auch ökologisch

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Natürlich geht's
auch ökologisch
Auf der Bio-Farm Eumelia im Süden der griechischen Halbinsel Peloponnes
können Besucher vor einer Traumkulisse ihren Aufenthalt genießen und bei
der Wein- oder Olivenernte aktiv erfahren, wie hier Nachhaltigkeit gelebt wird.
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Peloponnes
1| Oliven oder Zitrusfrüchte ernten, Wein lesen und Bäume
pflanzen – zur Befriedigung des Tatendrangs darf man auf der
Farm die Ärmel hoch krempeln und beim täglichen Hofbetrieb
mit anpacken. Alternativ kann entspannt werden. 2| Aphrodite, das flauschige Schaf mit dem königlichen Namen wird
von anderen Schafen umworben. Auf dem landwirtschaftlichen Gelände fanden viele Tiere ein Zuhause. 3| Fünf geräumige Gästehäuser stehen momentan auf dem Farmland
verteilt. Viel mehr, so der Gastgeber, sollen es nicht werden.
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„Auf meiner Bio-Farm möchte ich die Natur nicht berauben und
greife daher nicht in ihren natürlichen Lauf ein. Das Ökosystem
braucht uns nicht, es regelt ganz von allein, was es zu regeln gibt.“
A
rbeiten oder ausspannen? Eine simple Antwort auf diese Frage
ist schnell gefunden.
Ausspannen natürlich!
Wenn es noch dazu um Urlaub
geht, muss man keine Millisekunde
darüber nachdenken, ob man lieber
in der Sonne liegen, durch fremde
Landschaftszüge wandern und unbekannte Speisen probieren möchte,
oder sich alternativ einer körperlichen Arbeit zuwenden will. Umso
neugieriger bin ich, als ich mich entscheide, eine griechische Bio-Farm
zu besuchen, bei der das Füttern der
Hoftiere und die Olivenernte Teile
des Programms sind. Im derzeit trendigen Agrotourismus bieten immer
mehr Farmen ihren Gästen an, bei
den anfallenden Arbeiten mit anzupacken und unmittelbar etwas über
Nachhaltigkeit zu erfahren. Mich
zieht es in die Region Lakonien, an
den südlichen Zipfel der griechischen Halbinsel Peloponnes.
DIE LETZTEN KILOMETER vor
dem Ziel führen direkt durch die Olivenhaine und sind sehr holprig. Auf
staubigen Pfaden, die so schmal
sind, dass gerade einmal ein Wagen
genügend Platz findet, um sich
durch die engen Kurven zu manövrieren, erreichen wir die Farm Eumelia. Sandsteinfarbene Gästehäuser
verschmelzen mit der Natur und liegen idyllisch versteckt inmitten von
unzähligen Olivenbäumen. Einige
Bäume sind, wie wir später erfahren,
über 1.000 Jahre alt. Die Fahrt von
Athen nach Lakonien war lang. Es ist
Nacht geworden, vor uns flackert ein
Lagerfeuer, auf das wir, wie vom
Lichtschein angezogen, instinktiv
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Peloponnes
1| Eumelia liegt in Lakonien im Süden des Peloponnes. Neben dem Bergpanorama gibt es auch
zauberhafte Strände ganz in der Nähe. 2| Gänse teilen sich mit Eier liefernden Hühnern das Revier.
3| Auch Schafe leben auf der Farm. 4| Frangiskos Karelas hat viele Straßenhunde gerettet und
zu sich auf den Hof geholt. 5| Holz und ein spezieller Putz aus nachhaltiger Produktion markieren
die Basis der Gästehäuser. 6| Natürlich sind auch die Beeren des eigenen Hausweins Bio. 7| Wer
sich nach Action im Urlaub sehnt, kann das Umland per Jeep, Mountainbike oder Kanu erobern.
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zuschlendern. Frangiskos Kerales,
der Besitzer und Leiter der Farm, begrüßt uns mit einem warmen Honigschnaps. „Eumelia – das bedeutet
schöne Melodie“, erklärt er den
Namen seines Anwesens, das wir am
nächsten Tag genauer kennenlernen.
AUF DEM FRÜHSTÜCKSTISCH liegen Mandarinen, bei denen bereits
der Duft der Schale den Geschmack
der Früchte übertrifft, die den Weg
in die deutschen Supermärkte schaffen. „Alle Speisen, die wir servieren,
stammen von diesem Land hier oder
von Kleinbauern aus der direkten
Nachbarschaft“, erklärt der Gastgeber. Sein Ziel ist es, bald zu 100 Prozent Selbstversorger zu sein und
zwar auch im Energiebereich, bei der
Müllverwertung und der Wasseraufbereitung. Bei einem Spaziergang
über das Gelände kommen wir an
einem Gemüsegarten mit Hochbeeten und einer Kräuterschnecke vorbei. Der Rundgang durch die Kräu-
8| Aus den frisch geernteten Oliven werden Antipasti, Olivenöl oder Seifen hergestellt und zum
Kauf angeboten. Von der Qualität kann man sich bei seinem Aufenthalt direkt vor Ort überzeugen.
9| Eleni kocht für gewöhnlich in einer gut besuchten Taverne ganz in der Nähe von Eumelia. Für
interessierte Gäste packt sie frische Zutaten zusammen und kommt für einen griechischen Kochkurs vorbei. 10| Früher reisten fahrende Töpfer von Ort zu Ort. Wer sich heute für das alte Handwerk interessiert, muss sich selbst auf den Weg machen, beispielsweise in das Bergdorf Kosmas.
ter, die man erfühlen und erschmecken kann, sowie das Erklimmen der
Olivenbäume soll bei den Besuchern
einen Perspektivwechsel bewirken.
„Es ist wichtig, die Dinge die dich gewöhnlich umgeben, auch einmal
aus einem anderen Blickwinkel zu
betrachten“, meint Frangiskos. „So
lernst du umzudenken.“ Hoch oben
im Olivenbaum, auf einer wackligen
Leiter stehend, merke ich wenig später tatsächlich, wie gut es sich anfühlen kann, den Boden unter den
Füßen bewusst zu verlieren und den
Blick zu schärfen.
DEM GASTGEBER liegt daran, uns
nicht nur seine Farm, sondern auch
die Umgebung zu zeigen. Bei einer
Jeep-Tour in das Bergdorf Kosmas
wird spürbar, dass die Region touristisch kaum erschlossen ist. Wieder
sind die Wege steinig und schmal.
Die Weite des hügeligen Panoramas
Lakoniens hingegen ist von Weite
und Schönheit geprägt. Das Dorf, in
TE
OLIVENERN
HAND
AUS ERSTER
Diese MANDELFÖRMIGEN OLIVEN
nennt man KALAMATAS, genau so
wie die gleichnamige Region. Auf
der Bio-Farm Eumelia wird die
Ernte zu hochwertigen Produkten
wie reinem Olivenöl verarbeitet.
Online-Shop: Lieferung auf
i Anfrage, eumeliashop.com
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Peloponnes
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1| Von etwa November bis April findet die Olivenernte statt, bei der jeder mit anpacken
darf. Zwischen Mai und Oktober lässt Frangiskos die Bäume unberührt. 2| Nach dem
Einsammeln werden die Oliven zu einer Öko-Presse gebracht und dort zu reinem Olivenöl
verarbeitet, d.h. keine Olive eines anderen Bauern findet darin Platz. 3| Moraitisa und
Strawberry-duck – zwei ehemalige Rennpferde – rettete der Farmer vor dem Schlachter.
dem Handwerkskünste wie das Töpfern noch gepflegt werden, wirkt wie
aus der Zeit gefallen, beinahe verwunschen. Als wir weiterfahren, um
an einem der Strände der Region ein
Picknick zu machen, setzt der Regen
ein. Frangiskos jedoch sieht das Picknick nicht ins Wasser fallen. Wir fahren in ein Nachbardorf und fragen
in einer Taverne, ob wir unsere mitgebrachten Oliven, den Schafskäse
und die Tomanten auf seinen Tischen aufbauen dürfen. Der gastfreundliche Wirt nickt, gewährt uns
Asyl und verkauft uns seinen Wein.
Durch die überall gelebte griechische
Unbeschwertheit ändert sich schon
wieder die Perspektive auf die alltäglichen Dinge und ein Umdenken
scheint gar nicht mehr so schwierig.
Arbeiten im Urlaub? Klar, warum
nicht, wenn man gleichzeitig nette
Menschen, die Natur und fremde
Speisen kennenlernen kann.
TEXT: HEIKE HEEL; FOTOS: EUMELIA ORGANIC AGROTOURISM
FARM & GUESTHOUSE, X4GUIDE, HELEN LATROU
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Peloponnes – Tipps & Informationen
ANREISE Die griechische Airline Aegean fliegt von vielen großen europäischen Städten aus nach Athen oder nach Kalamata. Um die Halbinsel Peloponnes zu erkunden, empfiehlt sich die Weiterreise mit dem
Mietwagen. Infos zu Flügen: de.aegeanair.com (Deutsch)
AKTIV-TOUREN Wer es gerne aktionsgeladen und sportlich mag, findet
in dem Anbieter x4guide einen perfekten Partner. Der Veranstalter
bietet beispielsweise Offroad-Jeeptouren bei einem langjährigen ProfiRallye-Fahrer sowie professionell begleitete Kanu- und MountainbikeAusflüge an. www.x4guide.gr; [email protected]
UNTERKUNFT Auf der Eumelia Organic Agrotourism Farm & Guesthouse stehen Besuchern vier Häuschen zur Verfügung. Sie verfügen
über eine gut ausgestattete Küche, ein Bad mit Dusche, einen Wohnbereich und ein Schlafzimmer. Es finden je maximal vier Erwachsene und
zwei Kinder Platz. 100 Euro/Haus/Nacht betragen die Kosten für ein bis
zwei Personen. Tiere dürfen auf Anfrage mitgebracht werden. Infos
und Anfragen: www.eumelia.com; [email protected]
ZIELE IN DER NÄHE DER BIO-FARM Wer auf Eumelia wohnt, kann mit
dem Auto bequem traumhafte Strände erreichen. Auch das Künstlerdorf Kosmas, in dem Traditionen wie das Töpferhandwerk noch gepflegt werden, oder Skála – bekannt für Zitrusfrüchte – sind nicht weit.
Allgemeine Infos zu Griechenland und dem Peloponnes gibt es
i unter: www.discovergreece.com/de; www.marketinggreece.com