Verankerung am Zahn
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Verankerung am Zahn
Summit, J.B., Robbins, J. W., Schwartz, R. S.: Fundamentals of Operative Dentistry. Quintessence, 2001 Frontzahnfüllung und Veneers • Roulet, J.-F. ; Degrange, M. (ed.): Adhesion: the Silent Revolution in Dentistry. Quintessence, 2000. • Dietschi, D., Spreafico, R.: Adhäsive metallfreie Restaurationen. Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin, 1997. • Heidemann: Kariologie und Füllungstherapie. Urban & Schwarzenberg. • Ketterl: Praxis der Zahnheilkunde I, U & S, 1994 Kunzelmann Verankerung am Zahn 1. makroretentiv: Amalgam 2. chemisch: GIZ 3. adhäsiv: Komposite Komposit – früher makroretentive Verankerung Extension for prevention G. V. Black Adhäsivtechnik Adhäsivtechnik Mikromechanische Retention Geätzter Schmelz Prismen schräg Prismen längs am Schmelz ungeätzt (Buonocore 1955) 30 s geätzt - gute Retention - guter Randschluss - geringe Retention - Prismen lösen sich 1 Finieren der Kavität • • • Schmelzgefüge wird während der Präparation gelockert lose Schmelzprismen müssen entfernt werden Finieren: Diamanten < 40 µm, Hartmetallfinierer Klasse-III-Kavität: Anschrägung • Kavität im Schmelz: keine Anschrägung erforderlich • Kavität im Dentin: zirkuläre Anschrägung • Große Kavität: Anschrägung nur im schmelzbegrenzten Kavitätenanteil Klasse-IV-Kavität • Anschrägung – Anschrägung breiter als bei Klasse-III-Kavität: • mechanische Gründe • ästhetische Gründe – bukkal: 1 – 1.5 mm (= long bevel) – zervikal/palatinal: 0.5 – 1.0 mm Klasse-III-Kavität • Erstversorgung: Zugang von palatinal • Sekundärversorgung: an Situation orientieren Klasse-III-Kavität • Anschrägung: – nicht sichtbare Kavitätenanteile: • „short bevel“ (~ 0.5 mm) • „Brechen der Kante“ (= Entfernen von losen Schmelzprismen) – sichtbare Kavitätenanteile: • aus ästhetischen Gründen: „long bevel“ (1 – 1.5 mm) – zervikal bei limitiertem Schmelzangebot • primär: „Brechen der Kante“ zu geringe Anschrägung zu wenig! 2 Korrekte Anschrägung Interne Anschrägung richtig angeschrägt „gemischte“ Klasse-V-Kavität • Ränder sind schmelz- und dentinbegrenzt – Schmelz wird angeschrägt • sichtbarer Bereich: long bevel • nicht sichtbare Bereiche: short bevel – Dentin: wird nur „angefrischt“ • Oberfläche wird mit Finierdiamant angerauht Auflicht Durchlicht Fluoreszenz Schichtkonzepte Zahnfarbe ist nicht monoton einfarbig ! Natur kann nur durch Schichtkonzept simuliert werden 3 Individuelle Farbbestimmung Schichtkonzept • Farbe nicht identisch mit Kompositmasse • bei individueller Farbauswahl: – polymerisiertes Kompositmuster Älterer Patient: Schneidekanten- und Schmelzverlust Schichtkonzept Mammelons Jüngere Patienten: hoher Transparenzanteil Mammelons Folge: - Mammelons - Halo Zahnform Halo Jugendlicher Zahn Halo durch Reflexion Natürlicher Zahn Halo durch Streuung Älterer Patient: Verschleiß der Schneidekante Füllung 4 Altersabhängige Veränderungen Ausarbeiten und Polieren Kontur: • Finierdiamanten (40 µm, 25 µm) • Soflex XT – coarse Jünger Älter Politur: • Enhance Polisher • Polierpasten (z. B. Shiny A/Micerium or Prismagloss Fine/Dentsply...) Polierscheiben • Reduktion auf das Wesentliche: Ein-Schicht-Konzept Zugang von palatinal 5 6 Ausnahme: Zugang von bukkal Microbrush ist zu groß 7 Soflex Disk wird trocken verwendet ! Enhance polisher feucht ! reversible Farbänderung Ergebnis nach 1 Woche Mehrschichttechnik ohne Vorbereitungszeit Ausgangssituation Ergebnis 8 Fermit, Clip 9 Mikromorphologie der Oberfläche 1. kleine Einziehungen 2. horizontale Wachstumsstreifen 10 KFO Behandlung abgeschlossen, nur Teilerfolg Ausreichend Zeit für Planung 11 Vorbereitende Maßnahmen Mundhygiene Verbesser Wax-up und Silikonform herstellen Blase sofortige Reparatur = perfekter Verbund Trainingsmöglichkeit Endergebnis nach 1 Wo 12 13 Two Seperate Concepts Dentin/ Enamel Translucencies Intermediate Translucency Directly visible areas Aesthetically less obtrusive areas 14 Opacity 60 50 40 30 20 10 0 E1 E2 E3 DB D1 D2 D3 D4 15 Feuchtigkeitskontrolle: Retraktionsfaden Veneers Indikationen für Veneers • Farb- und Formkorrekturen • Längenkorrekturen • Schließen von Zahnzwischenräumen • Restauration nach Trauma Indikationen für Veneers geringgradige Fehlstellungen, z. B. wenn eine kieferorthopädische Korrektur nicht gewünscht wird oder kein dauerhafter Erfolg war 16 Veneers Veneers Argumente für Keramikveneers: • minimaler Substanzverlust • dauerhafte Ästhetik • Verschleißresistent Argumente für Keramikveneers: • minimaler Substanzverlust • dauerhafte Ästhetik • Verschleißresistent Einschränkungen: • unzureichende Haftfläche: Schmelzmenge, -qualität, zu kurze Restkronenlänge • Positionierprobleme: Rotierte oder engstehende Zähne • Grenzen der Adhäsivtechnik überschritten Einschränkungen: • unzureichende Haftfläche: Schmelzmenge, -qualität, zu kurze Restkronenlänge • Positionierprobleme: Rotierte oder engstehende Zähne • Grenzen der Adhäsivtechnik überschritten Klinisches Vorgehen Fakten: Symmetrie • Planung und Vorbereitung – Untersuchung, evtl. Situationsmodelle, evtl. „diagnostic wax-up“, Fotodokumentation • 1. Behandlungssitzung – falls erforderlich: Erneuern von Füllungen – Präparation, Farbauswahl, Abformung, temporäre Versorgung • 2. Behandlungssitzung – Try-in, adhäsives Einsetzen, Ausarbeiten und Politur Planung und Vorbereitung Planung und Vorbereitung Diagnostische Hilfsmittel: „mock-ups“, wax-up besonders wichtig bei rein ästhetisch motivierter Behandlung nach 5 Jahren 17 Planungsphase: das erste Gespräch „Mentale Planung“ für die erste Beratung • 39jährige Patientin • Z. n. Frontzahntrauma an Zahn 21 vor 14 d: temporäre Versorgung mit Komposit • Fehlstellung Zahn 12: optische Kompensation mit Kompositverblendung an Zahn 12 • Latexallergie KFO-Behandlung ??? Präparation von Zahn 11 dicke Schneidekanten an den Zähne 12 und 22 als Resultat Präparation Endergebnis Ziel: Präparation im Schmelz • Bukkale Reduktion • mittleres + inzisales Drittel 0,5 mm • zervikal 0,3 mm, Hohlkehle • dunkle Zähne: zusätzlich 0,2 mm • Ohne Präparation der inzisalen Kante Dentinexposition Präparationsinstrumente • 4 % Verlust nach 10 J. • N = 6 von 7 teilweise im Dentin präpariert • „When a failure occured, parts of the preparation were situated within dentin (p=0,058).“ • Rillenschleifer zur Tiefenmarkierung Cave: Erosionen / Alter • nur Finierinstrumente verwenden • extralange Form für OKFrontzähne • mögliche Ursachen: – Verbund zum Dentin – Spannungen im Zahn Dumfahrt, H.: Porcelain laminate veneers. A retrospective evaluation after 1 to 10 years of service: Part I. Int J Prosthodont 12: 505-513 (1999). 1 mm Durchmesser 18 Präparation • Zervikale Präparationsgrenze • bei hoher Lachlinie – leicht subgingival, sonst supragingival, UK – 1 mm supragingival Präparation Präparation Approximale Präparation • Kontakt bleibt in Schmelz erhalten • Präparationsränder sollten nicht sichtbar sein • bei starker Verfärbung: Kontakt auflösen und nach palatinal präparieren Lückenschluß: • Je größer die Lücke ist -> umso weiter muß man nach palatinal präparieren • Auf Einschubrichtung achten! Präparation: Einbeziehen der Inzisalkante Präparation: Einbeziehen der Inzisalkante • Zahnverlängerung (Verschleiß, Fraktur) • Ästhetik • Definitive Position beim Einsetzen • Stabilität des Veneers (pro: Calamia 1985, Highton 1987, Andreasen 1992... contra: Hui 1991, Wall 1992, Inzisale Magne 1999...) Auflage [N] 400 Vitadur N Ceramco 300 200 100 0 Überkuppelung der inzisalen Kante Auflage Umfassung „Die inzisale abgeschrägte Auflage lieferte geringfügig bessere Ergebnisse als die inzisale Umfassung.“ unterschiedliche Dicke der Klebefuge Gilde, H. et al.: Untersuchungen zur Belastbarkeit von Keramikfacetten. Dtsch.Zahnarztl.Z. 44:869-871, 1989. 19 Präparation: Einbeziehen der Inzisalkante Vorhandene Füllungen • Fehlerrate nimmt zu, wenn die Präparationsgrenze innerhalb einer Füllung liegt: – Shaini F. J. et al.: Clinical performance of porcelain laminate veneers. A retrospective evaluation over a period of 6.5 years. J Oral Rehabil. 24:553-559, 1997. – Strassler, H. E.: Long term clinical evaluation of etched porcelain veneers. J Dent Res 77:233;#1017 (1998). – Dumfahrt, H. et al.: Porcelain laminate veneers. A retrospective evaluation after 1 to 10 years of service: Part II. Int.J.Prosthodont. 13:9-18 (2000). Vorhandene Füllungen Temporäre Versorgung • Erneuern von Füllungen falls erforderlich • Es wird angestrebt, die Füllung vollständig mit Keramik zu bedecken. Adhäsive Befestigung • Feuchtigkeitskontrolle (z. B. Kofferdam) • Einprobe des Veneers – Randkontrolle, Approximalkontakt – Farbkontrolle (Try-in-Pasten) • Vorbehandeln der Keramik • Vorbehandeln des Zahnes • Einsetzen • Ausarbeiten 20 Kontraindikationen für Veneers 1 Jahr später ! • Kein ausreichende Schmelzmenge • Starke Belastung auf Keramik • Ungünstige anatomische Form (z. B. zu kurze klinische Krone) • Große Füllungen • Zirkuläre Karies • Weit subgingivale Präparationsränder • Hohe Kariesaktivität / unzureichende Mundhygiene Zusammenfassung Veneers • haben eine zu Kronen vergleichbare, teilweise bessere klinische Verweildauer • weisen eine dauerhafte Ästhetik auf • sind substanzschonend • hohe Patientenzufriedenheit Aktuelle Nachteile: • Überkonturierung am zervikalen Rand • Verschleiß der Klebefuge www.elsevier.de 21