"Steilvorlage" von Werner May

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"Steilvorlage" von Werner May
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FÜR CHRISTLICHE PSYCHOLOGIE
Werner May
Steilvorlage
für den Mann mit Stirnfalte
Männergedichte – 24 Kopfbälle – Cartoons
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Werner May
Steilvorlage
für den Mann mit Stirnfalte
Männergedichte – 24 Kopfbälle – Cartoons
IGNIS-Akademie für Christliche Psychologie
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2. Auflage 2008
IGNIS-Edition
IGNIS-Akademie für Christliche Psychologie
Kanzler-Stürtzel-Straße 2
D-97318 Kitzingen
www.ignis.de
Umschlagentwurf: Werner May / Helge Seekamp
Satz und Druck: Schönbach-Druck GmbH, D-64390 Erzhausen
ISBN 978-3-933685-18-6
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Werner May, Jg. 49, Dipl. Psych., seit 1988 an der IGNISAkademie für Christliche Psychologie in Kitzingen.
Innerhalb von IGNIS ist er als Dozent im In- und Ausland unterwegs und in verschiedenen internationalen Leitungsgremien tätig.
Er ist Autor mehrerer Bücher, v.a. „Kindern Dialogisch
Grenzen setzen, Kitzingen 2001. Gedichte erscheinen in
verschiedenen Zeitschriften, sowie als Veröffentlichungen:
„Strebt nach der Liebe – Gedichte zum Nachspüren“, 2004,
„Befiehl du deine Wege und bleib nicht bei dir stehen –
Lieder von Paul Gerhardt und Gedichte von Werner May“
2006.
Werner May ist seit über fünfunddreißig Jahren mit
Agnes verheiratet. Sie haben sechs erwachsene Kinder.
Die Cartoons stammen von Michael Klarfeld.
Michael ist glücklich (und) verheiratet mit Iren. Die beiden sind Eltern eines wunderschönen Sohnes namens
Justus. Michael arbeitet als Lehrer für Englisch und Kunsterziehung und hält Vorträge und Seminare zu unterschiedlichsten Themen. Er lebt mit seiner Familie in Dresden.
In seiner Freizeit gestaltet er Cartoons und digitale Bilder, dreht Filme und schreibt Theaterstücke.
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Vorwort
Lieber Herr Leser,
zumindest gehe ich davon aus, dass Sie männlich sind,
obgleich dieses Buch auch für Frauen von Interesse sein
dürfte. Denn wenn Männer in sich Männer sind, hilft es
auch Frauen, in sich Frauen zu sein – und andersherum. Da
gilt es, einige Kopfbälle zu erkennen und aufzufangen – und
bei dieser Identitätsfindung kann „Steilvorlage“ helfen.
Doch damit wäre ich auch schon mitten drin im Dilemma, in der Lobhudelei. Wenn Sie kein chronischer Vorwort-Überleser sind wie mein Mann, dann wissen Sie sicher, was Sie in einem Vorwort erwartet: Hauptsächlich
eine Herrlichpreisung zu den nun nachfolgenden Seiten.
„Wer braucht das schon?“, fragt mein Mann mich kopfschüttelnd und blättert wie immer geflissentlich weiter,
bis sich alle Vorredner ausgepustet haben, und ich tue es
ihm meistens gleich. Denn er hat Recht.
So läuft das nämlich in der Buchbranche: Gerne wird
ein Kollege gebeten, in einem Vorwort für das Buch zu
schwärmen. Ich kann Sie beruhigen, das ist hier nicht passiert. Der Autor und ich sind zwar in gewisser Weise Kollegen, aber ich hätte, wenn ich wollte, auch eine beißende
Satire als Vorwort schreiben können. Ironischerweise sind
die Männergedichte schon in sich so schön spitz ausgereift, dass mein Senf in diesem Fall den ohnehin schon
abgerundeten Geschmack zu sehr verschärfen würde –
von den Kopfbällen ganz zu schweigen; sie halten so einige Kopfnüsse parat, die noch nachhaltig wirken. Das war
schon wieder ein Lob, oder? Aber was soll ich stattdessen
tun?
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Vorwort
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Wie wäre es mit dem Promireißer? Meistens lässt sich
ein bekannter Mensch über die Wichtigkeit des gleich folgenden Buchstabengewirrs aus, aber das kommt für mich
nicht in Frage, bin ich doch nicht prominent. Den einzigen
Zusammenhang, den es zwischen mir und diesem Buch
gibt, ist, dass ich als Kolumnistin für das Männermagazin
„Adam online“ des Öfteren versuche, Männer- oder Beziehungsthemen aus weiblicher Sicht zu beleuchten. Und das
gelingt mir mal mehr, mal weniger gut. Um ehrlich zu sein,
verzweifle ich manchmal daran, ein Thema zu finden, das
bei Mann und Frau noch nicht abgegrast wurde. Vielleicht
sollte ich mich demnächst von den Essays und der Lyrik in
diesem Buch inspirieren lassen, denn die erzählen aus
eher ungewöhnlichen, neuen Blickwinkeln. Ach Mist, jetzt
habe ich doch wieder gelobhudelt.
Da bliebe aber noch die Analytikerbrille. Zu gerne würde ich die Texte und Cartoons aus der Mann-Frau-Konstellation durchleuchten und mich darüber auslassen, wie
sehr mich Mann-Frau-Klischees nerven und wie die Steilvorlagen eben diese Klischees nicht untermauern, sondern
die Identität des Mannes nicht nur davon abhängig machen, sich von der Frau abzugrenzen. Sie helfen, Mannsein
in sich selbst zu finden, aber vor allem in Gott, in dem, der
davor steht, der Mann macht. Eine meiner Lieblingszeilen
ist beispielsweise: „Wenn man Mann abzieht, was bleibt
dann?“ Die Beantwortung dieser Frage überlasse ich Ihnen; genauso soll es bei Gedichten sein. War das jetzt
wieder gelobhudelt? Moment, ich muss mal eben die Brille abnehmen …
Wie aber soll es bei Vorworten sein? Müssen Sie immer diesen Mustern unterworfen sein? Männer und Frauen sind doch auch keine Abziehbilder, sondern freie Geschöpfe, warum dann nicht auch ein Vorwort? Darf ein
Vorwort nicht auch mal um sich selbst kreisen? Und was
ist das überhaupt für ein Wort: „Vor-Wort“? Da soll also
etwas vor einem Wort stehen, aber beginnt ein Wort nicht
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einfach mit einem Buchstaben? Was ist das für eine Erfindung, dass man meint, viele Worte vor den eigentlichen
Worten machen zu müssen? Und das, wo in diesem Fall
die wenigen Worte der Gedichte umso wertvoller und tiefsinniger sind als so mancher aufgeblasene Satz von wichtigtuerischen Vorwortschreibern.
Ja, ich gebe zu, das war jetzt wieder ein Lob. Aber was
soll ich machen: Genauso ist es ja auch. Dieses Buch ist
einfach gut. Punkt. Sonst hätte ich mich wohl kaum dazu
niedergelassen, ein Vorwort dazu zu schreiben (das zugegebenermaßen nicht so gut ist – aber wenn Sie wie mein
Mann ein Vorwort-Überleser sind, haben Sie die Katastrophe jetzt zu Beginn sowieso verpasst. Allen anderen kann
ich nur Mut machen: Es kann auf den nächsten Seiten
nicht nur besser werden, es wird es ganz bestimmt. Lassen Sie sich von den Bildern und Texten genauso inspirieren wie ich und finden Sie Ihre Identität als Mann, Frau,
Vorwortschreiber, Vorwortüberleser-Mann, Kolumnenverfasser oder einfach nur als Mensch.) Damit reihe ich mich
ein in meine Lobhudelzunft der Vorwortschreiber und
gebe den Pass ab an die echte, wahre Steilvorlage.
Nicole Schenderlein
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Inhaltsverzeichnis
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Ich Mann – Männergedichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Aus welchem Holz ist Mann geschnitzt?. . . . . . . . . . . . . . 20
Alle sprechen von Flow. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Meine Stimme ist männlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Wie Mann tickt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Typisch Mann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
lieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Wer hält dir den Rücken frei? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Initiation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Was Mann braucht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Gesunde Autorität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Kopfbälle 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
BravoMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
DurchschnittsMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
EheMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
EinMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
EkstaseMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
EndlosMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
GeldMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
KopfMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
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Mann und Du – Männergedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Weggefährten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Sprüche über die Freundschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Verliebt: Alleine mit dir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Verliebt: Nur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Geheimer Wunsch eines Ehemanns . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Alltägliche Dimensionen: Vier Hände . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Väterlicher Segen: An meine Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Älter werden: Großvater mit Enkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Kopfbälle 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
LebeMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
MenschMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
MutMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Nicht-NichtMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
PlayMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
SauberMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
SchelmMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
SohneMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Ja Mann – Männergedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Entzifferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
Männliche Schrittfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
www.Ehrenmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
Endlich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Wovon träumst du? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Gib nicht auf! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Versuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
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Kopfbälle 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
SuperMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
TränenMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
TraumMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
TurboMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
TypischMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
ÜberMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
WorshipMann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
AgapeMann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Mann – Ich im DU – Männergedichte . . . . . . . . . . . . . . . 127
DU, mein Gott. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
In mir liege ich vor DIR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
Der richtige Mann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130
Ein Wort genügt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Ich Mann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
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Danksagung
Zur Entstehung dieses Buches haben viele beigetragen.
Besonders danken möchte ich den sieben Frauen – eine
davon ist meine Frau – mit denen ich seit Jahren mein
Privatleben teile: Agnes, Anne, Lotte, Selma, Lena, Kathi
und Doro.
Dank auch an diese Männer, die wie ich Männer Gottes
sein und werden wollen: Robert, Werner, Karsten, Wolfram, Roland, Andrey, Michael, Rudolf, Mike, Hans, Friedemann, Heinz, Joachim, Thomas, Harald, Helge, Hans-Peter,
Günther, Daniel, Ulrich, Peter, Johannes, Eric, Rüdiger,
Wolf-Dieter, Tobias, Axel, Matthias, Albrecht, Ekkehart.
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Einführung
Verdichtungen (Helge Seekamp), Anregung zum Weiterdenken (Fürst Albrecht zu Castell-Castell), tiefsinnig und
unterhaltsam (Ulrich Giesekus), … dass Mann es liest und
lächelt und sich selbst ein bisschen mehr versteht (Tobias
Faix), dieses Buch ist es wert, seinen Platz auf dem Nachttisch (falls noch vorhanden), am Kamin (falls vorhanden)
oder im PKW-Handschuhfach (nur für längere Staus) zu
finden, denn es braucht nicht auf einmal gelesen zu werden, sondern es darf Stück um Stück berochen, gekaut
und genossen werden.
Verdauungsprobleme möchte ich nicht ausschließen.
Aber deshalb wurde es nicht geschrieben, sondern ich
wünsche mir, dass die Leser zu einem Ja finden: Es ist gut,
Mann zu sein, und für mich gibt es einen Platz auf dieser
Welt, der gar nicht so klein und unscheinbar ist, wie ich
vielleicht dachte.
Ein Mutmachbuch, diesen Platz einzunehmen, jeder den
seinen! Dank Männergedichten, Kopfbällen und Cartoons.
Männer und Gedichte?
Gedichte sind Frauensache! Falls dies stimmt, dann nur in
Deutschland!
Männer brauchen Gedichte, weil Gedichte ein Stachel
sein sollten, der durch die Haut dringt und der dort seine
Gedanken und Bilder verteilt.
Also Mann, lass dich pieksen, habe keine Angst, sei ein
Mann.
Wie Frau, muss auch Mann nicht jedes Gedicht gefallen, das kann gar nicht sein. Hallo Mann, sei ein Jäger und
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Steilvorlage
suche die Zeilen und Bilder, die dich (dauerhaft) inspirieren. Setze dich in Ruhe in einen Sessel, es darf auch ein
Schaukelstuhl sein, auch eine Bank im Park. Und wenn es
sein muss, hol dir dazu ein Bier.
Jedes der Gedichte ist ein Konzentrat an Informationen,
an Behauptungen, Erkenntnissen, Ahnungen, Geheimnissen zum Mannsein, die alle zusammen – ich spekuliere –
wohl mehrere hundert Seiten Text beanspruchen würden,
die Mann schwer gelesen hätte – und das Unvergessliche
von Gedichtzeilen wäre zusätzlich verloren gegangen.
„Auflösen und erklären, das tun andere Texte. Das Gedicht hingegen umreißt die blinden Flecken unseres Daseins.“ (SZ 21.12.07)
In dieser Sammlung sind Gedichte zusammengestellt,
die das Mannsein thematisieren, meistens direkt.
Viele dieser Gedichte sind entstanden durch die Möglichkeit, über zwei Jahre in einer Männerzeitschrift – Adam
online – abgedruckt zu werden, nicht alle sind dort erschienen.
Kopfbälle?
Der Ball kommt von oben.
Es braucht Mut, seinen Kopf hinzuhalten.
Manchmal brummt er danach.
Ein Kopfballduell – was gibt es Männlicheres?
Ein Kopfballtor ist vom Feinsten.
Vierundzwanzig Kopfbälle zeigen – leicht schmunzelnd –
jeweils auf einer Doppelseite Unterhaltsames, Informatives, Provokantes, Gedankenanstöße und Zielvorgaben für
den Mann.
Ich habe versucht, als begrenzter Mensch des 21.Jahrhunderts, in Deutschland aufgewachsen, sich als Europäer
fühlend, in westlicher kirchlicher Tradition lebendig geworden, gut zu köpfen.
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Einführung
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Geständnis
Ich gestehe, dass ich überlegt hatte, diese Sammlung als
Hör-CD für Autofahrten herauszugeben, dann als PDF-Datei für den PC, und schließlich als dünne Zeitung fürs WC,
also Gelegenheiten, wo Männer anzutreffen sind.
Ich gestehe weiter, dass ich dann keinen Glauben hatte, dass Männer am PC, im Auto oder auf dem WC wirklich
hinhören können, also entschied ich mich gegen alle Marketingstrategien doch wieder für das klassische Buch,
wenn auch mit Cartoons und mit Frau im Vorwort, für den
Feierabend, den es hoffentlich noch gibt, oder für zwischendurch.
Die Reihenfolge der Gedichte folgt einer groben Ordnung:
Ich Mann – Gedichte über das Mannsein generell, Mann
und Du – der Mann in Beziehungen zu anderen in Freundschaft, Liebe und Familie, Ja Mann – Der Mann in Entscheidungssituationen, auch zwischen Gut und Böse, und
letztlich der Mann als Gegenüber Gottes – Mann als Ich im
DU.
Zwischen diesen Abschnitten sind die 24 Kopfbälle
eingestreut.
Cartoons
Wenn man mit offenen Augen durch die Gegend läuft,
dann fallen in unserer Kultur männliche Eigenarten auf.
Allgemein bekannt ist z. B., dass hinter dem Grill bei Sommerfesten und Gartenpartys ausschließlich Männer anzutreffen sind. Ergebnisse solcher „Feldstudien“ z. B. zu
Mann als reifer Persönlichkeit hat der Zeichner Michael
Klarfeld in verschiedenen steilen Cartoons in dieser Steilvorlage für den Mann mit Stirnfalte platziert.
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Steilvorlage
Stirnfalte?
Kürzlich fragte mich eine Frau, was denn der Titel meines
Buches sei. Ich teilte ihn mit, worauf sie sagte, dass dann
das Buch wohl für ältere Männer sei. Typisch Frau, Stirnfalten als Alterungszeichen, gefürchtet, wegzuliften. Ein
Blick ins Internet zeigt – Stichwort Stirnfalten – Anzeige
über Anzeige, die Stirnfalten zu bekämpfen! Da haben wir
Männer es gut, schon in jüngeren Jahren zieren sie unser
Haupt, in unterschiedlichsten Formen, und graben sich mit
den Jahren immer tiefer ein, fühlen sich bei uns sicher
wohl. Ein Appell dieses Buches ist also: Männer, zeigt stolz
eure Stirnfalten!
Und Steilvorlage?
Steilvorlage – ein langer Pass im Fußball. Wenn man ihn
erläuft, erspurtet, hat man den Gegner hinter sich gelassen.
Steilvorlage – dafür braucht es offene Räume, die sich anbieten, die noch nicht besetzt sind, noch nicht abgegriffen,
verbraucht.
Steilvorlage – jemand muss einen schicken, auf die Reise,
zum Mannsein.
Und jetzt1, der Pass ist gespielt. Los geht es.
1
Bevor ich es vergesse, ein Hinweis noch: Der Leser befindet sich
gerade in einer „Fußnote“. Ich behaupte, Männer lieben Fußnoten,
typisch Mann, oder? Ich zumindest liebe sie, und habe sie auch
„reichlich“ in diesem Buch gebraucht. Sie geben mir einen Raum, all
das zu sagen, wozu oben kein Platz ist, oder was dort einfach nicht
passt. Und Fußnoten muss man nicht lesen, um den eigentlichen
Text zu verstehen. Herzlich willkommen auf dieser Ebene unseres
Lebens.
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Typisch Mann: Er zeigt seine Stirnfalten
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Ich Mann
Männergedichte
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Steilvorlage
Aus welchem Holz ist Mann geschnitzt?
Aus welchem Holz ist Mann geschnitzt?
Nicht aus Zuckerrohr oder Styropor
Nicht aus einer Plastiktüte
Marke Medienmarkt
Auch nicht aus einem Brett vorm Kopf
Schon mehr aus
Buchen-, Nussbaum- oder Eichenholz
Auch aus Birken, Pappeln, Weiden
Licht verspielt, Sturm zerzaust
Ein geknicktes Rohr
Als Rebe eingepfropft
Im wahren Weinstock
Stoff genug für einen Mann
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Ich Mann – Männergedichte
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Alle sprechen von Flow
Glücklich der Mann
Der will, was er muss
Und was vor Füßen liegt
Glücklich der Mann
Der in seinem Tun aufgeht
Wie in einem Kuss
Glücklich der Mann
Der Träume als Segel aufspannt
Seinen Horizont verlässt
Glücklich der Mann
Der nur einmal lebt
Schmerz nicht scheut, an Gottes Hand
Glücklich der Mann
Der die Knospen erkennt
Sich an Blüte und Ernte erfreut
Glücklich der Mann
Der zur Feier dankt
Und zur Ruhe kommt in seinem Streben
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22
Steilvorlage
Meine Stimme ist männlich
Meine Stimme ist meine Stimme,
unverwechselbar, einmalig.
Sie ist bunt, herbstfarben.
Wie sie in einem Chor klingt, weiß ich nicht.
Bei Torgeschrei ging sie zumindest unter,
auch Saltoschlagen kann sie nicht.
Für meine Kinder ist sie eine Gutenachtgeschichte,
für meine Frau ein Vertrauensvorschuss,
für manche Musik, für andere ein Fragezeichen.
Sie muss oft Dinge sagen, die sie nicht möchte,
und manchmal verweigert sie sich
und läuft rot an.
Wenn meine Stimme zärtlich wird,
bleiben nur einfache Worte oder Laute,
die nach reifen Früchten schmecken.
Im Gebet liebt sie zu schweigen
und verrät mehr über mein Herz als ihre Worte.
Mein Gott erkennt sie unter tausenden!
Ich bin meine Stimme und sie ist männlich.
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Ich Mann – Männergedichte
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Wie Mann tickt
Was nutzts zu wissen
Dass ich als Mann
Besser einparken kann
Wenn ich es nicht kann
Überhaupt habe ich es satt
Statt ich
Zuerst Mann zu sein
Und nicht Ich und auch Mann
Gleichgültig
Was Frau schlechter
Oder besser kann
Ich denke vernetzt und
Einspurig
Schleiche wie ein Jäger
Durchs Leben
Verjage die Beute weil
Ich wie Frau gleichzeitig
An vier Dinge denke und
Unachtsam ein Ästchen zerbreche
Allein
Meine Hormone
Lasse ich mir nicht nehmen
Da bin ich doch Mann
Und nicht immer ich
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Steilvorlage
Typisch Mann
Drei Dinge sollte Mann
Auf keinen Fall riskieren
Sich die Beine rasieren
Mon Cherie konsumieren
Den Mittagsschlaf annullieren
Drei Dinge sollte Mann
Auf jeden Fall ausprobieren
Jede schnelle Antwort halbieren
Die linke Backe inszenieren
Sein Licht neben dem Scheffel platzieren
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Ich Mann – Männergedichte
25
lieber
Wenn ich ein Tier sein müsste
Würde ich die Taube wählen
Statt des Adlers
Wäre lieber ein grauer Esel
Als ein schwarzer Hengst
Und bevor ein Fisch
Dann schon ein Schmetterling
Warum, fragst du vielleicht
Warum kein Adler, Hengst
Kein bunter Fisch
Es gibt nur einen Grund dafür
Nicht weil ich kein Mann sein will
Oder nur ein halber, nein
Weil ich lieber Taube, Esel, Schmetterling wär
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26
Steilvorlage
Wer hält dir den Rücken frei?
Wer steht hinter dir,
wer hält dir den Rücken frei?
Ist es kalt dort oder heiß?
Oder weht dort ein vertrauter Wind,
der dich kühlt und wärmt
wie du es brauchst,
der all das Gute deiner Jahre bündelt,
wie ein Rebstock seine Ernte
Jahr um Jahr,
der als Rückenwind
dir Mut gibt
für den nächsten unbekannten Schritt?
Es gibt diesen Wind,
der immer wieder das Gesicht
von Menschen trägt,
der auch gerne selber an deren Stelle spricht:
Geh voran, ich steh zu dir,
Ich, dein Gott von Anfang an.
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Ich Mann – Männergedichte
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Initiation
Mann werden
Muss weh tun
Behaupten die Alten
Mann werden
Wird cool sein
Meinen die Jungen
Mann werden
Heißt überleben
Sagen die Männer
Mann werden
Trotz Ent-Täuschungen vertrauen
Raten die Frauen
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Steilvorlage
Was Mann braucht
Ein Auto
Einen Traum
Einen Vater
Der hinter ihm steht
Ein Glas Bier
Einen Kuss
Einen Weg
Der in die Berge führt
Einen Bildschirm
Eine Gitarre
Einen Freund
Mit dem er die Gletscher durchquert
Ein Taschenmesser
Ab und zu Erfolg
Eine Frau
Die auch in der Kälte zu ihm hält
Einen Ball
Einen Job
Einen Ruf
Komm, ICH ging dir voran in den Tod
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Ich Mann – Männergedichte
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Gesunde Autorität
Macht macht
Mann
Sagt man
Ohne Macht
Macht Mann
Ohnmacht
Wenn Mann
Trotz Ohnmacht
Weiter macht
Macht das Mann
Zum Mann
Mit Macht
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BravoMann
Hallo, hier spricht der BravoMann.
Bitte, keine Verwechslungen, ich bin kein männliches
Model für eine Teeniezeitschrift. Meinen Applaus, meine
Bravorufe (daher kommt mein Name) habe ich mir vielmehr bei einer Fragebogenaktion der IGNIS-Akademie
verdient, in der Vorstellungen darüber erfragt wurden,
was eine reife Persönlichkeit kennzeichnet.
Ab wann darf man sich als BravoMann bezeichnen? Da
gibt es durchaus einige übereinstimmende Vorstellungen.
Lest einmal, was die am höchsten eingestuften Aussagen
über mich, den BravoMann, die reife Persönlichkeit, sind!
• Er ist ein guter Ratgeber.
• Er besitzt einen eigenen Standpunkt, ist nicht von jeder Meinung
zu verunsichern.
• Er kann sich andere Standpunkte anhören.
• Er kann sich selbst reflektieren und kritisch hinterfragen.
• Er besitzt Interesse an anderen Menschen.
• Er ist in der Lage, nicht zu schnell zu urteilen
und nicht zu verurteilen.
• Er kann Kritik von anderen annehmen und für sich selbst
positiv verarbeiten.
• Er strahlt eine Gelassenheit, eine innere Ruhe und Sicherheit aus.
Fast alle Befragte gaben zusätzlich an, mich, eine reife Persönlichkeit zu kennen. Das ungefähre Alter dieser lebenden BravoMänner lag signifikant über 40 Jahre (77%). Davon wiederum 2/3 über 50 Jahre.
Also, manche Männer können sich durchaus noch Zeit lassen, diese Steilvorlage einzuholen.
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Auf den nächsten Metern (Seiten) dieser Steilvorlage
geben die dazwischen gestreuten Cartoons von Michael
Klarfeld dem Mann eine Zielvorgabe, eine Steilvorlage,
illustrieren Ergebnisse dieser Befragung, was eine reife
Persönlichkeit ausmacht.
Soweit mal von mir zum Auftakt.
Euer BravoMann
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Eine reife Persönlichkeit
ist ein guter Ratgeber.
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Steilvorlage
DurchschnittsMann
Ich bin der ØMann, und mich gibt es nur auf dem Papier.
Ich bin das Ergebnis reiner, unschuldiger Mathematik: Alle
Werte zusammengezählt, geteilt durch die Anzahl, das ergibt den Durchschnitt. Und ich vereinige alle Durchschnittswerte der Männer, zumindest derer der westlichen
Welt im 21. Jahrhundert.
Ein kleiner Ausschnitt von mir: Ich bin 179 groß, wiege
79 kg, meine Schuhgröße ist 42 ½, ich schlafe 17 Min. länger als ØFrau und 150 Tage meines Lebens verbringe ich
mit Rasieren.
Dafür, dass es mich nicht gibt, bin ich eigentlich sehr beliebt, vor allem bei denen, die irgendwie ideologisch tätig
sind, wie z. B. bei manchen Politikern und Meinungsmachern. Sie bedienen sich eifrig meines Durchschnitts, um
über Mann oder Frau zu argumentieren.
Dabei weiß jeder einigermaßen wissenschaftlich Redliche,
dass Mittelwerte nur für einen „durchschnittlichen“ Mann
(oder Frau) gelten, aber über den Einzelfall wenig aussagen. Die meisten Männer sind nämlich nicht durchschnittlich, und da sich die Bereiche von männlich und weiblich
überlappen, gibt es immer Frauen wie auch Männer, die
die „typischen“ Eigenschaften des anderen Geschlechtes
ebenfalls aufweisen. Sollte die Frau sprachlich mehr begabt sein, gibt es doch auch sehr sprachbegabte Männer,
usw.
Auch bei den körperlichen Leistungen finden wir solche Überlappungen. Zwar ist bis heute noch keine Frau die
100 m unter 10 sec. gespurtet, aber es gibt doch eine große Anzahl an Frauen, die schneller als mancher Mann rennen können.
Die Mehrzahl der Bevölkerung bewegt sich also recht
bunt rund um die Durchschnittswerte beider Geschlech-
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ter. Auffällig sind Unterschiede bei den „Spitzenwerten“:
Nur Männer laufen die 100 m unter 10 sec, wesentlich
mehr Männer entspannen bei einem Glas Bier – wie wir
beim TypischMann lesen werden –, mehr sind auch Alkoholiker, um ein paar Beispiele zu nennen. (Gibt es eigentlich Skispringerinnen?2)
Ich renne also nicht auf dieser Erde herum, genauso wenig wie die ØFrau. Das ist auch gut so, weil ich mich auch
ständig verändere, nicht weil ich älter oder vielleicht klüger werde, sondern je nachdem wer mal wieder wie mit
wem und wann welchen Durchschnitt berechnet hat.
Gerade bekomme ich eine Email herein: „Durchschnittsmann ist 1,78 Meter groß, wiegt 82 Kilo und wird
79 Jahre alt.“ Nun muss ich mir schon wieder neue Kleidung besorgen und wahrscheinlich länger für meine Rente arbeiten.
Damit ich nicht ganz über meine Identität als Mann die
Orientierung verliere, habe ich mir in meiner Wohnung
zwei Landkarten aufgehängt. Die eine stellt gegenüber,
wie Männer und Frauen unterschiedlich schwätzen. Sie
hängt neben meinem Telefon.
Die andere Landkarte formuliert allgemeine Angaben,
an die ich mich zu halten versuche. Sie ziert mein Badezimmer, um mich bei der Morgentoilette richtig einzustimmen und mich auf ØFrau vorzubreiten. Wen es interessiert,
ich habe sie auf den nächsten beiden Seiten abgedruckt,
aber Vorsicht, das bin ich, der ØMann, und nicht du!
Der DurchschnittsMann (ØMann), so wie ich gerade bin,
grüßt euch herzlich3!
2
Erst seit 2004 gibt es ein deutsches Frauenteam, seit 1998 offizielle
Frauenwettbewerbe.
3
… und wehmütig. Ich wäre gerne so wie du, unberechenbar!
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Steilvorlage
Durchschnittliche Gesprächsstile
Frauen
Männer
Suche nach
Bestätigung,
Unterstützung
Selbstbehauptung,
Wettbewerb um
Anerkennung und
sozialen Status
Wunsch nach
Kooperation,
Wetteifern um
Beliebtheit
Zweckbündnisse
eingehen,
Wetteifern um
Aufstieg in der
Hierarchie
Gemeinschaft bilden,
Solidarisierung
Freiheit und
Unabhängigkeit
Bewahren
Meinungsbildung,
Beziehungspflege
Informationen
gewinnen
Entscheidungen treffen
Anteil nehmend
Erzählen
sachlich berichten
„Der mag mich nicht.“
„Der zweifelt an meiner
Kompetenz.“
Verständnis zeigen,
von ähnlichen
Erfahrungen erzählen
Ratschläge erteilen
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Durchschnittliche Kennzeichen
Mann
Frau
Pendelt zwischen Sachund Personbezogenheit
Ruht in personalen
Bezügen
analytisch
synthetisch
verändernd
bewahrend
unterscheidend
verbindend
in seiner Stärke
liegt die Schwäche
in ihrer Schwachheit
kann sie stark sein
benötigt Achtung seiner
Stärke / Autorität
benötigt
Wertschätzung
ihres Wesens
Sehnt sich nach:
Umsorgtheit
Heimat
Geborgenheit
Sehnt sich nach:
Sicherheit
Schutz
Geborgenheit
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Steilvorlage
EheMann
Einen herzlichen guten Tag, ich bin der EheMann.
Ich bin gerne EheMann, wollte das immer sein. Ich
weiß, ich weiß, die Zeiten haben sich geändert. Wenn ich
alte Bekannte aus meiner Jugendzeit treffe, ist eine der
ersten Fragen, ob ich mit meiner Frau noch zusammen
bin. Damit meinen sie die, die sie von damals kennen. Und
wenn ich sage: „Ja, sogar gerne“, dann staunen sie. Nicht,
dass sie mich auslachen, sie staunen einfach. Da bleibt
ihnen die Spucke weg. Ja, so haben sich die Zeiten geändert.
(Im Mittelalter hätte ich diese Frage besser verstanden, denn damals soll die durchschnittliche Ehedauer bei
18 Jahren gelegen haben. Eine wesentlich kürzere Lebenserwartung aufgrund von Krankheiten, Kindsbettsterblichkeit, Kriegen steckte dahinter, nicht die Lust auf etwas
Neues, auf etwas scheinbar Leichteres, Schöneres, passend zum jeweiligen Lebensabschnitt.)
Ja, die Zeiten ändern sich, sie ändern sich schon wieder.
Seit einigen Jahren liest man nun wieder mehr darüber,
dass es auch glückliche Ehen gibt, und was deren Geheimnis ist.
Zwei Schlüssel zu diesem Schatz möchte ich euch verraten:
1. Es kommt auf die Überzeugung an, dass der/die andere genau der/die Richtige für dich ist. Quasi, wir sind
füreinander bestimmt. Wir gehören zusammen. Am
besten schaut man sich einmal im Jahr in die Augen
und sagt: „Ich würde dich wieder heiraten!“ Ein Jahr
lang hast du dann Zeit, dies zu feiern, und wo es in
Frage gestellt wird, den ersten Schritt auf den anderen
zuzugehen, die Hand zu reichen, Verständnis zu zeigen,
zu vergeben, um Vergebung zu bitten.
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2. Ehe glückt, wenn Mann und Frau sich darin unterstützen, sich zu entwickeln, dazuzulernen, zusammen mit
dem anderen und auch den anderen darin freigeben.
Das Leben ist ein Fluss, wir werden älter, Kinder kommen und gehen, die Zeiten ändern sich, das Fernsehprogramm, die Speisekarten, die sexuellen Bedürfnisse, mal mehr oder weniger Stress. Ehe ist eine Aufgabe, in die ich investieren sollte. Die einzigen Konstanten sind die Veränderung und die gemeinsame Liebe!
Damit ist alles gesagt, von mir, dem EheMann.
Halt, fast hätte ich es vergessen, das bisher Gesagte
waren Gedanken darüber, warum Ehe hält und glückt. Genügen sie schon, um zu heiraten? Ohne Zweifel gibt es
welche, die aus Angst vorm Scheitern erst gar nicht heiraten wollen. Aber warum überhaupt heiraten?4
Ein Gedanke begeistert mich als EheMann vor allem:
Das Treueversprechen setzt frei. Ich darf Menschsein, in
einer Beziehung mit Höhen und Tiefen, über das Alter hinweg. Ich darf schwach sein, ohne Angst, den anderen zu
verlieren. Ich kann Nein sagen, und der andere rennt nicht
weg! Ich kann Vertrauen entwickeln, meine Bedürfnisse
zeigen, was manchmal Jahre dauern kann!
Braucht es dazu wirklich die Ehe, den gemeinsamen
Bund vor staatlichen Zeugen, und wenn es geht, den Dreierbund mit Gott? Ja!
Ich bin ein EheMann. Ich will es in die Welt hinaus rufen5: Dies ist meine Frau!
Euer begeisterter EheMann
4
Ein paar Gründe: Wir brauchen Familie – jeder braucht einen Ort, wo
er dazugehört und einen bestimmten Platz hat -, wir brauchen Kinder, und wenn wir langfristig mit einem Menschen rechnen können,
gibt uns das „Planungssicherheit“, Synergien können entwickelt
werden, Langzeitprojekte (z. B. Hausbau, Firmengründung, …) können angepackt werden.
5
… und schriftlich festhalten.
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Steilvorlage
EinMann
Hy, ich bin EinMann.
Ja, richtig gehört, ich bin ein Mann. Einer von vielen,
einer von Milliarden Männern. Wenn ich mich so anschaue
inmitten all der vor mir Lebenden und der jetzt und nach
mir Lebenden, was bin ich dann schon? Ein Wassertropfen
in einem weiten Meer –, aber doch ein Wassertropfen,
ohne den das Meer nicht wäre. Da mache ich mir nichts
vor, die paar hundert Menschen, die mich zurzeit kennen,
lassen sich in fünfzig Jahren an zehn Fingern abzählen
und in hundert Jahren spricht keiner mehr von mir. Das ist
so, das ist jetzt kein Gejammere.
Diese Sichtweise hat auch etwas Entspannendes: Ich
bin nämlich nicht der Nabel der Welt. Ich muss mir keinen
Stress machen, dass die Zukunft dieser Erde von mir abhängt, oder die Zukunft der Kirche. Das setzt mich frei,
nicht zu vergessen, meine Erdentage auch zu genießen.
Irgendwie ist es doch schön, einer von vielen zu sein,
das heißt ja auch, mein bescheidener Beitrag wird durch
Millionen ähnlich bescheidener Beiträge ergänzt, ja, und
das kann dann schon mal zusammen eine Überschwemmung ergeben.
Aber die Silbe „ein“ steckt auch in „einzigartig“. Kein Wassertropfen ist mit einem anderen völlig identisch. So bin
auch ich einzigartig. Wenn es mich nicht gäbe, dann würde ein Stück Farbe auf dieser Erde fehlen! Ich kann Dinge
tun, Gedanken denken, Träume träumen, Mann sein, wie
nur ich es kann, niemand anders! Ich bin einzigartig.
Oder täusche ich mich doch? Manchmal erwische ich
mich, wie meine scheinbare Einzigartigkeit sich mehr als
typisch entpuppt, typisch für mein Alter, für meine Nationalität, für mein Geschlecht, für meinen Berufsstand, usw.
Viele meiner Einzigartigkeiten teile ich mit anderen, merke
es nur meistens nicht. Was bleibt dann noch übrig? Viel-
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leicht bin ich nicht mehr als die einzigartige Kombination
all dieser Gemeinsamkeiten?
Da muss es doch etwas anderes geben. Wie steht es damit:
Ich bin Ich, als ein Gedanke Gottes, mit einem Namen.
Der Name steht für meine ansprechbare Einzigartigkeit 6,
für mich als Person, als Persönlichkeit. Nun, diese Einzigartigkeit zu finden, hat natürlich einen gewissen Reiz und
Attraktivität, liegt aber doch recht nahe bei einem mehr
intellektuellen oder spirituellen Egotrip7.
Lasst es mich auf den Punkt bringen, schließlich bin ich ja
der EinMann: Mein Geheimnis liegt in dem Einzigartigsein
und -werden für andere, weil ich ihren Ruf höre. Nur aus
diesem Antworten heraus bin ich wirklich Ich. Die selbstlose Hingabe ist es, die mich mich zutiefst finden lässt,
letztlich nicht angestrebt, sondern als Geschenk: Wer sein
Leben verliert, wird es gewinnen8.
Gott hat mich bei meinem Namen gerufen. Meine Einzigartigkeit besteht darin, diesen Ruf zu hören, darauf zu
reagieren und mit meinem Leben in der Hingabe zu antworten. Dabei bleibt Gott an meiner Seite. Und übrigens,
dieser gemeinsame Weg führt in die „Ewigkeit“.
Der ewige EinMann
6
Zumindest laut Internetsuchmaschinen ist mein Autor, Werner Georg May, zurzeit wirklich einzigartig!
7
Genauso reizvoll ist es in der Masse aufzugehen, im WM-Taumel ein
Herz und eine Seele zu sein. Das ist nicht so anstrengend wie sich
mit lauter Individualisten auseinander setzen zu müssen.
8
Hier kann nicht getrickst werden: Sein Leben nur zu verlieren, um es
zu gewinnen, das funktioniert nicht. Nicht dieser Gewinn ist das Ziel,
sondern die Frucht der Hingabe für den anderen.
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Eine reife Persönlichkeit
besitzt eigene Standpunkte,
ist nicht von jeder Meinung
zu verunsichern.
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Steilvorlage
EkstaseMann
Ich nenne mich EkstaseMann.
Und um es gleich zu verraten, hier geht es um Sex
oder, mehr noch, um unsere Sehnsucht nach Frau, nach
Berührung und Zärtlichkeit, nach Vertrautheit, nach dem
Zauber des anderen Geschlechts und auch nach Ekstase,
nach dem sich Vergessen, außer sich Sein!
Adam sagte nicht umsonst auf den ersten Seiten der
Bibel, als er zum ersten Mal Frau sah und vorher bei den
Tieren kein Gegenüber gefunden hatte: „Diesmal ist sies!“9
Ich bin mir (fast) sicher, dass er beim Anblick von Eva
nicht nur gedacht hat, endlich kann ich mich fortpflanzen,
endlich habe ich eine Kollegin, wie man heute sagen würde, mit der ich die Aufgaben des Lebens meistern kann.
Nein, er spürte, dass da etwas in ihm hochstieg, was einmal in ekstatischer Verzückung enden würde.
Hindernis für diese Reise in das wunderbare Geschenk
der Sexualität droht mir allerdings immer wieder ein reduziertes Sexualitätsverständnis10 zu werden, oder ein schon
zu pathologischen Formen tendierendes Streben, wie z. B.
Sexsucht, Pornographie…
Für die Leser mit mehr Lust auf ganzheitliche Sexualität, die gesund ist, die gut tut, stelle ich meine Landkarte
für die Reise ins wirkliche Ekstaseland vor (die „Dimensionen gesunder Sexualität“ nach Patrick Carnes):
1. Zuwendung: Fähigkeit, sich Zuwendung zu geben und Zuwendung von anderen zu nehmen
2. Sinnlichkeit: Sinnliche Bewusstheit von Temperaturen, Strukturen, Farben, Geräuschen, Geschmäckern und Gerüchen
9
In der Übersetzung nach Martin Buber
10 Damit meine ich z. B. Orgasmuszentrierung, Sex als Erlösung, als
Heilsweg, keine einheitlichen, weltanschaulich oder wissenschaftlich geprägten Regeln und Rollen, sondern freie Wahl der für den
Augenblick und die momentane persönliche Lustgewinnung besten
Verhaltensweisen
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3. Gefühl für sich selbst: Die Fähigkeit, Wünsche, Erfordernisse
und Unbehagen wahrzunehmen und auszudrücken
4. Sexualität in freundschaftlichen Beziehungen: Die Fähigkeit,
herzliche und liebevolle Freundschaften mit beiderlei Geschlecht
zu erhalten
5. Partnersexualität: Eine besondere Intimität mit einem Partner/
einer Partnerin, die eindeutig erotisch ist11
6. Nichtgenitale Sexualität: Die Erforschung sämtlicher Formen sexuellen Kontakts ohne Genitalität
7. Genitale Sexualität: Die Fähigkeit in der vorübergehenden Aufgabe von Ich und Kontrolle sich selbst zu vergessen
8. Spirituelle Sexualität: Sexualität als Ausdruck der erweiterten
Suche nach Sinn und Spiritualität, die mit einem anderen Menschen geteilt wird
Gesunde Sexualität darf ihren Platz im männlichen Streben und Leben einnehmen. Ihren Platz, wie viel? Manchmal darf sie in allen Dimensionen den ganzen Tag ausfüllen, bis in die Träume hinein. Manchmal tritt vieles zurück,
spielt gar keine Rolle.
Als letzten, wichtigen Aspekt möchte ich noch betonen: Gesunde Sexualität ist eine erlöste Sexualität, die in
den Wegen Gottes das den anderen achtende Gespräch
sucht – mit dem anderen, mit dem Partner, mit Gott – und
die in der persönlichen Gemeinschaft mit Jesus, seiner
Vergebung und seinem Segen verbleibt.
Ekstase ist angesagt, nicht Ängstlichkeit, kein HabAcht, ja nicht zu kurz zu kommen, kein Sog ins Verbotene,
sondern Hingabe, ein Sich-fallen-Lassen, spielerisches
Vertrauen.
Es grüßt euch der EkstaseMann
11 Eine Beispiel solch erotischer Intimität: Zweisamkeit. Wie ein letztes
Stück Schokolade, / egal ob meines oder deines,/ haben wir Augenblicke geteilt, / solange es ging, / Stückchen um Stückchen, /mit
Fingerspitzen, / zum Schluss /nur noch mit den Lippen erspürt / und
liebkost mit geschlossenen Augen, / bis nichts mehr zu sehen war.
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Steilvorlage
EndlosMann
Guten Tag, mein Name ist EndlosMann.
Wer ist denn das schon wieder, mag mancher fragen?
Ursprünglich wollte man mich AlkMann nennen, aber das
wäre zu einseitig gewesen. SuchtMann klingt nicht gut,
aber trifft schon, was gemeint ist: Einfach zu viel des Guten und des Schlechten wollen und brauchen. Immer und
immer, mehr und noch mehr, endlos.
Und das ergibt dann Spielsüchte, Beziehungssüchte,
Alkoholsüchte, Sexsüchte, …12
Übrigens, um ehrlich zu sein, ich bin gar kein EndlosMann mehr, ich war einer. Aber sicherheitshalber behalte
ich diesen Titel bei.
Und dabei fing alles ganz harmlos an.
Vor einigen Jahren war ich abends zu Gast bei Freunden aus bestem geistlichen Hause. Wir sprachen über
Hobbys, und ausnahmsweise mal nicht über Fußball, sondern bald über Whiskey. Mein Gastgeber sammelte Whiskeysorten, vom billigen bis du den vornehmen, teuren.
Ich gestehe jetzt zweierlei: Bis zu diesem Zeitpunkt –
und ich hatte nun doch schon ein paar Jahrzehnte auf
dem Buckel – hatte ich noch nie Whiskey getrunken. Das
zweite, was ich gestehe: Scheinbar schlummerte der
Wunsch danach schon lange in mir, denn ich nahm sofort
das Angebot einer Whiskeyprobe an. Mit einem doppelten
Ergebnis: Erstens, Whiskey schmeckt mir auch heute noch
nicht, und zweitens, mein Gastgeber berichtete, dass er
12 Sucht, im Sinne von Abhängigkeit, so kann man nachlesen, ist gekennzeichnet
a. von einer kontinuierlichen Dosissteigerung („Immer mehr“)
b. von Entzugsymptomen (ein Verzicht macht z. B. körperlich unruhig, …)
c. durch viel Zeit und Gedanken, die darauf verwendet werden, das
Suchtmittel zu beschaffen
d. durch Vernachlässigung lebenswichtiger Aufgaben
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gerade noch mit Hilfe seiner Frau sein Zimmer gefunden
hat13, während ich keinerlei Wirkung verspürte14.
Aber so fängt es in der Regel an, völlig harmlos, unschuldig, oder zumindest schliddert man irgendwie hinein
– und bleibt drin, dran. Und dann will man immer mehr und
öfters, kann nicht mehr darauf verzichten, usw. – endlos.
Ich möchte dir, lieber Leser, jetzt zwei unangenehme Fragen stellen, mit der Hoffnung, dass du bereit bist, dir
selbst diese Fragen ab und zu ehrlich zu stellen.
Die erste Frage: Was nimmt in deinem Leben immer
mehr zu? Es gibt viele Dinge, die zunehmen sollten in unserem Leben, bitte nicht missverstehen, aber manche sind
vielleicht gerade dabei, eine legitime Grenze zu überschreiten, und beginnen endlos zu werden. Wenn du das rechtzeitig erkennst, kannst du noch aussteigen, bevor es kompliziert wird.
Die zweite Frage: Auf was fällt es dir schwer, zu verzichten? Einmal flog ich nach Moskau und zu meiner Überraschung war das ganze Flugzeug voller Winzer auf Werbetour für Frankenwein. Ich kam mit meinem Nachbarn
ins Gespräch. Er erzählte mir, dass er beruflich viel Wein
trinken müsse. Aus Selbstschutz „faste“ er einmal im Jahr
mehrere Wochen, um sich selbst zu beweisen, dass er
noch nicht süchtig sei.
Darum geht es. Mein Thema ist die Einladung, frei zu
sein, sein Leben gestalten zu können, auch durch Verzichtsübungen. Verzichten können und genießen können
geben sich die Hand15.
Der Ex-EndlosMann
13 Ich befürchte, dass er dieses Buch lesen wird. Sorry, falls ich übertrieben habe.
14 Ehrlich, damit brüste ich mich jetzt nicht, sondern es jagt mir mehr
einen Schreck ein, dass da bei mir etwas nicht richtig tickt, dass
natürliche Alarmsignale versagen.
15 Der LebeMann lässt grüßen.
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Steilvorlage
GeldMann
Mich gibt es auch, den GeldMann. Hallo!
Ist Geld Männersache? Scheinbar, denn die Reichsten
und die Ärmsten auf dieser Welt sind Männer.
Trotzdem ahne ich, dass ich hier nur geduldet bin, nicht
sehr beliebt. Warum nur? Weil ich gefährlich bin, ich, bzw.
das Geld? Weil Geld als Machtmittel, Geld als Götze, die
Gier nach Geld zum Unheil führt? Aber Geld als Tauschmittel ist doch eine gute Erfindung, oder?
Zunächst will ich weitersagen, was ich entdeckt habe, weil
ich Geld nicht als Allheilmittel verstehe: Für meine Versorgung ist nämlich nicht das Geld zuständig, sondern es hilft
mir nur dabei! Für meine Versorgung ist Gott zuständig,
und ich helfe ihm dabei. Trachtet zuerst nach dem Reich
Gottes, dann wird euch alles andere zufallen, sagt er.
Das ist, war und bleibt der Knackpunkt: Geld darf nicht
an erster Stelle stehen.
Gott hat drei Wege, mich zu versorgen: Durch Einnahmen, durch Verringerung der Ausgaben, durch Geschenke. Wer glaubt, nur auf Einnahmen angewiesen zu sein,
wird sich verrechnen und schwer tun.
Versorgung durch Einnahmen: In der Regel ist das unser Monatsgehalt16. Weitere Einnahmen können dazukommen, wie Mieteinnahmen, Zinsen, Nebenverdienste, Zuschüsse (Kindergeld, Wohngeld …) etc.
Versorgung durch Verringerung der Ausgaben: Da denke ich z. B. an unseren Rasenmäher, der 18 Jahre hielt (sogar ohne Pflege, sorry, und mit männerstarker Benutzung).
Was länger hält, was ich länger gebrauche, kostet keinen
Anschaffungspreis.
16 Brutto natürlich, denn die Abgaben sind ja auch zu meinem Interesse.
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Eine Zwischenbemerkung: Wie viel soll ich mir überhaupt anschaffen? Jemand hat das einmal so formuliert:
Brauche ungefähr so viel wie die Menschen, denen du
dienst oder mit denen du normalerweise zusammenlebst,
damit du zu ihnen gehörst. Damit sind wir bei den persönlichen Ansprüchen angekommen, die durchaus unterschiedlich ausfallen dürfen, denn wir sind unterschiedliche
Menschen mit unterschiedlichen Geschichten. Und eigentlich dürften unsere Ansprüche, was wir brauchen sollten,
nicht überhöht sein bezüglich unserer finanziellen Möglichkeiten, wenn wir als Erstes nach dem Reich Gottes
trachten.
Versorgung durch Geschenke: Gottes Versorgung
schließt auch Geschenke ein, dazu gehören finanzielle Gaben aus der Verwandtschaft, Sachspenden und auch, dass
manchmal irgendwie überraschend Geld auftaucht, mit
dem man nicht gerechnet hat17.
Gott versorgt uns, damit wir nach seinem Reich trachten
können. Ich weiß nicht, ob ich es noch ansprechen soll,
denn dieser Gedanke ist theologisch vorsichtig zu genießen. Das göttliche Wort, dass dem, der gibt, wieder gegeben wird, ist die Wahrheit, aber wir können uns durch unsere Spenden Gottes Versorgung nicht erkaufen.
Dagegen sollte es selbstverständlich sein, dass wir
von unserem Geld auch abgeben, das ganze Evangelium
zeugt in vielen Beispielen davon. Die Not anderer sollte
durch die eigenen Bedürfnisse nicht überdeckt werden!
Gruß, euer GeldMann
17 Es ist schon lange her, aber meine Frau und ich standen einmal
ziemlich ratlos in einer großen Bahnhofsvorhalle, weil uns 10 Pfennige (= eine alte Währung) fehlten, um ein dringendes Telefonat zu
erledigen. Plötzlich kommt ein Mann quer durch die Halle an uns
vorbei gerannt, es macht klick, wir bücken uns, 10 Pfennige liegen
am Boden… und der Mann ist schon verschwunden.
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Eine reife Persönlichkeit
kann Kritik von anderen
annehmen und für sich selbst
positiv verarbeiten.
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Steilvorlage
KopfMann
KopfMann, das bin ich.
Wahrscheinlich denkt jeder gleich an „verkopft“, an
den Mann mit Verstand, mit Intelligenz, ein bisschen einseitig wahrscheinlich, mit Mangel an Gefühlen. Intelligenzquotient als Maßstab.
Doch nein, nicht mein IQ, EIQ, MIQ, SIQ, KIQ geht mir
durch den Kopf, sondern Elektrowellen und chemische
Stoffe docken dort an oder nicht. KopfMann wird von der
modernen Neuropsychologie, bzw. Neurowissenschaft erforscht, die Dank Hightech einzigartige Blicke ins menschliche Gehirn ermöglicht und sich dadurch Mann (und Frau)
von einer neuen Seite annähert.
Wenn ich den derzeitigen Stand der mir zugänglichen
Beurteilung der Forschung zusammenfasse, dann scheinen die anfänglichen „Hoffnungen“ 18, endlich zu wissen,
was Mann oder Frau bedeutet, es wissenschaftlich beweisen zu können, immer mehr in widersprüchlichen Details
zu zerrinnen, bzw. von hormonellen Schwankungen beeinflusst zu sein.
Warten wir erst mal ab, was von dieser Wissenschaft
an gültigen Aussagen über im guten Sinne Typisches von
Mann und Frau zu erhalten ist, wenn noch mehr und noch
genauer geforscht wird.
18 Einige solcher populärer Ergebnisse, die sich in den Köpfen von jedermann festgesetzt haben, sind z. B. Funktionsunterschiede der
rechten und linken Gehirnhälfte bei Mann und Frau, wobei man damit verbindet, dass die linke Hemisphäre mehr analytische Fähigkeiten besitzt und somit für rationale und analytische Prozesse zuständig ist, während die rechte Hemisphäre mehr für visuelle und kreative Fertigkeiten zuständig ist. Mann tickt links, Frau mehr rechts.
Oder dass der Balken zwischen den Gehirnhemisphären bei Frauen größer und breiter ist als bei Männern, sodass man behauptet,
dass der Mann dazu neigt, mehr auf eine Gehirnhälfte zurückzugreifen und weniger Informationen zwischen den Hälften austauscht.
Begründet wird damit z. B., dass Frauen, im Gegensatz zu Männern,
besser mehrere in keinem Zusammenhang zueinander stehende Tätigkeiten gleichzeitig ausführen können.
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Eines hat sich doch bei mir festgesetzt: KopfMann ade
im Sinne des klassischen Verstandesmenschen. Heute
zählt, auch für den Erfolg, vielmehr unsere emotionale Intelligenz, gepaart mit einem guten Schuss an moralischer
Intelligenz, erhoben durch die spirituelle Intelligenz, gewürzt mit kreativer Intelligenz.
Es ist endgültig mit der Vorstellung gebrochen, dass
unsere Entscheidungen rein per Vernunft gesteuert sind.
Ist nämlich der Zugriff (z. B. bei bestimmten Erkrankungen)
zu unseren Gefühlen blockiert, dann können wir uns auch
nicht entscheiden. Entscheidungen treffen wir nicht nach
logischem Abwägen aller Plus- und Minus-Informationen,
sondern dann, wenn sich ein „stimmiges Gefühl“ einstellt,
denn ob wir wirklich die richtigen, die nötigen und alle Informationen zu einer Sache haben, ist ja schon wieder
eine Entscheidung.
Nun, dieses stimmige Gefühl ist natürlich auch nicht
die Weisheit in Person, sollte aber auf keinen Fall außer
Acht gelassen werden.
Oh Männer, wir brauchen Gnade von oben, denn eines
kann man sicher über die heutige Situation sagen: Bei den
vielen Entscheidungen, die ständig von uns erwartet werden, erhöht sich das Risiko für Fehlentscheidungen. Aber
ohne Kopf geht es auch nicht.
Mit Handschlag,
der KopfMann
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Mann und Du
Männergedichte
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Steilvorlage
Weggefährten
Sie schieben das Auto an,
wenn du vergessen hast, zu tanken.
Das ist das Wichtigste!
Sie ziehen das Schwert, um loszustürmen,
oder halten dich zurück,
je nachdem, wer den Kopf verloren hat.
Alle Jahre schreiben sie dir in Treue
den gleichen Gruß
auf die Geburtstagskarte,
nur mit anderen Worten.
Weggefährten rühmen dich,
wenn du nicht da bist.
Manchmal sind sie sogar bereit,
für dich ihr Leben zu lassen,
wenn sie vergessen,
dass es wichtigere Menschen für sie gibt.
Ihre Gebete für dich sind kontinuierlich,
aber nicht berauschend.
Und ganz selten würden sie dir gerne
den Dolch in den Rücken stoßen.
Sonst wachsen sie immer mehr mit dir zusammen,
unmerklich zwar, wie ein Kind,
das größer wird.
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Mann und Du – Männergedichte
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Sprüche über die Freundschaft
(aus männlicher Perspektive)
Einem Freund teilt man Persönliches mit,
ohne es zu merken.
Ein Freund ist kein erhobener Zeigefinger,
sondern ein Stirnrunzeln,
das zu einem Sturm werden kann.
Ein Freund ist jemand,
der dir beim Abzählen im Leben hilft,
immer wieder zur richtigen Zahl zurückzufinden,
sich dann doch mit dir verzählt,
und wenn das nicht zum Weinen ist,
mit dir Purzelbäume schlägt.
Ein Freund ist nicht das Salz in deiner Suppe,
auch nicht der Süßstoff im Kaffee,
obwohl es ihm fast gelingt.
Einen Freund teilt man gerne,
eine Geliebte nicht.
Einen Freund wieder zu sehen,
ohne sich zu freuen,
gelingt nicht.
Freunde lassen das Herz nicht höher schlagen,
sondern schärfen die Augen.
Ob er doch bereit ist,
für dich zu sterben,
wird sich in letzter Sekunde zeigen.
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Steilvorlage
Verliebt: Alleine mit dir
Alleine mit dir,
diese drei Worte
lassen mein Herz schneller schlagen,
wenn ich sie denke.
Alleine mit dir,
einmal die Tür zugesperrt,
niemand kann stören,
und die Zeit geht uns nicht aus.
Alleine mit dir,
ob im Wald, am Strand oder bei Nacht,
dann bin ich dir ganz nah,
egal, was geschieht.
Alleine mit dir,
wir brauchen ganz wenig
zum Leben, zum Lachen, zum Weinen
und zum Schluss bleibt ’was übrig.
Alleine mit dir,
auch wenn du nicht da bist
und dein Name mir einfällt,
tritt zurück, was mich gerade bewegt.
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Mann und Du – Männergedichte
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Verliebt: Nur
Bleib noch kurz,
nur eine Ewigkeit
auf einen Kuss
und mehr,
und dann, geh
nicht zu weit weg,
ins Nebenzimmer nur,
dass ich dich leise hör’
und im Herzen
deinen Atem spür.
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Steilvorlage
Geheimer Wunsch eines Ehemanns
Weißt du, was ich mir wünsche,
und noch nie dir gestand,
doch heute wage,
dir zuzuflüstern,
ohne dass ich dabei,
dir in die Augen schaue?
Noch zögere ich, es zu offenbaren,
nun muss es heraus:
Dass du die Augen schließt,
unser Glück kurz mit deinem Herzen berührst
und mir dann ein Liebeslied singst,
dabei alles vergisst,
was dich beschämt,
deiner Stimme vertraust,
von unserer Liebe bewegt,
deinen eigenen Worten lauscht,
bis meine Tränen dich küssen.
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Mann und Du – Männergedichte
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Alltägliche Dimensionen: Vier Hände
Ich bohre die Löcher in die Wand,
und du, du reichst mir die Dübel und Schrauben,
die tragen, die Uhr an der Wand,
die vor Jahren stehen geblieben ist,
und die Fotos unserer Kinder,
eingerahmt von ihren Träumen
und dazwischen wir, Hand in Hand,
ohne älter zu werden.
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Steilvorlage
Väterlicher Segen: An meine Kinder
Manchmal möchte ich einer eurer Freunde sein.
Die Welt, die ihr berührt,
ob Dinge oder Menschen, wird kostbar,
auch wenn sie sich erst wehrt, gerade deshalb.
Ich möchte euch zuschauen und staunen.
Ihr könnt sogar Schwäche zeigen,
denn die Herzen neigen sich euch zu,
auch das meine.
Zweifel kennt ihr nicht, das Leben gehört euch.
Vergesst nicht, woher ihr kommt,
nicht von mir.
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Mann und Du – Männergedichte
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Älter werden: Großvater mit Enkel
Nach einem Jahr
Wenn du etwas Neues entdeckst
Dir dabei Zeit lässt
Bin ich der Lernende
Wenn du dich am nächsten Tag erinnerst
Was gestern neu für dich war
Blitzen die Sterne in der Sonne
Nach zwei Jahren
Wenn du mich erkennst
Lacht dein Gesicht
Und du machst dich auf den Weg
In meine Arme
Streichst meinen Bart
Mit Gelächter der Erwachsenen
Hältst du das Handy an dein Ohr
Ziehst singend deine Straßen
Durch das Zimmer
Sagst den Blumen Tschüss, den Kerzen
Das tut mir weh, dieses Lachen
Dir noch nicht
Wenn es dir einmal wehtun kann
Werde ich für dich kämpfen.
Dein Lachen dagegen tut mir gut
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Steilvorlage
Wir beide
Du sitzt dabei
Am Essenstisch
Mit roten Backen
Im Kindersitz
Gehörst dazu
Wie ich
Im Opastuhl
Trotz der Jahre Unterschied
Allerdings
Schneidet mir
Niemand mehr
Und noch nicht
Das Brot
Schritt für Schritt
Ein eigenes Taschentuch
In der Hosentasche
Irgendwann
Wird ein Handy folgen
Das Taschenmesser
Dann bist du
Ein Mann
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Steilvorlage
LebeMann
Gestatten, ich bin der LebeMann.
Wie bitte, mag mancher jetzt fragen, wer? Das Lexikon
beschreibt einen Lebemann als einen eleganten, reichen
Mann, der im Luxus lebt und dem sinnlichen Genuss ergeben ist.
Nun, im Luxus lebe ich, reich bin ich, wie die meisten
von uns, kommt nur drauf an, welchen Maßstab wir anlegen19. Elegant, da kommt es heute nicht mehr so drauf an.
Was elegant ist, kann ich selber bestimmen, nur muss ich
dann auch dazu stehen, wenn es jemand anders sieht. So
wurde es mir einmal bei einem Benimmseminar erklärt!
Also Jeans im Theater, im Unterhemd auf die Party, im
Anzug Fahrradfahren …
Es kommt mir LebeMann aber vor allem auf den sinnlichen Genuss an.
Ich genieße es z. B. vor einer Eisdiele zu stehen und mir
genüsslich die Kugeln auszusuchen. Mann, waren das
noch Zeiten, als Mama nicht mehr als eine Kugel herausrückte, und dann nur drei Sorten zur Auswahl. Und jetzt?
Alleine die Namen, da zerläuft mir schon das Wasser im
Mund20. Nur zu sagen: „Drei Kugeln Fruchteis“, das ist für
immer vorbei. Da lebt LebeMann auf. Und dann, vielleicht
ist das die Elegance des Herzens des LebeManns, nachdem jede Sorte in Gedanken auf der Zuge probiert wurde,
die klare Bestellung: „Bitte drei Kugeln Joghurteis.“
Joghurteis, non plus ultra!
19 Glaubst du mir, dass es höchstwahrscheinlich Menschen auf der
Welt gibt, die behaupten, dass du reich bist?
20 After-Eight, Amaretto, Ananas, Apfelsine, Aprikose, Banane, Capuccino, Cola, Erdbeere, Granatapfel, Haselnuß, Heidelbeere, Himbeere,
Joghurt, Karamel, Kirsche, Kiwi, Kokosnuss, Krokant, Limette, Malaga, Mandarine, Mango, Maracuja, Minze, Papaya, Mokka, Orange,
Pfirsich, Pistazie, Rocher, Schokolade, Nougat, Stracciatella, Tiramisù, Trüffel, Vanille, Waldmeister, Walnuss, Zimt, Zitrone und noch
vieles mehr.
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Kopfbälle 2
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Bleiben wir beim Genuss. Das Leben genießen. Wer
möchte das nicht? Neben diesen Eisexzessen denkt man
sicher an mancherlei anderes, Reisen, Frauen, Geschwindigkeitsräusche, Höhenräusche, und die unzähligen Kaffeesorten und -zubereitungsarten. Bleiben wir mal beim
Reisen. Daran will ich deutlich machen, was ein wirklicher
LebeMann ist.
Als AnfängerLebeMann zog ich natürlich bereits in jungen Jahren durch die Welt, die Klänge fremder Sprachen,
andere Düfte, das Klima (kaum zu glauben, dass wir die
gleiche Sonne haben), die Flora und Fauna, die Ruinenreste der Vergangenheit, Flüsse und Berge, Menschen und
nochmals Menschen …, all das reizte mich sehr. Und dann
kam, was kommen musste, die Krise des LebeManns, die
Sättigung, der Überdruss, und die Erfahrung, ein Fremder
zu bleiben, so wie ich es kürzlich in der Zeitung gelesen
habe, dass der Deutsche im Urlaub sich zuallererst nach
seinem Bett zu Hause sehnt.
Durch solche Prozesse muss jeder LebeMann21 durch,
damit er dann auferstehen kann, als echter LebeMann: Er
liebt die Freude am Kleinen, am Alltäglichen, am Selbstverständlichen, die eigene Wohnung, die eigene Familie,
die eigene Frau, die eigene Straße, die Eisdiele um die
Ecke, die Nachbarn, immer den gleichen Kaffee. Das alles
gilt es zu entdecken, das alles ist ein Wunder!
Das soll genügen, denn: Ausprobieren geht über Studieren.
Der LebeMann
21 Wie kann ich überhaupt anfangen, ein LebeMann zu werde? Willst
du es wirklich werden?
Dann schlage ich dir mal folgende Übung vor: Nimm dir bei deinen Routinemahlzeiten nur die Hälfte deiner normalen Portion, und
dann lass dir aber dafür genauso lang Zeit, sie zu verspeisen, wie du
sonst für die ganze Portion brauchst. Und wenn du damit auf den
Geschmack gekommen bist, mache diese gleiche Übung auch in
anderen Bereichen.
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Eine reife Persönlichkeit
kann sich andere
Standpunkte anhören.
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Steilvorlage
MenschMann
Lasst euch von mir die Hand geben, dem MenschMann.
Ich habe festgestellt, dass ich, gehöre ich zum Typus
Mann, gleichzeitig zum Typus Mensch gehöre. Alles, was
für den Menschen gilt, gilt auch für mich!
Also, die Menschenrechte, das bürgerliche Gesetzbuch, die Bergpredigt, Hausordnungen, Arbeitsverträge,
das Fernsehprogramm…
Damit habe ich eigentlich so viel zu tun, dass ich mich
manchmal frage, ob ich überhaupt noch Zeit habe, mich
mit dem Mann zu beschäftigen, der ich auch noch sein
soll, und ob das überhaupt nötig ist, denn viele meiner
Probleme teile ich mit vielen Menschen, ob Mann ob Frau,
ob jung ob alt.
Worauf kommt es im menschlichen Leben letztlich an?
Was würde MenschMann raten?
Hier meine Antwort: Plane nicht so, als müsstest du alles
alleine tun! Nutze Synergien.
Im Alten Testament steht eine sehr bemerkenswerte
Geschichte (1.Mo 11): Der Turmbau zu Babel. Da stellt Gott
fest, – ich betone: Gott stellt fest -, dass die Bewohner Babels eines Sinnes sind und ihnen deshalb keiner mehr etwas verwehren kann.
Da ihr Sinn aber auf Schädliches ausgerichtet ist,
macht Gott sich daran, diese Einheit durch die Sprachverwirrung zu stören. Gott weiß: Einheit macht nicht nur stark,
sondern es gelingt mehr, als die Summe der Einzelleistungen ergibt.
Ein viel zitiertes Beispiel: Sagen wir, ein Ochse zieht
300 kg. Wie viel ziehen zwei? Wenn sie in die gleiche Richtung ziehen, mehr als 600 kg, vielleicht 700 kg.
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Diesen „Mehr-Gewinn“ nennt man Synergie, und Synergie gilt als ein Schöpfungsprinzip.
Wenn ein Brett über einen Bach 80 kg trägt, dann tragen zwei gleiche übereinander gelegt wahrscheinlich 200
kg oder mehr. Diese Synergie ist sicher auch ein Grund
dafür, warum Jesus seine Jünger zu zweit ausgesandt
hat.
Das ist mein Tipp fürs Leben an die Menschen: Aufgaben
nicht alleine auszuführen, sondern Synergien zu nutzen!
Sich also immer jemand zweites oder sogar mehr zu
suchen! Wer könnte mir helfen22, eine automatische Frage,
auch für jeden Mann!23
Gott denkt nicht an Einzelkämpfer am Arbeitsplatz, in der
Freizeit, in der Gemeinde, in der Familie.
Er sieht dich mindestens zu zweit!24
Ein heißer Tipp,
vom MenschMann
22 Sich helfen lassen, die neue männliche Stärke!
23 In einem Seminar, in dem ich über Synergie lehrte und behauptete,
dass die oder der Zweite immer vorhanden sei, antwortete ich, als
sich ein Teilnehmer meldete, dass er der einzige Christ in seiner
großen Organisation sei, dass ich überzeugt sei, dass Gott irgendwo
einen zweiten „versteckt“ hätte. Beim nächsten Mal erzählte der
Teilnehmer folgende Geschichte: Bei einer Konferenz leitender Mitarbeiter musste er mit einer Kollegin einen neuen Termin vereinbaren. Sie schauten gemeinsam in ihre Terminkalender. Was musste er
bei ihr sehen? An einem Wochenende hatte sie eine christliche Konferenz eingetragen, die er auch besuchen wollte.
24 Wer eine frommere Antwort erwartet hat: Gott ist selbst auch gerne
der Zweite für dich, bzw. umgekehrt.
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Steilvorlage
MutMann
Ich bin nicht der MutMann, ich habe nur kürzlich einen
bewundert und möchte über ihn schreiben:
Heutzutage finden seine Heldentaten nicht zu Pferd
statt, sondern im ICE. Ich saß in so einem vollen ICE-Großraumwagen. Schräg vorne saß eine Gruppe junger Erwachsener. Aus dem Augenwinkel konnte ich beobachten,
dass eine aus der Gruppe sich gerade damit beschäftigte,
ein Schild über ihrem Sitz abzumontieren, was ihr aber
nicht zu gelingen schien. Meine ganze Aufmerksamkeit erhielt sie, als sie sich (mit Schuhen) auf ihren Sitz stellte,
aus ihrem Rucksack ein langes Fahrtenmesser herausholte
und damit ihre Bemühungen fortsetzte.
Ich schaute mich um: Keiner schien das zu bemerken,
jeder versank hinter seiner Zeitschrift, seinem Laptop, seinem Handy. Das ganze Abteil lag in einem großen Schweigen, außer den Jugendlichen, die ihre Abgeordnete anfeuerten.
War ich der einzige, dem das auffiel? Unmöglich! Aber
niemand signalisierte irgendwie Aufmerksamkeit. Sollte
ich aufstehen, diese Tat von Vandalismus unterbinden?
Was würde passieren? Die Gruppe war wohl angetrunken
oder high. Würde sie das Messer …? Warum sollte gerade
ich aufstehen? Was geht mich das Eigentum der Bundesbahn an?
Während ich noch diese inneren Dialoge durchkämpfte, sah ich, wie sich weiter vorne ein anderer Mann erhob,
zu dieser Gruppe hinging, irgendetwas sagte und ruhig
seine Hand auf die Schulter der Täterin legte. Diese gab
sofort auf und setzte sich hin. Gerade wollte ich meinem
mutigen Zeitgenossen Applaus klatschen, als mir weiterhin das Schweigen des Abteils auffiel: Niemand zeigte
eine Regung. Aber letztlich war auch ich sitzen geblieben.
Er war der MutMann!
Warum war er so mutig? Vielleicht hatte er mutige
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Männer als Vorbild? Vielleicht wurde er selbst viel ermutigt? Jeder Mann braucht Ermutiger25, Personen, die ihm
mehr zutrauen, als er selbst meint. Die diesen Mut in ihn
hineinsprechen.
Ich bin überzeugt, auch du kannst in vielen Bereichen
mehr, als du denkst. Glaubst du es mir nicht? Gut, dann
probieren wir es mal aus!
Nimm dir ein großes Blatt Papier und einen Stift und
schreib einmal alle Wörter auf, die an vierter Stelle den
Buchstaben „m“ haben. Glaubst du, dass dir da viele einfallen? Mach es ruhig mal. Los geht’s. Du wirst die Erfahrung
machen, dass es dir gelingt, wesentlich mehr hinzuschreiben, als du erwartet hast. Du kannst mehr als du denkst!
Wie erreiche ich etwas, das ich mir nie zugetraut hätte? Ich verrate dir eine Formel, die mir ein weiterer MutMann mal zugesteckt hat.
Ü x Ze x Zu = Übung mal Zeit mal Zuversicht.
In Worten: Wenn du in einer Sache immer wieder übst
und dafür, ohne das geht es ja nicht, genügend Zeit zur
Verfügung stellst und nicht aufgibst, wenn es schwer wird
oder schief läuft, weil du die Zuversicht hast, das Ziel zu
erreichen, dann wirst du es schaffen.
Und woher kommt die Zuversicht: Von anderen, von
Ermutigern! Sei selber einer.
Viele Grüße
Ein MutMann-Lehrling
25 Kürzlich sah ich einen weiteren MutMann. Er lief hinter einer Gruppe
laut lärmender Personen her, die gerade ihre Abfälle einfach zur
Seite schmissen. Lief doch dieser MutMann hin, hob die Abfälle auf,
rannte den Leuten hinterher und sagte höflich, ob sie nicht etwas
verloren hätten. – Überall scheint es von MutMännern zu wimmeln:
Im Bus sah ich einen von der älteren Sorte, als er einstieg und im
vollbesetzten Wagen nach einem Platz Ausschau hielt. Als er keinen
fand, fragte er laut, ob ihm denn jemand einen Platz anbieten möchte. Wow!
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Steilvorlage
Nicht-NichtMann
Schon mal von mir gehört? Nein? Trotzdem willkommen.
Wer ich bin, werde ich bald erklären, ich der Nicht-NichtMann.
Aufgabe jedes Jungen und Heranwachsenden ist es, sich
seines Geschlechts in akzeptierender, ermutigender Weise
bewusst zu werden. Und das geschieht in der Regel durch
Vorbilder, Identifikationsmöglichkeiten und Förderung, um
in die geschlechtsspezifische Unterschiedlichkeit hineinzuwachsen. Ein Beispiel dazu, das ich kürzlich von einem
Vater erzählt bekam:
Sein Sohn und seine etwas ältere Tochter pflegten in
den ersten Lebensjahren zusammen zu baden. Einmal hörte der Vater aus dem Badezimmer das laute Gebrüll seines
Sohnes. Als er ins Badezimmer gestürzt kam, sah er seinen Sohn, der seine Schwester sehr verehrte, wie er sich
verzweifelt seinen Penis wegreißen wollte, weil er so sein
wollte wie seine Schwester, die nicht so etwas zwischen
den Beinen hatte. Scheinbar war ihm dieser Unterschied
zum ersten Mal bewusst geworden. Der Vater hob seinen
Sohn daraufhin aus der Badewanne und eilte mit ihm in
ein Nebenzimmer. Dort ließ der Vater selbst seine Hosen
fallen und sein Sohn blickte auf. Mit einmal erhellte sich
sein Gesicht, er beruhigte sich sofort und sagte: „Ich
Papa“. Daraufhin rannte er schnellstens zu seiner Schwester, stellte sich vor sie hin und wiederholte stolz „Ich
Papa!“
So wird man Mann. Der Anfang ist gemacht. Aber wie
wenige haben so einen Vater? Oder überhaupt einen?
Damit sind wir bei meinem Namen angekommen: Der
Nicht-NichtMann. Viele Jungen haben einen abwesenden,
beschäftigten Vater, einen geschiedenen oder ganz unbekannten, oder sie wachsen in einem männerlosen privaten
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Umfeld auf. Um Mannsein zu lernen, bleibt ihnen nichts
anderes übrig, als nicht so zu werden, wie sie den Alltag,
den Nicht-Mann-Alltag, erleben. Also anders zu sein, ohne
zu wissen wie, außer nicht Nicht-Mann zu werden, also ein
Nicht-NichtMann26. Ein schwerer und dorniger Weg, wahrscheinlich ein lebenslanger. Und vielleicht immer auf der
Suche nach einem Vater?
Es ist gut, wenn uns diese Vatersehnsucht zum lebendigen
Gott, unserem Vater, führt, nicht zu einer Projektion unserer Wünsche und Nöte, sondern zu einer Person, die sich
immer wieder in väterlicher Weise offenbart. Von Gottes
Vorbild haben alle Väter zu lernen:
Ich gehöre zu dir, und du zu mir, wir gehören zusammen,
sagt er seinen Kindern.
Ich will dich leiten.
Ich tröste dich.
Ich sehe mehr in dir, als du selbst.
Ich gebe dir „Land“ als Erbteil.
Ich reinige dich, damit du mehr Frucht bringst.
Ich sehe deine, den anderen unbekannten Taten,
freue mich darüber und belohne dich.
Ich anerkenne deine selbstlosen Taten.
Ich versorge dich.
Ich gebe dir Gutes, auf deine Bitte hin.
Ich gebe dir Anteil daran, wie es mir geht, zeige dir mein Inneres.
Bist auch du ein Nicht-Nicht-Mann? Dann lass uns zusammen weinen darüber, lass uns trauern.
Die mit Tränen säen, werden mit Freude ernten.
Ich drücke dich,
der Nicht-NichtMann.
26 Der Begriff stammt wohl von Björn Süfke, einem Männerpsychologen.
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Eine reife Persönlichkeit
kann sich selbst reflektieren
und kritisch hinterfragen.
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Steilvorlage
PlayMann
Hallo, ich bin der PlayMann.
Bitte genau lesen, nicht PlayBoy. Oder was assoziiert
man mit mir noch? Playmobil? Das vielleicht schon eher.
Ins Playmobil-Land zieht es nicht nur Kinder, sondern auch
Kinder im Mann. Wahrscheinlich steckt das hinter aller Bereitschaft der Männer, zu spielen, Karten, Fußball, Playmobil, Schach: Zu tun, als ob alles ernst wäre, aber doch zu
wissen, es ist nur ein Spiel. Und wenn man keine Lust
mehr hat, dann einfach aussteigen können, wunderbar27.
Der ganze Reiz des Lebens in einem Spiel, Abenteuer, Sieger sein, kämpfen, einfach mal etwas ausprobieren, und
wenn es nicht klappt, dann wieder von vorne anfangen,
und in der Regel dauert alles nicht so lange wie im Leben.
Bei manchen Computerspielen jagen sich Sensationen in
nur 5 Minuten, für die du sonst eine Woche brauchst oder
sie vielleicht nie im Leben erlebst.
Und, das alles kostet nichts, ist fast umsonst28.
Manchmal darf es auch etwas kosten, wie bei den
Glücksspielen. Wie viele Menschen setzen da Woche um
Woche Geld ein, um einmal eine Million zu gewinnen, und
wie viele Menschen verfolgen die Ziehung der Lottozahlen, auch ohne Einsatz? Wissenschaftler meinen, hinter
der boomenden Glückspielindustrie – Milliardenumsätze
jährlich – steht die verständliche Sehnsucht der Menschen,
dem Elend des harten Alltags zu entfliehen, Glück zu haben, einmal unverdient. Unverdient, umsonst, das sind die
Stichworte, warum ich mich PlayMann nenne, denn umsonst gibt es – das ist zwar kaum zu glauben – das Wichtigste im Leben, die Liebe Gottes29. Umsonsterfahrungen
prägen so jeden meiner Tage. Deshalb PlayMann.
27 Hier soll es nicht um die Spielsucht gehen.
28 Anschaffungskosten ausgenommen
29 Schlag mal bei GeldMann nach
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Die Spielmänner bekommen ein Problem, denn sie werden immer wieder von der Realität des Verlierens eingeholt. Keiner gewinnt immer. Ob er Klinsmann heißt oder
sonst wie.
Aber wenn ich verliere, kann mich das nicht von der
Liebe Gottes trennen.
Doch ein Problem gibt es auch für uns gläubige PlayMänner: Gott prüft uns. Nicht, damit wir aufhören, mit dem
Geschenkten zu leben, oder damit wir durchfallen, bestraft
werden. Gott verteilt keine Noten. Nein, Gott will wissen,
ob er uns bestimmte Aufgaben, ob er uns bestimmte Menschen, die er liebt, anvertrauen kann. Aus Liebe zu seinen
Menschen prüft er uns. Er möchte nicht, dass sie Schaden
durch uns erleiden. Und auch aus Liebe zu uns selbst, damit wir selber keinen Schaden nehmen. Was könnten solche Prüfungen sein? Ein paar Beispiele:
Halten wir fest an den göttlichen Werten, in unterschiedlichen Testsituationen, in Versuchungen, Konflikten,
Wiedergutmachungssituationen, Verfolgungen?
Folgen wir Gottes Worten, die er zu uns spricht? Wollen wir Gottes Stimme wirklich hören, verstehen und gehorchen? Suchen wir Gottes Wahrheit? Wollen wir diese
verstehen und verwirklichen lassen?
Manche dieser Tests glaube ich bestanden zu haben, manche nicht. Das gehört zu meinem Weg mit dem liebenden
Gott dazu.
Manches, was ich vielleicht gerne für ihn tun würde, in
Beruf, Familie, Gemeinde…, das habe ich mir selbst vermasselt. Aber auch das kann mich nicht von der Liebe
Gottes scheiden.
Nehmen wir die Prüfungen Gottes an, dann wird aus
dem scheinbaren Gegenwind Rückenwind!
Der geprüfte PlayMann
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Steilvorlage
SauberMann
Mein Name ist SauberMann.
Denkt jetzt bitte nicht an einen sturen Langweiler, der
weiß, was Recht und Ordnung ist, und allen sagt, an was
sie sich zu halten haben. Der alles, was anders, fremd ist,
fürchtet und es in Schach halten muss. Dessen Angst bisweilen so umkippt, dass er schließlich das tut, was er bekämpft: Tötet, um Leben zu schützen, Pornos anschaut
und die Reinheit der Ehe fordert …
Nein, das sind nicht wir SauberMänner.
Denkt auch nicht an manche Saubermänner aus früheren Jahren, denen es wichtig war, dass alles richtig läuft,
dass sie selbst auch alles richtig machen. Das zeigte sich
am sauberen Krawattenknoten, an der ordentlich gepackten Büchertasche der Kinder, am polierten Apfel zum Frühstücksbrot. Ein Strafzettel, z. B. für Falschparken, war eine
wochenlange Gewissensbelastung.
Diese Zeiten sind vorbei.
Doch auch den modernen Saubermann meine ich
nicht: Alle Emails werden nach Erhalt in Untergruppen einsortiert, gerne kommt er dem Wunsch der Frauen nach,
die Männertoilette nur sitzend zu benutzen, den Dreitagebart rasiert er pünktlich nach drei Tagen …
Nein, einem SauberMann, wie ich ihn meine, ist es ein
Herzensanliegen, dass die Wahrheit nicht zu kurz kommt30,
30 Vor 30 Jahren machte ich mich auf den Weg, ein SauberMann zu
werden. Ich zog in eine neue Stadt und nahm das als Gelegenheit,
mir vorzunehmen – ich war damals noch nicht christlich drauf –
nicht mehr zu lügen, zur Wahrheit zu stehen. Nun, ich war im kriminellen Sinn kein großer Lügner, sondern schlängelte mich so mit
Halbwahrheiten durchs Leben, Kavaliersdelikte sagen die Schönredner. Das sollte ein Ende haben. Was passierte dann? Nicht die Probleme nahmen zu, nein, ein Gefühl von Freiheit erfüllte in den ersten
Tagen und bei den ersten Gehversuchen in das Land der Wahrheit
mein Herz, ich war wie beschwingt, und das hielt an.
Die Wahrheit macht frei, sagte mal jemand. Und das stimmt!
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sein Lebensmotto ist: Lieber in der Wahrheit leiden, als in
der Lüge sich freuen.
Was kennzeichnet diesen SauberMann?
Erstens, wir sind mündig! Wir sind Zeugen unserer Überzeugungen! Und Zeugen schmeckt nach Märtyrer, zumindest dem griechischen Wort nach, das hier in der Bibel
steht: Wir sind bereit, für unsere Überzeugungen einen
Preis zu bezahlen, wenn auch mit Herzklopfen. (Das meinte Jesus, als er zu seinen Jüngern sagte, dass sie seine
Zeugen sein sollen.)
Zweitens sind wir gleichzeitig offen fürs Gespräch:
Licht lässt sich nun mal durch die Quantentheorie, aber
auch durch die Wellentheorie erklären, zumindest manche
Aspekte. So begreifen wir langsam, dass die Wirklichkeit
nicht identisch ist mit unseren Wahrnehmungen und Erklärungen. Ja, und deshalb gibt es zu einer Sache viele
Meinungen, bzw. keiner hat die 100%ige Wahrheit.
So ein SauberMann möchte ich sein:
Zu wissen, was ich denke und glaube, eine Position
haben, aber auch andere anhören und sogar gegebenenfalls meine Meinung ändern können.
SauberMänner „lassen sich nicht von jedem Wind einer Lehre bewegen und umher treiben durch trügerisches
Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen“
(Eph 4,13). Sie stehen zu ihren Überzeugungen31 und sind
bereit, die Segel gegen den Wind zu setzen, wenn es sein
muss. Sie hören auf Gott, den heiligen Geist, der weht, wo
er will.
Euer SauberMann
31 Deshalb können SauberMänner auch Nein sagen. Wie gut das Männer können, davon kann man sich auf den nächsten beiden Seiten
ein Bild machen.
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Steilvorlage
Die Männer und das Nein
Bei einer Befragung unter Christen bewerteten 203 Frauen
und 136 Männer in Bezug auf vorgegebene Situationen,
wie leicht es ihnen fällt, Nein zu sagen.
Generell zeigten die Ergebnisse, dass es nicht so
schwer fällt, Nein zu sagen. Eine Ausnahme bilden die Situationen, in denen es darum geht, eigene Bedürfnisse
durch ein Nein zu schützen.
Schauen wir uns die einzelnen Fragen und die Antworten
der Männer an. Wie viel Prozent würde es jeweils eindeutig leicht fallen, Nein zu sagen?
Auf der Straße spricht Sie ein 12jähriger
Junge mit einer Zigarette im Mund an. Er
fragt Sie, ob Sie ihm Feuer geben könnten.
Sie haben Streichhölzer eingesteckt.
Ein Bus kann nur noch eine Person mitnehmen. Der nächste fährt in fünf Minuten. Sie
und eine andere Person warten. Die andere
Person, die etwas kürzer als Sie gewartet
hat, fragt Sie, ob er/sie mitfahren könnte.
Sie sitzen mit einer Ihnen vertrauten Person, welche an Diabetes leidet, gemeinsam
am Kaffeetisch. Die Person bittet Sie, ihr
das dritte Stück Torte zu reichen.
Sie sind auf der Arbeit und wollen gerade
Feierabend machen. Ein/e Kollege/Kollegin
kommt und bittet Sie um Hilfe, die etwa 30
Minuten dauern wird. Sie wissen, dass
auch andere helfen könnten und Zeit hätten.
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80,2 %
17,1 %
25,9 %
11,7 %
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Eine ihnen bekannte Person ist berüchtigt,
dass sie schlecht über andere redet. Sie
fragt sie, ob Sie das Neueste über eine Ihnen gemeinsam bekannte Person hören
wollen.
In einem Zugabteil sitzen Sie mit nur einer
anderen Person. Diese fragt, ob Sie den
neuesten ausländerfeindlichen Witz hören
wollen.
Sie sitzen gerade auf einer Bank in ihrem
Garten und genießen die Ruhe. Da fragt ihr
neu zugezogener Nachbar, ob er Rasen mähen kann. Er hätte aber auch später Zeit.
Sie sind mit einer vertrauten Person abends
zum Essen ausgegangen. Die andere Person hat drei Bier getrunken. Die Person
fragt Sie, ob Sie einverstanden sind, dass
er/sie fährt. (Sie sind mit dem Auto der Person unterwegs). Natürlich haben Sie auch
einen Führerschein.
Ein Handwerker, der für Sie etwas repariert
hat, bittet Sie, ohne Rechnung (also
Schwarzarbeit) bar zu bezahlen.
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62,1 %
64,7 %
19,9 %
64,7 %
53,7 %
Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wie leicht
oder schwer es fällt, Nein zu sagen, konnten nur bei drei
Fragen gefunden werden:
Männern fällt es bei dem Busbeispiel und bei der Frage zur Schwarzarbeit leichter, Nein zu sagen, Frauen dagegen bei der Situation mit dem ausländerfeindlichen Witz.
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Steilvorlage
SchelmMann
Ich begrüße euch, der SchelmMann!
Scherze, Witze, Anekdoten, Humor, gehören irgendwie
zusammen und gehören zu den Eigenschaften, die Frauen
heutzutage an Männern schätzen, wie uns DurchschnittsFrau berichtet. Nicht die billige Opel-Manta-Witz-Variante32, die nervt auf die Dauer, nein, Humor als eine süße bis
süßsaure, mehr scharfe als milde Würze des Lebens.
In einer Umfrage habe ich festgestellt, dass Männer
mehr Witze erzählen als Frauen. Über 55% der Frauen,
also mehr als jede 2.Frau, und nur 21% der Männer gaben
an, nie oder sehr selten einen Witz zu erzählen. Dagegen
sagten dreimal mehr Männer als Frauen, dass sie öfters
bis regelmäßig Witze erzählen. Also, so können wir schließen, Witze zu erzählen, gehört zu den typisch männlichen
Eigenschaften! Das wollen wir doch gleich mal tun:
„Ein Rabbi und ein Pastor wohnen in der gleichen Straße. Eines
Tages denkt sich der Pastor, dass er dem Rabbi mal was Gutes tun
möchte, geht auf die Straße und wäscht das Auto des Rabbi, bis es
glänzt.
Kaum ist er wieder in seiner Wohnung, sieht er, wie der Rabbi
eilig und wohl zornig auf das Auto des Pastors zusteuert und anfängt, dort den Auspuff abzusägen. Sofort stürzt der Pastor hinaus
und fragt entsetzt, was das ganze solle.
Noch verärgert stößt der Rabbi hervor: „Wenn Sie mein Auto
Zwangstaufen, dann darf ich doch ihres Zwangsbeschneiden.“
War der gut? War der koscher? Hm, ich gestehe, ich
habe mir überlegt, ihn hier zum Besten zu geben. Nicht,
weil meine Kastrationsangst, wie sie Sigmund Freud proklamiert hat, zuschlägt, sondern weil Zwangstaufen und
Zwangsbeschneidungen leider vorgekommen sind und
noch vorkommen, und absolut kein Spaß sind. Also, doch
nicht so leicht mit den Witzen?
32 Obwohl nicht alle schlecht sind.
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Zu unserer Hilfe habe ich diesen Witz Männern vorgelegt, mit der Bitte, ihn auf einer Skala von 0 = sehr schlecht
bis 6 = sehr gut zu bewerten.
Da ist das Ergebnis:
65% der Männer gefällt dieser Witz, jedem vierten
nicht33. Auf die Frage, wie gesellschaftsfähig dieser Witz
sei, fanden ihn 50% problemlos, 25% nicht so zumutbar.
Zur Kunst des Humors gehört es, die Grenzen zu achten, denn es gibt ein Zuviel, einen auf Kosten anderer, von
dieser angenehmen Würze des Lebens.
Die eigentliche Schule des Humors – Witze zu erzählen
gehört zur Grundschule – führt uns zur Reifeprüfung, die
Hoffnung in dem Auf und Ab des Lebens nicht zu verlieren: Humor ist „die göttliche Gabe, mit den Problemen
des Lebens fertig zu werden, und darüber noch lächeln zu
können.“ Und zu lernen, wie dunkel es auch ist, am Horizont ein Licht zu sehen, wie klein es auch sein mag.
Mit einem Augenzwinkern
Euer SchelmMann34
33 Ein weiteres Ergebnis dieser Umfrage: Frauen finden diesen Witz
genauso lustig wie Männer.
34 Doch noch einen Witz hinterher: Drei Freunde, ein lutherischer, ein
katholischer und ein freikirchlicher Christ, gehen zusammen spazieren und kommen an einen breiten Fluss, über den sie müssen, aber
weit und breit ist keine Brücke zu sehen. Sagt der lutherische Freund:
Lasst uns doch einfach übers Wasser gehen wie Petrus damals.
Schließlich sind wir Christen. Bevor die anderen zwei antworten
können, macht er sich schon auf den Weg und läuft wirklich ohne
unterzugehen hinüber. Da denkt sich der Katholik, warum er das
nicht auch könne, reißt allen Mut zusammen, schickt ein Stoßgebet
gen Himmel und wagt den ersten Schritt. Und tatsächlich, er schafft
es auch.
Als er drüben beim Lutheraner steht, sieht er, wie der Freikirchler
sich ebenfalls aufs Wasser begibt, aber nach einigen Metern untergeht. Da sagt der Lutheraner: „Wir hätten ihm doch die Steine zeigen sollen.“ „Welche Steine?“, fragt der Katholik erstaunt zurück.
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Eine reife Persönlichkeit
besitzt Interesse
an anderen Menschen.
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Steilvorlage
SohneMann
Ich grüße euch.
Sohnemann. So nannte mich mein Vater öfters, auch
als ich schon erwachsen war.
Aber ich denke, ich bin kein wirklicher Sohnemann
mehr, wenn ich mich mit dem typischen Sohnemann vergleiche. Es scheint ihn immer häufiger zu geben, den
Mann, der sich noch nicht von seinen Eltern gelöst hat.
Auch wenn er verheiratet ist, eine eigene Familie hat, kann
er trotzdem seine Eltern nicht richtig verlassen.
Ich war ein SohneMann, obwohl ich kein Nesthocker 35
war, auch nicht vorhabe, ein Bumerang36 zu werden, und
heute gerne Sohn meiner Eltern bin.
Aber meine Ablösung von den Eltern war ein langer
und schwieriger Prozess.
Christen stehen sich dabei oft selber im Weg, weil sie
das 4.Gebot, die Eltern zu ehren37, ein Leben lang erfüllen
wollen, aber keine genauen Vorstellungen darüber haben,
was das für einen Erwachsenen beinhaltet. Es gilt, die Eltern zu verlassen und dabei zu lernen, sie zu achten, indem man sie gerne anhört, aber dann selber entscheidet.
Das ist das eine, das andere ist, sie aktiv um Rat zu fragen
und, falls dieser gut ist, diesen auch anzunehmen. Das ist
leichter gesagt als getan.
35 Als Nesthocker bezeichnet man (junge) Erwachsene, die immer länger bei den Eltern („Hotel Mama“) wohnen bleiben, sich versorgen
lassen, keine Miete zahlen und auch bei der Hausarbeit nicht mithelfen. Kurz gesagt: sich weigern, für ihr Leben Verantwortung zu übernehmen und erwachsen zu werden.
36 Als Bumerangs werden diejenigen bezeichnet, die, manchmal nach
Jahrzehnten, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, ins eigene Elternhaus zurückkehren. Zumindest in den USA steigt die Zahl der
Bumerangs.
37 Achten wir auf die Verheißung zu diesem Gebot: „… auf dass du
lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“
Wir werden Land empfangen!
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Kopfbälle 2
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Als ich noch SohneMann war, war im Prinzip alles, was
meine Eltern sagten, bedrohlich. Nicht miteinander reden,
schien mir die beste Lösung. Sie aktiv um Rat zu fragen,
kam mir gar nicht in den Sinn.
Mein Ende als SohneMann begann mit der ersten Lektion: Sich überhaupt treffen.
Dann ging es Schlag auf Schlag38 weiter. Zweite Lektion: Genügend Zeit dafür haben. Dritte Lektion: Zuhören
wollen. Vierte Lektion: Ausreden lassen. Fünfte Lektion:
Zuhören wollen. Sechste Lektion: Verstehen wollen. Siebte Lektion: Verständnisfragen stellen. Achte Lektion: Überprüfen, ob ich richtig verstanden habe.39 Neunte Lektion:
Falls verstanden – sonst wieder bei der vierten Lektion
einsetzen – anfragen, ob ich jetzt meine eigene Sicht darstellen darf. Leider ist es nun so, dass manche Eltern jetzt
selbst bei der dritten Lektion beginnen müssen usw. Ich
breche hier einmal ab. Ich möchte lieber noch zwei Tipps
weitergeben:
Erstens, bei allen Lektionen gilt es, nicht emotional in
die Kindrolle zu schwappen, Mama oder/und Papa gegenüber zu sitzen, sondern zwei oder drei erwachsene Menschen unterhalten sich.
Zweitens, einmal – nicht gleich meinen, es muss immer so sein – in Ruhe, wie Partner miteinander eine Sache
besprechen, wenn das einmal gelingt, ist schon viel gewonnen und kann eine große Auswirkung auch auf die
nächsten Besprechungen haben.
„Ich bin gerne Sohn meiner Eltern“, machen wir dieses
Bekenntnis zum Inhalt unserer Gebete.
Mit allem Verständnis, Euer SohneMann
38 Um ehrlich zu sein, so ein „Schlag“ dauerte mehrere Monate bis ein
Jahr, man traf sich auch nicht jeden Tag.
39 Spätestens hier ist damit zu rechnen, dass die Eltern durcheinander
kommen, weil sie dich ja noch nie so erlebt haben. Wie sich das bei
ihnen auswirken wird, lass dich überraschen.
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Ja Mann
Männergedichte
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Steilvorlage
Entzifferung
Lies die Spuren,
bevor das Gras
sich wieder richtet,
die Wunde schnell verheilt,
das Glück verweht,
der Kuss verblasst.
Halt den Wind zurück,
der dich stets weiter treibt,
bevor entziffert,
was und wer
dein Leben schreibt.
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Ja Mann – Männergedichte
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Männliche Schrittfolge
Drei Schritte vorwärts
dann einen zurück,
so stürmte ich
durchs Leben,
durchs Lieben
in früheren Zeiten,
auf jeden Fall weiter.
Was ich im Schritt rückwärts
mit der Zeit
alles niedertrat,
war mir nicht aufgefallen,
so begeisternd war es,
insgesamt
immer weiter zu schreiten.
Einen Schritt vorwärts
und keinen zurück,
einen fragenden Schritt,
der warten kann,
hinter anderen herzugehen
und manchmal auch voran,
so will ich jetzt
das Laufen erlernen
als ein erschrockenes Kind
an des Vaters Hand.
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Steilvorlage
www.Ehrenmann
Duell ade
Kein Degen mehr
Pistolen
Kluge Worte
Jedermann
Surft heute
Misst sich
Nicht am Stich
Am Blut, an Wunden
An Argumenten
Kontoständen
Trifft sich
Online
Spielt sich
Pseudonym
Passwort zählt
Zahlt
Endlich
Ist Mann
Jeder Mann
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Ja Mann – Männergedichte
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Endlich
Endlich wieder zu Hause,
sagte ich leise zu mir,
als ich mein Büro betrat,
und meinte,
endlich kein Kindergeschrei,
keine Frau, die die Stirn runzelt,
wenn ich mir zu viel Butter aufs Brot schmiere,
endlich nur ich.
Plötzlich erschrecke ich
über mich,
über die Blitze am Himmel
unserer Ehe,
weil ich nur Sonne wollte,
die mich wärmt,
und nicht dich
und die Kinder
und uns.
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Steilvorlage
Mode
Ohrring macht vor keinem Halt
Ob Mann ob Frau
Ob jung ob alt
Mit oder ohne Haare
Fragt nur nach dem Wind
Den er für jeden anders pfeift
Als Schmuck, als Zeichen, als Kultur
Drehen wir die Uhr zurück
Ein paar hundert Jahre
Auch damals schon
Trug ihn jedermann
Mann und Frau, nur ich
Ich tue mir schwer damit
Trag lieber Bart drei Tage lang
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Ja Mann – Männergedichte
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Wovon träumst du?
Von einem grenzenlosen Land
Wo alle sich lieben
Immer Sonne
Mit viel Strand
Und mehr als genug zu essen
Für alle
Schlaraffenland
Von einem Land mit vielen Wegen
Mit Liebe
Sonne und Regen
Genug Essen für jeden
Und dem täglichen Nein
Zur Schlange
Garten Eden
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Steilvorlage
Gib nicht auf!
Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
wenn eine offene Tür
vor deiner Nase
sich wieder schließt.
Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
wenn auf deine Briefe
von ihr keine Antwort kommt,
und ihr Lächeln nicht aus deinen Träumen weicht.
Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
wenn ein Blick in deinen Spiegel zeigt,
dass du nicht ins Endspiel kommst,
falls das Äußere nur zählt.
Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
du bist ein Mann,
der verlieren kann,
weil Gott für dich verloren hat.
Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
du bist ein Mann, der kämpfen und gewinnen lernt,
weil er dazu als David
nur ein paar Kieselsteine braucht.
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Ja Mann – Männergedichte
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Lass den Kopf nicht hängen,
gib nicht auf,
du bist ein Mann,
der die Härte dieser Steine plötzlich spürt
in seiner Hand aus Gottes Hand.
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Steilvorlage
Versuchung
Danke, Vater, für die Tarnkappe
Über meinen Gefühlen
Als sie jemand entzünden wollte
Und die Berührungen mich nicht fanden
Danke, Vater, für die Tarnkappe
Über meinen Augen
Als sie jemand fesseln wollte
Und die Blicke ins Leere gingen
Danke, Vater, für die Tarnkappe
Über meinen Gedanken
Als sie jemand verdrehen wollte
Und die Worte ohne Echo blieben
Danke, Vater, für die Tarnkappe
Über mein Herz
Als es jemand einfangen wollte
Und das Sehnen sich nicht abfärbte
Und danke, Vater, als die Tarnkappe fehlte
Mich der Lügner persönlich lockte
Ich dann doch seine Angebote durchschaute
Und dir mehr vertraute.
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Steilvorlage
SuperMann
Hallo, hier spricht SuperMann, ein Auferstandener aus einer scheinbar aussterbenden Rasse. Was waren das noch
für Zeiten, als wir als Detektive, Westernhelden, Casanovas durch die Fernsehabende zogen. Schon lange her,
kaum noch zu sehen.
Doch: Kürzlich war ich auf einem Stadtteilblättchen sogar abgebildet. Dort wurde das Lehrerkollegium der örtlichen Grundschule vorgestellt. Zwanzig Frauen! Und ich,
der einzige Mann, ich habe mich vorne hingelegt zu ihren
Füßen, wirklich. Wahrscheinlich auch, weil ich der Sportlehrer dort bin. Der neue SuperMann wagt sich aufs weibliche Territorium!
Also, um es mal ehrlich zu sagen, ich bin auf jeden Fall für
die Gleichberechtigung der Geschlechter, im Sinne der
Gleichwertigkeit und gleicher Rechte.
Aber der ganze Geschlechterkampf kommt mir trotz
Ungerechtigkeiten, die ich nicht verharmlosen will, etwas
überzogen vor. Die Evolution, die doch immer wieder als
Beweismittel für irgendwelche Zustände bemüht wird,
wäre doch eigentlich ganz dumm, wenn sie die zwei Hauptdarsteller ihres Überlebenskampfes gegeneinander antreten lassen würde40. Ich denke, Mann und Frau sollten versuchen (und haben das auch immer getan), so gut sie es
können, recht und schlecht, mal mit glücklichen Zeiten,
mal mit Katastrophen, gemeinsam, Hand in Hand, das Leben zu meistern. … Aber das ist jetzt eigentlich gar nicht
unser Thema.
Mein SuperMann-Aufruf ist, Männer zu ermutigen, sich
nicht nur in so genannte männliche Bereiche zu begeben
– und gleichzeitig ganze Lebensbereiche mannlos zu las40 Wenn einer gewinnen und der andere aussterben würde, hätten alle
verloren.
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sen. Haushalt, Erziehung, Krankenpflege… kann auch uns
Sinn, Spaß und Erfüllung bringen, und es kann auch männliche Würze vertragen. Wollen wir uns nicht zu gut sein,
uns in alltägliche Dinge einzubringen, SuperMann ist nicht
nur Starkoch oder gar nicht in der Küche zu finden.
Apropos Kochen, nichts für dich? Also, das war eine
der großen Entdeckungen meines Lebens, selber zu kochen. Okay, ihr merkt schon, ich bin älteren Jahrgangs,
habe früh geheiratet, blicke also nicht auf zehn Jahre oder
mehr des Überlebenskampfs als SingleMann, der schon
genug im Leben gekocht hat oder noch kochen muss.
Für die (wenigen) Mannexemplare, die sich immer noch
erfolgreich ums Kochen drücken41 und im Repertoire vor
allem Fertignahrung haben, hier eine kleine Hilfe für erste
Schritte ins Abenteuer der Gerüche, Zwiebeltränen und
glücklichen Frauenaugen des SuperMannLandes.
Ich verrate euch eines meiner Lieblingsrezepte, von
der einfachen Art (idiotensicher). Das ist auch, ehrlich, ein
Familienrezept, das ich bis jetzt geheim gehalten habe.
Es geht um bei Partys heiß begehrten angemachten
Camembert, genannt Obazda oder Gerupfter:
Man nehme 200 g weichen Camembert, 100 g Streichkäse, eine
gehackte kleine Zwiebel, ein weich gekochtes Ei und Salz, Pfeffer
und Paprikapulver nach Geschmack.
All das zerdrückt man mit einer Gabel, mischt es durcheinander,
schmeckt mit den Gewürzen etwas ab und lässt es dann einige Stunden stehen. Fertig ist dein erstes Gericht.
Ich denke, SuperMänner werden in den nächsten Jahren
noch benötigt.
Bis bald, der SuperMann
41 außer Eierkochen und Wienerwürstchen – und dem Einsatz am Gartengrill
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Steilvorlage
TränenMann
Ich heiße TränenMann.
Es stimmt schon, ich sehe Männer seltener weinen als
Frauen. Und wahrscheinlich stimmt das auch, dass Männer weniger was mit Gefühlen zu tun haben und diese
weniger zeigen und wenn, dann kontrolliert. Da Mann aber
nicht nur versäumt, Gefühle zu zeigen, sondern auch, darüber zu reden, hat er natürlich ein Problem: Man weiß
nicht, was in ihm vorgeht, und schätzt ihn deswegen nicht
richtig ein.
Gut! – würde Mann sagen, wenn der andere nicht
merkt, dass ich schwach oder unsicher bin.
Vielleicht gut, aber, die Folge ist meistens auch, dass
Mann selbst nicht merkt, was in ihm vorgeht. Und das
kann fatale Folgen haben, was auch Mann nicht bestreitet,
und das ist nicht gut.
Also Männer, lasst uns ein paar Lektionen miteinander
durchgehen, die mir selbst gut getan haben.
Lektion 1: Es gibt keine schlechten Gefühle! Irgendwie haben wir das wohl gelernt, dass bestimmte Gefühle unmoralisch, böse seien42. Doch es sind nicht schlechte, sondern
unangenehme Gefühle. Sie melden sich als Signale, dass
etwas nicht stimmt, während die angenehmen uns erfreuen. So ist es! Alle Gefühlssignale sind hilfreich, für dich,
für andere43.
42 Im neuen Testament gibt es ganze Listen, in denen empfohlen wird
z. B. Zorn, Neid, Eifersucht, … abzulegen. Hier handelt es sich nicht
um diese Signalgefühle, sondern um negative Haltungen, also um
Gewohnheiten, die zerstörerisch wirken, vielleicht sogar unberechtigt schnell anspringen. Doch auch Gott ist zornig, eifersüchtig, …
43 Leider, leider hat unsere Kultur manche gesellschaftlichen Regeln
dafür, bestimmte Gefühle und Gefühlsausdrücke in bestimmten Situationen lieber nicht zu zeigen. Doch wenn die italienischen Politiker im Parlament handgreiflich werden, ist das vielleicht positiver,
als wenn die unseren das unterlassen, oder? Die Kämpfe werden
trotzdem ausgetragen, dann heimlicher.
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Kopfbälle 3
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Lektion 2: Was ist dir wichtiger, dein Gesicht zu wahren
oder Probleme auszuhalten, weil du ehrlich bist? Ich gestehe, das hat was mit Scham zu tun, und Scham ist ein Luft
abschneidendes Gefühl, man würde am liebsten im Boden
versinken. Wer damit zu kämpfen hat, Scham zu vermeiden, da habe ich aus eigener Erfahrung44 Verständnis, dass
sich das nicht so leicht ausreden lässt. Aber, Mann, da
musst du durch, lass dich nicht von der Scham belügen,
du gewinnst nichts, die Scham wird dich nicht umbringen!
Je häufiger sie verliert, umso schwächer wird sie.
Lektion 3: Ich heiße ja TränenMann. Da gibt es die Schmerztränen, die Verzweiflungstränen, die Trauertränen, aber
auch Glücks- und Freudentränen. Kennst du die alle? Ich
behaupte, Tränen gehören dazu. Wann hast du, Leser, das
letzte Mal geweint? War das schlimm? Tat das gut?
Warum nenne ich mich TränenMann?
Als Jesus hörte, dass Lazarus gestorben war, weinte
er, oder „als er (Jesus) nahe heran kam, sah er die Stadt
(Jerusalem) an und weinte über sie.“ (Lk 19, 41) In der
Bergpredigt sagte er: „Selig seid ihr, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.“ Auch der Apostel Paulus diente
unter Tränen.
Ich nenne mich TränenMann, weil es auf dieser Welt
nicht nur was zum Lachen gibt.
Der TränenMann
44 Ein Beispiel: Ich sitze alleine im Zug und will gerade meine Bibel
aufschlagen, da setzt sich jemand neben mich. Ich lasse die Bibel
erst einmal in meiner Tasche. Man kann ja auch so beten.
Aber ich kann es nicht vor mir verbergen, dass ich mich eigentlich
schäme, und alles in mir um den Gedanken kreist, was der andere
wohl denken würde, wenn er mich in der Bibel lesen sähe. Da helfen
auch keine Ausreden, etwa der Gedanke, dass man die Perlen nicht
vor Schweine werfen sollte. Irgendwann ziehe ich doch meine Bibel
heraus. So viel weiß ich schon, dass Schamgefühle mich belügen.
Nach einiger Zeit wendet sich mein Nebenmann mir zu und fängt an,
über die Unpünktlichkeit der Bundesbahn zu schimpfen. Sofort ist
mit klar: Er hat weder realisiert, was ich eigentlich tue, mit welch
heiliger Handlung ich gerade beschäftigt bin, noch braucht mir sein
Urteil, falls er das Bibellesen komisch fände, so wichtig zu sein.
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Eine reife Persönlichkeit
ist in der Lage,
nicht zu schnell zu urteilen
und nicht zu verurteilen.
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Steilvorlage
TraumMann
Hallo, ich bin ein TraumMann.
Um Missverständnissen gleich vorzubeugen, das meint
nicht, dass andere von mir träumen, z. B. das andere Geschlecht, nein, ich bin selbst ein Träumer! Schon als Kind
lag ich lieber in den Wiesen als irgendwo mitzuhelfen oder
für die Schule zu lernen, sah gerne den Wolken nach, wie
sie meine Träume davontrugen. Ich erspare mir jetzt mal
die psychologischen Erklärungen, was die Gründe für meine Träumerorgien sein könnten, und gehe davon aus, dass
jeder gerne träumt. Vielleicht tun manche es wirklich zu
viel, aber Träumen ist auch wichtig, um sich etwas auszudenken, Pläne im Voraus auszuprobieren, kreativ zu sein,
und manchmal auch, damit man sich einfach endlich wieder besser fühlt in dieser stachligen Welt.
Heute, als großer Mann, fällt es mir auf jeden Fall
leicht, mir etwas vorzustellen, ja sogar Visionen45 zu entwickeln. Und ohne Vision geht bekanntlich ein Volk zugrunde.
Nun, meine Träumerkarriere führte mich nicht direkt in die
Chefetagen dieser Welt oder der Kirche, nein, zumindest
machte sie erst einmal ein paar Umwege.
Zunächst wollte ich Lehrer werden, wahrscheinlich,
um es besser machen zu können als all die Pauker, die mir
das Leben schwer zu machen schienen, und dann natürlich wegen der Ferien!
Mit den Jahren blieb nur noch der Reiz der Ferien, so
wechselte ich den Traum. Journalist, das wäre es! Seine
Zeit selber einteilen können, mitmischen im Weltgeschehen per Stift (PCs gab es damals noch nicht) und ein gutes
Geld verdienen, zumindest ausreichend. Ach ja, Reisen
auch noch, von Berufswegen sozusagen. Nun, Träume
45 Visionen sollten schon von Gott beeinflusst sein.
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können Schäume46 sein, so war es mit diesem, als es an
Stil, Rechtschreibung und Konkurrenzkampf ging.
So flüchtete ich in den letzten mir bekannten Traum. Gar
nichts tun, mit dem Preis, sich dann auch gar nichts leisten zu können – außer träumen. Heute weiß ich, dass hinter all dem eine tief sitzende Leistungsverweigerung stand.
Ich wollte einfach nicht durch Versagen, möglich oder tatsächlich, beschämt werden.
Das liegt nun schon Jahrzehnte zurück. In gewissem Sinne
bin ich heute sogar Lehrer, ein Schreiberling, kann mir
meine Zeit selber einteilen und muss auch ab und zu mal
ins Ausland reisen, aber nicht mehr als Träumer, sondern
als – TraumMann mit Visionen.
Wo liegt da der Unterschied?
Dankbar bin ich, mir wirklich einen Prozess und ein
Projekt vorstellen zu können, auch mit Farben, mit Sonne
und Regen. Aber – tja, das macht halt den gesunden
TraumMann aus, ich bin inzwischen auch bereit, alles zu
überprüfen, mit anderen zu besprechen und vor allem immer wieder auf die Suche zu gehen, wie Gott das Ganze
sieht. Und ich bin bereit, es dann auch noch anzupacken,
umzusetzen, auch über Dauer.
Geben wir das Träumen nicht auf, sonst bleibt ja alles
beim Alten!
Gruß vom TraumMann
46 Auch die Traumfrau? Wir sollten uns von ihr – vor allem in unseren
Tagträumen und Phantasien – verabschieden, wenn wir sie so verstehen, dass sie alle unsere Wünsche erfüllt, am liebsten schon bevor wir diese Wünsche aussprechen, im genau passenden Charakter, in der Figur, in Zärtlichkeiten, sozusagen allezeit für uns da, wie
Mama, wenn wir als Kind krank waren. Diese Person gibt es wirklich
nicht, ebenso wie ich kein Traummann bin.
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Steilvorlage
TurboMann
Mein Name ist TurboMann.
Ich liebe es, schon mal aufzudrehen, auf 180, nicht unbedingt mit meinem Auto oder einer Harley-Davidson,
nein, im Leben, so richtig mal einen Draufmachen, nicht
ne Sauftour, bitte nicht missverstehen, sondern Höchstleistungen zu bringen, auch als Dauerleistung. Ich denke
da an berufliche Projekte, die einen längerfristig fordern,
aber auch an Zeiten in der Familie, usw.
Nicht, dass ich was gegen Erholung habe, gegen Pausen, auch da „drehe“ ich gerne damit auf.
Aber wogegen ich eine Abneigung habe, das ist, wenn
alles so dahin plätschert, 40 Stunden abgesessen, und in
der Zeit, die noch verbleibt, auch nichts Weltbewegendes.
Als TurboMann bin ich einer, auf den man sich verlassen
kann, der, wenn es nötig ist, nicht den bequemeren Weg
geht, der auch mal die Zähne zusammen beißt, um ans
Ziel zu kommen.
Es gibt ein Geheimrezept für ein belastbares Turbo-Leben,
legales Doping, ohne Ausbrennen oder Motorschaden.
Dazu gehören drei Eigenschaften, in die wir investieren
sollten47:
1. Es kommt darauf an, dass wir Ja sagen zu dem, was
wir tun, einwilligen und bereit sind, uns hinzugeben.
Dann werden wir eher Sinn finden, uns von Herzen
einlassen. Wir sind beteiligt und – geschützt. Abwehrkräfte werden freigesetzt.
Situationen dagegen, in denen wir innerlich gekündigt
haben, sind gefährlich!
47 Wie uns übrigens auch die Stressforschung verrät.
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Stellen wir uns mal vor, alles, was wir tun, ist mit einem tiefen inneren Ja in uns abgedeckt: Ja, das will
ich wirklich tun! Alleine dieser Gedanke, macht der
nicht schon Mut? Wo wir aus Verantwortung nicht aussteigen können, sollten wir um dieses Ja ringen.
Mein Slogan: Frei ist der, der will, was er soll, und
nicht der, der tut, was er will.
2. Persönliche Handlungskontrolle verspüren, ist ebenfalls nötig. Ich darf wissen, dass ich nicht hilflos bin,
machtlos. Die Dinge werden nicht nur von außen gesteuert. Ich realisiere vielmehr, dass ich mitgestalte,
ich verstehe, um was es geht, und kann meine Pläne
einbringen. Ich bin „Kopf, nicht Schwanz“, nicht der
Zufall oder immer nur die anderen bestimmen, sondern ich mische mit. Passivität ist gefährlich, immer
nur zu reagieren auch. Da gilt es auszubrechen. Und,
beten kann ich immer.
3. Belastungen, Schwierigkeiten, Widerstände lerne ich
als Herausforderungen anzunehmen, statt ihnen auszuweichen, mich nach einer heilen Welt zu sehnen. Das
Vollkommene wird erst noch kommen. Das Normale
im Leben sind Herausforderungen, die auch eine Chance zu meiner Veränderung sind. Dass nicht alles sofort
klappt, ist normal. Fehler dürfen sein.
Nicht zu viel Angst vor dem Motorschaden,
wünscht dir der TurboMann48
48 Und noch ein Geheimnis hinterher. Zwei Dinge sollte ich fest in meinem inneren und äußeren Turbo-Terminkalender einplanen: Eine
feste Zeit jede Woche, so 30-60 Minuten, in der ich meine nächste
Woche plane, sie in mein Leben einordne, und eine feste Zeit, in der
ich zur Ruhe komme, den Vögeln im Garten zuhöre und Kieselsteine
übers Wasser springen lasse.
Diese 2-3 Stunden sind gut investiert, holen sich selbst wieder
rein. Das verspreche ich dir.
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Steilvorlage
TypischMann
Hallo Kumpels, hier bin ich, der TypischMann.
Ich will es gleich kurz machen, wir typischen Männer
sind nun mal kurz angebunden, sachlich effektiv, möchte
ich mal sagen.
Unser biologisch-genetisches Erbe ist die Ursache für
einige geschlechtsspezifische Merkmale, einige Eigenschaften, in denen wir uns von den Frauen absolut unterscheiden49.
Daneben gibt es die geschlechtstypischen Merkmale.
Diese Merkmale betreffen nur die Häufigkeit. Körperliche
Gewalt z. B. ist bei Männern häufiger anzutreffen, kommt
aber auch bei Frauen vor. Letztlich wird man Frauen finden, die aggressiver sind als mancher Mann. Neuere Forschungen behaupten sogar, dass wir Männer insgesamt
nicht aggressiver sind als Frauen. Wir zeigen zwar mehr
öffentliche Aggressivität, doch Frauen sind im innerfamiliären Kontext genauso aggressiv, z. B. gegenüber Kindern.
Heutzutage sind wir etwas verunsichert, was Typisch
Mann überhaupt ausmacht. Behauptet wird da ja viel, aber
bewiesen?
Z. B. entspannen sich, meiner Lokalzeitung zu Folge,
Männer, indem sie zu einer Zigarette greifen (34,1%) oder
mit einem Glas Bier oder Wein (20,9%). Frauen dagegen
gehen shoppen, kaufen sich was Schönes (32,7%).
Wenn ich allerdings nicht nur an der Überschrift hängen bleibe, kann ich im Artikel lesen, dass beide sich zuallererst zurückziehen, den Fernseher anschalten oder ein
gutes Buch lesen (das haben 53,6% der Männer und 54,2%
der Frauen angegeben).
49 Das gilt für die äußeren Geschlechtsmerkmale, aber auch für die
dominierenden Sexualhormone.
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Also, was ist nun, reagieren sie nicht doch gleich, womit sich allerdings keine Schlagzeilen machen lassen?
Und, fast hätte ich es überlesen, ca. 32% beider Gruppen bevorzugen zur Entspannung eine spannende Wochenendaktivität. Langsam verliere ich bei diesem Thema
die Orientierung.
So reifte vor einiger Zeit ein Entschluss in mir. Ich wollte
einmal durch die Stadt streifen und meine eigenen Beobachtungen machen. Wäre ich doch nur früher auf diese
Idee gekommen. Ich brauchte nicht lange zu schauen, so
enträtselte sich vor meinen Augen TypischMann.
Alle Männer, die ich zu sehen bekam, hatten mindestens eine Hand in der Hosentasche. Nicht zu fassen. Auch
die zweite Entdeckung warf mich um: Bei allen Paaren, die
einen Kinderwagen schoben, schob ihn wer? Dreimal
darfst du raten: der Mann.
Das war schon vor einigen Wochen. So hatte ich Zeit,
das zu überprüfen: Immer wieder und wieder das Gleiche!
Jetzt weiß ich, wer ich bin50.
Mit Handkuss
Der TypischMann
50 Auf den nächsten zwei Seiten seht ihr einige Exemplare von
TypischMann
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Typisch Mann:
Er schiebt den Kinderwagen.
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Typisch Mann: Er liebt es,
seine Hand in die Tasche zu stecken.
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Steilvorlage
ÜberMann
Es grüßt euch der ÜberMann.
Ich bin jemand, der über sich hinaus denkt, deshalb
ÜberMann. Ich stehe über meinen Ängsten und Bedürfnissen, und ich blicke über meine Zeit hinaus, in die Zukunft.
Und wie geschieht das? ÜberMann lebt Vaterschaft! Mann
kann Kinder zeugen, Leben schaffen, natürlich mit einer
Frau zusammen. Ist uns Männern eigentlich klar, was das
bedeutet, welch unvorstellbares Vermögen wir da besitzen? Können wir das aus tiefster Überzeugung sagen: „Ich
kann, ich will Kinder zeugen.“
Ich weiß, dass ich vieles wollte in meinem Leben und
immer noch will, aber dieses Ziel stand nicht oben auf
meiner Prioritätenliste, vielleicht auch deswegen, weil es
mir nie unmöglich erschien, vor allem dann, wenn die passende Frau dazu erst einmal gefunden ist, nach dem dummen Motto: Vater werden ist nicht schwer51, Vater sein
dagegen sehr.52 Doch da geistert seit einigen Jahren ein
neuer Begriff durchs Land: Zeugungsstreik.
Im Internet kann ich lesen, dass man unter Zeugungsstreik eine Verweigerungshaltung von Männern versteht,
Kinder zu zeugen. Laut einer Studie waren 2002 57,5 Prozent der Männer zwischen 30 und 34 Jahren kinderlos, bei
den Frauen ca. 20 Prozent weniger.
Als Gründe gilt eine zunehmende Unsicherheit der
Männer: Wie wird sich ihr Leben ändern? Müssen sie den
sozialen Abstieg fürchten? Weil sie ja noch später Väter
51 Im Internet tummeln sich eine Menge Anbieter anonymer Samenspender und eine Menge Nachfragen. Kürzlich las ich ein Interview
mit einem von ihnen, einem, der weiß, dass schon viele Kinder in
Deutschland herumlaufen, die er nicht kennt, die aber seine Gene
tragen. Reich lässt sich damit nicht werden. Und ob es schön ist,
stelle ich auch in Frage. Und auch, ob es richtig ist.
52 An dieser Stelle bitte ich all die um Vergebung, die ungewollt kinderlos sind und sich jetzt nicht verstanden wissen. Ich leide mit ihrer
schwierigen Situation mit, glaubt mir das.
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werden können und weil ein positives Familienbild fehlt,
warten (oder vermeiden) sie, eigene Kinder zu zeugen.
Vaterschaft und Elternschaft scheint eine echte Herausforderung zu sein. Seit 1960, mit dem Eintritt der Antibabypille in unsere Welt, sind Mann und Frau ausdrücklicher vor die Entscheidung gestellt, ob sie ein Kind wollen.
Dabei gibt es eine Menge Gründe, Vater und Eltern
werden zu wollen, nicht nur, was aber auch wunderschön
ist, mit der geliebten Frau zusammen ein gemeinsames
Kind zu zeugen. Was spricht allgemein für Elternschaft?
• Kinder ermöglichen eine Erfahrung von Schwachheit und Abhängigkeit. Kinder können ohne Erwachsene nicht überleben, wie
Menschen ohne Gott nicht leben können.
• Kinder vertrauen leicht und schaffen Erfahrungen von Vertrauen.
• Kinder erinnern Erwachsene an ihre eigene Kindheit und an das
„Kind in mir“.
• Kinder fordern Erwachsene heraus, Verantwortung zu übernehmen und zu erlernen, und holen uns aus Egoismus heraus.
• Kinder sind ein Zeichen in die Zukunft: Sie sind die Verantwortlichen der Zukunft und sind unsere Erben, materiell wie ideell.
• Kinder sind ein Zeichen für das Reich Gottes. Siehe Mt.18,3.53
• Kinder sind ein Baustein für Familie54 .
• Elternschaft ist ein menschliches und dadurch sichtbares Abbild
der Vaterschaft Gottes.
Das Leben ist nicht einfach, aber schön. Und unser obiger
dummer Spruch lautet heute: Vater werden ist heut schwer,
Vater sein dagegen lohnt sich sehr.55
Der ÜberMann
53 Was damit nun auch genau gemeint sein mag, ist im Augenblick
nicht so wichtig, aber ohne Kinder nehmen unsere Vorstellungsmöglichkeiten vom Reich Gottes und dem Weg dorthin ab.
54 Der Mensch braucht eine Zu-Ordnung und eine Ein-Ordnung: Zu
welchen Menschen gehöre ich und welchen stabilen Platz habe ich
dort, gerade auch wenn ich schwach und krank bin.
55 Ganz zu schweigen davon, Großvater zu sein.
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Steilvorlage
WorshipMann
WorshipMann ruft man mich.
Anbetung steht mir im Gesicht, Anbetung Gottes. Ihm
allein gebührt die Anbetung. Loben, sich Verbeugen, Niederfallen, Gott erheben mit Gebet, mit Liedern, mit Gesten, alleine, mit vielen, ehren, verehren. Anbeter will ich
sein.
Wie geht das? Das „geht“ nicht! Echte Anbetung fließt
aus dem Herzen, weil mir das Angebetete (unendlich)
wertvoll ist, bestaunenswert erscheint. Es geschieht mit
mir. Echte Naturschönheiten, z. B. schneebedeckte Berggipfel, gelbe, rote, blaue, weiße Blüten im Frühling, ein
einsamer alter Baum auf einem Hügel – wir bleiben staunend stehen, es verschlägt uns die Sprache, wir sind einfach fasziniert, ob wir es wollen oder nicht. So geschieht
echte Anbetung.
Anbetung ist keine Technik, es gibt dafür keine Handlungsanweisung, außer Gott richtig in den Blick, ins Herz
zu bekommen.
Lasst mich das mal versuchen zu beschreiben.
Jesus offenbart uns Gott als Abba, als Vater. Gott, der
Vater, hat uns geschaffen, ich komme aus seinem Herzen.
In unendlicher Liebe und Weisheit hat er mich in diese
Welt gebracht, in eine bestimmte Familie, an einen bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit. Alles, jeden Augenblick meines Lebens, hat er mit seiner Vaterliebe
durchdrungen56. Nichts kann mich scheiden von der Liebe
Gottes, die in Jesus Christus ist, sagt die heilige Schrift.
Anbetung fließt aus dieser Tatsache.
56 … und zu dieser Liebe gehört auch, dass Jesus, sein Sohn, diese
Augenblicke durchlitten hat, sie erlöst hat, nämlich alle Abweichungen von Gottes optimaler Liebe, in seinem Leiden, Sterben und Auferstehen, so dass ich Schritt für Schritt die göttliche Vaterliebe zurückgewinnen kann, die vorgesehen war und ist.
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Und diese Vaterliebe57 ist nicht nur ein Gefühl, sie zeigt
sich in Taten, die uns Männern am Herzen liegen.
Einmal habe ich den Psalm 23, vom guten Hirten,
Christen mit der Frage vorgelegt, welche seiner sechs
Strophen sie am meisten anspricht (es war nur eine Nennung möglich). Und siehe da, Männer wählten vor allem
Strophe 5 oder 6:
„Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du
salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“
„Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang und ich
werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.“
Ich wage zu sagen, die Vaterliebe Gottes offenbart sich
WorshipMann als Herausforderung: Gemütlich beim Essen sitzen, es sich gut gehen lassen, während außen herum die Feinde die Messer wetzen. Und: Gottes Verheißung
für die Zukunft, für ein Leben lang, immerdar, ist Ermutigung, loszugehen: Es wird gelingen, er steht zu uns, er
geht mit uns durch Dick und Dünn.
Wenn ich das alles so schreibe, mir vergegenwärtige,
beginnt Anbetung zu fließen. Ich bete Gott, meinen Vater,
an! Du, mein Vater, geheiligt werde dein Name und dein
ist die Herrlichkeit!
Ein persönliches Bekenntnis zum Schluss: Ich tanze
gerne vor meinem Gott, mich bewegen, meinen ganzen
Körper IHN ehren lassen. Meine Stimme stimmt ein mit
freien Liedern und Lauten. Ich trete die Erde, ich greife die
Sterne, meinem Gott zur Ehre.
Mit Verbeugung, WorshipMann
57 Was mich am meisten an Gottes Liebe begeistert, ist, dass ich ihre
Spuren in meinem ganzen Leben finden kann.
Ein kleines Beispiel: Als Kind besaß mein Großvater am Bauernhof
einen alten Nussbaum. Er spendete großartigen Schatten und es
gab genug Nüsse zu knacken. Der Nussbaum, eines der Symbole
meiner Kindheit, etwas ganz Besonderes. Ohne dass ich danach gesucht habe, haben wir ein Haus erhalten, in dessen Garten zwei riesige Nussbäume stehen, Schatten und Nüsse in Fülle, auch heute.
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Eine reife Persönlichkeit
strahlt eine Gelassenheit,
eine innere Ruhe
und Sicherheit aus.
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Steilvorlage
AgapeMann
Grüß Gott, mein Name ist AgapeMann.
Agape ist ein griechisches Wort für Liebe. Man findet
es überall in der Bibel, wo von der Liebe Gottes zu uns
und von unserer Liebe zu ihm und den Menschen die Rede
ist. Aber was mache ich hier, am Ende des Männerreigens,
hätte ich laut ABC doch an den Anfang gehört? Richtig,
aber mein Autor hat beschlossen, mir das Schlusswort zu
geben, quasi als Höhepunkt.58
Das Gebot zu lieben, danach mit aller Kraft zu streben,
steht an der Spitze59 göttlicher Werte und Ziele. In der Liebe wachsen zu wollen, schickt jeden Mann auf einen einmaligen, einzigartigen und lebenslangen Weg.
Die Agape spricht zwei Dinge zum anderen: „Es ist gut,
dass es dich gibt“ und: „Ich möchte mit dir zusammen
sein.“ Es geht ihr um ein Füreinander: „Ich mache deine
Sache zur meinen.“ und um ein Miteinander: „Ich gehe dir
nicht aus dem Weg. Ich suche die gemeinsame Zeit.“, allerdings in einer atemberaubenden Radikalität: Ich soll alle
lieben! Ich soll als Erster lieben! Immer!60
Ihr Geheimnis: Dieser Radikalität geht die radikale Liebe Gottes voraus, und unsere bescheidene gelebte Liebe
lebt von ihr und versucht, sie widerzuspiegeln.
Der Ort, wo diese radikale Liebe für jeden beginnt, ist
das Kreuz Jesu, das mich zur Vaterliebe Gottes führt. Die
Liebe Gottes ist also der Anfang der Liebe, sie zu empfangen ist der Anfang des Liebens.
Am Kreuz lernte ER die Gottverlassenheit kennen: „Eli,
Eli, lama asabtani – Mein Gott, mein Gott, warum hast du
58 Am Anfang hätte ich vielleicht zu sehr irritiert, denn ich hätte zu früh
verraten, dass die eigentliche Erfüllung für uns Männer nicht darin
liegt, ein richtiger Mann zu sein oder zu werden, sondern ein AgapeLiebender.
59 Nichts im Leben ist so sicher wie dies!
60 Mann oh Mann!
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mich verlassen?“ (Mt 27,46) Die Macht der Verlassenheit
ist damit überwunden! Der Vorhang ist zerrissen, der mich
von der göttlichen Liebe trennte. Im Vertrauen, dass das
für mich persönlich geschehen ist, bekomme ich die Kraft,
beginnt die Heilung zum Lieben, um in nicht einfache Prozesse einzuwilligen, Ängste zu besiegen61, auf Schutzmechanismen zu verzichten und die notwendigen Schritte
des Liebens zu gehen, bis zur Bereitschaft zum Leiden.
Und in diesem Vertrauen wächst auch die Liebe zu IHM.
Das ist der letzte Kopfball, der dem Leser zugemutet
wird, er soll alles auf den Kopf stellen!
Zu verstehen, was es heißt, ist eigentlich einfach, es zu
tun dagegen kostet das Leben. Immer wieder sich zu entscheiden, für den anderen zu sein, im Herzen, in den Gefühlen, in Wort und Tat, und sich aufzumachen, mit ihm
Zeit zu verbringen, mit ihm sein zu wollen, das ist auch im
Einzelfall nicht schwer zu verstehen. Aber es kostet mich
alles, mich Ängsten zu stellen, Konflikte nicht zu scheuen,
Vergebung und Versöhnung zu leben, und vor allem auch
zu geben, Geld, Besitz, Vertrauen, Zeit, Geduld.
Bevor ich jetzt hier weiter den Preis fürs Lieben hoch
setze, der Gewinn ist unermesslich, ein Vorgeschmack des
Himmels. Ein Liebender62 zu werden, ist keine rein männliche oder rein weibliche Aufgabe, aber eine göttliche! Oh,
Mann, das ist die eigentliche Steilvorlage. Lies sie bitte
öfters in Ruhe durch, und dann renn hinterher.
Der AgapeMann
61 „An Liebe glauben beinhaltet das Risiko, betrogen zu werden. An
Liebe glauben und betrogen zu werden, ist aber besser, als aus
Angst davor, betrogen zu werden, nicht mehr an die Liebe zu glauben. Erst dann wäre man wirklich betrogen. (Sören Kierkegaard,
1813-1855)
62 Nun bin ich doch noch als typisch Mann auf der Zielgeraden bei der
Empfehlung eines weiteren Gedichtbandes angekommen: Werner
May: Strebt nach der Liebe – Gedichte zum Nachspüren. IGNIS-Edition: Kitzingen 2004
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Mann – Ich im DU
Männergedichte
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Steilvorlage
DU, mein Gott
DU
Eine glühende Kohle in meiner Faust
Die Haut unversengt
In mir
Beginnt ein Feuer zu brennen
DU
Eine glühende Kohle in meiner offenen Hand
Die Augen nicht geblendet
In mir
Werden Licht und Schatten hell
DU
Eine glühende Kohle auf meinem Haupt
Meine Stirn gehärtet
In mir
finden Worte das Ja zum Zorn
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Mann – Ich im DU – Männergedichte
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In mir liege ich vor DIR
In mir liege ich vor dir
Ein Suchender, der
nicht in die Irre gehen will
Ein frisch gespaltenes Holzscheit
Schnee vom Dach gerutscht
in der Wintersonne
Ein Genesender, der
bald aufstehen kann
Ein Teppich von Kirschblüten
unter dem grünenden Baum
Einer
Den du manchmal erhöhst
Auf Augenhöhe
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Steilvorlage
Der richtige Mann
Keiner weiß genau
Woher, von wem
Die Weisheit stammt
Mann sein, soll heißen
Ein Haus zu bauen
Einen Sohn zu zeugen
Einen Baum zu pflanzen
Ich aber weiß gewiss
Dass dies nicht stimmt
Denn die Wahrheit ist
Dass ein Mann
Zum richtigen Manne wird
Wenn es ihm gelingt
Ein Schiff zu bauen
Einmal im Leben
Drei Dinge tun in Einem
Etwas, was Gott verheißt
Zu schützen, was bedroht
Und, was nur einer versteht
Er selbst alleine
Jeder Regenbogen zeigt
Dass Mann am Ziele war
Weil er in seiner Arche
Das Sterben übte
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Mann – Ich im DU – Männergedichte
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Ein Wort genügt
DU rufst nicht mich
Hey du
Nicht, Hallo Mann
Mir zu
Triffst mich dagegen
Ins Herz
Mit einem Namen
Der alles sagt
Was ich dachte, träumte, tat
In meinem Leben
Bisher und
Ich bin gewiss
Auch in dem
Was mir vor Füßen liegt
Der Ton meint mich
Das Wort genügt
In einem
Ruf und Gnade
Wer ich vor Dir bin, war
Und sein werde
Wie ich klinge
Wenn ich schweige
Welchen Wohlgeruch
Des Lebens ich verströme
Es ist der gleiche Ton
Der zu Jesus sprach
Du bist
Mein geliebter Sohn
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Steilvorlage
Ich Mann
Akt 1
Wie viel von mir
ist Mann?
Wenn man Mann
von mir abzieht,
was bleibt dann?
Nichts bleibt dann,
obwohl ich ich bin
und nicht nur Mann.
Akt 2
Wenn Mann Frau sieht
ist er Mann,
sieht er in der Frau das Du,
wird er im Nu
zum Ich.
Küsst er sie dann,
kommt es darauf an,
ob er als Mann
nur fremde Lippen küsst
oder als ich
die Frau im Du.
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Mann – Ich im DU – Männergedichte
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Akt 3
Spricht Gott mich an
mit meinem Namen,
bin ich Kind und Mann,
Du und Ich
zugleich.
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Weitere Veröffentlichungen des Autors
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Die Vater-Trilogie von Matthias Hoffmann
Freundschaft mit Abba-Vater
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IGNIS
stellt sich vor
Was gibt es
bei IGNIS?
IGNIS-Akademie
• Das Basisjahr Christliche
Psychologie
für Christliche Psychologie
Seit der Gründung von IGNIS,
1986, bewegt uns ein zentrales
Anliegen:
• Wie können wir die heilende
und helfende Gegenwart Gottes in den theoretischen wie
praktischen Feldern der Psychologie deutlich machen?
• Wie können wir dort das Evangelium von Jesus Christus leben und vermitteln?
Immer wieder neu bewegen uns
zentrale Fragen der Christlichen
Psychologie:
• Wie sieht ein biblisches Menschen- und Weltbild aus?
• Wie lassen sich darauf eine
Christliche Psychologie, Beratung und Therapie aufbauen?
• Welche Rolle spielen säkulare
Modelle der Psychologie?
• Wie spielen persönliche Fähigkeiten und Kenntnisse und
das freie Wirken des Heiligen
Geistes zusammen?
• Wie können christliche Gemeinden, Einrichtungen und
Familien zu Orten der Hilfe
und Heilung werden?
• Und, wie können wir überhaupt als Christ in dieser Welt
leben?
Inh Steilvorlage Endversion.indd 139
Seit der Gründung von IGNISWas wir gelernt haben, geben
wir in Schulungen, Seminaren,
Ausbildungskursen und Publikationen an Fachleute wie
Laienhelfer weiter.
Mit der Gründung der IGNISAkademie für Christliche Psychologie 1992 wurde das Wirkungsfeld entscheidend erweitert
und mehr Raum für wissenschaftliches Arbeiten geschaffen.
Seitdem kann in einem Vollzeitstudium Christliche Psychologie
studiert werden.
IGNIS arbeitet mit Gruppierungen und Gemeinden aus allen
Konfessionen zusammen. Unsere Seminarteilnehmer wie auch
die Mitarbeiter haben unterschiedliche konfessionelle Hintergründe und kommen aus allen Berufszweigen, vornehmlich
des psychosozialen Arbeitsfeldes.
Leitende Mitarbeiter von IGNIS
sind in überregionalen Leitungsgremien verschiedener geistlicher Aufbrüche unseres Landes
engagiert. Daneben haben sich
zahlreiche internationale Kontakte und Kooperationen entwickelt.
• Berufsbegleitende Ausbildung zum Christlichen
Berater
• Studium der Christlichen
Psychologie an der IGNISAkademie
• Regionale und überregionale
Seelsorgeschulungen
• Seminare für Berater und
Therapeuten: Traumaarbeit,
u. a.
• Erziehungsberatung und
Schulungen zur Kinderund Jugendseelsorge
• Schulung: Familie im
Spannungsfeld von
Gemeinde und Beruf
(1 Jahr)
• Grundkurs für Eheseelsorger
• ADS-Seminare
• Ambulantes Therapieund Beratungsangebot
• Pro Lehrer: Fortbildungen
• Vorträge, Supervision,
Internationale Arbeit, …
• Fernkurs: Die Grundlagen
Christlicher Psychologie
www.IGNIS.de
[email protected]
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Steilvorlage
für den Mann mit Stirnfalte
Das alternative Geschenk für jeden Mann!
„In der Regel lese ich Sachbücher, weil ich verwertbare Informationen liebe. Die Idee, für die wenig lesenden Männer das Wichtigste
mit Humor und Augenzwinkern „einzudampfen“ auf ein Konzentrat,
finde ich klasse. Herausgekommen sind persönliche Verdichtungen,
die mich sofort persönlich anspringen.“
Pfr. Helge Seekamp, Lemgo, Endlich-Leben-Gruppen
„Ich freue mich, dass männliches Nachdenken mir Anregung zum
Weiterdenken gibt und ich freue mich auf die Frau, die ergänzt, was
wir Männer empfinden, denn nur in der Begegnung lernen wir Liebe
und Verstehen.“
Fürst Albrecht zu Castell-Castell, 30 Enkelkinder
„Werner Mays Männergedichte und Texte, sowie die Cartoons von
Michael Klarfeld sind lustig, ernst, tiefsinnig und unterhaltsam. Mit
Selbstironie, aber nicht verächtlich. Mit Biss, aber nicht bissig. Frech,
aber nicht anzüglich. Fürs Köpfchen, aber nicht verkopft. Fürs Herz,
aber nicht gefühlsduselig. Fromm, aber nicht frömmelnd. Kurz: ein
echtes Männerbuch – auch lesbar für Frauen.
Dr. Ulrich Giesekus, Psychologe und Mitautor von
„Männer sind einfach, aber haben´s nicht leicht“
„Männer sind mindestens so komplex wie Frauen. Wer kann sie verstehen? Werner May, er schreibt über die Identität des Mannes und
er tut dies mit Charme und Hingabe, so dass Mann es liest und lächelt und sich selbst ein bisschen mehr versteht. Und das ist gut,
nicht nur für die Männer!“
Dr. Tobias Faix, Theologe, Dozent, Forschungsinstitut Empirica
ISBN 978-3-933685-18-6
IGNIS-AKADEMIE
FÜR CHRISTLICHE PSYCHOLOGIE