Wasser WirfT Den MoTor an! - Max Delbrück Center for Molecular

Transcription

Wasser WirfT Den MoTor an! - Max Delbrück Center for Molecular
imdc
MDC maga zin MDC magazine
01
T it e lt h
ema
Wa s s e
r
wirf t d
en
Motor
an !
1
i M D C 012011
Quelle: T. Gabriel/Triad
MDC an Bord der
MS Wissenschaft
2011
Mehr Informationen More Information http://www.wissenschaft-im-dialog.de
Ein Wissenschaftsschiff fährt von Mai
bis September durch Deutschland und
Österreich. An Bord hat es eine Ausstellung mit dem Titel „Neue Wege in der
Medizin“. Und das MDC ist mit einem
Ausstellungsobjekt über die Karriere der
Zebrafische in der Herzforschung dabei!
Das Exponat ist eine Kooperation mit
dem Max-Planck-Institut für Molekulare
Biomedizin Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Das Schiff heißt eigentlich Motorschiff Jenny und gehört den Schiffern
Karin und Albert Scheubner. Es ist 105
Meter lang, fast 10 Meter breit und hat
einen Tiefgang von 3,16 Metern. Seine
Ausstellungsfläche beträgt 600 m2. Mit
der Wissenschaft kennt es sich gut aus,
denn es reist schon seit 2003 als Wissenschaftsschiff durch Deutschland.
Dieses Jahr hat die von „Wissenschaft
im Dialog“ realisierte Tour am 19. Mai
2011 in Stuttgart begonnen und führt
über die Flüsse und Kanäle Neckar,
Rhein, Main-Donau-Kanal, Donau, Pegnitz, Regnitz, Main, Rhein, Mosel, Saar,
Ruhr, Mittellandkanal, Elbe, Elbe-HavelKanal, Havel bis zur Spree in BerlinsMitte. Dort wird die Reise am 29.
2
i M D C 012011
September 2011 enden. In die interaktive Ausstellung auf der MS Wissenschaft
sind besonders Kinder und Jugendliche
ab 12 Jahre eingeladen. (urb)
Termine 23.-25.9.
Kreuzfahrtanlegestelle
Tegel 26.-29.9. Schiffbauerdamm, S-Bahnhof
Friedrichstraße
öffnungszeiten
10-18 Uhr
(am 23.9. ab 13 Uhr)
MDC on Board the ship
MS Wissenschaft
2011
Wilhelms University, both located in
Münster. The ship, whose true name
is the MS Jenny, belongs to Karin and
Albert Scheubner, is 105 meters long,
almost 10 meters wide, and has a draft
of 3.16 meters and an exhibit area of
600 m2. Since 2003, the MS Jenny has
been making science cruises throughout
Germany. This year’s “Science in
Dialogue” tour began on May 19, 2011
in Stuttgart on the Neckar river and
continues its course through the Rhein,
Main-Danube-Canal, Danube, Pegnitz,
Regnitz, Main, Rhein, Mosel, Saar, Ruhr,
“Mittellandkanal”, Elbe, Elbe-HavelKanal, and the Havel to the Spree in
Berlin’s Mitte. Here, the journey will end
on September 29, 2011. The interactive
exhibit is particularly inviting for children
and youth ages 12 years and up. (pc)
From May until September, the science
ship “MS Wissenschaft” is sailing through
Germany and Austria. On board is an
exhibition titled “New Paths in Medicine“
and the MDC is there with an exhibit on
the zebrafish and heart research!
Dates 9/23-9/25/11
Kreuzfahrtanlegestelle Tegel
and 9/26-9/29/11 Schiffbauerdamm, S-Bahnstation
Friedrichstraße
The project is a cooperation between
the Max-Planck-Institute for Molecular
Biomedicine and the Westfälische
opening hours daily
from 10 a.m. to 6 p.m.
(on 9/23/11 from 1 p.m.)
editorial
Lie be Le se rinne n und le se r, Dear Reade r,
Wasser …
… kann so spannend sein, dass Wissenschaftler sich über Jahre damit beschäftigen, und das mit
Erfolg, wie Sie in unserer Titelgeschichte lesen können. Menschen, Magnete, Gebäude, Programme,
Historisches und ganz praktische Dinge wie eine neue Vorlesungsreihe, News, Feriencamps oder
Wichtiges zu Beruf und Familie finden Sie in dieser ersten Ausgabe unseres neuen Mitarbeitermagazins. Die Themen sind international, informativ, intern und das war die Idee für den Namen: iMDC!
Das Mitarbeitermagazin des MDC, iMDC, wird in diesem Jahr noch mit einer Ausgabe und ab 2012
dann viermal jährlich erscheinen. Freuen Sie sich auf ein neues, altbewährtes Kommunikationsmittel im MDC. Sie sind herzlich eingeladen, mit Ihrem Beitrag das iMDC mitzugestalten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Entdecken und Schmökern in diesem ersten Heft,
Walter Rosenthal
Scientists have always been fascinated with water and have made some incredible discoveries over the
years, as you can read in our cover story “Water gets the engine going!”. In this first issue of iMDC,
you can also read about people, magnets, buildings, programs, history, and practical information such
as the new lecture series, news, holiday camps or issues related to work and family. The name “iMDC”
refers to the international, informative, and internal nature of the new MDC newsletter. iMDC will be
published again this year and then, starting in 2012, will appear on a quarterly basis. We welcome
contributions from you. If you have a story, please contact us!
I hope you enjoy reading this first issue!
Walter Rosenthal
3
i M D C 012011
i M D C 012011
3
i m pr e s s u m imprint
imdc01
impressum imprint
iMDC ist das Magazin für Mitarbeiter innen und Mitarbeiter des Max-Delbrück-Centrums
für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Herausgeber Max-Delbrück-Centrum für Molekulare
Medizin (MDC), Berlin-Buch, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin
Chefredaktion Dr. Barbara Urban
Abteilung Kommunikation, MDC, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin
[email protected]
32
Redaktion Dr. Almut Caspary, Pamela Cohen (pc), Russ Hodge
Dr. Lucy Patterson, Ann-Kathrin Schöpflin, Maritta Strasser
Autoren Russ Hodge (rh), Ingo Kahl (ik),
Verena Manhart (vm), Dr. Christiane Nolte (cn),
Dr. Oksana Seumenicht (os), Dr. Barbara Urban (urb),
Erich Wittenberg (ew)
Titelfoto David Ausserhofer
Bildnachweis
© MDC
© Wissenschaft im Dialog
© Bundesweite Koordinierungsstelle Girls‘ Day
© KUKM GmbH-Begehbare Organe
© Ralph Plehm, Dr. Maolian Gong, Dr. Karl Köchert, Prof. Thoralf Niendorf
© Axel Mauruszat, Jana Droese, Thilo Mokros
© Sammlung Prof. Heinz Bielka
Korrektorat
Dr. Almut Caspary, Pamela Cohen, Ann-Kathrin Schöpflin
Gestaltung Ariane Benhidjeb, A1Grafik, Berlin
Übersetzung Carol Oberschmidt (co),
Finbarr Morrin (fm), Dr. Lucy Patterson (lp)
Druck Primeline Werbemedien Gmbh
Marienburger Straße 16, 10405 Berlin
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion sowie Angabe der Quelle;
Belegexemplar wird erbeten.
4
i M D C 012011
42
29
I n h a lt Content
inhalt content
06 titelthema
06
06
C over Sto ry
Wasser wirft den Motor an! Water Gets the Engine Going! 16 herzenssache
18
22
Affai r o f th e H eart
Begehbares Herz Walk-in-Hear t
Inter view 25 Internationales
26
27
I nter nati o nal Affai r s
Liebesgrüße aus Moskau … From Russia with Love …
Abgezählt Counted
29 jubil äen
29
ANNIVER SARIE S
D. Ganten‘s 70.Gebur tstag D. Ganten‘s 70th Bir thday
32 Beruf und Familie
32
38
40
41
42
Wo r k an d Fam i ly Audit Beruf und Familie Audit Work and Family
Er fahrungen Experiences
Frauen vor! Women to the Fore !
Feriencamps Holiday Camps
Girls‘ Day
48 Campus und Leute
49
49
56
62
74
76
79
Cam p u s an d P eo p le
Wunderkiste Wunderbox
Von Menschen und Magneten Of Men and Magnets
Doktorand am MDC Being a PhD at the MDC
BIMSB Neubau New BIMSB Building
Im Fokus In Fokus
Campussplitter Shor t Features
82 vermischtes
76
83
84
85
86
87
M i s c ell an eo u s
Personalrat Staf f Council
Ask Dr. Luser
Rätsel Riddle
Bundesuni? National University?
News
i M D C 012011
5
Wasser wirft
den Motor an!
Seit über 60 Jahren vermutet die Forschung, dass es
auch außerhalb des Gehirns eine Schaltzentrale zur
Selbstregulation des Körpers geben muss.
Text Ba rba r a Urba n
Fotos Dav id Aus se rhofe r
v.l.n.r: Kathryn Poole, Stefan Lechner, Garry R. Levin, Friedrich C. Luft
Wasser wirft den Motor an Water ge ts the engine going
A
uf die Frage, was er machen würde,
wenn nicht das, was er gerade macht,
antwortet Dr. Stefan Lechner im Interview: „Ich würde Popstar werden. Aber
für eine Boygroup bin ich vielleicht schon zu alt.“
Er lacht und ergänzt. „Nein, das ist natürlich ein
Scherz! Mein Herz hängt sehr an der Neurowissenschaft.“ Der gebürtige Wiener kam vor fünf Jahren ans MDC in die Arbeitsgruppe von Prof. Gary R.
Lewin. Im Gepäck: Erfahrungen auf dem Gebiet
der Erforschung von Ionenkanälen im peripheren
Nervensystem, Charme und ganz viel Humor.
Vom Technikum zum
Molekül
Stefan Lechner hat Technische Chemie studiert und in dieser Zeit auch in Chemiegroßanlagen gearbeitet. Bereits im Diplom begann er,
sich für die molekulare Ebene zu interessieren.
Er forschte für das österreichische Militär zur
ABC-Chemiewaffenabwehr und untersuchte die
Wirkung bestimmter Substanzen auf das Nervensystem. In diese Zeit fällt auch die erste Begegnung mit seinem späteren Doktorvater, einem
Pharmakologen. „Ich habe meine Doktorarbeit
am Institut für Pharmakologie in Wien gemacht“,
erzählt er. „Und dort nicht in irgendeinem Labor,
nein, im ehemaligen Labor des Arztes und Pharmakologen Otto Loewi, worauf mein Doktorvater
mich immer wieder hinwies.“ Ein geschichtsträchtiger Ort, denn Loewi beschäftigte sich mit
der Pharmakologie am
Als er 2006 in die Arbeitsgruppe von Prof.
Herzen. Er entdeckte Gary Lewin kam, gab es bereits enge Kooperabei seinen Experimen- tionen zu Medizinern auf dem Bucher Campus.
Fakt ist, dass die wissenten
eine Substanz, die „Jens Jordan, der heute Professor an der Medischaftliche Neugier
einen
Nervenimpuls zinischen Hochschule Hannover (MHH) ist, hatund die sehr guten
auf
das
Herz über- te vor mehr als zehn Jahren bei Patienten mit
Forschungsmöglichkeiten
trägt
und
später von geschädigtem Nervensystem beobachtet, dass
am MDC ausschlaggeSir
Henry
Dale
als Ace- sich der Blutdruck um bis zu 50 mm Hg erhöhen
bend waren von Wien nach
tylcholin
identifiziert
kann, wenn diese in einem Zug einen halben LiBerlin-Buch zu wechseln.
wurde. Beide erhielten ter Leitungswasser tranken“, berichtet Stefan
für ihre Arbeiten zur Lechner. „Er war schon lange an dieser interesEntdeckung der chemischen Weiterleitung von santen Wassertrinkgeschichte dran, die er zuerst
Nervenimpulsen auf Organe durch Transmitter- mit Kollegen von der Vanderbilt University, Nassubstanzen 1936 den Nobelpreis für Physiolo- hville, USA, eher zufällig entdeckte und später
gie. Ob dieses historische Arbeitsumfeld seinen an der damaligen Franz-Volhard-Klinik der Chawissenschaftlichen Weg beeinflusst hat, darü- rité in Berlin-Buch zusammen mit seinem Kolber mag er nicht spekulieren. Fakt ist, dass die legen Prof. Friedrich C. Luft weiter verfolgte.“
wissenschaftliche Neugier und die sehr guten Prof. Luft beobachtete in dieser Zeit, dass bei
Forschungsmöglichkeiten am MDC für ihn aus- jungen Menschen, deren vegetatives Nervensysschlaggebend waren, nach seiner Postdoc-Zeit tem durch Medikamente stimuliert wurde, durch
von Wien nach Berlin-Buch zu wechseln.
Kliniker
und Neurowissenschaftler
in einem
Boot
i M D C 012011
7
titelthema cover story
Wassertrinken ebenfalls eine Blutdruckerhöhung Clinical Research Center (ECRC). Dass Wasser den
ausgelöst werden konnte. „Auch in gesunden äl- ‚Motor‘ im Menschen anwerfen kann, war Anlass
teren Menschen setzte das Trinken von Leitungs- genug, ein gemeinsames Forschungsprojekt zwiwasser einen Regler für den Blutdruck in Gang“, schen ECRC und MDC zu starten.
so Prof. Friedrich C. Luft vom Experimental and
Blutdruckregul ation
durch Wassertrinken
Das Wasser gelangt über Speiseröhre
und Magen in den Dünndarm, wird dort
resorbiert und fließt weiter über die Leber
in das Blutsystem. Die jetzt von Wissenschaftlern des MDC und ihren klinischen
Partnern in der Leber entdeckten Osmorezeptoren registrieren das Absinken
der Osmolalität, dem körpereigenen
Maß für den Wasserhaushalt, unter den
Sollwert und wandeln diese Information
in ein elektrisches Signal um. Das löst
dann ein Aktionspotential aus, welches
den Nervenzellen in den sympathischen
Ganglien signalisiert, den Blutdruck zu
erhöhen.
© S te f a n Le c h n e r
Einem Geheimnis auf
der Spur
s
eit 60 Jahren vermutete die Forschung, dass es auch außerhalb
des Gehirns eine Schaltzentrale zur
Selbstregulation des Körpers geben
muss. Angeregt vor allem durch die Ergebnisse
jüngerer Studien suchten die Wissenschaftler in
Berlin-Buch im Rahmen ihres Projektes daher
gezielt in Organen außerhalb des Zentralnervensystems nach Sensoren, die durch Wasseraufnahme erzeugte Veränderungen im Körper anzeigen
und dadurch einen Regler aktivieren können, der
in kranken und älteren Menschen den Blutdruck
erhöht und bei gesunden, jüngeren Menschen
den Stoffwechsel anregt.
„In diesem ganzen Prozess spielt die Osmolalität eine Schlüsselrolle“, erklärt Dr. Stefan
Lechner. „Sie ist das körpereigene Maß für den
Wasserhaushalt. Und sie gibt an, wie viele Moleküle in einem Liter Flüssigkeit gelöst sind. In
Säugetieren liegt die Osmolalität beispielsweise um 300 mosmol/kg. Bei einem Sommerschlaf
haltenden Wüstenfrosch ist sie mehr als doppelt
8
i M D C 012011
so hoch (ca. 650 mosmol/kg) und beim Hai mehr
als dreimal so hoch (etwa 1.100 mosmol/kg). Für
jede Spezies existiert also ein charakteristischer
Sollwert für die Osmolalität, der stark vom unmittelbaren Lebensumfeld abhängt. Wir wollten
nun wissen, wie können Abweichungen der Osmolalität einen Regler aktivieren.“
Die Wissenschaftler beobachteten im Mausmodell, dass bestimmte Nervenzellen in der
Leber aktiv auf Wasserzufuhr reagieren. Das
von den Mäusen aufgenommene Wasser wird im
Dünndarm resorbiert und gelangt über die Leber
in das Blutsystem. Durch die plötzliche Wasserzufuhr sinkt die Osmolalität in den Blutgefäßen
der Leber unter ihren Sollwert. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass jede Abweichung
in der Osmolalität von Sensoren in der Leber, den
so genannten Osmorezeptoren, registriert wird.
Diese Osmorezeptoren wandeln die Information
in ein elektrisches Signal um, dass dann wiederum einen Reflex auslöst und die Leberblutgefäße
anregt, den Blutdruck zu erhöhen.
Wasser wirft den Motor an Water ge ts the engine going
Ionenströme
helfen bei Aufklärung
des Mechanismus
U
m die Aktivierung der Osmorezeptoren unter realistischen physiologischen Bedingungen zu studieren,
markierten die Wissenschaftler diese
neu entdeckte Gruppe von Osmorezeptoren in der
Leber mit einem Farbstoff. In ihren Experimenten konnten sie so zeigen, dass nach Aufnahme
von Wasser bereits kleinste Verschiebungen der
Osmolalität im Blut, das durch die Leber fließt,
Nervenfasern in der Leber aktivieren und Ionenströme fließen lassen. Die Ionenströme ähnelten
denen, die auch bei einem Ionenkanal gemessen
werden, der sich sowohl im Zentralnervensystem
als auch in den inneren Organen (Herz, Leber,
Niere, Hoden, Speicheldrüse) befindet. Dieser
Ionenkanal, kurz TRPV4 genannt, reagiert sehr
empfindlich auf Veränderungen und fungiert quasi als Osmorezeptor.
„Der Ionenkanal TRPV4 öffnet sich in wenigen hundert Millisekunden wie das Objektiv einer Kamera, um das elektrische Signal
hindurchzulassen und dadurch einen Regler in
Gang zu setzen“, erläutert Dr. Stefan Lechner.
„Was uns nun interessierte war, ist es der Ionenkanal TRPV4 allein oder benötigt er noch andere Hilfsuntereinheiten und wie funktioniert das
Ganze mechanistisch?“
Um die Rolle und die Funktion des TRPV4 in
diesem Regulationsprozess aufzuklären, benutzten die Wissenschaftler in weiteren Experimenten Mäuse, in denen das Gen für den Ionenkanal
TRPV4 ausgeschaltet wurde. Nachdem sie diesen
Knockout-Mäusen Wasser zu trinken gegeben
hatten, konnten sie keine Aktivierung der Osmorezeptoren in der Leber beobachten. Es flossen
auch keine Ionenströme und es wurde demzufolge auch kein Reflex ausgelöst. Die Forscher
schlussfolgerten, dass die durch Wasseraufnahme hervorgerufene Erhöhung des Blutdrucks an
das Vorhandensein des TRPV4 Ionenkanals gebunden sein muss.
Patch Clamp Setup
Die Wissenschaftler beobachteten
im Mausmodell, dass bestimmte
Nervenzellen in der Leber aktiv auf
Wasserzufuhr reagieren.
i M D C 012011
9
„In unserer Arbeit geht es immer
darum, die Vorgänge in unserem
Körper noch besser zu verstehen.“
Stefan Lechner
Stefan Lechner
11
i M D C 012011
titelthema cover story
Vom Forschungslabor
in die Klinik
Jens Jordan
langem Stehen oder anderen Belastungen, wie
Blutspenden, Ohnmachtsanfälle erleiden, die in
vielen Fällen durch Wassertrinken vermeidbar
wären.“
Garry Levin
Die Wirkung des
Wassertrinkens bei
der Blutdruckregulation zeigt im Klinikalltag
bereits therapeutische
Konsequenzen.
„Wir können jetzt die Eigenschaften einer ganz
neuen Gruppe von Osmorezeptoren in der Leber
auf molekularer Ebene beschreiben, die im Menschen möglicherweise den ‚verlängerten Arm’
eines sehr wichtigen regulierenden Reflexes bilden“, sagt Prof. Lewin. „Die Forschungsergebnisse verbessern nicht nur unser Verständnis für die
physiologische Rolle der Osmorezeptoren bei der
Steuerung des Blutdrucks, des Stoffwechsels und
der osmolalen Selbstregulation, sondern könnten langfristig auch zu neuen therapeutischen
Ansätzen für die Behandlung von Erkrankungen
führen, deren Ursache das fehlende Gen für das
TRPV4 Kanalprotein ist.“
Die Wirkung des Wassertrinkens bei der Blutdruckregulation zeigt im Klinikalltag bereits
therapeutische Konsequenzen. „Wir lassen Patienten, die aufgrund von Störungen der Blutdruckregulation im Stehen Ohnmachtsanfälle
erleiden, gezielt Wasser trinken“, erläutert Prof.
Jens Jordan, Direktor des Instituts für Pharmakologie an der MHH. „So lindern wir die Symptome und senken gleichzeitig den Medikamenteneinsatz. Auch gesunde Menschen können bei
12
i M D C 012011
Der ‚lange Atem‘ bei der Erforschung der osmolalen Selbstregulation und damit dem Phänomen,
dass Wasser den Motor anwirft, hat sich für alle
Beteiligten gelohnt. „In unserer Arbeit geht es
immer darum, die Vorgänge in unserem Körper
noch besser zu verstehen“, so Stefan Lechner. Er
möchte sich nach diesem Projekt wieder ganz auf
das Gebiet ‚Tast- und Schmerzempfindlichkeit‘
konzentrieren. Ob am MDC oder anderswo, wird
die Zukunft zeigen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Prof. Helmut
Kettenmann bedanken, der seinen 60 Jahre alten
Ford Pickup für die Titelgeschichte zur Verfügung
gestellt hat. Den Ford hat er 1993 in Tuscon, Arizona, USA, gekauft und nach Europa verschifft. Dank
auch an Prof. Friedrich C. Luft, Prof. Gary R. Lewin,
Dr. Kathryn Poole und Dr. Stefan Lechner, für das
Fotoshooting mit David Ausserhofer.
Wasser wirft den Motor an Water ge ts the engine going
be mere conjecture whether this historic work environment has had any influence on his own career
in science. The fact is that his scientific curiosity
and the excellent research facilities at the MDC
were behind his decision to move from Vienna to
Berlin-Buch after his postdoctoral training.
Clinicians and neuroscientists in one boat
Water gets the
engine going!
tr anslation carol Obe r schmidt
When asked in an interview what he would like
to do other than what he is doing now, Dr. Stefan
Lechner revealed: “I think I would become a pop
star. But I’m probably already too old to be in a
boy band,“ he joked, adding: “No, just kidding! My
real passion is neuroscience.“ A native of Vienna,
Stephan Lechner came to the MDC five years ago
to work in the research group of Professor Gary R.
Lewin. What he brought along with him: experience in the field of research on the ion channels
in the peripheral nervous system, charm und lots
of humor.
From technical
chemistry to the
molecule
As an undergraduate, Stefan Lechner studied
technical chemistry and also worked in large chemical plants. Already during his diploma exams, he
began to be interested in the molecular level. He
conducted research on NBC weapon defense for the
Austrian military and investigated the effect of
certain substances on the nervous system. During
this period he also became acquainted with his
future doctoral advisor, a pharmacologist. “I wrote
my PhD thesis at the Institute of Pharmacology in
Vienna,“ he said. “And not in just any lab there, no,
in the former lab of the physician and pharmacologist Otto Loewi, as my advisor liked to point out.“
It was a workplace of historic interest, because
here is where Loewi conducted his research on the
pharmacology of the heart. In his experiments he
discovered a transmitter substance which was later
identified by Sir Henry Dale as acetylcholine. The
two scientists shared the Nobel Prize in Physiology
in 1936 for their discovery of the chemical transmission of nerve impulses to organs by means of
transmitter substances. For Stefan Lechner it would
When he joined Gary Lewin’s research group in
2006, close cooperative projects with clinicians on
the Buch campus already existed. “Jens Jordan,
who is now professor at the Hannover Medical
School (MHH), observed more than ten years ago
that in patients with a damaged nervous system,
blood pressure readings rose by as much as 50
mm Hg if they drank a half liter of tap water all
at once,“ Stefan Lechner said. Jordan had been
intrigued by this water drinking story for a long
time. He first observed this phenomenon together
with colleagues at Vanderbilt University, Nashville,
Tennessee, more or less by accident. Later he
pursued this further at the former Franz Volhard
Clinic of the Charité in Berlin-Buch together with
his colleague Professor Friedrich C. Luft, now director of the Experimental and Clinical Research Center
(ECRC). During this period Friedrich Luft observed
that also in young people whose sympathetic nervous system had been stimulated by drugs, water
intake caused blood pressure levels to rise. “Even in
healthy older people, drinking tap water triggered
a regulator for blood pressure,” said Friedrich Luft
said. This observation that water intake can “get
the engine going” in people was the impetus for
launching a joint research project of the ECRC and
the MDC.
Solving an enigma
For 60 years researchers have suspected that
there must also be a control center for the body’s
self-regulation located outside of the brain. Motivated by findings of recent studies, the researchers
in Berlin-Buch therefore looked for sensory neurons
specifically in organs peripheral to the central nervous system that would detect body changes caused
by water intake and would thus be able to activate
a regulator that would cause blood pressure to rise
in sick and elderly people and would stimulate
metabolism in healthy young people.
“In this entire process, osmolality plays a key
role,” Stefan Lechner explained. “It is the measure
of the body’s water balance. And it indicates how
many molecules are dissolved in a liter of fluid. For
i M D C 012011
13
titelthema cover story
under its set-point value. Each deviation is registered by sensory neurons in the liver, the so-called
osmoreceptors, as the researchers could now
demonstrate. They found that these osmoreceptors
transform the information into an electrical signal,
which in turn triggers a reflex and stimulates the
hepatic blood vessels to raise blood pressure.
S te f a n Le c h ne r
Ion Currents Help
to Elucidate the
Mechanism
example, in mammals the set point for osmolality
is approximately 300 mOsmol/kg. In a desert frog
in aestivation (hibernation in summer) it is more
than twice as high (approx. 650 mOsmol/kg) and
in a shark more than three times as high (approx.
1.100 mOsmol/kg). Each species has a characteristic set point for osmolality, which depends to a
great extent on the immediate living conditions.
We wanted to know how deviations of osmolality
are able to activate a regulator.”
The researchers observed in the mouse model
that specific neurons in the liver react actively to
water intake. The water the mice drink is absorbed
in the small intestine and reaches the blood system
via the liver. Due to the sudden water intake, the
osmolality in the blood vessels of the liver falls
To study the activation of the osmoreceptors
under realistic physiological conditions, the
researchers stained this newly discovered group
of osmoreceptors in the liver with a dye. In their
experiments they could thus show that after drinking water, even the slightest shifts of osmolality in
the blood flowing through the liver activate nerve
fibers in the liver and cause ion currents to flow.
The ion currents were similar to those that can be
measured in an ion channel located both in the
central nervous system and in the internal organs
(heart, liver, kidney, testicles, pancreas). This ion
channel, abbreviated TRPV4, reacts very sensitively
to changes and functions quasi as an osmoreceptor.
The TRPV4 ion channel opens for just a few
hundred milliseconds like the lens of a camera,
letting the electrical signal through and thus
activating a regulator,” explained Stefan Lechner.
“We were now interested in whether the TRPV4
Pressor Reflex Triggered
by Drinking Water In humans,
a pressor reflex is triggered simply by
drinking tap water. First, the water is
absorbed by the small intestine after
passing through oesophagus and stomach. Then the water is swept towards
the liver in portal vein blood. Now MDCscientists and their clinical partners have
found a new population of osmoreceptors in the liver, which detect smallest
physiological shifts in blood osmolality, a specific unit of the human water
balance. If the osmolality falls below
its set-point the osmoreceptors send
a signal. This signal triggers an action
potential, which in turn stimulates the
hepatic vessels to raise blood pressure.
© S te f a n Le c h n e r
14
i M D C 012011
Wasser wirft den Motor an Water ge ts the engine going
ion channel is acting alone or whether it needs
subunits to aid it, and we wanted to know how the
whole thing works mechanically.”
In further experiments, to elucidate the role
and function of TRPV4 in this regulation process,
the researchers studied mice in which the gene for
the TRPV4 ion channel had been inactivated. After
giving these knockout mice water to drink, they did
not observe any activation of the osmoreceptors in
the liver. No ion currents flowed and as a consequence, no reflex was triggered. The researchers
concluded that the elevation of the blood pressure
due to water intake must be associated with the
presence of the TRPV4 ion channel.
explained Jens Jordan, professor at Hannover Medical School and director of the Institute for Clinical
Pharmacology there. “We tell those patients to
drink water who, due to blood pressure regulation
disorders, suffer from fainting spells when standing. This alleviates the symptoms and at the same
time we are able to reduce the amount of medication. Healthy people can also suffer fainting spells
when they stand for a long time or are otherwise
under strain, e.g. when they donate blood. In many
cases this can be avoided by drinking water.”
The researchers’ perseverance in solving the
puzzle of osmolalic self-regulation and hence the
phenomenon that “water gets the engine going“
has paid off for everyone involved. “The underly-
Pe r f u s i o nssyste m
From Research Lab to
Clinic
“We are now able to describe the characteristics
of a completely new group of hepatic osmoreceptors on the molecular level, which in humans
are possibly an extension of a very important
regulating reflex,” said Gary Lewin. “The research
findings not only improve our understanding of the
physiological role of osmoreceptors in mediating
blood pressure, metabolism and osmolalic selfregulation, over the long term they could also
lead to new strategies in the treatment of diseases
caused by the absence of the gene encoding the
TRPV4 channel protein.”
ing motivation of all our research is to obtain a
better understanding of the processes in our body,“
Stefan Lechner said. After this project is concluded
he would like to concentrate more on the field of
touch and pain sensitivity, either at the MDC or
elsewhere, only time will tell.
We would like to thank Prof. Helmut Kettenmann for allowing us to use his 60-year-old Ford
pickup for the cover story. He bought the Ford in
Tuscon, Arizona in 1993 and shipped it to Europe.
Thanks also to Prof. Friedrich C. Luft, Prof. Gary R.
Lewin, Dr. Kathryn Poole and Dr. Stefan Lechner for
the photo shoot with David Ausserhofer.
“The effect of drinking water on blood pressure regulation is already leading to therapeutic
consequences in the daily routine of the hospital,”
i M D C 012011
15
herzenssache
In der Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Forschung ist es
schwieriger, Fortschritte zu erzielen. Deshalb sind hier
Öffentlichkeit und öffentlich finanzierte Forschung gefragt.
Texte E rich Witte nbe rg
Fotos Dav id Aus se rhofe r, KUK M GmbH-Bege hba re Org a ne
Besucher der LNDW betrachten das Herzmodell von innen
herzenssache Affair of the he art
wie es aussieht, wenn das Herz einen Defekt hat,
kann man im Modell beobachten. Wer genau hinschaut, entdeckt an der Herzscheidewand, dem
so genannten Ventrikelseptum, eine merkwürdig
aussehende Stelle, die von einer Infektion oder
einem Infarkt herrühren könnte.
Nicht nur die Anatomie, sondern auch die
Information der Öffentlichkeit liegt Walter Rosenthal sehr am Herzen: „Jeder ist eingeladen,
einen Blick hinter die Kulissen der Forschung am
MDC zu werfen.“
Spaziergang
durchs Herz
text Erich Wittenberg
D
as menschliche Herz ist 4,5 m hoch,
3,5 m breit und 3,5 m lang. Es hat das
beeindruckende Gewicht von 950 Kilogramm und einen Eingang, durch
den man aufrecht das Innere betreten kann. Die
Rede ist natürlich von einem überlebensgroßen
Modell. Dieses begehbare Herzmodell war
zur „Langen Nacht der
Das menschliche Herz ist 4,5
Wissenschaften“ am
m hoch, 3,5 m breit und 3,5 m
28. Mai 2011 auf dem
lang. Es hat das beeindruckenCampus des Max-Delde Gewicht von 950 Kilogramm
brück-Centrums (MDC)
und einen Eingang, …
in Berlin-Buch ausgestellt. Prof. Walter
Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC,
ist von der Detailtreue des Modells begeistert:
„Trotz seiner enormen Größe kommt das begehbare Herzmodell dem ungefähr faustgroßen Herz
des Menschen sehr nahe. Alle Details sind abgebildet, vor allen Dingen die Wege des Herzens, an
denen man den Fluss des Blutes sehr gut nachvollziehen kann.“
Ist der Besucher in das Herzmodell hineingeschlüpft, befindet er sich praktisch im Inneren
des eigenen Körpers. Dort sieht er eine kunstvoll nachgebildete Anatomie des Herzens. Die
Herzklappen, die den Blutsrom regulieren, sehen
teilweise bizarr aus und sind so groß, dass man
fast selbst hindurchpassen würde. So könne auch
der Laie begreifen, wie kompliziert dieses Organ
ist und welch ungeheure Leistung es im Laufe eines Lebens erbringt, sagt Walter Rosenthal. Auch
18
i M D C 012011
Die Herz-Kreislauf-Forschung spielt dabei
eine besondere Rolle: „Obwohl Herz-KreislaufErkrankungen die häufigste Todesursache in
Deutschland sind, wird ihre Gefährlichkeit noch
immer unterschätzt. Die Angst vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist kleiner, als zum Beispiel
die Angst vor Krebs. Dabei kann eine Herzschwäche schneller zum Tod führen als sehr viele
Krebsarten“, mahnt Walter Rosenthal.
Das begehbare Herz kann also nicht nur faszinieren, sondern auch zum Nachdenken anregen:
Zum einen über die eigene Gesundheit, zum anderen vielleicht auch über ganz entfernte Vorfahren. Denn die größten Dinosaurier hatten ein
Herz, das auf ein Gewicht von 450 kg geschätzt
wird und mit der Größe dieses Kunststoffexemplars wohl fast mithalten konnte. In der diesjährigen „Langen Nacht der Wissenschaften“ hat das
begehbare Herz auf dem Campus in Berlin-Buch
jedenfalls viele Besucher willkommen geheißen.
Begehbare Organe ist
eine Initiative der KONGRESS- UND
KULTURMANAGEMENT GmbH in
Weimar, die sich mit Entwicklung und
Bau wissenschaftlich exakter begehbarer bzw. überdimensionaler Organmodelle befasst. Diese Modelle können
angemietet werden.
www.begehbare-organe.de
begehbares Herz Walk-in-Heart
Herzmodell
Höhe 4,5 m
Gewicht 950 kg
i M D C 012011
19
herzenssache Affair of the he art
Walking through the heart
tr anslation F inbarr Morrin
The human heart is 4.5 meters high, 3.5
meters wide and 3.5 meters long. It weighs
an impressive 950 kilograms and it has an
entrance that allows you to walk into its
interior fully upright. We are of course talking
about a larger-than-life model here. This walkin heart model was on display at the “Long
Night of Science” on the Campus of the Max
Delbrück Center for Molecular Medicine (MDC)
in Berlin-Buch on May 28, 2011. Professor
20
i M D C 012011
Walter Rosenthal, Scientific Director of the
MDC, is impressed by the precise detail of the
model: “Despite its huge scale, the walk-in
model comes very close to the human heart
which is about the size of a fist. It shows all
the details and especially the pathways of the
heart, and that makes it really easy to follow
the flow of blood.”
Once they are inside the heart model, visitors
begehbares Herz Walk-in-Heart
literally find themselves inside their own body.
From there they see an elaborate reconstruction of the anatomy of the heart. The heart
valves that regulate the flow of blood look
somewhat bizarre and are so big you could
almost squeeze through them. This even gives
the layperson an idea of just how complex this
organ is and what a tremendous performance
it gives over the course of a lifetime, as Walter
Rosenthal points out. The model also allows
visitors to see how the heart looks when
it has a defect. If you take a closer look at
the ventricular wall, the so-called ventricular
septum, you will find a strange looking spot
that could have been caused by an infection
or an infarction.
than that of cancer. Yet, a heart defect can
lead to death far more quickly than many
types of cancer,” Walter Rosenthal warns.
In other words the walk-in heart is not just
meant to fascinate but also to make people
stop and think: On the one hand about their
own health, but also perhaps about some very
distant ancestors. After all, the heart of the
largest dinosaur is estimated to have weighed
450 kilograms and could probably have just
about matched the size of this plastic model.
In this years’s “Long Night of Science”, the
walk-in heart had a lot of visitors on the
Campus in Berlin Buch. Those wishing to experience it for themselves were given a “hearty”
welcome.
Walter Rosenthal’s heart is not only in anatomy, but also in informing the general public:
“Everyone is invited to take a look behind
the scenes so to speak at the research work
here at the MDC.” And cardiovascular research
plays a unique role in this regard: “Despite
the fact that cardiovascular diseases are the
most common cause of death in Germany, the
danger still continues to be underestimated.
The fear of heart disease is lower for instance
Walk-in organs is an
initiative of the German KONGRESSUND KULTURMANAGEMENT GmbH
that specialises in the design and
construction of scientifically wellfounded walk-in models of human
organs. The models can be rented.
w w w.begehbare-organe.de
Dimensionen
Mitralklappe und Künstliche Herzklappe
i M D C 012011
21
herzenssache Affair of the he art
D
as Wissenschaftsjahr 2011 widmet sich ganz der Gesundheitsforschung. Ein guter Grund für den Journalisten Erich Wittenberg mit Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand
des MDC, über Herz-Kreislauf-Forschung zu sprechen.
Interview mit Prof. Walter Rosenthal
Herr Prof. Rosenthal, das
Max-Delbrück-Centrum für
Molekulare Medizin (MDC)
ist eines der wichtigsten
Zentren für biomedizinische Forschung. Welche
Rolle spielt das MDC heute
und welche soll es in der
Zukunft spielen?
Das MDC ist heute eine international anerkannte Einrichtung auf dem Gebiet der Zellbiologie und der molekularen Genetik. In diesen
beiden Feldern gehört es weltweit als einzige
deutsche Einrichtung zu den Top 20 und hat in
den 19 Jahren seines Bestehens einen sehr großen Erfolg gehabt. Dabei hatte es von Beginn
an die Anwendung seiner Forschungsergebnisse
im Blick, was auch dem Gründungsauftrag entspricht. Das MDC wird dieses Ziel weiter verfolgen, um die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung rasch in die Klinik zu bekommen und so
die Diagnostik und Therapie von Krankheiten
nachhaltig zu verbessern.
Welche Bedeutung hat die
Herz-Kreislauf-Forschung
am MDC?
Die Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Forschung ist das größte Programm am MDC. Wir
haben hier viele Arbeitsgruppen, die Grundlagenforschung betreiben, aber auch Gruppen, die
zum Teil von Ärzten geleitet werden, die stark
klinikbezogene Arbeit machen, also zum Teil mit
Patienten arbeiten. Des Weiteren wird die bundesweite Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Forschung im Rahmen der Helmholtz-Gemeinschaft
vom MDC aus koordiniert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste
Todesursache in Deutschland. Bedeutet das, dass
in diesem Feld auch der
höchste Forschungsaufwand betrieben wird?
22
i M D C 012011
Das ist eben gerade nicht der Fall. Es ist
schwer zu erklären, aber die Erforschung von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
wird
relativ
schlecht gefördert. Auch innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft gehen weniger als zehn Prozent der Mittel, die für Gesundheitsforschung
ausgegeben wurden, in die Herz-Kreislauf- und
Stoffwechsel-Forschung. In den letzten Jahren
wurden die Krebsforschung und auch andere Bereiche stark gefördert. Das ist zum Teil sehr verständlich, weil die molekularen Fortschritte in
der Krebsforschung relativ rasch und unmittelbar umzusetzen sind. In der Herz-Kreislauf- und
Stoffwechsel-Forschung ist es schwieriger, Fortschritte zu erzielen, aber gerade deshalb ist hier
die öffentlich finanzierte Forschung gefragt.
Humboldt-Universität und
Charité sind enge Partner
beim Aufbau des „Berlin
Institute for Medical
Systems Biology“ (BIMSB)
des MDC. Was hat es mit
dieser Kooperation auf
sich?
Wir arbeiten mit allen Berliner Universitäten
eng zusammen. Dabei hat sich hier am MDC mit
der Systembiologie ein besonderer Schwerpunkt
herausgebildet. In der Systembiologie arbeiten
Biologen eng mit Mathematikern und Bioinformatikern zusammen. Es geht dabei um eine ganzheitliche Betrachtung, also darum, ein ganzes
System wie zum Beispiel eine Zelle, zu verstehen.
Das BIMSB wird die Zusammenarbeit mit den Universitäten auf eine neue Ebene stellen. Ziel ist,
dass innerhalb eines Institutes Angehörige des
MDC, der Humboldt-Universität und der Charité,
aber auch der Freien Universität zusammenarbeiten. Dazu soll in den nächsten Jahren ein Neubau in Berlin-Mitte auf dem so genannten NordCampus der Humboldt-Universität entstehen, in
dem bis zu 300 Wissenschaftler arbeiten können.
Sie werden gemeinsame Technologieplattformen
nutzen und systembiologische Fragestellungen
voranbringen. Es ist also eine Einrichtung, in der
sich die universitäre und die außeruniversitäre
Forschung treffen.
Interview Prof. Walter Rosenthal
Soll die Kooperation mit
der Charité in Zukunft
intensiviert werden?
Wir betreiben gemeinsam auf dem Campus
Berlin-Buch ein Translationszentrum mit einem
Jahresbudget von über 15 Millionen Euro. Dort
arbeiten überwiegend Ärzte der Charité und betreiben patientennahe Forschung, die man heute als translationale Forschung bezeichnet. Wir
überlegen derzeit, wie wir die gemeinsamen
Strukturen weiterentwickeln, um den Übergang
von der Forschung in die Klinik zu verbessern.
Dabei denken wir auch an ganz neue Formen der
Zusammenarbeit.
Für das Deutsche Zentrum für Herz-KreislaufForschung (DZHK) werden
sich Einrichtungen aus
ganz Deutschland zusammenschließen. Welche
Rolle spielt dabei das
MDC?
Im Deutschen Zentrum für Herz-KreislaufErkrankungen werden verschiedene universitäre
Partner zusammenarbeiten. Auch das MDC wird
Projekte einbringen. Diesen Berliner Zusammenschluss nennen wir dann „CardioBerlin“. Das MDC
wird dabei eher auf der experimentellen Seite
tätig sein. In der Charité wird es unter anderem um klinische Studien gehen. Darüber hinaus
wird das MDC das gesamte nationale Netzwerk
administrieren.
In welchem Zeitrahmen
wird das passieren?
Wir rechnen damit, dass die Förderung in der
zweiten Jahreshälfte aufgenommen wird. Es wird
also in diesem Jahr losgehen.
Am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) gibt es ein so
genanntes Patiententelefon. Könnte das ein Vorbild
für das Deutsche Zentrum für Herz-KreislaufForschung (DZHK) sein?
Ich halte Patiententelefone für etwas extrem wichtiges und bin der Meinung, dass das
neue DZHK, einen ähnlichen Patienteninformationsdienst etablieren sollte. Herz-Kreislauf-Er-
krankungen können in vielen Fällen zum Beispiel
durch einen gesünderen Lebensstil oder durch
entsprechende Ernährung verhindert werden.
Diese Botschaft müssen wir noch besser publik
machen. Ein solcher Informationsdienst sollte
natürlich den Patienten, aber auch behandelnden Ärzten, Journalisten, also im Grunde allen
Interessierten zur Verfügung stehen.
The journalist Erich
Wittenberg meets
Professor Walter
Rosenthal, Scientific
Director of the MDC.
Professor Rosenthal, the
Max Delbrück Center
for Molecular Medicine
(MDC) is an important
center for biomedical
research. What role does
the MDC play today and
what one will it have in
the future?
Today the MDC is an internationally recognised
institution in the fields of cell biology and molecular genetics. It’s the only German institution
ranked among the top 20 worldwide in both of
those fields, and it has enjoyed enormous success
in its 19-year history. Right from the very beginning
the MDC set its sights on developing applications
from its research results, which is also in line with
its founding charter. And the MDC will continue to
pursue this goal in order to bring its findings from
basic research into the clinical area quickly and
achieve long-term improvements in the diagnostics
and treatment of diseases.
How important is cardiovascular research at the
MDC?
Cardiovascular and metabolic research is the
largest programme at the MDC. We have numerous
working groups here involved in basic research. But
we also have groups, some led by doctors, conducting intensive clinic-related work, or in other words
working to some extent with patients. In addition,
the MDC co-ordinates cardiovascular and metabolic
research at a national level within the Helmholtz
Association of German Research Centres.
Cardiovascular diseases
i M D C 012011
23
Interview Prof. Walter Rosenthal
are the number one
cause of death in Germany. Does that mean that
the greatest research
efforts are also being
made in this field?
Unfortunately that’s not the case. It’s difficult to
explain why, but the level of funding available for
research into cardiovascular diseases is relatively
low. Even within the Helmholtz Association less
than 10 percent of the funding spent on health
research goes into cardiovascular and metabolic
research. Cancer research and other areas too have
enjoyed excellent funding over the past few years,
which is very understandable partly because molecular advances in cancer research can be put into
effect rapidly and directly, comparatively speaking.
It’s more difficult to make progress in cardiovascular and metabolic research, but for precisely that
reason the research needs public funding.
The Humboldt University
and the Charité Universitaetsmedizin Berlin
are close partners in
the development of the
MDC’s “Berlin Institute
for Medical Systems Biology” (BIMSB). What’s
behind this cooperation?
We have strong ties with all of the universities in
Berlin. And the result of this is that over the years a
special focus on systems biology has evolved here at
the MDC. In systems biology, biologists work closely
with mathematicians and bioinformaticians. It’s all
about taking a holistic approach to understanding
a complete system – like a cell, for example. The
BIMSB will take this cooperation with the universities to a new level. The aim is to get members of
the MDC, the Humboldt University and the Charité,
but also from the Berlin Free University, working
together under one roof. Over the next few years
a new building is going to be constructed on the
so-called “Campus Nord” of the Humboldt University in Berlin-Mitte where up to 300 scientists will
be able to work. They’ll use common technology
platforms and advance issues related to systems
biology. So this will be an institution where university research and non-university research come
together.
Are there plans to intensify the partnership with
the Charité in the future?
24
i M D C 012011
We already jointly operate a clinical research
centre on the Berlin Buch Campus with an annual
budget of over €15 million. Most of the staff working there are Charité doctors conducting patientoriented research, which is known today as “translational research”. Right now we are thinking
about how we can develop these shared structures
further to improve the transfer of the research
into the clinical area. And we’re also considering
entirely new forms of cooperation here too.
The plan is to bring institutions across Germany
together in the German
Center for Cardiovascular Research (DZHK).
What role will the MDC
play here?
The idea behind this is to have various university
partners working together in the German Center
for Cardiovascular Research. And the MDC will also
contribute projects to it. We’ve called the Berlin
network here “CardioBerlin”, with the MDC working
more on the experimental level. The Charité will
be concentrating on clinical studies among other
areas. And the MDC is also going to manage the
entire national network.
What kind of timeframe
are you talking about
here?
We expect the funding to be available by the
second half of the year. That means we’ll get it off
the ground this year.
The German Cancer
Research Center (DKFZ)
operates a patient
hotline. Could this be a
model for the German
Center for Cardiovascular Research (DZHK)?
Personally, I think that patient hotlines are
really important and I believe that the new DZHK
Center should set up a similar patient information
service. In many cases cardiovascular diseases can
be prevented by maintaining a healthier lifestyle or
having the right diet. We need to get this message
out better to the public. An information service of
this type should be available to patients of course,
but also to medical practitioners, journalists, or
basically to anyone who is interested in it.
internationales
2011/2012 ist das Deutsch-Russische Jahr der Bildung,
Wissenschaft und Innovation.
Texte Oksana Seumenicht, Ba rba r a Urba n
LiebesgrüSSe
aus Mosk au
Wer jetzt an den James Bond Film von 1963
denkt, der irrt! Denn 2011/2012 ist das DeutschRussische Jahr der Bildung, Wissenschaft und
Innovation. Unter dem Motto “Partnerschaft
der Ideen” veranstalten Wissenschafts- und
Forschungsorganisationen, Universitäten und
Unternehmen gemeinsame Konferenzen, Symposien
und Workshops zu wichtigen Zukunftsthemen in
beiden Ländern.
25
i M D C 012011
i nte r n atio n a le s international Affairs
Deutsch-Russische
Kooperation bei Helmholtz
D
ie Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft kooperieren mit
verschiedenen russischen Partnerinstituten in fast allen Naturwissenschaften und betreiben einige Großprojekte. Um
die Bedeutung Russlands als strategischen Partner zu unterstreichen, eröffnete die HelmholtzGemeinschaft im Jahr 2004 ein Büro in Moskau.
„Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft,
Prof. Jürgen Mlynek, lud im Rahmen des DeutschRussischen Wissenschaftsjahres 2011/2012 am
23. Mai zu einem Abendempfang in das Swissotel in Moskau ein“, berichtet Dr. Martin Sandhop,
Leiter des Moskauer Büros. „Zu dieser Veranstaltung, die nur einer von mehreren Beiträgen der
Helmholtz-Gemeinschaft zum Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahr sein wird, kamen etwa
300 Gäste. Auch der gemeinsame Workshop am
darauffolgenden Tag mit dem Nationalen Forschungszentrum ‚Kurchatov Institute‘, an dem
über 150 deutsche und russische Forscherinnen
und Forscher teilnahmen, war ein voller Erfolg.
Treffen wie diese führen zu einem intensiveren
Austausch zwischen den Helmholtz-Zentren und
unseren russischen Partnern.“
Russische
Wissenschaftler
am MDC
A
uch das MDC, als eines von 17 Helmholtz-Zentren, blickt auf eine langjährige Tradition des wissenschaftlichen Austauschs mit Russland
zurück. Die ersten russischen Wissenschaftler
kamen 1929 nach Berlin-Buch - Nikolaj Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky und seine Ehefrau
Elena. Ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse trugen wesentlich dazu bei, die Molekularbiologie auf dem Bucher Campus zu etablieren.
Weitere Infos
http://www.deutsch-russisches-wissenschaftsjahr.de
und
http://www.helmholtz.de /aktuelles /veranstaltungen /
deutsch_russisches_wissenschaf tsjahr/
Die Helmholtz-Gemeinschaft und die Russische
Stiftung für Grundlagenforschung (RFFI) fördern
mit ihrem Programm „Helmholtz-Russia Joint Research Groups“ deutsch-russische Forschungsprojekte, an denen insbesondere auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler
teilnehmen. Mit diesen Forschungsgruppen hat
das MDC bereits Erfahrung: Von 2007 bis 2010
arbeitete Dr. Natalia Alenina vom MDC mit Dr.
26
i M D C 012011
Alexey Tomilin vom Institute für Zytologie, St.
Petersburg, zusammen. Die neue Helmholtz-Russia Joint Research Group beinhaltet eine dreijährige Kooperation von Prof. Thomas Blankenstein
mit Dr. Marina Drutskaya vom Engelhardt-Institut für Molekularbiologie in Moskau, die 2011
startet.
Andere russische Wissenschaftler, die am MDC
forschen, erhielten sehr begehrte Auszeichnungen in Form von Preisen oder Stipendien. Einer
von ihnen, Prof. Sergej Nedospasov vom Engelhardt-Institut für Molekularbiologie, erhielt im
Juli 2006 den Helmholtz-Humboldt-Preis, der
von der Helmholtz-Gemeinschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam vergeben
wird. Als Postdocs mit DAAD-Stipendien kamen
z.B. Dr. Anton Budzin vom Shemyakin Ovchinnikov Institut für Bioorganische Chemie in Moskau
zu Dr. Zoltan Ivics und Dr. Ilya Chuykin vom Institut für Zytologie St. Petersburg zu Prof. Michael
Bader. Dr. Chuykin forscht bis heute in der Forschungsgruppe von Prof. Bader am MDC. Über das
Doktorandenprogramm „Molecular Cell Biology“
werden die Forschungsarbeiten von Svetlana Lebedeva und Kira Balueva gefördert.
abgezählt
4+2+8+1=15
Klar, aber warum ist die Zahl 15 für das MDC
interessant? Weil erstens am MDC 15 Beschäftigte aus Russland arbeiten. Und zweitens die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof.
Annette Schavan, und ihr russischer Amtskollege, Prof. Andrej Fursenko, gerade das DeutschRussische Jahr der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012 ausgerufen haben.
Auf dem Bucher Campus
hat die Zusammenarbeit
mit Russland bereits eine
mehr als acht Jahrzehnte
währende Tradition.
Als das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung 1931 seine Arbeit im Berliner Nordosten
aufnahm, gehörten das Wissenschaftlerehepaar,
Nikolaj Vladimirovich und Elena Timoféeff-Ressovsky, zu den ersten russischen Wissenschaftlern vor Ort. Heute forschen russische Kollegen
als Doktoranden (4), als technische Assistenten
(2), als Postdocs (8) oder als Praktikant (1) in verschiedenen Arbeitsgruppen des MDC, neun davon
als Mitarbeiter und sechs als Gäste. Kooperationen unterhält das MDC u.a. zum Engelhardt-Institut für Molekularbiologie in Moskau, zum Institut für Zytologie in Sankt Petersburg sowie zum
Institut für Zytologie und Genetik in Novosibirsk.
25 Veröffentlichungen in internationalen oder
russischen, wissenschaftlichen Journalen dokumentieren die Ergebnisse der deutsch-russischen
Forschung der letzten sechs Jahre am MDC.
counted
tr anslation F inbarr Morrin
Four plus two plus eight plus one equals
fifteen. That’s right, of course, but why is the
number 15 interesting for the MDC? First, because
15 employees from Russia work at the MDC. And
second, because Professor Annette Schavan, the
Federal Minister for Education and Research, and
her Russian colleague,Professor Andrej Fursenko,
have just launched the German-Russian Year of
Education, Science and Innovation 2011/2012.
The cooperation between Russia and institutions on the Buch campus has a long tradition
of more than eight decades. In 1931, when the
Kaiser Wilhelm Institute for Brain Research opened
in Buch at the northeastern perimeter of Berlin,
Nikolai Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky and his
27
i M D C 012011
wife Elena were among the first Russian scientists
to work there. Today, Russian colleagues work as
doctoral students (4), technical assistants (2),
postdocs (8) or as interns (1) in various research
groups of the MDC – nine of them as staff members
and six as guests. The MDC cooperates with the
Engelhardt Institute for Molecular Biology in
Moscow, the Institute of Cytology in St. Petersburg
and the Institute of Cytology and Genetics in
Novosibirsk, among other institutions. Twenty-five
publications in international or Russian scientific
journals document the results of German-Russian
research during the last six years at the MDC.
i nte r n atio n a le s international Affairs
international Affairs
tr anslation F inbarr Morrin
From Russia with Love…
If you’re thinking about the 1963 Bond movie,
I’m afraid you’re wrong. 2011/12 has been
declared the German-Russian Year of Education,
Science and Innovation. Under the motto “Partnership of Ideas”, scientific organisations, research
institutes, universities and companies from both
countries will be hosting joint conferences, symposia and workshops on important research topics for
the future.
The Helmholtz GermanRussian Cooperation
The research centres of the Helmholtz Association collaborate with Russian partner institutions
in almost all areas of the natural sciences, even
sharing several large-scale projects. To reinforce
the status of Russia as a strategic partner, the
Helmholtz Association opened an office in Moscow
in 2003. ”The president of the Helmholtz Association, Prof Jürgen Mlynek, hosted a reception with
around 300 guests in the Swissotel in Moscow on
May 23, to promote the research of its centres and
foster new collaborative contacts”, says Dr Martin
Sandhop, head of the Helmholtz Office in Moscow.
“This event was just one of many contributions
given by the Helmholtz Association to the GermanRussian science year. The joint workshop with the
Russian research center ‘Kurchatov Institute’ the
following day with 150 scientists was also a great
success. Meetings like this encourage exchange
between the Helmholtz centres and our Russian
partners.”
Russian Scientists at
the MDC
Also the MDC, one of 17 Helmholtz research
centres, has a long tradition of scientific exchange
with Russia. The first Russian scientists came
to Berlin Buch in 1929 - Nikolai Vladimirovich
Timofeeff-Ressovsky and his wife Elena. Their
ground-breaking research contributed significantly
to the establishment of the whole field of molecular
biology, the cornerstone of the research activities
of today’s MDC.
28
i M D C 012011
The Helmholtz Association and Russian
Foundation for Basic Research (RFFI) encourage
German-Russian research projects by jointly funding the “Helmholtz-Russia Joint Research Groups”programme. Junior researchers are the main
participants of this programme. The MDC already
has some experience with such research groups:
between 2007 and 2010 Dr Natalia Alenina from
the MDC and Dr Alexey Tomilin from the Institute
of Cytology in St. Petersburg collaborated. The
next will be a three-year collaboration between
the MDC’s Professor Thomas Blankenstein and
his Russian colleague Dr Marina Drutskaya from
the Engelhardt Institute of Molecular Biology in
Moscow, due to start in 2011.
Several other Russian scientists have been the
beneficiaries of competitive awards and fellowships to carry out their research at the MDC. For
example, Professor Sergej Nedospasov of the
Engelhardt Institute of Molecular Biology was
awarded the joint Helmholtz-Humboldt Award
from the Helmholtz Association and Alexander
von Humboldt-Foundation in July 2006. DAAD
postdoctoral fellowships were awarded to Dr Anton
Budzin from the Shemyakin Ovchinnikov Institute
of Bioorganic Chemistry in Moscow to visit Dr
Zoltan Ivics’s group, and to Dr Ilya Chuykin from
the Institute of Cytology in St Petersburg to work
with Professor Michael Bader. Finally, two PhD
scholarships from the MDC-HU International PhD
Programme “Molecular Cell Biology” were won by
Svetlana Lebedeva and Kira Balueva.
Further information
http://www.deutsch-russisches-wissenschaftsjahr.de
and
http://www.helmholtz.de/aktuelles/veranstaltungen/
deutsch_russisches_wissenschaftsjahr/
jubiläen
Detlev Ganten’s
70. Geburtstag
A
nlässlich des 70. Geburtstages des Gründungsdirektors des MDC, Prof. Detlev Ganten,
fand am 28. März 2011 ein Symposium statt, zu dem sich Hunderte von ehemaligen
Mitarbeitern von MDC und Charité sowie Politiker und Wissenschaftler trafen. Ein besonderer Höhepunkt war die Überraschungsvorlesung des Arztes und Kabarettisten, Dr.
Eckart von Hirschhausen, der bei Prof. Ganten in Heidelberg gearbeitet hatte. Prof. Pierre Corvol vom
Collège de France, Paris, gab einen Überblick über die wissenschaftlichen Erfolge von Prof. Ganten.
Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC, präsentierte zusammen mit Prof. Karl
Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité-Universitätsmedizin Berlin, Zukunftsvisionen für
den Bucher Campus. Weitere Sprecher waren der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Jürgen
Mlynek, Staatssekretär Dr. Georg Schütte vom BMBF sowie der frühere Forschungsminister, Prof. Heinz
Riesenhuber, der per Videobotschaft gratulierte. Die „Singing Shrinks”, ein Chor von Psychologen und
Psychiatern der Charité, beendeten das Symposium mit einer Vorstellung.
Das Geschenk des MDC an Detlev Ganten war ein kleines Buch mit dem Titel „Ganten‘s Genome”.
Es beginnt mit dem hier abgedruckten Gedicht, das Russ Hodge inspiriert von „Dr. Seuss und Samuel
Taylor Coleridge“ geschrieben hat. Das komplette Buch, das auch viele Fotos enthält, kann in der Bibliothek des Campus angeschaut werden.
Detlev Ganten’s
70th birthday
Founding MDC Director Detlev Ganten’s 70th birthday was celebrated on campus on March 28 with a
symposium that brought together hundreds of his former colleagues from the MDC and Charité, local and
national politicians, and leading figures from the community. A highlight was a surprise appearance by
the physician and cabaret artist Eckart von Hirschhausen, who worked in Professor Ganten’s former lab in
Heidelberg. Professor Pierre Corvol, of the Collège de France, Paris, gave an overview of Professor Ganten’s
scientific accomplishments, and MDC Scientific Director, Professor Walter Rosenthal, and Professor Karl
Max Einhäupl, head of the Charité Universitätsmedizin Berlin, gave a tandem presentation on the future
of the campus. Other speakers included Helmholtz President Professor Jürgen Mlynek, Dr Georg Schütte of
the BMBF, and former Minister of Research Professor Heinz Riesenhuber (in a video greeting). The “Singing
Shrinks”, a choir composed of faculty from the psychology and psychiatry departments of the Charité,
closed the ceremony with a short performance.
The MDC’s gift to Detlev Ganten was a small photobook called “Ganten’s Genome”, written by Russ
Hodge. It begins with a poem (“inspired by Samuel Taylor Coleridge and Dr. Seuss”) that we are reprinting
here. A copy of the complete book can be found in the MDC Library. (rh)
j u b i l äu m AnniversAries
GANTEN’s GENOME
By Russ Hodge
inspired by
Samuel Taylor Coleridge
and Dr. Seuss
In Xanadu did Kubla Khan
A stately pleasure-dome decree:
Where Alph, the sacred river, ran
Through caverns measureless to man
Down to a sunless sea.
Samuel Taylor Coleridge
In Berlin-Buch did Detlev Ganten
A stately institute decree:
Where rats and mice and PhDs
Collaborate on doctoral degrees
And finding cures for human disease.
Now deep in the depths of the MDC,
Where no group leaders ever dare go,*
Past the realm of the Queen of the Naked Mole Rats,
Dark streams of reagents flow.
* unless they need office supplies
Even farther below, past Postdoc limbo,
Predocs sweat at machines
In a project so secret it’s all but forgotten
Except in their pipettes’ dreams
Of Franklin and Wilkins, of Watson and Crick.
Sanger’s machines sing and whisper and click
In a great mad enterprise - a quest to decode
The secrets of life in this deep, dark abode.
In this dim twilight world with great machines running,
Reading out sequences, endlessly shotgunning,
It began with a hair – a single hair Robbed from the Director’s head
With its roots and a bit of skin attached
As he sat in his chair and read.
We looked and we found him, there in his office.
The cost was so dear: Each hair was so precious.
But the treasures! the knowledge that stood to be won
If you had this hair,
If you had just this one,
And zoomed in on its roots, zoomed in on that skin
Deep into the cells
And then deeper within
30
i M D C 012011
g a nte n ‘s g e n o m e ganten‘s Genome
Down to the nuclei, the dance of their molecules,
To everything happening
In Ganten’s hair’s follicles.
There we thought we’d find the recipe
That has won this man
His place in history.
And if we’re lucky they’ll explain what’s unique:
This political savvy, this marvelous streak
Of success, of inspiration - what makes him go
Forward, always forward
- No getting slow.
So we stole the hair, took it down to the labs,
To the caves, the dungeons
Where students sleep on slabs.
Where would we all be without this man’s mind?
We’d lack, for sure, the fruits of his wisdom
And a lot of facts regarding
The angiotensin-renin system.
Then that so scary moment, most scary of all,
When we dropped the hair
And heard its hushed fall.
But we found it! We found it: on floors scrubbed bare,
Knowing the Director
Might drop in down there,
He’s seventy they say, but that’s hard to believe
For a man so witty and spry,
With a lot more to achieve:
More wine to drink, more books to write
More saunas to sweat
- Perhaps not so late at night...
For he knows every nook,
every building’s last cranny;
He knows your middle name
And that of your granny.
For a scientist, you know, never really retires.
But those impact points to which he aspires
Stop feeling so much like an intercontinental triathalon
(For one who’s reached the PubMed Pantheon).
So here toil the students, no sleep day or night,
As they study this hair
To learn what they might
And to those who fear he might fade from view,
Don’t worry! We’ve learned
A thing or two
From this cookbook of genes
That can make brain, heart and bone.
For we’ve started our next project:
Yes, it’s a clone!
Now 20 years later, his sequence is complete:
Three billion bases
Assembled and neat,
Into a genome whose strict linearity
Provides so many answers
With startling clarity.
Now at last we all know what makes Detlev tick:
What keeps him healthy,
And so seldom sick.
So this book is a journey down nucleotide strands
Which Detlev has carried
To such distant lands.
i M D C 012011
31
B e r u f u n d Fa m i li e Work and family
beruf und Familie
Das MDC gehört derzeit zu den ausgezeichneten
42 Berliner Unternehmen, denen eine familienbewusste Personalpolitik am Herzen liegt.
Texte Ba rba r a Urba n
Fotos Dav id Aus se rhofe r
H a n n a h Z i m me r m a n n
5 Ja h re
32
i M D C 012011
Au d it B e r u f u n d Fa m i li e Work and family Audit
Audit beruf und
Familie am MDC
Im Dezember 2009 erhielt das MDC das Zertifikat audit berufundfamilie. Damit gehört es derzeit zu 42 Berliner Unternehmen, denen eine familienbewusste Personalpolitik besonders am
Herzen liegt. Das Zertifikat für dieses erste Audit gilt bis Dezember
2012. Das heißt für das MDC: Halbzeit – Zeit, um Bilanz über die
ersten eineinhalb Jahre audit berufundfamilie zu ziehen, aber auch
neue Ziele zu benennen.
Cornelia Lanz, Administrativer
Vorstand des MDC, im Gespräch
mit Barbara Urban
Als ich 2008 ans MDC kam, gab es bereits einen bunten Strauß an Angeboten wie z.B. die
Campus-Kita, die Forscherferien oder auch die
Regelung, dass befristet angestellte Wissenschaftlerinnen nach Ablauf des Mutterschutzes
bzw. der Elternzeit für ein weiteres Jahr angestellt werden, um nur einige zu nennen. Diesen
bunten Strauß besser und strukturiert nach innen und außen zu kommunizieren war sicher ein
Aspekt, warum wir uns um das Qualitätssiegel
beworben haben. Ein anderer war, dass hervorragende Forschungsbedingungen allein heute nicht
mehr ausreichen, um die besten Leute aus aller
Welt zu bekommen. Einen umfassenden Maßnahmenkatalog am MDC zu etablieren, der eine optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders auch für Wissenschaftlerinnen ermöglicht,
wird zunehmend wichtiger und war daher auch
ausschlaggebender Punkt dafür, uns 2009 um die
Teilnahme am Audit zu bewerben.
Ist die Familiefreundlichkeit einer Forschungseinrichtung wie dem MDC
also ein Wettbewerbsvorteil?
Auf jeden Fall, denn wir stehen ganz klar im
Wettbewerb mit anderen Gesundheitszentren,
die einen ähnlichen Kanon familienfreundlicher
Maßnahmen anbieten. Umso offensiver wir nach
innen und außen die Botschaft transportieren,
hier am MDC existiert eine Vielfalt an Maßnahmen, umso größer unser Plus im Wettbewerb.
v.l.n.r. B a r b a r a Ur b a n, Co r n e l i a L a n z
Gibt es innerhalb der
Helmholtz-Gemeinschaft
die Empfehlung, am
audit berufundfamilie
teilzunehmen?
Was war 2009 Anlass für das MDC, sich
um ein Zertifikat für eine familienfreundliche Personalpolitik zu bewerben?
Nein. Das war ganz klar Eigeninitiative des
MDC. Im Vorfeld des Audits haben wir uns informiert, wer von den Helmholtz-Zentren bereits
ein Zertifikat hat. Mittlerweile ist es zudem unser
Ziel, uns im Berliner Raum zu vernetzen. Angenommen man hat plötzlich den Fall eines pflegebedürftigen Familienmitgliedes zu lösen, dann
brauchen die Betroffenen oft schnell Informationen darüber, was an Unterstützung wo und wie
angeboten wird. Für solche Situationen ist es
wichtig, auf intakte lokale Netzwerke zurückgreifen zu können. Das funktioniert besonders gut,
wenn wir selbst Teil eines solchen Netzwerkes
sind und unsere Beschäftigten umfassend beraten können.
i M D C 012011
33
B e r u f u n d Fa m i li e Work and family
Welche der in den letzten eineinhalb Jahren
umgesetzten Maßnahmen
liegt Ihnen besonders am
Herzen?
Ich kann jetzt nicht sagen, es ist die Eine. Es
ist vielmehr die Gesamtheit aller Maßnahmen,
wie z.B. die garantierte Weiterbeschäftigung
für ein Jahr nach der Elternzeit, die bisher nur
für Mütter galt. Jetzt können auch Väter, die in
Elternzeit gehen, diese Regelung nutzen. Seit
Januar 2010 haben beispielsweise am MDC 17
Mitarbeiter die Elternzeit in Anspruch genommen, 13 Frauen und 4 Männer. Die Frauen blieben im Durchschnitt ein Jahr zu Hause, während
die Männer die Elternzeit für 2 Monate nutzten.
Ich halte es für sehr wichtig, als Arbeitgeber zu
demonstrieren, dass Familie eben Mutter und Vater heißt, oder bei pflegebedürftigen Eltern dann
Tochter und Sohn. Was mir auch wichtig ist, ist
die Erweiterung der Campus-Kita. Dadurch können wir noch mehr junge Familien bei der Kinderbetreuung unterstützen.
Ein weiterer Punkt ist die Betreuung der Kinder in den Ferien. Da gibt es Angebote für einzelne Tage wie die Forscherferien des Gläsernen
Labors, die jetzt übrigens von vier auf acht Stunden ausgeweitet wurden, oder auch mehrtätige
oder mehrwöchige Feriencamps. Bei den Feriencamps sind wir auch regional vernetzt. Das hat
zur Folge, dass in der von uns zusammengestellten Auswahl an Feriencamps wichtige Qualitätsstandards eingehalten werden, wir diese Camps
deshalb empfehlen und vor allem, dass wir Platzkontingente sowie Rabatt für Kinder und Enkel
von MDC-Angehörigen in ausgewählten Camps
anbieten können.
Wie werden die Maßnahmen von den Beschäftigten mit Kindern
angenommen?
Die für verschiedene Altersstufen angebotenen Forscherferien werden besonders intensiv
genutzt. Sie stellen für die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern eine große Entlastung dar, denn die Kinder sind ja
nicht nur halbtags auf der Welt. Aber auch Feriencamps sind gefragt, denn die ermöglichen
eine gute Betreuung in der Zeit außerhalb des
Familienurlaubs.
34
i M D C 012011
Die Doktorandin Katja
Herzog aus der Arbeitsgruppe von Prof. Thomas
Willnow wird im Spätsommer mit dem Preis
des L’Oréal - Unesco
For Women in Science Programmes ausgezeichnet. Was bedeutet das für
das MDC?
Dieser Preis fördert junge Wissenschaftlerinnen mit Kind(ern) in Deutschland mit einem Programm, dass in Partnerschaft mit der Christiane
Nüsslein-Volhard-Stiftung aufgelegt wird. Ich
finde es toll, dass Frau Herzog als eine von drei
Wissenschaftlerinnen pro Jahr in Deutschland
diesen Preis erhält. Dass dann auch noch dem
Institut, an dem die Preisträgerin arbeitet, eine
Fördersumme über 10.000 Euro für die Entwicklung der Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt
wird, ist natürlich besonders schön für uns. Wie
wir den Preis verwenden, werden wir zusammen
mit Frau Herzog beraten. Sie weiß ja aus eigener
Erfahrung am besten, wo Unterstützung z.B. in
der Promotionsphase am meisten hilft.
Welchen zusätzlichen
Arbeitsaufwand bringt das
audit berufundfamilie für
die Verwaltung?
Alle Arbeiten in den Projektgruppen werden
bisher als Zusatzaufgaben geleistet. Das geht
nur, weil wir viele engagierte Kolleginnen und
Kollegen haben und wir dieses Feld nach innen
und außen besetzen wollen. Dana Lafuente und
Gabriele Kollinger sind hier die Verantwortlichen
der Projektgruppen. Sie sind Ansprechpartnerinnen bei vielen Anfragen, obwohl ihre Hauptaufgaben eigentlich andere sind. Ich könnte mir
deshalb auch vorstellen, dass wir bei wachsendem Aufwand mittel- und langfristig ein Familienbüro aufmachen, um die Aktivitäten noch
mehr zu bündeln.
Welche Themen werden
in den nächsten Jahren
angegangen?
In der ersten Runde des Audits lag unser Fokus besonders auf Maßnahmen, die Eltern kleiner Kinder zu entlasten. In der zweiten Phase
bis zur Re-Auditierung rückt der Aspekt pflegebedürftiger Familienmitglieder stärker ins Visier,
denn unsere Gesellschaft altert immer stärker. Zu
Au d it B e r u f u n d Fa m i li e Work and family Audit
diesem Thema arbeitet bereits eine Projektgruppe.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frauenförderung z.B. durch das Mentoringprogramm, das wir haben. Wenn wir in die Verlängerung des Audits
gehen, wäre mir wichtig, dass wir uns einzelne Zielgruppen wie z.B. die
weiblichen Postdocs näher anschauen. Oft gibt es bei ihnen nach Abschluss
der Promotion einen Karriereknick, weil sie in die Familienpause gehen.
Das wäre durch geeignete, flankierende Maßnahmen sicher zu vermeiden.
Ein wichtiger Baustein im Prozess ‚audit berufundfamilie‘ ist die Kommunikation unserer Angebote und Maßnahmen nach innen und außen. Deshalb würde ich auch gern unsere neue Kommunikationsabteilung mit ins
Boot holen, um noch aktiver an die Beschäftigten des MDC und potentielle Bewerber heranzutreten. Ich denke da als erstes an eine Broschüre in
englischer und deutscher Sprache, wo wir die Angebote am MDC vorstellen
können.
Christiane Nüsslein-Volhard - Stiftung
Die Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung wurde 2004 gegründet. Sie unterstützt begabte junge Doktorandinnen
in einem Fach der experimentellen Naturwissenschaften oder der Medizin mit Kindern. Mit einer monatlichen finanziellen Unterstützung soll im Haushalt und bei
der Kinderbetreuung entlastet werden. Die so gewonnene Zeit bietet den jungen Müttern die Möglichkeit,
trotz der Doppelbelastung wissenschaftlich auf hohem
Niveau zu arbeiten. Die Stiftung will dazu beitragen,
dass sich in Zukunft mehr hochqualifizierte Frauen an
der Spitzenforschung in Deutschland beteiligen können.
Nächster Bewerbungstermin: 31. Dezember 2011
Quelle: http://www.cnv-stiftung.de
B i ld au ss c h n i t t
C a r l a T h aetn e r, 4 Ja h re
35
i M D C 012011
i M D C 012011
35
B e r u f u n d Fa m i li e Work and family
Work and Family
at the MDC
tr anslation F inbarr Morrin
Having received the Work and Family
Audit cer tificate in December 2009, the
MDC has joined the ranks of 42companies currently in Berlin that attach
par ticular impor tance to a family-friendly
personnel policy. This first audit cer tificate is valid until December 2012. For
the MDC this means it is now half-time
and a good moment to assess the first
one-and-a-half years of the Work and
Family Audit – and also set new goals.
Barbara Urban
meets Cornelia Lanz,
Administrative
Director of the MDC
What exactly prompted
the MDC to apply for a
certificate for its familyfriendly personnel policy?
When I came to the MDC in 2008, there was
already a whole range of attractive options available, such as the on-campus childcare facility, the
Young Scientists’ Day Camp or even the rule that
temporary research staff were to be employed for a
further year once their maternity or parental leave
had come to an end, to mention just a few. The
desire to communicate this range of benefits both
internally and externally was certainly one aspect
that led us to apply for the seal of quality. Another
one was the fact that nowadays an excellent
research environment in itself is no longer enough
to attract the best people from around the world.
The importance of establishing a comprehensive
package of measures at the MDC that allows the
researchers especially to combine their career and
family keeps on growing, and ultimately that was
the decisive factor that prompted us to apply to
participate in the audit in 2009.
So does family friendliness give a research
centre such as the MDC a
competitive advantage?
Definitely, because obviously we have to
36
i M D C 012011
compete with other health research centres that
offer a similar range of family-friendly measures.
The more effectively we can get the message out
both internally and externally that we have a
variety of benefits here at the MDC, the better our
competitive position is.
Did the Helmholtz Association encourage you to
take part in the Work and
Family Audit?
No. The initiative clearly came from the MDC. In
the run-up to the audit we found out how many of
the Helmholtz centres already had the certificate.
Our aim is also to form a network in the Berlin
area. Let’s assume you suddenly have to deal with
a situation where a family member is in need of
nursing care. In that moment you’ve got to find
out quickly where, how and what kind of support
is available to you. In cases like that it’s important
to be able to fall back on solid local networks. And
that works really well if we already belong to such
a network and can provide our employees with all
the information they need.
Which of the measures
implemented over the
past year and a half are
you most interested in
personally?
I can’t really say right now if there’s just one. In
fact it’s more a question of the package as a whole,
like the guarantee of continued employment for
one year after parental leave, which previously
only applied to mothers. Now fathers who take
parental leave can also take advantage of this rule.
Since January 2010 for example, 17 MDC employees
have taken parental leave – 13 women and 4 men.
The women stay at home for a year on average,
while the men generally take parental leave for 2
months. I think it’s so important that employers
demonstrate that a family means a mother and
a father, or if it’s the parents who are in need of
care, then both daughters and sons. Another thing
that’s important to me is the expansion of our
on-campus childcare facility. That means that we
can offer even more young families the childcare
support they need. Providing day-care for children
during the school holidays is another point. We
already have programmes that cover specific days,
such as the Young Scientists’ Day Camp run by the
Open Laboratory which we have now extended
from four to eight hours, or holiday camps that
run over several days or weeks. We’re now even
Au d it B e r u f u n d Fa m i li e Work and family Audit
part of a regional network offering holiday camps.
This means that important quality standards are
maintained in the holiday camps selected by us and
we’re able to reserve places and offer reductions to
the children and grandchildren of MDC members.
How are the various
options being taken up by
staff with children?
The Young Scientists’ Day Camps which are
tailored to various age groups are extremely
popular. For staff with school-aged children it’s
an enormous relief to have these day-long camps
because, as we all know, you’ve got your children
all day long and not just for half of it. The holiday
camps are in demand too because they offer quality care during the school holiday period when the
family are not on holiday together.
Katja Herzog, a PhD
candidate and member of
Professor Thomas Willnow’s working group, is
to receive the L’Oréal Unesco Award for Women
in Science at the end of
this summer. What does
this mean for the MDC?
The award supports young women researchers
in Germany who have children with a programme
that’s run in partnership with the Christiane
Nüsslein-Volhard-Foundation. I think it’s fantastic
that Ms. Herzog is one of three women researchers
to win this prize which is awarded each year in
Germany. And of course the fact that the prizewinner’s institute is also given more than 10,000
Euro to put into childcare development really is
an added bonus for us. We’re going to decide with
Ms. Herzog together how we’ll use the money. She
knows best from her own experience where you
need the support most during your PhD phase.
What additional work
does the Work and Family Audit involve for the
management?
Up to now all of the extra tasks have been
carried out in the project groups on top of their
normal workload. But that’s only possible because
we have so many committed colleagues and we
want to take care of this area both internally and
externally. Dana Lafuente and Gabriele Kollinger
for instance are responsible for the project groups.
They’re the contact persons for a whole range of
questions even though their main area of work is
completely different. In fact if the workload continues to grow, I can also imagine that we might open
a family office in the medium- to long-term in order
to concentrate our efforts even more.
Which issues will be tackled in the next few years?
In the first round of the audit we focused on
measures that benefit the parents of small children.
In the second phase leading up to the re-audit,
we’ve set our sights on family members in need of
care because the fact is that our society is ageing
more and more quickly. One of the project groups
is already working on this topic. The promotion
of women through our mentoring programme for
example is another important aspect for us. If the
audit is extended, I’d like to see us concentrating
more on individual target groups, like taking a
closer look at female postdocs for instance. Their
careers often go into a dip after the PhD because
they take a break to look after their family. And
I’m sure this could be avoided with the right set of
supporting measures.
The way we communicate our package of benefits both internally and externally is a key element
in the Work and Family Audit process. And that’s
why I’d really like to get our new Communications
Department onboard in order to reach the staff
at the MDC in a more proactive way and approach
potential applicants. The first thing I’d like to do
is to bring out a brochure in English and German
showing exactly what the MDC has to offer.
Christiane Nüsslein-Volhard-Foundation
The Foundation for the promotion of science and
research, initiated in 2004, supports talented young
women with children. It is aimed specifically at graduate
students in the fields of experimental natural sciences and
medicine. A monthly financial grant to pay for assistance
in household chores and for additional childcare is aimed
to relieve these young female scientists from household
tasks. The time thus freed allows them to continue working
at a high standard, despite the double burden. We hope
to contribute towards increasing the proportion of highly
qualified women participating in high-level research in
Germany. Next application deadline: December 31, 2011
Reference: http://www.cnv-stif tung.de
i M D C 012011
37
Fr au e n vo r ! Woman to the fore !
Women to
the fore!
The Cécile Vogt
Programme for Female
Postdocs
Frauen
vor!
Cécile-Vogt-Programm
für Postdoktorandinnen
Cé c i l e Vog t, MD C
Ab sofort können sich promovierte Wissenschaftlerinnen für das neue Cécile-Vogt-Programm am MDC bewerben. Mit diesem Programm
möchte das MDC die wissenschaftliche Karriere
von Frauen fördern und so dazu beitragen, den
Anteil erfolgreicher Kandidatinnen für Führungspositionen in der Wissenschaft zu erhöhen. Die
Förderung kann für 4 Jahre beantragt werden
mit der Option, um weitere 2 Jahre zu verlängern
und umfasst neben der eigenen Stelle auch ein
Sachmittelbudget. Es soll die frühe Selbständigkeit von Wissenschaftlerinnen ermöglichen und
die Sichtbarkeit der eigenen Leistungen unterstützen. Weitere Informationen zum Programm,
zu Förderbedingungen und zur Antragstellung
finden Sie im Intranet unter: Infrastruktur/
Forschungsförderung.
Wissenschaftliche
Spitzenpositionen
- Männersache?
Am 6. Mai 2011 startete die Elena-TimoféeffRessovsky-Vorlesungsreihe am MDC. Mit dieser
neuen Vorlesungsreihe sollen herausragende
Leistungen von Wissenschaftlerinnen vorgestellt
werden.
Namensgeberin für diese neue Reihe ist die
russische Wissenschaftlerin Elena TimoféeffRessovsky (1898-1973). Sie arbeitete am KaiserWilhelm-Institut für Hirnforschung und gehört
zu den Pionieren des Bucher Campus. Die Vorlesungsreihe wird organisiert und unterstützt
durch die Frauenvertreterin am MDC, Dr. Christiane Nolte, sowie den Verein der Freunde und Förderer des MDC (Freundeskreis). (cn)
40
i M D C 012011
Female postdoc scientists can now apply with
immediate effect to participate in the new Cécile
Vogt Programme at the MDC. With this programme
the MDC aims to promote women‘s scientific careers
and thus contribute to increasing the proportion of
successful female candidates in leading positions
in science. The funding application can be made for
a four-year period with the option of extending this
by a further two years. Not only does it cover the
costs of the research position but it also includes
a research budget. The programme is aimed at
achieving self-independence for female scientists
at an early stage and supporting them in raising
their own achievement profiles.
Further information on this programme, the
funding conditions and the application procedure
can be found on the intranet at: Infrastructure/
Research Funding.
Leading Positions in
Science – Men‘s Territory?
On May 6, 2011 the Elena Timoféeff-Ressovsky
Lecture Series began at the MDC. This new series of
lectures is designed to introduce the outstanding
achievements of female scientists.
The series is named after the Russian scientist
Elena Timoféeff-Ressovsky (1898 to 1973). She
worked at the Kaiser Wilhelm Institute for Brain
Research and was counted among the pioneers at
the Buch Campus. The lecture series is organised
and supported by the MDC women‘s representative
Dr Christiane Nolte as well as by the Association of
Society of Friends of the MDC (the so-called Circle
of Friends). (fm)
Fe r i e nca m ps holiday camps
Feriencamps für Kinder
Was Kinder an der Schulzeit lieben, stellt berufstätige Eltern gerade im Sommer oft vor organisatorische Probleme. Und was, wenn mehrwöchige
Schließzeiten von Schulhorten oder Kitas in den
Ferien mit den Urlaubsterminen in der Familie
und dem Urlaub der Kollegen und Kolleginnen
abgestimmt werden müssen?
Im Rahmen des Audits „berufundfamilie“ bietet das MDC seit 2010 konkrete Unterstützung an.
Das Projektteam „Feriencamps“ (Ina Herrmann,
Ingo Kahl, Gabriele Kollinger, Bettina Krause
und Dr. Maren Wellner) hat in den vergangenen
Wochen lokale und überregionale Ferienangebote für die Sommerferien 2011 recherchiert, nach
verschiedenen Kriterien (pädagogisches Betreuungskonzept, Qualifikation der Betreuer, Mehrsprachigkeit) bewertet und persönlichen Kontakt
zu geeigneten Anbietern aufgenommen.
tungen für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren.
Das Ferienprogramm enthält regionale und überregionale Feriencamps - teilweise mit Übernachtung - zu den Themenbereichen Sport, Naturwissenschaft, Kreativität und Sprachen. Exklusiv für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MDC konnten zeitlich befristete Kontingente und zum Teil
auch Rabatte vereinbart werden.
Vom 8. bis 12. August bieten wir ein internes
MDC-Forscherferiencamp mit Übernachtung im
Gläsernen Labor für 12-16jährige an. Neben Experimentierkursen werden spannende Exkursionen geboten und das alles für 180 Euro!
Nähere Infos finden Sie im Intranet unter Infrastruktur > BerufundFamilie > Service für Sie >
Ferienangebote Sommer 2011 oder fragen Sie das
Projektteam „Feriencamps“. (urb)
Hurra,
Entstanden ist ein abwechslungsreiches Angebot mit spannenden und kreativen Veranstal-
es sind Ferien!
Yay!
It’s the holidays!
Holiday Camps for Kids
B i ld au ss c h n i t t
I l e n e T h aetn e r, 8 Ja h re
41
i M D C 012011
Children love school holidays! But for working
parents, long summer holidays can be a nightmare
to organize: not only are the schools closed, but
also kindergartens, day care and after-school
care, often for several weeks. Everything has to be
considered to coordinate vacation dates with other
family members and with colleagues at the MDC.
6 to 16. It includes day camps and residential
(overnight) camps, both nearby and further away,
focusing on different themes including sports,
science, creativity and languages. Exclusively for
MDC staff, we have been able to arrange reserved
spaces (for a limited time) and in some cases even
discounts.
Thanks to the Work & Family audit, the MDC
now offers parents some support. During recent
weeks, the Work & Family project group “Holiday
Camps” (Ina Herrmann, Ingo Kahl, Gabriele
Kollinger, Bettina Krause and Dr Maren Wellner)
have been researching various holiday camps on
your behalf. Each camp was contacted directly and
has been evaluated according to different criteria
(pedagogical concept, qualifications of the camp
counselors, camp languages).
From August 8-12 we offer a new residential
(overnight) camp on the campus in the Life
Sciences Learning Lab (Gläsernes Labor) for kids
aged 12 to 16. Activities on offer include hands-on
experiments in the lab as well as field trips. Price:
180 Euro!
The result is a varied and interesting programme
with fun, creative activities for kids from age
If you have any questions, please contact the internal MDC contact persons listed in the programme.(lp)
More information, check out the intranet pages:
Administration > Work and family > Services for
you > Holiday Camps.
i M D C 012011
41
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Campus und
Leute von Kunst und Wissenschaft,
von Menschen und Magneten, vom Lernen und
Leben, von Bayern nach Buch …
48
i M D C 012011
Wunderkiste
Text Barbara Urban
Fotos Werner Huthmacher
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Eine Wunderkiste
auf dem Campus
A
m nördlichen Rand des Forschungscampus in Berlin-Buch steht ein
weißer, von weitem transparent und
leicht wirkender Kubus. Je nachdem zu welcher Tages- oder Nachtzeit man ihn
betrachtet, er sieht immer anders aus. Die Ursache für seine vielen Gesichter ist das Spiel des
Lichtes von innen und außen mit seiner Hülle aus
feinmaschigem Streckmetall. Die stabilen, leicht
beweglichen und in verschiedenen Positionen
feststellbaren, geschosshohen Falt- und Schiebe-Elemente aus weiß beschichtetem Aluminium
geben dem Bau die lebendigste, wandelbarste
Fassade auf dem Campus. Eine Wunderkiste?
Ja, befand das weltweite Netzwerk von WorldArchitects.com, gab dem Pavillon-ähnlichen Gebäude den Namen Wunderkiste und kürte es in
der siebten Kalenderwoche des Jahres 2011 zum
‚Bau der Woche‘. „Damit wollen wir auf besonders
interessante und aktuelle Architekturprojekte
aufmerksam machen“, erklärt Sabina Marreiros
von World-Architects.com.
haut, die sich um die Putzfassade des MRT-Gebäudes legt, soll die Veränderlichkeit und das
Diffuse eines Magnetfeldes verdeutlichen“, so
Architekt Achim Maier aus Streckwalls Team.
„Zwischen der Hülle und der Putzfassade befinden sich umlaufende Balkone, die zum Heraustreten einladen.“
In dem Gebäude befinden sich drei verschiedene Magnet-Resonanz-Tomographen (ein klinischer 3-Tesla-, ein 7-Tesla-Ganzkörper- und ein
9,4-Tesla-Kleintier-MRT), Beobachtungsräume,
Vorbereitungsräume für Patienten, Büros, eine
Werkstatt sowie ein Bereich für Tiere. Mit ihren
MRT-Geräten können die Forscher aus dem Team
von Prof. Thoralf Niendorf z.B. Bilder pulsierender Herzen erzeugen, was noch bis vor kurzem
in dieser Qualität gar nicht möglich war. Insofern kommt der Name ‚Wunderkiste‘ nicht von
ungefähr.
info www.german-architects.com/
projects/projects_detail/26330
„Für uns ist diese Auswahl Bestätigung dafür, dass die neuen MDC-Gebäude Maßstäbe setzen“, sagt Ralf Streckwall, Architekt und Leiter
der Bauabteilung im MDC. „Übrigens wurden die
beiden Architekten dieses Gebäudes, Johannes
Löbbert und Johan Kramer, vom Berliner Landesverband des Bundes Deutscher Architekten im
Rahmen der Verleihung des Hans-Schäfer-Preises
2010 für ihre Arbeit mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Das Gebäude überzeugte die Juroren
vor allem durch seine klare Form, die Fassade aus
beweglichen metallischen Verschattungselementen und seine schichtige Gliederung in verschiedene Funktionsbereiche.“
Der Name ‚Wunderkiste‘ erinnert an die gute alte Wundertüte, die Unerwartetes enthält,
neugierig macht, geöffnet werden will. Die Wunderkiste auf dem Bucher Campus enthält das
MRT-Forschungsgebäude, das zum Komplex des
Experimental Clinical Research Center (ECRC)
gehört. Unter der weißen Aluminiumhaut, die
auch Sonnen- und Wetterschutz ist, verbirgt sich
ein massives, dreistöckiges Forschungsgebäude
für Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Bildgebende
Verfahren. „Die sich nach außen öffnende Metall50
i M D C 012011
MRT, B a l ko ns i tu ati o n
w u n de r k i ste wunderbox
Infok asten
Gebäudekonzept von
Glass Kramer Löbbert
Architekten
infobox
Kern und Zentrum des Gebäudes ist der Magnet des 7-Tesla-Gerätes im Erdgeschoss. Er wird
umschlossen von einer Eisenschirmung, darauf
folgt die Hochfrequenz-Schirmung. Der Hochfrequenzschirm verhindert, dass die durch das
Magnetfeld erzeugten Hochfrequenzwellen über
den Untersuchungsraum hinaus aktiv sind. Daran schließen sich Beobachtungsräume sowie
die Erschließungsringe für die Raumlufttechnik
ebenso Büroräume an. Um die nach dem Zwiebelprinzip entstandene Raumstruktur legen sich die
Außenfassade und darum die Sonnenschutz- und
Wetterhülle.
2009 wurde der erste Bauabschnitt eingeweiht und das 7-Tesla- sowie das 9,4-Tesla-MRT
in Betrieb genommen. Im darauffolgenden Jahr
wurde das Gebäude in einem zweiten Bauabschnitt um eine Etage aufgestockt. In dieser
steht ein 3-Tesla-MRT.
EIne Animation zum Gebäudekonzept finden Sie im MDC-intranet
auf der iMDC-Seite.
MRT, L i c hts c h i c htu ng
i M D C 012011
51
52
i M D C 012011
53
i M D C 012011
ca m pu s u n d Leute Campus and People
a wonderbox
on campus
tr anslation Carol Obe r schmidt
At the northern perimeter of the research
campus in Berlin Buch is a building which looks like
a white cube. From afar it appears translucent and
lightweight, and depending on the time of day or
night it always looks different. The reason for its
ever-changing appearance is the play of light from
inside and outside with the cube’s “wrapping” of
finely meshed expanded metal. The storey-high,
fold-and-slide elements – stable, yet easy to move
and latch in various positions – are made of whitecoated aluminum and give the building the most
lively and transformable façade on campus. Is this
structure a veritable wonderbox?
“Indeed it is,” the jury of the global network
of World-Architects.com determined. It referred
to the pavilion-like building as a “wonderbox”,
designating it the “Building of the Week” for the
seventh calendar week of 2011. “By conferring
the distinction of Building of the Week, we want
to draw special attention to interesting architectural projects that are ongoing or have just
been completed,” said Sabina Marreiros of WorldArchitects.com.
“For us this distinction is confirmation that the
new MDC buildings set architectural standards,”
said Ralf Streckwall, architect and head of the
construction department at MDC. “Moreover, the
two architects of this building, Johannes Löbbert
and Johan Kramer, were recognized for their work
by the Berlin section of the Association of German
Architects in conjunction with the awarding of the
Hans Schäfer Prize 2010. The jury was impressed by
the building, praising it in particular for its clear
form, its façade of movable metal shade elements
and its layered structure in different functional
areas.
The name “wonderbox” is reminiscent of the
traditional grab bag of surprises that captures
everyone’s curiosity, enticing them to open it
to get the surprise. The wonderbox on the Buch
Campus contains the MRI research facility, which
belongs to the complex of the Experimental Clinical
Research Center (ECRC). The white aluminum skin,
which also serves as protection against the sun and
weather, conceals a massive three-storey research
54
i M D C 012011
facility for ultra-high-field magnetic resonance
imaging (MRI). “The metal skin which opens to the
outside and envelops the stucco façade of the MRI
building is intended to express the mutability and
the fusion of a magnetic field,” said Achim Maier,
architect on Streckwall’s team. “Between the envelope and the stucco façade, wrap-around balconies
invite people to step outside.”
The building houses three different magnetic
resonance scanners (3 Tesla, 7 Tesla and 9.4 Tesla),
monitoring rooms, preparation rooms for patients,
offices, a workshop and an area for animals. With
their MRI equipment, researchers from the team
of Professor Thoralf Niendorf can even generate
images of beating hearts. This was not possible in
this quality until recently. Thus the name “wonderbox” is quite appropriate.
Read more
www.german-architects.com/
projects/projects_detail/26330
w u n de r k i ste wunderbox
Infobox
Building concept of Glass
Kramer Löbbert Architects
infobox
The core and center of the building is the
magnet of the 7 T scanner on the ground floor.
It is enclosed by an iron shield, followed by highfrequency shielding. The high-frequency shield
prevents the high-frequency waves induced by
the magnetic field from being active beyond the
examination room. Surrounding the core and the
shield, there are observation rooms, rings for air
ventilation and also for office space. The spatial
structure, based on the principle of a multilayered
onion, is continued with the exterior façade and
the envelope for protection against the sun and
weather.
In 2009 the first construction phase was inaugurated, and the 7 -T and 9.4-T MRI scanners were
commissioned into operation. The following year a
second storey was added to the building to house
the 3-T MRI scanner.
An animation of the
building concept can be found on
the MDC intranet at the iMDC website.
MRI re s e a rc h f a c i l i t y
i M D C 012011
55
ca m pu s u n d Leute Campus and People
von Menschen
und Magneten
Text Barbara Urban
Fotos david Ausserhofer
w
er zu den Forschern der Ultrahochfeld Magnetresonanz-Tomographie (MRT) möchte, der
braucht eine Chipkarte oder
muss klingeln. Unangemeldeter Besuch könnte
unter Umständen riskant sein. Warum? Im MRTGebäude gibt es drei Magnete (3-Tesla; 7-Tesla;
9,4-Tesla), von denen der stärkste eine Magnetfeldstärke erzeugen kann, die fast 200.000 Mal so
groß wie die der Erde ist. Trotz Hochfeld-Abschirmung durch 230 Tonnen Stahlschirme existiert
im Gebäude eine magnetische Streustrahlung,
die sich stark abgeschwächt auch außerhalb der
Messeinheiten bemerkbar macht. Und das könnte für Besucher, die einen Herzschrittmacher
tragen, gefährlich werden. Die 3- und 7-TeslaGeräte werden für Untersuchungen am Menschen
genutzt, während der stärkste Magnet-ResonanzTomograph (9,4-Tesla) ein kleinerer Tierscanner
ist. In ihm können z.B. narkotisierte Ratten und
Mäuse untersucht werden.
Magnete
versetzen
ins
Staunen
Wer eine Führung durch das Haus bekommt,
wird überrascht sein, wie magnetisch es einen
trotz Vorsichtsmaßnahmen anziehen kann. Erst
vo n M e n sch e n u n d M ag n ete n of men and magne ts
Als Prof. Thoralf Niendorf, Leiter der Abteilung Experimentelle Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Tomographie, eine Aluminiumplatte im
rechten Winkel zu den Magnetfeldlinien vor die
Röhre stellt und loslässt, bleibt sie erst ganz allein stehen und kippt später wie in Zeitlupe um.
Währenddessen hat er genug Zeit, dieses Phänomen zu erklären: „Das Magnetfeld durchdringt
die Platte und während des Kippvorgangs weg
vom magnetischen Zentrum ändert sich das Magnetfeld. Gemäß der Lenz‘schen Regel werden
dadurch in der Aluminiumplatte Ströme erzeugt,
die der zeitlichen Änderung des Magnetdurchflusses entgegen wirken. Die Ströme versuchen
alles, um zu verhindern, dass die Aluminiumplatte weiter umfällt, weil sich dadurch das Magnetfeld noch mehr verändern würde.“
Sender
und
Empfänger
in Einem
Prof. Thoralf Niendorf (Foto privat)
nachdem man in einem dem Messraum vorgelagerten Beobachtungsraum sämtliche magnetischen Dinge wie Uhren, Schmuck, Gürtel etc.
abgelegt hat, darf man den Messraum betreten.
Mitten im Raum steht der größte MRT auf dem
Campus, ein 7-Tesla-Gerät. Es ist etwa 2,5 m hoch
und 3,5 m lang. Der 7-Tesla-Magnet in Ringform
umschließt eine Röhre, in die ein Proband geschoben werden kann. Im Zentrum des Gerätes
ist das Magnetfeld am stärksten und die Magnetfeldlinien verlaufen in der Röhre parallel zu ihren
Wänden. An Ein- und Ausgang der Röhre biegen
sie wie in einer Haarnadelkurve als Streustrahlung ab. Wer direkt am Eingang der Röhre steht
und vielleicht Schuhe anhat, deren Absätze genagelt sind, der wird staunen, wie groß die Anziehungskraft des magnetischen Feldes ist. Ein
Gefühl von Bleifüßen stellt sich ein, die sich nur
schwer vom MRT wegbewegen lassen.
zurück“, erläutert Thoralf Niendorf. „Die gleiche Wirkung hätte ein Radiowellenimpuls auf im
Magnetfeld ausgerichtete Spins. Zu Beginn der
Messung ist jeder Spin ein Empfänger, der durch
die Energie des Impulses ‚Radiowelle‘ ausgelenkt
wird. Wird der Impulsgeber ausgeschaltet, fällt
der Spin automatisch wieder in seine Ausgangslage im Magnetfeld zurück. Dabei wird ein Spin
selbst zum Sender, weil er Energie in Form von
Radiowellen aussendet.“ Bei der klinischen Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla senden etwa 6 Spins
von einer Million ein recht schwaches Signal als
Antwort auf den Impuls. Je höher die Feldstärke
jedoch ist, desto größer ist die Anzahl an Spins
die zum Signal beitragen. Das ist auch der Grund
dafür, warum immer höhere Magnetfeldstärken in
der Forschung genutzt werden. Denn, je stärker
die Signalantwort, umso besser die Bildqualität
in der Magnetresonanz-Tomographie.
Sobald ein Lebewesen in ein Magnetfeld gerät, richten sich die Spins der Atomkerne in seinem Körper aus. Das kann man sich vorstellen,
wie eine Kompassnadel, die sich im Magnetfeld
der Erde nach Nord-Süd orientiert. Diese Ausrichtung der Spins der Atomkerne kann durch einen
Impuls gestört werden. „Wenn wir z.B. eine Kompassnadel anstoßen, dann fällt sie nach der Auslenkung wieder auf ihre ursprüngliche Position
i M D C 012011
57
ca m pu s u n d Leute Campus and People
C h r istof Ta l h a m me r
Von
Bayern
nach Buch
Als Christof Thalhammer noch als Student
die Berlin Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.) in
Berlin-Buch besuchte, war er sehr beeindruckt.
Allerdings nicht nur von den physikalischen Phänomenen, die die zahlreichen Besuchergruppen
des MRT faszinieren, sondern insbesondere von
den exzellenten Arbeits- und Forschungsbedingungen. Er hatte im Laufe seines Physikstudiums
an der Universität Regensburg Wahlpflichtvorlesungen in Medizinphysik gehört, die ihn über
Strahlentherapie, Lasermedizin-Anwendungen
sowie verschiedene Bildgebende Verfahren informierten. Sein Interesse für eine Diplomarbeit
auf dem Gebiet der MRT war geweckt. „Ich wollte
nicht an der Uni diplomieren, sondern lieber in
einem Forschungsinstitut oder in der Industrie“,
erinnert er sich. „Über eine Kooperation mit Siemens landete meine Bewerbung letztlich auf dem
Schreibtisch von Prof. Niendorf. Nach einem Gespräch mit ihm entschied ich mich für Berlin und
konnte im November 2009 mit meiner Diplomarbeit beginnen.“
Christof Thalhammer entwickelte in seinem
Diplomjahr eine 16-Kanal-Spule zum Senden und
Empfangen des MR-Signals für die Herz-Bildgebung am 7-Tesla-Gerät. „Von der Skizze über die
genaue Leiterstruktur, die Lötarbeit bis zum Gehäuse, das wir mit unserem 3D-Drucker machen
können, haben wir alles selbst gebaut“, sagt er.
„Und das alles war nur möglich, durch die gute Unterstützung des Beschaffungsteams um
Herrn Groll, Frau Luft und Frau Pflaume sowie die
fruchtbare Zusammenarbeit mit meinem Mentor
Dr. Wolfgang Renz und allen anderen Kollegen
aus Prof. Niendorf‘s Team sowie den Kollegen von
der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.“
58
i M D C 012011
Mit dem Prototyp dieser Spuleneinheit können
sehr gute Bilder erzeugt werden. Ihr Weg in die
klinische Praxis ist jedoch noch weit, denn zum
einen ist die Feldstärke 7 Tesla noch nicht für die
klinische Anwendung und Diagnostik, sondern
nur für klinische Studien zugelassen. Und zum
anderen müsste die neue 16-Kanal-Spule zuerst
einmal einen zeit- und kostenaufwendigen Zertifizierungs- und Produktprozess nach dem Medizinproduktegesetz durchlaufen. Im Moment wird
die Spule zur Forschung und zum Vergleich mit
Ergebnissen aus den 3-Tesla-Untersuchungen genutzt. In Patientenstudien sollen dann in enger
Kooperation mit Prof. Jeanette Schulz-Menger
und anderen klinischen Partnern aus der Charité
mit dem 7-Tesla-Scanner und der neuen 16-Kanal-Spule geprüft werden, welchen klinischen
Mehrwert die neue Technologie hinsichtlich der
Diagnose oder auch der Bildauflösung, der Kontraste oder der Optimierung der Messung liefern
kann.
Diplom als
Sprungbrett
Mit seiner Diplomarbeit bei Prof. Niendorf
gelang Christof Thalhammer ein großer Coup.
Er schaffte es mit seiner Arbeit in die weltweit
größte Konferenz innerhalb der MRT- Gemeinschaft - dem jährlichen Treffen der International Society for Magnetic Resonance in Medicine (www.ismrm.org). „Ich hatte mein Abstract
eingereicht und dachte, vielleicht wird es als
Poster angenommen“, erzählt er. „Und plötzlich erhielt ich eine Einladung als Sprecher,
weil ich nach der Begutachtung zu den ersten
fünf Prozent aller eingereichten Arbeiten gehörte. Letztes Jahr in Stockholm war ich noch
als Zuhörer dabei und dieses Jahr durfte ich in
Montreal selbst einen Vortrag auf der Konferenz halten. Darüber bin ich sehr glücklich!“
Seit Februar 2011 promoviert Christof Thalhammer
bei Siemens Corporate Technology in München,
bleibt aber dem MDC verbunden, da er weiterhin
durch Prof. Niendorf betreut wird. Viel Erfolg!
I n d e r We r kstat t
vo n M e n sch e n u n d M ag n ete n of men and magne ts
Le i te r p l at te
i M D C 012011
59
ca m pu s u n d Leute Campus and People
of men and
magnets
tr anslation F inbarr Morin
If you would like to meet the researchers from
the ultrahigh field magnetic resonance imaging
(MRI) department you need a smart card – or
you have to ring the bell. An unannounced visit
could prove risky. Why? The MRI building is home
to three magnets (3 Tesla, 7 Tesla, 9.4 Tesla), the
strongest of which can generate a magnetic field
strength 200,000 times greater than that of the
Earth. Despite its 230 ton high field steel shielding,
scattered radiation remains in the building which
is greatly reduced but still noticeable, even outside
the MRI measurement units. And that can be
dangerous for visitors who have a pacemaker. The
3 and 7 Tesla devices are used to perform examinations on humans, while the strongest magnet
resonance imaging system (9.4 Tesla) is a smaller
animal scanner. It can be used for instance to study
anaesthetised rats and mice.
Magnets to Amaze
Anyone who takes a tour of the building can
be drawn to it magnetically, despite all the safety
measures. Only after all magnetic items such as
watches, jewellery, belts, etc., have been removed
in the observation room before it, are you allowed
to enter the MRI measurement room. Standing in
the middle of the room is the largest MRI device
on the campus, a 7 T MRI Scanner. It is about 2.5
m high and 3.5 m long. The proband or patient
lies down on a table which passes through a tube
encasing the 7 Tesla magnet. The magnetic field
is strongest in the centre of the machine and the
magnetic field lines run parallel to the walls of the
tube. At the entrance and exit of the tube they turn
away in the shape of a hairpin curve as radiation
scatter. Anyone standing directly at the entrance
to the tube and wearing shoes with nailed heels
for instance will be stunned at just how strong the
attractive force of the magnetic field is. Your feet
begin to feel like lead and attempting to move
away from the MRI scanner is difficult.
When Professor Thoralf Niendorf, Head of
the Department of Experimental Ultrahigh Field
Magnet Resonance Imaging, holds a sheet of
aluminium at a right angle to the magnetic field
lines in front of the tube and then lets go, the sheet
60
i M D C 012011
initially stands all by itself before it begins to tilt
as if in slow motion. While this is happening he
even has enough time to explain the phenomenon:
“The magnetic field pierces the sheet and during
the tilting process away from the magnetic centre,
the magnetic field changes. According to Lenz‘s
law, this leads to the generation of currents in
the aluminium sheet that counter the temporal
change in the magnetic current. The currents do
everything they can to prevent the aluminium sheet
from tilting further because that would change the
magnetic field even more.“
All-in-one Transmitter and
Receiver
As soon as any living organism enters a
magnetic field, the spins of the atomic nuclei in its
body align. Imagine it like the needle of a compass
which orients north-south in the Earth‘s magnetic
field. This orientation of the spin of the atomic
nuclei can be disturbed, e.g. by an impulse. “If for
instance we jolt a compass needle, it will return
to its original position after being displaced,
“explains Thoralf Niendorf.“ A radio wave impulse
would have the same effect on spins oriented in a
magnetic field. At the beginning of the measurement every spin is a receiver that is displaced by the
energy of the radio wave impulse. If the impulse
emitter is switched off the spin automatically falls
back into its original position in the magnetic field.
During this process the spin itself becomes a transmitter because it emits energy in the form of radio
waves. “At a clinical magnetic field strength of 1.5
Tesla, about 6 spins in a million transmit a fairly
weak signal in response to the impulse. However
the higher the strength of the magnetic field,
the greater the number of spins that contribute
to the signal. This is the reason why increasingly
high magnetic field strengths are being used in
research. Because the higher the signal response,
the better the quality of the images obtained by
magnetic resonance imaging.
From Bavaria to Buch
When Christof Thalhammer came to the Berlin
Ultrahigh Field Facility (B.U.F.F.) in Berlin Buch
as a student he was highly impressed. Not just by
the physical phenomena that fascinate numerous
groups of visitors to the MRI building, but most of
all by the excellent working and research conditions. While studying physics at the University of
Regensburg he took elective courses in medical
physics where he learned about radiotherapy and
laser medicine applications as well as various
I n th e wo r ks h o p
vo n M e n sch e n u n d M ag n ete n of men and magne ts
as the colleagues at the Physikalisch-Technische
Bundesanstalt (PTB).”
Excellent images can be generated with the
prototype of this coil unit. However there is still a
long way to go before it makes its way into clinical
practice. On the one hand this is because a field
strength of 7 Tesla has only been approved for
clinical studies and not for clinical applications
and diagnostics up to now. And on the other hand
the new 16 channel coil has to go through a timeconsuming and costly certification and product
process in accordance with the German Medical
Products Law. Right now the coil is being used for
research purposes and for comparison with results
from the 3 Tesla studies. The clinical added value
that this new technology can deliver in terms of
diagnostics as well as with regard to image resolution, contrast or measurement optimisation is to
be determined in close cooperation with Professor
Jeanette Schulz-Menger and other clinical partners
from the Charité in patient studies with the 7 Tesla
scanner and the new 16 channel coil.
The Thesis as a
Springboard
imaging techniques. His interest in writing his
thesis in the area of MRI was awakened. “I didn‘t
want to graduate from the university, but rather
from a research institute or in industry, “he recalls.
“In the end due to a cooperation with Siemens, my
application landed on Professor Niendorf‘s desk.
Following a meeting with him I decided to come
to Berlin and in November 2009 I was able to start
working on my thesis.“
During the year he completed his thesis,
Christof Thalhammer developed a 16 channel
coil for transmitting and receiving the MR signal
for cardiac imaging with the 7 Tesla scanner.
“We constructed everything ourselves – from the
sketches to the exact structure of the conductor,
the soldering work to the casing which we can make
with our 3D printer,“ he explains. “And none of this
would have been possible without the support of
our sourcing team led by Mr. Groll, Ms. Luft and
Ms. Pflaume as well as the fruitful collaboration
with my mentor Dr Wolfgang Renz and all the other
colleagues from Professor Niendorf‘s team as well
Christof Thalhammer has pulled off a real coup
with his thesis, which was supervised by Professor
Niendorf. He has succeeded in having his work
presented at the biggest conference worldwide
within the MRI community – the Annual Meeting of
the International Society for Magnetic Resonance
in Medicine (www.ismrm.org). “I‘d submitted my
abstract and thought it might get accepted as a
poster,“ he recounts. ”And then suddenly I received
an invitation to speak at the conference, because
after its evaluation my thesis was counted among
the top five percent of all the work submitted. Last
year I was still just one of the delegates there and
this year they‘re even going to let me give a talk at
the conference. Of course I‘m really happy about
that.“
Since February 2011 Christof Thalhammer has
been working on his doctoral thesis at Siemens
Corporate Technology in Munich, but as Professor
Niendorf is still his supervisor, he remains closely
connected to the MDC. We wish him every success.
i M D C 012011
61
Jeweils im Frühjahr und im Herbst bewerben sich etwa 300 junge Menschen aus
aller Welt um einen Platz in einem der Doktorandenprogramme des MDC.
Do k to r a n d a m MDC Phd at MDC
doktorand
am mdc
Text Barbara Urban
Fotos david Ausserhofer, Jana Droese,
peter Himsel, Thilo Mokros
„Bitte einmal ganz um die Rezeption herum, dann diesen
Gang entlang, die vierte Tür!“
Wer dieser freundlichen Auskunft von Anita Glanz
an der Rezeption im Hermann von HelmholtzHaus folgt, landet direkt vor einer Tür, die sich
von all den anderen Türen in unmittelbarer Nachbarschaft unterscheidet. Vier an dieser Holztür
angebrachte,
bunte
Plakate zu verschiedenen DoktorandenproJeweils im Frühjahr und
Herbst bwerben sich etwa grammen des MDC lassen ahnen, dass sich
300 junge Menschen aus
dahinter das Büro für
aller Welt um einen Platz
die Doktorandenausin einem Doktorandenprobildung (engl.: PhDgramme des MDC.
Office) befindet.
Wer sich entschließt, z.B. in Molekularer Medizin zu promovieren, arbeitet als Doktorand
(engl.: PhD) im Durchschnitt drei bis vier Jahre
an einem Forschungsprojekt, fasst die dabei gewonnenen wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse
in einer Doktorarbeit zusammen und reicht diese
an einer Universität ein. Nach erfolgreicher Verteidigung der Doktorarbeit verleiht die Universität den Doktortitel.
Offene
Türen
Jeweils im Frühjahr und im Herbst bewerben
sich etwa 300 junge Menschen aus aller Welt um
einen Platz in einem der Doktorandenprogramme des MDC. Diejenigen von ihnen, die die Vorauswahlrunde geschafft haben und zur Interviewwoche nach Berlin-Buch eingeladen werden,
besuchen spätestens dann das PhD-Office zum
ersten Mal. „Die Infos an der Tür und an der Posterwand vor unserem Büro sollen einladen, sich
mit allen Fragen an unser Team hier in Buch oder
auch an unsere beiden Administratorinnen an der
Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien
Universität zu wenden“, so Dr. Michaela Herzig,
Programmkoordinatorin der Helmholtz-Graduate
School ‚Molecular Cell Biology‘. „Normalerweise
steht unsere Tür immer offen, aber in der kälteren Jahreszeit ist das leider nicht möglich.“ Die
erste Interviewwoche in diesem Jahr fand bereits
im Februar statt. Doktoranden, die dabei für ein
Programm des MDC ausgewählt wurden, werden
ihre Doktorarbeit spätestens bis zum 1. September 2011 beginnen.
SpanienTübingenBerlin
Eine von ihnen ist Nuria Cerdá-Esteban aus
Spanien. Als sie 2008 kurz vor Abschluss ihres
Biochemiestudiums in Tübingen stand, suchte
sie nach Gruppen, die an entwicklungsbiologischen Fragestellungen arbeiten. „Obwohl das
Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in
Tübingen für mich ja direkt ‚vor der Haustür‘ lag,
wollte ich gern woanders hin“, erinnert sie sich.
Ein Freund berichtete ihr damals, dass es am MDC
in Berlin-Buch seit 2003 ein internationales Doktorandenprogramm gäbe. Sie durchforstete den
Internetauftritt des MDC, entdeckte viele interessante Gruppen und Forschungsgebiete, dachte
sich, da gibt es genau das, was ich machen möchte, bewarb sich kurzerhand und nahm im Herbst
2008 am Auswahlverfahren teil. „Ich hatte großes Glück, denn genau zu dem Zeitpunkt, als
ich auf der Suche nach einer Doktorandenstelle
war, fand am MDC ein Auswahlverfahren für die
Aufnahme in eines der Doktorandenprogramme
statt. Dass es im Herbst und im Frühjahr je einen Termin für die Bewerbung gibt, ist sehr gut“,
sagt sie.
Wer sich am MDC um einen Platz in den Doktorandenprogrammen bewirbt, erklärt in einem
Motivationsschreiben, warum er in welchem Gebiet promovieren möchte. Ein wissenschaftlicher
Lebenslauf sowie Referenzen ergänzen die Bewerbungsunterlagen. Wird man zum Interview
eingeladen, stehen die Chancen gut. Im Bewerbungsverfahren können dann drei Wunschlabore,
die einen besonders interessieren, angegeben
i M D C 012011
63
ca m pu s u n d Leute Campus and People
werden. „In der Interviewwoche hielt ich einen
Vortrag über meine Forschung und sprach mit
Wissenschaftlern des MDC. Als ich im Interview
auf Frau Dr. Francesca Spagnoli traf, wusste ich,
dass ich in ihre Gruppe möchte. Später absolvierte ich ein Panelinterview mit 7 Professoren. Heute wird das Interview übrigens mit 4 Professoren
durchgeführt“, erklärt Nuria Cerdá-Esteban. „All
das wurde bewertet, brachte mir meine Position
in der Rankingliste und letztlich den Platz im Labor von Frau Spagnoli.“
Graduiertenprogramme
am MDC
Das 2003 von Prof. Achim Leutz ins Leben
gerufene internationale PhD-Programm am MDC
fusionierte 2007 mit der Helmholtz-Graduiertenschule ‚MolecularCellBiology‘ (MolCellBio).
Das Programm ‚MolCellBio‘ wird aus dem Innovations- und Nachwuchsforschungsprogramm der
Helmholtz-Gemeinschaft gefördert und bietet
unter seinem Dach allen Doktoranden eine strukturierte Ausbildung am MDC. „Ein Eckpfeiler des
Programms ist, dass ein Komitee von MDC-Wissenschaftlern (engl.: Graduate Committee) zusätzlich zum direkten Betreuer die Forschungsarbeit begleitet“, so Programmdirektor Prof. Achim
Leutz. „Außerdem bieten wir allen Doktoranden
wissenschaftliche Kurse und Vorlesungen sowie
Veranstaltungen zur Persönlichkeits- und Karriereentwicklung an.“
Unter dem Dach von ‚MolCellBio‘ können die
Doktoranden des MDC zusätzlich an spezialisierten Programmen wie ‚MolNeuro‘, TransCard‘
sowie den Austauschprogrammen ‚MyoGrad‘
oder dem ‚BIMSB MDC-NYU Exchange Programm‘
teilnehmen.
Letzteres startete 2009 zwischen dem Berlin
Institute for Medical Systems Biology (BIMSB)
und dem Center for Genomics and Systems Biology an der New York University (NYU). Sein Ausbildungskonzept sieht vor, dass die Doktoranden
in beiden Forschungseinrichtungen tätig sind
und ihr Projekt von je einem Forscher aus New
York und aus Berlin betreut wird. Derzeit nutzen
es 8 MDC-Doktoranden aus Deutschland, China
und der Schweiz. Das Graduate Committee dieses Programms trifft sich regelmäßig in Berlin
oder New York. Im Dezember 2010 sind z.B. alle
64
i M D C 012011
Derzeit sind am MDC 55 Forschungsgruppen auf den Gebieten Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurobiologie und
Medizinische Systembiologie tätig. In diesen
Gruppen arbeiten etwa 350 Doktoranden aus
40 Nationen, 95 davon werden derzeit über
ein Graduiertenprogramm finanziert.
Do k to r a n d a m MDC Phd at MDC
Gruppenleiter und Doktoranden vom BIMSB an
die NYU zum Austausch gereist.
In der Doktorandenausbildung kooperiert das
MDC, das ja selbst keinen Doktortitel verleihen
darf, sowohl mit der Humboldt-Universität zu
Berlin und der Freien Universität als auch mit
der Charité-Universitätsmedizin Berlin oder dem
Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie
(FMP). Die Ausbildungsprogramme bieten Vorlesungsreihen, in denen grundlegende und erweiterte Konzepte der jeweiligen Forschungsrichtung vorgestellt werden; einen ‚Student Journal
Club‘, in dem Doktoranden regelmäßig diskutieren und Erfahrungen austauschen; PhD-Retreats
und PhD-Symposien; Sommerschulen; praktische
Seminare sowie auch Trainingseinheiten von der
Helmholtz-Gemeinschaft. Weiterhin finanzieren
die Programme die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen, um die Ergebnisse aus der aktuellen Forschung zu präsentieren. „In den Workshops der Helmholtz-Gemeinschaft absolvieren
die Doktoranden z.B. ein Bewerbungstraining,
lernen den Ablauf eines Assessment Centers kennen oder üben, die eigene Forschungsarbeit auf
Kongressen optimal zu präsentieren“, sagt Dr.
Jana Droese, Programmkoordinatorin von ‚MolNeuro‘. „Aber auch Karriereplanung, Networking
sowie Teamarbeit sind Schwerpunktthemen in
den Workshops.“
O l i ve r, A ng e l i ka u n d J e ns,
Ph D s i m M RT
Für den Fall, dass sich im Rahmen der Promotion mal ein Problem ergeben sollte, bietet der
Vertrauensdozent, Prof. Thomas Sommer, allen
Doktoranden Gespräch und Beratung an.
Von Dubai
nach Buch
N ur i a Esté b a n u n d
Doktorand Chris Fröhlich kam 2008 nach einem Forschungsaufenthalt am Central Veterinary Research Laboratory in Dubai als angehender
Ingenieur für medizinische Biotechnologie von
der Technischen Universität Berlin ans MDC. Er
entschied sich vorerst, in einer damals sehr jungen Forschungsgruppe zu diplomieren. „Während
meiner Zeit in Dubai wurde ich durch eine interessante Publikation auf die frisch gebackene
Arbeitsgruppe von Oliver Daumke am MDC aufmerksam“, erinnert sich Chris Fröhlich. „Das Forschungsthema klang spannend und Strukturaufklärung hat mich schon immer interessiert. Ich
bewarb mich und so kam ich nach Buch.“ Am Ende
der Diplomarbeit schlug Oliver Daumke ihm vor,
in seiner Gruppe weiterzuarbeiten und zu promovieren. Da die turnusmäßige Bewerbungsfrist für
einen Platz in den MDC-Doktorandenprogrammen
bereits abgelaufen war, empfahl ihn Prof. Daumke dem Stipendienausschuss für eine Förderung
im Graduiertenprogramm. „Ich reichte zwei Empfehlungsschreiben ein, absolvierte ein Interview
mit Prof. Gary Lewin und eines mit Prof. Udo Heinemann“, so Chris Fröhlich. „Danach hielt ich vor
dem Prüfungsausschuss einen Vortrag vor 11 Professoren über meine bisherige Forschungsarbeit
und kurze Zeit später, im April 2009, wurde ich
Doktorand der Helmholtz Graduate School ‚MolCellBio‘, wie Nuria Cerdá-Esteban.“
Der maXNewsletter
C h r is Frö h l i c h u n d N u r i a C e rd á- Este b a n
Beide trafen sich das erste Mal eher zufällig
im Biergarten „Prater“ im Prenzlauer Berg und
waren sich auf Anhieb sympathisch. Dass sie sich
kurze Zeit später im PhD-Office wieder fanden,
hing mit dessen Aufruf an alle Doktoranden zur
Mitarbeit am PhD-Newsletter zusammen. „Als ich
ins PhD-Office kam, saß Nuria schon da“, berichtet Chris Fröhlich schmunzelnd. Seitdem arbeiten
die beiden eng zusammen. Sie produzierten an
Abenden und Wochenenden die erste Ausgabe
des PhD-Newsletter „maX“, der dann im Oktober
2009 erschien. Der erste maX und auch die Folgeausgaben fanden große Resonanz, nicht nur
bei den PhDs. Auch den anderen Mitarbeitern des
MDC gefiel er. „Dass unser Konzept so ankommen
würde, hätten wir nicht gedacht. Wir wollten unbedingt auch die Arbeitsplätze im maX-Newsletter vorstellen, die uns allen erst unsere tägliche
Arbeit hier am MDC ermöglichen“, erzählt Nuria
Cerdá-Esteban. „Wir bekamen positives Feedback
z.B. von Walter Rosenthal, Walter Birchmeier,
i M D C 012011
65
C h r is Frö h l i c h u nd N u r i a C e rd á- Este b a n
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Achim Leutz und vielen anderen.“ Über die redaktionelle Arbeit für maX kamen die beiden zu
einer neuen Aufgabe.
phd-repr äsentanten am MDC
Anfang 2010 wurden Nuria Cerdá-Esteban und
Chris Fröhlich als Repräsentanten der Doktoranden gewählt. In ihrer Amtszeit konnten sie einiges bewegen. So sind die Repräsentanten jetzt
immer als Gäste zu den Treffen des Wissenschaftlichen Rates eingeladen. Es gibt außerdem zweimal im Jahr Treffen mit dem Vorstand, wo wichtige Themen der PhDs besprochen werden können.
Zur Kommunikation untereinander haben sich die
PhDs den Mailverteiler ‚PhDstud‘ eingerichtet,
der ständig aktualisiert wird. Außerdem konnten
Nuria und Chris z.B. die von Vorstand und Personalabteilung erarbeitete neue Gehaltsregelung
für die Doktoranden am MDC unterstützen. „Diese neue Gehaltsregelung gilt ab dem 1. Januar
2011. Danach werden unsere Doktoranden im ersten Jahr zu 50 % am MDC angestellt und ab der
Verlängerung ins zweite Jahr zu 65 %“, erklärt
der Leiter der Personalabteilung Dr. Hans-Joachim Seehrich. „Diejenigen, die bereits vor dem
1. Januar 2011 ins zweite Jahr verlängert wurden, erhalten spätestens ab dem Stichtag 1. Januar 2012 ebenfalls alle eine 65%ige Anstellung
am MDC.“ Die Gehaltserhöhung ab dem zweiten
Ausbildungsjahr sei ein wichtiger Erfolg, so die
beiden jungen Forscher.
Neben der Anstellung am MDC gibt es auch
die Möglichkeit, durch ein externes Stipendium
66
i M D C 012011
Nuria Cerdá-Esteban wurde
in Spanien geboren, besuchte
dort eine deutsche Schule und
kam 2002 nach Deutschland, um
zu studieren. Sie ging im Dezember 2008 in die Gruppe von
Dr. Francesca Spagnoli ans MDC,
um molekulare Mechanismen
in der Embryonalentwicklung
am Mausmodell zu erforschen.
Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf
Mechanismen, die entscheidend
dafür sind, warum sich Zellen
zu Organen wie der Bauchspeicheldrüse oder aber der Leber
entwickeln.
Chris Fröhlich kommt aus der
Lutherstadt Eisleben im südöstlichen Harzvorland. Er arbeitet
seit 2009 als Doktorand in der
Gruppe von Prof. Oliver Daumke
und erforscht die Struktur von
Proteinen, die am Teilungsprozess von Mitochondrien – den
Kraftwerken der Zelle – beteiligt
sind. Er interessiert sich besonders dafür, wie Proteine in
der Zelle chemische Energie in
mechanische Arbeit umwandeln.
So wie das z.B. beim Teilen der
Mitochondrien geschieht oder
auch während des Prozesses der
sogenannten Endozytose, durch
den Stoffe in das Zellinnere
transportiert werden.
PhD-Office am MDC
Hermann von Helmholtz-Haus
(C 84), Raum 1014, Robert-RössleStraße 10, 13125 Berlin
PhD am MDC
http://www.mdc-berlin.de/phd
Do k to r a n D a m MDC Phd at MDC
i M D C 012011
67
ca m pu s u n d Leute Campus and People
68
i M D C 012011
Do k to r a n D a m MDC Phd at MDC
finanziert zu promovieren. Unabhängig von der
jeweiligen Finanzierungsart gilt für alle Doktoranden am MDC seit 2009 eine Bonus-Regelung.
„Wer in höchstens vier Jahren promoviert, in
dieser Zeit außerdem in einer promotionsbezogenen Publikation als Erstautor oder Co-Erstautor in einem Journal mit einem Impact Factor
von mindestens 8 ist bzw. in für den Bereich der
Magnet-Resonanz-Bildgebung relevanten Journalen veröffentlicht und auch die Empfehlung
seines Graduate Committees bekommt, kann im
Anschluss an die Promotion für sechs Monate auf
einer vollen Wissenschaftlerstelle am MDC arbeiten“, so Chris Fröhlich. „Aber auch nach den vier
Jahren sollte sich in der Verantwortung des Gruppenleiters immer eine Möglichkeit finden lassen,
die Promotionsarbeit innerhalb der am MDC finanzierten Zeit zu Ende zu bringen.“
Jetzt nach einem Jahr als PhD-Repräsentanten übergeben die beiden ihren Job des Sprachrohrs, aber auch des Ohrs für Probleme, Fragen
oder Anregungen der PhDs an Karina Oberheide
und Felizia Voss aus der Jentsch-Gruppe, Marcel Gätjen aus der Dörken-Gruppe, Dinto Jose
aus der Wolf-Gruppe sowie Giovanni Valenti aus
der Walter-Birchmeier-Gruppe. Dem neuen PhDRepräsentanten-Team viel Erfolg und ein großes
Dankeschön für die geleistete Arbeit an Nuria
Cerdá-Esteban und Chris Fröhlich.
Die neuen PhD-Repräsentanten: v.l.n.r. Marcel Gätjen, Karina Oberheide,
Felizia Voss, Giovanni Valenti, Dinto Jose
i M D C 012011
69
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Being a phd student
at the MDC
tr anslation carol obe r schmidt
PhD s at th e c a mp u s i n 2011
School ‘Molecular Cell Biology’. “Usually our door is
always open, but in the cold season of the year this
is not possible.” The first interview week this year
took place back in February. Applicants selected to
be MDC doctoral students will begin their PhD work
at the latest on September 1, 2011.
At the MDC there are currently 55 research
groups in the areas of cancer, cardiovascular
diseases, neurobiology and medical systems
biology. Altogether about 350 PhD students from
40 nations work in these groups; 95 of these are
currently funded through a graduate program.
Spain-Tübingen-Berlin
“Please go around the reception desk, then
down this hall to the fourth door.” If you follow the
helpful directions of Anita Glanz at the reception
desk in the Hermann von Helmholtz Building you
will end up in front of a door that differs from all
other doors nearby. The four color posters on the
wooden door highlighting various PhD programs
of the Max Delbrück Center for Molecular Medicine
(MDC) indicate that you have come to the PhD
office.
Students who choose Molecular Medicine as a
PhD program, for example, work for an average of
three to four years on a research project, write a
dissertation on their findings and submit this to a
university. After a defense of the dissertation the
university confers a PhD degree.
Open Doors
Twice a year, in the spring and in the fall,
approximately 300 young people from all over the
world apply for a place in one of the PhD programs
at the MDC. The applicants that make it to the final
round are invited to Berlin Buch for an interview
week. Then – at the latest – they visit the PhD
office for the first time. “The information on the
door and on the poster wall in front of our office
shall encourage people to contact our team here
in Buch or our two administrators at the Humboldt
University Berlin and the Free University if they
have any questions,” said Dr Michaela Herzig,
program coordinator of the Helmholtz Graduate
70
i M D C 012011
One of these students is Nuria Cerdá-Esteban
from Spain. Just before completing her degree
in biochemistry in 2008 she started looking
for research groups in developmental biology.
“Although the Max Planck Institute of Developmental Biology in Tübingen was at my own doorstep
so to speak, I wanted to go somewhere else,”
she recalled. A friend told her that the MDC in
Berlin Buch had been offering an international
PhD program since 2003. She browsed through the
web pages of the MDC, discovered many interesting
groups and research areas, thought that MDC had
exactly what she wanted, applied without further
ado and took part in the selection procedure in the
fall of 2008. “I was very lucky because the moment
I was looking for a PhD position coincided with
a selection procedure for acceptance into one of
the PhD programs at the MDC. It’s very good that
there are submission dates for applications both in
autumn and in spring,” she said.
To apply for a place in the PhD programs at the
MDC, you explain in a letter of motivation why you
would like to do a doctorate in a certain area, fill
out the application forms and enclose an academic
CV and references. If you are invited to an interview
your chances of being accepted are good. In the
application procedure you can list three laboratories you are especially interested in. “In the interview week I gave a presentation on my research
and talked with MDC scientists. When I met Dr
Francesca Spagnoli in an interview, I knew that I
wanted to be in her group. Later I was interviewed
by a panel of 7 professors,” Nuria Cerdá-Esteban
went on to say. Since then the number of professors
on the panel has been reduced to four. “All of this
was evaluated to determine my position on the
ranking list, and in the end I was offered a position
in Dr Spagnoli’s lab.”
Do k to r a n d a m MDC Phd at MDC
PhD Program at the MDC
The international PhD program at the MDC,
launched in 2003 and headed by Professor Achim
Leutz, merged with the Helmholtz Graduate School
of Molecular Cell Biology (MolCellBio) in 2007. The
MolCellBio program is funded out of the Innovation
and Junior Researchers’ Program of the Helmholtz
Association. Under its auspices, structured training
is offered to all doctoral students at the MDC. A
cornerstone of the program, according to Professor Achim Leutz, director of the program, is that
in addition to the direct PhD supervisor a special
graduate committee comprised of MDC scientists
provides guidance to the PhD students. “Moreover,”
he said, “we offer all PhD students science courses
and lectures as well as modules on personal and
career development.”
Under the umbrella of ‘MolCellBio’ the MDC
doctoral students can additionally participate in
special programs such as ‘MolNeuro’, ‘TransCard’
and the exchange programs ‘MyoGrad’ or the
‘BIMSB MDC-NYU Exchange Program’.
The latter program was launched in 2009
between the Berlin Institute for Medical Systems
Biology (BIMSB) and the Center for Genomics and
Systems Biology at New York University (NYU). The
educational concept is that the PhD students are
part of both research institutions and that the
project of each student is supervised by a researcher from New York and Berlin respectively. At present
8 MDC doctoral students from Germany, China and
Switzerland are participating in this program. The
graduate committee of this program convenes
regularly in Berlin or New York. In December 2010,
for instance, all group leaders and BIMSB doctoral
students traveled to NYU for an exchange.
Since the MDC itself may not award PhD degrees
as part of its own PhD program, the MDC cooperates both with Humboldt University Berlin and
Free University Berlin. The MDC also cooperates
with Charité Berlin and the Leibniz Institute of
Molecular Pharmacology (FMP). The training
programs offer lecture series, in which fundamental
and advanced concepts of the respective research
topic are presented, a ‘Student Journal Club’, in
which PhD students regularly discuss and exchange
their experiences, PhD retreats and symposia,
summer schools, practical seminars and training
modules of the Helmholtz Association. Moreover,
the programs finance participation at scientific
conferences in order to enable the PhD students
to present results from their current research. “In
the workshops of the Helmholtz Association the
PhD students are offered training modules in how
to apply for a position, learn how an assessment
center works and practice how to optimally present
their own research work at conferences,” said Dr
Jana Droese, program coordinator of ‘MolNeuro’.
“But also career planning, networking and teamwork are main topics in the workshops.”
In the event any problem should arise in the
context of the PhD work, the ombudsman, Professor Thomas Sommer, provides confidential advice
to help solve the issue at hand.
From Dubai to Berlin Buch
PhD student Chris Fröhlich came to the MDC in
2008 after a research stint at the Central Veterinary
Research Laboratory in Dubai while working on his
engineering degree in medical biotechnology from
TU Berlin. At that time he decided to do his diploma
thesis in a very young research group. “During my
stay in Dubai I came across an interesting publication by Oliver Daumke’s newly established research
group,” Chris Fröhlich said. “The research topic
sounded exciting – I have always been interested
in structure elucidation. I applied and then came
to Buch.” When Chris Fröhlich finished his diploma
thesis, Oliver Daumke suggested that he continue
working in his group and go on for his PhD degree.
Since the regular application deadline had already
expired for the MDC doctoral programs, Prof.
Daumke recommended him to the Scholarship
Committee for funding in the graduate program.“
I submitted two letters of recommendation,
completed an interview with Professor Gary Lewin
and another with Professor Udo Heinemann,” Chris
Fröhlich said. “After that I gave a presentation
on my previous research work to the Acceptance
Committee, made up of 11 professors. A short time
later, in April 2009, I became a PhD student at the
Helmholtz Graduate School ‘MolCellBio’, like Nuria
Cerdá-Esteban.”
The maX Newsletter
The two met for the first time by chance in the
Prater beer garden in Prenzlauer Berg and liked each
other from the first moment. As coincidence would
have it, they met again a short time later in the PhD
office in response to a call for all PhD students to
participate in the PhD student newsletter. “When I
came into the PhD office, Nuria was already sitting
there,” said Chris Fröhlich, smiling. Since then the
two have worked together closely. On evenings and
weekends they produced the first issue of the PhD
i M D C 012011
71
Gel electrophoresis - technical staff Thorsten Riepenhausen supports the PhDs in the Bader lab
ca m pu s u n d Leute Campus and People
72
i M D C 012011
Do k to r a n d a m MDC Phd at MDC
newsletter “maX”, which appeared in October 2009.
The first maX and also the following issues were
received with great resonance, not only by the PhD
students. The other employees at MDC also liked it.
“We were pleasantly surprised that our concept was
so well received. One of the things we really wanted
to do was to present the workplaces at MDC in our
maX newsletter that make our daily work here at
MDC possible,” Nuria Cerdá-Esteban explained. “We
received positive feedback from Walter Rosenthal,
Walter Birchmeier and Achim Leutz, for instance,
and also from many other people.“ The editorial work for maX led to a new task for the two.
PhD Repr esentatives at the M DC
Early in 2010 Nuria Cerdá-Esteban and Chris
Fröhlich were elected as PhD student representatives. During their term of office they were able
to get a lot of things moving. For example, now
the PhD student representatives are always invited
to the Scientific Council as guests. Twice a year a
meeting is scheduled between the representatives
and the two MDC directors in order to discuss
subjects important to the PhD students. To improve
communication between PhD students, the mailing
list “PhDstud” was set up, which is continually
updated. Furthermore, Nuria and Chris supported
the new salary scheme for PhD students at the MDC,
prepared by the Board of Directors and the Human
Resources Department. “This new salary scheme
has been in effect since January 1, 2011. According to this scheme, first-year PhD students receive a
50% employment contract at the MDC: Upon
renewal of their contract and starting in the second
year, PhD students receive an employment contract
of 65%,” said Dr Hans-Joachim Seehrich, head
of the Human Resources Department. “For those
PhD students whose contract was renewed for the
second year prior to January 2011, the start date
for receiving the 65% employment contract will be
January 1, 2012 at the latest.” The raise in salary
from the second year on is an important achievement, according to the two young researchers.
An employment contract at the MDC is one possibility for PhD students to receive funding for their
doctoral studies; another possibility is an external
scholarship. No matter which kind of financing,
since 2009 an incentive bonus scheme has been
in place for all PhD students at the MDC. If a PhD
student fulfills the following criteria: (1) finishes
his/her PhD within a maximum of four years, (2)
publishes a paper related to his/her doctoral work
as lead author or co-lead author in a journal with an
impact factor of at least 8 or in relevant journals in
the field of magnetic resonance imaging and (3) is
also recommended by his/her graduate committee,
he or she can work at the MDC in a full position as
scientist for a period of six months after finishing
the doctorate. “But even if the period of four years
has been exceeded,” Chris Fröhlich said, “under the
guidance of the group leader, it should always be
possible to find a solution to complete the doctorate within the period funded at the MDC.”
Now after a year as PhD student representatives,
their job of articulating and listening to problems,
questions and suggestions of the PhD students has
been handed over to Karina Oberheide and Felizia
Voss from the Jentsch Group, Marcel Gätjen from
the Dörken Group, Dinto Jose from the Wolf Group
and Giovanni Valenti from the Walter Birchmeier
Group. We wish the new team of PhD student representatives every success and would like to express
our sincere thanks to Nuria Cerdá-Esteban and
Chris Fröhlich for their excellent work.
PhD Office at the MDC
Hermann von Helmholtz House (C 84), Room 1014,
Robert-Rössle-Strasse 10, 13125 Berlin
PhD at MDC
http://www.mdc-berlin.de/phd
Nuria Cerdá-Esteban
was born in Spain and attended
a German school there. In 2002
she came to Germany to study.
In December 2008 she joined
the research group of Dr Francesca Spagnoli at the MDC to study
molecular mechanisms during
embryonic development on the
mouse model. The focus of her work
is on mechanisms that determine
why cells develop into organs such
as the pancreas or the liver.
Chris Fröhlich
comes from Lutherstadt Eisleben,
located on the southeastern edge
of the Harz Mountains. Since
2009 he has been working as PhD
student in the group of Professor
Oliver Daumke. He is investigating
the structure of proteins involved in
the division process of mitochondria, the power plants of the cells.
He is particularly interested in how
proteins in the cell convert chemical energy into mechanical work,
for instance how this occurs during
division of the mitochondria or
also during endocytic processes, in
which substances are transported
to the interior of the cell.
The New PhD Representatives: Marcel Gätjen, Karina Oberheide, Felizia Voss, Giovanni Valenti, Dinto Jose
i M D C 012011
73
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Startschuss
für Neubau des
BIMSB in Mitte
(sprich: BIMS-bee)
Text Barbara Urban
I
n der Hannoverschen Straße auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) soll ein neues Forschungsgebäude
für das Berlin Institute for Medical Systems
Biology (BIMSB) des MDC gebaut werden. Damit
wird in Berlin-Mitte ein Zentrum entstehen, mit
dem die Forschung des MDC, insbesondere in der
Systembiologie, ganz enge Kooperationen mit
den Forschern der HU und Charité-Universitätsmedizin Berlin eingehen kann. Die führenden
Vertreter der drei Partner unterzeichneten dafür
am 16. März 2011 im Beisein des Wissenschaftssenators Prof. Jürgen Zöllner eine entsprechende
Vereinbarung.
Für das Berlin Institute for Systems Biology (BIMSB) des MDC heißt das konkret, dass es
ein neues Zuhause in Mitte bekommt! Das 2008
gegründete Institut wird von Prof. Nikolaus Rajewsky geleitet und hat derzeit seinen Sitz im
Timoféeff-Ressovsky-Haus auf dem Campus Buch
im Nordosten Berlins. An dem neuen Standort
werden das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), die HU und die Charité unmittelbare Nachbarn des BIMSB sein. Dieser neue,
zentrale Standort bietet dem BIMSB optimale
räumliche und inhaltliche Vernetzungsmöglichkeiten und platziert die junge Wissenschaftsdisziplin Systembiologie inmitten eines besonderen,
historisch, politisch, wissenschaftlich und kulturell stark geprägtem Umfeld Berlins. Mit dem
BIMSB-Neubau bekommt das MDC gleichzeitig eine neue, repräsentative Dependance im Zentrum
der Stadt.
Interdisziplinarität kennzeichnet die Systembiologie, denn die von Medizinern, Biologen
und Chemikern produzierten Forschungsergebnisse werden z.B. von Informatikern, Physikern,
Mathematikern und Ingenieuren analysiert. Ihr
74
i M D C 012011
Charakter verlangt ein innovatives, nachhaltig
zu nutzendes Gebäude neuen Typus mit flexiblen
baulichen Strukturen, in dem die Forscher optimal zusammenarbeiten können. „Das Gebäude soll
auf jeden Fall kommunikativ werden“, sagt Ralf
Streckwall, Leiter der MDC-Bauabteilung. „Sobald
Berlins Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum, sein
OK gibt, gehen die konkreten Planungen und die
Genehmigungsprozesse los. Wenn alles gut geht,
können die Systembiologen 2016 umziehen!“ Das
neue Institutsgebäude würde nach Inbetriebnahme im Jahr 2016 etwa 300 Personen in 26 Arbeitsgruppen Platz bieten können. In so genannten
‚open labs‘ könnten die Forscher des BIMSB dann
eng verzahnt ihre theoretischen, bioinformatischen und experimentellen Arbeiten durchführen.
Wie genau das Gebäude einmal aussehen wird,
entscheidet ein Architektenwettbewerb. Ein Modell der technischen und baulichen Vorstudie sehen Sie hier.
B i m s b bimsb
starting shot for new
Bimsb building in berlin city
tr anslation F inbarr Morin
The starting shot has been sounded to construct
a new research building for the Berlin Institute
for Medical Systems Biology (BIMSB, pronounced
BIMS-bee) of the MDC: It will be located in the
Berlin-Mitte district at Hannoversche Strasse on the
northern campus of Humboldt University Berlin. The
new center will promote synergy between research
at the MDC, especially in systems biology, and
researchers of Humboldt University and Charité
Berlin. The leading representatives of the three
partners signed a respective agreement on March
16, 2011 in the presence of Professor Jürgen
Zöllner, Senator of Education, Science and Research
of the State of Berlin.
For the Berlin Institute for Systems Biology
(BIMSB) of the MDC, this means that its new premises will be located in the very heart of Berlin! The
institute, which was founded in 2008, is headed
by Professor Nikolaus Rajewsky and is currently
located in the Timoféeff-Ressovsky Building on the
Buch campus in northeastern Berlin. The immediate
neighbors of BIMSB at the new location will be the
Federal Ministry of Education and Research (BMBF),
Humboldt University and Charité. This new central
location will offer the BIMSB optimal networking
opportunities with regard to content and spatial
proximity. Moreover, it positions the young scientific discipline of systems biology right in the center of
a premier historical, political, scientific and cultural
environment in Berlin. The new BIMSB building will
also mean that the MDC will have a new representative branch in the center of the city.
A hallmark of systems biology is its interdisciplinary approach, in which the research findings of
physicians, biologists and chemists are analyzed
e.g. by informaticians, physicists, mathematicians
and engineers. Systems biology requires a new
type of building – innovative, sustainable and flexibly constructed – providing optimal conditions for
researchers to collaborate. “An essential requisite of
the building is that it is communicative,” said Ralf
Streckwall, head of the MDC Construction Department. “As soon as Dr Ulrich Nußbaum, Berlin’s
finance senator, gives the green light, the concrete
planning and approval process will begin. If everything works out, the systems biologists can move
to their new premises in 2016!” After the start
of operations there will be space for about 300
persons in 26 research groups. BIMSB researchers
will then be able to collaborate closely in so-called
‘open labs’, conducting their theoretical, bioinformatic and experimental research. The outcome of
an architectural competition will decide how the
final design of the building will look. A model of
the technical and structural preliminary study can
be seen here.
i M D C 012011
75
im Fokus
Alexandra Tschernycheff
Text Barbara Urban
Fotos david Ausserhofer
Jedem
Anfang
wohnt ein
Zauber
inne…
Ein Schreibtisch, ein Computer und ein Telefon - so startete Alexandra Tschernycheff in
ihrem Büro im ersten Stock des Timoféeff-Ressovsky-Hauses im Mai 2006. Als sie vor 5 Jahren
dort anfing, war sie nicht nur die erste Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe von Nikolaus Rajewsky
vor Ort, sondern gleichzeitig auch die Erste in
dieser Etage. In dem neuen Forschungsgebäude
mit der geschwungenen Glasfassade forschte zu
dieser Zeit nur die Forschungsgruppe Hübner im
Erdgeschoss.
„Als ich anfing, war Nikolaus Rajewsky noch
an der New York University“, erinnert sich Alexandra Tschernycheff. „Mein Reich: leere Büros,
leere Laborräume! Eines Tages kam eine E-Mail
von meinem Chef, dass Marc Friedländer jetzt
aus Kopenhagen nach Berlin käme und ich mich
bitte um seine Einstellung kümmern solle.“ Gesagt, getan! Die ausgebildete Hotelfachfrau und
Fremdsprachensekretärin krempelte die Ärmel
hoch und fuchste sich in ihr völlig neues Arbeitsgebiet ein. Als sich wenig später noch die Doktorandinnen Azra Krek und Teresa Colombo dazu
gesellten, begannen sie, erste Geräte wie auch
Pipetten, Reagenzgläser etc. anzuschaffen. „Als
Nikolaus Rajewsky dann im September 2006 nach
Berlin kam, waren wir schon drei Doktoranden
und ich“, erzählt sie. „Heute sind wir zwanzig
Leute im Team.“
Die gebürtige Berlinerin, die nach ihrer Berufsausbildung in Baden-Württemberg und Bayern gearbeitet hatte, ging 1990 nach Südafrika.
„Als ich zehn Jahre später nach Deutschland zurückkehrte, ging ich erst einmal nach Frankfurt
in die Zentrale der Commerzbank, für die ich auch
in Südafrika gearbeitet hatte“, erzählt sie. „Das
vereinte Berlin erschien mir riesig und fremd.
Ich wollte erst einmal wieder in Deutschland ankommen.“ 2005 zog sie in ihre Heimatstadt und
wechselte ein Jahr später vom Bankwesen in die
Wissenschaft. Die Internationalität am Max-Delbrück-Centrum reizte sie.
77
i M D C 012011
Mit Fingerspitzengefühl, Geduld, Gelassenheit und Charme versuchte sie in ihrem neuen
Job, die Wünsche der Wissenschaftler zu verwirklichen und gleichzeitig die Vorgaben der Verwaltung einzuhalten, was nicht immer so einfach
war. „Dass ich solange im Ausland gearbeitet
und gelebt hatte, half mir, mich ganz schnell auf
neue Situationen einzustellen“, sagt sie. „Man
kennt andere Sitten, Kulturen und Mentalitäten.
Das hilft immer, locker zu bleiben und flexibel
auf die vielfältigen Wünsche einer gemischten,
internationalen Gruppe wie der unsrigen einzugehen und vor allem auch diesen Schmelztiegel
zusammen zu halten.“ Das glaubt man ihr gern,
wenn man sie heute in ihrem Büro agieren sieht,
das sie sich mit der Administrativen Assistentin
des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), Nadine Ewald, teilt. „Es hat richtig
Spaß gemacht, von Anfang an dabei zu sein, eine Gruppe mit aufzubauen und zu sehen, wie sie
wächst und gedeiht“, sagt sie. „Man ist mittendrin, kann mitlenken und dirigieren.“ Wenn das
BIMSB voraussichtlich 2016 in ein neues Gebäude
nach Mitte umziehen wird, dann ist das für sie
kein Grund für Kopfzerbrechen, denn ein leeres
Büro kann der Anfang von etwas spannendem
Neuen sein.
ca m pu s u n d Leute Campus and People
Every new begining
holds a certain magic
tr anslation F inbarr Morin
A desk, a computer and a telephone – that‘s how
Alexandra Tschernycheff started off in her office
on the first floor of Timoféeff-Ressovsky House in
May 2006. When she began working there five years
ago, not only was she the first member of Nikolaus
Rajewsky‘s research group in the building, she was
also the first to move into this floor. At that time
the only other people working in the new research
building with the curved glass façade belonged to
the Hübner research group on the ground floor.
“When I first started, Nikolaus Rajewsky was
still at New York University,“ Alexandra Tschernycheff recalls. “My kingdom: Empty offices and
empty labs. Then one day I got an email from my
boss saying that Marc Friedländer was on his way
from Copenhagen to Berlin and I should take care
of the hiring process.“ No sooner said than done.
The qualified hotel management specialist and
foreign-language secretary rolled up her sleeves
and got to grips with a completely new territory. When the PhD students Azra Krek and Teresa
Colombo joined the team a short time later, they
BIMSB
78
i M D C 012011
began to acquire the first pieces of equipment as
well as pipettes, test tubes and so on. “By the time
Nikolaus Rajewsky came to Berlin in September
2006, we already had three doctoral candidates
and myself,“ she recounts. “Today we have a team
of 20 people.“
In 1990 this native Berliner, who had spent time
working in Baden-Württemberg and Bavaria after
finishing her training, decided to move to South
Africa. “When I moved back to Germany ten years
later, I was in Frankfurt first at the headquarters
of the Commerzbank which I had also worked for
in South Africa,“ she says. “Re-unified Berlin just
seemed huge and alien to me. I wanted to get used
to being back in Germany first of all.“ In 2005 she
returned to her native city and a year later made
the move from banking to science. She was drawn
by the international working environment at the
Max Delbrück Center.
With tact, patience, equanimity and charm she
made every effort in her new job to fulfil the wishes
of the researchers while at the same time meeting
the demands of her administration work, something which was not always an easy task. “The fact
that I‘d worked and lived abroad for so long helped
me to adjust very quickly to new situations,“ she
says. “You‘re already familiar with other customs,
cultures and mentalities. And that always helps
you to stay relaxed and deal flexibly with all the
requests you get with an internationally mixed
group like ours, and especially to be able to hold
a melting pot like this one together.“ It‘s easy to
believe her when you see her in action in the office
she shares with Nadine Ewald, the administrative assistant of the Berlin Institute for Medical
Systems Biology (BIMSB). “It really was a lot of fun
being there right from the beginning and getting
involved in setting up the group and watching it
grow and flourish,“ she says. “You‘re right there in
the middle of it all and can even help to steer and
direct things.“ When the BIMSB moves into a new
building in Berlin, probably in 2016, it‘s not likely
to cause her any headaches – because an empty
office can be the beginning of something new and
exciting.
campussplitter
hier historisches
Text Barbara Urban
Fotos Sammlung heinz Bielka
Luftaufnahme des Kaiser-Wilhelm-Instituts
für Hirnforschung 1931
79
i M D C 012011
ca m pu s u n d Le ute Campus and People
Warum Max Planck am
2. Juni 1931 auf dem
Bucher Campus eine
Rede hielt!
Am Donnerstag, dem 2. Juni 1931, wurde für das bis
dahin „ziemlich unbequem untergebrachte“ KaiserWilhelm-Institut für Hirnforschung ein neues Institutsgebäude in Berlin-Buch eingeweiht. Dieser Anlass
führte den damaligen Präsidenten der Kaiser-WilhelmGesellschaft (KWG), Geheimrat Max Planck, in den
Berliner Nordosten, wo er anlässlich der offiziellen
Einweihungsfeier ein Grußwort sprach.
architektonisch miteinander verbunden. Ein überdachter Gang erlaubte zu jeder Zeit den Transport
der Kranken von der Klinik direkt in den Hörsaal
des Forschungsinstitutes.
Oskar Vogt
Die KWG zur Förderung der Wissenschaften
hatte 1928 im Berliner Norden ein etwa 10 Fußballfelder großes, bis dahin gärtnerisch genutztes Gelände erworben, um dort ein neues Gebäude
für das bereits 1915 gegründete Institut für Hirnforschung nebst Forschungsklinik zu errichten,
das in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert.
Das Konzept, unweit der III. Irrenanstalt der
Städtischen Heil- und Pflegeanstalten in BerlinBuch ein Forschungsinstitut zusammen mit einer
Klinik zu errichten, war für die Hirnforschung in
Europa zur damaligen Zeit revolutionär. Es bot die
große Chance, die Ergebnisse vom Labor direkt in
die Klinik zu übertragen und umgekehrt, die Beobachtungen und Erfahrungen der Ärzte am Krankenbett im Labor auszuwerten. Beide Gebäude
waren nicht nur durch eine Vision, sondern auch
80
i M D C 012011
Luftaufnahme des Kaiser-Wilhelm-Instituts
für Hirnforschung 1931
Der Neurologe und Gründungsdirektor, Prof.
Oskar Vogt, führte das Institut zusammen mit
seiner Frau, der Wissenschaftlerin Cécile Vogt,
und seinen Mitarbeitern zu Weltruhm. In diesem
damals zu den modernsten und größten Hirnforschungszentren zählenden neuen Institut studierten Ärzte, Biologen und Chemiker den Feinaufbau
des Gehirns und insbesondere der Hirnrinde.
Später erweiterte Oskar Vogt sein Institut um eine Abteilung für Experimentelle Genetik, die Nikolaj Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky leitete.
Mit dem Bau des neuen Institutes für Hirnforschung hat die KWG vor achtzig Jahren den
Grundstein für eine sich stetig entwickelnde Wissenschaftslandschaft im Berliner Norden, dem
heutigen Campus Berlin-Buch, gelegt. Zum Andenken an diesen Ursprung und die Pionierleistung der beiden Vogts heißt das Gebäude heute
„Oskar- und Cécile-Vogt-Haus“.
ca m pu s s plit te r short fe atures
Why Max Planck Gave a
Speech on June 2, 1931 on
the Buch Campus!
tr anslation carol Obe r schmidt
On Thursday, June 2, 1931, the Kaiser Wilhelm
Institute of Brain Research previously “housed
in rather uncomfortable premises” was officially
opened in a new building in Berlin Buch. This occasion was the reason for Privy Councilor Max Planck,
then president of the Kaiser Wilhelm Society, to
come to the northeastern part of Berlin, where
he gave a congratulatory address at the opening
ceremony. In 1928 the Kaiser Wilhelm Society for
the Advancement of Science had acquired horticultural land about 10 soccer fields in size to construct
a new building along with an affiliated research
hospital for the Institute of Brain Research, founded already in 1915. This year, the 80th anniversary
of Brain Research will be celebrated in Berlin Buch.
largest and most modern brain research centers in
the world. Here physicians, biologists and chemists
studied the intricate structure of the brain, focusing especially on the cerebral cortex. Later Oskar
Vogt expanded his institute to include a department of experimental genetics, which was headed
by Nikolai Vladimirovich Timoféeff-Ressovsky.
With the construction of the new Institute of
Brain Research, the Kaiser Wilhelm Society laid the
cornerstone eighty years ago for a research landscape in constant development on today’s Campus
Berlin Buch in the northern part of Berlin. To
commemorate this origin and the pioneer achievement of Oskar and Cécile Vogt, the building now
bears their name.
The concept of building a research institute
and affiliated hospital close to the Third Mental
Asylum, one of the municipal hospitals and nursing institutions in Berlin Buch, was considered
revolutionary for brain research in Europe at that
time. It provided a great opportunity to transfer
the results from the laboratory directly to the clinic
and, vice versa, to evaluate the observations and
experiences physicians made at the bedside in
the laboratory. The two buildings not only shared
a visionary concept but were also linked architecturally. A roofed walkway allowed patients to be
transported at any time from the hospital directly
into the lecture hall of the research institute.
The neurologist and founding director, Professor Oskar Vogt together with his wife, the scientist
Cécile Vogt and his staff led the institute to world
renown. At that time the institute was one of the
i M D C 012011
81
vermischtes
83 unser Personalrat
84 ask Dr. luser
85 rätsel
86 Bundesuni?
87 News
82
i M D C 012011
Pe r so n a lr at staff Council
Personalrat
Der Personalrat vertritt die Interessen aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des MDC. Die rechtliche Grundlage dafür ist das
Personalvertretungsgesetz (PersVG) des Landes Berlin. Bis zur
nächsten Wahl im November 2012 hat der Personalrat elf Mitglieder, danach werden es dreizehn Mitglieder sein, weil das MDC zu
diesem Zeitpunkt über 1.000 Beschäftigte haben wird. Wer sich
darüber hinaus zur Wahl gestellt hat, ist dann ein Ersatzmitglied
und rückt bei Ausscheiden oder Verhinderung eines Personalratsmitglieds nach.
Der Personalrat nimmt an Entscheidungen zu personellen
und sozialen Belangen teil und überwacht die Einhaltung von
Arbeitnehmerrechten, die in Gesetzen, Tarifverträgen, Dienstvereinbarungen und Verwaltungsvorschriften geregelt sind.
Dabei hat der Personalrat in Abhängigkeit von der jeweiligen
Angelegenheit das Recht auf Mitbestimmung, Mitwirkung oder
Information.
Wer Fragen, Anregungen oder Beschwerden hat, kann sich jederzeit an den Personalrat wenden. Wir helfen, Ihre Probleme
in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen oder dem
Vorstand zu klären. Kommen Sie einfach in unser Büro, rufen Sie
an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Festgelegte Sprechzeiten,
gibt es nicht, aber wir werden kurzfristig einen Gesprächstermin für Sie finden! Wer den Weg zu uns scheut, kann sich gern
auch persönlich an ein Mitglied des Personalrates in seiner Nähe
wenden. Alle Mitglieder des Personalrates sind durch das PersVG verpflichtet, über die ihnen im Rahmen der Personalratsarbeit bekannt gewordenen Angelegenheiten und Tatsachen Stillschweigen zu bewahren.
unser Motto Wir können nicht immer helfen,
aber wir werden es in jedem Fall versuchen. Und je früher wir
hinzugezogen werden, umso größer sind die Erfolgsaussichten. Um Angelegenheiten, von denen wir nichts wissen, können wir uns auch nicht kümmern. (ik)
Ingo K ahl
Personalratsvorsitzender
Tel. +40 ( 0 ) 30. 9406-4351
E-Mail personalrat@ mdc-berlin.de
Weiter Infos im Intranet unter:
http://www.mdc-berlin.info /de /vorstand /
staff_council / Team /index.html
staff
council
The Staff Council represents the interests of all MDC employees. The legal basis for doing so is the Personnel Representation
Act (PersVG) of the State (Land) of Berlin. The Staff Council
consists of eleven members up to the next election in November
2012; after that the number will go up to thirteen because by
then the MDC staff will number more than 1,000 employees.
Furthermore anyone who has stood as a candidate for election
then becomes a substitute member and succeeds when a member
of the Staff Council resigns or is impeded.
The Staff Council is involved in all decisions on personnel
and social issues and monitors the compliance with employees‘
rights which are regulated in laws, collective bargaining agreements, service contracts and administrative regulations. In this
respect the Staff Council has codetermination, co-participation
or information rights depending on the matter in question.
The Staff Council is available at all times to deal with your
questions, suggestions or complaints. We are there to help
clarify any problems you may have together with the responsible
departments or Board of Directors. Just drop by our office, give
us a call or send us an email. We do not have fixed consultation
times, but we ensure that a meeting can be arranged for you at
short notice. If you are hesitant about coming to us, you can
also contact a member of the Staff Council directly close to your
department. All members of the Staff Council are obliged by the
Personnel Representation Act (PersVG) to maintain confidentiality over all matters and facts that become known to them during
the course of their work for the Staff Council.
our Motto is We are not always able to help, but
we will certainly try to. And the sooner we are involved in a
matter, the greater the chances of success. However if we are
not aware of an issue, we cannot do anything about it either.
(fm)
Ingo Kahl
Chairperson of the Staff Council
fon +49 ( 0 ) 30. 9406-4351
eMail personalrat@ mdc-berlin.de
Further information on the intranet at:
http://www.mdc-berlin.info /de /vorstand /
staf f_ council /Team /index.html
i M D C 012011
83
as k D r . Lu s e r
Ask
Dr. luser
Many MDC staff members don‘t realize we have dedicated personnel on hand ready to lend advice on every occasion. As well
as solving scientific bottlenecks, Dr. Bob Luser has advice on
every thing ranging from disposing of your old furniture to farming.
Here are some of the replies he has recently given to those
seeking his advice. Russ Hodge
Donkey anti goat HRP
Dear Dr. Luser,
Can anyone help us with an
aliquot of donkey anti goat
HRP for IHC? J.
Dear J.,
May 2011
Although many of us have this problem, getting help will probably depend on what you mean by
„aliquot“ and some of the other terms. There are several different definitions for aliquot, from a range
of fields (my apologies to Wikipedia and the Oxford English Dictionary):
• In mathematics, an „aliquot“ refers to a number that is divided from another without leaving a
remainder;
• In chemistry, it is a portion of a solution (which sounds rather vague);
• In pharmaceutics, it is „a method of measuring ingredients below the sensitivity of a scale by proportional dilution with inactive ingredients“ (which sounds a lot like homeopathy to me);
• In geography, referring to an area of land, it is „a subdivision of a section based upon an even division by distances along the edges and not by equal area,“ whatever that means.
If you have the last definition in mind, perhaps you are considering hosting donkeys and goats on the
same piece of land and are concerned about the results. This combination is rarely advisable, since
hungry goats sometimes eat donkeys, donkeys often kick goats, and they both make unpleasant noises.
Please check German regulations concerning noise and the cohabitation of different species.
I assume this potential for conflict is the rationale behind asking for „anti-goat HRP,“ but I am not
completely clear on how you think an HRP (an American tandem-rotor helicopter produced in the 1940s)
will help. Perhaps, instead, you are referring to the „Happiness Realization Party“ in Japan, or even the
Harvard Review of Philosophy (which both animals, I am told, will eat).
In any case, I am happy that you plan to involve the IHC (International Harvester Corporation) in your
efforts, although if you can afford a harvester, I wonder what you need the donkeys for.
Best regards, Bob Luser
84
i M D C 012011
01
Foto: Britta Lindberg
Preisrätsel
Riddle
Wie heiSSen und wo leben
diese Vögel?
What kind of birds are these?
And where do they live?
Senden Sie Ihre Antwort bitte bis zum 10. Juli 2011
an iMDC @ mdc-berlin.de
Der Preis für die richtige Lösung ist „Gemischtes Doppel“, das Memo-Spiel des
Maga zins der Süddeutschen Zeitung. Bei mehreren richtigen Einsendungen
entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Send your answers to iMDC @ mdc-berlin.de by 10th July. The winner, picked at
random from the correct entries, will win the memory game “Gemischtes Doppel”
from the Süddeutsche Newspaper (the judges decision is final).
85
i M D C 012011
Bu n de s u n i ? National Universit y?
MDC + Charité =
Bundesuni? national university?
Einige von Ihnen werden in den letzten Wochen in der Tagespresse unter dem Stichwort
„Bundesuniversität” von engen Kooperationen
zwischen Charité und MDC gelesen haben. Sie haben sich vielleicht gefragt, was an diesen Überlegungen dran ist.
Ausgelöst wurde diese Berichterstattung
durch ein Interview von Bundesministerin Prof.
Schavan in der „Zeit”, das Anfang Mai unter dem
Titel „Wir werden neue Plätze schaffen“ erschien.
Prof. Schavan bezeichnete die Charité als einen
geeigneten Kandidaten für „neue Formen der
Kooperation zwischen Bund und Ländern“ nach
Ende der noch bis 2017 laufenden Exzellenzinitiative. Senator Zöllner hat diese Botschaft aufgegriffen und als Kooperation zwischen der Charité
als Universität des Landes und dem MDC als 90 %
Bund-finanzierte Einrichtung präzisiert. Mit seiner exzellenten Forschung erscheint das MDC der
Politik als kongenialer Partner. Im Sinne wissen
Sie ja, dass das MDC – im Sinne seines translationalen Gründungsauftrags - schon immer eng
mit der Charité z.B über das ECRC zusammengearbeitet hat. Im Zusammenhang mit den Deutschen
Zentren der Gesundheitsforschung wird diese Zusammenarbeit aktuell auf dem Gebiet der HerzKreislauf-Forschung in dem geplanten gemeinsamen Verbund “CardioBerlin” ausgebaut.
Um fundiert auf den Vorschlag von Frau Schavan eingehen zu können, gibt es zwischen MDCVorstand und Charité-Leitung Gespräche, wie die
Vorstellungen der Politik sinnvoll in unsere bisherigen Überlegungen einbezogen werden können. Auch wenn es im Moment noch nicht sehr
viel mehr zu sagen gibt, ist es uns wichtig zu
betonen, dass unsere exzellenten Forschungsbedingungen auch weiterhin unantastbar sind und
dass das MDC von den Entwicklungen profitieren
wird. Und natürlich werden wir Sie auf dem Laufenden halten – zum Beispiel auf einer Personalversammlung am 14. Juni.
Some of you may have come across the term „national university“ (Bundesuniversität) in the press,
in the context of a tight collaboration between the
Charité and the MDC. We‘d like to clarify the situation so that there are no misunderstandings.
86
i M D C 012011
The reports in the press originated with an interview for “Die Zeit” with Federal Minister Professor Schavan which took place in early May titled
“Wir werden neue Plätze schaffen“. Professor
Schavan named the Charité as an appropriate candidate for “new forms of collaborations between
the national and state governments“ that will be
developed as funding for the Excellence initiatives
ends in 2017. Senator Zöllner took these comments
to heart and spoke about collaborations between
the Charité as a state-run university, and the MDC
(which is 90% federally funded). Also, with its excellence in research, the MDC seems a congenial
partner for politicians.
The MDC has always worked closely with the
Charité in carrying out its translational founding
mission (the latest form is the ECRC). Working with
the German Centers for Health Research, we are developing a further step to create another common
center called „CardioBerlin,“ whose focus will be
cardiovascular research. To develop and formulate
a well-thought-out strategy based on Ms. Schavan‘s
comments, we are currently working with the directorship of the Charité to determine what exactly
the politicians have in mind and to see what we
would want to do about this. There isn‘t a lot more
to say at the moment, at least not anything concrete. Still, we want to stress that the conditions
and infrastructures which permit the MDC to carry out excellent research will not be affected, and
that the MDC stands to profit from these developments. We will keep you informed as the situation
develops – for instance, at our next staff meeting
(“Personalversammlung”) on June 14.
Cornelia Lanz
Walter Rosenthal
n e ws
news
Neue Forschungsgruppen
new research Groups
Dr. Alexander Loewer
Gruppenleiter Head of the Group
Dynamik der Signaltransduktion in Zellen
Signaling Dynamics in Single Cells
Prof. Dr. Tobias Pischon
Gruppenleiter Head of the Group
Molekulare Epidemiologie
Molecular Epidemiology
Dr. Oliver Rocks
Gruppenleiter Head of the Group
Räumlich-zeitliche Kontrolle der Rho Protein Signalwege
Spatial-temporal control of Rho Protein Signaling
Prof. Dr. Mathias Treier
Gruppenleiter Head of the Group
Genetik metabolischer und reproduktiver Störungen
Genetics of Metabolic and Reproductive Disorders
Dr. Daniela Panáková (a b 01.07.11)
Gruppenleiterin Head of the Group
Elektrochemische Signalübertragung in der Zellentwicklung
und bei Krankheiten
Electrochemical signaling in cell development and disease
Neue Abtelung
new Department
Kommunik ation communications
Maritta Strasser
Leiterin Head
Neue phd-repr äsentanten
new Phd student Representatives
Marcel Gätjen (FG Dörken)
Dinto Jose (FG Wolf)
Karina Oberheide (FG Jentsch)
Giovanni Valenti (FG Walter Birchmeier)
Felizia Voss (FG Jentsch)