LFM-Vortrag II

Transcription

LFM-Vortrag II
TC Media Research präsentiert:
US-Kabelbetreiber auf dem Weg
zum „Triple Play“ –
Universalanbieter von
TV-Programmen, Internet
und Telefonie
Teil 1 – Historischer Abriss, Preis- und Investitionsentwicklung
ThomasClark
media research
Autor: Thomas Clark, Juli 2005, New York
([email protected], + 1 917 254 6605)
Erstellt im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)
INHALT
ZUSAMMENFASSUNG
(Executive Summary)................................................................................. 3
1. EINLEITUNG
1.1 Von einer „technischen Verlängerung“ zu einem
eigenständigen Programmangebot ................................................... 5
1.2 Die Suche nach neuen Erlösquellen ................................................. 5
2. INTERNET
2.1 Früher Start – 1995, 1996 ................................................................ 7
2.2 Radikaler Ausbau mit hohen Investitionen – 1996-1998 .................. 8
2.3 Enttäuschende Penetration – zögernde Kunden, technische Mängel.... 8
2.4 Folgen fehlender Rückflüsse der Investitionen - Konsolidierung .... 10
2.5 Plötzlicher Kundenschub – die Hoffnung auf substanzielle
Zusatzerlöse wird ab 2002 endlich wahr......................................... 11
2.6 Gründe für das Spätstarter-Syndrom der Internetangebote
übers TV-Kabel.............................................................................. 13
2.7 Langsame Reaktion der Telekomkonzerne – DSL bleibt lange
unterentwickelt............................................................................... 14
2.8 Aktuelle Situation – verschärfter Wettbewerb zwischen Kabel
und DSL-Angeboten..................................................................... 15
3. TELEFONIE
3.1 Frühe Tests, bescheidene Weiterentwicklung .................................. 16
3.2 Andere Geschäftsstrategie als bei Internetzugang –
Preis statt Qualität und Komfort .................................................... 16
3.3 Nur drei Anbieter, nur limitierter Erfolg – 1999-2003.................... 17
3.4 Neue Technologie als Mittel zum Durchbruch – Internet-Telefonie.... 18
3.5 Vorteile der Internet-Telefonie ........................................................ 20
3.6 Prognose über die Entwicklung der Internet-Telefonie
übers Fernsehkabel......................................................................... 21
4. NEUE FERNSEH- UND VIDEODIENSTE
4.1 Erweitertes Programmangebot....................................................... 22
4.2 Video-On-Demand (VOD)............................................................ 22
5. SCHLUSSFOLGERUNGEN .......................................................... 23
APPENDIX............................................................................................ 25
2
ZUSAMMENFASSUNG
(EXECUTIVE SUMMARY)
Drei Dienste von einem Anbieter – Fernsehen, Internet, Telefonie. Während
dieses so genannte „Triple Play“ auch 2005 in den meisten Ländern nur eine Vision oder ein Nischenphänomen bleibt, ist es für Millionen US-Haushalte bereits Realität.
Treibende Kraft dahinter sind nicht die Telekomkonzerne mit ihren DSLAngeboten, sondern die Kabelbetreiber. Mit 1. 1. 2005 konnten 95 von 110
Millionen US-Haushalten über ihren Kabelanschluss superschnelles
Internet mit Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 1-5 MB/Sekunde bestellen (so genanntes Breitband-Internet). 21,4 Millionen1
hatten sich bis Ende 2004 dazu entschlossen.
1
Statistik der Kontrollbehörde FCC, veröffentlicht am 6. Juli 2005.
2
Die Hälfte dieses Betrages, 15 Mrd. $,
wurde zwischen 1984-1992 investiert.
Zudem telefonieren mit 1. März 2005 3,1 Millionen Amerikaner über
ihr Fernsehkabel. Die Grundlage für den großen Durchbruch der Telefondienste über das Kabel ist erst in den letzten Monaten gelegt worden – mit
dem Start der Internet-Telefonie. Diese mittlerweile marktreif gewordene
Technologie ermöglicht binnen kurzer Zeit und mit vergleichsweise geringen
Investitionen eine rasche Verbreitung der Telefondienste an Millionen Abonnenten. Grund dafür ist, dass mit der Übertragung von Telefongesprächen
mit Hilfe des Internet-Protokolls ein umfassender Umbau des Kabelnetzes
nicht mehr notwendig ist – zumindest nicht beim „digitalisierten“ Kabel.
Diverse Marktforscher prognostizieren, dass in den Jahren 2008 und
2009 zwischen 15-19 Millionen Amerikaner ihren Telefonanschluss
von ihrem Kabelbetreiber beziehen werden. Hauptvorteil aus Sicht des
Konsumenten ist, dass bei den neuen Internet-Telefon-Angeboten sämtliche, innerhalb der USA geführten Telefonate mit einer Monatspauschale abgerechnet werden. Diese Verrechnungsform bringt den Kabelbetreibern einen echten Wettbewerbsvorteil zu den traditionellen Telefonanschlüssen, wo
nur die Ortsgespräche pauschal abgegolten werden. Gegenüber den netzunabhängigen Anbietern von Internet-Telefonie haben die Kabelbetreiber
wiederum den Vorteil einer oft bereits bestehenden Kundenbeziehung sowie
größerer Marktetingerfahrung und Kapitalstärke.
Der Weg zum „Triple Play“-Anbieter war für die US-Kabelbetreiber steinig.
Sowohl bei den Internet-, als auch bei den Telefonangeboten mussten anfangs
herbe Rückschläge hingenommen werden. Vor allem das finanzielle Risiko
war enorm: Es kostet etwa 30 Mrd. $, um die USA zu „verkabeln“. Diese Investitionen verteilten sich auf einen Zeitraum von etwa 45 Jahren – von 19481992. 2 Es kostete bislang etwa 95 Mrd. $, um das Kabel zu digitalisieren
und für neue Internet- und Telefondienste tauglich zu machen. Diese
Kosten fielen jedoch in nur neun Jahren an – von 1996-2004. Das bedeutet einen Investitionsbetrag von 1.300$ pro Kunde seit 1996.
Um einen Kabelanschluss „internetfähig“ zu machen, mussten anfangs etwa
100-150$ aufgewendet werden, weitere 75-150$ für die Aktivierung. Bei
Monatsgebühren von 40-50$ konnte diese Investition sehr schnell wieder
3
amortisiert werden – zumindest bei Zuspruch. Genau dieser fehlte anfangs
jedoch. Die Penetration erreichte lediglich 1-5 Prozent. Mittlerweile liegt die
Durchdringung jedoch bei 25-40 Prozent der Abonnenten, die Kosten sind
gesunken, die technische Verlässlichkeit ist gestiegen – ebenso der Bedarf
nach Internetzugängen mit hoher Bandbreite. Internetangebote sind derzeit die Wachstumslokomotive der US-Kabelbranche.
Um einen Kabelanschluss „telefonfähig“ zu machen, mussten bei der traditionellen Form der Gesprächsvermittlung (circuit switched telephony) anfangs etwa 375$ aufgewendet werden. Weitere 375$ fielen bei der Aktivierung des Dienstes an. Durch die arbeitsintensiven Umrüstungsarbeiten des
Kabelnetzes konnten in den ersten sechs Jahren (1997-2003) nur 18 Millionen US-Kabelhaushalte für Telefondienste aufgerüstet werden. Anfangs entschlossen sich etwa fünf Prozent der erreichten Haushalte, solche Telefondienste zu abonnieren. Nachdem sich diese als verlässlich herausstellten,
stieg die Penetration auf 10-15 Prozent, beim „Klassenbesten“, dem Kabelbetreiber Cox, auf knapp 20 Prozent. Erste Tests mit Internet-Telefonie
brachten jedoch auf Anhieb einen höheren Zuspruch – bei einem Pilotprojekt von Time Warner Cable im Frühjahr 2003 waren rund 30 Prozent an einem solchen Angebot interessiert, hauptsächlich aufgrund der Pauschalverrechnung aller landesweiten Anrufe. Die Kosten für die Aufrüstung pro
Haushalt sind bei Gesprächsvermittlung über das Internet-Protokoll jedoch
deutlich geringer – etwa 250-300$ für Aufrüstung und Aktivierung. Mit Ende 2006 werden 70 Millionen US-Haushalte über ihren Kabelbetreiber
Internet-Telefonie bestellen können.
Die Internet- und Telefondienste haben das Erlöspotenzial pro Kabelhaushalt deutlich erhöht. Hinzu kommen neue, digitale Programmpakete sowie
ein weitreichendes Video-On-Demand Angebot. Während Anfang der
90er Jahre die monatlichen Kabelgebühren bei 25-35$ lagen, sind sie
heute im Schnitt auf 75-85$ gestiegen. So genannte „Triple Play“Haushalte bringen Erlöse von deutlich über 100$, oft sogar über 150$.
Die aktuellen Wachstumsraten beim Umsatz deuten darauf hin, dass sich für
die meisten US-Kabelbetreiber der radikale Ausbau der Kabelnetze gelohnt
hat. Bedroht durch die neuen Telefon- und Internetangebote reagieren die
großen US-Telekomkonzerne nun mit Billigtarifen für DSL. Zudem werden
bereits Anfang 2006 die ersten Fernseh-Angebote mit hunderten Programmen über die Telefonleitung starten. Sowohl Verizon als auch SBC haben
entsprechende Ankündigungen gemacht.
Das bislang eher theoretische Konzept einer Verschmelzung (Konvergenz)
der Branchen Telekommunikation, Medien und Informationstechnologie
dürfte für den US-Bürger damit Realität werden. Der Vorstoß der Kabelbetreiber in die klassische Domäne der Telekomkonzerne veranlasste diese zur
Entwicklung von TV-Angeboten. Gleichzeitig verschärft sich bei den Breitband-Internetangeboten der Wettbewerb, wodurch die Preise fallen. Diese
Situation bringt den Konsumenten und damit der US-Volkswirtschaft große
Vorteile.
4
1. EINLEITUNG
1.1 Von einer „technischen Verlängerung“ zu einem
eigenständigen Programmangebot
Als in den USA im Jahre 1948 die erste Fernsehkabeln gelegt wurde, dienten
sie lediglich als „technische Verlängerung“: Jenen Häuser, die mit der Dachantenne keine Programme empfangen konnten, bekamen mit Hilfe eines
Kabels Zugang zu Fernsehprogrammen.3
3
Die ersten Kabelsysteme sind folglich in
dünn besiedelten Gebieten aufgebaut
worden, vor allem in den Bergen.
4
TBS (1976), ESPN (1979), MTV, CNN, USA
(alle 1980).
5
Laut National Cable and Telecom Association.
6
Der Test war auf eine Handvoll Abonnenten beschränkt.
Jahrzehntelang untersagten die US-Mediengesetze den Kabelbetreibern eine
Verbreitung von Programmen, die keine örtliche Sendelizenz hatten. Aus
diesem Grund konnten sich die Kabelbetreiber inhaltlich vom terrestrischen
Angebot nicht unterscheiden. Die Kabelbranche blieb folglich ein Nischenmarkt mit ein paar hunderttausend Abonnenten in technisch unterversorgten Gebieten.
Die Wende kam ab 1972, als die juristischen Barrieren für den Programmvertrieb sukzessive aufgehoben wurden. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Programme entstanden, die ausschließlich übers Kabel verbreitet wurden („cable channels“).4
Durch die neue Programmvielfalt stieg das Interesse an einem Fernsehkabelanschluss enorm. Dementsprechend wurde die gesamte USA „verkabelt“.
Die Zahl der Kabelabonnenten explodierte: 1980 gab es 17,67 Millionen
Kunden, 1990 bereits 54,8 Millionen.5 Die durchschnittlichen Abogebühren
lagen zu dieser Zeit bei 25-35$ pro Monat.
Insgesamt kostete es rund 30 Mrd. $, um im ganzen Land Kabelanschlüssen
zu verlegen. Mit 1.1. 2005 waren 108,2 Millionen der 109,6 Millionen USFernsehhaushalte an ein Kabelnetz angebunden. 73,6 Millionen haben sich
zu einem Kabelfernseh-Abo entschossen. Das entspricht einer Penetration
von 67,1 Prozent.
1.2 Die Suche nach neuen Erlösquellen
Mitte der 90er Jahre war bereits offenkundig, dass das bisherige Geschäftmodell gesättigt war. Die Zahl der angebotenen Sender stagnierte bei etwa
30-50 Programmen, das Koaxialkabel aus Kupfer hatte in der analogen
Übertragungstechnik keine Kapazität für weitere Programme. Mit dem
stagnierenden Angebot stagnierte auch die Zahl der Abonnenten.
Um weiter wachsen zu können, mussten Zusatzangebote entwickelt werden.
Die Branche versuchte vorerst, die Kapazitätsengpässe des Kabels von der
Materialseite zu lösen – mit dem Einsatz von Glasfaser. Time Warner Cable,
eine Tochter des Medienkonzerns Time Warner, startet 1994 das erste Testprojekt mit Glasfaserkabel im New Yorker Stadtteil Queens. Mit dem neuen,
leistungsstärkeren Material konnten 150 Programme übertragen werden –
in analoger Übertragungstechnik.6 Noch im selben Jahr baute Time Warner
5
Cable ein flächendeckendes Glasfasernetz in Orlando, Florida. Mehr als
1.500 Kilometer Glasfaserkabel wurde verlegt, um 4.000 Haushalte mit über
100 Programmen zu versorgen. In diesem „Full Service Network“ gab es
zudem eine Reihe interaktiver Dienste, etwa ein elektronisches Stadtmagazin
mit Veranstaltungen, Video-on-Demand mit Spielfilmen, Dokumentationen
und Trailern, Home-Banking sowie einige interaktive Bestelldienste, etwa für
Pizza.
7
Teil 2 wird sich mit den technischen und
juristischen Fragen befassen, Teil 3 mit
praxisrelevanten Problemen.
Time Warner Cable experimentierte bei seinem Florida-Projekt sehr viel mit
Preisen. Der Abruf von Filmen kostete von 0,99 US-Cents bis zu 5,95$.
Über das Nutzungsverhalten der Haushalte in Orlando ist nur wenig bekannt, weil sich Time Warner dazu nicht äußern wollte. Fest steht soviel: Das
Projekt war unwirtschaftlich. Es kostete rund 100 Mio. $ - 25.000 $ pro angeschlossenem Haushalt. Allein das Verlegen des neuen Kabels bis hin zur
Haustüre sowie die Installation der notwendigen Set-Top-Box kostete zwischen 5.000-8.000 $ pro Haushalt. „Das Ganze war wohl der teuerste Pizzadienst der Welt“, spottete Real Networks-Gründer Rob Glaser über das Orlando-Projekt.
Nur ein Jahr später fanden jedoch erste Tests statt, die auf einen wirtschaftlichen Ausbau des Fernsehkabels hoffen ließen. Basis dafür war die digitale
Übertragungstechnik. Mit ihr, so die Hoffnung, würden sich viele neue
Dienste (und damit zusätzliche Erlöse) zu den Kabelkunden bringen lassen.
Teil 1 dieser dreiteilig aufgebauten Studie über den US-Kabelmarkt gibt einen Überblick, wie sich diese diversen Zusatzdienste in den USA entwickelt
haben: Internet,Telefondienste,Video-On-Demand und Digital-TV.7
6
2. INTERNET
2.1 Früher Start – 1995, 1996
Die Idee, über das Fernsehkabel Internetzugang herzustellen, wurde in den
USA schon sehr zeitig in die Tat umgesetzt – etwa fünf Jahre früher als in
Deutschland. Im Juli 1995 begann TimeWarner Cable in der Kleinstadt Elmira im Bundesstaat New York einen Test mit 200 Haushalten.Wenige Monate
später starteten die Kabelbetreiber Cablevision, Comcast, Cox und TCI8 ähnliche Testprojekte in anderen Regionen der USA – ebenfalls jeweils nur mit
einigen hundert Testhaushalten.
8
TCI ist heute ein Teil von Comcast.
In diesen Test wurden bis zu 800 Mal höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht als bei Internetzugang über die Telefonleitung (25 Millionen
Bits/Sekunde gegenüber 459.000 Bits/Sekunde; oder: 2,98 MB/Sekunde
gegenüber 56 KB/Sekunde).
Im Vergleich zu anderen Anbietern von Hochgeschwindigkeits-Internet waren die Kabelbetreiber auch nicht teuer. So verlangte die Telefongesellschaft
Bell Atlantic für einen zeitlich unlimitierten Internetzugang über eine ISDNTelefonleitung monatlich 230$ sowie Installationskosten von 40$. Die ersten
Internet-Pauschalpakete der Fernsehkabelbetreiber kosteten nur einen
Bruchteil dessen – zwischen 35$ und 40$.
ABBILDUNG 1
ANBIETER
STARTZEITPUNKT ORT
UMFANG
Time Warner
Ohio, bald darauf
September 1996
Cable
Florida, New York
Start mit 400
Haushalten,
wenig später
einige Tausend
PREIS
39.95$/Monat
TCI
September 1996
Kalifornien
(Fremont)
Comcast
Dezember 1996
Maryland (Baltimore), bald darauf Flo- 5.000 Haushalte
rida, New Jersey
Cablevision
Dezember 1996
New York
(Long Island)
15.000 Haushalte
Cox
Frühjahr 1997
Kalifornien
(Orange County)
18.000 Haushalte 44,95$/Monat
17.000 Haushalte
Quelle: Eigenrecherche
7
34,95$/Monat
39,95$/Monat
34,95$/Monat
2.2 Radikaler Ausbau mit hohen Investitionen –
1996-1998
Angespornt durch den vermeintlichen Verkaufsköder „Geschwindigkeit“
führten die Kabelkonzerne zwischen 1996 und 1998 eine radikale Aufrüstung der Kabelnetze durch.
Um das Kabel rückkanalfähig zu machen, mussten im Schnitt 100-150$ pro
Anschluss aufgewendet werden. Hinzu kamen Bestellungen von hunderttausenden Kabelmodems, die in den Wohnungen und Häusern installiert
werden mussten, um analogen Signale in „internetfähige“ digitale Signale
umzuwandeln.
Die Investitionsbeträge der einzelnen Betreiber waren enorm:
• Cablevision investierte 300 Mio. $, um 300.000 Kabelhaushalten
in Ohio Internetzugang anbieten zu können.
9
Diese Finanzinvestition war nur deshalb
möglich, weil sich kurz zuvor Microsoft
für 1 Mrd. $ an Comcast beteiligt hatte.
10
@home entstand als kleiner Startup in
Kalifornien und ging im Juli 1996 an die
Börse. Die Hoffnung der Investoren war
groß, das winzige Unternehmen konnte
durch die Ausgabe von Aktien über 100
Mio. $ kassieren. Einige Jahre später
kaufte AT&T für einen Milliardenbetrag
die Mehrheit an @home. Die Firma beantragte im September 2001 Gläubigerschutz vor dem Insolvenzgericht.
• TimeWarner Cable begann im Herbst 1997, für 400 Mio. $
sein Kabelnetz in Manhattan rückkanalfähig zu machen.
• Comcast investierte alleine im Jahr 1997 600 Mio. $ für die
technische Aufrüstung des Kabels.9
Insgesamt dürfte die US-Fernsehkabelbranche in zwei Jahren (1996,
1997) rund 10 Mrd. $ investiert haben, um Kabelanschlüsse rückkanalfähig zu machen.
Das wirtschaftliche Kalkül dahinter war offensichtlich: Mitte der 90er Jahre
zahlte ein Kabelkunde im Schnitt monatlich 25-35$ für die 30-50 gelieferten
Fernsehprogramme. Mit dem Zusatzangebot Internet könnte sich dieser Betrag mindestens verdoppeln.
2.3 Enttäuschende Penetration – zögernde Kunden,
technische Mängel
Anfang 1998 konnten bereits rund 2 Millionen Haushalte über ihren Kabelbetreiber Internetzugang bestellen. Allerdings hatten sich lediglich rund
100.000 Kunden zu diesem Schritt entschlossen. Zum Vergleich: AOL hatte
zu dieser Zeit etwa 10 Millionen Kunden.
Zu den Details:
• Road Runner, der hauseigene Internetdienst von Time Warner Cable,
kam auf 45.000 zahlende Kunden. Die Penetration war äußerst gering: In Ohio entschlossen sich lediglich 10.000 von 725.000 erreichten Haushalten zu einem Internet-Kabelabo.
• @home kam nur auf 27.000 zahlende Kunden, obwohl der Dienst
von den Kabelbetreibern Cox, Comcast und TCI eingesetzt wurde
und damit hunderttausende Haushalte erreichte.10
8
Die Gründe, warum die US-Haushalte anfangs vor Internetangeboten von
Kabelbetreibern zurückschreckten, waren mannigfaltig. Wesentlicher Faktor
war, dass sich in dieser Zeit viele Amerikaner erst mit dem Internet vertraut
machten. Einsteiger bevorzugten einen herkömmlichen Zugang über die Telefonleitung, weil dieser billiger war. Vor allem die hohen Installationskosten
(75-150$) beim Kabel-Internet schreckten viele ab.
Mit Preisen zwischen 35-40$ pro Monat für TV-Abonnenten und 55-60$ für
Nicht-Abonnenten konnten die Kabelanbieter gegen Internetdienste über die
Telefonleitung nicht mithalten – trotz des unlimitierten Nutzungsrechts.
Zu dieser Zeit gab es bereits Einwahldienste, die für nur 20$ pro Monat einen Internetzugang ohne zeitliche Limitierung gewährten. Marktführer
AOL kostete bei unlimitierter Nutzung 29,95$ pro Monat.
Auch die Hardware war bei Kabel-Internet deutlich teurer.Während ein Telefon-Modem schon für unter 100$ zu haben war, kosteten Kabelmodems
im Schnitt 500$. Selbst mit vom Kabelanbieter subventionierten Preisen
kam man selten unter 350$. Aus diesem Grund entschlossen sich viele
Abonnenten zur Miete des Kabelmodems, was allerdings weitere monatliche
Kosten verursachte.
Oft fehlte auch die genaue Vorstellung, wie Internet übers Fernsehkabel funktionieren kann. Nachdem das dicke, weiße Fernsehkabel direkt zum TV-Apparat gelegt wurde, war Laien nicht ganz klar, wie es zum Computer (PC) gelangen konnte.Viele wussten nicht, dass dieses Fernsehkabel kurz nach dem
Eintritt in den Haushalt in zwei Teile „gespalten“ werden konnte, womit das
Kabelmodem auch dann beim PC aufgestellt werden konnte, wenn dieser
mehrere Meter (und einige Zimmer) entfernt vom TV-Apparat war.
Hinzu kam, dass Internetzugang übers Kabel anfangs große technische Probleme hatte. Oft setzten Kabelmodems aus. Auch die Versprechungen mit
hohen Übertragungsraten wurden nur sporadisch eingelöst. Nachdem das
TV-Kabel nicht wie die Telefonleitung als individuelle Verbindung zu einem
Knotenpunkt (etwa der Vermittlungsstelle) ging, sondern bereits zuvor mit
anderen Kabelzweigen verschmolz, teilten mehrere Kabelhaushalte faktisch
ihren Internetanschluss mit anderen. Surften die beiden Nachbarn im Internet, wurde die eigene Übertragungsgeschwindigkeit stark verringert. Die erhofften Mega-Bytes pro Sekunde (MB/Sek.), die bei einer alleinigen Verwendung des Internetzugangs übers Kabel möglich waren, stellten sich aufgrund der „geteilten Bandbreite“ in der Praxis häufig nicht ein.
Bei den hochkarätigen Testversuchen konnten die Kabelbetreiber dieses Infrastrukturproblem leicht lösen, weil sie bei solchen Prestigetests nicht wirtschaftlich operieren mussten. Bei der Masseneinführung stellte sich aber stets
die Frage nach der rechten Balance zwischen den Ausbaukosten (eine Veränderung der Kabelinfrastruktur war sehr teuer) und der durchschnittlichen,
individuellen Zugangsgeschwindigkeit.Wegen des Problems der BandbreiteTeilung versprachen Kabelanbieter dem einzelnen oft nur 256KB/Sekunde –
lediglich vier Mal soviel wie herkömmliche Anschlüsse. Das reichte nicht, um
den Köder „Geschwindigkeit“ wirklich prominent vermarkten zu können.
9
2.4 Folgen fehlender Rückflüsse der Investitionen Konsolidierung
Die hohen Investitionen in die technische Aufrüstung des Kabels und die geringen zusätzlichen Rückflüsse führten zu hohen Schulden der Kabelbetreiber. Es setzte sich zunehmend die Meinung durch, dass nur besonders große
Betreiber diese wirtschaftlich dürren und schwierigen Jahre überleben würden. Die Folge war eine Konzentrationswelle. Zwischen Mai 1998 und November 1999 fanden auf dem US-Kabelmarkt elf Übernahmen statt.
11
AT&T kaufte im Juni 1998 für 48 Mrd. $
den damals größten Anbieter TCI (Verkäufer: John Malone), im Mai 1999 kam
mit der Übernahme des Kabelbetreibers
Media One für 62,5 Mrd. $ ein zweiter
Mega-Deal hinzu.
Anfangs wurden die Fusionen noch mit Enthusiasmus begleitet, was mit der
allgemeinen Stimmung an der Börse sowie dem plötzlichen Engagement des
Telefonkonzerns AT&T in der Kabelbranche zu tun hatte.11 Auch Microsoft
und der Investor Paul Allen beteiligten sich in dieser Zeit für Milliardenbeträge an US-Kabelkonzernen. Oft wurde über 5.000 $ pro Kabelkunde bezahlt. Solche Preise konnten nur mit der Aussicht auf eine deutliche Steigerung der Kabelgebühren pro Monat gerechtfertig werden. Und diese setzte
voraus, dass eine Vielzahl von Kunden auch Internet über ihren Kabelbetreiber bestellen.
Mit dem Beginn des neuen Milleniums sank die Hoffnung auf das TV-Kabel
als zukünftiger Internetlieferant zunehmend. Anfang 2000 bezogen gerade
mal 1,4 Millionen Kunden ihr Internet über ein Kabelmodem. Die
mittlerweile auf einen stattlichen zweistelligen Milliardenbetrag angewachsen Investitionen ließen sich mit dieser Zahl keinesfalls rechtfertigen. Es waren trübe Aussichten wie diese, die Time Warner zu einer Fusion mit dem damals dominanten Internetanbieter AOL bewegten. Time Warner Chef Gerald
Levin fürchtete einfach, dass sein Kabel-Internetdienst Road Runner gegen
AOL nicht ankommen würde. Die Zahlen sprachen für sich: Road Runner
hatte Ende 1999 550.000 Kunden, AOL über 20 Millionen.
Auch AT&T-Chef Michael Armstrong fürchtete zu diesem Zeitpunkt, dass
sich die enormen Investitionen in das TV-Kabel niemals amortisieren würden. Im Juni 1998 hatte sein Kabelnetz gerade mal den 100.000sten Internetkunden begrüßt – nach Investitionen von über 5 Mrd. $ in die Kabelaufrüstung. Mitte 2001 lag die Kundenzahl bei 1,2 Millionen.
Geplagt von einem Schuldenberg von über 20 Mrd. $ verkaufte er im Dezember 2001 die erst in den Jahren zuvor erworbenen Kabelnetze für insgesamt 72 Mrd. $ an Konkurrent Comcast. Einige Analysten prophezeiten damals, dass Comcast damit sein eigenes Todesurteil geschrieben hätte. Die
Fachleute hielten den Preis von 4.500$ pro Kunde für viel zu hoch.
Doch zu diesem Zeitpunkt gab es bereits erste Indizien, dass die Talsohle
durchschritten war und die Versprechungen von substanziellen Zusatzerlösen durch Internetangebote endlich eingelöst werden.
10
2.5 Plötzlicher Kundenschub – die Hoffnung auf substanzielle Zusatzerlöse wird ab 2002 endlich wahr
Während Comcast in den Jahren 1999 und 2000 nur einige hunderttausend
Kunden hatte, wurde 2002 spielend die Millionengrenze durchbrochen. Das
Interesse an Internet übers Kabel stieg plötzlich stark.
12
1999: 1,6 Mrd. $, 2000: 2 Mrd. $.
Comcast investierte folglich weitere Milliarden, um rasch sämtliche seiner 40
Millionen Kabelanschlüsse (Kundenzahl: 21,3 Millionen) rückkanal- und
damit internetfähig zu machen. Ende 2002 lag die technische Penetration
bei 75 Prozent, Ende 2003 bei über 90 Prozent. Ende 2004 konnten fast alle
erreichten Haushalte Internet bestellen.
In diesem Zeitraum war die Wachstumsrate sehr steil. Rund ein Drittel aller Comcast-Kunden hat zum 1. 1. 2005 neben dem Fernsehen auch
Internet bestellt, die Penetration in Bezug auf die Reichweite (erreichbare Haushalte) lag Anfang 2005 bei 17,5 Prozent und damit fast
bei einem Fünftel.
Insgesamt dürfte Comcast für die Aufrüstung des Fernsehkabels für Internetdienste 15 Mrd. $ aufgewendet haben.
ABBILDUNG 2
Entwicklung der Kundenzahl für den Internetdienst von Comcast
STICHTAG
KUNDENZAHL
WACHSTUM
JAHRESUMSATZ
1. 1. 2003
3,620 Millionen
36%
1,487 Mrd. $
1. 1. 2004
5,283 Millionen
38,7%
2,255 Mrd. $
1. 1. 2005
6,992 Millionen
32,3%
3,124 Mrd. $
Quelle: Eigenrecherche
Eine ähnliche Entwicklung fand bei Time Warner Cable statt. Der zweitgrößte
Kabelanbieter hatte bereits Mitte 2001 sein gesamtes Netz internetfähig gemacht: 18,5 Millionen Kabelanschlüsse mit 10,9 Millionen Abonnenten.
Auch bei Time Warner Cable stieg das Interesse an HochgeschwindigkeitsInternet enorm. Ende 2001 waren bereits 1,9 Millionen Kunden gezählt. Im
Laufe des Jahres 2002 stieg die Abonnentenzahl um 63 Prozent auf 2,6
Millionen. Ende 2004 hatte Time Warner Cable bei gleich bleibender Gesamtkundenzahl bereits 3,9 Millionen Internet-Abonnenten.
36 Prozent aller Kunden von Time Warner Cable haben zum 1. 1. 2005
neben Fernsehen auch Internet bestellt. Die Penetration in Bezug auf
die Reichweite (erreichbare Haushalte) lag bei 21 Prozent.
Insgesamt dürfte Time Warner 7 Mrd. $ investiert haben, um sein gesamtes
Fernsehkabel internetfähig zu machen.12
ABBILDUNG 3
Entwicklung der Kundenzahl für den Internetdienst von Time
Warner Cable
STICHTAG
KUNDENZAHL
WACHSTUM
UMSATZ
1. 1. 2003
2,524 Millionen
63%
1 Mrd. $
1. 1. 2004
3,228 Millionen
33%
1,422 Mrd. $
1. 1. 2005
3,913 Millionen
21%
1,760 Mrd. $
Quelle: Eigenrecherche
11
Comcast und Time Warner Cable haben freilich eine Dimension, die auf dem
deutschen Kabelmarkt nach der Aufspaltung des Kabelnetzes der Deutschen Telekom nicht zu finden ist.
Für eine größenmäßige Vergleichbarkeit mit einem Kabelbetreiber in
Deutschland eignet sich Mediacom Communications, der achtgrößte Kabelbetreiber der USA. Mit 2,7 Millionen Kabelanschlüssen und 1,5 Millionen
Kunden bewegt sich die vor allem in Kleinstädten aktive Mediacom (Mitarbeiter: 3500) in einer ähnlichen Größenordnung wie einige regionale Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Zudem sind die Netze von Mediacom auf 23
Bundesstaaten verstreut, womit auch hier ein „Zerklüftungsproblem“
herrscht, das in Deutschland von den Betreibern oft beklagt wird.
Mediacom startete seinen Internetdienst 1998 - für einige tausend Haushalte.
1999 lag der Anteil der Internetzugangs-Erlöse am Gesamtumsatz im Promillebereich.Trotzdem setzte der vergleichsweise kleine Anbieter die technische Aufrüstung der Kabelnetze fort. Zwischen 1998-2003 wendete Mediacom nach eigenen Angaben 1 Mrd. $ auf, um das Kabel zu über 90 Prozent
rückkanalfähig zu machen.
26 Prozent aller Kunden von Mediacom Communications haben zum
1. 1. 2005 neben Fernsehen auch Internet bestellt. Die Penetration in
Bezug auf die Reichweite (erreichbare Haushalte) lag bei 13,5 Prozent.
Das Resultat: 2004 erlöste Medicom fast 15 Prozent seines Gesamtumsatzes
mit seinem Internetdienst. In absoluten Zahlen brachten die rund 377.000
Internetkunden über 156 Mio. $ ein.
ABBILDUNG 4
Entwicklung der Kundenzahl für den Internetdienst von
Mediacom Communications
STICHTAG
KABEL
ANSCHLÜSSE
KABELKUNDEN
INTERNET-KUNDEN
JAHRESUMSATZ
MIT INTERNET
1. 1. 2001
1,173 Mio.
779.000
15.600
2,5 Mio. $
1. 1. 2002
2,630 Mio.
1,595 Mio
115.000
26,2 Mio. $
1. 1. 2003
2,715 Mio.
1,592 Mio.
191.000
70,7 Mio. $
1. 1. 2004
2,755 Mio.
1,543 Mio.
290.000
115,36 Mio. $
1. 1. 2005
2,785 Mio.
1,458 Mio.
377.000
156,28 Mio. $
Quelle: Eigenrecherche
12
2.6 Gründe für das Spätstarter-Syndrom der
Internetangebote übers TV-Kabel
Der schwache Start der Internetangebote diverser Kabelbetreiber Ende der
90er Jahre und die abrupte Wende ab 2001 führt zur Frage nach dem Warum.
Es gibt eine Reihe von Gründen für die plötzliche Popularität der InternetAngebote der US-Kabelbetreiber:
1.) Verstärkte Internetnutzung: Zwischen 1996-1998 machten sich
die meisten US-Bürger mit dem neuen Medium Internet gerade
erst vertraut. Sie hatten deshalb kein allzu großes Interesse an
Hochleistungsangeboten mit einem recht hohen Pauschalpreis. Ab
2001 wurde das anders. Die Nutzung erweiterte sich zunehmend,
viele Amerikaner können heute ohne ständigen Internetzugang
nicht mehr auskommen – weder beruflich, noch privat.
2.) Hohe Übertragungsgeschwindigkeit und „Dauer-Online“
werden entscheidende Faktoren für die Abo-Bestellung: Mit der intensiveren Nutzung des Internets stieg der Wunsch nach einem Zugang, bei dem man ständig Online sein kann und der selbst das
Herunterladen von Bildern oder Filmen schnell bewältigt. Anders
als beim herkömmlichen Internet, bei dem man sich für jede Nutzung extra einwählen muss (dial-up), können die Internetangebote
der Kabelbetreiber diese Wünsche erfüllen.
3.) Verbesserte Technologie dank Digitalisierung: Ab 2001 waren
die gröbsten technischen Mängel der Kabel-Internetangebote beseitigt. Wesentlicher Faktor für die höhere Stabilität der Angebote
war die Anwendung digitaler Übertragungstechnik. Da das Internet-Protokoll (IP) auf einer solchen digitalen Übertragung basiert,
war es nach der Digitalisierung des Kabelnetzes für die Betreiber
viel leichter, Fehler zu finden und zu beheben. Die Probleme, die
bei der Konvertierung des Signals bei den Kabelmodems in den
Haushalten passierten, fielen weg (Details zu technischen Fragen –
siehe Teil 2 der Studie). Da digitale Übertragungen eine viel ökonomischere Verwendung der Bandbreite ermöglichen, konnten die
Kabelbetreiber nun auch höhere Übertragungsraten garantieren –
bis zu 5 MB/Sekunde.
4.) Größere Benutzerfreundlichkeit durch drahtlosen Internetzugang: Die Kabelbetreiber profitierten davon, dass ab 2003 in
den Haushalten immer häufiger Funk-Router eingesetzt wurden,
die eine drahtlose Internetverbindung ermöglichen. Anstatt einen
PC oder Laptop mit dem Bindeglied des Kabelmodems an das Koaxialkabel anzuzapfen, reichte die Installation einer Software am
Computer, die einen drahtlosen Kontakt über mehrere Meter (und
Zimmer) zum Funk-Router garantiert. Die Sorge über eine Kabellegung quer durch die Wohnräume war damit gebannt.
13
2.7 Langsame Reaktion der Telekomkonzerne – DSL
bleibt lange unterentwickelt
Die Kabelbetreiber profitierten auch davon, dass die US-Telekomkonzerne
nur sehr langsam eine ernsthafte Alternative zum HochgeschwindigkeitsInternet des Kabels aufbauten. Anders als in Deutschland, wo die Telekom
einen raschen DSL-Ausbau forcierte, ließen sich die Telekomkonzerne in
den USA mit dem Einsatz von DSL (Digital Subscriber Loop) recht lange
Zeit. Damit mussten sich viele US-Konsumenten automatisch an ihren Kabelbetreiber wenden, wollten sie superschnellen Internetzugang.
Das Resultat dieser Situation lässt sich in Zahlen belegen:
ABBILDUNG 5A
US-Haushalte mit superschnellem Internet im Oktober 2004
ZUGANGSFORM
Kabel
DSL
ANZAHL DER HAUSHALTE
17,264 Millionen
10,38 Millionen
Quelle: Gartner
ABBILDUNG 5B
US-Haushalte mit superschnellem Internet im Januar 2005
ZUGANGSFORM
ANZAHL DER HAUSHALTE
Kabel
21,4 Millionen
DSL
13,8 Millionen
Quelle: FCC (Federal Communications Commission)
Nahezu alle mit einem Fernsehkabel erreichten Haushalte können heute
über ihren Kabelbetreiber Internetzugang bestellen. Über ein Fünftel davon
haben sich bereits dazu entschlossen.
14
2.8 Aktuelle Situation – verschärfter Wettbewerb
zwischen Kabel und DSL-Angeboten
Die Telekomkonzerne haben mittlerweile ihre Versäumnisse bei BreitbandAngeboten erkannt. Um verlorenes Terrain wieder zurück zu erobern, bieten
sie derzeit einige preislich sehr günstige DSL-Zugänge an.
Im Juni 2005 standen den US-Bürgern folgende Angebote für superschnelles Internet zur Verfügung:
ABBILDUNG 6
DSL-Angebote
ANBIETER
SONDERANGEBOT
REGULÄRPREIS
GESCHWINDIGKEIT
SONSTIGES
Verizon
19,95$ (für die
ersten drei Monate)
29,95$ (Vertragsdauer:
1 Jahr)
Keine Angabe
Modem und Router werden gratis
mitgeliefert
SBC
24,99$ für Neukunden
(Vertragsdauer: 1 Jahr)
74,99$
1,5-3 MB/Sek.
Modem wird gratis mitgeliefert,
Router kostet 49$
Qwest
29,99$ (für die ersten
zwei Monate)
49,99$
3-5 MB/Sek.
Modem kann für 59,99$ gekauft werden, alternativ: Monatsmiete für 5$
Bell South
39,95$ (für die ersten
drei Monate)
54,95$
3 MB/Sek.
Quelle: Eigenrecherche
ABBILDUNG 7
Internet übers Kabel
ANBIETER
SONDERANGEBOT
Comcast
REGULÄRPREIS
GESCHWINDIGKEIT
SONSTIGES
26.95$ (für die ersten drei 45,95$ (mit TV),
Monate)
55,95$ (ohne TV-Abo)
4 MB/Sek.
Kablemodem-Miete: 3$, Installationsgebühr: 99,95$ (Selbstinstallation möglich)
Time Warner Cable
29,95$ (für die ersten
sechs Monate)
39,95$ (mit TV),
59,59$ (ohne TV-Abo)
5-6 MB/Sek.
Kabelmodem kostet 79,95$, 99,95$
für die Installation (Selbstinstallation
möglich)
Cablevision
29,95$ (für die ersten
sechs Monate)
44,95$ (mit TV),
49,95$ (ohne TV-Abo)
1 MB/Sek.
Kabelmodem und Router werden
gratis mitgeliefert
Cox
24,95$ (für die ersten drei 49,94$ (mit TV),
Monate)
39,95$ (ohne TV-Abo)
4 MB/Sek.
Kabelmodem kostet 79,95$, Miete
für Einmalkaution von 10$ möglich,
Installationsgebühr: 99,95$ (Selbstinstallation möglich)
Mediacom
39,99$ (für ein Jahr)
3-6 MB/Sek.
Kabelmodem wird gratis mitgeliefert,
Installation ist bei Jahresvertrag
gratis
55,95$ (mit TV),
65,95$ (ohne TV-Abo)
Quelle: Eigenrecherche
Die vielen günstigen Angebote führen dazu, dass sich immer mehr US-Bürger
für einen superschnellen Internetzugang entschließen. Anfang 2005 hatten bereits 37,9 Millionen Haushalte einen Breitband-Zugang. Im Verhältnis zu den
rund 65 Millionen Internet-Haushalten der USA bedeutet das eine Penetration
von knapp 60 Prozent.
Der hohe Wettbewerb tut offenbar gut. In Deutschland, wo Internetangebote
übers Kabel noch immer unterentwickelt sind, ist die Durchdringung mit
superschnellen Anschlüssen deutlich geringer.
15
3. TELEFONIE
3.1 Frühe Tests, bescheidene Weiterentwicklung
Die ersten Versuche, das Fernsehkabel für Sprachtelefonie zu nutzen, fanden
fast zeitgleich zu den ersten Tests mit Internetzugang statt: im Jahre 1995. Der
Rahmen war jedoch deutlich kleiner: In der US-Stadt Rochester im Bundesstaat New York baute Time Warner Cable einige dutzend Kabelanschlüsse so
um, dass damit auch Telefongespräche weitergeleitet werden konnten. Das
Projekt funktionierte, wurde aber nicht kommerziell weiterverfolgt.
Der kommerzielle Start von Telefondiensten übers Kabel erfolgte im September 1997 in Kalifornien: Cox Cable bot 1.500 Haushalten in Orange
County eine Alternative zum lokalen Telefonbetreiber an.
Die Tatsache, dass zwischen den ersten Tests und dem ersten kommerziellen
Angebot zwei Jahre verstrichen, zeigt bereits die unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeit im Vergleich zu Internetdiensten – sowohl zeitlich, als
auch im Umfang. Während Ende 1997 bereits hunderttausende US-Kabelkunden Internet bestellen konnten, stand Telefonie übers Kabel nur wenigen
tausenden zur Verfügung.
Der Grund dafür: Die notwendige technische Aufrüstung der Kabelanschlüsse für Telefonie war ungleich teurer und arbeitsaufwendiger: Rund
375$ fielen pro Anschluss an – unabhängig, ob der Dienst abonniert wurde,
oder nicht. Entschied sich ein Haushalt für das Telefon-Abo, fielen nochmals
rund 375$ für die Installation an. Die Gesamtkosten bis zur Aktivierung
des Dienstes lagen also bei 750$ – rund drei Mal mehr als beim Internetzugang übers Kabel.
3.2 Andere Geschäftsstrategie als bei Internetzugang
– Preis statt Qualität und Komfort
Während die Kabelbetreiber bei ihren Internetangeboten auf den Köder
„Geschwindigkeit“ setzten, konnten sie bei ihren Telefondiensten nicht auf
Qualitäts- und Komfortunterschiede bauen. Die lokalen Telefonbetreiber erfüllten die Qualitätserwartungen der Kunden bereits ausreichend. Um Leute
zu einem Wechsel zu überreden, mussten die Kabelbetreiber folglich deren
Preis unterbieten.
Genau dies tat Cox in Orange County. Während der dortige lokale Telefonbetreiber 11,95$ monatliche Grundgebühr pro Leitung und Ortsgespräche
verlangte, offerierte Cox einen Telefonanschluss für nur 9,99$. Ein Zusatzanschluss (in den USA stark verbreitet) kostete sogar nur 4,99$. Die weiteren Gebühren für Fern- und Auslangsgespräche waren bei beiden Anbietern
etwa gleich.
Nur zwei Monate nach dem Startschuss bei Cox, also im Dezember 1997,
begann der Kabelbetreiber Cablevision an der Ostküste mit einem Telefon-
16
angebot. Es richtete sich vorerst an 6.000 Haushalte in Long Island. Auch
hier wurde das Angebot des Ortsnetzbetreibers klar unterboten: Mit 6$ pro
Telefonleitung (inklusive Ortsgespräche) verlangte Cablevision um zehn
Prozent weniger als die örtlichen Telefongesellschaft. Für 2,50$ gab es noch
einen elektronischen Anrufbeantworter dazu.
Nach Cox und Cablevision begann im April 1998 auch der Kabelbetreiber
TCI mit Telefondiensten. John Malone verkaufte wenig später TCI an
AT&T.
3.3 Nur drei Anbieter, nur limitierter Erfolg –
1999-2003
13
Darunter San Diego (Kalifornien), Phoenix (Arizona) sowie Hartford, die Hauptstadt des Bundesstaates Connecticut.
Cablevision, Cox und TCI waren die einzigen drei Kabelbetreiber der USA,
die sich Ende der 90er Jahre auf das Abenteuer Sprachtelefonie einließen –
von über 30 Kabelbetreibern. Es ist bezeichnend, dass die technologisch
sehr fortschrittlichen Betreiber Time Warner Cable und Comcast einen Telefondienst über ihr Kabel nicht weiterverfolgten. Offenbar sahen beide
Unternehmen zu dieser Zeit keine Möglichkeit für eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Umsetzung – trotz großer Risikobereitschaft.
Der Ausbau der Telefondienste bei Cox, Cablevision und TCI war teuer und
langsam – viel langsamer als Internetdienste.
Bei Cablevision konnten trotz eines intensiven Ausbaus Ende 1998 erst
50.000 Haushalte die Telefonangebote bestellen. Ende 1999 waren es
200.000. Frustriert über das langsame Tempo und die hohen Kosten begann
Cablevision zu diesem Zeitpunkt leicht zu resignieren, sodass Ende 2002 der
Ausbau lediglich auf 274.000 Haushalte gesteigert wurde.
Cox verfolgte den Ausbau disziplinierter. Doch obwohl die Arbeiten auf
Hochtouren liefen, dauerte es auch hier anfangs sehr lange, bis ein ernsthaftes Volumen erreicht wurde. Die komplette Konvertierung der 280.000 Kabelanschlüsse in Orange County nahm zwei Jahre in Anspruch. Zu dieser
Zeit hatte sich Cox bereits Telefonbetreiber-Lizenzen für neun andere Regionen geholt.13 Nachdem Cox an so vielen Fronten seines Kabels arbeitete,
konnten Ende 1999 bereits 1,15 Millionen Haushalte Telefondienste abonnieren – zehn Prozent aller reichten Haushalte. Anders als Cablevision setzte
Cox seine intensiven Ausbauarbeiten fort, sodass die Telefondienste Ende
2002 bereits die Vier-Millionen-Marke überschritten. Rund 40 Prozent der
erreichten Haushalte hatten damit ein „telefonfähiges“ Kabel. Die Kosten
für diesen Ausbau dürften bei 2 Mrd. $ gelegen haben.
Auch TCI (später AT&T Broadband) ließ sich von den hohen Investitionen
des Ausbaus nicht abschrecken. Als Comcast Ende 2002 die Netze von
AT&T Broadband übernahm, waren bereits 8,7 Millionen Anschlüsse für Telefondienste aufgerüstet. Comcast drosselte allerdings die Ausbaugeschwindigkeit, weshalb die Zahl der aufgerüsteten Haushalte mit Ende 2003 lediglich auf 9,4 Millionen stieg – knapp ein Viertel des gesamten Kabelnetzes.
17
ABBILDUNG 8
Stand der Telefondienste von US-Kabelbetreibern Ende 2003
ANBIETER
„TELEFONFÄHIGE“
KABELANSCHLÜSSE
KUNDEN-ZAHL
PENETRATION
UMSATZ MIT
TELEFONDIENSTEN
MONATSUMSATZ
PRO KUNDE
274.000
40.000
14,6%
kA
kA
Cablevision
Cox
Comcast (AT&T)
5,03 Mio.
988.426
19,6%
469,9 Mio. $
39,62$
9,4 Mio.
1,267 Mio.
13,5%
801 Mio. $
49,33$
Quelle: Eigenrecherche
Die Kabelbetreiber und Branchenkenner gingen davon aus, dass man eine
Penetration von mindestens 10 Prozent erreichen musste, um Telefondienste
wirtschaftlich sinnvoll betreiben zu können. Abbildung 8 zeigt, dass diese
Marke von allen drei Anbietern überschritten wurde. Jener Anbieter mit der
höchsten Penetration, Cox, benötigte allerdings 31/2 Jahre, um die 10 Prozent-Marke zu erreichen. Bei Cablevision war der Ausbau hingegen so dürftig, dass generell Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Projektes aufkommen.
Comcast wiederum vermeldete ab 2002 ein Sinken der Penetration – von
16,5 Prozent in 2002 auf 11,7 Prozent in 2004. Zu diesem Zeitpunkt hatte
Comcast bereits bekannt gegeben, die aktive Vermarktung seiner Telefondienste zu stoppen.
Fazit: Lediglich Cox schien es gelungen zu sein, aus Telefondiensten eine
profitable Erlösquelle zu machen. Im Jahr 2003 brachten Telefondienste acht
Prozent des Gesamtumsatzes bei Cox ein.
3.4 Neue Technologie als Mittel zum Durchbruch –
Internet-Telefonie
Mit Ausnahme von Cox mussten nahezu alle US-Kabelbetreiber einsehen,
dass der Wettbewerb gegen die etablierten lokalen Telefonbetreiber nicht gewonnen werden konnte. Im Jahre 2003 gab es in den USA rund 180 Millionen private Telefonanschlüsse, doch die Kabelbetreiber kamen mit ihren Telefondiensten lediglich auf 2,3 Millionen Kunden. Telefondienste übers Kabel waren ein Nischenprodukt mit einem großen Fragezeichen hinter ihrer
Wirtschaftlichkeit.
Cablevision hatte 2003 den Umbau seines Kabelnetzes für „klassische“ Telefonie (circuit switched telephony) gestoppt. Mitte 2004 kündigte Comcast
an, seine bisher aufgebauten Telefondienste nicht mehr aktiv zu vermarkten.
Der Hintergrund für diese Maßnahmen war aber nicht Resignation. Vielmehr hatten sowohl Cablevision als auch Comcast zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass eine neue Technologie einen weit größeren Erfolg versprach:
Internet-Telefonie.
18
Nachdem Mitte 2003 die größten technischen Schwierigkeiten für die Übertragung von Telefongesprächen über das Internet-Protokoll überwunden
waren, begannen die US-Kabelbetreiber sehr rasch mit dem Einsatz der
neuen Technik:
• TimeWarner Cable begann im Mai 2003 ein Testprojekt im Bundesstaat Maine. Das Projekt war so erfolgreich, dass sich TimeWarner
Cable zu einer nationalen Ausweitung entschloss. Mit 1. 1. 2005
können alle 19 Millionen von TimeWarner Cable landesweit erreichten Kabelhaushalte Internet-Telefonie bestellen.
• Cablevision startete Internet-Telefonie im Herbst 2003. Der landesweite Ausbau des neuartigen Telefondienstes erfolgte ähnlich
schnell wie bei TimeWarner Cable. Seit Anfang 2005 haben alle 4,4
Millionen erreichten Haushalte Zugang zu Internet-Telefonie.
14
In den Städten Tulsa (Oklahoma) und
Baton Rouge (Louisiana) sowie in den
ländlichen Gebieten von West-Texas und
Südwest-Louisiana.
• Cox führte im Dezember 2003 Internet-Telefonie ein – im Bundesstaat Virginia. Obwohl Cox bereits in vielen Kabelnetzen die „klassische“ Telefonietechnik (circuit-switched) eingesetzt hatte und
darin erprobt war, wechselte der Konzern für die verbliebenen,
noch nicht mit Telefondiensten versorgten Kabelnetze sofort auf
Internet-Technologie. Im Laufe des Jahres 2004 führte er diese in
vier weiteren Märkten ein.14
• Comcast kündigte an, bis Ende 2005 in zwanzig Regionen InternetTelefonie einzuführen. Bis Ende 2006 soll das gesamte Kabelnetz
für die neue Internet-Telefonie gerüstet sein. Damit bekommen
weitere 40 Millionen Haushalte eine Alternative zum lokalen Telefonbetreiber.
• Kleinere Kabelbetreiber wie Bright House Networks und Bresnan
haben ebenfalls Internet-Telefonie eingeführt.
Die Geschwindigkeit, mit der die US-Kabelbetreiber die neuen Telefondienste einführen, ist enorm: Bei der traditionellen Telefontechnik (circuit-switched) dauerte es sechs Jahre (1997-2003), bis 18 Millionen Haushalte Telefonie über das Fernsehkabel bestellen konnten. Mit der neuen Technik werden in nur drei Jahren (2004-2006) über 70 Millionen Haushalte die Möglichkeit bekommen,Telefondienste über ihren Kabelbetreiber zu bestellen.
Hinzu kommt, dass die neuen Telefondienste deutlich populärer sind. Als
Cox 1997 seine klassische Telefondienste einführte, musste sich das Unternehmen mit einer Penetration von fünf Prozent zufrieden geben. Nach sechs
Jahren stieg diese auf knapp 20 Prozent. Time Warner Cable gelangt bei seinem Pilotprojekt zur Internet-Telefonie hingegen auf Anhieb eine Durchdringung von 30 Prozent bei den Abonnenten.
19
3.5 Vorteile der Internet-Telefonie
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Internet-Telefonie von den Kabelbetreibern schneller umgesetzt und bei den Abonnenten größeren Anklang gefunden hat.
1.)Technische Gründe: Bei Telefondiensten, die auf der traditionellen
Technologie (circuit switched) aufbauen, sind intensive Umrüstungsarbeiten im Kabelnetz notwendig. Jeder Kabelknotenpunkt
muss mit spezieller Hardware ausgestattet werden (Switch, Headend Interface Terminal). Das ist sehr arbeitsaufwändig und bedarf
reichlicher Aufgrabungen. Bei Internet-Telefonie werden die Telefongespräche hingegen über das Internet-Protokoll übertragen, sodass es lediglich notwendig ist, einige Router sowie eine spezielle
Software (Soft-Switch) einzusetzen. Sobald dies gemacht ist, können Telefondienste auf einen Schlag an hunderttausende Haushalte
offeriert werden (Detais – siehe Teil 2 der Studie)
2.) Rechtliche Gründe: Solange die Kabelbetreiber ihre Teledienste
mit klassischer Übertragungstechnik betrieben haben, fielen sie unter die allgemeinen Regeln des Telekomgesetzes (Telecommunications Act 1996). Nach den dortigen Bestimmungen mussten sie eine Lizenz für ihren Telefondienst beantragen – je nach Angebot bei
der örtlichen, landesweiten oder bundesweiten Behörde. Dieser
Vorgang war mühsam und zeitaufwendig. Internet-Telefonie fällt
hingegen unter die viel liberaler gehandhabten Multimediadienste,
für die keine Betreiberlizenz notwendig ist. Zudem gibt es bei traditionellen Telefondiensten eine eigene Telekomsteuer, die abgeführt
werden muss. Bei Internet-Telefonie fällt diese weg. (Details – siehe
Teil 2 der Studie)
3.) Finanzielle Gründe: Durch die in Punkt 1 und 2 aufgezählten
Gründe ist der Aufbau und Betrieb eines Telefondienstes auf Basis
des Internet-Protokolls viel günstiger als mit traditioneller Technologie. Die Kosten, um einen Kabelhaushalt telefontauglich zu machen, sind bei Internet-Telefonie nach diversen Kalkulationen nur
halb so hoch wie in der herkömmlichen Telefonie (circuit switched).
Hinzu kommen viel niedrigere Betriebskosten – nicht zuletzt, weil
sich die Kabelbetreiber durch das Wegfallen der Telekomsteuer
Milliarden sparen. Zudem müssen sie auch keine Entgelte für (im
Zuge der Gesprächsweiterleitung) notwendige Verbindungen zu
anderen Telekomnetzen bezahlen (interconnection fees). Vielmehr
müssen sie von anderen Netzen lediglich Bandbreite für ihren
Internet-Betrieb beziehen, was deutlich günstiger ist.
4.) Pauschalpreise: Nachdem Internet-Telefonie technisch ähnlich
funktioniert wie Internetzugang, ist auch die Preisgestaltung für
den Kunden ähnlich gestaltet: Anstatt für Einzelgespräche zu verrechnen, wird ein monatlicher Pauschalbetrag verlangt, mit dem alle landesweit getätigten Gespräche abgedeckt sind (sowohl Orts-,
als auch Ferngespräche).Viele US-Kunden bevorzugen dieses Mo-
20
dell und glauben, dass sie sich ohne die Einzelabrechnung von
Ferngesprächen Geld sparen. Dies trifft im Schnitt auch zu: Während die durchschnittliche monatliche Telefonrechnung bei rund
50$ liegt, kosten die Pauschalangebote der Kabelbetreiber für Internet-Telefonie etwa 40$.
3.6 Prognose über die Entwicklung der InternetTelefonie übers Fernsehkabel
Noch sind die Kundenzahlen der Kabelbetreiber für ihre neuen Angebote
der Internet-Telefonie bescheiden: Mit Ende März 2005 hatte Time Warner
Cable 372.000 Kunden, Cablevision 364.500. Das Wachstum dieser Kundenzahl ist allerdings enorm. Time Warner Cable kam im April 2005 nach eigenen Angaben auf 10.000 Neukunden pro Woche. Ähnlich hoch war der
Zuwachs beim deutlich kleineren Betreiber Cablevision.
Zwar sind die Kabelbetreiber nicht die einzigen, die in den USA InternetTelefonie anbieten. Netzunabhängige Unternehmen wie Vonage, Packet 8
und VoX sind preislich sogar billiger. Experten prognostizieren jedoch, dass
die Kabelbetreiber durch die bereits existierende Kundenbeziehung sowie
ihre Marketingexpertise schon bald dominieren werden. Laut Zahlen von
Marktforschern wie IDC,Yankee Group und Gartner werden in den Jahren
2008, 2009 zwischen 15-19 Millionen Haushalte ihren Telefondienst über
den Kabelbetreiber beziehen.
ABBILDUNG 9
Entwicklung der Kundenzahl für Internet-Telefonie übers Kabel
2003
130,000
2004
980,000
2005
2,810,000
2006
7,000,000
2007
12,940,000
2008
17,530,000
Quelle: Yankee Group, Eigenrecherche
Sollte diese Prognose zutreffen, werden Telefondienste über das Fernsehkabel in den USA in Kürze ein Massenprodukt sein.
21
4. NEUE FERNSEH- UND
VIDEODIENSTE
Sowohl bei den Internetangeboten der Kabelbetreiber als auch bei der Telefonie war die Digitalisierung des Fernsehkabels wesentliche Grundvoraussetzung. Anfang 2005 war das Fernsehkabel in den USA fast vollständig digitalisiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass sämtliche Fersehprogramme
digital übertragen werden. Die bestehenden Grundprogramme werden
weiterhin analog gesendet, sodass die Digitalisierung des Kabelnetzes faktisch kein Umbau, sondern ein Ausbau ist. Dieser Ausbau ermöglicht allerdings eine Reihe neuer Fernseh- und Videodienste.
4.1 Erweitertes Programmangebot
15
Selbst bei Time Warner Cables exklusivem Pilotprojekt in 1994 in Florida
konnten nur rund 100 Spiel- und Dokumentarfilme abgerufen werden. Zum
Vergleich: Amerikas größte Videoverleihkette, Blockbuster, hatte im Schnitt
4.500 Titel pro Filiale.
16
Einen VOD-Stream in einen Haushalt zu
legen, kostete beim Time Warner Projekt
in Florida 2.000-3.000$. Von den 4.000
Leuten, die an dieses erste VOD-Netz
angeschlossen waren, konnten allerdings nur 1.000 Leute zeitgleich einen
Film abrufen. Im Juni 1997 führte Time
Warner Cable in New York City Video-OnDemand ein. Die Kosten waren zu diesem Zeitpunkt auf 1.000$ gesunken.
Durch die Anwendung digitaler Übertragungstechnik lassen sich viel mehr
Programme übertragen, meist in besserer Qualität. Die Kabelbetreiber haben sich in der Regel dazu entschlossen, diese Programme den Kunden als
Zusatzangebote zum Grund-Abo (basic subscription) anzubieten. Es handelt sich dabei sowohl um werbefreie Programme (HBO, Showtime), als
auch um spezielle Programmpakete mit gebündelten Sport-, Auslands- oder
Spielfilmsendern. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der übertragenen Programme von rund 30-50 auf über 200.
4.2 Video-On-Demand (VOD)
Das Konzept einer „virtuellen Videothek“, bei der sich Kabelkunden mit der
Fernbedienung Filme per Knopfdruck abrufen können, hat in der Praxis
lange Jahre enttäuscht – auch in den USA. Die Anzahl und Aktualität der abrufbaren Filme war einfach zu gering.15 Hinzu kamen technische Probleme
und enorm hohe Kosten.16
Im Zuge der Digitalisierung hat sich das aber geändert. Heute haben Kabelkunden oft Zugang zu mehrerern „virtuellen Videotheken“. Bei der Bestellung von werbefreien Pay-TV-Senderpaketen kommt ein VOD-Kanal oft
automatisch dazu. Die dort gespeicherten Filme und Serien (bis zu 500)
sind jederzeit gratis abrufbar. Hinzu kommt eine „virtuelle Videothek“, bei
der sehr neue Filme abgerufen werden können – zu Preisen zwischen 4-6$.
Kurzum: VOD ist bei den meisten US-Kabelhaushalten im Jahre 2005 bereits Realität.
22
5. SCHLUSSFOLGERUNGEN
Die Idee der US-Kabelbetreiber, ihren Kunden neben TV-Programmen auch
Internetzugang und Telefondienste anbieten zu können, hat in den USA vorerst zu ähnlich enttäuschenden Resultaten geführt wie in Deutschland:
-Internet-Zugang übers TV-Kabel fand anfangs kaum Anklang. Die Angebote galten als anfällig und zu teuer.
-Telefondienste wiederum konnten aufgrund des komplexen Kabelausbaus,
der dafür erforderlich war, nur in sehr kleinen Etappen angeboten werden.
Durch diese Enttäuschungen erlebte die US-Kabelbranche in den Jahren
2000-2002 eine schwere Krise.
17
Im Quartalsbericht erwähnt.
18
4-6$ für aktuelle Spielfilme, 15$ für Pornofilme.
Seit 2003 befindet sich die Branche aber wieder im Aufwärtstrend. Reifer
gewordene Kunden und Technologie haben dazu geführt, dass die Internetangebote übers Fernsehkabel zunehmend abonniert werden. Erste Versuche
mit Internet-Telefonie sind bei den Kunden ebenfalls sehr gut angekommen.
Die neuartigen Telefondienste sind mittlerweile bereits Millionen Haushalten zugänglich. Experten sind fest davon überzeugt, dass es nur noch eine
Frage von Monaten ist, bis auch Telefondienste über das Fernsehkabel zu einem Massenprodukt werden.
Damit wird das so genannten „Triple Play“ weitreichende Realität – Kabelbetreiber können endlich im großen Rahmen ein Dreier-Paket aus Fernsehen, Internet und Telefonie an ihre Kunden liefern.
Es ist unklar, wieviele US-Haushalte derzeit so ein Dreier-Paket abonniert
haben. Die Kabelbetreiber weisen zwar die Zahl der TV, Internet- und Telefonkunden einzeln aus. Sie lassen aber offen, wie und wo es Überschneidungen gibt. Geht man davon aus, dass die meisten Internet- und Telefonkunden der Kabelbetreiber auch TV-Abos haben, kommt man auf etwa 3 Millionen „Triple Play“ Kunden – 2,7 Prozent aller Haushalte und vier Prozent aller Haushalte mit einem Kabelanschluss.
Nachdem in Pilotprojekten und Testmärkten eine Penetration von rund 30
Prozent erreicht wurde, scheint es hier noch ein großes Potenzial für Wachstum zu geben.
Wie wichtig die Internet- und Telefonangebote für die US-Kabelbranche
sind, zeigt ein Blick auf die durchschnittlichen Monatserlöse pro Kunde: Bei
Time Warner Cable lagen die Erlöse pro Kabelkunde Anfang 2005 bereits bei
80$ pro Monat.17 Comcast kam im Schnitt auf 78,99$, davon 26,95$ durch
Internet- und Telefondienste.
Jene Kunden, die Fernsehen, Internet und Telefon von einem Kabelbetreiber
beziehen, kommen – von Sonderangeboten abgesehen – stets auf eine monatliche Kabelrechnung von über 100$, oft sogar über 150$. Zusatzdienste
wie gebührenpflichtiges Video-On-Demand führen zu weiteren Erlösen –
oft 5-15$ pro Film.18
23
Die zweistelligen Wachstumszahlen beim Umsatz, die in den letzten Quartalen
fast alle US-Kabelbetreiber vermeldet haben, spricht dafür, dass das strategische Konzept hinter dem Ausbau des Kabels endlich aufgeht: Höhere Erträge
pro Kunde. Nachdem die Gesamtzahl der TV-Kunden weitgehend stagniert,
ist dies auch die einzige Möglichkeit für weiteres Wachstum.
Wie lange es dauert, bis die Investitionen in die neuen Internet- und Telefondienste wieder eingespielt sind, bleibt freilich offen. Laut Branchenverband
NCTA19 hat die Kabelbranche zwischen 1996-2004 95 Mrd. $ für die Digitalisierung des Fernsehkabels aufgewendet. Dem gegenüber stehen Kosten
von 30 Mrd. $ für den Aufbau der Kabelnetze (1948-1992)
19
National Cable and Telecom Association.
Der rasche Vorstoß der US-Kabelbetreiber ins Internet- und Telefoniegeschäft hat die Telekomkonzerne zu einer Reaktion gedrängt. Große Regionalanbieter wie Verizon und SBC planen derzeit über ihre Telefonleitungen
ein Fernsehangebot mit über 100 Sendern, um ihrerseits im „Triple Play“
mitspielen zu können. Zudem wird mit der agressiven Preispolitik bei den
neuen DSL-Pauschalangeboten (als Alternative zum Kabel), der Zugang zu
superschnellem Internet für die US-Bürger immer günstiger. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das zu begrüßen.
Alles in allem sieht es so aus, als ob die im EU-Grünbuch zur Konvergenz
der Branchen Telekommunikation, Medien und Informationstechnologie
(Dezember 1997) beschriebene Situation in den USA in den Jahren 2005
und 2006 endlich zum realen Massenphänomen wird.
24
APPENDIX
25
KUNDENENTWICKLUNG BEI TIME WARNER CABLE
Vom „Basic Cable“-Abo zu Internet-,Telefonie und Digital-TV-Abonnenten
12.000.000
GESAMTKUNDEN
10.000.000
8.000.000
6.000.000
DIGITAL-TV-KUNDEN
4.000.000
INTERNET-ABONNENTEN
2.000.000
0
SUBSCRIPTION VIDEO-ON-DEMAND
DIGITAL PHONE (INTERNET-TELEFONIE)
Q3 2002
Q4 2002
Q1 2003
Q2 2003
Q3 2003
Q4 2003
Q1 2004
Q2 2004
Q3 2004
DIGITAL
PHONE
(INTERNETTELEFONIE)
INTERNETABONNENTEN
GESAMTKUNDEN
DIGITAL-TVKUNDEN
Q1 2005
10.900.000
4.900.000
(+103,000)
4.100.000
(+209,000)
372.000
Q4 2004
10.900.000
4.800.000
(+124,000)
3.900.000
(+197,000)
220.000
Q3 2004
10.900.000
4.700.000
(+72,000)
3.700.000
Q2 2004
10.900.000
4.600.000
(+124,000)
Q1 2004
10.900.000
4.500.000
Q4 2003
10.800.000
Q3 2003
Q4 2004
Q4 2005
SUBSCRIPTION
VIDEO-ONDEMAND
1.600.000
(+108,000)
1.500.000
(+171,000)
(+168,000)
1.400.000
(+82,000)
3.500.000
(+127,000)
1.300.000
(+137,000)
3.400.000
(+193,000)
1.200.000
4.300.000
(+136,000)
3.200.000
(+182,000)
10.800.000
4.200.000
(+131,000)
3.000.000
(+120,000)
Q2 2003
10.800.000
4.100.000
(+136,000)
2.900.000
(+170,000)
Q1 2003
10.800.000
3.900.000
(+199,000)
2.700.000
(+140,000)
Q4 2002
10.800.000
3.700.000
(+212,000)
2.600.000
(+280,000)
Q3 2002
10.800.000
3.500.000
(+229,000)
2.300.000
(+257,000)
HERBST 1999:
ANFANG 2002:
ENDE 2002:
HERBST 2004:
WINTER 2004:
(+152,000)
Start eines Internet-Dienstes
Start von Video-On-Demand
Video-On-Demand ist überall erhältlich
Start von Internet-Telefonie
Internet-Telefonie ist überall erhältlich
26
PREISLISTE – COMCAST
Abonnenten:
Erreichte Haushalte:
21,3 Millionen
40 Millionen
TV-PROGRAMME:
BASISANGEBOTE
PREIS
DETAILS
25 Fernsehprogramme (Spezialangebot - bis Juni 2005)
24,99$
Network-Sender (ABC, CBS, NBC, etc), Loalle Sender haben
kalsender, zudem ausgewählte KabelsenWerbeunterbrechungen
der (CNN, MTV, ESPN, Discovery, etc)
75 Fernsehprogramme
42,99$
Network-Sender, Lokalsender, weitere Sen- alle Sender haben
der wie USA, TNT, ESPN, MTV, CNN, etc.)
Werbeunterbrechungen
ca 120 Programme
58,98$
alle Sender haben
Werbeunterbrechungen
ca 120 Programme +
1 Digital-Premiumpaket
70,98$
120 Sender mit
Werbeunterbrechung,
5-9 Sender werbefrei
ca 120 Programme +
2 Digital-Premiumpakete
82,98$
ca 120 Programme +
5 Digital-Premiumpaket
98,98$
WERBUNG/WERBEFREI
Ein Digital-Paket besteht
aus 5-9 Sendern. Zur Auswahl stehen
HBO, Showtime, Starz!, The Movie
Channel, Cinemax
120 Sender mit Werbeunterbrechung, 10-16 Sender werbefrei
120 Sender mit Werbeunterbrechung, 36 Sender werbefrei
DIGITALE ZUSATZANGEBOTE
Video-On-Demand
13,34$
Gratiszugang zu 3000 Programmen,
vor allem Filme und Serien-Episoden
nur als 3-Monats-Paket
für $39.99 erhältlich
INTERNETZUGANG
ohne TV-Abo
55,95$
Geschwindkeit: 4Mb/s
mit TV-Abo
45,95$
TELEFONIE
Kabelmodem - Miete
3,00$
Gebühr pro Monat
Installationsgebühr
99,95$
für Internetzugang
Die Preise betreffen das TV-Kabel-Cluster von Comcast in Seattle, Washington. Die Stichprobe wurde am 3. Juni 2005 vorgenommen
27
PREISLISTE – TIME WARNER CABLE
Abonnenten:
Erreichte Haushalte:
10,9 Millionen
18,5 Millionen
TV-PROGRAMME:
PREIS
DETAILS
WERBUNG/WERBEFREI
65-75 Fernsehprogramme
(Basispaket)
41.99$
Network-Sender (ABC, CBS, NBC, etc), Lo- alle Programme haben
kalsender, zudem 45-55 Kabelsender
Werbeunterbrechungen
65-75 Programme + 1
Premiumsender-Paket
51.99$
Network-Sender, Lokalsender, weitere Sen- alle Programme haben
der wie USA, TNT, ESPN, MTV, CNN, etc.)
Werbeunterbrechungen
65-75 Programme + 2
Premiumsender-Pakete
58.99$
65-75 Programme + 3
Premiumsender-Pakete
65.99$
65-75 Programme + 5
Premium-Pakete
71.99$
Premiumsender sind werbefrei
Auswahl aus HBO, Showtime,
CineMax, Starz. Jedes Paket hat
zwischen 7-8 Kanäle
ZUSATZANGEBOTE
Sportpaket, Filmpaket
je 3$
Bestehen jeweils aus 7 Programmen
alle Sender haben
Werbeunterbrechungen
INTERNET
ohne TV
59.95$
mit Basispaket TV
44.95$
mit Premiumsender-Paket
39.95$
Promo-Pakete (zeitl. limitiert)
29.95$
TELEFONIE
ohne TV & Internet-Abo
49.95$
ohne Internet-Abo
44.95$
mit TV und Internet-Abo
39.95$
elektronischer
Anrufbeantworter
3.95$
Gebühr ist inklusive aller Telefonat in
Nordamerika, Service enthält Funktionen
wie Anklopfen, Caller ID, automatische
Nummernwahl (Speed Dail)
SONSTIGE KOSTEN
Kabelmodem - Kauf
79.95$
Kabelmodem - Miete
10$
Einmalgebühr
Installationsgebühr
99.95$
für Internetzugang
Digitaler Videorekorder
6.95$
Geräte wie TiVo, gedacht für die Ausblendung bzw das Übergehen von Werbe-Spots
TRIPLEPLAY-KOMBI-PAKETE
(TV, INTERNET, TELEFONIE)
147.90-162.90$
Die Preise betreffen das TV-Kabel-Cluster von Time Warner in Manhattan, New York. Die Stichprobe wurde am 27. Mai 2005 vorgenommen
28
PREISLISTE – COX CABLE
Abonnenten:
Erreichte Haushalte:
6,28 Millionen
10,57 Millionen
TV-PROGRAMME:
ANALOGE ANGEBOTE
PREIS
DETAILS
WERBUNG/WERBEFREI
11 Fernsehprogramme
12$
Network-Sender (ABC, CBS, NBC, etc),
Lokalsender, zudem 10 Radioprogramme
alle Sender haben
Werbeunterbrechungen
60 Fernsehprogramme
39.95$
Network-Sender, Lokalsender, weitere
alle Sender haben
Sender wie USA, TNT, ESPN, MTV, CNN, etc.) Werbeunterbrechungen
60 Programme + 1 Premium-Sender
53.45$
60 Programme + 2 Premium-Sender
63.45$
60 Programme + 3 Premium-Sender
71.45$
Auswahl aus HBO, Showtime,
CineMax, Starz
werbefrei
DIGITALE ZUSATZANGEBOTE
60 Programme + 1 Digital-Paket
49.95$
61 Programme + 3 Digital-Pakete
52.95$
62 Programme + 4 Digital-Pakete
55.95$
63 Programme + 5 Digital-Pakete
58.95$
64 Programme + 6 Digital-Pakete
61.95$
66-79 Programme + 1 Premium-Paket
59.95$
66-79 Programme + 2 Premium-Pakete
68.95$
66-79 Programme + 3 Premium-Pakete
76.95$
66-79 Programme + 4 Premium-Pakete
83.95$
Digital-Pakete sind thematisch geordnet.
Ein Paket hat zwischen 6-19 Programme.
Beim Paket „Sport & Info“ sind u.a. die
Sender Bloomberg, Fox Sports, ESPN News alle Sender haben
dabei, beim Paket „Variety“ BBC America,
Werbeunterbrechungen
National Geographic, VH1 Country, Oxygen,
Hallmark, beim „Latino“-Paket 13 spanische
Programme
Premium-Paket sind MehrkanalVersionen der analogen Premium-Kanäle,
entsprechend gibt es ein HBO-Digitalpaket,
ein Showtime-Paket, etc. Ein Paket hat
zwischen 5-9 Sender
werbefrei
INTERNETZUGANG
ohne TV-Abo
49.95$
mit TV-Abo
39.95$
Geschwindkeit: 4Mb/s zum Runterladen,
512 Kb/s zum Hochladen
TELEFONIE
1. Leitung - Grundgebühr (ohne TV oder
Internet-Abo)
1. Leitung - Grundgebühr (mit TV oder
Internet-Abo)
10.69$
9.99$
2. Leitung - Grundgebühr
4.99$
elektronischer Anrufbeantworter
5.95$
Leitung & Gespräche innerhalb der USA
38.89$
Ortsgespräche gratis, Gespräche
innerhalb des Bundesstaates 5Cents/min,
sonst in der USA 10Cents/min
alle US-weiten Gespräche im Preis
pauschal inkludiert
SONSTIGE KOSTEN
Kabelmodem - Kauf
79.95$
Kabelmodem - Miete
10$
Einmalgebühr
Installationsgebühr
99.95$
für Internetzugang
TRIPLEPLAY-KOMBI-PAKETE
(TV, INTERNET, TELEFONIE)
99.99149.99$
Die Preise betreffen das TV-Kabel-Cluster von Cox in San Diego, Kalifornien. Die Stichprobe wurde am 27. Mai 2005 vorgenommen
Die Telefondienste basieren technisch auf klassischer Schaltkreistelefonie
29
PREISLISTE – CABLEVISION
Abonnenten:
Erreichte Haushalte:
2,96 Millionen
4,44 Millionen
TV-PROGRAMME:
BASISANGEBOTE
PREIS
DETAILS
WERBUNG/WERBEFREI
30 analoge
Fernsehprogramme
19.95-24.95$
Network-Sender (ABC, CBS, NBC, etc),
Lokalsender, einige Kabelsender (CNN,
MTV, ESPN, Discovery, etc)
alle Sender haben
Werbeunterbrechungen
30 analoge Fernsehpro28.90-33.90$
gramme + 28 digitale Sender
Network-Sender, Lokalsender, weitere Sen- alle Sender haben
der wie USA, TNT, ESPN, MTV, CNN, etc.)
Werbeunterbrechungen
86 Programme
(davon 12 HDTV)
Network-Sender, Lokalsender, einige
39.95$
Kabelsender, Digitalsender (Fox Movie
(Sonderangebot
Channel, EuroNews, Bloomberg TV,
bis 30. Juni 2005)
National Geographic, etc)
alle Sender haben
Werbeunterbrechungen
86 Programme + 1 DigitalPremiumpaket
44.90$
86 Sender mit Werbeunterbrechung,
7-9 Sender werbefrei
86 Programme + 3 DigitalPremiumpakete (HBO,
Starz, Encore)
66.96$
86 Programme + 5 DigitalPremiumpakete (HBO,
Starz, Encore, Showtime,
Cinemax)
86.95$
86 Sender mit Werbeunterbrechung,
46 Sender werbefrei
Sport-Paket
4.95$
10 Sportsender
Fremdsprachen-Paket
14.95-29.95$
1-5 Sender, je nach Sprache
(Italienisch, Russisch, Deutsch,
Koreanisch)
Ein Digital-Paket besteht aus
7-9 Sendern. Zur Auswahl stehen:
HBO, Showtime, Starz, Cinemax,
Playboy TV, Disney on Demand
86 Sender mit Werbeunterbrechung,
24 Sender werbefrei
DIGITALE ZUSATZANGEBOTE
INTERNETZUGANG
DETAILS
ohne TV-Abo
49.95$
mit TV-Abo
44.95$
Sonderangebot
(bis 30. Juni 2005)
29.95$
nur erste 6 Monate
Router für drahtloses Internet wird
gratis mitgeliefert
Telefon (egal ob mit
oder ohne TV/Internet)
34.95$
Pauschale für alle Anrufe innerhalb Nordamerikas und Puerto Rico
Caller-ID, Anklopfen, RufWeiterleitung, Anrufverfolgung
TRIPLEPLAY-KOMBI-PAKET
(TV, INTERNET, TELEFONIE)
29.95$
(Normalpreis:
70$)
86 Fernsehkanäle, davon 12 in HDTV,
Sonderangebot nur für die ersten 12 Monate
Telefon, Internet (Geschwindigkeit:
(Einsparung: 500$/Jahr, 41,6$/Monat)
bis zu 1Mb/sec), 45 Musiksender
DOUBLEPLAY-KOMBI-PAKET
(INTERNET, TELEFONIE)
29.95$
(Normalpreis:
50$)
Telefon (unlimitierte Anrufe
Sonderangebot nur für die ersten 12 Monate in Nordamerika, günstige Auslandsgespräche - Deutschland 7 Cents/
(Einsparung: 250$/Jahr, 20,83$/Monat)
Minute), Internet (1Mb/sec)
Geschwindkeit: 1Mb/s
TELEFONIE
Die Preise betreffen das TV-Kabel-Cluster von Cablevision in der Bronx, New York. Die Stichprobe wurde am 9. Juni 2005 vorgenommen
30