Vulkanismus: Das Feuer des Ätna
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Vulkanismus: Das Feuer des Ätna
Vulkanismus: Das Feuer des Ätna Zum Film: Video: DVD, 18 Minuten, 2001 Adressaten: ab Jgst. 5 der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums Schlagwörter: Vulkan, Krater, Lavastrom, Formen erstarrter Lava, Vulkanasche, Basalt, Auswirkungen von Vulkanausbrüchen, Katastrophe von Pompeji, Vulkantourismus Ein Film von Rainer Hahn Mitarbeit: Annerose Hahn, Irene Löblein, Silvia Zacher Musik: Heidi Mattuscheck, GEMA-frei Inhalt: Anhand des Ätnaausbruchs von 2001 wird das vulkanische Geschehen erläutert: das Austreten von Lava, der Lavastrom und seine Fortbewegung, die Aschewolken und ihr Niederschlag, die Formen erstarrter Lava und die Verwitterungsstadien des Basalts. Aufnahmen bei Tag als auch bei Nacht zeigen die unterschiedlichen Perspektiven des in Bild und Ton eindrucksvollen Spektakels. Der Film ist darüber hinaus geeignet, den Sensationsjournalismus kritisch zu betrachten: Es wird die Bebauung bis in die Spaltenzone gezeigt, neben der „hausgemachten“ Katastrophe werden am Beispiel Pompejis die Auswirkungen einer tatsächlichen Katastrophe demonstriert. Filmtext: Der Vulkan Ätna ist ausgebrochen! Aus dem Hauptkrater wird in regelmäßigen Abständen glühende Lava hundert Meter hochgeschleudert. An seinen Rändern haben sich Spalten geöffnet. In einem gewaltigen Feuerwerk fliegen die Lavabrocken heraus. Die Lava fließt dann ab. Ein gewaltiges Grollen tief aus dem Erdinneren begleitet das Schauspiel. Dumpfes Dröhnen erinnert an Hammerschläge. Unsere Vorfahren konnten sich diese unheimlichen Vorgänge nicht anders erklären, als dass starke unterirdische Schmiede am Werk wären. In einem mächtigen Strom bewegt sich die Lava gleichmäßig wie auf einem Förderband langsam nach unten. Gase treten aus. Die Lava zischt. Nur nachts und während der Dämmerung sieht man ihr Glühen. Es wird Monate dauern, bis sie völlig abgekühlt und zu Basalt erstarrt ist. Aber schon jetzt kristallisiert an den Rändern des Lavastroms Schwefel aus. Aus dem Hauptkrater treten gewaltige Wolken vulkanischer Asche aus. Diese überziehen die ganze Region. Ascheregen fällt herab und bedeckt Städte, Straßen und Felder mit einer grauen Schicht. Asche und Gase können aber auch extrem gefährlich sein: Dies zeigt uns das Beispiel des anderen großen europäischen Vulkans: des Vesuv. Vor zweitausend Jahren überzog der Vulkan sein Umland mit mehreren Meter mächtigen Ascheschichten. Die römische Stadt Pompeji wurde vollständig begraben. Diese Häuser wurden damals zerstört. Sie brachen unter der Last der Asche zusammen. Inzwischen sind sie wieder rekonstruiert. Der Ausbruch kam so überraschend, das sich die zwanzigtausend Einwohner nicht mehr retten konnten. Sogar der Kuchen steht noch auf dem Tisch! Archäologisch war es eine Sensation, eine komplette römische Stadt im Originalzustand ausgraben zu können. Heute ist der Ort, an dem Tausende den Tod fanden, eine Touristenattraktion ersten Ranges. Generationen von Gastwirten, Hoteliers und Fremdenführern leben gut davon. Des einen Tod, des andern Brot. Hier am Ätna ist die Situation aber ganz anders. Langsam und gleichmäßig gibt dieser Vulkan seine Asche ab. Angst hat hier eigentlich keiner, die Situation ist den meisten lediglich lästig, weil überall Asche herumliegt. Die Landwirte sehen das Ganze sogar mit Freude: Ergibt doch die vulkanische Asche Böden von höchster Fruchtbarkeit, kostenlose Nachdüngung inbegriffen! Auf den Vulkanböden wird intensive Landwirtschaft betrieben, die hohe Erträge einbringt, wie hier diese Orangenplantage. Aber für einige andere wird die Situation brenzlig: In die Lavamassen vorangegangener Ausbrüche hinein werden Neubauten errichtet. Bis in die aktive Spaltenzone hinein trieb die Profitgier Unternehmer zum Bau von Hotelanlagen und Restaurants. Ihre Eigentümer sehen den Ausbruch als Katastrophe. Dabei ist es doch für einen Vulkan völlig normal, ab und zu einmal Glut und Asche zu speien, denn sonst wäre er ja kein Vulkan. Die Fernsehsender weltweit sind begeistert von der Idee, hieraus eine Katastrophe zu machen: Ein gutes Dutzend ÜWagen bezieht innerhalb weniger Stunden Stellung. Die Ziele sind klar, die Methodik ist bewährt. Hauptsache, die Einschaltquote stimmt. Völlig unbeeindruckt von all dem bahnt sich der Lavastrom seinen Weg nach unten. Vorbei an den bizarren Formen des erstarrten Basalts vergangener Lavaflüsse. Unter den flach einfallenden Strahlen der Morgensonne erscheint der an sich schwarze Basalt hellgrau. Nur sehr zaghaft wird er von Pflanzen besiedelt. Es dauert sehr lange, bis der harte Basalt zerfällt und sich Boden bilden kann, auf dem auch Büsche gedeihen können. Extrem langsam schiebt sich die Lava nach vorne: Hier sieht man die Zunge des mehr als zehn Meter mächtigen Lavastroms. Die nachdrückende heiße Lava sorgt dafür, dass an der Spitze Brocken herabstürzen: Die Masse bewegt sich ähnlich wie eine Wanderdüne vorwärts. Die immer noch mehrere hundert Grad heiße Lava sorgt dafür, dass sich Büsche sofort entzünden. Mit Löschhubschraubern wird versucht, den spärlichen Bewuchs zu retten. Oben am Berg ist die Rechnung der Investoren derweil aufgegangen: Der Notstand ist ausgerufen! Und die Sender haben ihre Katastrophe, über die sie täglich aktuell berichten können. Schutzmaßnahmen werden ergriffen: Bagger sollen die Lava durch den Bau von Wällen von den Häusern fernhalten. Im Notstandsgebiet zahlt die Allgemeinheit, die Kosten sind sozialisiert. Die gesamte zum Fremdenverkehr hin orientierte Region ist zu Höchstpreisen ausgebucht. Die Gewinne stecken sich die Unternehmer in die eigene Tasche. Jeder ist zufrieden! Nur nicht die Touristen, denn sie dürfen nicht an den Absperrungen vorbei, schließlich handelt es sich ja um ein „Katastrophengebiet“ ! Nur einen beeindruckt dies alles nicht: 3300 Meter Höhe hat er schon erreicht und es werden wohl noch einige mehr werden. Und irgendwann wird das Feuer des Ätna hier oben die vom Menschen ungestörte Natur wiederherstellen. Das ist ganz sicher. Vielleicht schon beim nächsten Mal? Lösungen zum Arbeitsblatt 1. Aschewolken steigen auf; Lavabrocken werden herausgeschleudert; die Lava kriecht bergab; er dampft und knistert und hämmert. 2. Bei jedem Ausbruch lagern sich erneut Ascheund Lavaschichten ab. Der Vulkankegel wächst also mit jedem Ausbruch etwas in die Höhe. 3. Schwarzer Basalt. 4. Ätna: gibt Asche und Lava gleichmäßig und langsam ab; Vesuv: neigt zu explosionsartigen und damit wesentlich gefährlicheren Ausbrüchen. PRAXIS UNTERRICHTSFILM Rainer Hahn Draisendorf 1 91346 Wiesenttal Tel.: 0 91 96 / 99 79 59, Fax: 0 91 96 / 99 79 11 Internet: www.praxis-unterrichtsfilm.de E-Mail: [email protected] Das Feuer des Ätna Arbeitsblatt 1. Früher erklärten die Menschen Vulkanausbrüche anders als heute, nämlich mit unterirdischen Riesen oder Göttern. Wenn man einen Vulkanausbruch genau beobachtet, ist das nicht weiter verwunderlich. Was lässt sich alles beobachten? Zähle mindestens vier Dinge oder Vorgänge auf! _________________________________ _________________________________ _________________________________ 4. Auf der folgenden Karte siehst du den Umriss Italiens. - Markiere die Lage der Vulkane Vesuv und Ätna! (Nimm den Atlas zu Hilfe!) - An welche Unterschiede zwischen den beiden Vulkanen kannst du dich erinnern? Ätna: 2. Betrachte das Foto. Versuche zu erklären, weshalb der 3300m hohe Ätna vermutlich weiterhin wachsen wird! _________________________________ _________________________________ _________________________________ 3. Welches Gestein entsteht, wenn Lava erstarrt, und welche Farbe hat es? _____________________________________ ____________ ____________ ____________ ____________ Vesuv: ____________ ____________ ____________ ____________