Neue Chance für Firma Hang
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Neue Chance für Firma Hang
KREIS GÖPPINGEN Samstag, 13. März 2010 19 JOAS NOT I Z EN AU S DER PR OV INZ Kalt entwischt W as haben wir gebibbert. Nein, nicht wegen der Kälte. Die Klimakatastrophe war’s, die bei uns das große Schlottern ausgelöst hat. Drohende Hitzewellen raubten uns den nächtlichen Schlaf und jetzt das: Seit Wochen sind wir damit beschäftigt, den allmorgendlichen Treibhauseffekt wegzuschippen. Meterhoch türmt er sich auf dem Gehweg. Statt Steppe hinter Gammelshausen Sibirien mitten in Göppingen. Es ist alles furchtbar. Minusgrade lassen uns jedes Lächeln gefrieren und der Schnee von gestern bringt uns auf die vergebens herbei gesehnte Palme. Die haben sich geirrt. In unseren Breitengraden droht eine Eiszeit. Das kann gar nicht anders sein. Wohl denen, die flüchten können. Die Mitglieder des Göppinger Gemeinderats haben sich schon zwanglos zu einer Klausurtagung verabschiedet. Dem Vernehmen nach, weil sie sich mit ihren Sparzielen nicht länger auf dünnem Eis bewegen wollen. Wer’s glaubt. Michael Schumacher hat sich derweil nach Bahrein verdünnisiert. Angeblich, um wieder Formel 1 zu fahren. In Wirklichkeit ist es ihm in Deutschland einfach zu kalt geworden. Deswegen will er jetzt nur noch im Kreis herum heizen. Und unsere Fußballer? Die spielten doch nur um die WM-Qualifikation, weil sie den Schnee satt haben. Die schossen Tore für ihren persönlichen Klimawandel. Das ist doch sonnenklar. Nicht die einzigen, die ihr Heil in der Flucht suchen. Kein Mensch glaubt doch im Ernst, dass sich diese evangelische Bischöfin unter Alkoholeinfluss ans Steuer gesetzt hätte, wenn sie nicht hätte flüchten wollen. Der brannte ganz klar die Eiszeit unter den Nägeln. Sie ist nicht die einzige. Westerwelle jedenfalls geht es kein Haar anders. Er konnte ja aber auch nicht ahnen, dass mit der sozialen auch gleich noch die meteorologische Kälte um sich greifen würde. Da ist es doch nur menschlich, dass er auf seinen Auslandsreisen den Lebenspartner und die Familie mitnimmt. Man lässt doch die Liebsten nicht im Stich, wenn in Deutschland die Temperaturen samt den FDP-Umfragewerten in den Keller gehen. Also von Vetternwirtschaft kann da keine Rede sein. Schon weil der Außenminister nachweislich nicht einen einzigen Vetter in seiner Wirtschaftsdelegation sitzen hat. Und letztlich ist Westerwelle ja nicht der einzige Politiker, der vor der Eises-Kälte das Weite gesucht hat. Weiß eigentlich einer, wo unser früherer Ministerpräsident abgeblieben ist? Ja, der Günther. Angeblich soll der ja freiwillig als EnergieKommissar nach Brüssel gegangen sein. In Wahrheit ist der doch vor der klirrenden Kälte in seiner Partei geflüchtet. Wer jetzt meint, wir wollten diese armen Flüchtlinge nur auf die Schippe nehmen, der irrt. Da kommt bei uns seit Monaten nur Schnee drauf. Leider. KÖP FE – K LATSC H – K U R IOSES Pohl-Musical im Fernsehen Das Musical „Tam Lin – Der Bann der Elfenkönigin“ ist vom 24. April bis 3. Mai in mehreren Folgen beim Dornbirner Fernsehsender K-TV zu sehen. Das Singspiel ist nach der Vorlage des Buchautors Gunnar Kunz vom Heininger Komponisten und Musiker HansUlrich Pohl (Kaos-Duo) komponiert worden. Die Aufnahmen stammen von der Premieren-Aufführung im Juli 2009 in Heiningen. Sendetermine sind: 24. April, 20 Uhr; 26. April, 18 Uhr; 27. April 9 Uhr; 29. April, 13 Uhr; 30. April, 22.30 Uhr; 3. Mai, 2 Uhr. weiß Prüfer. Gleichwohl dachte er, dass der Apfelmost gut bei der Jury ankommt und reichte ihn unter dem Namen seiner Frau in den Wettbewerb ein. Es sollte eine Überraschung für sie werden. Das war es dann auch. Traudel Prüfer schüttelte sich vor Lachen, als sie vor versammeltem Publikum im Schlater „Blockhaus“ zur Teilnehmerin mit dem schlechtesten Most ausgerufen wurde. Das in die Insolvenz geratene Göppinger Traditionsunternehmen Constantin Hang GmbH kann unter Umständen doch auf Dauer weitergeführt werden. Jedenfalls sieht Foto: Giacinto Carlucci Insolvenzverwalter Marcus Winkler gute Chancen für den Erhalt des Unternehmens und er Arbeitsplätze. Neue Chance für Firma Hang Insolvenzverwalter erwartet eine Fortführung des Göppinger Unternehmens Neue Chance für die Constantin Hang GmbH: Insolvenzverwalter Marcus Winkler sieht die Möglichkeit einer „dauerhaften Fortführung“ des Betriebes. KARL-HEINZ STROHMAIER Göppingen. Der in die Insolvenz geratene Göppinger Traditionsbetrieb Christian Hang GmbH kann möglicherweise auf Dauer fortgeführt werden. Jedenfalls sieht Insolvenzverwalter Marcus Winkler aus Stuttgart gute Chancen dafür. Gemeinsam mit den Führungskräften des 140 Jahre alten Unternehmens, das rund 60 Beschäftigte zählt, sei eine Umstrukturierung entwickelt worden, die nun umgesetzt werden soll. Zu diesem Konzept zählt laut Wink- ler eine flexiblere Gestaltung des Personalbereiches, um dem hauptsächlich durch die Wirtschaftskrise verursachten Umsatzrückgang Rechnung zu tragen. Nach Verhandlungen mit Betriebsrat und IG Metall sei es gelungen, einen vom Flächentarifvertrag abweichenden Anerkennungsvertrag für die Dauer von drei Jahren abzuschließen. Winkler: „Das war unbedingte Voraussetzung für eine Sanierung der Unternehmen.“ In den nächsten Wochen und Monaten werde es Aufgabe sein, so der Stuttgarter Rechtsanwalt weiter, sämtliche Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen und den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren – und dann einen Investor für eine langfristige Standort- und Arbeitsplatzerhaltung zu finden. Schon zu Beginn des Insolvenzverfahrens im Januar, so verrät Winkler, hätten sich Interessenten für einen Kauf des Unternehmens gemeldet. Darüber hinaus habe er einen umfangreichen Verkaufsprozess angestrengt und am Markt geworben. Winkler: „Die Gespräche mit vermeintlichen Investoren dauern aber noch an.“ Wie berichtet hatte das Unternehmen aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Winkler und seine Mitarbeiter hätten dann, so der Anwalt, die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Unternehmens untersucht und ein kurzfristige – zunächst für die Dauer des Insolvenzverfahrens geltende – Liquiditätsplanung erstellt. Dass der Geschäftsbetrieb stabilisiert und das Unter- nehmen fortgeführt werden konnte, ist laut Winkler zunächst der guten Grundausstattung in Form von „funktionieren Kundenund Lieferantenbeziehungen sowie dem Auftragsbestand“ zu verdanken. Ebenso aber auch dem Umstand, dass durch eine schnelle Entscheidung der Göppinger Agentur für Arbeit die Insolvenzgelder vorfinanziert werden konnten. Weltweit mit an der Spitze Die Constantin Hang GmbH gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Verbindungstechnik und baut Papierbohrmaschinen, Hochleistungsnietanlagen und Ösmaschinen für die Bearbeitung und Verbindung unterschiedlicher Werkstoffe. Der erste und der letzte Geschichte geschrieben hat Günter Prüfer beim dritten Mostwettbewerb in Schlat. Er hat in einem starken Feld nicht nur den Siegermost beigesteuert, sondern auch den TabellenSchlusslicht-Most. Platz 1 und 32 kamen beide aus den Obstbaumwiesen des Schlaters. Das bedarf der Erklärung. Für den Siegermost hat Prüfer Berlepsch-Äpfel und österreichische Birnen in einem bestimmten Verhältnis gemischt. Für den anderen nahm er Bittenfelder Äpfel. Ein reiner Apfelmost also, mit späten Äpfeln, „die nicht jedermanns Geschmack sind“, Der Mann mit den zweierlei Mösten: Günter Prüfer aus Schlat, hier bei der Preisverleihung mit Erich Staib (links). Transporter: Unfall im Tunnel Autofahrerin schwer verletzt 17 000 Euro Schaden auf der A 8 bei Aichelberg 47-Jährige gerät auf B 10 bei Göppingen ins Schleudern Aichelberg. Der 38-jährige Fahrer eines VW-Transporters ist am Donnerstag gegen 13.30 auf der A 8 im Tunnel bei der Grünbrücke Richtung Stuttgart gegen die Wand geprallt. Wie ein Sprecher der für diesen Autobahnabschnitt zuständigen Polizeidirektion Göppingen mitteilte, hatte der Mann beim Wechsel auf den linken Fahrstreifen die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der Klein-Lkw prallte von der Tunnelwand zurück und schleuderte quer über die Autobahn. Dabei kollidierte er mit dem VW Touran eines 52-Jährigen. Der Transporter kippte um. Verletzt wurde niemand. Der Schaden beträgt rund 17 000 Euro. Göppingen. Eine 47 Jahre alte Autofahrerin ist am Donnerstagabend auf der B 10 kurz vor der Anschlussstelle Göppingen-Mitte ins Schleudern geraten. Die Frau war gegen 17.40 mit ihrem Fiat in Fahrtrichtung Ulm unterwegs. Wie die Polizeidirektion Göppingen mitteilte, prallte die Frau mit ihrem Wagen ge- gen die Mittelleitplanke. Dabei wurde die 47-Jährige schwer verletzt. Der Sachschaden, der bei dem Unfall entstand, wird auf rund 5000 Euro geschätzt. Wie ein Sprecher der Polizei gestern mitteilte, staute sich der Verkehr nach dem Unfall auf rund zwei Kilometer zurück.