Wirbeltiersammlungen im Natur - Naturhistorisches Museum Bern

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Wirbeltiersammlungen im Natur - Naturhistorisches Museum Bern
Wirbeltiersammlungen im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde
Bern (NMBE ) – eine Übersicht
Vertebrate collections at the Natural History
Museum Bern (NMBE ) – a synopsis
Peter Lüps, Marcel Güntert, Rosemarie Althaus, Beatrice Blöchlinger,
Kurt Grossenbacher, Marc A. Nussbaumer & Paul Schmid
Jahrb. Naturhist. Mus. Bern 14: 3–97 (2005)
ABSTRACT
The recent completion of a computer-based inventory of the vertebrate specimens at the Natural History Museum Bern (NMBE) allows to present a synopsis
of its holdings. The article comments on the numerically and historically essential parts of the collections. Its goal is to draw the attention of researchers to the
collections and to encourage their use in scientific studies. Considering the
worldwide growing interest in the history of scientific collections, another aim
is to assemble information regarding the historical background of the specimens and of their collectors.
The article provides an overview from both a systematic and geographical
point of view. At present the number of vertebrate specimens is approximately
50 000. Birds and mammals, with about 24 800 and 17 500 specimens respectively, are the most numerous groups. With more than 42% of the specimens originating from Switzerland and 10% from Brazil (E.A. Goeldi collection), Europe is
by far the best-represented continent, followed by South America.
Not included in the above numbers are four special collections: (1) The collection of the Albert Heim Foundation for Canine Research, with more than 2600
domestic dog skulls, (2) an archaeozoological collection containing prehistoric
remains from Swiss lake settlements, (3) the anthropological collection and (4)
a collection of vertebrate skeletons recently obtained from the Institute of Anatomy of the University of Bern.
Short biographical notes on the collectors and donators shed light on the
people and the institutions that have contributed to the present-day holdings.
Instructions for accessing the collections and loan policies are given for future
users.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
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Inhalt / Contents
1.
2.
2.1.
2.2.
2.3.
2.4.
2.5.
3.
3.1.
3.2.
4.
5.
5.1.
5.2.
5.3.
5.4.
6.
7.
8.
1.
Einleitung / Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorbemerkungen / Preliminary remarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ziel der Übersicht / Aim of the synopsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Quellen zum Sammlungsinventar / Catalogues and other sources
Aufbau des digitalen Katalogs / Structure of the database . . . . . . .
Abkürzungen / Abbreviations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dank / Acknowledgements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geschichte der Sammlungen / History of the collections . . . . . . .
Wirbeltiere im Berner Museum / Vertebrate collections in Bern . .
Kuratoren und Präparatoren / Curators and preparators . . . . . . . .
Sammlungsstrategie / Collecting strategies . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Sammlungen / The collections . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gesamtbestand / Total holdings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Systematische Schwerpunkte / Systematic strengths . . . . . . . . . .
Geografische Schwerpunkte / Geographic distribution . . . . . . . . .
Spezialsammlungen / Special collections . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sammler und Donatoren / Collectors and donators . . . . . . . . . . . .
Literatur und Archivhinweise / References . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zugang zu den Sammlungen und Entnahme von Proben /
Accessing the collections and sample requests . . . . . . . . . . . . . . .
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Einleitung / Introduction
Das erwachende Bewusstsein um die weltweit akute Bedrohung der biologischen
Artenvielfalt – heute als «Biodiversitätskrise» bezeichnet – hat in den letzten Jahren zu einer zunehmenden Wertschätzung der naturwissenschaftlichen Museumssammlungen geführt. Als «Bibliotheken des Lebens» dokumentieren diese
die aktuell bekannte, d. h. wissenschaftlich beschriebene Fülle der Lebensformen. Gleichzeitig macht die Computer-Technologie die weltweite Vernetzung der
Sammlungsinventare über das Internet und damit die Abfrage der Sammlungsbestände auch zwischen weit entfernten Museen möglich. Parallel dazu ist ein
wachsendes Interesse an der Geschichte der naturkundlichen Sammlungen festzustellen, was sich u. a. im Zusammenschluss der europäischen Museumsornithologen zu einer Vereinigung sowie in verschiedenen internationalen Projekten
zum Thema Museumssammlungen manifestiert, wie z. B. «Why Museums Matter:
Avian Archives in an Age of Extinction» (Collar et al. 2003), «Global Biodiversity Information Facility GBIF» (Blackmore 2002) oder «History of Asian Ornithology»
(Dickinson et al. 2003).
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Peter Lüps & al.
Als erstes schweizerisches Museum richtete das Naturhistorische Museum der
Burgergemeinde Bern im Internet eine Homepage ein, um damit sein Sammlungsgut potentiellen Benützern besser zugänglich zu machen (Güntert 1997). Die digitale Katalogisierung des Sammlungsbestands wurde 1988 begonnen und 1989
vom Kleinen Burgerrat – der Exekutivbehörde der Trägerschaft des NMBE – als
mittelfristiges Ziel vorgegeben. In der Abteilung Wirbeltiere war die Inventarisierung Ende 2000 im Wesentlichen abgeschlossen (Lüps 2005b). Das Inventar ermöglicht es nun, eine aktuelle Übersicht über diese Sammlungen zu präsentieren.
Biodiversity crisis and the urgent need to document the present diversity of organisms has
led to an increasing interest in the collections kept in natural history museums and in their
history (Collar et al. 2003; Blackmore 2002; Dickinson et al. 2003). To facilitate the access
to its own collections, the Natural History Museum Bern started a computer-based inventory in 1988. With regard to vertebrates, this task was accomplished at the end of the year
2000, thus allowing now to present an overview over its holdings.
MG
2.
Vorbemerkungen / Preliminary remarks
2.1.
Ziel der Übersicht / Aim of the synopsis
Die vorliegende Übersicht über die Wirbeltiersammlungen basiert auf dem elektronischen Sammlungskatalog und bezieht sich auf den Inventarbestand im Sommer 2004. Sie soll folgenden Zwecken dienen:
1. Die Zusammenstellung ermöglicht Auskünfte über die Wirbeltiersammlungen, mit systematischen, zoogeografischen und präparationstechnischen Übersichten, mit Stichworten zu wichtigen Sammlungsteilen und zu bedeutenden privaten oder institutionellen Donatoren.
2. Eine ausführlichere Textversion wurde mit Stichdatum 31. 12. 2000 (Jahrtausendwende) als «Basisdokumentation» abgeschlossen und archiviert. Eine
Kopie davon wird laufend ergänzt und erweitert; sie ist intern zum Erteilen von
weiterführenden Auskünften jederzeit auf dem neusten Stand abrufbar.
3. Für die hier publizierte Version wurde der Text über Sammler und Donatoren stark gekürzt. Für externe Benutzer genügt es zu wissen, ob Objekte von einer
bedeutenden Person oder Institution im Museum vorhanden sind. Weiterführende Angaben über Personen, welche als Sammler oder durch eine Schenkung zum
Wachstum der Sammlungen beigetragen haben, sind in der erwähnten «Basisdokumentation» enthalten.
4. Die Übersicht ist zweisprachig abgefasst und richtet sich an zwei Lesergruppen: Einerseits sind es jene Bernerinnen und Berner, darunter viele Angehörige
der Burgergemeinde, in deren Familien sich Donatoren und Förderer finden, die
das Museum ihrer Stadt grosszügig beschenkt oder in anderer Weise unterstützt
Wirbeltiersammlungen im NMBE
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haben. Die biografischen Angaben über diese Personen sind besonders für die
lokale Leserschaft von Interesse; deshalb wurde der Artikel in Deutsch abgefasst.
Die Zusammenfassungen in englischer Sprache dagegen sollen der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft den Zugang zum Sammlungsgut erleichtern.
5. Die Sammlungsübersicht ist praxisbezogen. Es geht nicht um grundsätzliche Museumsfragen, weder um solche der Sammlungspolitik noch um solche der
Präparation, Konservierung, Archivierung oder Auswertung. Sie dient als Nachschlagewerk für den externen und internen Gebrauch.
The article provides an overview over the vertebrate specimens kept at the NMBE from
both a systematic and geographical point of view. It further includes information on the
historical background of the vertebrate collection and on important collectors or donators.
More detailed information concerning the biography of donators and collecting circumstances has been compiled in an electronic document (“Basisdokumentation”) that is continuously updated. The synopsis presented here is an extract from this more comprehensive version. Since the historical aspects are of special interest to local readers, the article
has been written in German, with short English summaries intended for an international
audience.
PL
2.2.
Quellen zum Sammlungsinventar / Catalogues and other sources
Museen sind verpflichtet, über ihre Sammlungsbestände, Eingänge und allenfalls
Abgänge Buch zu führen (Code of Professional Ethics des Internationalen Museumsrats ICOM, Absatz 6.4.). Dieser Forderung kamen die Verantwortlichen für
das Berner Museum zwar schon früh nach, leider nicht immer mit der aus heutiger
Sicht erwünschten Sorgfalt und Vollständigkeit. Der erste Katalog über einen Wirbeltiersammlungsteil ist das gedruckte Verzeichnis der in der Museumsgalerie
aufgestellten Vögel (Meisner 1804). Diese in ihrer Vollständigkeit damals europaweit bedeutende Vogelsammlung basierte auf der 1802 angekauften Privatsammlung des Pfarrers Daniel Sprüngli (Graf 1886: 27), von der heute ausser
dem Katalog nur noch ein Vogelnest erhalten ist. Bereits um 1833 waren von einst
mindestens 352 montierten Präparaten (Meisner 1804) nur noch deren 50 vorhanden; die Mehrzahl war durch «bessere» Exemplare ersetzt worden 1.
In den ersten Jahrzehnten nach der Museumsgründung wurden angekaufte
und geschenkte Objekte in der jährlichen Betriebsrechnung (ab 1832 vollständig
vorhanden) vermerkt, manchmal Stück um Stück aufgelistet, oft allerdings nur
1
6
«Man erinnere sich z. B. nur an die Sprünglische Vögel-Sammlung, die durch freiwillige Subscription angekauft, den ersten Grundstein zum Ganzen gelegt hat; fiele es den Subscribenten oder ihren Erben gegenwärtig ein, diese Donation zurükzufordern, so würden sich kaum mehr 50 Exemplare vorfinden die nicht wegen Schadhaftigkeit längst ausgemacht und durch bessere ersetzt wären.» (Protokoll der Museums-Commission vom 15. Nov. 1833; Manual I: 67).
Peter Lüps & al.
summarisch umschrieben. Abgestützt auf die Angaben in der Rechnung wurden
die geschenkten Objekte jährlich in ein Donationenbuch übertragen; die Einträge
im letzten Donationenbuch enden um 1906.
Das nächstjüngere erhaltene Verzeichnis, bezeichnenderweise wieder über
die ornithologische Sammlung und systematisch angeordnet nach dem damals
«modernen Cuvier’schen System», wurde kurz nach der errungenen Selbständigkeit des Museums (1832) durch das Kommissionsmitglied Carl Tscharner um
1833 angelegt. Dieser handschriftliche Katalog ist zwar anonym und nicht datiert,
lässt sich aber durch einen entsprechenden Eintrag im Protokoll der Museumskommission vom 12. Januar 1833 eindeutig zuordnen (Manual I: 27). Der Vorsatz,
ein entsprechendes Verzeichnis über die Säugetiere zu erstellen, wurde damals
angekündigt, offenbar aber erst später umgesetzt (Katalog der Säugetiere,
Anon. 1845).
Der Vogelkatalog wurde nach 1833 als Eingangsbuch fortgesetzt, zuerst
durch Konservator Tscharner selbst, später durch den jeweiligen Präparator, welcher die für die Ausstellung montierten Vogelbälge in chronologischer Reihenfolge eintrug. Dieses Eingangsbuch war bis 1872 im Gebrauch (der sechstletzte Eintrag enthält die Jahreszahl 1872).
Zusätzlich zu den Katalogangaben finden sich ergänzende Informationen
über Sammlungsobjekte in den Protokollen der Museumskommission (Manuale I
bis III) sowie in den Verwaltungsberichten (ab 1863). Die kürzliche Wiederentdekung verschiedener alter Sammlungskataloge im Museumsarchiv durch die Bibliothekarin Verena Andres erlaubt das Abschätzen der Bestände zu bestimmten
Epochen des 19. Jahrhunderts sowie eine zeitlich exakte Einordnung zahlreicher
früher Sammlungszugänge.
Um ca. 1880 wurde für die Vogelsammlung ein neuer «General-Catalog Vögel» angelegt, vermutlich vom damals neu eingesetzten Konservator Theophil
Studer*. Darin ist der bei Beginn des Katalogs vorhandene Sammlungsbestand in
systematischer Abfolge aufgelistet, mit vorbereiteten Gattungsnamen und Zwischenraum für die noch fehlenden Arten. Anschliessend wurden die Neuzugänge
regelmässig nachgetragen, und auch der Abgang von Exemplaren durch Tausch
oder der Ersatz durch «bessere» Präparate ist minutiös vermerkt. Ein entsprechendes Verzeichnis über die Säugetiere wurde etwa gleichzeitig erstellt, dann
allerdings weniger sorgfältig nachgeführt. Diese Kataloge waren bis zu Studers
Tod im Jahr 1922 im Gebrauch. Nach dem Wechsel im Amt des Konservators –
1922 wurde Franz Baumann* zum Vorsteher der zoologischen Sammlung ernannt – kamen anstelle der bisherigen Bestandskataloge Eingangsbücher für die
Registrierung der Neuzugänge zum Einsatz.
*
Mit * bezeichnete Namen oder Taxa werden in einem eigenen Abschnitt kommentiert.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
7
Ab 1955 wurden für verschiedene Sammlungsteile neue Kataloge auf Karteikarten angelegt. In ehrenamtlicher Mitarbeit übertrug Dr. med. Rudolf Friedrich
von Fischer das Sammlungsinventar der Vögel und der Säugetiere handschriftlich
auf Karten; dieses Inventar führte er bis 1968 weiter (Lüps 1987). Ebenfalls ehrenamtlich – nach seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahr 1957 – war Oberstkorpskommandant a.D. Marius Corbat im Museum damit beschäftigt, die Fischsammlung auf Karteikarten zu inventarisieren. Ab ca. 1965 wurde ein Teil der
handschriftlichen Karteieinträge mit Schreibmaschine auf neue Karten übertragen. Nach 1968 führten die für die einzelnen Sammlungsteile zuständigen Assistenten den Karteikatalog weiter.
Basierend auf den regelmässig um die Neueingänge aktualisierten Karteikarten wurde 1980 ein Gesamtinventar über die Bestände in den Ausstellungen und
in den Sammlungsdepots erstellt (Lüps 1980, Typoskript). Später wurden Übersichten über einzelne Sammlungsteile publiziert (Anthropologische Sammlung:
Schoch & Ulrich-Bochsler 1987; Sammlung E. A. Göldi*: Güntert et al. 1993). Ab
1989 wurden die Sammlungsobjekte schrittweise, sowohl rückwirkend wie laufend, in eine Oracle-Datenbank eingegeben, wobei für jedes Individuum eine siebenstellige Katalognummer vergeben wurde. Die Mehrzahl der Objekte wurden
bei dieser Gelegenheit mit einer zusätzlichen Etikette versehen.
In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass die zu Theophil Studers Zeit geführten Sammlungskataloge die Herkunftsangaben der um 1881 bereits vorhandenen Exemplare, wie sie z. B. in den Betriebsrechnungen oder im
Tscharner-Katalog verzeichnet waren, nur unvollständig übernahmen (z. B. ohne
den Hinweis auf eine Herkunft aus der Sammlung von John Gould*, vgl. Güntert et
al. 2005, 2006). Bei der Übertragung des Sammlungsbestands auf Karteikarten
wurden nochmals Informationen (z. B. Tauschaktionen) unterdrückt. Jede Übertragung in ein neues Verzeichnis war somit mit einem erheblichen Informationsverlust verbunden – daher unsere dringende Empfehlung, bei historischen Präparaten die aktuellen Daten wenn immer möglich anhand der ältesten Dokumente
zu verifizieren.
Today museums are obliged to document their holdings and the addition of specimens to
their collections by the Code of Professional Ethics (para. 6.4.) of the International Council
on Museums ICOM. At the NMBE books of donations, catalogues and acquisition lists of
the vertebrate collections have existed for 200 years (Table 1). These documents, however, were not always kept and updated with an adequate accurateness. Besides these registers the annual accounts of the museum proved to be an invaluable source of information for specimens acquired in the 19th century (Güntert et al. 2005, 2006).
After 1950 all parts of the collections were registered on file cards – first hand-written,
later copied by typewriter. The data on the file cards were generally taken from the most recent register book or from the specimens’ labels – which were seldom the original collecting labels. For the specimens acquired prior to 1880, the original documents were not con-
8
Peter Lüps & al.
sulted when around 1880 new catalogues were begun, and during the data transfer from
these catalogues onto the file cards again important information was suppressed. It is
hence strongly recommended to verify the data of historical specimens with the very ear2
liest
source available.
MG
Tabelle 1:
Quellen zum Sammlungsinventar – Catalogues and other sources
Katalog der Vogelsammlung (Meisner 1804, Signatur ZZ IV 11)
Katalog der Vogelsammlung (Meisner 1824, Signatur ZZ IV 78)
Katalog der Vögel 1833:
Anonymes Manuskript, verfasst durch Carl Tscharner, fortgesetzt als Eingangsbuch durch
die Präparatoren Zahnd und Müller ab 1833 bis ca. 1872. Archiv NMBE
Katalog der Säugetiere 1845:
Systematisches Verzeichnis der auf dem Naturhistorischen Museum der Stadt Bern aufgestellten Säugethiere, aufgenommen im Jahr 1845 (Manuskript, anonym). Archiv NMBE
Generalkatalog Vögel 1879–1922:
Anonymes, undatiertes Manuskript; Verfasser ist vermutlich Theophil Studer2;
begonnen um ca. 1879, letzte Einträge um 1922. 2 Bände, Archiv NMBE
Mammalia I und II 1880–1916:
Katalog der Säugetiere. Anonymes, undatiertes Manuskript, begonnen vor 1881 (erste
Nachträge 1881, letzte Nachträge 1916). Archiv NMBE
Eingegangene Objekte [1887–1912]
Eingangskatalog (Manuskript, anonym);
zu Beginn Einträge über das ganze Tierreich, später nur noch Vögel. Archiv NMBE
Donationenbuch I:
Verzeichnis der Geschenke, welche die auf der Gallerie der Burger-Bibliothek in Bern
aufgestellten Naturalien-Sammlungen von Freunden der Natur und Gönnern
erhalten haben. 1804–80
(Manuskript, Autor des Vorworts und der frühen Einträge ist Bibliothekar Daniel Rätzer)
Donationenbuch II:
Verzeichnis der Geschenke und ihrer Geber für die Sammlungen
des naturhistorischen Museums in Bern. II. 1881–1906 (Manuskript, anonym)
Verzeichnis der Geschenke für das naturhistorische Museum,
Zoologie 1882–1890 (Manuskript, anonym)
(offenbar der laufend nachgeführte Entwurf für die Einträge im Donationenbuch II)
2
«Der neu angelegte Katalog der Sammlung enthält alle Vögel mit Ausnahme der Stelzvögel,
Schwimmvögel und Ratiten ... Bis jetzt sind 1009 Nummern verzeichnet, fast die gleiche Anzahl Arten repräsentierend.» VB 1871–79: 24. [Dieser Bearbeitungsstand entspricht der Seite 20 im
2. Band; MG]
Wirbeltiersammlungen im NMBE
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Eingangsbücher, für alle Wirbeltiergruppen sowie für Kynologie; ab 1923 bis heute
Handschriftlicher Karteikatalog, erstellt zwischen 1957 und 1968 durch Dr. med. Rudolf
Friedrich von Fischer (Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere) und Oberstkorpskommandant a.D. Marius Gorbat (Fische)
Maschinengeschriebener Karteikatalog, ab ca. 1965 bis 1988
Elektronische Datenbank, ab 1989
Rechnungen, ab 1832 (enthalten jeweils eine Liste der Ankäufe und bis 1891 auch aller Geschenke)
Verwaltungsberichte ab 1863 ff. (Bericht der Museumskommission, Titel wechselnd)
Jahrbuch des Naturhistorischen Museums Bern (Titel wechselnd) Band 1 (1960–62, publ.
1965) ff.
2.3.
Aufbau des digitalen Katalogs / Structure of the database
2.3.1.
Taxonomie und Nomenklatur / Taxonomy and nomenclature
Der digitale Katalog basiert auf einer relationalen ORACLE-Datenbank, die durch
Marc Nussbaumer und Christopher Sherry im NMBE aufgebaut wurde. Die in der
Datenbank verwendete Klassifikation basiert einerseits auf der Vogel-Datenbank
(«Birds of the World») des Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh, andererseits auf der ISIS-Datei (1990).
The electronic inventory is based on a relational ORACLE database that was built up by
Marc Nussbaumer and Christopher Sherry, both of NMBE. The collection database is arranged according to the following classifications: Aves: Birds of the World (database kindly made available by the Carnegie Museum of Natural History in 1989). For all other systematic groups: International Species Information System (ISIS 1990).
2.3.2.
Konservierungsart / Mode of preservation
Eine Übersicht über die Konservierungsart der Sammlungsexemplare ist aus
Tab. 3 (S. 21) zu entnehmen. Für diese Zusammenstellung werden nur summarische Bezeichnungen für die Präparationsweise verwendet. In der digitalen Datenbank ist diese mittels Zahlencode detailliert angeben.
In this overview the mode of preservation of the specimens is indicated in rough categories
only (Table 3, p. 21). In the database the preparation technique is specified in more detail
by code numbers.
•
Montage: Es kann sich um Dermoplastiken, «Stopfpräparate» oder andere für
Schauzwecke geeignete Präparationsweisen einer tierischen Haut handeln.
Mount: mounted skins (or specimens prepared for display by other techniques).
10
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•
Balg/Fell: Hautpräparate, bei Vögeln stets als Balg bezeichnet; unter dieser
Bezeichnung sind bei Vögeln auch Flügel- und Schwanzpräparate erfasst. Da
bei Säugetieren je nach Tierart unterschiedliche Formen der Präparation angewendet werden, wird hier meist der Begriff Balg/Fell verwendet; dies gilt
auch für Häute von Grosstieren.
Skin: Study skins of birds (sometimes only wings and tail) and mammals (includes hides of larger mammals, e.g. ungulates).
•
Skelett: Knochen des postcranialen Skeletts. Im Katalog wird unterschieden
zwischen gereinigtem, montiertem oder losem Skelett, Bänderskelett,
Rohskelett, vollständigem oder nur partiell vorhandenem Skelett. «Skelett
komplett» in der Datenbank schliesst jeweils den Schädel mit ein.
Skeleton: includes skeletal mounts, unarticulated cleaned as well as raw skeletons,
complete and partial skeletons. For “complete skeletons” postcranial bones and the
skull are listed under the same inventory number in the database.
•
Schädel: Unter dieser Bezeichnung sind vollständige Schädel mit Unterkiefer,
aber auch nur partielle Stücke wie z. B. Haikiefer sowie den Trophäen (Gehörn
oder Geweih) aufgelistet.
Skull: includes complete skulls, skulls without lower jaws, trophies, and jaws of
sharks.
•
Nasspräparat: In den meisten Fällen handelt es sich um in Ethanol gelagerte
Objekte. Viele waren ursprünglich in Formaldehyd fixiert, sind aber 1995–96
in Ethanol überführt worden.
Spirit specimen: specimens (whole animals or parts/organs) preserved in fluids, generally ethanol 3.
2.3.3.
Bestandeszahlen / Specimen counts
In der Datenbank werden alle Teile eines individuellen Tiers (z. B. Schädel und
Balg) unter einer Inventarnummer geführt. Bestandesangaben über einzelne Arten oder Tiergruppen oder über die Anzahl Objekte eines Donators entsprechen
daher der Summe der jeweiligen Inventarnummern. In der Übersicht über systematische Schwerpunkte (Kap. 5.2) entspricht die Totalzahl ebenfalls dieser Summe. Dagegen sind bei der Präparationsweise die Stückzahlen innerhalb der einzelnen Präparatekategorien angegeben; die Stückzahlen ergeben aufsummiert
also nicht die Individuenzahl. In der Eiersammlung tragen die zu einem Gelege gehörenden Eier dieselbe Inventarnummer.
3
Unfortunately all material originally preserved in formalin was transferred into ethanol during the
reorganisation of the fluid collection in 1995/96; the specimens therefore combine the disadvantages of both preservation fluids [MG].
Wirbeltiersammlungen im NMBE
11
In the database all parts of a single individual (e.g. skull and skin) are registered under one
inventory number. Numbers of specimens within a taxon or donated by a certain donator
correspond to the sum of inventory numbers. In the species accounts the “total” is again
the sum of inventory numbers, whereas for different preparation modes the number of
items in each mode is counted. Therefore the sum of these items does not equal the “total”
(but will usually exceed it). In the oological collection eggs belonging to the same clutch (or
“set”) bear the same number.
MG, PL
2.4.
Abkürzungen / Abbreviations
Jb: Jahrbuch des Naturhistorischen Museums Bern (vormals «Naturhistorisches
Museum der Stadt Bern, Jahrbuch»), Band 1 (1960–62, publ. 1965) ff.
VB: Verwaltungsbericht der Museumskommission, Burgergemeinde Bern, ab
1863. Die Bezeichnung wechselt über die Jahre hinweg. (Seitenangaben beziehen
sich in der Regel auf die Paginierung der im NMBE aufbewahrten Sonderdrucke.)
Manual: Manual der Museumskommission 1832–1920 (Sitzungsprotokolle,
4 Bände. Manuskript)
Autoren der Textbeiträge:
RA Rosemarie Althaus, BB Beatrice Blöchlinger, EB Elsbeth Büttiker, KG Kurt
Grossenbacher, MG Marcel Güntert, PL Peter Lüps, MN Marc Nussbaumer, PS
Paul Schmid
* Mit Asterisk bezeichnete Taxa oder Donatorennamen werden in einem eigenen
Abschnitt kommentiert.
* Taxa or donators marked with an asterisk are listed under separate entries.
2.5.
Dank / Acknowledgements
Unser Dank gilt zuerst Marc Nussbaumer und Christopher Sherry, welche ab 1989
die EDV-Datenbank aufbauten und seither die Programme ständig leistungsfähiger und benutzerfreundlicher machten. Ein weiterer Dank geht ferner an alle die
temporären Hilfskräfte, welche die Sammlungsobjekte in die Datei eingaben (vgl.
Lüps 1993b: 262, 1997: 191), insbesondere an Yvonne Kranz, Brigitte Reutter
und Kathrin Ruckstuhl. Die Bibliothekarin des Museums, Vreni Andres, unterstützte uns in verdankenswerter Weise bei der Suche nach frühen Quellen und
lenkte die Aufmerksamkeit auf alte Sammlungskataloge, die bisher unbemerkt
im Archiv lagen. Ein spezieller Dank geht an Stefan Wälchli (Programm Biomedizinische Forschung, BNF) für die sorgfältige Transskription der handschriftlichen
Protokolle der Museumskommission (Manuale 1832–93) in eine digitale Textdatei, welche den Zugang zu den alten Quellen wesentlich erleichtert und es ermöglichte, zahlreiche frühe Sammlungseingänge zu datieren. Kellie Gonçalves unterstützte uns bei der Übersetzung der englischen Texte.
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Peter Lüps & al.
3.
Geschichte der Sammlungen / History of the collections
3.1.
Wirbeltiere im Berner Museum / Vertebrate collections in Bern
Wirbeltiere bildeten schon in den frühesten Raritäten- oder Kuriositätenkabinetten eine besondere Attraktion. Die Notiz über die Gründung des ersten bernischen Naturalienkabinetts in der Berner Stadtbibliothek im Jahr 1694 erwähnt
Gesteine, Münzen und andere «Curiosa», aber noch keine Wirbeltiere. Wann die
ersten in Bern dazugekommen sind, wird aus dem Journal 1693–1712 des Sekretärs der Bibliothekskommission, Marquard Wild, ersichtlich. 1732 listet Gruner in
seinen «Deliciae Urbis Bernae» bereits die folgenden Wirbeltierpräparate auf:
«Ein Sceleton einer Manns-Person»; «ein grosser Crocodill an der Diele hangend»; «ein sehr grosse Schild-Krott, auch daselbst»; «ein Paradissvogel»; «ein
Horn von einem Unicorno, oder Einhorn, oder vielmehr von einem Meer-Fisch».
Die ältesten heute noch vorhandenen Objekte der Wirbeltiersammlung sind
as Nest eines Goldhähnchens (Regulus sp. von 1765, Abb. 11, S. 77) sowie das
gut erhaltene Präparat einer Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus von
1797, Abb. 1).
Aus dem Zeitabschnitt vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis Ende 1963
stammen etwa 30 000 Inventarnummern. Seit dem 1. Januar 1964 – dem Beginn
der administrativen Selbständigkeit der Abteilung Wirbeltiere – kamen rund
20 000 weitere Eingänge hinzu.
Abb. 1: Eine Falkenraubmöwe Stercorarius longicaudus, erlegt am Thunersee 1797, ist das älteste
zoologische Ganzpräparat des NMBE; sie wird in Meisners «Verzeichnis» von 1804 erwähnt. – A Longtailed Skua Stercorarius longicaudus, collected on Lake Thun in 1797 is the oldest mounted specimen at
the NMBE.
Foto: Lisa Schäublin
Wirbeltiersammlungen im NMBE
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Um die Jahrhundertwende, besonders aber nach der Begründung einer eigenständigen Abteilung für Wirbeltiere im Jahr 1964, gewannen die einheimischen
jagdbaren Säugetiere an sammlerischer Bedeutung (z. B. Gemse ab 1947, Rotfuchs ab 1953). Die Beschäftigung des damaligen Direktors sowie des Konservators für Wirbeltiere, gemeinsam mit Diplomanden und Doktoranden, auf dem Gebiet der in Bern aufblühenden Wildforschung machen diese Entwicklung verständlich. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Jagdbehörde, dem Zoologischen Institut der Universität Bern und der 1965 an der Veterinärmedizinischen Fakultät geschaffenen Schweizerischen Tollwutzentrale. Hinzu
kam 1967 die Verpflichtung für den Aufbau und Betrieb eines schweizerischen
Jagdmuseums im Schloss Landshut bei Utzenstorf BE (Huber 1982a, Jubiläumsschrift SMWJ 1998). Damit wurden klare Aktivitätsschwerpunkte gesetzt, andere
Sammlungsbereiche aber nicht negiert. Zudem wurden und werden beim Ausbau
der Sammlungen die Schwerpunkte anderer schweizerischer Naturmuseen in die
Überlegungen einbezogen.
The presence of vertebrate specimens in a collection exhibited in the City Library was first
reported in an account of 1733 (see Gruner 1832). The natural history items of this collection became later part of the Natural History Museum Bern. Since then the vertebrate collections have been continually augmented. Approximately 30 000 specimens were registered in January 1964, when the zoological department was divided into an invertebrate
and a vertebrate section. From 1964 until the end of 2000 the collection increased by some
20 000 specimens. Due to the commitment of both the director and the curator of vertebrates in the field of wildlife biology after 1960 native mammals and especially game animals became a focal point in the museum’s collecting activities.
MG, PL
3.2.
Kuratoren und Präparatoren / Curators and preparators
In der Anfangszeit des Museums war die Betreuung der verschiedenen Sammlungsteile einzelnen Mitgliedern der Museumskommission übertragen (Graf
1886), welche diese Aufgabe nebenberuflich und ehrenamtlich ausführten. Erst
nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden wissenschaftlich ausgebildete
Personen eigens dafür angestellt, wobei diese gleichzeitig der Museumskommission angehörten. Für die Wirbeltiersammlungen wurde 1872 Theophil
Studer* als erster Vorsteher eingesetzt, 1884 wurde ihm die ganze zoologische
Abteilung – d. h. auch die bisher eigenständige Entomologie – unterstellt. Mit
Franz Baumann* kam 1922 erstmals ein vollamtlicher Abteilungsvorsteher (für
Zoologie) ins Amt. 1934 wurde er zum vollamtlichen Direktor über das ganze
Museum ernannt; er behielt aber die Leitung der zoologischen Abteilung bei. Erst
während der Direktionszeit von Walter Küenzi – formell 1964 bei der Wahl von
Walter Huber* – wurde der Direktor von der Leitung einer Abteilung entbunden,
und gleichzeitig wurde die Zoologie wieder in zwei selbständige Abteilungen
14
Peter Lüps & al.
(Wirbeltiere und Wirbellose Tiere) mit je einem vollamtlichen Konservator aufgeteilt.
Auch die Funktion und Bedeutung des zoologischen Präparators war in der
Zeitspanne von fast zwei Jahrhunderten einem Wechsel unterworfen. Die ersten
Museumspräparatoren in Bern waren primär als Hauswarte und Aufseher angestellt; die eigentliche Präparationsarbeit war bis 1884 im Lohn nicht inbegriffen,
sondern wurde nach erfolgter Leistung zusätzlich bezahlt. Erst bei der Anstellung
von Max Irniger (1912) kam es zur Verteilung der Aufgaben auf verschiedene Personen. Mit Georg Ruprecht* und dem Beginn des Dioramenbaus in Bern übernahm der Chefpräparator weitgehend auch die Aufgaben eines Ausstellungsgestalters; diese Tendenz setzte sich fort, bis in den 1950er-Jahren mit neuen thematischen Ausstellungen zusehends die grafische Gestaltung in den Vordergrund rückte. Die sammlungsbezogene Arbeit der zoologischen Präparatoren ist
jedoch – wenn auch gelegentlich mit unterschiedlicher Gewichtung und teilweise
ganz anderen Techniken – bis heute eine der wesentlichsten Aufgaben des Museums geblieben.
In the early days of the museum the task of the curators to the different departments (then
zoology, geology, botany, archaeology and ethnography) were divided among the members of the museum committee. Only in the second half of the 19th century paid personnel
was employed. In 1872 Theophil Studer became the first paid curator of the vertebrate department (still on a part-time base), later of the whole zoology division. In 1922 Franz Baumann was appointed chief curator of zoology – now a full-time position. When Baumann
was named director of the museum in 1934, he remained the head of the zoology division.
In 1964 the directorship became uncoupled from the function of a department curator, and
in same year the former zoology division was divided into an invertebrate and a vertebrate
department, each with its own chief curator.
Until 1912 the preparators’ task was not only to “stuff” animals, they were also
employed as janitors and wardens. With the beginning of diorama displays under Georg
Ruprecht, a high standard of taxidermy was a paramount requirement that is kept up to the
present time. Table 2 lists the activity periods of the different curators and assistant curators to the vertebrate department as well as the preparators.
MG
Wirbeltiersammlungen im NMBE
15
Tabelle 2:
Amtszeiten der Konservatoren (Abteilungsvorsteher), Kuratoren,
Assistenten sowie der Präparatoren –
Terms of office of the chief curators, curators and preparators
Name
Amtsantritt
im Amt
bis
Funktionen
Konservatoren:
Studer Daniel4
Tscharner Carl
Meyer Friedrich
Valentin Gabriel Gustav
Studer Theophil
1832
1835
1841
1872
1832
1835
1841
1872
1922
Baumann Franz
1922
1952
Küenzi Walter
1952
1960
Sägesser Hannes
1960
1969
Lüps Peter
1970
im Amt
Konservator Zoologie
Konservator Zoologie
Konservator Zoologie
Konservator Zoologie
Konservator Wirbeltiere,
ab 1881 Konservator Zoologie
Konservator Zoologie, ab 1934 Direktor
(Ass. seit ca. 1914)
Konservator Zoologie, Direktor 1952–63
(Assistent seit 1920)
Konservator Zoologie,
ab 1964 Konservator Wirbeltiere
Konservator Wirbeltiere
Kuratoren und Assistenten:
Nussbaumer Marc
1976
Grossenbacher Kurt
1971
im Amt
im Amt
Büttiker-Schumacher
Elsbeth
Schmid Paul
Märki Hans
Biber Olivier
Marti Christian
Biber Jean-Pierre
Blöchlinger Beatrice
Güntert Marcel
1968
2002
1981
1972
1978
1984
1986
1991
1992
im Amt
1978
1984
1985
1990
im Amt
im Amt
Präparatoren:
Rohrdorf Hans Caspar
Zahnd [Zahn] Daniel
Müller Ludwig
Menn
4 Christian
Grimm J. (aus Basel)
Irniger Max
Ruprecht Georg
Schlier Walter
Küng Kurt
Bähler René
Eschler Willi
Vinciguerra Lorenzo
Meier Christoph
Troxler Martin
1822
1832
1862
1874
1876
1912
1923
1931
1958
1960
1958
1991
1993
1996
1830
> 1867
1873
1875
1912
1922
1957
1941
1990
1972
1985
1993
im Amt
im Amt
4
Kurator Kynologie, Archäozoologie
Kurator Niedere Wirbeltiere
(Herpetologie, Ichthyologie)
Assistentin Säugetiere (bis 1982),
Archäazoologie (ab 1982)
Assistent Säugetiere (Mammalogie)
Assistent Ornithologie
Assistent Ornithologie
Assistent Ornithologie
Assistent Ornithologie
Collection Manager
Ornithologie (Direktor seit 1985)
Präparator
Präparator, «Unteraufseher» I
Präparator, Aufseher (Abwart)
Präparator, Abwart
Präparator, Abwart
Präparator
Chefpräparator
Präparator
Chefpräparator (seit 1952 Präparator)
Präparator
Präparator
Präparator, Leiter Tierpräparation
Chefpräparator
Präparator, speziell für Haut- und
Knochenkonservierung
Daniel Friedrich Gottlieb Studer, Apotheker
16
Peter Lüps & al.
4.
Sammlungsstrategie / Collecting strategies
In den ersten Jahrzehnten des ab 1800 aufblühenden Museums stand die einheimische Natur im Vordergrund, war doch die Sammlung der Obhut der «Gesellschaft vaterländischer Naturfreunde» anheim gestellt. Ihr Mitglied Friedrich
Meisner nannte es in seiner Schrift das «Museum der Naturgeschichte Helvetiens» (Meisner 1807). Akquisitionen wie die Sammlung einheimischer Vögel des
Pfarrers Sprüngli* hatten dazu den Grundstein gelegt. Doch bald schon wurde
das Ziel weiter gesteckt – über die Landesgrenzen hinaus. 1833 waren zwar erst
5 % des Vogelbestands aussereuropäischer Herkunft (gemäss Tscharner-Katalog
etwa 40 von 830 Exemplaren), doch schon 1835 wurde anlässlich eines beabsichtigten Ankaufs brasilianischer Tiere gegenüber der Trägerschaft begründet 5,
weshalb sich die Sammlung nicht bloss auf die schweizerische Fauna beschränken dürfe. Das Ziel war damals eindeutig, die weltweite Vogelfauna mit je einem
Paar zeigen zu können. «Arche-Noah-Strategie» dürfte die treffende Bezeichnung
für diese Bestrebung sein, und der Tscharner’sche Katalog von 1833 diente u. a.
dazu, bei den Vögeln noch zu füllende Lücken aufzuzeigen: «... einen neuen handschriftlichen Catalog aller bekannten Vögel-Gattungen und Arten nach Cuviers
System, wobey die auf unserer Gallerie vorhandenen besonders angemerkt, und
auf diese Weise die noch auszufüllenden Lüken leicht zu überbliken sind.» (Manual I: 27). Dieselbe Zielsetzung galt noch mindestens bis gegen 1895, was sich
anhand von umfangreichen Tauschaktionen (z. B. Shuttleworth-Conchylien gegen exotische Vögel, vgl. Güntert et al. 2005) und durch die unmissverständliche
Bemerkung des Konservators belegen lässt: «Zunächst hatte sich bei der Revision der [Vogel-]Sammlung gezeigt, dass zwar die einheimische Fauna ziemlich
vollständig vertreten war, die fremde Vogelwelt aber äusserst lückenhaft; ganze
wichtige Familien fehlten oder waren nur in wenigen und schlechten Exemplaren
5
«Was nun die Frage betrifft, ob der Ankauf dieser Gegenstände [28 Säugetiere, 460 Vogelbälge, 20
Reptilien und 5000 Insekten aus Brasilien] für das Museum wünschenswert wäre, so glaubt die
Museums-Commission dieselbe einstimmig bejahen zu müssen. Es ist zwar schon öfter getadelt
worden, dass man in unserer Zeit die zoologischen Sammlungen unseres Museums nicht mehr auf
das rein Vaterländische beschränke; man hat ein allzu grosses Missverhältniss zwischen unseren
beschränkten Geldmitteln und dem unendlichen Reichthum der exotischen Thierwelt finden wollen und die Aufnahme ausländischer Produkte in unsere Sammlungen mitunter deswegen auch als
unstatthaft bezeichnet, weil Bern doch nie mit den Museen anderer Städte wett eifern könne; die
Museums-Commission ist indess überzeugt, dass dies nicht die Ansichten des Burgerrathes seyn
werden, sondern dass die triftigen Gründe, welche die Direktion unserer Stadtbibliothek vermögen, troz des unendlichen Reichthums der auswärtigen Litteratur und troz der Unmöglichkeit es je
einer Göttinger-Bibliotheck gleich zu seyn, demnach ihre Ankäufe nicht auf schweizerische Erscheinungen zu beschränken, auch das Verfahren der Museums-Commission in dieser Beziehung
vollkommen rechtfertigen werden.» (Protokoll der Museums-Commission vom 7. Nov. 1835, Manual I: 111).
Wirbeltiersammlungen im NMBE
17
vorhanden» (Theophil Studer in VB 1880–85: 37). Neben den Bemühungen, die
weltweite Vogelsammlung zu vervollständigen, wurde die einheimische Fauna
aber nicht vernachlässigt, was wiederum der Konservator bestätigt: «In der
Sammlung der schweizerischen Vögel wird besonders darauf Bedacht genommen, ältere und schlechtere Exemplare durch bessere zu ersetzen.» (Theophil
Studer in VB 1886–90: 26). Erstmals mit der Sammlung E.A. Göldis* gelangten
1904–07 grössere Serien von Wirbeltieren ins Museum. Die Notwendigkeit, solche Serien als Belege für die intraspezifische Variabilität und die geografische
Verbreitung der Arten zu sammeln, wurde von den Berner Museumsverantwortlichen aber erst gegen die Mitte des 20. Jahrhundert erkannt.
Eine verbindliche Sammlungsstrategie für die Abteilung Wirbeltiere wurde nie
explizit formuliert. Ein Ansatz dazu wurde 1983 gemacht: Erwünscht war der Ausbau der bestehenden, vom Museum selbst zusammengetragenen oder diesem
geschenkten Sammlungsteile. Neben der Pflege historisch bedingter Schwerpunkte – Grosssäuger Afrikas (B. und V. von Wattenwyl*, A. Theiler*, u. a.), Wirbeltiere Südamerikas (E. A. Göldi*) – wurde in erster Linie die qualitative und
quantitative Verbesserung der Belege zur einheimischen Fauna angestrebt. Dabei wurde die Sammeltätigkeit bewusst auf die Schwerpunkte anderer schweizerischer Naturmuseen abgestimmt (z. B. Vögel im Naturhistorischen Museum Basel, Fledermäuse im Muséum d’histoire naturelle in Genf, Kleinsäuger im Bündner Natur-Museum in Chur). Dass die heute ausgewiesenen Bestandeszahlen ein
dem angestrebten Ziel widersprechendes Resultat zeigen, hat unterschiedliche
Gründe: Einer davon liegt darin, dass gewisse Sammlungsteile ins Museum gelangten, als Bern noch ein wichtiges Zentrum der schweizerischen Ornithologie
war (d. h. bis etwa ins Todesjahr Theophil Studers*, der in Ornithologie dissertiert
und später gemeinsam mit dem Genfer Victor Fatio den «Katalog der Vögel der
Schweiz» initiiert hatte). Ein anderer besteht darin, dass Aufsammlungen aus
dem Kanton Bern, die in Zusammenarbeit mit der Universität oder anderen kantonalen Stellen durchgeführt wurden, sinnvollerweise hier aufbewahrt werden
(z. B. die Kleinsäugersammlungen W. Bauder* und J.D. Bourquin*).
Der Ausbau der Sammlungen folgt seither in groben Zügen dem ab 1964 eingeschlagenen Weg. Die damals eingeleitete Konzentration der Sammeltätigkeit
wurde 1983 in einem Grundsatzpapier umschrieben: Im Vordergrund stehen die
Säugetiere, die einzige Wirbeltierklasse, die punktuell noch aktiv besammelt
wird. Jagdbare Arten – dies sind z.Z. in erster Linie Carnivora (Raubtiere) und
Artiodactyla (Paarhufer) – sind vorrangig. Einige der nachfolgend erwähnten systematischen Schwerpunkte sind im Zusammenhang mit morphologischen und
ökologischen Studien entstanden (z. B. Reh Capreolus capreolus*, Gemse Rupicapra rupicapra*, Dachs Meles meles*; vgl. Lüps 1984). Die Eingänge bei den Amphibien stammen in der Regel aus faunistischen Aufnahmen und Forschungspro-
18
Peter Lüps & al.
Abb. 2: Klimatisierter Sammlungsraum für Dermoplastiken und Montagen, in Betrieb genommen im
Jahre 1996. – An air-conditioned store for mounts and study skins, in use since 1996. Foto: Lisa Schäublin
jekten des Herpetologen; bei Vögeln und Reptilien dagegen handelt es sich zumeist um Zufallsfunde. Bei den Fischen werden nur selten Neueingänge registriert.
Eine umfassendere Studie zur Sammlungsstrategie der Abteilung erarbeitete
Andreas Schäfer (2002) als Abschlussarbeit seines Nachdiplomstudiums in Museologie. Letztlich sollten die folgenden Kriterien über die Aufnahme eines Objekts und die Art und Weise seiner Verarbeitung entscheiden:
1) Die Bedürfnisse für wissenschaftliche Belange und für Ausstellungen
2) Erhaltungs- und Dokumentationszustand der angebotenen oder anfallenden
Objekte
3) in starkem Masse die Arbeitskapazitäten des Präparatoriums
Eingänge, die sich nicht in die Sammlungen aufnehmen lassen, werden nach
Möglichkeit anderen Museen und Instituten zu Sammlungs- oder Forschungszwecken zur Verfügung gestellt.
The vertebrate collections of the NMBE are far from being the result of a clearly defined
collecting strategy. They resulted from a coaction of generosity and effort that has lasted
for more than 170 years. In fact they are the corollary of gifts received by over 1000 institutions and private donators as well as the museum’s own acquisitions. In the first two
decades of the 19th century collecting focussed on the vertebrate fauna of Switzerland.
Soon after the strategy aimed at attaining a worldwide representation of vertebrates as
Wirbeltiersammlungen im NMBE
19
complete as possible (at least for birds and mammals) to be displayed to the public. This
resulted in what may suitably be termed the “Noah’s Ark strategy”. In consequence, surplus individuals (“doublettes”) were given in trade for new species and older specimens –
regardless their scientific value – often discarded and replaced by fresh mounts.
With the Brazilian material from Goeldi, deposited at the NMBE between 1904–07,
larger numbers of individuals per species were for the first time incorporated in the collections. Yet only around the middle of the 20th century the necessity of collecting large
samples for scientific research – to document intraspecific variability and geographic
distribution – was generally recognized. Collaboration with the Game Department* of the
Canton of Bern and with the Zoological Institute* of the University of Bern had an essential
influence on the development of the collection, as they both actively participated in
common projects on the morphology and ecology of mammals. After 1962 game animals
(Carnivora and Artiodactyla, predominantly skulls) were the most important increment to
collection growth.
MG, PL
5.
Die Sammlungen / The collections
5.1.
Gesamtbestand / Total holdings
Im Sommer des Jahres 2004 waren 49 900 Exemplare (d. h. Individuen bzw. Inventarnummern) katalogisiert, dies ohne die Spezialsammlungen (vgl. S. 40 ff.). Die
Verteilung auf die verschiedenen Vertebratengruppen und die Konservierungsart
ist aus Abb. 3 und Tab. 3 ersichtlich.
By August 2004 the database contained information pertaining to 49 900 register numbers; their distribution over the different vertebrate groups and the mode of preservation
is presented in Table 3.
BB, MG, PL
Mammalia
Aves
Reptilia
Amphibia
Osteichthyes
Chondrichthyes
Agnatha
Abb. 3: Anteile der verschiedenen Wirbeltierklassen am Sammlungsbestand. – Number of specimens
within the vertebrate classes.
20
Peter Lüps & al.
Tabelle 3:
Gesamtbestand der Wirbeltiersammlungen, aufgegliedert nach systematischen Grossgruppen, Artenzahlen sowie nach der Konservierungsart –
Total number of specimens, the number of species and of specimens
within the major systematic groups, and mode of conservation.
Mammalia
Säugetiere
Aves
Vögel
Reptilia
Reptilien
Arten
Species
Exemplare
Specimens
Konservierungsart
Mode of preservation
Stückzahl
No. of items
771
17 603
Montagen / mounts
Abgüsse, Modelle / casts
Bälge, Felle / skins
Skelette / skeletons
Schädel / skulls
Trophäen / trophies
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
Nester / nests
1 523
6
3 358
1 670
14 049
1 253
2 124
96
2 306
25 216
Montagen / mounts
Bälge, Flügelpräparate / skins
Skelette / skeletons
Schädel / skulls
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
Eier / sets of eggs
Nester / nests
6 410
7 610
974
693
128
8 912
582
606
2 817
Montagen / mounts
Abgüsse, Modelle / casts
Häute, Panzer / skins, carapaces
Skelette, Schädel / skeletons,
skulls
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
188
8
117
128
2 372
Amphibia
Amphibien
269
2 337
Montagen / mounts
Abgüsse, Modelle / casts
Skelette, Schädel /skeletons, skulls
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
32
10
114
2 175
Osteichthyes
Knochenfische
564
2 058
Montagen / mounts
Abgüsse, Modelle / casts
Skelette, Schädel /skeletons, skulls
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
8
37
80
1 925
Chondrichthyes
Knorpelfische
38
87
Montagen / mounts
Schädel, Kiefer / skulls, jaws
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
1
32
54
3
19
Flüssigkeitspräp. / spirit specimens
19
4 557
50 137
Agnatha
Kieferlose
Total
Wirbeltiersammlungen im NMBE
21
5.2.
Systematische Schwerpunkte / Systematic strengths
Die Schwerpunkte der Wirbeltiersammlung liegen bei Vögeln und Säugetieren,
welche zusammen 85,7 % der Objekte ausmachen (Abb. 3, Tab. 3). Die folgende
Auflistung enthält primär Arten oder Artengruppen, von welchen im NMBE grössere Serien aufbewahrt werden. Weitere Taxa sind dann erwähnt, wenn sie den
einzelnen Autoren besonders bemerkenswert erschienen – sei es wegen der Person des Donators oder Sammlers, der Herkunft oder wegen der erfolgten wissenschaftlichen Bearbeitung.
Aus praktischen Gründen sind die Wirbeltiergruppen in der traditionellen Reihenfolge der «Klassen» angeordnet, wobei in der Liste nur Tetrapoden aufgeführt
sind; es sind keine Fische mit einer nennenswerten Stichprobengrösse vertreten.
Innerhalb der Klassen ist die Anordung jeweils alphabetisch.
This section is concerned with taxa that are represented in the collection with a fairly large
series of individuals. The arrangement follows the traditional sequence of the major vertebrate groups or “classes”: Amphibia, Reptilia, Aves, Mammalia; within classes taxa are ordered alphabetically. Fish taxa are not represented with sample sizes sufficiently large to
justify their discussion in this section. Birds and mammals make up 85 % of the whole collection (Fig. 3 and Table 3).
5.2.1.
AMPHIBIA
Bufo bufo
Amphibien
Erdkröte
Total = 141: 7 skeletons, 134 spirit specimens
136 Ex. stammen aus der Schweiz (ab 1970), davon 66 meist juvenile und subadulte Tiere von A. Hänggi* im Rahmen seiner Spinnenstudien mittels Bodenfallen gesammelt (Bernisches Mittelland, 1980–84).
136 specimens from Switzerland, collected after 1970, 66 of which (mainly juveniles)
were caught in Barber traps by A. Hänggi during his research on spiders.
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987
KG
Rana temporaria
Grasfrosch
Total = 315: 15 skeletons, 300 spirit specimens
Die ab 1970 gesammelten 303 Ex. des Grasfrosches stammen aus der
Schweiz, die übrigen v. a. aus den italienischen und französischen Alpen.
303 specimens have been collected in Switzerland since 1970; few specimens come
from the Italian and French Alps.
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987
KG
22
Peter Lüps & al.
5.2.2.
REPTILIA
Natrix natrix
Reptilien
Ringelnatter
Total = 81: 4 mounts, 71 spirit specimens
55 Ex. stammen aus der Schweiz, davon 49 aus dem Kanton Bern. Ein hoher
Anteil der einheimischen Ringelnattern besteht aus Zufallsfunden toter oder verletzter Tiere.
55 specimens are from Switzerland, 49 from the Canton of Bern. Most individuals were
found injured or dead.
KG
Vipera aspis
Aspisviper
Total = 98: 3 mounts, 91 spirit specimens
80 Ex. stammen aus der Schweiz, davon 27 gesammelt zwischen 1904 und
1916 im Raum Zullwil SO.
80 specimens were collected in Switzerland, 27 of which were collected between 1904
and 1916 in the Jura Mountains near Zullwil SO.
Lit.: Baumann 1925
KG
Vipera kaznakovi
Kaukasusotter
Total = 17 spirit specimens
Von der bis 1970 weitgehend unbekannten Kaukasusotter fing J. Kretz während einer Sammelreise in der Türkei bei Hopa mehrere Exemplare, die anschliessend in Gefangenschaft gehalten wurden. 16 der 17 Tiere stammen von dieser
Reise oder sind Nachzuchten (bis 1975) der gefangenen Tiere. Für längere Zeit
waren es die einzigen Belege dieser Art in einem westeuropäischen Museum.
16 of the 17 snakes are the result of collecting by J. Kretz in Hopa (Turkey) in 1970 or
offspring from these animals. For many years these were the only museum specimens
present in western Europe.
Lit.: Kretz 1972
KG
5.2.3.
AVES
Cygnus olor
Vögel
Höckerschwan
Total = 134: 10 mounts, 2 skins, 8 skeletons, 99 skulls, 14 sets of eggs
Praktisch alle Exemplare stammen aus der Schweiz. 97 Schädel wurden anlässlich von Bestandsregulationen am Wohlensee BE und am Zihlkanal BE (durch
das kantonale Jagdinspektorat*) in den Jahren 1982–89 aufgearbeitet.
Mostly from Switzerland. 97 skulls are from swans culled by the Game Department* of
the Canton of Bern to reduce the winter population on the artificial lake near Wohlen BE
and along the Zihl canal.
Lit.: Lüps 1990
PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
23
Falconiformes
Greifvögel
Total = 1765: 428 mounts, 630 skins, 167 skeletons, 111 skulls, 480 sets of eggs
Zwei Drittel der Objekte (1191) stammen aus Europa, davon die meisten aus
der Schweiz. Wichtige Donatoren sind Wildhüter (Jagdinspektorat* des Kantons
Bern), Mitarbeiter des Autobahnwerkhofs/Autobahnpolizei* (Kanton Bern) und
die Betreiber von Vogelpflegestationen (W. Dieth*, H. Herren*).
Am stärksten vertreten sind Sperber (136 Bälge, 27 Skelette), Mäusebussard
(128 Bälge, 15 Skelette), Turmfalke (61 Bälge, 13 Skelette) und Habicht (35 Bälge, 12 Skelette); vom Steinadler sind 19 Bälge und 12 komplette Skelette vorhanden. Von den drei häufigsten Arten werden nur noch Belege aus der lokalen Brutpopulation (Funde aus den Monaten April–Juli) in die Sammlung aufgenommen.
Two thirds of the specimens are from Europe, predominantly from Switzerland. The
most important contributors were game wardens, personnel of the highway maintenance
base and of private care stations for injured birds. Good samples are present of Sparrowhawk Accipiter nisus (133 skins, 26 skeletons), Common Buteo Buteo buteo (128
skins, 15 skeletons), Kestrel Falco tinnunculus (61 skins, 13 skeletons), Goshawk Accipiter
gentilis (35 skins, 12 skeletons) and Golden Eagle Aquila chrysaetos (19 skins, 12 skeletons). Of the three best-represented species today only individuals of the local breeding
population (e.g. collected between April and July) are added to the collection.
Lit.: Biber & Schmid 1987, Marti 1993
PL
Picidae
Spechte
Total = 571: 165 mounts, 246 skins, 29 skeletons, 21 skulls, 110 sets of eggs
Diese Vogelfamilie ist in der Sammlung nicht nur mit europäischen Spechten
(252 Ex.), sondern auch mit zahlreichen neotropischen Arten (174 Ex.), v. a. aus
der Sammlung Göldi* vertreten. Im europäischen Material überwiegt der Buntspecht Picoides major mit 98 Ex., gefolgt vom Grünspecht Picus viridis
(49 Ex.), Grauspecht Picus canus (36 Ex.), Wendehals Jynx torquilla (36Ex.),
Schwarzspecht Dryocopus martius (22 Ex.) und Kleinspecht Picoides minor
(20 Ex.). Unter den südamerikanischen Arten sind von 6 Arten Serien von > 10 Ex.
vorhanden.
Woodpeckers are represented with nice series of the more common European species,
but also with 174 Neotropical specimens; most of these belong to the E.A. Goeldi* collection. Of 6 South American species samples of > 10 individuals are present, e.g. of Dryocopus lineatus (19) and Campephilus rubricollis (14)
MG
Strigiformes
Eulen
Total = 739: 166 mounts, 327 skins, 63 skeletons, 69 skulls, 122 sets of eggs
Mit 739 Ex. ist die Vogelgruppe in der Sammlung gut vertreten. Rund 2⁄3 stammen aus der Schweiz, viele davon sind Verkehrsopfer (vgl. Marti 1993). Auch die
Göldi*-Sammlung enthält zahlreiche Belege aus Brasilien (66 Ex.).
24
Peter Lüps & al.
Die häufigste Art in der Sammlung ist die Schleiereule Tyto alba mit 187 Ex.,
wovon 118 Bälge (22 aus Brasilien) und 17 Skelette, gefolgt vom Waldkauz Strix
aluco (128 Ex., 24 Montagen, 59 Bälge, 12 Skelette) und der Waldohreule Asio
otus (102 Ex., 18 Montagen, 57 Bälge, nur 4 Skelette). Der Uhu Bubo bubo ist mit
58 Ex. (16 Montagen, 14 Bälge, 15 Skelette) vertreten, der Steinkauz Athene noctua mit 49 Nummern (16 Montagen, 10 Bälge, 16 Gelege). Unter dem brasilianischen Material sind von 3 Arten Serien mit > 10 Ex. vorhanden.
The majority of specimens (451) has been collected in Switzerland, many of them as
traffic kills (see Marti 1993). 66 specimens are from Brazil (Goeldi* collection). Among the
Swiss material the best represented species is the Barn Owl Tyto alba, followed by Tawny
Owl Strix aluco, Long-eared Owl Asio otus, Great Horned Owl Bubo bubo and Little Owl
Athene noctua. Among the 66 specimens from Brasil (Goeldi collection) Tyto alba and Otus
choliba are represented with series of > 20.
Lit.: Marti 1993
MG
Trochilidae
Kolibris
Total = 581: 177 mounts, 387 skins, 5 sets of eggs
Diese artenreiche neotropische Vogelgruppe ist dank der Göldi-Sammlung
mit zahlreichen Exemplaren vertreten. 150 Ex. stammen von Göldi* selbst; weitere 181 (darunter 112 aus der Sammlung John Goulds*) kamen aus dem British
Museum of Natural History ans Museu Paraense Emílio Goeldi in Belém und von
dort als Dauerdepositum nach Bern. Einige Dutzend Exemplare wurden dem
NMBE von verschiedenen Berner Privatpersonen geschenkt, darunter z. B. 27 Ex.
von Dr. A. Lutz*. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Kolibri-Bälge für modischen Raum- und Kleiderschmuck verwendet und waren deshalb als Handelsware erhältlich (Gould in Tree 1991, Lefèvre 1914); viele der von Privaten geschenkten Exemplare dürften aus solchen kommerziellen Quellen stammen.
Von 16 Arten sind Serien von jeweils > 10 Ex. vorhanden, von denen jeweils
mindestens die Hälfte aus der Gegend von Rio de Janeiro stammt (Orgelgebirge
bei Teresópolis, Privatsammlung E. A. Goeldi).
This Neotropical group is fairly well represented thanks to the many specimens in the
Goeldi* collection. 150 specimens are from Goeldi’s private collection. 181 specimens
(among them 112 from John Gould’s collection) were given to the Museu Paraense Emílio
Goeldi in Belém by the British Museum (Natural History); from there they were shipped as
a permanent depository to Bern. Various Bernese citizens donated small samples
consisting of 10–30 specimens in various species. Around the mid 19th century hummingbird skins were used for room ornaments and for fashionable adornments of hats and
clothing and therefore available as merchandise (Gould in Tree 1991:160, Lefèvre 1914).
Many specimens obtained from private donators may indeed come from these commercial
sources. Of 16 species samples of > 10 are in the collection.
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006, Lefèvre 1914, Tree 1991
MG
Wirbeltiersammlungen im NMBE
25
Vogeleier
Avian eggs
Total = 8680 sets of eggs or single eggs; 1940 are marked as complete clutches.
Parasitic cuckoo eggs and any host eggs from the same nest are registered under
separate inventory numbers.
Vogeleier sind seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts im Sammlungsbestand
nachweisbar, nämlich als Geschenk des Pfarrers Jakob Samuel Wyttenbach (vor
Juni 1806, vgl. Wäber et al. 2003). Ob davon noch einzelne Stücke vorhanden
sind, ist wenig wahrscheinlich. Weitere Vogeleier kamen 1875 von Apotheker
R. F. Kocher* in die Sammlung.
Die Eiersammlung enthält heute zwei grosse, getrennt aufbewahrte Privatsammlungen, dazu rund 900 weitere Gelege unterschiedlichster Herkunft.
1) Die Sammlung von Dr. Paul Henrici* wurde 1952 vom NMBE, mit finanzieller
Unterstützung durch den Museumsverein*, angekauft. Sie enthält rund 5500 Gelege und Einzeleier von hauptsächlich aussereuropäischen Arten, welche der
Donator z. T. selbst gesammelt, überwiegend aber angekauft hat. (Das paläarktische Material seiner Sammlung ist immer noch in Privatbesitz.) Henrici hat
zu seinem Sammlungskatalog eine handschriftliche Einführung mit biografischen
Angaben und Hinweisen zur Sammlungsgeschichte hinterlassen. Daraus geht
hervor, dass seine Sammlung Teilbestände aus verschiedenen anderen Eiersammlungen enthält, u. a. von
• Walter Jacobs, Berlin, «Sammlung des Vaters», mit über 100 vom Kuckuck Cuculus canorus parasitierten Gelegen (Ankauf 1927; «die ‹Exoten› erst 1952
dazugekauft»);
Ludwig
Schuster, Berlin (Ankauf 1927);
•
• Ludwig Kuhlmann, Frankfurt (Ankauf 1928);
• E.C. Stuart Baker, England (Ankauf 1929–30);
• Richard Schmidt, Halberstadt (Ankauf 1937);
• Karl Ost, Brenkenhagen (Ankauf 1952; vgl. Gebhardt 1964: 265);
• Heinrich Ochs, Kassel, mit Restbeständen des im 2. Weltkrieg zerstörten Museums Godeffroy in Hamburg (Ankauf 1952; vgl. Gebhardt 1964: 262–263);
• A. Vaucher, Genève (vgl. Gebhardt 1964: 370). Von diesem Sammler erwarb
der Museumsverein* 1956 über 150 Gelege bzw. Einzeleier, welche anschliessend durch Henrici katalogisiert und in seinen Sammlungsteil integriert wurden.
2) Die Sammlung G. Pochelon* mit rund 2300 Gelegen, hauptsächlich aus der
Schweiz und aus dem grenznahen Frankreich stammend, ist ausserordentlich gut
dokumentiert (Abb. 4). Zusätzlich enthält sie Gelege aus der Sammlung von
Dr. med. Joh. Ottow (Schweden), die zur Vervollständigung der Sammlung mit
nordeuropäischen Arten im Tausch erworben worden waren.
26
Peter Lüps & al.
Abb. 4: Die Eiersammlung umfasst 8680 Gelege und Einzeleier. Die Aufnahme zeigt einen Ausschnitt aus
der Sammlung Pochelon: Weissbartseeschwalben Chlidonias hybrida. – Egg collection containing 8680
clutches and single eggs. The picture shows a detail from the G. Pochelon section: Chlidonias hybrida.
Foto: Lisa Schäublin
The acquisition of avian eggs to the collection is first documented in the early 19th century when the reverend J. S. Wyttenbach donated his bird eggs to the museum; of this donation probably all specimens are lost. 60 years later eggs and nests were donated by the
pharmacist R. F. Kocher* from Bern; some of his items are still extant.
The holdings consist of primarily two substantial private collections:
1) Henrici collection: In 1953 the NMBE purchased some 5300 sets of eggs and single
eggs, predominantly of exotic species, from the German physician Paul Henrici*. (Henrici’s
main Palaearctic collection remains in private possession.) According to his documentation parts of several other collections were incorporated, among them specimens from
various German collectors and from E. C. Stuart Baker (see list in German text above). From
A. Vaucher in Geneva eggs were acquired by the Friends of the Museum* in 1956 and
integrated by Henrici into the NMBE collection.
2) Pochelon collection: Donated by the Swiss collector Gilbert Pochelon* in 1990, the
collection with 2100 inventory numbers consists mainly of eggs collected in western Switzerland and France in the middle of the 20th century. Some northern European species were
traded with the Swedish egg collector J. Ottow.
Lit.: Gebhardt 1964, Glutz von Blotzheim 1993 (Nekrolog Pochelon), Henrici 1954, Huber 1972b (Nekrolog Henrici)
BB, MG
Wirbeltiersammlungen im NMBE
27
Vogelnester
Bird nests
Total = 583, mainly from Switzerland
Das NMBE beherbergt in der wissenschaftlichen Sammlung 456 Vogelnester,
in den Ausstellungen deren 127. Ein grosser Teil davon ist datiert. Eine Serie wurde im Rahmen einer Diplomarbeit gesammelt (Widmer* 1993); andere Stücke
sind Belege für das Brüten seltener Brutvogelarten in der Schweiz (z. B. Glutz von
Blotzheim 1998, Marbot 1998) oder werden als Kuriositäten aufbewahrt (Marti
1985).
Of the 465 bird nests in the scientific collection the majority is well documented. One
series was collected during an ecological diploma thesis (Widmer* 1993), others are kept
as proof of nidification of rare species in Switzerland (z. B. Glutz von Blotzheim 1998, Marbot 1998) or as curiosities (Marti 1985).
Lit.: Glutz von Blotzheim 1998; Marbot 1998; Marti 1985; Widmer 1993
PL
5.2.4.
MAMMALIA
Apodemus alpicola
Säugetiere
Alpenwaldmaus
Total = 14: 7 skins, 3 skeletons, 14 skulls
12 Tiere aus dem Kanton Wallis (Bellwald, Ausserberg) sowie 2 aus dem Berner Oberland (St. Stephan, Grindelwald).
Examination of the Apodemus specimens by Brigitte Reutter revealed 14 specimens of
this recently described species (12 from the upper Rhone Valley, 2 from the Bernese Oberland).
Lit.: Reutter et al. 1999
PS
Apodemus flavicollis
Gelbhalsmaus
Total = 117: 2 mounts, 24 skins, 11 skeletons, 96 skulls, 28 spirit specimens
Artbestimmung erfolgte durch B. Reutter. Die meisten Tiere wurden in der
Schweiz, oft im Rahmen von ökologischen Feldstudien gesammelt.
The specimens were collected in various regions of Switzerland, some during ecological studies (Bauder*, Bourquin*). They were determined with biometric methods by B.
Reutter.
Lit.: Reutter et al. 1999
PS
Apodemus sylvaticus
Waldmaus
Total = 881: 14 mounts, 174 skins, 25 skeletons, 814 skulls, 60 spirit specimens
Der grösste Teil der Schädel und Bälge stammt von verschiedenen Fangaktionen im Kanton Bern (Mittelland, Jura und Alpen) in den Jahren 1970–90. Die meisten Exemplare wurden durch Brigitte Reutter im Rahmen ihrer Dissertation biometrisch überprüft.
28
Peter Lüps & al.
The skulls and skins are the result of various trapping campaigns in the Canton of Bern
between 1970 and 1990. The main part was determined with biometric methods by Brigitte Reutter.
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982, Prochaska 1984, Reutter
et al. 1999, Schmid 1984
PS
Arvicola terrestris
Schermaus
Total = 794: 38 mounts, 329 skins, 17 skeletons, 623 skulls, 61 spirit specimens,
83 nests, 54 samples of cached food
Das Schwergewicht bilden die Exemplare der Coll. Airoldi*, die zwischen
1973–76 im Mittelland (Kanton VD), im Jura (VD, NE) und in den Alpen (Val d’ Illiez
VS) gesammelt wurden. Weitere 103 Schädel und 57 Bälge stammen aus Sammelaktionen des NMBE im bernischen Mittelland (1956–69).
The main part of the collection is the material collected by J.-P. Airoldi, orginating from
the Swiss Plateau (Canton of Vaud), the Jura Mountains (Cantons of Vaud and Neuchâtel)
and the Swiss Alps (Val d’Illiez, Canton of Valais). 103 skulls and 57 skins are the result of
trappings carried out in the Bernese part of the Swiss Plateau by the NMBE in 1956–69.
Lit.: Airoldi 1979
PS
Bradypodidae
Dreizehen-Faultiere
Total = 91: 6 mounts, 84 skins, 3 skeletons, 19 skulls, 1 spirit specimen
91 Ex. dieser neotropischen Säugetiere – 84 Bradypus variegatus und 6 B. tridactylus – stammen praktisch alle aus der Sammlung E. A. Göldis* und wurden
auf dem Areal des Museums und des Zoologischen Gartens in Pará (MPEG) gesammelt.
84 specimens of Bradypus variegatus and 6 of B. tridactylus are practically all taken on
the terrain of the museum and zoological garden in Belém, Pará (Brazil, Goeldi collection).
Lit.: Güntert et al. 1993
MG
Canidae
Hundeartige (Wildcaniden)
Total = 1283: 64 mounts, 57 skins, 41 skeletons, 1057 skulls (144 Canis sp., 857
Vulpes vulpes)
Das Schwergewicht bildet der Rotfuchs* Vulpes vulpes, vorwiegend aus der
Schweiz (1967–78). Die restlichen Caniden gehen überwiegend auf Th. Studer*
zurück. 34 Schädel stammen von verschiedenen südamerikanischen Arten (Coll.
Göldi*).
The numerous specimens of Vulpes vulpes, mostly from Switzerland and from the
years 1967–78, form the most important part of the wild canids collection. Most of the remaining material goes back to Theophil Studer’s collecting activity, and 34 skulls of Neotropical species belong to the Goeldi collection.
Lit.: Kaiser 1983, Studer 1883
PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
29
Capra ibex
Steinbock
Total = 303: 15 mounts, 21 skins, 32 skeletons, 220 skulls, 43 trophies and horns
Das NMBE besitzt nur wenige Objekte aus der Zeit vor der Ausrottung der Art
in der Schweiz und aus den ersten 30 Jahren nach der Wiedereinbürgerung im
Jahre 1911. Der bezüglich Ort und Zeit homogenste Teil des Sammlungsgutes betrifft die Epoche nach 1980. Zumeist handelt es sich um Schädel beschlagnahmter Tiere aus den seit 1980 im Kanton Bern durchgeführten Regulationsabschüssen sowie von Fallwild.
Very few specimens only are from the time before the species became extinct in Switzerland and after it was successfully reintroduced in 1911. The main part of the collection
are skulls confiscated during hunting in the years after 1980.
Lit.: Brüllhardt & Lüps 1984, Zuber et al. 2001, Zumbach 1986
PL
Capreolus capreolus
Reh
Total = 1619: 16 mounts, 13 skins, 36 skeletons, 953 skulls, 588 trophies
Ein grosser Teil der Schädel stammt aus dem bernischen Mittelland, u. a. 406
Stück, die A. I. Wandeler* im Rahmen seiner Dissertation von 1964–72 sammelte.
Ein weiterer Sammlungsteil setzt sich zusammen aus den ab 1984 durch U. Breitenmoser*, S. Capt* und das Luchsprojekt Schweiz* eingelieferten 352 Rehköpfe
von Luchsrissen (Abb. 5). Unter den Trophäen bilden 109 Nummern aus einem
Revier bei Seengen AG (E. Loeb*, gesammelt 1921–50) einen faunenhistorischen
Schwerpunkt.
The majority of the skulls originates from the Bernese part of the Swiss Plateau, among
these are 406 skulls collected by A.I. Wandeler between 1964–72. Another considerable
part are the heads from prey killed by Lynx that were secured by persons engaged in Lynx
field projects (U. Breitenmoser*, S. Capt*, and others) form another part of the collection.
Among the trophies 109 pieces are from a single hunting ground near Seengen AG and
were collected between 1921 and 1950.
Lit.: Sägesser & Huber 1962, 1963, Wandeler 1975
PL
Clethrionomys glareolus
Rötelmaus
Total = 341: 10 mounts, 88 skins, 28 skeletons, 299 skulls, 15 spirit specimens
Die Exemplare von W. Bauder* (84 Schädel) und P. Tschumi* aus den stadtnahen Wäldern Berns (48 Schädel, 24 Felle) repräsentieren einen beachtlichen Teil
der Sammlung (ab 1975). Erwähnenswert sind auch die 32 Individuen von A. Ghidini* aus dem Tessin und grenznahen Italien. Weitere Sammler sind M. Kaltenrieder, P. Schmid*, L. Vinciguerra*, A. I. Wandeler*.
The samples of W. Bauder* (84 skulls) and of P. Tschumi* (from the surroundings of
Bern, 48 skulls, 24 skins) are two significant parts of this collection (after 1975). In addition, 32 specimens from the Canton of Tessin and adjacent parts of Italy, collected by
30
Peter Lüps & al.
Abb. 5: 352 Schädel von Rehen Capreolus capreolus, die Überreste von Beutetieren individuell bekannter Luchse, sind vermessen und integriert. – 352 Roe Deer skulls are remains of Lynx lynx victims.
Foto: Lisa Schäublin
A. Ghidini* should also be mentioned. Further collectors are M. Kaltenrieder, P. Schmid*,
L. Vinciguerra*, A. I. Wandeler*.
Lit.: Bauder 1982, Schmid 1984
PS
Cricetus cricetus
Feldhamster
Total = 134: 6 mounts, 2 skins, 3 skeletons, 126 skulls
Zur Hauptsache handelt es sich um Schädel (n= 120) von Tieren, die im April
1982 bei Dorn-Dürkheim (Rheinland-Pfalz, D) gefangen wurden (Coll. Lütt*,
Frankfurt/Main).
Large series of skulls from animals collected near Dorn-Dürkheim (Rheinland-Pfalz,
Germany) in April 1982
PS
Crocidura russula
Hausspitzmaus
Total = 366: 8 mounts, 48 skins, 20 skeletons, 314 skulls, 94 spirit specimens
Diese Sammlung ist heterogen bezüglich Herkunft und Zeit. Zur Hauptsache
setzt sie sich zusammen aus Teilen verschiedener Kleinsäugersammlungen, gesammelt in der Schweiz nach 1950.
Heterogeneous collection in terms of time and collecting localities. It consists of parts
from various small mammal collections from Switzerland in the years after 1950.
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982
PS
Wirbeltiersammlungen im NMBE
31
Felis silvestris
Waldkatze
Total = 79: 12 mounts, 27 skins, 50 skulls, 8 spirit specimens (fetuses)
Seit dem Wiedererscheinen der Art im Jura (1969) wirkt das NMBE als schweizerische Bestimmungs- und Dokumentationsstelle. 13 Individuen aus den Kantonen Bern und Jura sind seither in die Sammlung integriert worden, zahlreiche gingen zurück in Museen der Nachbarkantone VD, JU, NE und SO. 36 Individuen
stammen aus der Zucht im Tierpark Dählhölzli*.
Since the reappearing of Wild Cats in the Swiss Jura Mountains in 1969 dead animals
were delivered to specialists at the NMBE for determination. Of these 13 could be taken up
into the collection, whereas many others had to be returned to the museums in the cantons
where they had been found. 36 specimens are from a captive breeding programme at the
Bernese Zoo.
Lit.: Lüps 1981b
PL
Felis silvestris f. domestica (syn. Felis catus) Hauskatze
Total = 325: 4 mounts, 12 skins, 7 skeletons, 273 skulls, 34 spirit specimens (fetuses)
Mehr als 88 % der Schädel stammen von Abschüssen aus dem bernischen Mittelland, die 1971 und 1973/74 zur Bestimmung des Mageninhaltes durchgeführt
wurden.
Almost 90 % of the domestic cat skulls were collected in the Bernese part of the Swiss
Plateau for an investigation on their diet by stomach content analysis.
Lit.: Dobbertin 1993, von Goldschmidt & Lüps 1976, Wetzel 1984
PL
Lepus europaeus
Feldhase
Total = 237: 20 mounts, 4 skins, 8 skeletons, 198 skulls, 7 spirit specimens
168 Hasenschädel aus der Schweiz wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts von Prof. W. Huber* und seiner Diplomandin und Doktorandin I. SalzmannWandeler in den Jahren 1967–70 gesammelt.
The majority of the specimens (168 skulls) were collected between 1967 and 1970 in
the course of a research project by Prof. W. Huber and his graduate student I. SalzmannWandeler.
Lit.: Wandeler & Huber 1969
PL
Luchsrisse (Schädel von Beutetieren)
Lynx prey items
Total = 500 skulls: 352 Capreolus capreolus, 143 Rupicapra rupicapra, 2 Capra
ibex, 1 Marmota marmota, 1 Cervus elaphus, 1 Capra aegagrus f. hircus (domestic goat)
Der Luchs Lynx lynx* wurde 1971 in der Schweiz wieder angesiedelt. Seither
sind zahlreiche Feldstudien an dieser Katze durchgeführt worden. Dank diesen
32
Peter Lüps & al.
Abb. 6: Felle von Luchsen Lynx lynx aus dem Kanton Bern in der Museumssammlung: unten das letzte
vor der Ausrottung (1804, Wimmis), oben das erste Opfer des Strassenverkehrs nach der Wiedereinbürgerung (1981, Brünnlisau). – Skins of Lynx lynx from the Canton of Bern: below the last collected before its
extinction (near Wimmis, 1804); above the first traffic victim after its re-introduction (1981, Brünnlisau).
Foto: Lisa Schäublin
gelangten zwischen 1984 und 2000 rund 500 Schädel von Beutetieren aus der
Schweiz und dem angrenzenden französischen Jura ins NMBE. Das Inventar wies
Ende 2000 352 Rehe und 143 Gemsen aus, welche unter verschiedenen Donatorennamen katalogisiert sind, u. a. Luchsprojekt Schweiz*, S. Capt*, H. Haller*,
F. Bernhart. Rund 100 Köpfe gerissener Tiere harren noch der Aufbereitung.
After the reintroduction of European Lynx in Switzerland numerous field studies on this
species have been carried out. Through these studies 500 skulls of prey animals from Switzerland and the adjoining French Jura region were submitted to the NMBE between 1984
and 2000. The sample consists predominantly of Roe Deer and Chamois skulls, which are
registered under the names of Luchsprojekt Schweiz*, F. Bernhart, S. Capt*, H. Haller*.
Currently approximately 100 additional prey skulls are awaiting preparation.
Lit.: Breitenmoser & Haller 1987, Haller 1992, Haller & Breitenmoser 1986, Jobin 1998,
Jobin et al. 2000
PS
Lynx lynx
Luchs
Total = 102: 7 mounts, 53 skins, 73 skeletons, 92 skulls, 1 spirit specimen
Das Schwergewicht der Sammlung liegt bei den Nachkommen der seit 1971 in
der Schweiz wieder eingebürgerten Luchse (Abb. 6). Die meisten Tiere gelangten
Wirbeltiersammlungen im NMBE
33
durch die Luchsforscher U. Breitenmoser* und H. Haller*, später über das Luchsprojekt Schweiz*, ins NMBE; sie stammen aus dem Berner Oberland, den Waadtländer Alpen und dem Jura.
European Lynx were reintroduced to Switzerland in 1971. Most specimens are from
free-ranging individuals and have been provided by persons involved in a reseach field
project (U. Breitenmoser, H. Haller, and others).
Lit.: Breitenmoser 1986, Haller 1992, Jobin et al. 2000, Thüler 2002
PL
Marmota marmota
Murmeltier
Total = 115: 20 mounts, 16 skins, 15 skeletons, 83 skulls
Das datierte Material stammt ausschliesslich aus der Schweiz. 38 Schädel beschaffte das Jagdinspektorat* des Kantons Bern im Jahr 1969. Daten dazu finden
sich im «Handbuch der Säugetiere Europas» (Krapp 1978: 156–158).
Specimens with known locality are all from Switzerland. 38 skulls were provided by the
Game Department of the Canton of Bern. Biometrical data are published in the Handbook
of Mammals of Europe (Krapp 1978: 156–158).
Lit.: Krapp 1978, Michel 1970, 1971, 1972
PL
Meles meles
Dachs
Total = 451: 13 mounts, 19 skins, 6 skeletons (and the long bones from one body
side of 117 individuals), 359 skulls
Der Dachs stand während gut 25 Jahren im Zentrum der gemeinsamen Forschungsaktivität der Abteilung und der Schweiz. Tollwutzentrale. Das Schwergewicht der Sammlung beruht auf Exemplaren aus dem Bernischen Mittelland
(Raum Bern-Langnau-Huttwil), 1967–88. Von 117 Dachsen liegen zusätzlich die
Langknochen der einen Körperhälfte vor. Ebenfalls aufbewahrt werden Zähne
und Penisknochen (Graf 1980).
Badgers were in the focus of a joint research project of the vertebrate department and
the Swiss Rabies Centre for some 25 years. The majority of the specimens were collected in
the Bernese part of the Swiss Plateau between 1967 and 1988.
Lit.: Blöchlinger & Lüps 2002, Graf 1980, Grundbacher et al. 1990, Lüps et al. 1987,
Lüps & Wandeler 1993
PL
Microtus arvalis
Feldmaus
Total = 535: 15 mounts, 41 skins, 12 skeletons, 413 skulls, 315 spirit specimens
Den Hauptteil bilden in Formol konservierte Tiere (n = 298), die J.-D. Bourquin* entlang von Autobahnen im schweizerischen Mittelland in den Jahren
1979–80 fing. Von 137 Tieren wurden nur die Schädel präpariert. Eine weitere Serie von 75 Schädeln lieferte W. Bauder* (Fang zwischen 1976 und 79). Das NMBE
besammelte selbst einige Lokalitäten im Mittelland und im Jura.
34
Peter Lüps & al.
The main part of the collection consists of animals preserved in formaline that were
captured by J.-D. Bourquin* along motorways in the Swiss Plateau between 1979–80 (n =
298). In 137 out of these animals only the skull has been preserved. Further material was
collected by W. Bauder* (75 skulls, after 1976) and the NMBE.
Lit.: Bauder 1982, Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982, Schmid 1984
Mustela nivalis
PS
Mauswiesel
Total = 128: 6 mounts, 4 skins, 7 skeletons, 104 skulls
95 Mauswiesel aus Hessen (D) gelangten 1972 durch Vermittlung von A. I.
Wandeler* via Tierspital Bern ins Museum; von diesen wurden die Schädel präpariert.
95 specimens (skulls only) from Hessen (Germany) found their way into the collection
thanks to the intermediary action of A. I. Wandeler.
Lit.: Neuenschwander & Lüps 1975
Ondatra zibethicus
PL
Bisamratte
Total = 93: 6 mounts, 69 skins, 14 skeletons, 80 skulls
78 Individuen stammen aus einer Fang- und Abschussaktion in der Ajoie JU im
Jahr 1935 (erste in der Schweiz gesammelte Exemplare).
Hunting and trapping activities in the Ajoie region (JU) in 1935 provided the NMBE with
the first muskrat specimens (78 individuals) from Switzerland.
PS
Oryctolagus cuniculus Wildkaninchen
Total = 354: 7 mounts, 4 skins, 4 skeletons, 341 skulls
Fast alle stammen von der St. Petersinsel im Bielersee, die meisten von Reduktionsabschüssen von 1973–80. Dieses Material diente als Grundlage für die
Lizentiatsarbeit von C. Huber*.
Specimens originate almost exclusively from the St. Petersinsel BE in the Lake of Biel
and were collected between 1973 and 1980. The collection constitutes the basis of a diploma thesis by C. Huber*.
Lit.: Huber 1978
Rupicapra rupicapra
PS
Gemse
Total = 825: 15 mounts, 34 skins, 17 skeletons, 543 skulls, 197 trophies
Die meisten Schädel stammen aus dem Berner Oberland. 3 Serien bilden ein
Schwergewicht: 60 Schädel vom Augstmatthorn (1961–69, W. Huber*, H. Sägesser*, A.I. Wandeler*); 161 Schädel aus dem Gantrischgebiet und dem Banngebiet
Kander/Kien/Suld (1981, H. Brüllhardt*) und schliesslich 143 Schädel von Luchsrissen (ab 1984, Luchsprojekt Schweiz*).
Wirbeltiersammlungen im NMBE
35
Most skulls are from the Bernese Alps, with three noteworthy samples: 60 from the
Augstmatthorn population, 161 from the Gantrisch area, and 143 skulls are from lynx kills
and were secured during the lynx field projects.
Lit.: Brüllhardt 1981, Sägesser 1967
PL
Sciurus vulgaris
Eichhörnchen
Total = 556: 17 mounts, 45 skins, 8 skeletons, 502 skulls
Die meisten Tiere stammen von Abschüssen im bernischen Mittelland: 256
Schädel von 1969–70, 209 Schädel von 1971–75. Unter dem übrigen Material
sind 15 Exemplare aus der Coll. Ghidini* (Norditalien und Tessin).
Most specimens are from the Bernese part of the Swiss Plateau and were provided by
game wardens. Collecting occurred in the years of 1969/70 and 1971–75. Among the remaining material are 15 specimens collected by Ghidini in northern Italy and southern
Switzerland.
Lit.: Schumacher 1974, Wiltafsky 1973, 1976
EB
Sorex antinorii
Walliser Spitzmaus
Total = 6: 6 skins, 6 skeletons
Alle Exemplare stammen aus der Gegend von Como (I) und aus dem benachbarten Südtessin (coll. Ghidini). Darunter befindet sich auch der Neotyp von Sorex antinorii Bonaparte, 1840.
6 specimens from the region of Como (I) and of southern Tessin, Ghidini collection.
Among them is the neotype of Sorex antinorii Bonaparte, 1840.
Lit.: Brünner et al. 2002, Lehmann 1963
PS
Sorex araneus Waldspitzmaus
Total = 100: 6 mounts, 34 skins, 34 skeletons, 48 skulls, 14 spirit specimens
Heterogenes Material bezüglich Herkunft und Zeit aus praktisch allen Regionen der Schweiz. 19 Ex. (Coll.Ghidini) stammen aus Norditalien und Frankreich.
Heterogeneous sample with regard to collecting localities and time. The majority of
specimens were collected in Switzerland after 1950.
Lit.: Hausser 1978, Lehmann 1963
PS
Sorex coronatus
Schabrackenspitzmaus
Total = 44: 14 skins, 2 skeletons, 42 skulls
Heterogenes Material bezüglich Herkunft und Zeit, vorwiegend aber aus dem
Schweizer Mittelland. Zur Hauptsache setzt es sich zusammen aus Teilen verschiedener Kleinsäugersammlungen, gesammelt in der Schweiz nach 1970. Eine
zuverlässige Artbestimmung der Schädel von S. coronatus und S. araneus ist nur
mittels einer osteometrischen Analyse des Unterkiefers möglich.
36
Peter Lüps & al.
The specimens were trapped during different small mammal collecting campaigns. All
of them were collected in Switzerland after 1970. The skulls of S. coronatus and S. araneus
cannot reliably be determined without an osteometric analysis of the mandible.
Lit.: Hausser 1978
PS
Ursus arctos
Braunbär
Total = 138: 11 mounts, 14 skins, 9 skeletons, 85 skulls, 27 new-born preserved
in fluid
Seit dem 15. Jahrhundert werden in der Stadt Bern Braunbären gehalten – seit
1857 im heutigen Bärengraben (Volmar 1940). Von diesen Tieren ist seit 1872 immer wieder Material in die Museumssammlung gelangt. 111 Objekte (u. a. 75
Schädel, 27 Neonate als Nasspräparate) stammen aus dem Bärengraben oder
aus dem Berner Tierpark Dählhölzli*, der für die Bären verantwortlich ist. Als
Grundlage für vergleichende Untersuchungen am Gebiss von Braunbären (Wenker et al. 1999) dienten die seit 1872 aus dem Bärengraben eingelieferten Individuen.
Since the Middle Ages bears Ursus arctos have been kept in a public place in the city
of Bern. During the last 150 years many specimens, usually the skulls of dead animals,
came into the museum collection. 75 skulls and 27 new-born bears are from the local
bear pit or from the Bernese Zoological Garden Dählhölzli* responsible for it. Skulls of captive bears from the bear pit were the basis of a comparative study on the dentition of bears
(Wenker et al. 1999).
Lit.: Meyer 1982, Volmar 1940, Wenker et al. 1999, Lüps 2005a
PL
Vulpes vulpes
Rotfuchs
Total = 873: 12 mounts, 10 skins, 7 skeletons, 857 skulls
Die meisten Schädel stammen aus dem schweizerischen Mittelland, aus dem
Grossraum Bern-Langnau-Huttwil (n = 600, gesammelt 1967–73) und aus dem
Amt Fraubrunnen (n = 71, Jungfüchse, 1977–78).
Large series of skulls from animals collected in the Central Plateau of Switzerland
between 1967 and 1978 are the most valuable part of the sample.
Lit.: Lüps 1974, Lüps & Wandeler 1983, Wandeler & Lüps 1993
PL
Säugetiernester
Mammal nests
Total = 97, almost all from Switzerland
83 Nester stammen von Arvicola terrestris, die in der Westschweiz im Rahmen
der Untersuchungen von J.-P. Airoldi* gesammelt wurden. 5 Nester von Micromys
minutus sind Belege für das Vorkommen dieser Art in der Schweiz.
83 nests of Arvicola terrestris from western Switzerland, collected by Airoldi* during
his investigation on this species (1973–76). 5 nests of Micromys minutus prove the occurrence of this species in Switzerland.
PS
Wirbeltiersammlungen im NMBE
37
Geografische Schwerpunkte / Geographic distribution
5.3.
Die geografische Verteilung der Objekte ist einerseits das Resultat von historischen Sammlungseingängen, andererseits der in den letzten vier Jahrzehnten
verfolgten Sammlungspolitik, d. h. einer Konzentration auf bestimmte Kernpunkte, insbesondere auf Belege zur Wirbeltierfauna der Schweiz (Abb. 7,
Tab. 4). Die Schweiz bildete seit jeher einen Schwerpunkt in der Sammlungspolitik («Museum der Naturgeschichte Helvetiens», Meisner 1807), entsprechend ist
sie und damit der europäische Kontinent mit rund der Hälfte der Exemplare stark
vertreten.
Die für ein europäisches Binnenland erstaunlich hohe Zahl südamerikanischer Arten kommt in erster Linie durch die aus Brasilien stammende Sammlung
E.A. Göldis* zustande (rund 4400 Ex.); zu diesen kommen zahlreiche kleine Beiträge privater Donatoren hinzu. Mit nur geringem Abstand folgt der asiatische
Kontinent, dessen Bestand aber keiner besonders umfangreichen Einzelsammlung zuzuschreiben ist. Erst die hier erstellte Übersicht lässt die Bedeutung verschiedener, bisher kaum beachteter Forscher und Sammler aus Bern erkennen
(z. B. Volz*, Nil*). Weiter tragen rund 200 Vogelgelege aus dem Besitz des britischen Sammlers und Händlers E. C. Stuart Baker zur hohen Gesamtzahl bei. Trotz
der Dominanz der afrikanischen Fauna (Huber 1983) in der Ausstellung und trotz
der Sammlungen von Wattenwyl* und C. A. W. Guggisberg* – beide mit Schwerpunkt Kenia – ist Afrika im Sammlungsbestand zahlenmässig nur bescheiden vertreten. Noch geringer ist die Zahl der nordamerikanischen und australischen Arten, wobei aber im australischen Material eine Anzahl Exemplare aus der Sammlung John Goulds* (Güntert et al. 2005, 2006) erwähnenswert sind.
Etwa 3800 Exemplare haben keine Herkunftsangabe, aus welcher sich zumindest der Kontinent festlegen liesse. Die heutige Verbreitung – auch wenn sie wie
Europa
Asien
Afrika
N-Amerika
S-Amerika
Australien,
Ozeanien, Antarctica
Unbekannt
Abb. 7:
38
Herkunft des Materials, aufgeteilt nach Kontinenten. – Provenance of the specimens by continents.
Peter Lüps & al.
Reptilia
Reptilien
Amphibia
Amphibien
Osteichthyes
Knochenfische
Chondrichthyes
Knorpelfische
Agnatha
Kieferlose
11 840 12 306
706
1 403
855
31
14
468
175
413
22
0
Mammalia
Säugetiere
Total
Aves
Vögel
Herkunft der Objekte nach Kontinenten –
Geographic origin of the specimens
Herkunft
Tabelle 4:
Europa
27 155
Asien
5 226
1 129
3 019
Afrika
3 718
1 177
1 364
586
439
149
3
0
Nordamerika
1 509
223
972
190
98
25
0
1
Südamerika
6 707
1 114
4 664
427
146
346
10
0
Australien, inkl.
Ozeanien, Antarctica
745
95
565
65
4
16
0
0
Unbekannt/Unknown 5 026
1 949
2 321
366
72
299
15
4
17 527 25 211
2 808
2 337
2 103
81
19
Total
50 086
z. B. bei afrikanischen Endemiten eindeutig ist – wurde prinzipiell nicht als Fundortangabe in die Datenbank eingegeben. Bei rund 1200 Zootieren, zu denen keine Angaben über das Herkunftsland vorhanden sind, wurde die Herkunft ebenso
als unbekannt eingegeben.
The geographic origin of the specimens (Fig. 7, Table 4) is on one side the consequence
of historical acquisitions (e.g. specimens from Brazil), on the other side of a strategy to
concentrate collecting on the fauna of Switzerland.
For South America, the E. A. Goeldi collection from Brazil with over 4400 individuals is
the most important part. Several smaller batches were added by various private donators.
The importance of Asian specimens was only recognized while analysing the holdings for
this overview. The African fauna, despite its conspicuous representation in the exhibition
(dioramas with African game) has only two noteworthy samples, the von Wattenwyl and
the Guggisberg collection, both from Kenya. The Nearctic and the Australian regions are
poorly represented; among the Australian specimens, however, some 250 specimens from
John Gould are remarkable (Güntert et al. 2005, 2006).
3800 specimens are without any indication of locality and are therefore not attributed
to a continent. Even in the case of endemic species the geographic origin has not been
deducted from the recent distribution. The same rule is applied to some 1200 animals from
zoological gardens: If no information about their country of origin is available, the provenance is marked as unknown.
BB, MG, PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
39
5.4.
Spezialsammlungen / Special collections
5.4.1.
Sammlung der Albert-Heim-Stiftung für kynologische Forschung / Albert Heim
Foundation for Canine Research
Die Stiftung wurde im Jahre 1929 von der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) errichtet; sie erhielt ihren Namen zu Ehren von Prof. Dr. Albert Heim
(1849–1937), Geologe und Ehrenmitglied der SKG. Die Stiftung bezweckt u. a.
«Die Förderung und den Ausbau der von Prof. Dr. Theophil Studer (1845–1922)
im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern angefangenen, nach
seinem Tod weitergeführten und wesentlich erweiterten wissenschaftlichen kynologischen Sammlungen», wie in der aktuellsten Stiftungsurkunde vom
24. April 2003 nachzulesen ist. Die Sammlungen umfassen Präparate (Tab. 5,
Abb. 8), Bücher, Kataloge, Bilder, Ahnentafeln und dergleichen. In diesem Zusammenhang ist Art. 4 der Stiftungsurkunde erwähnenswert, welcher besagt: «Die
wissenschaftlichen kynologischen Sammlungen ... stehen im Eigentum des
Naturhistorischen Museums der Burgergemeinde Bern.»
Nach Otto Vollenweider (1933) stammen «hunderte» der Hundeschädel aus
der ursprünglichen Studer’schen Sammlung. Studer’sche Katalognummern –
«St.» in roter Tusche notiert – lassen sich heute allerdings nur an 102 Schädeln
finden.
1982 kam das NMBE durch Vermittlung von Prof. Walter Huber* in den Besitz
einer historischen Hundeschädelsammlung, welche Reinhold Friedrich Hensel*
(1826–1881) zwischen 1850 und 1880 zu Forschungszwecken angelegt hatte. Sie
besteht aus 257 Hundeschädeln der unterschiedlichsten «Rassen», überwiegend
aus der Umgebung von Berlin und aus Schlesien stammend, mit den damals üblichen «Rassenbezeichnungen», die mehr den Einsatzzweck bzw. Einsatzort der
Hunde als einen eigentlichen Rassentyp im heutigen Sinn charakterisieren (z. B.
Rattenfänger, Hühnerhund, Hofhund etc.).
Da die Hensel’sche Sammlung schlecht präpariert worden war, drängte sich
eine Konservierung auf, die Ende September 2002 abgeschlossen wurde. Auf den
Tabelle 5:
Bestand der kynologischen Sammlung der Albert-Heim-Stiftung – Number
of domestic dog breeds and specimens in the collection of the Albert Heim
Foundation
Schädel
Felle
Skelette
Nasspräparate (Welpen)
Montagen
40
Rassen
Individuen
188
100
87
38
9
2624
222
204
104
10
Peter Lüps & al.
Abb. 8: Mit 2636 Schädeln von Haushunden zählt die Sammlung der Albert-Heim-Stiftung zu den weltweit grössten kynologischen Sammlungen. – With 2636 skulls of domestic dogs the collection of the
Albert Heim Foundation can without doubt be counted among the world’s largest canine collections.
Foto: Lisa Schäublin
gleichen Zeitpunkt hin wurde die gesamte Hundeschädel-Sammlung des NMBE
einer Totalrevision unterzogen. Sie umfasste Ende 2003 mehr als 2600 Objekte.
The foundation was established in 1929 by the Swiss Kennel Club in honour of Professor Albert Heim (1849–1937), who gained fame and merit for his unrelenting effort to the
cause of Swiss dog breeds, primarily the four cattle dog breeds. The aim of the foundation
is twofold; it supports scientific research on domestic dogs and maintains one of the
world’s largest collections of dog skulls (Table 5, Fig. 8). This collection was initiated by
Professor Theophil Studer* (1845–1922) and apparently consisted of “several hundred”
skulls. Currently only 102 skulls explicitly marked with a Studer catalogue number (St.) can
be attributed to the very first collection. Approximately 200 furs and skeletons are also
part of the collections, along with historical documents and a comprehensive library (at
present a section of the museum’s main library).
In 1982 the museum acquired a significant historical collection of dog skulls that was
initially brought together by R. F. Hensel* in Silesia and Berlin. The collection dates roughly
from 1850 to 1880 and entails 257 domestic dog skulls from various breeds. The skulls
were in a rather poor state of preservation and needed reconditioning by the taxidermists;
afterwards they were incorporated into the main collection which now comprises more
than 2600 specimens.
Lit.: Glättli 1983, Huber 1982b, Kaiser 1983, Vollenweider 1933
MN
Wirbeltiersammlungen im NMBE
41
5.4.2.
Archäozoologische Sammlung / Archaeozoological collection
Tierknochen aus prähistorischen und historischen Siedlungen bzw. Fundschichten bilden – richtig interpretiert – wichtige Zeugen der Jagd, der Haustierhaltung,
der Schlacht- und Essgewohnheiten oder mitunter der Wertschätzung und Verehrung, mit anderen Worten: Zeugen der Beziehung unserer Vorfahren zur Tierwelt.
Daneben liefern sie wichtige biologische und ökologische Hinweise z. B. auf die
Verbreitung von Tierarten, die Umwelt und das Klima.
In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern (ADB)
bearbeitet das NMBE auf Kantonsgebiet anfallendes archäozoologisches Fundgut. Die Funde werden nach der Bearbeitung an den ADB zur Lagerung retourniert, so dass z. Z. die Sammlungen des NMBE nicht erweitert werden; es findet also keine eigentliche Sammeltätigkeit mehr statt. Anfragen betreffend neueres archäozoologisches Material sind trotzdem weiterhin an das NMBE zu richten. Hingegen beherbergt das NMBE in seinen Depots eigene ältere Sammlungen, die
z. T. aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen (Tab. 6).
Den wichtigsten Bestand bildet die sog. Uhlmann-Sammlung 6: Johann Uhlmann (1820–1882) war Arzt in Münchenbuchsee und machte sich vor allem als
Ausgräber verschiedener neolithischer Pfahlbaustationen verdient. Für das Bestimmen der Fundstücke stellte er aus seinem Fundmaterial eine nach Tierart und
Anatomie geordnete Vergleichssammlung zusammen. Diese wird auch heute
noch gerne zu diesem Zweck verwendet. Ergänzt wird sie durch Funde aus verschiedenen Pfahlbaustationen der Schweiz (Bielersee, Moosseedorf, Burgäschisee, Zugersee- und Bodenseegebiet).
Lit. 7: Andrist et al. 1964, König 1924, Marek 1898, Michel 1963, Rütimeyer
1860, Studer 1883, Zimmermann 1994.
The collection of the Natural History Museum of Bern can be termed “historical” since
most animal remains that are brought today to the NMBE for examination are finally stored
by the Archaeological Service of the Canton of Bern (Archäologischer Dienst des Kantons
Bern, ADB). The ADB has been responsible for all archaeological sites in the Canton of Bern
since 1969. Prior to 1969, the Bernese Museum of History (BHM) was responsible for the
sites, but due to a lack of interest, most zoological remains were forwarded to the NMBE.
Nonetheless, all inquiries pertaining to archaeozoological material should be addressed
to the NMBE.
The individual collections consist of animal bones either of various species from one
site or of bones from the same genus but from different sites (i. e. small systematic collections by individual authors). In a chronological order these are (Table 6):
6
7
Der originale handschriftliche Katalog (Uhlmann 1873–81) wird im Archiv des NMBE aufbewahrt.
Über die Sammlungen sind im Laufe der Jahrzehnte Hunderte von Publikationen erschienen. Um
die jungsteinzeitliche Tierwelt haben sich vor allem Ludwig Rütimeyer und Theophil Studer Verdienste erworben; zwei ihrer Schriften sind denn auch stellvertretend erwähnt. Ferner wird die Literatur zu den drei nach Personen benannten Sammlungen (Marek, Michel und Uhlmann) genannt.
42
Peter Lüps & al.
Tabelle 6:
Umfang des archäozoologischen Materials –
Archaezoological material kept at the NMBE
Epoche / Fundort / Fauna
Anzahl Schubladen
Glazial / Interglazial
Moränenfunde: Murmeltier (Coll. Michel)
Kiesgrubenfunde: u.a. Pferd, Mammut, Ren, Moschusochse, Wollhaar-Nashorn
Schieferkohle-Flöze: Gondiswil, Zell, Engelprächtigen, Fuchsmatt (alle: LU):
diverse Fauna
Höhlenfunde: Schnurenloch (BE): v.a. Höhlenbär
Chilchli (BE), Ranggiloch (BE), Wildkirchli (AI): diverse Fauna
Diverse Fundorte (v.a. Simmental, Kiental, Beatenberg)
Paläolithikum/Mesolithikum
Birsmatten – Basisgrotte (BL): diverse Fauna
Moosbühl (BE): diverse Fauna
Kohlerhöhle (BL): diverse Fauna
Neolithikum
Diverse Herkunft: Haus- und Wildfauna (Coll. Uhlmann)
Diverse Bielersee-Stationen (alle BE):
Lattrigen, Sutz, Port, Pasquart, Schafis, Vinelz, Lüscherz: v.a. Haustiere
Twann: nur Carnivoren (Hauptmaterial wird beim ADB aufbewahrt)
Verschiedene Epochen
Diverse Fundorte: Hauspferd (Coll. Marek)
Bern-Tiefenau
Bern-Enge (Grabungen 1927–71)
Bern-Nydegg
Bern-Kornhausplatz (Grabung 1962)
•
•
•
•
7
10
7
22
12
16
13
3
2
44
63
10
5
4
50
3
1
Glacial and Interglacial periods: Marmota (different localities, Coll. Michel); Equus,
Mammonteus, Rangifer, Ovibos, Coelodonta (isolated finds mostly from gravel pits,
BE). Various genera from shale and coal quarries: Gondiswil, Zell, Engelprächtigen,
Fuchsmatt (all in the Canton of Lucerne, LU). Various genera from caves: Schnurenloch
BE, mostly Ursus spelaeus, Chilchli BE, Ranggiloch BE, Wildkirchli (Canton of Appenzell
Innerrhoden, AI).
Paleolithic and Mesolithic periods: Birsmatten Basisgrotte (Canton of Basel Land, BL),
Moosbühl BE, Kohlerhöhle BL.
Neolithic period: Primarily from lake settlements; Lattrigen, Sutz, Port, Pasquart, Schafis, Vinelz, Lüscherz (all Canton of Bern). Twann BE (only carnivores, the rest is kept at
the ADB). Coll. Uhlmann: a large collection of domestic and wild animals from different
Swiss localities, arranged according to their systematic anatomy.
Various periods: Equus (different localities, Coll. Marek)
MN
Wirbeltiersammlungen im NMBE
43
5.4.3.
Anthropologische Sammlung / Anthropological collection
Ab 1952 wurden die bis dahin an den unterschiedlichsten Örtlichkeiten lagernden und von mehreren Institutionen betreuten, verwalteten oder auch vergessenen anthropologischen Bestände des Kantons Bern vom eigens dafür angestellten Anthropologen Dr. E. Hug im NMBE vereint, aufgearbeitet und schliesslich im
Jahr 1956 als Katalog publiziert. In den darauf folgenden Jahren wurden die
laufenden Arbeiten für den Kanton Bern im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der
1956 gegründeten IAG (Interkantonale Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung anthropologischer Funde) vom jeweiligen Vertragsanthropologen ausgeführt. Da in
der Zwischenzeit in Bern eine eigene – zunächst kleine – historische Anthropologie unter der Leitung von Frau Dr. S. Ulrich-Bochsler am Gerichtlich-medizinischen Institut entstanden war, wurde 1976 beschlossen, vom Vertragsanthropologen der IAG nur noch die alten historischen Bestände aufarbeiten zu
lassen und alle Neueingänge Frau Ulrich zu überlassen. Die bescheidenen und
über die Jahrzehnte immer gleich bleibenden Beiträge des Kantons an die IAG erlaubten in der Folge nur eine relativ langsame Aufarbeitung der alten Bestände,
die noch bis weit in die 90er-Jahre dauern sollte. Auf Ende 1997 trat, nach dem
Abschluss aller Arbeiten, der Kanton Bern aus der IAG aus. Unterdessen war die
hiesige Anthropologie dem Medizinhistorischen Institut der Universität Bern (Leitung: Prof. U. Boschung) angegliedert worden, wo sie sich dank dem Engagement
ihrer Leiterin entfalten und zu einer etablierten und verlässlichen Institution entwickeln konnte.
Die heutige Situation präsentiert sich deshalb wie folgt: Die gesamte Sammlung lagert im Auftrag des Naturhistorischen Museums, das nach wie vor als Kuratorin fungiert, in Depoträumen des Archäologischen Dienstes des Kantons
Bern. Ihre wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt durch die Historische Anthropologie am Medizinhistorischen Institut.
Detaillierte Zusammenstellungen der Sammlungsbestände bis 1956 bzw. bis
1985 sind aus den zwei Katalogen ersichtlich. Die folgende Zusammenstellung
nach Zeitepochen (Tab. 7) beinhaltet hingegen auch neuere Funde.
Not only do all human remains in our custody have their own individual history, but the
collection as a whole has a long and intricate story of its own. In fact, the story is quite typical to similar historical collections of other museums. Fortunately, in 1952, the anthropologist Dr. E. Hug was appointed to the museum to reorganize the collection. His first task was
to reassemble all the human remains that had been scattered throughout various institutions in the previous years. In 1956 Hug published the first comprehensive catalogue, and
in 1987 W. Schoch and S. Ulrich-Bochsler published a second catalogue, which included
references up to 1985.
Today the Canton of Bern has its own facility for historical anthropology, within the Institute for the History of Medicine at the University of Bern. Their scientists are responsible
for the recovery of all human remains from archaeological sites, the scientific interpreta-
44
Peter Lüps & al.
Tabelle 7:
Anthropologische Sammlung des NMBE –
Anthropogical objects kept at the NMBE
Epoche
Anzahl
Inventarnummern
Mesolithikum
Neolithikum (NL)
Neuzeit (NZ)
Unbestimmt
1
37
58
17
1
198
54
101
259
716
353
1 581
2 079
33
541
336
934
170
269
Total
7 738
NL oder BZ
Bronzezeit (BZ)
Hallstatt
Latène (LT)
LT bis FMA
Römisch (R)
R bis FMA
Frühmittelalter (FMA)
FMA bis HMA
FMA bis SMA
FMA bis NZ
Hochmittelalter (HMA)
HMA bis SMA
Spätmittelalter (SMA)
SMA bis NZ
tion of the findings and the publication of the results. The anthropological collection is currently being stored by the archaeological service of the Canton of Bern, albeit under the supervision of the NMBE, to which all enquiries should be addressed. Table 7 shows a complete summary including entries up to the year 2000.
Lit.: Hug 1956, Schoch & Ulrich-Bochsler 1987
MN
5.4.4.
Osteologische Sammlung des Anatomischen Instituts der Universität Bern /
Osteological collection of the Institute of Anatomy in Bern
Ende 2002 gelangte eine umfangreiche zoologisch-anatomische Sammlung aus
dem Anatomischen Institut der Universität Bern als Dauerleihgabe ans NMBE. Sie
umfasst rund 300 montierte Skelette und Schädel sowie über 500 diverse Objekte (isolierte Schädel, partielle Skelette etc.). Derzeit sind die Objekte erst teilweise inventarisiert.
Die Sammlung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. und wurde von verschiedenen Dozenten der Berner Anatomie im Laufe der Jahre zusammengetragen. Sie beinhaltet diverse äusserst rare Objekte, wie z. B. komplette Skelette eines Dugong, eines Javanashorns und des «berühmten» Indischen Elefanten, der
1866 in Murten mittels einer Artilleriekanone erschossen worden war.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
45
Das Anatomische Institut musste sich einerseits aus Raumnot von dieser
Sammlung trennen, andererseits weil ihr ursprünglicher Zweck, nämlich der Ausbildung der Medizinstudenten zu dienen, hinfällig geworden ist.
In 2002 the museum received a considerable collection of mounted animal skeletons,
partial skeletons and skulls on permanent loan from the Institute of Anatomy in Bern. The
exact numbers are not known, as the objects have not yet been catalogued, but a rough
estimate gives a total of approximately 300 mounted skeletons with skulls and over 500
other objects (isolated skulls, partial skeletons, etc.).
The collection dates back to the second half of the 19th century and was assembled by
various members of the institute at that time. Among the many interesting and rare animals it also entails complete skeletons of a Java Rhino, a Dugong and the infamous Indian
Elephant that was shot in Murten in 1866.
MN
6.
Sammler und Donatoren / Collectors and donators
Die nachfolgende Zusammenstellung von Personen und Institutionen, die das
Museum mit Sammlungsgut bereichert haben, ist eine bewusst willkürliche Auswahl. Als Aufnahmekriterium wurde die Anzahl von mindestens 50 überlassenen
Objekten gewählt. Diese Zahl wird meist deutlich überschritten, in einzelnen Fällen aber nicht erreicht, dann nämlich, wenn einem Donator für die Entwicklung
des Museums eine besondere Bedeutung zukommt. Die auf S. 5 erwähnte Basisdokumentation ist umfassender, sowohl von der Anzahl der Donatoren her, wie
auch bezüglich der biografischen Details.
Ein grundsätzliches Problem liegt in der Unterscheidung zwischen «Sammler»
und «Donator». Aus den verfügbaren Quellen wird häufig nicht ersichtlich, ob ein
Objekt von einer Person eigenhändig gesammelt (d. h. gejagt bzw. gefunden)
wurde, oder ob es von dieser erworben und dem Museum geschenkweise oder
gegen Entschädigung überlassen wurde. Oft ist daher der letzte Besitzer eines
Objekts oder Sammlungsteils als Donator bezeichnet. Auch die früher üblichen
Tauschaktionen mit anderen Museen («Doubletten» gegen in der eigenen Sammlung noch fehlende Arten) sind nicht konsequent dokumentiert, und gelegentlich
wird der Donator eines weggegebenen Stücks wieder als Spender des dafür eingetauschten Objekts genannt. Insbesondere die alten Etiketten sind diesbezüglich nicht verlässlich und für den elektronischen Katalog noch nicht abschliessend kritisch überprüft worden. Die Frage nach dem eigentlichen Urheber eines
Sammlungsteils stellt sich auch bei Sammlungen, die auf Angehörige der Universität oder Mitarbeitende von anderen Institutionen zurückgehen, also z. B. Universitätsinstitut – Professor – Doktorand / Diplomand oder Jagdinspektorat –
Wildhüter – Wildbiologe als Projektmitarbeiter.
46
Peter Lüps & al.
The following list of collectors and donators is the result of a rather arbitrary selection
from more than 2000 names stored in our database. Criteria for their inclusion stem from a
number of factors, firstly, it is based on the number of specimens collected for or donated
to the museum (usually 50). Secondly, the essential role each person had concerning
either the development of the museum or the promotion of science at the museum. More
comprehensive information about the persons and institutions mentioned below is noted
in the “Basisdokumentation” and available upon request.
A problematic issue is the distinction between “collector” and “donator”, for in the majority of cases the old sources do not specify whether a certain specimen was actually collected by a certain person or acquired from some source. In the database the “donator” is
often the most recent owner of an item, regardless whether it was donated or sold to the
museum. Similarly, trading of specimens between museums – in former times a common
practice to acquire species missing in a collection – has not always been recorded in the catalogues.
PL
Airoldi Jean-Pierre (*1945)
Zoologiestudium in Bern (1967–73), Dissertation über Arvicola terrestris * (Abschluss 1977). Seit 1979 Lektor für Biologie an der Universität Bern. Das gut dokumentierte Material übergab er 1977 dem NMBE; es stammt aus dem westlichen Mittelland (VD), dem Jura (VD, NE) und den Alpen (Val d’Illiez, VS) und wurde
zwischen 1973–76 gesammelt.
Zoologist, studies at the University of Bern, 1977 Ph.D. thesis on Arvicola terrestris*. Lecturer in biology at the University of Bern since 1979. Donated his well-documented collection to the NMBE in 1977.
Total = 593: well-documented collection of Arvicola terrestris from 3 different regions of
Switzerland (western part of Plateau, Jura, and Valais), including 230 skulls with skins,
7 skeletons, 227 skulls, 41 pairs of fluid-preserved eyeballs, 83 nests, 54 cached food
samples, collected between 1973–76.
Lit.: Airoldi 1979
PS
Autobahnpolizei / Autobahnwerkhof des Kantons Bern / Highway Maintenance Base
Der Autobahnwerkhof Wankdorf (bei Bern) sowie die Autobahnpolizei sind als
Donatoren von Greifvögeln, Eulen sowie Säugetieren, v. a. aus den Wintermonaten, aufgeführt. Viele Eingänge sind allerdings unter dem Namen einzelner Mitarbeiter (Ramseier, De Monti, Gasser) eingetragen.
Highway Patrol / Highway Maintenance Base Bern. Several policemen and operators are
credited for donating traffic victims, especially diurnal raptors, owls and mammals, collected mainly during the winter months.
Total = 89: 18 Mammalia, 71 Aves, mainly from the Canton of Bern (1972–78).
Lit: Marti 1993
PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
47
Bähler René (1914–1972)
Tierpräparator, arbeitete mit Unterbrüchen im NMBE. Hielt sich in den 1950erJahren längere Zeit in Australien auf, wo er auch für das NMBE sammelte und präparierte.
Taxidermist at the NMBE, spent several years after 1950 in the Australian outback where
he collected for the NMBE.
Total = 113: 15 Mammalia, 80 Aves (29 Psittacidae), 18 Reptilia, mainly from Australia
(1950–59).
Lit.: Huber 1975 (Nekrolog)
PL
Bärengraben Bern / Bear Pit of Bern
siehe Tierpark Bern, Städtischer Tierpark Dählhölzli
Bear Pit: Operated by the Zoological Garden Dählhölzli; see Tierpark Dählhölzli Bern
Bauder Willy (*1949)
Studium der Zoologie in Bern. Diplomarbeit und Dissertation (1976–79) über
Kleinsäuger auf der Aareinsel bei Nennigkofen SO unter der Leitung von Prof. Dr.
W. Huber*. Später Gymnasiallehrer in Bern. Die Sammlung, die er 1992/94
dem Museum übergab, enthält ausschliesslich Kleinsäugerschädel in teilweise
beträchtlichen Serien (381 Waldmäuse Apodemus sylvaticus*, 84 Rötelmäuse
Clethrionomys glareolus*, 75 Feldmäuse Microtus arvalis* und 143 Hausspitzmäuse Crocidura russula*).
Zoologist, studies in Bern, diploma thesis and Ph. D. on the small mammal population of an
island in the river Aare near Nennigkofen SO, done under the supervision of professor
W. Huber*. Donated his collection in 1992/94.
Total = 714 Mammalia: skulls of small mammals, 381 Apodemus sylvaticus, 84 Clethrionomys glareolus, 75 Microtus arvalis, 143 Crocidura russula and 16 C. coronatus from Switzerland (Canton of Solothurn, collected 1976–79).
Lit.: Bauder 1982
PS
Baumann Franz (1885–1961)
Studierte in Bern Zoologie, doktorierte 1909 bei Prof. Th. Studer*, wurde 1910
Assistent am NMBE, 1922 Konservator der Zoologischen Abteilung. In dieser
Funktion war er hauptverantwortlich dafür, dass die Jagdbeute von B. und V. von
Wattenwyl* nach Bern gelangte und dass der Präparator Georg Ruprecht* für deren Präsentation in Dioramen angestellt wurde. Federführend war er auch für den
Umzug des NMBE von der Waisenhausstrasse an die Bernastrasse und für die
48
Peter Lüps & al.
Abb. 9: Belegexemplar von Phrynohyas venulosa (Laurenti, 1768) in Alkohol, welches F. Baumann als
Zeichnungsvorlage für Hyla venulosa Daudin, 1800, in seiner Publikation von 1912 über die «Brasilianischen Batrachier des Berner Naturhistorischen Museums» diente. – Spirit specimen of Phrynohyas venulosa (Laurenti, 1768), used by F. Baumann (1912) for his drawing in a publication on the anurans from
Brazil in the Goeldi collection.
Foto: Lisa Schäublin
dortigen Einrichtungen. 1934 wurde er hauptamtlicher Direktor des Museums.
1921 war er zum ausserordentlichen nebenamtlichen Professor an der Universität Bern befördert worden. Ein spezielles Interesse galt der kynologischen Sammlung und deren Ausbau (vgl. Kap. 5.4.1.). Sein Hauptverdienst als Donator kommt
deshalb nicht in erster Linie in der Zahl der geschenkten Objekte zum Ausdruck,
sondern in seinen Bestrebungen, Sammlungen für das NMBE zu erwerben. Mit
seinem Buch «Die freilebenden Säugetiere der Schweiz» – illustriert mit Fotografien aus der «Heimatsammlung» des NMBE, schuf Baumann (1949) ein Standardwerk über die Säugetierfauna der Schweiz.
Zoologist, Ph. D. under the supervision of Theophil Studer*, was his assistant at the University of Bern and later professor of zoology; became curator of the museum’s zoology
department in 1922 and served as the first full-time director of the NMBE between 1934
and 1952. He was responsible for the acquisition of the von Wattenwyl* collection and initiated its display in dioramas, which in consequence led to the construction of a new museum building in 1932–34. His own contribution to the collection is negligible. His publication on the mammals of Switzerland (Baumann 1949) became a standard work on the
Swiss mammalian fauna.
Total = 36: Mammalia and Aves from Switzerland, most found accidentally.
Lit.: Baumann 1949, Küenzi 1965b (Nekrolog)
PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
49
Bernische Informationsstelle für Fledermausschutz (BIF) / Bernese Bat Protection
Centre
Die Institution besteht seit 1985 und lief bis Ende 1997 unter diversen anderen
Namen. Auftraggeber ist einerseits das «Centre de coordination ouest pour
l’étude et la protection des chauves souris» (CCO) in Genf, andererseits das Naturschutzinspektorat des Kantons Bern (NSI). Seit Juni 1997 besteht zwischen
dem BIF und dem NMBE eine Vereinbarung betreffend die Lagerung und wissenschaftliche Nutzung von Totfunden. Das Material besteht aus ca. 720 Mumien
von Fledermäusen, die teilweise trocken, teilweise in Alkohol aufbewahrt werden; die häufigsten Arten sind Grosses Mausohr und Zwergfledermaus (185 bzw.
138 Ex.).
This institution has existed since 1985, up to 1997 under different names and is supported
by the CCO in Geneva (Centre de coordination ouest pour l’étude et la protection des chauves-souris) and the Nature Conservation Office of the Canton of Bern. Since June 1997, storage of dead bats by the NMBE and their use for scientific studies is regulated by an agreement with the BIF.
Total = 720 Mammalia, Chiroptera: 375 dry mummies, 345 mummies in ethanol. Most numerous are Myotis myotis (26 %) and Pipistrellus pipistrellus (21 %). There are also approximately 330 fecal samples from 37 sites in the collection.
PS
Bieri Walter Christian (1893–1981)
Ing. agr. ETH, Hauptlehrer für Biologie, Chemie, Milchwirtschaft und Baukunde an
der landwirtschaftlichen Schule Waldhof-Langenthal. Begeisterter Ornithologe,
1941–66 Präsident des PARUS (Schweiz. Verband für Vogelschutz, Vogelkunde
und Vogelliebhaberei). 1973 überliess er dem NMBE seine über Jahre angelegte
Sammlung von Vogel- und Säugetierschädeln.
Agronomist, teacher at the school of agriculture in Waldhof near Langenthal BE. Enthusiastic field ornithologist. Donated his mammalian and avian skull collection to the NMBE in
1973.
Total = 76: skulls of 7 Mammalia and 69 Aves from Switzerland.
Lit.: Ritter 1970
RA
de Bioncourt A. (†1914)
Um 1903–05 wohnhaft in Kiesen BE. Keine weiteren Angaben zur Person bekannt.
Resident in Kiesen near Bern in the years 1903–05; no other biographical details known.
Donator of birds and mammals (mainly trophies) from Tashkent and Central Asia.
Total = 78: 35 Mammalia (mainly Cervidae and Bovidae trophies from Central Asia, collected 1899–1907), 42 Aves, mainly from Tashkent, 1 Reptilia.
Lit.: VB 1912–14: 149
BB
50
Peter Lüps & al.
Bluntschli Hermann Georg Hans (1877–1962)
Aus altem Zürcher Ratsherrengeschlecht stammend, in Frankfurt/Main D geboren. Studium der Naturwissenschaften, dann der Medizin an der Universität Zürich, später in München, Leipzig und Heidelberg. 1912 Sammelreise ins obere
Amazonasgebiet, zusammen mit dem Zürcher Paläontologen Bernhard Peyer
(1885–1963). 1914 als Prosektor an die Dr. Senckenbergische Anatomie in Frankfurt/Main berufen, später Abteilungsvorsteher und Professur. 1931 Reise nach
Madagaskar zur Erforschung der endemischen Insectivoren und Primaten. 1933
nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Rückkehr in die Schweiz, wo
er den Lehrstuhl für Anatomie an der Universität Bern erhielt.
Sammlungsgut und Nachlass Bluntschlis sind heute weit verstreut: Grosse
Teile wurden von der Carnegie Institution of Washington angekauft (Material
heute an der University of California in Davis, Laeng 1973: 37, Greif & Schmutz
1995: 157); etwa 1000 Säugetiere gelangten 1951 ans American Museum of Natural History (New York). Weiteres Material befindet sich heute an der Universität
Zürich. Das Tagebuch der Madagaskarreise wird in der Burgerbibliothek Bern
aufbewahrt; das NMBE besitzt einen kleinen Teil des anatomischen Materials.
Born in Frankfurt/Main, member of an old family in Zurich. Studied science and medicine at
the University of Zurich, later in Munich, Leipzig and Heidelberg. In 1912 travel with palaeontologist Bernhard Peyer (1885–1963) to the upper Amazon region. From 1914 onwards
prosector, then professor at the Institute of Anatomy in Frankfurt/Main, Germany. In 1931
travel to Madagascar to study endemic primates and insectivores. After the Nazi seizure of
power in 1933 he returned to Switzerland and was appointed professor of anatomy at the
University of Bern. Bluntschli’s collections and documents are currently scattered
throughout various institutions around the world: the main part of his collection was sold
to the Carnegie Institute in Washington (Laeng 1973: 37), some 1000 mammals are at the
American Museum of Natural History in New York. His journal from the Madagascar expedition is kept at the Burgher’s Library in Bern, and only a small part of his anatomical material is kept at the NMBE.
Total = 125: 85 Mammalia, 9 Aves, 24 Amphibia, 6 Reptilia, 1 Osteichthyes; 69 from South
America, 35 from Madagascar.
Lit.: Greif & Schmutz 1995, Laeng 1973, Strauss 1964 (Nekrolog)
MG
de Boccard Raimond
Zwischen 1896 und 1905 wohnhaft in Fribourg. Keine weiteren Angaben zur Person vorhanden. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um Raymond de Boccard
(1844–1923), Konservator am Museum für Kunst und Geschichte in Fribourg, der
selber Jäger war und verschiedene Forschungsreisen nach Afrika und Südamerika
unternommen hatte.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
51
Resident in Fribourg between 1896 and 1905. No further biographical details known. This
person is most probably Raymond de Boccard (1844–1923), curator at the Museum of Fine
Arts and History in Fribourg.
Total = 174: 14 Mammalia, 160 Aves from Ethiopia, Morocco, Harare, Argentina and Columbia (entry 1894–1906).
Lit.: Historisch-biografisches Lexikon der Schweiz (online)
RA, MG
Bourquin Jean-Denis (*1950)
Zoologiestudium an der Universität Bern (Diplom 1978, über Kriterien zur Altersbestimmung beim Eichhörnchen), Assistent am NMBE 1977–79. Übergab seine
im Mittelland zwischen 1979 und 1981 gesammelten Kleinsäuger 1995 dem Museum; die Sammlung enthält u. a. 76 Hausspitzmäuse (Crocidura russula*) und
298 Feldmäuse (Microtus arvalis*).
Zoologist, studies at the University of Bern, diploma thesis (1978) on age determination in
squirrels, assistant at the NMBE 1977–79.
Total = 501: small mammals in 9 species from the Swiss Plateau (collected 1979–81).
Among them are 76 Crocidura russula*, 298 Microtus arvalis*, 39 Arvicola terrestris*, 38
Apodemus sylvaticus* and 26 Apodemus flavicollis*.
Lit.: Bourquin 1981, Bourquin & Meylan 1982
PS
Breitenmoser Urs (* 1955)
Zoologiestudium an der Universität Bern. Diplomarbeit (1982) und Dissertation
(1986) über den Luchs Lynx lynx, beide unter der Leitung von Prof. W. Huber,
seit 1983 im Luchsprojekt Schweiz integriert. Ab 1993 Koordinator von KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) und SCALP (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population). Ab 2001 Leitung der Cat Specialist Group des IUCN, gemeinsam mit seiner
Gattin Christine Breitenmoser-Würsten. Von ihm stammen zahlreiche Luchse und
Luchsrisse sowie Kleinsäuger – gesammelt zur Erhebung des potentiellen Beutengebots – aus den Schweizer Alpen und dem Jura (1981–2000). Im Sammlungskatalog sind die Objekte allerdings meist unter anderen Donatorennamen aufgeführt (S. Capt*, H. Haller*, Luchsprojekt Schweiz* etc).
Studies in zoology at the University of Bern, diploma thesis and Ph. D. on lynx. Field studies
on lynx in the Swiss Alps since 1980. Initiator und leader of the Lynx Study Group* in Switzerland. Since 2001 head of the IUCN Cat Specialists Group. Although only a few specimens are catalogued under his name, he is the donator of a large number of lynx and lynx
prey items (Rupicapra rupicapra* and Capreolus capreolus*) collected in the field by other
members of the study group.
Total = 26 Mammalia.
Lit.: Breitenmoser 1986, Breitenmoser & Haller 1987, Breitenmoser et al. 1998
PL
52
Peter Lüps & al.
Brüllhardt Hans (1943–1991)
Gelernter Bankkaufmann, später Primarlehrer, dann Zoologiestudium an der
Universität Bern, Doktorat 1981; während des Studiums Assistent am NMBE
1976–77. Bernischer Jagdinspektor 1978–91. Mitverantwortlich für den Ausbau
der Steinbocksammlung (Capra ibex*) und den Aufbau der Schädelsammlung
vom Höckerschwan (Cygnus olor*). Das Untersuchungsmaterial zu seiner Dissertation befindet sich ebenfalls im NMBE (Rupicapra rupicapra*; Gemsschädel aus
dem Gantrischgebiet und dem Banngebiet Kander/Kien/Suld, 1981).
Trained as a banker, later on studies in zoology at the University of Bern, Ph. D. in 1981.
Head of the Game Department* of the Canton of Bern (1978–91). Made possible the building up of large samples of skulls from Cygnus olor*, Capra ibex* and Rupicapra rupicapra*.
Total = 161 Rupicapra rupicapra skulls from the Bernese Alps (1981).
Lit.: Brüllhardt 1983; Lüps 1993a (Nekrolog)
PL
Bundesamt für Veterinärwesen BVET / Federal Veterinary Office FVO
Das BVET stellt im Rahmen des CITES-Vollzugs 8 Konfiskate (frischtote oder bereits präparierte Tiere oder Teile von Tieren) dem NMBE als Dauerleihgaben zur
Verfügung.
The Federal Veterinary Office, in charge of enforcing CITES (Convention on International
Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora), grants a permanent loan on confiscated animals or animal parts to the NMBE.
Total = 116 confiscated specimens: 22 Mammalia (Carnivora), 59 Aves, 18 Reptilia, 17
Amphibia (1977 onwards).
RA
Büttikofer Johann (1850–1927)
Geboren in Ranflüh. Primarlehrer, Zoologe (Studium in Bern, u. a. bei Th. Studer*), 1876–78 bei Präparator Grimm* am NMBE tätig, danach Assistent der ornithologischen Abteilung des Reichsmuseums in Leiden. Im Auftrag dieses Museums (Direktor: Prof. Schlegel) in Liberia (1879–82). Kustos der ornithologischen Abteilung in Leiden (1883), zweite Reise nach Liberia (1886). Forschungsreise nach Zentral-Borneo (1893). Im Jahre 1897 wurde Büttikofer zum Direktor
des Zoologischen Gartens Rotterdam* gewählt; dieses Amt hielt er bis 1924 inne.
Ab 1897 ist die Herkunft der Eingänge – ob aus seinem Privatbesitz oder aus dem
Zoo Rotterdam* – nicht immer eindeutig.
8
Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und
Pflanzen
Wirbeltiersammlungen im NMBE
53
Born in Ranflüh (Canton of Bern), elementary school teacher, then studies in zoology under Prof. Theophil Studer at the University of Bern. Worked as a preparator under the taxidermist J. Grimm* at the NMBE from 1876–78, later assistant to the Ornithology Department of the Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden and after 1883 its curator. Two
scientific journeys to Liberia in 1879–82 and 1886 by order of the museum (director Prof.
Schlegel). In 1897 Büttikofer was appointed director of Rotterdam’s Zoo* (1897–1924).
The provenance of objects received after 1897 – whether from his private collection or from
Rotterdam Zoo – is not always clear.
Total = 69: 37 Mammalia, 29 Aves, 2 Reptilia, 1 Amphibia, 1880 onwards. Many more
specimens are registered under Zoological Garden Rotterdam*.
Lit.: Laeng 1973, Anon. 1927 (Nekrolog)
PS
Capt Simon (*1955)
Zoologiestudium an der Universität Bern, Diplomarbeit (1981) über die Aufnahme von Tollwutimpfködern durch Füchse, Dissertation (1988) über die Habitatnutzung des Fuchses in der subalpinen Stufe. Tätigkeit an der Abteilung Wild und
Jagd des BUWAL, seit 1994 beim CSCF (Centre Suisse de Cartographie de la
Faune) in Neuchâtel, Mitarbeiter bei KORA. Seine Sammlung enthält einerseits
Luchsrisse (88 Rehe, 28 Gemsen), v. a. aus dem schweizerischen und französischen Jura sowie 72 Kleinsäuger aus dem Wallis.
Studies in zoology at the University of Bern, diploma thesis on the intake of baits with rabies vaccine by foxes, Ph. D. thesis on habitat utilization of foxes in the subalpine region.
Employed at the wildlife and hunting department of SAEFL (Swiss Agency for the Environment, Forests and Landscape), since 1994 at the CSCF (Centre Suisse de Cartographie de la
Faune) in Neuchâtel, collaborator of KORA (Coordinated Research Projects for the Conservation of Carnivores).
Total = 195: 116 prey specimens of Lynx lynx (88 Capreolus capreolus, 28 Rupicapra rupicapra) from the Swiss and the French Jura mountains, collected 1989–94; 72 small mammals from the Alps (Canton of Valais, collected 1982).
PS
Challande Richard Isidor (1840–1899)
Challande war Kaufmann, Oberst, Jäger und Sammler. Von seinen 1899 dem
NMBE geschenkten 202 Objekten sind 79 mit bedeutendem Ausstellungswert erhalten geblieben. Nur von wenigen Objekten ist etwas über deren Herkunft bekannt; einzelne dürften noch aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Businessman, colonel, hunter and collector. Only a small part of his collection is documented. Some specimens date possibly from the 18th century.
Total = 79 Mammalia: trophies of Cervidae and Bovidae, from Asia and Europe (mainly
19th century).
Lit.: Historisch-biografisches Lexikon der Schweiz
PL
54
Peter Lüps & al.
Cohen Mike (*1931)
Biologe aus Tel Aviv, absolvierte 1956–57 im NMBE eine Lehrzeit als Präparator.
Er liess im Laufe der Jahre 1958–97 dem NMBE mehrmals in Israel gesammelte
Objekte zukommen, in zwei Fällen beschaffte er solche im Auftrag des NMBE
(1978 15 Kuhreiher Bubulcus ibis zum Einbau in Dioramen, 1979 10 Schakalschädel Canis aureus). 1981/82 erfolgte die Übergabe von 42 Schädeln streunender Hunde aus Israel für die Sammlung der Albert-Heim-Stiftung.
Biologist and taxidermist in Tel Aviv. Apprenticeship at the NMBE. Donator of mammals
and birds from Israel.
Total = 66: 28 Mammalia, 27 Aves, 10 Reptilia, 1 Amphibia; all from Israel, collected 1958–
97; in addition 42 skulls of straying domestic dogs.
PL
Daut Carl (1863–1930)
Geboren in Burgdorf, Apotheker, eröffnete 1891 eigene Apotheke in Bern. Zuwendung zur Ornithologie, begründete 1902 die Zeitschrift «Der Ornithologische
Beobachter», die er zuerst allein herausgab, dann ab 1909 als Zeitschrift der
Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz redigierte.
Pharmacist, born in Burgdorf BE. Opened his own pharmacy in Bern in 1889. Became later
interested in ornithology, founder of the journal “Der Ornithologische Beobachter” in
1902.
Total = 52 Aves, mostly from Switzerland.
Lit.: Marti 2003, Hänni 1930 (Nekrolog), Masarey 1930 (Nekrolog)
MG
Dieth Willy (1913–1999)
Willy Dieth war beruflich als Fahrlehrer auf dem Waffenplatz Thun tätig, widmete
sich der Ornithologe und betrieb eine Vogelpflegestation in Thun. Er war Ehrenmitglied der Berner Ala.
Field ornithologist in Thun, maintained a private care-station for injured birds.
Total = 139 Aves, mostly individuals found injured and kept in captivity (1967–92).
Lit.: Blaser 2000 (Nekrolog)
PL
Durheim Eduard (1878–1963)
Ing. agr., Apotheker in Hasle b. Burgdorf BE, wanderte nach Sumatra aus.
Studies in agronomy, later pharmacist in Hasle near Burgdorf BE, emigrated to Sumatra.
Total = 74: Mammalia 14, Aves 4, Reptilia 49, Amphibia 7 from Sumatra (Battak Mountains), entry 1907.
Lit.: Baumann 1913, VB 1906–08: 13–14
KG
Wirbeltiersammlungen im NMBE
55
Eggli Werner (1909–1984)
Malermeister in Busswil b. Büren BE, Jäger. Sammlungseingang 1984.
Owner of a painter’s shop in Busswil near Büren BE, hunter. Collection entry in 1984.
Total = 109 Mammalia, trophies: 75 of Capreolus capreolus (Swiss Plateau) and 34 of Rupicapra rupicapra (Stockhorn area, BE) from Switzerland (1947–72).
PS
Fénykövi, Josef (1891–1971)
Der in Ungarn geborene Ingenieur liess sich später in Spanien nieder und lebte
dort als sehr erfolgreicher Unternehmer. Seine Jagdleidenschaft führte ihn mehrmals nach Afrika. Neben dem BMNH in London, dem Museum der Smithsonian
Institution in Washington, DC und dem Museum in Lisboa beschenkte er auch das
NMBE. Dem Präparator K. Küng* ermöglichte er 1958 eine Sammelreise in
Angola.
Born in Hungary, where he received his formation as an engineer. He emigrated to Spain
and became a successful businessman. Passionate hunter of African big game. Donations
to the British Museum (Natural History), the Smithonian Institution in Washington, DC, the
museum in Lisboa, and the NMBE.
Total = 37 Mammalia, mainly African species (25 Artiodactyla), entry 1958.
Lit: Fénykövi 1953, Huber 1972a (Nekrolog)
PL
Flurpolizei der Stadt Bern
Aufgabenbereich der Stadtpolizei Bern; in der Regel sind zwei Beamte betraut mit
der Aufsicht über die Wildtiere im Stadtgebiet und in den stadtnahen Wäldern. 59
Eingänge sind im Katalog unter diesem Stichwort, weitere unter den Namen einzelner Beamter (Bettschen, Enggist, Nold*) aufgeführt.
Special service of the Bernese City Police, responsible for wildlife within the city boundaries. The catalogue lists 59 specimens collected by this department, but more have been
registered under the name of individual officials (Bettschen, Enggist, Nold*).
Total = 71: 55 Mammalia (mainly Sciurus vulgaris, Vulpes vulpes, Capreolus capreolus),
16 Aves, collected 1965–80.
PL
Frank Gustav Adolph (1808–1880)
Sohn des Naturalienhändlers J. H. Frank in Leipzig, ab 1833 selbständiger Naturalienhändler in Amsterdam; belieferte die meisten europäischen Museen mit zoologischen Objekten, u. a. aus dem ostindischen Raum. Sein Sohn (gleichen Namens) liess sich in London als Naturalienhändler nieder. Bei den 74 von Frank in
Amsterdam, z. T. vom Sohn in London angekauften Objekten handelt es sich um
54 «exotische Vögel» (u. a. Paradiesvögel) und 20 Säugetiere aus Ostasien (u. a.
56
Peter Lüps & al.
Abb. 10: Beutelwolf Thylacinus cynocephalus. Schädel der in den 1930er-Jahren ausgerotteten Art, angekauft vom Naturalienhändler Frank. – Skull of the extinct Tasmanian Wolf Thylacinus cynocephalus,
purchased from Frank.
Foto: Lisa Schäublin
ein Orang-Utan), gesammelt zwischen 1884 und1890. Über die genaue Herkunft
ist in den wenigsten Fällen etwas bekannt (VB 1886–90).
Son of J. H. Frank, a dealer in natural history items in Leipzig, established his own business
1833 in Amsterdam. He provided zoological objects (among them items from East India) to
many European museums. His son who bears the same name established his own business in London. 54 birds (among them birds of paradise) and 20 mammals from East Asia
(including an orang-utan) were collected between 1884 and 1890. For most objects the exact origin is unknown. The collection holds items purchased from “Frank in Amsterdam”
and “Frank in London”.
Total = 74: 20 Mammalia, 54 Aves from East Asia (entry 1884–90).
Lit.: Baege 1984: 39
MG
Galli Hans (1922–1991)
Bauernsohn und gelernter Metzger aus Eggiwil, später in leitender Stellung in einer Versicherungsfirma. Jagte im Kanton Bern, dazu Jagdreisen in verschiedene
Gegenden Europas, nach Afrika und Nordamerika. Das Museum übernahm 1992
eine kleine Auswahl von 70 Trophäen (44 Rehe aus dem bernischen Mittelland
und 23 Gemsen aus dem Berner Oberland, ferner Schädel und Trophäen aus
Übersee) von seiner Tochter, Frau Regina Shahini-Galli.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
57
Son of a farmer, apprenticeship as a butcher, 1950–85 in leading position in an insurance
company. Hunted in the Canton of Bern, also hunting trips in Europe, North America and
Africa. From his large collection the NMBE selected 70 trophies, mainly Capreolus capreolus* und Rupicapra rupicapra* from the Bernese part of the Swiss Plateau and the Oberland.
Total = 70 Mammalia, trophies: 44 Capreolus capreolus (Bernese part of Swiss Plateau,
1958–73), 23 Rupicapra rupicapra (Bernese Oberland).
PL
Ghidini Angelo (1876–1916)
Geboren in Lugano, Autodidakt, später gelernter Präparator, tätig in Genf. Vorzüglicher Kenner der schweizerischen und speziell der Tessiner Wirbeltierfauna,
über die er zahlreiche Beiträge verfasste. 1916–17 Ankauf eines Teils seiner Privatsammlung durch das NMBE.
Born in Lugano, skilled taxidermist. Expert for the fauna of Switzerland and of the Canton
of Tessin in particular. Author of numerous faunistic articles. In 1916/17 acquisition of a
part of his private collection by the NMBE.
Total = 412: Mammalia 348 (106 Insectivora, among others Sorex antinorii Bonaparte,
1840; 161 Rodentia), 13 Aves, 55 Amphibia, from the Canton of Tessin, Northern Italy and
Southern France.
Lit.: Fossati 2003, Ghidini 1905, VB 1915–17: 19
PS
Girtanner Georg Albert (1839–1907)
Arzt (Dr. med.) in St. Gallen, Ornithologe, mit speziellem Interesse für Greifvögel
(Bartgeier). Mitglied der St. Galler Museumskommission und der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft. Stand in Verbindung mit Präparator Ernst Heinrich Zollikofer (1859–1930) und in brieflichem Kontakt mit dem habsburgischen Kronprinzen Erzherzog Rudolf. Aktenkundig ist einerseits der Ankauf von 80 Präparaten
von einer seiner Töchter durch den Museumsverein* (1958). Andererseits werden bereits in den Jahren 1912–14 Ankäufe von einem Herrn «Girtanner in Clarens» erwähnt; bei dieser Person handelt es sich höchstwahrscheinlich um seinen Sohn Karl [Charles] Emil Girtanner (1879–1946).
Physician in St. Gallen, ornithologist with a special interest in birds of prey. Member of the
German Ornithological Society and of the committee of the Natural History Museum in
St. Gallen. Was in contact with the outstanding Swiss taxidermist Zollikofer and corresponded with the Archduke Rudolf, heir of the Hapsburg crown. The Friends of the Museum
acquired bird and mammal mounts from Girtanner’s family in 1958. Other specimens were
acquired much earlier (1912–14) from a certain «Girtanner in Clarens», most probably his
son Karl [Charles] Emil Girtanner (1879–1946).
Total = 85: 16 Mammalia, 69 Aves, all mounts.
Lit.: Schneider & Bauernfeind 1999, VB 1912–14:150
MG
58
Peter Lüps & al.
Glegg William E. (1879–1952)
Britischer Ornithologe, lebte um 1937 in Richmond, Surrey. Zu dieser Zeit Eingang der Sammlung ins NMBE, als Geschenk vermittelt durch C.A.W. Guggisberg*
welcher Mitte der 30er-Jahre 1939 in London studiert hatte. Autor verschiedener
avifaunistischer Werke: Vögel von Essex, von Middlesex und der Camargue (F).
Glegg hatte enge Kontakte zum Tring Museum (GB), in welchem er nach 1945 die
Eiersammlung ordnete. Selber war er offenbar nie in Südostasien; die Herkunft
seiner Exemplare (z. T. datiert zwischen 1891–1921, einige aus dem Raffles Museum) ist daher nicht bekannt.
British ornithologist, lived around 1937 in Richmond, Surrey. Author of several books on
the avifauna of Essex, Middlesex and the Camargue. After 1945 he worked in the egg collection of Tring Museum. 114 South Asian bird skins were donated to the NMBE through
the intermediary action of C. A.W. Guggisberg*, studying at that time in London. Glegg himself was never in Southeast Asia, therefore the precise provenance of the skins, some with
Raffles Museum labels, is not known.
Total = 129 Aves: bird skins “from the Malayan Archipelago”, collected 1891–1921 (entry
1937).
Lit.: Harrison, J. M. [J. M. H.] 1952, VB 1936–38: 36
MG
Göldi (Goeldi) Emil August (1859–1917)
Von Schlatt bei Nesslau im Obertoggenburg TG. Studium der Zoologie in Leipzig
und Jena, Assistent bei Ernst Haeckel. Promotion 1884 an der Universität Jena. Ab
1884 Kurator für Wirbeltiere in Rio de Janeiro. Ab 1889 als Privatgelehrter in der
«Colonia Alpina», in der Serra do Orgãos (Orgelgebirge) gelegen. Verfasste mehrere Werke über die Fauna Brasiliens. Wurde 1894 zum Direktor des Museums in
Parà (heute Belém) berufen, das er zu Weltruf führte und das heute noch seinen
Namen trägt. Kehrte 1907 definitiv in die Schweiz zurück und nahm Wohnsitz in
Bern. Ab 1908 bis zu seinem Tod 1917 a.o. Professor für Zoologie an der Universität Bern (Morgenthaler 1993). Die im NMBE befindlichen Sammlungen (einschliesslich der 9662 wirbellosen Tiere: 14 345 Exemplare) stammen zum Teil aus
seiner Privatsammlung, zum Teil sind sie ein Dauerdepositum des Museu Paraense Emílio Goeldi (MPEG) in Belém.
Born in Schlatt near Nesslau TG. Studied zoology in Leipzig and Jena, assistant to Ernst
Haeckel, Ph. D. in 1884 from University of Jena. In 1884 he became curator of the Vertebrate Section at the museum in Rio de Janeiro. From 1889 to 1894 he lived at the “Colonia Alpina” in the Serra do Orgãos. Author of several publications on the fauna of Brazil. In 1894 he
was appointed director of the museum of Pará (nowadays Museu Paraense Emílio Goeldi)
in Belém, which gained worldwide attention and still bears his name. In 1907 he returned
to Switzerland. From 1908 until his death in 1917 he taught as a professor of zoology at the
University of Bern. The Goeldi collection in Bern comprises 14 345 specimens (including
Wirbeltiersammlungen im NMBE
59
9662 invertebrates) and is composed partly from Goeldi’s private collection (collected
mainly near Rio de Janeiro and in the Serra do Orgãos), partly from a permanent deposit of
the Museu Paraense Emílio Goeldi (MPEG) in Belém.
Total = 4683: 995 Mammalia, 3182 Aves, 204 Reptilia, 88 Amphibia, 214 Osteichthyes,
collected 1883–1907.
Lit.: Baumann 1912, 1917; Güntert et al. 1993, Morgenthaler 1993, Studer 1917 (Nekrolog)
KG
Gould John (1804–1881)
Berühmter englischer Ornithologe, Herausgeber von illustrierten Büchern über
die Vögel Grossbritanniens, Europas, Australiens, Asiens sowie von Monografien
über Tukane, Kolibris etc. 1838–41 Sammelreise in Australien, zusammen mit
seiner Gattin Elizabeth. Beschrieb Zeit seines Lebens Hunderte von neuen Arten
(bzw. Unterarten), davon allein 328 aus Australien.
Das NMBE erhielt viermal – auf ganz unterschiedlichen Wegen – Vögel und
Säugetiere aus der Sammlung von J. Gould (vgl. Güntert et al. 2005, 2006):
• 1847: 112 Vögel als Geschenk von R. J. Shuttleworth*, der diese als Subskribent von Goulds «Birds of Australia» geschenkt erhalten hatte
• 1860: Ankauf von 34 australischen Säugetieren (21 Arten) durch die Museumskommission
• 1862: ca. 70 Vögel (meist australische Arten) wurden mittels einer öffentlichen Geldsammlung angekauft (Subscription 1862*).
• 1907: 132 Vögel (Kolibris und Tangaren) kamen mit der Sammlung E.A. Göldis* nach Bern. Diese Gould-Exemplare waren 1895 vom British Museum of
Natural History, zusammen mit weiteren Stücken aus englischen Sammlungen, ans Museu Paraense in Belém geschickt worden; von dort gelangten sie
als Dauerleihgabe nach Bern.
Eminent British ornithologist, became known by his taxidermic skills and was appointed
curator of the bird collection of the Royal Society in London, where he quickly acquired a
profound knowledge pertaining to birds. Publisher of splendidly illustrated books that
covered the birds of Great Britain, Europe, Australia and Asia, as well as of monographs on
toucans, hummingbirds etc. From 1838 to 1841 he undertook a collecting trip to Australia,
together with his wife Elizabeth. During his life he described several hundred new bird
taxa, 328 alone from Australia.
The NMBE received specimens from his collection in four different transactions:
1847: 112 birds donated to the NMBE by R. J. Shuttleworth who had received them free as a
subscriber to Gould’s “Birds of Australia”.
1860: 34 Australian mammals (21 different species), ordered by the museum committee.
1862: Some 70 bird skins (primarily from Australia) had been packed by Gould together
with the ordered mammals. They were finally purchased by means of a public fund-raising
(“Subscription 1862”).
60
Peter Lüps & al.
1907: 132 birds (hummingbirds and some tanagers) were shipped to Bern as a part of E. A
Goeldi’s collection. Together with specimens from other British collectors they had been
given to the Museu Paraense in Belém by the British Museum of Natural History in 1895.
Total = 310: Aves, few Mammalia (Marsupialia from Australia).
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006; Tree 1991
MG
Grimm Hans
Dr. phil., Konservator am Musée océanographique in Monaco. Keine persönlichen Daten bekannt. Lieferte zwischen 1902 und 1904 verschiedentlich Meerestiere ans NMBE.
Ph. D. in zoology. Curator at the Musée océanographique in Monaco. No personal data
known. Provided the NMBE with bony fishes and chondrichthyans from the Mediterranean
Sea.
Total = 120: 97 Osteichthyes and 18 Chondrichthyes, caught near Monaco and Nizza,
1902–04.
Lit.: VB 1900–02: 13, 24; VB 1903–05: 15, 25
BB
Grimm J. (†1912)
Präparator und Hauswart am NMBE, gewählt 1876. Arbeitete vor seiner Wahl in
Basel und in Wien. Verstarb im Amt im April 1912.
Preparator and janitor at the NMBE after 1876, worked before in Basel and Vienna.
Total = 144: 11 Mammalia, 130 Aves (mainly from Switzerland, some from South America
and a few from Russia), 3 Reptilia.
Lit.: Manual III, VB 1880–99
BB, MG
Grossenbacher Kurt (*1948)
Zoologiestudium an der Universität Bern, Diplomarbeit 1974 (Amphibieninventar
der Umgebung Berns), Dissertation (1977). 1979–91 Leiter der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH). Seit 1971 Teilzeitstelle als Assistent, ab 1983 als Kurator für Herpetologie am NMBE. Autor des
«Verbreitungsatlas der Amphibien der Schweiz» (1988), Koautor des «Atlas of
Amphibians and Reptiles in Europe» (1997) und des «Handbuchs der Reptilien
und Amphibien Europas» (1999–2004). In der Sammlung des NMBE sind zahlreiche Zufalls- und Totfunde, seltener gezielt gesammelte Belegexemplare zur Faunistik von Exkursionen in verschiedenen Teilen Europas hinterlegt.
Studied zoology at the University of Bern, 1974 diploma, 1977 Ph. D. Assistant of herpetology at the NMBE since 1971, since 1883 curator of lower vertebrates. 1979–91 head of
KARCH (Amphibian and Reptile Conservation Centre of Switzerland). Author of “Atlas of
Amphibians of Switzerland” (1988), co-author of the “Atlas of Amphibians and Reptiles in
Wirbeltiersammlungen im NMBE
61
Europe” (1997) and of the “Handbook of Reptiles and Amphibians of Europe” (1999–
2004). Numerous specimens found dead and some sampled specifically during field trips
throughout Europe have been added to the collection.
Total = 564, 42 Mammalia, 18 Reptilia, 475 Amphibia, 26 Osteichthyes, 2 Agnatha from
Europe, mainly from Switzerland (1971 onwards).
Lit.: Grossenbacher 1988
KG
Guggisberg Charles Albert Walter (1913–1980)
Zoologiestudium in Bern, Gymnasiallehrerdiplom, danach Studien am Imperial
College of Science and Technology in London. Während des 2. Weltkriegs als Lehrer in der Schweiz tätig. Ab 1945 Field Officer am Medical Research Laboratory in
Nairobi (Kenia), WHO Consultant in Ostafrika, Dr.h.c. der Universität Bern (1977);
von 1969 bis zu seinem Tod selbständiger Schriftsteller, Wildfotograf und Leiter
wissenschaftlicher Safaris. Überliess dem NMBE neben ostafrikanischen Carnivoren und Insektenfressern seine Sammlung afrikanischer Nagetiere, eine grosse, gut dokumentierte Diasammlung sowie eine umfangreiche Bibliothek. Verfasser zahlreicher Bücher über die Fauna Afrikas und wissenschaftlicher Beiträge.
Zoology studies in Bern, high school (gymnasium) teaching diploma. Continued his
studies at the Imperial College of Science and Technology in London, in the hope of finding
an employment in Africa. Field Officer at the Medical Research Laboratory in Nairobi
(Kenya) since 1945, WHO consultant in East Africa, 1977 Dr.h.c. of the University of Bern.
Besides a collection of skulls and skins of various African rodents, he donated a large, welldocumented slide collection and his substancial library to the NMBE. Author of several popular books on African fauna and of numerous scientific articles.
Total = 222: 221 Mammalia, the majority (168 specimens) are skulls and skins of rodents
(Muridae, Cricetidae) from Kenya; 22 Carnivora, 20 Insectivora and 5 Primates are from
East Africa (1952–69).
Lit.: Guggisberg 1981, Huber 1981 (Nekrolog)
RA
Güntert Marcel (*1946)
Zoologiestudium an der Universität Zürich, Assistent am Zoologischen Museum
der Universität Zürich. 1980 Dissertation, danach Post-Doc-Aufenthalt an der
Northern Arizona University in Flagstaff. Ende 1982 Rückkehr als Oberassistent
ans Zoologische Museum Zürich, auf 1. 1. 1985 Wahl zum Direktor des NMBE. Seit
1988 Lehrauftrag für Biologie der Wirbeltiere und Wildbiologie am Zoologischen
Institut der Universität Bern, 1994 Honorarprofessur. Der Beitrag zur Sammlung
besteht aus Zufallsfunden von Säugetieren und Vögeln, mehrheitlich aus der
Schweiz.
62
Peter Lüps & al.
Zoology studies at the University of Zurich. Assistant at the Zoological Museum of the University of Zurich. Ph. D. in 1980, followed by a post-doctoral fellowship at the Northern Arizona University in Flagstaff. 1983/84 senior assistant at the Zoology Museum in Zurich.
Appointed director of the NMBE in 1985. Lecturer in vertebrate and wildlife biology at the
Zoological Institute of the University of Bern since 1988, honorary professor in 1994.
Total = 102: 61 Mammalia, 38 Aves, 3 Reptilia, mostly from Switzerland.
MG
Haller Heinrich (*1954)
Zoologiestudium an der Universität Bern, Diplom (1978) und Dissertation (1981),
Arbeiten über die Spitzenprädatoren Uhu, Steinadler und Luchs in den Schweizeralpen. 1984–88 Mitarbeiter im Luchsprojekt Schweiz*. 1993 Leiter des Naturmuseums St. Gallen, ab 1996 Direktor des Schweizerischen Nationalparks. 1992
Habilitation, seit 1998 Professur am Institut für Wildbiologie und Jagdkunde der
Universität Göttingen.
Zoology studies at the University of Bern, diploma and Ph. D. thesis on avian top predators
(Eagle Owl and Golden Eagle). 1984–88 member of the Lynx Study Group* in Switzerland,
1992 postdoctoral lecture qualification (on Lynx in the Swiss Alps), then professorship in
Göttingen (Germany). Director of the Nature Museum in St. Gallen, since 1996 director of
the Swiss National Park.
Total = 104: 97 Mammalia (skulls from prey items, 81 of Lynx lynx [mostly Capreolus capreolus and Rupicapra rupicapra] and 7 Aves).
Lit.: Haller 1992, Haller & Breitenmoser 1986
PS
Hänggi Ambros (*1957)
Zoologiestudium an der Universität Bern, Dissertation 1986. Arachnologe,
1982–83 Assistent in der Abt. Wirbellose Tiere des NMBE. Seit 1990 Konservator
der Abt. Zoologie am Naturhistorischen Museum Basel.
Zoology studies at the University of Bern, Ph. D. in 1986. Arachnologist, entomology assistant at the NMBE 1982–83. Since 1990 Chief Curator of the zoology department at the Natural History Museum Basel.
Total = 468 Amphibia (juveniles and subadults) from the Swiss Plateau, accidentally
caught with Barber traps during a spider collecting programme at Lörmoos and Grosses
Moos BE (1980–84).
Lit.: Grossenbacher & Hänggi 1987, Hänggi 1986
KG
Hauri Rolf (*1931)
Primarlehrer, 1968–93 Mitarbeiter des kantonalen Naturschutzinspektorats.
Hervorragender Feldornithologe. Ehrenmitglied der Berner Ala, Dr. h.c. der Universität Bern (2002). Überliess dem NMBE zahlreiche Jahrgänge ornithologischer
Zeitschriften und seine ornithologischen Tagebücher von 1945 bis 1996.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
63
Primary school teacher, staff member at the Office for Nature Conservation of the Canton
of Bern. Experienced field ornithologist. His ornithological diary and parts of his library are
deposited at the NMBE.
Total = 41 Aves from Switzerland (1954–83).
Lit.: Anon. 2002 (Würdigung)
PL
Henrici Paul (1880–1971)
Dr. med., als Pfarrerssohn in Westfalen geboren, Jugend in Schawalde (Westpreussen), später Rückkehr nach Westfalen. Medizinstudium in Heidelberg,
Königsberg und Breslau. Studienabschluss 1906 in Strassburg. Arbeitete als Arzt
an verschiedenen Orten Deutschlands, Seereisen als Schiffsarzt nach Westindien, Südamerika und rund um Afrika. Kurz nach 1950 Aufgabe der Praxis und
Rückzug nach Hemmenhofen (D) am Bodensee; nach dem Tod der Gattin zog er
mit der Nichte in den Kanton Tessin.
Begann schon als Gymnasiast, Eier zu sammeln. Später eigene Sammeltätigkeit während seiner Reisen, aber auch Ankauf z. T. grosser Bestände. Die Sammlung verkaufte er 1952 an Werner Haller in Rothrist AG, der das paläarktische Material behielt, die «Exoten» aber 1953 ans NMBE weiterverkaufte.
Physician, born in Westphalia, Germany, as a minister’s son. Spent his youth in Schawalde
(Western Prussia) and returned later to Westphalia. Studied medicine in Heidelberg, Koenigsberg and Wroclaw. Graduated in 1906 in Strassburg and worked as a doctor throughout Germany. Later as a ship’s doctor on a vessel that sailed to West India, South America
and around Africa. Due to health problems he retired around 1950 and settled in Hemmenhofen (D). After the death of his wife he moved to the Canton of Tessin to live with his niece.
Henrici began collecting eggs as a high school student. He continued collecting during his
journeys abroad, but also purchased considerable numbers of eggs from other collectors
and dealers. In 1952 he sold his collection to Werner Haller in Rothrist AG. Haller kept the
palaearctic material and sold the “exotic” part to the NMBE in the following year.
Total = approximately 5500 sets of eggs, worldwide, many of them purchased.
Lit.: Henrici 1954, Huber 1972b (Nekrolog)
MG
Hensel Reinhold Friedrich (1826–1881)
Am 1. September 1826 in Adelnau (poln. Odolanow) bei Brieg (poln. Brzeg),
Schlesien, geboren. Er durchlief die Schulen in Brieg und Breslau (Wroclaw), wo
er sein Abitur bestand. Anschliessend studierte er an der Universität Breslau Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Zoologie. Im Jahr 1852 promovierte er mit
der Dissertation «Das leitende Princip der systematischen Zoologie». Von 1850
bis 1860 lebte Hensel in Berlin, wo er als Lehrer für Naturgeschichte an höheren
Lehranstalten wirkte. Daneben sammelte er eifrig Schädel einheimischer Säugetiere, insbesondere von Carnivoren.
64
Peter Lüps & al.
1863–66 weilte er im Auftrag der Berliner Akademie im südlichen Brasilien,
wo er sich der Erforschung der Säugetiere widmete. Zahlreiche seiner Publikationen sind denn auch auf diesen Aufenthalt zurückzuführen. 1867 wurde er als
ordentlicher Professor der Zoologie an die Forstakademie zu Proskau (heute:
Pruszkow) berufen. 1881 trat Hensel in den Ruhestand; noch im gleichen Jahr verstarb er am 6. November.
Born on September 1, 1826, in Adelnau (today Odolanow) in Silesia. He attended schools
in Brieg and Breslau (Wroclow) where he passed his university entrance exams. Studies in
zoology and Ph. D. (1852) at the University of Breslau; his dissertation was entitled “The
guiding principle of systematic zoology”. From 1850 to 1860 he lived in Berlin where he
lectured in natural history. At the same time he avidly collected mammal skulls, particularly those of carnivores.
From 1863 until 1866 he was commissioned by the Berlin Academy to conduct research on
mammals in southern Brazil. Hensel wrote numerous publications based on his observations during his time in Brazil. In 1867 he was appointed as a full professor of zoology at
the Academy of Forestry in Proskau (Pruszkow). Hensel retired in 1881 and died on November 6 of the same year.
Total = 257 skulls of domestic dogs.
Lit.: Martens 1880 (Nekrolog)
MN
Herren Hans (*1918)
Primarlehrer, seit 1948 in Bümpliz. Ornithologe, Greifvogelhalter und -züchter,
Betreiber einer Vogelpflegestation. Schenkte dem NMBE seine reichhaltige Falknerei-Bibliothek (1999).
Primary school teacher, field ornithologist and aviculturist specialized in birds of prey.
Keeper of a care station for injured birds.
Total = 88 Aves (61 Falconiformes) from Switzerland, 1961–99.
Lit.: Anon. 1997 (Würdigung)
PL
Hess Albert (1876–1928)
Albert Hess war einer der engagiertesten schweizerischen Vogelschützer in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen im Berner Jura, am Technikum
in Biel ausgebildet, danach bei der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn tätig, widmete er sich der Vogelkunde und dem Vogelschutz. Die von ihm stammenden Vögel
im NMBE (v. a. Bälge von Singvögeln) sammelte oder tauschte er in weiten Teilen
Europas. Er kaufte aber auch Sammlungen auf. Diese Exemplare (z. B. 30 aus der
Sammlung von Tschusi) sind noch mit den Originaletiketten versehen und als
«Coll. A. Hess» katalogisiert.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
65
Ornithologist and conservationist, engineer in the Lötschberg-Simplon railway company.
Elaborate private collection of bird skins acquired through own collecting in the field and
purchases from other private collections (von Tschusi, Zwiesele, Temminck etc.).
Total = 490 Aves, 412 from various parts of Europe, including 117 from Switzerland, collected 1887–1928.
Lit.: Daut 1928 (Nekrolog)
PL
Hofer Ulrich G. (*1963)
Zoologiestudium in Bern, Dissertation 1999 (Universität Neuenburg). Herpetologische Feldstudien in Kamerun und Panama. Von 1991–2001 Leiter der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH). Mitautor
des Reptilieninventars des Kantons Bern (1991/98) und des Reptilienatlas der
Schweiz (2001).
Zoology studies at the University of Bern, Ph. D. at the University of Neuchâtel (1999). Herpetological field studies in Cameroon and Panama. 1991–2001 executive secretary of the
Amphibian and Reptile Conservation Centre of Switzerland (KARCH). Co-author of the “Atlas of the Reptiles of Switzerland” (2001).
Total = 274; 31 Reptilia and 137 Amphibia from Cameroon (Mount Kupe, 1994/95, mainly
Arthroleptis); 38 Reptilia and 50 Amphibia from Panama (1998, mainly Eleutherodactylus).
Lit.: Hofer et al. 1999, 2000, Hofer & Bersier 2001
KG
Honegger René E. (*1936)
Tiergartenbiologe; 1960–99 Kurator des Aquariums/Terrariums im Zoologischen
Garten Zürich. Studienreisen 1962 und 1972 auf die Galapagosinseln; 1963/64
zum Aldabra Atoll der Seychellen. Stark im internationalen Reptilienschutz engagiert, u. a. als Herausgeber des IUCN Red Data Book Amphibia/Reptilia (1975,
1979) und des CITES Identification Manual (1980–2000).
Zoologist, curator of the aquarium and terrarium at the Zurich Zoo from 1960–99. Expeditions to the Galapagos Islands in 1962 and 1972, to the Seychelles in 1963 and 1964. Active in international reptile conservation. Editor of the IUCN Red Data Book of amphibians
and reptiles.
Total = 131: 19 Mammalia, 46 Aves, 56 Reptilia, 10 Amphibia, from Bolivia, the Galapagos
Islands and the USA, 1959–84.
KG
Huber Charles (*1951)
Dr. phil. nat., Zoologiestudium in Bern. Diplomarbeit (1978) und Dissertation
(1985) über die Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus*) der St. Petersinsel BE.
Seit 1976 als Assistent, ab 1985 als Kurator für Entomologie am NMBE tätig.
66
Peter Lüps & al.
Zoology studies at the University of Bern, diploma (1978) and Ph. D. thesis (1985) on the
rabbit population (Oryctolagus cuniculus*) on St. Peterinsel BE. 1976 assistant, since
1985 curator of the entomology department at the NMBE.
Total = 280 Mammalia: Oryctolagus cuniculus skulls from Switzerland (St. Petersinsel BE),
collected 1975–80.
Lit.: Huber 1978
PS
Huber Walter (1917–1984)
Maschinenschlosser, später Zoologiestudium und Doktorat (1946) an der Universität Bern. Konservator der entomologischen Abteilung (ab 1951), ab 1964 bis
zu seinem Tod Direktor des NMBE. Sammelreisen u. a. 1963 gemeinsam mit
G. Pilleri* nach Durban (Huber & Pilleri 1967) und 1967 gemeinsam mit Präparator K. Küng* nach Polen (Huber 1969b). Seit 1965 nebenamtlicher Extraordinarius für Wirbeltierbiologie an der Universität Bern. Als Direktor des NMBE, als Dozent und durch seine zahlreichen Kontakte mit Spitzenfunktionären der Kynologie beeinflusste der vielseitig Interessierte die Sammeltätigkeit der Abteilung
stark. Grosse Teile des Originalmaterials zu Diplomarbeiten und Dissertationen
seiner Schüler sind ins NMBE gelangt.
After an apprenticeship as an engine fitter he studied zoology at the Universities of Bern
and Strasbourg (F). After his Ph. D. (University of Bern, 1946) he became curator of
entomology at the NMBE and 1964 its director. He was a professor for vertebrate zoology
and wildlife biology at the University of Bern. Walter Huber greatly advanced the augmentation of the vertebrate collection and the collection of domestic dogs (Albert Heim Foundation).
Total > 1000, mainly Mammalia. Most of them, however, are listed under different donators’ names. Such indirect contributions are e.g. the small mammals collected by W. Bauder*, Sciurus vulgaris, Oryctolagus cuniculus, Lepus europaeus, or Rupicapra rupicapra
from Switzerland (1966 onwards).
Lit.: Huber 1974, 1983, Sägesser & Huber 1962, 1963, Güntert 1987 (Nekrolog)
PL
Jagdinspektorat des Kantons Bern / Game Department of the Canton of Bern
Kantonale Verwaltungsstelle zum Vollzug der Bestimmungen des Bundes über
«die Jagd und den Schutz der wildlebenden Säugetiere und Vögel». Die dem
NMBE übergebenen Tiere finden sich unter verschiedenen Donatorennamen:
a) Kantonale Forstdirektion, b) kantonale Jagdverwaltung, c) kantonales Jagdinspektorat, d) Namen einzelner Wildhüter, e) Namen von Wildbiologen. Neben den
Zufallseingängen sind zahlreiche Serien das Resultat gemeinsamer oder zumindest durch das Jagdinspektorat unterstützter Projekte.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
67
Animals forwarded to the NMBE by the Game Department of the Canton of Bern have been
registerd under various donator names (e.g. forestry or hunting administration, names of
individual game wardens or wildlife biologists). The office and the NMBE collaborated in
several projects that often resulted in an augmentation of the collection.
Total = > 1000 Mammalia and Aves: mainly game animals and protected birds (Ardeidae,
Falconiformes, Strigiformes) from the Canton of Bern (entry from 1960 onwards).
Lit.: Brüllhardt 1981, von Goldschmidt & Lüps 1976, Marti 1993, Sägesser 1967, Zuber et
al. 2001
PL
Kämmer F.
Keine Daten zur Person bekannt. Die Sammlung dieses in Deutschland tätig gewesenen Ornithologen enthält Bälge und Flügelpräparate hauptsächlich von
Wasservögeln und Limikolen. Sie gelangte 1978 via WWF Schweiz (Umweltzentrum Zofingen, H.C. Salzmann) ins NMBE.
German Ornithologist, his private collection of bird skins was forwarded to the NMBE by
WWF Switzerland.
Total = 119 Aves, most from Wangerooge (Germany) (coll. 1957–67).
BB
Kocher Rudolf Friedrich (1811–1875)
Aus Thun stammend, geboren in Bern, Jugendzeit in Ferenbalm BE. PharmacieAusbildung in Thun und in Deutschland. Apotheker in Langenthal, nach 1844 in
Bern. 1851–52 Reise nach Italien, Griechenland, Palästina und Ägypten, wo er
selber Vögel sammelte. Teile dieser Sammlung schenkte er 1858 und 1864 dem
Museum. Zweite Reise nach Ägypten 1869. Besass eine umfangreiche Eier- und
Nestersammlung von schweizerischen Vögeln (Eier von 182 Arten und 82 Nester,
welche nach seinem Tod ins Museum gelangten). Durch testamentarische Verfügung kamen dem Museum weitere Vogeleier sowie 32 montierte Vogelexemplare aus Ägypten 9 zu. Der aktuelle Bestand an Eiern und Nestern ist wesentlich
geringer.
Citizen of Thun, born in Bern, early years in Ferenbalm BE. Pharmacist apprenticeship in
Thun and in Germany; pharmacist at first in Langenthal, after 1844 in Bern. 1851/52 journey to Italy, Greece, Palestine and Egypt, where he collected birds, part of which he donated to the NMBE in 1858 and 1864. Second travel to Egypt in 1862. Bequethed a considerable collection of bird eggs (182 species) and 82 nests to the NMBE. Additional eggs
and 32 mounted birds from Egypt came to the museum through his brother. The number of
eggs and nests still extant is much smaller.
Total = 65 Aves: 36 skins from Egypt and “Nubia” (Sudan), 17 nests and 7 sets of eggs from
Switzerland (collected 1846–62).
Lit.: Studer 1876 (Nekrolog)
MG
9
«... von Herrn Apotheker Kocher 30 Arten Vögel aus Oberägypten und Nubien, von ihm selbst erlegt
und präpariert.» VB 1871–79: 23
68
Peter Lüps & al.
Krebser Werner (1902–1966)
Verleger und Buchhändler in Thun BE, Vogelzüchter. Überliess dem Museum Vögel aus seiner Voliere und schenkte 24 Objekte von den Galapagosinseln.
Publisher and bookseller in Thun BE, aviculturist. Donated birds from his aviary, but also
birds and reptiles from the Galapagos Islands.
Total = 46: among them 12 Aves, 9 Reptilia from the Galapagos Islands (1962).
Lit.: Huber 1967 (Nekrolog)
PL
Küng Kurt (*1933)
Geboren in Steffisburg BE, 1948–52 Präparatorenlehre bei Georg Ruprecht* am
NMBE, anschliessend Hilfspräparator (1952), Präparator (1955) und ab 1958 bis
1990 Chefpräparator des NMBE, 1989 Ehrenmitglied der britischen «Guild of Taxidermists». Sammelreisen und Studienaufenthalte u. a. in Norwegen (Lofoten,
1956), Zambia (Livingstone-Museum, 1965), Nigeria (UNESCO-Ausbildungszentrum in Jos, 1966 und 1967), Polen 1967 (gemeinsam mit W. Huber*). Freiwilliger
Jagdaufseher im Kt. Bern. 1990 Rücktritt aus dem Museumsdienst und Auswanderung nach Australien.
Born in Steffisburg BE. 1948–52 apprenticeship in taxidermy under Georg Ruprecht* at the
NMBE, afterwards employed as a taxidermist. From 1958 to 1990 chief taxidermist at the
NMBE. Several collecting trips and sabbaticals abroad. Retired and emigrated to Australia
in 1990.
Total = 323: 24 Mammalia, 170 Aves (93 sea birds from the Lofoten Islands, 1956), 23 Reptilia, 26 Amphibia, 80 Osteichthyes.
Lit.: Huber & Küng 1967, Wagner et al. 1957
RA
Loeb Eugen (1877–1959)
Warenhausbesitzer in Bern, wohnhaft in Muri BE. Er bejagte von 1921–51 zusammen mit anderen Bernern (A. Bieber, H. Schwarz, F. Weil u. a.) das Reh (Capreolus
capreolus*) in einem Revier bei Seengen AG. Sein Sohn Victor Loeb schenkte die
Sammlung 1962 dem NMBE.
Tradesman, owner of the Loeb stores in Bern. Member of a hunting society that managed a
hunting ground near Seengen AG. His well-documented Roe Deer trophies were donated
to the NMBE by his son Victor in 1962.
Total = 96 Mammalia: Capreolus capreolus trophies from a hunting ground near Seengen
AG (coll. 1921–51).
PL
Luchsprojekt Schweiz / Lynx Study Group Switzerland
Das Luchsprojekt Schweiz entstand 1988 als Fortsetzung der von U. Breitenmoser* begonnenen, von ihm und weiteren Zoologen (u. a. Capt*, H. Haller*) weiter-
Wirbeltiersammlungen im NMBE
69
geführten Felduntersuchungen über den Luchs im schweizerischen Alpenraum
und Jura. Das NMBE hatte bereits ab 1981 zahlreiche Luchskadaver (Lynx lynx)
und seit 1984 einige hundert Köpfe von Beutetieren, v. a. C. capreolus und R. rupicapra (Luchsriss-Schädelsammlung), Felle und Schädel übernommen. Die Objekte sind z. T. unter den Namen Breitenmoser*, Capt*, Haller* u. a. oder aber unter
Luchsprojekt Schweiz und Luchsriss-Schädelsammlung* katalogisiert. Der grössere Teil des Materials stammt aus dem Kanton Waadt. Juristisch betrachtet ist
das Luchsprojekt nicht Donator, sondern nur Vermittler, denn rechtlich gehören
die Objekte den Kantonen.
Lynx Project Switzerland is the follow-up of field studies started by U. Breitenmoser* and
other wildlife biologists in the Swiss Alps and Jura Mountains. Between 1981 and 2000
60 lynx carcasses and nearly 400 heads of ruminants killed by lynx have been integrated
into the NMBE’s collections.
Total = 453: 60 Lynx lynx and 393 prey-items (mostly Capreolus capreolus and Rupicapra
rupicapra), all from Switzerland (1988–2000).
Lit.: Breitenmoser & Haller 1987, Breitenmoser-Würsten et al. 2001, Jobin et al. 2000 PL
Lüps Peter (*1943)
Zoologiestudium an der Universität Bern (Diplom bei Prof. U. Glutz von Blotzheim, Diss. bei Prof. W. Huber*). 1966–70 Assistent für die kynologische Sammlung am NMBE, seit 1970 Konservator der Abt. Wirbeltiere. Arbeiten auf dem Gebiet der Ornithologie und der Säugetierkunde in faunengeschichtlicher, ökologischer und morphologischer Richtung. Wesentlich sind u. a. die in Zusammenarbeit mit der Station Biologique de la Tour du Valat* aus der Camargue (F) beschafften Schädel (Seidenreiher Egretta garzetta, vermittelt durch Dr. Heinz Hafner, Nutria Myocastor coypus), ferner die mit dem Jagdinspektorat* des Kantons
Bern im Zusammenhang mit wildbiologischen Projekten ausgelösten Aktionen
zur Vermehrung des Schädelmaterials einheimischer Vögel und Säugetiere (Hökkerschwan Cygnus olor*, Steinwild Capra ibex*, Dachs Meles meles*, Hauskatze
Felis silvestris f. catus)* sowie Kleinsäuger-Fangaktionen in verschiedenen Landesteilen.
Studies in zoology, Ph. D. in zoology from the University of Bern. Curator of the NMBE vertebrate department since 1970. Responsible for the growth of the mammal and bird skull
collection from his own field studies and by initiating collecting programmes carried out by
game wardens of the Game Department* of the Canton of Bern.
Total = 312: mainly small mammals from different parts of the Canton of Bern (1970–90).
Lit.: Lüps 1984, Zuber et al. 2001
PL
70
Peter Lüps & al.
Lütt Ottfried
Keine persönlichen Daten bekannt. Verkaufte dem NMBE 1989 eine Sammlung
von Schädeln des Feldhamsters Cricetus cricetus*, die ein G. Schuhmacher vom
1.–15. April 1982 bei Dorn, Dürkheim (Rheinland-Pfalz, D) gefangen hatte.
German naturalist, no biographical data. Sold a large sample of Cricetus cricetus* skulls,
collected by G. Schuhmacher in April 1982 near Dürkheim (D), to the NMBE in 1989.
Total = 120 Mammalia: skulls of Cricetus cricetus from Rheinland-Pfalz, Germany.
PL
Lutz Adolpho (1855–1940) / Bertha Lutz / Dr. Lutz
Schweizer Familie, in Brasilien ansässig. Vater Adolpho Lutz und Tochter Bertha
Lutz (1894–1976) waren beide als Herpetologen tätig. Kurze Biografien sind in
Adler (1989) enthalten. Als Donator der Reptilien ist nur «Lutz» eingetragen; eine
eindeutige Zuordnung auf Vater oder Tochter Lutz ist deshalb nicht möglich.
Der Vater hatte Medizin an der Universität Bern studiert (Dr. med.); in Brasilien war er Direktor des Bakteriologischen Instituts in São Paulo, später Chef der
Medizinischen Zoologie (Tropenmedizin) am Instituto Oswaldo Cruz. Herpetologie betrieb er nebenbei bis ins hohe Alter, u. a. aus Interesse an Parasiten der Amphibien. Bertha Lutz studierte Naturwissenschaften an der Sorbonne in Paris,
später zusätzlich Jurisprudenz in Rio de Janeiro. Sie war Mitbegründerin der brasilianischen Frauenrechtsbewegung und arbeitete am Nationalmuseum in Rio de
Janeiro, wo sie zuletzt der Naturwissenschaftlichen Abteilung vorstand. Herpetologische Feldarbeiten führten Vater und Tochter z. T. gemeinsam durch. Nach
dem Tod des Vaters begann Bertha eine Monografie der Amphibien Brasiliens,
von der jedoch nur der erste Band erschienen ist (Lutz 1973).
Members of a Swiss family, resident in Brazil. The father (Adolpho) studied medicine at the
University of Berne. Later he became director of the Bacteriological Institute in São Paolo,
then head of the department of Tropical Medicine at the Instituto Oswaldo Cruz. His
daughter Bertha received a Ph. D. in science at Sorbonne University and studied law at the
Federal University in Rio de Janeiro. She was chief curator of the natural history department at the Museo Nacional in Rio de Janeiro and was renowned as women’s rights activist. As father and daughter Lutz conducted herpetological field studies jointly, reptile specimens labelled «Lutz» only cannot be attributed with certainty to one of the persons.
Total = 47: 34 Aves (before 1891, Adolpho Lutz), 6 Reptilia, 7 Amphibia from Brazil
(1948–51, Bertha Lutz).
Lit.: Adler 1989a, b, Lutz 1973
KG, MG
Malmström Johan Edvard (1911–1991)
Schwede, von Beruf Kantor, besuchte mehrmals seine in der Schweiz (Aegerten
BE) verheiratete Tochter; dabei stattete er gelegentlich auch dem NMBE einen
Wirbeltiersammlungen im NMBE
71
Besuch ab. Zwischen 1977 und 1984 brachte er Vogelbälge mit, die er selbst präpariert hatte.
Swedish cantor (school teacher and organist), interested in birds. Became acquainted with
the NMBE while visiting his daughter that was married in Switzerland. Donated self-prepared bird skins to the museum between 1977 and 1984.
Total = 48 Aves (skins) from Sweden (1977–84)
PL
Nägeli, Dr.
Lebte um ca. 1880–85 in Rheinau ZH; keine weiteren Daten zur Person bekannt.
Aktenkundig ist eine Schenkung von Meer- und Süsswasserfischen (110 Arten)
aus Brasilien. In der Sammlung finden sich heute Fische sowie wenige Reptilien
und Amphiben, z.T. mit Ortsangabe Rio de Janeiro.
Lived in Rheinau ZH and donated 110 species of fishes from Brazil to the NMBE. No personal data and no further details about the specimens known.
Total = 65: 1 Reptilia, 3 Amphibia, 56 Osteichthyes, 3 Chondrichthyes from Brazil (entry
1880–85).
Lit.: VB 1888-85: 40-41
MG
Naturhistorisches Museum Fribourg / Natural History Museum Fribourg
In den Jahren zwischen 1915 bis 1922 kam es verschiedentlich zu Kontakten und
Tauschaktionen mit dem Museum in Fribourg. Dokumentiert ist der Erwerb einer
grösseren Anzahl Vögel (131 Ex. in 62 Arten) aus Fo-kien (China), «durch Vermittlung von Prof. Musy». Eingetauscht wurden Amphibien und Reptilien aus Ning-po
(China). Über die Tauschobjekte aus dem NMBE ist nichts bekannt.
In the years 1915–22 the NMBE received several specimens from China, thanks to contacts
established via the Natural History Museum in Fribourg. The acquisition of a considerable
number of birds from Fo-kien was achieved with the assistance of professor Musy from Fribourg. An exchange of amphibians and reptiles from Ning-po is also recorded in the annual
reports.
Total = 197: 180 Aves, 10 Reptilia, 7 Amphibia from China (entry 1916–22).
Lit.: VB 1915–17: 19; VB 1918–20: 160; VB 1921–23: 23
BB, MG
Nikles F.
Auch Nickles geschrieben; keine Daten zur Person bekannt. Hielt sich um
1897–99 in Bern auf, lebte danach offenbar während mehrerer Jahrzehnte in
Quellimane (Mozambique), von wo er dem NMBE in verschiedenen Lieferungen
Schädel, Trophäen und Bälge von Säugetieren, aber auch Fische, Amphibien,
Reptilien und Vögel zukommen liess.
72
Peter Lüps & al.
No personal data known. Spent several years in Quellimane (Mozambique) from where he
shipped several consignments of African mammals and other vertebrates to the NMBE.
Total = 97: 35 Mammalia, 3 Aves, 20 Reptilia, 21 Amphibia, 18 Osteichtyes from Mozambique (1905–35).
Lit.: VB 1897–99: 31
PL
Nil Louis Alfred Theodor (1836–1877)
Sohn des Rudolf Ludwig Nil (oder Nill; 1799–1869), Pfarrer in Melchnau BE
(1843–69). In Gadmen BE geboren, stand während 14 Jahren als Offizier in königlich-niederländischen Diensten. Reisen zu den Sunda-Inseln, den Molukken sowie nach Neuguinea. Von diesen Orten schickte er Vogelbälge und wenige Säugetiere nach Bern 10. Im Jahre 1874 hielt er einen Vortrag über «holländisch Indien»
im Rahmen einer Veranstaltung des Lesevereins Melchnau.
Born in Gadmen BE, second son of Rudolf Ludwig Nil (or Nill, 1799–1869), the later parson
at Melchnau BE. As an officer of the Netherlands Royal Navy he travelled to the Sunda Islands, the Moluccan Islands and to New Guinea.
Total = 210: 6 Mammals, 204 Aves from Indonesia (Moluccas, Halmahera, Sulawesi, Irian
Jaya, Timor), coll. before 1866.
Lit.: Anon. 1874 (Würdigung), Nil 1982, VB 1863–70: 8; VB 1871–79: 22
RA, BB, MG
Nold Melchior (*1924)
Polizei-Wachtmeister Nold überliess im Rahmen seiner Tätigkeit als Beamter der
Flurpolizei* der Stadt Bern (1956–88) sowie als Jäger zwischen 1958 und 1984
dem NMBE zahlreiche Säugetiere und Vögel aus der Umgebung der Stadt Bern.
City police sergeant and game warden, donator of mammals and birds collected within the
city of Bern and its surrounding.
Total = 87: 65 Mammalia (mainly Sciurus vulgaris and Capreolus capreolus) 22 Aves, collected 1958–84.
PL
Oppliger Walter (1901–1968)
Gelernter Käser, geschickter Präparator (Autodidakt), engagierter Ornithologe
und Vogelschützer. Er führte die Sammlung einheimischer Vögel, die sein Grossvater und sein Vater begonnen und ausgebaut hatten, weiter. 313 datierte und 33
nicht datierte Vogelpräparate wurden 1980 vom NMBE angekauft.
10
Manual II: «ein Brief de dato 30. August 1865 von Hr. A. Nil, Lieutenant des Bataillons der Molukken in Banda Neira, worin er dem naturhistorischen Museum die Anzeige macht, dass er unterm
4. August an die Firma Niederer & Cie. in Batavia 2 Kisten, bezeichnet N No. 1 & 2 habe abgehen lassen, enthaltend 261 Vögelbälge, 4 Säugethiere, 1 Kaiman und 5 Fledermäuse ...»
Wirbeltiersammlungen im NMBE
73
Cheese maker, field ornithologist and skilled taxidermist. Completed a collection of
mounted birds initiated by his grandfather and continued by his father. His widow sold the
collection to the NMBE in 1980.
Total = 346 Aves (207 species, all mounts) from the Swiss Plateau, collected 1871–1960.
Lit.: Lüps 1981a, Thönen 1968 (Nekrolog)
PL
Pilleri Giorgio (*1925)
Medizinstudium in Padua, Wien und Bern. Zuerst Assistent, von 1965 bis 1990 Direktor des Hirnanatomischen Instituts der Universität Bern, Professor für Neuroanatomie und vergleichende Neuropathologie. Seit 1956 zahlreiche wissenschaftliche Expeditionen in alle Welt zur Erforschung der Walartigen, u. a. 1963
mit W. Huber* nach Südafrika (Durban). Das umfangreiche Cetaceen-Material
wurde dem NMBE geschenkt, im April 2000 aber an die Dr. Senckenbergische
Anatomie der Universität Frankfurt/Main (D) weitergegeben.
Studies of medicine in Padova, Vienna and Bern. Professor of neuroanatomy and comparative neuropathology; from 1968 to 1990 director of the Institute of Brain Anatomy, University of Bern. Studies in anatomy of cetaceans. Engaged in several scientific expeditions
pertaining to cetacean research since 1956, e.g. 1963 with W. Huber to Durban in South
Africa. The comprehensive cetacean material was taken care of by the NMBE and transferred to the Institute of Anatomy at the University of Frankfurt/Main (Germany) in April 2000.
Total = 108 spirit specimens: 92 Mammalia (65 mammalian fetuses; 12 Castor canadensis
from the USA and some captive-bred at the Institute of Brain Anatomy), 7 Reptilia, 5 Amphibia, 4 Osteichthyes.
Lit.: Pilleri 1964, 1966, Huber & Pilleri 1967
KG
Platel Edmund (1846–1895)
Diplomierter Chemiker (ETH), war ab 1880 bis zu seinem Tod Direktor der Eidg.
Münzstätte. «Frau Münzdirektor Platel schenkte dem Museum die von Hrn. Münzdirektor Platel hinterlassene Sammlung einheimischer Vögel, wodurch es möglich wurde, zahlreiche Arten zu ergänzen.» (VB 1903–1905: 16).
Chemist, lived in Bern and became director of the Federal Mint. His widow donated his collection of bird mounts to the NMBE.
Total = 70 Aves from Switzerland.
PL
Pochelon Gilbert (1911–1991)
Amateur-Ornithologe, Berufsoffizier, später Handelsvertreter; zuletzt wohnhaft
in Nyon. Leidenschaftlicher Eiersammler, der die meist selbst gesammelten Gelege exakt, oft auch fotografisch, dokumentierte. Die Sammlung wurde dem NMBE
mit Vertrag vom 1. März 1990 als Schenkung überlassen.
74
Peter Lüps & al.
Amateur field ornithologist, regular officer, later commercial agent; resident in Nyon. Egg
collector; collected most eggs on his own and documented them carefully, often with photographs of the nest. The collection was donated to the NMBE in 1990.
Total = 2102 sets of bird eggs, mainly from Central and Western Europe, collected 1940–80.
Lit.: Glutz von Blotzheim 1993 (Nekrolog)
MG
Ruprecht Georg (1887–1968)
Von 1923 bis 1957 als Chefpräparator (Dermoplastiker und Dioramenbauer) am
NMBE tätig. Hauptverantwortlich für die meisten Dioramen bis 1957 (Afrika-Ausstellung, «Heimatmuseum»). Die Eingangslisten lassen nicht erkennen, welche
der von ihm stammenden Vögel und Säugetiere er aktiv beschafft hat und wie viele er als Zufallsfunde ans NMBE geliefert hat.
The German taxidermist Georg Ruprecht worked at the NMBE from 1923 to 1957. He was
responsible for the majority of diorama displays. As a volunteer game warden of the Canton of Bern, he collected animals found dead or by hunting.
Total = 78: 7 Mammalia, 71 Aves from Switzerland, collected 1923–60.
Lit.: Huber 1969a (Nekrolog)
PL
Sägesser Hannes (1930–1991)
Hannes Sägesser trat 1960 als Leiter der Zoologischen Sammlungen in den
Dienst des NMBE, von 1964–69 war er Konservator der neu geschaffenen Abteilung Wirbeltiere und 1968 zudem des Jagdmuseums in Schloss Landshut, Utzenstorf BE. Ab 1970 bis zu seinem Tode leitete er als Verwalter den Berner Tierpark
Dählhölzli*. Neben den aufgeführten Eingängen gibt es in den Sammlungen eine
stattliche Zahl weiterer Objekte, die zwar nicht seinen Namen als Donator tragen,
deren Beschaffung er aber in den genannten Funktionen und als Wildforscher veranlasst oder organisiert hat (Capreolus capreolus*, Rupicapra rupicapra*).
Received his Ph. D. in zoology from the University of Bern. Head of the NMBE zoological department in 1960, became the curator of the newly established vertebrate department in
1964. Six years later he was appointed director of the Zoological Garden Dählhölzli* in
Bern. He was engaged in wildlife biology and contributed in various ways to the augmentation of the bird and mammal collections.
Total = 131: 23 Mammalia, 58 Aves, 10 Reptilia, 39 Osteichthyes. 96 specimens are from
Benin (collected 1961), 2 Ursus arctos middendorffi and several ungulates from Alaska
(1962).
Lit.: Sägesser 1967, 1970, Sägesser & Huber 1962, 1963, Lüps & Althaus 1993 (Nekrolog)
PL
Wirbeltiersammlungen im NMBE
75
Schmid Paul (*1951)
Zoologe, Dissertation 1980 an der Universität Bern über das Geweih des Rothirsches. Seit 1979 wissenschaftlicher Assistent in den Abteilungen Wirbellose Tiere und Wirbeltiere des NMBE.
Zoologist. Ph. D. thesis (University of Bern, 1980) on Red Deer Cervus elaphus antler formation. Assistant curator at both the Invertebrate and Vertebrate department of the NMBE
since 1979.
Total = 121: 104 Mammalia (mainly Soricidae and small Rodentia from Bellwald VS), 12
Aves, 3 Reptilia, all from Switzerland.
PS
Schneider Gustav (1834–1900)
Sohn eines Lehrers in Michelbach (Nassau, D), Ausbildung als Präparator am Naturhistorischen Museum Wiesbaden. Ab 1859 Konservator der naturhistorischen
Sammlungen in Basel, daneben Naturalienhandel auf privater Basis. Ab 1875
selbständiger Betrieb eines «Zoolog. Comtoir», mit weltweiten Handelsbeziehungen. In den Jahren 1880–83 erhielt das NMBE 110 Vogelpräparate im Tausch 11 gegen Molluskenschalen – «Doubletten» der Shuttleworth-Sammlung.
Son of a teacher living in Michelbach (Germany), apprenticeship as a taxidermist at the
natural history museum in Wiesbaden. Curator of the natural history collections in Basel in
1859, dealt privately with natural history items. In 1875 foundation of his own trading
business, with worldwide connections. The NMBE traded “doublettes” from Shuttleworth’s shell collection for 110 bird skins in the years 1880–83.
Total = 145: 24 Mammalia, 121 Aves, (entry 1880–83).
Lit.: Gebhardt 1964: 321, VB 1880–85
MG
Shuttleworth Robert James (1810–1874)
Privatgelehrter aus England, verbrachte einen Teil seiner Jugend mit seinen Eltern
in Genf und Solothurn. Studium in Edinburgh. Kehrte 1830 in die Schweiz zurück
und lebte zuerst in Solothurn, später in Bern. Botaniker und Molluskenspezialist,
überliess dem Museum rund 200 000 Schalen von Schnecken und Muscheln (vgl.
Typen-Katalog von Neubert & Gosteli 2003). Mitglied der Museumskommission
1856–1864. Erhielt 1847 von John Gould* 112 Vögel geschenkt und übergab diese dem Museum. 1861 und 1862 vermittelte er im Auftrag der Museumskommission den Ankauf von Säugetieren und weiteren Vögeln von Gould (Subscription
1862*). Als Donator erscheint sein Name auf einigen Exemplaren der 1862 ange11
«... erbot sich Herr G. Schneider, Naturalienhändler in Basel, eine Anzahl der zahlreichen Doubletten aus der Conchyliensammlung von Shuttleworth im Tausche gegen Vogelbälge anzunehmen.»
Theophil Studer in VB 1880–85.
76
Peter Lüps & al.
kauften Vögel, aber auch auf Vogelexemplaren, die erst nach 1880 gegen Molluskenschalen seiner Sammlung eingetauscht wurden.
Scholar from England. Spent time of his youth with his parents in Geneva and Solothurn.
Studied in Edinburgh, returned to Switzerland and lived in Solothurn and Bern from 1833
onwards. Botanist and malacologist. Bequeathed the museum with approximately
200 000 molluscan shells. In 1847 he received 112 bird skins from John Gould* and
donated them to the NMBE. Member of the museum committee from 1856 to 1864. In 1861
and 1862 he was commissioned by the NMBE to purchase mammals and additional birds
from Gould (Subscription 1862*). His name appears not only on some specimens purchased in 1862, but also on bird specimens that were traded after his death against shells
from his collection.
Total = 112 Aves, mainly from Australia.
Lit.: Neubert & Gosteli 2003, Güntert et al. 2005, 2006, Guthnick 1874 (Nekrolog)
MG
Sprüngli Daniel (1721–1801)
Daniel Sprüngli (oder Sprünglin: seine Briefe in der Burgerbibliothek Bern sind
mit «Sprünglin» unterzeichnet) war Pfarrer in Stettlen und lebte ab 1775 als Privatgelehrter in Bern (Huber 1982a: 37). Er trug eine umfangreiche Sammlung einheimischer Vögel zusammen, zu der ein handschriftlicher Katalog aus dem Jahr
1798 existiert (Sprüngli 1798). Verfasste ein 270 Seiten starkes Manuskript zur
«Ornithologia helvetica», welches viele eigene Beobachtungen sowie Kompila-
Abb. 11: Das Goldhähnchennest von 1765 wurde
erst 2002 in der Sammlung wiederentdeckt. –
Nest of kinglet (Regulus
sp.) from Rev. Daniel
Sprüngli’s bird collection.
Foto: Lisa Schäublin
Wirbeltiersammlungen im NMBE
77
tionen aus anderen ornithologischen Werken enthält. Es befindet sich heute in
der Burgerbibliothek Bern.
Die Vogelsammlung war schon um 1833 nur noch zum kleinen Teil vorhanden
(s. S. 6), der Rest ging in späteren Jahren ebenfalls verloren. Beim Umzug ins Museumsgebäude an der Waisenhausstrasse «... zeigte sich nun namentlich unter
den einheimischen Vögeln viel defektes und verblichenes Material, welches
durch besseres zu ersetzen ein Hauptbestreben sein musste.» (Studer, VB 1871–
79: 22). Von der ganzen Sammlung ist ausser dem Katalog heute einzig noch ein
Mooshäufchen – das Nest eines Goldhähnchens – vorhanden (Abb. 11). Der Text
der Originaletikette lautet: «Nest und Eyer vom Müggenbisserlin, oder dem Regulo Capite laevi; no 3. 1765».
Daniel Sprüngli (or Sprünglin) was a clergyman active till 1775 in Stettlen near Bern. After
1775 he lived in Bern as a naturalist. He owned one of the most complete collections of
Swiss birds that was bought for public display in 1802 by the City Library (precursor of the
NMBE). Of this collection only Sprüngli’s handwritten catalogue of 1797, a printed catalogue of the exhibit in the City Library (Meisner 1804) and a nest of Regulus sp. from 1765
exist. The other specimens were deliberately discarded and replaced by fresh specimens
during the 19th century. Sprüngli is the author of a voluminous manuscript on the birds of
Switzerland (“Ornithologia Helvetica”), now deposited at the Burgerbibliothek Bern.
Lit.: Huber 1982a, Meisner 1804, VB 1871–79
MG
Studer Theophil (1845–1922)
Dr. med. und Zoologe, Mitglied einer bedeutenden Berner Gelehrtenfamilie. Die
Bedeutung Theophil Studers liegt nicht in erster Linie bei der Anzahl der durch ihn
auf zahlreichen Sammelreisen (u. a. Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff «Gazelle» 1874–76, Studer 1889) beschafften Wirbeltiere, sondern vielmehr in seiner fast fünfzigjährigen Tätigkeit als Vorsteher der zoologischen
Sammlung, als Präsident der Museumskommission, als Ordinarius (ab 1879) für
Zoologie, allgemeine Naturgeschichte und Vergleichende Anatomie an der Universität Bern, als Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen – ferner
in seinem sehr breit gefächerten Wissen und seiner Initiative, z. B. in den Bereichen der Archäozoologie und der Kynologie. Studer legte die Basis für die Haushunde-Schädelsammlung der Albert-Heim-Stiftung*.
Theophil Studer, member of an old Bernese family, studied medical science in Bern and
Leipzig. Travelled around the world on board the German vessel “Gazelle” from 1874 to
1876. Appointed curator of vertebrates at the NMBE in 1872. MD of the Medical Faculty
(University of Bern) in 1873. Birds and mammals from the southern hemisphere in the
NMBE’s vertebrate collection are one of the many results from this expedition. 1879
appointed professor of zoology and comparative anatomy at the University of Bern. In his
later years he was primarily interested in archaeozoology and the domestication of dogs.
78
Peter Lüps & al.
Total = 163: 40 Mammalia, 68 Aves, 9 Reptilia, 14 Amphibia, 32 Osteichthyes. Mammals,
birds and fish are mainly from the southern hemisphere. Important collection of dogs (Albert Heim Foundation*) and of invertebrates.
Lit.: Bloesch 1922, Buess 1975, Studer 1889, Baltzer 1923 (Nekrolog), Baumann 1922
(Nekrolog)
PL
Subscription 1862
Zum Ankauf von rund 70 Vogelbälgen aus der Sammlung von John Gould* wurde
1861 in Bern eine öffentliche Geldsammlung («Subscription») durchgeführt; die
Namen der Geldgeber sind bekannt (Güntert et al. 2006). Das Geschäft wurde im
Jahr 1862 abgeschlossen. Als Anerkennung wurden die Namen der Spender – in
willkürlicher Zuordnung – als Donatoren auf den Etiketten vermerkt; im «Generalkatalog Vögel» sind sie als Donatoren der Exemplare aufgeführt.
Public fund-raising in 1861 for the acquisition of approximately 70 bird skins from John
Gould’s collection. The individual contributors were recognized and their names were arbitrarily written as “donators” on the labels of the specimens acquired in 1862.
Total = about 75 Aves, mostly from Australia, few from South America (Rhamphastidae).
Lit.: Güntert et al. 2005, 2006
MG
Theiler, Sir Arnold (1867–1936)
Aufgewachsen in Frick AG, Studium der Veterinärmedizin an der Universität Zürich. State Veterinarian der Südafrikanischen Republik (1896), Professor für Bakteriologie, Virologie und Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Fakultät in
Pretoria (ZA); 66 wichtige Auszeichnungen, darunter 1914 die Erhebung in den
Ritterstand des British Empire.
Born in Frick AG, studies in veterinary medicine at the University of Zurich. In 1891 he emigrated to Pretoria (ZA). In 1896 appointed State Veterinarian of the Zuid-Afrikaansche Republiek. He was an outstanding researcher, administrator and teacher (bacteriology, virology and parasitology) and is considered the “father of veterinary science” in South Africa.
He received 66 principal awards, amongst them the knighthood in 1914.
Total = 98: 15 Mammalia (mainly Artiodactyla) and 83 Aves from southern Africa; 1918–29.
Lit.: Theiler 1971 (Nekrolog)
RA
Tierpark Dählhölzli Bern / Zoological Garden Dählhölzli Bern
Mit 1359 Eingängen ist der Städtische Tierpark Dählhölzli, zusammen mit dem
angegliederten Bärengraben, einer der wichtigsten Donatoren des NMBE. Seit
dem Eröffnungsjahr des Tierparks Dählhölzli (1937) bestehen enge Kontakte zum
NMBE. Im Tierpark verstorbene Tiere gelangen nach Absprache direkt oder via
Tierspital (Untersuchung der Todesursache, Pathologie) als Geschenk ans NMBE.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
79
Since its establishment in 1937, the Bernese Zoological Garden Dählhölzli, together with
its affiliated bear pit, has been an important donator to the NMBE. Dead animals have been
donated to the NMBE following their cause of death examination conducted by the Institute of Animal Pathology at the Animal Hospital* (University of Bern).
Total = 1363, predominantly European fauna: 615 Mammalia, among which 115 Brown
Bears Ursus arctos, 634 Aves, 77 Reptilia, 11 Amphibia, 22 Osteichthyes.
Lit.: Sägesser 1982, Sägesser & Robin 1987
RA
Tierspital Bern / Animal Hospital, University of Bern
Unter der Bezeichnung «Tierspital» sind verschiedene Institute der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern als Donatoren zusammengefasst: die
Abteilung Geflügel- und Wildtierkrankheiten, die Kleintierklinik und die Schweizerische Tollwutzentrale. Dabei handelt es sich sowohl um Tiere aus freier Wildbahn wie auch um Wild- und Haustiere aus Zoohaltung oder von Privatpersonen.
Die Vögel sind in der Regel Pflegefälle, die entweder eingingen oder als nicht heilbar euthanasiert wurden.
Various institutes of the Faculty of Veterinary Medicine and the Swiss Rabies Center are
summarised as donators under the entry Animal Hospital, University of Bern. In addition to
the animals listed below, many more individuals forwarded to the NMBE have been registered under the name of their former owners or finders.
Total = 242: 174 Mammalia (including with 95 Mustela nivalis and 22 M. erminea from
Hessen, Germany), 61 Aves, 6 Reptilia, 1 Amphibia.
Lit.: Neuenschwander & Lüps 1975
PL
Tollwutzentrale, Schweizerische / Swiss Rabies Center
siehe Tierspital Bern / Animal Hospital, University of Bern
La Tour du Valat, Station Biologique
1953 gründete der Basler Zoologe Dr. Luc Hofmann in der Camargue (Le Sambuc,
B.d.Rh., F) die Biologische Station «La Tour du Valat» und baute sie ab 1974 zu einem international tätigen Forschungsinstitut aus (Goltermann-Hardenberg &
Isenmann 2003). Unter «Tour du Valat» katalogisierte Eingänge stammen hauptsächlich aus den Jahren 1972–83. Es handelt sich vorwiegend um Vögel, die von
P. Lüps* während eines Studienaufenthaltes 1972 gesammelt wurden sowie um
31 Sumpfbiber (Nutria) aus dem Forschungsprojekt von E. Kohli (1981). Eingänge
aus der Camargue sind z. T. unter dem Namen von Mitarbeitern des Forschungsinstituts La Tour du Valat aufgeführt (u. a. Dr. Heinz Hafner, Dr. Alan Johnson).
80
Peter Lüps & al.
La Tour du Valat, a field station for biological research in the Camargue (France), was
founded by the Swiss zoologist Dr. Luc Hoffmann in 1953. The NMBE received the opportunity to integrate birds and mammals from the Camargue into its collections.
Total = 97: 33 Mammalia (31 Myocastor coypus), 62 Aves (14 Egretta garzetta), 2 Reptilia
from the Camargue (F), collected 1972–83.
Lit.: Goltermann-Hardenberg & Isenmann 2003, Kohli 1981
PL
Tschumi Pierre André (*1925)
Zoologe, Gymnasiallehrer, später Ordinarius für Allgemeine Ökologie am Zoologischen Institut* der Universität Bern (bis 1988). Im Rahmen zweier ÖkologiePraktika (1971, 1973) wurden Untersuchungen an Kleinsäugern in der stadtnahen Umgebung Berns durchgeführt.
Zoologist, high-school teacher, later professor of Ecology at the Zoological Institute of the
University of Bern (until 1988). In ecological laboratory courses, he supervised field
studies on small mammals within the surroundings of Bern (1971, 1973) and donated the
small mammals captured throughout the study to the NMBE.
Total = 116 Mammalia: small mammals (116 skulls, 68 skins), mainly Apodemus sylvaticus and Clethrionomys glareolus, from the surroundings of Bern (1971–73).
PS
Umiker Konrad
Kaufmann in Meilen ZH; keine weiteren Angaben zur Person vorhanden. Brachte
von einer Reise nach Ghana im August 1946 aus Sureso und Manso (Umgebung
von Asankrangwa) 111 lebende Reptilien (v. a. Schlangen) mit in die Schweiz zurück, die dann via den Tierpark Dählhölzli Bern* ans NMBE gelangten.
Businessman in Meilen ZH, no biographical details known. As a result of a journey to Ghana in August 1946 (region of Asankrangwa) he brought 111 living reptiles (mainly snakes)
back to the Bernese Zoological Garden*; from there they were transfered after their death
to the NMBE.
Total = 121 Reptilia (spirit specimens), mostly from Ghana (1946).
KG
Vallan Denis (*1965)
Zoologe, Studium an der Universität Bern. Diplom 1992. 1993–97 Durchführung
verschiedener herpetologischer Studien in Madagaskar. 1999 Doktorat. Arbeitete 1990 und von 1993–98 als Teilzeitassistent im NMBE. Das seiner Dissertation
zugrunde liegende Sammlungsmaterial aus Madagaskar, darunter auch Typusexemplare (293 Amphibien, darunter mehrere Typusexemplare), ist im NMBE hinterlegt.
Wirbeltiersammlungen im NMBE
81
Biology studies at the University of Bern, Ph. D. in 1999, on the ecology of amphibians and
reptiles in Madagascar. Deposited his reference collection , together with several type
specimens, at the NMBE. 200 additional specimens, including type material, are not yet catalogued.
Total = 300: 293 Amphibia (mainly Mantidactylus 176 and Boophis 82), 7 Reptilia from
Madagascar (1993–97).
Lit.: Vallan 1999, 2000 a,b,c
KG
Verein des Naturhistorischen Museums Bern / Friends of the Museum
Der Verein wurde 1928 gegründet, um die Präsentation afrikanischer Grosstiere
(Expedition B. und V. von Wattenwyl) in Dioramen finanziell zu unterstützen. Er
beteiligte sich in der Folge auch an den Kosten des Museumsneubaus (1932–34)
und leistete bis 1946 einen jährlichen Beitrag an die Betriebskosten. In den Jahren danach wurden die verfügbaren Mittel für Sammlungsankäufe und gelegentlich zur Finanzierung anderer Aktivitäten des Museums eingesetzt. Hunderte von
Objekten wurden seither für die Wirbeltiersammlungen angekauft. Dass der Verein trotzdem in der digitalen Datenbank nicht als Donator aufgeführt ist, kommt
daher, dass er jeweils nicht direkt beim Sammeln oder bei Verkaufsverhandlungen beteiligt war. Seine Geschenke werden aber beim Akquisitionsmodus mit einem speziellen Code gekennzeichnet.
The society was founded in 1928 to support the display of the African mammals collected
by Bernard and Vivienne von Wattenwyl*. It also made an allowance to the construction of
a new building in 1932–34 and contributed to the annual expenses until 1946. In the years
after 1946 it paid the acquisition costs of several hundred specimens. Because the society
itself has never been active in collecting of or in bargaining for its gifts, it is not listed in the
database under a separate donator’s name. The single items, however, will be given a special code for the mode of acquisition.
Lit.: Sauser 1978
MG
Vinciguerra Lorenzo (*1965)
Zoologischer Präparator, Ausbildung bei Uwe Goepel in Meilen ZH, Abschlussprüfung 1987, danach als Grosstierpräparator in Namibia und Südafrika.
1990–93 Leitung des Präparatoriums im NMBE, dem er seine Sammlung von
hauptsächlich europäischen Kleinsäugetieren überliess. Mehrere Studienaufenthalte auf den Philippinen (Vinciguerra & Müller 1993). Sammelreise im Auftrag
des NMBE in Namibia. Ende 1993 Wechsel in leitende Stellung in einem Atelier für
Taxidermie von Grosssäugetieren in Tanzania.
Taxidermist, trained at Uwe Goepel’s workshop in Meilen ZH. Big game taxidermist in Namibia and South Africa. From 1990 to 1993 head of the taxidermy workshop at the NMBE,
afterwards head of a commercial taxidermy shop in Tanzania. Donated a considerable
82
Peter Lüps & al.
number of small mammals from Switzerland and the southern adjacent countries, from the
Philippines, and Namibia.
Total = 768: 732 Mammalia (485 from the Philippines, 176 from Switzerland, Italy and
France, 52 from Namibia), 33 Aves, 2 Reptilia, 1 Amphibia.
Lit.: Vinciguerra & Müller 1993
MG
Vogelwarte Sempach, Schweizerische / Swiss Ornithological Institute
Die Vogelwarte in Sempach leitet traditionsgemäss die meisten tot erhaltenen
Vögel an das Naturhistorische Museum Basel weiter. Erste Eingänge ins NMBE
datieren aus dem Jahr 1931. Namentlich in den 1950er-Jahren lieferte die Vogelwarte nochmals Vögel – mehrheitlich Singvögel – nach Bern; einige davon wurden für das «Heimatmuseum» präpariert.
The Swiss Ornithological Institute usually forwards dead birds to the Natural History Museum Basel which maintains a focal ornithological collection for Switzerland. Specimens –
mostly passerines – have been donated to the NMBE primarily in the 1950s.
Total = 70 Aves, mostly from Switzerland.
PL
Volz Walter (1875–1907)
Geboren in Wynau BE, Schulen in Bern, Technikum in Burgdorf. Kurz als Architekt
tätig, anschliessend Zoologiestudium an der Universität Basel. Trat in die Königlich-Niederländische Petroleumgesellschaft als Geologe ein und ging 1899 nach
Palembang auf Sumatra. Daraufhin als Assistent und Privatdozent am Zoologischen Institut der Universität Bern tätig. Fand 1907 in Liberia während einer Forschungsreise den Tod.
Zoology studies at the University of Basel. Travelled as a geologist for the Royal Dutch Petroleum Company to Palembang, Sumatra, in 1899. He later worked as an assistant at the
Zoological Institute of the University of Bern. Died in 1907 during an expedition in Liberia.
Total = 767: 28 Mammalia, 25 Aves, 190 Reptilia, 158 Amphibia, 359 Osteichthyes,
7 Chondrichthyes from Sumatra (entry 1899–1906). Several type specimens of amphibians and fishes.
Lit.: Isenschmid 1903, Volz 1903a, Volz 1903b, Rothenbühler 1907 (Nekrolog)
KG
Wandeler Alexander Immanuel (*1940)
Zoologe, Dr. phil. nat., 1975–89 Leiter der Schweizerischen Tollwutzentrale, seit
Mitte 1989 in Kanada am Animal Diseases Research Institute in Ottawa tätig. Im
Rahmen seiner Tätigkeit an der Tollwutzentrale (Tierspital Bern*) brachte er u. a.
671 Füchse (Vulpes vulpes*) und 103 Dachse (Meles meles*) ins NMBE. Für seine
Dissertation unter der Leitung von Prof. Walter Huber* sammelte er zusammen
mit Wildhütern und Jägern Rehe (Capreolus capreolus*), v. a. im Emmental (von
Wirbeltiersammlungen im NMBE
83
406 Rehen kam der Schädel ins NMBE, Jagdinspektorat*). Mit seinem breiten Interesse förderte er zusammen mit W. Huber* und H. Sägesser* den gezielten Ausbau von Serien verschiedener Säugetierarten (u. a. über 60 Gemsschädel Rupicapra rupicapra* vom Augstmatthorn). Er vermittelte dem NMBE auch fremde
Sammlungen (z. B. Mustela nivalis* aus Deutschland). Gemeinsam mit P. Lüps*
verfasste er die Beiträge über Fuchs und Dachs im «Handbuch der Säugetiere Europas».
Received his Ph. D. in zoology from the University of Bern (Ph. D. thesis on the fecundity in
Roe Deer). He worked as an ecologist and a wildlife biologist at the Swiss Rabies Center*
and became its director in 1975. In 1989 he emigrated to Canada where he works at the
Animal Disease Research Institute in Ottawa. He is a key donator of mammals, principally
game animals from Switzerland (Game Department* of the Canton of Bern); he also acted
as an intermediary in the acquisition of other samples of mammals.
Total = 1000 Mammalia: skulls, mainly of Vulpes vulpes, Meles meles, Rupicapra rupicapra and Capreolus capreolus from Switzerland, the majority from the Canton of Bern (collected 1966–73).
Lit.: Lüps & Wandeler 1993, Wandeler 1975, Wandeler & Lüps 1993
PL
von Wattenwyl Bernard Perceval (1877–1924)
(Goschen-) von Wattenwyl Vivienne Florence Beatrice (1900–1957)
Die beiden Bernburger, Vater und Tochter von Wattenwyl, sind die bekanntesten
Donatoren des NMBE, auch wenn sie mit nur 186 Objekten zahlenmässig weit
hinter anderen zurückstehen. 105 Tiere (darunter 19 Löwen Panthera leo) wurden auf einer Reise 1923–24 in Ostafrika (Kenia, Uganda) gesammelt. Weitere
Säugetiere waren schon 1911 und 1914–15 in Rhodesien (heute: Simbabwe) erlegt worden. Einige wenige stammen aus Jagdaufenthalten in Norwegen. In der
1936 eröffneten Afrika-Dioramenschau gehen insgesamt 55 Tiere auf die beiden
von Wattenwyls zurück. Diese Dioramenschau bestimmte die Entwicklung des
Berner Museums in baulicher, museografischer und wissenschaftlicher Hinsicht
über 60 Jahre hinweg.
Bernard von Wattenwyl, member of an old patrician Bernese family,and his daughter Vivienne were the essential figures in regard to the development of the NMBE in the 20th century. As a result of a safari in 1923/24, they donated 105 African big game
specimens (skins, skulls, skeletons). Of 95 mammals on display in the dioramas with
African wildlife 55 are donated by the Wattenwyls. The display of these African animals in
dioramas determined the further development of the NMBE with regard to premises,
exhibitions and activities during the following 60 years.
Total = 196: 195 Mammalia (big game) from East Africa (Zimbabwe, Kenya, Uganda, 1911–
24), some from other parts of Africa and from northern Europe, 1 Aves.
Lit.: Bundi 1998, VB 1924–26: 15–33; Wattenwyl, V. von 1929
84
PL
Peter Lüps & al.
Weis-Walthard Greti (*1915)
Tochter des Bernburger Chirurgen und Urologen Dr. Hermann Walthard (Mitglied
der Museumskommission und 1961 deren Präsident). Verheiratet mit dem Veterinär Jörg Weis. Pflegte und züchtete während Jahren Tiere in Gefangenschaft. Sie
gilt als Pionierin der Sittichhaltung und ist eine der ersten Papageien-Züchterinnen in der Schweiz. An ihrem Wohnsitz in Gümmenen hielt sie zeitweise über 200
verschiedene Volièrenvögel, darunter zahlreiche Papageienarten.
Born in Bern as the daughter of the urologist Dr. Hermann Walthard (member of the
NMBE’s committee and its president in 1961). Married to a veterinarian, she was not only
engaged in her husband’s practice, but also passionately pursued parakeet breeding. She
is regarded as one of the pioneers in breeding parakeets in Switzerland.
Total = 65 Aves (40 Psittaciformes representing 30 species) held in captivity, 1957–71.
Lit.: Küenzi 1965a, (Nekrolog H. Walthard)
RA
Widmer Michael (*1964)
Zoologe, Diplom an der Universität Bern. Doktorat 1999 an der Universität Zürich.
Die im Rahmen der Diplomarbeit (Leitung: Prof. Dr. U. N. Glutz von Blotzheim) im
Urserental UR gesammelten Nester übergab er 1995 dem NMBE.
Ornithologist (universities of Bern and Zurich). Field study on an Alpine Sylvia borin population in the central Swiss Alps; the nests collected during this study are deposited at the
NMBE.
Total = 114 Aves: nests (108 Sylvia borin, 6 S. atricapilla) from Urserental UR, Swiss Alps
(1989–92).
Lit.: Widmer 1993
PL
Zehntner Leo (1864–1961)
In Reigoldswil BL geboren. Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten Basel und Bern. 1890–94 Assistent am Musée d’Histoire naturelle in Genf. Entomologe, Pionier in der Bekämpfung tierischer Schädlinge in überseeischen
Plantagen (1894–97 in der Forschungsstation Pasoeroean in Ostjava, danach bis
1900 an derjenigen von Kagok-Tegal in Westjava). Gründete 1901 in Salatiga, im
Innern Javas, eine eigene Forschungsstation. 1906 wurde er als Direktor ans
Landwirtschaftliche Institut des Staates Bahia in Brasilien berufen, das er bis zu
seiner endgültigen Rückkehr in seine Heimat (1920) leitete.
Born in Reigoldswil BL. Science studies at the universities of Basel and Bern. 1890–94
assistant at the Natural History Museum in Geneva. Entomologist, pioneer in the field
of biological pest control in overseas plantations, 1894–97 at the research station in
Pasoeroean, eastern Java, afterwards in Kagok-Tegal in West Java. In 1901, he founded a
Wirbeltiersammlungen im NMBE
85
research station in Salatiga, Central Java. In 1906, he was appointed director of the Institute of Agriculture in the province of Bahia in Brazil. In 1920 he returned to Switzerland.
Total = 70: 67 Mammalia (37 Carnivora), 3 Reptilia from Java (1894–1901).
Lit.: Schmassmann 1961 (Nekrolog)
PS
Zoologischer Garten Basel
Vier Jahre nach der Gründung (1874) des Basler «Zolli» begann die Zusammenarbeit mit dem Ankauf eines Bisons und mehrerer Vögel durch das NMBE. In der Folge gelangten weitere eingegangene Tiere als Geschenk oder durch Kauf ans Museum. Bemerkenswerte Beispiele sind der Ankauf des Panzernashorn-Bullen
«Gadadhar» (Rhinoceros unicornis, 1964) und von 5 Zwergflusspferden (Choeropsis liberiensis, 1960–76) aus der Basler Zuchtgruppe.
The Zoological Garden of Basel was established in 1874. Four years later the acquisition of
a bison marked the begin of a loose collaboration with the NMBE. The remains of animals
that had died at the zoo were either donated or sold to the NMBE. Impressive examples of
the numerous acquisitions are an Indian Rhinoceros Rhinoceros unicornis in 1964 and five
Pigmy Hippos Choeropsis liberiensis from the zoo’s breeding group in 1960–76.
Total = 391: 191 Mammalia, 192 Aves, 7 Reptilia,1 Amphibia.
Lit.: Huber 1965, Schumacher 1973, VB 1871–79
RA
Zoologischer Garten Rotterdam
Johann Büttikofer*, langjähriger Direktor dieses Zoos, vermittelte dem NMBE
während seiner Amtszeit (1897–1924) zahlreiche Tiere, die in Gefangenschaft
eingegangen waren. Davon wurden 199 als Schaupräparate aufgestellt.
Johann Büttikofer, director of the Rotterdam Zoo between 1897 and 1924, provided the
NMBE with various dead zoo animals. Of these 199 individuals were mounted for display.
Total 270: 124 Mammalia, 97 Aves, 44 Reptilia, 5 Amphibia
PS
Zoologischer Garten Zürich
Die aus dem Zoo Zürich stammenden Säugetiere sind weniger von der Anzahl als
von ihrer Grösse her bemerkenswert (u. a. 6 Weissschwanzgnus Connochaetes
gnou sowie ein Spitzmaulnashorn Diceros bicornis). Die Übernahme von Tieren in
den Jahren 1961–91 war weitgehend zufällig; in der Regel waren sie für Dermoplastiken vorgesehen.
Between 1961 and 1991 the NMBE occasionally acquired larger mammals from the
Zoological Garden in Zurich, most of them were intended for taxidermic mounts. Among
them are a Diceros bicornis and 6 Connochaetes gnou.
Total = 101: 50 Mammalia, 7 Aves, 39 Reptilia, 5 Amphibia
PL
86
Peter Lüps & al.
7.
Literatur und Archivhinweise / References
Die aufgeführten Literatur- und Archivhinweise sollen dem Leser den Einstieg zu
einer in der Sammlung vertretenen Tierart oder zu einem Donator erleichtern. Die
Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder bezüglich der Arten oder
grösseren systematischen Gruppen noch der Donatoren oder Sammler. Seit 1960
werden sämtliche Publikationen über Arbeiten am Sammlungsgut des NMBE im
Jahrbuch des NMBE (Rubrik: Bericht des Direktors) aufgeführt. Die Liste umfasst
sowohl Publikationen von Mitarbeitenden wie auch von externen Autoren.
The following list is not intended to be complete, neither with regard to the different taxa
nor to collectors and donators. It rather should be helpful in starting an inquiry on a person
or an item in the collection. Since 1960 all publications about material in the NMBE collections are cited in the “Jahrbuch” of the NMBE (section: activity report).
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Verhandlungen des Lesevereins zu Melchnau. T. III, 1856 bis 1874: 274–275.
ANON. (1927): Dr. Johann Büttikofer. Berner Woche. 20. Aug. 1927.
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Wirbeltiersammlungen im NMBE
95
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Zugang zu den Sammlungen und Entnahme von Proben /
Accessing the collections and sample requests
Die Sammlungen stehen im Prinzip Wissenschaftlern und fachlich qualifizierten
Laien für wissenschaftliche Studien zur Verfügung; dies gilt sowohl für die Bearbeitung im Museum wie auch für die in der Regel auf drei Monate befristete Ausleihe. Unabdingbar für die Benützung ist eine vorhergehende Anmeldung, mit Angabe einer kurzen Projektskizze (Fragestellung, Methode, Einbezug der Sammlungen anderer Museen). Bei Untersuchungen an Objekten, die ausserhalb des
Museumsgebäudes gelagert sind, ist eine möglichst frühzeitige Anmeldung für
die Koordination von besonderer Bedeutung. Allfällig geplante reversible oder irreversible Veränderungen an den einzelnen Objekten bedürfen in jedem Fall der
schriftlichen Zustimmung des Konservators.
Die online-Abfrage der Datenbank ist aus Sicherheitsgründen nicht mehr
möglich. Anfragen nach Sammlungsdaten sind an die zuständigen Kuratoren zu
richten (s. u.). Für wissenschaftliche Zwecke werden Datenbankauszüge (in der
Regel als EXCEL-Dateien) unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Bei Untersuchungen, welche die Entnahme von Gewebeproben für molekularbiologische oder andere Zwecke vorsehen, sind die Richtlinien des NMBE zu beachten («The Use of Specimens in Molecular Based Studies», 2002); diese sind
unter folgender Internetadresse abrufbar:
http://www.nmbe.ch/pdf/DNA_Policy_NMBE.pdf
The collections and the information stored in the database are available to scientists and
interested amateurs with serious scientific questions. Visitors are welcome, but also loans
– although restricted to three months and to easily transportable specimens – are possible. A request well in advance, accompanied by a project draft (aim of the study, methods,
other museum collections involved) is mandatory. For any alteration of specimens – be it
reversible or irreversible – a written agreement of the chief curator is required.
On-line search of the database is no longer possible for security reasons. Requests
should be directed to the curator responsible for the vertebrate group in question (see below). For scientific purposes database extracts (usually EXCEL files) are provided free of
charge.
For tissue sample requests see the directives “The Use of Specimens in Molecular
Based Studies” (2002), available under following internet address:
http://www.nmbe.ch/pdf/DNA–Policy–NMBE.pdf
96
Peter Lüps & al.
Kontaktadresse / Contact adresses for requests
Für allgemeine Anfragen / General requests:
Abteilung Wirbeltiere
Dr. Peter Lüps, Konservator
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern
Bernastrasse 15, CH-3005 Bern
E-Mail: [email protected]
Sekretariat: Rosemarie Althaus ([email protected])
Einzelne systematische Gruppen und Fachgebiete / Specific systematic groups
Niedere Wirbeltiere / Lower Vertebrates:
Dr. Kurt Grossenbacher ([email protected])
Vögel / Birds:
Prof. Dr. Marcel Güntert ([email protected])
Säugetiere / Mammals:
Dr. Paul Schmid ([email protected])
Anthropologie, Archäozoologie und Kynologie / Anthropology, archaezoology, dogs:
Dr. Marc A. Nussbaumer ([email protected])
Katalogauskünfte und Ausleihen / Collection Manager:
Beatrice Blöchlinger ([email protected])
Adresse der Autoren / Authors’ address:
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern
Bernastrasse 15
CH-3005 Bern
Wirbeltiersammlungen im NMBE
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