Vergleichstest Hyundai i10, Renault Twingo, Smart Forfour, VW Up

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Vergleichstest Hyundai i10, Renault Twingo, Smart Forfour, VW Up
Vergleichstest Hyundai i10, Renault Twingo, Smart Forfour, VW Up
IM VERGLEICH
HYUNDAI i10 1.2: 87 PS,
0–100 km/h in 11,9 s, ab 12 120 Euro
RENAULT TWINGO TCe 90: 90 PS,
0–100 km/h in 12,0 s, ab 11 990 Euro
SMART FORFOUR 0.9: 90 PS,
0–100 km/h in 12,3 s, ab 12 450 Euro
VW UP 1.0: 75 PS,
0–100 km/h in 14,4 s, ab 11 855 Euro
44 2/2015
Smarter als die
Konkurrenz?
Der neue Smart Forfour setzt wie sein PlattformBruder Renault Twingo auf das Heckmotor-Prinzip.
Ob sie damit etablierte Fronttriebler ins Schwitzen
bringen, klärt der Vergleichstest gegen den
Hyundai i10 und den VW Up.
2/2015 45
Vergleichstest
D
ass sie es sich besonders leicht machen wollten, kann man den Entwicklern des Smart Forfour nun
wirklich nicht nachsagen. Einen Heckmotor-Viertürer mit all seinen fahrdynamischen Eigenheiten zu bändigen, das hat
selbst Käfer-Pionier VW irgendwann aufgegeben – ohne dem 411 von 1968 zu nahe
treten zu wollen. Und beim Kooperationspartner Renault wäre bestimmt eine Frontantriebs-Plattform aufzutreiben gewesen,
die man zur Maxi-Version des zweisitzigen
Smart hätte umkonstruieren können. In
Japan zeigen jedoch Kei-Cars wie der Mitsubishi i, dass viel Innenraum auf wenig
Grundf läche passt, wenn man den Motor
unter den Kofferraumboden steckt.
Smart Forfour
Und tatsächlich: Obwohl er als Einziger unter 3,50 Metern Länge bleibt, bietet der Smart
genug Platz für vier Erwachsene, selbst
1,90-Meter-Lulatsche sitzen hinten aufrecht.
Nicht weniger überzeugen die cleveren Details im Innenraum: Werden die hinteren
Sitzf lächen um 180 Grad gedreht, wächst
die Fondhöhe um zwölf Zentimeter. Flachbildschirme oder vorderradlose Fahrräder
454 kg
Zuladung. Der Hyundai
übertrifft den VW Up um mehr
als 100 Kilo und buckelt so
schwere Lasten wie manch ein
Kompaktklasse-Modell
1
ams-Messwerte auf Seite 48
können so stehend untergebracht werden
und lassen sich dank nahezu rechtwinklig
öffnender Türen leicht ein- und ausladen.
Hinzu kommen große Türtaschen, eine umklappbare Beifahrerlehne oder die große,
nach rechts öffnende Schublade unter dem
Schalthebel. In der Ideen-pro-ZentimeterWertung liegt der Forfour damit weit vorn,
das Heckmotorkonzept schrumpft den Kofferraum jedoch auf 185 Liter.
Dafür entschädigt es mit einem sensationellen Wendekreis. Da die Vorderräder keine
Kraft übertragen, dürfen sie ganz weit einschlagen: Mit 8,90 Metern braucht der Smart
über einen Meter weniger zum Umdrehen
als die Frontantriebsfraktion. Wer kurze
Parklücken oder enge Tiefgaragen als Feinde
der Freiheit betrachtet, wird den Smart mit
seiner leichtgängigen Lenkung lieben.
Schön, dass auch kürzere Überlandfahrten der Liebe keinen Abbruch tun. Dank
Turboaufladung zieht der 90-PS-Dreizylinder
wacker durch, spurtet in 12,3 Sekunden auf
Tempo 100 und sägt sich von Windgeräuschen begleitet erst bei höherem Tempo
in die Gehörgänge. Um das Gewicht auf der
Hinterachse (Achslastverteilung 45 zu 55
Prozent) zu bändigen, mussten die SmartEntwickler jedoch einige Kniffe anwenden:
Geht der Fahrer Kurven überambitioniert an,
bremst ihn das ESP rigoros ein. Beim doppelten Spurwechsel kann der Wagen trotzdem
mal quer kommen. Dafür verzögert er im
Ernstfall mit den kräftigsten Bremsen, die
selbst bei hoher Belastung nicht nachlassen.
Renault Twingo
Der spürbar härter gefederte Twingo drängt
beim Wedeln nicht ganz so vehement mit
der Hinterachse, widersetzt sich sportlichen
Ambitionen jedoch mit ähnlich hecklastigem Fahrverhalten und einer ebenso steri-
Hyundai Der i10 geht das Thema Kleinwagen seriös an – daran
können auch orangefarbene Polster und Kunststoffe nichts ändern
Verbrauch
6,6 l/100 km
Kofferraum
252–1046 Liter
Zuladung
454 kg
Schnörkelloses, prima bedienbares Cockpit mit einfacher
Multimedia-Ausstattung. Bei
Kofferraum und Zuladung liegt
der i10 vorn, sein Vierzylinder
läuft zudem kultivierter als die
Dreizylinder der Konkurrenz.
Renault Das Handschuhfach wird zur Umhängetasche: Der Twingo
reanimiert den Charme seines froschäugigen Urahnen von 1993
Verbrauch
6,5 l/100 km
Kofferraum
188–980 Liter
Zuladung
395 kg
46 2/2015
Sein kleiner Wendekreis macht
den Twingo zum Stadtkönig. Bei
höherem Tempo dürfte die Lenkung jedoch gern mehr Rückmeldung liefern. Im Eco-Modus
fährt der Twingo Leistung und
Klimatisierung herunter.
Der Dreizylinder im Up
läuft zwar zäh, dafür
begnügt er sich mit
dem wenigsten Sprit
GULDES CONNECTIVITY-CHECK
Forfour & Twingo: Nur
die Hardware ist gleich
A
uch beim Infotainment
teilen sich Forfour und
Twingo einen Großteil
der Technik. Wer sich statt eines einfachen Radios für das
Bildschirmgerät entscheidet,
erhält einen kontrastreichen
und sensibel reagierenden Sieben-Zoll-Touchscreen nebst
eingebautem UKW-Tuner sowie ein Navigationsgerät von
TomTom. Dessen Sprachsteuerung konnte beim Test jedoch
nicht überzeugen, da sie Adresseingaben nur nach einem
bestimmten, vorgegebenen
Muster akzeptierte und wegen
der hohen Umgebungsgeräusche während der Fahrt trotzdem oft nicht verstand. Dafür
empfängt der Routenführer mit
seiner eingebauten SIM-Karte
Online-Staudienste, ohne dass
ein Handy als Datenmodem
angekoppelt werden muss.
Weitere TomTom-Dienste wie
Wettervorhersagen oder Blitzer-Warnhinweise sind ebenfalls an Bord. Beim Twingo
kommen noch Apps aus dem
Renault-eigenen R-Link-Store
(Nachrichten, soziale Medien,
zusätzliche Länder für die Navigation) hinzu, die zum Teil
extra kosten. Dass es keinen
CD-Player mehr gibt, dürfte bei
der jüngeren Zielgruppe keine
Panik auslösen, schließlich
nehmen die Media-Systeme
Musik vom per Bluetooth gekoppelten Smartphone oder
über die USB-Schnittstelle entgegen und lassen sich um einen Digitalradio-Tuner erweitern. Smart verlangt 600 Euro
für das Bildschirm-Radio, das
bei Renault im „Techno-Paket“
mit besseren Lautsprechern
und einer Rückfahrkamera 990
Euro Aufpreis kostet. Ärgerlich:
Wer einen günstigen BasisTwingo mit dem InfotainmentPaket aufpeppen will schaut in
die Röhre. Das Techno-Paket
steht nur Käufern der Topversion Luxe zur Wahl.
FAZIT
FAZIT
Den Aufpreis wert
Nur für Luxe
Ein umfangreich ausgestattetes
Infotainment-System samt Handyunabhängigen Online-Staudiensten: Seine 600 Euro Aufpreis ist
das Smart-Gerät wert.
Durch seine zusätzlichen Apps
aus dem R-Link-Store liegt das
Twingo-System ausstattungsseitig
vorn. Schade, dass Renault es den
günstigen Varianten vorenthält.
2/2015 47
Vergleichstest
DATEN UND
-MESSWERTE
Fahrzeugtyp
Antrieb
Motorbauart/Zylinderzahl
Hubraum
cm3
Leistung
kW (PS) bei 1/min
max. Drehmoment Nm bei 1/min
Kraftübertragung
Testwagenbereifung
vorn
hinten
Maße/Gewichte
Leergewicht/Zuladung
kg
Länge × Breite
mm
(mit Spiegeln) × Höhe
Radstand
mm
Wendekreis links/rechts
m
Gepäckraum
l/VDA
Innenbreite v./h.
mm
Innenhöhe v./h.
mm
Normsitzraum
mm
Verbrauch/Reichweite/CO2
Testverbrauch
l/100 km
ams-Eco-Drive
ams-Pendlerverbrauch
ams-Sportfahrer
CO2-Ausstoß im Test
NEFZ-Verbrauch
Stadt/über Land/gesamt
g/km
l/100 km
Schadstoffeinstufung
CO2-Ausstoß (NEFZ)
g/km
Effizienzklasse
Hyundai i10
1.2
Trend
Renault Twingo
Energy TCe 90
Luxe
Smart Forfour
0.9
Passion
VW Up
1.0 BMT
High Up
Reihe/4
1248
64 (87) 6000
121 bei 4000
Vorderradantrieb
Fünfganggetriebe
175/65 R 14 T
175/65 R 14 T
Continental
Eco Contact 5
Reihe/3
898
66 (90) 5500
135 bei 2500
Hinterradantrieb
Fünfganggetriebe
185/50 R 16 H
205/45 R 16 H
Continental
Eco Contact 5
Reihe/3
898
66 (90) 5500
135 bei 2500
Hinterradantrieb
Fünfganggetriebe
165/65 R 15 T
185/60 R 15 T
Michelin
Energy Saver
Reihe/3
999
55 (75) 6200
95 bei 3000
Vorderradantrieb
Fünfganggetriebe
185/55 R 15 T
185/55 R 15 T
Continental
Premium Contact 2
996/454 1
3665 × 1660
(1905) × 1500
2385
10,1/10,1
252/1046
1330/1335
1040/935
620
987/395
3595 × 1647
(k. A.) × 1557
2492
8,9/8,9
188/980
1355/1320
1025/920
620
1022/378
3495 × 1665
(1915) × 1554
2492
8,9/8,8
185/975
1340/1320
1030/940
610
948/342
3540 × 1645
(1910) × 1489
2420
10,0/9,9
251/959
1430/1420
1030/930
610
6,6
5,1
6,5
8,8
153
Super
6,5/4,1/4,9
Euro 5
114
C
40
606
6,5
5,0
6,4
8,5
151
Super
4,9/3,9/4,3
Euro 6
99
B
35
538
6,7
5,1
6,6
8,7
156
Super
5,1/3,9/4,3
Euro 6
99
B
28
417
5,8
4,4
5,6
8,4
135
Super
5,1/3,7/4,2
Euro 5
98
B
35
603
7,6
11,9
17,4
21,5
26,7
18,1
8,0
12,0
17,9
21,9
26,6
18,1
8,1
12,3
18,0
22,4
27,3
18,2
7,1
9,8
175
7,2
9,9
165
7,3
9,9
165
8,3
11,4
172
38,6
38,6
55
37,8
37,5
54
36,4
36,4
53
37,8
38,2
56
67
68
71
69
69
72
68
69
71
66
68
72
61,9
137,5
57,9
134,2
60,0
133,8
62,3
133,8
◀ ø ▶
◯◯●◯◯
◯●◯◯◯
◯◯●◯◯
◯●◯◯◯
◯◯●◯◯
◀ ø ▶
●◯◯◯◯
◯◯◯●◯
◯●◯◯◯
◯◯●◯◯
◯●◯◯◯
◀ ø ▶
●◯◯◯◯
◯◯◯●◯
◯●◯◯◯
◯◯◯●◯
◯●◯◯◯
◀ ø ▶
◯◯◯●◯
◯◯●◯◯
◯◯●◯◯
◯●◯◯◯
◯◯●◯◯
Tankinhalt
l
Reichweite
km
Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung
s
0 – 80 km/h
0 – 100 km/h
0 – 120 km/h
0 – 130 km/h
0 – 140 km/h
0 – 400 m
Zwischenspurt
s
60 – 100 km/h
80 – 120 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Bremswege
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm1)
aus 120 km/h kalt
km/h
m
2
9,4
14,4
20,8
24,6
32,5
19,4
len Lenkung. Kein Wunder, schließlich teilt
er sich einen Großteil der Technik mit dem
Smart, inklusive des wuseligen 90-PS-Turbos.
Dank größerem Serien-Tank müssen Twingo-Besitzer jedoch seltener Sprit zapfen.
Dafür leistet sich der Renault karosserieseitige Extravaganzen: Seine Fond-Türgriffe
versteckt er im Fensterrahmen und macht
den Kofferraum über die breitere Öffnung
leichter zugänglich. Vorn gibt’s mehr Stauraum sowie eine Ablage, die als Umhängetasche mitgenommen werden kann – die
beste Handschuhfach-Idee seit Erfindung
der Akku-Taschenlampe. Auf die Drehfunktion der Rückbank muss der Twingo jedoch
ebenso verzichten wie auf die hochwertigen
Details des Smart: So heißt es SchwarzWeiß-Anzeige statt buntem BordcomputerDisplay, Hartplastik statt Stoff in den Türen
und Schlüsseleinsatz statt Zentralverriegelungs-Luxus beim Öffnen des Tankdeckels.
Für die kleine Mühe bedankt sich der
Renault mit einer deutlich besseren Serienausstattung: In der getesteten Luxe-Version
ist vom beheizbaren Außenspiegel bis zum
Tempomaten alles Wichtige an Bord, während im Forfour Passion selbst Klimaanlage
und Radio extra gehen.
VW Up
Wo wir gerade in der Buchhaltung stecken:
Mit 14 080 Euro kommt der gut ausgestattete High Up am teuersten, ohne dafür mit
der Materialfinesse des Smart aufwarten zu
können. Auch blau lackiert wirkt das viele
unkaschierte Blech im Innenraum eher karg
denn peppig. Immerhin kann die mit der
Fahrzeugelektronik verbandelte AufsatzNavi Maps & More samt praktischen OnlineFunktionen mit den Routenführern von
Smart und Twingo (siehe S. 47) mithalten.
Zudem demonstriert der Up, warum sich
Frontantrieb und Quermotor in den letzten
Jahrzehnten bis in die Mittelklasse hochgearbeitet haben: Trotz Zwergenabmessungen
bringt er seine Passagiere luftig unter und
Innengeräusche
bei 80 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
letzter Gang
dB(A)
Fahrversuche
Slalom 18 m
doppelter Spurwechsel
km/h
Fahrdynamikbewertung
Lenkpräzision
indirekt/direkt
unter-/übersteuernd
Balance
konservativ/sportlich
ESP
leicht/anspruchsv.
Beherrschb.
Fahrzeugkonzept konservativ/sportlich
Kosten
Festkosten
Steuer
Haftpflicht
Teilkasko2)
Vollkasko3)
Unterhaltskosten im Monat4)
Euro
64,–
315,–
60,–
274,–
26,–
303,–
80,–
349,–
26,–
332,–
104,–
245,–
154,–
151,–
147,–
Euro
275,–
267,–
255,–
Euro
12 120,–
13 590,–
13 840,–
Grundpreis
Euro
1)
Prüfgeschwindigkeit 100 km/h bei Vmax ≤ 180 km/h (langsamstes Fahrzeug); 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB;
4)
ohne Wertverlust
bei 15 000 km/Jahr
bei 30 000 km/Jahr
48 2/2015
26,–
294,–
77,–
329,–
142,–
251,–
14 080,–
VERBRAUCHSMESSUNG
Fahrzeug
Verbrauch in l/100 km
Hyundai i10 1.2
Renault Twingo TCe 90
Smart Forfour 1.0
VW Up 1.0 BMT
Testverbrauch
Zusammensetzung:
15 % Eco
15 % Sportfahrer
70 % Pendler
6,6
6,5
6,7
5,8
5,1
5,0
5,1
4,4
6,5
6,4
6,6
5,6
8,8
8,5
8,7
8,4
Eco
Besonders sparsam
gefahrene Runde
(275 km)
Pendler
Typische Fahrt vom
Wohnort zur Arbeit
(ø 21 km)
Sportfahrer
Sportliche Fahrweise
mit häufig hohen
Geschwindigkeiten
Die FrontantriebsKonkurrenz nasszumachen, gelingt Smart
und Twingo nicht
wartet mit einem Kofferraum auf, der stufenfreies Einladen mit einem großen Extrafach unter dem höhenverstellbaren Boden
kombiniert. Noch deutlicher werden die
Unterschiede beim Fahren: Da kein Heckmotor mittels harter Abstimmung oder ESPKnute entschärft werden muss, darf der Up
entspannt abrollen und selbst beladen ausgewogen federn. Darüber hinaus reichen
ihm kleine Einschläge seiner gefühlvoll arbeitenden Lenkung, um quirlig einzulenken
und Kurven leicht beherrschbar zu durch-
14,4 s
Beschleunigung von 0 bis
100 km/h. Der VW Up benötigt damit 2,5 Sekunden länger,
um auf Landstraßentempo zu
spurten, als der Hyundai i10
2
ams-Messwerte auf Seite 48
queren. Dynamische Großtaten verhindert
der zähe Dreizylinder mit 75 PS, weshalb
der Up die Konkurrenz ziehen lassen muss.
Immerhin fährt er am sparsamsten.
Hyundai i10
Als Einziger im Test besitzt der i10 einen
Vierzylinder mit mehr als einem Liter Hubraum. Was nur so lange altmodisch klingt,
bis man beim Tanken feststellt, dass der
Sauger beim Verbrauch auf dem Niveau der
leistungsmäßig vergleichbaren Turbos von
Smart Der Smiley unter den Kleinwagen rechtfertigt seinen höheren
Preis mit hochwertigen Details samt Stoffeinlagen im Cockpit
Verbrauch
6,7 l/100 km
Kofferraum
185–975 Liter
Zuladung
378 kg
Auch der Smart wuselt zackig
durch Parkhäuser und Innenstädte. Sparsam gepolsterte,
aber praktisch wegklappende
Fondsitze. Die zu tief angebrachten Zusatzschalter kann
man nur ertasten.
VW Im Vergleich zum i10 wirkt der Up geradezu peppig. Wer hätte
gedacht, dass sich so was mal über einen VW sagen lässt
Verbrauch
5,8 l/100 km
Kofferraum
251–959
Zuladung
342 kg
Bis auf die fummelige NaviBedienung sehr ergonomisches
Cockpit. Vollwertiger Kofferraum mit höhenverstellbarem
Einlegeboden. Dem EinliterDreizylinder fehlt die belebende
Wirkung eines Turboladers.
2/2015 49
Vergleichstest
ERGEBNISSE
Smart und Renault liegt, dabei aber wesentlich kultivierter läuft. Bis auf die mäßigen
Bremsen wirkt der Hyundai überhaupt erwachsener, befördert fünf statt vier Personen, verträgt die meiste Zuladung und versenkt die hinteren Seitenscheiben, die sich
sonst allenfalls aufklappen lassen. Während
sich die Konkurrenz mit witzigen Ideen zu
ihrer kleinwagenhaften Unvollkommenheit
bekennt, hebt sich der i10 lieber mit Vollwertigkeit ab, zu der auch eine langstreckentaugliche Federung sowie bequeme
Sitze mit justierbaren Kopfstützen statt
Integralsesseln gehören.
Dass sich der Infotainment-Luxus auf ein
CD-Radio beschränkt, dürfte den meisten
Interessenten hingegen egal sein, solange
Hyundai bei fünf Jahren Garantie bleibt und
weiterhin praxisgerechte Ausstattungspakete schnürt: So verzichtet die getestete
Trend-Version auf optischen Zierrat wie
Alufelgen und verwöhnt lieber mit
Annehmlichkeiten wie Beheizung von
Sitzen und Lenkrad. Mit seinen 12 120 Euro
ist das beste Auto in diesem Test daher
gleichzeitig auch das günstigste.
Fahrzeugtyp
VW
Up
Smart
Forfour
Renault
Twingo
6
8
3
5
9
4
9
7
8
7
9
3
4
8
4
9
8
7
5
9
2
5
8
3
8
8
8
5
9
2
5
7
2
7
8
6
(100)
59
59
56
51
(40)
(10)
(15)
(10)
(5)
(5)
(15)
2
3
2
1
3
5
14
3
2
4
1
3
5
14
4
2
7
3
4
5
11
2
2
4
2
4
5
12
(100)
30
32
36
31
(25)
(15)
(10)
(20)
(10)
(10)
(5)
(5)
21
12
8
6
0
5
3
4
21
11
8
11
0
5
3
3
18
10
6
11
0
6
2
2
15
10
7
11
0
6
2
2
(100)
59
62
55
53
(10)
(10)
(5)
(10)
(15)
(5)
(20)
(10)
(10)
(5)
8
5
3
8
3
1
13
–
–
3
6
3
3
8
2
0
14
–
–
3
6
8
4
7
3
1
12
–
–
1
6
8
4
7
3
1
13
–
–
2
(100)
44
39
42
44
(20)
(25)
(20)
(10)
(15)
(10)
9
17
14
4
11
9
8
19
16
4
11
9
7
14
10
7
9
7
6
14
10
7
9
7
(100)
64
67
54
53
(30)
(15)
(5)
21
8
3
23
9
4
20
9
3
21
9
3
32
288
36
295
32
275
33
265
25
10
4
7
10
15
11
10
18
9
4
8
10
14
15
5
19
4
4
8
10
14
11
5
20
10
4
7
10
13
12
5
92
380
83
378
75
350
81
346
1
2
3
4
(Maximalpunktzahl)
Karosserie
Raumangebot
Außenabmessungen
Kofferraum
Zuladung
Variabilität/Funktionalität
Instrumente/Anzeige
Bedienung
Rundumsicht
Qualitätsanmutung
Summe
(20)
(10)
(15)
(10)
(10)
(5)
(10)
(10)
(10)
Sicherheit
Sicherheitsausstatt./-assistenz
Licht
Bremsweg kalt (100 km/h)
Bremsweg warm (100 km/h)
Verzögerung 120 km/h
Pedalgefühl
Fahrsicherheit
Summe
Komfort
Federungskomfort
Sitze vorn
Sitze hinten
Multimedia
Komfort-Assistenzsysteme
Klimatisierung
Innengeräusch-Messwerte
Geräuscheindruck
Text: Dirk Gulde
Fotos: Achim Hartmann
➔ Fazit
Summe
Antrieb
1 Hyundai Ob
Eigens
3 Smart Mit
seinem kleinen
Wendekreis ist der
liebevoll verarbeitete
Forfour in der Stadt
nicht zu schlagen. Sein
Heckmotor beschert ihm keinen Raumgewinn,
zudem leiden Fahreigenschaften und Komfort.
4 Renault Der
Twingo wartet mit denselben prinzipbedingten Vor- und Nachteilen auf wie der Smart.
Dass er trotz geringerer
Kosten Platz zwei der Stadtmeisterschaft
belegt, liegt an den schwächeren Bremsen.
Sieger
Platz, Komfort oder
Laufkultur seines
Vierzylinders: Der i10
wirkt beeindruckend
erwachsen, kostet am
wenigsten und bietet die längste Garantie. Bei
den Bremsen gibt es jedoch Luft nach oben.
chafts2 VW Der Up wuselt
erfrischend agil durch
Kurven, lässt sich
leicht beherrschen und
federt wie ein Großer.
Allerdings wünscht
man dem VW einen kräftigeren Motor. Der müde
Dreizylinder macht nur beim Tanken Spaß.
50 2/2015
Hyundai
i10
Laufkultur
Durchzugskraft
Leistungsentfaltung
Schaltung/Getriebeabstufung
Beschl./Höchstgeschwindigkeit
Zwischenbeschleunigung
Testverbrauch
Lademöglichkeiten
Reichweite Elektro km
Reichweite
Summe
Fahrverhalten
Fahrdynamik
Handling/Fahrspaß
Lenkung
Wendekreis
Traktion/Wintertauglichkeit
Geradeausl./Windempf.
Summe
Umwelt
Well-to-Wheel-CO2-Emission
Emissionen nach NEFZ
Stand- und Fahrgeräusch
Summe
Eigenschaftswertung
(50)
(550)
Kosten
Grundpreis1)
Ausstattung1)
Aufpreisgestaltung
Wiederverkaufschancen
Festkosten für 5 Jahre1)
Wart./Rep. 100 000 km1)
Kraftstoffkosten 100 000 km1)
Garantie
Summe
Gesamtwertung
1)
Bester erhält volle Punktzahl
(25)
(10)
(5)
(10)
(10)
(15)
(15)
(10)
(100)
(650)