Geschäftsbericht 2002 Die Reise geht weiter
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Geschäftsbericht 2002 Die Reise geht weiter
Geschäftsbericht 2002 Die Reise geht weiter Schöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlau pannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfa BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsa se Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussic te Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Zie ner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussic ernde Vielfalt BSpannende Aufgaben BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannend BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrün tz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlass ussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWei iele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchön sicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernd ufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelt ub alt tz ht le ht de ne se te er de er Finanztermine 2003 Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2002 Zwischenbericht Januar bis März 2003 Ordentliche Hauptversammlung 2003 Zwischenbericht Januar bis Juni 2003 Zwischenbericht Januar bis September 2003 1) geplante Termine 7. Mai 2003 27. Mai 20031) 18. Juni 2003 28. August 20031) 27. November 20031) Konzernstruktur 2002 Touristik Europa Mitte Quellmärkte: Deutschland | Schweiz | Österreich | Polen | Hapag-Lloyd Flug Europa Nord Quellmärkte: Großbritannien | Irland | Nordische Länder | Britannia Airways Europa West Quellmärkte: Niederlande | Belgien | Frankreich | Corsair Zielgebiete Zielgebietsagenturen | Hotelbeteiligungen Sonstige Touristik Geschäftsreisen | IT-Service Logistik Hapag-Lloyd AG Hapag-Lloyd Container Linie | Hapag-Lloyd Kreuzfahrten | VTG-Lehnkering | Pracht | Algeco Energie Preussag Energie Sonstige Bereiche Handel AMC-Gruppe | US-Stahlservice-Gesellschaften Desinvestitionen Gebäudetechnik | Deutag | KBB Zentralbereich TUI AG | Immobilien | Sonstige Gesellschaften TUI Konzern in Zahlen TUI Konzern in Zahlen 2002 2001 RGJ 2000*) Umsatz Inland Ausland Mio € % % 20 302 13,6 86,4 22 411 16,3 83,7 5 101 26,0 74,0 Jahresüberschuss vor Ertragsteuern nach Ertragsteuern ohne Fremdanteile Mio € Mio € Mio € 227 41 32 485 411 346 16 24 14 Vermögensstruktur Anlagevermögen davon Geschäfts- oder Firmenwerte Umlaufvermögen davon Finanzmittel Gesamtvermögen Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € 11 202 (4 754) 4 315 (367) 15 517 12 226 (4 721) 4 398 (643) 16 624 12 613 (4 975) 5 380 (846) 17 993 Kapitalstruktur Eigenkapital davon gezeichnetes Kapital Rückstellungen Finanzschulden Übrige Verbindlichkeiten Gesamtkapital Mio Mio Mio Mio Mio Mio 3 180 (455) 2 766 5 811 3 760 15 517 3 383 (455) 2 694 6 832 3 715 16 624 3 232 (444) 3 116 7 763 3 882 17 993 Netto-Verschuldung Mio € 5 445 6 189 6 916 Cashflow Mio € 1 391 1 383 Investitionen Geschäfts- oder Firmenwerte Sachanlagen Finanzanlagen Mio € Mio € Mio € 318 747 247 96 965 512 41 448 115 Mitarbeiter 31.12. 70 299 69 550 76 956 % % % 20,5 19,1 3,0 20,3 24,0 3,6 18,0 3,1 2,0 Kennzahlen Eigenkapitalquote Eigenkapitalrendite **) Umsatzrendite **) *) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000 **) vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte € € € € € € - 200 Größe heißt Verantwortung 2002 war ein ereignisreiches Jahr: Aus Preussag wurde TUI, die logische Konsequenz aus dem Wandel vom industriellen Mischkonzern zum führenden TouristikKonzern. Unsere Dachmarke World of TUI hat sich etabliert. Sie begegnet uns täglich in unserer Umgebung, sie begrüßt und begleitet uns am Urlaubsort. Und wir haben in einem schwierigen Umfeld unsere Marktpositionen weiter ausgebaut. Die Größe und Internationalität unseres Konzerns bedeuten auch eine große Herausforderung. Dieser wollen wir aktiv begegnen, indem wir Verantwortung übernehmen und Mut zum Handeln beweisen. Was das für uns heißt, zeigen wir Ihnen auf den Bildseiten dieses Geschäftsberichtes. Wir greifen dort einige zentrale Themen unseres Geschäftes und unserer sozialen, kulturellen und ökologischen Verantwortung auf und nehmen dazu Stellung. Mit einem gewissen Augenzwinkern in den Bildmotiven, eben World of TUI. 1 Inhalt 5 An unsere Aktionäre 9 12 32 56 58 64 2 Lagebericht Wirtschaftliche Lage Geschäftsverlauf in den Sparten Forschung und Entwicklung Risikomanagement Ausblick 73 76 84 Weitere Informationen Mitarbeiter Umweltschutz 89 92 98 104 108 112 119 Corporate Governance Bericht zu Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrates Aufsichtsrat Vorstand TUI Aktie Fünf-Jahresübersicht 121 122 130 212 Konzernabschluss Konzernabschluss der TUI AG Konzernanhang Wesentliche Beteiligungen 3 Dr. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender An unsere Aktionäre Sehr geehrte Damen und Herren, 2002 war für uns wirtschaftlich ein Jahr mit besonderen Herausforderungen: Eine weltweit schwache Konjunktur, eine angespannte geopolitische Lage mit mehreren Krisenherden und erneute Terroranschläge haben die Menschen stark verunsichert. Dies blieb nicht ohne Folgen für den Geschäftsverlauf in unseren Sparten. Vor allem die Touristik spürte deutlich die allgemeine Konsumzurückhaltung, aber auch die Logistik und der Energie-Bereich konnten nicht an die außergewöhnlich guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen. Dennoch haben wir in diesem labilen Umfeld mit 608 Mio. € ein beachtliches Ergebnis der Sparten erzielt. 2002 war aber auch das Jahr, in dem wir unsere Vorstellungen von einem neuen TUI Konzern weitgehend vollenden konnten. Ein bedeutendes Ereignis dabei war die Hauptversammlung am 26. Juni 2002, auf der Sie uns Ihre Zustimmung zur Umbenennung der Preussag in TUI gaben. Wichtig für die zukünftige Entwicklung des Konzerns war auch die Veräußerung des Energie-Bereichs, die in 2003 wirksam wird. Mit der Konzentration auf Touristik und Logistik haben wir in wenigen Jahren aus einem Industriekonglomerat ein Unternehmen geformt, das heute in seinen Märkten hervorragende Positionen besetzt und über ein gesteigertes Ertragspotenzial verfügt. Es gilt nun, dieses zu nutzen und weiter zu entwickeln. Im neuen Geschäftsjahr 2003 kommt dabei eine Fülle neuer Herausforderungen auf uns zu. Zum einen werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angesichts der weltpolitischen Entwicklungen noch einige Zeit von Unsicherheit behaftet bleiben. Zum anderen stehen wir in unserem Kerngeschäft Touristik stärker denn je vor der Aufgabe, unsere Produkte an die sich wandelnden Wünsche der Kunden anzupassen. Trotz der wirtschaftlichen und politischen Krisen der jüngsten Vergangenheit sind wir davon überzeugt, dass Reisen immer ein elementares Bedürfnis der Menschen bleiben wird und die Touristik ihre Stellung als Wachstumsindustrie auch zukünftig behauptet. Dennoch ist es für unser weiteres erfolgreiches Wachstum wichtig, dass wir auf Veränderungen des Marktes flexibel reagieren. Dabei sind unsere führenden Marktpositionen in allen wichtigen europäischen Quellmärkten von Vorteil. 5 An unsere Aktionäre Den Aufgaben, die uns das wirtschaftliche Umfeld und neue Trends im Reiseverhalten stellen, begegnen wir mit einem umfassenden Programm: TUI Optimizing Performance – kurz TOP. Es setzt an vier wesentlichen Punkten an, mit denen wir unseren zukünftigen Erfolg sichern wollen: Produkte, Kosten, Strukturen und Finanzen. Mit unseren Produkten werden wir das sich wandelnde Konsumentenverhalten antizipieren: Individuelles, preisbewusstes und spezielles Reisen sind die Trends, von denen wir zukünftig das stärkste Wachstum erwarten. Wichtig ist dabei jedoch, dass die klassische Veranstalterreise nicht überholt ist. Sie bleibt die tragende Säule unseres Geschäftes, wird sich aber verändern: Zukünftig werden sich die Kunden stärker als bisher ihre Reise aus Bausteinen selbst zusammenstellen können und dennoch nicht auf die Qualität und die Bequemlichkeit einer Pauschalreise verzichten müssen. Auf die neuen Trends sind wir gut vorbereitet, und als führendem Touristikanbieter entspricht es unserem Selbstverständnis, die Marktentwicklung mit Innovationen anzuführen. Neben der Produktgestaltung ist die Kontrolle der Kosten ein wichtiger Punkt zur Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben umfangreiche Programme auf den Weg gebracht, die für die Geschäftsjahre 2003 und 2004 Einsparungen von insgesamt 360 Mio. € vorsehen. Ein wesentlicher Teil davon wird durch geringere Sachkosten erzielt. Darüber hinaus werden aber auch Anpassungen bei den Personalkosten erforderlich sein, für die wir soweit wie möglich flexible Instrumente der Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung einsetzen wollen. Die Optimierung der Führungs- und Organisationsstrukturen ist ein weiterer Baustein unseres TOP-Programms. Hier sehen wir durch eine noch stärkere Integration von Vertrieb, Veranstalter und Flug in den Quellmärkten Möglichkeiten, die Effizienz und Produktivität im operativen Bereich weiter zu steigern und Kosten zu senken. Darüber hinaus werden wir fortfahren, zentrale Funktionen zu bündeln und im Konzern gemeinsam zu nutzen. Und schließlich werden wir unsere Finanzverbindlichkeiten weiter nachhaltig reduzieren. Hierzu wird die Veräußerung unseres Handelsbereichs, die wir in diesem Jahr angehen werden, wesentlich beitragen. Zudem analysieren wir kritisch unsere Geschäftsfelder im Hinblick auf wenig 6 An unsere Aktionäre rentable Aktivitäten und das gebundene Kapital. So wird die laufende Optimierung unseres Portfolios die Bilanzstrukturen nachhaltig verbessern und unsere Finanzkraft stärken. An den Börsen war 2002 eines der schwärzesten Jahre seit langem. Der deutsche Aktienindex DAX büßte 44 % seines Wertes ein, die TUI Aktie erlitt einen Wertverlust von 43 %. Das ist eine enttäuschende Entwicklung, nicht nur für Sie, unsere Anteilseigner, auch für uns. Neben der schwachen Konjunktur spielte dabei auch die durch Bilanzierungsskandale ausgelöste weltweite Vertrauenskrise an den Finanzmärkten ein Rolle. Mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex wurde nun ein Regelwerk geschaffen, das dazu beitragen soll, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Wir haben uns in diesem Zusammenhang mit der gemeinsamen Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat zum Kodex noch einmal ausdrücklich zu den Regeln guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung bekannt. Meine Damen und Herren, ein schwieriges Geschäftsjahr liegt hinter uns, und auch das neue Jahr birgt besondere Herausforderungen. Wir haben uns mit dem TOP-Programm anspruchsvolle Ziele gesetzt, in deren Erreichung wir unsere ganze Kraft setzen werden. Und wir sind zuversichtlich, dass wir sie trotz der angespannten konjunkturellen Lage und des unsicheren politischen Umfeldes erreichen werden. Der Umbau des Konzerns ist geschafft, wir bitten Sie, uns nun auch auf dem weiteren Weg zu begleiten. 7 12 13 20 23 26 27 28 32 32 46 50 52 8 Wirtschaftliche Lage Entwicklung von Umsatz und Ergebnis Entwicklung des Konzerns Vermögens- und Finanzlage Investitionen Wertschöpfung Jahresabschluss der TUI AG Geschäftsverlauf in den Sparten Touristik Logistik Energie Handel 56 58 64 Forschung und Entwicklung Risikomanagement Ausblick Lagebericht bWidriges Umfeld prägt Geschäftsverlauf. bErgebnis der Sparten 608 Mio. €. bVerschuldung weiter abgebaut. bTouristik vor neuen Herausforderungen. 9 Schöner Urlaub Reisen bedeutet Erholung. Dafür sorgen wir. Durch Urlaub aus einer Hand, bei dem wir unsere Gäste von Anfang bis Ende verwöhnen. 2002 – Widriges Umfeld prägt Geschäftsverlauf. Touristik vor neuen Herausforderungen. Widrige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen prägten den Geschäftsverlauf in allen Bereichen des TUI Konzerns. Dennoch haben die Sparten in einem schwierigen Jahr mit insgesamt 608 Mio. € ein beachtliches Ergebnis erzielt. Die wirtschaftliche Entwicklung erfüllte in 2002 in weiten Teilen der Welt nicht die Erwartungen. Das Konjunkturklima blieb kühl, politische Unsicherheiten und der Vertrauensverlust an den Finanzmärkten belasteten zusätzlich: So kam die Erholung der Weltwirtschaft nur langsam voran. In den USA verlor die Wirtschaft nach anfänglichen kräftigen Zuwächsen im Jahresverlauf an Schwung. In den asiatischen Schwellenländern wuchs die Wirtschaft dagegen deutlich, während Japan ein weiteres Jahr der Stagnation erlebte. Konjunkturelle Entwicklung in Europa Wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Sparten In Europa lief die Konjunktur das ganze Jahr über sehr verhalten. Besonders in Deutschland blieb die Nachfrage bei schlechtem Geschäftsklima in wichtigen Sektoren schwach, dies galt vor allem für den privaten Verbrauch. In Großbritannien lag das Wirtschaftswachstum zwar über dem Durchschnitt der Euro-Zone, entwickelte aber keine besondere Dynamik. In Frankreich sank in der zweiten Jahreshälfte vor allem der private Verbrauch und dämpfte damit die Gesamtentwicklung. Das widrige Umfeld wirkte sich auf den Geschäftsverlauf in den Sparten des TUI Konzerns in unterschiedlich starkem Maße aus. In der Touristik beeinflussten die Nachwirkungen der Ereignisse vom 11. September 2001 das Geschäft in allen Quellmärkten. In Deutschland litt es zusätzlich unter der wirtschaftlichen Unsicherheit und der damit einher gehenden Konsumschwäche. Der britische Reisemarkt zeigte sich relativ robust, insbesondere die Sommersaison war gut gebucht. Äußerst schwierig war dagegen das Geschäft in den Nordischen Ländern, das erheblich durch die nachhaltig schwache Konjunktur in dieser Region beeinflusst war. In der Logistik-Sparte traf die weltweite Konjunkturschwäche vor allem die Containerschifffahrt. Bei nur leicht wachsendem Welthandel und Überhängen bei den Schiffskapazitäten blieben die Seefrachtraten im ersten Halbjahr niedrig; erst im Verlauf der zweiten Jahreshälfte konnten Erhöhungen am Markt durchgesetzt werden. Im Energie-Bereich stiegen die internationalen Rohölpreise im Laufe des Jahres an, erreichten im Durchschnitt aber nur den Wert des Vorjahres. Die zunehmende Stärke des Euro gegenüber dem US-Dollar wirkte sich ungünstig auf die Ertragsentwicklung aus. 12 Wirtschaftliche Lage Lagebericht Entwicklung von Umsatz und Ergebnis Angesichts der widrigen Rahmenbedingungen konnten die Sparten des TUI Konzerns erwartungsgemäß die außerordentlich guten Ergebnisse des Vorjahres nicht wiederholen. Dennoch hat der Konzern in einem schwierigen Geschäftsjahr 2002 insgesamt zufrieden stellend abgeschnitten. Konzernumsatz Touristik 61 % Logistik 19 % Handel 16 % Energie 2 % Sonstige 2 % Konzernumsatz 20,3 Mrd. € Der Konzernumsatz erreichte 20,3 Mrd. €, das sind rechnerisch 9,4 % weniger als im Vorjahr. Eine wesentliche Ursache für diesen Rückgang war die Desinvestition der industriellen Aktivitäten. Bereinigt um die desinvestierten Bereiche fiel der Umsatzrückgang mit 2,2 % deutlich geringer aus. In den Sparten verlief die Umsatzentwicklung uneinheitlich. Während die Touristik und der Energie-Bereich niedrigere Umsätze auswiesen als im Vorjahr, blieben sie in der Logistik und im Bereich Handel relativ stabil. Konzernumsatz nach Sparten Mio € Touristik Europa Mitte Europa Nord Europa West Zielgebiete Sonstige Touristik Logistik Schifffahrt Logistik Energie Sonstige Bereiche Handel Desinvestitionen Zentralbereich Gesamt 2002 2001 12 416,2 5 199,7 4 762,2 1 630,1 575,8 248,4 3 777,3 2 225,3 1 552,0 448,2 3 660,7 3 150,4 202,7 307,6 20 302,4 12 762,9 5 615,8 4 979,8 1 393,1 490,5 283,7 3 889,4 2 386,7 1 502,7 586,7 5 172,4 3 143,4 1 860,3 168,7 22 411,4 Veränd. % + + + + + - 2,7 7,4 4,4 17,0 17,4 12,4 2,9 6,8 3,3 23,6 29,2 0,2 89,1 82,3 9,4 Ergebnis der Sparten 608 Mio. € Mit 608 Mio. € lag das Ergebnis der Sparten um 25,0 % unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Ausschlaggebend hierfür waren die rückläufigen Ergebnisse sowohl in der Touristik als auch in der Logistik und im EnergieBereich. Der Zentralbereich verbesserte sich vor allem durch die Gewinne aus den Desinvestitionen erheblich, konnte jedoch den Rückgang aus dem laufenden Geschäft nicht ausgleichen. 13 Lagebericht Wirtschaftliche Lage Ergebnis der Sparten Umsatz Touristik Europa Mitte 42 % Europa Nord 38 % Europa West 13 % Zielgebiete 5 % Sonstige Touristik 2 % Ergebnis Touristik 332 Mio. € 14 Mio € 2002 2001 Touristik Europa Mitte Europa Nord Europa West Zielgebiete Sonstige Touristik Logistik Schifffahrt Logistik Energie Sonstige Bereiche Handel Desinvestitionen Zentralbereich Ergebnis der Sparten 331,8 100,4 83,5 11,2 126,9 9,8 209,4 127,1 82,3 143,2 76,0 56,0 4,7 127,3 608,4 529,7 152,9 180,1 28,0 184,5 15,8 308,4 206,4 102,0 381,7 408,4 44,8 88,8 364,4 811,4 - - - Veränd. % + + + + + - 37,4 34,3 53,6 60,0 31,2 162,0 32,1 38,4 19,3 62,5 81,4 25,0 94,7 65,1 25,0 Touristik Der Umsatz in der Touristik erreichte 12,4 Mrd. €, sein Anteil am Konzernumsatz stieg auf 61,2 %. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz um 2,7 % ab. Absolut und relativ am stärksten war der Rückgang im Bereich Europa Mitte und hier insbesondere in Deutschland: Mit 5,2 Mrd. € blieb der Umsatz um 7,4 % unter Vorjahr. Auch der Bereich Europa Nord erreichte mit 4,8 Mrd. € nicht den vorjährigen Umsatz. Bei einem leichten Anstieg in Großbritannien und Irland resultierte der Rückgang von 4,4 % in erster Linie aus einem spürbar schwächeren Geschäft in den Nordischen Ländern. Der Bereich Europa West konnte dagegen zulegen, getragen von einem kräftigen Wachstum in Belgien und der erstmaligen Einbeziehung der Nouvelles Frontières-Gruppe ab dem 1. Oktober 2002. Insgesamt stieg der Umsatz hier um 17,0 % auf 1,6 Mrd. € an, ohne Nouvelles Frontières um 2,4 %. Zugenommen hat auch der Umsatz im Bereich Zielgebiete: um 17,4 % auf 576 Mio. €. Ausschlaggebend hierfür war vor allem ein stärkeres Drittgeschäft im Hotelbereich. Mit 248 Mio. € verbuchte der Bereich Sonstige Touristik 12,4 % weniger Umsatz als im Vorjahr. Hier wirkte sich vor allem ein schwächeres Geschäft im Bereich Geschäftsreise aus. Das Ergebnis der Touristik-Sparte konnte mit 332 Mio. € nicht an das außerordentlich gute Resultat des Vorjahres anknüpfen. Alle Bereiche blieben hinter ihren Vorjahreswerten zurück. Besonders deutlich war der Rückgang im Bereich Europa Mitte, der mit 100 Mio. € ein um 34,3 % niedrigeres Ergebnis abrechnete. Hauptursache war die Marktschwäche in Wirtschaftliche Lage Lagebericht Ergebnis Touristik Zielgebiete 38 % Europa Mitte 30 % Europa Nord 25 % Europa West 4 % Sonstige Touristik 3 % Umsatz Logistik Schifffahrt 59 % Logistik 41 % Ergebnis Logistik 209 Mio. € Ergebnis Energie 143 Mio. € Deutschland, die sich sowohl bei den Veranstaltern als auch im Vertrieb auswirkte. Der Bereich Europa Nord wies mit 84 Mio. € ein um 53,6 % geringeres Ergebnis aus als im Vorjahr, wobei der Vorjahreswert einen einmaligen Abgangsgewinn aus Desinvestitionen enthielt. In diesem Jahr wurde das operativ gute Ergebnis in Großbritannien und Irland durch das schlechte Abschneiden in den Nordischen Ländern belastet. Der Bereich Europa West hat sich durch das kräftige Wachstum in Belgien gut behauptet. Das Ergebnis erreichte 11 Mio. €. Durch die erstmalige Einbeziehung der Nouvelles Frontières-Gruppe, die im Konsolidierungszeitraum saisonal bedingt einen Verlust auswies, lag das Ergebnis jedoch um 60,0 % unter dem Vorjahreswert. Der Bereich Zielgebiete erreichte ein Ergebnis von 127 Mio. €; 31,2 % weniger als im Vorjahr, wobei sowohl der Ergebnisbeitrag der Zielgebietsagenturen als auch der Hotels rückläufig war. Logistik In der Logistik-Sparte betrug der Umsatz 3,8 Mrd. €, die damit einen Anteil von 18,6 % am Konzernumsatz erreichte. Ursächlich für den Rückgang um 2,9 % war in erster Linie der geringere Umsatz der Hapag-Lloyd Container Linie, in dem sich deutlich der Verfall der Frachtraten in der Containerschifffahrt widerspiegelte. Während im Mobilbautengeschäft der Umsatz der Algeco-Gruppe nach den kräftigen Zuwächsen der vergangenen Jahre etwas rückläufig war, erzielte die VTG-Lehnkering-Gruppe durch den Ausbau ihrer Schienenlogistik einen höheren Umsatz als im Vorjahr. Mit 209 Mio. € blieb das Ergebnis der Logistik-Sparte um 32,1 % hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres zurück. Besonders deutlich war der Ergebnisrückgang in der Containerschifffahrt. Die VTG-Lehnkering-Gruppe und die Algeco-Gruppe konnten sich vor dem Hintergrund der flauen Konjunktur in ihren Kerngeschäftsfeldern zwar noch gut behaupten, schlossen aber schwächer ab als im Vorjahr. Energie Im Energie-Bereich ging der Umsatz mengen- und preisbedingt um 23,6 % auf 448 Mio. € zurück. Das Ergebnis erreichte 143 Mio. €. Es lag erheblich unter dem Vorjahr, da sowohl die Ergebnisse im Erdöl- als auch im Erdgasgeschäft niedriger ausfielen. Zudem fehlten in 2002 die Ergebnisbeiträge der mit Jahresbeginn veräußerten ehemaligen Deminex-Projekte sowie die Ausschüttung der Ruhrgas-Dividende. 15 Lagebericht Wirtschaftliche Lage Ergebnis Handel 56 Mio. € Handel Im Bereich Handel stieg der Umsatz um 0,2 % auf 3,2 Mrd. €, vor allem auf Grund eines höheren Handelsvolumens im NE-Metall-Bereich. Auch das Ergebnis verbesserte sich: Mit 56 Mio. € war es um 25,0 % höher als im Vorjahr. Getragen wurde dieser Anstieg durch die Erholung des USStahlservice-Geschäftes. Desinvestitionen Unter den Desinvestitionen wurden die Gesellschaften der Gebäudetechnik und für 2001 auch die Deutag und die KBB ausgewiesen, die im Lagebericht aus dem Energie-Bereich hierher umgegliedert wurden. Ergebnis Zentralbereich -127 Mio. € Zentralbereich Im Zentralbereich des Konzerns werden neben der TUI AG mit ihren Corporate Center-Funktionen die Immobilien- und Versicherungsgesellschaften des Konzerns sowie verbliebene industrielle Aktivitäten zusammengefasst. Hieraus resultiert der Umsatz des Zentralbereichs, der mit 307 Mio. € höher ausfiel als im Vorjahr. Für 2002 wies der Zentralbereich ein Ergebnis von - 127 Mio. € aus. Die erhebliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr geht in erster Linie auf den in diesem Jahr höheren Nettoeffekt aus Veränderungen im Bereich der industriellen Beteiligungen und deren Abwicklung zurück. Dieser betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr 300 Mio. €. Dabei stand einem Abgangsgewinn von 487 Mio. €, der sich hauptsächlich aus den Desinvestitionen der Fels-Gruppe, der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und der Deminex-Beteiligung sowie dem Verkauf der Wohnungen in Salzgitter zusammensetzte, ein Abgangsverlust von 187 Mio. € gegenüber, der im Wesentlichen auf Abschreibungen und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG zurückging. Das im Ergebnis des Zentralbereichs enthaltene Zinsergebnis verbesserte sich und betrug - 213 Mio. €. Auf die Kosten des Zentralbereichs, die hauptsächlich die Kosten der Corporate Center-Funktionen der TUI AG beinhalten, entfielen 141 Mio. €. Die Bewertung von Vermögensgegenständen und Vorsorgen belasteten das Ergebnis mit 55 Mio. €. Ebenfalls im Zentalbereich dargestellt wurde die neue Niedrigpreis-Fluggesellschaft Hapag-Lloyd Express, die im Dezember 2002 ihren Flugbetrieb 16 Wirtschaftliche Lage Lagebericht aufnahm. Für den Aufbau des Geschäftes fielen wie erwartet Anlaufkosten von 18 Mio. € an. Konzernjahresergebnis Konzernjahresüberschuss 41 Mio. € Steuern vom Einkommen und Ertrag 186 Mio. € Mio € 2002 2001 Ergebnis der Sparten Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und Ertrag Sonstige Steuern Konzernjahresüberschuss Anteil anderer Gesellschafter Anteil der Aktionäre der TUI AG 608,4 328,4 280,0 185,8 53,1 41,1 9,1 32,0 811,4 278,2 533,2 73,5 48,4 411,3 65,2 346,1 Veränd. % + + + - 25,0 18,0 47,5 152,8 9,7 90,0 86,0 90,8 Durch das rückläufige Ergebnis der Sparten nahm auch der Konzernjahresüberschuss ab und war mit 41 Mio. € um 90,0 % niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang fiel relativ stärker aus als beim Ergebnis der Sparten, weil die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte – bedingt in erster Linie durch eine außerordentliche Abschreibung von 50 Mio. € im Zusammenhang mit dem Abgang der Fels-Gruppe – temporär anstiegen. Obwohl die in den Sparten erwirtschafteten Ergebnisse zurückgingen, nahmen die im Konzernabschluss auszuweisenden Steuern zu. Dies ist maßgeblich auf geringere steuerbefreite Erträge aus Veräußerungen von Beteiligungen zurückzuführen. Darüber hinaus steht die Erhöhung des latenten Steueraufwandes zu einem wesentlichen Teil im Zusammenhang mit dem Verkauf der Wohnungen in Salzgitter. Die Anteile anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss nahm auf 9 Mio. € ab, da zum einen in der Touristik und der Logistik die Ergebnisse von Beteiligungsgesellschaften niedriger ausfielen als im Vorjahr und zum anderen bei der Hapag-Lloyd AG und der VTG-Lehnkering AG die Minderheitsanteile im Rahmen von Squeeze-outs erworben wurden. Ergebnis je Aktie 0,18 € Nach Abzug der Minderheitsanteile entfiel auf die Aktionäre der TUI AG ein Anteil am Konzernjahresüberschuss von 32 Mio. €, das sind 90,8 % weniger als im Vorjahr. Dadurch ging auch das Ergebnis je Aktie auf 0,18 € nach 1,96 € im Vorjahr zurück. Vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte betrug das Ergebnis je Aktie 2,02 € nach 3,53 € im Vorjahr. 17 Schillernde Vielfalt Kultur hat viele Facetten. Das inspiriert uns Tag für Tag. Dank unseren zahlreichen Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern. Lagebericht Wirtschaftliche Lage Entwicklung des Konzerns Die Bündelung von Funktionen im Flugbereich und in den Zielgebieten, der Ausbau bestehender Beteiligungen und der Einstieg in neue Märkte waren wesentliche Schritte, die die Entwicklung der Touristik-Sparte weiter vorantrieben. Parallel dazu wurden die Desinvestitionen industrieller Beteiligungen konsequent fortgeführt. Nouvelles Frontières Hapag-Lloyd Express Berge & Meer Nouvelles Frontières vollständig übernommen Nachdem die Beteiligung an der Nouvelles Frontières S. A. im Januar 2002 zunächst auf rund 30,3 % aufgestockt worden war, wurde der größte integrierte Reisekonzern Frankreichs im Oktober vollständig übernommen. Nouvelles Frontières hat seit dem Einstieg der TUI im Oktober 2000 einen umfassenden Restrukturierungsprozess durchlaufen, der jetzt weitestgehend abgeschlossen ist. So wurden das Veranstaltergeschäft neu ausgerichtet, die zweite Fluggesellschaft Aerolyon geschlossen, Randaktivitäten wie die Yachtvermietung abgegeben und Zielgebietsagenturen in den Konzernverbund integriert. Zur Nouvelles Frontières-Gruppe gehören der Veranstalter, eine Reisebürokette, die Fluggesellschaft Corsair und die Paladien-Hotels. Einstieg in den Markt für Niedrigpreisflüge Ein wichtiger Schritt in neue Märkte war der Start von Hapag-Lloyd Express in den schnell wachsenden deutschen Markt für Niedrigpreisflüge. Die 100%ige Beteiligung der TUI AG eröffnete ihren Flugbetrieb im Dezember 2002 von der Basis Köln/Bonn aus. Mit zunächst vier Boeing 737-700 steuerte sie zwei innerdeutsche Ziele und fünf Ziele in Italien und Großbritannien an. Das neue Geschäft entwickelte sich von Anfang an vielversprechend und wird in 2003 zügig ausgebaut. Deutscher Direktvertrieb ausgebaut Ein weiteres wachsendes Marktsegment ist der Direktvertrieb von Urlaubsreisen. Mit der Aufstockung ihrer Beteiligung an der EVS Beteiligungsgesellschaft mbH – die ihre Produkte unter der Marke Berge & Meer vertreibt – von 40 % auf 75 % Anfang Oktober 2002 hat TUI ihre Position in diesem Bereich weiter gestärkt. Umsetzung der Plattformstrategie Seit Anfang des Jahres sind unter dem Dach des TUI Airline Managements wesentliche Funktionen der zum Konzern gehörenden Charterfluggesellschaften gebündelt. Hierzu gehören neben der Steuerung des Flugbetriebes 20 Wirtschaftliche Lage Lagebericht Plattformstrategie das Flottenmanagement, Flugzeug- und Kerosineinkauf sowie Instandhaltung und Wartung. Durch die jetzt zentrale Lenkung der Aktivitäten hat der Flugbereich an Flexibilität gewonnen und ist die Basis geschaffen, um Synergien optimal zu heben. Auch die neu gegründete italienische Ferienfluggesellschaft Neos, an der TUI seit März 2002 eine 50%ige Beteiligung hält, wurde in das TUI Airline Management integriert. Neos bedient von Italien aus Kurz- und Mittelstreckenziele. Das neu geschaffene Zielgebietsmanagement integriert die Bereiche Hoteleinkauf, Incoming-Aktivitäten und Reiseleiterservice auf Konzernebene, um Synergien auszuschöpfen und die Qualität zu sichern. Zudem besteht eine einheitliche Hotelplattform, die sowohl die Produkt- und Portfolioentwicklung als auch die Kapazitätssteuerung unterstützt. Desinvestitionsprogramm planmäßig fortgesetzt Im Zuge des im Oktober 2000 beschlossenen Desinvestitionsprogramms wurden im Geschäftsjahr weitere industrielle Aktivitäten veräußert. Mit dem Verkauf der verbliebenen Beteiligung an der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG an den Finanzinvestor One Equity Partners wurde der endgültige Ausstieg aus dem Schiffbau vollzogen. Fels-Gruppe Im Bereich Gebäudetechnik kam die Desinvestition der letzten großen Einheit, der Fels-Gruppe, zum Abschluss: Nachdem die Kartellbehörden zugestimmt hatten, wurde sie mit Wirkung zum 1. Mai 2002 von einer Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel & Cie. GmbH übernommen. Industrielle Randaktivitäten Auch bei den industriellen Randaktivitäten gab es weitere Abgänge. So schied die Dr. C. Otto Feuerfest GmbH aus dem Konzernverbund aus, diese 100%ige Beteiligung übernahm die PD-Industries GmbH. Des weiteren wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2002 die 50%ige Beteiligung an der ECI Elektro-Chemie Ibbenbüren GmbH an eine Beteiligungsgesellschaft der Akzo-Gruppe verkauft, die damit zur alleinigen Eigentümerin der ECI wurde. Zum Ende des Geschäftsjahres trennte sich der Konzern auch von einem wesentlichen Teil seines verbliebenen Wohnungsbestandes: Die rund 21 Lagebericht Wirtschaftliche Lage 13 700 Wohnungen in Salzgitter wurden an eine Beteiligungsgesellschaft der Deutsche Anlagen-Leasing GmbH verkauft. Energie-Bereich verkauft Ein bedeutender Schritt im Zuge des Konzernumbaus war die Desinvestition des Energie-Bereichs, die in 2002 und zu Beginn des neuen Geschäftsjahres in mehreren Schritten vollzogen werden konnte. Insgesamt werden hieraus rund 1,8 Mrd. € erlöst, davon entfallen rund 1,6 Mrd. € auf das Geschäftsjahr 2003. Deminex-Projekte Zunächst veräußerte die Preussag Energie GmbH ihre bis dahin mit Veba Oel konsortial gehaltenen Beteiligungen an ehemaligen Deminex-Projekten mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2002. Ruhrgas-Beteiligung Danach traf die Schubert KG, an der die TUI AG indirekt beteiligt ist, eine Verkaufsvereinbarung mit der E.ON AG über ihre Aktienanteile an der Ruhrgas AG. Die indirekte Beteiligung der TUI an der Ruhrgas AG betrug rund 2,7 %. Nachdem die generellen rechtlichen Einwände gegen eine vollständige Ruhrgas-Übernahme durch E.ON ausgeräumt waren, wurde diese Transaktion im März 2003 vollzogen. Kerngeschäft der Das Kerngeschäft des Energie-Bereichs, die Preussag Energie GmbH, wurde in zwei Schritten, jeweils mit Wirkung zum 1. Januar 2003, verkauft. Zunächst erwarb Gaz de France das inländische Geschäft, das die Exploration von Erdöl und Erdgas im norddeutschen Raum sowie Beteiligungen an vier Erdgasspeichern in Deutschland umfasst. Anschließend kaufte die österreichische OMV die internationalen Aktivitäten mit ihren Schwerpunkten in Südamerika, im Mittelmeerraum und in Neuseeland. Beide Transaktionen stehen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung. Preussag Energie 22 Wirtschaftliche Lage Lagebericht Vermögens- und Finanzlage Grundlagen der Rechnungslegung Der Konzernabschluss wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgte unter Anwendung der im Anhang angegebenen IAS-Standards. Veränderungen im Konsolidierungskreis und hier im Wesentlichen weitere Desinvestitionen im industriellen Bereich sowie die erstmalige Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe wirkten sich sowohl auf die Bilanzsumme und verschiedene Bilanzpositionen als auch auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus. Die Jahresabschlüsse der in den TUI Konzern einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Wertansätze im Konzernabschluss wurden – unbeeinflusst von steuerlichen Vorschriften – allein von der wirtschaftlichen Darstellung der Vermögens- und Finanzlage im Rahmen der Vorschriften des IASB bestimmt. Vermögens- und Kapitalstruktur 31.12.2002 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2001 Mio € % Mio € % Anlagevermögen Umlaufvermögen Aktiva Eigenkapital Langfristiges Fremdkapital Kurzfristiges Fremdkapital Passiva Bilanzsumme 15,5 Mrd. € Anlagevermögen 11,2 Mrd. € 11 202,1 4 315,3 15 517,4 3 180,5 4 468,1 7 868,8 15 517,4 72,2 27,8 100,0 20,5 28,8 50,7 100,0 12 225,9 4 397,8 16 623,7 3 382,9 4 936,3 8 304,5 16 623,7 73,5 26,5 100,0 20,3 29,7 50,0 100,0 Die Bilanzsumme des Konzerns ging um 6,7 % auf 15,5 Mrd. € zurück. Hier wirkten sich vor allem die Veränderungen im Konsolidierungskreis aus: Dabei waren die Auswirkungen durch den Abgang der Fels-Gruppe und die Verkäufe der Wohnungen in Salzgitter größer als die der Zugänge, die im Wesentlichen aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe resultierten. Aktiva: Rückgang durch Desinvestitionen Auf der Aktivseite nahm das Anlagevermögen um 8,4 % auf 11,2 Mrd. € ab. Dabei blieben die Geschäfts- oder Firmenwerte durch die Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe mit 4,8 Mrd. € nahezu unverändert. Die Sachanlagen einschließlich der sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände gingen um 13,1 % zurück. Die Abgänge aus Entkonsolidierungen und die Abschreibungen übertrafen insgesamt die Zugänge aus 23 Lagebericht Wirtschaftliche Lage Erstkonsolidierung und Investitionen deutlich. Die Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Gemeinschaftsunternehmen und die sonstigen Finanzanlagen veränderten sich nicht wesentlich. Der Rückgang bei den nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem Verkauf der HDW-Anteile und der Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe. Umlaufvermögen 4,3 Mrd. € Eigenkapital 3,2 Mrd. € Das Umlaufvermögen, einschließlich der latenten Steueransprüche und der Rechnungsabgrenzungsposten, nahm leicht um 1,9 % auf 4,3 Mrd. € zu. Während sich Vorräte und Forderungen insgesamt nur wenig veränderten, nahmen die Finanzmittel auf 0,4 Mrd. € ab. Dagegen stiegen die latenten Steueransprüche, d.h. Vermögenswerte aus zukünftigen Steuerentlastungen, auf 0,3 Mrd. €. Passiva: Eigenkapitalquote 20,5 % Auf der Passivseite nahm das Eigenkapital um 6,0 % auf 3,2 Mrd. € ab. Ursächlich hierfür waren in erster Linie Veränderungen bei den Gewinnrücklagen. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich leicht auf 20,5 % nach 20,3 % im Vorjahr. Rückstellungen 2,8 Mrd. € Die Rückstellungen waren mit 2,8 Mrd. € um 2,7 % höher als im Vorjahr. Bei rückläufigen Pensionsrückstellungen nahmen die Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen zu. Verbindlichkeiten 9,5 Mrd. € Die Verbindlichkeiten einschließlich der Rechnungsabgrenzungsposten gingen um 9,2 % auf 9,5 Mrd. € zurück. Dabei nahmen die langfristigen Verbindlichkeiten um 12,4 % auf 2,5 Mrd. € und die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 7,6 % auf 6,9 Mrd. € ab. Hierin spiegelte sich vor allem die deutliche Rückführung der Finanzschulden von 6,8 Mrd. € auf 5,8 Mrd. € wider. Finanzierung Die Entwicklung der Finanzlage wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durch das fortschreitende Desinvestitionsprogramm geprägt. Detaillierte Angaben zur Kapitalflussrechnung und der Finanzposition, insbesondere der Fristigkeit der Verschuldung, enthält der Konzernanhang. 24 Wirtschaftliche Lage Lagebericht Finanzmittel Mio € Zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit Zufluss aus Investitionstätigkeit Abfluss aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen der Finanzmittel Sonstige Veränderungen der Finanzmittel Finanzmittel am Bilanzstichtag Finanzmittel 0,4 Mrd. € Netto-Verschuldung 5,4 Mrd. € 2002 2001 1 390,9 107,1 - 1 745,3 - 247,3 29,5 366,5 1 383,1 147,8 - 1 715,5 - 184,6 18,4 643,3 Veränd. % + + + + - 0,6 27,5 1,7 34,0 60,3 43,0 Der Bestand an Finanzmitteln zum Ende des Geschäftsjahres wurde durch ein optimiertes Liquiditätsmanagement auf 0,4 Mrd. € zurückgeführt. Im Geschäftsjahr floss aus laufender Geschäftstätigkeit mit 1,4 Mrd. € ein nahezu gleicher Betrag wie im Vorjahr zu. Auch der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit veränderte sich nicht wesentlich und erreichte 0,1 Mrd. €. Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen und Auszahlungen für Investitionen hielten sich wie im Vorjahr in etwa die Waage. Im Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit von 1,7 Mrd. € spiegelt sich vor allem der Abbau der Verschuldung wider. Netto-Finanzposition Die Netto-Finanzposition aus Finanzschulden von 5,8 Mrd. € und Finanzmitteln von 0,4 Mrd. € betrug am Ende des Geschäftsjahres 5,4 Mrd. €, nach 6,2 Mrd. € im Vorjahr. Aus dem Verkauf des Energie-Bereichs werden zukünftig Mittel in Höhe von rund 1,6 Mrd. € zufließen und damit die Netto-Verschuldung weiter reduzieren. Struktur und Fristigkeit der Finanzschulden Die Finanzschulden in Höhe von 5,8 Mrd. € setzen sich mit 1,3 Mrd. € aus Anleihen, Bankschulden von insgesamt 3,7 Mrd. €, Finanzierungsleasing von 0,7 Mrd. € und übrigen Finanzschulden von 0,1 Mrd. € zusammen. Die Restlaufzeiten für die Finanzschulden sind für 0,5 Mrd. € länger als fünf Jahre und liegen für 1,9 Mrd. € zwischen einem Jahr und fünf Jahren. Kurzfristig mit einer verbliebenen Laufzeit von bis zu einem Jahr sind 3,4 Mrd. € finanziert. Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen Neben den Verpflichtungen aus Finanzleasing, die in den Finanzschulden enthalten sind, bestehen Verpflichtungen aus sogenannten Operating 25 Lagebericht Wirtschaftliche Lage Operating leases 3,6 Mrd. € Leases in Höhe von 3,6 Mrd. €. Sie betreffen im Wesentlichen Miet-, Pachtund Leasingverpflichtungen für Flugzeuge, Hotelanlagen und Reisebüros in der Touristik-Sparte sowie Schiffe und Güterwagen in der Logistik-Sparte. Nähere Angaben hierzu enthält der Konzernanhang im Abschnitt über sonstige finanzielle Verpflichtungen. Von den Operating Leases haben 0,8 Mrd. € eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren, für 2,1 Mrd. € beträgt die verbliebene Laufzeit zwischen einem Jahr und fünf Jahren. Kurzfristig, d. h. innerhalb eines Jahres werden sich 0,7 Mrd. € realisieren. Investitionen Investitionen 0,7 Mrd. € Die Investitionen des Konzerns in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) betrugen 747 Mio. €, das sind 22,8 % weniger als im Vorjahr. In die Touristik flossen 47,3 % des Gesamtbetrages, 36,8 % entfielen auf die Logistik und 8,1 % auf den Energie-Bereich sowie 7,8 % auf die sonstigen Bereiche. Investitionen in Sachanlagen nach Sparten*) Mio € 2002 2001 Touristik Europa Mitte Europa Nord Europa West Zielgebiete Sonstige Touristik Logistik Energie Sonstige Bereiche Handel Sonstige Gesellschaften Gesamt 353,6 36,3 107,6 15,9 141,9 51,9 275,1 60,5 57,9 25,7 32,2 747,1 442,8 42,1 144,9 13,8 188,0 54,0 309,3 38,7 176,5 17,4 159,1 967,3 Veränd. % + + + - 20,1 13,8 25,7 15,2 24,5 3,9 11,1 56,3 67,2 47,7 79,8 22,8 *) einschl. Immaterielle Vermögensgegenstände, ohne Geschäfts- oder Firmenwerte Sachanlageinvestitionen 26 Die Sachanlageinvestitionen wurden in nahezu allen Bereichen deutlich zurückgenommen. Sie betrafen überwiegend die Erweiterung und Modernisierung der Anlagen. In der Touristik entfiel der größte Teil der Investitionen wie im Vorjahr auf den Ausbau des Hotelbereichs und die Weiterentwicklung von Informationssystemen zur Steuerung und Optimierung der touristischen Prozesse. In der Logistik-Sparte wurde ein weiteres Containerschiff der 7 500 TEU-Klasse in Dienst gestellt. Daneben flossen Wirtschaftliche Lage Lagebericht Investitionsmittel in die Erweiterung und Modernisierung des Containerparks sowie den Ausbau der Schienenlogistik und des Mobilbautengeschäftes. Im Energie-Bereich wurden die Investitionen hauptsächlich für die Erschließung und den Ausbau ausländischer Feldesbeteiligungen getätigt. Wertschöpfung Konzernleistung 21,8 Mrd. € Die Konzernleistung ging um 9,2 % auf 21,8 Mrd. € zurück. Dies resultierte nahezu ausschließlich aus dem rückläufigen Umsatz in den Sparten und den in 2002 entfallenden Umsätzen der desinvestierten Gesellschaften der Gebäudetechnik und des Energie-Bereichs. Der Anteil des Umsatzes an der Konzernleistung blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 93,0 % nahezu gleich. Die Vorleistungen nahmen um 7,7 % auf 17,7 Mrd. € ab. Mit 14,4 Mrd. € bzw. 81,6 % hatte der Materialaufwand den größten Anteil an den Vorleistungen und war um 5,2 % niedriger als im Vorjahr. 26,7 % des Materialaufwandes entfielen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, 19,9 % auf bezogene Leistungen und 53,4 % auf touristische Vorleistungen. Der sonstige betriebliche Aufwand ging um 17,1 % auf 3,2 Mrd. € zurück. Abschreibungen auf das Finanz- und Umlaufvermögen machten 0,1 Mrd. € aus. Netto-Wertschöpfung 3,1 Mrd. € Die Brutto-Wertschöpfung betrug 4,1 Mrd. €, das sind 18,8 % der Konzernleistung nach 20,1 % im Vorjahr. Die Abschreibungen, einschließlich der Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, hatten mit 1,0 Mrd. € nahezu den gleichen Wert wie im Vorjahr. Damit erreichte die Netto-Wertschöpfung mit 3,1 Mrd. € einen Anteil von 14,4 % an der Konzernleistung nach 16,1 % im Vorjahr. Durch den Rückgang der Netto-Wertschöpfung gab es auch in der Struktur ihrer Verwendung gegenüber dem Vorjahr Veränderungen. Der Personalaufwand ging absolut um 12,4 % auf 2,6 Mrd. € zurück. Hier spiegelt sich vor allem die um 10,8 % niedrigere durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter wider. Der Anteil der Netto-Wertschöpfung, der auf die Mitarbeiter entfiel, nahm jedoch zu; er betrug 80,8 %. Der auf die öffentliche Hand entfallende Anteil stieg auf 7,6 %. Absolut hat er sich auf 0,2 Mrd. € nahezu verdoppelt, hauptsächlich dadurch, dass sowohl im Inland als auch im Ausland auf Grund geringerer steuerbefreiter Erträge höhere Steuern anfielen. Der Anteil der Darlehensgeber an der Netto-Wertschöpfung nahm weiter ab. Durch die Rückführung der Verschuldung sank er auf 0,3 Mrd. € bzw. 27 Lagebericht Wirtschaftliche Lage 10,3 %. Die Aktionäre erhielten mit 0,1 Mrd. € den gleichen Betrag, mit 4,3 % jedoch einen höheren Anteil an der Netto-Wertschöpfung als im Vorjahr. Nachdem im Vorjahr 0,3 Mrd. € im Konzern verblieben waren, wurden in diesem Jahr 0,1 Mrd. € aus den Rücklagen entnommen. Wertschöpfungsrechnung Entstehung Konzernleistung Vorleistungen Brutto-Wertschöpfung Abschreibungen Netto-Wertschöpfung Verwendung Mitarbeiter Löhne und Gehälter Sozialversicherung Betriebliche Altersversorgung Öffentliche Hand Darlehensgeber Aktionäre Konzern Netto-Wertschöpfung 2002 Mio € 2002 % 2001 Mio € 2001 % 21 811,6 -17 695,7 4 115,9 - 960,3 3 155,6 100,0 81,2 18,8 4,4 14,4 24 009,8 -19 173,6 4 836,2 - 964,9 3 871,3 100,0 79,9 20,1 4,0 16,1 2 550,6 (2 054,4) (352,5) (143,7) 238,9 325,0 137,1 96,0 3 155,6 80,8 (65,1) (11,2) (4,5) 7,6 10,3 4,3 3,0 100,0 - 2 912,0 (2 367,1) (412,6) (132,3) 121,9 426,1 136,9 274,4 3 871,3 75,2 (61,1) (10,7) (3,4) 3,2 11,0 3,5 7,1 100,0 Jahresabschluss der TUI AG (Kurzfassung) In Internet oder als Sonderdruck Der Jahresabschluss der TUI AG für das Geschäftsjahr 2002 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt und vom Abschlussprüfer PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Er wird vollständig im Bundesanzeiger bekannt gegeben und bei den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg, HRB 321, und Hannover, HRB 6580 hinterlegt. Er ist im Internet verfügbar und kann auch als Sonderdruck bei der TUI AG angefordert werden. Jahresüberschuss und Gewinnverwendung der TUI AG Die TUI AG weist für das Geschäftsjahr 2002 einen Jahresüberschuss von 137,1 Mio. € aus. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrages von 0,4 Mio. € beträgt der Bilanzgewinn 137,5 Mio. €. Er steht zur Ausschüttung einer Dividende von 0,77 € je Stückaktie zur Verfügung. Bei einem dividendenberechtigten Kapital von 455,1 Mio. € ergibt sich daraus eine Ausschüttungssumme von 137,1 Mio. €; zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben dann 0,4 Mio. €. 28 Wirtschaftliche Lage Lagebericht Bilanz der TUI AG Mio € 31.12.2002 31.12.2001 Anlagevermögen Sachanlagen Finanzanlagen Umlaufvermögen Forderungen Finanzmittel Rechnungsabgrenzung Aktiva Mio € 7 274,7 76,6 7 198,1 2 128,0 2 122,6 5,4 3,0 9 405,7 6 824,7 80,4 6 744,3 2 599,5 2 585,5 14,0 5,5 9 429,7 31.12.2002 31.12.2001 Eigenkapital Sonderposten mit Rücklageanteil Rückstellungen Verbindlichkeiten Anleihen Sonstige Finanzverbindlichkeiten Übrige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzung Passiva 2 417,0 64,2 1 063,2 5 861,3 1 299,9 2 951,4 1 610,0 – 9 405,7 2 417,0 67,0 585,7 6 353,5 1 299,9 3 884,5 1 169,0 6,6 9 429,7 Mio € 2002 2001 Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Beteiligungsergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen Zinsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliches Ergebnis Steuern Jahresüberschuss 917,3 69,3 5,1 754,9 556,5 334,2 152,4 157,9 1,2 22,0 137,1 223,1 68,9 4,6 340,3 588,8 6,2 183,7 208,2 71,6 0,3 136,9 Gewinn- und Verlustrechnung der TUI AG + + + - 29 Doppelter Einsatz Service heißt Dienst am Kunden. Das nehmen wir wörtlich. Durch engagierte Mitarbeiter, die jeden Wunsch von den Augen ablesen. Touristik Schwieriges Marktumfeld. Uneinheitliche Entwicklung in den europäischen Quellmärkten. Für die Touristik war 2002 ein sehr schwieriges Jahr. Die Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September 2001, die ausgeprägte Konjunkturschwäche in bedeutenden Quellmärkten und mehrere Anschläge auf touristische Ziele belasteten das Geschäft und schlugen sich spürbar im Gesamtergebnis nieder. In den einzelnen Quellmärkten verlief das Geschäft unterschiedlich. Vor allem in Deutschland und den Nordischen Ländern litten die Veranstalter unter der allgemeinen Konsumzurückhaltung. Relativ stabil blieb dagegen das Geschäft in Großbritannien. Deutliche Zuwächse gab es in kleineren Märkten, wie Belgien und Irland. Geschäftsverlauf Im Jahresverlauf schwankte das Geschäft erheblich stärker als in der Vergangenheit. In der bis Ende April laufenden Wintersaison 2001/2002 litten die Buchungen noch spürbar unter den Auswirkungen der Ereignisse des 11. September 2001, so dass die Ergebnisse der ersten Monate des Geschäftsjahres erheblich schlechter ausfielen als im Vorjahr. Mit Beginn der Sommersaison zog die Nachfrage in nahezu allen Märkten kräftig an. Dadurch konnte in der Hauptreisezeit Juli, August und September ein Ergebnis erzielt werden, das an das Rekordergebnis des Vorjahres heranreichte. Hierzu trug in erster Linie ein starkes Geschäft in Großbritannien bei. Die im November beginnende Wintersaison 2002/2003 stand zunehmend unter dem Einfluss der sich verschärfenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. Dadurch blieb der erwartete Anstieg der Nachfrage gegenüber dem Vorjahr in den großen Quellmärkten aus: In der Folge nahm der saisonal bedingte Verlust des letzten Quartals im Jahresvergleich zu. Umsatz Touristik 12,4 Mrd. € Mit 12,4 Mrd. € blieb der Umsatz der Touristik-Sparte um 2,7 % hinter dem Vorjahr zurück. Besonders ins Gewicht fiel dabei der Rückgang in Deutschland. Bereinigt um den Umsatz der erstmals vollständig für ein Vierteljahr in den Abschluss einbezogenen Nouvelles Frontières-Gruppe sowie der EVS Beteiligungsgesellschaft und verschiedener kleinerer Vertriebsgesellschaften in Höhe von insgesamt 292 Mio. € fiel der Umsatz der Sparte um 5,0 % niedriger aus als im Vorjahr. Ergebnis Touristik 332 Mio. € Das Ergebnis der Touristik-Sparte lag mit 332 Mio. € um 37,4 % unter dem außerordentlich guten Ergebnis des Vorjahres. Relativ am stärksten waren die Einbußen in den Bereichen Europa Mitte und Europa Nord, wobei der Vorjahreswert für den Bereich Europa Nord durch den Gewinn aus der Desinvestition des Holiday Cottages-Geschäftes positiv beeinflusst war. Gut behauptet hat sich der Bereich Europa West. Das Ergebnis ging zwar zurück; ohne den Ergebnisbeitrag der Nouvelles Frontières-Gruppe, die saisonal bedingt für den Konsolidierungszeitraum einen Verlust auswies, hätte es fast den Vorjahreswert erreicht. Im Bereich Zielgebiete konnten 32 Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht sowohl die Zielgebietsagenturen als auch die Hotelgesellschaften die Ergebnisse des Vorjahres nicht wiederholen. Touristik Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) 2002 2001 12 416,2 331,8 617,3 353,6 55 013 12 762,9 529,7 798,0 442,8 49 515 Veränd. % + 2,7 37,4 22,6 20,1 11,1 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Europa Mitte Geschäftsverlauf Im Bereich Europa Mitte sind der Vertrieb und das Veranstaltergeschäft in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen sowie Hapag-Lloyd Flug zusammengefasst. Im Konzern war der Bereich Europa Mitte am stärksten von Konjunkturschwäche und Konsumzurückhaltung betroffen. Allerdings waren die Auswirkungen regional und in den einzelnen Produktsegmenten uneinheitlich. Rückgänge bei den Buchungen gab es vor allem bei höherwertigen Flugpauschalreisen. Zuwächse registrierten erneut die Spezialangebote im Last-Minute-Segment. Der Flugbereich konnte durch gezielte Auslastungssteuerung und Vermarktung von Einzelplätzen das Geschäftsvolumen stabil halten. Ergebnis Europa Mitte Der Umsatz im Bereich Europa Mitte erreichte 5,2 Mrd. €, 7,4 % weniger als im Vorjahr. In nahezu allen Bereichen schnitten die TUI Veranstalter besser ab als der Markt, der in Deutschland, dem größten europäischen Reisemarkt, um mehr als 10 % schrumpfte. Das Ergebnis des Bereiches Europa Mitte sank um 34,3 % auf 100 Mio. €. Absolut und relativ am stärksten ging das Ergebnis in Deutschland zurück. Hier litt neben dem Veranstaltergeschäft vor allem der Vertrieb unter dem geringen Marktvolumen. Während sich die österreichischen Gesellschaften vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfeldes noch zufrieden stellend behaupten konnten, schloss das Schweizer Geschäft mit Verlust ab. 100 Mio. € 33 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten Touristik – Europa Mitte Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) Veranstaltergeschäft in Deutschland Spezialveranstalter 2002 2001 5 199,7 100,4 169,0 36,3 9 744 5 615,8 152,9 212,7 42,1 9 425 Veränd. % + 7,4 34,3 20,5 13,8 3,4 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Deutschland Die Reiseveranstalter der TUI Deutschland gewannen bei rückläufiger Nachfrage Marktanteile und bauten ihre führende Stellung im deutschen Reisemarkt weiter aus. Obwohl insgesamt weniger Gäste TUI Reisen buchten, konnte durch ein effizientes Kapazitätsmanagement die Auslastung der Flugzeuge und der Hotels auf hohem Niveau gehalten werden. Bei den Reisezielen entwickelten sich die Buchungen uneinheitlich. Deutliche Zuwächse verzeichneten die Türkei und die aufstrebenden Urlaubsländer Kroatien, Bulgarien und Kuba. Auch erdgebundene Reisen innerhalb Deutschlands und nach Österreich waren stark gefragt. Rückläufig waren dagegen Buchungen für Reisen auf die Balearen, nach Tunesien und zu den Fernzielen Nordamerika und Dominikanische Republik. Die steigende Nachfrage nach Spezialreiseprogrammen spiegelte den Wunsch der Kunden nach mehr Individualität wider. Hier wurden vor allem Wellness-, Familiensowie zunehmend Golfreisen sehr gut gebucht. Auch 1-2-Fly, die Marke, die preiswerten Urlaub für Familien und Aktiv-Ferien für junge Menschen anbietet, konnte sich in dem widrigen Umfeld zufrieden stellend behaupten. Gut gebucht waren vor allem die eigenen Produktlinien. Als Spezialist für hochwertige Reisen war airtours international mit seinen exklusiven Sonderprogrammen wie Golfreisen, Kreuzfahrten, Motorsport und Wellness erfolgreich. Bei Wolters Reisen verlief das Geschäft mit Ferienhäusern und Erlebnisreisen insgesamt zufrieden stellend. Dabei erwiesen sich die Ziele in Skandinavien als stabilisierender Faktor. L’tur, Marktführer für Last-Minute-Reisen, profitierte von dem anhaltenden Trend zu kurzfristigen Buchungen und schnitt besser ab als im Vorjahr. Zuwächse im Nur-Flug-Bereich und bei Städtereisen glichen einen leichten Rückgang bei Pauschalreisen mehr als aus. 34 Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Vertrieb Anzahl der Flugzeuge pro Typ Boing B 737-800 Airbus A 310 Stand: Sommer 2002 Die Reisebüro-Aktivitäten der TUI Leisure Travel wurden durch neue Franchise-Partner und ein neues Kooperationssystem gestärkt. Durch zielgerichtete Verkaufssteuerung nahm der Anteil der TUI Produkte am Buchungsvolumen weiter zu. Insgesamt litt das Reisebürogeschäft jedoch spürbar unter der Marktschwäche. Hapag-Lloyd Flug Der deutsche Charterflugmarkt konsolidierte sich im Sommer 2002 weiter. 29 Hapag-Lloyd behielt seine Flottengröße bei und beschäftigte in Deutsch4 land wie im Vorjahr durchgängig 33 Flugzeuge. Die angebotene Sitzplatzkapazität ging jedoch mit dem Ersatz eines Airbus 310 durch eine neue Boeing 737-800 leicht zurück. Durch die Steuerung von Kapazitäten und Flugbetrieb in Zusammenarbeit mit den TUI Veranstaltern erreichte die Sitzplatzauslastung wieder das hohe Niveau des Vorjahres. Schweiz Neben der allgemeinen Schwäche des Schweizer Reisemarktes prägte intensiver Wettbewerb das Veranstaltergeschäft der TUI Suisse. Das Geschäftsvolumen ging insgesamt spürbar zurück, wobei der Anteil erdgebundener Reisen zunahm. Im rückläufigen Bereich Flugreisen waren speziell Individualreisen in die USA stärker betroffen als Pauschalreisen. Zusätzlich beeinträchtigte der gestiegene Anteil der Last-Minute-Buchungen die Erlöse. In die Wintersaison 2002/2003 startete TUI Suisse mit einer neuen Markenstrategie, die auf den traditionellen Veranstaltermarken Imholz und Vögele Reisen basiert. Das Vertriebsnetz wurde vor allem durch Kooperationen gezielt verstärkt. Neben dem Eigenvertrieb gewann der Direktverkauf an Bedeutung, durch den primär die Marke Vögele verkauft wird. Der Vertrieb leistete einen positiven Ergebnisbeitrag. Österreich In Österreich war der Markt für Pauschalreisen rückläufig. Dennoch haben die österreichischen Veranstalter der TUI zufrieden stellend abgeschnitten. Hierzu trug auch der verstärkte Absatz über den Eigenvertrieb bei. Zudem gab die Übernahme der gesamten Produktpalette der Marke TUI aus Deutschland dem Geschäft einen kräftigen Impuls, so dass das Geschäftsvolumen der TUI Austria zulegte. Dagegen spürte GTT Gulet Touropa Touristik die schwächere Nachfrage nach Flugreisen, entwickelte sich aber besser als der Markt. Terra, Spezialist für erdgebundene Reisen, musste nach Jahren dynamischen Wachstums erstmals einen Rückgang bei den Gästezahlen 35 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten hinnehmen. Der Eintritt der österreichischen Veranstalter in den ungarischen Markt, mit Abflügen ab Budapest, verlief erfolgreich und festigte die Ertragslage. Im Vertrieb konnten die TUI ReiseCenter Austria mit ihren Beteiligungen und Franchise-Partnern den in allen Bereichen zu verzeichnenden Nachfragerückgang durch den Gewinn von Marktanteilen relativ gut abfedern. Polen TUI Polska besetzte mit den Marken TUI und Scan Holiday in dem sich entwickelnden polnischen Markt eine führende Position im Pauschalreisegeschäft. Das Geschäftsvolumen blieb auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hinter dem Vorjahr zurück. Europa Nord Geschäftsverlauf Das Vertriebs- und Veranstaltergeschäft in Großbritannien, Irland und in den Nordischen Ländern sowie Britannia Airways bilden den Bereich Europa Nord. Die Marktbedingungen sowohl in Großbritannien als auch in den Nordischen Ländern waren eine große Herausforderung für die TouristikIndustrie. Nach einem langsamen Start verbesserte sich das Geschäft von TUI Northern Europe in Großbritannien und Irland im Jahresverlauf deutlich und erreichte insgesamt wieder Vorjahresniveau. Dagegen blieb der Markt in den Nordischen Ländern das ganze Jahr über äußerst schwierig, so dass Einbußen nicht vermieden werden konnten. Ergebnis Europa Nord Der Umsatz im Bereich Europa Nord war mit 4,8 Mrd. € um 4,4 % niedriger als im Vorjahr. Während in Großbritannien und Irland der Umsatz leicht anstieg, nahm er in den Nordischen Ländern spürbar ab. Das Ergebnis des Bereiches Europa Nord ging trotz des guten operativen Ergebnisses in Großbritannien und Irland um 53,6 % auf 84 Mio. € zurück. Das Ergebnis des Vorjahres enthielt einen einmaligen Gewinn aus dem Verkauf des Holiday Cottages-Geschäftes. Zudem schlossen die Nordischen Länder in diesem Jahr das erste Mal seit dem Erwerb von Fritidsresor durch Thomson mit einem Verlust ab. 84 Mio. € 36 Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Touristik – Europa Nord Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA 1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) 2002 2001 4 762,2 83,5 196,4 107,6 18 732 4 979,8 180,1 294,1 144,9 18 997 Veränd. % - 4,4 53,6 33,2 25,7 1,4 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte UK/Irland In Großbritannien profitierte TUI UK von der in 2001 begonnenen Restrukturierung des Geschäftes und der damit verbundenen stärkeren Integration von Veranstalter und Vertrieb sowie Britannia Airways. Durch die schlankere und effizientere Organisation konnte TUI UK schneller auf die Marktgegebenheiten reagieren und so in einem schwierigen Umfeld den Vertrieb eigener Produkte und die Auslastung der Flugzeuge und Hotels auf hohem Niveau halten. Veranstaltergeschäft in Großbritannien Im Veranstaltergeschäft verreiste die gleiche Anzahl an Gästen mit Thomson Holidays wie im Vorjahr. Dies war vor allem das Ergebnis einer erfolgreichen, integrierten Vertriebskampagne in der wichtigen Buchungsperiode nach Weihnachten. Gleichwohl hat sich die Struktur der verkauften Reisen verändert. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Absatz von Pauschalreisen zu Katalogpreisen wie auch der Verkauf mit Rabatten leicht zurück, dagegen nahm das Einzelplatzgeschäft deutlich zu und hat zur Sicherung der Auslastung von Britannia Airways beigetragen. Vertrieb Der Vertrieb konnte die Anzahl der verkauften Reisen leicht steigern, wobei der Absatz verstärkt auf die Veranstalter von TUI UK gesteuert wurde. Die Zusammensetzung der Buchungen über die einzelnen Vertriebswege Reisebüro, Call Center und Internet zeigte eine weitere Verschiebung zu den Direktvertriebsmarken. Specialist Holidays Group Die Specialist Holidays Group umfasst eine Reihe von Spezialveranstaltern, unter ihnen bekannte Marken wie Simply Travel, Magic und Crystal. Die Anzahl der Gäste, die mit ihren Veranstaltern verreiste, ging gegenüber dem Vorjahr zurück. Dies lag hauptsächlich an einer geringeren Nachfrage nach Reisen in die USA als Folge des 11. September 2001. Zudem wurden zwei Veranstalter verkauft, die nicht zum Kerngeschäft zählten. Dennoch 37 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten hat die Specialist Holidays Group ihre Profitabilität verbessert, insbesondere durch das gute Abschneiden der Ski Division und Kostensenkungsmaßnahmen. Irland blieb auch in 2002 ein wachsender Markt und zeigte sich von den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, die die großen touristischen Märkte beeinträchtigten, weniger beeindruckt. In diesem Umfeld steigerte TUI Ireland mit Budget Travel, dem führenden irischen Reiseveranstalter, die Anzahl der verkauften Reisen weiter und verbesserte das Ergebnis. Irland Nordische Länder In den Nordischen Ländern blickt TUI Nordic mit der Hauptmarke Fritidsresor auf ein sehr schwieriges Jahr zurück, in dem sich eine Reihe negativer Effekte kumulierten. Wie im vorangegangenen Jahr litt der nordische Markt unter einer schwachen Konjunktur und der Schwäche der schwedischen Währung. Neben den Ereignissen des 11. September 2001 hatte der Unfall eines SAS-Flugzeuges in Mailand kurz danach einen nachhaltigen Effekt auf das Reiseverhalten in 2002. Dazu kamen als weitere belastende Faktoren für die Reiseveranstalter ein gestiegenes Angebot von Niedrigpreis-Fluggesellschaften und der heißeste Sommer seit Menschengedenken in Nordeuropa. Die Folge waren Überkapazitäten im Markt und in der Konsequenz ein Rückgang der Margen, da zur Auslastung der Flugzeuge und Hotels zunehmend Rabatte gewährt werden mussten. Um die Auswirkungen dieser schwierigen Marktlage zu begrenzen, reduzierte Fritidsresor die eigenen Kapazitäten für 2002 erheblich. Dennoch gelang es nicht, einen Verlust zu vermeiden. Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland Anzahl der Flugzeuge pro Typ Boeing B 767-300 10 Boeing B 767-200 4 Boeing B 757-200 18 Boeing B 737-800 7 Stand: Sommer 2002 38 Britannia Airways Mit insgesamt 39 Flugzeugen operierte Britannia in der Sommersaison 2002 eine gleich große Flotte wie im Vorjahr. 31 Flugzeuge waren in Großbritannien stationiert, acht flogen von skandinavischen Flughäfen aus. Durch das gewachsene Einzelplatzgeschäft und eine optimierte Flugbetriebskontrolle erreichte Britannia sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison in der Kapazitätsauslastung Höchstwerte. Britannia festigte ihren guten Ruf in Bezug auf Pünktlichkeit und Leistung und gewann den Travel Weekly Globe Award für die beste Charterfluggesellschaft Großbritanniens. Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Europa West Geschäftsverlauf Im Bereich Europa West sind das touristische Geschäft in den Niederlanden, Belgien und – seit dem 1. Oktober 2002 – Frankreich sowie die Fluggesellschaft Corsair zusammengefasst. Das Geschäft in diesen Ländern war von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weniger beeinflusst und durch Stabilität und weiteres Wachstum gekennzeichnet. Der direkte Vergleich der Umsatz- und Ergebniszahlen ist durch die erstmalige Vollkonsolidierung der Nouvelles Frontières-Gruppe beeinträchtigt, die mit ihrem vierten Quartal einbezogen wurde. Ergebnis Europa West Der Umsatz im Bereich Europa West stieg um 17,0 % auf 1,6 Mrd. €. Ohne den Umsatz in Frankreich in Höhe von 204 Mio. € hätte der Anstieg 2,4 % betragen, der bei nahezu gleichem Umsatz in den Niederlanden in erster Linie aus den Zuwächsen im belgischen Veranstaltergeschäft resultierte. Das Ergebnis des Bereiches Europa West ging um 60,0 % auf 11 Mio. € zurück. Einem etwas niedrigeren Ergebnis in den Niederlanden und einem kräftigen Ergebnisanstieg in Belgien stand der saisonal bedingte Verlust für das vierte Quartal in Frankreich gegenüber, der mit -16 Mio. € moderat ausfiel. Bereinigt um diesen Wert hätte das Ergebnis des Bereiches mit 27 Mio. € nur knapp unter Vorjahr gelegen. 11 Mio. € Touristik – Europa West Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA 1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) 2002 2001 1 630,1 11,2 20,9 15,9 7 822 1 393,1 28,0 32,7 13,8 3 402 Veränd. % + + + 17,0 60,0 36,1 15,2 129,9 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Niederlande Für die Veranstalter der TUI Nederland – Arke, Holland International und Kras – verlief das Geschäftsjahr uneinheitlich. Nach einem guten Start trübten sich die Rahmenbedingungen in der zweiten Jahreshälfte ein, und der holländische Reisemarkt schloss das Jahr 2002 mit einem Buchungsrückgang. Dadurch ging auch das Geschäftsvolumen von TUI Nederland insgesamt etwas zurück, allerdings konnten im wichtigen Segment der Mittelstreckenreisen erneut Marktanteile gewonnen und der Ergebnisbeitrag der Veranstalter verbessert werden. Mit der Eröffnung weiterer Expert- und Express39 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten Reisebüros wurde das neue Vertriebskonzept weitergeführt und der Eigenvertrieb gestärkt. Belgien Für TUI Belgium verlief das Geschäftsjahr sehr erfolgreich. Obwohl die Nachfrage im belgischen Reisemarkt rückläufig war, steigerten die Veranstalter der TUI Belgium das Buchungsvolumen. Zudem ermöglichte der begrenzte Wettbewerb moderate Preiserhöhungen. Der am stärksten wachsende Veranstalter war die Direktvertriebsmarke Sunjet direct. Ebenfalls kräftiges Wachstum verzeichneten erdgebundene Reisen. Jetair, die stärkste Veranstaltermarke im Flugreisemarkt konsolidierte ihre Gästezahlen und profitierte von einer guten Auslastung ihrer Flugkontingente. Im Vertrieb wurde die Integration der verschiedenen Reisebüroketten und der Ausbau des Franchise-Konzeptes fortgesetzt. Die Steigerung des Verkaufs eigener Reisen trug mit zum Erfolg des Veranstaltergeschäftes bei. Frankreich Mit Wirkung vom 1. Oktober 2002 wurde die Nouvelles Frontières-Gruppe erstmals vollständig in den Konzernabschluss einbezogen. Nouvelles Frontières ist der größte französische Reiseveranstalter und als einzige Touristikgruppe in Frankreich auf allen Stufen der touristischen Wertschöpfungskette tätig. Neben dem Veranstaltergeschäft und dem Vertrieb gehört die Fluggesellschaft Corsair zur Gruppe. Sie fliegt Charter für den eigenen Veranstalter und Dritte und betreibt zudem ein umfangreiches Einzelplatzgeschäft in überseeische französische Gebiete und ehemalige Kolonien. Nouvelles Frontières Anzahl der Flugzeuge pro Typ Boeing 747 SP 1 Boeing B 747-300 5 Boeing B 737-400 2 Boeing B 737-300 1 Airbus A 330-200 2 Stand: Sommer 2002 40 Für den französischen Reisemarkt war 2002 ein schwieriges Jahr. Als Reaktion auf die unsichere geopolitische Lage nahm die Nachfrage nach Auslandsreisen zu Gunsten von Inlandsreisen ab. Im Auslandsgeschäft waren die Einbußen bei Reisen nach Nordafrika, in den Nahen Osten und nach Nordamerika am stärksten, europäische Ziele und die überseeischen Gebiete Frankreichs konnten dagegen zulegen. Das Geschäftsjahr verlief für die Nouvelles Frontières-Gruppe analog zur Marktentwicklung. Auf ein schwaches erstes Quartal und eine im Wesentlichen den Erwartungen entsprechende Sommersaison folgte ein erfreulich gutes letztes Quartal. Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Zielgebiete Der Bereich Zielgebiete umfasst die Zielgebietsagenturen der TUI und ihre Hotelbeteiligungen. Die Nachfrageschwäche in wichtigen Quellmärkten schlug sich in unterschiedlichem Maße in den Zielgebieten nieder. Während im östlichen Mittelmeerraum Zuwächse erzielt werden konnten, blieben im westlichen Mittelmeerraum einige Regionen hinter dem Vorjahr zurück. Ergebnis Zielgebiete 127 Mio. € Der Umsatz des Bereichs Zielgebiete nahm um 17,4 % auf 576 Mio. € zu. Der Anstieg resultierte vor allem aus dem Geschäft der Hotelbeteiligungen und hier hauptsächlich aus einer stärkeren Belegung der Hotels in Spanien und der Karibik durch Dritte. Das Ergebnis des Bereichs ging um 31,2 % auf 127 Mio. € zurück. Das Ergebnis der Zielgebietsagenturen litt in erster Linie unter dem schwachen eigenen Veranstalter- und Reisebürogeschäft in Spanien. Im Hotelbereich beeinträchtigte vornehmlich eine geringere Auslastung der Hotels in Nordafrika und auf den Balearen das Ergebnis. Touristik – Zielgebiete Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) TUI Service Spanien und Portugal 2002 2001 575,8 126,9 183,5 141,9 13 787 490,5 184,5 234,1 188,0 12 699 Veränd. % + + 17,4 31,2 21,6 24,5 8,6 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Zielgebietsagenturen In 2002 wurden die Gäste der World of TUI in 21 Ländern von Zielgebietsagenturen des Konzerns betreut. An den führenden Agenturen in den stark wachsenden Destinationen Kroatien und Südafrika wurden in 2002 Mehrheitsbeteiligungen erworben. Die Reiseleitung in den Zielgebieten wird zentral von der TUI Service AG in der Schweiz organisiert, die die Dienste ihrer 1 700 Mitarbeiter den Gästen von 15 Veranstaltern und Marken in 110 Urlaubsorten zur Verfügung stellte. TUI España betreute in ihren Zielgebieten in Spanien und in der Dominikanischen Republik insgesamt mehr Gäste als im Vorjahr. Neben dem IncomingBereich entwickelte sich das Geschäft mit Ausflugsprogrammen positiv. Die in TUI Portugal umfirmierte Agentur Miltours baute durch die Übernahme der Gästebetreuung für TUI UK und TUI Nordic ihr Geschäft weiter aus. 41 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten Östlicher Mittelmeerraum Im östlichen Mittelmeerraum steigerte TUI Hellas ihre Gästezahl durch das aus dem Konzernverbund eingebrachte zusätzliche Geschäft um rund ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die türkische Agentur Tantur und Travel Partner Bulgaria profitierten von der in diesem Jahr deutlich gestiegenen Nachfrage nach Reisen in ihre Länder. Die neue Zielgebietsagentur in Kroatien hat sich wirtschaftlich erfolgreich in das Incoming-Netzwerk eingefügt. Assoziierte Agenturen Während bei den assoziierten Agenturen in Ägypten, Tunesien und Marokko die Gästezahlen zurückgingen, übertrafen sie auf Zypern und in Ostafrika die Vorjahreswerte deutlich. So konnte die zypriotische Agentur Aeolos durch die Übernahme des TUI UK-Geschäftes ihre Gästezahl verdoppeln. Hotelbeteiligungen Am Ende des Geschäftsjahres zählten 285 Hotels mit rund 150 000 Betten zum Portfolio des TUI Konzerns. Sie befanden sich zum größeren Teil im Eigentum, rund ein Fünftel war gepachtet, rund ein Drittel durch Managementverträge verbunden. Eigene Hotelbetten nach Regionen Westl. Mittelmeer 41 % Nordafrika/Ägypten 18 % Südosteuropa 13 % Östl. Mittelmeer 11 % Karibik 11 % Sonstige Länder RIU, Grupotel 42 6% Robinson betrieb 27 Clubanlagen in zehn Ländern. Über 70 % Stammgäste verdeutlichen die starke Marktposition im Premium-Club-Segment. Das Geschäft verlief in den Zielgebieten uneinheitlich. Während die türkischen Clubs und der deutsche Club Fleesensee gut gebucht waren, blieben die Anlagen in Ägypten und in Tunesien schwächer belegt als im Vorjahr. Magic Life verfügte über 21 All-inclusive-Clubanlagen in fünf Ländern. Rückläufige Gästezahlen aus Österreich und Deutschland konnten nur teilweise durch Buchungen aus anderen Quellmärkten kompensiert werden. Dorfhotel führte drei Anlagen in Österreich und Deutschland, deren Auslastung auf Vorjahresniveau lag. Die spanischen Hotelgesellschaften sind vor allem in den Zielgebieten des westlichen Mittelmeers vertreten. RIU betrieb im Geschäftsjahr 98 Hotels und Apartmentanlagen. Die Mehrheit der Häuser befindet sich auf den Balearen und Kanaren sowie auf dem spanischen Festland. Weitere Anlagen liegen im karibischen Raum und in Nordafrika. Die durch neue Hotels erhöhte Bettenkapazität konnte nicht so gut ausgelastet werden wie im Vorjahr, da sich die rückläufige Anzahl deutscher Urlauber durch Gäste aus anderen Ländern nicht vollständig kompensieren ließ. Grupotel verfügte über 34 Hotels auf den Balearen. Durch den Urlauberschwund auf Mallorca ging die Anzahl der Übernachtungen in ihren Häusern spürbar zurück. Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Nordotel, Anfi Nordotel betrieb auf den Kanarischen Inseln neun Hotels und ein Hotel in der Türkei, die exklusiv über Thomson Holidays und Fritidsresor vermarktet wurden und gut ausgelastet waren. Anfi, die Gesellschaft für Ferienwohnrechte, verfügte auf Gran Canaria über drei Clubs mit insgesamt 684 Apartments. Das Geschäftsvolumen nahm im Vergleich zum Vorjahr zu. Grecotel, Iberotel Im östlichen Mittelmeerraum ist Grecotel in Griechenland mit 16 Hotels auf dem Festland und den Inseln die führende Hotelgesellschaft. Trotz gesunkener Gästezahlen in einigen Gebieten lag die Auslastung über dem Vorjahr. Iberotel führte ein Hotel in der Türkei und 13 Hotels in Ägypten. Das türkische Hotel war sehr gut gebucht, dagegen blieb die Belegung in den ägyptischen Häusern hinter dem Vorjahr zurück. Sonstige Touristik Ergebnis Sonstige Touristik 10 Mio. € Unter Sonstige Touristik sind die IT-Dienstleister des Konzerns und der Bereich Geschäftsreisen zusammengefasst. Bei den IT-Dienstleistern waren Umsatz und Ergebnis im Geschäft mit Dritten zufrieden stellend. Im Bereich Geschäftsreisen kennzeichneten starke saisonale Schwankungen das Geschäftsjahr der TUI Business Travel, die ihr Geschäft unter der Marke TQ3 Travel Solutions führt. Zudem entwickelten sich die europäischen Märkte sehr unterschiedlich: Während Belgien, die Niederlande und Großbritannien starke Zuwächse verbuchten, war der deutsche Markt rückläufig. Dadurch ging der Umsatz des Bereichs Sonstige Touristik um 12,4 % auf 248 Mio. € zurück. Das Ergebnis verbesserte sich auf Grund des guten Abschneidens der IT-Dienstleister um 162,0 % auf 10 Mio. €. Touristik – Sonstige Touristik Mio € 2002 Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 248,4 9,8 47,5 51,9 4 928 1) 2001 - 283,7 15,8 24,4 54,0 4 992 Veränd. % + + - 12,4 162,0 94,7 3,9 1,3 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte 43 Weise Voraussicht Vertrauen will verdient sein. Dem tragen wir Rechnung. Durch umsichtiges Handeln in allen unseren Geschäftsbereichen. Logistik Frachtraten auf niedrigem Niveau. Konjunkturschwäche prägt Schienenlogistik und Mobilbautengeschäft. In einem für alle Geschäftsbereiche angespannten wirtschaftlichen Umfeld konnte die unter dem Dach der Hapag-Lloyd AG konzentrierte Logistik-Sparte nicht an das außergewöhnlich gute Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Besonders deutlich war der Ergebnisrückgang in der Containerschifffahrt, ausgelöst durch den weltweiten Verfall der Frachtraten. Der Umsatz der Logistik-Sparte erreichte 3,8 Mrd. €, 2,9 % weniger als im Vorjahr. Mit 209 Mio. € blieb das Ergebnis der Sparte um 32,1 % hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres zurück. Den größten Rückgang verzeichnete die Containerschifffahrt. Die VTG-Lehnkering-Gruppe mit ihrem Kerngeschäft Schienenlogistik und das Mobilbautengeschäft der Algeco-Gruppe behaupteten sich in schwierigen Märkten, konnten aber ebenfalls das Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen. Logistik Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) 2002 2001 3 777,3 209,4 447,2 275,1 9 307 3 889,4 308,4 528,2 309,3 9 084 Veränd. % + 2,9 32,1 15,3 11,1 2,5 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Schifffahrt Ergebnis Schifffahrt 127 Mio. € Der Bereich Schifffahrt, bestehend aus der Hapag-Lloyd Container Linie und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, erwirtschaftete einen Umsatz von 2,2 Mrd. €, ein Rückgang von 6,8 %. Das Ergebnis fiel mit 127 Mio. € um 38,4 % niedriger aus als im Vorjahr. Marktentwicklung Die erwartete Erholung der Weltkonjunktur kam nur schleppend voran. Für das Welthandelsvolumen ermittelte die OECD ein Wachstum von 2,6 %. Der weltweite Containerverkehr nahm mit 5,1 % etwas stärker zu. Der vom Aufkommen her bedeutendste Verkehr war der Transpazifik mit mehr als 12 Mio. TEU, gefolgt vom innerasiatischen Verkehr mit etwa 10 Mio. TEU und den Verkehren zwischen Europa und Fernost mit 9 Mio. TEU sowie auf dem Nordatlantik mit 7 Mio. TEU. Kennzeichnend für den Markt in der Containerschifffahrt war der Verfall der Frachtraten, der in 2001 begonnen hatte und sich im ersten Halbjahr 2002 verstärkt fortsetzte. Die in der zweiten Jahreshälfte durchgesetzten Erhöhungen konnten die vorherigen Rückgänge nur zum Teil kompensieren. 46 Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Hapag-Lloyd Container Linie Die Hapag-Lloyd Container Linie steigerte ihr Transportvolumen erneut kräftig. Mit 1,9 Mio. TEU wuchs die Anzahl der transportierten Container um 12 % und damit wieder stärker als der Markt. Der Umsatz erreichte dennoch nur 2,1 Mrd. €. Der Rückgang von 7,2 % spiegelte deutlich die Auswirkungen der im Jahresvergleich stark rückläufigen Frachtraten wider. Transportmenge (in Tsd. TEU) 700 600 500 400 300 200 100 2001 2002 Lateinamerika Transpazifik Nordatlantik Fernost 0 Auch das Ergebnis wurde maßgeblich durch das niedrige Frachtratenniveau beeinflusst und fiel deutlich geringer aus als im Vorjahr. Das im Branchenvergleich dennoch gute Abschneiden der Hapag-Lloyd Container Linie basiert auf der dezentralen Organisation mit weltweit vernetzten IT-Systemen. Dadurch konnte das nochmals gestiegene Transportvolumen mit einer nahezu gleichen Mitarbeiterzahl bewältigt werden. Neben der Produktivitätssteigerung trug die gemeinsame Steuerung und Nutzung der Schiffskapazitäten in der Grand Alliance, dem weltweit bedeutendsten Konsortium in der Linienschifffahrt, wesentlich zur Ertragssicherung bei. Europa/Fernost Im für die Hapag-Lloyd Container Linie wichtigsten Fahrtgebiet zwischen Europa und Fernost betrug die transportierte Menge 750 000 TEU, ein Anstieg um 9 %. Durch intensives Yield-Management konnten die Mengen im einkommenden und ausgehenden Verkehr angenähert werden, mit einem leichten Überhang beim Import aus Asien. Nordatlantik Im Bereich Nordatlantik wurde mit 500 000 TEU ein um 7 % höheres Transportvolumen erzielt. Etwa 55 % entfielen auf den westgehenden Verkehr. Besonders hohe Zuwächse verzeichneten dabei die Transporte aus dem Mittelmeerraum nach Nordamerika. Transpazifik Der Transpazifik war erneut ein schwieriges Fahrtgebiet, da hier die Verkehre strukturell die größten Ungleichgewichte aufweisen. Auch hier bewährten sich die Yield-Management-Systeme, durch die der Überhang asiatischer Exporte begrenzt werden konnte. Insgesamt wurden auf den TranspazifikRouten 470 000 TEU befördert, das sind 17 % mehr als im Vorjahr. Lateinamerika Die Transporte in der Region Lateinamerika übertrafen mit 132 000 TEU die Menge des Vorjahres um 5 %. Mit einem neuen Dienst zwischen der Ostküste Südamerikas sowie dem Golf von Mexiko wurden die Europaund Asien-Dienste mit den Karibik- und Südamerika-Verkehren verknüpft. 47 Lagebericht Geschäftsverlauf in den Sparten Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Der deutsche Markt für Hochsee-Kreuzfahrten blieb schwierig. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konzentrierte sich weiterhin auf das Premium-Segment mit seinen relativ stabilen Raten. Zur Flotte gehörten neben der MS Europa, einem „5-Sterne-plus-Schiff, drei weitere Kreuzfahrtschiffe sowie zwei Großsegler. Mit 151 Mio. € stabilisierte sich der Umsatz von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten auf Vorjahresniveau, obwohl die Zahl der Passagiere geringfügig zurückging. Das Ergebnis verbesserte sich. Logistik Ergebnis Logistik 82 Mio. € Der Bereich Logistik, mit der VTG-Lehnkering-Gruppe, Pracht Spedition + Logistik und der Algeco-Gruppe, erwirtschaftete einen Umsatz von 1,6 Mrd. €, 3,3 % mehr als im Vorjahr. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen verschlechterten sich für nahezu alle Aktivitäten, insbesondere in der Schienenlogistik und im Mobilbautenbereich belastete dies die Ergebnisse. Mit 82 Mio. € blieb das Ergebnis des Bereichs um 19,3 % hinter dem Vorjahr zurück. VTG-Lehnkering-Gruppe Die schwache wirtschaftliche Entwicklung der chemischen Industrie, einem wichtigen Kundensegment der VTG-Lehnkering-Gruppe, prägte den Geschäftsverlauf der meisten Aktivitäten der Gruppe. Der Umsatz stieg um 3,8 % auf 967 Mio. €, in erster Linie im Bereich Schienenlogistik und hier durch den Ausbau des Geschäftes in Frankreich. Das Ergebnis der VTGLehnkering-Gruppe ging zurück, ausschlaggebend hierfür waren neben konjunkturellen Einflüssen planmäßig höhere Instandhaltungskosten für den Kesselwagenpark und Akquisitions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit der Übernahme der operativen Betriebsführung der Brambles European Rail Division. Schienen- und Tankcontainerlogistik 48 Im Bereich Schienen- und Tankcontainerlogistik waren in der Kesselwagenvermietung alle Wagentypen im Jahresverlauf gut ausgelastet. Die Eisenbahnspedition Transpetrol schloss schwächer ab als im Vorjahr. Das galt auch für die Transwaggon-Gruppe. Beide litten vor allem unter konjunkturellen Einflüssen. In der Tankcontainer-Logistik stieg die Anzahl der durchgeführten Transporte weiter an, starker Wettbewerb drückte jedoch auf die Margen. Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Die Geschäfte im Bereich Bulk- und Speziallogistik verliefen uneinheitlich. In der Binnenschifffahrt erzielten die Chemietankschiffe eine gute Auslastung, die Transportmengen in der Gas- und Mineralöltankschifffahrt blieben dagegen unter dem Vorjahresniveau. Ein höheres Transportaufkommen verzeichnete der Bereich Road Cargo. Die Tanklager waren nahezu voll beschäftigt, der Umschlag ging jedoch zurück. Die Auslastung der Produktionsstätten im Chemieservice verbesserte sich. Bulk- und Speziallogistik Pracht Spedition + Logistik Die Speditionsbranche spürte die Konjunkturschwäche in Deutschland unmittelbar. Insbesondere bei den nationalen Stückgutverkehren stagnierten die Mengen. In der Kontraktlogistik verbesserte sich dagegen die Auslastung der Lager. So konnte Pracht den Umsatz um 13,1 % auf 191 Mio. € steigern. Das Ergebnis blieb unter dem Vorjahreswert. Algeco-Gruppe Die schwache Konjunktur in Frankreich und Deutschland beeinflusste auch den Geschäftsverlauf der Algeco-Gruppe. Nach dem kräftigen Wachstum der Vorjahre ging der Umsatz um 2,1 % auf 394 Mio. € zurück. Die Ergebnisentwicklung wurde maßgeblich vom Mobilbautengeschäft bestimmt, das nicht an das sehr gute Vorjahr anknüpfen konnte. Die Ergebnisbeiträge der Bereiche Palettenlogistik und Transport blieben weitgehend stabil. Mobilbauten (in Tsd. Einheiten) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 2002 2001 1999/2000 0 Das Mobilbautengeschäft, das etwa 85 % des Geschäftes der Algeco-Gruppe ausmacht, verlief regional unterschiedlich. In Frankreich, mit etwa zwei Dritteln des Geschäftes der größte Markt, blieb das Verkaufsgeschäft hinter dem Vorjahr zurück. In der Vermietung verbesserte sich zwar die Auslastung der Einheiten, die Preise standen jedoch auf Grund der angespannten wirtschaftlichen Lage im Lande unter Druck. Die Region Südeuropa, mit den Märkten Spanien, Portugal und Italien, verzeichnete auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Wachstum und schnitt besser ab als im Vorjahr. In Deutschland blieb die Nachfrage konjunkturbedingt verhalten. Vermietungen und Auslastung nahmen im Jahresverlauf zu, konnten aber die guten Werte des Vorjahres nicht wiederholen. Nach dem kräftigen Wachstum der vergangenen Jahre wurde der Bestand an Mobilbauten nur moderat aufgestockt. Er betrug am Jahresende rund 104 000 Einheiten. 49 Energie Preisrückgang bei Erdgas. Beteiligung an ehemaligen Deminex-Projekten abgegeben. Nach den Desinvestitionen der Dienstleistungsaktivitäten konzentrierte sich der EnergieBereich in 2002 auf die Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas im In- und Ausland. Durch die Veräußerung der bis dahin mit Veba Oel konsortial gehaltenen Beteiligungen an ehemaligen Deminex-Projekten nahm die Erdölförderung ab. Der Umsatz ging um 23,6 % auf 448 Mio. € zurück. Wesentliche Ursachen waren produktionsbedingte Mindererlöse in Venezuela und der Preisrückgang im Erdgasgeschäft. Das Ergebnis der Sparte lag mit 143 Mio. € erheblich unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Ausschlaggebend dafür waren neben schwächeren operativen Ergebnissen im internationalen Erdölgeschäft und im Erdgasbereich vor allem die fehlenden Ergebnisbeiträge der ehemaligen Deminex-Projekte und der Ruhrgas-Dividende. Energie Mio € 2002 2001 Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 448,2 143,2 190,4 60,5 681 586,7 381,7 435,7 38,7 685 1) Rohölpreis und Dollar-Kurs 2002 28 1,27 27 1,22 26 1,17 25 1,12 24 1,07 23 1,02 22 21 0,97 20 0,92 19 + - 23,6 62,5 56,3 56,3 0,6 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte Marktentwicklung Die Rohölnotierungen, die Ende 2001 deutlich nachgegeben hatten, festigten sich im Verlauf des Jahres 2002. Ausgehend von Werten um 20 US-Dollar per Barrel stiegen sie auf über 30 US-Dollar per Barrel zum Jahresende. Ursächlich für diesen Anstieg waren vor allem Spekulationen über eine Verknappung der Marktversorgung angesichts der Kriegsgefahr im Nahen Osten. Der durchschnittliche Preis für ein Barrel Nordseeöl der Qualität Brent lag mit knapp 25 US-Dollar auf dem Niveau des Vorjahres. Der Wechselkurs des US-Dollars war in 2002 mit durchschnittlich 0,94 US-Dollar/€ um 4 % niedriger als im Vorjahr. Dies hatte einen negativen Einfluss auf die Erlöse für inländisches Erdöl. 0,87 Erdölproduktion 1,74 Mio. Tonnen 4. Quartal 3. Quartal US-$/€ 2. Quartal 1. Quartal US-$/bbl 50 Veränd. % Auch die Preise für inländisches Erdgas waren rückläufig. Hier wirkte sich zeitversetzt der Rückgang der Heizölnotierungen in den jeweiligen Referenzperioden aus, die auch im Durchschnitt des Jahres 2002 unter dem Vorjahreswert lagen. Preussag Energie GmbH Die Erdölproduktion blieb mit 1,74 Mio. Tonnen um 9,3 % hinter der vergleichbaren Menge des Vorjahres zurück. In Deutschland wurden 0,57 Mio. Tonnen gefördert. Förderrückgänge, die durch die fortschreitende Erschöpfung von Lagerstätten bedingt waren, konnten durch technische Optimierungsmaßnahmen nur teilweise kompensiert werden. Die internationale Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht Produktion konzentrierte sich auf die Regionen Mittelmeer/Mittlerer Osten und Südamerika. Hier ging die Förderung auf 1,17 Mio. Tonnen zurück. Ursächlich dafür waren vor allem Produktionseinschränkungen in Venezuela auf Grund der politischen Unruhen im Land. Gute Förderleistungen, unterstützt von weiteren Maßnahmen zur Feldesentwicklung, erzielten dagegen die Felder in Tunesien und Ekuador. Erdölförderung Erdgasförderung 1,26 Mrd. m 3 (Vn) in Tsd. Tonnen 2002 2001 Inland Ausland Zwischensumme Deminex-Beteiligungen Gesamt 566 1 171 1 737 – 1 737 602 1 314 1 916 1 433 3 349 Veränd. % - 6,0 10,8 9,3 – 48,1 Die Erdgasförderung stieg in 2002 um 8,6 % auf 1,26 Mrd. m3 (Vn), wobei der Wegfall der internationalen Mengen aus den ehemaligen DeminexProjekten durch eine Ausweitung der Produktion in Deutschland mehr als ausgeglichen wurde. Abgesetzt wurde die höhere Produktion durch Lieferkontrakte, die zusätzlich zu den langjährigen Verträgen abgeschlossen werden konnten. Erdgasförderung Exploration in internationalen Kernregionen in Mio m3 (Vn) 2002 2001 Inland Ausland (ex Deminex) Gesamt 1 255 – 1 255 1 048 108 1 156 Veränd. % + + 19,8 – 8,6 In den internationalen Kernregionen wurde intensiv exploriert, um das Niveau der Reserven zu sichern und die Produktionsbasis zu verbreitern. In Albanien ergänzt der Erwerb von Anteilen an zwei Explorationsblöcken das Konzessionsportfolio. In Venezuela ermöglicht die Übernahme von Feldesanteilen zusätzliche Explorationsmaßnahmen und die wirtschaftliche Nutzung grenzüberschreitender Lagerstätten. Zur Erkundung des Erdgasvorkommens in Neuseeland wurden weitere Bohrungen erfolgreich abgeteuft und die Feldesentwicklung vorangebracht. 51 Handel AMC spürt schwaches wirtschaftliches Umfeld. US-Stahlservice-Geschäft verbessert. Die Geschäfte im Bereich Handel verliefen regional und sektoral uneinheitlich. Während sich das Stahlservice-Geschäft in den USA verbesserte, konnte die AMC-Gruppe – vor allem bedingt durch konjunkturelle Einflüsse – nicht in allen Geschäftsbereichen an die Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Mit 3,2 Mrd. € lag der Umsatz des Handels-Bereichs um 0,2 % über dem Vorjahr. Vor allem deutlich höhere Umsätze im NE-Metallhandel glichen Umsatzrückgänge bei anderen Aktivitäten mehr als aus. Das Ergebnis des Bereichs verbesserte sich um 25,0 % auf 56 Mio. €. Dabei stand einem geringeren Ergebnisbeitrag der AMC-Gruppe ein deutlich gestiegenes Ergebnis des US-Stahlservice-Geschäftes der PNA-Gruppe gegenüber. Handel Mio € Umsatz Sparten-Ergebnis (EBTA) EBITDA1) Investitionen Mitarbeiter (31.12.) 1) Ergebnis der AMC 26 Mio. € 2002 2001 Veränd. % 3 150,4 56,0 79,5 25,7 3 038 3 143,4 44,8 75,0 17,4 3 158 + 0,2 + 25,0 + 6,0 + 47,7 - 3,8 Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen, Zinsergebnis und Abschreibungen auf Firmenwerte AMC-Gruppe Die AMC-Gruppe spürte das schwächere konjunkturelle Umfeld in einer Reihe ihrer Märkte: Betroffen waren vor allem die Geschäfte in der Metallverarbeitung. Der Umsatz nahm um 2,1 % auf 2,4 Mrd. € zu, dies resultierte allerdings hauptsächlich aus höheren Handelsumsätzen; in den Bereichen Vertrieb und Dienstleistungen sowie Metallverarbeitung waren die Umsätze rückläufig. Mit 26 Mio. € verfehlte das Ergebnis der AMC-Gruppe den Vorjahreswert um rund 25 %. Grundstoffhandel Im Bereich Grundstoffhandel schnitt die Amalgamated Metal Trading Ltd. (AMT), Ringmitglied der London Metal Exchange, gut ab. Sie steigerte trotz zunehmend schwierigerer Handelsbedingungen ihre Kommissionseinnahmen und erwirtschaftete Erträge aus Eigengeschäften auf Vorjahresniveau. Auch der internationale NE-Metallhandel – mit den Kerngeschäften Aluminiumlegierungen und Zinn – erzielte ein besseres Ergebnis als im Vorjahr. Vertrieb- und Dienst- Im Bereich Vertrieb und Dienstleistungen erschwerte die schwache Nachfrage aus der Öl- und Gasindustrie das Geschäft der kanadischen StahlserviceCenter. Dennoch lag ihr Ergebnis nur leicht unter dem des Vorjahres. Das Handelsgeschäft mit Spezialchemikalien in Kanada verlief erneut zufrieden stellend, das US-Geschäft wurde im ersten Quartal verkauft. Schwächer als leistungen 52 Geschäftsverlauf in den Sparten Lagebericht im Vorjahr schnitten die britischen Metallhandelsgesellschaften ab, die beide in einem konjunkturbedingt schwierigen Marktumfeld arbeiteten. Im Bereich Metallverarbeitung stand in Kanada vor allem das Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie unter hohem Wettbewerbsdruck. Bei rückläufigem Absatz blieb auch das Ergebnis hinter dem Vorjahr zurück. Die Gesellschaften in Australien und Neuseeland profitierten von einer starken Baukonjunktur und schlossen das Jahr mit Erfolg ab. In Großbritannien hatten die Gesellschaften überwiegend ein extrem schwieriges Jahr, so dass ihr Ergebnisbeitrag niedriger ausfiel als im Vorjahr. Die Zinnhütte in Thailand litt unter dem anhaltenden Rückgang des Zinnpreises, auch ihr Ergebnis blieb hinter dem des Vorjahres zurück. Metallverarbeitung US-Stahlservice-Gesellschaften Obwohl das wirtschaftliche Umfeld für wichtige Kundengruppen anhaltend schwach war, konnten die unter der Preussag North America, Inc. (PNA) zusammengefassten Stahlservice-Gesellschaften ihre Ertragslage in 2002 deutlich verbessern. Die Einführung von Schutzzöllen beeinflussten den USStahlmarkt im Verlauf des Jahres erheblich. Sie führten zu einer spürbaren Einschränkung der Importe vieler Stahlprodukte und zu einem drastischen Anstieg der Preise für Flachstahl. Ergebnis der PNA 30 Mio. € Mit 1,9 Mio. Tonnen Stahl erreichte der Absatz der US-StahlserviceGesellschaften nahezu das Volumen des Vorjahres. Auch der Umsatz lag mit 750 Mio. € auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis verbesserte sich auf 30 Mio. €, hierzu trugen alle drei Unternehmensgruppen bei. Stahlabsatz (in Mio. t) 2,50 2,25 2,00 1,75 1,50 1,25 1,00 0,75 0,50 0,25 2002 2001 1999/2000 1998/99 1997/98 0 Die Feralloy-Gruppe mit Aktivitäten im Norden und Mittleren Westen der USA hatte ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Bei unverändertem Absatz konnten Kostensenkungsprogramme die Margen verbessern. Zudem wirkte sich der Verkauf von zwei Betrieben positiv aus. Die vor allem in Texas und Arizona vertretene Delta Steel und ihre Smith Pipe and Steel Division profitierten von höheren Margen bei leicht gestiegenem Absatz. Vor allem Kostensenkungen verbesserten die Profitabilität. Auch Preussag International Steel und ihre an der Ostküste operierende Infra-MetalsDivision schnitten bei gleichbleibendem Absatz besser ab als im Vorjahr. 53 Hohe Ziele Visionen spornen an. Wir machen sie wahr. Durch zukunftsweisende Konzepte und neue Produkte. Forschung und Entwicklung Neue Produktideen und innovative Informationstechnologie. Innovative und marktgerechte Produkte und Dienstleistungen, die Trends setzen, sind wichtige Erfolgsfaktoren für weiteres Wachstum und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Entwicklung moderner Informationstechnologien und der Einsatz neuer Medien trägt wesentlich zur Steigerung der Effizienz der Produktions- und Vertriebsprozesse bei. Die Grundlage für einen anhaltenden geschäftlichen Erfolg bilden die frühzeitige Erforschung der Kundenwünsche sowie die Kreativität und Fähigkeit unserer Mitarbeiter, diese in marktgerechte Angebote umzusetzen. Von hoher Bedeutung sind zudem moderne Informationstechnologien und eine Markenstrategie, die den sich fortwährend wandelnden Anforderungen des Marktes Rechnung tragen. Marken international geschützt Marken- und Schutzrechte Ein wichtiger Wettbewerbsfaktor und ein wesentliches Instrument zur Kundenbindung sind die Marken- und Schutzrechte des Konzerns. So wurde für die in 2001 eingeführte neue Dachmarke World of TUI ein weitreichender internationaler Schutzrechtskomplex geschaffen. Daneben stellen auch die vielfältigen Markenrechte des TUI Konzerns in über 100 Ländern wesentliche immaterielle Werte dar. Wichtig ist daher auch der Schutz der Markenrechte vor Verwässerung durch unberechtigte Benutzung Dritter. Neben den Markenrechten spielen technische Schutzrechte nach den Desinvestitionen der industriellen Aktivitäten nur noch eine Rolle in der Logistik-Sparte. Neue Produkte Produktinnovationen in Deutschland Mit dem erstmaligen Erscheinen der Kataloge TUI Ambiente & Flair und TUI Stars baute TUI Deutschland ihre auf bestimmte Zielgruppen zielenden Angebote weiter aus. Mit beiden Angeboten liegt TUI im zunehmenden Trend zu individuellem Urlaub. Auf dem weiterhin expandierenden Markt für Wellness-Angebote führte TUI im Katalog TUI Vital das Qualitätssignet Vital Tipp ein, das dem Kunden Orientierung für seine individuellen Bedürfnisse bietet. Im Bereich der Preisgestaltung hat TUI Deutschland für die Sommersaison 2003 eine Frühbucheroffensive gestartet, um dem Trend zum kurzfristigen Buchen entgegenzuwirken. Als Zusatzservice wurde eine Umtausch-Garantie eingeführt, die eine kostenlose Umbuchung der Reise bis acht Wochen vor Reisebeginn ermöglicht. Neu ist auch das Teilzahlungsmodell TUI FlexiFinanz, das dem Kunden die Finanzierung und Zahlung des Reisepreises über die Kundenkarte der TUI ermöglicht. Informationstechnologie ausgezeichnet Das Führungs- und Informationssystem der TUI Deutschland, das jetzt schrittweise auch auf andere Konzerneinheiten übertragen wird, wurde als 56 Forschung und Entwicklung Lagebericht beste deutsche Data-Warehousing-Anwendung ausgezeichnet. Es ermöglicht die detaillierte Analyse touristischer Unternehmensdaten und unterstützt verschiedene operative Prozesse, so unter anderem die Steuerung der Yield-Aktivitäten. Datenbank für den Hoteleinkauf IT-Plattform für den Flugbereich Im Rahmen des Apollo-Programms entsteht durch den Zugriff auf gemeinsame Datenbanken eine konzernweite Plattform für alle Informationen aus den Zielgebieten. Bereits erfolgreich eingesetzt wurde der erste Baustein, das Group Contracting System. Diese Anwendung ermöglicht es, durch die Transparenz des Bettenbedarfs auf Konzernebene Verträge mit den Hoteliers effizienter auszuhandeln. Für den Flugbereich wurde eine neue IT-Plattform entwickelt, die einen ständigen, flexiblen Zugriff auf die verschiedensten Unternehmensdaten ermöglicht. Mit diesem Integrated Planning, Disposition & Statistics System werden alle Flugbewegungen von ihrer Vorbereitung bis zu ihrer Abrechnung sicher, pünktlich und kosteneffizient abgewickelt. Ein weiteres auf Informationstechnologie gestütztes Projekt ist ein innovatives E-Procurement-System, das die traditionelle Beschaffung von Verbrauchsgütern ersetzt. Es wird den konzernweit organisierten zentralen Einkauf vereinfachen und kostengünstiger machen. Innovative Logistik-Systeme Informationssysteme für das Container-Handling In der Logistik konzentrierte sich die Forschung und Entwicklung im Wesentlichen auf die Bereiche Informationstechnologie und Qualitätsmanagement. In der Containerschifffahrt sind Informationssysteme ein unerlässliches Instrument, um die Betriebsabläufe und die Auslastung der Kapazitäten zu steuern. Im Vordergrund steht dabei die Umlaufoptimierung jedes einzelnen Containers. Ziel ist es dabei vor allem Leertransporte zu vermeiden, um somit seine Bewegungskosten so weit wie möglich zu reduzieren. Hapag-Lloyd setzt dazu das integrierte FIS-Equipment-System in Verbindung mit der Scout-Software ein, das die vom Vertrieb anvisierten Mengen mit dem zur Verfügung stehenden Equipment abgleicht. Diese Technologie erkennt strukturelle Unpaarigkeiten der Transporte in den Fahrtgebieten und bietet Lösungen für die Optimierung der Containerumläufe an. 57 Risikomanagement Risiken: Kontrolle und Steuerung durch bewährte Systeme. Die weltweiten Aktivitäten der TUI bergen naturgemäß Risiken, die je nach Sparte und Region unterschiedlich ausgeprägt sind. Um diese Risiken zu identifizieren und aktiv zu steuern, sind konzernübergreifende Berichts- und Kontrollsysteme eingerichtet. Die Gesellschaften des TUI Konzerns sind in ihren Märkten gut aufgestellt und nehmen im Kerngeschäft Touristik europaweit führende Positionen ein. Ihre jeweilige starke Marktstellung und ihre attraktiven Produkt- und Dienstleistungsangebote bieten eine Vielzahl von Chancen, um gute Renditen zu erzielen und den Unternehmenswert zu steigern. Da sich ihre Aktivitäten auf zahlreiche Länder und verschiedene Geschäftsfelder erstrecken, sind sie unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Diese können aus dem eigenen unternehmerischen Handeln resultieren oder durch externe Faktoren bedingt sein. Latente Risiken Nachfrageschwankungen in den Quellmärkten Kapazitätsauslastung im Flug- und Hotelbereich 58 Geschäftliche Risiken in der Touristik Bestimmend für den erfolgreichen Geschäftsverlauf einer touristischen Saison sind die jeweiligen Rahmenbedingungen in den Quellmärkten sowie in den Zielgebieten: In den Quellmärkten wirkt das allgemeine konjunkturelle Umfeld auf das Konsum- und damit auf das Buchungsverhalten der Kunden. In den Zielgebieten bergen politische Entwicklungen, Naturkatastrophen oder terroristische Anschläge Risiken für den Geschäftsverlauf. Mit ihrem Geschäftsmodell der integrierten Wertschöpfungskette und der Plattform-Organisation in den Bereichen Flug, Zielgebietsagenturen und Hotels begegnet TUI Nachfrageschwankungen in den Quellmärkten und verschafft sich Flexibilität für die Auslastung ihrer Kapazitäten. Die hohe Auslastung der eigenen und langfristig gecharterten bzw. gemieteten Flugzeug- und Hotelkapazitäten ist von wesentlicher Bedeutung für den Geschäftserfolg in der Touristik. Um diese Kapazitäten möglichst genau planen zu können, müssen die Veranstalter die Nachfrage in den einzelnen Quellmärkten im Vorfeld prognostizieren und gleichzeitig Trends bei den Urlaubsgebieten und der Art des Urlaubs erkennen. An diese Planungen wird der Umfang der eigenen und fremden Kapazitäten im Flug- und Hotelbereich angepasst. Dabei liegen die eigenen Flugkapazitäten auf Konzernebene unter dem Geschäftsvolumen der Veranstalter, wobei der Deckungsgrad in den einzelnen Quellmärkten unterschiedlich ist. Der verbleibende Bedarf wird durch bedarfsorientierten Einkauf von Kapazitäten gedeckt. Im Hotelbereich unterschreitet der Umfang der eigenen Bettenkapazitäten den Bedarf der Konzernveranstalter bei Weitem, so dass Nachfrageschwankungen durch Anpassungen bei den zugekauften Drittkapazitäten ausgeglichen werden können. Risikomanagement Lagebericht Änderungen von Nachfragetrends Eintritt in neue Märkte Konjunkturschwankungen und Überkapazitäten Veränderte Kundenwünsche oder unvorhergesehene Ereignisse können die Nachfrage nach Urlaubsreisen in einzelne Zielgebiete verändern. Infrastruktur, Kapazitäten und Kompetenzen in den Bereichen Zielgebietsservice und Hotelbeteiligungen werden im Rahmen der integrierten Plattformstrategie konzernübergreifend genutzt. Auswirkungen regionaler Nachfrageschwankungen in den einzelnen europäischen Quellmärkten können durch die gemeinsame Nutzung der Plattformen Flug, Zielgebietsservice und Hotel ausgeglichen werden. Durch die gezielte Steuerung der Veranstaltergäste auf die eigenen Hotels kann das Risiko von Unterauslastungen begrenzt werden. Neue Aktivität: Hapag-Lloyd Express Mit dem Aufbau der Niedrigpreis-Fluglinie Hapag-Lloyd Express ist TUI in ein wachstumsstarkes, aber auch wettbewerbsintensives neues Marktsegment eingetreten. Die Chancen, sich in einem in Deutschland erst entwickelnden Markt an führender Stelle zu positionieren, sind groß. Der Geschäftsplan sieht einen stufenweisen Ausbau des Geschäftes unter weitgehender Vermeidung eigener Investitionen in Flugzeuge vor. Dadurch wird das wirtschaftliche Risiko für den Fall begrenzt, dass sich der Markt nicht wie erwartet entwickelt. Geschäftliche Risiken in der Logistik-Sparte In der Sparte Logistik beeinflusst insbesondere in der Containerschifffahrt die Entwicklung des Welthandels das Geschäft. Überhänge an Schiffskapazitäten können einen Verfall der Seefrachtraten zur Folge haben und regionale Konjunkturschwankungen zu Ungleichgewichten der Transportmengen in den einzelnen Fahrtgebieten führen. Die HapagLloyd Container Linie ist in nachhaltig attraktiven Fahrtgebieten tätig und profitiert darüber hinaus von ihrer Mitgliedschaft in der Grand Alliance, dem weltweit größten Konsortium in der Linienschifffahrt. Durch ihr effizientes Kapazitätssteuerungssystem kann sie die branchentypischen Risiken begrenzen. Risiken aus Preisveränderungen für Treibstoffe und in US-Dollar fakturierten Frachten werden, soweit wirtschaftlich sinnvoll, durch Sicherungsgeschäfte abgedeckt. Geschäftliche Risiken im Bereich Handel Der internationale Handel mit NE-Metallen und Stahl unterliegt konjunkturellen Schwankungen, zudem können erhebliche, kurzfristige Preisveränderungen auftreten. Die an der London Metal Exchange gehandelten 59 Lagebericht Risikomanagement NE-Metalle werden in US-Dollar notiert, so dass auch Veränderungen der Wechselkurse geschäftsrelevant sind. Im Stahlanarbeitungsgeschäft bestehen zudem Lagerrisiken. Den Preis- und Wechselkursrisiken im Bereich Handel wird soweit wie möglich durch Sicherungsgeschäfte begegnet. Bewährte Kontrollsysteme Zeitnahe Berichts- und Kontrollsysteme, die ineinander greifen, unterstützen die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Einzel- und Konzernrisiken und die Wahrnehmung von Chancen. Die wesentlichen Elemente des Risikomanagements sind in Richtlinien gefasst, die für alle Konzernunternehmen Gültigkeit haben. Planungs- und Controllingsystem Der Vorstand nutzt zur Unternehmensführung ein mehrstufiges, integriertes Planungs- und Controllingsystem. Auf der Basis monatlicher Berichte über die Sparten und Konzerngesellschaften werden Abweichungen der tatsächlichen von der geplanten geschäftlichen Entwicklung identifiziert und analysiert, so dass Erfolgsrisiken zeitnah erkannt und Maßnahmen zu ihrer Handhabung ergriffen werden können. Durch regelmäßige quartalsweise Berichte und die Berichterstattung in seinen Sitzungen wird der Aufsichtsrat in diesen Prozess eingebunden. Die Unternehmenspolitik ist darauf ausgerichtet, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. TUI setzt hierzu ein System ein, mit dessen Hilfe der wirtschaftliche Erfolg in einem regelmäßigen Prozess an Zielvorgaben gemessen und kontrolliert wird. Des Weiteren liefert das System die Daten, nach denen Investitionen gelenkt und die Vorbereitung von Akquisitionsund Desinvestitionsentscheidungen normiert werden. Risikospezifische Kontrollsysteme Die im Rahmen des Risikomanagements eingesetzten Methoden und Systeme sowie die zeitliche Intensität der Kontrollen sind – je nach Art der Risiken – unterschiedlich gestaltet. Sie werden laufend überprüft und den sich wandelnden geschäftlichen Umfeldern angepasst. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) in 1998 wurde zusätzlich ein System zur Früherkennung von existenzgefährdenden Risiken installiert. In regelmäßigen oder fallweisen Berichten werden Risikopotenziale identifiziert und bewertet. Besondere, den Fortbestand einzelner Unternehmen oder des Konzerns gefährdende Risiken sind im Rahmen dieser Berichte weder 60 Risikomanagement Lagebericht unterjährig noch zum Ende des Geschäftsjahres identifiziert worden. Die Systeme zur Früherkennung von existenzgefährdenden Risiken sind im Rahmen der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer überprüft und für geeignet befunden worden. Regelmäßige Revisionstätigkeit Neben den Kontrollsystemen und -instrumenten sind bei der TUI AG und Konzerngesellschaften Revisionsabteilungen eingerichtet. Sie überprüfen regelmäßig Geschäfte und Organisationsabläufe auf ihre Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Effizienz. Zentrales Finanzmanagement Im Finanzbereich des Konzerns ist ein zentrales Bank- und Kreditmanagement eingerichtet, dessen Richtlinien die einzelnen Finanzierungskreise, Regeln und Limits definieren. Um Risiken aus Wechselkurs- und Zinsänderungen für die Grundgeschäfte zu begrenzen, ist das Devisen-, Commodity- und Zinsmanagement konzernweit organisiert. Dabei werden auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Für Geschäfte dieser Art sind Limits festgelegt, die laufend überwacht werden. Sie werden nur mit Banken getätigt, die über eine erstklassige Bonität verfügen, bei der AMC-Gruppe geschäftsbedingt auch mit anderen Geschäftspartnern. Der Umfang der Finanzgeschäfte am Bilanzstichtag ist im Konzernabschluss angegeben. Risikobegrenzung durch Versicherungen Um Schadensfällen und Haftungsrisiken aus den täglichen Geschäften zu begegnen, sind Versicherungen abgeschlossen. Ihr Umfang wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich versicherbare Schadensfälle auf die Finanz-, Ertragsund Liquiditätslage des Konzerns nicht existenzgefährdend auswirken. Haftungsverhältnisse Die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen des TUI Konzerns haben sich unter anderem durch die Desinvestitionen in einigen Positionen verändert. Detaillierte Angaben zu diesen Positionen befinden sich im Konzernabschluss. 61 Schöne Aussicht Neue Märkte sind neue Chancen. Das wollen wir nutzen. Durch die Ausweitung unseres Geschäftes auf Länder wie Russland und China. Ausblick Geringes Wachstum prognostiziert. Unsicherheiten durch weltpolitische Lage. Ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2003 ist angesichts der nicht vorhersehbaren weltpolitischen Entwicklungen und ihrer möglichen wirtschaftlichen Folgen mit hoher Unsicherheit behaftet. Aufbauend auf einer klaren strategischen Ausrichtung begegnet TUI den erschwerten Rahmenbedingungen mit konsequenten geschäftspolitischen Maßnahmen. Nachdem im zweiten Halbjahr 2002 die konjunkturelle Belebung hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, sind die Prognosen für die Entwicklung der Weltwirtschaft zu Beginn des Jahres 2003 sehr verhalten. Nach den Einschätzungen der Wirtschaftsforscher ist nicht mit einer schnellen Erholung der Konjunktur zu rechnen. Als Voraussetzung für einen nachhaltigen Aufschwung wird zudem ein Ende des Irak-Konfliktes gesehen, damit das verloren gegangene Vertrauen von Investoren und Konsumenten in eine positive wirtschaftliche Entwicklung zurückkehrt. Konjunkturelle Entwicklung Die Dynamik zukünftigen Wachstums wird wesentlich vom Konjunkturverlauf in den USA abhängen. Hier erwarten die Experten weitere Zuwächse, wenngleich die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht wieder erreicht werden. Die europäischen Wirtschaften werden daraus Nutzen ziehen, allerdings begrenzt eine höhere Bewertung des Euro gegenüber dem US-Dollar die Exportchancen. Daher ist zu erwarten, dass die Konjunkturbelebung in Europa eher schleppend voran kommt. Für Deutschland werden die Wachstumsaussichten auf Grund der zurückhaltenden Investitionstätigkeit und der eher dämpfenden Wirkung der Fiskalpolitik gering eingeschätzt. Großbritannien wird ein stärkeres Wachstum prognostiziert, da dort strukturelle Schwächen weniger ausgeprägt sind. In Asien rechnen die Experten für Japan nur mit einer leichten Verbesserung. Das erneut kräftige Wachstum der südostasiatischen Schwellenländer leitet sich aus der zunehmenden Nachfrage der Industrieländer her. In China dürfte die Wirtschaft mit den hohen Wachstumsraten der letzten Jahre expandieren. Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts Veränderung in % 2002 2003 1,0 0,2 1,6 1,2 0,8 2,4 0,3 4,2 1,3 0,4 2,2 1,3 1,0 2,6 1,2 4,0 Europäische Union Deutschland Großbritannien Frankreich Euro-Raum USA Japan Asiatische Schwellenländer Quelle: Institut für Weltwirtschaft, Kiel, in: Die Weltwirtschaft 2003, Heft 1 64 Ausblick Lagebericht Zielsetzungen für 2003 TUI ist durch den Wandel zum Touristik- und Dienstleistungskonzern strategisch klar ausgerichtet und besetzt in ihren Märkten führende Positionen. Vor dem Hintergrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes und als Antwort auf sich abzeichnende neue Trends im Kerngeschäft Touristik geht TUI mit konsequenten geschäftspolitischen Maßnahmen in das neue Geschäftsjahr. Kostensenkung und Steigerung der Effizienz Integration in den Quellmärkten Eintritt in neue Marktsegmente Abbau der Verschuldung Um die Marktpositionen in den touristischen Quellmärkten auszubauen und die Ertragskraft in allen Bereichen der Touristik-Sparte zu stärken werden Programme fortgeführt und neu aufgelegt, mit denen die Kosten signifikant gesenkt und die Effizienz auf allen Stufen der touristischen Wertschöpfungskette nachhaltig gesteigert werden sollen. Die Maßnahmen tragen unter anderem dazu bei, Einkaufsvorteile stärker auszuschöpfen, noch unerschlossene Synergien im Flugbereich, im Hotelsektor und in der Informationstechnologie zu heben und die schlankere Organisation der Geschäftsstrukturen weiter voranzutreiben. Weitere Ziele sind eine konsequente Steuerung der Veranstaltergäste auf die eigenen Kapazitäten und die optimierte Auslastung der eigenen und der vertraglich gesicherten Kapazitäten durch eine verstärkte Integration von Vertrieb, Veranstalter und Flug in den Quellmärkten. Dabei wird der Ausbau der Produktionsplattformen in den Bereichen Flug, Hotel und Zielgebietsservice die Flexibilität erhöhen und Anpassungen an sich kurzfristig verändernde Rahmenbedingungen erleichtern. Im Reise- und Urlaubsverhalten zeichnen sich neue Entwicklungen ab, die von mehr Individualität, Kurzfristigkeit und Kostenbewusstsein bei den Reiseentscheidungen gekennzeichnet sind. Die TUI Veranstalter haben diese Entwicklungen frühzeitig aufgegriffen und setzen mit neuen Produkten selbst Trends. Das schließt auch den Eintritt in neue Marktsegmente ein, die das Kerngeschäft ergänzen und abrunden. Die Finanzierungspolitik sieht eine weitere Rückführung der im Rahmen des Konzernumbaus aufgelaufenen Verschuldung vor. Hierzu werden die Desinvestitionen von Randbereichen, wie zum Beispiel des Handelsgeschäftes, fortgesetzt. Darüber hinaus sind nach der Expansion der vergangenen Jahre geringere Investitionen geplant, so dass weitere finanzielle Mittel zum Abbau der Verschuldung zur Verfügung stehen. 65 Lagebericht Ausblick Touristik Nach dem schweren Jahr 2002 steht die Touristik-Sparte erneut vor einem Geschäftsjahr mit besonderen Herausforderungen. Unter der Voraussetzung, dass die Auswirkungen der aktuellen weltpolitischen Krise auf das Sommergeschäft begrenzt bleiben, können Geschäftsvolumen und Ergebnis in der Touristik dennoch wieder zulegen. Veranstalter in Deutschland Europa Mitte Die Aussichten für Deutschland, dem größten europäischen Markt, sind in den einzelnen Marktsegmenten uneinheitlich. Besonderes Wachstum versprechen zurzeit Individualreisen, Kurzreisen und preiswerte Reisen. Der steigenden Nachfrage nach individuellerem Reisen entsprechen die TUI Veranstalter durch neue Produkte und Bausteinprogramme, die eine modulare Buchung der Reise ermöglichen. Verstärkt wurden die Angebote für Kurz- und Städtereisen, auch in Kombination mit dem neuen Flugangebot von Hapag-Lloyd Express. Im Segment der preiswerten Reisen ist TUI mit seiner Marke 1-2-Fly bereits gut aufgestellt, hinzu kommt nach dem Mehrheitserwerb der EVS Beteiligungsgesellschaft mit Berge & Meer ein starker Direktvertrieb. Die weiterhin zu erwartende hohe Nachfrage nach kurzfristigen Reiseangeboten wird durch L’tur, Marktführer im Last-MinuteSegment, gut abgedeckt. Generell ist der Trend zu kurzfristigen Buchungen ungebrochen und nimmt eher noch zu. Mit gezielten Marketingmaßnahmen und einem flexiblen Einkauf von Kapazitäten stellen die Veranstalter sich hierauf ein. Vertrieb Im Vertrieb wurden die Straffung des Eigenvertriebs eingeleitet und die Filial- und Franchiseorganisationen stärker verknüpft. Beide Maßnahmen tragen dazu bei, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Durch die enge Anbindung des Vertriebs an die Veranstalter soll der Verkauf eigener Produkte optimiert werden. Hapag-Lloyd Flug Der deutsche Flugmarkt ist durch den Markteintritt mehrerer NiedrigpreisFluggesellschaften gekennzeichnet. Im Ferienfluggeschäft ist das Sitzplatzangebot für die Sommersaison leicht rückläufig. Hapag-Lloyd Flug plant für den Sommer 2003 insgesamt 34 Maschinen zu beschäftigen, davon 29 Boeing 737-800 und fünf Airbus A310; darüber hinaus wird die Flottenplanung flexibel auf die Marktentwicklung abgestellt. Möglichkeiten hierzu eröffnet unter anderem der Aufbau der konzerneigenen Niedrigpreis-Fluggesellschaft Hapag-Lloyd Express. 66 Ausblick Lagebericht Österreich In Österreich dürfte sich der für die Wintersaison bereits zu beobachtende Trend fortsetzen und die Nachfrage insgesamt wieder zunehmen. Die Übernahme des gesamten Katalogangebots der TUI Deutschland sowie die Konzentration des Eigenvertriebs und der Ausbau des Franchisevertriebs wird die Position der österreichischen Veranstalter weiter stärken. Weitere Zuwächse verspricht die erfolgreich gestartete Expansion in den ungarischen Reisemarkt. Schweiz Für die Schweiz wird eine leichte Erholung des Marktes erwartet. Die Restrukturierungen des Veranstaltergeschäftes sind weitgehend abgeschlossen und im Vertrieb ist das neue Reservierungssystem eingeführt, so dass von einer Verbesserung der Ertragslage ausgegangen werden kann. Veranstalter in Großbritannien Europa Nord In Großbritannien, dem zweitgrößten europäischen Markt, geht TUI UK nach der Neuordnung des Veranstalter- und Vertriebsgeschäftes und der Restrukturierung von Britannia Airways mit einer schlanken und flexiblen Organisation in das neue Geschäftsjahr. Der britische Reisemarkt litt in der Zeit nach Weihnachten unter den Unsicherheiten, die vom Irak-Konflikt ausgingen, so dass die Buchungen für die Sommersaison bisher schwächer ausfielen als im Vorjahr. Eine wichtige Destination für britische Urlauber werden die Balearen bleiben. Die Angebote für die Kanaren und Griechenland wurden, dem gestiegenen Interesse der Gäste folgend, ausgeweitet. Vertrieb Im Vertrieb ist es das oberste Ziel, den Verkauf der Produkte der eigenen Veranstalter zu optimieren. Ein neues Verkaufssystem, mit dem Produktivität und Kundenzufriedenheit gesteigert werden, wird in allen Reisebüros installiert. Der weitere Ausbau des Direktvertriebs trägt der zunehmenden Bedeutung des Verkaufs über Call Center, Internet und Teletext Rechnung. Irland Die irischen Veranstalter wollen am erwarteten Marktwachstum partizipieren. Mit einem neuen Angebot im Qualitätssegment und der Expansion nach Nordirland werden zusätzliche Kundengruppen erschlossen. Nordische Länder In den Nordischen Ländern rechnen die Veranstalter nach dem äußerst schwierigen Jahr 2002 mit einer leichten Erholung. Mit reduzierten, der Marktentwicklung angepassten Kapazitäten, einer verbesserten Produkt67 Lagebericht Ausblick palette, reduzierten Kosten und weiteren strukturellen Maßnahmen soll die Ertragslage verbessert werden. Britannia Airways Frankreich Britannia Airways wird hauptsächlich für die Veranstalter im Bereich Europa Nord fliegen, daneben jedoch ihr Einzelplatzgeschäft weiter ausbauen. In der Sommersaison 2003 soll eine Maschine weniger als im Vorjahr einsetzt werden. Für den britischen Markt sind 18 Boeing 757 und 13 Boeing 767 geplant, aus den Nordischen Ländern werden sieben Boeing 737-800 in die Ferienziele starten. Europa West Nachdem die Neuordnung des Geschäftes in Frankreich abgeschlossen ist, strebt Nouvelles Frontières Wachstum an. Um dies zu erreichen wird in erster Linie das Pauschalreisegeschäft speziell im Mittelmeerraum und in der Karibik verstärkt und das Vertriebsnetz erweitert. Die Fluggesellschaft Corsair plant für die Sommersaison, ihre Flotte um zwei auf neun Maschinen zu reduzieren und die Effizienz des Flugbetriebes zu erhöhen. Niederlande In den Niederlanden haben die Veranstalter ihre Produktsegmente umstrukturiert und die Marken Holland International und Arke erfolgreich neu positioniert. Darauf aufbauend wollen sie in 2003 weitere Marktanteile gewinnen. Belgien Auch in Belgien rechnen die Veranstalter bei einer moderaten Marktentwicklung wieder mit überdurchschnittlichem Wachstum, das insbesondere durch den Ausbau des Direktvertriebs und der erdgebundenen Programme erreicht werden soll. Zielgebietsagenturen Hotelbereich 68 Zielgebiete Die Zielgebietsagenturen erwarten eine deutliche Steigerung der von ihnen betreuten Gäste. Sie werden dabei im Wesentlichen von der Bündelung des Gästeservice in konzerneigenen Agenturen und dem Aufbau eines eigenen Agenturgeschäftes in neuen Zielgebieten profitieren. Im Hotelbereich werden zwei Hotels auf dem spanischen Festland und Rhodos und ein Robinson Club auf Mallorca neu eröffnet. Neben der daraus resultierenden Zunahme der Gästezahlen geht der Bereich von einer verbesserten Auslastung der bestehenden Kapazitäten aus. Hierzu soll vor allem eine verstärkte, die Quellmärkte übergreifende Nutzung der Hotels beitragen. Ausblick Lagebericht Im Aufbau befindliche Bereiche Hapag-Lloyd Express Im Dezember 2002 startete der Konzern mit Hapag-Lloyd Express eine eigene Niedrigpreis-Fluggesellschaft in dem sich entwickelnden deutschen Markt. Der Flugbetrieb begann von der Basis Köln/Bonn aus mit vier Boeing 737-700. Mit Beginn des Sommerflugplans im April 2003 wird in Hannover eine weitere Basis eröffnet und die Flugkapazität auf zehn Maschinen erweitert. In Abhängigkeit von der Marktentwicklung ist weiteres flexibles Wachstum bereits in 2003 möglich. Aus dem im Aufbau befindlichem Geschäft werden im Geschäftsjahr 2003 noch Anlaufverluste erwartet. Logistik Marktentwicklung Containerschifffahrt Kreuzfahrten Obwohl die Aussichten für die Entwicklung der Weltwirtschaft eher verhalten sind, geht die OECD für 2003 von einer Zunahme des Welthandels um etwa 8 % aus. Eine solche Erholung würde sich auch positiv auf den globalen Containerverkehr auswirken, der etwa 5 % wachsen und ein Transportaufkommen von 69 Mio. Standardcontainern (TEU) erreichen würde. Vor diesem Hintergrund und unter der Voraussetzung, dass äußere Einflüsse den Welthandel nicht beeinträchtigen, geht die Logistik-Sparte davon aus, dass insbesondere die Containerschifffahrt besser abschneidet als im Vorjahr. Für die Schienenlogistik und das Mobilbautengeschäft wird eine stetige Entwicklung erwartet. Schifffahrt Die Hapag-Lloyd Container Linie will auch in 2003 überdurchschnittlich wachsen. Ein höheres Transportvolumen soll vor allem durch zunehmende Transporte im transpazifischen Raum und durch neue Routen in Südamerika eingefahren werden. Nachdem sich die Frachtraten im Laufe des zweiten Halbjahres 2002 verbessert haben, besteht die Aussicht, dass diese Entwicklung in 2003 anhält. Wesentliche Steigerungen werden dabei in den Fahrtgebieten Fernost und Transpazifik erwartet. Um für den angestrebten Mengenzuwachs die erforderlichen Kapazitäten anbieten zu können, bringt Hapag-Lloyd im neuen Geschäftsjahr zwei weitere Großcontainerschiffe mit 6 750 und 7 500 TEU in Fahrt. Der deutsche Markt für Kreuzfahrten wird nur geringe Wachstumsraten aufweisen. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konzentriert daher ihr Angebot auf Seekreuzfahrten mit Schwerpunkt im Luxussegment. 69 Lagebericht Ausblick VTG-Lehnkering-Gruppe Algeco-Gruppe Logistik Für die VTG-Lehnkering-Gruppe ist die wirtschaftliche Lage der chemischen und petrochemischen Industrie von Bedeutung. Die Prognosen gehen für die Hauptkundengruppen in beiden Bereichen von einem leichten Anstieg der Produktion aus, so dass im Kerngeschäft Schienenlogistik mit Verbesserungen gerechnet werden kann. Im Mobilbautenbereich erwartet die Algeco-Gruppe nach den kräftigen Zuwächsen der letzten Jahre bei verhaltener Konjunkturentwicklung in ihren Hauptmärkten Frankreich, Deutschland und auf der Iberischen Halbinsel ein insgesamt stabiles Geschäft. Handel Das Handelsgeschäft ist Teil des Desinvestitionsprogramms. Für die AMCGruppe sind die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten. Für das Geschäft der Stahlservice-Center der Preussag North America, Inc. muss auch in 2003 von einer regional uneinheitlichen Entwicklung ausgegangen werden. Die Märkte bleiben schwierig, insgesamt sollte das Geschäft der Gesellschaften aber an das Vorjahr anknüpfen können. Energie Der Energie-Bereich wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2003 verkauft. Erwerber waren die Gaz de France für den inländischen Teil des Erdöl- und Erdgasgeschäftes der Preussag Energie GmbH und die österreichische OMV für den internationalen Teil. Zudem wurde der Verkauf der indirekten Beteiligung an der Ruhrgas AG an E.ON abgeschlossen. Die Transaktionen sind insgesamt mit signifikanten Abgangsgewinnen verbunden, die sich nach dem Closing im Ergebnis des Geschäftsjahres 2003 niederschlagen. Investitionen Geplante Investitionen rund 650 Mio. € 70 Nach den hohen Investitionen der Vorjahre, die in erster Linie durch den Ausbau des touristischen Geschäftes bedingt waren, sind für das neue Geschäftsjahr Investitionen von rund 650 Mio. € vorgesehen. Knapp zwei Drittel davon entfallen auf die Touristik, gut ein Viertel auf die Logistik und der übrige Teil auf den Handel und den Zentralbereich. Etwa zwei Drittel der Investitionen werden für die Erweiterung des Geschäftsbetriebes, hauptsächlich in der Touristik und in der Logistik, eingesetzt. Ausblick Lagebericht Entwicklung im Geschäftsjahr 2003 Der bereits in 2002 schwache Konsum hat sich in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres 2003 nicht verbessert. Neben den unsicheren wirtschaftlichen Aussichten beeinflusste der Irak-Konflikt das Nachfrageverhalten in der Touristik in zunehmendem Maße. Die Buchungen für die Wintersaison 2002/2003 lagen zum Jahresbeginn konzernweit in etwa auf Vorjahresniveau, wobei Zuwächsen in den kleineren Märkten Rückgänge vor allem in Deutschland gegenüber standen. Die kurzfristigen Buchungseingänge für Reisen in der Wintersaison lassen erwarten, dass sich das Wintergeschäft stabilisiert. Für die Sommersaison stellte sich die Buchungslage in den ersten Wochen des Geschäftsjahres deutlich ungünstiger dar. Vor allem die Eskalation im Nahen Osten führte zu rückläufigen Buchungseingängen. Betroffen waren besonders die großen Märkte Deutschland und Großbritannien. Umfragen zeigen jedoch, dass die Menschen ihre Urlaubsabsichten nicht aufgegeben haben, sondern mit der Entscheidung und Buchung zögern. Entscheidend für die weitere geschäftliche Entwicklung in der Touristik wird daher sein, wie schnell und nachhaltig sich die derzeitige weltpolitische Lage entspannt. Für die Logistik-Sparte begann das neue Geschäftsjahr zufrieden stellend. Die Containerschifffahrt profitierte von verbesserten Frachtraten, die Geschäfte in der Schienenlogistik und im Mobilbautenbereich verliefen stetig. Angesichts des unsicheren Umfeldes wurden eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet und Vorbereitungen getroffen, um die Kosten zu senken sowie kurzfristig und flexibel auf veränderte Marktgegebenheiten reagieren zu können und damit in diesem Geschäftsjahr das bestmögliche operative Ergebnis zu erzielen. Die Gewinne aus dem Verkauf des Energie-Bereichs werden einen erheblichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten. Auf längere Sicht tragen die jetzt eingeleiteten Maßnahmen zur Ertragssicherung für das Geschäftsjahr 2003 mit dazu bei, den TUI Konzern für einen zukünftigen Aufschwung gut zu positionieren. 71 76 84 72 Mitarbeiter Umweltschutz Weitere Informationen bSoziale Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft. bZentrales Umweltmanagement. bNachhaltige Entwicklung in den Urlaubszielen. 73 Spannende Aufgaben Erfolg ist eine Frage der Motivation. Wir legen dafür den Grundstein. Durch die gezielte Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Mitarbeiter Soziale Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft. Verantwortungsvolles unternehmerisches Handel heißt auch, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Belange in Einklang zu bringen. Soziale Verantwortung ist daher ein integraler Teil der Unternehmensführung der TUI, sie bezieht das betriebliche und das gesellschaftliche Umfeld gleichermaßen ein. Verantwortung für die Mitarbeiter Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, die mit hohem Engagement bei der Arbeit sind, sind für das touristische Geschäft der Schlüssel zum Erfolg, steht doch die Kundenzufriedenheit in engem Zusammenhang mit dem persönlichen Kontakt mit den Mitarbeitern. Um Dienstleistungen und Produkte auf hohem Niveau weiter zu entwickeln, legt TUI großen Wert sowohl auf Serviceorientierung als auch auf kontinuierliche Ausund Weiterbildung und fördert innovatives und kreatives Handeln. Nachwuchssicherung durch Ausbildung Förderung für Fach- und Führungskräfte Fortbildung mit eLearningProgramm Aus-, Fort- und Weiterbildung Wichtige Ziele der Personalarbeit sind die Nachwuchssicherung aus eigenen Reihen und eine gute Ausbildung. Allein in Deutschland wurden in 2002 rund 500 Ausbildungsplätze neu besetzt und konzernweit über 1 500 jungen Menschen berufsqualifizierende Ausbildungsmaßnahmen ermöglicht. Intensive Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung sicherten die hohe Kompetenz der Mitarbeiter. Mit ihren breit gefächerten Bildungsprogrammen deckten konzerneigene Bildungs- und Trainingsmaßnahmen dabei einen Großteil des Bedarfs ab; zusätzliche externe Veranstaltungen vermittelten weitere spezifische Bildungsinhalte. Um Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu entwickeln und langfristig zu binden, fördert TUI Managementkräfte und Führungsnachwuchs in speziellen Programmen. So wird bereits seit mehreren Jahren ein mehrstufiges Bausteinprogramm eingesetzt, um Management-Potenziale zu erkennen und zu entwickeln. Dieses Konzept wurde jetzt um ein flexibles Qualifizierungsprogramm ergänzt, das Mitarbeiter gezielt auf die internationalen Anforderungen des Konzerns vorbereitet. Neben klassischen Trainingsformen setzt TUI mit dem Internet-basierten eLearning-Programm TUI Genius auf neue Formen des Lernens. Es ermöglicht den Mitarbeitern, sich vielfältige Lerninhalte anzueignen, wobei Zeit, Tempo und Ort des Lernens individuell festgelegt werden können. Diskussionsforen und Präsenzseminare begleiten den konzernübergreifenden Dialog und fördern den Austausch von Wissen und Erfahrung. Der Ausbau des Intranet-gestützten Jobpools verbesserte die Möglichkeiten der internen beruflichen Weiterentwicklung. Das konzernweite Arbeitsplatzangebot gewann dadurch erheblich an Transparenz und belebte den internen Arbeitsmarkt. 76 Mitarbeiter Weitere Informationen Offener Dialog Der Wandel des Konzerns brachte auch für die Mitarbeiter vielfältige strukturelle Veränderungen mit sich. Wichtige Medien zur Kommunikation waren dabei die Mitarbeiterzeitungen und das Intranet, die in einem europäischen Verbund eingebettet sind und so den Informationsaustausch, die interkulturelle Zusammenarbeit und die Integration fördern. Beratungs- und Förderungsgespräche Vergütung und Arbeitszeit Zum offenen Dialog mit den Mitarbeiter gehören auch Beratungs- und Förderungsgespräche, die eine individuelle Rückkopplung über ihr Leistungsverhalten geben. Bei einer zunehmenden Anzahl von Konzerngesellschaften werden diese Gespräche regelmäßig geführt, um Motivation und Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter zu stärken. An die persönliche Beurteilung sind auf verschiedenen Ebenen auch variable Vergütungssysteme gekoppelt. Innovative Arbeitszeitmodelle Innovative Arbeitszeitmodelle wurden geschaffen, um einerseits den Mitarbeitern die Verknüpfung von beruflichem Engagement und privaten Bedürfnissen zu erleichtern und andererseits die Arbeitsorganisation in den Betrieben zu optimieren und den sich wandelnden Anforderungen flexibel anpassen zu können. So gibt es sowohl bei den Veranstaltern als auch im Flugbereich Arbeitszeitmodelle und Teilzeitregelungen auf Jahresoder Monatsbasis, die den speziellen Arbeitssituationen der Mitarbeiter Rechnung tragen. Die Einführung von Regelungen zur Telearbeit eröffnen darüber hinaus zahlreichen Mitarbeitern neue Möglichkeiten der Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung. Auch die Ende 2002 bei der TUI AG eingeführte Betriebsvereinbarung über Frauen- und Familienförderung verbessert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und trägt zur Chancengleichheit im Unternehmen bei. Altersvorsorge In einigen Ländern, in denen Konzerngesellschaften aktiv sind, sind Reformen der staatlichen Alterssicherungssysteme eingeleitet worden, da durch die demographische Entwicklung das Verhältnis von Rentenempfängern zu Beitragszahlern zunehmend ungünstiger wird. In Deutschland führte das Inkrafttreten des Rentenreformgesetzes zu einer Reduzierung der staatlichen Leistungen bei gleichzeitigem Ausbau betrieblicher und privater Altersversorgung. 77 Weitere Informationen Mitarbeiter Attraktive Altersvorsorge TUI reagiert auf diese Entwicklung mit einer generellen Überprüfung der Altersvorsorgesysteme. In der Folge wurden den Mitarbeitern deutscher Konzerngesellschaften attraktive Vorsorgeprogramme in Zusammenarbeit mit leistungsstarken Partnern angeboten und in die Systeme betrieblicher Altersversorgung integriert. Gleichzeitig wurde die bisherige, vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersversorgung auf ein beitragsorientiertes System ausgerichtet. Arbeitsschutz und Gesundheitsvorsorge Um die Mitarbeiter vor Gesundheitsschäden am Arbeitsplatz zu schützen und Belastungen durch die Arbeitsprozesse zu reduzieren, wurden wieder umfangreiche Maßnahmen ergriffen und spezielle Programme durchgeführt. Besonderer Wert kam dabei der arbeitsmedizinischen Vorsorge und der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen zu. Betriebskrankenkasse in Deutschland Arbeitnehmervertretung im Europa-Forum 78 Für die Absicherung im Krankheitsfall stehen den Mitarbeitern in Deutschland Betriebskrankenkassen zur Verfügung, die für den vergleichsweise günstigen Beitragssatz von 12,9 % umfangreiche Versicherungsleistungen anbieten. Am Jahresende waren rund 56 000 Mitglieder bei der BKK TUI, BKK Salzgitter und der BKK Public versichert. Durch ihre attraktiven Angebote gewann allein die BKK TUI über 3 000 neue Mitglieder hinzu. Beteiligung von Mitarbeitern Die Konzernleitung arbeitet vertrauensvoll und im gegenseitigen Respekt mit den Arbeitnehmervertretungen zusammen. Ergänzend zu den in den jeweiligen Ländern gesetzlich zu bildenden Gremien der Mitarbeitervertretungen wurde bereits 1995 das Europa-Forum gegründet. Dieses Forum dient dem Dialog zwischen der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite zu grenzüberschreitenden Themen im TUI Konzern, es trägt zur Transparenz unternehmerischer Entscheidungen bei und fördert die Integration in einem europäisch ausgerichteten Geschäft. In 2002 wurde das Europa-Forum neu zusammengesetzt und besteht jetzt aus 80 Mitgliedern aus 16 europäischen Staaten. Mitarbeiter Weitere Informationen Veränderung der Mitarbeiterstruktur Mit 70 299 nahm die Anzahl der Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 % zu. Durch weitere Akquisitionen in der Touristik sowie die planmäßigen Desinvestitionen industrieller Bereiche setzte sich die Veränderung der Mitarbeiterstruktur fort. Der Anteil der Touristik-Sparte an der Konzernbelegschaft stieg dadurch auf 78 %, in der Sparte Logistik waren rund 13 % der Mitarbeiter beschäftigt, auf den Energie-Bereich und die Sonstigen Bereiche entfielen 9 %. Mitarbeiter nach Sparten Touristik 78 % Logistik 13 % Handel 5 % Sonstige 3 % Energie 1 % Mit 55 013 Mitarbeitern war die Anzahl der Beschäftigten in der Touristik um 5 498 höher als im Vorjahr. Die größte Zunahme verzeichnete der Bereich Europa West, wo mit der Eingliederung der Nouvelles FrontièresGruppe ca. 4 500 Beschäftigte in Frankreich hinzukamen. Weitere Personalzuwächse resultierten vor allem aus dem Ausbau der Zielgebietsorganisationen. Im Bereich Europa Nord schlugen sich die strukturellen Veränderungen in einem Rückgang der Beschäftigtenzahl nieder. In der Logistik nahm die Belegschaft trotz des gewachsenen Geschäftsvolumens, insbesondere in der Containerschifffahrt, nur um knapp 3 % zu. In den Sonstigen Bereichen führten unter anderem die Desinvestitionen der Fels-Gruppe und der Dr. C. Otto Feuerfest GmbH zu einem Personalrückgang von rund 4 800 Mitarbeitern. Belegschaftsstruktur nach Sparten 31.12.2002 31.12.2001 Touristik Europa Mitte Europa Nord Europa West Zielgebiete Sonstige Touristik Logistik Schifffahrt Logistik Energie Sonstige Bereiche Handel Desinvestitionen Zentralbereich/Sonstige Gesamt 55 013 9 744 18 732 7 822 13 787 4 928 9 307 3 761 5 546 681 5 298 3 038 – 2 260 70 299 49 515 9 425 18 997 3 402 12 699 4 992 9 084 3 679 5 405 685 10 266 3 158 4 396 2 712 69 550 Veränd. % + + + + + + + + 11,1 3,4 1,4 129,9 8,6 1,3 2,5 2,2 2,6 0,6 48,4 3,8 – 16,7 1,1 79 Weitere Informationen Mitarbeiter 71 % der Belegschaft im Ausland Internationale Belegschaft Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der im Ausland beschäftigten Mitarbeiter um 10 % auf 50 182 an. Ihr Anteil betrug am Jahresende rund 71 %. Der Schwerpunkt der regionalen Beschäftigung lag in Europa: In Deutschland waren 29 % aller Konzernmitarbeiter tätig, 24 % in Großbritannien, 11 % in Spanien, 8 % in Frankreich, 7 % in den BeneluxLändern und in den Nordischen Ländern 3 %. Belegschaftsstruktur nach Regionen 31.12.2002 31.12.2001 Deutschland UK/Irland Nordische Länder Frankreich/Benelux-Staaten Spanien Sonstiges Europa Amerika Übrige Länder Gesamt Personalaufwand 2,6 Mrd. € 20 117 17 188 2 220 10 199 7 673 6 508 3 402 2 992 70 299 23 894 16 938 2 279 6 030 9 348 6 121 2 823 2 117 69 550 Veränd. % + + + + + + 15,8 1,5 2,6 69,1 17,9 6,3 20,5 41,3 1,1 Personalaufwand strukturbedingt rückläufig Der Personalaufwand blieb mit 2 551 Mio. € um 12,4 % unter dem Vorjahreswert. Für Lohn- und Gehaltszahlungen wurden 2 054 Mio. € aufgewendet. Die Beiträge zur Sozialversicherung und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung erreichten 496 Mio. €, darin enthalten waren 144 Mio. € für die Dotierung von Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung. Gesellschaftliches Engagement Die Konzerngesellschaften und ihre Mitarbeiter engagieren sich sowohl im sozialen als auch im ökologischen Umfeld ihrer jeweiligen Standorte. Neben umfangreichen Aktivitäten zum Schutz der Umwelt, insbesondere in den Reisezielen, gehören dazu eine Vielzahl von Projekten und Initiativen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kultur und Sport. Bildung und Wissenschaft 80 Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur Ein Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements der Konzerngesellschaften war die Förderung von Bildung und Wissenschaft. Finanzielle Unterstützung und Kooperationen mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland belegen die Bedeutung, die TUI einer besseren Mitarbeiter Weitere Informationen Ausbildung nicht nur der eigenen Mitarbeiter beimisst. So werden zum Beispiel Lehrstühle an mehreren Universitäten und Fachhochschulen unterstützt und Forschungsprojekte gefördert. Preussag Stiftung Auch mit der Preussag Stiftung, die im Jahr 2000 anlässlich des 75jährigen Bestehens der Preussag AG gegründet wurde, engagiert sich der Konzern nachhaltig für Bildung und Ausbildung. Hier stehen in erster Linie die Verbesserung der Bildungschancen junger Menschen durch den Einsatz neuer Technologien in Schulen sowie die Schaffung neuer Ausbildungsplätze im Mittelpunkt. Das Stiftungsvermögen beträgt rund 10 Mio. €, aus dessen Anlage jährliche Fördermittel von rund 400 000 € zur Verfügung stehen. Sponsoring-Projekte Mit zahlreichen Sponsoring-Projekten fördert der TUI Konzern nationale und internationale Veranstaltungen. Im Geschäftsjahr 2002 wurden insbesondere Sportereignisse in den Quellmärkten und Zielgebieten unterstützt, wie beispielsweise das internationale Reitturnier German Classics sowie im Fußball die deutsche Bundesliga-Mannschaft Hannover 96 und das britische Premier-League-Team Tottenham Hotspur. Ethik-Kodex der WTO Engagement in den Zielgebieten Land und Leute kennen zu lernen zählt für viele Gäste der TUI zu den besonderen Urlaubserlebnissen. Kulturelles Erbe zu bewahren und gewachsene, soziale Strukturen in den Zielgebieten zu erhalten ist daher ein wichtiges Anliegen der Veranstalter der TUI. Sie bekennen sich zum Ethik-Kodex der World Tourism Organization, der fordert, dass Tourismus zum Wohlstand der Bevölkerung in den gastgebenden Ländern beiträgt und negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu minimieren sind. Einen wichtigen Beitrag leistet in diesem Zusammenhang das TUI Umweltmanagement, über das im Kapitel Umweltschutz gesondert berichtet wird. Initiativen zum Schutz der Menschenrechte Bereits seit langem beteiligt sich TUI an der ECPAT, der von terre des hommes ins Leben gerufenen Aktion zur Bekämpfung von Kinderprostitution. Mit Beginn der Sommersaison 2002 werden TUI Gästen aus Deutschland besondere Hinweise zu diesem Thema mit den Reiseunterlagen zugesandt. Alle Mitarbeiter des Konzerns sind aufgerufen, sich an ihren Arbeitsplätzen für die Förderung der Rechte von Kindern einzusetzen. So gehen Reiseleiter in besonders betroffenen Ländern beim Begrüßungsgespräch auf die Problematik und die Informationen der ECPAT ein. 81 Grüne Welle Unsere Umwelt ist unser höchstes Gut. Wir wollen sie bewahren. Durch konkrete Maßnahmen zum Naturschutz in allen Urlaubsländern. Umweltschutz Zentrales Umweltmanagement. Nachhaltige Entwicklung in den Urlaubszielen. Im Internationalen Jahr des Ökotourismus der Vereinten Nationen spielten die Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt eine zentrale Rolle in den öffentlichen Diskussionen. Ein nachhaltig ökologisch verträglicher Tourismus ist auch eine wesentliche Grundlage für den geschäftlichen Erfolg der TUI. Daher bestimmen Umwelt-Gesichtspunkte in hohem Maße das unternehmerische Handeln ihrer Konzerngesellschaften. Die Aktivitäten des Konzerns zum Schutz der Umwelt werden von einem zentralen Umweltmanagement initiiert und koordiniert; es berichtet direkt dem Vorstand. Die Umweltaktivitäten umfassen alle Stufen der touristischen Wertschöpfungskette, vom Reisebüro über den Veranstalter und die Fluggesellschaften bis zu den Hotels. Umweltmanagement in den Hotels Ein Schwerpunkt der Arbeit des TUI Umweltmanagements lag in den Zielgebieten, insbesondere bei den von TUI genutzten Hotels. Hier konnte in 2002 die Umweltbilanz weiter verbessert werden. RIU und Grupotel In Spanien arbeiteten die Hotelgesellschaften RIU und Grupotel mit der Regierung der Balearen in einem Projekt zur systematischen Integration von Umweltqualität, Hygiene und Gesundheit sowie Arbeitssicherheit zusammen. Nordotel begann mit dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach der EMAS-Norm der Europäischen Union. Die Anstrengungen zur Verbesserung der Servicequalität und zum Schutz der Umwelt wurden belohnt: 2002 erhielt RIU hierfür die höchste Auszeichnung der spanischen Regierung, den „Premio Principe Felipe a la Excelencia empresarial“. Grecotel Grecotel, die führende Hotelkette Griechenlands, erzielte erhebliche qualitative und quantitative Fortschritte in den Bereichen Frischwasser- und Energieverbrauch, Abfallvermeidung und im Beschaffungswesen. Der zugehörige landwirtschaftliche Musterbetrieb Agreco auf Kreta ist ein herausragendes Beispiel für die Integration von Tourismus und ökologischer Landwirtschaft. Robinson Club Robinson setzte den Prozess der Zertifizierung seiner Anlagen nach ISO 14001 mit dem Robinson Club Nobilis in der Türkei fort. Bei Anlagen in Griechenland, Tunesien, Italien und Spanien wurden die Solaranlagen zur verstärkten Nutzung regenerativer Energien weiter ausgebaut. Iberotel In der Türkei schloss das Iberotel Sarigerme Park die jährliche Überprüfung durch externe Gutachter sowie die Umweltbetriebsprüfung erneut mit Erfolg ab: Im abgelaufenen Jahr wurde deutlich weniger Wasser, Strom und Gas verbraucht. Die ägyptischen Iberotels optimierten das Abfallmanagement und verbesserten so in diesem Bereich die Umweltbilanz. 84 Umweltschutz Weitere Informationen Umwelt-Monitoring Das Umwelt-Monitoring-System der TUI ist ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Umweltqualität im Hotelsektor. Die Erkenntnisse aus diesem System werden vom TUI Contracting im Hoteleinkauf genutzt, das konzernweit gültige Umweltkriterien für alle TUI Vertragshotels vorbereitet. Nachhaltiger Tourismus in den Zielgebieten Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des TUI Umweltmanagements war die ökologisch nachhaltige Entwicklung in den Urlaubsgebieten. Die folgenden Beispiele geben einen Einblick in die Vielzahl von Projekten und Initiativen. Artenschutz Artenschutz war dabei eines der Hauptthemen: So setzte TUI Nordic die langjährige finanzielle Förderung von Projekten des WWF, unter anderem in Kenia, Thailand und auf den Kanaren fort. Zeetours initiierte mit der niederländischen Organisation von BirdLife International ein Projekt zum Schutz der Albatrosse. In einem gemeinsamen Projekt unterstützen TUI, RIU und Euronatur den neu gegründeten Meeresnationalpark Zakynthos. Des Weiteren wurden zwei lokale Initiativen gefördert, die sich mit dem Wal- und Delphinschutz im Mittelmeer und vor den Kanarischen Inseln befassen. Biosphärenreservate Bei der Errichtung und dem Erhalt von UNESCO Biosphärenreservaten war das TUI Umweltmanagement auch in 2002 aktiv. So unterstützte TUI die Kanareninsel La Palma bei ihrer Bewerbung, die im Dezember mit der Verleihung des Status eines Biosphärenreservates für die gesamte Insel erfolgreich abgeschlossen wurde. In Mexiko trug der Robinson Club Tulum durch aktive Kooperationen und finanzielle Leistungen zum Erhalt des UNESCO Biosphärenreservates Sian Ka‘an bei. Weltnaturerbe Besondere Unterstützung durch Veranstalter der TUI erfuhr auch das UNESCO Weltnaturerbe. So wurde zum Beispiel ein von der University of Cambridge koordiniertes Forschungsprojekt zum Schutz des UNESCO Weltnaturerbes Aldabra-Atoll finanziell gefördert, und Holland International und Arke unterstützen die neue UNESCO Weltnaturerbestätte Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn in der Schweiz. Bereits seit 1997 ist TUI Nordic durch eine Kooperation dem UNESCO World Heritage Center verbunden. 85 Weitere Informationen Umweltschutz Umweltschonender Flugbetrieb Senkung des Treibstoffverbrauchs im Flugbetrieb Im Flugbereich entwickelte das zentrale TUI Airline Management die Umweltstandards der Fluggesellschaften des Konzerns weiter. Als Ergebnis setzte Hapag-Lloyd Flug ein umfassendes Programm zur Steigerung der Effizienz in Flugbetrieb und Technik um. So konnte zum Beispiel durch ein spezielles Verfahren zur Reinigung der Flugzeugtriebwerke der Treibstoffverbrauch optimiert und in 2002 ca. 2,8 Mio. Liter Kerosin eingespart werden. Durch die Ausrüstung der Boeing 737-800-Flotte der HapagLloyd Flug mit Winglet-Technologie und weitere technische Maßnahmen ging der durchschnittliche Kerosinverbrauch seit 2000 um 6,2 % pro Flugzeug und Jahr zurück. Auch Britannia Airways verminderte den Kerosinverbrauch weiter. In 2002 resultierten deutliche Fortschritte vor allem aus der Optimierung von Flugplanung und -betrieb und dem Einsatz eines neuen Streckenplanungssytems. TUI im Umweltdialog mit der Öffentlichkeit Publikationen zum Thema Umwelt Im Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002 wurde die interne und externe Kommunikation zu Umweltthemen verstärkt. Bereits zum vierten Mal erschien in der Reihe TUI im Dialog eine Umweltpublikation unter dem Titel „Gemeinsam Vielfalt erhalten“, die auch in verschiedene Fachpublikationen aufgenommen wurde. Zum UN-Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg veröffentlichte TUI den Bericht „Going Beyond – über die Grenzen hinaus Entwicklung nachhaltig gestalten“. In der Folge des Gipfels richtete das TUI Umweltmanagement einen internationalen Workshop zum Thema nachhaltige Tourismusentwicklung mit Vertretern aus 14 Dritte-Welt-Ländern aus. Umweltpolitik und Zusammenarbeit Mitarbeit in internationalen Gremien 86 Auf europäischer Ebene arbeitete TUI mit den Umweltgremien der EUKommission in Brüssel eng zusammen. So nahm TUI an dem Konsultationsprozess zur Modernisierung der EU-Badegewässerrichtlinie teil und beteiligte sich an dem Prozess zur Entwicklung eines europäischen Gütezeichens für Verbraucherschutz durch Kataloginformationen. Auf dem ersten European Tourism Forum der EU-Kommission war TUI mit Fachbeiträgen zu den Themen Beschäftigungs- und Nachhaltigkeitsstrategien prominent vertreten. Umweltschutz Weitere Informationen Auf internationaler Ebene bekannte sich TUI als Mitglied im World Travel & Tourism Council zum Thema „Corporate Social Leadership in Travel & Tourism“ und setzte ihr Engagement als Mitglied der Tour Operators‘ Initiative for Sustainable Tourism Development fort. Auf nationaler Ebene wirkte TUI als Mitglied im Forum Nachhaltige Entwicklung des BDI mit. Hohe Sicherheitsstandards in der Logistik Auch in der Sparte Logistik bestimmt der Umweltschutz wesentlich das unternehmerische Handeln. Für alle Unternehmen der Hapag-LloydGruppe gilt der Grundsatz, die Belastungen für Mensch und Umwelt aus der geschäftlichen Tätigkeit so gering wie möglich zu halten. Zentrales Umweltmanagement in der Containerschifffahrt Sicherheitsmanagement in der Logistik Um dies zu erreichen hat die Hapag-Lloyd Container Linie ein zentrales Umweltmanagement etabliert, das für die weltweite Umsetzung der Prinzipien sorgt und deren Einhaltung überwacht. Ziele des Umweltmanagements sind unter anderem die Verlagerung von Transporten vom LKW auf die Bahn oder das Binnenschiff, die Reduzierung von Leerverkehren sowie Optimierungen im Schiffsbetrieb und in der Landorganisation. Die Flotte wird nach dem höchsten technologischen Standard im Umweltschutz ausgerüstet: So sind alle Containerschiffe der Hapag-Lloyd mit verbrauchsund abgasoptimierten Motoren der jeweils neuesten Generation ausgestattet und verfügen über modernste Anlagen zur Abwasser- und Ballastwasseraufbereitung. Abfälle werden beim Betrieb der Schiffe weitgehend vermieden oder wertstoffbezogen getrennt. Bei der VTG-Lehnkering-Gruppe legte das Umweltmanagement den Schwerpunkt auf organisatorische Maßnahmen zur Sicherung der Betriebsabläufe. Alle Bereiche, die der Störfallverordnung unterliegen, verfügten über Sicherheitsmanagement-Systeme, die zertifiziert sind und regelmäßigen Wiederholungsprüfungen unterzogen werden. Investitionen zum Schutz der Umwelt wurden vor allem im Geschäftsbereich Tanklager getätigt: Zum Schutz des Bodens und der Gewässer erhielten diverse Tanks doppelte Böden mit einer Leckageüberwachung, zudem wurden Tankfelder und Füllstationen mit undurchlässigen Bodenabdichtungen ausgestattet. 87 92 98 104 108 112 119 88 Bericht zu Corporate Governance Bericht des Aufsichtsrates Aufsichtsrat Vorstand TUI Aktie Fünf-Jahresübersicht Corporate Governance bEmpfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex weitgehend umgesetzt. bTUI Aktie: Bewegter Kursverlauf. bErneut enttäuschendes Jahr an den Börsen. 89 Klasse Treffen Jede Generation hat ihre Träume. Wir lassen sie in Erfüllung gehen. Durch ein breit gefächertes Reiseangebot für Jung und Alt. Corporate Governance Empfehlungen und Anregungen des Kodex weitgehend umgesetzt. Corporate Governance umfasst das gesamte System verantwortungsvoller Unternehmensführung. Dies schließt die Organisation des Unternehmens, seine geschäftspolitischen Grundsätze sowie seine internen und externen Steuerungs- und Kontrollmechanismen ein. Gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichtet der Vorstand zugleich für den Aufsichtsrat: Ziel guter Corporate Governance ist es, das Vertrauen der Anleger, der Geschäftspartner, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Führung der Unternehmen zu fördern. Diesem Ziel dient auch der im Februar 2002 verabschiedete Deutsche Corporate Governance Kodex mit den Empfehlungen und Anregungen für deutsche börsennotierte Aktiengesellschaften auf der Grundlage international und national anerkannter Regelungen zur Unternehmensleitung und -überwachung. Die TUI AG hat bereits in der Vergangenheit in weiten Teilen den im Kodex niedergelegten Prinzipien guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung entsprochen. Als börsennotierte Aktiengesellschaft nach deutschem Recht unterliegt die TUI AG gesetzlichen Regelungen und Richtlinien, die schon bisher wesentliche Prinzipien guter Corporate Governance widerspiegeln. Das Inkrafttreten des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde zum Anlass genommen, bislang geltende unternehmensinterne Regelungen für Aufsichtsrat, Vorstand und Hauptversammlung zu überprüfen. Nur in wenigen Fällen resultierte aus dieser Überprüfung Änderungsbedarf. TUI AG entspricht den Empfehlungen des Kodex zur Zeit mit lediglich zwei Ausnahmen und befolgt in weiten Teilen auch die im Kodex verankerten Anregungen. Entsprechenserklärung Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Akteingesellschaften müssen seit August 2002 gemäß § 161 AktG jährlich erklären, dass sie den im Deutschen Corporate Governance Kodex enthaltenen Empfehlungen entsprechen oder auf Abweichungen davon hinweisen. TUI AG hat diese Entsprechenserklärung am 20. November 2002 abgegeben und die Einhaltung der im Kodex aufgeführten Empfehlungen mit zwei Ausnahmen bestätigt. Die Erklärung wurde der Öffentlichkeit im Internet dauerhaft zugänglich gemacht und hat den folgenden Wortlaut: Gemeinsame Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat 92 „Vorstand und Aufsichtsrat der TUI AG erklären gemäß § 161 AktG i.V.m. § 15 EGAktG: Den vom Bundesministerium der Justiz am 30. August 2002 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ wird mit Ausnahme der beiden nachfolgenden Empfehlungen, die zurzeit nicht angewandt werden, entsprochen: Bericht Corporate Governance Bei der von TUI AG für den gesamten Konzern abgeschlossenen D&OVersicherung ist für Vorstand und Aufsichtsrat derzeit kein Selbstbehalt vorgesehen (Ziff. 3.8 des Kodex). Für 2003 wird ein angemessener Selbstbehalt vereinbart. TUI AG strebt an, den geprüften Konzernabschluss, ab dem Geschäftsjahr 2003 binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich zu machen (Ziff. 7.1.2 des Kodex).“ Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat Die TUI AG, mit Sitz in Hannover und Berlin, ist eine Gesellschaft nach deutschem Aktienrecht. Daher wirken bei der TUI mit Vorstand und Aufsichtsrat zwei Gremien zur Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. Vorstand und Aufsichtsrat informieren und beraten sich regelmäßig über die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement sowie über für die Lage des TUI Konzerns wesentliche Ereignisse. Vorstand Der Vorstand der TUI AG, dem zurzeit sieben Mitglieder angehören, führt als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft und trägt gemeinschaftliche Verantwortung. Zu den Aufgaben des Vorstandes gehören die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmensbudgets, die Allokation der finanziellen Mittel sowie die Kontrolle der Geschäftsführung in den Sparten. Der Vorstand stellt weiterhin die Quartals- und Jahresabschlüsse des TUI Konzerns bzw. der TUI AG auf. Die Ressortverteilung des Vorstandes ist in diesem Kapitel separat angegeben. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er wird in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für den Gesamtkonzern eingebunden. Dazu gehören insbesondere Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Finanzund Ertragslage sowie die Risikolage, über die der Aufsichtsrat zeitnah und umfassend schriftlich und in turnusmäßigen Sitzungen informiert wird. Treten für die Lage des Unternehmens wesentliche Ereignisse ein, wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen. 93 Corporate Governance Bericht Für bedeutende Geschäftsvorgänge – wie beispielsweise größere Akquisitionen und Desinvestitionen – sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrates festgelegt. Weitere wesentliche Aufgaben des Aufsichtsrates sind die Verabschiedung der Jahresplanung, die Feststellung der Jahresabschlüsse der TUI AG und des Konzerns sowie die Bestellung der Mitglieder des Vorstandes und die Bestimmung der Vorstandsbezüge. Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt er für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zur Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen tagen die Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer bei Bedarf getrennt. Der Aufsichtsrat hat sich für seine Arbeit eine Satzung gegeben. Dem Aufsichtsrat der TUI AG gehören zwanzig Mitglieder an. Je zehn Vertreter werden von den Aktionären bzw. von den Arbeitnehmern gewählt. Die Aktionärsvertreter wählt die Hauptversammlung, die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgt nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes. Ehemalige Vorstandsmitglieder der TUI AG sind zurzeit nicht im Aufsichtsrat vertreten. Bei Abstimmungen im Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Aufsichtsratsvorsitzende in einer zweiten Abstimmung bei erneuter Stimmengleichheit ein zweifaches Stimmrecht. Die Amtsperiode des Aufsichtsrats beträgt fünf Jahre, wobei Aufsichtsratsmitglieder bei ihrer Wahl nicht älter als 65 Jahres sein sollten. Die laufende Amtszeit des Aufsichtsrates endet mit der ordentlichen Hauptversammlung 2006. Ausschüsse des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat hat aus dem Kreis seiner Mitglieder zwei Ausschüsse gebildet, das Präsidium und den Prüfungsausschuss (Audit Committee). Das Präsidium, dem je drei Mitglieder der Anteilseigner und der Arbeitnehmer angehören, befasst sich im Wesentlichen mit grundlegenden Fragen der Geschäftspolitik. Darüber hinaus macht es Vorschläge für die Berufung von Vorstandsmitgliedern und legt deren Vergütungen fest. Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern und ist ebenfalls paritätisch besetzt. Der Aufsichtsratsvorsitzende ist nicht Vorsitzender dieses Ausschusses. Wesentliche Aufgaben des Prüfungsausschusses bestehen darin, die Feststellung des Jahresabschlusses der TUI AG und die Kenntnisnahme des Konzernabschlusses durch den Aufsichtsrat vorzubereiten, den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer zu bestellen, seine Unabhängigkeit sicherzustellen und die Prüfungsschwerpunkte festzulegen. 94 Bericht Corporate Governance Vermeidung von Interessenkonflikten Die Aufsichtsratsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse der TUI AG verpflichtet und angehalten, keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens auszuüben. Interessenkonflikte sind gegenüber dem Aufsichtsrat offenzulegen. Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht über eventuell aufgetretene Interessenskonflikte sowie deren Behandlung. Die Vorstandsmitglieder sind gleichfalls verpflichtet, Interessenkonflikte gegenüber dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen. Wesentliche Geschäfte von Vorstandsmitgliedern oder deren nahen Angehörigen mit der Gesellschaft sind seitens des Aufsichtsrates zustimmungsbedürftig. Die Übernahme von Nebentätigkeiten durch Vorstandsmitglieder, insbesondere von Aufsichtsratsmandaten außerhalb des Konzerns, bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden. Insgesamt halten die Vorstandsmitglieder der TUI AG jeweils nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Die Vergütung der Vorstände und Aufsichtsräte im Geschäftsjahr 2002 enthält fixe und variable Bestandteile. Die Bezüge des Vorstandes setzen sich aus drei Komponenten zusammen: Neben den Festbezügen wird eine von der Dividendenhöhe abhängige Vergütung gezahlt. Darüber hinaus beziehen die Vorstände einen Bonus mit langfristiger Anreizwirkung, deren Anspruchsgrundlage vom Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres abhängt und in der endgültigen Höhe von der Kursentwicklung der TUI Aktie bestimmt wird. Die Aufsichtsratsbezüge bestehen aus einer festen und einer variablen Vergütungskomponente. Die variable Vergütung ist von der Höhe der Dividende abhängig. Die Aufsichtsratsvergütung bestimmt sich aus § 18 der Satzung der TUI AG. Die Satzung ist der Öffentlichkeit im Internet dauerhaft zugänglich. Einzelheiten zu den Vorstandsbezügen und dem Bonussystem sowie den Bezügen des Aufsichtsrates sind im Konzernabschluss angegeben. 95 Corporate Governance Bericht Rechte der Aktionäre Die Aktionäre der TUI AG üben ihre Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auf der jährlich stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung aus. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung ist jeder Aktionär berechtigt, der sich rechtzeitig anmeldet. Die Hauptversammlung beschließt über alle ihr durch das Gesetz zugewiesenen Angelegenheiten mit verbindlicher Wirkung für alle Aktionäre und die Gesellschaft. Dazu zählen insbesondere die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Gewinnverwendung und die Wahl des Abschlussprüfers. Bei der Beschlussfassung gewährt jede Aktie eine Stimme. Die Aktionäre haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht selbst auszuüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter ausüben zu lassen. Hierfür wird die TUI AG ihren Aktionären ab der Hauptversammlung 2003 Stimmrechtsvertreter zur Verfügung stellen. Auf der Internetseite der TUI AG stehen im Vorfeld der Hauptversammlung neben der Einladung die für die Beschlussfassungen notwendigen Berichte und Unterlagen zur Verfügung. Während der Hauptversammlung können die Vorträge des Vorstandes zeitgleich im Internet verfolgt werden. Risikomanagement Die Handhabung der geschäftlichen Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung der Leitungsgremien im TUI Konzern. Daher verfügt TUI über umfassende unternehmensspezifische und konzernweite Berichts- und Kontrollsysteme, die die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken ermöglichen. Der Umgang mit Risiken ist im Abschnitt Risikomanagement des Lageberichtes dargestellt. Finanzpublizität und Transparenz TUI informiert die Teilnehmer am Finanzmarkt sowie die interessierte Öffentlichkeit unverzüglich, regelmäßig und zeitgleich über die Lage sowie die wesentlichen geschäftlichen Veränderungen des Unternehmens. Die Berichterstattung über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erfolgt turnusmäßig durch den jährlichen Geschäftsbericht und die Quartalsberichte sowie in Presse- und Analystenkonferenzen. Darüber hinaus werden zu aktuellen Unternehmensereignissen Pressemeldungen veröffentlicht. Alle Informationen werden zeitgleich in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht und sind umgehend im Internet abrufbar. 96 Bericht Corporate Governance Darüber hinaus bietet die Internetseite www.tui.com umfangreiche Informationen zur Gesellschaft und zur TUI Aktie. Über wichtige Finanztermine wird regelmäßig und rechtzeitig im Geschäftsbericht und den Quartalsberichten sowie über die Internetseite der TUI AG informiert. Aktiengeschäfte der Organmitglieder (Directors‘ Dealings) Gemäß § 15a Wertpapierhandelsgesetz müssen seit dem 1. Juli 2002 die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates der TUI AG den Erwerb und die Veräußerung von TUI Aktien anzeigen. Meldepflichtig sind auch die Geschäfte mit anderen Wertpapieren und Rechten, die einen Bezug zur TUI Aktie haben, sowie entsprechende Wertpapiergeschäfte von nahestehenden Angehörigen der Organmitglieder. Bis zum 31. Dezember 2002 lagen der TUI AG keine Meldungen über entsprechende Geschäfte in dem in Frage kommenden Zeitraum vor. Angaben zum Besitz von TUI Aktien durch den Vorstand oder Aufsichtsrat befinden sich im Konzernabschluss. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Die Rechnungslegung des TUI Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International Accounting Standards (IAS) sowie den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Der Abschluss der TUI AG wurde nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Die Konzernabschlussprüfung wird von einem unabhängigen Abschlussprüfer, der PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft durchgeführt. Die Prüfung erfolgt nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgelegten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung. Ergänzend werden die International Standards on Accounting beachtet. Die Wahl des Abschlussprüfers wird gemäß deutschem Aktienrecht von der ordentlichen Hauptversammlung vorgenommen. Mit dem Abschlussprüfer wurde vertraglich vereinbart, dass er den Aufsichtsrat unverzüglich über auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe, die während der Prüfung auftreten, unterrichtet. Der Abschlussprüfer informiert den Aufsichtsrat umgehend über wesentliche Feststellungen und Vorkommnisse während der Prüfung. Er unterrichtet den Aufsichtsrat bzw. vermerkt im Prüfungsbericht, wenn er Abweichungen von der Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz feststellt. 97 Bericht des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat berichtet im Folgenden über seine Tätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr, die Beratungen im Plenum, Corporate Governance, die Prüfung des Abschlusses der TUI und des Konzerns sowie personelle Veränderungen in den Organen der Gesellschaft. Im Geschäftsjahr 2002 hat der Aufsichtsrat der TUI AG seine in Gesetz und Satzung festgelegten Pflichten wahrgenommen. Dazu gehören die Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes ebenso wie die beratende Begleitung bei der Leitung des Unternehmens. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, unmittelbar eingebunden. Im Rahmen der schriftlichen und mündlichen Berichterstattung wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Strategie, über die Geschäftsentwicklung und über die Lage des Konzerns unterrichtet. Dies schloss die Unterrichtung über die Risikolage und das Risikomanagement ein. Der Vorstand stimmte die strategische Ausrichtung des Konzerns mit dem Aufsichtsrat ab. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den genehmigten Plänen wurden unter Darlegung der Gründe vorgetragen und diskutiert. Alle für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge – insbesondere zur Weiterentwicklung der Konzernstruktur – wurden gemeinsam mit dem Vorstand erörtert. Beratungen im Aufsichtsrat und im Präsidium Im Geschäftsjahr 2002 fanden fünf turnusmäßige und eine außerordentliche Aufsichtsratsitzung statt. Dabei befasste sich der Aufsichtsrat mit allen wichtigen Vorgängen im Unternehmen und erörterte diese mit dem Vorstand. Das Präsidium trat in 2002 zweimal zur Vorbereitung von Entscheidungen des Aufsichtsrates zusammen. Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Sowohl im Plenum als auch in den Sitzungen des Präsidiums wurden die Berichte des Vorstandes ausführlich besprochen. Die Geschäftsvorgänge, die auf Grund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Vorschriften der Zustimmung durch den Aufsichtsrat bedürfen oder von besonderer Bedeutung sind, wurden gemeinsam mit dem Vorstand vor Beschlussfassung eingehend beraten. Bei besonderen oder Eile gebietenden Vorhaben wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen ausführlich informiert und – sofern erforderlich – um Zustimmung gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende ließ sich darüber hinaus regelmäßig über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten. 98 Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance Bei den fünf turnusmäßigen Zusammenkünften standen die wirtschaftliche Lage des Konzerns und hierbei insbesondere die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Vordergrund. Auch die aktuelle und zukünftige Beschäftigungssituation in den einzelnen Sparten waren wichtige Themen. In seiner Sitzung am 23. Januar 2002 verabschiedete der Aufsichtsrat nach ausführlicher Diskussion die Planung 2002 für den Konzern und nahm die Vorausschaurechnung 2003/2004 zur Kenntnis. Neben dem vorläufigen Bericht des Vorstandes über das vierte Quartal und das abgelaufene Geschäftsjahr wurden verschiedene Beteiligungs- und Grundstücksangelegenheiten zur Beschlussfassung vorgelegt und genehmigt. In der außerordentlichen Sitzung am 11. März 2002 befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Verkauf der Anteile an der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW). Er stimmte zu, die verbliebene Beteiligung an den Finanzinvestor One Equity Partners zu verkaufen. In der Bilanzsitzung am 24. April 2002 befasste sich der Aufsichtsrat hauptsächlich mit dem Jahresabschluss der Preussag AG und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2001 sowie den Satzungsänderungen, die mit der Umfirmierung der Preussag AG in TUI AG und der Änderung des Unternehmensgegenstandes einhergingen. Ferner wurde über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, die Ausgabe von Belegschaftsaktien und den Erwerb der restlichen Anteile an der Hapag-Lloyd AG beraten und beschlossen. Zudem wurde die Tagesordnung der Hauptversammlung 2002 festgelegt. Der Vorstand berichtete zum bisherigen Geschäftsverlauf in 2002. Zur Vorbereitung dieser Aufsichtsratssitzung trat das Präsidium zusammen, um den Jahresabschluss der Preussag AG und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2001 zu beraten. In der Sitzung am 26. Juni 2002 wurde die nachfolgende ordentliche Hauptversammlung vorbesprochen und der Bericht des Vorstandes über das laufende Geschäft gehört. Darüber hinaus stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb der restlichen Anteile der Nouvelles Frontières International S. A., Paris, nach Erörterung zu. 99 Corporate Governance Bericht des Aufsichtrates In der Sitzung am 28. August 2002 waren wesentliche Themen die Veräußerung der von der Preussag Energie GmbH indirekt gehaltenen Anteile an der Ruhrgas AG und der Aufbau der Niedrigpreis-Fluggesellschaft HapagLloyd Express. Beiden Vorhaben wurde nach ausführlichen Beratungen zugestimmt. Des Weiteren wurden diverse Beteiligungs- und Grundstücksangelegenheiten zur Beschlussfassung vorgelegt und genehmigt. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Erteilung des Prüfungsauftrages an den von der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 gewählten Abschlussprüfer PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover. Zudem trug der Vorstand zum laufenden Geschäft vor und erläuterte den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2002. Am 6. November 2002 erörterte das Präsidium in seiner Sitzung hauptsächlich die anstehenden Vorstandsangelegenheiten sowie die vom Aufsichtsrat zu beschließende Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Im Anschluss an die Präsidiumssitzung fand die Aufsichtsratssitzung statt. Darin wurde beschlossen, den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Michael Frenzel und den Finanzvorstand Herrn Rainer Feuerhake für weitere fünf Jahre in ihren jeweiligen Ämtern wiederzubestellen, und der Aufsichtsratsvorsitzende wurde beauftragt, die entsprechenden Verträge abzuschließen. Der Vorstand gab einen Bericht zum laufenden Geschäft. Hauptthema dieser Sitzung war dann Corporate Governance bei der TUI AG und die vom Vorstand vorgelegte Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex. Dieser Vorlage stimmte der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion einstimmig zu, ebenso der damit verbundenen Neufassung der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Damit einher ging auch der Beschluss zur Bildung eines Prüfungsausschusses, dessen Mitglieder anschließend gewählt wurden. Corporate Governance und Entsprechenserklärung Aufsichtsrat und Vorstand haben eine gemeinsame Entsprechenserklärung beschlossen und abgegeben, aus der hervorgeht, dass die TUI bereits die Empfehlungen des Kodex bis auf zwei Ausnahmen befolgt. Bei diesen handelt es sich zum einen um die von der TUI AG für den gesamten Konzern abgeschlossene D&O-Versicherung. Bei dieser ist derzeit noch kein Selbstbehalt für den Vorstand und den Aufsichtsrat vorgesehen. In 2003 wird ein angemessener Selbstbehalt vereinbart werden. Zum 100 Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance anderen strebt die TUI AG an, den geprüften Konzernabschluss ab dem Geschäftsjahr 2003 binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraumes öffentlich zugänglich zu machen. Die gemeinsame Entsprechenserklärung der TUI AG von Vorstand und Aufsichtsrat wurde am 20. November 2002 veröffentlicht und im Internet dauerhaft zugänglich gemacht. Im Zusammenhang mit der Entsprechenserklärung gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex musste die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates in Teilen angepasst werden. Mit der neuen Geschäftsordnung war die Einrichtung eines Prüfungsausschusses verbunden, der sich gemäß Kodex insbesondere mit Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements, der erforderlichen Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der Erteilung des Prüfungsauftrages an den Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung befassen wird. Dieser Ausschuss wurde in der Aufsichtsratsitzung am 26. November 2002 gewählt und wird im Geschäftsjahr 2003 seine Arbeit aufnehmen. Eine weitere Änderung in der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat stellt die Aufnahme der folgenden Verpflichtung dar: Jedes Mitglied des Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Es darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Jedes Aufsichtsratsmitglied ist somit verpflichtet, Interessenkonflikte, insbesondere solche, die auf Grund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen können, dem Aufsichtsrat gegenüber offen zu legen. Der Aufsichtsrat wird über diese Interessenkonflikte und deren Behandlung in seinem Bericht an die Hauptversammlung informieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind solche Interessenkonflikte nicht aufgetreten. Im Zuge der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex hat sich der Aufsichtsrat verpflichtet, einmal jährlich die Effizienz seiner Tätigkeit zu überprüfen. In 2002 wurde hiermit wurde ein externer Berater beauftragt. In der außerordentlichen Sitzung am 21. März 2003, die der generellen Strategie des TUI Konzerns galt, berichtete der Aufsichtsratsvorsitzende über die Ergebnisse der Effizienzprüfung. Wesentliche Anregungen der Prüfung, wie die Einrichtung eines Prüfungsausschusses, 101 Corporate Governance Bericht des Aufsichtrates regelmäßige Strategiesitzungen und Vorgespräche zur Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen sowohl für die Vertreter der Arbeitnehmer als auch der Anteilseigner, wurden bereits umgesetzt. Prüfung des Abschlusses der TUI AG und des Konzerns Der vom Vorstand vorgelegte und nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der TUI AG zum 31. Dezember 2002 sowie der gemeinsame Lagebericht über die TUI AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2002 wurden durch die PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, auf Grund der Bestellung durch die Hauptversammlung am 26. Juni 2002 geprüft. Der Abschlussprüfer hat festgestellt, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten wurden und den uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt. Der vom Vorstand vorgelegte Konzernabschluss der TUI AG wurde nach den International Accounting Standards (IAS) aufgestellt. Auf einen Konzernabschluss nach HGB wurde unter Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift des § 292a HGB verzichtet. Besondere Erläuterungen, die nach dieser Vorschrift erforderlich waren, wurden dem Konzernabschluss hinzugefügt. Gemäß seiner Bestellung durch die Hauptversammlung hat der Abschlussprüfer den Konzernabschluss geprüft. Er hat festgestellt, dass der Konzernabschluss den International Accounting Standards entspricht und den uneingeschränkten Prüfungsvermerkt erteilt. Die Jahresabschlüsse, der Lagebericht sowie die Prüfungsberichte der Abschlussprüfer haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrates vorgelegen. Sie waren Gegenstand der Bilanzsitzungen des Prüfungsausschusses am 5. Mai 2003 und des Aufsichtsrates am 6. Mai 2003, an denen auch Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen haben. Diese standen dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat nach ihrem Bericht über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen für vertiefende Auskünfte zur Verfügung. Nach eigener Prüfung der Jahresabschlüsse der TUI AG und des Konzerns sowie des gemeinsamen Lageberichtes zum 31. Dezember 2002 sowie der Ergebnisse der Abschlussprüfung billigt der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der TUI AG und den Konzernabschluss, die damit festgestellt sind, und nimmt den Konzernlagebericht zur Kenntnis. Dem Vor102 Bericht des Aufsichtrates Corporate Governance schlag des Vorstandes über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2002 schließt sich der Aufsichtsrat nach Prüfung an. Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand Herr Dr. Günther Saßmannshausen ist mit Ablauf des 31. März 2002 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr. Saßmannshausen für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mit Ablauf des 31. Dezember 2002 schied Herr Gerhard Schneider aus dem Aufsichtsrat aus. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Schneider für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Durch Beschlüsse des Amtsgerichtes Hannover vom 11. April 2002 bzw. 2. Januar 2003 wurden Herr Dr. Manfred Schneider bzw. Herr Christian Kuhn in den Aufsichtsrat bestellt. Mit seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat endete für Herrn Gerhard Schneider auch seine Mitgliedschaft im Präsidium. Für ihn wurde in der Aufsichtsratssitzung am 22. Januar 2003 Herr Hartmut Schulz in das Präsidium gewählt. In seiner Sitzung am 6. November 2002 wählte der Aufsichtsrat die Mitglieder des Prüfungsausschusses. Zu ihrem Vorsitzenden bestimmten sie Herrn Dr. Jürgen Krumnow. Weitere Mitglieder sind Frau Ilona SchulzMüller sowie die Herren Uwe Klein, Dr. Friedel Neuber, Prof. Dr. Ekkehard Schulz und Olaf Seifert. Mit Wirkung zum 1. Februar 2003 hat der Aufsichtsrat Herrn Sebastian Ebel zum ordentlichen Mitglied des Vorstandes der TUI AG bestellt. Der Aufsichtsrat Hannover, 6. Mai 2003 Dr. Friedel Neuber Vorsitzender 103 Aufsichtsrat Mitglieder des Aufsichtsrates Dr. Friedel Neuber Hans-Dieter Rüster Vorsitzender Duisburg Flugzeugbauer Langenhagen Jan Kahmann Dr. Günther Saßmannshausen Stellvertretender Vorsitzender Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin Hannover (bis 31.3.2002) Jella Susanne Benner-Heinacher Rechtsanwältin Geschäftsführerin der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. Düsseldorf Marina Schmidt Kaufmännische Angestellte Hamburg Gerhard Schneider Kaufmännischer Angestellter Sehnde (bis 31.12.2002) Friedel Kemper Schichtführer Lingen Uwe Klein Kaufmännischer Angestellter Hamburg Dr. Manfred Schneider Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bayer AG Leverkusen (ab 11.4.2002) Prof. Dr. Ekkehard Schulz Fritz Kollorz Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Hannover Dr. Jürgen Krumnow Mitglied des Beraterkreises der Deutsche Bank AG Frankfurt am Main Christian Kuhn Reiseverkehrskaufmann Hannover (ab 2.1.2003) Hartmut Schulz Angestellter Langenhagen Ilona Schulz-Müller Genderbeauftragte des Bundesvorstandes der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin Dipl.-Math. Olaf Seifert Dr. Dietmar Kuhnt Leiter der Hauptabteilung Konzern-Controlling der TUI AG Hannover Vorsitzender des Vorstandes der RWE AG Essen Dr. Bernd W. Voss Dr. Klaus Liesen Vorsitzender des Aufsichtsrates der Ruhrgas AG Essen 104 Vorsitzender des Vorstandes der ThyssenKrupp AG Düsseldorf Mitglied des Aufsichtsrates der Dresdner Bank AG Frankfurt am Main Dr. Franz Vranitzky Dipl.-Kfm. Hans Henning Offen Bundeskanzler a.D. der Republik Österreich Wien ehem. stv. Vorsitzender des Vorstandes der Westdeutsche Landesbank Girozentrale Großhansdorf Stand 30.4.2003 Aufsichtsrat Corporate Governance Mitglieder des Präsidiums Mitglieder des Prüfungsausschusses Dr. Friedel Neuber Vorsitzender Duisburg Jan Kahmann Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin Uwe Klein Kaufmännischer Angestellter Hamburg Dr. Dietmar Kuhnt Vorsitzender des Vorstandes der RWE AG Essen Dr. Klaus Liesen Vorsitzender des Aufsichtsrates der Ruhrgas AG Essen Hartmut Schulz Angestellter Langenhagen (ab 22.1.2003) Gerhard Schneider Kaufmännischer Angestellter Sehnde (bis 31.12.2002) Dr. Jürgen Krumnow Vorsitzender Mitglied des Beraterkreises der Deutsche Bank AG Frankfurt am Main Uwe Klein Kaufmännischer Angestellter Hamburg Dr. Friedel Neuber Duisburg Prof. Dr. Ekkehard Schulz Vorsitzender des Vorstandes der ThyssenKrupp AG Düsseldorf Ilona Schulz-Müller Genderbeauftragte des Bundesvorstandes der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin Dipl.-Math. Olaf Seifert Leiter der Hauptabteilung Konzern-Controlling der TUI AG Hannover (alle ab 6.11.2002) Stand 30.4.2003 105 Corporate Governance Aufsichtsrat Mandate des Aufsichtsrates*) Dr. Friedel Neuber Dr. Jürgen Krumnow (Vorsitzender) a) Babcock Borsig AG1) Deutsche Bahn AG Hapag-Lloyd AG RAG AG RWE AG1) ThyssenKrupp AG b) Landwirtschaftliche Rentenbank a) Lenze Holding AG2) mg technologies ag Phoenix AG1) Vivascience AG2) b) Peek & Cloppenburg KG Jan Kahmann Dr. Dietmar Kuhnt (Stellvertretender Vorsitzender) a) E.ON AG Eurogate Beteiligungs-GmbH2) a) Allianz Versicherungs-AG Dresdner Bank AG Hapag-Lloyd AG Heidelberger Druckmaschinen AG1) Hochtief AG1) mg technologies ag RWE Plus AG1) RWE Power AG1) b) Innogy Holdings plc1) Thames Water Plc1) Jella Susanne Benner-Heinacher a) A. S. Creation AG Buderus AG plettac AG Friedel Kemper Christian Kuhn a) TUI Deutschland GmbH2) a) Preussag Energie GmbH Dr. Klaus Liesen Uwe Klein a) Hapag-Lloyd AG Fritz Kollorz a) DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH2) RAG AG2) STEAG AG2) Vattenfall Europe AG2) Vattenfall Europe Generation Verwaltungs-AG2) *) Alle Angaben zu den Mandaten beziehen sich auf den 31.12.2002 bzw. auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat 1) Vorsitzender 2) stellvertr. Vorsitzender a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten b) Mitgliedschaft in vergleichbaren inund ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen 106 a) Allianz AG1) E.ON AG1) Ruhrgas AG1) Volkswagen AG Dipl.-Kfm. Hans Henning Offen a) Gildemeister AG Kaufhof Warenhaus AG RWE Plus AG ThyssenKrupp Materials AG WestIntell AG1) WestLB (Europa) Holding AG2) b) Familienstiftung Schwarz Aufsichtsrat Corporate Governance Mandate des Aufsichtsrates*) Hans-Dieter Rüster Hartmut Schulz a) a) – – Dr. Günther Saßmannshausen Ilona Schulz-Müller a) a) Braunschweigische Maschinenbauanstalt AG Heraeus Holding GmbH Preussag Energie GmbH b) AHR GmbH & Co. KG WinCom Versicherungsholding AG Dipl.-Math. Olaf Seifert a) – Dr. Bernd W. Voss Marina Schmidt a) – Gerhard Schneider a) TUI Deutschland GmbH2) Dr. Manfred Schneider a) Allianz AG Bayer AG1) DaimlerChrysler AG Linde AG Metro AG RWE AG a) Allianz AG Continental AG Dresdner Bank AG E.ON AG KarstadtQuelle AG Quelle AG Wacker Chemie GmbH b) ABB Ltd. Bankhaus Reuschel & Co.1) Dr. Franz Vranitzky b) Magic Life der Club International Hotelbetriebs GmbH1) Magna International Inc. Prof. Dr. Ekkehard Schulz a) AXA Konzern AG Commerzbank AG Deutsche Bahn AG MAN AG RAG AG2) RWE Plus AG ThyssenKrupp Automotive AG1) ThyssenKrupp Materials AG1) ThyssenKrupp Steel AG1) b) Evangelisches und Johanniter Klinikum Duisburg/Dinslaken/ Oberhausen gem. GmbH ThyssenKrupp Budd Company *) Alle Angaben zu den Mandaten beziehen sich auf den 31.12.2002 bzw. auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat 1) Vorsitzender 2) stellvertr. Vorsitzender a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten b) Mitgliedschaft in vergleichbaren inund ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen 107 Vorstand Mitglieder des Vorstandes Dr. Michael Frenzel Vorsitzender Dr. Ralf Corsten Touristik I Sebastian Ebel Controlling (ab 1.2.2003) Dr. Peter Engelen Personal und Recht Rainer Feuerhake Finanzen Charles Gurassa Touristik II Dr. Helmut Stodieck Beteiligungen 108 Vorstand Corporate Governance Mandate des Vorstandes*) Dr. Michael Frenzel Dr. Peter Engelen (Vorsitzender) a) AXA Konzern AG Continental AG Deutsche Bahn AG1) E.ON Energie AG Hapag-Lloyd AG1) Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH1) ING BHF-Bank AG ING BHF Holding AG TUI Deutschland GmbH1) Volkswagen AG b) Norddeutsche Landesbank Preussag North America, Inc.1) a) Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH TUI Business Travel Deutschland GmbH TUI Deutschland GmbH Dr. Ralf Corsten Charles Gurassa a) ERGO Versicherungsgruppe AG Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH Messe Berlin GmbH1) TUI Business Travel Deutschland GmbH TUI Deutschland GmbH TUI Leisure Travel GmbH b) Egyptotel Company S.A.E. Grupotel DOS S.A. RIUSA II S.A. TUI Belgium N.V.1) TUI España Turismo S.A.1) TUI Nederland N.V.1) a) Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH TUI Business Travel Deutschland GmbH TUI Deutschland GmbH b) Neos SpA TUI Northern Europe Ltd. Thomson Travel Group (Holdings) Limited Whitbread Group Plc. Sebastian Ebel a) TUI Business Travel Deutschland GmbH1) TUI Deutschland GmbH TUI Leisure Travel GmbH b) TQ3 Travel Solutions A/S TQ3 Travel Solutions Nederland B.V. TUI Belgium N.V. TUI Business Travel Belgium B.V. TUI España Turismo S.A. TUI Nederland N.V. TUI Suisse Ltd. Rainer Feuerhake a) Babcock Borsig AG Hapag-Lloyd AG Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH TUI Deutschland GmbH Wolf GmbH b) Amalgamated Metal Corporation PLC Preussag North America, Inc. Westdeutsche Immobilienbank Dr. Helmut Stodieck a) Babcock Borsig AG Preussag Energie GmbH1) Wolf GmbH1) b) Amalgamated Metal Corporation PLC1) Preussag North America, Inc. *) Alle Angaben zu den Mandaten beziehen sich auf den 31.12.2002 bzw. auf den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat 1) Vorsitzender 2) stellvertr. Vorsitzender a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen 109 Weite Sicht Erfolge brauchen Geduld. Deshalb denken wir in größeren Zeiträumen. Mit langfristigen Strategien für eine positive Entwicklung unserer Aktie. TUI Aktie Bewegter Kursverlauf. Erneut enttäuschendes Jahr an den Börsen. Eine schwache Weltkonjunktur, niedrige Inflationsraten, weitere Senkungen der Leitzinsen in den USA und durch die Europäische Zentralbank sowie Ängste vor einem drohenden Krieg im Irak prägten die Aktienmärkte im Geschäftsjahr 2002. Die Hoffnung auf einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung und eine damit verbundene Erholung an den Aktienbörsen erfüllte sich nicht. Bilanzierungsskandale lösten eine weltweite Vertrauenskrise an den Finanzmärkten aus, verstärkt durch die schwierige Situation der lateinamerikanischen Wirtschaften. Wachsende Zweifel an den Gewinnerwartungen der Unternehmen ließen die Aktienkurse weltweit heftig schwanken. Unsichere Konjunktur- und damit Gewinnprognosen und die latente Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung im Irak führten letztendlich zu Kursrückgängen auf breiter Front. So schloss im Deutschen Aktienindex (DAX) keiner der hundert größten Werte mit einem Plus ab. Bewegter Kursverlauf für die TUI Aktie TUI Aktie im Markttrend Das Börsenjahr 2002 begann für die TUI Aktie positiv. Ausgehend von einem Anfangskurs von 28,34 € erreichte sie im März mit 35,57 € den höchsten Kurs des Jahres. Im weiteren Verlauf zog dann das anhaltend schlechte Börsenklima auch den Wert der TUI Aktie in Mitleidenschaft. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Skepsis der Marktteilnehmer bezüglich der Geschäftsaussichten für die Sommersaison 2002 und schlechte Unternehmensmeldungen eines Wettbewerbers. Ein gutes Sommergeschäft in der Touristik und die planmäßige Fortführung der Desinvestitionen verliehen dem Kurs der TUI Aktie einen zwischenzeitlichen Kursverlauf der TUI Aktie im Vergleich zum DAX in 2002 35,60 33,60 5990 31,60 5590 29,60 5190 27,60 4790 25,60 4390 23,60 3990 21,60 3590 19,60 TUI Aktie in € DAX 112 Dez Nov Okt Sep Aug Jul Jun 2390 Mai 13,60 Apr 2790 März 15,60 Feb 3190 Jan 17,60 TUI Aktie Corporate Governance Aufschwung. In der Folgezeit prägten dann wieder ungünstige Konjunkturprognosen und der Irak-Konflikt die Aktienmärkte und den Kursverlauf der TUI Aktie. Zum Jahresende notierte die TUI Aktie mit 16,16 € knapp 43 % unter ihrem Anfangskurs. Der DAX30 stand bei 2 893 Indexpunkten und hatte in einem enttäuschenden Börsenjahr gut 44 % eingebüßt. Langfristige Kursentwicklung der TUI Aktie € Höchstkurs Tiefstkurs Jahresendkurs Buchkurs 1998/99 1999/2000 59,25 26,08 47,30 15,85 55,60 30,50 34,70 18,86 RGJ 2000*) 42,00 32,80 38,60 18,60 2001 2002 44,70 19,20 27,60 19,00 35,57 13,98 16,16 17,86 *) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000 Einzige deutsche Touristik-Aktie Als bisher einzige deutsche Touristik-Aktie steht die TUI Aktie mit europäischen börsennotierten Unternehmen dieses Sektors im Wettbewerb um internationale Anleger. Die Papiere der Wettbewerber sind in Großbritannien, in Frankreich und in der Schweiz notiert. Börsennotierung und Handel In Deutschland wird die TUI Aktie an allen acht Börsenplätzen amtlich notiert. Neben dem Handel an den deutschen Präsenzbörsen ist sie in das elektronische Handelssystem Xetra einbezogen. Außerbörslich können internationale Anleger die TUI Aktie im Londoner SEAQ-System handeln. Mitglied im DAX30 Die TUI Aktie ist seit 1990 im deutschen Aktienindex DAX30, dem Index der wichtigsten 30 börsennotierten Unternehmen, vertreten. Die beiden maßgeblichen Kriterien für eine Aufnahme eines Wertes in diesen Index sind seine Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz. Bei der letzten Festlegung der Zusammensetzung des Index in 2002 lag die TUI Aktie auf Grund des Börsenumsatzes auf Platz 30, gemessen an der Marktkapitalisierung auf Platz 28 und hatte im DAX ein Gewicht von 0,67 %. Neben dem deutschen Leitindex DAX ist die TUI Aktie auch in den europäischen Subindices DJ Stoxx Cyclical Goods and Services und im DJ Euro Stoxx Cyclical Goods and Services vertreten; hier betrug ihre Gewichtung zum Jahresende 1,53 % bzw. 2,97 %. Des Weiteren ist die TUI Aktie Bestandteil des FTSE-Index Eurotops 300 sowie verschiedener Branchenindizes im deutschen Markt und auf europäischer Ebene. 113 Corporate Governance TUI Aktie Mehr Handel mit TUI Aktien Handelsvolumen plus 10% Das Interesse der Anleger an TUI Aktien ist in 2002 weiter gestiegen. Durchschnittlich wechselten 688 519 Stückaktien pro Tag den Besitzer, das waren rund 10 % mehr als im Vorjahr. Insgesamt erreichte das Handelsvolumen 174,2 Mio. Stückaktien. Bei einem Freefloat von rund 70 % schlugen sich die im Umlauf befindlichen Aktien ca. 1,4-mal um. Optionen auf TUI Aktien Die Anzahl der auf TUI Aktien gehandelten Optionen an der europäischen Terminbörse EUREX betrug in 2002 rund 230 000 Kontrakte. Damit erreichte der Handel durchschnittlich knapp 19 000 Kontrakte pro Monat und blieb so unter dem Volumen des Vorjahres. Covered Warrents – von Banken emittierte, durch Aktienbestände gedeckte Optionsscheine – befanden sich auch in 2002 in größerer Zahl im Umlauf. Sie wurden überwiegend außerbörslich gehandelt. Grundkapital und Anzahl der Aktien konstant Mit 178 038 299 nennwertlosen Stückaktien und einem gezeichneten Kapital von 455 147 684,11 € veränderten sich Anzahl der Aktien und Grundkapital nicht gegenüber dem Vorjahr. Aus der Wandelanleihe 1999/2004 wurden im Geschäftjahr 2002 keine Teilschuldverschreibungen gewandelt. Somit hielten die Anleger am Bilanzstichtag weiterhin Wandelrechte auf insgesamt 8 750 719 Aktien. Beschlüsse der Hauptversammlung 2002 Änderung der Firma Die Hauptversammlung 2002 fand am 26. Juni 2002 in Hannover statt. Anwesend waren rund 2000 Aktionäre und Aktionärsvertreter, die 42,2 % des Grundkapitals vertraten. Eine bedeutende Beschlussfassung war die Änderung der Firma von Preussag Aktiengesellschaft in TUI AG und eine damit verbundene Änderung des Unternehmensgegenstandes, der jetzt das neue Kerngeschäft Touristik hervorhebt. Ermächtigung zum Erwerb Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Beschlussfassung über die Verwendung des Gewinns des Geschäftsjahres 2001 erteilte die Hauptversammlung die Ermächtigung, eigene Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG zu erwerben. Diese ermöglicht es dem Vorstand, bis zum 24. Dezember 2003 mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien mit eigener Aktien 114 TUI Aktie Corporate Governance einem Volumen von bis zu 10 % des Grundkapitals zu anderen Zwecken als zum Wertpapierhandel zu erwerben. Sie tritt an die Stelle einer entsprechenden von der Hauptversammlung 2001 erteilten Ermächtigung. Im Geschäftsjahr 2002 wurde von der Möglichkeit, eigene Aktien zu erwerben, kein Gebrauch gemacht. Aktionärsstruktur wenig verändert Auch im Geschäftsjahr 2002 war die Aktionärsstruktur der TUI im Wesentlichen stabil. Den überwiegenden Anteil am Grundkapital halten inländische Aktionäre. Das Interesse ausländischer Investoren an der TUI Aktie blieb durch die fortschreitende Fokussierung auf die Touristik rege: Sie sind nach internen und externen Untersuchungen mit etwa einem Viertel am Grundkapital beteiligt und kommen hauptsächlich aus Großbritannien, der Schweiz, Frankreich und den USA. Aktionärsstruktur TUI Aktien befinden sich zu etwa 85 % im Besitz institutioneller Anleger, einschließlich der GEV Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte mbH, einer Tochtergesellschaft der WestLB AG. Sie ist die größte Einzelaktionärin der TUI. Die GEV hat mitgeteilt, dass sie mehr als 25 % der Stimmrechte der TUI AG hält. Zwei weitere Gesellschaften, die Investmentfonds vertreten – DWS Investment GmbH und The Capital Group Companies, Inc. – hatten in 2002 beziehungsweise Anfang 2003 gemäß Wertpapierhandelsgesetz mitgeteilt, dass ihnen mehr als 5 % der Stimmrechte der TUI AG zuzurechnen sind. Privataktionäre verfügen über etwa 15 % der TUI Aktien. Dividende wieder 77 Cent Aus dem Jahresüberschuss der TUI AG von 137,1 Mio. € steht nach Berücksichtigung des Gewinnvortrages von 0,4 Mio. € für das Geschäftsjahr 2002 ein Bilanzgewinn von 137,5 Mio. € zur Ausschüttung an die Aktionäre zur Verfügung. Dividende Damit ist es möglich, der Hauptversammlung auch in diesem Jahr eine Dividende von 77 Cent pro nennwertlose Stückaktie vorzuschlagen. Bei 178 038 299 dividendenberechtigten Aktien am Ende des Geschäftsjahres 2002 beträgt die Ausschüttungssumme somit 137,1 Mio. €, die verbleibenden 0,4 Mio. € sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. 115 Corporate Governance TUI Aktie Aktienrendite Ein TUI Aktionär, der seine Aktien zu Beginn des Geschäftsjahres 2002 erworben hat, erzielte damit für diesen Zeitraum eine Dividendenrendite von 2,7 %. Langfristig orientierte Anleger, die zum Beispiel vor zehn Jahren 500 € in die damaligen Preussag Aktien investierten, ihre Bezugsrechte ausübten und ihre Dividendenerträge reinvestierten, verfügten am Bilanzstichtag über ein TUI Aktiendepot im Wert von 604 €. Durch die ungünstige Entwicklung der Aktienmärkte, die auch die TUI Aktie traf, ging die durchschnittliche jährliche Rendite auf 1,9 % zurück. Ergebnisentwicklung der TUI Aktie € Ergebnis pro Aktie Dividende Steuergutschrift 1998/99 1999/2000 1,78 0,77 0,32 1,91 0,77 0,33 RGJ 2000*) 0,08 0,20 – 2001 2002 1,96 0,77 – 0,18 0,77 – *) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000 Ergebnis pro Aktie Eine wichtige Kennzahl für Investoren ist das Ergebnis pro Aktie und seine Entwicklung. Auf Basis des Konzernjahresüberschusses nach Berücksichtigung von Minderheitsanteilen erzielte der TUI Konzern ein Ergebnis pro Aktie 0,18 €, wobei eine durchschnittliche Anzahl von Aktien von 178 038 299 zu Grunde zu legen war. Adjustiert um die Goodwill-Abschreibungen erreichte das Ergebnis je Aktie 2,02 € nach 3,53 € im Vorjahr. Aus der im Juni 2004 fällig werdenden Wandelanleihe wird sich aus heutiger Sicht keine Erhöhung des Grundkapitals ergeben, so dass auch kein Verwässerungseffekt bei der Ermittlung des Ergebnisses pro Aktie zu berücksichtigen ist. Wertorientierte Unternehmensführung Aus dem Industriekonzern Preussag ist in wenigen Jahren TUI, der europäische Marktführer in der Touristik, geworden. Die Grundlage für diesen Wandel lieferte das Premium-Konzept (Preussag-Management-Informationssystem zur Unternehmenswert-Maximierung). Es ist das Steuerungsinstrument, mit dem der Konzern als Ganzes sowie die Konzernunternehmen wertorientiert geführt werden. 116 TUI Aktie Corporate Governance Das System dient sowohl der strategischen als auch der operativen Unternehmenssteuerung. Auf der strategischen Ebene unterstützt es das Management bei Akquisitions- und Desinvestitionsentscheidungen. Durch die Vorgabe individueller Renditeziele für die einzelnen Geschäftsbereiche wird der Konzern operativ geführt und finanzielle Mittel in Bereiche mit hohem Ertragspotenzial gelenkt. Globale Kennzahlen sind die Eigenkapitalrendite und die Gesamtkapitalrendite, in die interne Steuerungsgrößen für die externe Darstellung übersetzt werden. Sie errechnen sich aus dem Verhältnis des eingesetzten bilanziellen Eigenkapitals bzw. Gesamtkapitals der einzelnen Bereiche und dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte. Für den Konzern soll mittelfristig eine Eigenkapitalrendite von 25 % erreicht werden. Rendite-Kennzahlen 2002 Touristik Logistik Energie Handel Desinvestitionen Zentralbereich Konzern Umsatz Mio € Spartenergebnis*) Mio € 12 416,2 3 777,3 448,2 3 150,4 202,7 307,6 20 302,4 331,8 209,4 143,2 56,0 4,7 - 127,3 608,4 Umsatzrendite % 2,7 5,5 32,0 1,8 - 2,3 – 3,0 Eigen- Eigenkapitalkapital rendite Mio € % 1 967,8 1 274,5 258,7 328,0 – - 648,5 3 180,5 16,9 16,4 55,4 17,1 – – 19,1 *) Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte Der Rückgang der Ergebnisse in den Sparten beeinflusst auch die Entwicklung der Renditekennzahlen. Nachdem die Eigenkapitalrendite des Konzerns im Vorjahr mit 24,0 % der Zielgröße bereits nahe gekommen war, hat sie sich davon in 2002 mit 19,1 % wieder weiter entfernt. In der Touristik ging die Eigenkapitalrendite auf 16,9 % zurück. Hier wirkte sich neben dem niedrigeren Ergebnis zusätzlich das durch strukturelle Veränderungen höhere Eigenkapital aus. Die Logistik und der Energie-Bereich wiesen mit 16,4 % bzw. 55,4 % vor allem ergebnisbedingt niedrigere Eigenkapitalrenditen aus. Dagegen nahm sie im Bereich Handel im Wesentlichen durch die positive geschäftliche Entwicklung auf 17,1 % zu. 117 Corporate Governance TUI Aktie Investor Relations Aktuell informieren und offen kommunizieren waren die vorrangigen Ziele der Investor Relations-Arbeit. Im Vordergrund des Dialogs mit dem Finanzmarkt standen im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Entwicklung des neuen Kerngeschäftes Touristik und den Fortschritten des Desinvestitionsprogramms vor allem der aktuelle Geschäftsverlauf in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, um Analysten, Kreditgebern, Aktionären und potenziellen Investoren eine Einschätzung der Zukunftsperspektiven und Potenziale der TUI zu ermöglichen. Die Kontakte zu den meinungsbildenden Finanzanalysten und institutionellen Investoren bildeten auch im Geschäftsjahr 2002 einen Schwerpunkt der Arbeit. Direkte Gespräche mit dem Vorstand der TUI boten sich ihnen auf zwei Analystenkonferenzen, Telefonkonferenzen und Unternehmenspräsentationen. Mehrere Roadshows führten durch Deutschland, nach Großbritannien, in die Schweiz, nach Frankreich und in die USA und waren mit einer großen Zahl von Einzelgesprächen verbunden. Die Kommunikation mit Privataktionären und potenziellen Anlegern wurde durch die Teilnahme an Aktionärsforen weiter ausgebaut. Auf der Hauptversammlung 2002 bot das Investor Relations-Team zudem an einem eigenen Stand spezielle Informationen rund um die neue TUI Aktie an. Eine eigens aufgelegte Broschüre beantwortete Fragen, die im Zuge des Wandels von der Preussag zur TUI Aktie auftreten konnten. Ein wichtiges Instrument der täglichen Investor Relations-Arbeit ist der TUI Internetauftritt, der mit der Umfirmierung in TUI AG einer Überarbeitung unterzogen wurde. Unter www.tui.com können nicht nur alle aktuellen Veröffentlichungen – wie Quartals- und Geschäftsberichte sowie Unternehmensmeldungen – zeitgleich in deutsch und englisch eingesehen, sondern auch ständig aktualisierte und ergänzte Informationen und umfassende historische Daten zu TUI und zur TUI Aktie abgerufen werden. Auch im Internet wurde der Dialog mit den Privataktionären in Form eines erweiterten Fragen- und Antwortenkataloges rund um das Thema Aktie verstärkt. Neu ist ein eigenes Kapitel zum Thema Corporate Governance, das den erweiterten Informationspflichten von börsennotierten Unternehmen Rechnung trägt. 118 Fünf-Jahresübersicht Corporate Governance TUI Konzern 1998/99 1999/2000 Konsolidierte Gesellschaften Gesamtumsatz Außenumsatz Auslandsanteil 508 Mio € 18 637 Mio € 16 501 % 76,3 RGJ 2000*) 2001 2002 594 25 112 21 854 81,1 577 6 048 5 101 74,0 509 26 528 22 411 83,7 482 24 421 20 302 86,4 Ergebnis der Sparten Ergebnis vor Steuern Steuern Konzernjahresüberschuss Ergebnis je Aktie Cashflow je Aktie Cashflow/Umsatz Innenfinanzierung Mio € Mio € Mio € 620 533 188 747 577 174 101 34 10 811 533 122 608 280 239 Mio € € € % % 345 1,78 3,59 3,5 23,1 403 1,91 5,57 4,4 20,0 24 0,08 1,15 3,9 33,2 411 1,96 7,83 6,2 87,9 41 0,18 7,81 6,9 106,2 Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenkapital Fremdkapital davon langfristig davon kurzfristig Bilanzsumme Eigenkapitalquote Mio Mio Mio Mio Mio Mio Mio Investitionen in Geschäfts- oder Firmenwerte in Sachanlagen in Finanzanlagen Abschreibungen auf Geschäftsoder Firmenwerte auf Sachanlagen auf Finanzanlagen Anlagendeckung Mio € 2 499 4 820 Mio Mio Mio Mio (1 142) (863) (494) 617 93 492 32 79,2 € 7 769 € 7 467 € 2 718 € 12 518 € (3 433) € (9 085) € 15 236 % 17,8 € € € € Mio € Mio € Mio € % Belegschaft 30.9. / 31.12. 79 142 Inland 30.9. / 31.12. 28 718 Ausland 30.9. / 31.12. 50 424 Personalaufwand Mio € 2 287 12 456 6 054 3 271 15 239 (5 271) (9 968) 18 510 17,7 - 12 226 4 398 3 383 13 241 (4 936) (8 305) 16 624 20,3 11 202 4 315 3 180 12 337 (4 468) (7 869) 15 517 20,5 604 1 573 1 312 (3 263) (1 346) (211) 840 (41) (448) (115) 261 (96) (965) (512) 1 013 (318) (747) (247) 988 174 620 46 68,6 68 179 14 67,1 284 681 48 68,0 333 558 27 68,3 959 047 912 933 76 956 30 767 46 189 762 69 550 23 894 45 656 2 912 70 299 20 117 50 182 2 551 79 31 48 2 12 613 5 381 3 232 14 761 (5 228) (9 533) 17 993 18,0 *) Rumpfgeschäftsjahr vom 1.10.2000 bis 31.12.2000 119 122 123 124 128 129 Konzerngewinnund Verlustrechnung der TUI AG Konzernbilanz der TUI AG Segmentberichterstattung Eigenkapitalentwicklung Kapitalflussrechnung 130 152 168 202 204 210 212 120 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Konzernbilanz Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Sonstige Erläuterungen Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wesentliche Beteiligungen Konzernabschluss bBilanzsumme 15,5 Mrd. € bEigenkapitalquote 20,5 % bNetto-Verschuldung auf 5,4 Mrd. € abgebaut. 121 Konzernabschluss Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzerngewinn- und Verlustrechnung der TUI AG für die Zeit vom 1.1.2002 bis zum 31.12.2002 Mio € Anhang Umsatzerlöse Veränderung des Erzeugnisbestandes und andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge (1) (2) (3) Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen (4) (5) (6) (7) Betriebsergebnis Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen Sonstiges Finanzergebnis Finanzergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche davon Ergebnis aus der Einstellung von Bereichen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern vom Einkommen und vom Ertrag davon Steuern für die Einstellung von Bereichen Sonstige Steuern Steuern Konzernjahresüberschuss Anteil anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss Anteil der Aktionäre der TUI AG am Konzernjahresüberschuss Gewinnvortrag der TUI AG Entnahmen aus Rücklagen Einstellungen in Rücklagen Bilanzgewinn der TUI AG € Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 122 (8) (9) (10) (9) (11) (12) 2002 22 411,4 65,3 1 321,2 21 667,6 23 797,9 14 433,5 15 228,6 2 550,6 2 911,9 631,9 686,7 3 196,0 3 856,3 20 812,0 22 683,5 + 855,6 + 1 114,4 + 46,1 + 26,8 293,3 329,8 - 247,2 - 303,0 + 608,4 + 811,4 (+ 89,1) (+ 36,3) 328,4 278,2 + 280,0 + 533,2 185,8 73,5 (8,8) (47,0) 53,1 48,4 238,9 121,9 41,1 411,3 9,1 65,2 32,0 346,1 0,4 0,6 105,1 – – 209,2 137,5 137,5 + 20 302,4 57,5 1 307,7 2001 + Anhang 2002 2001 (13) 0,18 2,02 1,96 3,53 Konzernbilanz Konzernabschluss Konzernbilanz der TUI AG zum 31.12.2002 Mio € Aktiva Geschäfts- oder Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Nach der Equity-Methode bewertete Gemeinschaftsunternehmen Nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen Sonstige Finanzanlagen Anlagevermögen Anhang (14) (15) (16) (17) (17) (17) Vorräte Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) Finanzmittel Umlaufvermögen (21) Latente Steueransprüche Rechnungsabgrenzungsposten (22) (23) Mio € Passiva Gezeichnetes Kapital (Bedingtes Kapital 134,0) Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten Bilanzgewinn davon Gewinnvortrag Anteil der Aktionäre der TUI AG am Eigenkapital Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital Eigenkapital (19) (20) (20) 4 753,7 260,2 5 481,5 277,4 72,2 357,1 455,1 (25) (26) (27) (28) 1 554,4 586,7 176,4 137,5 (0,4) (29) Verbindlichkeiten Finanzschulden Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Langfristige Verbindlichkeiten (32) 638,3 761,9 2 775,4 366,5 3 780,2 1 192,5 98,9 1 355,2 2 646,6 643,3 4 051,8 285,3 249,8 15 517,4 97,7 248,3 16 623,7 31.12.2002 31.12.2001 (24) (30) (31) (31) (31) 11 202,1 4 721,4 220,3 6 305,3 262,6 386,8 329,5 12 225,9 1 045,4 146,0 1 584,0 Anhang Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Effektive Steuerrückstellungen Latente Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Rückstellungen 455,1 2 910,1 270,4 3 180,5 1 550,1 925,7 36,1 137,5 (0,6) 3 032,3 350,6 3 382,9 2 765,9 772,0 347,3 457,2 1 117,7 2 694,2 2 532,0 2 798,8 15,4 1,4 75,5 2 891,1 6 946,8 4 033,1 106,6 2 061,7 1 316,1 7 517,5 92,2 15 517,4 138,0 16 623,7 682,8 423,4 475,5 1 184,2 2 416,9 54,1 0,5 60,5 Finanzschulden Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2002 31.12.2001 3 394,4 122,0 1 969,2 1 461,2 (33) 123 Konzernabschluss Segmentberichterstattung Kennzahlen nach Sparten und Geschäftsbereichen Mio € Ergebnisrechnung Umsätze mit fremden Dritten Umsätze zwischen den Segmenten Segmentumsätze Betriebliches Segmentergebnis davon nicht zahlungswirksame Aufwendungen Finanzergebnis davon Equity-Ergebnis davon erweitertes Beteiligungsergebnis davon erweitertes Zinsergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche (EBTA) Vermögenswerte und Schulden Betriebliches Segmentvermögen Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel davon Equity-Buchwerte Vermögen der Geschäftsbereiche Betriebliche Segmentschulden Verzinsliche Schuldpositionen Schulden der Geschäftsbereiche Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen davon außerplanmäßig Investitionen Segmenteigenkapital Segmentgesamtkapital Finanzkennzahlen Umsatzrendite (%) Finanzierungsquote (%) EBITDA Eigenkapitalrendite (%) Gesamtkapitalrendite (%) Mitarbeiter zum Bilanzstichtag Touristik 2001 2002 2002 Logistik 2001 2002 Energie*) 2001 12 416,2 15,4 12 431,6 284,3 (22,9) 47,5 (13,3) (0,5) (33,7) 331,8 12 762,9 19,4 12 782,3 456,2 (11,5) 73,5 (55,3) (1,2) (17,0) 529,7 3 777,3 0,4 3 777,7 236,5 (0,0) - 27,1 (3,0) (0,2) (- 24,3) 209,4 3 889,4 1,9 3 891,3 333,5 (2,3) - 25,1 (3,4) (3,0) (- 24,7) 308,4 448,2 0,0 448,2 139,7 (0,0) 3,5 (0,0) (3,5) (0,0) 143,2 836,2 0,1 836,3 297,7 (0,0) 40,7 (0,0) (46,6) (5,9) 338,4 4 104,4 1 858,7 (332,1) 5 963,1 3 225,4 1 338,3 4 563,7 4 022,5 1 570,5 (269,7) 5 593,0 2 801,0 1 464,3 4 265,3 2 742,3 165,5 (11,5) 2 907,8 976,3 510,4 1 486,7 2 657,6 513,2 (16,9) 3 170,8 1 008,5 681,6 1 690,1 785,8 105,4 (0,0) 891,2 417,2 177,1 594,3 802,7 145,3 (0,0) 948,0 502,0 72,0 574,0 316,7 (0,1) 353,6 1 967,8 6 796,9 284,7 (10,1) 442,8 1 657,5 6 187,9 210,3 (0,3) 275,1 1 274,5 3 148,2 193,6 (1,1) 309,3 1 328,4 3 409,4 47,2 (0,0) 60,5 258,7 885,4 83,4 (21,5) 80,8 311,8 939,5 2,7 89,6 617,3 16,9 5,9 55 013 4,2 64,3 798,0 32,0 9,9 49 515 5,5 76,4 447,2 16,4 7,6 9 307 7,9 62,6 528,2 23,2 10,0 9 084 32,0 78,0 190,4 55,4 17,0 681 40,5 103,2 431,6 108,5 37,8 685 2002 Deutschland 2001 2 751,7 8 742,0 4 903,4 3 659,4 10 212,3 5 807,7 11 220,3 10 081,6 3 115,0 12 590,1 10 348,5 3 014,5 925,6 310,9 91,8 718,4 523,8 162,8 342,8 350,4 2 735,9 20 117 386,0 461,8 2 923,5 23 894 251,0 325,8 2 438,7 39 135 247,5 455,3 2 084,9 36 173 11,4 10,0 78,6 2 421 16,0 22,0 86,8 4 543 *) Einzustellender Bereich Kennzahlen nach Regionen Mio € Außenumsatz nach Leistungsempfänger Außenumsatz nach Sitz der Gesellschaften Betriebliches Segmentvermögen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen Investitionen Betriebliche Segmentschulden Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 124 EU (ohne Deutschland) 2002 2001 Übriges Europa 2002 2001 Segmentberichterstattung Konzernabschluss Gebäudetechnik*) 2002 2001 2002 Handel*) 2001 Sonstige/Konsolidierung 2002 2001 1 610,8 0,2 1 611,0 6,0 (0,0) - 39,5 (0,0) (2,5) (- 37,0) - 45,5 3 150,4 0,0 3 150,4 58,4 (0,0) 2,4 (2,1) (0,5) (4,0) 56,0 3 143,4 0,0 3 143,4 52,5 (0,1) 7,7 (2,4) (0,0) - (10,1) 44,8 0,0 0,0 (0,0) 0,0 0,0 0,0 0,0 954,0 70,3 (0,0) 1 024,3 288,2 393,0 681,2 593,5 104,8 (6,0) 698,3 148,5 207,9 356,4 689,8 99,3 (9,4) 789,1 168,9 254,1 423,0 587,1 - 623,5 (0,0) 36,4 741,5 3 630,1 4 371,6 722,8 - 476,8 (353,4) 246,0 643,9 4 096,8 4 740,7 8 813,1 1 610,9 (349,6) 10 424,0 5 508,9 5 863,8 11 372,7 9 849,4 1 921,8 (649,4) 11 771,2 5 412,5 6 961,8 12 374,3 15,2 (0,0) 10,1 0,0 0,0 83,9 (7,9) 77,7 358,5 1 170,0 18,8 (0,0) 25,7 328,0 703,8 20,1 (0,0) 17,4 351,6 798,6 23,7 (0,0) 22,1 - 648,5 3 983,1 21,0 (2,4) 39,3 - 624,9 4 118,3 631,9 (0,4) 747,1 3 180,5 15 517,4 686,7 (43,0) 967,3 3 382,9 16 623,7 1,8 73,2 79,5 17,1 9,1 3 038 1,4 115,5 75,0 12,7 7,5 3 158 1 318 3,0 84,6 1 546,0 19,1 6,0 70 299 3,6 71,0 1 891,7 24,0 7,4 69 550 Konsolidierung 2002 2001 2002 Konzern 2001 20 302,4 20 302,4 8 813,1 22 411,4 22 411,4 9 849,4 631,9 747,1 5 508,9 70 299 686,7 967,3 5 412,5 69 550 - 2,3 150,5 17,5 0,0 0,0 0,0 - 2,8 108,0 78,1 - 12,7 1,0 5 790 Nord- und Südamerika 2002 2001 ((- 107,2 194,1 2 260 Übrige Regionen 2002 2001 2 695,1 1 046,3 623,0 2 979,7 1 163,1 684,0 2 709,7 121,6 90,0 2 463,8 163,7 196,5 21,5 56,2 185,0 3 402 22,6 18,4 197,4 2 823 7,1 4,7 72,3 5 224 15,0 9,8 126,3 2 117 (((- - 168,7 21,6 147,1 19,5 (70,0) 344,9 27,5) 73,1) 244,3) 364,4 Konzern 2001 202,7 0,0 202,7 1,8 (0,0) 6,5 (0,0) (0,4) (6,9) 4,7 - 307,6 15,8 291,8 134,9 (124,3) 262,2 (33,7) 58,1) 237,8) 127,3 2002 53,4 19,2 - 10,1 - 16,1 - 1,9 - 0,4 - 1,6 - 6,4 20 302,4 22 411,4 0,0 0,0 20 302,4 22 411,4 855,6 1 114,4 (147,2) (83,9) - 247,2 - 303,0 (46,1) (26,8) (54,0) (24,8) (- 239,3) (- 305,0) 608,4 811,4 125 Konzernabschluss Segmentberichterstattung Kennzahlen der Sparte Touristik Mio € Ergebnisrechnung Umsätze mit fremden Dritten Umsätze zwischen den Segmenten Segmentumsätze Betriebliches Segmentergebnis davon nicht zahlungswirksame Aufwendungen Finanzergebnis davon Equity-Ergebnis davon erweitertes Beteiligungsergebnis davon erweitertes Zinsergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche (EBTA) Vermögenswerte und Schulden Betriebliches Segmentvermögen Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel davon Equity-Buchwerte Vermögen der Geschäftsbereiche Betriebliche Segmentschulden Verzinsliche Schuldpositionen Schulden der Geschäftsbereiche Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen davon außerplanmäßig Investitionen Segmenteigenkapital Segmentgesamtkapital Finanzkennzahlen Umsatzrendite (%) Finanzierungsquote (%) EBITDA Eigenkapitalrendite (%) Gesamtkapitalrendite (%) Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 126 Europa Mitte 2002 2001 2002 Europa Nord 2001 5 199,7 16,5 5 216,2 85,2 (1,5) 15,2 (3,4) (0,5) (11,3) 100,4 5 615,8 41,3 5 657,1 140,8 (1,9) 12,1 (0,8) (1,7) (11,2) 152,9 4 762,2 0,0 4 762,2 65,9 (0,0) 17,6 (0,0) (0,0) (17,6) 83,5 4 979,8 0,0 4 979,8 165,7 (0,0) 14,4 (0,0) (0,0) (14,4) 180,1 1 240,3 560,6 (12,5) 1 800,9 854,8 382,2 1 237,0 1 366,6 622,1 (14,0) 1 988,7 836,7 554,2 1 390,9 1 371,7 569,8 (0,0) 1 941,5 1 491,3 251,3 1 742,6 1 497,8 432,8 (0,0) 1 930,6 1 543,6 293,5 1 837,1 79,6 (0,0) 36,3 490,3 1 835,5 70,6 (1,6) 42,1 515,4 2 025,9 130,5 (0,0) 107,6 449,3 2 279,4 128,4 (8,5) 144,9 378,6 2 302,5 1,9 219,3 169,0 20,5 6,5 9 744 2,7 167,7 212,7 29,7 8,8 9 425 1,8 121,3 196,4 18,6 4,6 18 732 3,6 88,6 294,1 47,6 8,8 18 997 Segmentberichterstattung Konzernabschluss Europa West 2002 2001 Zielgebiete 2002 2001 Sonstige Touristik/ Konsolidierung 2002 2001 2002 Gesamt 2001 1 630,1 5,6 1 635,7 15,4 (11,5) 4,2 (- 11,3) (0,4) (7,5) 11,2 1 393,1 3,6 1 396,7 25,1 (0,0) 2,9 (4,8) (0,0) (7,7) 28,0 575,8 529,1 1 104,9 100,2 (1,4) 26,7 (29,4) (1,8) (0,9) 126,9 490,5 510,4 1 000,9 128,2 (4,5) 56,3 (60,7) (0,0) (4,4) 184,5 248,4 - 535,8 - 287,4 17,6 (8,5) 7,8 - (8,2) (2,2) - (1,8) 9,8 283,7 - 535,9 - 252,2 3,6 (5,1) - 12,2 (0,2) (0,5) (- 11,9) - 15,8 12 416,2 15,4 12 431,6 284,3 (22,9) 47,5 (13,3) (0,5) (33,7) 331,8 12 762,9 19,4 12 782,3 456,2 (11,5) 73,5 (55,3) (1,2) (17,0) 529,7 406,5 410,8 (1,1) 817,3 514,3 228,2 742,5 124,7 129,4 (1,1) 254,1 158,9 36,3 195,2 846,4 496,0 (317,3) 1 342,4 204,6 596,7 801,3 843,3 370,5 (248,8) 1 213,8 180,5 420,1 600,6 239,5 - 178,5 (1,2) 61,0 160,4 - 120,1 40,3 190,1 15,7 (5,8) 205,8 81,3 160,2 241,5 4 104,4 1 858,7 (332,1) 5 963,1 3 225,4 1 338,3 4 563,7 4 022,5 1 570,5 (269,7) 5 593,0 2 801,0 1 464,3 4 265,3 16,4 (0,0) 15,9 377,6 1 130,2 12,4 (0,0) 13,8 93,5 292,9 53,7 (0,1) 141,9 592,5 1 450,9 45,2 (0,0) 188,0 636,4 1 295,5 36,5 (0,0) 51,9 58,1 100,9 28,1 (0,0) 54,0 33,6 271,1 316,7 (0,1) 353,6 1 967,8 6 796,9 284,7 (10,1) 442,8 1 657,5 6 187,9 0,7 103,1 20,9 3,0 1,5 7 822 2,0 89,9 32,7 29,9 9,6 3 402 11,5 37,8 183,5 21,4 10,1 13 787 18,4 24,0 234,1 29,0 15,9 12 699 70,3 47,5 52,0 24,4 4 928 4 992 2,7 89,6 617,3 16,9 5,9 55 013 4,2 64,3 798,0 32,0 9,9 49 515 127 Konzernabschluss Eigenkapitalentwicklung Eigenkapitalentwicklung 2001 und 2002 Mio € Stand zum 1.1.2001 Ausübung von Options- und Wandelrechten Dividendenausschüttungen Veränderungen durch Kapitaleinzahlungen und Dividendenausschüttungen Erstmalige Anwendung des IAS 39 Konsolidierungskreisveränderungen Währungsanpassungen Erfolgsneutrale Anpassung aus Marktwertschwankungen Erfolgsneutraler Verbrauch der Rücklage für Wertänderungen Erfolgsneutrale Veränderungen Erfolgswirksame Realisierung der Rücklage für Wertänderungen Einstellungen in Rücklagen Konzernjahresüberschuss Stand zum 31.12.2001 Dividendenausschüttungen Konsolidierungskreisveränderungen Währungsanpassungen Erfolgsneutrale Anpassung aus Marktwertschwankungen Erfolgsneutraler Verbrauch der Rücklage für Wertänderungen Erfolgsneutrale Veränderungen Erfolgswirksame Realisierung der Rücklage für Wertänderungen Entnahmen aus bzw. Einstellungen in Rücklagen Konzernjahresüberschuss Stand zum 31.12.2002 128 davon Unterdavon schied aus Rücklage weiterverGewinn- Währungs- für Wert- äußerbare rücklagen angleichung änderungen Wertpapiere (26) (26) (27) Anteil der Aktionäre Bilanz- der TUI AG gewinn am EK (28) Gezeichnetes Kapital (24) Kapitalrücklage (25) 444,2 1 474,7 904,2 (- 31,3) 0,0 (0,0) 168,8 2 960,6 10,9 0,0 71,1 0,0 0,0 0,0 (0,0) (0,0) 0,0 0,0 (0,0) (0,0) 0,0 - 168,2 82,0 - 168,2 10,9 0,0 71,1 0,0 0,0 74,1 (0,0) (0,0) 0,0 86,7 (0,0) (0,3) - 168,2 0,0 - 86,2 12,6 0,0 0,0 0,0 0,0 96,1 0,0 (3,5) (14,6) 0,0 0,0 (0,0) (0,0) 0,0 0,0 - 0,0 0,0 0,0 (0,0) - 105,8 (- 22,0) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 170,2 (0,0) (18,1) - 2,2 21,3 (0,0) (- 21,7) 0,0 0,0 0,0 455,1 0,0 0,0 4,3 0,0 1 550,1 0,0 0,0 204,9 0,0 938,9 0,0 (0,0) (0,0) (0,0) (- 13,2) (0,0) - 14,8 0,0 0,0 36,1 0,0 (- 0,2) (0,0) (0,0) (- 21,9) (0,0) 0,0 - 209,2 346,1 137,5 - 137,1 0,0 0,0 0,0 0,0 - 154,5 0,0 (- 3,1) (- 72,0) 0,0 1,6 (0,0) (0,0) 0,0 0,0 0,0 (0,0) 157,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 154,5 (0,0) (- 75,1) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 455,1 4,3 0,0 1 554,4 - 109,4 0,0 675,0 - Anteil anderer Gesellschafter am EK (29) Summe Eigenkapital 271,3 3 231,9 - 0,0 30,1 82,0 - 198,3 - 30,1 0,5 - 116,3 12,1 92,6 14,6 42,4 2,3 - 0,0 - 105,8 0,0 - 105,8 0,0 0,0 2,2 - 173,4 0,0 44,2 2,2 - 129,2 50,2 16,9 - 14,8 0,0 346,1 3 032,3 - 137,1 0,0 0,0 65,2 350,6 - 18,8 - 0,0 0,0 - 157,6 - 70,4 - 54,9 12,7 - 212,5 - 83,1 (202,6) 0,0 157,0 - 2,8 154,2 1,7 156,9 (0,0) (202,6) 0,0 0,0 1,7 72,7 - 0,0 70,4 1,7 - 143,1 (0,0) 55,6 (21,9) 0,0 55,6 - 0,1 55,5 (0,0) (0,0) (- 88,3) 0,0 0,0 176,4 (0,0) (0,0) (202,6) 105,1 32,0 137,5 0,0 32,0 2 910,1 0,0 9,1 270,4 0,0 41,1 3 180,5 - - - 14,8 0,0 411,3 3 382,9 - 155,9 Kapitalflussrechnung Konzernabschluss Kapitalflussrechnung Mio € Konzernjahresüberschuss Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-) Zinsaufwendungen Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) Mittelzufluss/-abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Sach- und immateriellen Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen (abzügl. abgegebener Finanzmittel aus Unternehmensverkäufen) Auszahlungen für Investitionen in das Sachund immaterielle Anlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in die Finanzanlagen und für an Dritte gewährte Kredite und Darlehen (abzügl. übernommener Finanzmittel aus Unternehmenskäufen) Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und Zuschüssen der Gesellschafter Zahlung der Dividende der TUI AG Zahlung der Dividende der Tochterunternehmen an andere Gesellschafter Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und aus der Aufnahme von Finanzschulden Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Finanzschulden Auszahlungen für Zinsen Mittelabfluss/-zufluss aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands Mio € Entwicklung des Finanzmittelbestands Finanzmittelbestand am Anfang der Periode Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands Wechselkursbedingte und sonstige Wert- und Ausweisänderungen des Finanzmittelbestands Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands Finanzmittelbestand am Ende der Periode Anhang 2002 2001 41,1 411,3 983,9 52,8 325,4 - 423,7 13,5 159,0 290,1 (34) - - 1 011,5 51,3 426,1 403,2 103,6 318,6 83,6 349,9 1 383,1 472,2 267,8 909,3 1 224,0 - 747,8 - 953,3 - 526,6 107,1 - 390,7 147,8 (35) - (36) 51,2 1 390,9 - 0,0 137,1 18,7 - 82,1 168,2 21,1 2 827,4 - 4 112,7 - 304,2 - 1 745,3 - 247,3 3 035,1 - 4 200,0 - 443,4 - 1 715,5 - 184,6 2002 2001 643,3 846,3 Anhang (37) - 3,5 - 1,8 33,0 247,3 366,5 - 16,6 184,6 643,3 129 Konzernanhang Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses Grundlagen der Rechnungslegung Auf der Hauptversammlung der Preussag AG am 26. Juni 2002 wurde beschlossen, die Firma der Gesellschaft in TUI AG zu ändern. Die Firmenänderung wurde am 1. Juli 2002 in die Handelsregister der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und Hannover eingetragen. Der Vorstand der TUI AG hat seinen Sitz in Hannover, Karl-Wiechert-Allee 4. Das Geschäftsjahr des Konzerns entspricht dem Kalenderjahr. Die Berichterstattung erfolgt in Euro. Der Konzernabschluss der TUI AG wurde nach den am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften des International Accounting Standards Board (IASB) – den International Accounting Standards (IAS) sowie den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) – grundsätzlich auf Grundlage des Prinzips historischer Anschaffungskosten erstellt. Vom Prinzip der historischen Anschaffungskosten wurde nur bei der Bewertung von Finanzinstrumenten abgewichen. Die Anforderungen aller angewandten Standards wurden ausnahmslos erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des TUI Konzerns. Die Voraussetzungen gemäß § 292a HGB für die Befreiung von der Erstellung eines Konzernabschlusses nach deutschen Rechnungslegungsnormen sind erfüllt. Der Konzernabschluss steht entsprechend dem Standard Nr. 1 des Deutschen Rechnungslegung Standards Committee (DRSC) insbesondere im Einklang mit der Richtlinie der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss werden alle wesentlichen über die Regelungen des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen des Handelsrechts dargestellt. 130 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Konsolidierungsgrundsätze und -methoden In den Konzernabschluss werden alle wesentlichen Unternehmen einbezogen, bei denen die TUI AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, die Finanz- und Geschäftspolitik zu bestimmen, um aus der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen (Tochterunternehmen). In der Regel wird die Kontrolle über Stimmrechtsmehrheit in Leitungsgremien ausgeübt, in Einzelfällen über vertragliche Regelungen. Diese Unternehmen werden beginnend mit dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, ab dem der TUI Konzern die Möglichkeit der Beherrschung erlangt. Endet diese Möglichkeit, scheiden die entsprechenden Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis aus. Konsolidierte Tochterunternehmen werden grundsätzlich mit ihren von Wirtschaftsprüfern testierten Jahres-/Gruppen- oder Zwischenabschlüssen einbezogen, die auf Grundlage einheitlicher Bilanzierungs-, Bewertungsund Konsolidierungsmethoden aufgestellt sind. Im Konzernabschluss werden diejenigen Beteiligungen an Gesellschaften nach der Equity-Methode bewertet, bei denen der Konzern die Möglichkeit hat, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen dieser Gesellschaften maßgeblich zu beeinflussen (assoziierte Unternehmen). Gesellschaften, bei denen die Führung gemeinschaftlich mit einem oder mehreren anderen Partnern erfolgt (Gemeinschaftsunternehmen), werden nicht quotal einbezogen, sondern ebenfalls nach der Equity-Methode bewertet. Der Equity-Bewertung liegt grundsätzlich jeweils der letzte geprüfte Jahresbzw. Gruppenabschluss zu Grunde; dabei liegt kein Abschluss länger als zwölf Monate zurück. Die Bestimmung der Zeitpunkte für die Aufnahme und für das Ausscheiden aus dem Kreis der nach der Equity-Methode bewerteten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erfolgt analog zu den für konsolidierte Tochterunternehmen geltenden Grundsätzen. Angaben zu den wesentlichen unmittelbaren und mittelbaren Tochterunternehmen und Beteiligungen der TUI AG sind in einer gesonderten Anlage aufgeführt. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes wird bei den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg (HRB 321) und Hannover (HRB 6580) hinterlegt. 131 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden im Geschäftsjahr neben der TUI AG insgesamt 82 inländische und 399 ausländische Tochterunternehmen einbezogen. Nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden 76 inländische und 186 ausländische Tochterunternehmen. Diese Gesellschaften sind auch bei zusammengefasster Betrachtung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Der Umsatz dieser Gesellschaften beträgt insgesamt weniger als 4 % vom Konzernumsatz. Entwicklung des Konsolidierungskreises1) und der nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften Stand 31.12.2001 Konsolidierte Tochterunternehmen davon Inland davon Ausland Nach der Equity-Methode bewertete Gesellschaften davon Inland davon Ausland 1) Zugänge Stand Abgänge 31.12.2002 508 (113) (395) 47 (9) (38) 74 (40) (34) 481 (82) (399) 74 (22) (52) 4 (0) (4) 30 (11) (19) 48 (11) (37) ohne TUI AG Die Zugänge zum Konsolidierungskreis entfielen fast ausschließlich auf die Sparte Touristik. Hiervon entfielen allein 12 Gesellschaften auf die zum 1. Oktober 2002 erstmalig einbezogene Nouvelles Frontières-Gruppe. Nachdem im Januar 2002 die Beteiligung zunächst auf rd. 30,3 % aufgestockt wurde, erfolgte die Übernahme der restlichen Anteile im Oktober 2002. Die gesamten Anschaffungskosten für den Erwerb von 100 % der Anteile betrugen 122,9 Mio. €. Die Nouvelles Frontières-Gruppe ist als größter, vertikal integrierter Touristikkonzern Frankreichs auf allen Stufen der touristischen Wertschöpfungskette tätig. Weiterhin wurde Anfang Oktober die E.V.S. Beteiligungsgesellschaft mbH mit zwei Tochtergesellschaften erstmalig konsolidiert. Die Berge und Meer Touristik GmbH, eine Tochtergesellschaft der E.V.S., ist ein Direktvertriebsveranstalter, der Kontingente verschiedener Anbieter über das Internet, 132 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss ein eigenes Call-Center sowie über Dritte verkauft. Über die Höhe des Kaufpreises wurde mit den Verkäufern Stillschweigen vereinbart. Ebenfalls im Oktober wurde die Niedrigpreis-Fluglinie Hapag-Lloyd Express GmbH in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Zum 1. November 2002 wurden 100 % der Anteile der im Bereich Geschäftsreise tätigen britischen Phoenix Corporate Services Ltd. für Anschaffungskosten von 23,6 Mio. € übernommen. Die Aufnahme der Phoenix-Gruppe in den Konsolidierungskreis erfolgte mit insgesamt vier Gesellschaften entsprechend zum 1. November. Weitere Konsolidierungskreiszugänge entfielen innerhalb der Sparte Touristik mit neun Gesellschaften auf den Geschäftsbereich Europa Nord, mit drei Gesellschaften auf den Bereich Zielgebiete sowie mit zwei Geschäftsreiseunternehmen auf den Bereich Sonstige Touristik. Insgesamt sechs Gesellschaften wurden in der Sparte Logistik erstmalig im Geschäftsjahr 2002 konsolidiert. Daneben wurden sieben Gesellschaften auf Grund der Ausweitung der Geschäftstätigkeit in den Konsolidierungskreis aufgenommen. Den Zugängen zum Konsolidierungskreis stehen im Geschäftsjahr 2002 insgesamt 74 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis gegenüber. Davon entfallen 22 Gesellschaften auf den Abgang der im Bereich Gebäudetechnik tätigen Fels-Gruppe. Die Fels-Gruppe wurde mit Wirkung vom 1. Mai 2002 von einer Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel & Cie. GmbH, Duisburg, übernommen. Mit diesem Verkauf wurde das im Oktober 2000 beschlossene Desinvestitionsprogramm für den einzustellenden Geschäftsbereich Gebäudetechnik weitestgehend abgeschlossen. Die Angaben zu einzustellenden Geschäftsbereichen werden unter Ziffer 9 detailliert erläutert. Weiterhin wurden 35 Gesellschaften infolge von Verschmelzungen bzw. Anwachsungen nicht mehr mit ihrem Einzelabschluss in den Konzernabschluss einbezogen. Die übrigen 17 Abgänge entfielen vornehmlich auf Gesellschaften, deren Anteile verkauft wurden oder die ihre Geschäftstätigkeit eingeschränkt haben. Hierbei handelt es sich um neun Gesellschaften aus der Sparte Touristik sowie um acht Gesellschaften aus der Sparte Logistik und der ehemaligen Industriesparte. 133 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Auswirkungen der Zu- und Abgänge des Konsolidierungskreises Bilanz Mio € Zugänge Abgänge 31.12.2002 31.12.2001 Anlagevermögen Umlaufvermögen davon Finanzmittel Rückstellungen Finanzschulden Sonstige Verbindlichkeiten 657,6 323,9 (84,0) 89,3 312,9 319,2 855,0 232,1 (19,9) 273,8 398,9 94,3 Auswirkungen der Zu- und Abgänge des Konsolidierungskreises Gewinn- und Verlustrechnung Mio € Zugänge 2002 Abgänge 2001 Gesamtumsatz1) Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche - 317,6 16,0 8,4 24,4 717,2 12,4 21,2 8,8 1) - Gesamtumsatz beinhaltet auch Umsatz mit konsolidierten Konzerngesellschaften Zum 31. Dezember 2002 wurden 20 assoziierte Unternehmen und 28 Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode bewertet. Im Vorjahr wurden auch 22 Tochterunternehmen nach der Equity-Methode bewertet. Darüber hinaus reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr der Kreis der nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaften insgesamt um vier weitere Gesellschaften. Unter anderem wurden die Unternehmen der Magic Life Assets-Gruppe, der Nouvelles Frontières-Gruppe (bis einschließlich 30. September 2002) sowie der HDW-Gruppe (bis 31. Dezember 2001) auf Basis ihrer Gruppenabschlüsse in die Equity-Bewertung einbezogen. 30 Unternehmen sind aus der Equity-Bewertung ausgeschieden. Die Gesellschaften der Nouvelles Frontières-Gruppe wurden auf Grund der im Geschäftsjahr erlangten Beherrschungsmöglichkeit bis zum 30. September 2002 in die Equity-Bewertung einbezogen. Daneben wurden sieben weitere Gesellschaften, die im Vorjahr im Kreis der at equity bewerteten Unternehmen enthalten waren, im Geschäftsjahr 2002 vollkonsolidiert bzw. auf vollkonsolidierte Tochterunternehmen verschmolzen. Weiterhin wurde die Equity-Bewertung für 21 Gesellschaften, insbesondere aus der Sparte Touristik, im Wesentlichen bedingt durch Anteilsverkäufe, beendet. Die 134 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss ECI Elektro-Chemie GmbH, Ibbenbüren, wurde bis zu ihrem Verkauf zum 30. September 2002 nach der Equity-Methode bewertet. Die italienische Fluggesellschaft Neos S.A. sowie drei ägyptische Hotelgesellschaften wurden erstmalig in die Equity-Bewertung aufgenommen. Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Konzept der Funktionalwährung umgerechnet. Da alle Gesellschaften aus Sicht der TUI AG ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht überwiegend selbstständig betreiben, entspricht die jeweilige funktionale Währung der Währung des Sitzlandes dieser Unternehmen. Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Bilanzvermerke erfolgt zum Mittelkurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs); die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Bei Tochterunternehmen, die ihre Geschäfte in hochinflationären Volkswirtschaften betreiben, erfolgt die Umrechnung der indizierten Aufwandsund Ertragsposten einschließlich des Jahresergebnisses zum jeweiligen Stichtagskurs. Die Buchwerte der nichtmonetären Bilanzpositionen dieser Gesellschaften werden vor einer Umrechnung mit dem Mittelkurs zum Abschlussstichtag auf Grundlage geeigneter Indizes zur Messung der Kaufkraft an die im Geschäftsjahr eingetretenen Preisänderungen angepasst. Die sich aus der Indizierung ergebenden Kaufkraftgewinne oder -verluste werden erfolgswirksam als Zinsertrag bzw. -aufwand erfasst. Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus der Kapitalkonsolidierung von ausländischen Gesellschaften entstehen, werden – umgerechnet mit historischen Kursen – zu Anschaffungswerten unter Berücksichtigung von planmäßigen Abschreibungen fortgeführt. Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, finden für die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei konsolidierten Tochterunternehmen. 135 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Sämtliche Differenzen aus der Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen werden erfolgsneutral behandelt und in den Gewinnrücklagen gesondert ausgewiesen. Im Jahr der Entkonsolidierung dieser Gesellschaften werden die Währungsdifferenzen ergebniswirksam aufgelöst. Wechselkurse bedeutender Währungen € 1 Pfund Sterling 1 US-Dollar 1 Kanadischer Dollar 1 Australischer Dollar 100 Schweizer Franken 100 Norwegische Kronen 100 Schwedische Kronen 100 Tschechische Kronen Kapitalkonsolidierung Entkonsolidierung 136 Stichtagskurs 31.12.2002 31.12.2001 1,54 0,96 0,61 0,54 68,85 13,73 10,93 3,18 1,64 1,13 0,71 0,58 67,54 12,56 10,72 3,13 Durchschnittskurs 2002 2001 1,59 1,06 0,67 0,58 68,17 13,32 10,91 3,24 1,61 1,12 0,72 0,58 66,21 12,43 10,81 2,94 Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung erfolgt der Erwerbsmethode entsprechend durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem anteiligen, neu bewerteten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs des Tochterunternehmens. Daraus resultierende aktive Unterschiedsbeträge von Unternehmenserwerben seit dem 1. Oktober 1995 werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert und planmäßig erfolgswirksam abgeschrieben; aktive Unterschiedsbeträge aus vor diesem Zeitpunkt erworbenen Tochterunternehmen werden weiterhin mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden grundsätzlich als Abzugsposten der aktivierten Geschäftsoder Firmenwerte ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der nicht monetären Vermögenswerte der Gesellschaften planmäßig aufgelöst. Im Zuge der Entkonsolidierung werden die Differenzen zwischen den während der Konzernzugehörigkeit erwirtschafteten Ergebnissen und den im Jahresabschluss des Mutterunternehmens erfassten Ergebnissen des Tochterunternehmens erfolgswirksam realisiert. Sofern bei aus dem Konsolidierungskreis ausscheidenden Beteiligungsgesellschaften Geschäftsoder Firmenwerte abgehen, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden, wird die in der Vergangenheit vorgenommene erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen aufgehoben. Anteile anderer Gesellschafter am Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Reinvermögen des ausscheidenden Tochterunternehmens beeinflussen nicht den Entkonsolidierungserfolg, sondern gehen erfolgsneutral ab. Equity-Methode Im Konzern sind die wesentlichen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie im Vorjahr in Einzelfällen nicht konsolidierte Tochterunternehmen grundsätzlich auf den Zeitpunkt des Erwerbs mit ihrem anteiligen Eigenkapital bewertet (Equity-Methode) und in der Bilanz und im Anlagespiegel unter „nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen“ ausgewiesen. Bei der Behandlung der verbleibenden Unterschiedsbeträge wird in gleicher Weise wie bei der Kapitalkonsolidierung verfahren, wobei die Geschäfts- oder Firmenwerte im Equity-Wertansatz ausgewiesen werden. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen, einschließlich der Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten, wird im Finanzergebnis gezeigt. Abweichende Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden in den der Equity-Bewertung zu Grunde liegenden Einzel- bzw. Gruppenabschlüssen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden beibehalten, soweit sie nicht grundsätzlich den Bilanzierungsvorschriften des IASB entgegenstehen bzw. die für die konzerneinheitliche Bilanzierung oder Neubewertung maßgeblichen Sachverhalte nicht hinreichend bekannt oder zugänglich sind. Forderungen und Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden aufgerechnet. Falls die Voraussetzungen zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen gegeben sind, wird hiervon Gebrauch gemacht. Verbindlichkeiten Konzerninterne Umsatzerlöse und Erträge, Zwischengewinne, Zwischenverluste Konzerninterne Umsatzerlöse und andere konzerninterne Erträge sowie die entsprechenden Aufwendungen werden eliminiert, soweit sie nicht unter Berücksichtigung von Zwischenergebnissen als Bestandsveränderung oder andere aktivierte Eigenleistungen auszuweisen sind. Zwischengewinne aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr werden – soweit nicht von untergeordneter Bedeutung – unter Berücksichtigung latenter Steuern ergebniswirksam bereinigt. Zwischenverluste werden nur insoweit eliminiert, als der zukünftig aus den Vermögenswerten zufließende Nutzen nicht überschritten wird. Konzerninterne Lieferungen und Leistungen erfolgen in der Regel zu marktüblichen Bedingungen. Zwischenergebnisse aus Lieferungen an und von at equity bewerteten Gesellschaften werden bei Kenntnis der entsprechenden Sachverhalte nach denselben Grundsätzen eliminiert. 137 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Bilanzierung und Bewertung Einheitliche Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge Zinsaufwendungen und -erträge, Dividenden Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Wertansätze im Konzernabschluss werden unbeeinflusst von steuerlichen Vorschriften allein von der wirtschaftlichen Darstellung der Vermögens- und Finanzlage im Rahmen der Vorschriften des IASB bestimmt. Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen erfolgt grundsätzlich dann, wenn die Leistung erbracht ist bzw. die Vermögenswerte geliefert worden sind und damit der Gefahrenübergang stattgefunden hat. Für Dienstleistungen und kundenspezifische Fertigungsaufträge werden die Umsatzerlöse entsprechend dem Leistungsfortschritt vereinnahmt. Bei touristischen Leistungen werden Umsatzerlöse entsprechend der Leistungserbringung innerhalb der touristischen Wertschöpfungskette realisiert. Die von Reisebüros erzielten Provisionserlöse für die Vermittlung von Pauschalreisen konzernfremder Anbieter werden bei Zahlung des Kunden, spätestens jedoch bei Abreise, realisiert. Provisionserlöse aus der Vermittlung konzerninterner Produkte werden erst mit Abreise des Kunden realisiert. Die Leistung des Reiseveranstalters besteht im Wesentlichen aus der Organisation und Koordination einer Pauschalferienreise. Deshalb werden Umsatzerlöse aus der Veranstaltung von Reisen bei Reiseantritt realisiert. Die Umsätze aus nachgelagerten touristischen Wertschöpfungsstufen wie beispielsweise Hotel- und Flugleistungen werden realisiert, sobald der Reisende die jeweilige Leistung in Anspruch genommen hat. Erlöse für Dienstleistungen in der Sparte Logistik werden zeitanteilig vereinnahmt. Zinsaufwendungen und -erträge werden zeitanteilig erfasst. Dividenden werden grundsätzlich vereinnahmt, wenn der Anspruch rechtlich entstanden ist. Kapitalbeschaffungskosten Die im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktien, Wandel- oder Optionsrechten entstehenden Kapitalbeschaffungskosten werden erfolgsneutral zu Lasten der bei der Ausgabe dotierten Kapitalrücklage verrechnet. Vermögenswerte Vermögenswerte werden aktiviert, wenn alle wesentlichen mit der Nutzung verbundenen Chancen und Risiken dem Konzern zustehen. Die Bewertung der Vermögenswerte erfolgt mit Ausnahme bestimmter finanzieller Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. 138 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Die Anschaffungskosten umfassen alle Gegenleistungen, die aufgebracht wurden, um einen Vermögenswert zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu setzen. Die Herstellungskosten werden auf Basis von Einzelkosten sowie angemessenen Zuschlägen für Gemeinkosten und Abschreibungen ermittelt. Kosten für die betriebliche Altersversorgung und für freiwillige soziale Leistungen werden nicht einbezogen. Finanzierungskosten für den Erwerb bzw. den Zeitraum der Herstellung werden nicht aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte und Gegenstände des Sachanlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, werden planmäßig linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern nicht auf Grund des tatsächlichen Nutzungsverlaufes in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode geboten ist. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der dem Konzern zukünftig zufließende Nutzen aus dem Vermögenswert niedriger ist als sein Buchwert. Der aus einem Vermögenswert zufließende Nutzen entspricht dem höheren Wert aus Nettoverkaufserlös und Ertragswert. Der Ertragswert wird aus dem Barwert der künftigen, dem Vermögenswert zuzuordnenden Zahlungsströme ermittelt. Sofern die Gründe für in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen entfallen, werden zu Gunsten der sonstigen betrieblichen Erträge entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Geschäfts- oder Firmenwerte Seit dem 1. Oktober 1995 erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden aktiviert und planmäßig erfolgswirksam abgeschrieben. Die Abschreibung erfolgt dabei unter Berücksichtigung der strategischen Bedeutung des Unternehmenserwerbs sowie weiterer, die Nutzungsdauer bestimmender Einflussfaktoren linear über einen Zeitraum von fünf bis maximal 20 Jahren. Bei Zugängen während des Geschäftsjahres wird die Abschreibung zeitanteilig vorgenommen. Geschäfts- oder Firmenwerte von Tochtergesellschaften, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden, werden unverändert mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die erfolgswirksame Auflösung passiver Geschäfts- oder Firmenwerte wird in der Gewinn- und Verlustrechnung zusammen mit den Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen. Sonstige immaterielle Entgeltlich erworbene sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt; selbsterstellte immaterielle Vermö- Vermögenswerte 139 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden genswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, sofern der Zufluss eines Nutzens für den Konzern wahrscheinlich ist und verlässlich bewertet werden kann. Wirtschaftliche Nutzungsdauern für sonstige immaterielle Vermögenswerte Nutzungsdauer Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte davon Software Aktivierte Entwicklungskosten Sachanlagevermögen bis zu 20 Jahre bis zu 10 Jahre 3 - 5 Jahre Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um nutzungsbedingte planmäßige und in Einzelfällen außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Erhaltene Investitionszuschüsse werden als Minderung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten gezeigt, sofern diese Zuschüsse direkt einzelnen Positionen des Sachanlagevermögens zuzuordnen sind. Kann eine direkte Zuordnung nicht vorgenommen werden, so sind die erhaltenen Zuschüsse als passiver Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt und werden entsprechend der Nutzung des Investitionsprojektes aufgelöst. Bei Flugzeugen werden Restwerte von bis zu 20 % der Anschaffungskosten bei der Ermittlung der Abschreibung berücksichtigt, bei Schiffen und in begründeten Fällen bei technischen Anlagen und Maschinen kommen Schrottwerte als Resterlöse zum Ansatz. Die Öl- und Gasbohrungen im Geschäftsbereich Energie werden nach der international üblichen Successful Effort Methode bewertet. Danach werden nur wirtschaftlich fündige Bohrungen aktiviert und grundsätzlich linear oder produktionsabhängig abgeschrieben. Wirtschaftlich nicht fündige Bohrungen sowie Sondierungsbohrungen werden sofort als Aufwand der Periode erfasst. Geringwertige Anlagegüter (Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bis 410 €) werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang ausgewiesen. 140 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Wirtschaftliche Nutzungsdauern für Sachanlagevermögen Nutzungsdauer Gebäude davon Hotels Technische Anlagen und Maschinen davon Tankbauten Schiffe und Wagenpark davon Containerschiffe Flugzeuge und Flugzeugersatzteile Betriebs- und Geschäftsausstattung bis zu 50 25 bis zu 40 bis zu 25 bis zu 30 23 bis zu 18 bis zu 10 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Kosten für die Wartung und Reparatur von Gegenständen des Sachanlagevermögens werden als Aufwand erfasst. Erneuerungs- und Erhaltungsaufwendungen werden als nachträgliche Herstellungskosten aktiviert, wenn sie zu einer wesentlichen Verlängerung der Nutzungsdauer, einer erheblichen Verbesserung oder einer bedeutenden Nutzungsänderung der Sachanlage führen. Verpflichtungen für den Abbruch und die Demontage von Vermögenswerten sowie für die Rekultivierung von Standorten werden entsprechend den Vorschriften des IAS 16 (überarbeitet 1998) als Anschaffungsnebenkosten in dem Maße aktiviert, wie für diese Verpflichtungen gemäß IAS 37 Rückstellungen gebildet werden. Finanzierungsleasing Gemietete Sachanlagen, bei denen die einbezogenen Tochterunternehmen alle wesentlichen mit dem Gegenstand verbundenen Chancen und Risiken tragen (Finanzierungsleasing), werden gemäß IAS 17 zu Anschaffungskosten angesetzt, die im Falle eines Erwerbs angefallen wären. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrages mit der Abschreibungsmethode, die auch für vergleichbare erworbene bzw. hergestellte Vermögenswerte Anwendung findet. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind als Verbindlichkeit passiviert, wobei der zukünftige Zinsaufwand jedoch unberücksichtigt bleibt. Nicht von eigenen Konzernunternehmen genutzte Immobilien, die ausschließlich zur Erzielung von Mieteinnahmen und Gewinnen aus Wertsteigerungen dienen (als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien), werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. 141 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und Beteiligungen Die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und Beteiligungen werden grundsätzlich zum Marktwert angesetzt. Sofern für diese Anteile kein auf einem aktiven Markt notierter Marktpreis vorliegt und andere Methoden zur Ermittlung eines objektivierbaren Marktwertes auf Grund der Konzernbeziehung nicht anwendbar sind, werden die Anteile zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren erfolgt zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert. Unfertige und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Vorräte Bei allen Vorräten sind individuelle Bewertungsabschläge vorgenommen worden, sofern die aus ihrem Verkauf oder ihrer Verwendung voraussichtlich zu realisierenden Erlöse niedriger sind als die Buchwerte der Vorräte. Als niedrigerer beizulegender Wert werden die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten angesetzt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der Vorräte geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen. Erhaltene Anzahlungen werden von den Vorräten abgesetzt, sofern sie Fertigungsaufträgen mit im Einzelfall niedrigem Auftragswert zuzurechnen sind. Als Bewertungsmethode für gleichartige Gegenstände des Vorratsvermögens wird grundsätzlich die Durchschnittsmethode angewandt. Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte werden in Abhängigkeit von der Halteabsicht des Unternehmens bewertet. Während die zu Handelszwecken gehaltenen und die zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumente zum Marktwert bewertet sind, werden die bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinstrumente sowie die ausgewiesenen Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Marktwertänderungen zwischen Anschaffungszeitpunkt und dem Bilanzstichtag werden bei denjenigen finanziellen Vermögenswerten, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, erfolgsneutral in der Rücklage für Wertänderungen erfasst. Beim Verkauf dieser Finanzinstrumente wird der kumulierte Gewinn oder Verlust ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung realisiert. Liegt neben den marktüblichen Wertschwankungen dieser finanziellen Vermögenswerte eine substanzielle Wertminderung vor, so führt der kumulierte, zuvor im Eigenkapital ausgewiesene Verlust zu einer außerplanmäßigen Abschreibung im Ergebnis der Periode. 142 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu Nennwerten bzw. zu niedrigeren Barwerten bilanziert. Bei diesen Posten wird allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen, auf Erfahrungswerte gestützten Kreditrisiko durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. In den Jahresabschlüssen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum Devisenkurs am Bilanzstichtag bilanziert. Die Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden, sofern sie im Zuge des normalen Leistungsprozesses anfallen, als Materialaufwand, sofern sie anderen Sachverhalten zuzuordnen sind, unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen ausgewiesen. Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden entsprechend den Vorschriften des IAS 39 mit ihrem Marktwert bilanziert. Der erstmalige Ansatz erfolgt am Erfüllungstag. Sofern die derivativen Finanzinstrumente zur Sicherung von Marktwertschwankungen bilanzierter Vermögenswerte und Schulden abgeschlossen wurden (Fair Value Hedges), werden Veränderungen der Marktwerte ebenso wie die Marktwertveränderungen des dazugehörigen Grundgeschäftes sofort im Periodenergebnis erfasst. Handelt es sich bei den derivativen Finanzinstrumenten um Geschäfte zur Absicherung künftiger Zahlungsströme (Cash Flow Hedges), wie beispielsweise geplante Kerosineinkäufe, so werden alle Marktwertschwankungen dieser Finanzinstrumente solange erfolgsneutral in der Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten erfasst, bis das zugehörige Grundgeschäft eintritt. Resultiert eine abgesicherte zukünftige Transaktion in dem Ansatz eines Vermögenswertes, so werden die direkt im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste des derivativen Finanzinstrumentes als Minderung bzw. Erhöhung der Anschaffungskosten berücksichtigt. Handelt es sich bei dem Grundgeschäft um eine abgesicherte Aufwands- bzw. Ertragsposition, so erfolgt zeitgleich mit der Abwicklung des Grundgeschäftes eine ergebniswirksame Realisierung der kumulierten Gewinne bzw. Verluste aus dem Sicherungsinstrument. Sind in Ausnahmefällen die nach IAS 39 für die Bilanzierung als Sicherungsinstrument notwendigen Kriterien bei einzelnen derivativen Finanzinstrumenten nicht erfüllt, werden alle Marktwertänderungen sofort im Ergebnis der Periode erfasst. Rückstellungen Rückstellungen werden für ungewisse Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, wenn diese Verpflichtungen wahrscheinlich zu einer zukünftigen Vermögensbelastung führen werden. Sie werden unter Berücksichtigung 143 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Effekt wesentlich ist, mit ihrem Barwert angesetzt. Dabei werden zukünftige Kostensteigerungen bei der Berechnung des Erfüllungsbetrages mit einbezogen. Pensionsrückstellungen werden entsprechend IAS 19 (überarbeitet 2002) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bilanziert. Laufende Ertragsteuerrückstellungen werden – vorausgesetzt, sie bestehen in demselben Steuerhoheitsgebiet und sind hinsichtlich Art und Fristigkeit gleichartig – mit entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens grundsätzlich nach Abzug von Kapitalaufnahmekosten mit dem Betrag der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Im Zeitablauf werden die Verbindlichkeiten unter Anwendung der effektiven Zinsmethode mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bei der Ausgabe von Finanzinstrumenten, die sowohl eine Fremd- als auch eine Eigenkapitalkomponente in Form von Wandel- oder Optionsrechten umfassen, werden die für den jeweiligen Bestandteil zugeflossenen finanziellen Mittel ihrem Charakter entsprechend bilanziert. Zum Emissionszeitpunkt wird die Anleihe dabei mit einem Wert angesetzt, der für die Ausgabe dieses Fremdkapitalinstrumentes ohne Eigenkapitalbestandteil auf Grundlage der bestehenden Marktbedingungen erzielt worden wäre. Der in die Kapitalrücklage eingestellte Betrag entspricht danach – unter Berücksichtigung latenter Steuern – dem Marktwert der Wandel- bzw. Optionsrechte zum Ausgabezeitpunkt. Latente Steuern Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern folgt gemäß IAS 12 (überarbeitet 2000) der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode auf Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes. Hierbei wird von der Fiktion der Gewinnthesaurierung ausgegangen. Die steuerlichen Konsequenzen von Gewinnausschüttungen werden erst zum Zeitpunkt des Gewinnverwendungsbeschlusses berücksichtigt. Für die erwarteten steuerlichen Vorteile aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen werden aktive latente Steuern angesetzt. Annahmen und Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwandt worden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Die An- Schätzungen 144 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss nahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Solche Abweichungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Erläuterung der vom deutschen Recht abweichenden Bilanzierungsund Bewertungsmethoden Nach den Vorschriften des IAS 21 sowie des IAS 39 sind alle Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit dem Kurs am Bilanzstichtag umzurechnen. Alle derivativen Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere sind zu Marktwerten zu bilanzieren. Dies führt dazu, dass auch nicht realisierte Gewinne in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im Eigenkapital erfasst werden. Diese Regelungen weichen von dem nach handelsrechtlichen Grundsätzen vorgeschriebenen Anschaffungskosten-, Realisations- und Imparitätsprinzip ab. Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern gemäß IAS 12 (überarbeitet 2000) folgt abweichend vom Handelsgesetzbuch der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Die Steuerersparnisse aus als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen werden als aktive latente Steuern bilanziert. Bei Dienstleistungen und kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden Erlöse und Gewinne entsprechend dem Leistungsfortschritt realisiert. Dies trifft im Konzern insbesondere auf die Erlösrealisierung von Reiseveranstaltern zum Zeitpunkt der Abreise des Kunden zu. Handelsrechtlich werden Gewinne zum Zeitpunkt der Fertigstellung und Abnahme bzw. bei vollständiger Leistungserbringung, damit bei Reiseveranstaltern bei Ende der Reise, realisiert. Während handelsrechtlich Schulden zum Rückzahlungsbetrag bilanziert werden, erfolgt nach den Vorschriften des IASB der Ansatz von Fremdkapital nach Abzug von Kapitalaufnahmekosten mit dem Betrag der erhaltenen Gegenleistung. Die im Zusammenhang mit der Ausgabe von Aktien und Bezugsrechten entstehenden Kosten werden abweichend vom Handelsrecht erfolgsneutral behandelt. 145 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Ferner werden im Gegensatz zum deutschen Recht auch selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte wie Computersoftware aktiviert und Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen, die innerhalb von drei Monaten nachgeholt werden, nicht gebildet. Weiterhin werden die Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen auf Grund ihrer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit nach den Vorschriften des IASB unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Segmentberichterstattung Erläuterung zu den Segmenten In der Segmentberichterstattung sind die Geschäftsaktivitäten des TUI Konzerns den Sparten Touristik, Logistik und der ehemaligen Sparte Industrie zugeordnet. Die Segmentierung des Konzerns erfolgt dabei entsprechend der internen Steuerungs- und Berichterstattungslogik. Die einzelnen Unternehmensgruppen werden unabhängig von ihrer gesellschaftsrechtlichen Beteiligungsstruktur allein nach ihrer wirtschaftlichen Zugehörigkeit in die Sparten und Geschäftsbereiche eingeordnet. Sparte Touristik 146 In der Sparte Touristik sind alle touristischen Gesellschaften des Konzerns zusammengefasst, mit Ausnahme der Kreuzfahrt-Aktivitäten der HapagLloyd AG, die in der Sparte Logistik ausgewiesen werden. Da die Touristik den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des Konzerns bildet, wurde die Sparte Touristik in die fünf Geschäftsbereiche Europa Mitte, Europa Nord, Europa West, Zielgebiete sowie sonstige Touristikaktivitäten untergliedert. Diese Einteilung erfolgt dabei im Wesentlichen nach geographischen Gesichtspunkten sowie nach Funktionen innerhalb der Wertschöpfungskette. Während die Reiseveranstalter, der Vertrieb sowie die Fluggesellschaften des Konzerns nach den Herkunftsländern der Reisenden in die drei Quellmärkte Europa Mitte, Nord und West eingeteilt sind, werden die touristischen Aktivitäten des Konzerns am Urlaubsort im Bereich Zielgebiete dargestellt. Im Bereich Sonstige Touristik werden diejenigen touristischen Gesellschaften des Konzerns zusammengefasst, die nicht unmittelbar mit der Organisation und Durchführung von Urlaubsreisen in Zusammenhang stehen. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Bereich Europa Mitte Den Bereich Europa Mitte bilden die Vertriebs- und Veranstalteraktivitäten in den Länder Deutschland, Schweiz, Österreich und Polen. Daneben ist diesem Geschäftsbereich auch die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH zugeordnet. Bereich Europa Nord Der Bereich Europa Nord umfasst die unter der Führung der TUI Northern Europe stehenden Reisebüros und Veranstalter in Großbritannien und Irland sowie in den nordischen Ländern Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Die konzerneigene Fluggesellschaft Britannia Airways, die sowohl aus Großbritannien als auch aus Skandinavien operiert, ist ebenfalls in diesem Bereich enthalten. Bereich Europa West Die Vertriebs- und Veranstalteraktivitäten in den Niederlanden und in Belgien sind im Bereich Europa West zusammengefasst. Seit dem 1. Oktober 2002 sind auch die Aktivitäten der erstmalig konsolidierten Nouvelles Frontières-Gruppe sowie der Fluggesellschaft Corsair International S. A. diesem Geschäftsbereich zugeordnet. Bereich Zielgebiete Zu den Aktivitäten im Geschäftsbereich Zielgebiete gehört die Betreuung der Gäste, der Transfer zwischen Flughafen und Hotel sowie die Organisation und Durchführung von Ausflügen, Rundreisen und sonstigen Veranstaltungen durch die konzerneigenen Agenturen. Weiterhin enthält dieser Geschäftsbereich auch die Hotelgesellschaften des Konzerns sowie die Gesellschaften der Anfi-Gruppe, deren Geschäftstätigkeit der Bau und der Vertrieb von Ferienwohnrechtsanlagen ist. Sonstige Touristik/ Unter Sonstige Touristik/Konsolidierung werden insbesondere die unter der Führung der TUI Business Travel Deutschland GmbH stehenden Gesellschaften, deren Geschäftstätigkeit die Organisation und Vermittlung von Geschäftsreisen ist, zusammengefasst. Daneben sind die zentralen Dienstleistungsgesellschaften, die bereichsübergreifende Funktionen wie die Bereitstellung von EDV-Dienstleistungen und den zentralen Hoteleinkauf wahrnehmen, enthalten. Weiterhin werden in diesem Geschäftsbereich die Konsolidierungen von Beziehungen zwischen den touristischen Geschäftsbereichen dargestellt. Konsolidierung Sparte Logistik Die Sparte Logistik, der unter der Führung der Hapag-Lloyd AG die VTGLehnkering- und die Algeco-Gruppe zugeordnet sind, erbringt neben den Transportleistungen der Containerschifffahrt spezielle Transport- und 147 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Serviceleistungen für die chemische Industrie und die Mineralölindustrie. Einen weiteren Schwerpunkt des Geschäftsbereiches bildet die Herstellung und Vermietung von Mobilbauten und Paletten. Die Aktivitäten der Seetouristik sind ebenfalls der Sparte Logistik zugeordnet. Sparte Industrie Die ehemalige Sparte Industrie setzt sich aus den Geschäftsbereichen Energie, Handel und Gebäudetechnik zusammen. Auf Grund der bereits getätigten Verkäufe bzw. der bestehenden Veräußerungsabsichten für die einzelnen Geschäftsbereiche stellt die Sparte Industrie insgesamt einen einzustellenden Bereich dar. Geschäftsbereich Energie Der Geschäftsbereich Energie besteht aus der Preussag Energie GmbH. Im Vorjahr gehörten dem Geschäftsbereich daneben bis zu ihrer Veräußerung die Unternehmen der Deutag-Gruppe (bis 30. September 2001) sowie die KBB GmbH (bis 1. September 2001) an. Die Aktivitäten der Preussag Energie GmbH erstrecken sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Erdöl und Erdgas. Im Dezember 2002 wurde ein Kaufvertrag für die inländischen Aktivitäten der Preussag Energie GmbH mit der französischen Gaz de France S. A. geschlossen. Die internationalen Aktivitäten wurden vertraglich mit Wirkung zum 1. Januar 2003 an die österreichische OMV AG veräußert. Beide Vertragswerke stehen noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden sowie beim Verkauf der ausländischen Aktivitäten der Zustimmung von bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland. Geschäftsbereich Mit der Aufgabe der Beherrschungsmöglichkeit der Fels-Gruppe zum 1. Mai 2002 wurde die Einstellung des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik abgeschlossen. Im Geschäftsjahr sind die Gesellschaften der Fels-Gruppe bis zu ihrem Ausscheiden diesem Bereich zugeordnet. Daneben waren im Vergleichszeitraum die im Geschäftsjahr 2001 veräußerten Unternehmen der Wolf-, Minimax- und Kermi-Gruppe in diesem Geschäftsbereich dargestellt. Gebäudetechnik Geschäftsbereich Handel 148 Der Geschäftsbereich Handel umfasst den nationalen und internationalen Handel mit NE-Metallen und Produkten für die Stahl verarbeitende Industrie. Darüber hinaus produzieren einige Firmen der Amalgamated Metal Corporation-Gruppe (AMC) Zinn sowie Produkte für die Öl-, Bauund Keramikindustrie. Neben der AMC-Gruppe bilden die US-StahlserviceGesellschaften den Geschäftsbereich Handel. Der Handel stellt ebenfalls einen einzustellenden Bereich dar. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Sonstige/Konsolidierung Als Holding des Konzerns übernimmt die TUI AG sowohl spartenübergreifende Aufgaben, wie beispielsweise Finanzen, Steuern und Recht, als auch operative Führungsaufgaben für die Sparte Touristik. Hierzu zählt insbesondere die zentrale Führung der einheitlichen touristischen Dachmarke World of TUI. Die TUI AG wird deshalb zusammen mit weiteren, nicht den einzelnen Geschäftsbereichen zuzuordnenden Tätigkeiten und mit den Konsolidierungen von Beziehungen zwischen den Segmenten als gesonderte Berichtseinheit unter „Sonstige/Konsolidierung“ gezeigt. Neben der TUI AG wird auch die in 2002 gegründete Niedrigpreis-Fluglinie HapagLloyd Express GmbH in diesem Bereich erfasst, da es sich hierbei um einen im Aufbau befindlichen Geschäftsbereich handelt. Weiterhin sind die Immobiliengesellschaften sowie die Versicherungsgesellschaften des Konzerns in diesem Segment dargestellt. Die Wolf GmbH wird ebenfalls im Bereich „Sonstige/Konsolidierung“ ausgewiesen, da die ursprüngliche Verkaufsabsicht für diese Gesellschaft zunächst zurückgestellt wurde. Erläuterung zu den Segmentdaten Die Begriffsbestimmung der einzelnen Segmentdaten entspricht der Steuerungsbasis für die wertorientierte Unternehmensführung des TUI Konzerns. Umsätze zwischen den Segmenten Die Umsätze zwischen den Segmenten werden grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen – wie sie auch bei Geschäften mit fremden Dritten zu Grunde liegen – getätigt. Betriebliches Segmentergebnis Das betriebliche Segmentergebnis wird vor der Berücksichtigung des Finanzergebnisses ermittelt. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung bleiben ebenfalls unberücksichtigt, da sie erst auf Konzernebene vorgenommen werden. Abschreibungen Die Abschreibungen beziehen sich lediglich auf das Segmentanlagevermögen und enthalten keine Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von konsolidierten Tochterunternehmen. Ergebnis der nach der Das Ergebnis der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen umfasst auch die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte dieser Gesellschaften. Equity-Methode bewerteten Unternehmen 149 Konzernabschluss Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden EBITDA Das EBITDA wird ermittelt aus dem betrieblichen Ergebnis vor Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögen, vor Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie vor Zinsergebnis und Steuern. Betriebliches Segmentvermögen Das betriebliche Segmentvermögen und die Segmentschulden setzen sich aus den betriebsnotwendigen Vermögenswerten bzw. dem Fremdkapital – ohne verzinsliche Ansprüche und Verbindlichkeiten sowie ohne Steuern – zusammen. und Segmentschulden Investitionen Bei den Investitionen handelt es sich um Zugänge von Sachanlagen sowie immateriellen Vermögenswerten ohne die aus Anteilserwerben resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte. Verzinsliche Vermögenswerte Die verzinslichen Vermögenswerte und Finanzmittel werden zur Erzielung des Finanzergebnisses, die verzinslichen Schulden zur Finanzierung der Geschäfts- und Investitionstätigkeit eingesetzt. und Finanzmittel Geschäfts- oder Firmenwerte Die strategische Ausrichtung des Konzerns und damit die Entscheidungen über den Erwerb bzw. Verkauf von Tochtergesellschaften ist eine der Kernfunktionen der Führungsholding. Das Management der Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften wird daher als zentrale Holdingfunktion verstanden, so dass keine Aufteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die einzelnen Segmente vorgenommen wird. Überleitung Die Überleitung des betrieblichen Segmentvermögens sowie der betrieblichen Segmentschulden auf das Vermögen bzw. die Schulden des Konzerns ergibt sich durch Berücksichtigung der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften sowie der nach den Vorschriften des IAS 14 nicht berücksichtigten Steueransprüche. Die Segmentschulden enthalten ebenfalls nicht die in den Schulden des Konzerns enthaltenen Steuerrückstellungen und -verbindlichkeiten. 150 Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden Konzernabschluss Überleitung von Segmentangaben zu Konzernwerten Mio € Betriebliches Segmentvermögen Verzinsliche Vermögenswerte und Finanzmittel Vermögen der Geschäftsbereiche Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung Effektive Steueransprüche Latente Steueransprüche Konzernvermögen Mio € Betriebliche Segmentschulden Verzinsliche Segmentschulden Schulden der Geschäftsbereiche Steuerrückstellungen Steuerverbindlichkeiten Konzernschulden 31.12.2002 31.12.2001 8 813,1 1 610,9 10 424,0 4 726,4 81,7 285,3 15 517,4 9 849,4 1 921,8 11 771,2 4 693,8 61,0 97,7 16 623,7 31.12.2002 31.12.2001 5 508,9 5 863,8 11 372,7 898,9 65,3 12 336,9 5 412,5 6 961,8 12 374,3 804,5 62,0 13 240,8 151 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung (1) Umsatzerlöse Umsatz des Konzerns nach Geschäftstätigkeit Mio € Touristische Leistungen Logistik-Dienstleistungen Herstellung von Erzeugnissen und weiteren Dienstleistungen Handel mit Waren Vermietung und Verpachtung Patent-, Lizenz- und sonstige Einnahmen Gesamt 2002 12 402,1 3 193,3 382,8 3 871,5 441,5 11,2 20 302,4 2001 12 3 1 4 728,1 256,4 297,8 620,7 498,9 9,5 22 411,4 Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im Rahmen der Segmentberichterstattung, unterteilt nach Geschäftsbereichen und Regionen, dargestellt. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr beruht vorwiegend auf Veränderungen des Konsolidierungskreises. Hier wirken sich mit rund 1,0 Mrd. € insbesondere die im Vorjahr erfolgten Desinvestitionen aus. Des Weiteren ergibt sich ein Rückgang der Umsatzerlöse um rund 0,5 Mrd. € aus der in diesem Geschäftsjahr mit vier Monaten nur zeitanteiligen Berücksichtigung der Fels-Gruppe. Demgegenüber stehen Umsatzerlöse von erstmalig konsolidierten Gesellschaften in Höhe von 292,4 Mio. €. Neben den Konsoldierungskreisveränderungen führte auch das im Vergleich zum Vorjahr leicht geringere Geschäftsvolumen zu einem Rückgang der Umsatzerlöse. (2) Veränderung des Erzeugnisbestandes und Veränderung des Erzeugnisbestandes und andere aktivierte Eigenleistungen Mio € 2002 2001 andere aktivierte Eigenleistungen 152 Verminderung des Bestandes an unfertigen und fertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen Gesamt + 6,6 64,1 57,5 + 38,1 103,4 65,3 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss (3) Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Erträge Mio € Buchgewinne aus dem Verkauf von Anlage- und Umlaufvermögen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden Wechselkursgewinne Weiterberechnete Kosten Erträge aus Vermietung und Verpachtung sowie aus Patent- und Lizenzeinnahmen Betriebliche Nebenerträge Übrige Erträge Gesamt 2002 2001 671,0 500,5 125,4 83,2 81,7 205,5 82,0 61,8 21,9 121,5 203,0 1 307,7 18,2 269,1 184,1 1 321,2 Die Buchgewinne aus dem Verkauf von Anlage- und Umlaufvermögen waren im Vorjahr wesentlich bestimmt durch den Verkauf der Gesellschaften aus dem Geschäftsbereich Gebäudetechnik sowie weiterer Veräußerungen von Tochtergesellschaften. Im laufenden Geschäftsjahr resultieren die Buchgewinne im Wesentlichen aus dem Verkauf der Fels-Gruppe sowie der Veräußerung von rund 13 700 Mietwohnungen in Salzgitter an eine Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Anlagen-Leasing GmbH. Weitere Buchgewinne entstanden aus dem Verkauf der bisher von der Veba Oel AG zusammen mit Preussag Energie gehaltenen Anteile an ehemaligen Deminex-Projekten. Weitere Buchgewinne entstanden aus Verkäufen von Gegenständen des Sachanlagevermögens im geschäftsüblichen Rahmen. (4) Materialaufwand Materialaufwand Mio € Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Aufwendungen für touristische Leistungen Gesamt 2002 2001 3 858,0 2 878,7 7 696,8 14 433,5 4 317,2 2 866,3 8 045,1 15 228,6 Bei den Aufwendungen für touristische Fremdleistungen handelt es sich im Wesentlichen um Hotelaufwendungen und Aufwendungen für Flug und sonstige Transporte. Im Materialaufwand werden auch Miet- und Pachtaufwendungen für operative Leasingverhältnisse gezeigt, sofern diese Aufwendungen in unmittelbarem Zusammenhang mit den erzielten Umsatzerlösen stehen. 153 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Insgesamt sind im Materialaufwand des Geschäftsjahres Miet- und Pachtaufwendungen in Höhe von 358,0 Mio. € enthalten. Der Rückgang der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogenen Waren resultiert fast ausschließlich aus dem Verkauf der Gesellschaften aus dem Geschäftsbereich Gebäudetechnik sowie der Deutag-Gruppe. (5) Personalaufwand Personalaufwand Mio € Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon für Altersversorgung Gesamt 2002 2001 2 054,4 2 367,0 496,2 (143,7) 2 550,6 544,9 (132,3) 2 911,9 Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten unter anderem den Aufwand für leistungsorientierte Versorgungszusagen. Der Zinsanteil aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen wird ebenfalls in diesem Posten ausgewiesen. Die Darstellung der Pensionszusagen wird detailliert unter Ziffer 30 erläutert. Gegenüber dem Vorjahr reduzierten sich die Lohn- und Gehaltsaufwendungen um 13,2 %. Ursache hierfür war ein Rückgang der durchschnittlichen Zahl der Mitarbeiter um 8 358 Mitarbeiter auf nunmehr 68 937 Mitarbeiter (ohne Auszubildende). Der Rückgang der Mitarbeiterzahlen resultiert insbesondere aus den im Geschäftsjahr 2001 verkauften Gesellschaften der Gebäudetechnik sowie der Deutag-Gruppe, deren Mitarbeiter zeitanteilig bis zum Abgang der Gesellschaften in den Vorjahreszahlen enthalten waren. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter in der Touristik erhöhte sich von 50 306 auf 53 014, vor allem durch die zeitanteilige Berücksichtigung von Mitarbeitern der Nouvelles Frontières-Gruppe. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende) Gewerbliche Mitarbeiter Angestellte Gesamt 154 2002 2001 6 240 62 697 68 937 12 506 64 789 77 295 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss (6) Abschreibungen Abschreibungen Mio € Planmäßige Abschreibungen1) auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Außerplanmäßige Abschreibungen1) auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Gesamt 1) 2002 2001 631,5 643,7 0,4 631,9 43,0 686,7 ohne Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Tochterunternehmen Den planmäßigen Abschreibungen liegen die bei den Erläuterungen zur Bilanzierung und Bewertung aufgeführten konzerneinheitlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauern zu Grunde. (7) Sonstige betriebliche Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Mio € Provisionen für touristische Leistungen Aufwendungen für Mieten und Pachten Aufwendungen für Werbung Beiträge, Gebühren, Honorare, Aufwendungen für Beratung Aufwendungen des Finanz- und Geldverkehrs Vertriebsaufwendungen Sonstige Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen Verwaltungsaufwendungen Fremdleistungen und betriebsfremde Materialaufwendungen Verluste aus dem Abgang von Anlage- und Umlaufvermögen Übrige betriebliche Aufwendungen Gesamt 2002 2001 703,0 265,7 261,0 155,3 271,2 310,7 213,4 389,7 303,5 69,1 253,4 3 196,0 712,8 659,4 248,5 181,0 326,7 389,0 125,8 411,2 340,8 95,7 365,4 3 856,3 Die Provisionen für touristische Leistungen umfassen überwiegend Reisebüroprovisionen sowie weitergeleitete Provisionen aus Reiserücktrittskostenversicherungen. Verbräuche aus in Vorjahren zu Lasten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen gebildeten Rückstellungen, für die der Aufwand jetzt unter der betreffenden Aufwandsart ausgewiesen wird, sind wie bisher mit dem Aufwand für die Neubildung verrechnet worden. Die Aufwendungen des Finanz- und Geldverkehrs enthalten auch Wechselkursverluste aus Kursveränderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten. 155 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Aufwendungen für Mieten und Pachten, da Mietaufwendungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den erzielten Umsatzerlösen stehen, im Geschäftsjahr 2002 im Materialaufwand ausgewiesen werden. Sofern diese Umgliederung bereits im Vorjahr vorgenommen worden wäre, hätte der Miet- und Pachtaufwand des Vorjahres um rund 321 Mio. € niedriger gelegen. (8) Finanzergebnis Finanzergebnis Mio € Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen davon aus assoziierten Unternehmen davon aus Gemeinschaftsunternehmen davon aus verbundenen Unternehmen Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen davon aus verbundenen Unternehmen Aufwendungen aus Verlustübernahmen davon an verbundene Unternehmen Beteiligungsergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen Zinsergebnis Ergebnis aus der Wertänderung von derivativen Finanzinstrumenten Gesamt 2002 + (+ (+ 2001 46,1 + 35,1) (11,0) (+ (–) (+ 9,4 (4,9) 4,9 (1,7) 2,0 (2,0) 12,3 + 26,8 39,2) 56,5) 9,5) 71,3 (6,9) 1,6 (1,1) 9,0 (9,0) 63,9 66,2 88,7 - 4,8 (0,5) 90,4 (0,8) 325,0 (3,2) 229,8 - 4,0 (1,3) 115,9 (2,9) 426,2 (4,3) 306,3 - 9,6 247,2 + - 1,3 303,0 + Das Equity-Ergebnis enthält den anteiligen Jahresüberschuss der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwerte dieser Gesellschaften. 156 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Konzernanteil an den einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung bei Gemeinschaftsunternehmen Mio € 2002 2001 Betriebliche Erträge Betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Steuern Jahresüberschuss Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Gemeinschaftsunternehmen 228,0 197,2 30,8 13,3 17,5 3,4 14,1 3,1 374,7 291,3 83,4 8,3 75,1 16,6 58,5 2,0 - 11,0 - 56,5 Das Beteiligungsergebnis reduzierte sich insbesondere durch die im Vorjahr vereinnahmten Dividendenerträge aus der Ruhrgas-Beteiligung. Von den Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens entfallen 65,1 Mio. € (Vorjahr 87,8 Mio. €) auf außerplanmäßige Abschreibungen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen dabei mit insgesamt 53,2 Mio. € auf die Aktien der im Geschäftsjahr insolvent gewordenen Babcock Borsig AG (42,1 Mio. €) sowie auf Aktien der Metaleurop S. A. (11,1 Mio. €). Weiterhin sind in diesem Posten insbesondere Abschreibungen auf Beteiligungen sowie auf Wertpapiere des Anlagevermögens enthalten. Die Verbesserung des Zinsergebnisses ist vor allem auf die weitere Reduzierung der Finanzschulden zurückzuführen. Aus der Indizierung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen, deren Sitz in Hochinflationsländern liegt, wurden aus der Veränderung der Kaufkraftparitäten dieser Länder insgesamt Kaufkraftgewinne in Höhe von 2,1 Mio. € (im Vorjahr Kaufkraftverluste von 6,8 Mio. €) realisiert, die in den Zinserträgen und -aufwendungen erfasst worden sind. Ursächlich für die Kaufkraftgewinne war insbesondere der Finanzmittelbedarf türkischer Hotelgesellschaften. Im Vorjahr resultierten die Kaufkraftverluste im Wesentlichen aus den Zahlungsmittelbeständen zweier türkischer Gesellschaften im Bereich Gebäudetechnik, die im Vorjahr veräußert wurden. 157 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung (9) Einzustellende Bereiche Der Aufsichtsrat der TUI AG genehmigte im Oktober 2000 ein Desinvestitionsprogramm für die Industriebeteiligungen. Die Veräußerungen entsprechen der langfristigen Strategie des Konzerns, sich auf das Touristikgeschäft zu konzentrieren und sich von Aktivitäten der Geschäftsbereiche Gebäudetechnik und Handel zu trennen. Nachdem im Geschäftsjahr 2001 bereits die Gesellschaften der Minimax-Gruppe, der Kermi-Gruppe sowie die Tochtergesellschaften der Wolf GmbH veräußert worden waren, wurde die Beherrschungsmöglichkeit an der Fels GmbH und ihren Tochtergesellschaten zum 1. Mai 2002 an eine Beteiligungsgesellschaft der Franz Haniel & Cie. GmbH übertragen. Mit diesem Verkauf ist die Einstellung des Geschäftsbereichs Gebäudetechnik im Wesentlichen abgeschlossen. Der Verkauf der Wolf GmbH wurde bis auf weiteres zurückgestellt. Die Gesellschaft wird daher in dem Segment „Sonstige/Konsolidierung“ dargestellt. Im Laufe des Geschäftsjahres 2002 wurden Verhandlungen über den Verkauf des Geschäftsbereichs Energie aufgenommen. Im Dezember 2002 wurde ein Kaufvertrag mit Gaz de France S. A. über den Erwerb der inländischen Aktivitäten der Preussag Energie GmbH geschlossen, im Januar 2003 erwarb die österreichische OMV AG die internationalen Aktivitäten der Preussag Energie. Beide Vertragswerke stehen noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung sowie beim Verkauf eines Teils der ausländischen Aktivitäten unter dem Vorbehalt der Zustimmung von bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland. Mit diesen Verkäufen zieht sich der Konzern vollständig aus seinen Energieaktivitäten zurück. Zum 31. Dezember 2002 stellt somit der Geschäftsbereich Energie ebenfalls einen einzustellenden Bereich dar. Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Zustimmungserfordernisse ist davon auszugehen, dass die inländischen und ausländischen Aktivitäten zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Geschäftsjahr 2003 aus dem Konzern abgehen werden. Da die aus den Verträgen resultierenden Zahlungsströme zu unterschiedlichen Zeitpunkten realisiert werden, war für einzelne Teilbereiche des Verkaufs die Bildung einer Rückstellung erforderlich. Die Verkaufsabsichten für die britische AMC-Gruppe sowie die US-Stahlserviceaktivitäten wurden im Geschäftsjahr 2002 weiter vorangetrieben. Der Geschäftsbereich Handel ist deshalb weiterhin als einzustellender Bereich nach IAS 35 anzusehen. 158 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis aus der Einstellung von Geschäftsbereichen enthält einen Ertrag aus dem im Geschäftsjahr erfolgten Verkauf der Fels-Gruppe sowie die Aufwendungen für gebildete Rückstellungen für einzelne Teilbereiche aus dem in 2003 erfolgenden Verkauf der Preussag Energie GmbH. Wesentliche Vermögenswerte und Schulden der einzustellenden Bereiche Mio € Anlagevermögen Umlaufvermögen Flüssige Mittel Rückstellungen Finanzschulden Sonstige Verbindlichkeiten Gebäudetechnik 31.12.2002 31.12.2001 – – – – – – 830,9 157,1 25,2 261,5 394,2 89,3 Zum 31. Dezember 2002 werden vom Geschäftsbereich Gebäudetechnik keine Vermögenswerte und Schulden mehr in der Konzernbilanz ausgewiesen. Mio € Anlagevermögen Umlaufvermögen Flüssige Mittel Rückstellungen Finanzschulden Sonstige Verbindlichkeiten Mio € Anlagevermögen Umlaufvermögen Flüssige Mittel Rückstellungen Finanzschulden Sonstige Verbindlichkeiten Energie 31.12.2002 31.12.2001 300,8 494,5 88,3 380,2 177,0 69,4 370,9 529,0 39,6 400,1 72,0 155,7 Handel 31.12.2002 31.12.2001 166,8 441,4 83,5 39,8 207,9 127,9 198,0 515,8 71,2 42,5 254,1 149,9 Die einzustellenden Bereiche waren in den einzelnen Posten der Gewinnund Verlustrechnung des Konzerns wie folgt enthalten: 159 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Wesentliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der einzustellenden Bereiche Mio € Gebäudetechnik 2002 2001 Umsatzerlöse Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche Steuern 202,7 1,8 6,5 4,7 15,5 - - 1 444,4 2,0 35,5 37,5 11,5 Mio € 2002 Energie 2001 Umsatzerlöse Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche Steuern 448,3 139,7 3,5 143,2 46,5 836,3 297,7 40,8 338,4 119,6 Mio € 2002 Handel 2001 3 150,4 58,4 2,4 56,0 24,5 3 143,4 52,5 7,7 44,8 20,4 Umsatzerlöse Betriebsergebnis Finanzergebnis Ergebnis der Geschäftsbereiche Steuern Die einzustellenden Bereiche wiesen im Geschäftsjahr folgende Zahlungsströme aus dem operativen Geschäft sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit auf: Mio € Wechselkursbedingte und sonstige Wertänderungen des Finanzmittelbestandes Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung des Finanzmittelbestandes 160 Energie 2001 2002 + + + – 161,5 28,1 140,9 48,7 + - – 224,2 84,9 175,5 36,2 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Mio € Wechselkursbedingte und sonstige Wertänderungen des Finanzmittelbestandes Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit Veränderung des Finanzmittelbestandes Handel 2001 2002 + + 8,4 51,2 11,9 18,6 12,3 + + 0,7 83,9 13,9 54,8 14,5 Grundsätzlich ist geplant, die unternehmerische Führung der einzustellenden Bereiche im Geschäftsjahr 2003 aufzugeben. (10) Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (11) Steuern Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Geschäftsbetrieben sind in dem Posten „Abschreibungen“ enthalten (s. Ziffer 6). Der Anstieg bei den Abschreibungen beruht im Wesentlichen auf außerplanmäßigen Abschreibungen in Höhe von 55,0 Mio. € (Vorjahr 1,4 Mio. €). Die außerplanmäßigen Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwerte entfielen vornehmlich auf im Geschäftsjahr verkaufte Gesellschaften der Fels-Gruppe. Zusammensetzung des Steueraufwandes Mio € 2002 2001 Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Inland Ausland Latenter Steueraufwand/-ertrag Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern Gesamt 31,4 109,2 45,2 185,8 53,1 238,9 7,7 72,4 6,6 73,5 48,4 121,9 + + + Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach Abzug der sonstigen Steuern. Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wirken nur insoweit steuermindernd, als entsprechende Geschäftswerte infolge von Anwachsungsbzw. Verschmelzungsvorgängen oder in steuerlichen Ergänzungsbilanzen für Personenhandelsgesellschaften auch steuerbilanziell angesetzt und abgeschrieben werden. Die deutschen Gesellschaften des TUI Konzerns unterliegen einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von ca. 17 % des Gewerbeertrags, die bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer abzugsfähig ist. Wie im Vorjahr betrug der Körperschaftsteuersatz 25 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlages auf die Körperschaftsteuer von 5,5 %. 161 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung In 2002 hat die Bundesregierung in Deutschland zur Unterstützung der vom Hochwasser betroffenen Gebiete ein Flutopfersolidaritätsgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz sieht vor, dass zunächst begrenzt auf das Jahr 2003 die Körperschaftsteuer um 1,5 % auf 26,5 % erhöht wird, um mit diesen Mitteln einen Fonds „Aufbauhilfe“ zu gründen. Auf Grund dieser Steuergesetzgebung werden alle latenten Steuerposten inländischer Gesellschaften, die sich in 2003 realisieren, zum 31. Dezember 2002 mit einem durchschnittlichen Steuersatz von 40 % bewertet. Alle latenten Steuerposten, die sich ab dem Jahr 2004 realisieren, werden unverändert zum Vorjahr mit einem Steuersatz von 39 % bewertet. Aus der Veränderung des Steuersatzes für die kurzfristigen latenten Steuern resultierte im Geschäftsjahr 2002 ein Steueraufwand in Höhe von 0,2 Mio. €. Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen Gesetzen und Verordnungen. Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren von 16 % bis 42,05 %. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 (überarbeitet 2000) nach der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode. Danach werden für temporäre Differenzen zwischen den im Konzernabschluss angesetzten Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden zukünftig wahrscheinlich eintretende Steuerentund -belastungen bilanziert. Sofern die temporären Differenzen zwischen Handels- oder Steuerbilanz sich auf Posten beziehen, die unmittelbar das Eigenkapital erhöhen oder belasten, so werden auch die auf diese Differenzen entfallenden latenten Steuern unmittelbar mit dem Eigenkapital verrechnet. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital durch die erfolgsneutrale Verrechnung von latenten Steuern im Geschäftsjahr 2002 um 20,4 Mio. € (Vorjahr 8,2 Mio. €). Erwartete Steuerersparnisse aus der Nutzung von als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen werden aktiviert. Bei der Bewertung eines aktivierten Vermögenswertes für zukünftige Steuerentlastungen wird die Wahrscheinlichkeit der Realisierung des erwarteten Steuervorteils berücksichtigt. 162 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Bilanzierte aktive und passive latente Steuern Mio € Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Finanzanlagen Abweichende Erlösrealisierung und Vorratsbewertung Marktbewertung von Finanzinstrumenten davon erfolgsneutrale latente Steuern Pensionsrückstellungen Übrige Rückstellungen Sonstige Posten Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern Bilanzansatz davon langfristig - aktivisch 31.12.2002 passivisch aktivisch 31.12.2001 passivisch 91,1 7,5 891,6 10,0 292,5 0,5 1 045,1 9,8 110,4 53,7 44,3 57,4 77,9 (59,8) 55,2 154,0 297,3 64,1 (39,8) 14,5 72,6 118,3 44,8 (34,0) 61,8 105,3 189,0 42,7 (30,1) 0,7 47,2 26,4 241,2 – 131,6 749,3 285,3 (208,0) - 749,3 475,5 (426,8) - 772,1 97,7 (62,5) – - 772,1 457,2 (427,7) Die aktiven latenten Steuern aus der Differenz zwischen den niedrigeren handelsbilanziellen Buchwerten und den steuerlichen Wertansätzen des ehemals gemeinnützigen Wohnungsbestandes reduzierten sich in Folge des Verkaufs des Mietwohnungsbestandes in Salzgitter. Bei den übrigen Rückstellungen sind vorwiegend gebildete Drohverlustrückstellungen Ursache für die Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz. Sofern Marktwertänderungen der Finanzinstrumente erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden, führen die darauf entfallenden latenten Steuern ebenfalls zu einer erfolgsneutralen Erhöhung bzw. Verminderung des Eigenkapitals. Latente Steueransprüche in einem Steuerhoheitsgebiet werden mit latenten Steuerschulden desselben Gebietes insoweit verrechnet, als sich die Fristigkeiten entsprechen. Der Anstieg der bilanzierten aktiven latenten Steuern resultiert wesentlich aus Konsolidierungskreiszugängen, insbesondere der Nouvelles FrontièresGruppe. Die vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2002 führt wie im Vorjahr zu keiner Steuerbelastung. 163 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Zusammensetzung der anrechenbaren Verlustvorträge Mio € 31.12.2002 31.12.2001 Inländische Verlustvorträge Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Ausländische Verlustvorträge Summe der potenziellen Steuersparnisse auf Verlustvorträge 585,7 636,2 621,9 430,6 261,8 420,7 498,8 263,1 Während die inländischen Verlustvorträge unbeschränkt vortragsfähig sind, bestehen für ausländische Verlustvorträge oftmals länderspezifische zeitliche Begrenzungen der Vortragsfähigkeit und Beschränkungen der Nutzung für Gewinne aus der betrieblichen Tätigkeit, die bei der Bewertung entsprechend berücksichtigt worden sind. Potenzielle Steuerersparnisse in Höhe von insgesamt 189,4 Mio. € (Vorjahr 131,5 Mio. €) wurden nicht aktiviert, da die Nutzung der zu Grunde liegenden Verlustvorträge im Planungszeitraum nicht wahrscheinlich ist. Im Inland erhöhten sich die steuerlichen Verlustvorträge auf Grund der im Geschäftsjahr für einbezogene Gesellschaften fortgeschriebenen Anpassungen an steuerliche Betriebsprüfungsergebnisse. Der Zugang der ausländischen Verlustvorträge resultierte vornehmlich aus der erstmaligen Konsolidierung der Gesellschaften der Nouvelles Frontières-Gruppe. Aus der Nutzung von Verlustvorträgen, für die in Vorjahren kein Vermögenswert für die daraus möglichen Steuerersparnisse bilanziert wurde, ergab sich im Geschäftsjahr 2002 eine Steuerminderung von 1,0 Mio. € (Vorjahr 5,4 Mio. €). Durch Verlustrückträge konnten im Berichtsjahr wie im Vorjahr keine Steuerminderungen realisiert werden. Entwicklung der aktivierten Steuerersparnisse aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen 164 Mio € 2002 2001 Aktivierte Steuerersparnisse zu Beginn des Geschäftsjahres Veränderungen des Konsolidierungskreises und Währungsangleichung Nutzung von Verlustvorträgen Wertberichtigung auf in Vorjahren aktivierte Steuerersparnisse aus Verlustvorträgen Aktivierung von Steuerersparnissen aus Verlustvorträgen Aktivierte Steuerersparnisse zum Ende des Geschäftsjahres 131,6 134,2 + - 14,3 19,6 - 17,6 31,0 + 25,2 140,1 241,2 + 2,2 48,2 131,6 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Die erhöhten steuerlichen Verlustvorträge im Inland wurden auf Grund der positiven Planungsergebnisse als zukünftig realisierbar eingeschätzt. Der tatsächliche Ertragsteueraufwand von 185,8 Mio. € (Vorjahr 73,5 Mio. €) ist um 97,3 Mio. € höher (im Vorjahr um 115,6 Mio. € niedriger) als der erwartete Ertragsteueraufwand von 88,5 Mio. € (Vorjahr 189,1 Mio. €), der sich bei Anwendung des inländischen Ertragsteuersatzes auf das Jahresergebnis des Konzerns vor Ertragsteuern ergeben würde. Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand Mio € 2002 2001 Konzernjahresüberschuss vor Ertragsteuern Erwarteter Ertragsteueraufwand (Steuersatz 39 %) Unterschied aus der Differenz der tatsächlichen Steuersätze zum erwarteten Steuertarif Steueranteil für steuerfreie Erträge für steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen für temporäre Differenzen und Verluste, für die keine latente Steuer erfasst wurde für periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge für sonstige Abweichungen Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 226,9 88,5 484,8 189,1 - 65,8 - 35,4 - 183,3 328,9 - 235,2 229,6 10,6 3,3 3,6 185,8 - 35,3 43,7 4,4 73,5 Der Unterschied aus der Differenz der tatsächlichen Steuersätze zum inländischen Steuertarif (39 %) beruht unter anderem auf niedrigeren steuerlichen Belastungen der Ergebnisse ausländischer Tochterunternehmen. Die steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen werden im Konzern wesentlich bestimmt aus den Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung. (12) Anteil anderer Gesellschafter am Konzern- Anteil anderer Gesellschafter am Konzernjahresüberschuss Mio € 2002 2001 jahresüberschuss Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust Gesamt - 46,0 36,9 9,1 - 75,6 10,4 65,2 Die anderen Gesellschaftern zustehenden Jahresergebnisse entfallen vornehmlich auf einbezogene Tochterunternehmen in der Sparte Touristik, hier insbesondere auf die Gesellschaften der RIU-Gruppe (Fremdanteil 50 %), der Magic Life-Gruppe sowie auf die Anfi-Gesellschaften (Fremdanteil je 165 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung 49 %). Andere Gesellschafter sind zudem an der TUI Suisse (Fremdanteil 49 %) beteiligt. In der Sparte Logistik entfallen die Anteile anderer Gesellschafter überwiegend auf Aktionäre der Algeco S. A. (Fremdanteil rund 33 %), wohingegen die Anteile anderer Gesellschafter an der VTGLehnkering AG und an der Hapag-Lloyd AG in 2002 erworben wurden. (13) Ergebnis je Aktie Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 als Quotient aus dem den Aktionären der TUI AG zustehenden Konzernjahresüberschuss und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Inhaberstückaktien ermittelt. Eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie tritt dann ein, wenn die durchschnittliche Aktienanzahl durch Hinzurechnung der Ausgabe potenzieller Aktien aus Options- und Wandelrechten erhöht wird. Die Wandelrechte aus der von der TUI AG begebenen Wandelanleihe führen wie im Vorjahr zu keinem Verwässerungseffekt. Somit entspricht das unverwässerte dem verwässerten Ergebnis je Aktie. 2002 Den TUI Aktionären zustehender Konzernjahresüberschuss (in Mio. €) Gewichtete durchschnittliche Aktienanzahl Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2001 32,0 346,1 178 038 299 176 694 011 0,18 1,96 Vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte erhöht sich das Ergebnis je Aktie auf 2,02 € pro Aktie (Vorjahr 3,53 € pro Aktie). Sonstige Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Ungewöhnliche Erträge und Aufwendungen umfassen diejenigen Posten innerhalb des Ergebnisses aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, die nicht regelmäßig eintreten bzw. die anderen Geschäftsjahren zuzurechnen sind. Im Geschäftsjahr 2002 bestimmten sich die ungewöhnlichen Erträge wie bereits im Vorjahr im Wesentlichen aus dem Verkauf von Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Beteiligungen. Die Auswirkungen der Einstellung von Geschäftsbereichen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie unter Ziffer 9 detailliert dargestellt. Daneben wurden im Geschäftsjahr 2002 weitere Erträge aus dem Verkauf von assoziierten Unter166 Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss nehmen und Beteiligungen erzielt. So wurden die bisher von der Veba Oel AG zusammen mit Preussag Energie GmbH gehaltenen Anteile an ehemaligen Deminex-Projekten Anfang 2002 verkauft. Weiterhin trennte sich der Konzern von seiner 50 %igen Beteiligung an der Elektro-Chemie GmbH, Ibbenbüren, sowie von den Anteilen an der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG. Zu ungewöhnlichen Erträgen führte auch der Verkauf von rund 13 700 Mietwohnungen in Salzgitter. Den ungewöhnlichen Erträgen stehen ungewöhnliche Aufwendungen gegenüber. Diese Aufwendungen entstanden insbesondere im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG. Die Aufwendungen resultieren dabei einerseits aus Abschreibungen auf die Aktien der Babcock Borsig AG sowie aus negativen Wertentwicklungen und Ausgleichszahlungen aus zwei Total Return Swaps auf bereits veräußerte Aktien der Gesellschaft. Andererseits wurde für Garantien und Bürgschaften aus den ehemaligen Aktivitäten im Anlagenbau, für die eine Inanspruchnahme auf Grund der Insolvenz wahrscheinlich ist, vollumfänglich Vorsorge durch die Bildung von Rückstellungen getroffen. Weitere ungewöhnliche Aufwendungen betreffen die außerplanmäßige Abschreibung eines Geschäfts- oder Firmenwertes innerhalb der Fels-Gruppe im ersten Quartal 2002. Ungewöhnliche Erträge und Aufwendungen Mio € 2002 Erträge aus der Einstellung von Geschäftsbereichen Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an ehemaligen Deminex-Projekten Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen Erträge aus dem Verkauf von Mietwohnungen Ungewöhnliche Erträge Aufwendungen im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG Außerplanmäßige Abschreibung eines Geschäfts- oder Firmenwertes der Fels-Gruppe Ungewöhnliche Aufwendungen Ungewöhnliches Ergebnis vor Steuern Steueraufwand aus ungewöhnlichen Erträgen und Aufwendungen Ungewöhnliches Ergebnis nach Steuern 89,1 210,7 51,0 136,7 487,5 187,4 50,0 237,4 250,1 123,4 126,7 Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Konzerns belaufen sich auf 0,3 Mio. € (Vorjahr 2,0 Mio. €). Sofern die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben waren, sind die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung als Aufwand verrechnet worden. 167 Erläuterungen zur Konzernbilanz (14) Geschäfts- oder Firmenwerte Geschäfts- oder Firmenwerte Mio € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 Geschäfts- oder Firmenwerte aus dem Erwerb von Geschäftsbetrieben - 43,6 – 3,5 2,4 9,6 0,3 39,6 Abschreibungen Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Abschreibung des laufenden Jahres Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 16,0 – 0,4 4,9 9,1 0,1 12,3 Buchwerte Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2001 27,3 27,6 1) Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung - - davon negative Geschäfts- oder Firmenwerte 5 315,3 0,3 1,8 315,8 162,3 138,5 5 608,8 (18,2) – – (0,1) – – (18,3) 621,5 0,3 0,1 328,4 75,5 8,2 882,4 (9,0) – – (2,8) – – (11,8) 4 726,4 4 693,8 (6,5) (9,2) Gesamt - - 5 358,9 0,3 5,3 318,2 171,91) 138,2 5 648,4 637,5 0,3 0,5 333,3 84,61) 8,3 894,7 4 753,7 4 721,4 Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 157,2 Mio. € bzw. 70,2 Mio. € Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte resultiert im Wesentlichen aus dem Zugang der Geschäfts- oder Firmenwerte für die zum 1. Oktober 2002 erstmalig konsolidierte Nouvelles Frontières-Gruppe, dem der Abgang der Fels-Gruppe gegenübersteht. 168 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss (15) Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Mio € Bohr- und Explorationskonzessionen Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 13,9 – – – – – 13,9 Abschreibungen Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Abschreibung des laufenden Jahres Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 13,9 – – – – – 13,9 Buchwerte Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2001 1) 0,0 0,0 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte - - davon selbst erstellte Vermögenswerte Geleistete Anzahlungen 540,8 8,5 10,8 108,6 26,4 11,3 636,6 (60,3) – – (26,8) (0,4) – (86,7) 327,5 5,5 8,5 68,7 18,5 2,4 383,1 (10,3) – – (13,5) (0,1) – (23,7) 0,0 – – – – – 0,0 253,5 213,3 (63,0) (50,0) 6,7 7,0 - 7,0 0,1 – 5,4 2,5 3,3 6,7 Gesamt - - 561,7 8,4 10,8 114,0 28,91) 8,0 657,2 341,4 5,5 8,5 68,7 18,51) 2,4 397,0 260,2 220,3 Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 14,4 Mio. € bzw. 8,5 Mio. € Bei den selbst erstellten Vermögenswerten handelt es sich um selbst erstellte Software. Zuschreibungen zu den sonstigen immateriellen Vermögenswerten wurden wie im Vorjahr nicht vorgenommen. Wesentliche Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen liegen ebenfalls wie im Vorjahr nicht vor. 169 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz (16) Sachanlagen Sachanlagen Mio € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 Abschreibungen Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Abschreibung des laufenden Jahres Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2001 1) Gerechtsame, Mineralgewinnungsrechte und ähnliche Abbaurechte - - 46,2 – – – 3,9 42,3 0,0 10,0 – – – 2,9 7,1 0,0 0,0 36,2 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken - - davon Bauten, die als Finanzanlage dienen Schächte, Grubenbaue, Bohrungen 2 246,3 55,0 82,9 86,9 715,3 108,0 1 753,8 (480,8) – – (7,9) (236,3) (1,2) (253,6) 721,9 – – 17,2 11,9 5,0 732,2 697,0 8,4 23,6 56,6 287,1 3,8 485,5 (209,7) – – (9,8) (136,9) – (82,6) 562,8 – – 25,3 10,2 – 577,9 1 268,3 1 549,3 (171,0) (271,1) 154,3 159,1 Technische Anlagen und Maschinen Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 1 334,8 Mio. € bzw. 631,4 Mio. € Der Buchwert der Sachanlagegegenstände, die Eigentumsbeschränkungen unterliegen, beträgt zum Bilanzstichtag 74,9 Mio. € (Vorjahr 118,5 Mio. €). Hiervon sind 54,5 Mio. € (Vorjahr 79,3 Mio. €) als Sicherheit verpfändet. Im Konzern wurden bei den Sachanlagen Zuschreibungen in Höhe von 3,1 Mio. € (Vorjahr 0,1 Mio. €) vorgenommen. Die Veränderung der einzelnen Posten des Sachanlagevermögens resultiert vorwiegend aus Konsolidierungskreisveränderungen. Insbesondere der Verkauf der anlagenintensiven Gesellschaften der Fels-Gruppe reduzierte das Anlagevermögen um rund 703 Mio. €, davon entfallen rund 346 Mio. € auf technische Anlagen und Maschinen und rund 315 Mio. € auf Grundstücke und Gebäude. Diesen Rückgängen im Anlagevermögen steht der Zugang im Sachanlagevermögen durch die Erstkonsolidierung der Gesell170 - - - 1 473,8 23,6 1,6 34,3 758,5 35,3 762,9 888,0 14,3 0,5 55,7 408,4 0,9 520,6 242,3 585,8 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Schiffe und Wagenpark Mobilbauten, Container und ContainerSattelauflieger 2 407,3 8,4 11,3 84,6 141,3 32,6 2 386,1 1 097,7 0,3 – 119,0 69,0 0,2 1 147,2 - - 1 233,5 5,0 4,5 84,5 137,1 1,3 1 181,7 1 204,4 1 173,8 - - - 555,9 0,1 – 78,9 59,2 0,3 575,2 572,0 541,8 Flugzeuge - - 2 266,6 65,0 262,9 26,8 130,7 11,4 2 372,0 711,8 25,1 117,0 113,6 55,5 – 861,8 1 510,2 1 554,8 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung - - 1 224,3 23,5 49,3 167,1 276,6 11,9 1 152,5 Anlagen im Bau - - 144,7 0,4 1,4 82,0 11,1 128,7 87,9 Geleistete Anzahlungen Gesamt 107,2 1,5 0,6 12,8 53,4 40,5 25,2 11 736,0 - 177,7 410,0 630,7 2 171,71) 7,5 10 419,8 - - 771,6 17,7 33,1 143,7 195,9 0,8 735,6 0,1 – – – 0,1 – 0,0 0,0 – – – – – 0,0 416,9 452,7 87,9 144,6 25,2 107,2 5 430,7 70,6 178,7 558,3 1 156,41) 2,4 4 938,3 - 5 481,5 6 305,3 schaften der Nouvelles Frontières-Gruppe gegenüber. Durch die erstmalige Einbeziehung erhöhte sich das Sachanlagevermögen vor allem auf Grund der Flugzeugflotte der Corsair International S. A. um rund 211 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Durch den Verkauf der Mietwohnungen in Salzgitter reduzierte sich das Sachanlagevermögen für Grundstücke und Gebäude. Im Sachanlagevermögen sind alle gemieteten Vermögenswerte enthalten, bei denen Tochtergesellschaften des Konzerns über das wirtschaftliche Eigentum an den Vermögenswerten verfügen. Die Entwicklung dieser im Wege eines Finanzierungsleasings gemieteten Sachanlagen stellt sich im Geschäftsjahr wie folgt dar: 171 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Entwicklung der gemieteten Vermögenswerte Mio € Flugzeuge Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand zum 31.12.2002 - Abschreibungen Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Abschreibung des laufenden Jahres Abgänge Umbuchungen Stand zum 31.12.2002 - Buchwerte Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2001 726,5 38,2 151,0 – – – 839,3 191,6 15,4 9,5 25,0 – – 210,7 Schiffe Mobilund bauten u. Wagenpark Container - - 628,6 534,9 182,2 – – – 0,3 11,5 170,4 62,2 – – 7,6 – 7,9 61,9 108,5 120,0 - - 108,9 – – 5,8 2,0 4,3 108,4 34,7 – – 9,7 2,0 3,6 38,8 69,6 74,2 Gebäude Sonstiges 121,7 – 58,0 3,5 20,1 0,4 162,7 25,0 – 0,2 7,7 2,7 – 30,2 52,2 – 11,6 1,9 11,8 0,3 53,6 4,6 – 0,1 9,2 2,7 – 11,2 109,1 69,5 19,0 20,4 - - Summe 1 164,3 38,2 209,2 17,0 25,1 16,2 1 311,0 - - - 345,3 15,4 21,2 53,4 16,5 11,8 376,2 934,8 819,0 Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind als Verbindlichkeit passiviert, wobei der zukünftige Zinsaufwand jedoch unberücksichtigt bleibt. Die Summe aller in Zukunft zu leistenden Zahlungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen beträgt 848,8 Mio. € (Vorjahr 733,0 Mio. €). Für die geleasten Vermögenswerte haben Konzerngesellschaften Restwertgarantien in Höhe von 187,0 Mio. € (Vorjahr 197,6 Mio. €) übernommen. Überleitung der zukünftigen Leasingzahlungen zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 31.12.2002 31.12.2001 Mio € Summe der zukünftig zu leistenden Leasingzahlungen Zinsanteil Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 172 bis 1 Jahr Restlaufzeiten über über 1-5 Jahre 5 Jahre Gesamt Gesamt 140,7 35,7 321,0 96,2 387,1 61,2 848,8 193,1 733,0 178,6 105,0 224,8 325,9 655,7 554,4 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Die Gesellschaften des Konzerns sind jedoch nicht nur Leasingnehmer aus Finanzierungsleasingverträgen, sondern erzielen im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Umsatzerlöse in Höhe von 441,5 Mio. € (Vorjahr 498,9 Mio. €) aus der Vermietung und Verpachtung von Sachanlagen. Das operative Mietgeschäft mit beweglichem Sachanlagevermögen wird vornehmlich in der Sparte Logistik, insbesondere von den Gesellschaften der VTG-Lehnkering- und der Algeco-Gruppe, betrieben. Daneben besitzt der Konzern Wohnungsimmobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen an Dritte vermietet sind. Insgesamt wird ein Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von 673,1 Mio. € (Vorjahr 825,4 Mio. €) an Dritte vermietet. Hiervon entfällt mit 474,4 Mio. € der überwiegende Teil auf Transportmittel und Mobilbauten (Vorjahr 547,8 Mio. €). Da die im Konzerneigentum stehenden Immobilien im Wesentlichen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit selbst genutzt werden, erfüllt insbesondere der Mietwohnungsbestand des Konzerns die Definition von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien im Sinne des IAS 40. Der beizulegende Zeitwert dieser Immobilien, mit einem im Anlage- und Umlaufvermögen ausgewiesenen Buchwert von 199,3 Mio. € (Vorjahr 300,6 Mio. €), beträgt rund 209,7 Mio. € (Vorjahr rund 450,0 Mio. €). Die beizulegenden Zeitwerte wurden ohne Einschaltung eines externen Gutachters durch die konzerneigene Immobiliengesellschaft mittels vergleichbarer Marktmieten berechnet. Bei Objekten, bei denen bereits ein Kaufvertrag vorlag, wurde als Zeitwert der Verkaufspreis angesetzt. Aus den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden insgesamt Erlöse in Höhe von 337,3 Mio. € (Vorjahr 192,2 Mio. €) erzielt. Der Anstieg der Erlöse beruht im Wesentlichen auf dem Verkauf von 13 700 Mietwohnungen an eine Beteiligungsgesellschaft der Deutsche Anlagen-Leasing GmbH (DAL). Die Vermietung und Verwaltung dieser Wohnungen erfolgt weiterhin über die Preussag Immobilien GmbH, die für einen Zeitraum von fünf Jahren die Immobilien von der DAL anmietet. Im Gegenzug dazu ist der Konzern über diesen Zeitraum an allen Mehrerlösen aus dem Weiterverkauf der Immobilien beteiligt. Die mit der Erzielung der Erlöse verbundenen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2002 148,1 Mio. € (Vorjahr 137,0 Mio. €). 173 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz (17) Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen und sonstige Finanzanlagen Nach der EquityMethode bewertete Gemeinschaftsunternehmen Mio € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 271,0 – 39,7 11,3 69,0 35,9 288,9 Abschreibungen Stand 1.1.2002 Währungsangleichung Zugänge Konsolidierungskreisänderung Abschreibung des laufenden Jahres Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2002 8,4 – – 2,6 – 0,5 11,5 Buchwerte Stand 31.12.2002 Buchwerte Stand 31.12.2001 277,4 262,6 Nach der EquityMethode bewertete assoziierte Unternehmen - - - Anteile an verbundenen Unternehmen 404,9 1,0 6,6 103,6 272,0 157,2 84,9 18,1 – – 11,9 4,3 13,0 12,7 72,2 386,8 *) Davon Abgänge aus Konsolidierungskreisänderung 107,9 Mio. € bzw. 6,0 Mio. € Für nach der Equity-Methode bewertete assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind unter den Zugängen und Abgängen auch anteilige erfolgswirksame Eigenkapitalveränderungen sowie bei den Wertberichtigungen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen. Bei Unternehmen, die der Konzern gemeinschaftlich mit einem oder mehreren Partnern führt (Gemeinschaftsunternehmen), entspricht die Anteilsquote des Konzerns dem Anteil an den einzelnen Vermögenswerten und Schulden der Gemeinschaftsunternehmen. 174 - - 141,0 5,3 59,0 8,4 22,9 18,3 198,5 94,8 4,0 34,1 0,6 4,8 4,7 125,4 73,1 46,2 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1,3 – 19,3 2,0 3,4 – 19,2 Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 182,2 0,2 4,7 0,9 87,1 0,1 100,6 8,4 – 0,7 3,5 1,0 2,1 9,5 - 0,0 – 7,1 0,5 2,6 – 5,0 11,1 – 0,2 3,8 8,0 – 7,1 14,2 1,3 93,5 171,1 - - Wertpapiere des Anlagevermögens 5,7 – – – 0,2 0,5 5,0 4,5 2,7 - - 29,0 1,7 – 7,1 7,4 – 27,0 0,1 0,2 – 6,8 – – 6,7 20,3 28,9 Sonstige Ausleihungen Geleistete Anzahlungen 82,1 0,1 6,2 109,8 3,6 33,7 160,7 0,3 – – 0,1 – – 0,4 3,1 0,1 5,4 1,2 – – 9,6 0,0 – – – – – 0,0 151,1 79,0 0,4 0,3 - - - Gesamt 1 120,2 8,3 136,2 246,7 466,41) - 138,7 889,7 - - - 141,3 4,3 46,8 27,4 19,91) 8,3 183,0 706,7 978,9 Konzernanteil an den einzelnen Vermögenswerten und Schulden bei Gemeinschaftsunternehmen Mio € Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung Anlagevermögen Umlaufvermögen Flüssige Mittel Rückstellungen Finanzschulden Sonstige Verbindlichkeiten Nach der Equity-Methode bewertete Gemeinschaftsunternehmen 31.12.2002 31.12.2001 42,9 417,3 53,6 33,7 19,6 164,2 86,3 35,2 372,2 79,8 31,3 29,4 147,7 78,8 277,4 262,6 175 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Der Buchwert der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen reduzierte sich vorwiegend durch den Verkauf sämtlicher, zum Teil im Vorjahr von Celsius A. B. erworbenen Anteile an der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW) sowie durch den Verkauf des 50 %igen Anteils an der ECI Elektro-Chemie GmbH, Ibbenbüren. Darüber hinaus reduzierte sich der Buchwert durch die Vollkonsolidierung der Nouvelles FrontièresGesellschaften ab dem 1. Oktober 2002. Bei den Finanzanlagen im TUI Konzern handelt es sich ausschließlich um ausgereichte Kredite und Forderungen in Form von Ausleihungen oder um zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente. Die Ausleihungen und Kredite werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche bzw. unterverzinsliche Ausleihungen werden mit ihren Barwerten angesetzt und nach der effektiven Zinsmethode fortgeführt. Die Zinssätze für Ausleihungen betragen zwischen 0 % p. a. und 9,8 % p. a. (Vorjahr 0 % p. a. und 9,8 % p. a.). Insgesamt wurden im Finanzanlagevermögen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Beteiligungen mit einem Buchwert von 166,6 Mio. € zu Anschaffungskosten bewertet (Vorjahr 217,3 Mio. €). Bei den Finanzanlagen wurden Zuschreibungen in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) vorgenommen. Zum Bilanzstichtag unterlagen die Finanzanlagen wie im Vorjahr keiner Eigentumsbeschränkung. (18) Vorräte Vorräte Mio € Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen ./. Erhaltene Anzahlungen Gesamt 31.12.2002 31.12.2001 113,3 65,1 301,4 161,7 641,5 3,2 638,3 165,4 80,3 366,6 158,9 771,2 9,3 761,9 Von den gesamten Vorräten sind 18,6 Mio. € (Vorjahr 24,5 Mio. €) zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Im Konzern wurden bei den Vorräten wie im Vorjahr keine nennenswerten Zuschreibungen verrechnet. 176 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Die Vorräte bestehen hauptsächlich bei den Gesellschaften des Geschäftsbereichs Handel sowie bei den als Veranstalter tätigen Gesellschaften der Sparte Touristik. Der Rückgang um 123,6 Mio. € ist wesentlich durch den Abgang der im Geschäftsjahr verkauften Unternehmen der Fels-Gruppe begründet, die als produzierende Unternehmen über entsprechende Vorräte verfügten. Wie im Vorjahr sind keine Vorräte als Sicherheit verpfändet. (19) Forderungen aus Lieferungen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Mio € 31.12.2002 31.12.2001 Leistungen Gegen fremde Dritte Gegen verbundene Unternehmen Gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Gesamt 975,8 21,0 1 126,8 11,5 48,6 1 045,4 54,2 1 192,5 Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen 42,6 Mio. € (Vorjahr 63,8 Mio. €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr auf. (20) Sonstige Forderungen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte und Vermögenswerte Mio € Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten Sonstige Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon aus Kreditforderungen davon übrige Forderungen Sonstige Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen davon aus Kreditforderungen davon übrige Forderungen Sonstige Forderungen Ertragsteuererstattungsansprüche Sonstige Steuern Zinsabgrenzungen Kreditforderungen gegen Dritte Forderungen gegen Organmitglieder Übrige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte Gesamt 31.12.2002 31.12.2001 Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit Gesamt über 1 Jahr 10,1 146,0 98,9 18,2 2,3 (2,3) (–) 76,8 (62,8) (14,0) 31,8 (25,9) (5,9) 1,7 (1,7) (–) 14,9 (13,1) (1,8) 17,2 0,1 – – 45,2 0,1 457,3 502,7 530,0 71,8 (53,6) (18,2) 148,6 28,9 52,7 10,4 385,6 0,2 957,6 1 435,4 1 730,0 98,1 (39,0) (59,1) 129,9 19,5 41,5 9,1 27,5 0,1 1 127,6 1 225,3 1 454,1 12,1 (3,0) (9,1) 13,8 1,6 – – 0,5 – 529,1 531,2 563,2 177 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Für die ausgewiesenen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte bestehen – wie im Vorjahr – keine wesentlichen Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen. Die mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten Wertpapiere des Umlaufvermögens werden unter den übrigen Vermögenswerten ausgewiesen. Bei diesen Wertpapieren handelt es sich überwiegend um börsennotierte Wertpapiere und festverzinsliche Wertpapiere mit Zinssätzen zwischen 2,25 % p. a. und 4,75 % p. a. (Vorjahr zwischen 4,35 % p. a. und 6,25 % p. a). (21) Finanzmittel Finanzmittel Mio € Guthaben bei Kreditinstituten Kassenbestand, Bundesbankguthaben und Schecks Gesamt (22) Vermögenswerte aus zukünftigen Steuerentlastungen (23) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2002 31.12.2001 262,8 103,7 366,5 541,6 101,7 643,3 Die Vermögenswerte aus zukünftigen Steuerentlastungen umfassen aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen den in der Konzernbilanz angesetzten Buchwerten und steuerlichen Wertansätzen sowie die Steuerersparnisse aus als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen. Die aktiven latenten Steuern werden unter Ziffer 11 detailliert erläutert. Die anderen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten vor allem abgegrenzte Aufwendungen für Rückflüge, die nach dem Bilanzstichtag durchgeführt werden, sowie Aufwendungen für Miete, Wartung und abgegrenzte Katalogkosten. Von den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten weisen 2,2 Mio. € (Vorjahr 0,5 Mio. €) eine Restlaufzeit von über einem Jahr auf. Eigenkapital Die Entwicklung des Eigenkapitals des TUI Konzerns ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt. (24) Gezeichnetes Kapital 178 Das gezeichnete Kapital der TUI AG besteht aus nennwertlosen Stückaktien, die jeweils in gleichem Umfang am Grundkapital beteiligt sind. Der auf die einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt danach rund 2,56 €. Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Das in den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und Hannover eingetragene gezeichnete Kapital der TUI AG beträgt unverändert zum Vorjahr 455 147 684,11 € und setzt sich aus 178 038 299 Aktien zusammen. Im Geschäftsjahr blieb die Zahl der ausgegebenen Aktien konstant (Vorjahr Erhöhung um 4 281 460 Stück). Die Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 hat den Vorstand der TUI AG ermächtigt, eigene Aktien bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung ist befristet bis zum 24. Dezember 2003 und tritt an die Stelle der in der Hauptversammlung vom 18. Mai 2001 erteilten Genehmigung. Die Möglichkeit, eigene Aktien zu erwerben, wurde bisher nicht genutzt. Die GEV Gesellschaft für Energie- und Versorgungswerte mbH, Dortmund, ein Tochterunternehmen der WestLB AG, Düsseldorf/Münster, hielt am Bilanzstichtag mehr als 25 % des gezeichneten Kapitals der TUI AG. Bedingtes Kapital Die Hauptversammlung hat mit Beschluss vom 31. März 1999 ein bedingtes Kapital in Höhe von 39,0 Mio. € zur Sicherung von Wandlungsrechten im Zusammenhang mit der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen geschaffen. Auf Grund dieses Beschlusses hat die TUI AG im Juni 1999 eine Wandelanleihe über 550,0 Mio. € begeben. Diese Wandelanleihe ist seit dem 17. Juni 1999 zum amtlichen Börsenhandel zugelassen. Im Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine Wandlungsrechte ausgeübt. Wandelrechte in Höhe eines bedingten Kapitals von knapp 39,0 Mio. € wurden bis zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeübt. Die Hauptversammlung hat am 12. April 2000 die Schaffung eines weiteren bedingten Kapitals in Höhe von 50,0 Mio. € beschlossen. Das bedingte Kapital dient zur Bedienung von Wandelrechten aus der Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen im Gesamtbetrag bis zu 1,0 Mrd. €. Wandelschuldverschreibungen sind bisher nicht begeben worden. Auf der Hauptversammlung vom 26. Juni 2002 wurde der Vorstand der TUI AG ermächtigt, bis zum 25. Juni 2007 einmal oder mehrmals auf den Inhaber lautende Teilschuldverschreibungen mit Wandelrechten auf Aktien der TUI AG im Gesamtbetrag von bis zu 1,0 Mrd. € zu begeben. Für die Bedienung von Wandelrechten aus der Ausgabe dieser Wandelschuldverschreibungen wurde von der Hauptversammlung ein bedingtes Kapital in 179 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Höhe von 45,0 Mio. € geschaffen. Der Vorstand hat von der Ermächtigung zur Begebung von Wandelschuldverschreibungen bisher keinen Gebrauch gemacht. Entwicklung des bedingten Kapitals Inanspruchnahme im laufenden Geschäftsjahr Tsd € Wandelrechte Gesamt Bedingtes Kapital 31.12.2001 88 997 88 997 Anzahl ausgeübter Optionsund Wandelrechte – – Erhöhung Gezeichnetes Kapital Erhöhung HVBeschluss Bedingtes Kapital 31.12.2002 – – 45 000 45 000 133 997 133 997 Genehmigtes Kapital Das in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 zur Ausgabe von Belegschaftsaktien geschaffene genehmigte Kapital bis zu einer Höhe von insgesamt 10,0 Mio. € wurde im Geschäftsjahr nicht genutzt. Nach der Ausgabe von Belegschaftsaktien in Vorjahren beträgt das genehmigte Kapital unverändert 9 148 226,07 €. Das in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 geschaffene genehmigte Kapital von bis zu 165,0 Mio. € wurde im Geschäftsjahr nicht zur Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen genutzt. Außerdem wurde in der Hauptversammlung vom 12. April 2000 ein weiteres genehmigtes Kapital in Höhe von bis zu 44,0 Mio. € geschaffen. Das genehmigte Kapital wurde wie im Vorjahr nicht zur Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen verwendet. (25) Kapitalrücklage 180 Die Kapitalrücklage enthält nur Einstellungen aus Aufgeldern aus der Ausgabe von Aktien und Beträge, die bei der Ausgabe von Schuldverschreibungen für Wandlungs- und Optionsrechte zum Erwerb von Aktien der TUI AG erzielt werden. Aufgelder aus der Ausübung von Wandel- und Optionsrechten werden ebenfalls der Kapitalrücklage zugeführt. Die Kosten der Kapitalbeschaffung für die Emission von Wandlungs- und Optionsrechten sowie für die Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlage werden mit den aus diesen Vorgängen resultierenden Zuführungen zur Kapitalrücklage verrechnet. Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Im Geschäftsjahr erhöhte sich die Kapitalrücklage nicht durch die Ausgabe neuer Aktien (im Vorjahr 71,1 Mio. € aus der Ausübung von Bezugsrechten der Optionsanleihe). Allerdings erhöhte sich die Kapitalrücklage durch die Auflösung der im Zuge der Begebung der Wandelrechte erfolgsneutral gegen die Kapitalrücklage gebildeten latenten Steuerrückstellung wie im Vorjahr um 4,3 Mio. €. (26) Gewinnrücklagen Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich im Sinne handelsrechtlicher Ausweisvorschriften um andere Gewinnrücklagen. Sie enthalten Einstellungen aus den Ergebnissen des Geschäftsjahres oder früherer Jahre, Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen sowie Verrechnungen aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung und Equity-Bewertung von bis zum 30. September 1995 erworbenen Gesellschaften. Ferner werden erfolgsneutrale Anpassungen aus der erstmaligen Anwendung neuer IAS in die Gewinnrücklagen eingestellt bzw. mit diesen verrechnet. In 2002 war auf Grund der unveränderten Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften keine erfolgsneutrale Anpassung erforderlich. Im Vorjahr wurden aus der erstmaligen Anwendung von IAS 39 insgesamt 74,1 Mio. € erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die erfolgsneutrale Veränderung der Gewinnrücklagen betrifft Geschäfts- oder Firmenwerte von Tochtergesellschaften, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden. Sofern bei diesen Gesellschaften Geschäfts- oder Firmenwerte abgehen, die vor dem 1. Oktober 1995 erworben wurden, wird die in der Vergangenheit vorgenommene erfolgsneutrale Verrechnung mit den Gewinnrücklagen erfolgsneutral aufgehoben. Bei der TUI AG bestehen keine satzungsmäßigen Bestimmungen zur Bildung von Rücklagen. In den Gewinnrücklagen sind Unterschiede aus der Währungsumrechnung in Höhe von - 88,3 Mio. € (Vorjahr - 13,2 Mio. €) enthalten. (27) Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten Die Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten enthält alle kumulierten Gewinne und Verluste aus der Veränderung der Marktwerte von Finanzinstrumenten, die zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme abgeschlossen wurden. Bei Eintritt des gesicherten Grundgeschäfts erfolgt eine Umbuchung der Ergebnisse des Sicherungsinstrumentes als Ertrag oder Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung oder als Erhöhung bzw. 181 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Verminderung der Anschaffungskosten von Vermögenswerten. Zum 1. Januar 2002 betrug die Wertänderungsrücklage insgesamt - 36,1 Mio. €. Die Veränderungen des Geschäftsjahres 2002 resultieren mit - 55,6 Mio. € (Vorjahr 14,8 Mio. €) aus ergebniswirksamen Realisierungen der Wertänderungsrücklage. Hiervon entfielen 20,1 Mio. € auf außerplanmäßige Abschreibungen auf Grund von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte. Für im Geschäftsjahr getätigte Investitionsvorgänge wurden erfolgsneutrale Realisierungen der Wertänderungsrücklage in Höhe von 1,7 Mio. € (Vorjahr 2,2 Mio. €) erfasst. Aus der Veränderung von Marktwerten der Finanzinstrumente wurden 157,0 Mio. € (Vorjahr - 105,8 Mio. €) in der Wertänderungsrücklage ausgewiesen. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch die Marktbewertung der zum Verkauf stehenden indirekten Beteiligung an der Ruhrgas AG zurückzuführen, für die bereits mit der E.ON AG Kaufverträge abgeschlossen wurden. (28) Bilanzgewinn Für Ausschüttungen an die Aktionäre der TUI AG ist gemäß § 58 Abs. 2 AktG der im handelsrechtlichen Jahresabschluss der TUI AG ausgewiesene Bilanzgewinn maßgeblich. Im TUI Konzernabschluss wird der Bilanzgewinn in gleicher Höhe wie im Abschluss der TUI AG ausgewiesen. Die Überleitung vom Konzernjahresüberschuss zum Bilanzgewinn der TUI AG ist in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt. Im Bilanzgewinn des Konzerns in Höhe von 137,5 Mio. € ist zum 31. Dezember 2002 der Gewinnvortrag des Vorjahres in Höhe von 410 509,77 € enthalten. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres für die Ausschüttung einer Dividende von 0,77 € je Stückaktie zu verwenden und den nach Abzug der Dividendensumme von 137 089 490,23 € verbleibenden Betrag von 410 509,77 € auf neue Rechnung vorzutragen. (29) Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital 182 Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital entfallen hauptsächlich auf Gesellschaften in der Sparte Touristik. Im Wesentlichen entfallen hier die Anteile anderer Gesellschafter auf die RIU-Gruppe (Fremdanteil 50 %), die Magic Life-Gruppe (Fremdanteil 49 %) sowie die Anfi-Gruppe (Fremdanteil 49 %). Nennenswerte Anteile anderer Gesellschafter bestehen darüber hinaus in der Sparte Logistik für die Algeco-Gruppe (Fremdanteil rund 33 %). Die Reduzierung der Anteile anderer Gesellschafter auf Grund von Konsolidierungskreisveränderungen resultiert aus dem Erwerb der Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Anteile anderer Gesellschafter an der Hapag-Lloyd AG sowie an der VTGLehnkering-Gruppe im Geschäftsjahr 2002. (30) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Für die betriebliche Altersversorgung von Mitarbeitern bestehen beitragsund leistungsorientierte Versorgungszusagen. Die Versorgungszusagen sind dabei abhängig von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf Beschäftigungsdauer und -entgelt der Mitarbeiter. Während beitragsorientierte Zusagen grundsätzlich über externe Fonds finanziert werden, gibt es bei leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen Systeme, die im Wege der Bildung von Rückstellungen oder durch die Anlage von Finanzmitteln außerhalb des Unternehmens finanziert werden. In Deutschland besteht eine beitragsorientierte gesetzliche Grundversorgung der Arbeitnehmer, die Rentenzahlungen in Abhängigkeit vom Einkommen und von den geleisteten Beiträgen übernimmt. Daneben bestehen für Gesellschaften des TUI Konzerns weitere branchenspezifische Versorgungseinrichtungen. Mit Zahlung der Beiträge an die staatlichen Rentenversicherungsträger und privatrechtliche Pensionskassen bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen werden als Aufwand der Periode erfasst. Im Geschäftsjahr betrug die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen im TUI Konzern 90,8 Mio. € (Vorjahr 90,3 Mio. €). Der Altersversorgungsaufwand für leistungsorientierte Pensionszusagen beträgt 122,9 Mio. € (Vorjahr 109,2 Mio. €). Altersversorgungsaufwand für leistungsorientierte Pensionszusagen Mio € Laufender Versorgungsaufwand für im Geschäftsjahr erbrachte Leistungen der Mitarbeiter Zinsaufwand Erwarteter Ertrag des externen Fondsvermögens Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand auf Grund von Planänderungen Aufwand aus der Amortisation des Unterschiedsbetrages zwischen tatsächlicher Versorgungsverpflichtung und bilanzierter Rückstellung Gesamt 2002 2001 51,6 106,7 54,8 48,4 111,2 53,7 0,1 19,3 122,9 - 0,9 4,2 109,2 183 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Entwicklungen der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen Anfangsbestand 1.1.2002 Mio € Pensionsrückstellungen Pensionsähnliche Verpflichtungen Gesamt 1) 752,1 19,9 772,0 Konsolidierungskreisänderung1) - 119,7 1,8 - 121,5 Verbrauch Auflösung 40,2 1,8 42,0 1,5 0,6 2,1 Endbestand Zuführung 31.12.2002 71,8 4,6 76,4 662,5 20,3 682,8 sowie Übertragungen und Währungsangleichung Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden auf Grund von Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistung gebildet. Die Bildung von Rückstellungen erfolgt dabei ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungszusagen, bei denen das Unternehmen den Arbeitnehmern einen bestimmten Versorgungsumfang garantiert. Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen berücksichtigen insbesondere Vorruhestands- und Überbrückungsgeld. Die Pensionsrückstellungen entfallen überwiegend auf Versorgungszusagen deutscher Gesellschaften, während im Ausland entsprechende Zusagen überwiegend fondsfinanziert sind. Durch den Verkauf der Gesellschaften der Fels-Gruppe reduzierte sich die Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen um 60,8 Mio. €. Weiterhin reduzierte sich die Pensionsverpflichtung durch den Abschluss von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen für ehemalige und aktive Mitglieder des Vorstandes und leitende Mitarbeiter der TUI AG um rund 50 Mio. €. Soweit die leistungsorientierten Altersversorgungszusagen nicht über Rückstellungen finanziert werden, erfolgt die Finanzierung über unabhängig verwaltete Fonds. Diese Form der Finanzierung von Altersversorgungszusagen besteht in erheblichem Umfang im Bereich Europa Nord bei der TUI UK sowie bei der Britannia Airways Ltd. Daneben werden fondsfinanzierte Altersversorgungszusagen bei ausländischen Unternehmen überwiegend von Gesellschaften der AMC-Gruppe, der TUI Nederland N. V., der Algeco-Gruppe sowie bei den amerikanischen Stahlservicegesellschaften gewährt. 184 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Während das Fondsvermögen anhand der Marktwerte der angelegten Mittel zum 31. Dezember 2002 bestimmt wird, erfolgt die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen durch versicherungsmathematische Berechnungen und Annahmen. Die leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung erwarteter zukünftiger Entgeltund Rentensteigerungen nach dem international üblichen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode) ermittelt. Versicherungsmathematische Parameter bei deutschen Gesellschaften Prozentsatz p.a. 2002 Rechnungszins Gehaltstrend Rententrend Fluktuationsrate 5,6 % 1,0 % – 2,0 % 1,83 % – 2,5 % 2,0 % 2001 5,6 2,5 1,5 % – 1,83 2,0 % % % % Versicherungsmathematische Berechnungen ausländischer Gesellschaften basieren auf länderspezifischen Annahmen. In Großbritannien, wo erhebliche Pensionszusagen bei der TUI UK und der Britannia Airways bestehen, wurde der Rechnungszins von 6,25 % im Vorjahr auf nunmehr 5,6 % reduziert. Die erwartete Rendite für das Fondsvermögen wurde hingegen zum 31.12.2002 von 6,25 % auf 8,0 % erhöht. Bei den übrigen ausländischen Gesellschaften liegen den wesentlichen fondsfinanzierten Pensionszusagen unverändert gegenüber dem Vorjahr erwartete Gehaltserhöhungen von 1,5 % p. a. bis 4,0 % p. a. und erwartete Renditen des Fondsvermögens von 4,0 % p. a. bis 8,0 % p. a. (Vorjahr 6,0 % p. a. bis 8,0 % p. a.) zu Grunde. Überleitung von Anwartschaftsbarwerten zu bilanzierten Rückstellungen für Pensionszusagen Mio € Tatsächlicher Anwartschaftsbarwert aller Versorgungszusagen Marktwert des Vermögens externer Fonds Nettoanwartschaftsbarwert Unterschiedsbetrag auf Grund von Abweichungen versicherungsmathematischer Annahmen Bilanzierte Rückstellungen für Pensionszusagen 31.12.2002 31.12.2001 1 961,5 852,4 1 109,1 - 446,6 662,5 1 895,5 1 023,1 872,4 - 120,3 752,1 Der zum Bilanzstichtag noch nicht ergebniswirksame Unterschiedsbetrag in Höhe von 466,6 Mio. € wird ratierlich über die Restdienstzeit der aktiven Belegschaft als Aufwand verrechnet und erhöht in den Folgejahren dem185 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz entsprechend – sofern es sich um innenfinanzierte Pensionszusagen handelt – die Zuführungen zu den Rückstellungen für Pensions⁄zusagen. Die Erhöhung des Unterschiedsbetrages resultiert insbesondere aus der Reduzierung des Rechnungszinssatzes und geänderten biometrischen Annahmen in Großbritannien sowie aus den Abweichungen zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Renditen aus der Anlage des externen Fondsvermögens. Verhältnis von Fondsvermögen zu Versorgungszusagen Versorgungszusagen Versorgungszusagen mit Unterdeckung mit Überdeckung 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001 Mio € Marktwert des Fondsvermögens Barwert der Versorgungszusage Unter- bzw. Überdeckung 725,9 1 231,2 - 505,3 - 770,2 936,5 166,3 + 126,5 122,6 3,9 + 252,9 201,9 51,0 Im abgelaufenen Geschäftsjahr führte die ungünstige Marktentwicklung an den internationalen Kapitalmärkten erneut zu Wertrückgängen bei dem extern angelegten Fondsvermögen. Diese Wertveränderungen wurden überwiegend in den Unterschiedsbetrag aus versicherungsmathematischen Abweichungen eingestellt. Sofern der Fonds in der Vergangenheit auf Grund höherer Dotierungsleistungen der Gesellschaft eine Überdeckung aufwies, wurden die versicherungsmathematischen Verluste sofort realisiert bzw. in Übereinstimmung mit IAS 19 (überarbeitet 2002) abgegrenzt. (31) Steuer- und sonstige Rückstellungen Entwicklungen der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2002 Rückstellungsart Mio € Rückstellungen für laufende Ertragsteuern Rückstellungen für latente Steuern Rückstellungen für sonstige Steuern Steuerrückstellungen Personalbereich Betriebstypische Risiken Übrige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen Gesamt 1) sowie Übertragungen und Währungsangleichung 186 Anfangsbestand 1.1.2002 308,8 457,2 38,5 804,5 260,0 351,2 506,5 1 117,7 1 922,2 Konsolidierungskreisänderung1) - - 64,3 63,4 0,7 0,2 0,1 14,9 39,3 24,5 24,7 Verbrauch Auflösung 83,6 0,0 10,3 93,9 138,3 44,2 214,4 396,9 490,8 8,7 15,8 0,7 25,2 16,0 8,9 66,0 90,9 116,1 Endbestand Zuführung 31.12.2002 96,6 97,5 19,2 213,3 156,6 55,4 317,8 529,8 743,1 377,4 475,5 46,0 898,9 262,4 338,6 583,2 1 184,2 2 083,1 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Laufende und latente Ertragsteuern, Sonstige Steuern Personalbereich Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen enthalten Vorsorgen für laufende und latente Ertragsteuern sowie für sonstige Steuern. Latente Steuerrückstellungen werden in Ziffer 11 erläutert. Sonstige Rückstellungen Der bei der Bewertung der im Personalbereich ausgewiesenen Jubiläumsgeldverpflichtungen zu Grunde gelegte Rechnungszinsfuß beträgt – wie im Vorjahr – grundsätzlich 5,5 % p. a. Die Personalrückstellungen enthalten auch Rückstellungen für die im Rahmen eines langfristigen Anreizprogramms als Bonus für den Vorstand und leitende Mitarbeiter gewährten „virtuellen“ Aktien. Für den Personalaufwand aus diesem Anreizprogramm wird bei Gewährung der „virtuellen“ Aktien eine Rückstellung gebildet, die bis zur Ausübung entsprechend der Kursveränderung der TUI Aktien angepasst wird. Betriebstypische Risiken Rückstellungen für betriebstypische Risiken werden insbesondere gebildet für Rekultivierungs- und Entsorgungsverpflichtungen. Die langfristigen Verpflichtungen für die Rekultivierung bzw. die Wiederherstellung von Standorten werden mit dem Barwert der zukünftig erwarteten Erfüllungsbeträge angesetzt. Zukünftige erwartete Kostensteigerungen werden bei der Berechnung des Erfüllungsbetrages berücksichtigt. Die betreffenden Rückstellungen werden ebenso wie im Vorjahr bei Preissteigerungsraten von 3,5 % p.a. mit einem Abzinsungsfaktor von 5,5 % p.a. ermittelt. Die Zuführungen zu diesen Rückstellungen enthalten wie im Vorjahr einen Zinsanteil in Höhe von 6,0 Mio. €, der als Zinsaufwand ausgewiesen ist. Die Rückstellungen für Rekultivierung und Wiederherstellung bestehen mit insgesamt rund 248 Mio. € insbesondere im Geschäftsbereich Energie. Übrige Rückstellungen In den übrigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Risiken aus schwebenden Geschäften (105,7 Mio. €; Vorjahr 88,0 Mio. €) sowie aus Garantien, Gewährleistungen und Haftungsrisiken (103,4 Mio. €; Vorjahr 46,5 Mio. €) enthalten. Infolge der Insolvenz der Babcock Borsig AG wurden Rückstellungen für Garantien und Haftungsrisiken gebildet, um die Risiken aus der drohenden Inanspruchnahme aus in Vorjahren gegebenen Bürgschaften und Garantien für die ehemaligen Anlagenbauaktivitäten vollumfänglich abzudecken. Von den übrigen Rückstellungen betreffen 2,1 Mio. € (Vorjahr 60,3 Mio. €) den Umweltschutzbereich. Die Reduzierung der Rückstellung für Umweltschutzmaßnahmen resultiert vor 187 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz allem aus dem Abgang der Gesellschaften der Fels-Gruppe, die auf Grund ihrer Tätigkeit im Baustoffbereich entsprechende Vorsorgen für Umweltschutzmaßnahmen gebildet hatten. Fristigkeiten der Steuer- und sonstigen Rückstellungen 31.12.2002 31.12.2001 Mio € Rückstellungen für laufende Ertragsteuern Rückstellungen für latente Steuern Rückstellungen für sonstige Steuern Steuerrückstellungen Personalbereich Betriebstypische Risiken Übrige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen Gesamt Restlaufzeit über 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit Gesamt über 1 Jahr 207,1 426,8 16,6 650,5 67,2 291,6 237,0 595,8 1 246,3 377,4 475,5 46,0 898,9 262,4 338,6 583,2 1 184,2 2 083,1 308,8 457,2 38,5 804,5 260,0 351,2 506,5 1 117,7 1 922,2 258,7 427,7 15,5 701,9 67,7 303,7 161,0 532,4 1 234,3 (32) Verbindlichkeiten Finanzschulden 31.12.2002 31.12.2001 Mio € bis 1 Jahr Anleihen davon konvertibel Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus der Ausstellung eigener Wechsel Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen Finanzschulden gegenüber verbundenen Unternehmen Finanzschulden gegenüber Beteiligungsunternehmen davon gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzschulden Gesamt – – 3 027,0 0,2 105,0 45,8 182,9 (167,0) 33,5 3 394,4 Restlaufzeiten über über 5 Jahre 1-5 Jahre 1 280,3 (532,4) 304,7 – 224,8 4,0 74,0 (74,0) 20,0 1 907,8 – – 167,8 – 325,9 – – (–) 15,4 509,1 Gesamt Restlaufzeit über Gesamt 1 Jahr 1 280,3 (532,4) 3 499,5 0,2 655,7 49,8 256,9 (241,0) 68,9 5 811,3 1 268,8 (521,4) 4 704,8 – 554,4 67,9 218,6 (183,5) 17,4 6 831,9 1 268,8 (521,4) 992,8 – 477,8 0,2 59,2 (59,2) – 2 798,8 Unter den Anleihen sind die im Geschäftsjahr 1998/99 von der TUI AG begebene Wandelanleihe über 550,0 Mio. € sowie die am 22. Oktober 1999 emittierte Inhaber-Teilschuldverschreibung über 750,0 Mio. € ausgewiesen. 188 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Die Wandelanleihe über 550,0 Mio. € mit einer Laufzeit bis zum 17. Juni 2004 ist mit einem Zinssatz von 2,125 % p. a. ausgestattet und berechtigt zur Wandlung in 15,9128 Aktien pro Wandelschuldverschreibung von nominal 1 000,00 €. Das Wandelrecht kann grundsätzlich jederzeit vom 1. Juli 1999 bis zum 28. Mai 2004 ausgeübt werden. Die Fremdkapitalkomponente der Wandelanleihe wurde bei Ausgabe unter Berücksichtigung eines marktgerechten Zinses zum Barwert angesetzt und ist entsprechend der international üblichen Effective-Interest-Methode zum Bilanzstichtag um den Zinsanteil der Periode erhöht worden. Die Inhaber-Teilschuldverschreibung über 750,0 Mio. € ist in 750 000 Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von 1 000,00 € eingeteilt. Die Anleihe mit einem Nominalzins von 5,875 % p. a. weist eine Laufzeit bis zum 22. Oktober 2006 auf. Die wesentlichen mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, einschließlich derjenigen Kreditinstitute, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind überwiegend variabel verzinslich und setzen sich wie folgt zusammen: 189 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Wesentliche Kreditverbindlichkeiten 31.12.2002 Laufzeitende 2003 2004 2006 2007 2003 2005 2006 2007 2008 2009 2012 gewogener Durchschnittszinssatz p.a. 5,91 % 5,57 % 4,73 % 5,65 % Summe fest Euribor Libor Euribor Euribor Euribor Libor Libor Summe variabel sonstige Summe mittel- und langfristige Verbindlichkeiten davon gegenüber Beteiligungsunternehmen Euribor Euribor Libor sonstige Summe kurzfristige Verbindlichkeiten davon gegenüber Beteiligungsunternehmen Gesamt davon gegenüber Beteiligungsunternehmen 31.12.2001 in Tsd. € bis 1 Jahr über 1 bis 5 Jahre Restlaufzeiten über 5 Jahre 2 793 3 427 171 230 11 078 188 528 524 734 35 705 25 169 48 200 19 000 46 932 118 598 818 338 158 216 2 793 2 738 43 217 2 367 51 115 524 734 11 902 1 285 10 600 – 4 412 6 233 559 166 8 204 – 689 128 013 8 711 137 413 – 23 803 23 884 37 600 – 29 626 39 101 154 014 87 322 – – – – – – – – – 19 000 12 894 73 264 105 158 62 690 5 586 8 083 107 850 27 135 148 654 546 959 72 045 – 65 192 21 193 – 121 848 827 237 199 205 1 165 082 618 485 378 749 167 848 1 175 096 (134 566) (60 519) (74 047) (–) (65 236) 2 429 401 – 127 054 19 016 2 429 401 – 127 054 19 016 – – – – – – – – – 3 509 793 188 444 14 976 2 575 471 2 575 471 – – 3 713 213 (106 466) 3 740 553 (106 466) 3 193 956 (–) 378 749 (–) 167 848 (118 268) 4 888 309 (241 032) (166 985) (74 047) (–) (183 504) in Tsd. € Die Marktwerte der wesentlichen festverzinslichen Kreditverbindlichkeiten liegen mit 191,3 Mio. € nur unwesentlich höher als die Buchwerte in Höhe von 188,5 Mio. €. Bei den Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung entspricht der Buchwert dem Marktwert. Im Geschäftsjahr 2002 nahm der Konzern eine syndizierte Kreditfinanzierung in Höhe von 2,0 Mrd. € auf. Diese kurzfristige Kreditlinie wird variabel auf Basis des EURIBOR verzinst. Kurzfristige variable Verbindlichkeiten in einem Volumen von rund 1,7 Mrd. € sind mittels Zinsbegrenzungsgeschäften gegen Zinssteigerungen abgesichert. 190 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen werden ohne Berücksichtigung des zukünftigen Zinsaufwands ausgewiesen. Durch Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen oder ähnliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten Mio € 31.12.2002 31.12.2001 Gegenüber Kreditinstituten Gegenüber Nicht-Banken Gesamt 199,0 7,7 206,7 328,1 20,4 348,5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2002 31.12.2001 Mio € Gegenüber fremden Dritten Gegenüber verbundenen Unternehmen Gegenüber Beteiligungsunternehmen Gesamt bis 1 Jahr 1 942,9 9,9 16,4 1 969,2 Restlaufzeiten über über 1-5 Jahre 5 Jahre 0,5 – – 0,5 – – – – Gesamt Restlaufzeit über Gesamt 1 Jahr 1 943,4 9,9 16,4 1 969,7 2 048,9 10,9 3,3 2 063,1 1,3 0,1 – 1,4 Sonstige Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 31.12.2002 31.12.2001 Mio € bis 1 Jahr Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 122,0 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5,2 Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen 4,3 Übrige Verbindlichkeiten 580,9 davon aus Steuern (65,3) (davon aus Ertragsteuern) (3,6) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (51,9) davon gegenüber Mitarbeitern (19,0) davon gegenüber Mitgliedern der Leitungsgremien (6,0) davon übrige Verbindlichkeiten (438,7) Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel 18,9 Erhaltene Anzahlungen 851,9 Sonstige Verbindlichkeiten 1 461,2 Gesamt 1 583,2 Restlaufzeiten über über 5 Jahre 1-5 Jahre Gesamt Restlaufzeit über Gesamt 1 Jahr 45,4 8,7 176,1 122,0 15,4 1,0 – 14,5 (–) (–) (0,8) (0,1) (–) (13,6) – 43,2 58,7 104,1 – – 1,6 (–) (–) (–) (–) (–) (1,6) – 0,2 1,8 10,5 6,2 4,3 597,0 (65,3) (3,6) (52,7) (19,1) (6,0) (453,9) 18,9 895,3 1 521,7 1 697,8 1,8 2,9 580,1 (62,1) (3,0) (40,3) (21,6) (6,7) (449,4) 28,4 778,4 1 391,6 1 513,6 – – 33,4 (0,3) (0,1) (–) (1,6) (3,2) (28,3) – 42,1 75,5 90,9 191 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Die unter den Verbindlichkeiten ausgewiesenen negativen Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten, die wesentlich der Absicherung des zukünftigen operativen Geschäftes dienen, werden bei den Erläuterungen zu den Finanzinstrumenten detailliert dargestellt. Von der Gesamtsumme aller Verbindlichkeiten des Vorjahres weisen 447,9 Mio. € eine Restlaufzeit von über fünf Jahren auf. (33) Passive Rechnungs- Passive Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2002 31.12.2001 abgrenzungsposten Mio € Investitionszulagen Andere Rechnungsabgrenzungsposten Gesamt Restlaufzeiten bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit Gesamt über 1 Jahr 0,1 1,3 1,4 9,2 7,6 34,1 34,2 56,7 58,0 90,8 92,2 128,8 138,0 74,6 82,2 Zuwendungen der öffentlichen Hand, die der Investitionsförderung dienen und nicht direkt auf einzelne Vermögenswerte zurechenbar sind (Investitionszulagen), werden in die passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und über die Nutzungsdauer der entsprechenden Anlagegegenstände ertragswirksam vereinnahmt. Im Geschäftsjahr wurden Erträge in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr 2,2 Mio. €) erfasst. Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse Mio € Wechselobligo Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften davon gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen davon gegenüber verbundenen Unternehmen Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten Gesamt 192 31.12.2002 31.12.2001 0,3 0,4 784,4 (12,3) 1,9 (–) 961,6 (1,4) 2,2 (–) 0,9 787,5 0,8 965,0 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Haftungsverhältnisse sind nicht bilanzierte Eventualverbindlichkeiten, die in Höhe der am Bilanzstichtag maximal möglichen Inanspruchnahme ausgewiesen werden. Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen sind alle über den geschäfts- und branchentypischen Rahmen hinausgehende, nicht als Bürgschaft zu qualifizierende vertragliche Verpflichtungen, die gegenüber Dritten eingegangen wurden. Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Babcock Borsig AG wurde für Garantien und Bürgschaften aus den ehemaligen Aktivitäten im Anlagenbau, für die eine Inanspruchnahme wahrscheinlich geworden ist, vollumfänglich Vorsorge durch die Bildung von Rückstellungen getroffen. Die ausstehenden Haftungsverhältnisse reduzierten sich entsprechend. Alle übrigen Bürgschaften und Garantien, deren Inanspruchnahme nicht wahrscheinlich ist und die im Wesentlichen zur Abwicklung laufender Geschäfte dienen, werden mit ihren zum Stichtag valutierenden Beträgen angegeben. Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten betreffen Vermögenswerte, die der Sicherung fremder Verbindlichkeiten dienen. Aus Beteiligungen an Gesellschaften bürgerlichen Rechts, über die Ergebnisabführungsverträge zu Organgesellschaften bestehen, sowie aus Arbeitsgemeinschaften und aus der Komplementärstellung bei Personengesellschaften haften die TUI Konzernunternehmen gesamtschuldnerisch. Rechtsstreitigkeiten Die TUI AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben. Daneben sind für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren bei der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden bzw. werden entsprechend ausreichende Versicherungsleistungen erwartet. Derartige Belastungen werden daher voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage haben. 193 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Sonstige finanzielle Verpflichtungen Nominalwerte der sonstigen finanziellen Verpflichtungen 31.12.2002 31.12.2001 Mio € bis 1 Jahr Bestellobligen für Investitionen Bestellobligen für touristische Leistungen davon für Unterbringungsleistungen davon für Flugleistungen davon für sonstige Leistungen Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen davon für Hotelanlagen davon für Reisebüros davon für Verwaltungsgebäude davon für Flugzeuge davon für Schiffe davon für Wagenpark (schienengebunden) davon für Sonstiges Umweltschutzmaßnahmen Übrige finanzielle Verpflichtungen Gesamt beizulegender Zeitwert 257,9 1 553,1 (842,4) (698,5) (12,2) 685,3 (133,2) (63,8) (51,5) (219,6) (54,7) (25,6) (136,9) 0,6 82,6 2 579,5 2 442,7 Restlaufzeiten über über 1-5 Jahre 5 Jahre – 1 013,8 (677,8) (336,0) (–) 2 149,0 (297,2) (195,3) (152,0) (778,2) (267,2) (71,0) (388,1) 4,8 180,2 3 347,8 2 842,9 – 614,2 (614,2) (–) (–) 808,3 (157,3) (204,2) (68,2) (188,0) (79,9) (56,3) (54,4) 5,2 51,6 1 479,3 1 078,6 Gesamt Restlaufzeit über Gesamt 1 Jahr 257,9 3 181,1 (2 134,4) (1 034,5) (12,2) 3 642,6 (587,7) (463,3) (271,7) (1 185,8) (401,8) (152,9) (579,4) 10,6 314,4 7 406,6 6 364,2 366,1 1 416,1 (275,8) (1 140,3) (–) 3 802,7 (859,6) (492,1) (343,8) (1 238,6) (422,0) (124,7) (321,9) 10,7 327,1 5 922,7 5 118,5 100,3 590,5 (89,3) (501,2) (–) 3 162,8 (712,4) (428,2) (292,8) (1 065,5) (371,4) (103,1) (189,4) 9,7 211,9 4 075,2 3 369,0 Der beizulegende Zeitwert der sonstigen finanziellen Verpflichtungen wurde durch Diskontierung der zukünftigen Ausgaben auf Basis eines vergleichbaren marktüblichen Zinssatzes von 5,6 % p. a. ermittelt. Die Abnahme der Bestellobligen für Investitionen in Höhe von 108,2 Mio. € ist auf die im Geschäftsjahr planmäßig durchgeführten Lieferungen von in Vorjahren bestellten Investitionen zurückzuführen. Insbesondere in den Sparten Logistik und Touristik wurden im Geschäftsjahr in Vorjahren bestellte Container und Containerschiffe bzw. Flugzeuge geliefert. Die im Vorjahr unter den Verpflichtungen für Miet-, Pacht- und Leasingverträge sowie den übrigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesenen Bestellobligen für touristische Leistungen werden im Geschäftsjahr 2002 separat dargestellt. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 194 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Bei den Bestellobligen für touristische Leistungen handelt es sich um vertragliche Abnahmeverpflichtungen für Übernachtungs- und Beförderungsleistungen gegenüber konzernfremden Anbietern sowie gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die deutliche Erhöhung des Bestellobligos für Unterbringungsleistungen beruht auf dem Abschluss von Kontingentverträgen mit Hotels, insbesondere durch Veranstalter aus dem Bereich Europa Nord. Die Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen betreffen ausschließlich Mietverträge, bei denen die Unternehmen des TUI Konzerns nach den IASB-Vorschriften nicht der wirtschaftliche Eigentümer der gemieteten Vermögensgegenstände sind (so genanntes Operating Lease). Die Verpflichtungen aus Hotelpachtverträgen gingen im Geschäftsjahr erheblich zurück, insbesondere da auf Grund der Marktbedingungen nach dem 11. September 2001 die Pachtverträge kurzfristiger und variabler abgeschlossen wurden. Der Anstieg bei den sonstigen Mietverpflichtungen resultiert aus einer Ausweitung des Containerparks mittels operativer Mietverträge sowie aus Mietverpflichtungen für die rund 13 700 verkauften Mietwohnungen in Salzgitter, die unverändert von der Preussag Immobilien GmbH verwaltet werden. Die übrigen finanziellen Verpflichtungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Verpflichtungen aus laufenden Bestellungen, Räumungs- und Wiederherstellungsverpflichtungen sowie Einzahlungsverpflichtungen und Haftungen aus Beteiligungen. Daneben sind sonstige finanzielle Verpflichtungen aus vertraglichen Vereinbarungen über den Erwerb von Tochtergesellschaften berücksichtigt. Finanzinstrumente Finanzinstrumente sind vertraglich vereinbarte Ansprüche oder Verpflichtungen, die zu einem Ab- oder Zufluss von finanziellen Vermögenswerten oder zur Ausgabe von Eigenkapitalrechten führen werden. Sie umfassen auch die aus anderen Finanzinstrumenten abgeleiteten (derivativen) Ansprüche oder Verpflichtungen. Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstrumentes ist der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Parteien ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte. 195 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Finanzinstrumente unterliegen auf Grund ihrer monetären Natur bestimmten finanzwirtschaftlichen Risiken, die der Konzern durch geeignete Risikostrategien und Sicherungsmethoden ausschließt bzw. in ihren Auswirkungen für den Konzern begrenzt. Preisrisiko Potenzielle Wertänderungen eines Finanzinstrumentes können sich auf Grund von Änderungen der Wechselkurse (Währungsrisiko), des Zinsniveaus (Zinsrisiko) sowie der Änderung von Markt- und Börsenpreisen (Marktrisiko) ergeben. Währungsrisiko Aus operativen Geschäften der Unternehmen des TUI Konzerns entstehen Ein- und Auszahlungen in Fremdwährung, denen nicht immer Zahlungen in derselben Währung mit gleichem Betrag und gleicher Fristigkeit gegenüberstehen. Insofern unterliegen die Konzernunternehmen Wechselkursrisiken. Die Einführung des Euro begrenzt das Währungsrisiko aus Geschäften in den wichtigsten touristischen Zielgebieten auf diejenigen Konzernunternehmen, deren Funktionalwährung nicht der Euro ist. Hier wirken sich hauptsächlich im Bereich Europa Nord die Wertänderungen des britischen Pfunds sowie der schwedischen Krone aus. Weitere Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft entfallen auf Schwankungen des US-Dollars. Im touristischen Geschäft fallen US-DollarZahlungen hauptsächlich für den Bezug von Leistungen in nichteuropäischen Destinationen sowie für die Eindeckung mit Flugbenzin und die Anschaffung von Flugzeugen an. In der Sparte Logistik, hier insbesondere im Rahmen der internationalen Linienschifffahrt, sowie im Geschäftsbereich Energie werden wesentliche Beschaffungs- und Absatztransaktionen in US-Dollar getätigt. Die Absicherung gegen Währungsrisiken erfolgt zunächst durch die Aufrechnung von Deviseneinnahmen und -ausgaben derselben Währung mit gleicher Fristigkeit (Netting). Die danach verbleibenden Risiken werden über den Abschluss von geeigneten Sicherungsinstrumenten kursgesichert. Als Sicherungsinstrumente gegen Währungsrisiken werden Devisenterminoder Devisenoptionsgeschäfte abgeschlossen. 196 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Zinsrisiko Ein Zinsrisiko, d. h. mögliche Wertschwankungen eines Finanzinstrumentes auf Grund von Änderungen der Marktzinssätze, droht vor allem bei festverzinslichen mittel- und langfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten. Die Finanzierung des TUI Konzerns erfolgt zur Zeit überwiegend kurzfristig und variabel verzinslich, so dass hierdurch ein Zinsrisiko nicht gegeben ist. Bei den langfristigen, festverzinslichen Finanzschulden beträgt der Zeitwert der im Geschäftsjahr 1998/99 begebenen Wandelanleihe sowie der im Geschäftsjahr 1999/2000 begebenen Industrieanleihe – auf Grundlage des jeweiligen Börsenkurses zum Bilanzstichtag – insgesamt 1 287,7 Mio. € (Vorjahr 1 272,9 Mio. €). Der Börsenkurs der Wandelanleihe in Höhe von 526,8 Mio. € (Vorjahr 516,2 Mio. €) enthält auch eine Bewertung der mit der Wandelanleihe verbundenen Wandelrechte. Auf Grundlage eines marktgerechten Zinses für vergleichbare Anleihen würde der Marktwert der Fremdkapitalkomponente aus der Wandelanleihe zum Abschlussstichtag 523,2 Mio. € (Vorjahr 500,3 Mio. €) betragen. Marktrisiko In dem Maße, in dem sich der Wert eines Finanzinstrumentes durch Schwankungen der Marktpreise verändert, besteht ein Marktrisiko. Die Wertpapiere des Anlage- und Umlaufvermögens werden entsprechend den Vorschriften des IAS 39 mit ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Bei den unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesenen, als zur Veräußerung verfügbar klassifizierten Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von 20,6 Mio. € (Vorjahr 80,0 Mio. €) handelt es sich um börsennotierte Aktien, die den normalen Kursschwankungen der Kapitalmärkte unterliegen. Eine Absicherung des Marktpreisrisikos dieser Wertpapiere wurde nicht vorgenommen. Marktübliche Wertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren werden grundsätzlich direkt in der Rücklage für Wertänderungen von Finanzinstrumenten erfasst. Sofern substanzielle Wertminderungen bei den zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren eingetreten sind, wird der kumulierte, zuvor im Eigenkapital ausgewiesene Nettoverlust als außerplanmäßige Abschreibung im Ergebnis der Periode erfasst. Im Geschäftsjahr wurden aus der Wertänderungsrücklage außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 20,1 Mio. € ergebniswirksam realisiert. Die Abschreibungen entfielen auf Aktien der in 2002 insolvent gewordenen Babcock Borsig AG sowie auf Aktien der Metaleurop S. A. Im Geschäftsjahr wurden negative Wertänderungen in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr negative Wertänderungen von 21,9 Mio. €) erfolgsneutral direkt im Eigenkapital erfasst. 197 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Ausfallrisiko Das Ausfallrisiko bei den nicht derivativen Finanzinstrumenten ergibt sich aus der Gefahr, dass Kontrahenten ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Das maximale Ausfallrisiko wird im Wesentlichen durch die Summe der Marktwerte der nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, ungeachtet bestehender Sicherheiten, jedoch unter Berücksichtigung von rechtlich durchsetzbaren Aufrechnungsmöglichkeiten zwischen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten abgebildet. Eine Konzentration von Ausfallrisiken kann aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern oder Schuldnergruppen resultieren, die eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen aufweisen. Da der TUI Konzern diversifiziert in unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen tätig ist, sind bedeutende Ausfallrisikokonzentrationen von Forderungen und Kreditansprüchen gegenüber bestimmten Schuldnern oder Schuldnergruppen schon auf Grund der Konzernstruktur nicht zu erwarten. Nennenswerte länderspezifische Ausfallrisikokonzentrationen liegen ebenfalls nicht vor. Das erkennbare Ausfallrisiko einzelner Forderungen sowie das allgemeine Kreditrisiko deckt der Konzern durch entsprechende Einzelwertberichtigungen und durch auf Erfahrungswerten basierende pauschalierte Wertabschläge ab. Bei den abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumenten beschränkt sich das maximale Ausfallrisiko auf die Summe aller positiven Marktwerte dieser Instrumente, da bei Nichterfüllung seitens der Vertragspartner Vermögensverluste nur bis zu dieser Höhe entstehen würden. Durch den Abschluss derivativer Finanzinstrumente mit unterschiedlichen Schuldnern höchster Bonität sind wesentliche Ausfallrisikokonzentrationen nicht zu erwarten. Liquiditätsrisiko Der Liquiditätsbedarf des gesamten Konzerns wird über die Liquiditätsplanung ermittelt und ist über zugesagte Kreditlinien gedeckt, so dass die jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Konzerns sichergestellt ist. Cash Flow-Risiko Das Cash Flow-Risiko resultiert daraus, dass die zukünftigen, aus einem monetären Finanzinstrument bzw. zukünftigen Transaktionen erwarteten 198 Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Cash Flows betragsmäßig variieren können. Insbesondere die überwiegend variabel verzinslichen Finanzschulden des Konzerns unterliegen dem Risiko, dass veränderte Effektivzinsen zu Schwankungen künftiger Zahlungsströme führen. Um dieses Risiko zu minimieren, wurden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, die die Finanzierungskosten für die Aufnahme von Fremdmitteln begrenzen. Die Marktwertänderungen dieser, nach den Vorschriften des IAS 39 als Cash Flow Hedges klassifizierten Finanzinstrumente, werden erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen. Auf Grund des im Jahresverlauf weiter rückläufigen Zinsniveaus lag der Marktwert der Zinsbegrenzungsgeschäfte zum 31. Dezember 2002 bei - 46,0 Mio. € (Vorjahr 8,8 Mio. €). Die aus den zukünftigen Zahlungsströmen in Fremdwährung resultierenden Cash Flow-Risiken werden durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten begrenzt. Hierbei wird in der Sparte Touristik der auf den erwarteten Buchungen für zukünftige touristische Saisons basierende Fremdwährungsbedarf durch entsprechende Termin- oder Optionsgeschäfte abgesichert. Der Umfang der abgeschlossenen Sicherungen beträgt dabei, nach Festlegung der geplanten Währungskurse, zwischen 80 % und 100 % des kalkulierten Währungsbedarfes. Im Geschäftsbereich Energie werden die Währungsrisiken aus dem Verkauf zukünftiger Fördermengen für das Geschäftsjahr 2003 überwiegend abgesichert. Zur Absicherung externer, die operative Geschäftstätigkeit beeinflussender Preisrisiken von Rohstoffen setzen die Gesellschaften des TUI Konzerns Preissicherungsinstrumente ein. Diese Sicherungsinstrumente finden insbesondere bei den Fluggesellschaften des Konzerns für die Absicherung von zukünftig benötigten Treibstoffmengen Anwendung. Im Geschäftsbereich Energie werden die Risiken von Ölpreisschwankungen zukünftiger Fördermengen abgesichert. Die zukünftigen Preisrisiken werden dabei ausschließlich durch Festpreis- und Optionsgeschäfte begrenzt. Die Geschäfte zur Absicherung von Preisschwankungen sind durch entsprechende Planungen unterlegt und erfüllen die Voraussetzungen von Cash Flow Hedges im Sinne des IAS 39. Die kumulierten Marktwertänderungen werden bis zum Eintritt des Grundgeschäftes erfolgsneutral im Eigenkapital bilanziert. Bei Abwicklung des gesicherten Grundgeschäftes werden die kumulierten Ergebnisse erfolgswirksam in dem Aufwands- und Ertragsposten erfasst, in dem das zugehörige Grundgeschäft ausgewiesen wird. 199 Konzernabschluss Erläuterungen zur Konzernbilanz Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern nur im Rahmen intern festgelegter und laufend kontrollierter Limite abgeschlossen. Dabei werden vorwiegend außerhalb der Börse gehandelte Instrumente eingesetzt. Die Sicherungsstrategie wird innerhalb verbindlich einzuhaltender Richtlinien umgesetzt. Es besteht eine strikte Trennung zwischen den Funktionsbereichen Handel, Abwicklung und Kontrolle. Die Devisensicherungsgeschäfte des Konzerns sind grundsätzlich durch entsprechend bilanzierte oder künftige Grundgeschäfte unterlegt. Nach den Kriterien des IAS 39 werden die Sicherungsgeschäfte, sofern sie sich auf bilanzierte Grundgeschäfte beziehen, als Fair Value Hedges, sofern es sich um Absicherungen des zukünftigen Währungsbedarfs handelt, als Cash Flow Hedges klassifiziert. Die Währungsinstrumente werden vorwiegend zur Absicherung des US-Dollar sowie bei Tochtergesellschaften, deren Funktionalwährung nicht der Euro ist, in Euro abgeschlossen. Nominalwerte der eingesetzten derivativen Finanzinstrumente 31.12.2002 31.12.2001 Mio € Zinsinstrumente Swaps Zinsbegrenzungsgeschäfte Bandbreitengeschäfte Forward Rate Agreements Währungsinstrumente Terminkäufe Terminverkäufe Cross Currency Termingeschäfte1) Optionskäufe Optionsverkäufe Bandbreitengeschäfte1) Swaps und andere Währungsinstrumente Wareninstrumente Swaps Optionskäufe Optionsverkäufe Bandbreitengeschäfte1) Sonstige 1) 200 Restlaufzeiten bis 1 Jahr über 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit Gesamt über 1 Jahr 49,4 145,7 4,9 135,7 89,3 1 565,5 7,6 205,2 138,7 1 711,2 12,5 340,9 982,6 1 607,9 – 202,4 982,6 1 600,6 – 202,4 2 703,0 339,8 205,9 32,2 2 908,9 372,0 3 624,5 1 203,6 337,7 106,1 408,8 385,7 – 179,7 1,2 – – – 410,0 385,7 – 179,7 – 198,4 95,2 – – – – – 262,9 129,9 392,8 190,8 27,7 287,0 5,1 – 75,3 8,6 56,6 – – 54,3 – 343,6 5,1 – 129,6 8,6 395,2 64,0 128,0 – – 74,9 22,9 47,7 – – Vorjahreswerte sind in den Positionen Termin- und Optionsgeschäfte enthalten Erläuterungen zur Konzernbilanz Konzernabschluss Die Nominalbeträge entsprechen der Summe aller den Geschäften zu Grunde liegenden Kauf- und Verkaufsbeträge bzw. den jeweiligen Kontraktwerten der Geschäfte. Der Rückgang der Nominalvolumina bei den Währungs- und Warentermingeschäften ist bedingt durch das rückläufige Geschäftsvolumen im Geschäftsjahr 2002. Nicht eindeutig der Währungs- und Zinssicherung zuzuordnende Zins-/ Währungsswaps (Cross Currency Interest Rate Swaps) werden bei der Darstellung unter den Währungssicherungsinstrumenten ausgewiesen. Die Zinsspanne der eingesetzten Zinssicherungsinstrumente liegt zwischen 1,75 % p. a. und 6,5 % p. a. (Vorjahr 3,33 % p. a. und 6,58 % p. a.). Die beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten entsprechen grundsätzlich dem Marktwert. Sofern es sich bei den Finanzderivaten um nicht börsengehandelte Derivate handelt, wird der beizulegende Zeitwert durch geeignete finanzmathematische Methoden, z. B. durch Diskontierung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme, bestimmt. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abgeschlossener Optionsgeschäfte erfolgt durch anerkannte Optionspreismodelle. Die Zeitwerte der zur Preissicherung von Rohstoffen eingegangenen Finanzinstrumente werden durch Bestätigungen der externen Kontrahenten, mit denen diese Geschäfte abgeschlossen wurden, überprüft. Positive und negative Zeitwerte der als Forderung bzw. Verbindlichkeit ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumente 31.12.2002 Mio € Geschäfte zur Absicherung durch Fair Value Hedges aus Währungsrisiken Geschäfte zur Absicherung durch Cash Flow Hedges aus Währungsrisiken Zinsrisiken Marktpreisrisiken Hedge-Geschäfte Sonstige derivative Finanzinstrumente Gesamt Forderungen 31.12.2001 Verbindlichkeiten Forderungen Verbindlichkeiten 3,7 1,8 0,4 1,0 92,0 2,8 40,3 138,8 108,7 51,3 6,9 168,7 48,8 11,8 24,1 85,1 37,6 4,8 59,1 102,5 7,2 146,0 7,4 176,1 13,8 98,9 19,5 122,0 201 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Finanzinstrumente, die zwar nach betriebswirtschaftlichen Kriterien eine Zins- oder Währungssicherung darstellen, jedoch nicht die strengen Anforderungen des IAS 39 für die Bildung von Sicherungszusammenhängen erfüllen, werden als sonstige derivative Finanzinstrumente ausgewiesen. Daneben sind in diesem Posten Finanzinstrumente enthalten, die im Hinblick auf Unternehmensakquisitionen bzw. -desinvestitionen abgeschlossen wurden. Insbesondere wurden im Zusammenhang mit dem Verkauf von Aktien der Babcock Borsig AG zwei Total Return Swaps abgeschlossen. Infolge der Insolvenz der Babcock Borsig AG wurden in 2002 aus den Total Return Swaps Ausgleichszahlungen an die Kontrahenten geleistet. Diese Ausgleichszahlungen sowie die Wertänderungen dieser Finanzinstrumente wurden sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung weist die Entwicklung der Zahlungsströme getrennt nach Mittelzu- und -abflüssen aus der laufenden Geschäfts-, Investitionsund Finanzierungstätigkeit aus. Auswirkungen in Folge der Veränderungen des Konsolidierungskreises sind dabei eliminiert. (34) Mittelzufluss/-abfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit (35) Mittelzufluss/-abfluss aus der Investitionstätigkeit 202 Im Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit sind die Zinseinzahlungen enthalten. Im Geschäftsjahr wurden Zinsen in Höhe von 68,9 Mio. € (Vorjahr 112,8 Mio. €) vereinnahmt. Die Ertragsteuerzahlungen führten im Geschäftsjahr 2002 insgesamt zu Mittelabflüssen von 119,7 Mio. € (Vorjahr 61,9 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen bzw. die Einzahlungen aus entsprechenden Veräußerungen decken sich nicht mit den bei der Entwicklung des Anlagevermögens gezeigten Zu- bzw. Abgängen, die neben noch nicht zahlungswirksamen Investitionen und Abgängen auch die erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung enthalten. In den Mittelabflüssen für Finanzanlageinvestitionen sind – verrechnet mit den Finanzmitteln aus Konsolidierungskreiszugängen – die Zahlungen für den Erwerb von Anteilen an Tochterunternehmen berücksichtigt, die überwiegend im Rahmen der Konsolidierung als Geschäfts- oder Firmenwerte und als Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz enthalten sind. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Konzernabschluss Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2002 für Akquisitionen von Tochtergesellschaften Zahlungen in Höhe von 0,5 Mrd. € (Vorjahr 0,4 Mrd. €) geleistet. Die durch die Käufe erworbenen Finanzmittel belaufen sich auf 84,0 Mio. €. Im gleichen Zeitraum sind dem Konzern überwiegend im Rahmen des Desinvestitionsprogrammes Zahlungen in Höhe von 0,9 Mrd. € (Vorjahr 1,2 Mrd. €) zugeflossen. Der Betrag der durch die Verkaufsvorgänge veräußerten Finanzmittel betrug im Geschäftsjahr 19,9 Mio. €. Zahlungsunwirksame Investitionen wurden vor allem in der Sparte Logistik sowie in der Sparte Touristik über den Abschluss von Finanzierungsleasingverträgen vorgenommen. Durch den Abschluss von Leasingverträgen wurden insgesamt 14,4 Mio. € (Vorjahr 12,8 Mio. €) investiert. (36) Mittelzufluss/-abfluss aus der Finanzierungstätigkeit (37) Entwicklung des Finanzmittelbestandes Die Zahlungsströme aus der Finanzierungstätigkeit enthalten neben den Finanzmittelabflüssen auf Grund von Tilgungen bestehender Finanzschulden auch die im Geschäftsjahr gezahlten Zinsen. Die erhaltenen Zahlungsmittel aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie die aus dem Desinvestitionsprogramm generierten Zahlungsmittel wurden vornehmlich zur Tilgung von Finanzschulden in Höhe von rund 1,3 Mrd. € verwandt. Der Finanzmittelbestand umfasst alle flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände, Bundesbank- und Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks. Die Einflüsse aus wechselkursbedingten Bewegungen der Zahlungsmittel werden gesondert dargestellt. Ebenfalls gesondert werden diejenigen konsolidierungskreisbedingten Veränderungen des Finanzmittelbestandes dargestellt, die nicht aus Unternehmenskäufen bzw. -verkäufen resultieren. Zum 31. Dezember 2002 unterlagen die Finanzmittelbestände keinen Verfügungsbeschränkungen (Vorjahr 2,6 Mio. €). 203 Sonstige Erläuterungen Wesentliche Transaktionen nach dem Bilanzstichtag Am 22. Januar 2003 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf der Preussag Energie GmbH zu. Bereits im Dezember 2002 wurde mit Gaz de France S. A. ein Vertrag über den Erwerb der inländischen Aktivitäten der Preussag Energie GmbH geschlossen. Im Januar 2003 folgte der Verkauf der ausländischen Geschäftstätigkeiten der Preussag Energie GmbH an das österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV AG. Beide Vertragswerke stehen noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden sowie beim Verkauf der ausländischen Aktivitäten der Zustimmung von bisherigen Partnern bei Projekten in Neuseeland. Im Juli 2002 erwarb E.ON von der Schubert KG, einer Tochtergesellschaft der TUI AG, die Beteiligung an der Ruhrgas AG. Der Erwerb stand unter dem Vorbehalt, dass E.ON die Genehmigung für die Ruhrgas-Übernahme erhält. Am 31. Januar 2003 wurden sämtliche Klagen gegen die RuhrgasÜbernahme durch den E.ON-Konzern von den Beschwerdeführern zurückgenommen. Damit wird die Ausnahmegenehmigung für den Erwerb der Ruhrgas-Anteile durch E.ON rechtswirksam. Der im Juli geschlossene Kaufvertrag über die Ruhrgas-Beteiligung konnte somit im ersten Quartal 2003 realisiert werden. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die TUI AG unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und assoziierten Gesellschaften in Beziehung. Nahe stehende Unternehmen, die vom TUI Konzern beherrscht werden oder auf die vom TUI Konzern ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste mit Angaben zum Beteiligungsanteil, zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis – geordnet nach Geschäftsbereichen – verzeichnet. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist bei den Handelsregistern der Amtsgerichte Berlin-Charlottenburg und Hannover hinterlegt. Ein Großteil der verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen übt infolge der Einstellung des Geschäftsbetriebes keine aktive operative Tätigkeit mehr aus bzw. dient für einbezogene Tochterunternehmen in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft als Vollhafter ohne Kapitaleinlage. 204 Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss Abgesehen von reinen Kapitalbeteiligungen befinden sich im Kreis der nahe stehenden Unternehmen auch solche Konzernbeteiligungen, die im Rahmen ihres Geschäftszwecks auch Lieferungen oder Leistungen für Unternehmen des TUI Konzerns erbringen. Transaktionen mit nahe stehenden Gesellschaften Mio € Vom Konzern erbrachte Leistungen Management- und Beratungsleistungen Verkauf touristischer Leistungen Vertriebsleistungen sonstige Leistungen Gesamt Vom Konzern empfangene Leistungen im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen Einkauf von Hotelkontingenten Zielgebietsservice Vertriebsleistungen sonstige Leistungen Gesamt 2002 2001 18,2 27,0 6,7 9,3 61,2 12,9 10,9 2,0 3,1 28,9 44,9 109,8 50,4 16,5 6,2 227,8 37,9 112,3 45,8 8,8 7,9 212,7 Hauptsächlich werden in der Sparte Touristik Geschäfte mit assoziierten Beteiligungsunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen ausgeführt. Die mit nahe stehenden Unternehmen durchgeführten Transaktionen betreffen dabei insbesondere die touristischen Leistungen der Zielgebietsagenturen sowie der Hotelgesellschaften. Konzerneigene Veranstalter nehmen von nahe stehenden Zielgebietsagenturen Service- und Betreuungsleistungen für eigene Gäste am Urlaubsort in Anspruch. Im Bereich der Hotelgesellschaften erbringen Tochterunternehmen Management- und Beratungsleistungen für dem Konzern nahe stehende Unternehmen, mieten Hotelgebäude und -anlagen und erwerben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Hotelkontingente von diesen Gesellschaften. Daneben nehmen nahe stehende Veranstalter Leistungen der touristischen Wertschöpfungskette des TUI Konzerns wie Vertrieb, Beförderung, Beherbergung und Bewirtung in Anspruch. Im Geschäftsjahr 2002 wurde darüber hinaus eine Hotelbeteiligung des Konzerns an ein Gemeinschaftsunternehmen verkauft. Insbesondere in der Sparte Logistik bestehen Beteiligungen an Gesellschaften, die Sachanlagen an einbezogene Tochterunternehmen vermieten. Da die Unternehmen des TUI Konzerns das wirtschaftliche Eigentum an den 205 Konzernabschluss Sonstige Erläuterungen gemieteten Sachanlagen halten, sind nach den Vorschriften des IASB die gemieteten Sachanlagen sowie die entsprechenden Verbindlichkeiten aus diesen Finanzierungsleasingverhältnissen in der Konzernbilanz angesetzt. Im Geschäftsbereich Energie bestehen branchenübliche Beteiligungen zusammen mit anderen in diesem Bereich tätigen konzernfremden Unternehmen zur Sicherung und Nutzung von Erdölleitungen sowie zum Zwecke des Absatzes von Erdöl und -gas. Alle Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen sind auf Grundlage internationaler Preisvergleichsmethoden gemäß IAS 24 zu Bedingungen ausgeführt worden, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind. Die Finanzschulden gegenüber nahe stehenden Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen in Höhe von 142,9 Mio. € (Vorjahr 194,3 Mio. €). Die sich aus den Kapitalbeteiligungen und aus der Finanzierung ergebenden Erträge und Aufwendungen werden für alle einbezogenen Unternehmen insgesamt beim Finanzergebnis sowie für die einzelnen Sparten im Rahmen der Segmentberichterstattung angegeben, in der darüber hinaus das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen je Sparte gesondert genannt wird. Auf Grund der mittelbaren Kapitalbeteiligung erfüllt die WestLB AG, Düsseldorf/Münster, die formelle Voraussetzung für ein nahe stehendes Unternehmen der TUI AG gemäß IAS 24. Die WestLB AG verfolgt mit ihrer Beteiligung keine unternehmerischen Ziele und übt daher keinen Einfluss auf finanzielle oder die laufende Geschäftstätigkeit betreffende Entscheidungen der TUI AG aus. Die Beziehung zur WestLB AG umfasst ausschließlich Transaktionen, wie sie im Verhältnis zu Geschäftsbanken üblich sind. 206 Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss Corporate Governance Bezüge des Vorstandes Die Vergütung des Vorstandes setzt sich aus fixen und variablen Gehaltskomponenten zusammen. Die variable Vergütungskomponente besteht aus einer Tantieme, deren Berechnungsbasis von der Dividende und einem persönlichen Bemessungsfaktor abhängt, und einem langfristigen Anreizprogramm (Long-Term Incentive Program). Im Rahmen des langfristigen Anreizprogramms wurde im Geschäftsjahr 2002 fünf der sechs Vorstände ein ergebnisabhängiger Bonus gewährt, der auf Basis eines durchschnittlichen Aktienkurses in „virtuelle“ Aktien der TUI AG umgerechnet wird. Grundlage der Berechnung ist das Ergebnis der Geschäftsbereiche. Die Umrechnung in „virtuelle“ Aktien erfolgt mit dem durchschnittlichen Börsenkurs der 20 Börsentage, die der Aufsichtsratssitzung folgen, die den Jahresabschluss feststellt. Nach einer Sperrfrist von zwei Jahren kann der Anspruch auf Barzahlung aus diesem Bonus in vorher definierten Zeiträumen individuell von den Vorstandsmitgliedern ausgeübt werden. Die Höhe der Barzahlung richtet sich nach dem durchschnittlichen Aktienkurs der TUI AG für einen Zeitraum von 20 Tagen nach dem Ausübungszeitpunkt. Weitere Einschränkungen, wie z.B. absolute oder relative Rendite- bzw. Kursziele, bestehen nicht. Bei einem Mitglied des Vorstandes ist der Anspruch aus virtuellen Aktien abhängig von einem über drei Jahre zu kumulierenden Vorsteuerergebnis eines Teilkonzerns sowie von der Entwicklung der Dividende und des Börsenkurses der TUI AG im Vergleich zu den im DAX 30 geführten Aktienwerten. Für die Ansprüche aus den langfristigen Anreizprogrammen bestehen Rückstellungen in Höhe von 5 406 Tsd. € (Vorjahr 5 574 Tsd. €). Vergütung des Vorstandes € Tsd. 2002 2001 Feste Vergütung Tantieme Langfristiges Anreizprogramm aus der Gewährung von „virtuellen“ Aktien aus Aktienkursänderungen von in Vorjahren gewährten „virtuellen“ Aktien Gesamt 4 101 3 312 3 775 2 780 2 301 2 700 - 2 469 7 245 - 1 090 8 165 Zusätzlich wurde aus einem inzwischen beendeten Anreizprogramm ein einmaliger Anspruch vergütet, der mit 989 Tsd. € das laufende Jahr und 207 Konzernabschluss Sonstige Erläuterungen mit 1 988 Tsd. € Vorjahre betrifft. Die Ansprüche aus Vorjahren waren vom Eintritt bestimmter Bedingungen abhängig, die in 2002 erfüllt wurden. Den Mitgliedern des Vorstandes wurden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Für aktive Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag in Höhe von 12 808 Tsd. € (Vorjahr 8 208 Tsd. €). Für ehemalige Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen betrugen die Pensionsverpflichtungen am Bilanzstichtag 35 099 Tsd. € (Vorjahr 37 846 Tsd. €). Während die Pensionsverpflichtungen für inländische Anspruchsberechtigte bis zum Vorjahr durch Bildung von Rückstellungen innenfinanziert wurden, erfolgte im Geschäftsjahr 2002 die Finanzierung dieser Pensionszusagen über den Abschluss von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen. Da die Rückdeckungsversicherung die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen für ehemalige und aktive Vorstandsmitglieder vollumfänglich abdeckt, sind zum 31. Dezember 2002 keine Rückstellungen mehr bilanziert. Die Pensionsverpflichtung gegenüber einem ausländischen aktiven Vorstandsmitglied ist durch einen Fonds gedeckt. Für ehemalige Vorstandsmitglieder sind im abgelaufenen Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von 3 027 Tsd. € (Vorjahr 2 952 Tsd. €) angefallen. Bezüge des Aufsichtsrates Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich auf 1 319 Tsd. € (Vorjahr 1 317 Tsd. €). Die Vergütung setzt sich dabei aus einem fixen Bestandteil in Höhe von 107 Tsd. € (Vorjahr 106 Tsd. €) und einem variablen Bestandteil, der in Abhängigkeit der Dividende gezahlt wird, in Höhe von 1 212 Tsd. € (Vorjahr 1 211 Tsd. €) zusammen. Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Geschäftsjahr 2002 keine persönlichen Leistungen, wie z. B. Beratung oder Vermittlung für den Konzern, erbracht. Aktiengeschäfte der Organmitglieder (Directors‘ Dealings) Die vom Vorstand und Aufsichtsrat gehaltene Anzahl der Aktien der TUI AG lag am Ende des Geschäftsjahres 2002 unter der in Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate Governance Kodex festgelegten Grenze für die individuelle Berichterstattung in Höhe von 1 % der ausgegebenen Aktien. Insgesamt hielten Vorstandsmitglieder 1 690 TUI Aktien und Aufsichtsratsmitglieder 208 Sonstige Erläuterungen Konzernabschluss 3 265 TUI Aktien. Aktienkäufe- bzw. -verkäufe der Organmitglieder wurden der Gesellschaft für den Zeitraum vom Inkrafttreten der entsprechenden Vorschriften bis zum Bilanzstichtag nicht angezeigt. Entsprechenserklärung Vorstand und Aufsichtsrat haben am 20. November 2002 die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und im Internet unter www.tui.com dauerhaft zugänglich gemacht. Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sowie weitere Mandate der Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind im Abschnitt „Corporate Governance“ des Geschäftsberichtes gesondert angegeben. Hannover, den 3. April 2003 Der Vorstand Frenzel Corsten Ebel Engelen Feuerhake Gurassa Stodieck 209 Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers „Wir haben den von der TUI Aktiengesellschaft, Berlin und Hannover, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis zum 31. Dezember 2002 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses nach den International Accounting Standards (IAS) liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den IAS entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den IAS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. 210 Bestätigungsvermerk Konzernabschluss Unsere Prüfung, die sich nach den deutschen Prüfungsvorschriften auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002 aufgestellten, mit dem Lagebericht der TUI AG zusammengefassten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2002 bis 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts nach deutschem Recht erfüllen." Hannover, den 3. April 2003 PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Nienborg Wirtschaftsprüfer Rolfes Wirtschaftsprüfer 211 Konzernabschluss Wesentliche Beteiligungen Wesentliche Beteiligungen Touristik TUI Deutschland GmbH, Hannover TUI Nederland N.V., Rijswijk TUI Leisure Travel GmbH, Hannover TUI Business Travel Deutschland GmbH, Bremen Robinson Club GmbH, Hannover RIUSA II S.A., Palma de Mallorca Anfi Sales S.L., Arguineguin Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH, Langenhagen TUI Northern Europe Ltd., London3) Nouvelles Frontières International S.A., Paris4) Atlantica Hellas S.A., Athen5) Grecotel S.A., Rethymnon3) 5) RIU Hotels S.A., Palma de Mallorca2) 3) 5) Logistik Hapag-Lloyd AG, Bremen und Hamburg Hapag-Lloyd Container Linie GmbH, Hamburg VTG-Lehnkering AG, Duisburg und Hamburg ALGECO S.A., Paris/Mâcon Waggon Holding AG, Zug 5) Energie Preussag Energie GmbH, Lingen Handel Amalgamated Metal Corporation PLC, London Amalgamated Metal Trading Ltd., London Premetalco, Inc., Rexdale Feralloy Corp., Chicago2) Delta Steel, Inc., Houston Sonstige Gesellschaften Salzgitter Grundstücks- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Salzgitter Preussag Immobilien GmbH, Salzgitter Wolf GmbH, Mainburg Nominalkapital in 1 000 Jahresergebnis1) in 1 000 15 10 14 11 5 1 20 45 250 3 11 1 000 000 501 000 138 202 591 000 459 274 026 467 841 * 3 039 * * * 22 229 7 494 * 30 - 2 336 614 224 25 017 100,0 91,0 100,0 100,0 100,0 50,0 51,0 100,0 100,0 100,0 50,0 50,0 49,0 100,0 91,0 100,0 100,0 100,0 50,0 51,0 100,0 – – – 50,0 49,0 € € € € CHF 72 800 25 600 54 340 7 300 1 000 100 684 * * 24 609 4 143 100,0 100,0 100,0 67,0 53,9 – 100,0 100,0 67,0 53,9 € 76 694 * 100,0 94,0 GBP GBP CAD USD USD 16 908 6 000 21 2 000 2 000 3 746 490 7 052 5 552 2 863 99,4 99,4 99,4 100,0 100,0 99,4 99,4 99,4 100,0 100,0 € € € 71 427 25 000 40 903 * * * 100,0 100,0 100,0 – 100,0 – € € € € € € € € GBP € € € € *) Ergebnisabführungsvertrag nach Landesrecht 2) gemäß Gruppenabschluss 3) gemäß Jahresabschluss zum 31.12.2001 4) Ergebnis des Geschäftsjahres 2002 (im Konzernabschluss ab 1.10.2002 einbezogen) 5) Gemeinschaftsunternehmen 1) 212 Beteiligungsanteil (%) davon gesamt mittelbar Der integrierte Touristik-Konzern Urlaub aus einer Hand Hotels Robinson | Magic Life | Dorfhotel | RIU | Grupotel | Nordotel | Anfi | Grecotel | Iberotel | Swiss Inn | Paladien Zielgebietsagenturen TUI España | TUI Portugal | TUI Hellas | Tantur | Travel Partner Bulgaria | Travco | Aeolos Fluggesellschaften Hapag-Lloyd Flug | Britannia Airways | Corsair | Neos Veranstalter TUI | 1-2-Fly | airtours | Wolters Reisen | L’tur | Imholz | Vögele Reisen | Gulet | Scan Holiday | Thomson Holidays | Skytours | Club Freestyle | Just | Portland Direct | Budget Travel | Fritidsresor | Star Tour | Finnmatkat | Arke | Holland International | Kras | Sunjet direct | Jetair | Nouvelles Frontières Reisebüros TUI ReiseCenter | Hapag-Lloyd | First | TUI TravelCenter | Lunn Poly | Travel House | Sky Deals | Budget Travel Impressum TUI AG Karl-Wiechert-Allee 4 30625 Hannover Telefon Telefax E-Mail Internet 0511.566-00 0511.566-1901 [email protected] http://www.tui.com Konzept, Gestaltung und Produktion: Interbrand Zintzmeyer & Lux, Köln Irlenkäuser Communication GmbH, Düsseldorf Fotos: Getty Images (S. 10/11, 18/19, 30/31, 44/45, 54/55, 82/83, 90/91, 110/111) Imagebank (S. 62/63, 74/75) Rüdiger Nehmzow (S. 4) Lithografie: O/R/T/ Medienverbund GmbH, Krefeld Druck: Heining & Müller GmbH, Mühlheim/Ruhr Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Beide Sprachfassungen sind im Internet abrufbar unter www.tui.com BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Schillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Auss BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende A Weise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Well BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffe BSchöne Aussicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSpannende Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub Aufgaben BGrüne Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Welle BKlasse Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelt Treffen BWeite Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWe Sicht BSchöner Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht B Urlaub BSchillernde Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSch Vielfalt BDoppelter Einsatz BWeise Voraussicht BHohe Ziele BSchöne Aussicht BSpann TUI AG Karl-Wiechert-Allee 4 30625 Hannover