlichen Entwicklung ausgegangen
werden. Die Märkte bleiben schwierig, insgesamt sollte das Geschäft der
Gesellschaften aber an das Vorjahr anknüpfen können.
Energie
Der Energie-Bereich wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2003 verkauft. Erwerber waren die Gaz de France für den inländischen Teil des Erdöl- und
Erdgasgeschäftes der Preussag Energie GmbH und die österreichische OMV
für den internationalen Teil. Zudem wurde der Verkauf der indirekten Beteiligung an der Ruhrgas AG an E.ON abgeschlossen. Die Transaktionen sind
insgesamt mit signifikanten Abgangsgewinnen verbunden, die sich nach
dem Closing im Ergebnis des Geschäftsjahres 2003 niederschlagen.
Investitionen
Geplante Investitionen
rund 650 Mio. €
70
Nach den hohen Investitionen der Vorjahre, die in erster Linie durch den
Ausbau des touristischen Geschäftes bedingt waren, sind für das neue
Geschäftsjahr Investitionen von rund 650 Mio. € vorgesehen. Knapp zwei
Drittel davon entfallen auf die Touristik, gut ein Viertel auf die Logistik und
der übrige Teil auf den Handel und den Zentralbereich. Etwa zwei Drittel
der Investitionen werden für die Erweiterung des Geschäftsbetriebes,
hauptsächlich in der Touristik und in der Logistik, eingesetzt.
Ausblick Lagebericht
Entwicklung im Geschäftsjahr 2003
Der bereits in 2002 schwache Konsum hat sich in den ersten Wochen des
neuen Geschäftsjahres 2003 nicht verbessert. Neben den unsicheren wirtschaftlichen Aussichten beeinflusste der Irak-Konflikt das Nachfrageverhalten in der Touristik in zunehmendem Maße. Die Buchungen für die Wintersaison 2002/2003 lagen zum Jahresbeginn konzernweit in etwa auf Vorjahresniveau, wobei Zuwächsen in den kleineren Märkten Rückgänge vor
allem in Deutschland gegenüber standen. Die kurzfristigen Buchungseingänge für Reisen in der Wintersaison lassen erwarten, dass sich das Wintergeschäft stabilisiert. Für die Sommersaison stellte sich die Buchungslage in den ersten Wochen des Geschäftsjahres deutlich ungünstiger dar.
Vor allem die Eskalation im Nahen Osten führte zu rückläufigen Buchungseingängen. Betroffen waren besonders die großen Märkte Deutschland
und Großbritannien. Umfragen zeigen jedoch, dass die Menschen ihre
Urlaubsabsichten nicht aufgegeben haben, sondern mit der Entscheidung
und Buchung zögern. Entscheidend für die weitere geschäftliche Entwicklung in der Touristik wird daher sein, wie schnell und nachhaltig sich die
derzeitige weltpolitische Lage entspannt.
Für die Logistik-Sparte begann das neue Geschäftsjahr zufrieden stellend.
Die Containerschifffahrt profitierte von verbesserten Frachtraten, die
Geschäfte in der Schienenlogistik und im Mobilbautenbereich verliefen
stetig.
Angesichts des unsicheren Umfeldes wurden eine Reihe von Maßnahmen
eingeleitet und Vorbereitungen getroffen, um die Kosten zu senken sowie
kurzfristig und flexibel auf veränderte Marktgegebenheiten reagieren zu
können und damit in diesem Geschäftsjahr das bestmögliche operative
Ergebnis zu erzielen. Die Gewinne aus dem Verkauf des Energie-Bereichs
werden einen erheblichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten.
Auf längere Sicht tragen die jetzt eingeleiteten Maßnahmen zur Ertragssicherung für das Geschäftsjahr 2003 mit dazu bei, den TUI Konzern für
einen zukünftigen Aufschwung gut zu positionieren.
71
76
84
72
Mitarbeiter
Umweltschutz
Weitere Informationen bSoziale
Verantwortung für Mitarbeiter und
Gesellschaft. bZentrales Umweltmanagement. bNachhaltige Entwicklung in den Urlaubszielen.
73
Spannende Aufgaben Erfolg ist eine Frage der Motivation. Wir legen dafür den Grundstein.
Durch die gezielte Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter.
Mitarbeiter Soziale Verantwortung für Mitarbeiter
und Gesellschaft.
Verantwortungsvolles unternehmerisches Handel heißt auch, ökonomische, ökologische
und gesellschaftliche Belange in Einklang zu bringen. Soziale Verantwortung ist daher
ein integraler Teil der Unternehmensführung der TUI, sie bezieht das betriebliche und
das gesellschaftliche Umfeld gleichermaßen ein.
Verantwortung für die Mitarbeiter
Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die mit hohem Engagement bei
der Arbeit sind, sind für das touristische Geschäft der Schlüssel zum
Erfolg, steht doch die Kundenzufriedenheit in engem Zusammenhang mit
dem persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitern. Um Dienstleistungen
und Produkte auf hohem Niveau weiter zu entwickeln, legt TUI großen
Wert sowohl auf Serviceorientierung als auch auf kontinuierliche Ausund Weiterbildung und fördert innovatives und kreatives Handeln.
Nachwuchssicherung durch
Ausbildung
Förderung für Fach- und
Führungskräfte
Fortbildung mit eLearningProgramm
Aus-, Fort- und Weiterbildung
Wichtige Ziele der Personalarbeit sind die Nachwuchssicherung aus eigenen Reihen und eine gute Ausbildung. Allein in Deutschland wurden in
2002 rund 500 Ausbildungsplätze neu besetzt und konzernweit über
1 500 jungen Menschen berufsqualifizierende Ausbildungsmaßnahmen
ermöglicht. Intensive Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung sicherten
die hohe Kompetenz der Mitarbeiter. Mit ihren breit gefächerten Bildungsprogrammen deckten konzerneigene Bildungs- und Trainingsmaßnahmen
dabei einen Großteil des Bedarfs ab; zusätzliche externe Veranstaltungen
vermittelten weitere spezifische Bildungsinhalte.
Um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu entwickeln und langfristig
zu binden, fördert TUI Managementkräfte und Führungsnachwuchs in
speziellen Programmen. So wird bereits seit mehreren Jahren ein mehrstufiges Bausteinprogramm eingesetzt, um Management-Potenziale zu
erkennen und zu entwickeln. Dieses Konzept wurde jetzt um ein flexibles
Qualifizierungsprogramm ergänzt, das Mitarbeiter gezielt auf die internationalen Anforderungen des Konzerns vorbereitet.
Neben klassischen Trainingsformen setzt TUI mit dem Internet-basierten
eLearning-Programm TUI Genius auf neue Formen des Lernens. Es ermöglicht den Mitarbeitern, sich vielfältige Lerninhalte anzueignen, wobei Zeit,
Tempo und Ort des Lernens individuell festgelegt werden können. Diskussionsforen und Präsenzseminare begleiten den konzernübergreifenden
Dialog und fördern den Austausch von Wissen und Erfahrung.
Der Ausbau des Intranet-gestützten Jobpools verbesserte die Möglichkeiten der internen beruflichen Weiterentwicklung. Das konzernweite
Arbeitsplatzangebot gewann dadurch erheblich an Transparenz und belebte
den internen Arbeitsmarkt.
76
Mitarbeiter Weitere Informationen
Offener Dialog
Der Wandel des Konzerns brachte auch für die Mitarbeiter vielfältige
strukturelle Veränderungen mit sich. Wichtige Medien zur Kommunikation
waren dabei die Mitarbeiterzeitungen und das Intranet, die in einem
europäischen Verbund eingebettet sind und so den Informationsaustausch, die interkulturelle Zusammenarbeit und die Integration fördern.
Beratungs- und Förderungsgespräche
Vergütung und Arbeitszeit
Zum offenen Dialog mit den Mitarbeiter gehören auch Beratungs- und
Förderungsgespräche, die eine individuelle Rückkopplung über ihr Leistungsverhalten geben. Bei einer zunehmenden Anzahl von Konzerngesellschaften werden diese Gespräche regelmäßig geführt, um Motivation und
Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter zu stärken. An die persönliche
Beurteilung sind auf verschiedenen Ebenen auch variable Vergütungssysteme gekoppelt.
Innovative Arbeitszeitmodelle
Innovative Arbeitszeitmodelle wurden geschaffen, um einerseits den Mitarbeitern die Verknüpfung von beruflichem Engagement und privaten
Bedürfnissen zu erleichtern und andererseits die Arbeitsorganisation in
den Betrieben zu optimieren und den sich wandelnden Anforderungen
flexibel anpassen zu können. So gibt es sowohl bei den Veranstaltern als
auch im Flugbereich Arbeitszeitmodelle und Teilzeitregelungen auf Jahresoder Monatsbasis, die den speziellen Arbeitssituationen der Mitarbeiter
Rechnung tragen. Die Einführung von Regelungen zur Telearbeit eröffnen
darüber hinaus zahlreichen Mitarbeitern neue Möglichkeiten der Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung. Auch die Ende 2002 bei der TUI AG eingeführte Betriebsvereinbarung über Frauen- und Familienförderung verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und trägt zur Chancengleichheit im Unternehmen bei.
Altersvorsorge
In einigen Ländern, in denen Konzerngesellschaften aktiv sind, sind
Reformen der staatlichen Alterssicherungssysteme eingeleitet worden,
da durch die demographische Entwicklung das Verhältnis von Rentenempfängern zu Beitragszahlern zunehmend ungünstiger wird. In Deutschland führte das Inkrafttreten des Rentenreformgesetzes zu einer Reduzierung der staatlichen Leistungen bei gleichzeitigem Ausbau betrieblicher
und privater Altersversorgung.
77
Weitere Informationen Mitarbeiter
Attraktive Altersvorsorge
TUI reagiert auf diese Entwicklung mit einer generellen Überprüfung der
Altersvorsorgesysteme. In der Folge wurden den Mitarbeitern deutscher
Konzerngesellschaften attraktive Vorsorgeprogramme in Zusammenarbeit
mit leistungsstarken Partnern angeboten und in die Systeme betrieblicher
Altersversorgung integriert. Gleichzeitig wurde die bisherige, vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersversorgung auf ein beitragsorientiertes System ausgerichtet.
Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge
Um die Mitarbeiter vor Gesundheitsschäden am Arbeitsplatz zu schützen
und Belastungen durch die Arbeitsprozesse zu reduzieren, wurden wieder
umfangreiche Maßnahmen ergriffen und spezielle Programme durchgeführt. Besonderer Wert kam dabei der arbeitsmedizinischen Vorsorge und
der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen zu.
Betriebskrankenkasse in
Deutschland
Arbeitnehmervertretung im
Europa-Forum
78
Für die Absicherung im Krankheitsfall stehen den Mitarbeitern in Deutschland Betriebskrankenkassen zur Verfügung, die für den vergleichsweise
günstigen Beitragssatz von 12,9 % umfangreiche Versicherungsleistungen
anbieten. Am Jahresende waren rund 56 000 Mitglieder bei der BKK TUI,
BKK Salzgitter und der BKK Public versichert. Durch ihre attraktiven
Angebote gewann allein die BKK TUI über 3 000 neue Mitglieder hinzu.
Beteiligung von Mitarbeitern
Die Konzernleitung arbeitet vertrauensvoll und im gegenseitigen Respekt
mit den Arbeitnehmervertretungen zusammen. Ergänzend zu den in den
jeweiligen Ländern gesetzlich zu bildenden Gremien der Mitarbeitervertretungen wurde bereits 1995 das Europa-Forum gegründet. Dieses
Forum dient dem Dialog zwischen der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite zu grenzüberschreitenden Themen im TUI Konzern, es trägt zur
Transparenz unternehmerischer Entscheidungen bei und fördert die Integration in einem europäisch ausgerichteten Geschäft. In 2002 wurde das
Europa-Forum neu zusammengesetzt und besteht jetzt aus 80 Mitgliedern
aus 16 europäischen Staaten.
Mitarbeiter Weitere Informationen
Veränderung der Mitarbeiterstruktur
Mit 70 299 nahm die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr
um 1,1 % zu. Durch weitere Akquisitionen in der Touristik sowie die planmäßigen Desinvestitionen industrieller Bereiche setzte sich die Veränderung der Mitarbeiterstruktur fort. Der Anteil der Touristik-Sparte an der
Konzernbelegschaft stieg dadurch auf 78 %, in der Sparte Logistik waren
rund 13 % der Mitarbeiter beschäftigt, auf den Energie-Bereich und die
Sonstigen Bereiche entfielen 9 %.
Mitarbeiter nach Sparten
Touristik 78 %
Logistik 13 %
Handel 5 %
Sonstige 3 %
Energie 1 %
Mit 55 013 Mitarbeitern war die Anzahl der Beschäftigten in der Touristik
um 5 498 höher als im Vorjahr. Die größte Zunahme verzeichnete der
Bereich Europa West, wo mit der Eingliederung der Nouvelles FrontièresGruppe ca. 4 500 Beschäftigte in Frankreich hinzukamen. Weitere Personalzuwächse resultierten vor allem aus dem Ausbau der Zielgebietsorganisationen. Im Bereich Europa Nord schlugen sich die strukturellen Veränderungen in einem Rückgang der Beschäftigtenzahl nieder. In der Logistik
nahm die Belegschaft trotz des gewachsenen Geschäftsvolumens, insbesondere in der Containerschifffahrt, nur um knapp 3 % zu. In den Sonstigen
Bereichen führten unter anderem die Desinvestitionen der Fels-Gruppe
und der Dr. C. Otto Feuerfest GmbH zu einem Personalrückgang von
rund 4 800 Mitarbeitern.
Belegschaftsstruktur nach Sparten
31.12.2002 31.12.2001
Touristik
Europa Mitte
Europa Nord
Europa West
Zielgebiete
Sonstige Touristik
Logistik
Schifffahrt
Logistik
Energie
Sonstige Bereiche
Handel
Desinvestitionen
Zentralbereich/Sonstige
Gesamt
55 013
9 744
18 732
7 822
13 787
4 928
9 307
3 761
5 546
681
5 298
3 038
–
2 260
70 299
49 515
9 425
18 997
3 402
12 699
4 992
9 084
3 679
5 405
685
10 266
3 158
4 396
2 712
69 550
Veränd. %
+
+
+
+
+
+
+
+
11,1
3,4
1,4
129,9
8,6
1,3
2,5
2,2
2,6
0,6
48,4
3,8
–
16,7
1,1
79
Weitere Informationen Mitarbeiter
71 % der Belegschaft im
Ausland
Internationale Belegschaft
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der im Ausland beschäftigten
Mitarbeiter um 10 % auf 50 182 an. Ihr Anteil betrug am Jahresende
rund 71 %. Der Schwerpunkt der regionalen Beschäftigung lag in Europa:
In Deutschland waren 29 % aller Konzernmitarbeiter tätig, 24 % in Großbritannien, 11 % in Spanien, 8 % in Frankreich, 7 % in den BeneluxLändern und in den Nordischen Ländern 3 %.
Belegschaftsstruktur nach Regionen
31.12.2002 31.12.2001
Deutschland
UK/Irland
Nordische Länder
Frankreich/Benelux-Staaten
Spanien
Sonstiges Europa
Amerika
Übrige Länder
Gesamt
Personalaufwand 2,6 Mrd. €
20 117
17 188
2 220
10 199
7 673
6 508
3 402
2 992
70 299
23 894
16 938
2 279
6 030
9 348
6 121
2 823
2 117
69 550
Veränd. %
+
+
+
+
+
+
15,8
1,5
2,6
69,1
17,9
6,3
20,5
41,3
1,1
Personalaufwand strukturbedingt rückläufig
Der Personalaufwand blieb mit 2 551 Mio. € um 12,4 % unter dem Vorjahreswert. Für Lohn- und Gehaltszahlungen wurden 2 054 Mio. € aufgewendet. Die Beiträge zur Sozialversicherung und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung erreichten 496 Mio. €, darin enthalten
waren 144 Mio. € für die Dotierung von Anwartschaften auf betriebliche
Altersversorgung.
Gesellschaftliches Engagement
Die Konzerngesellschaften und ihre Mitarbeiter engagieren sich sowohl im
sozialen als auch im ökologischen Umfeld ihrer jeweiligen Standorte. Neben
umfangreichen Aktivitäten zum Schutz der Umwelt, insbesondere in den
Reisezielen, gehören dazu eine Vielzahl von Projekten und Initiativen in
den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kultur und Sport.
Bildung und Wissenschaft
80
Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur
Ein Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements der Konzerngesellschaften war die Förderung von Bildung und Wissenschaft. Finanzielle
Unterstützung und Kooperationen mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland belegen die Bedeutung, die TUI einer besseren
Mitarbeiter Weitere Informationen
Ausbildung nicht nur der eigenen Mitarbeiter beimisst. So werden zum
Beispiel Lehrstühle an mehreren Universitäten und Fachhochschulen
unterstützt und Forschungsprojekte gefördert.
Preussag Stiftung
Auch mit der Preussag Stiftung, die im Jahr 2000 anlässlich des 75jährigen
Bestehens der Preussag AG gegründet wurde, engagiert sich der Konzern
nachhaltig für Bildung und Ausbildung. Hier stehen in erster Linie die Verbesserung der Bildungschancen junger Menschen durch den Einsatz neuer
Technologien in Schulen sowie die Schaffung neuer Ausbildungsplätze im
Mittelpunkt. Das Stiftungsvermögen beträgt rund 10 Mio. €, aus dessen
Anlage jährliche Fördermittel von rund 400 000 € zur Verfügung stehen.
Sponsoring-Projekte
Mit zahlreichen Sponsoring-Projekten fördert der TUI Konzern nationale
und internationale Veranstaltungen. Im Geschäftsjahr 2002 wurden insbesondere Sportereignisse in den Quellmärkten und Zielgebieten unterstützt, wie beispielsweise das internationale Reitturnier German Classics
sowie im Fußball die deutsche Bundesliga-Mannschaft Hannover 96 und
das britische Premier-League-Team Tottenham Hotspur.
Ethik-Kodex der WTO
Engagement in den Zielgebieten
Land und Leute kennen zu lernen zählt für viele Gäste der TUI zu den besonderen Urlaubserlebnissen. Kulturelles Erbe zu bewahren und gewachsene,
soziale Strukturen in den Zielgebieten zu erhalten ist daher ein wichtiges
Anliegen der Veranstalter der TUI. Sie bekennen sich zum Ethik-Kodex der
World Tourism Organization, der fordert, dass Tourismus zum Wohlstand
der Bevölkerung in den gastgebenden Ländern beiträgt und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu minimieren sind. Einen
wichtigen Beitrag leistet in diesem Zusammenhang das TUI Umweltmanagement, über das im Kapitel Umweltschutz gesondert berichtet wird.
Initiativen zum Schutz der Menschenrechte
Bereits seit langem beteiligt sich TUI an der ECPAT, der von terre des
hommes ins Leben gerufenen Aktion zur Bekämpfung von Kinderprostitution. Mit Beginn der Sommersaison 2002 werden TUI Gästen aus
Deutschland besondere Hinweise zu diesem Thema mit den Reiseunterlagen zugesandt. Alle Mitarbeiter des Konzerns sind aufgerufen, sich an
ihren Arbeitsplätzen für die Förderung der Rechte von Kindern einzusetzen.
So gehen Reiseleiter in besonders betroffenen Ländern beim Begrüßungsgespräch auf die Problematik und die Informationen der ECPAT ein.
81
Grüne Welle Unsere Umwelt ist unser höchstes Gut. Wir wollen sie bewahren.
Durch konkrete Maßnahmen zum Naturschutz in allen Urlaubsländern.
Umweltschutz Zentrales Umweltmanagement.
Nachhaltige Entwicklung in den Urlaubszielen.
Im Internationalen Jahr des Ökotourismus der Vereinten Nationen spielten die Auswirkungen
des Tourismus auf die Umwelt eine zentrale Rolle in den öffentlichen Diskussionen. Ein
nachhaltig ökologisch verträglicher Tourismus ist auch eine wesentliche Grundlage für den
geschäftlichen Erfolg der TUI. Daher bestimmen Umwelt-Gesichtspunkte in hohem Maße
das unternehmerische Handeln ihrer Konzerngesellschaften.
Die Aktivitäten des Konzerns zum Schutz der Umwelt werden von einem
zentralen Umweltmanagement initiiert und koordiniert; es berichtet direkt
dem Vorstand. Die Umweltaktivitäten umfassen alle Stufen der touristischen Wertschöpfungskette, vom Reisebüro über den Veranstalter und
die Fluggesellschaften bis zu den Hotels.
Umweltmanagement in den Hotels
Ein Schwerpunkt der Arbeit des TUI Umweltmanagements lag in den Zielgebieten, insbesondere bei den von TUI genutzten Hotels. Hier konnte in
2002 die Umweltbilanz weiter verbessert werden.
RIU und Grupotel
In Spanien arbeiteten die Hotelgesellschaften RIU und Grupotel mit der
Regierung der Balearen in einem Projekt zur systematischen Integration
von Umweltqualität, Hygiene und Gesundheit sowie Arbeitssicherheit
zusammen. Nordotel begann mit dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach der EMAS-Norm der Europäischen Union. Die Anstrengungen zur Verbesserung der Servicequalität und zum Schutz der Umwelt
wurden belohnt: 2002 erhielt RIU hierfür die höchste Auszeichnung der
spanischen Regierung, den „Premio Principe Felipe a la Excelencia empresarial“.
Grecotel
Grecotel, die führende Hotelkette Griechenlands, erzielte erhebliche qualitative und quantitative Fortschritte in den Bereichen Frischwasser- und
Energieverbrauch, Abfallvermeidung und im Beschaffungswesen. Der zugehörige landwirtschaftliche Musterbetrieb Agreco auf Kreta ist ein herausragendes Beispiel für die Integration von Tourismus und ökologischer
Landwirtschaft.
Robinson Club
Robinson setzte den Prozess der Zertifizierung seiner Anlagen nach ISO
14001 mit dem Robinson Club Nobilis in der Türkei fort. Bei Anlagen in
Griechenland, Tunesien, Italien und Spanien wurden die Solaranlagen zur
verstärkten Nutzung regenerativer Energien weiter ausgebaut.
Iberotel
In der Türkei schloss das Iberotel Sarigerme Park die jährliche Überprüfung durch externe Gutachter sowie die Umweltbetriebsprüfung erneut
mit Erfolg ab: Im abgelaufenen Jahr wurde deutlich weniger Wasser, Strom
und Gas verbraucht. Die ägyptischen Iberotels optimierten das Abfallmanagement und verbesserten so in diesem Bereich die Umweltbilanz.
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Umweltschutz Weitere Informationen
Umwelt-Monitoring
Das Umwelt-Monitoring-System der TUI ist ein wichtiges Instrument zur
Sicherung der Umweltqualität im Hotelsektor. Die Erkenntnisse aus diesem
System werden vom TUI Contracting im Hoteleinkauf genutzt, das konzernweit gültige Umweltkriterien für alle TUI Vertragshotels vorbereitet.
Nachhaltiger Tourismus in den Zielgebieten
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des TUI Umweltmanagements war
die ökologisch nachhaltige Entwicklung in den Urlaubsgebieten. Die folgenden Beispiele geben einen Einblick in die Vielzahl von Projekten und
Initiativen.
Artenschutz
Artenschutz war dabei eines der Hauptthemen: So setzte TUI Nordic die
langjährige finanzielle Förderung von Projekten des WWF, unter anderem
in Kenia, Thailand und auf den Kanaren fort. Zeetours initiierte mit der
niederländischen Organisation von BirdLife International ein Projekt zum
Schutz der Albatrosse. In einem gemeinsamen Projekt unterstützen TUI,
RIU und Euronatur den neu gegründeten Meeresnationalpark Zakynthos.
Des Weiteren wurden zwei lokale Initiativen gefördert, die sich mit dem
Wal- und Delphinschutz im Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln
befassen.
Biosphärenreservate
Bei der Errichtung und dem Erhalt von UNESCO Biosphärenreservaten
war das TUI Umweltmanagement auch in 2002 aktiv. So unterstützte TUI
die Kanareninsel La Palma bei ihrer Bewerbung, die im Dezember mit der
Verleihung des Status eines Biosphärenreservates für die gesamte Insel
erfolgreich abgeschlossen wurde. In Mexiko trug der Robinson Club Tulum
durch aktive Kooperationen und finanzielle Leistungen zum Erhalt des
UNESCO Biosphärenreservates Sian Ka‘an bei.
Weltnaturerbe
Besondere Unterstützung durch Veranstalter der TUI erfuhr auch das
UNESCO Weltnaturerbe. So wurde zum Beispiel ein von der University
of Cambridge koordiniertes Forschungsprojekt zum Schutz des UNESCO
Weltnaturerbes Aldabra-Atoll finanziell gefördert, und Holland International und Arke unterstützen die neue UNESCO Weltnaturerbestätte Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn in der Schweiz. Bereits seit 1997 ist TUI Nordic
durch eine Kooperation dem UNESCO World Heritage Center verbunden.
85
Weitere Informationen Umweltschutz
Umweltschonender Flugbetrieb
Senkung des Treibstoffverbrauchs im Flugbetrieb
Im Flugbereich entwickelte das zentrale TUI Airline Management die Umweltstandards der Fluggesellschaften des Konzerns weiter. Als Ergebnis
setzte Hapag-Lloyd Flug ein umfassendes Programm zur Steigerung der
Effizienz in Flugbetrieb und Technik um. So konnte zum Beispiel durch
ein spezielles Verfahren zur Reinigung der Flugzeugtriebwerke der Treibstoffverbrauch optimiert und in 2002 ca. 2,8 Mio. Liter Kerosin eingespart
werden. Durch die Ausrüstung der Boeing 737-800-Flotte der HapagLloyd Flug mit Winglet-Technologie und weitere technische Maßnahmen
ging der durchschnittliche Kerosinverbrauch seit 2000 um 6,2 % pro Flugzeug und Jahr zurück. Auch Britannia Airways verminderte den Kerosinverbrauch weiter. In 2002 resultierten deutliche Fortschritte vor allem aus
der Optimierung von Flugplanung und -betrieb und dem Einsatz eines
neuen Streckenplanungssytems.
TUI im Umweltdialog mit der Öffentlichkeit
Publikationen zum Thema
Umwelt
Im Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002 wurde die interne und
externe Kommunikation zu Umweltthemen verstärkt. Bereits zum vierten
Mal erschien in der Reihe TUI im Dialog eine Umweltpublikation unter
dem Titel „Gemeinsam Vielfalt erhalten“, die auch in verschiedene Fachpublikationen aufgenommen wurde. Zum UN-Weltgipfel für nachhaltige
Entwicklung in Johannesburg veröffentlichte TUI den Bericht „Going
Beyond – über die Grenzen hinaus Entwicklung nachhaltig gestalten“.
In der Folge des Gipfels richtete das TUI Umweltmanagement einen internationalen Workshop zum Thema nachhaltige Tourismusentwicklung mit
Vertretern aus 14 Dritte-Welt-Ländern aus.
Umweltpolitik und Zusammenarbeit
Mitarbeit in internationalen
Gremien
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Auf europäischer Ebene arbeitete TUI mit den Umweltgremien der EUKommission in Brüssel eng zusammen. So nahm TUI an dem Konsultationsprozess zur Modernisierung der EU-Badegewässerrichtlinie teil und
beteiligte sich an dem Prozess zur Entwicklung eines europäischen Gütezeichens für Verbraucherschutz durch Kataloginformationen. Auf dem
ersten European Tourism Forum der EU-Kommission war TUI mit Fachbeiträgen zu den Themen Beschäftigungs- und Nachhaltigkeitsstrategien
prominent vertreten.
Umweltschutz Weitere Informationen
Auf internationaler Ebene bekannte sich TUI als Mitglied im World Travel
& Tourism Council zum Thema „Corporate Social Leadership in Travel &
Tourism“ und setzte ihr Engagement als Mitglied der Tour Operators‘
Initiative for Sustainable Tourism Development fort. Auf nationaler Ebene
wirkte TUI als Mitglied im Forum Nachhaltige Entwicklung des BDI mit.
Hohe Sicherheitsstandards in der Logistik
Auch in der Sparte Logistik bestimmt der Umweltschutz wesentlich das
unternehmerische Handeln. Für alle Unternehmen der Hapag-LloydGruppe gilt der Grundsatz, die Belastungen für Mensch und Umwelt aus
der geschäftlichen Tätigkeit so gering wie möglich zu halten.
Zentrales Umweltmanagement in der Containerschifffahrt
Sicherheitsmanagement
in der Logistik
Um dies zu erreichen hat die Hapag-Lloyd Container Linie ein zentrales
Umweltmanagement etabliert, das für die weltweite Umsetzung der Prinzipien sorgt und deren Einhaltung überwacht. Ziele des Umweltmanagements sind unter anderem die Verlagerung von Transporten vom LKW auf
die Bahn oder das Binnenschiff, die Reduzierung von Leerverkehren sowie
Optimierungen im Schiffsbetrieb und in der Landorganisation. Die Flotte
wird nach dem höchsten technologischen Standard im Umweltschutz ausgerüstet: So sind alle Containerschiffe der Hapag-Lloyd mit verbrauchsund abgasoptimierten Motoren der jeweils neuesten Generation ausgestattet und verfügen über modernste Anlagen zur Abwasser- und Ballastwasseraufbereitung. Abfälle werden beim Betrieb der Schiffe weitgehend
vermieden oder wertstoffbezogen getrennt.
Bei der VTG-Lehnkering-Gruppe legte das Umweltmanagement den
Schwerpunkt auf organisatorische Maßnahmen zur Sicherung der Betriebsabläufe. Alle Bereiche, die der Störfallverordnung unterliegen, verfügten
über Sicherheitsmanagement-Systeme, die zertifiziert sind und regelmäßigen Wiederholungsprüfungen unterzogen werden. Investitionen zum
Schutz der Umwelt wurden vor allem im Geschäftsbereich Tanklager getätigt: Zum Schutz des Bodens und der Gewässer erhielten diverse Tanks
doppelte Böden mit einer Leckageüberwachung, zudem wurden Tankfelder
und Füllstationen mit undurchlässigen Bodenabdichtungen ausgestattet.
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Bericht zu Corporate
Governance
Bericht des Aufsichtsrates
Aufsichtsrat
Vorstand
TUI Aktie
Fünf-Jahresübersicht
Corporate Governance bEmpfehlungen
und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex weitgehend
umgesetzt. bTUI Aktie: Bewegter Kursverlauf. bErneut enttäuschendes Jahr
an den Börsen.
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Klasse Treffen Jede Generation hat ihre Träume. Wir lassen sie in Erfüllung gehen.
Durch ein breit gefächertes Reiseangebot für Jung und Alt.
Corporate Governance Empfehlungen und
Anregungen des Kodex weitgehend umgesetzt.
Corporate Governance umfasst das gesamte System verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dies schließt die Organisation des Unternehmens, seine geschäftspolitischen Grundsätze sowie seine internen und externen Steuerungs- und Kontrollmechanismen ein. Gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichtet
der Vorstand zugleich für den Aufsichtsrat:
Ziel guter Corporate Governance ist es, das Vertrauen der Anleger, der
Geschäftspartner, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Führung
der Unternehmen zu fördern. Diesem Ziel dient auch der im Februar 2002
verabschiedete Deutsche Corporate Governance Kodex mit den Empfehlungen und Anregungen für deutsche börsennotierte Aktiengesellschaften
auf der Grundlage international und national anerkannter Regelungen zur
Unternehmensleitung und -überwachung.
Die TUI AG hat bereits in der Vergangenheit in weiten Teilen den im Kodex
niedergelegten Prinzipien guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung entsprochen. Als börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Recht unterliegt die TUI AG gesetzlichen Regelungen und Richtlinien, die schon bisher wesentliche Prinzipien guter Corporate Governance
widerspiegeln. Das Inkrafttreten des Deutschen Corporate Governance
Kodex wurde zum Anlass genommen, bislang geltende unternehmensinterne Regelungen für Aufsichtsrat, Vorstand und Hauptversammlung
zu überprüfen. Nur in wenigen Fällen resultierte aus dieser Überprüfung
Änderungsbedarf. TUI AG entspricht den Empfehlungen des Kodex zur Zeit
mit lediglich zwei Ausnahmen und befolgt in weiten Teilen auch die im
Kodex verankerten Anregungen.
Entsprechenserklärung
Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Akteingesellschaften müssen
seit August 2002 gemäß § 161 AktG jährlich erklären, dass sie den im
Deutschen Corporate Governance Kodex enthaltenen Empfehlungen entsprechen oder auf Abweichungen davon hinweisen. TUI AG hat diese Entsprechenserklärung am 20. November 2002 abgegeben und die Einhaltung
der im Kodex aufgeführten Empfehlungen mit zwei Ausnahmen bestätigt.
Die Erklärung wurde der Öffentlichkeit im Internet dauerhaft zugänglich
gemacht und hat den folgenden Wortlaut:
Gemeinsame Entsprechenserklärung
von Vorstand und Aufsichtsrat
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„Vorstand und Aufsichtsrat der TUI AG erklären gemäß § 161 AktG i.V.m.
§ 15 EGAktG: Den vom Bundesministerium der Justiz am 30. August 2002
im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ wird mit Ausnahme der beiden nachfolgenden Empfehlungen, die zurzeit nicht angewandt werden, entsprochen:
Bericht Corporate Governance
Bei der von TUI AG für den gesamten Konzern abgeschlossenen D&OVersicherung ist für Vorstand und Aufsichtsrat derzeit kein Selbstbehalt
vorgesehen (Ziff. 3.8 des Kodex). Für 2003 wird ein angemessener Selbstbehalt vereinbart.
TUI AG strebt an, den geprüften Konzernabschluss, ab dem Geschäftsjahr
2003 binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte
binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich
zu machen (Ziff. 7.1.2 des Kodex).“
Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat
Die TUI AG, mit Sitz in Hannover und Berlin, ist eine Gesellschaft nach
deutschem Aktienrecht. Daher wirken bei der TUI mit Vorstand und Aufsichtsrat zwei Gremien zur Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Vorstand und Aufsichtsrat informieren und beraten sich regelmäßig über die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement sowie über für die Lage des TUI
Konzerns wesentliche Ereignisse.
Vorstand
Der Vorstand der TUI AG, dem zurzeit sieben Mitglieder angehören, führt
als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft und trägt gemeinschaftliche Verantwortung. Zu den Aufgaben des Vorstandes gehören die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Planung und Festlegung des
Unternehmensbudgets, die Allokation der finanziellen Mittel sowie die
Kontrolle der Geschäftsführung in den Sparten. Der Vorstand stellt weiterhin die Quartals- und Jahresabschlüsse des TUI Konzerns bzw. der TUI AG
auf. Die Ressortverteilung des Vorstandes ist in diesem Kapitel separat
angegeben.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens. Er wird in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für den Gesamtkonzern eingebunden. Dazu gehören insbesondere
Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Finanzund Ertragslage sowie die Risikolage, über die der Aufsichtsrat zeitnah und
umfassend schriftlich und in turnusmäßigen Sitzungen informiert wird.
Treten für die Lage des Unternehmens wesentliche Ereignisse ein, wird
gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen.
93
Corporate Governance Bericht
Für bedeutende Geschäftsvorgänge – wie beispielsweise größere Akquisitionen und Desinvestitionen – sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrates festgelegt.
Weitere wesentliche Aufgaben des Aufsichtsrates sind die Verabschiedung
der Jahresplanung, die Feststellung der Jahresabschlüsse der TUI AG und
des Konzerns sowie die Bestellung der Mitglieder des Vorstandes und die
Bestimmung der Vorstandsbezüge. Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt
er für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zur Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen tagen die Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer
bei Bedarf getrennt. Der Aufsichtsrat hat sich für seine Arbeit eine Satzung gegeben.
Dem Aufsichtsrat der TUI AG gehören zwanzig Mitglieder an. Je zehn Vertreter werden von den Aktionären bzw. von den Arbeitnehmern gewählt.
Die Aktionärsvertreter wählt die Hauptversammlung, die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgt nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes. Ehemalige Vorstandsmitglieder der TUI AG sind zurzeit nicht im Aufsichtsrat vertreten. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Aufsichtsratsvorsitzende in einer zweiten Abstimmung bei
erneuter Stimmengleichheit ein zweifaches Stimmrecht. Die Amtsperiode
des Aufsichtsrats beträgt fünf Jahre, wobei Aufsichtsratsmitglieder bei
ihrer Wahl nicht älter als 65 Jahres sein sollten. Die laufende Amtszeit
des Aufsichtsrates endet mit der ordentlichen Hauptversammlung 2006.
Ausschüsse des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis seiner Mitglieder zwei Ausschüsse gebildet, das Präsidium und den Prüfungsausschuss (Audit Committee). Das
Präsidium, dem je drei Mitglieder der Anteilseigner und der Arbeitnehmer
angehören, befasst sich im Wesentlichen mit grundlegenden Fragen der
Geschäftspolitik. Darüber hinaus macht es Vorschläge für die Berufung von
Vorstandsmitgliedern und legt deren Vergütungen fest. Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern und ist ebenfalls paritätisch besetzt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende ist nicht Vorsitzender dieses Ausschusses.
Wesentliche Aufgaben des Prüfungsausschusses bestehen darin, die Feststellung des Jahresabschlusses der TUI AG und die Kenntnisnahme des
Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat vorzubereiten, den von der
Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer zu bestellen, seine Unabhängigkeit sicherzustellen und die Prüfungsschwerpunkte festzulegen.
94
Bericht Corporate Governance
Vermeidung von Interessenkonflikten
Die Aufsichtsratsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse der TUI AG
verpflichtet und angehalten, keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens auszuüben.
Interessenkonflikte sind gegenüber dem Aufsichtsrat offenzulegen. Der
Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht über eventuell aufgetretene
Interessenskonflikte sowie deren Behandlung.
Die Vorstandsmitglieder sind gleichfalls verpflichtet, Interessenkonflikte
gegenüber dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen. Wesentliche Geschäfte von Vorstandsmitgliedern oder deren nahen Angehörigen mit der
Gesellschaft sind seitens des Aufsichtsrates zustimmungsbedürftig. Die
Übernahme von Nebentätigkeiten durch Vorstandsmitglieder, insbesondere von Aufsichtsratsmandaten außerhalb des Konzerns, bedürfen der
Zustimmung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden. Insgesamt halten die
Vorstandsmitglieder der TUI AG jeweils nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften.
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Die Vergütung der Vorstände und Aufsichtsräte im Geschäftsjahr 2002
enthält fixe und variable Bestandteile. Die Bezüge des Vorstandes setzen
sich aus drei Komponenten zusammen: Neben den Festbezügen wird eine
von der Dividendenhöhe abhängige Vergütung gezahlt. Darüber hinaus
beziehen die Vorstände einen Bonus mit langfristiger Anreizwirkung, deren
Anspruchsgrundlage vom Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres abhängt und in der endgültigen Höhe von der Kursentwicklung der TUI Aktie
bestimmt wird.
Die Aufsichtsratsbezüge bestehen aus einer festen und einer variablen
Vergütungskomponente. Die variable Vergütung ist von der Höhe der
Dividende abhängig. Die Aufsichtsratsvergütung bestimmt sich aus § 18
der Satzung der TUI AG. Die Satzung ist der Öffentlichkeit im Internet
dauerhaft zugänglich.
Einzelheiten zu den Vorstandsbezügen und dem Bonussystem sowie den
Bezügen des Aufsichtsrates sind im Konzernabschluss angegeben.
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Corporate Governance Bericht
Rechte der Aktionäre
Die Aktionäre der TUI AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte
auf der jährlich stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung aus. Zur
Teilnahme an der Hauptversammlung ist jeder Aktionär berechtigt, der
sich rechtzeitig anmeldet. Die Hauptversammlung beschließt über alle
ihr durch das Gesetz zugewiesenen Angelegenheiten mit verbindlicher
Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. Dazu zählen insbesondere
die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Gewinnverwendung und die Wahl des Abschlussprüfers.
Bei der Beschlussfassung gewährt jede Aktie eine Stimme. Die Aktionäre
haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst auszuüben oder durch einen
Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter ausüben zu lassen. Hierfür wird die TUI AG ihren Aktionären ab
der Hauptversammlung 2003 Stimmrechtsvertreter zur Verfügung stellen.
Auf der Internetseite der TUI AG stehen im Vorfeld der Hauptversammlung neben der Einladung die für die Beschlussfassungen notwendigen
Berichte und Unterlagen zur Verfügung. Während der Hauptversammlung
können die Vorträge des Vorstandes zeitgleich im Internet verfolgt werden.
Risikomanagement
Die Handhabung der geschäftlichen Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil
der unternehmerischen Verantwortung der Leitungsgremien im TUI Konzern. Daher verfügt TUI über umfassende unternehmensspezifische und
konzernweite Berichts- und Kontrollsysteme, die die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ermöglichen. Der Umgang mit Risiken
ist im Abschnitt Risikomanagement des Lageberichtes dargestellt.
Finanzpublizität und Transparenz
TUI informiert die Teilnehmer am Finanzmarkt sowie die interessierte
Öffentlichkeit unverzüglich, regelmäßig und zeitgleich über die Lage
sowie die wesentlichen geschäftlichen Veränderungen des Unternehmens.
Die Berichterstattung über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens
erfolgt turnusmäßig durch den jährlichen Geschäftsbericht und die Quartalsberichte sowie in Presse- und Analystenkonferenzen. Darüber hinaus
werden zu aktuellen Unternehmensereignissen Pressemeldungen veröffentlicht. Alle Informationen werden zeitgleich in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht und sind umgehend im Internet abrufbar.
96
Bericht Corporate Governance
Darüber hinaus bietet die Internetseite www.tui.com umfangreiche Informationen zur Gesellschaft und zur TUI Aktie. Über wichtige Finanztermine
wird regelmäßig und rechtzeitig im Geschäftsbericht und den Quartalsberichten sowie über die Internetseite der TUI AG informiert.
Aktiengeschäfte der Organmitglieder (Directors‘ Dealings)
Gemäß § 15a Wertpapierhandelsgesetz müssen seit dem 1. Juli 2002 die
Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates der TUI AG den Erwerb
und die Veräußerung von TUI Aktien anzeigen. Meldepflichtig sind auch
die Geschäfte mit anderen Wertpapieren und Rechten, die einen Bezug
zur TUI Aktie haben, sowie entsprechende Wertpapiergeschäfte von nahestehenden Angehörigen der Organmitglieder. Bis zum 31. Dezember 2002
lagen der TUI AG keine Meldungen über entsprechende Geschäfte in dem
in Frage kommenden Zeitraum vor. Angaben zum Besitz von TUI Aktien
durch den Vorstand oder Aufsichtsrat befinden sich im Konzernabschluss.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Die Rechnungslegung des TUI Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen
der International Accounting Standards (IAS) sowie den Auslegungen des
International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Der
Abschluss der TUI AG wurde nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt.
Die Konzernabschlussprüfung wird von einem unabhängigen Abschlussprüfer, der PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft durchgeführt. Die
Prüfung erfolgt nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgelegten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung. Ergänzend werden die
International Standards on Accounting beachtet. Die Wahl des Abschlussprüfers wird gemäß deutschem Aktienrecht von der ordentlichen Hauptversammlung vorgenommen. Mit dem Abschlussprüfer wurde vertraglich
vereinbart, dass er den Aufsichtsrat unverzüglich über auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe, die während der Prüfung
auftreten, unterrichtet. Der Abschlussprüfer informiert den Aufsichtsrat
umgehend über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während
der Prüfung. Er unterrichtet den Aufsichtsrat bzw. vermerkt im Prüfungsbericht, wenn er Abweichungen von der Entsprechenserklärung nach
§ 161 Aktiengesetz feststellt.
97
Bericht des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat berichtet im Folgenden über seine Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr, die Beratungen im Plenum, Corporate Governance, die Prüfung des Abschlusses der
TUI und des Konzerns sowie personelle Veränderungen in den Organen der Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2002 hat der Aufsichtsrat der TUI AG seine in Gesetz
und Satzung festgelegten Pflichten wahrgenommen. Dazu gehören die
Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes ebenso wie die beratende Begleitung bei der Leitung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat
war in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender
Bedeutung waren, unmittelbar eingebunden.
Im Rahmen der schriftlichen und mündlichen Berichterstattung wurde
der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über
alle relevanten Fragen der Strategie, über die Geschäftsentwicklung und
über die Lage des Konzerns unterrichtet. Dies schloss die Unterrichtung
über die Risikolage und das Risikomanagement ein. Der Vorstand stimmte die strategische Ausrichtung des Konzerns mit dem Aufsichtsrat ab.
Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den genehmigten Plänen wurden unter Darlegung der Gründe vorgetragen und diskutiert. Alle für das
Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge – insbesondere zur
Weiterentwicklung der Konzernstruktur – wurden gemeinsam mit dem
Vorstand erörtert.
Beratungen im Aufsichtsrat und im Präsidium
Im Geschäftsjahr 2002 fanden fünf turnusmäßige und eine außerordentliche Aufsichtsratsitzung statt. Dabei befasste sich der Aufsichtsrat mit
allen wichtigen Vorgängen im Unternehmen und erörterte diese mit dem
Vorstand. Das Präsidium trat in 2002 zweimal zur Vorbereitung von Entscheidungen des Aufsichtsrates zusammen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat
an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen.
Sowohl im Plenum als auch in den Sitzungen des Präsidiums wurden die
Berichte des Vorstandes ausführlich besprochen. Die Geschäftsvorgänge,
die auf Grund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Vorschriften der Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedürfen oder von besonderer Bedeutung
sind, wurden gemeinsam mit dem Vorstand vor Beschlussfassung eingehend beraten.
Bei besonderen oder Eile gebietenden Vorhaben wurde der Aufsichtsrat
auch zwischen den Sitzungen ausführlich informiert und – sofern erforderlich – um Zustimmung gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende ließ sich
darüber hinaus regelmäßig über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten.
98
Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance
Bei den fünf turnusmäßigen Zusammenkünften standen die wirtschaftliche Lage des Konzerns und hierbei insbesondere die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Vordergrund. Auch die aktuelle und zukünftige Beschäftigungssituation in den einzelnen Sparten waren wichtige Themen.
In seiner Sitzung am 23. Januar 2002 verabschiedete der Aufsichtsrat
nach ausführlicher Diskussion die Planung 2002 für den Konzern und
nahm die Vorausschaurechnung 2003/2004 zur Kenntnis. Neben dem vorläufigen Bericht des Vorstandes über das vierte Quartal und das abgelaufene Geschäftsjahr wurden verschiedene Beteiligungs- und Grundstücksangelegenheiten zur Beschlussfassung vorgelegt und genehmigt.
In der außerordentlichen Sitzung am 11. März 2002 befasste sich der
Aufsichtsrat mit dem Verkauf der Anteile an der Howaldtswerke-Deutsche
Werft AG (HDW). Er stimmte zu, die verbliebene Beteiligung an den
Finanzinvestor One Equity Partners zu verkaufen.
In der Bilanzsitzung am 24. April 2002 befasste sich der Aufsichtsrat hauptsächlich mit dem Jahresabschluss der Preussag AG und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2001 sowie den Satzungsänderungen, die
mit der Umfirmierung der Preussag AG in TUI AG und der Änderung des
Unternehmensgegenstandes einhergingen. Ferner wurde über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Ausgabe von Belegschaftsaktien und den Erwerb der restlichen Anteile an der Hapag-Lloyd AG
beraten und beschlossen. Zudem wurde die Tagesordnung der Hauptversammlung 2002 festgelegt. Der Vorstand berichtete zum bisherigen Geschäftsverlauf in 2002.
Zur Vorbereitung dieser Aufsichtsratssitzung trat das Präsidium zusammen, um den Jahresabschluss der Preussag AG und den Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2001 zu beraten.
In der Sitzung am 26. Juni 2002 wurde die nachfolgende ordentliche
Hauptversammlung vorbesprochen und der Bericht des Vorstandes über
das laufende Geschäft gehört. Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat
dem Erwerb der restlichen Anteile der Nouvelles Frontières International
S. A., Paris, nach Erörterung zu.
99
Corporate Governance Bericht des Aufsichtrates
In der Sitzung am 28. August 2002 waren wesentliche Themen die Veräußerung der von der Preussag Energie GmbH indirekt gehaltenen Anteile
an der Ruhrgas AG und der Aufbau der Niedrigpreis-Fluggesellschaft HapagLloyd Express. Beiden Vorhaben wurde nach ausführlichen Beratungen zugestimmt. Des Weiteren wurden diverse Beteiligungs- und Grundstücksangelegenheiten zur Beschlussfassung vorgelegt und genehmigt. Ein weiterer
Tagesordnungspunkt war die Erteilung des Prüfungsauftrages an den von
der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 gewählten Abschlussprüfer PwC
Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Hannover. Zudem trug der Vorstand zum laufenden Geschäft vor und erläuterte den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2002.
Am 6. November 2002 erörterte das Präsidium in seiner Sitzung hauptsächlich die anstehenden Vorstandsangelegenheiten sowie die vom Aufsichtsrat zu beschließende Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex.
Im Anschluss an die Präsidiumssitzung fand die Aufsichtsratssitzung statt.
Darin wurde beschlossen, den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Michael
Frenzel und den Finanzvorstand Herrn Rainer Feuerhake für weitere fünf
Jahre in ihren jeweiligen Ämtern wiederzubestellen, und der Aufsichtsratsvorsitzende wurde beauftragt, die entsprechenden Verträge abzuschließen. Der Vorstand gab einen Bericht zum laufenden Geschäft. Hauptthema dieser Sitzung war dann Corporate Governance bei der TUI AG und
die vom Vorstand vorgelegte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Dieser Vorlage stimmte der Aufsichtsrat nach
eingehender Diskussion einstimmig zu, ebenso der damit verbundenen
Neufassung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Damit einher
ging auch der Beschluss zur Bildung eines Prüfungsausschusses, dessen
Mitglieder anschließend gewählt wurden.
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Aufsichtsrat und Vorstand haben eine gemeinsame Entsprechenserklärung beschlossen und abgegeben, aus der hervorgeht, dass die TUI
bereits die Empfehlungen des Kodex bis auf zwei Ausnahmen befolgt. Bei
diesen handelt es sich zum einen um die von der TUI AG für den gesamten Konzern abgeschlossene D&O-Versicherung. Bei dieser ist derzeit
noch kein Selbstbehalt für den Vorstand und den Aufsichtsrat vorgesehen. In 2003 wird ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden. Zum
100
Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance
anderen strebt die TUI AG an, den geprüften Konzernabschluss ab dem
Geschäftsjahr 2003 binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die
Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraumes
öffentlich zugänglich zu machen. Die gemeinsame Entsprechenserklärung
der TUI AG von Vorstand und Aufsichtsrat wurde am 20. November 2002
veröffentlicht und im Internet dauerhaft zugänglich gemacht.
Im Zusammenhang mit der Entsprechenserklärung gemäß Deutschem
Corporate Governance Kodex musste die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates in Teilen angepasst werden. Mit der neuen Geschäftsordnung
war die Einrichtung eines Prüfungsausschusses verbunden, der sich
gemäß Kodex insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung und des
Risikomanagements, der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Erteilung des Prüfungsauftrages an den Abschlussprüfer, der
Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung
befassen wird. Dieser Ausschuss wurde in der Aufsichtsratsitzung am
26. November 2002 gewählt und wird im Geschäftsjahr 2003 seine Arbeit
aufnehmen.
Eine weitere Änderung in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat
stellt die Aufnahme der folgenden Verpflichtung dar: Jedes Mitglied des
Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Es darf bei
seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Jedes
Aufsichtsratsmitglied ist somit verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die auf Grund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden,
Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen
können, dem Aufsichtsrat gegenüber offen zu legen. Der Aufsichtsrat wird
über diese Interessenkonflikte und deren Behandlung in seinem Bericht
an die Hauptversammlung informieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr
sind solche Interessenkonflikte nicht aufgetreten.
Im Zuge der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex hat
sich der Aufsichtsrat verpflichtet, einmal jährlich die Effizienz seiner Tätigkeit zu überprüfen. In 2002 wurde hiermit wurde ein externer Berater
beauftragt. In der außerordentlichen Sitzung am 21. März 2003, die der
generellen Strategie des TUI Konzerns galt, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende über die Ergebnisse der Effizienzprüfung. Wesentliche Anregungen der Prüfung, wie die Einrichtung eines Prüfungsausschusses,
101
Corporate Governance Bericht des Aufsichtrates
regelmäßige Strategiesitzungen und Vorgespräche zur Vorbereitung von
Aufsichtsratssitzungen sowohl für die Vertreter der Arbeitnehmer als auch
der Anteilseigner, wurden bereits umgesetzt.
Prüfung des Abschlusses der TUI AG und des Konzerns
Der vom Vorstand vorgelegte und nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der TUI AG zum 31. Dezember 2002 sowie der gemeinsame Lagebericht über die TUI AG und
den Konzern für das Geschäftsjahr 2002 wurden durch die PwC Deutsche
Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover,
auf Grund der Bestellung durch die Hauptversammlung am 26. Juni 2002
geprüft. Der Abschlussprüfer hat festgestellt, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten wurden und den uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt.
Der vom Vorstand vorgelegte Konzernabschluss der TUI AG wurde nach
den International Accounting Standards (IAS) aufgestellt. Auf einen Konzernabschluss nach HGB wurde unter Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift des § 292a HGB verzichtet. Besondere Erläuterungen, die nach
dieser Vorschrift erforderlich waren, wurden dem Konzernabschluss hinzugefügt. Gemäß seiner Bestellung durch die Hauptversammlung hat der
Abschlussprüfer den Konzernabschluss geprüft. Er hat festgestellt, dass
der Konzernabschluss den International Accounting Standards entspricht
und den uneingeschränkten Prüfungsvermerkt erteilt.
Die Jahresabschlüsse, der Lagebericht sowie die Prüfungsberichte der
Abschlussprüfer haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrates vorgelegen.
Sie waren Gegenstand der Bilanzsitzungen des Prüfungsausschusses am
5. Mai 2003 und des Aufsichtsrates am 6. Mai 2003, an denen auch Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen haben. Diese standen dem
Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat nach ihrem Bericht über die
wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen für vertiefende Auskünfte zur
Verfügung.
Nach eigener Prüfung der Jahresabschlüsse der TUI AG und des Konzerns sowie des gemeinsamen Lageberichtes zum 31. Dezember 2002
sowie der Ergebnisse der Abschlussprüfung billigt der Aufsichtsrat den
Jahresabschluss der TUI AG und den Konzernabschluss, die damit festgestellt sind, und nimmt den Konzernlagebericht zur Kenntnis. Dem Vor102
Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance
schlag des Vorstandes über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr
2002 schließt sich der Aufsichtsrat nach Prüfung an.
Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand
Herr Dr. Günther Saßmannshausen ist mit Ablauf des 31. März 2002 aus
dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr.
Saßmannshausen für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Mit Ablauf des 31. Dezember 2002 schied Herr Gerhard Schneider aus
dem Aufsichtsrat aus. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Schneider für die
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Durch Beschlüsse des Amtsgerichtes Hannover vom 11. April 2002 bzw.
2. Januar 2003 wurden Herr Dr. Manfred Schneider bzw. Herr Christian
Kuhn in den Aufsichtsrat bestellt.
Mit seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat endete für Herrn Gerhard
Schneider auch seine Mitgliedschaft im Präsidium. Für ihn wurde in der
Aufsichtsratssitzung am 22. Januar 2003 Herr Hartmut Schulz in das
Präsidium gewählt.
In seiner Sitzung am 6. November 2002 wählte der Aufsichtsrat die Mitglieder des Prüfungsausschusses. Zu ihrem Vorsitzenden bestimmten sie
Herrn Dr. Jürgen Krumnow. Weitere Mitglieder sind Frau Ilona SchulzMüller sowie die Herren Uwe Klein, Dr. Friedel Neuber, Prof. Dr. Ekkehard
Schulz und Olaf Seifert.
Mit Wirkung zum 1. Februar 2003 hat der Aufsichtsrat Herrn Sebastian
Ebel zum ordentlichen Mitglied des Vorstandes der TUI AG bestellt.
Der Aufsichtsrat
Hannover, 6. Mai 2003
Dr. Friedel Neuber
Vorsitzender
103
Aufsichtsrat
Mitglieder des Aufsichtsrates
Dr. Friedel Neuber
Hans-Dieter Rüster
Vorsitzender
Duisburg
Flugzeugbauer
Langenhagen
Jan Kahmann
Dr. Günther Saßmannshausen
Stellvertretender Vorsitzender
Mitglied des Bundesvorstandes der
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Berlin
Hannover
(bis 31.3.2002)
Jella Susanne Benner-Heinacher
Rechtsanwältin
Geschäftsführerin der Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
Düsseldorf
Marina Schmidt
Kaufmännische Angestellte
Hamburg
Gerhard Schneider
Kaufmännischer Angestellter
Sehnde
(bis 31.12.2002)
Friedel Kemper
Schichtführer
Lingen
Uwe Klein
Kaufmännischer Angestellter
Hamburg
Dr. Manfred Schneider
Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Bayer AG
Leverkusen
(ab 11.4.2002)
Prof. Dr. Ekkehard Schulz
Fritz Kollorz
Mitglied des Geschäftsführenden
Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Hannover
Dr. Jürgen Krumnow
Mitglied des Beraterkreises
der Deutsche Bank AG
Frankfurt am Main
Christian Kuhn
Reiseverkehrskaufmann
Hannover
(ab 2.1.2003)
Hartmut Schulz
Angestellter
Langenhagen
Ilona Schulz-Müller
Genderbeauftragte des Bundesvorstandes
der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Berlin
Dipl.-Math. Olaf Seifert
Dr. Dietmar Kuhnt
Leiter der Hauptabteilung
Konzern-Controlling der TUI AG
Hannover
Vorsitzender des Vorstandes der RWE AG
Essen
Dr. Bernd W. Voss
Dr. Klaus Liesen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Ruhrgas AG
Essen
104
Vorsitzender des Vorstandes
der ThyssenKrupp AG
Düsseldorf
Mitglied des Aufsichtsrates
der Dresdner Bank AG
Frankfurt am Main
Dr. Franz Vranitzky
Dipl.-Kfm. Hans Henning Offen
Bundeskanzler a.D. der Republik Österreich
Wien
ehem. stv. Vorsitzender des Vorstandes der
Westdeutsche Landesbank Girozentrale
Großhansdorf
Stand 30.4.2003
Aufsichtsrat Corporate Governance
Mitglieder des Präsidiums
Mitglieder des
Prüfungsausschusses
Dr. Friedel Neuber
Vorsitzender
Duisburg
Jan Kahmann
Mitglied des Bundesvorstandes der
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Berlin
Uwe Klein
Kaufmännischer Angestellter
Hamburg
Dr. Dietmar Kuhnt
Vorsitzender des Vorstandes
der RWE AG
Essen
Dr. Klaus Liesen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
der Ruhrgas AG
Essen
Hartmut Schulz
Angestellter
Langenhagen
(ab 22.1.2003)
Gerhard Schneider
Kaufmännischer Angestellter
Sehnde
(bis 31.12.2002)
Dr. Jürgen Krumnow
Vorsitzender
Mitglied des Beraterkreises
der Deutsche Bank AG
Frankfurt am Main
Uwe Klein
Kaufmännischer Angestellter
Hamburg
Dr. Friedel Neuber
Duisburg
Prof. Dr. Ekkehard Schulz
Vorsitzender des Vorstandes
der ThyssenKrupp AG
Düsseldorf
Ilona Schulz-Müller
Genderbeauftragte des Bundesvorstandes der Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft
Berlin
Dipl.-Math. Olaf Seifert
Leiter der Hauptabteilung
Konzern-Controlling der TUI AG
Hannover
(alle ab 6.11.2002)
Stand 30.4.2003
105
Corporate Governance Aufsichtsrat
Mandate des Aufsichtsrates*)
Dr. Friedel Neuber
Dr. Jürgen Krumnow
(Vorsitzender)
a) Babcock Borsig AG1)
Deutsche Bahn AG
Hapag-Lloyd AG
RAG AG
RWE AG1)
ThyssenKrupp AG
b) Landwirtschaftliche Rentenbank
a) Lenze Holding AG2)
mg technologies ag
Phoenix AG1)
Vivascience AG2)
b) Peek & Cloppenburg KG
Jan Kahmann
Dr. Dietmar Kuhnt
(Stellvertretender Vorsitzender)
a) E.ON AG
Eurogate Beteiligungs-GmbH2)
a) Allianz Versicherungs-AG
Dresdner Bank AG
Hapag-Lloyd AG
Heidelberger Druckmaschinen AG1)
Hochtief AG1)
mg technologies ag
RWE Plus AG1)
RWE Power AG1)
b) Innogy Holdings plc1)
Thames Water Plc1)
Jella Susanne Benner-Heinacher
a) A. S. Creation AG
Buderus AG
plettac AG
Friedel Kemper
Christian Kuhn
a) TUI Deutschland GmbH2)
a) Preussag Energie GmbH
Dr. Klaus Liesen
Uwe Klein
a) Hapag-Lloyd AG
Fritz Kollorz
a) DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH2)
RAG AG2)
STEAG AG2)
Vattenfall Europe AG2)
Vattenfall Europe Generation
Verwaltungs-AG2)
*) Alle Angaben zu den Mandaten
beziehen sich auf den 31.12.2002
bzw. auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat
1)
Vorsitzender
2)
stellvertr. Vorsitzender
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren inund ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
106
a) Allianz AG1)
E.ON AG1)
Ruhrgas AG1)
Volkswagen AG
Dipl.-Kfm. Hans Henning Offen
a) Gildemeister AG
Kaufhof Warenhaus AG
RWE Plus AG
ThyssenKrupp Materials AG
WestIntell AG1)
WestLB (Europa) Holding AG2)
b) Familienstiftung Schwarz
Aufsichtsrat Corporate Governance
Mandate des Aufsichtsrates*)
Hans-Dieter Rüster
Hartmut Schulz
a)
a)
–
–
Dr. Günther Saßmannshausen
Ilona Schulz-Müller
a)
a)
Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG
Heraeus Holding GmbH
Preussag Energie GmbH
b) AHR GmbH & Co. KG
WinCom Versicherungsholding AG
Dipl.-Math. Olaf Seifert
a)
–
Dr. Bernd W. Voss
Marina Schmidt
a)
–
Gerhard Schneider
a)
TUI Deutschland GmbH2)
Dr. Manfred Schneider
a)
Allianz AG
Bayer AG1)
DaimlerChrysler AG
Linde AG
Metro AG
RWE AG
a)
Allianz AG
Continental AG
Dresdner Bank AG
E.ON AG
KarstadtQuelle AG
Quelle AG
Wacker Chemie GmbH
b) ABB Ltd.
Bankhaus Reuschel & Co.1)
Dr. Franz Vranitzky
b) Magic Life der Club International
Hotelbetriebs GmbH1)
Magna International Inc.
Prof. Dr. Ekkehard Schulz
a)
AXA Konzern AG
Commerzbank AG
Deutsche Bahn AG
MAN AG
RAG AG2)
RWE Plus AG
ThyssenKrupp Automotive AG1)
ThyssenKrupp Materials AG1)
ThyssenKrupp Steel AG1)
b) Evangelisches und Johanniter
Klinikum Duisburg/Dinslaken/
Oberhausen gem. GmbH
ThyssenKrupp Budd Company
*) Alle Angaben zu den Mandaten
beziehen sich auf den 31.12.2002
bzw. auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat
1)
Vorsitzender
2)
stellvertr. Vorsitzender
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren inund ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
107
Vorstand
Mitglieder des Vorstandes
Dr. Michael Frenzel
Vorsitzender
Dr. Ralf Corsten
Touristik I
Sebastian Ebel
Controlling
(ab 1.2.2003)
Dr. Peter Engelen
Personal und Recht
Rainer Feuerhake
Finanzen
Charles Gurassa
Touristik II
Dr. Helmut Stodieck
Beteiligungen
108
Vorstand Corporate Governance
Mandate des Vorstandes*)
Dr. Michael Frenzel
Dr. Peter Engelen
(Vorsitzender)
a) AXA Konzern AG
Continental AG
Deutsche Bahn AG1)
E.ON Energie AG
Hapag-Lloyd AG1)
Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH1)
ING BHF-Bank AG
ING BHF Holding AG
TUI Deutschland GmbH1)
Volkswagen AG
b) Norddeutsche Landesbank
Preussag North America, Inc.1)
a) Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH
TUI Business Travel Deutschland GmbH
TUI Deutschland GmbH
Dr. Ralf Corsten
Charles Gurassa
a) ERGO Versicherungsgruppe AG
Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH
Messe Berlin GmbH1)
TUI Business Travel Deutschland GmbH
TUI Deutschland GmbH
TUI Leisure Travel GmbH
b) Egyptotel Company S.A.E.
Grupotel DOS S.A.
RIUSA II S.A.
TUI Belgium N.V.1)
TUI España Turismo S.A.1)
TUI Nederland N.V.1)
a) Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH
TUI Business Travel Deutschland GmbH
TUI Deutschland GmbH
b) Neos SpA
TUI Northern Europe Ltd.
Thomson Travel Group
(Holdings) Limited
Whitbread Group Plc.
Sebastian Ebel
a) TUI Business Travel Deutschland GmbH1)
TUI Deutschland GmbH
TUI Leisure Travel GmbH
b) TQ3 Travel Solutions A/S
TQ3 Travel Solutions Nederland B.V.
TUI Belgium N.V.
TUI Business Travel Belgium B.V.
TUI España Turismo S.A.
TUI Nederland N.V.
TUI Suisse Ltd.
Rainer Feuerhake
a) Babcock Borsig AG
Hapag-Lloyd AG
Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH
TUI Deutschland GmbH
Wolf GmbH
b) Amalgamated Metal Corporation PLC
Preussag North America, Inc.
Westdeutsche Immobilienbank
Dr. Helmut Stodieck
a) Babcock Borsig AG
Preussag Energie GmbH1)
Wolf GmbH1)
b) Amalgamated Metal Corporation PLC1)
Preussag North America, Inc.
*) Alle Angaben zu den Mandaten
beziehen sich auf den 31.12.2002
bzw. auf den Zeitpunkt des
Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat
1)
Vorsitzender
2)
stellvertr. Vorsitzender
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien
von Wirtschaftsunternehmen
109
Weite Sicht Erfolge brauchen Geduld. Deshalb denken wir in größeren Zeiträumen.
Mit langfristigen Strategien für eine positive Entwicklung unserer Aktie.
TUI Aktie Bewegter Kursverlauf. Erneut
enttäuschendes Jahr an den Börsen.
Eine schwache Weltkonjunktur, niedrige Inflationsraten, weitere Senkungen der Leitzinsen
in den USA und durch die Europäische Zentralbank sowie Ängste vor einem drohenden
Krieg im Irak prägten die Aktienmärkte im Geschäftsjahr 2002.
Die Hoffnung auf einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung und eine damit verbundene Erholung an den Aktienbörsen erfüllte sich nicht. Bilanzierungsskandale lösten eine weltweite Vertrauenskrise an den Finanzmärkten aus, verstärkt durch die schwierige Situation der lateinamerikanischen Wirtschaften. Wachsende Zweifel an den Gewinnerwartungen der
Unternehmen ließen die Aktienkurse weltweit heftig schwanken. Unsichere
Konjunktur- und damit Gewinnprognosen und die latente Gefahr einer
kriegerischen Auseinandersetzung im Irak führten letztendlich zu Kursrückgängen auf breiter Front. So schloss im Deutschen Aktienindex (DAX)
keiner der hundert größten Werte mit einem Plus ab.
Bewegter Kursverlauf für die TUI Aktie
TUI Aktie im Markttrend
Das Börsenjahr 2002 begann für die TUI Aktie positiv. Ausgehend von
einem Anfangskurs von 28,34 € erreichte sie im März mit 35,57 € den
höchsten Kurs des Jahres. Im weiteren Verlauf zog dann das anhaltend
schlechte Börsenklima auch den Wert der TUI Aktie in Mitleidenschaft.
Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Skepsis der Marktteilnehmer
bezüglich der Geschäftsaussichten für die Sommersaison 2002 und
schlechte Unternehmensmeldungen eines Wettbewerbers. Ein gutes
Sommergeschäft in der Touristik und die planmäßige Fortführung der Desinvestitionen verliehen dem Kurs der TUI Aktie einen zwischenzeitlichen
Kursverlauf der TUI Aktie im Vergleich zum DAX in 2002
35,60
33,60
5990
31,60
5590
29,60
5190
27,60
4790
25,60
4390
23,60
3990
21,60
3590
19,60
TUI Aktie in €
DAX
112
Dez
Nov
Okt
Sep
Aug
Jul
Jun
2390
Mai
13,60
Apr
2790
März
15,60
Feb
3190
Jan
17,60
TUI Aktie Corporate Governance
Aufschwung. In der Folgezeit prägten dann wieder ungünstige Konjunkturprognosen und der Irak-Konflikt die Aktienmärkte und den Kursverlauf
der TUI Aktie. Zum Jahresende notierte die TUI Aktie mit 16,16 € knapp
43 % unter ihrem Anfangskurs. Der DAX30 stand bei 2 893 Indexpunkten
und hatte in einem enttäuschenden Börsenjahr gut 44 % eingebüßt.
Langfristige Kursentwicklung der TUI Aktie
€
Höchstkurs
Tiefstkurs
Jahresendkurs
Buchkurs
1998/99 1999/2000
59,25
26,08
47,30
15,85
55,60
30,50
34,70
18,86
RGJ 2000*)
42,00
32,80
38,60
18,60
2001
2002
44,70
19,20
27,60
19,00
35,57
13,98
16,16
17,86
*) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000
Einzige deutsche Touristik-Aktie
Als bisher einzige deutsche Touristik-Aktie steht die TUI Aktie mit europäischen börsennotierten Unternehmen dieses Sektors im Wettbewerb
um internationale Anleger. Die Papiere der Wettbewerber sind in Großbritannien, in Frankreich und in der Schweiz notiert.
Börsennotierung und Handel
In Deutschland wird die TUI Aktie an allen acht Börsenplätzen amtlich
notiert. Neben dem Handel an den deutschen Präsenzbörsen ist sie in
das elektronische Handelssystem Xetra einbezogen. Außerbörslich können
internationale Anleger die TUI Aktie im Londoner SEAQ-System handeln.
Mitglied im DAX30
Die TUI Aktie ist seit 1990 im deutschen Aktienindex DAX30, dem Index
der wichtigsten 30 börsennotierten Unternehmen, vertreten. Die beiden
maßgeblichen Kriterien für eine Aufnahme eines Wertes in diesen Index
sind seine Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz. Bei der letzten
Festlegung der Zusammensetzung des Index in 2002 lag die TUI Aktie auf
Grund des Börsenumsatzes auf Platz 30, gemessen an der Marktkapitalisierung auf Platz 28 und hatte im DAX ein Gewicht von 0,67 %.
Neben dem deutschen Leitindex DAX ist die TUI Aktie auch in den europäischen Subindices DJ Stoxx Cyclical Goods and Services und im DJ Euro
Stoxx Cyclical Goods and Services vertreten; hier betrug ihre Gewichtung
zum Jahresende 1,53 % bzw. 2,97 %. Des Weiteren ist die TUI Aktie
Bestandteil des FTSE-Index Eurotops 300 sowie verschiedener Branchenindizes im deutschen Markt und auf europäischer Ebene.
113
Corporate Governance TUI Aktie
Mehr Handel mit TUI Aktien
Handelsvolumen plus 10%
Das Interesse der Anleger an TUI Aktien ist in 2002 weiter gestiegen.
Durchschnittlich wechselten 688 519 Stückaktien pro Tag den Besitzer,
das waren rund 10 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt erreichte das Handelsvolumen 174,2 Mio. Stückaktien. Bei einem Freefloat von rund 70 %
schlugen sich die im Umlauf befindlichen Aktien ca. 1,4-mal um.
Optionen auf TUI Aktien
Die Anzahl der auf TUI Aktien gehandelten Optionen an der europäischen
Terminbörse EUREX betrug in 2002 rund 230 000 Kontrakte. Damit
erreichte der Handel durchschnittlich knapp 19 000 Kontrakte pro Monat
und blieb so unter dem Volumen des Vorjahres.
Covered Warrents – von Banken emittierte, durch Aktienbestände
gedeckte Optionsscheine – befanden sich auch in 2002 in größerer Zahl
im Umlauf. Sie wurden überwiegend außerbörslich gehandelt.
Grundkapital und Anzahl der Aktien konstant
Mit 178 038 299 nennwertlosen Stückaktien und einem gezeichneten
Kapital von 455 147 684,11 € veränderten sich Anzahl der Aktien und
Grundkapital nicht gegenüber dem Vorjahr.
Aus der Wandelanleihe 1999/2004 wurden im Geschäftjahr 2002 keine
Teilschuldverschreibungen gewandelt. Somit hielten die Anleger am
Bilanzstichtag weiterhin Wandelrechte auf insgesamt 8 750 719 Aktien.
Beschlüsse der Hauptversammlung 2002
Änderung der Firma
Die Hauptversammlung 2002 fand am 26. Juni 2002 in Hannover statt.
Anwesend waren rund 2000 Aktionäre und Aktionärsvertreter, die 42,2 %
des Grundkapitals vertraten. Eine bedeutende Beschlussfassung war die
Änderung der Firma von Preussag Aktiengesellschaft in TUI AG und eine
damit verbundene Änderung des Unternehmensgegenstandes, der jetzt
das neue Kerngeschäft Touristik hervorhebt.
Ermächtigung zum Erwerb
Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Beschlussfassung über die Verwendung des Gewinns des Geschäftsjahres 2001 erteilte die Hauptversammlung die Ermächtigung, eigene Aktien gemäß § 71
Abs. 1 Nr. 8 AktG zu erwerben. Diese ermöglicht es dem Vorstand, bis zum
24. Dezember 2003 mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien mit
eigener Aktien
114
TUI Aktie Corporate Governance
einem Volumen von bis zu 10 % des Grundkapitals zu anderen Zwecken
als zum Wertpapierhandel zu erwerben. Sie tritt an die Stelle einer entsprechenden von der Hauptversammlung 2001 erteilten Ermächtigung. Im
Geschäftsjahr 2002 wurde von der Möglichkeit, eigene Aktien zu erwerben,
kein Gebrauch gemacht.
Aktionärsstruktur wenig verändert
Auch im Geschäftsjahr 2002 war die Aktionärsstruktur der TUI im Wesentlichen stabil. Den überwiegenden Anteil am Grundkapital halten inländische
Aktionäre. Das Interesse ausländischer Investoren an der TUI Aktie blieb
durch die fortschreitende Fokussierung auf die Touristik rege: Sie sind
nach internen und externen Untersuchungen mit etwa einem Viertel am
Grundkapital beteiligt und kommen hauptsächlich aus Großbritannien,
der Schweiz, Frankreich und den USA.
Aktionärsstruktur
TUI Aktien befinden sich zu etwa 85 % im Besitz institutioneller Anleger,
einschließlich der GEV Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte
mbH, einer Tochtergesellschaft der WestLB AG. Sie ist die größte Einzelaktionärin der TUI. Die GEV hat mitgeteilt, dass sie mehr als 25 % der
Stimmrechte der TUI AG hält. Zwei weitere Gesellschaften, die Investmentfonds vertreten – DWS Investment GmbH und The Capital Group
Companies, Inc. – hatten in 2002 beziehungsweise Anfang 2003 gemäß
Wertpapierhandelsgesetz mitgeteilt, dass ihnen mehr als 5 % der Stimmrechte der TUI AG zuzurechnen sind. Privataktionäre verfügen über etwa
15 % der TUI Aktien.
Dividende wieder 77 Cent
Aus dem Jahresüberschuss der TUI AG von 137,1 Mio. € steht nach
Berücksichtigung des Gewinnvortrages von 0,4 Mio. € für das Geschäftsjahr 2002 ein Bilanzgewinn von 137,5 Mio. € zur Ausschüttung an die
Aktionäre zur Verfügung.
Dividende
Damit ist es möglich, der Hauptversammlung auch in diesem Jahr eine
Dividende von 77 Cent pro nennwertlose Stückaktie vorzuschlagen. Bei
178 038 299 dividendenberechtigten Aktien am Ende des Geschäftsjahres
2002 beträgt die Ausschüttungssumme somit 137,1 Mio. €, die verbleibenden 0,4 Mio. € sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden.
115
Corporate Governance TUI Aktie
Aktienrendite
Ein TUI Aktionär, der seine Aktien zu Beginn des Geschäftsjahres 2002
erworben hat, erzielte damit für diesen Zeitraum eine Dividendenrendite
von 2,7 %. Langfristig orientierte Anleger, die zum Beispiel vor zehn Jahren
500 € in die damaligen Preussag Aktien investierten, ihre Bezugsrechte
ausübten und ihre Dividendenerträge reinvestierten, verfügten am Bilanzstichtag über ein TUI Aktiendepot im Wert von 604 €. Durch die ungünstige Entwicklung der Aktienmärkte, die auch die TUI Aktie traf, ging die
durchschnittliche jährliche Rendite auf 1,9 % zurück.
Ergebnisentwicklung der TUI Aktie
€
Ergebnis pro Aktie
Dividende
Steuergutschrift
1998/99 1999/2000
1,78
0,77
0,32
1,91
0,77
0,33
RGJ 2000*)
0,08
0,20
–
2001
2002
1,96
0,77
–
0,18
0,77
–
*) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000
Ergebnis pro Aktie
Eine wichtige Kennzahl für Investoren ist das Ergebnis pro Aktie und seine
Entwicklung. Auf Basis des Konzernjahresüberschusses nach Berücksichtigung von Minderheitsanteilen erzielte der TUI Konzern ein Ergebnis pro Aktie
0,18 €, wobei eine durchschnittliche Anzahl von Aktien von 178 038 299 zu
Grunde zu legen war. Adjustiert um die Goodwill-Abschreibungen erreichte das Ergebnis je Aktie 2,02 € nach 3,53 € im Vorjahr.
Aus der im Juni 2004 fällig werdenden Wandelanleihe wird sich aus heutiger Sicht keine Erhöhung des Grundkapitals ergeben, so dass auch kein
Verwässerungseffekt bei der Ermittlung des Ergebnisses pro Aktie zu berücksichtigen ist.
Wertorientierte Unternehmensführung
Aus dem Industriekonzern Preussag ist in wenigen Jahren TUI, der europäische Marktführer in der Touristik, geworden. Die Grundlage für diesen
Wandel lieferte das Premium-Konzept (Preussag-Management-Informationssystem zur Unternehmenswert-Maximierung). Es ist das Steuerungsinstrument, mit dem der Konzern als Ganzes sowie die Konzernunternehmen wertorientiert geführt werden.
116
TUI Aktie Corporate Governance
Das System dient sowohl der strategischen als auch der operativen
Unternehmenssteuerung. Auf der strategischen Ebene unterstützt es das
Management bei Akquisitions- und Desinvestitionsentscheidungen. Durch
die Vorgabe individueller Renditeziele für die einzelnen Geschäftsbereiche
wird der Konzern operativ geführt und finanzielle Mittel in Bereiche mit
hohem Ertragspotenzial gelenkt.
Globale Kennzahlen sind die Eigenkapitalrendite und die Gesamtkapitalrendite, in die interne Steuerungsgrößen für die externe Darstellung
übersetzt werden. Sie errechnen sich aus dem Verhältnis des eingesetzten bilanziellen Eigenkapitals bzw. Gesamtkapitals der einzelnen Bereiche
und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte. Für den Konzern soll mittelfristig
eine Eigenkapitalrendite von 25 % erreicht werden.
Rendite-Kennzahlen 2002
Touristik
Logistik
Energie
Handel
Desinvestitionen
Zentralbereich
Konzern
Umsatz
Mio €
Spartenergebnis*)
Mio €
12 416,2
3 777,3
448,2
3 150,4
202,7
307,6
20 302,4
331,8
209,4
143,2
56,0
4,7
- 127,3
608,4
Umsatzrendite
%
2,7
5,5
32,0
1,8
- 2,3
–
3,0
Eigen- Eigenkapitalkapital
rendite
Mio €
%
1 967,8
1 274,5
258,7
328,0
–
- 648,5
3 180,5
16,9
16,4
55,4
17,1
–
–
19,1
*) Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
Der Rückgang der Ergebnisse in den Sparten beeinflusst auch die Entwicklung der Renditekennzahlen. Nachdem die Eigenkapitalrendite des
Konzerns im Vorjahr mit 24,0 % der Zielgröße bereits nahe gekommen
war, hat sie sich davon in 2002 mit 19,1 % wieder weiter entfernt. In der
Touristik ging die Eigenkapitalrendite auf 16,9 % zurück. Hier wirkte sich
neben dem niedrigeren Ergebnis zusätzlich das durch strukturelle Veränderungen höhere Eigenkapital aus. Die Logistik und der Energie-Bereich
wiesen mit 16,4 % bzw. 55,4 % vor allem ergebnisbedingt niedrigere
Eigenkapitalrenditen aus. Dagegen nahm sie im Bereich Handel im
Wesentlichen durch die positive geschäftliche Entwicklung auf 17,1 % zu.
117
Corporate Governance TUI Aktie
Investor Relations
Aktuell informieren und offen kommunizieren waren die vorrangigen Ziele
der Investor Relations-Arbeit. Im Vordergrund des Dialogs mit dem
Finanzmarkt standen im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Entwicklung des neuen Kerngeschäftes Touristik und den Fortschritten des Desinvestitionsprogramms vor allem der aktuelle Geschäftsverlauf in einem
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, um Analysten, Kreditgebern, Aktionären und potenziellen Investoren eine Einschätzung der Zukunftsperspektiven und Potenziale der TUI zu ermöglichen.
Die Kontakte zu den meinungsbildenden Finanzanalysten und institutionellen Investoren bildeten auch im Geschäftsjahr 2002 einen Schwerpunkt der Arbeit. Direkte Gespräche mit dem Vorstand der TUI boten
sich ihnen auf zwei Analystenkonferenzen, Telefonkonferenzen und Unternehmenspräsentationen. Mehrere Roadshows führten durch Deutschland,
nach Großbritannien, in die Schweiz, nach Frankreich und in die USA und
waren mit einer großen Zahl von Einzelgesprächen verbunden.
Die Kommunikation mit Privataktionären und potenziellen Anlegern wurde
durch die Teilnahme an Aktionärsforen weiter ausgebaut. Auf der Hauptversammlung 2002 bot das Investor Relations-Team zudem an einem
eigenen Stand spezielle Informationen rund um die neue TUI Aktie an.
Eine eigens aufgelegte Broschüre beantwortete Fragen, die im Zuge des
Wandels von der Preussag zur TUI Aktie auftreten konnten.
Ein wichtiges Instrument der täglichen Investor Relations-Arbeit ist der
TUI Internetauftritt, der mit der Umfirmierung in TUI AG einer Überarbeitung unterzogen wurde. Unter www.tui.com können nicht nur alle
aktuellen Veröffentlichungen – wie Quartals- und Geschäftsberichte
sowie Unternehmensmeldungen – zeitgleich in deutsch und englisch eingesehen, sondern auch ständig aktualisierte und ergänzte Informationen
und umfassende historische Daten zu TUI und zur TUI Aktie abgerufen
werden. Auch im Internet wurde der Dialog mit den Privataktionären in
Form eines erweiterten Fragen- und Antwortenkataloges rund um das
Thema Aktie verstärkt. Neu ist ein eigenes Kapitel zum Thema Corporate
Governance, das den erweiterten Informationspflichten von börsennotierten Unternehmen Rechnung trägt.
118
Fünf-Jahresübersicht Corporate Governance
TUI Konzern
1998/99 1999/2000
Konsolidierte
Gesellschaften
Gesamtumsatz
Außenumsatz
Auslandsanteil
508
Mio € 18 637
Mio € 16 501
%
76,3
RGJ 2000*)
2001
2002
594
25 112
21 854
81,1
577
6 048
5 101
74,0
509
26 528
22 411
83,7
482
24 421
20 302
86,4
Ergebnis der Sparten
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Konzernjahresüberschuss
Ergebnis je Aktie
Cashflow je Aktie
Cashflow/Umsatz
Innenfinanzierung
Mio €
Mio €
Mio €
620
533
188
747
577
174
101
34
10
811
533
122
608
280
239
Mio €
€
€
%
%
345
1,78
3,59
3,5
23,1
403
1,91
5,57
4,4
20,0
24
0,08
1,15
3,9
33,2
411
1,96
7,83
6,2
87,9
41
0,18
7,81
6,9
106,2
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Eigenkapital
Fremdkapital
davon langfristig
davon kurzfristig
Bilanzsumme
Eigenkapitalquote
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Mio
Investitionen
in Geschäfts- oder
Firmenwerte
in Sachanlagen
in Finanzanlagen
Abschreibungen
auf Geschäftsoder Firmenwerte
auf Sachanlagen
auf Finanzanlagen
Anlagendeckung
Mio €
2 499
4 820
Mio
Mio
Mio
Mio
(1 142)
(863)
(494)
617
93
492
32
79,2
€ 7 769
€ 7 467
€ 2 718
€ 12 518
€ (3 433)
€ (9 085)
€ 15 236
%
17,8
€
€
€
€
Mio €
Mio €
Mio €
%
Belegschaft
30.9. / 31.12. 79 142
Inland
30.9. / 31.12. 28 718
Ausland
30.9. / 31.12. 50 424
Personalaufwand
Mio € 2 287
12 456
6 054
3 271
15 239
(5 271)
(9 968)
18 510
17,7
-
12 226
4 398
3 383
13 241
(4 936)
(8 305)
16 624
20,3
11 202
4 315
3 180
12 337
(4 468)
(7 869)
15 517
20,5
604
1 573
1 312
(3 263)
(1 346)
(211)
840
(41)
(448)
(115)
261
(96)
(965)
(512)
1 013
(318)
(747)
(247)
988
174
620
46
68,6
68
179
14
67,1
284
681
48
68,0
333
558
27
68,3
959
047
912
933
76 956
30 767
46 189
762
69 550
23 894
45 656
2 912
70 299
20 117
50 182
2 551
79
31
48
2
12 613
5 381
3 232
14 761
(5 228)
(9 533)
17 993
18,0
*) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000
119
122
123
124
128
129
Konzerngewinnund Verlustrechnung
der TUI AG
Konzernbilanz der TUI AG
Segmentberichterstattung
Eigenkapitalentwicklung
Kapitalflussrechnung
130
152
168
202
204
210
212
120
Erläuterungen zu
Grundlagen und
Methoden des
Konzernabschlusses
Erläuterungen zur
Konzerngewinn- und
Verlustrechnung
Erläuterungen zur
Konzernbilanz
Erläuterungen zur
Kapitalflussrechnung
Sonstige Erläuterungen
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Wesentliche Beteiligungen
Konzernabschluss bBilanzsumme
15,5 Mrd. € bEigenkapitalquote 20,5 %
bNetto-Verschuldung auf 5,4 Mrd. €
abgebaut.
121
Konzernabschluss Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Konzerngewinn- und Verlustrechnung der TUI AG für die Zeit vom 1.1.2002 bis zum 31.12.2002
Mio €
Anhang
Umsatzerlöse
Veränderung des Erzeugnisbestandes und andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
(1)
(2)
(3)
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(4)
(5)
(6)
(7)
Betriebsergebnis
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen
Sonstiges Finanzergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche
davon Ergebnis aus der Einstellung von Bereichen
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
davon Steuern für die Einstellung von Bereichen
Sonstige Steuern
Steuern
Konzernjahresüberschuss
Anteil anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss
Anteil der Aktionäre der TUI AG am Konzernjahresüberschuss
Gewinnvortrag der TUI AG
Entnahmen aus Rücklagen
Einstellungen in Rücklagen
Bilanzgewinn der TUI AG
€
Ergebnis je Aktie
Ergebnis je Aktie vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
122
(8)
(9)
(10)
(9)
(11)
(12)
2002
22 411,4
65,3
1 321,2
21 667,6
23 797,9
14 433,5
15 228,6
2 550,6
2 911,9
631,9
686,7
3 196,0
3 856,3
20 812,0
22 683,5
+ 855,6 + 1 114,4
+
46,1
+
26,8
293,3
329,8
- 247,2 - 303,0
+ 608,4 + 811,4
(+
89,1) (+
36,3)
328,4
278,2
+ 280,0 + 533,2
185,8
73,5
(8,8)
(47,0)
53,1
48,4
238,9
121,9
41,1
411,3
9,1
65,2
32,0
346,1
0,4
0,6
105,1
–
–
209,2
137,5
137,5
+
20 302,4
57,5
1 307,7
2001
+
Anhang
2002
2001
(13)
0,18
2,02
1,96
3,53
Konzernbilanz Konzernabschluss
Konzernbilanz der TUI AG zum 31.12.2002
Mio €
Aktiva
Geschäfts- oder Firmenwerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Nach der Equity-Methode bewertete Gemeinschaftsunternehmen
Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen
Sonstige Finanzanlagen
Anlagevermögen
Anhang
(14)
(15)
(16)
(17)
(17)
(17)
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
(18)
Finanzmittel
Umlaufvermögen
(21)
Latente Steueransprüche
Rechnungsabgrenzungsposten
(22)
(23)
Mio €
Passiva
Gezeichnetes Kapital
(Bedingtes Kapital 134,0)
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten
Bilanzgewinn
davon Gewinnvortrag
Anteil der Aktionäre der TUI AG am Eigenkapital
Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital
Eigenkapital
(19)
(20)
(20)
4 753,7
260,2
5 481,5
277,4
72,2
357,1
455,1
(25)
(26)
(27)
(28)
1 554,4
586,7
176,4
137,5
(0,4)
(29)
Verbindlichkeiten
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten
(32)
638,3
761,9
2 775,4
366,5
3 780,2
1 192,5
98,9
1 355,2
2 646,6
643,3
4 051,8
285,3
249,8
15 517,4
97,7
248,3
16 623,7
31.12.2002 31.12.2001
(24)
(30)
(31)
(31)
(31)
11 202,1
4 721,4
220,3
6 305,3
262,6
386,8
329,5
12 225,9
1 045,4
146,0
1 584,0
Anhang
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Effektive Steuerrückstellungen
Latente Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Rückstellungen
455,1
2 910,1
270,4
3 180,5
1 550,1
925,7
36,1
137,5
(0,6)
3 032,3
350,6
3 382,9
2 765,9
772,0
347,3
457,2
1 117,7
2 694,2
2 532,0
2 798,8
15,4
1,4
75,5
2 891,1
6 946,8
4 033,1
106,6
2 061,7
1 316,1
7 517,5
92,2
15 517,4
138,0
16 623,7
682,8
423,4
475,5
1 184,2
2 416,9
54,1
0,5
60,5
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2002 31.12.2001
3 394,4
122,0
1 969,2
1 461,2
(33)
123
Konzernabschluss Segmentberichterstattung
Kennzahlen nach Sparten und Geschäftsbereichen
Mio €
Ergebnisrechnung
Umsätze mit fremden Dritten
Umsätze zwischen den Segmenten
Segmentumsätze
Betriebliches Segmentergebnis
davon nicht zahlungswirksame Aufwendungen
Finanzergebnis
davon Equity-Ergebnis
davon erweitertes Beteiligungsergebnis
davon erweitertes Zinsergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche (EBTA)
Vermögenswerte und Schulden
Betriebliches Segmentvermögen
Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel
davon Equity-Buchwerte
Vermögen der Geschäftsbereiche
Betriebliche Segmentschulden
Verzinsliche Schuldpositionen
Schulden der Geschäftsbereiche
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen
davon außerplanmäßig
Investitionen
Segmenteigenkapital
Segmentgesamtkapital
Finanzkennzahlen
Umsatzrendite (%)
Finanzierungsquote (%)
EBITDA
Eigenkapitalrendite (%)
Gesamtkapitalrendite (%)
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag
Touristik
2001
2002
2002
Logistik
2001
2002
Energie*)
2001
12 416,2
15,4
12 431,6
284,3
(22,9)
47,5
(13,3)
(0,5)
(33,7)
331,8
12 762,9
19,4
12 782,3
456,2
(11,5)
73,5
(55,3)
(1,2)
(17,0)
529,7
3 777,3
0,4
3 777,7
236,5
(0,0)
- 27,1
(3,0)
(0,2)
(- 24,3)
209,4
3 889,4
1,9
3 891,3
333,5
(2,3)
- 25,1
(3,4)
(3,0)
(- 24,7)
308,4
448,2
0,0
448,2
139,7
(0,0)
3,5
(0,0)
(3,5)
(0,0)
143,2
836,2
0,1
836,3
297,7
(0,0)
40,7
(0,0)
(46,6)
(5,9)
338,4
4 104,4
1 858,7
(332,1)
5 963,1
3 225,4
1 338,3
4 563,7
4 022,5
1 570,5
(269,7)
5 593,0
2 801,0
1 464,3
4 265,3
2 742,3
165,5
(11,5)
2 907,8
976,3
510,4
1 486,7
2 657,6
513,2
(16,9)
3 170,8
1 008,5
681,6
1 690,1
785,8
105,4
(0,0)
891,2
417,2
177,1
594,3
802,7
145,3
(0,0)
948,0
502,0
72,0
574,0
316,7
(0,1)
353,6
1 967,8
6 796,9
284,7
(10,1)
442,8
1 657,5
6 187,9
210,3
(0,3)
275,1
1 274,5
3 148,2
193,6
(1,1)
309,3
1 328,4
3 409,4
47,2
(0,0)
60,5
258,7
885,4
83,4
(21,5)
80,8
311,8
939,5
2,7
89,6
617,3
16,9
5,9
55 013
4,2
64,3
798,0
32,0
9,9
49 515
5,5
76,4
447,2
16,4
7,6
9 307
7,9
62,6
528,2
23,2
10,0
9 084
32,0
78,0
190,4
55,4
17,0
681
40,5
103,2
431,6
108,5
37,8
685
2002
Deutschland
2001
2 751,7
8 742,0
4 903,4
3 659,4
10 212,3
5 807,7
11 220,3
10 081,6
3 115,0
12 590,1
10 348,5
3 014,5
925,6
310,9
91,8
718,4
523,8
162,8
342,8
350,4
2 735,9
20 117
386,0
461,8
2 923,5
23 894
251,0
325,8
2 438,7
39 135
247,5
455,3
2 084,9
36 173
11,4
10,0
78,6
2 421
16,0
22,0
86,8
4 543
*) Einzustellender Bereich
Kennzahlen nach Regionen
Mio €
Außenumsatz nach Leistungsempfänger
Außenumsatz nach Sitz der Gesellschaften
Betriebliches Segmentvermögen
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen
Investitionen
Betriebliche Segmentschulden
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag
124
EU (ohne Deutschland)
2002
2001
Übriges Europa
2002
2001
Segmentberichterstattung Konzernabschluss
Gebäudetechnik*)
2002
2001
2002
Handel*)
2001
Sonstige/Konsolidierung
2002
2001
1 610,8
0,2
1 611,0
6,0
(0,0)
- 39,5
(0,0)
(2,5)
(- 37,0)
- 45,5
3 150,4
0,0
3 150,4
58,4
(0,0)
2,4
(2,1)
(0,5)
(4,0)
56,0
3 143,4
0,0
3 143,4
52,5
(0,1)
7,7
(2,4)
(0,0)
- (10,1)
44,8
0,0
0,0
(0,0)
0,0
0,0
0,0
0,0
954,0
70,3
(0,0)
1 024,3
288,2
393,0
681,2
593,5
104,8
(6,0)
698,3
148,5
207,9
356,4
689,8
99,3
(9,4)
789,1
168,9
254,1
423,0
587,1
- 623,5
(0,0)
36,4
741,5
3 630,1
4 371,6
722,8
- 476,8
(353,4)
246,0
643,9
4 096,8
4 740,7
8 813,1
1 610,9
(349,6)
10 424,0
5 508,9
5 863,8
11 372,7
9 849,4
1 921,8
(649,4)
11 771,2
5 412,5
6 961,8
12 374,3
15,2
(0,0)
10,1
0,0
0,0
83,9
(7,9)
77,7
358,5
1 170,0
18,8
(0,0)
25,7
328,0
703,8
20,1
(0,0)
17,4
351,6
798,6
23,7
(0,0)
22,1
- 648,5
3 983,1
21,0
(2,4)
39,3
- 624,9
4 118,3
631,9
(0,4)
747,1
3 180,5
15 517,4
686,7
(43,0)
967,3
3 382,9
16 623,7
1,8
73,2
79,5
17,1
9,1
3 038
1,4
115,5
75,0
12,7
7,5
3 158
1 318
3,0
84,6
1 546,0
19,1
6,0
70 299
3,6
71,0
1 891,7
24,0
7,4
69 550
Konsolidierung
2002
2001
2002
Konzern
2001
20 302,4
20 302,4
8 813,1
22 411,4
22 411,4
9 849,4
631,9
747,1
5 508,9
70 299
686,7
967,3
5 412,5
69 550
-
2,3
150,5
17,5
0,0
0,0
0,0
-
2,8
108,0
78,1
- 12,7
1,0
5 790
Nord- und Südamerika
2002
2001
((-
107,2
194,1
2 260
Übrige Regionen
2002
2001
2 695,1
1 046,3
623,0
2 979,7
1 163,1
684,0
2 709,7
121,6
90,0
2 463,8
163,7
196,5
21,5
56,2
185,0
3 402
22,6
18,4
197,4
2 823
7,1
4,7
72,3
5 224
15,0
9,8
126,3
2 117
(((-
-
168,7
21,6
147,1
19,5
(70,0)
344,9
27,5)
73,1)
244,3)
364,4
Konzern
2001
202,7
0,0
202,7
1,8
(0,0)
6,5
(0,0)
(0,4)
(6,9)
4,7
-
307,6
15,8
291,8
134,9
(124,3)
262,2
(33,7)
58,1)
237,8)
127,3
2002
53,4
19,2
-
10,1
- 16,1
-
1,9
- 0,4
-
1,6
- 6,4
20 302,4
22 411,4
0,0
0,0
20 302,4
22 411,4
855,6
1 114,4
(147,2)
(83,9)
- 247,2 - 303,0
(46,1)
(26,8)
(54,0) (24,8)
(- 239,3) (- 305,0)
608,4
811,4
125
Konzernabschluss Segmentberichterstattung
Kennzahlen der Sparte Touristik
Mio €
Ergebnisrechnung
Umsätze mit fremden Dritten
Umsätze zwischen den Segmenten
Segmentumsätze
Betriebliches Segmentergebnis
davon nicht zahlungswirksame Aufwendungen
Finanzergebnis
davon Equity-Ergebnis
davon erweitertes Beteiligungsergebnis
davon erweitertes Zinsergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche (EBTA)
Vermögenswerte und Schulden
Betriebliches Segmentvermögen
Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel
davon Equity-Buchwerte
Vermögen der Geschäftsbereiche
Betriebliche Segmentschulden
Verzinsliche Schuldpositionen
Schulden der Geschäftsbereiche
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen
davon außerplanmäßig
Investitionen
Segmenteigenkapital
Segmentgesamtkapital
Finanzkennzahlen
Umsatzrendite (%)
Finanzierungsquote (%)
EBITDA
Eigenkapitalrendite (%)
Gesamtkapitalrendite (%)
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag
126
Europa Mitte
2002
2001
2002
Europa Nord
2001
5 199,7
16,5
5 216,2
85,2
(1,5)
15,2
(3,4)
(0,5)
(11,3)
100,4
5 615,8
41,3
5 657,1
140,8
(1,9)
12,1
(0,8)
(1,7)
(11,2)
152,9
4 762,2
0,0
4 762,2
65,9
(0,0)
17,6
(0,0)
(0,0)
(17,6)
83,5
4 979,8
0,0
4 979,8
165,7
(0,0)
14,4
(0,0)
(0,0)
(14,4)
180,1
1 240,3
560,6
(12,5)
1 800,9
854,8
382,2
1 237,0
1 366,6
622,1
(14,0)
1 988,7
836,7
554,2
1 390,9
1 371,7
569,8
(0,0)
1 941,5
1 491,3
251,3
1 742,6
1 497,8
432,8
(0,0)
1 930,6
1 543,6
293,5
1 837,1
79,6
(0,0)
36,3
490,3
1 835,5
70,6
(1,6)
42,1
515,4
2 025,9
130,5
(0,0)
107,6
449,3
2 279,4
128,4
(8,5)
144,9
378,6
2 302,5
1,9
219,3
169,0
20,5
6,5
9 744
2,7
167,7
212,7
29,7
8,8
9 425
1,8
121,3
196,4
18,6
4,6
18 732
3,6
88,6
294,1
47,6
8,8
18 997
Segmentberichterstattung Konzernabschluss
Europa West
2002
2001
Zielgebiete
2002
2001
Sonstige Touristik/
Konsolidierung
2002
2001
2002
Gesamt
2001
1 630,1
5,6
1 635,7
15,4
(11,5)
4,2
(- 11,3)
(0,4)
(7,5)
11,2
1 393,1
3,6
1 396,7
25,1
(0,0)
2,9
(4,8)
(0,0)
(7,7)
28,0
575,8
529,1
1 104,9
100,2
(1,4)
26,7
(29,4)
(1,8)
(0,9)
126,9
490,5
510,4
1 000,9
128,2
(4,5)
56,3
(60,7)
(0,0)
(4,4)
184,5
248,4
- 535,8
- 287,4
17,6
(8,5)
7,8
- (8,2)
(2,2)
- (1,8)
9,8
283,7
- 535,9
- 252,2
3,6
(5,1)
- 12,2
(0,2)
(0,5)
(- 11,9)
- 15,8
12 416,2
15,4
12 431,6
284,3
(22,9)
47,5
(13,3)
(0,5)
(33,7)
331,8
12 762,9
19,4
12 782,3
456,2
(11,5)
73,5
(55,3)
(1,2)
(17,0)
529,7
406,5
410,8
(1,1)
817,3
514,3
228,2
742,5
124,7
129,4
(1,1)
254,1
158,9
36,3
195,2
846,4
496,0
(317,3)
1 342,4
204,6
596,7
801,3
843,3
370,5
(248,8)
1 213,8
180,5
420,1
600,6
239,5
- 178,5
(1,2)
61,0
160,4
- 120,1
40,3
190,1
15,7
(5,8)
205,8
81,3
160,2
241,5
4 104,4
1 858,7
(332,1)
5 963,1
3 225,4
1 338,3
4 563,7
4 022,5
1 570,5
(269,7)
5 593,0
2 801,0
1 464,3
4 265,3
16,4
(0,0)
15,9
377,6
1 130,2
12,4
(0,0)
13,8
93,5
292,9
53,7
(0,1)
141,9
592,5
1 450,9
45,2
(0,0)
188,0
636,4
1 295,5
36,5
(0,0)
51,9
58,1
100,9
28,1
(0,0)
54,0
33,6
271,1
316,7
(0,1)
353,6
1 967,8
6 796,9
284,7
(10,1)
442,8
1 657,5
6 187,9
0,7
103,1
20,9
3,0
1,5
7 822
2,0
89,9
32,7
29,9
9,6
3 402
11,5
37,8
183,5
21,4
10,1
13 787
18,4
24,0
234,1
29,0
15,9
12 699
70,3
47,5
52,0
24,4
4 928
4 992
2,7
89,6
617,3
16,9
5,9
55 013
4,2
64,3
798,0
32,0
9,9
49 515
127
Konzernabschluss Eigenkapitalentwicklung
Eigenkapitalentwicklung 2001 und 2002
Mio €
Stand zum 1.1.2001
Ausübung von
Options- und Wandelrechten
Dividendenausschüttungen
Veränderungen durch
Kapitaleinzahlungen und
Dividendenausschüttungen
Erstmalige Anwendung des IAS 39
Konsolidierungskreisveränderungen
Währungsanpassungen
Erfolgsneutrale Anpassung
aus Marktwertschwankungen
Erfolgsneutraler Verbrauch der
Rücklage für Wertänderungen
Erfolgsneutrale Veränderungen
Erfolgswirksame Realisierung der
Rücklage für Wertänderungen
Einstellungen in Rücklagen
Konzernjahresüberschuss
Stand zum 31.12.2001
Dividendenausschüttungen
Konsolidierungskreisveränderungen
Währungsanpassungen
Erfolgsneutrale Anpassung
aus Marktwertschwankungen
Erfolgsneutraler Verbrauch der
Rücklage für Wertänderungen
Erfolgsneutrale Veränderungen
Erfolgswirksame Realisierung der
Rücklage für Wertänderungen
Entnahmen aus bzw.
Einstellungen in Rücklagen
Konzernjahresüberschuss
Stand zum 31.12.2002
128
davon
Unterdavon
schied aus
Rücklage weiterverGewinn- Währungs- für Wert- äußerbare
rücklagen angleichung änderungen Wertpapiere
(26)
(26)
(27)
Anteil der
Aktionäre
Bilanz- der TUI AG
gewinn
am EK
(28)
Gezeichnetes
Kapital
(24)
Kapitalrücklage
(25)
444,2
1 474,7
904,2
(- 31,3)
0,0
(0,0)
168,8
2 960,6
10,9
0,0
71,1
0,0
0,0
0,0
(0,0)
(0,0)
0,0
0,0
(0,0)
(0,0)
0,0
- 168,2
82,0
- 168,2
10,9
0,0
71,1
0,0
0,0
74,1
(0,0)
(0,0)
0,0
86,7
(0,0)
(0,3)
- 168,2
0,0
-
86,2
12,6
0,0
0,0
0,0
0,0
96,1
0,0
(3,5)
(14,6)
0,0
0,0
(0,0)
(0,0)
0,0
0,0
-
0,0
0,0
0,0
(0,0)
- 105,8
(- 22,0)
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 170,2
(0,0)
(18,1)
-
2,2
21,3
(0,0)
(- 21,7)
0,0
0,0
0,0
455,1
0,0
0,0
4,3
0,0
1 550,1
0,0
0,0
204,9
0,0
938,9
0,0
(0,0)
(0,0)
(0,0)
(- 13,2)
(0,0)
-
14,8
0,0
0,0
36,1
0,0
(-
0,2)
(0,0)
(0,0)
(- 21,9)
(0,0)
0,0
- 209,2
346,1
137,5
- 137,1
0,0
0,0
0,0
0,0
- 154,5
0,0
(- 3,1)
(- 72,0)
0,0
1,6
(0,0)
(0,0)
0,0
0,0
0,0
(0,0)
157,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
- 154,5
(0,0)
(- 75,1)
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
455,1
4,3
0,0
1 554,4
- 109,4
0,0
675,0
-
Anteil
anderer
Gesellschafter
am EK
(29)
Summe
Eigenkapital
271,3
3 231,9
-
0,0
30,1
82,0
- 198,3
-
30,1
0,5
- 116,3
12,1
92,6
14,6
42,4
2,3
-
0,0
- 105,8
0,0
- 105,8
0,0
0,0
2,2
- 173,4
0,0
44,2
2,2
- 129,2
50,2
16,9
-
14,8
0,0
346,1
3 032,3
- 137,1
0,0
0,0
65,2
350,6
- 18,8
-
0,0
0,0
- 157,6
- 70,4
-
54,9
12,7
- 212,5
- 83,1
(202,6)
0,0
157,0
-
2,8
154,2
1,7
156,9
(0,0)
(202,6)
0,0
0,0
1,7
72,7
-
0,0
70,4
1,7
- 143,1
(0,0)
55,6
(21,9)
0,0
55,6
-
0,1
55,5
(0,0)
(0,0)
(- 88,3)
0,0
0,0
176,4
(0,0)
(0,0)
(202,6)
105,1
32,0
137,5
0,0
32,0
2 910,1
0,0
9,1
270,4
0,0
41,1
3 180,5
-
-
-
14,8
0,0
411,3
3 382,9
- 155,9
Kapitalflussrechnung Konzernabschluss
Kapitalflussrechnung
Mio €
Konzernjahresüberschuss
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-)
auf Gegenstände des Anlagevermögens
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)
Zinsaufwendungen
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgängen
von Gegenständen des Anlagevermögens
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen
und sonstigen Vermögenswerte
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten
(ohne Finanzschulden)
Mittelzufluss/-abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von
Sach- und immateriellen Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
(abzügl. abgegebener Finanzmittel aus Unternehmensverkäufen)
Auszahlungen für Investitionen in das Sachund immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in die Finanzanlagen
und für an Dritte gewährte Kredite und Darlehen
(abzügl. übernommener Finanzmittel aus Unternehmenskäufen)
Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüssen
der Gesellschafter
Zahlung der Dividende der TUI AG
Zahlung der Dividende der Tochterunternehmen an andere Gesellschafter
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen
und aus der Aufnahme von Finanzschulden
Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Finanzschulden
Auszahlungen für Zinsen
Mittelabfluss/-zufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
Mio €
Entwicklung des Finanzmittelbestands
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
Konsolidierungskreisbedingte Veränderung
des Finanzmittelbestands
Wechselkursbedingte und sonstige Wert- und
Ausweisänderungen des Finanzmittelbestands
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
Anhang
2002
2001
41,1
411,3
983,9
52,8
325,4
-
423,7
13,5
159,0
290,1
(34)
-
-
1 011,5
51,3
426,1
403,2
103,6
318,6
83,6
349,9
1 383,1
472,2
267,8
909,3
1 224,0
-
747,8
-
953,3
-
526,6
107,1
-
390,7
147,8
(35)
-
(36)
51,2
1 390,9
-
0,0
137,1
18,7
-
82,1
168,2
21,1
2 827,4
- 4 112,7
- 304,2
- 1 745,3
- 247,3
3 035,1
- 4 200,0
- 443,4
- 1 715,5
- 184,6
2002
2001
643,3
846,3
Anhang
(37)
-
3,5
-
1,8
33,0
247,3
366,5
-
16,6
184,6
643,3
129
Konzernanhang Erläuterungen zu Grundlagen und
Methoden des Konzernabschlusses
Grundlagen der Rechnungslegung
Auf der Hauptversammlung der Preussag AG am 26. Juni 2002 wurde
beschlossen, die Firma der Gesellschaft in TUI AG zu ändern. Die Firmenänderung wurde am 1. Juli 2002 in die Handelsregister der Amtsgerichte
Berlin-Charlottenburg und Hannover eingetragen. Der Vorstand der TUI AG
hat seinen Sitz in Hannover, Karl-Wiechert-Allee 4.
Das Geschäftsjahr des Konzerns entspricht dem Kalenderjahr. Die Berichterstattung erfolgt in Euro.
Der Konzernabschluss der TUI AG wurde nach den am Abschlussstichtag
verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften des International Accounting Standards Board (IASB) – den International Accounting
Standards (IAS) sowie den Auslegungen des International Financial
Reporting Interpretations Committee (IFRIC) – grundsätzlich auf Grundlage des Prinzips historischer Anschaffungskosten erstellt. Vom Prinzip
der historischen Anschaffungskosten wurde nur bei der Bewertung von
Finanzinstrumenten abgewichen.
Die Anforderungen aller angewandten Standards wurden ausnahmslos
erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
TUI Konzerns.
Die Voraussetzungen gemäß § 292a HGB für die Befreiung von der
Erstellung eines Konzernabschlusses nach deutschen Rechnungslegungsnormen sind erfüllt. Der Konzernabschluss steht entsprechend dem Standard Nr. 1 des Deutschen Rechnungslegung Standards Committee
(DRSC) insbesondere im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen
Union zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften
aufgestellten Konzernabschluss werden alle wesentlichen über die
Regelungen des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen des
Handelsrechts dargestellt.
130
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Konsolidierungsgrundsätze und -methoden
In den Konzernabschluss werden alle wesentlichen Unternehmen einbezogen, bei denen die TUI AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, die Finanz- und Geschäftspolitik zu bestimmen, um aus
der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen (Tochterunternehmen).
In der Regel wird die Kontrolle über Stimmrechtsmehrheit in Leitungsgremien ausgeübt, in Einzelfällen über vertragliche Regelungen. Diese
Unternehmen werden beginnend mit dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, ab dem der TUI Konzern die Möglichkeit der Beherrschung erlangt. Endet diese Möglichkeit, scheiden die entsprechenden Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis aus.
Konsolidierte Tochterunternehmen werden grundsätzlich mit ihren von
Wirtschaftsprüfern testierten Jahres-/Gruppen- oder Zwischenabschlüssen
einbezogen, die auf Grundlage einheitlicher Bilanzierungs-, Bewertungsund Konsolidierungsmethoden aufgestellt sind.
Im Konzernabschluss werden diejenigen Beteiligungen an Gesellschaften
nach der Equity-Methode bewertet, bei denen der Konzern die Möglichkeit hat, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen dieser
Gesellschaften maßgeblich zu beeinflussen (assoziierte Unternehmen).
Gesellschaften, bei denen die Führung gemeinschaftlich mit einem oder
mehreren anderen Partnern erfolgt (Gemeinschaftsunternehmen), werden
nicht quotal einbezogen, sondern ebenfalls nach der Equity-Methode
bewertet.
Der Equity-Bewertung liegt grundsätzlich jeweils der letzte geprüfte Jahresbzw. Gruppenabschluss zu Grunde; dabei liegt kein Abschluss länger als
zwölf Monate zurück. Die Bestimmung der Zeitpunkte für die Aufnahme
und für das Ausscheiden aus dem Kreis der nach der Equity-Methode
bewerteten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
erfolgt analog zu den für konsolidierte Tochterunternehmen geltenden
Grundsätzen.
Angaben zu den wesentlichen unmittelbaren und mittelbaren Tochterunternehmen und Beteiligungen der TUI AG sind in einer gesonderten Anlage aufgeführt. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes wird bei
den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg (HRB 321)
und Hannover (HRB 6580) hinterlegt.
131
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss wurden im Geschäftsjahr neben der TUI AG insgesamt 82 inländische und 399 ausländische Tochterunternehmen
einbezogen.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden 76 inländische und
186 ausländische Tochterunternehmen. Diese Gesellschaften sind auch
bei zusammengefasster Betrachtung für die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung.
Der Umsatz dieser Gesellschaften beträgt insgesamt weniger als 4 % vom
Konzernumsatz.
Entwicklung des Konsolidierungskreises1)
und der nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften
Stand
31.12.2001
Konsolidierte
Tochterunternehmen
davon Inland
davon Ausland
Nach der Equity-Methode
bewertete Gesellschaften
davon Inland
davon Ausland
1)
Zugänge
Stand
Abgänge 31.12.2002
508
(113)
(395)
47
(9)
(38)
74
(40)
(34)
481
(82)
(399)
74
(22)
(52)
4
(0)
(4)
30
(11)
(19)
48
(11)
(37)
ohne TUI AG
Die Zugänge zum Konsolidierungskreis entfielen fast ausschließlich auf
die Sparte Touristik. Hiervon entfielen allein 12 Gesellschaften auf die
zum 1. Oktober 2002 erstmalig einbezogene Nouvelles Frontières-Gruppe.
Nachdem im Januar 2002 die Beteiligung zunächst auf rd. 30,3 % aufgestockt wurde, erfolgte die Übernahme der restlichen Anteile im Oktober
2002. Die gesamten Anschaffungskosten für den Erwerb von 100 % der
Anteile betrugen 122,9 Mio. €. Die Nouvelles Frontières-Gruppe ist als
größter, vertikal integrierter Touristikkonzern Frankreichs auf allen Stufen
der touristischen Wertschöpfungskette tätig.
Weiterhin wurde Anfang Oktober die E.V.S. Beteiligungsgesellschaft mbH
mit zwei Tochtergesellschaften erstmalig konsolidiert. Die Berge und Meer
Touristik GmbH, eine Tochtergesellschaft der E.V.S., ist ein Direktvertriebsveranstalter, der Kontingente verschiedener Anbieter über das Internet,
132
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
ein eigenes Call-Center sowie über Dritte verkauft. Über die Höhe des
Kaufpreises wurde mit den Verkäufern Stillschweigen vereinbart.
Ebenfalls im Oktober wurde die Niedrigpreis-Fluglinie Hapag-Lloyd
Express GmbH in den Konsolidierungskreis aufgenommen.
Zum 1. November 2002 wurden 100 % der Anteile der im Bereich Geschäftsreise tätigen britischen Phoenix Corporate Services Ltd. für Anschaffungskosten von 23,6 Mio. € übernommen. Die Aufnahme der
Phoenix-Gruppe in den Konsolidierungskreis erfolgte mit insgesamt vier
Gesellschaften entsprechend zum 1. November.
Weitere Konsolidierungskreiszugänge entfielen innerhalb der Sparte
Touristik mit neun Gesellschaften auf den Geschäftsbereich Europa Nord,
mit drei Gesellschaften auf den Bereich Zielgebiete sowie mit zwei Geschäftsreiseunternehmen auf den Bereich Sonstige Touristik. Insgesamt
sechs Gesellschaften wurden in der Sparte Logistik erstmalig im Geschäftsjahr 2002 konsolidiert. Daneben wurden sieben Gesellschaften auf Grund
der Ausweitung der Geschäftstätigkeit in den Konsolidierungskreis aufgenommen.
Den Zugängen zum Konsolidierungskreis stehen im Geschäftsjahr 2002
insgesamt 74 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis gegenüber. Davon
entfallen 22 Gesellschaften auf den Abgang der im Bereich Gebäudetechnik
tätigen Fels-Gruppe. Die Fels-Gruppe wurde mit Wirkung vom 1. Mai 2002
von einer Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel & Cie. GmbH, Duisburg,
übernommen. Mit diesem Verkauf wurde das im Oktober 2000 beschlossene Desinvestitionsprogramm für den einzustellenden Geschäftsbereich
Gebäudetechnik weitestgehend abgeschlossen. Die Angaben zu einzustellenden Geschäftsbereichen werden unter Ziffer 9 detailliert erläutert.
Weiterhin wurden 35 Gesellschaften infolge von Verschmelzungen bzw.
Anwachsungen nicht mehr mit ihrem Einzelabschluss in den Konzernabschluss einbezogen. Die übrigen 17 Abgänge entfielen vornehmlich auf
Gesellschaften, deren Anteile verkauft wurden oder die ihre Geschäftstätigkeit eingeschränkt haben. Hierbei handelt es sich um neun Gesellschaften aus der Sparte Touristik sowie um acht Gesellschaften aus der
Sparte Logistik und der ehemaligen Industriesparte.
133
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Auswirkungen der Zu- und Abgänge des Konsolidierungskreises
Bilanz
Mio €
Zugänge
Abgänge
31.12.2002 31.12.2001
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
davon Finanzmittel
Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
657,6
323,9
(84,0)
89,3
312,9
319,2
855,0
232,1
(19,9)
273,8
398,9
94,3
Auswirkungen der Zu- und Abgänge des Konsolidierungskreises
Gewinn- und Verlustrechnung
Mio €
Zugänge
2002
Abgänge
2001
Gesamtumsatz1)
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche
-
317,6
16,0
8,4
24,4
717,2
12,4
21,2
8,8
1)
-
Gesamtumsatz beinhaltet auch Umsatz mit konsolidierten Konzerngesellschaften
Zum 31. Dezember 2002 wurden 20 assoziierte Unternehmen und 28 Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bewertet. Im Vorjahr
wurden auch 22 Tochterunternehmen nach der Equity-Methode bewertet.
Darüber hinaus reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr der Kreis der
nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften insgesamt um vier
weitere Gesellschaften.
Unter anderem wurden die Unternehmen der Magic Life Assets-Gruppe,
der Nouvelles Frontières-Gruppe (bis einschließlich 30. September 2002)
sowie der HDW-Gruppe (bis 31. Dezember 2001) auf Basis ihrer Gruppenabschlüsse in die Equity-Bewertung einbezogen.
30 Unternehmen sind aus der Equity-Bewertung ausgeschieden. Die
Gesellschaften der Nouvelles Frontières-Gruppe wurden auf Grund der im
Geschäftsjahr erlangten Beherrschungsmöglichkeit bis zum 30. September
2002 in die Equity-Bewertung einbezogen. Daneben wurden sieben weitere Gesellschaften, die im Vorjahr im Kreis der at equity bewerteten Unternehmen enthalten waren, im Geschäftsjahr 2002 vollkonsolidiert bzw. auf
vollkonsolidierte Tochterunternehmen verschmolzen. Weiterhin wurde die
Equity-Bewertung für 21 Gesellschaften, insbesondere aus der Sparte
Touristik, im Wesentlichen bedingt durch Anteilsverkäufe, beendet. Die
134
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
ECI Elektro-Chemie GmbH, Ibbenbüren, wurde bis zu ihrem Verkauf zum
30. September 2002 nach der Equity-Methode bewertet.
Die italienische Fluggesellschaft Neos S.A. sowie drei ägyptische Hotelgesellschaften wurden erstmalig in die Equity-Bewertung aufgenommen.
Währungsumrechnung
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach
dem Konzept der Funktionalwährung umgerechnet. Da alle Gesellschaften
aus Sicht der TUI AG ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht überwiegend selbstständig betreiben, entspricht die
jeweilige funktionale Währung der Währung des Sitzlandes dieser Unternehmen. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der
Bilanzvermerke erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs);
die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet.
Bei Tochterunternehmen, die ihre Geschäfte in hochinflationären Volkswirtschaften betreiben, erfolgt die Umrechnung der indizierten Aufwandsund Ertragsposten einschließlich des Jahresergebnisses zum jeweiligen
Stichtagskurs. Die Buchwerte der nichtmonetären Bilanzpositionen dieser
Gesellschaften werden vor einer Umrechnung mit dem Mittelkurs zum
Abschlussstichtag auf Grundlage geeigneter Indizes zur Messung der
Kaufkraft an die im Geschäftsjahr eingetretenen Preisänderungen angepasst. Die sich aus der Indizierung ergebenden Kaufkraftgewinne oder
-verluste werden erfolgswirksam als Zinsertrag bzw. -aufwand erfasst.
Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus der Kapitalkonsolidierung von ausländischen Gesellschaften entstehen, werden – umgerechnet mit historischen Kursen – zu Anschaffungswerten unter Berücksichtigung von planmäßigen Abschreibungen fortgeführt.
Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die
nach der Equity-Methode bewertet werden, finden für die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei konsolidierten
Tochterunternehmen.
135
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Sämtliche Differenzen aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen werden erfolgsneutral behandelt und in
den Gewinnrücklagen gesondert ausgewiesen. Im Jahr der Entkonsolidierung dieser Gesellschaften werden die Währungsdifferenzen ergebniswirksam aufgelöst.
Wechselkurse bedeutender Währungen
€
1 Pfund Sterling
1 US-Dollar
1 Kanadischer Dollar
1 Australischer Dollar
100 Schweizer Franken
100 Norwegische Kronen
100 Schwedische Kronen
100 Tschechische Kronen
Kapitalkonsolidierung
Entkonsolidierung
136
Stichtagskurs
31.12.2002 31.12.2001
1,54
0,96
0,61
0,54
68,85
13,73
10,93
3,18
1,64
1,13
0,71
0,58
67,54
12,56
10,72
3,13
Durchschnittskurs
2002
2001
1,59
1,06
0,67
0,58
68,17
13,32
10,91
3,24
1,61
1,12
0,72
0,58
66,21
12,43
10,81
2,94
Konsolidierungsmethoden
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt der Erwerbsmethode entsprechend
durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem
anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs des
Tochterunternehmens. Daraus resultierende aktive Unterschiedsbeträge
von Unternehmenserwerben seit dem 1. Oktober 1995 werden als
Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert und planmäßig erfolgswirksam
abgeschrieben; aktive Unterschiedsbeträge aus vor diesem Zeitpunkt
erworbenen Tochterunternehmen werden weiterhin mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden grundsätzlich als Abzugsposten der aktivierten Geschäftsoder Firmenwerte ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der nicht
monetären Vermögenswerte der Gesellschaften planmäßig aufgelöst.
Im Zuge der Entkonsolidierung werden die Differenzen zwischen den
während der Konzernzugehörigkeit erwirtschafteten Ergebnissen und den
im Jahresabschluss des Mutterunternehmens erfassten Ergebnissen des
Tochterunternehmens erfolgswirksam realisiert. Sofern bei aus dem Konsolidierungskreis ausscheidenden Beteiligungsgesellschaften Geschäftsoder Firmenwerte abgehen, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden,
wird die in der Vergangenheit vorgenommene erfolgsneutrale Verrechnung
mit den Gewinnrücklagen aufgehoben. Anteile anderer Gesellschafter am
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Reinvermögen des ausscheidenden Tochterunternehmens beeinflussen
nicht den Entkonsolidierungserfolg, sondern gehen erfolgsneutral ab.
Equity-Methode
Im Konzern sind die wesentlichen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie im Vorjahr in Einzelfällen nicht konsolidierte
Tochterunternehmen grundsätzlich auf den Zeitpunkt des Erwerbs mit
ihrem anteiligen Eigenkapital bewertet (Equity-Methode) und in der Bilanz
und im Anlagespiegel unter „nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen“ ausgewiesen. Bei der Behandlung der verbleibenden Unterschiedsbeträge wird in gleicher Weise wie bei der Kapitalkonsolidierung
verfahren, wobei die Geschäfts- oder Firmenwerte im Equity-Wertansatz
ausgewiesen werden. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen,
einschließlich der Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten, wird
im Finanzergebnis gezeigt. Abweichende Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden in den der Equity-Bewertung zu Grunde liegenden Einzel- bzw.
Gruppenabschlüssen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden beibehalten, soweit sie nicht grundsätzlich den
Bilanzierungsvorschriften des IASB entgegenstehen bzw. die für die konzerneinheitliche Bilanzierung oder Neubewertung maßgeblichen Sachverhalte nicht hinreichend bekannt oder zugänglich sind.
Forderungen und
Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den
konsolidierten Gesellschaften werden aufgerechnet. Falls die Voraussetzungen zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen gegeben sind,
wird hiervon Gebrauch gemacht.
Verbindlichkeiten
Konzerninterne Umsatzerlöse
und Erträge, Zwischengewinne,
Zwischenverluste
Konzerninterne Umsatzerlöse und andere konzerninterne Erträge sowie die
entsprechenden Aufwendungen werden eliminiert, soweit sie nicht unter
Berücksichtigung von Zwischenergebnissen als Bestandsveränderung oder
andere aktivierte Eigenleistungen auszuweisen sind. Zwischengewinne aus
dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr werden – soweit
nicht von untergeordneter Bedeutung – unter Berücksichtigung latenter
Steuern ergebniswirksam bereinigt. Zwischenverluste werden nur insoweit
eliminiert, als der zukünftig aus den Vermögenswerten zufließende Nutzen nicht überschritten wird. Konzerninterne Lieferungen und Leistungen
erfolgen in der Regel zu marktüblichen Bedingungen. Zwischenergebnisse
aus Lieferungen an und von at equity bewerteten Gesellschaften werden
bei Kenntnis der entsprechenden Sachverhalte nach denselben Grundsätzen eliminiert.
137
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Bilanzierung und Bewertung
Einheitliche Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze
Umsatzerlöse und sonstige
betriebliche Erträge
Zinsaufwendungen und -erträge,
Dividenden
Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Wertansätze im Konzernabschluss werden unbeeinflusst von steuerlichen Vorschriften allein von der wirtschaftlichen
Darstellung der Vermögens- und Finanzlage im Rahmen der Vorschriften
des IASB bestimmt.
Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen
erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Vermögenswerte geliefert worden sind und damit der Gefahrenübergang stattgefunden hat. Für Dienstleistungen und kundenspezifische Fertigungsaufträge
werden die Umsatzerlöse entsprechend dem Leistungsfortschritt vereinnahmt. Bei touristischen Leistungen werden Umsatzerlöse entsprechend
der Leistungserbringung innerhalb der touristischen Wertschöpfungskette
realisiert. Die von Reisebüros erzielten Provisionserlöse für die Vermittlung
von Pauschalreisen konzernfremder Anbieter werden bei Zahlung des Kunden, spätestens jedoch bei Abreise, realisiert. Provisionserlöse aus der Vermittlung konzerninterner Produkte werden erst mit Abreise des Kunden
realisiert. Die Leistung des Reiseveranstalters besteht im Wesentlichen aus
der Organisation und Koordination einer Pauschalferienreise. Deshalb werden Umsatzerlöse aus der Veranstaltung von Reisen bei Reiseantritt realisiert. Die Umsätze aus nachgelagerten touristischen Wertschöpfungsstufen
wie beispielsweise Hotel- und Flugleistungen werden realisiert, sobald der
Reisende die jeweilige Leistung in Anspruch genommen hat. Erlöse für
Dienstleistungen in der Sparte Logistik werden zeitanteilig vereinnahmt.
Zinsaufwendungen und -erträge werden zeitanteilig erfasst. Dividenden
werden grundsätzlich vereinnahmt, wenn der Anspruch rechtlich entstanden ist.
Kapitalbeschaffungskosten
Die im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktien, Wandel- oder Optionsrechten entstehenden Kapitalbeschaffungskosten werden erfolgsneutral
zu Lasten der bei der Ausgabe dotierten Kapitalrücklage verrechnet.
Vermögenswerte
Vermögenswerte werden aktiviert, wenn alle wesentlichen mit der Nutzung
verbundenen Chancen und Risiken dem Konzern zustehen. Die Bewertung
der Vermögenswerte erfolgt mit Ausnahme bestimmter finanzieller Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
138
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Die Anschaffungskosten umfassen alle Gegenleistungen, die aufgebracht
wurden, um einen Vermögenswert zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu setzen. Die Herstellungskosten werden auf Basis von
Einzelkosten sowie angemessenen Zuschlägen für Gemeinkosten und
Abschreibungen ermittelt. Kosten für die betriebliche Altersversorgung
und für freiwillige soziale Leistungen werden nicht einbezogen. Finanzierungskosten für den Erwerb bzw. den Zeitraum der Herstellung werden
nicht aktiviert.
Immaterielle Vermögenswerte und Gegenstände des Sachanlagevermögens,
deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden planmäßig linear über die
voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern
nicht auf Grund des tatsächlichen Nutzungsverlaufes in Ausnahmefällen
eine andere Abschreibungsmethode geboten ist. Außerplanmäßige
Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der dem Konzern zukünftig
zufließende Nutzen aus dem Vermögenswert niedriger ist als sein Buchwert. Der aus einem Vermögenswert zufließende Nutzen entspricht dem
höheren Wert aus Nettoverkaufserlös und Ertragswert. Der Ertragswert
wird aus dem Barwert der künftigen, dem Vermögenswert zuzuordnenden
Zahlungsströme ermittelt. Sofern die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen entfallen, werden zu Gunsten
der sonstigen betrieblichen Erträge entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Seit dem 1. Oktober 1995 erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden
aktiviert und planmäßig erfolgswirksam abgeschrieben. Die Abschreibung
erfolgt dabei unter Berücksichtigung der strategischen Bedeutung des
Unternehmenserwerbs sowie weiterer, die Nutzungsdauer bestimmender
Einflussfaktoren linear über einen Zeitraum von fünf bis maximal 20 Jahren. Bei Zugängen während des Geschäftsjahres wird die Abschreibung
zeitanteilig vorgenommen. Geschäfts- oder Firmenwerte von Tochtergesellschaften, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden, werden unverändert mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die erfolgswirksame Auflösung passiver Geschäfts- oder Firmenwerte wird in der Gewinn- und Verlustrechnung zusammen mit den Abschreibungen auf Geschäfts- oder
Firmenwerte ausgewiesen.
Sonstige immaterielle
Entgeltlich erworbene sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit
ihren Anschaffungskosten angesetzt; selbsterstellte immaterielle Vermö-
Vermögenswerte
139
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
genswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, sofern der
Zufluss eines Nutzens für den Konzern wahrscheinlich ist und verlässlich
bewertet werden kann.
Wirtschaftliche Nutzungsdauern für
sonstige immaterielle Vermögenswerte
Nutzungsdauer
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
davon Software
Aktivierte Entwicklungskosten
Sachanlagevermögen
bis zu 20 Jahre
bis zu 10 Jahre
3 - 5 Jahre
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten,
vermindert um nutzungsbedingte planmäßige und in Einzelfällen außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Erhaltene Investitionszuschüsse
werden als Minderung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten gezeigt,
sofern diese Zuschüsse direkt einzelnen Positionen des Sachanlagevermögens zuzuordnen sind. Kann eine direkte Zuordnung nicht vorgenommen
werden, so sind die erhaltenen Zuschüsse als passiver Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt und werden entsprechend der Nutzung des
Investitionsprojektes aufgelöst.
Bei Flugzeugen werden Restwerte von bis zu 20 % der Anschaffungskosten bei der Ermittlung der Abschreibung berücksichtigt, bei Schiffen und
in begründeten Fällen bei technischen Anlagen und Maschinen kommen
Schrottwerte als Resterlöse zum Ansatz.
Die Öl- und Gasbohrungen im Geschäftsbereich Energie werden nach der
international üblichen Successful Effort Methode bewertet. Danach werden
nur wirtschaftlich fündige Bohrungen aktiviert und grundsätzlich linear
oder produktionsabhängig abgeschrieben. Wirtschaftlich nicht fündige
Bohrungen sowie Sondierungsbohrungen werden sofort als Aufwand der
Periode erfasst.
Geringwertige Anlagegüter (Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bis
410 €) werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang ausgewiesen.
140
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Wirtschaftliche Nutzungsdauern für Sachanlagevermögen
Nutzungsdauer
Gebäude
davon Hotels
Technische Anlagen und Maschinen
davon Tankbauten
Schiffe und Wagenpark
davon Containerschiffe
Flugzeuge und Flugzeugersatzteile
Betriebs- und Geschäftsausstattung
bis zu 50
25
bis zu 40
bis zu 25
bis zu 30
23
bis zu 18
bis zu 10
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Kosten für die Wartung und Reparatur von Gegenständen des Sachanlagevermögens werden als Aufwand erfasst. Erneuerungs- und Erhaltungsaufwendungen werden als nachträgliche Herstellungskosten aktiviert,
wenn sie zu einer wesentlichen Verlängerung der Nutzungsdauer, einer
erheblichen Verbesserung oder einer bedeutenden Nutzungsänderung
der Sachanlage führen.
Verpflichtungen für den Abbruch und die Demontage von Vermögenswerten sowie für die Rekultivierung von Standorten werden entsprechend
den Vorschriften des IAS 16 (überarbeitet 1998) als Anschaffungsnebenkosten in dem Maße aktiviert, wie für diese Verpflichtungen gemäß IAS 37
Rückstellungen gebildet werden.
Finanzierungsleasing
Gemietete Sachanlagen, bei denen die einbezogenen Tochterunternehmen
alle wesentlichen mit dem Gegenstand verbundenen Chancen und Risiken
tragen (Finanzierungsleasing), werden gemäß IAS 17 zu Anschaffungskosten angesetzt, die im Falle eines Erwerbs angefallen wären. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder
über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrages mit der Abschreibungsmethode, die auch für vergleichbare erworbene bzw. hergestellte Vermögenswerte Anwendung findet. Die aus den künftigen Leasingraten
resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind als Verbindlichkeit passiviert,
wobei der zukünftige Zinsaufwand jedoch unberücksichtigt bleibt.
Nicht von eigenen Konzernunternehmen genutzte Immobilien, die ausschließlich zur Erzielung von Mieteinnahmen und Gewinnen aus Wertsteigerungen dienen (als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien),
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
141
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Anteile an verbundenen,
nicht konsolidierten Unternehmen
und Beteiligungen
Die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und Beteiligungen werden grundsätzlich zum Marktwert angesetzt. Sofern für diese
Anteile kein auf einem aktiven Markt notierter Marktpreis vorliegt und
andere Methoden zur Ermittlung eines objektivierbaren Marktwertes auf
Grund der Konzernbeziehung nicht anwendbar sind, werden die Anteile
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren
erfolgt zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert.
Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten oder zum
niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.
Vorräte
Bei allen Vorräten sind individuelle Bewertungsabschläge vorgenommen
worden, sofern die aus ihrem Verkauf oder ihrer Verwendung voraussichtlich zu realisierenden Erlöse niedriger sind als die Buchwerte der Vorräte.
Als niedrigerer beizulegender Wert werden die voraussichtlich erzielbaren
Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten
angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der Vorräte geführt
haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.
Erhaltene Anzahlungen werden von den Vorräten abgesetzt, sofern sie
Fertigungsaufträgen mit im Einzelfall niedrigem Auftragswert zuzurechnen
sind. Als Bewertungsmethode für gleichartige Gegenstände des Vorratsvermögens wird grundsätzlich die Durchschnittsmethode angewandt.
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von der Halteabsicht
des Unternehmens bewertet. Während die zu Handelszwecken gehaltenen
und die zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente zum Marktwert
bewertet sind, werden die bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinstrumente sowie die ausgewiesenen Kredite und Forderungen zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Die Marktwertänderungen zwischen Anschaffungszeitpunkt und dem Bilanzstichtag werden bei denjenigen
finanziellen Vermögenswerten, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, erfolgsneutral in der Rücklage für Wertänderungen erfasst.
Beim Verkauf dieser Finanzinstrumente wird der kumulierte Gewinn oder
Verlust ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung realisiert.
Liegt neben den marktüblichen Wertschwankungen dieser finanziellen
Vermögenswerte eine substanzielle Wertminderung vor, so führt der
kumulierte, zuvor im Eigenkapital ausgewiesene Verlust zu einer außerplanmäßigen Abschreibung im Ergebnis der Periode.
142
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu Nennwerten bzw.
zu niedrigeren Barwerten bilanziert. Bei diesen Posten wird allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen, auf Erfahrungswerte gestützten
Kreditrisiko durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. In den
Jahresabschlüssen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bilanziert. Die Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden, sofern sie im Zuge des normalen Leistungsprozesses
anfallen, als Materialaufwand, sofern sie anderen Sachverhalten zuzuordnen
sind, unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen ausgewiesen.
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente werden entsprechend den Vorschriften des
IAS 39 mit ihrem Marktwert bilanziert. Der erstmalige Ansatz erfolgt am
Erfüllungstag. Sofern die derivativen Finanzinstrumente zur Sicherung von
Marktwertschwankungen bilanzierter Vermögenswerte und Schulden
abgeschlossen wurden (Fair Value Hedges), werden Veränderungen der
Marktwerte ebenso wie die Marktwertveränderungen des dazugehörigen
Grundgeschäftes sofort im Periodenergebnis erfasst. Handelt es sich bei
den derivativen Finanzinstrumenten um Geschäfte zur Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cash Flow Hedges), wie beispielsweise geplante
Kerosineinkäufe, so werden alle Marktwertschwankungen dieser Finanzinstrumente solange erfolgsneutral in der Rücklage für Wertänderungen
von Finanzinstrumenten erfasst, bis das zugehörige Grundgeschäft eintritt. Resultiert eine abgesicherte zukünftige Transaktion in dem Ansatz
eines Vermögenswertes, so werden die direkt im Eigenkapital erfassten
kumulierten Gewinne und Verluste des derivativen Finanzinstrumentes als
Minderung bzw. Erhöhung der Anschaffungskosten berücksichtigt. Handelt
es sich bei dem Grundgeschäft um eine abgesicherte Aufwands- bzw.
Ertragsposition, so erfolgt zeitgleich mit der Abwicklung des Grundgeschäftes eine ergebniswirksame Realisierung der kumulierten Gewinne bzw.
Verluste aus dem Sicherungsinstrument. Sind in Ausnahmefällen die nach
IAS 39 für die Bilanzierung als Sicherungsinstrument notwendigen Kriterien bei einzelnen derivativen Finanzinstrumenten nicht erfüllt, werden
alle Marktwertänderungen sofort im Ergebnis der Periode erfasst.
Rückstellungen
Rückstellungen werden für ungewisse Verpflichtungen gegenüber Dritten
gebildet, wenn diese Verpflichtungen wahrscheinlich zu einer zukünftigen
Vermögensbelastung führen werden. Sie werden unter Berücksichtigung
143
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag
angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige
Rückstellungen werden, sofern der Effekt wesentlich ist, mit ihrem Barwert
angesetzt. Dabei werden zukünftige Kostensteigerungen bei der Berechnung des Erfüllungsbetrages mit einbezogen. Pensionsrückstellungen werden entsprechend IAS 19 (überarbeitet 2002) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bilanziert. Laufende Ertragsteuerrückstellungen werden
– vorausgesetzt, sie bestehen in demselben Steuerhoheitsgebiet und sind
hinsichtlich Art und Fristigkeit gleichartig – mit entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens grundsätzlich
nach Abzug von Kapitalaufnahmekosten mit dem Betrag der erhaltenen
Gegenleistung angesetzt. Im Zeitablauf werden die Verbindlichkeiten
unter Anwendung der effektiven Zinsmethode mit ihren fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet. Bei der Ausgabe von Finanzinstrumenten,
die sowohl eine Fremd- als auch eine Eigenkapitalkomponente in Form
von Wandel- oder Optionsrechten umfassen, werden die für den jeweiligen Bestandteil zugeflossenen finanziellen Mittel ihrem Charakter entsprechend bilanziert. Zum Emissionszeitpunkt wird die Anleihe dabei mit
einem Wert angesetzt, der für die Ausgabe dieses Fremdkapitalinstrumentes ohne Eigenkapitalbestandteil auf Grundlage der bestehenden Marktbedingungen erzielt worden wäre. Der in die Kapitalrücklage eingestellte
Betrag entspricht danach – unter Berücksichtigung latenter Steuern – dem
Marktwert der Wandel- bzw. Optionsrechte zum Ausgabezeitpunkt.
Latente Steuern
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern folgt gemäß IAS 12
(überarbeitet 2000) der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode auf
Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes. Hierbei
wird von der Fiktion der Gewinnthesaurierung ausgegangen. Die steuerlichen Konsequenzen von Gewinnausschüttungen werden erst zum Zeitpunkt des Gewinnverwendungsbeschlusses berücksichtigt. Für die erwarteten steuerlichen Vorteile aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen
werden aktive latente Steuern angesetzt.
Annahmen und
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen
und Schätzungen verwandt worden, die sich auf Höhe und Ausweis der
bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Die An-
Schätzungen
144
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
nahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Bilanzierung
und Bewertung von Rückstellungen sowie die Realisierbarkeit zukünftiger
Steuerentlastungen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von
den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Solche Abweichungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam
berücksichtigt.
Erläuterung der vom deutschen Recht abweichenden Bilanzierungsund Bewertungsmethoden
Nach den Vorschriften des IAS 21 sowie des IAS 39 sind alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit dem Kurs am Bilanzstichtag
umzurechnen. Alle derivativen Finanzinstrumente und zur Veräußerung
verfügbaren Wertpapiere sind zu Marktwerten zu bilanzieren. Dies führt
dazu, dass auch nicht realisierte Gewinne in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im Eigenkapital erfasst werden. Diese Regelungen weichen
von dem nach handelsrechtlichen Grundsätzen vorgeschriebenen Anschaffungskosten-, Realisations- und Imparitätsprinzip ab.
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern gemäß IAS 12
(überarbeitet 2000) folgt abweichend vom Handelsgesetzbuch der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Die Steuerersparnisse aus als
zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen werden als aktive
latente Steuern bilanziert.
Bei Dienstleistungen und kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden
Erlöse und Gewinne entsprechend dem Leistungsfortschritt realisiert.
Dies trifft im Konzern insbesondere auf die Erlösrealisierung von Reiseveranstaltern zum Zeitpunkt der Abreise des Kunden zu. Handelsrechtlich
werden Gewinne zum Zeitpunkt der Fertigstellung und Abnahme bzw. bei
vollständiger Leistungserbringung, damit bei Reiseveranstaltern bei Ende
der Reise, realisiert.
Während handelsrechtlich Schulden zum Rückzahlungsbetrag bilanziert
werden, erfolgt nach den Vorschriften des IASB der Ansatz von Fremdkapital nach Abzug von Kapitalaufnahmekosten mit dem Betrag der
erhaltenen Gegenleistung. Die im Zusammenhang mit der Ausgabe von
Aktien und Bezugsrechten entstehenden Kosten werden abweichend vom
Handelsrecht erfolgsneutral behandelt.
145
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Ferner werden im Gegensatz zum deutschen Recht auch selbsterstellte
immaterielle Vermögenswerte wie Computersoftware aktiviert und Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen, die innerhalb von drei
Monaten nachgeholt werden, nicht gebildet. Weiterhin werden die Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen auf Grund ihrer hohen
Eintrittswahrscheinlichkeit nach den Vorschriften des IASB unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.
Segmentberichterstattung
Erläuterung zu den Segmenten
In der Segmentberichterstattung sind die Geschäftsaktivitäten des TUI
Konzerns den Sparten Touristik, Logistik und der ehemaligen Sparte
Industrie zugeordnet. Die Segmentierung des Konzerns erfolgt dabei entsprechend der internen Steuerungs- und Berichterstattungslogik. Die
einzelnen Unternehmensgruppen werden unabhängig von ihrer gesellschaftsrechtlichen Beteiligungsstruktur allein nach ihrer wirtschaftlichen
Zugehörigkeit in die Sparten und Geschäftsbereiche eingeordnet.
Sparte Touristik
146
In der Sparte Touristik sind alle touristischen Gesellschaften des Konzerns
zusammengefasst, mit Ausnahme der Kreuzfahrt-Aktivitäten der HapagLloyd AG, die in der Sparte Logistik ausgewiesen werden. Da die Touristik
den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des Konzerns bildet, wurde die
Sparte Touristik in die fünf Geschäftsbereiche Europa Mitte, Europa Nord,
Europa West, Zielgebiete sowie sonstige Touristikaktivitäten untergliedert.
Diese Einteilung erfolgt dabei im Wesentlichen nach geographischen Gesichtspunkten sowie nach Funktionen innerhalb der Wertschöpfungskette.
Während die Reiseveranstalter, der Vertrieb sowie die Fluggesellschaften
des Konzerns nach den Herkunftsländern der Reisenden in die drei Quellmärkte Europa Mitte, Nord und West eingeteilt sind, werden die touristischen Aktivitäten des Konzerns am Urlaubsort im Bereich Zielgebiete dargestellt. Im Bereich Sonstige Touristik werden diejenigen touristischen
Gesellschaften des Konzerns zusammengefasst, die nicht unmittelbar mit
der Organisation und Durchführung von Urlaubsreisen in Zusammenhang
stehen.
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Bereich Europa Mitte
Den Bereich Europa Mitte bilden die Vertriebs- und Veranstalteraktivitäten
in den Länder Deutschland, Schweiz, Österreich und Polen. Daneben ist
diesem Geschäftsbereich auch die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH zugeordnet.
Bereich Europa Nord
Der Bereich Europa Nord umfasst die unter der Führung der TUI
Northern Europe stehenden Reisebüros und Veranstalter in Großbritannien
und Irland sowie in den nordischen Ländern Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Die konzerneigene Fluggesellschaft Britannia Airways,
die sowohl aus Großbritannien als auch aus Skandinavien operiert, ist
ebenfalls in diesem Bereich enthalten.
Bereich Europa West
Die Vertriebs- und Veranstalteraktivitäten in den Niederlanden und in
Belgien sind im Bereich Europa West zusammengefasst. Seit dem
1. Oktober 2002 sind auch die Aktivitäten der erstmalig konsolidierten
Nouvelles Frontières-Gruppe sowie der Fluggesellschaft Corsair International S. A. diesem Geschäftsbereich zugeordnet.
Bereich Zielgebiete
Zu den Aktivitäten im Geschäftsbereich Zielgebiete gehört die Betreuung
der Gäste, der Transfer zwischen Flughafen und Hotel sowie die Organisation und Durchführung von Ausflügen, Rundreisen und sonstigen Veranstaltungen durch die konzerneigenen Agenturen. Weiterhin enthält dieser
Geschäftsbereich auch die Hotelgesellschaften des Konzerns sowie die
Gesellschaften der Anfi-Gruppe, deren Geschäftstätigkeit der Bau und
der Vertrieb von Ferienwohnrechtsanlagen ist.
Sonstige Touristik/
Unter Sonstige Touristik/Konsolidierung werden insbesondere die unter der
Führung der TUI Business Travel Deutschland GmbH stehenden Gesellschaften, deren Geschäftstätigkeit die Organisation und Vermittlung von
Geschäftsreisen ist, zusammengefasst. Daneben sind die zentralen Dienstleistungsgesellschaften, die bereichsübergreifende Funktionen wie die Bereitstellung von EDV-Dienstleistungen und den zentralen Hoteleinkauf wahrnehmen, enthalten. Weiterhin werden in diesem Geschäftsbereich die Konsolidierungen von Beziehungen zwischen den touristischen Geschäftsbereichen dargestellt.
Konsolidierung
Sparte Logistik
Die Sparte Logistik, der unter der Führung der Hapag-Lloyd AG die VTGLehnkering- und die Algeco-Gruppe zugeordnet sind, erbringt neben den
Transportleistungen der Containerschifffahrt spezielle Transport- und
147
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
Serviceleistungen für die chemische Industrie und die Mineralölindustrie.
Einen weiteren Schwerpunkt des Geschäftsbereiches bildet die Herstellung und Vermietung von Mobilbauten und Paletten. Die Aktivitäten der
Seetouristik sind ebenfalls der Sparte Logistik zugeordnet.
Sparte Industrie
Die ehemalige Sparte Industrie setzt sich aus den Geschäftsbereichen
Energie, Handel und Gebäudetechnik zusammen. Auf Grund der bereits
getätigten Verkäufe bzw. der bestehenden Veräußerungsabsichten für die
einzelnen Geschäftsbereiche stellt die Sparte Industrie insgesamt einen
einzustellenden Bereich dar.
Geschäftsbereich Energie
Der Geschäftsbereich Energie besteht aus der Preussag Energie GmbH.
Im Vorjahr gehörten dem Geschäftsbereich daneben bis zu ihrer Veräußerung die Unternehmen der Deutag-Gruppe (bis 30. September 2001)
sowie die KBB GmbH (bis 1. September 2001) an. Die Aktivitäten der
Preussag Energie GmbH erstrecken sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas. Im Dezember 2002 wurde ein Kaufvertrag für
die inländischen Aktivitäten der Preussag Energie GmbH mit der französischen Gaz de France S. A. geschlossen. Die internationalen Aktivitäten
wurden vertraglich mit Wirkung zum 1. Januar 2003 an die österreichische
OMV AG veräußert. Beide Vertragswerke stehen noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden sowie beim Verkauf der ausländischen Aktivitäten der Zustimmung von bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland.
Geschäftsbereich
Mit der Aufgabe der Beherrschungsmöglichkeit der Fels-Gruppe zum 1. Mai
2002 wurde die Einstellung des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik abgeschlossen. Im Geschäftsjahr sind die Gesellschaften der Fels-Gruppe bis zu
ihrem Ausscheiden diesem Bereich zugeordnet. Daneben waren im Vergleichszeitraum die im Geschäftsjahr 2001 veräußerten Unternehmen der
Wolf-, Minimax- und Kermi-Gruppe in diesem Geschäftsbereich dargestellt.
Gebäudetechnik
Geschäftsbereich Handel
148
Der Geschäftsbereich Handel umfasst den nationalen und internationalen
Handel mit NE-Metallen und Produkten für die Stahl verarbeitende
Industrie. Darüber hinaus produzieren einige Firmen der Amalgamated
Metal Corporation-Gruppe (AMC) Zinn sowie Produkte für die Öl-, Bauund Keramikindustrie. Neben der AMC-Gruppe bilden die US-StahlserviceGesellschaften den Geschäftsbereich Handel. Der Handel stellt ebenfalls
einen einzustellenden Bereich dar.
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Sonstige/Konsolidierung
Als Holding des Konzerns übernimmt die TUI AG sowohl spartenübergreifende Aufgaben, wie beispielsweise Finanzen, Steuern und Recht, als
auch operative Führungsaufgaben für die Sparte Touristik. Hierzu zählt
insbesondere die zentrale Führung der einheitlichen touristischen Dachmarke World of TUI. Die TUI AG wird deshalb zusammen mit weiteren,
nicht den einzelnen Geschäftsbereichen zuzuordnenden Tätigkeiten und
mit den Konsolidierungen von Beziehungen zwischen den Segmenten als
gesonderte Berichtseinheit unter „Sonstige/Konsolidierung“ gezeigt. Neben
der TUI AG wird auch die in 2002 gegründete Niedrigpreis-Fluglinie HapagLloyd Express GmbH in diesem Bereich erfasst, da es sich hierbei um
einen im Aufbau befindlichen Geschäftsbereich handelt. Weiterhin sind
die Immobiliengesellschaften sowie die Versicherungsgesellschaften des
Konzerns in diesem Segment dargestellt. Die Wolf GmbH wird ebenfalls
im Bereich „Sonstige/Konsolidierung“ ausgewiesen, da die ursprüngliche
Verkaufsabsicht für diese Gesellschaft zunächst zurückgestellt wurde.
Erläuterung zu den Segmentdaten
Die Begriffsbestimmung der einzelnen Segmentdaten entspricht der Steuerungsbasis für die wertorientierte Unternehmensführung des TUI Konzerns.
Umsätze zwischen
den Segmenten
Die Umsätze zwischen den Segmenten werden grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen – wie sie auch bei Geschäften mit fremden Dritten
zu Grunde liegen – getätigt.
Betriebliches Segmentergebnis
Das betriebliche Segmentergebnis wird vor der Berücksichtigung des
Finanzergebnisses ermittelt. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung bleiben ebenfalls unberücksichtigt,
da sie erst auf Konzernebene vorgenommen werden.
Abschreibungen
Die Abschreibungen beziehen sich lediglich auf das Segmentanlagevermögen und enthalten keine Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von konsolidierten Tochterunternehmen.
Ergebnis der nach der
Das Ergebnis der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen
umfasst auch die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte dieser
Gesellschaften.
Equity-Methode bewerteten
Unternehmen
149
Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden
EBITDA
Das EBITDA wird ermittelt aus dem betrieblichen Ergebnis vor Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögen, vor
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
sowie vor Zinsergebnis und Steuern.
Betriebliches Segmentvermögen
Das betriebliche Segmentvermögen und die Segmentschulden setzen
sich aus den betriebsnotwendigen Vermögenswerten bzw. dem Fremdkapital – ohne verzinsliche Ansprüche und Verbindlichkeiten sowie ohne
Steuern – zusammen.
und Segmentschulden
Investitionen
Bei den Investitionen handelt es sich um Zugänge von Sachanlagen sowie
immateriellen Vermögenswerten ohne die aus Anteilserwerben resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte.
Verzinsliche Vermögenswerte
Die verzinslichen Vermögenswerte und Finanzmittel werden zur Erzielung
des Finanzergebnisses, die verzinslichen Schulden zur Finanzierung der
Geschäfts- und Investitionstätigkeit eingesetzt.
und Finanzmittel
Geschäfts- oder Firmenwerte
Die strategische Ausrichtung des Konzerns und damit die Entscheidungen
über den Erwerb bzw. Verkauf von Tochtergesellschaften ist eine der Kernfunktionen der Führungsholding. Das Management der Geschäfts- oder
Firmenwerte aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften wird daher als
zentrale Holdingfunktion verstanden, so dass keine Aufteilung der
Geschäfts- oder Firmenwerte auf die einzelnen Segmente vorgenommen
wird.
Überleitung
Die Überleitung des betrieblichen Segmentvermögens sowie der betrieblichen Segmentschulden auf das Vermögen bzw. die Schulden des Konzerns
ergibt sich durch Berücksichtigung der Geschäfts- oder Firmenwerte aus
der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften sowie der nach den
Vorschriften des IAS 14 nicht berücksichtigten Steueransprüche. Die Segmentschulden enthalten ebenfalls nicht die in den Schulden des Konzerns
enthaltenen Steuerrückstellungen und -verbindlichkeiten.
150
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss
Überleitung von Segmentangaben zu Konzernwerten
Mio €
Betriebliches Segmentvermögen
Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel
Vermögen der Geschäftsbereiche
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung
Effektive Steueransprüche
Latente Steueransprüche
Konzernvermögen
Mio €
Betriebliche Segmentschulden
Verzinsliche Segmentschulden
Schulden der Geschäftsbereiche
Steuerrückstellungen
Steuerverbindlichkeiten
Konzernschulden
31.12.2002 31.12.2001
8 813,1
1 610,9
10 424,0
4 726,4
81,7
285,3
15 517,4
9 849,4
1 921,8
11 771,2
4 693,8
61,0
97,7
16 623,7
31.12.2002 31.12.2001
5 508,9
5 863,8
11 372,7
898,9
65,3
12 336,9
5 412,5
6 961,8
12 374,3
804,5
62,0
13 240,8
151
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und
Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse
Umsatz des Konzerns nach Geschäftstätigkeit
Mio €
Touristische Leistungen
Logistik-Dienstleistungen
Herstellung von Erzeugnissen und weiteren Dienstleistungen
Handel mit Waren
Vermietung und Verpachtung
Patent-, Lizenz- und sonstige Einnahmen
Gesamt
2002
12 402,1
3 193,3
382,8
3 871,5
441,5
11,2
20 302,4
2001
12
3
1
4
728,1
256,4
297,8
620,7
498,9
9,5
22 411,4
Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im Rahmen der Segmentberichterstattung, unterteilt nach Geschäftsbereichen und Regionen, dargestellt.
Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr beruht vorwiegend auf Veränderungen des Konsolidierungskreises. Hier wirken sich mit rund 1,0 Mrd. €
insbesondere die im Vorjahr erfolgten Desinvestitionen aus. Des Weiteren
ergibt sich ein Rückgang der Umsatzerlöse um rund 0,5 Mrd. € aus der in
diesem Geschäftsjahr mit vier Monaten nur zeitanteiligen Berücksichtigung
der Fels-Gruppe. Demgegenüber stehen Umsatzerlöse von erstmalig konsolidierten Gesellschaften in Höhe von 292,4 Mio. €.
Neben den Konsoldierungskreisveränderungen führte auch das im Vergleich zum Vorjahr leicht geringere Geschäftsvolumen zu einem Rückgang
der Umsatzerlöse.
(2) Veränderung des
Erzeugnisbestandes und
Veränderung des Erzeugnisbestandes und andere aktivierte Eigenleistungen
Mio €
2002
2001
andere aktivierte Eigenleistungen
152
Verminderung des Bestandes an
unfertigen und fertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamt
+
6,6
64,1
57,5
+
38,1
103,4
65,3
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
(3) Sonstige betriebliche
Erträge
Sonstige betriebliche Erträge
Mio €
Buchgewinne aus dem Verkauf
von Anlage- und Umlaufvermögen
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen und abgegrenzten Schulden
Wechselkursgewinne
Weiterberechnete Kosten
Erträge aus Vermietung und Verpachtung
sowie aus Patent- und Lizenzeinnahmen
Betriebliche Nebenerträge
Übrige Erträge
Gesamt
2002
2001
671,0
500,5
125,4
83,2
81,7
205,5
82,0
61,8
21,9
121,5
203,0
1 307,7
18,2
269,1
184,1
1 321,2
Die Buchgewinne aus dem Verkauf von Anlage- und Umlaufvermögen
waren im Vorjahr wesentlich bestimmt durch den Verkauf der Gesellschaften aus dem Geschäftsbereich Gebäudetechnik sowie weiterer Veräußerungen von Tochtergesellschaften. Im laufenden Geschäftsjahr resultieren die Buchgewinne im Wesentlichen aus dem Verkauf der Fels-Gruppe
sowie der Veräußerung von rund 13 700 Mietwohnungen in Salzgitter an
eine Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Anlagen-Leasing GmbH. Weitere Buchgewinne entstanden aus dem Verkauf der bisher von der Veba
Oel AG zusammen mit Preussag Energie gehaltenen Anteile an ehemaligen
Deminex-Projekten. Weitere Buchgewinne entstanden aus Verkäufen von
Gegenständen des Sachanlagevermögens im geschäftsüblichen Rahmen.
(4) Materialaufwand
Materialaufwand
Mio €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Aufwendungen für touristische Leistungen
Gesamt
2002
2001
3 858,0
2 878,7
7 696,8
14 433,5
4 317,2
2 866,3
8 045,1
15 228,6
Bei den Aufwendungen für touristische Fremdleistungen handelt es sich
im Wesentlichen um Hotelaufwendungen und Aufwendungen für Flug
und sonstige Transporte.
Im Materialaufwand werden auch Miet- und Pachtaufwendungen für
operative Leasingverhältnisse gezeigt, sofern diese Aufwendungen in
unmittelbarem Zusammenhang mit den erzielten Umsatzerlösen stehen.
153
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Insgesamt sind im Materialaufwand des Geschäftsjahres Miet- und Pachtaufwendungen in Höhe von 358,0 Mio. € enthalten.
Der Rückgang der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogenen Waren resultiert fast ausschließlich aus dem Verkauf
der Gesellschaften aus dem Geschäftsbereich Gebäudetechnik sowie der
Deutag-Gruppe.
(5) Personalaufwand
Personalaufwand
Mio €
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung
Gesamt
2002
2001
2 054,4
2 367,0
496,2
(143,7)
2 550,6
544,9
(132,3)
2 911,9
Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten unter anderem den
Aufwand für leistungsorientierte Versorgungszusagen. Der Zinsanteil aus
der Bewertung der Pensionsverpflichtungen wird ebenfalls in diesem
Posten ausgewiesen. Die Darstellung der Pensionszusagen wird detailliert
unter Ziffer 30 erläutert.
Gegenüber dem Vorjahr reduzierten sich die Lohn- und Gehaltsaufwendungen um 13,2 %. Ursache hierfür war ein Rückgang der durchschnittlichen Zahl der Mitarbeiter um 8 358 Mitarbeiter auf nunmehr 68 937
Mitarbeiter (ohne Auszubildende). Der Rückgang der Mitarbeiterzahlen
resultiert insbesondere aus den im Geschäftsjahr 2001 verkauften Gesellschaften der Gebäudetechnik sowie der Deutag-Gruppe, deren Mitarbeiter
zeitanteilig bis zum Abgang der Gesellschaften in den Vorjahreszahlen enthalten waren. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter in der Touristik erhöhte sich von 50 306 auf 53 014, vor allem durch die zeitanteilige Berücksichtigung von Mitarbeitern der Nouvelles Frontières-Gruppe.
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende)
Gewerbliche Mitarbeiter
Angestellte
Gesamt
154
2002
2001
6 240
62 697
68 937
12 506
64 789
77 295
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
(6) Abschreibungen
Abschreibungen
Mio €
Planmäßige Abschreibungen1) auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
Außerplanmäßige Abschreibungen1) auf
immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Gesamt
1)
2002
2001
631,5
643,7
0,4
631,9
43,0
686,7
ohne Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb
von Tochterunternehmen
Den planmäßigen Abschreibungen liegen die bei den Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung aufgeführten konzerneinheitlichen wirtschaftlichen
Nutzungsdauern zu Grunde.
(7) Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Mio €
Provisionen für touristische Leistungen
Aufwendungen für Mieten und Pachten
Aufwendungen für Werbung
Beiträge, Gebühren, Honorare, Aufwendungen für Beratung
Aufwendungen des Finanz- und Geldverkehrs
Vertriebsaufwendungen
Sonstige Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen
Verwaltungsaufwendungen
Fremdleistungen und betriebsfremde Materialaufwendungen
Verluste aus dem Abgang von Anlage- und Umlaufvermögen
Übrige betriebliche Aufwendungen
Gesamt
2002
2001
703,0
265,7
261,0
155,3
271,2
310,7
213,4
389,7
303,5
69,1
253,4
3 196,0
712,8
659,4
248,5
181,0
326,7
389,0
125,8
411,2
340,8
95,7
365,4
3 856,3
Die Provisionen für touristische Leistungen umfassen überwiegend Reisebüroprovisionen sowie weitergeleitete Provisionen aus Reiserücktrittskostenversicherungen.
Verbräuche aus in Vorjahren zu Lasten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildeten Rückstellungen, für die der Aufwand jetzt unter
der betreffenden Aufwandsart ausgewiesen wird, sind wie bisher mit dem
Aufwand für die Neubildung verrechnet worden.
Die Aufwendungen des Finanz- und Geldverkehrs enthalten auch Wechselkursverluste aus Kursveränderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten.
155
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Aufwendungen für Mieten
und Pachten, da Mietaufwendungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den erzielten Umsatzerlösen stehen, im Geschäftsjahr 2002 im
Materialaufwand ausgewiesen werden. Sofern diese Umgliederung bereits
im Vorjahr vorgenommen worden wäre, hätte der Miet- und Pachtaufwand
des Vorjahres um rund 321 Mio. € niedriger gelegen.
(8) Finanzergebnis
Finanzergebnis
Mio €
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bewerteten Unternehmen
davon aus assoziierten Unternehmen
davon aus Gemeinschaftsunternehmen
davon aus verbundenen Unternehmen
Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
davon aus verbundenen Unternehmen
Aufwendungen aus Verlustübernahmen
davon an verbundene Unternehmen
Beteiligungsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen und
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
davon aus verbundenen Unternehmen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen
Zinsergebnis
Ergebnis aus der Wertänderung von
derivativen Finanzinstrumenten
Gesamt
2002
+
(+
(+
2001
46,1 +
35,1) (11,0) (+
(–) (+
9,4
(4,9)
4,9
(1,7)
2,0
(2,0)
12,3 +
26,8
39,2)
56,5)
9,5)
71,3
(6,9)
1,6
(1,1)
9,0
(9,0)
63,9
66,2
88,7
-
4,8
(0,5)
90,4
(0,8)
325,0
(3,2)
229,8
-
4,0
(1,3)
115,9
(2,9)
426,2
(4,3)
306,3
-
9,6
247,2
+
-
1,3
303,0
+
Das Equity-Ergebnis enthält den anteiligen Jahresüberschuss der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwerte dieser Gesellschaften.
156
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
Konzernanteil an den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung bei Gemeinschaftsunternehmen
Mio €
2002
2001
Betriebliche Erträge
Betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Jahresüberschuss
Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten
Gemeinschaftsunternehmen
228,0
197,2
30,8
13,3
17,5
3,4
14,1
3,1
374,7
291,3
83,4
8,3
75,1
16,6
58,5
2,0
-
11,0
-
56,5
Das Beteiligungsergebnis reduzierte sich insbesondere durch die im
Vorjahr vereinnahmten Dividendenerträge aus der Ruhrgas-Beteiligung.
Von den Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens entfallen 65,1 Mio. € (Vorjahr 87,8 Mio. €) auf außerplanmäßige Abschreibungen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen
dabei mit insgesamt 53,2 Mio. € auf die Aktien der im Geschäftsjahr insolvent gewordenen Babcock Borsig AG (42,1 Mio. €) sowie auf Aktien der
Metaleurop S. A. (11,1 Mio. €). Weiterhin sind in diesem Posten insbesondere Abschreibungen auf Beteiligungen sowie auf Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten.
Die Verbesserung des Zinsergebnisses ist vor allem auf die weitere Reduzierung der Finanzschulden zurückzuführen.
Aus der Indizierung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen,
deren Sitz in Hochinflationsländern liegt, wurden aus der Veränderung der
Kaufkraftparitäten dieser Länder insgesamt Kaufkraftgewinne in Höhe von
2,1 Mio. € (im Vorjahr Kaufkraftverluste von 6,8 Mio. €) realisiert, die in
den Zinserträgen und -aufwendungen erfasst worden sind. Ursächlich für
die Kaufkraftgewinne war insbesondere der Finanzmittelbedarf türkischer
Hotelgesellschaften. Im Vorjahr resultierten die Kaufkraftverluste im
Wesentlichen aus den Zahlungsmittelbeständen zweier türkischer Gesellschaften im Bereich Gebäudetechnik, die im Vorjahr veräußert wurden.
157
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
(9) Einzustellende Bereiche
Der Aufsichtsrat der TUI AG genehmigte im Oktober 2000 ein Desinvestitionsprogramm für die Industriebeteiligungen. Die Veräußerungen entsprechen der langfristigen Strategie des Konzerns, sich auf das Touristikgeschäft
zu konzentrieren und sich von Aktivitäten der Geschäftsbereiche Gebäudetechnik und Handel zu trennen. Nachdem im Geschäftsjahr 2001 bereits
die Gesellschaften der Minimax-Gruppe, der Kermi-Gruppe sowie die
Tochtergesellschaften der Wolf GmbH veräußert worden waren, wurde die
Beherrschungsmöglichkeit an der Fels GmbH und ihren Tochtergesellschaten zum 1. Mai 2002 an eine Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel &
Cie. GmbH übertragen. Mit diesem Verkauf ist die Einstellung des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik im Wesentlichen abgeschlossen. Der Verkauf
der Wolf GmbH wurde bis auf weiteres zurückgestellt. Die Gesellschaft
wird daher in dem Segment „Sonstige/Konsolidierung“ dargestellt.
Im Laufe des Geschäftsjahres 2002 wurden Verhandlungen über den Verkauf des Geschäftsbereichs Energie aufgenommen. Im Dezember 2002
wurde ein Kaufvertrag mit Gaz de France S. A. über den Erwerb der inländischen Aktivitäten der Preussag Energie GmbH geschlossen, im Januar
2003 erwarb die österreichische OMV AG die internationalen Aktivitäten
der Preussag Energie. Beide Vertragswerke stehen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung sowie beim Verkauf eines Teils
der ausländischen Aktivitäten unter dem Vorbehalt der Zustimmung von
bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland. Mit diesen Verkäufen
zieht sich der Konzern vollständig aus seinen Energieaktivitäten zurück.
Zum 31. Dezember 2002 stellt somit der Geschäftsbereich Energie ebenfalls einen einzustellenden Bereich dar. Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Zustimmungserfordernisse ist davon auszugehen, dass die
inländischen und ausländischen Aktivitäten zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Geschäftsjahr 2003 aus dem Konzern abgehen werden. Da
die aus den Verträgen resultierenden Zahlungsströme zu unterschiedlichen Zeitpunkten realisiert werden, war für einzelne Teilbereiche des
Verkaufs die Bildung einer Rückstellung erforderlich.
Die Verkaufsabsichten für die britische AMC-Gruppe sowie die US-Stahlserviceaktivitäten wurden im Geschäftsjahr 2002 weiter vorangetrieben.
Der Geschäftsbereich Handel ist deshalb weiterhin als einzustellender
Bereich nach IAS 35 anzusehen.
158
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis aus der
Einstellung von Geschäftsbereichen enthält einen Ertrag aus dem im
Geschäftsjahr erfolgten Verkauf der Fels-Gruppe sowie die Aufwendungen
für gebildete Rückstellungen für einzelne Teilbereiche aus dem in 2003
erfolgenden Verkauf der Preussag Energie GmbH.
Wesentliche Vermögenswerte und Schulden
der einzustellenden Bereiche
Mio €
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Gebäudetechnik
31.12.2002 31.12.2001
–
–
–
–
–
–
830,9
157,1
25,2
261,5
394,2
89,3
Zum 31. Dezember 2002 werden vom Geschäftsbereich Gebäudetechnik
keine Vermögenswerte und Schulden mehr in der Konzernbilanz ausgewiesen.
Mio €
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Mio €
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Energie
31.12.2002 31.12.2001
300,8
494,5
88,3
380,2
177,0
69,4
370,9
529,0
39,6
400,1
72,0
155,7
Handel
31.12.2002 31.12.2001
166,8
441,4
83,5
39,8
207,9
127,9
198,0
515,8
71,2
42,5
254,1
149,9
Die einzustellenden Bereiche waren in den einzelnen Posten der Gewinnund Verlustrechnung des Konzerns wie folgt enthalten:
159
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Wesentliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
der einzustellenden Bereiche
Mio €
Gebäudetechnik
2002
2001
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche
Steuern
202,7
1,8
6,5
4,7
15,5
-
-
1 444,4
2,0
35,5
37,5
11,5
Mio €
2002
Energie
2001
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche
Steuern
448,3
139,7
3,5
143,2
46,5
836,3
297,7
40,8
338,4
119,6
Mio €
2002
Handel
2001
3 150,4
58,4
2,4
56,0
24,5
3 143,4
52,5
7,7
44,8
20,4
Umsatzerlöse
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis der Geschäftsbereiche
Steuern
Die einzustellenden Bereiche wiesen im Geschäftsjahr folgende Zahlungsströme aus dem operativen Geschäft sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit auf:
Mio €
Wechselkursbedingte und sonstige Wertänderungen
des Finanzmittelbestandes
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Veränderung des Finanzmittelbestandes
160
Energie
2001
2002
+
+
+
–
161,5
28,1
140,9
48,7
+
-
–
224,2
84,9
175,5
36,2
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
Mio €
Wechselkursbedingte und sonstige Wertänderungen
des Finanzmittelbestandes
Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Veränderung des Finanzmittelbestandes
Handel
2001
2002
+
+
8,4
51,2
11,9
18,6
12,3
+
+
0,7
83,9
13,9
54,8
14,5
Grundsätzlich ist geplant, die unternehmerische Führung der einzustellenden Bereiche im Geschäftsjahr 2003 aufzugeben.
(10) Abschreibungen auf
Geschäfts- oder
Firmenwerte
(11) Steuern
Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb
von Geschäftsbetrieben sind in dem Posten „Abschreibungen“ enthalten
(s. Ziffer 6). Der Anstieg bei den Abschreibungen beruht im Wesentlichen
auf außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 55,0 Mio. € (Vorjahr
1,4 Mio. €). Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Geschäfts- oder
Firmenwerte entfielen vornehmlich auf im Geschäftsjahr verkaufte Gesellschaften der Fels-Gruppe.
Zusammensetzung des Steueraufwandes
Mio €
2002
2001
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Inland
Ausland
Latenter Steueraufwand/-ertrag
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Gesamt
31,4
109,2
45,2
185,8
53,1
238,9
7,7
72,4
6,6
73,5
48,4
121,9
+
+
+
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen das Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach Abzug der sonstigen Steuern. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wirken nur insoweit steuermindernd, als entsprechende Geschäftswerte infolge von Anwachsungsbzw. Verschmelzungsvorgängen oder in steuerlichen Ergänzungsbilanzen
für Personenhandelsgesellschaften auch steuerbilanziell angesetzt und
abgeschrieben werden. Die deutschen Gesellschaften des TUI Konzerns
unterliegen einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von ca. 17 %
des Gewerbeertrags, die bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer abzugsfähig ist. Wie im Vorjahr betrug der Körperschaftsteuersatz 25 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlages auf die Körperschaftsteuer von 5,5 %.
161
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
In 2002 hat die Bundesregierung in Deutschland zur Unterstützung der
vom Hochwasser betroffenen Gebiete ein Flutopfersolidaritätsgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz sieht vor, dass zunächst begrenzt auf das Jahr
2003 die Körperschaftsteuer um 1,5 % auf 26,5 % erhöht wird, um mit
diesen Mitteln einen Fonds „Aufbauhilfe“ zu gründen. Auf Grund dieser
Steuergesetzgebung werden alle latenten Steuerposten inländischer
Gesellschaften, die sich in 2003 realisieren, zum 31. Dezember 2002 mit
einem durchschnittlichen Steuersatz von 40 % bewertet. Alle latenten
Steuerposten, die sich ab dem Jahr 2004 realisieren, werden unverändert
zum Vorjahr mit einem Steuersatz von 39 % bewertet. Aus der Veränderung des Steuersatzes für die kurzfristigen latenten Steuern resultierte im
Geschäftsjahr 2002 ein Steueraufwand in Höhe von 0,2 Mio. €.
Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen Gesetzen und Verordnungen. Die angewandten
Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren von 16 % bis
42,05 %.
Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 (überarbeitet
2000) nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Danach
werden für temporäre Differenzen zwischen den im Konzernabschluss
angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden zukünftig wahrscheinlich eintretende Steuerentund -belastungen bilanziert. Sofern die temporären Differenzen zwischen
Handels- oder Steuerbilanz sich auf Posten beziehen, die unmittelbar das
Eigenkapital erhöhen oder belasten, so werden auch die auf diese Differenzen entfallenden latenten Steuern unmittelbar mit dem Eigenkapital
verrechnet. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital durch die erfolgsneutrale Verrechnung von latenten Steuern im Geschäftsjahr 2002 um
20,4 Mio. € (Vorjahr 8,2 Mio. €).
Erwartete Steuerersparnisse aus der Nutzung von als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen werden aktiviert. Bei der Bewertung
eines aktivierten Vermögenswertes für zukünftige Steuerentlastungen
wird die Wahrscheinlichkeit der Realisierung des erwarteten Steuervorteils
berücksichtigt.
162
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
Bilanzierte aktive und passive latente Steuern
Mio €
Immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen
Finanzanlagen
Abweichende Erlösrealisierung
und Vorratsbewertung
Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
davon erfolgsneutrale latente Steuern
Pensionsrückstellungen
Übrige Rückstellungen
Sonstige Posten
Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen
Saldierung aktiver und
passiver latenter Steuern
Bilanzansatz
davon langfristig
-
aktivisch
31.12.2002
passivisch
aktivisch
31.12.2001
passivisch
91,1
7,5
891,6
10,0
292,5
0,5
1 045,1
9,8
110,4
53,7
44,3
57,4
77,9
(59,8)
55,2
154,0
297,3
64,1
(39,8)
14,5
72,6
118,3
44,8
(34,0)
61,8
105,3
189,0
42,7
(30,1)
0,7
47,2
26,4
241,2
–
131,6
749,3
285,3
(208,0)
-
749,3
475,5
(426,8)
-
772,1
97,7
(62,5)
–
-
772,1
457,2
(427,7)
Die aktiven latenten Steuern aus der Differenz zwischen den niedrigeren
handelsbilanziellen Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen des
ehemals gemeinnützigen Wohnungsbestandes reduzierten sich in Folge des
Verkaufs des Mietwohnungsbestandes in Salzgitter.
Bei den übrigen Rückstellungen sind vorwiegend gebildete Drohverlustrückstellungen Ursache für die Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz.
Sofern Marktwertänderungen der Finanzinstrumente erfolgsneutral im
Eigenkapital erfasst werden, führen die darauf entfallenden latenten Steuern
ebenfalls zu einer erfolgsneutralen Erhöhung bzw. Verminderung des Eigenkapitals. Latente Steueransprüche in einem Steuerhoheitsgebiet werden mit
latenten Steuerschulden desselben Gebietes insoweit verrechnet, als sich
die Fristigkeiten entsprechen.
Der Anstieg der bilanzierten aktiven latenten Steuern resultiert wesentlich
aus Konsolidierungskreiszugängen, insbesondere der Nouvelles FrontièresGruppe.
Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2002 führt wie im Vorjahr zu keiner Steuerbelastung.
163
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Zusammensetzung der anrechenbaren Verlustvorträge
Mio €
31.12.2002 31.12.2001
Inländische Verlustvorträge
Körperschaftsteuer
Gewerbesteuer
Ausländische Verlustvorträge
Summe der potenziellen Steuersparnisse auf Verlustvorträge
585,7
636,2
621,9
430,6
261,8
420,7
498,8
263,1
Während die inländischen Verlustvorträge unbeschränkt vortragsfähig sind,
bestehen für ausländische Verlustvorträge oftmals länderspezifische zeitliche Begrenzungen der Vortragsfähigkeit und Beschränkungen der Nutzung
für Gewinne aus der betrieblichen Tätigkeit, die bei der Bewertung entsprechend berücksichtigt worden sind. Potenzielle Steuerersparnisse in
Höhe von insgesamt 189,4 Mio. € (Vorjahr 131,5 Mio. €) wurden nicht aktiviert, da die Nutzung der zu Grunde liegenden Verlustvorträge im Planungszeitraum nicht wahrscheinlich ist. Im Inland erhöhten sich die steuerlichen
Verlustvorträge auf Grund der im Geschäftsjahr für einbezogene Gesellschaften fortgeschriebenen Anpassungen an steuerliche Betriebsprüfungsergebnisse.
Der Zugang der ausländischen Verlustvorträge resultierte vornehmlich
aus der erstmaligen Konsolidierung der Gesellschaften der Nouvelles
Frontières-Gruppe.
Aus der Nutzung von Verlustvorträgen, für die in Vorjahren kein Vermögenswert für die daraus möglichen Steuerersparnisse bilanziert wurde,
ergab sich im Geschäftsjahr 2002 eine Steuerminderung von 1,0 Mio. €
(Vorjahr 5,4 Mio. €). Durch Verlustrückträge konnten im Berichtsjahr wie
im Vorjahr keine Steuerminderungen realisiert werden.
Entwicklung der aktivierten Steuerersparnisse
aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen
164
Mio €
2002
2001
Aktivierte Steuerersparnisse zu Beginn des Geschäftsjahres
Veränderungen des Konsolidierungskreises
und Währungsangleichung
Nutzung von Verlustvorträgen
Wertberichtigung auf in Vorjahren aktivierte
Steuerersparnisse aus Verlustvorträgen
Aktivierung von Steuerersparnissen aus Verlustvorträgen
Aktivierte Steuerersparnisse zum Ende des Geschäftsjahres
131,6
134,2
+
-
14,3
19,6
-
17,6
31,0
+
25,2
140,1
241,2
+
2,2
48,2
131,6
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
Die erhöhten steuerlichen Verlustvorträge im Inland wurden auf Grund
der positiven Planungsergebnisse als zukünftig realisierbar eingeschätzt.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand von 185,8 Mio. € (Vorjahr 73,5 Mio. €)
ist um 97,3 Mio. € höher (im Vorjahr um 115,6 Mio. € niedriger) als der
erwartete Ertragsteueraufwand von 88,5 Mio. € (Vorjahr 189,1 Mio. €), der
sich bei Anwendung des inländischen Ertragsteuersatzes auf das Jahresergebnis des Konzerns vor Ertragsteuern ergeben würde.
Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand
Mio €
2002
2001
Konzernjahresüberschuss vor Ertragsteuern
Erwarteter Ertragsteueraufwand (Steuersatz 39 %)
Unterschied aus der Differenz der tatsächlichen Steuersätze
zum erwarteten Steuertarif
Steueranteil
für steuerfreie Erträge
für steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
für temporäre Differenzen und Verluste,
für die keine latente Steuer erfasst wurde
für periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge
für sonstige Abweichungen
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand
226,9
88,5
484,8
189,1
-
65,8
-
35,4
-
183,3
328,9
-
235,2
229,6
10,6
3,3
3,6
185,8
-
35,3
43,7
4,4
73,5
Der Unterschied aus der Differenz der tatsächlichen Steuersätze zum
inländischen Steuertarif (39 %) beruht unter anderem auf niedrigeren
steuerlichen Belastungen der Ergebnisse ausländischer Tochterunternehmen.
Die steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen werden im Konzern
wesentlich bestimmt aus den Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung.
(12) Anteil anderer Gesellschafter am Konzern-
Anteil anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss
Mio €
2002
2001
jahresüberschuss
Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust
Gesamt
-
46,0
36,9
9,1
-
75,6
10,4
65,2
Die anderen Gesellschaftern zustehenden Jahresergebnisse entfallen vornehmlich auf einbezogene Tochterunternehmen in der Sparte Touristik, hier
insbesondere auf die Gesellschaften der RIU-Gruppe (Fremdanteil 50 %),
der Magic Life-Gruppe sowie auf die Anfi-Gesellschaften (Fremdanteil je
165
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
49 %). Andere Gesellschafter sind zudem an der TUI Suisse (Fremdanteil
49 %) beteiligt. In der Sparte Logistik entfallen die Anteile anderer
Gesellschafter überwiegend auf Aktionäre der Algeco S. A. (Fremdanteil
rund 33 %), wohingegen die Anteile anderer Gesellschafter an der VTGLehnkering AG und an der Hapag-Lloyd AG in 2002 erworben wurden.
(13) Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 als Quotient aus
dem den Aktionären der TUI AG zustehenden Konzernjahresüberschuss
und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Inhaberstückaktien ermittelt.
Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die
durchschnittliche Aktienanzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potenzieller Aktien aus Options- und Wandelrechten erhöht wird. Die Wandelrechte aus der von der TUI AG begebenen Wandelanleihe führen wie im
Vorjahr zu keinem Verwässerungseffekt. Somit entspricht das unverwässerte dem verwässerten Ergebnis je Aktie.
2002
Den TUI Aktionären zustehender
Konzernjahresüberschuss (in Mio. €)
Gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
2001
32,0
346,1
178 038 299 176 694 011
0,18
1,96
Vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte erhöht sich das
Ergebnis je Aktie auf 2,02 € pro Aktie (Vorjahr 3,53 € pro Aktie).
Sonstige Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Ungewöhnliche Erträge und Aufwendungen umfassen diejenigen Posten
innerhalb des Ergebnisses aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, die
nicht regelmäßig eintreten bzw. die anderen Geschäftsjahren zuzurechnen
sind.
Im Geschäftsjahr 2002 bestimmten sich die ungewöhnlichen Erträge wie
bereits im Vorjahr im Wesentlichen aus dem Verkauf von Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Beteiligungen. Die Auswirkungen
der Einstellung von Geschäftsbereichen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie unter Ziffer 9 detailliert dargestellt. Daneben wurden im
Geschäftsjahr 2002 weitere Erträge aus dem Verkauf von assoziierten Unter166
Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss
nehmen und Beteiligungen erzielt. So wurden die bisher von der Veba Oel
AG zusammen mit Preussag Energie GmbH gehaltenen Anteile an ehemaligen Deminex-Projekten Anfang 2002 verkauft. Weiterhin trennte sich der
Konzern von seiner 50 %igen Beteiligung an der Elektro-Chemie GmbH,
Ibbenbüren, sowie von den Anteilen an der Howaldtswerke-Deutsche Werft
AG. Zu ungewöhnlichen Erträgen führte auch der Verkauf von rund 13 700
Mietwohnungen in Salzgitter.
Den ungewöhnlichen Erträgen stehen ungewöhnliche Aufwendungen gegenüber. Diese Aufwendungen entstanden insbesondere im Zusammenhang
mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG. Die Aufwendungen resultieren
dabei einerseits aus Abschreibungen auf die Aktien der Babcock Borsig
AG sowie aus negativen Wertentwicklungen und Ausgleichszahlungen aus
zwei Total Return Swaps auf bereits veräußerte Aktien der Gesellschaft.
Andererseits wurde für Garantien und Bürgschaften aus den ehemaligen
Aktivitäten im Anlagenbau, für die eine Inanspruchnahme auf Grund der
Insolvenz wahrscheinlich ist, vollumfänglich Vorsorge durch die Bildung
von Rückstellungen getroffen. Weitere ungewöhnliche Aufwendungen
betreffen die außerplanmäßige Abschreibung eines Geschäfts- oder
Firmenwertes innerhalb der Fels-Gruppe im ersten Quartal 2002.
Ungewöhnliche Erträge und Aufwendungen
Mio €
2002
Erträge aus der Einstellung von Geschäftsbereichen
Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an ehemaligen Deminex-Projekten
Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen
Erträge aus dem Verkauf von Mietwohnungen
Ungewöhnliche Erträge
Aufwendungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG
Außerplanmäßige Abschreibung eines Geschäfts- oder Firmenwertes
der Fels-Gruppe
Ungewöhnliche Aufwendungen
Ungewöhnliches Ergebnis vor Steuern
Steueraufwand aus ungewöhnlichen Erträgen und Aufwendungen
Ungewöhnliches Ergebnis nach Steuern
89,1
210,7
51,0
136,7
487,5
187,4
50,0
237,4
250,1
123,4
126,7
Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Konzerns
belaufen sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr 2,0 Mio. €). Sofern die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben waren, sind die Aufwendungen
im Jahr ihrer Entstehung als Aufwand verrechnet worden.
167
Erläuterungen zur Konzernbilanz
(14) Geschäfts- oder Firmenwerte
Geschäfts- oder Firmenwerte
Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
Geschäfts- oder
Firmenwerte aus
dem Erwerb von
Geschäftsbetrieben
-
43,6
–
3,5
2,4
9,6
0,3
39,6
Abschreibungen
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Abschreibung des laufenden Jahres
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
16,0
–
0,4
4,9
9,1
0,1
12,3
Buchwerte Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2001
27,3
27,6
1)
Geschäfts- oder
Firmenwerte aus
der Kapitalkonsolidierung
-
-
davon negative
Geschäfts- oder
Firmenwerte
5 315,3
0,3
1,8
315,8
162,3
138,5
5 608,8
(18,2)
–
–
(0,1)
–
–
(18,3)
621,5
0,3
0,1
328,4
75,5
8,2
882,4
(9,0)
–
–
(2,8)
–
–
(11,8)
4 726,4
4 693,8
(6,5)
(9,2)
Gesamt
-
-
5 358,9
0,3
5,3
318,2
171,91)
138,2
5 648,4
637,5
0,3
0,5
333,3
84,61)
8,3
894,7
4 753,7
4 721,4
Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 157,2 Mio. € bzw. 70,2 Mio. €
Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte resultiert im Wesentlichen
aus dem Zugang der Geschäfts- oder Firmenwerte für die zum 1. Oktober
2002 erstmalig konsolidierte Nouvelles Frontières-Gruppe, dem der
Abgang der Fels-Gruppe gegenübersteht.
168
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
(15) Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Mio €
Bohr- und
Explorationskonzessionen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
13,9
–
–
–
–
–
13,9
Abschreibungen
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Abschreibung des laufenden Jahres
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
13,9
–
–
–
–
–
13,9
Buchwerte Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2001
1)
0,0
0,0
Konzessionen,
gewerbliche
Schutzrechte und
ähnliche Rechte
und Werte
-
-
davon selbst
erstellte
Vermögenswerte
Geleistete
Anzahlungen
540,8
8,5
10,8
108,6
26,4
11,3
636,6
(60,3)
–
–
(26,8)
(0,4)
–
(86,7)
327,5
5,5
8,5
68,7
18,5
2,4
383,1
(10,3)
–
–
(13,5)
(0,1)
–
(23,7)
0,0
–
–
–
–
–
0,0
253,5
213,3
(63,0)
(50,0)
6,7
7,0
-
7,0
0,1
–
5,4
2,5
3,3
6,7
Gesamt
-
-
561,7
8,4
10,8
114,0
28,91)
8,0
657,2
341,4
5,5
8,5
68,7
18,51)
2,4
397,0
260,2
220,3
Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 14,4 Mio. € bzw. 8,5 Mio. €
Bei den selbst erstellten Vermögenswerten handelt es sich um selbst
erstellte Software.
Zuschreibungen zu den sonstigen immateriellen Vermögenswerten wurden wie im Vorjahr nicht vorgenommen. Wesentliche Eigentums- oder
Verfügungsbeschränkungen liegen ebenfalls wie im Vorjahr nicht vor.
169
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
(16) Sachanlagen
Sachanlagen
Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
Abschreibungen
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Abschreibung des laufenden Jahres
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2001
1)
Gerechtsame,
Mineralgewinnungsrechte und ähnliche
Abbaurechte
-
-
46,2
–
–
–
3,9
42,3
0,0
10,0
–
–
–
2,9
7,1
0,0
0,0
36,2
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte, Bauten
einschl. der Bauten
auf fremden
Grundstücken
-
-
davon Bauten,
die als Finanzanlage dienen
Schächte,
Grubenbaue,
Bohrungen
2 246,3
55,0
82,9
86,9
715,3
108,0
1 753,8
(480,8)
–
–
(7,9)
(236,3)
(1,2)
(253,6)
721,9
–
–
17,2
11,9
5,0
732,2
697,0
8,4
23,6
56,6
287,1
3,8
485,5
(209,7)
–
–
(9,8)
(136,9)
–
(82,6)
562,8
–
–
25,3
10,2
–
577,9
1 268,3
1 549,3
(171,0)
(271,1)
154,3
159,1
Technische
Anlagen
und Maschinen
Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 1 334,8 Mio. € bzw. 631,4 Mio. €
Der Buchwert der Sachanlagegegenstände, die Eigentumsbeschränkungen
unterliegen, beträgt zum Bilanzstichtag 74,9 Mio. € (Vorjahr 118,5 Mio. €).
Hiervon sind 54,5 Mio. € (Vorjahr 79,3 Mio. €) als Sicherheit verpfändet.
Im Konzern wurden bei den Sachanlagen Zuschreibungen in Höhe von
3,1 Mio. € (Vorjahr 0,1 Mio. €) vorgenommen.
Die Veränderung der einzelnen Posten des Sachanlagevermögens resultiert
vorwiegend aus Konsolidierungskreisveränderungen. Insbesondere der
Verkauf der anlagenintensiven Gesellschaften der Fels-Gruppe reduzierte
das Anlagevermögen um rund 703 Mio. €, davon entfallen rund 346 Mio. €
auf technische Anlagen und Maschinen und rund 315 Mio. € auf Grundstücke und Gebäude. Diesen Rückgängen im Anlagevermögen steht der
Zugang im Sachanlagevermögen durch die Erstkonsolidierung der Gesell170
-
-
-
1 473,8
23,6
1,6
34,3
758,5
35,3
762,9
888,0
14,3
0,5
55,7
408,4
0,9
520,6
242,3
585,8
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Schiffe und
Wagenpark
Mobilbauten,
Container und
ContainerSattelauflieger
2 407,3
8,4
11,3
84,6
141,3
32,6
2 386,1
1 097,7
0,3
–
119,0
69,0
0,2
1 147,2
-
-
1 233,5
5,0
4,5
84,5
137,1
1,3
1 181,7
1 204,4
1 173,8
-
-
-
555,9
0,1
–
78,9
59,2
0,3
575,2
572,0
541,8
Flugzeuge
-
-
2 266,6
65,0
262,9
26,8
130,7
11,4
2 372,0
711,8
25,1
117,0
113,6
55,5
–
861,8
1 510,2
1 554,8
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
-
-
1 224,3
23,5
49,3
167,1
276,6
11,9
1 152,5
Anlagen im Bau
-
-
144,7
0,4
1,4
82,0
11,1
128,7
87,9
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
107,2
1,5
0,6
12,8
53,4
40,5
25,2
11 736,0
- 177,7
410,0
630,7
2 171,71)
7,5
10 419,8
-
-
771,6
17,7
33,1
143,7
195,9
0,8
735,6
0,1
–
–
–
0,1
–
0,0
0,0
–
–
–
–
–
0,0
416,9
452,7
87,9
144,6
25,2
107,2
5 430,7
70,6
178,7
558,3
1 156,41)
2,4
4 938,3
-
5 481,5
6 305,3
schaften der Nouvelles Frontières-Gruppe gegenüber. Durch die erstmalige
Einbeziehung erhöhte sich das Sachanlagevermögen vor allem auf Grund
der Flugzeugflotte der Corsair International S. A. um rund 211 Mio. €
gegenüber dem Vorjahr.
Durch den Verkauf der Mietwohnungen in Salzgitter reduzierte sich das
Sachanlagevermögen für Grundstücke und Gebäude.
Im Sachanlagevermögen sind alle gemieteten Vermögenswerte enthalten,
bei denen Tochtergesellschaften des Konzerns über das wirtschaftliche
Eigentum an den Vermögenswerten verfügen. Die Entwicklung dieser im
Wege eines Finanzierungsleasings gemieteten Sachanlagen stellt sich im
Geschäftsjahr wie folgt dar:
171
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Entwicklung der gemieteten Vermögenswerte
Mio €
Flugzeuge
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand zum 31.12.2002
-
Abschreibungen
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Abschreibung des laufenden Jahres
Abgänge
Umbuchungen
Stand zum 31.12.2002
-
Buchwerte Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2001
726,5
38,2
151,0
–
–
–
839,3
191,6
15,4
9,5
25,0
–
–
210,7
Schiffe
Mobilund bauten u.
Wagenpark Container
-
-
628,6
534,9
182,2
–
–
–
0,3
11,5
170,4
62,2
–
–
7,6
–
7,9
61,9
108,5
120,0
-
-
108,9
–
–
5,8
2,0
4,3
108,4
34,7
–
–
9,7
2,0
3,6
38,8
69,6
74,2
Gebäude
Sonstiges
121,7
–
58,0
3,5
20,1
0,4
162,7
25,0
–
0,2
7,7
2,7
–
30,2
52,2
–
11,6
1,9
11,8
0,3
53,6
4,6
–
0,1
9,2
2,7
–
11,2
109,1
69,5
19,0
20,4
-
-
Summe
1 164,3
38,2
209,2
17,0
25,1
16,2
1 311,0
-
-
-
345,3
15,4
21,2
53,4
16,5
11,8
376,2
934,8
819,0
Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen
sind als Verbindlichkeit passiviert, wobei der zukünftige Zinsaufwand
jedoch unberücksichtigt bleibt. Die Summe aller in Zukunft zu leistenden
Zahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen beträgt 848,8 Mio. €
(Vorjahr 733,0 Mio. €). Für die geleasten Vermögenswerte haben Konzerngesellschaften Restwertgarantien in Höhe von 187,0 Mio. € (Vorjahr
197,6 Mio. €) übernommen.
Überleitung der zukünftigen Leasingzahlungen
zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
Summe der zukünftig zu
leistenden Leasingzahlungen
Zinsanteil
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverträgen
172
bis
1 Jahr
Restlaufzeiten
über
über
1-5 Jahre
5 Jahre
Gesamt
Gesamt
140,7
35,7
321,0
96,2
387,1
61,2
848,8
193,1
733,0
178,6
105,0
224,8
325,9
655,7
554,4
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Die Gesellschaften des Konzerns sind jedoch nicht nur Leasingnehmer
aus Finanzierungsleasingverträgen, sondern erzielen im Rahmen ihrer
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Umsatzerlöse in Höhe von 441,5 Mio. €
(Vorjahr 498,9 Mio. €) aus der Vermietung und Verpachtung von Sachanlagen. Das operative Mietgeschäft mit beweglichem Sachanlagevermögen
wird vornehmlich in der Sparte Logistik, insbesondere von den Gesellschaften der VTG-Lehnkering- und der Algeco-Gruppe, betrieben. Daneben
besitzt der Konzern Wohnungsimmobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen an Dritte vermietet sind. Insgesamt wird ein Sachanlagevermögen
mit einem Buchwert von 673,1 Mio. € (Vorjahr 825,4 Mio. €) an Dritte
vermietet. Hiervon entfällt mit 474,4 Mio. € der überwiegende Teil auf
Transportmittel und Mobilbauten (Vorjahr 547,8 Mio. €).
Da die im Konzerneigentum stehenden Immobilien im Wesentlichen im
Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit selbst genutzt werden, erfüllt insbesondere der Mietwohnungsbestand des Konzerns die Definition
von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Sinne des IAS 40. Der
beizulegende Zeitwert dieser Immobilien, mit einem im Anlage- und
Umlaufvermögen ausgewiesenen Buchwert von 199,3 Mio. € (Vorjahr
300,6 Mio. €), beträgt rund 209,7 Mio. € (Vorjahr rund 450,0 Mio. €). Die
beizulegenden Zeitwerte wurden ohne Einschaltung eines externen Gutachters durch die konzerneigene Immobiliengesellschaft mittels vergleichbarer Marktmieten berechnet. Bei Objekten, bei denen bereits ein Kaufvertrag vorlag, wurde als Zeitwert der Verkaufspreis angesetzt. Aus den
als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden insgesamt Erlöse in
Höhe von 337,3 Mio. € (Vorjahr 192,2 Mio. €) erzielt. Der Anstieg der Erlöse beruht im Wesentlichen auf dem Verkauf von 13 700 Mietwohnungen
an eine Beteiligungsgesellschaft der Deutsche Anlagen-Leasing GmbH
(DAL). Die Vermietung und Verwaltung dieser Wohnungen erfolgt weiterhin über die Preussag Immobilien GmbH, die für einen Zeitraum von fünf
Jahren die Immobilien von der DAL anmietet. Im Gegenzug dazu ist der
Konzern über diesen Zeitraum an allen Mehrerlösen aus dem Weiterverkauf der Immobilien beteiligt. Die mit der Erzielung der Erlöse verbundenen
Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2002 148,1 Mio. € (Vorjahr
137,0 Mio. €).
173
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
(17) Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen
Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen
Nach der EquityMethode
bewertete
Gemeinschaftsunternehmen
Mio €
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
271,0
–
39,7
11,3
69,0
35,9
288,9
Abschreibungen
Stand 1.1.2002
Währungsangleichung
Zugänge Konsolidierungskreisänderung
Abschreibung des laufenden Jahres
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.2002
8,4
–
–
2,6
–
0,5
11,5
Buchwerte Stand 31.12.2002
Buchwerte Stand 31.12.2001
277,4
262,6
Nach der EquityMethode
bewertete
assoziierte
Unternehmen
-
-
-
Anteile an
verbundenen
Unternehmen
404,9
1,0
6,6
103,6
272,0
157,2
84,9
18,1
–
–
11,9
4,3
13,0
12,7
72,2
386,8
*) Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 107,9 Mio. € bzw. 6,0 Mio. €
Für nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen und
Gemeinschaftsunternehmen sind unter den Zugängen und Abgängen
auch anteilige erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen sowie bei den
Wertberichtigungen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte
ausgewiesen.
Bei Unternehmen, die der Konzern gemeinschaftlich mit einem oder
mehreren Partnern führt (Gemeinschaftsunternehmen), entspricht die
Anteilsquote des Konzerns dem Anteil an den einzelnen Vermögenswerten
und Schulden der Gemeinschaftsunternehmen.
174
-
-
141,0
5,3
59,0
8,4
22,9
18,3
198,5
94,8
4,0
34,1
0,6
4,8
4,7
125,4
73,1
46,2
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Ausleihungen an
verbundene
Unternehmen
1,3
–
19,3
2,0
3,4
–
19,2
Beteiligungen
Ausleihungen an
Unternehmen,
mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
182,2
0,2
4,7
0,9
87,1
0,1
100,6
8,4
–
0,7
3,5
1,0
2,1
9,5
-
0,0
–
7,1
0,5
2,6
–
5,0
11,1
–
0,2
3,8
8,0
–
7,1
14,2
1,3
93,5
171,1
-
-
Wertpapiere des
Anlagevermögens
5,7
–
–
–
0,2
0,5
5,0
4,5
2,7
-
-
29,0
1,7
–
7,1
7,4
–
27,0
0,1
0,2
–
6,8
–
–
6,7
20,3
28,9
Sonstige
Ausleihungen
Geleistete
Anzahlungen
82,1
0,1
6,2
109,8
3,6
33,7
160,7
0,3
–
–
0,1
–
–
0,4
3,1
0,1
5,4
1,2
–
–
9,6
0,0
–
–
–
–
–
0,0
151,1
79,0
0,4
0,3
-
-
-
Gesamt
1 120,2
8,3
136,2
246,7
466,41)
- 138,7
889,7
-
-
-
141,3
4,3
46,8
27,4
19,91)
8,3
183,0
706,7
978,9
Konzernanteil an den einzelnen Vermögenswerten und Schulden
bei Gemeinschaftsunternehmen
Mio €
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel
Rückstellungen
Finanzschulden
Sonstige Verbindlichkeiten
Nach der Equity-Methode bewertete
Gemeinschaftsunternehmen
31.12.2002 31.12.2001
42,9
417,3
53,6
33,7
19,6
164,2
86,3
35,2
372,2
79,8
31,3
29,4
147,7
78,8
277,4
262,6
175
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Buchwert der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen
reduzierte sich vorwiegend durch den Verkauf sämtlicher, zum Teil im Vorjahr von Celsius A. B. erworbenen Anteile an der Howaldtswerke-Deutsche
Werft AG (HDW) sowie durch den Verkauf des 50 %igen Anteils an der
ECI Elektro-Chemie GmbH, Ibbenbüren. Darüber hinaus reduzierte sich
der Buchwert durch die Vollkonsolidierung der Nouvelles FrontièresGesellschaften ab dem 1. Oktober 2002.
Bei den Finanzanlagen im TUI Konzern handelt es sich ausschließlich um
ausgereichte Kredite und Forderungen in Form von Ausleihungen oder
um zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente. Die Ausleihungen
und Kredite werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.
Unverzinsliche bzw. unterverzinsliche Ausleihungen werden mit ihren Barwerten angesetzt und nach der effektiven Zinsmethode fortgeführt. Die
Zinssätze für Ausleihungen betragen zwischen 0 % p. a. und 9,8 % p. a.
(Vorjahr 0 % p. a. und 9,8 % p. a.).
Insgesamt wurden im Finanzanlagevermögen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Beteiligungen mit einem Buchwert von
166,6 Mio. € zu Anschaffungskosten bewertet (Vorjahr 217,3 Mio. €).
Bei den Finanzanlagen wurden Zuschreibungen in Höhe von 1,0 Mio. €
(Vorjahr 1,3 Mio. €) vorgenommen.
Zum Bilanzstichtag unterlagen die Finanzanlagen wie im Vorjahr keiner
Eigentumsbeschränkung.
(18) Vorräte
Vorräte
Mio €
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
./. Erhaltene Anzahlungen
Gesamt
31.12.2002 31.12.2001
113,3
65,1
301,4
161,7
641,5
3,2
638,3
165,4
80,3
366,6
158,9
771,2
9,3
761,9
Von den gesamten Vorräten sind 18,6 Mio. € (Vorjahr 24,5 Mio. €) zum
niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Im Konzern wurden bei den
Vorräten wie im Vorjahr keine nennenswerten Zuschreibungen verrechnet.
176
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Die Vorräte bestehen hauptsächlich bei den Gesellschaften des Geschäftsbereichs Handel sowie bei den als Veranstalter tätigen Gesellschaften der
Sparte Touristik. Der Rückgang um 123,6 Mio. € ist wesentlich durch den
Abgang der im Geschäftsjahr verkauften Unternehmen der Fels-Gruppe
begründet, die als produzierende Unternehmen über entsprechende Vorräte verfügten.
Wie im Vorjahr sind keine Vorräte als Sicherheit verpfändet.
(19) Forderungen aus
Lieferungen und
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Mio €
31.12.2002 31.12.2001
Leistungen
Gegen fremde Dritte
Gegen verbundene Unternehmen
Gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
Gesamt
975,8
21,0
1 126,8
11,5
48,6
1 045,4
54,2
1 192,5
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen 42,6 Mio. €
(Vorjahr 63,8 Mio. €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf.
(20) Sonstige Forderungen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
und Vermögenswerte
Mio €
Forderungen aus derivativen
Finanzinstrumenten
Sonstige Forderungen gegen
verbundene Unternehmen
davon aus Kreditforderungen
davon übrige Forderungen
Sonstige Forderungen gegen
Beteiligungsunternehmen
davon aus Kreditforderungen
davon übrige Forderungen
Sonstige Forderungen
Ertragsteuererstattungsansprüche
Sonstige Steuern
Zinsabgrenzungen
Kreditforderungen gegen Dritte
Forderungen gegen Organmitglieder
Übrige Vermögenswerte
Sonstige Vermögenswerte
Gesamt
31.12.2002
31.12.2001
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
Restlaufzeit
Gesamt über 1 Jahr
10,1
146,0
98,9
18,2
2,3
(2,3)
(–)
76,8
(62,8)
(14,0)
31,8
(25,9)
(5,9)
1,7
(1,7)
(–)
14,9
(13,1)
(1,8)
17,2
0,1
–
–
45,2
0,1
457,3
502,7
530,0
71,8
(53,6)
(18,2)
148,6
28,9
52,7
10,4
385,6
0,2
957,6
1 435,4
1 730,0
98,1
(39,0)
(59,1)
129,9
19,5
41,5
9,1
27,5
0,1
1 127,6
1 225,3
1 454,1
12,1
(3,0)
(9,1)
13,8
1,6
–
–
0,5
–
529,1
531,2
563,2
177
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Für die ausgewiesenen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte
bestehen – wie im Vorjahr – keine wesentlichen Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen.
Die mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten Wertpapiere des Umlaufvermögens werden unter den übrigen Vermögenswerten ausgewiesen. Bei
diesen Wertpapieren handelt es sich überwiegend um börsennotierte Wertpapiere und festverzinsliche Wertpapiere mit Zinssätzen zwischen 2,25 %
p. a. und 4,75 % p. a. (Vorjahr zwischen 4,35 % p. a. und 6,25 % p. a).
(21) Finanzmittel
Finanzmittel
Mio €
Guthaben bei Kreditinstituten
Kassenbestand, Bundesbankguthaben und Schecks
Gesamt
(22) Vermögenswerte
aus zukünftigen
Steuerentlastungen
(23) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2002 31.12.2001
262,8
103,7
366,5
541,6
101,7
643,3
Die Vermögenswerte aus zukünftigen Steuerentlastungen umfassen aktive
latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen den in der Konzernbilanz angesetzten Buchwerten und steuerlichen Wertansätzen sowie die
Steuerersparnisse aus als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen. Die aktiven latenten Steuern werden unter Ziffer 11 detailliert
erläutert.
Die anderen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten vor allem abgegrenzte Aufwendungen für Rückflüge, die nach dem Bilanzstichtag durchgeführt werden, sowie Aufwendungen für Miete, Wartung und abgegrenzte
Katalogkosten. Von den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten weisen
2,2 Mio. € (Vorjahr 0,5 Mio. €) eine Restlaufzeit von über einem Jahr auf.
Eigenkapital
Die Entwicklung des Eigenkapitals des TUI Konzerns ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.
(24) Gezeichnetes Kapital
178
Das gezeichnete Kapital der TUI AG besteht aus nennwertlosen Stückaktien, die jeweils in gleichem Umfang am Grundkapital beteiligt sind.
Der auf die einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals
beträgt danach rund 2,56 €.
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Das in den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und
Hannover eingetragene gezeichnete Kapital der TUI AG beträgt unverändert
zum Vorjahr 455 147 684,11 € und setzt sich aus 178 038 299 Aktien zusammen. Im Geschäftsjahr blieb die Zahl der ausgegebenen Aktien konstant
(Vorjahr Erhöhung um 4 281 460 Stück).
Die Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 hat den Vorstand der TUI AG
ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die
Ermächtigung ist befristet bis zum 24. Dezember 2003 und tritt an die Stelle
der in der Hauptversammlung vom 18. Mai 2001 erteilten Genehmigung.
Die Möglichkeit, eigene Aktien zu erwerben, wurde bisher nicht genutzt.
Die GEV Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte mbH, Dortmund,
ein Tochterunternehmen der WestLB AG, Düsseldorf/Münster, hielt am
Bilanzstichtag mehr als 25 % des gezeichneten Kapitals der TUI AG.
Bedingtes Kapital
Die Hauptversammlung hat mit Beschluss vom 31. März 1999 ein bedingtes
Kapital in Höhe von 39,0 Mio. € zur Sicherung von Wandlungsrechten im
Zusammenhang mit der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen
geschaffen. Auf Grund dieses Beschlusses hat die TUI AG im Juni 1999
eine Wandelanleihe über 550,0 Mio. € begeben. Diese Wandelanleihe ist
seit dem 17. Juni 1999 zum amtlichen Börsenhandel zugelassen. Im
Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine Wandlungsrechte ausgeübt.
Wandelrechte in Höhe eines bedingten Kapitals von knapp 39,0 Mio. €
wurden bis zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeübt.
Die Hauptversammlung hat am 12. April 2000 die Schaffung eines weiteren
bedingten Kapitals in Höhe von 50,0 Mio. € beschlossen. Das bedingte
Kapital dient zur Bedienung von Wandelrechten aus der Ausgabe von
Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag bis zu 1,0 Mrd. €. Wandelschuldverschreibungen sind bisher nicht begeben worden.
Auf der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 wurde der Vorstand der
TUI AG ermächtigt, bis zum 25. Juni 2007 einmal oder mehrmals auf den
Inhaber lautende Teilschuldverschreibungen mit Wandelrechten auf Aktien
der TUI AG im Gesamtbetrag von bis zu 1,0 Mrd. € zu begeben. Für die
Bedienung von Wandelrechten aus der Ausgabe dieser Wandelschuldverschreibungen wurde von der Hauptversammlung ein bedingtes Kapital in
179
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Höhe von 45,0 Mio. € geschaffen. Der Vorstand hat von der Ermächtigung
zur Begebung von Wandelschuldverschreibungen bisher keinen Gebrauch
gemacht.
Entwicklung des bedingten Kapitals
Inanspruchnahme im
laufenden Geschäftsjahr
Tsd €
Wandelrechte
Gesamt
Bedingtes
Kapital
31.12.2001
88 997
88 997
Anzahl ausgeübter Optionsund Wandelrechte
–
–
Erhöhung
Gezeichnetes
Kapital
Erhöhung
HVBeschluss
Bedingtes
Kapital
31.12.2002
–
–
45 000
45 000
133 997
133 997
Genehmigtes Kapital
Das in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 zur Ausgabe von Belegschaftsaktien geschaffene genehmigte Kapital bis zu einer Höhe von insgesamt 10,0 Mio. € wurde im Geschäftsjahr nicht genutzt. Nach der Ausgabe von Belegschaftsaktien in Vorjahren beträgt das genehmigte Kapital
unverändert 9 148 226,07 €.
Das in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 geschaffene genehmigte
Kapital von bis zu 165,0 Mio. € wurde im Geschäftsjahr nicht zur Ausgabe
neuer Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen genutzt.
Außerdem wurde in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 ein
weiteres genehmigtes Kapital in Höhe von bis zu 44,0 Mio. € geschaffen.
Das genehmigte Kapital wurde wie im Vorjahr nicht zur Ausgabe neuer
Stückaktien gegen Bareinlagen verwendet.
(25) Kapitalrücklage
180
Die Kapitalrücklage enthält nur Einstellungen aus Aufgeldern aus der
Ausgabe von Aktien und Beträge, die bei der Ausgabe von Schuldverschreibungen für Wandlungs- und Optionsrechte zum Erwerb von Aktien
der TUI AG erzielt werden. Aufgelder aus der Ausübung von Wandel- und
Optionsrechten werden ebenfalls der Kapitalrücklage zugeführt. Die Kosten
der Kapitalbeschaffung für die Emission von Wandlungs- und Optionsrechten sowie für die Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien gegen
Bareinlage werden mit den aus diesen Vorgängen resultierenden Zuführungen zur Kapitalrücklage verrechnet.
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Im Geschäftsjahr erhöhte sich die Kapitalrücklage nicht durch die Ausgabe
neuer Aktien (im Vorjahr 71,1 Mio. € aus der Ausübung von Bezugsrechten
der Optionsanleihe). Allerdings erhöhte sich die Kapitalrücklage durch die
Auflösung der im Zuge der Begebung der Wandelrechte erfolgsneutral
gegen die Kapitalrücklage gebildeten latenten Steuerrückstellung wie im
Vorjahr um 4,3 Mio. €.
(26) Gewinnrücklagen
Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich im Sinne handelsrechtlicher Ausweisvorschriften um andere Gewinnrücklagen. Sie enthalten Einstellungen
aus den Ergebnissen des Geschäftsjahres oder früherer Jahre, Differenzen
aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen sowie Verrechnungen aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung und Equity-Bewertung von
bis zum 30. September 1995 erworbenen Gesellschaften. Ferner werden
erfolgsneutrale Anpassungen aus der erstmaligen Anwendung neuer IAS
in die Gewinnrücklagen eingestellt bzw. mit diesen verrechnet. In 2002 war
auf Grund der unveränderten Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften keine erfolgsneutrale Anpassung erforderlich. Im Vorjahr
wurden aus der erstmaligen Anwendung von IAS 39 insgesamt 74,1 Mio. €
erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die erfolgsneutrale
Veränderung der Gewinnrücklagen betrifft Geschäfts- oder Firmenwerte
von Tochtergesellschaften, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden.
Sofern bei diesen Gesellschaften Geschäfts- oder Firmenwerte abgehen,
die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden, wird die in der Vergangenheit vorgenommene erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen
erfolgsneutral aufgehoben.
Bei der TUI AG bestehen keine satzungsmäßigen Bestimmungen zur
Bildung von Rücklagen.
In den Gewinnrücklagen sind Unterschiede aus der Währungsumrechnung
in Höhe von - 88,3 Mio. € (Vorjahr - 13,2 Mio. €) enthalten.
(27) Rücklage für Wertänderungen von
Finanzinstrumenten
Die Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten enthält alle
kumulierten Gewinne und Verluste aus der Veränderung der Marktwerte
von Finanzinstrumenten, die zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme
abgeschlossen wurden. Bei Eintritt des gesicherten Grundgeschäfts erfolgt
eine Umbuchung der Ergebnisse des Sicherungsinstrumentes als Ertrag
oder Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung oder als Erhöhung bzw.
181
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Verminderung der Anschaffungskosten von Vermögenswerten. Zum
1. Januar 2002 betrug die Wertänderungsrücklage insgesamt - 36,1 Mio. €.
Die Veränderungen des Geschäftsjahres 2002 resultieren mit - 55,6 Mio. €
(Vorjahr 14,8 Mio. €) aus ergebniswirksamen Realisierungen der Wertänderungsrücklage. Hiervon entfielen 20,1 Mio. € auf außerplanmäßige
Abschreibungen auf Grund von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte. Für im Geschäftsjahr getätigte Investitionsvorgänge wurden erfolgsneutrale Realisierungen der Wertänderungsrücklage in Höhe von 1,7 Mio. €
(Vorjahr 2,2 Mio. €) erfasst. Aus der Veränderung von Marktwerten der
Finanzinstrumente wurden 157,0 Mio. € (Vorjahr - 105,8 Mio. €) in der
Wertänderungsrücklage ausgewiesen. Die Veränderung gegenüber dem
Vorjahr ist im Wesentlichen durch die Marktbewertung der zum Verkauf
stehenden indirekten Beteiligung an der Ruhrgas AG zurückzuführen, für
die bereits mit der E.ON AG Kaufverträge abgeschlossen wurden.
(28) Bilanzgewinn
Für Ausschüttungen an die Aktionäre der TUI AG ist gemäß § 58 Abs. 2
AktG der im handelsrechtlichen Jahresabschluss der TUI AG ausgewiesene
Bilanzgewinn maßgeblich. Im TUI Konzernabschluss wird der Bilanzgewinn in gleicher Höhe wie im Abschluss der TUI AG ausgewiesen. Die
Überleitung vom Konzernjahresüberschuss zum Bilanzgewinn der TUI AG
ist in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Im Bilanzgewinn des
Konzerns in Höhe von 137,5 Mio. € ist zum 31. Dezember 2002 der
Gewinnvortrag des Vorjahres in Höhe von 410 509,77 € enthalten.
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des
Geschäftsjahres für die Ausschüttung einer Dividende von 0,77 € je Stückaktie zu verwenden und den nach Abzug der Dividendensumme von
137 089 490,23 € verbleibenden Betrag von 410 509,77 € auf neue Rechnung vorzutragen.
(29) Anteil anderer Gesellschafter
am Eigenkapital
182
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital entfallen hauptsächlich auf Gesellschaften in der Sparte Touristik. Im Wesentlichen entfallen
hier die Anteile anderer Gesellschafter auf die RIU-Gruppe (Fremdanteil
50 %), die Magic Life-Gruppe (Fremdanteil 49 %) sowie die Anfi-Gruppe
(Fremdanteil 49 %). Nennenswerte Anteile anderer Gesellschafter bestehen
darüber hinaus in der Sparte Logistik für die Algeco-Gruppe (Fremdanteil
rund 33 %). Die Reduzierung der Anteile anderer Gesellschafter auf Grund
von Konsolidierungskreisveränderungen resultiert aus dem Erwerb der
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Anteile anderer Gesellschafter an der Hapag-Lloyd AG sowie an der VTGLehnkering-Gruppe im Geschäftsjahr 2002.
(30) Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
Für die betriebliche Altersversorgung von Mitarbeitern bestehen beitragsund leistungsorientierte Versorgungszusagen. Die Versorgungszusagen
sind dabei abhängig von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf
Beschäftigungsdauer und -entgelt der Mitarbeiter. Während beitragsorientierte Zusagen grundsätzlich über externe Fonds finanziert werden,
gibt es bei leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen Systeme, die
im Wege der Bildung von Rückstellungen oder durch die Anlage von
Finanzmitteln außerhalb des Unternehmens finanziert werden.
In Deutschland besteht eine beitragsorientierte gesetzliche Grundversorgung der Arbeitnehmer, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit vom Einkommen und von den geleisteten Beiträgen übernimmt. Daneben bestehen
für Gesellschaften des TUI Konzerns weitere branchenspezifische Versorgungseinrichtungen. Mit Zahlung der Beiträge an die staatlichen Rentenversicherungsträger und privatrechtliche Pensionskassen bestehen für das
Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden
Beitragszahlungen werden als Aufwand der Periode erfasst. Im Geschäftsjahr betrug die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen
im TUI Konzern 90,8 Mio. € (Vorjahr 90,3 Mio. €). Der Altersversorgungsaufwand für leistungsorientierte Pensionszusagen beträgt 122,9 Mio. €
(Vorjahr 109,2 Mio. €).
Altersversorgungsaufwand für leistungsorientierte Pensionszusagen
Mio €
Laufender Versorgungsaufwand für im Geschäftsjahr
erbrachte Leistungen der Mitarbeiter
Zinsaufwand
Erwarteter Ertrag des externen Fondsvermögens
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand auf
Grund von Planänderungen
Aufwand aus der Amortisation des Unterschiedsbetrages
zwischen tatsächlicher Versorgungsverpflichtung
und bilanzierter Rückstellung
Gesamt
2002
2001
51,6
106,7
54,8
48,4
111,2
53,7
0,1
19,3
122,9
-
0,9
4,2
109,2
183
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Entwicklungen der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen
Anfangsbestand
1.1.2002
Mio €
Pensionsrückstellungen
Pensionsähnliche Verpflichtungen
Gesamt
1)
752,1
19,9
772,0
Konsolidierungskreisänderung1)
- 119,7
1,8
- 121,5
Verbrauch
Auflösung
40,2
1,8
42,0
1,5
0,6
2,1
Endbestand
Zuführung 31.12.2002
71,8
4,6
76,4
662,5
20,3
682,8
sowie Übertragungen und Währungsangleichung
Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden auf Grund von
Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistung
gebildet. Die Bildung von Rückstellungen erfolgt dabei ausschließlich für
leistungsorientierte Versorgungszusagen, bei denen das Unternehmen
den Arbeitnehmern einen bestimmten Versorgungsumfang garantiert.
Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen berücksichtigen insbesondere Vorruhestands- und Überbrückungsgeld.
Die Pensionsrückstellungen entfallen überwiegend auf Versorgungszusagen
deutscher Gesellschaften, während im Ausland entsprechende Zusagen
überwiegend fondsfinanziert sind.
Durch den Verkauf der Gesellschaften der Fels-Gruppe reduzierte sich die
Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen um
60,8 Mio. €. Weiterhin reduzierte sich die Pensionsverpflichtung durch
den Abschluss von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen für ehemalige und aktive Mitglieder des Vorstandes und leitende Mitarbeiter der
TUI AG um rund 50 Mio. €.
Soweit die leistungsorientierten Altersversorgungszusagen nicht über Rückstellungen finanziert werden, erfolgt die Finanzierung über unabhängig
verwaltete Fonds. Diese Form der Finanzierung von Altersversorgungszusagen besteht in erheblichem Umfang im Bereich Europa Nord bei der
TUI UK sowie bei der Britannia Airways Ltd. Daneben werden fondsfinanzierte Altersversorgungszusagen bei ausländischen Unternehmen
überwiegend von Gesellschaften der AMC-Gruppe, der TUI Nederland
N. V., der Algeco-Gruppe sowie bei den amerikanischen Stahlservicegesellschaften gewährt.
184
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Während das Fondsvermögen anhand der Marktwerte der angelegten
Mittel zum 31. Dezember 2002 bestimmt wird, erfolgt die Bewertung der
Versorgungsverpflichtungen durch versicherungsmathematische Berechnungen und Annahmen. Die leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung erwarteter zukünftiger Entgeltund Rentensteigerungen nach dem international üblichen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode) ermittelt.
Versicherungsmathematische Parameter bei deutschen Gesellschaften
Prozentsatz p.a.
2002
Rechnungszins
Gehaltstrend
Rententrend
Fluktuationsrate
5,6 %
1,0 % – 2,0 %
1,83 % – 2,5 %
2,0 %
2001
5,6
2,5
1,5 % – 1,83
2,0
%
%
%
%
Versicherungsmathematische Berechnungen ausländischer Gesellschaften
basieren auf länderspezifischen Annahmen. In Großbritannien, wo erhebliche Pensionszusagen bei der TUI UK und der Britannia Airways bestehen,
wurde der Rechnungszins von 6,25 % im Vorjahr auf nunmehr 5,6 %
reduziert. Die erwartete Rendite für das Fondsvermögen wurde hingegen
zum 31.12.2002 von 6,25 % auf 8,0 % erhöht. Bei den übrigen ausländischen Gesellschaften liegen den wesentlichen fondsfinanzierten Pensionszusagen unverändert gegenüber dem Vorjahr erwartete Gehaltserhöhungen
von 1,5 % p. a. bis 4,0 % p. a. und erwartete Renditen des Fondsvermögens
von 4,0 % p. a. bis 8,0 % p. a. (Vorjahr 6,0 % p. a. bis 8,0 % p. a.) zu Grunde.
Überleitung von Anwartschaftsbarwerten
zu bilanzierten Rückstellungen für Pensionszusagen
Mio €
Tatsächlicher Anwartschaftsbarwert aller Versorgungszusagen
Marktwert des Vermögens externer Fonds
Nettoanwartschaftsbarwert
Unterschiedsbetrag auf Grund von Abweichungen
versicherungsmathematischer Annahmen
Bilanzierte Rückstellungen für Pensionszusagen
31.12.2002 31.12.2001
1 961,5
852,4
1 109,1
-
446,6
662,5
1 895,5
1 023,1
872,4
-
120,3
752,1
Der zum Bilanzstichtag noch nicht ergebniswirksame Unterschiedsbetrag
in Höhe von 466,6 Mio. € wird ratierlich über die Restdienstzeit der aktiven
Belegschaft als Aufwand verrechnet und erhöht in den Folgejahren dem185
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
entsprechend – sofern es sich um innenfinanzierte Pensionszusagen
handelt – die Zuführungen zu den Rückstellungen für Pensions⁄zusagen.
Die Erhöhung des Unterschiedsbetrages resultiert insbesondere aus der
Reduzierung des Rechnungszinssatzes und geänderten biometrischen
Annahmen in Großbritannien sowie aus den Abweichungen zwischen den
erwarteten und den tatsächlichen Renditen aus der Anlage des externen
Fondsvermögens.
Verhältnis von Fondsvermögen zu Versorgungszusagen
Versorgungszusagen
Versorgungszusagen
mit Unterdeckung
mit Überdeckung
31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001
Mio €
Marktwert des Fondsvermögens
Barwert der Versorgungszusage
Unter- bzw. Überdeckung
725,9
1 231,2
- 505,3
-
770,2
936,5
166,3
+
126,5
122,6
3,9
+
252,9
201,9
51,0
Im abgelaufenen Geschäftsjahr führte die ungünstige Marktentwicklung
an den internationalen Kapitalmärkten erneut zu Wertrückgängen bei
dem extern angelegten Fondsvermögen. Diese Wertveränderungen wurden
überwiegend in den Unterschiedsbetrag aus versicherungsmathematischen
Abweichungen eingestellt. Sofern der Fonds in der Vergangenheit auf
Grund höherer Dotierungsleistungen der Gesellschaft eine Überdeckung
aufwies, wurden die versicherungsmathematischen Verluste sofort realisiert
bzw. in Übereinstimmung mit IAS 19 (überarbeitet 2002) abgegrenzt.
(31) Steuer- und sonstige
Rückstellungen
Entwicklungen der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2002
Rückstellungsart
Mio €
Rückstellungen für laufende Ertragsteuern
Rückstellungen für latente Steuern
Rückstellungen für sonstige Steuern
Steuerrückstellungen
Personalbereich
Betriebstypische Risiken
Übrige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Gesamt
1)
sowie Übertragungen und Währungsangleichung
186
Anfangsbestand
1.1.2002
308,8
457,2
38,5
804,5
260,0
351,2
506,5
1 117,7
1 922,2
Konsolidierungskreisänderung1)
-
-
64,3
63,4
0,7
0,2
0,1
14,9
39,3
24,5
24,7
Verbrauch
Auflösung
83,6
0,0
10,3
93,9
138,3
44,2
214,4
396,9
490,8
8,7
15,8
0,7
25,2
16,0
8,9
66,0
90,9
116,1
Endbestand
Zuführung 31.12.2002
96,6
97,5
19,2
213,3
156,6
55,4
317,8
529,8
743,1
377,4
475,5
46,0
898,9
262,4
338,6
583,2
1 184,2
2 083,1
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Laufende und latente Ertragsteuern,
Sonstige Steuern
Personalbereich
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen enthalten Vorsorgen für laufende und latente
Ertragsteuern sowie für sonstige Steuern. Latente Steuerrückstellungen
werden in Ziffer 11 erläutert.
Sonstige Rückstellungen
Der bei der Bewertung der im Personalbereich ausgewiesenen Jubiläumsgeldverpflichtungen zu Grunde gelegte Rechnungszinsfuß beträgt – wie
im Vorjahr – grundsätzlich 5,5 % p. a. Die Personalrückstellungen enthalten
auch Rückstellungen für die im Rahmen eines langfristigen Anreizprogramms als Bonus für den Vorstand und leitende Mitarbeiter gewährten
„virtuellen“ Aktien. Für den Personalaufwand aus diesem Anreizprogramm
wird bei Gewährung der „virtuellen“ Aktien eine Rückstellung gebildet, die
bis zur Ausübung entsprechend der Kursveränderung der TUI Aktien
angepasst wird.
Betriebstypische Risiken
Rückstellungen für betriebstypische Risiken werden insbesondere gebildet
für Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen. Die langfristigen
Verpflichtungen für die Rekultivierung bzw. die Wiederherstellung von
Standorten werden mit dem Barwert der zukünftig erwarteten Erfüllungsbeträge angesetzt. Zukünftige erwartete Kostensteigerungen werden bei
der Berechnung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt. Die betreffenden
Rückstellungen werden ebenso wie im Vorjahr bei Preissteigerungsraten
von 3,5 % p.a. mit einem Abzinsungsfaktor von 5,5 % p.a. ermittelt. Die
Zuführungen zu diesen Rückstellungen enthalten wie im Vorjahr einen
Zinsanteil in Höhe von 6,0 Mio. €, der als Zinsaufwand ausgewiesen ist.
Die Rückstellungen für Rekultivierung und Wiederherstellung bestehen
mit insgesamt rund 248 Mio. € insbesondere im Geschäftsbereich Energie.
Übrige Rückstellungen
In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für
Risiken aus schwebenden Geschäften (105,7 Mio. €; Vorjahr 88,0 Mio. €)
sowie aus Garantien, Gewährleistungen und Haftungsrisiken (103,4 Mio. €;
Vorjahr 46,5 Mio. €) enthalten. Infolge der Insolvenz der Babcock Borsig AG
wurden Rückstellungen für Garantien und Haftungsrisiken gebildet, um
die Risiken aus der drohenden Inanspruchnahme aus in Vorjahren gegebenen Bürgschaften und Garantien für die ehemaligen Anlagenbauaktivitäten vollumfänglich abzudecken. Von den übrigen Rückstellungen betreffen 2,1 Mio. € (Vorjahr 60,3 Mio. €) den Umweltschutzbereich. Die
Reduzierung der Rückstellung für Umweltschutzmaßnahmen resultiert vor
187
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
allem aus dem Abgang der Gesellschaften der Fels-Gruppe, die auf Grund
ihrer Tätigkeit im Baustoffbereich entsprechende Vorsorgen für Umweltschutzmaßnahmen gebildet hatten.
Fristigkeiten der Steuer- und sonstigen Rückstellungen
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
Rückstellungen für
laufende Ertragsteuern
Rückstellungen für latente Steuern
Rückstellungen für sonstige Steuern
Steuerrückstellungen
Personalbereich
Betriebstypische Risiken
Übrige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Gesamt
Restlaufzeit
über 1 Jahr
Gesamt
Restlaufzeit
Gesamt über 1 Jahr
207,1
426,8
16,6
650,5
67,2
291,6
237,0
595,8
1 246,3
377,4
475,5
46,0
898,9
262,4
338,6
583,2
1 184,2
2 083,1
308,8
457,2
38,5
804,5
260,0
351,2
506,5
1 117,7
1 922,2
258,7
427,7
15,5
701,9
67,7
303,7
161,0
532,4
1 234,3
(32) Verbindlichkeiten
Finanzschulden
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
bis 1 Jahr
Anleihen
davon konvertibel
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus der Ausstellung eigener Wechsel
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen
Finanzschulden gegenüber verbundenen Unternehmen
Finanzschulden gegenüber Beteiligungsunternehmen
davon gegenüber Kreditinstituten
Sonstige Finanzschulden
Gesamt
–
–
3 027,0
0,2
105,0
45,8
182,9
(167,0)
33,5
3 394,4
Restlaufzeiten
über
über
5 Jahre
1-5 Jahre
1 280,3
(532,4)
304,7
–
224,8
4,0
74,0
(74,0)
20,0
1 907,8
–
–
167,8
–
325,9
–
–
(–)
15,4
509,1
Gesamt
Restlaufzeit
über
Gesamt
1 Jahr
1 280,3
(532,4)
3 499,5
0,2
655,7
49,8
256,9
(241,0)
68,9
5 811,3
1 268,8
(521,4)
4 704,8
–
554,4
67,9
218,6
(183,5)
17,4
6 831,9
1 268,8
(521,4)
992,8
–
477,8
0,2
59,2
(59,2)
–
2 798,8
Unter den Anleihen sind die im Geschäftsjahr 1998/99 von der TUI AG begebene Wandelanleihe über 550,0 Mio. € sowie die am 22. Oktober 1999
emittierte Inhaber-Teilschuldverschreibung über 750,0 Mio. € ausgewiesen.
188
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Die Wandelanleihe über 550,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 17. Juni
2004 ist mit einem Zinssatz von 2,125 % p. a. ausgestattet und berechtigt
zur Wandlung in 15,9128 Aktien pro Wandelschuldverschreibung von
nominal 1 000,00 €. Das Wandelrecht kann grundsätzlich jederzeit vom
1. Juli 1999 bis zum 28. Mai 2004 ausgeübt werden. Die Fremdkapitalkomponente der Wandelanleihe wurde bei Ausgabe unter Berücksichtigung
eines marktgerechten Zinses zum Barwert angesetzt und ist entsprechend
der international üblichen Effective-Interest-Methode zum Bilanzstichtag
um den Zinsanteil der Periode erhöht worden.
Die Inhaber-Teilschuldverschreibung über 750,0 Mio. € ist in 750 000 Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von 1 000,00 € eingeteilt. Die
Anleihe mit einem Nominalzins von 5,875 % p. a. weist eine Laufzeit bis
zum 22. Oktober 2006 auf.
Die wesentlichen mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten, einschließlich derjenigen Kreditinstitute, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht, sind überwiegend variabel verzinslich und
setzen sich wie folgt zusammen:
189
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Wesentliche Kreditverbindlichkeiten
31.12.2002
Laufzeitende
2003
2004
2006
2007
2003
2005
2006
2007
2008
2009
2012
gewogener
Durchschnittszinssatz p.a.
5,91 %
5,57 %
4,73 %
5,65 %
Summe fest
Euribor
Libor
Euribor
Euribor
Euribor
Libor
Libor
Summe variabel
sonstige
Summe mittel- und
langfristige Verbindlichkeiten
davon gegenüber
Beteiligungsunternehmen
Euribor
Euribor
Libor
sonstige
Summe kurzfristige
Verbindlichkeiten
davon gegenüber
Beteiligungsunternehmen
Gesamt
davon gegenüber
Beteiligungsunternehmen
31.12.2001
in Tsd. €
bis
1 Jahr
über 1 bis
5 Jahre
Restlaufzeiten
über
5 Jahre
2 793
3 427
171 230
11 078
188 528
524 734
35 705
25 169
48 200
19 000
46 932
118 598
818 338
158 216
2 793
2 738
43 217
2 367
51 115
524 734
11 902
1 285
10 600
–
4 412
6 233
559 166
8 204
–
689
128 013
8 711
137 413
–
23 803
23 884
37 600
–
29 626
39 101
154 014
87 322
–
–
–
–
–
–
–
–
–
19 000
12 894
73 264
105 158
62 690
5 586
8 083
107 850
27 135
148 654
546 959
72 045
–
65 192
21 193
–
121 848
827 237
199 205
1 165 082
618 485
378 749
167 848
1 175 096
(134 566)
(60 519)
(74 047)
(–)
(65 236)
2 429 401
–
127 054
19 016
2 429 401
–
127 054
19 016
–
–
–
–
–
–
–
–
–
3 509 793
188 444
14 976
2 575 471
2 575 471
–
–
3 713 213
(106 466)
3 740 553
(106 466)
3 193 956
(–)
378 749
(–)
167 848
(118 268)
4 888 309
(241 032)
(166 985)
(74 047)
(–)
(183 504)
in Tsd. €
Die Marktwerte der wesentlichen festverzinslichen Kreditverbindlichkeiten
liegen mit 191,3 Mio. € nur unwesentlich höher als die Buchwerte in Höhe
von 188,5 Mio. €. Bei den Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung entspricht der Buchwert dem Marktwert.
Im Geschäftsjahr 2002 nahm der Konzern eine syndizierte Kreditfinanzierung in Höhe von 2,0 Mrd. € auf. Diese kurzfristige Kreditlinie wird variabel
auf Basis des EURIBOR verzinst.
Kurzfristige variable Verbindlichkeiten in einem Volumen von rund 1,7 Mrd. €
sind mittels Zinsbegrenzungsgeschäften gegen Zinssteigerungen abgesichert.
190
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden ohne
Berücksichtigung des zukünftigen Zinsaufwands ausgewiesen.
Durch Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen
oder ähnliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten
Mio €
31.12.2002 31.12.2001
Gegenüber Kreditinstituten
Gegenüber Nicht-Banken
Gesamt
199,0
7,7
206,7
328,1
20,4
348,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
Gegenüber fremden Dritten
Gegenüber verbundenen Unternehmen
Gegenüber Beteiligungsunternehmen
Gesamt
bis 1 Jahr
1 942,9
9,9
16,4
1 969,2
Restlaufzeiten
über
über
1-5 Jahre
5 Jahre
0,5
–
–
0,5
–
–
–
–
Gesamt
Restlaufzeit
über
Gesamt
1 Jahr
1 943,4
9,9
16,4
1 969,7
2 048,9
10,9
3,3
2 063,1
1,3
0,1
–
1,4
Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
bis 1 Jahr
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten
122,0
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
5,2
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen
4,3
Übrige Verbindlichkeiten
580,9
davon aus Steuern
(65,3)
(davon aus Ertragsteuern)
(3,6)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
(51,9)
davon gegenüber Mitarbeitern
(19,0)
davon gegenüber Mitgliedern der Leitungsgremien
(6,0)
davon übrige Verbindlichkeiten
(438,7)
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel
18,9
Erhaltene Anzahlungen
851,9
Sonstige Verbindlichkeiten
1 461,2
Gesamt
1 583,2
Restlaufzeiten
über
über
5 Jahre
1-5 Jahre
Gesamt
Restlaufzeit
über
Gesamt
1 Jahr
45,4
8,7
176,1
122,0
15,4
1,0
–
14,5
(–)
(–)
(0,8)
(0,1)
(–)
(13,6)
–
43,2
58,7
104,1
–
–
1,6
(–)
(–)
(–)
(–)
(–)
(1,6)
–
0,2
1,8
10,5
6,2
4,3
597,0
(65,3)
(3,6)
(52,7)
(19,1)
(6,0)
(453,9)
18,9
895,3
1 521,7
1 697,8
1,8
2,9
580,1
(62,1)
(3,0)
(40,3)
(21,6)
(6,7)
(449,4)
28,4
778,4
1 391,6
1 513,6
–
–
33,4
(0,3)
(0,1)
(–)
(1,6)
(3,2)
(28,3)
–
42,1
75,5
90,9
191
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Die unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen negativen Marktwerte von
derivativen Finanzinstrumenten, die wesentlich der Absicherung des zukünftigen operativen Geschäftes dienen, werden bei den Erläuterungen
zu den Finanzinstrumenten detailliert dargestellt.
Von der Gesamtsumme aller Verbindlichkeiten des Vorjahres weisen
447,9 Mio. € eine Restlaufzeit von über fünf Jahren auf.
(33) Passive Rechnungs-
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
31.12.2002 31.12.2001
abgrenzungsposten
Mio €
Investitionszulagen
Andere Rechnungsabgrenzungsposten
Gesamt
Restlaufzeiten
bis 1 Jahr über 1 Jahr
Gesamt
Restlaufzeit
Gesamt über 1 Jahr
0,1
1,3
1,4
9,2
7,6
34,1
34,2
56,7
58,0
90,8
92,2
128,8
138,0
74,6
82,2
Zuwendungen der öffentlichen Hand, die der Investitionsförderung dienen
und nicht direkt auf einzelne Vermögenswerte zurechenbar sind (Investitionszulagen), werden in die passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und über die Nutzungsdauer der entsprechenden Anlagegegenstände ertragswirksam vereinnahmt. Im Geschäftsjahr wurden Erträge in
Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr 2,2 Mio. €) erfasst.
Haftungsverhältnisse
Haftungsverhältnisse
Mio €
Wechselobligo
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften,
Wechsel- und Scheckbürgschaften
davon gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen
davon gegenüber verbundenen Unternehmen
Haftungsverhältnisse aus der Bestellung
von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
Gesamt
192
31.12.2002 31.12.2001
0,3
0,4
784,4
(12,3)
1,9
(–)
961,6
(1,4)
2,2
(–)
0,9
787,5
0,8
965,0
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Haftungsverhältnisse sind nicht bilanzierte Eventualverbindlichkeiten, die
in Höhe der am Bilanzstichtag maximal möglichen Inanspruchnahme ausgewiesen werden.
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen sind alle über den geschäfts- und branchentypischen Rahmen hinausgehende, nicht als Bürgschaft zu qualifizierende vertragliche Verpflichtungen, die gegenüber
Dritten eingegangen wurden.
Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG wurde für
Garantien und Bürgschaften aus den ehemaligen Aktivitäten im Anlagenbau, für die eine Inanspruchnahme wahrscheinlich geworden ist, vollumfänglich Vorsorge durch die Bildung von Rückstellungen getroffen. Die
ausstehenden Haftungsverhältnisse reduzierten sich entsprechend. Alle
übrigen Bürgschaften und Garantien, deren Inanspruchnahme nicht wahrscheinlich ist und die im Wesentlichen zur Abwicklung laufender Geschäfte
dienen, werden mit ihren zum Stichtag valutierenden Beträgen angegeben.
Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten betreffen Vermögenswerte, die der Sicherung fremder Verbindlichkeiten dienen.
Aus Beteiligungen an Gesellschaften bürgerlichen Rechts, über die Ergebnisabführungsverträge zu Organgesellschaften bestehen, sowie aus
Arbeitsgemeinschaften und aus der Komplementärstellung bei Personengesellschaften haften die TUI Konzernunternehmen gesamtschuldnerisch.
Rechtsstreitigkeiten
Die TUI AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden
oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben. Daneben sind für eventuelle
finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren bei
der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen
gebildet worden bzw. werden entsprechend ausreichende Versicherungsleistungen erwartet. Derartige Belastungen werden daher voraussichtlich
keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage haben.
193
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Nominalwerte der sonstigen finanziellen Verpflichtungen
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
bis 1 Jahr
Bestellobligen für Investitionen
Bestellobligen für touristische Leistungen
davon für Unterbringungsleistungen
davon für Flugleistungen
davon für sonstige Leistungen
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
davon für Hotelanlagen
davon für Reisebüros
davon für Verwaltungsgebäude
davon für Flugzeuge
davon für Schiffe
davon für Wagenpark (schienengebunden)
davon für Sonstiges
Umweltschutzmaßnahmen
Übrige finanzielle Verpflichtungen
Gesamt
beizulegender Zeitwert
257,9
1 553,1
(842,4)
(698,5)
(12,2)
685,3
(133,2)
(63,8)
(51,5)
(219,6)
(54,7)
(25,6)
(136,9)
0,6
82,6
2 579,5
2 442,7
Restlaufzeiten
über
über
1-5 Jahre
5 Jahre
–
1 013,8
(677,8)
(336,0)
(–)
2 149,0
(297,2)
(195,3)
(152,0)
(778,2)
(267,2)
(71,0)
(388,1)
4,8
180,2
3 347,8
2 842,9
–
614,2
(614,2)
(–)
(–)
808,3
(157,3)
(204,2)
(68,2)
(188,0)
(79,9)
(56,3)
(54,4)
5,2
51,6
1 479,3
1 078,6
Gesamt
Restlaufzeit
über
Gesamt
1 Jahr
257,9
3 181,1
(2 134,4)
(1 034,5)
(12,2)
3 642,6
(587,7)
(463,3)
(271,7)
(1 185,8)
(401,8)
(152,9)
(579,4)
10,6
314,4
7 406,6
6 364,2
366,1
1 416,1
(275,8)
(1 140,3)
(–)
3 802,7
(859,6)
(492,1)
(343,8)
(1 238,6)
(422,0)
(124,7)
(321,9)
10,7
327,1
5 922,7
5 118,5
100,3
590,5
(89,3)
(501,2)
(–)
3 162,8
(712,4)
(428,2)
(292,8)
(1 065,5)
(371,4)
(103,1)
(189,4)
9,7
211,9
4 075,2
3 369,0
Der beizulegende Zeitwert der sonstigen finanziellen Verpflichtungen
wurde durch Diskontierung der zukünftigen Ausgaben auf Basis eines
vergleichbaren marktüblichen Zinssatzes von 5,6 % p. a. ermittelt.
Die Abnahme der Bestellobligen für Investitionen in Höhe von 108,2 Mio. €
ist auf die im Geschäftsjahr planmäßig durchgeführten Lieferungen von in
Vorjahren bestellten Investitionen zurückzuführen. Insbesondere in den
Sparten Logistik und Touristik wurden im Geschäftsjahr in Vorjahren bestellte Container und Containerschiffe bzw. Flugzeuge geliefert.
Die im Vorjahr unter den Verpflichtungen für Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie den übrigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen
Bestellobligen für touristische Leistungen werden im Geschäftsjahr 2002
separat dargestellt. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
194
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Bei den Bestellobligen für touristische Leistungen handelt es sich um vertragliche Abnahmeverpflichtungen für Übernachtungs- und Beförderungsleistungen gegenüber konzernfremden Anbietern sowie gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die deutliche
Erhöhung des Bestellobligos für Unterbringungsleistungen beruht auf
dem Abschluss von Kontingentverträgen mit Hotels, insbesondere durch
Veranstalter aus dem Bereich Europa Nord.
Die Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen betreffen
ausschließlich Mietverträge, bei denen die Unternehmen des TUI Konzerns
nach den IASB-Vorschriften nicht der wirtschaftliche Eigentümer der
gemieteten Vermögensgegenstände sind (so genanntes Operating Lease).
Die Verpflichtungen aus Hotelpachtverträgen gingen im Geschäftsjahr
erheblich zurück, insbesondere da auf Grund der Marktbedingungen nach
dem 11. September 2001 die Pachtverträge kurzfristiger und variabler
abgeschlossen wurden. Der Anstieg bei den sonstigen Mietverpflichtungen
resultiert aus einer Ausweitung des Containerparks mittels operativer
Mietverträge sowie aus Mietverpflichtungen für die rund 13 700 verkauften Mietwohnungen in Salzgitter, die unverändert von der Preussag Immobilien GmbH verwaltet werden.
Die übrigen finanziellen Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen
Beträge für Verpflichtungen aus laufenden Bestellungen, Räumungs- und
Wiederherstellungsverpflichtungen sowie Einzahlungsverpflichtungen und
Haftungen aus Beteiligungen. Daneben sind sonstige finanzielle Verpflichtungen aus vertraglichen Vereinbarungen über den Erwerb von Tochtergesellschaften berücksichtigt.
Finanzinstrumente
Finanzinstrumente sind vertraglich vereinbarte Ansprüche oder Verpflichtungen, die zu einem Ab- oder Zufluss von finanziellen Vermögenswerten
oder zur Ausgabe von Eigenkapitalrechten führen werden. Sie umfassen
auch die aus anderen Finanzinstrumenten abgeleiteten (derivativen)
Ansprüche oder Verpflichtungen. Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstrumentes ist der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Parteien ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.
195
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Finanzinstrumente unterliegen auf Grund ihrer monetären Natur bestimmten finanzwirtschaftlichen Risiken, die der Konzern durch geeignete
Risikostrategien und Sicherungsmethoden ausschließt bzw. in ihren Auswirkungen für den Konzern begrenzt.
Preisrisiko
Potenzielle Wertänderungen eines Finanzinstrumentes können sich auf
Grund von Änderungen der Wechselkurse (Währungsrisiko), des Zinsniveaus (Zinsrisiko) sowie der Änderung von Markt- und Börsenpreisen
(Marktrisiko) ergeben.
Währungsrisiko
Aus operativen Geschäften der Unternehmen des TUI Konzerns entstehen
Ein- und Auszahlungen in Fremdwährung, denen nicht immer Zahlungen
in derselben Währung mit gleichem Betrag und gleicher Fristigkeit gegenüberstehen. Insofern unterliegen die Konzernunternehmen Wechselkursrisiken. Die Einführung des Euro begrenzt das Währungsrisiko aus
Geschäften in den wichtigsten touristischen Zielgebieten auf diejenigen
Konzernunternehmen, deren Funktionalwährung nicht der Euro ist. Hier
wirken sich hauptsächlich im Bereich Europa Nord die Wertänderungen
des britischen Pfunds sowie der schwedischen Krone aus.
Weitere Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft entfallen auf
Schwankungen des US-Dollars. Im touristischen Geschäft fallen US-DollarZahlungen hauptsächlich für den Bezug von Leistungen in nichteuropäischen
Destinationen sowie für die Eindeckung mit Flugbenzin und die Anschaffung von Flugzeugen an. In der Sparte Logistik, hier insbesondere im
Rahmen der internationalen Linienschifffahrt, sowie im Geschäftsbereich
Energie werden wesentliche Beschaffungs- und Absatztransaktionen in
US-Dollar getätigt.
Die Absicherung gegen Währungsrisiken erfolgt zunächst durch die Aufrechnung von Deviseneinnahmen und -ausgaben derselben Währung mit
gleicher Fristigkeit (Netting). Die danach verbleibenden Risiken werden
über den Abschluss von geeigneten Sicherungsinstrumenten kursgesichert.
Als Sicherungsinstrumente gegen Währungsrisiken werden Devisenterminoder Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen.
196
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Zinsrisiko
Ein Zinsrisiko, d. h. mögliche Wertschwankungen eines Finanzinstrumentes
auf Grund von Änderungen der Marktzinssätze, droht vor allem bei festverzinslichen mittel- und langfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten.
Die Finanzierung des TUI Konzerns erfolgt zur Zeit überwiegend kurzfristig und variabel verzinslich, so dass hierdurch ein Zinsrisiko nicht gegeben
ist. Bei den langfristigen, festverzinslichen Finanzschulden beträgt der
Zeitwert der im Geschäftsjahr 1998/99 begebenen Wandelanleihe sowie
der im Geschäftsjahr 1999/2000 begebenen Industrieanleihe – auf Grundlage des jeweiligen Börsenkurses zum Bilanzstichtag – insgesamt 1 287,7
Mio. € (Vorjahr 1 272,9 Mio. €). Der Börsenkurs der Wandelanleihe in Höhe
von 526,8 Mio. € (Vorjahr 516,2 Mio. €) enthält auch eine Bewertung der
mit der Wandelanleihe verbundenen Wandelrechte. Auf Grundlage eines
marktgerechten Zinses für vergleichbare Anleihen würde der Marktwert
der Fremdkapitalkomponente aus der Wandelanleihe zum Abschlussstichtag 523,2 Mio. € (Vorjahr 500,3 Mio. €) betragen.
Marktrisiko
In dem Maße, in dem sich der Wert eines Finanzinstrumentes durch
Schwankungen der Marktpreise verändert, besteht ein Marktrisiko. Die
Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens werden entsprechend
den Vorschriften des IAS 39 mit ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert.
Bei den unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesenen, als zur
Veräußerung verfügbar klassifizierten Wertpapieren des Umlaufvermögens
in Höhe von 20,6 Mio. € (Vorjahr 80,0 Mio. €) handelt es sich um börsennotierte Aktien, die den normalen Kursschwankungen der Kapitalmärkte
unterliegen. Eine Absicherung des Marktpreisrisikos dieser Wertpapiere
wurde nicht vorgenommen. Marktübliche Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren werden grundsätzlich direkt in der
Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten erfasst. Sofern
substanzielle Wertminderungen bei den zur Veräußerung verfügbaren
Wertpapieren eingetreten sind, wird der kumulierte, zuvor im Eigenkapital
ausgewiesene Nettoverlust als außerplanmäßige Abschreibung im Ergebnis
der Periode erfasst. Im Geschäftsjahr wurden aus der Wertänderungsrücklage außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 20,1 Mio. € ergebniswirksam realisiert. Die Abschreibungen entfielen auf Aktien der in
2002 insolvent gewordenen Babcock Borsig AG sowie auf Aktien der
Metaleurop S. A. Im Geschäftsjahr wurden negative Wertänderungen in
Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr negative Wertänderungen von 21,9 Mio. €)
erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfasst.
197
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Ausfallrisiko
Das Ausfallrisiko bei den nicht derivativen Finanzinstrumenten ergibt sich
aus der Gefahr, dass Kontrahenten ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können.
Das maximale Ausfallrisiko wird im Wesentlichen durch die Summe der
Marktwerte der nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, ungeachtet
bestehender Sicherheiten, jedoch unter Berücksichtigung von rechtlich
durchsetzbaren Aufrechnungsmöglichkeiten zwischen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten abgebildet. Eine Konzentration von
Ausfallrisiken kann aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern
oder Schuldnergruppen resultieren, die eine Reihe von gemeinsamen
Merkmalen aufweisen. Da der TUI Konzern diversifiziert in unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen tätig ist, sind bedeutende Ausfallrisikokonzentrationen von Forderungen und Kreditansprüchen gegenüber
bestimmten Schuldnern oder Schuldnergruppen schon auf Grund der
Konzernstruktur nicht zu erwarten. Nennenswerte länderspezifische Ausfallrisikokonzentrationen liegen ebenfalls nicht vor. Das erkennbare Ausfallrisiko einzelner Forderungen sowie das allgemeine Kreditrisiko deckt
der Konzern durch entsprechende Einzelwertberichtigungen und durch
auf Erfahrungswerten basierende pauschalierte Wertabschläge ab.
Bei den abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten beschränkt sich
das maximale Ausfallrisiko auf die Summe aller positiven Marktwerte dieser
Instrumente, da bei Nichterfüllung seitens der Vertragspartner Vermögensverluste nur bis zu dieser Höhe entstehen würden.
Durch den Abschluss derivativer Finanzinstrumente mit unterschiedlichen
Schuldnern höchster Bonität sind wesentliche Ausfallrisikokonzentrationen
nicht zu erwarten.
Liquiditätsrisiko
Der Liquiditätsbedarf des gesamten Konzerns wird über die Liquiditätsplanung ermittelt und ist über zugesagte Kreditlinien gedeckt, so dass die
jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Konzerns sichergestellt ist.
Cash Flow-Risiko
Das Cash Flow-Risiko resultiert daraus, dass die zukünftigen, aus einem
monetären Finanzinstrument bzw. zukünftigen Transaktionen erwarteten
198
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Cash Flows betragsmäßig variieren können. Insbesondere die überwiegend
variabel verzinslichen Finanzschulden des Konzerns unterliegen dem Risiko,
dass veränderte Effektivzinsen zu Schwankungen künftiger Zahlungsströme
führen. Um dieses Risiko zu minimieren, wurden Zinssicherungsgeschäfte
abgeschlossen, die die Finanzierungskosten für die Aufnahme von Fremdmitteln begrenzen. Die Marktwertänderungen dieser, nach den Vorschriften
des IAS 39 als Cash Flow Hedges klassifizierten Finanzinstrumente, werden
erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen. Auf Grund des im Jahresverlauf weiter rückläufigen Zinsniveaus lag der Marktwert der Zinsbegrenzungsgeschäfte zum 31. Dezember 2002 bei - 46,0 Mio. € (Vorjahr 8,8 Mio. €).
Die aus den zukünftigen Zahlungsströmen in Fremdwährung resultierenden
Cash Flow-Risiken werden durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten begrenzt. Hierbei wird in der Sparte Touristik der auf den
erwarteten Buchungen für zukünftige touristische Saisons basierende
Fremdwährungsbedarf durch entsprechende Termin- oder Optionsgeschäfte
abgesichert. Der Umfang der abgeschlossenen Sicherungen beträgt dabei,
nach Festlegung der geplanten Währungskurse, zwischen 80 % und 100 %
des kalkulierten Währungsbedarfes. Im Geschäftsbereich Energie werden
die Währungsrisiken aus dem Verkauf zukünftiger Fördermengen für das
Geschäftsjahr 2003 überwiegend abgesichert.
Zur Absicherung externer, die operative Geschäftstätigkeit beeinflussender
Preisrisiken von Rohstoffen setzen die Gesellschaften des TUI Konzerns
Preissicherungsinstrumente ein. Diese Sicherungsinstrumente finden insbesondere bei den Fluggesellschaften des Konzerns für die Absicherung
von zukünftig benötigten Treibstoffmengen Anwendung. Im Geschäftsbereich Energie werden die Risiken von Ölpreisschwankungen zukünftiger
Fördermengen abgesichert. Die zukünftigen Preisrisiken werden dabei ausschließlich durch Festpreis- und Optionsgeschäfte begrenzt. Die Geschäfte
zur Absicherung von Preisschwankungen sind durch entsprechende
Planungen unterlegt und erfüllen die Voraussetzungen von Cash Flow
Hedges im Sinne des IAS 39. Die kumulierten Marktwertänderungen
werden bis zum Eintritt des Grundgeschäftes erfolgsneutral im Eigenkapital bilanziert. Bei Abwicklung des gesicherten Grundgeschäftes werden
die kumulierten Ergebnisse erfolgswirksam in dem Aufwands- und
Ertragsposten erfasst, in dem das zugehörige Grundgeschäft ausgewiesen
wird.
199
Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz
Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern nur im Rahmen intern
festgelegter und laufend kontrollierter Limite abgeschlossen. Dabei werden
vorwiegend außerhalb der Börse gehandelte Instrumente eingesetzt. Die
Sicherungsstrategie wird innerhalb verbindlich einzuhaltender Richtlinien
umgesetzt. Es besteht eine strikte Trennung zwischen den Funktionsbereichen Handel, Abwicklung und Kontrolle.
Die Devisensicherungsgeschäfte des Konzerns sind grundsätzlich durch
entsprechend bilanzierte oder künftige Grundgeschäfte unterlegt. Nach
den Kriterien des IAS 39 werden die Sicherungsgeschäfte, sofern sie sich
auf bilanzierte Grundgeschäfte beziehen, als Fair Value Hedges, sofern es
sich um Absicherungen des zukünftigen Währungsbedarfs handelt, als
Cash Flow Hedges klassifiziert. Die Währungsinstrumente werden vorwiegend zur Absicherung des US-Dollar sowie bei Tochtergesellschaften,
deren Funktionalwährung nicht der Euro ist, in Euro abgeschlossen.
Nominalwerte der eingesetzten derivativen Finanzinstrumente
31.12.2002 31.12.2001
Mio €
Zinsinstrumente
Swaps
Zinsbegrenzungsgeschäfte
Bandbreitengeschäfte
Forward Rate Agreements
Währungsinstrumente
Terminkäufe
Terminverkäufe
Cross Currency
Termingeschäfte1)
Optionskäufe
Optionsverkäufe
Bandbreitengeschäfte1)
Swaps und andere
Währungsinstrumente
Wareninstrumente
Swaps
Optionskäufe
Optionsverkäufe
Bandbreitengeschäfte1)
Sonstige
1)
200
Restlaufzeiten
bis 1 Jahr über 1 Jahr
Gesamt
Restlaufzeit
Gesamt über 1 Jahr
49,4
145,7
4,9
135,7
89,3
1 565,5
7,6
205,2
138,7
1 711,2
12,5
340,9
982,6
1 607,9
–
202,4
982,6
1 600,6
–
202,4
2 703,0
339,8
205,9
32,2
2 908,9
372,0
3 624,5
1 203,6
337,7
106,1
408,8
385,7
–
179,7
1,2
–
–
–
410,0
385,7
–
179,7
–
198,4
95,2
–
–
–
–
–
262,9
129,9
392,8
190,8
27,7
287,0
5,1
–
75,3
8,6
56,6
–
–
54,3
–
343,6
5,1
–
129,6
8,6
395,2
64,0
128,0
–
–
74,9
22,9
47,7
–
–
Vorjahreswerte sind in den Positionen Termin- und Optionsgeschäfte enthalten
Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss
Die Nominalbeträge entsprechen der Summe aller den Geschäften zu
Grunde liegenden Kauf- und Verkaufsbeträge bzw. den jeweiligen Kontraktwerten der Geschäfte. Der Rückgang der Nominalvolumina bei den
Währungs- und Warentermingeschäften ist bedingt durch das rückläufige
Geschäftsvolumen im Geschäftsjahr 2002.
Nicht eindeutig der Währungs- und Zinssicherung zuzuordnende Zins-/
Währungsswaps (Cross Currency Interest Rate Swaps) werden bei der
Darstellung unter den Währungssicherungsinstrumenten ausgewiesen.
Die Zinsspanne der eingesetzten Zinssicherungsinstrumente liegt zwischen
1,75 % p. a. und 6,5 % p. a. (Vorjahr 3,33 % p. a. und 6,58 % p. a.).
Die beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten entsprechen grundsätzlich dem Marktwert. Sofern es sich bei den Finanzderivaten um nicht börsengehandelte Derivate handelt, wird der beizulegende Zeitwert durch geeignete finanzmathematische Methoden, z. B.
durch Diskontierung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme, bestimmt. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abgeschlossener
Optionsgeschäfte erfolgt durch anerkannte Optionspreismodelle. Die
Zeitwerte der zur Preissicherung von Rohstoffen eingegangenen Finanzinstrumente werden durch Bestätigungen der externen Kontrahenten,
mit denen diese Geschäfte abgeschlossen wurden, überprüft.
Positive und negative Zeitwerte der als Forderung
bzw. Verbindlichkeit ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumente
31.12.2002
Mio €
Geschäfte zur Absicherung
durch Fair Value Hedges aus
Währungsrisiken
Geschäfte zur Absicherung
durch Cash Flow Hedges aus
Währungsrisiken
Zinsrisiken
Marktpreisrisiken
Hedge-Geschäfte
Sonstige derivative
Finanzinstrumente
Gesamt
Forderungen
31.12.2001
Verbindlichkeiten Forderungen
Verbindlichkeiten
3,7
1,8
0,4
1,0
92,0
2,8
40,3
138,8
108,7
51,3
6,9
168,7
48,8
11,8
24,1
85,1
37,6
4,8
59,1
102,5
7,2
146,0
7,4
176,1
13,8
98,9
19,5
122,0
201
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Finanzinstrumente, die zwar nach betriebswirtschaftlichen Kriterien eine
Zins- oder Währungssicherung darstellen, jedoch nicht die strengen Anforderungen des IAS 39 für die Bildung von Sicherungszusammenhängen
erfüllen, werden als sonstige derivative Finanzinstrumente ausgewiesen.
Daneben sind in diesem Posten Finanzinstrumente enthalten, die im Hinblick auf Unternehmensakquisitionen bzw. -desinvestitionen abgeschlossen
wurden. Insbesondere wurden im Zusammenhang mit dem Verkauf von
Aktien der Babcock Borsig AG zwei Total Return Swaps abgeschlossen. Infolge der Insolvenz der Babcock Borsig AG wurden in 2002 aus den Total
Return Swaps Ausgleichszahlungen an die Kontrahenten geleistet. Diese
Ausgleichszahlungen sowie die Wertänderungen dieser Finanzinstrumente
wurden sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung weist die Entwicklung der Zahlungsströme getrennt
nach Mittelzu- und -abflüssen aus der laufenden Geschäfts-, Investitionsund Finanzierungstätigkeit aus. Auswirkungen in Folge der Veränderungen
des Konsolidierungskreises sind dabei eliminiert.
(34) Mittelzufluss/-abfluss
aus der laufenden
Geschäftstätigkeit
(35) Mittelzufluss/-abfluss
aus der
Investitionstätigkeit
202
Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind die Zinseinzahlungen enthalten. Im Geschäftsjahr wurden Zinsen in Höhe von 68,9 Mio. €
(Vorjahr 112,8 Mio. €) vereinnahmt. Die Ertragsteuerzahlungen führten im
Geschäftsjahr 2002 insgesamt zu Mittelabflüssen von 119,7 Mio. € (Vorjahr 61,9 Mio. €).
Die Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen bzw. die Einzahlungen aus entsprechenden Veräußerungen
decken sich nicht mit den bei der Entwicklung des Anlagevermögens gezeigten Zu- bzw. Abgängen, die neben noch nicht zahlungswirksamen Investitionen und Abgängen auch die erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung enthalten. In den Mittelabflüssen für
Finanzanlageinvestitionen sind – verrechnet mit den Finanzmitteln aus
Konsolidierungskreiszugängen – die Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen berücksichtigt, die überwiegend im Rahmen
der Konsolidierung als Geschäfts- oder Firmenwerte und als Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz enthalten sind.
Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Konzernabschluss
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2002 für Akquisitionen von Tochtergesellschaften Zahlungen in Höhe von 0,5 Mrd. € (Vorjahr 0,4 Mrd. €) geleistet. Die durch die Käufe erworbenen Finanzmittel belaufen sich auf
84,0 Mio. €. Im gleichen Zeitraum sind dem Konzern überwiegend im
Rahmen des Desinvestitionsprogrammes Zahlungen in Höhe von 0,9 Mrd. €
(Vorjahr 1,2 Mrd. €) zugeflossen. Der Betrag der durch die Verkaufsvorgänge veräußerten Finanzmittel betrug im Geschäftsjahr 19,9 Mio. €.
Zahlungsunwirksame Investitionen wurden vor allem in der Sparte Logistik sowie in der Sparte Touristik über den Abschluss von Finanzierungsleasingverträgen vorgenommen. Durch den Abschluss von Leasingverträgen
wurden insgesamt 14,4 Mio. € (Vorjahr 12,8 Mio. €) investiert.
(36) Mittelzufluss/-abfluss
aus der Finanzierungstätigkeit
(37) Entwicklung des
Finanzmittelbestandes
Die Zahlungsströme aus der Finanzierungstätigkeit enthalten neben den
Finanzmittelabflüssen auf Grund von Tilgungen bestehender Finanzschulden
auch die im Geschäftsjahr gezahlten Zinsen. Die erhaltenen Zahlungsmittel
aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie die aus dem Desinvestitionsprogramm generierten Zahlungsmittel wurden vornehmlich zur Tilgung
von Finanzschulden in Höhe von rund 1,3 Mrd. € verwandt.
Der Finanzmittelbestand umfasst alle flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände,
Bundesbank- und Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks. Die Einflüsse aus wechselkursbedingten Bewegungen der Zahlungsmittel werden
gesondert dargestellt. Ebenfalls gesondert werden diejenigen konsolidierungskreisbedingten Veränderungen des Finanzmittelbestandes dargestellt, die
nicht aus Unternehmenskäufen bzw. -verkäufen resultieren. Zum 31. Dezember 2002 unterlagen die Finanzmittelbestände keinen Verfügungsbeschränkungen (Vorjahr 2,6 Mio. €).
203
Sonstige Erläuterungen
Wesentliche Transaktionen nach dem Bilanzstichtag
Am 22. Januar 2003 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf der Preussag
Energie GmbH zu. Bereits im Dezember 2002 wurde mit Gaz de France S. A.
ein Vertrag über den Erwerb der inländischen Aktivitäten der Preussag
Energie GmbH geschlossen. Im Januar 2003 folgte der Verkauf der ausländischen Geschäftstätigkeiten der Preussag Energie GmbH an das
österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV AG. Beide Vertragswerke
stehen noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden
sowie beim Verkauf der ausländischen Aktivitäten der Zustimmung von
bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland.
Im Juli 2002 erwarb E.ON von der Schubert KG, einer Tochtergesellschaft
der TUI AG, die Beteiligung an der Ruhrgas AG. Der Erwerb stand unter
dem Vorbehalt, dass E.ON die Genehmigung für die Ruhrgas-Übernahme
erhält. Am 31. Januar 2003 wurden sämtliche Klagen gegen die RuhrgasÜbernahme durch den E.ON-Konzern von den Beschwerdeführern zurückgenommen. Damit wird die Ausnahmegenehmigung für den Erwerb der
Ruhrgas-Anteile durch E.ON rechtswirksam. Der im Juli geschlossene Kaufvertrag über die Ruhrgas-Beteiligung konnte somit im ersten Quartal 2003
realisiert werden.
Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen
und Personen
Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen
steht die TUI AG unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen
Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von verbundenen, nicht konsolidierten
Unternehmen und assoziierten Gesellschaften in Beziehung. Nahe stehende
Unternehmen, die vom TUI Konzern beherrscht werden oder auf die vom
TUI Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der
Anteilsbesitzliste mit Angaben zum Beteiligungsanteil, zum Eigenkapital
und zum Jahresergebnis – geordnet nach Geschäftsbereichen – verzeichnet.
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist bei den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und Hannover hinterlegt.
Ein Großteil der verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen übt
infolge der Einstellung des Geschäftsbetriebes keine aktive operative
Tätigkeit mehr aus bzw. dient für einbezogene Tochterunternehmen in der
Rechtsform der Kommanditgesellschaft als Vollhafter ohne Kapitaleinlage.
204
Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss
Abgesehen von reinen Kapitalbeteiligungen befinden sich im Kreis der
nahe stehenden Unternehmen auch solche Konzernbeteiligungen, die im
Rahmen ihres Geschäftszwecks auch Lieferungen oder Leistungen für
Unternehmen des TUI Konzerns erbringen.
Transaktionen mit nahe stehenden Gesellschaften
Mio €
Vom Konzern erbrachte Leistungen
Management- und Beratungsleistungen
Verkauf touristischer Leistungen
Vertriebsleistungen
sonstige Leistungen
Gesamt
Vom Konzern empfangene Leistungen
im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
Einkauf von Hotelkontingenten
Zielgebietsservice
Vertriebsleistungen
sonstige Leistungen
Gesamt
2002
2001
18,2
27,0
6,7
9,3
61,2
12,9
10,9
2,0
3,1
28,9
44,9
109,8
50,4
16,5
6,2
227,8
37,9
112,3
45,8
8,8
7,9
212,7
Hauptsächlich werden in der Sparte Touristik Geschäfte mit assoziierten
Beteiligungsunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ausgeführt. Die
mit nahe stehenden Unternehmen durchgeführten Transaktionen betreffen
dabei insbesondere die touristischen Leistungen der Zielgebietsagenturen
sowie der Hotelgesellschaften. Konzerneigene Veranstalter nehmen von
nahe stehenden Zielgebietsagenturen Service- und Betreuungsleistungen
für eigene Gäste am Urlaubsort in Anspruch. Im Bereich der Hotelgesellschaften erbringen Tochterunternehmen Management- und Beratungsleistungen für dem Konzern nahe stehende Unternehmen, mieten Hotelgebäude und -anlagen und erwerben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Hotelkontingente von diesen Gesellschaften. Daneben
nehmen nahe stehende Veranstalter Leistungen der touristischen Wertschöpfungskette des TUI Konzerns wie Vertrieb, Beförderung, Beherbergung und Bewirtung in Anspruch. Im Geschäftsjahr 2002 wurde darüber
hinaus eine Hotelbeteiligung des Konzerns an ein Gemeinschaftsunternehmen verkauft.
Insbesondere in der Sparte Logistik bestehen Beteiligungen an Gesellschaften, die Sachanlagen an einbezogene Tochterunternehmen vermieten.
Da die Unternehmen des TUI Konzerns das wirtschaftliche Eigentum an den
205
Konzernabschluss Sonstige Erläuterungen
gemieteten Sachanlagen halten, sind nach den Vorschriften des IASB die
gemieteten Sachanlagen sowie die entsprechenden Verbindlichkeiten aus
diesen Finanzierungsleasingverhältnissen in der Konzernbilanz angesetzt.
Im Geschäftsbereich Energie bestehen branchenübliche Beteiligungen
zusammen mit anderen in diesem Bereich tätigen konzernfremden Unternehmen zur Sicherung und Nutzung von Erdölleitungen sowie zum Zwecke
des Absatzes von Erdöl und -gas.
Alle Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen sind auf Grundlage
internationaler Preisvergleichsmethoden gemäß IAS 24 zu Bedingungen
ausgeführt worden, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind.
Die Finanzschulden gegenüber nahe stehenden Unternehmen enthalten
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen in Höhe von
142,9 Mio. € (Vorjahr 194,3 Mio. €).
Die sich aus den Kapitalbeteiligungen und aus der Finanzierung ergebenden
Erträge und Aufwendungen werden für alle einbezogenen Unternehmen
insgesamt beim Finanzergebnis sowie für die einzelnen Sparten im Rahmen
der Segmentberichterstattung angegeben, in der darüber hinaus das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen je Sparte gesondert genannt wird.
Auf Grund der mittelbaren Kapitalbeteiligung erfüllt die WestLB AG, Düsseldorf/Münster, die formelle Voraussetzung für ein nahe stehendes Unternehmen der TUI AG gemäß IAS 24. Die WestLB AG verfolgt mit ihrer Beteiligung keine unternehmerischen Ziele und übt daher keinen Einfluss auf
finanzielle oder die laufende Geschäftstätigkeit betreffende Entscheidungen der TUI AG aus. Die Beziehung zur WestLB AG umfasst ausschließlich
Transaktionen, wie sie im Verhältnis zu Geschäftsbanken üblich sind.
206
Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss
Corporate Governance
Bezüge des Vorstandes
Die Vergütung des Vorstandes setzt sich aus fixen und variablen Gehaltskomponenten zusammen. Die variable Vergütungskomponente besteht aus
einer Tantieme, deren Berechnungsbasis von der Dividende und einem persönlichen Bemessungsfaktor abhängt, und einem langfristigen Anreizprogramm (Long-Term Incentive Program). Im Rahmen des langfristigen Anreizprogramms wurde im Geschäftsjahr 2002 fünf der sechs Vorstände ein ergebnisabhängiger Bonus gewährt, der auf Basis eines durchschnittlichen Aktienkurses in „virtuelle“ Aktien der TUI AG umgerechnet wird. Grundlage der
Berechnung ist das Ergebnis der Geschäftsbereiche. Die Umrechnung in
„virtuelle“ Aktien erfolgt mit dem durchschnittlichen Börsenkurs der 20 Börsentage, die der Aufsichtsratssitzung folgen, die den Jahresabschluss feststellt. Nach einer Sperrfrist von zwei Jahren kann der Anspruch auf Barzahlung aus diesem Bonus in vorher definierten Zeiträumen individuell von den
Vorstandsmitgliedern ausgeübt werden. Die Höhe der Barzahlung richtet sich
nach dem durchschnittlichen Aktienkurs der TUI AG für einen Zeitraum von
20 Tagen nach dem Ausübungszeitpunkt. Weitere Einschränkungen, wie z.B.
absolute oder relative Rendite- bzw. Kursziele, bestehen nicht. Bei einem
Mitglied des Vorstandes ist der Anspruch aus virtuellen Aktien abhängig von
einem über drei Jahre zu kumulierenden Vorsteuerergebnis eines Teilkonzerns sowie von der Entwicklung der Dividende und des Börsenkurses der
TUI AG im Vergleich zu den im DAX 30 geführten Aktienwerten. Für die Ansprüche aus den langfristigen Anreizprogrammen bestehen Rückstellungen
in Höhe von 5 406 Tsd. € (Vorjahr 5 574 Tsd. €).
Vergütung des Vorstandes
€ Tsd.
2002
2001
Feste Vergütung
Tantieme
Langfristiges Anreizprogramm
aus der Gewährung von „virtuellen“ Aktien
aus Aktienkursänderungen von in Vorjahren
gewährten „virtuellen“ Aktien
Gesamt
4 101
3 312
3 775
2 780
2 301
2 700
-
2 469
7 245
-
1 090
8 165
Zusätzlich wurde aus einem inzwischen beendeten Anreizprogramm ein
einmaliger Anspruch vergütet, der mit 989 Tsd. € das laufende Jahr und
207
Konzernabschluss Sonstige Erläuterungen
mit 1 988 Tsd. € Vorjahre betrifft. Die Ansprüche aus Vorjahren waren vom
Eintritt bestimmter Bedingungen abhängig, die in 2002 erfüllt wurden.
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr
keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.
Für aktive Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsverpflichtungen zum
Bilanzstichtag in Höhe von 12 808 Tsd. € (Vorjahr 8 208 Tsd. €). Für ehemalige Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen betrugen die
Pensionsverpflichtungen am Bilanzstichtag 35 099 Tsd. € (Vorjahr 37 846
Tsd. €). Während die Pensionsverpflichtungen für inländische Anspruchsberechtigte bis zum Vorjahr durch Bildung von Rückstellungen innenfinanziert wurden, erfolgte im Geschäftsjahr 2002 die Finanzierung dieser Pensionszusagen über den Abschluss von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen. Da die Rückdeckungsversicherung die Verpflichtungen aus den
Pensionszusagen für ehemalige und aktive Vorstandsmitglieder vollumfänglich abdeckt, sind zum 31. Dezember 2002 keine Rückstellungen mehr
bilanziert. Die Pensionsverpflichtung gegenüber einem ausländischen
aktiven Vorstandsmitglied ist durch einen Fonds gedeckt. Für ehemalige
Vorstandsmitglieder sind im abgelaufenen Geschäftsjahr Bezüge in Höhe
von 3 027 Tsd. € (Vorjahr 2 952 Tsd. €) angefallen.
Bezüge des Aufsichtsrates
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich auf 1 319 Tsd. € (Vorjahr 1 317 Tsd. €). Die Vergütung setzt sich dabei aus einem fixen Bestandteil in Höhe von 107 Tsd. € (Vorjahr 106 Tsd. €) und einem variablen Bestandteil, der in Abhängigkeit der Dividende gezahlt wird, in Höhe von
1 212 Tsd. € (Vorjahr 1 211 Tsd. €) zusammen.
Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Geschäftsjahr 2002 keine persönlichen Leistungen, wie z. B. Beratung oder Vermittlung für den Konzern,
erbracht.
Aktiengeschäfte der Organmitglieder (Directors‘ Dealings)
Die vom Vorstand und Aufsichtsrat gehaltene Anzahl der Aktien der TUI AG
lag am Ende des Geschäftsjahres 2002 unter der in Ziffer 6.6 des Deutschen
Corporate Governance Kodex festgelegten Grenze für die individuelle Berichterstattung in Höhe von 1 % der ausgegebenen Aktien. Insgesamt hielten Vorstandsmitglieder 1 690 TUI Aktien und Aufsichtsratsmitglieder
208
Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss
3 265 TUI Aktien. Aktienkäufe- bzw. -verkäufe der Organmitglieder wurden
der Gesellschaft für den Zeitraum vom Inkrafttreten der entsprechenden
Vorschriften bis zum Bilanzstichtag nicht angezeigt.
Entsprechenserklärung
Vorstand und Aufsichtsrat haben am 20. November 2002 die Erklärung
nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben
und im Internet unter www.tui.com dauerhaft zugänglich gemacht.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sowie weitere Mandate der Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind im Abschnitt
„Corporate Governance“ des Geschäftsberichtes gesondert angegeben.
Hannover, den 3. April 2003
Der Vorstand
Frenzel
Corsten
Ebel
Engelen
Feuerhake
Gurassa
Stodieck
209
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
„Wir haben den von der TUI Aktiengesellschaft, Berlin und Hannover, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und
Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember
2002 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach den
International Accounting Standards (IAS) liegen in der Verantwortung des
Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage
der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den IAS entspricht.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung
der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist
die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender
Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von
wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden
die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IAS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie
der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
210
Bestätigungsvermerk Konzernabschluss
Unsere Prüfung, die sich nach den deutschen Prüfungsvorschriften auch
auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis
31. Dezember 2002 aufgestellten, mit dem Lagebericht der TUI AG zusammengefassten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht
insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und
stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002
die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen."
Hannover, den 3. April 2003
PwC Deutsche Revision
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Nienborg
Wirtschaftsprüfer
Rolfes
Wirtschaftsprüfer
211
Konzernabschluss Wesentliche Beteiligungen
Wesentliche Beteiligungen
Touristik
TUI Deutschland GmbH, Hannover
TUI Nederland N.V., Rijswijk
TUI Leisure Travel GmbH, Hannover
TUI Business Travel Deutschland GmbH, Bremen
Robinson Club GmbH, Hannover
RIUSA II S.A., Palma de Mallorca
Anfi Sales S.L., Arguineguin
Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH, Langenhagen
TUI Northern Europe Ltd., London3)
Nouvelles Frontières International S.A., Paris4)
Atlantica Hellas S.A., Athen5)
Grecotel S.A., Rethymnon3) 5)
RIU Hotels S.A., Palma de Mallorca2) 3) 5)
Logistik
Hapag-Lloyd AG, Bremen und Hamburg
Hapag-Lloyd Container Linie GmbH, Hamburg
VTG-Lehnkering AG, Duisburg und Hamburg
ALGECO S.A., Paris/Mâcon
Waggon Holding AG, Zug 5)
Energie
Preussag Energie GmbH, Lingen
Handel
Amalgamated Metal Corporation PLC, London
Amalgamated Metal Trading Ltd., London
Premetalco, Inc., Rexdale
Feralloy Corp., Chicago2)
Delta Steel, Inc., Houston
Sonstige Gesellschaften
Salzgitter Grundstücks- und
Beteiligungsgesellschaft mbH, Salzgitter
Preussag Immobilien GmbH, Salzgitter
Wolf GmbH, Mainburg
Nominalkapital
in 1 000
Jahresergebnis1)
in 1 000
15
10
14
11
5
1
20
45
250
3
11
1
000
000
501
000
138
202
591
000
459
274
026
467
841
*
3 039
*
*
*
22 229
7 494
*
30
- 2 336
614
224
25 017
100,0
91,0
100,0
100,0
100,0
50,0
51,0
100,0
100,0
100,0
50,0
50,0
49,0
100,0
91,0
100,0
100,0
100,0
50,0
51,0
100,0
–
–
–
50,0
49,0
€
€
€
€
CHF
72 800
25 600
54 340
7 300
1 000
100 684
*
*
24 609
4 143
100,0
100,0
100,0
67,0
53,9
–
100,0
100,0
67,0
53,9
€
76 694
*
100,0
94,0
GBP
GBP
CAD
USD
USD
16 908
6 000
21
2 000
2 000
3 746
490
7 052
5 552
2 863
99,4
99,4
99,4
100,0
100,0
99,4
99,4
99,4
100,0
100,0
€
€
€
71 427
25 000
40 903
*
*
*
100,0
100,0
100,0
–
100,0
–
€
€
€
€
€
€
€
€
GBP
€
€
€
€
*) Ergebnisabführungsvertrag
nach Landesrecht
2)
gemäß Gruppenabschluss
3)
gemäß Jahresabschluss zum 31.12.2001
4)
Ergebnis des Geschäftsjahres 2002 (im Konzernabschluss ab 1.10.2002 einbezogen)
5)
Gemeinschaftsunternehmen
1)
212
Beteiligungsanteil (%)
davon
gesamt
mittelbar
Der integrierte Touristik-Konzern
Urlaub aus einer Hand
Hotels
Robinson | Magic Life | Dorfhotel | RIU | Grupotel | Nordotel | Anfi | Grecotel |
Iberotel | Swiss Inn | Paladien
Zielgebietsagenturen
TUI España | TUI Portugal | TUI Hellas | Tantur | Travel Partner Bulgaria | Travco | Aeolos
Fluggesellschaften
Hapag-Lloyd Flug | Britannia Airways | Corsair | Neos
Veranstalter
TUI | 1-2-Fly | airtours | Wolters Reisen | L’tur | Imholz | Vögele Reisen | Gulet |
Scan Holiday | Thomson Holidays | Skytours | Club Freestyle | Just | Portland Direct |
Budget Travel | Fritidsresor | Star Tour | Finnmatkat | Arke | Holland International | Kras |
Sunjet direct | Jetair | Nouvelles Frontières
Reisebüros
TUI ReiseCenter | Hapag-Lloyd | First | TUI TravelCenter | Lunn Poly | Travel House |
Sky Deals | Budget Travel
Impressum
TUI AG
Karl-Wiechert-Allee 4
30625 Hannover
Telefon
Telefax
E-Mail
Internet
0511.566-00
0511.566-1901
[email protected]
http://www.tui.com
Konzept, Gestaltung und Produktion:
Interbrand Zintzmeyer & Lux, Köln
Irlenkäuser Communication GmbH, Düsseldorf
Fotos: Getty Images (S. 10/11, 18/19, 30/31, 44/45, 54/55, 82/83, 90/91, 110/111)
Imagebank (S. 62/63, 74/75)
Rüdiger Nehmzow (S. 4)
Lithografie: O/R/T/ Medienverbund GmbH, Krefeld
Druck: Heining & Müller GmbH, Mühlheim/Ruhr
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.
Beide Sprachfassungen sind im Internet abrufbar unter www.tui.com
BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe
Schillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Auss
BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende A
Weise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Well
BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffe
BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht
BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub
Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde
Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelt
Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWe
Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht B
Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSch
Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpann
TUI AG
Karl-Wiechert-Allee 4
30625 Hannover