Memminger Zeitung vom 20.10.2012 - All

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Memminger Zeitung vom 20.10.2012 - All
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR MEMMINGEN UND DAS UNTERALLGÄU | ALLGÄUER ZEITUNG
...
Memminger Zeitung
Ewig leben?
Künstliche Intelligenz
soll’s möglich machen
Wochenend-Journal
SAMSTAG/SONNTAG, 20./21. OKTOBER 2012
Deutsche Bahn
Reportage
Unterwegs in Libyen
ein Jahr nach Gaddafis Tod
Die Dritte Seite
Halt für Fernzüge
in Lindau gefährdet
Allgäu-Rundschau
Wolkig, 18 Grad
Gebietsweise Nebel,
häufig Sonnenschein
Wetter
www.all-in.de
NR. 243
PREIS ¤ 1,70
Blickpunkt Lokales
Wallenstein mit Gewinn
Der Fischertagsverein hat die Wallenstein-Woche 2012 mit einem
Gewinn abgeschlossen. Genaue
Zahlen will er allerdings erst im
März veröffentlichen.
»Seite 37
Kommentar
VON JOACHIM BOMHARD
Mal genauer betrachtet:
» [email protected]
Unser Geld
Rosige
Zeiten
Spätestens seit die US-Investmentbank Lehman
2008 kollabierte, ist die Krise und die Sorge um
unser Geld zum täglichen Begleiter geworden.
Doch was ist Geld eigentlich? Und macht es wirklich glücklich? Wir versuchen einmal grundsätzliche
Fragen zu beantworten und haben dabei in unserem Titel-Thema auch heitere Seiten entdeckt. Im
Leitartikel und im Ressort Wirtschaft gehen wir
den schwierigen Fragen nach, wie es mit der Krise
weitergeht und wie man Geld sicher anlegt.
Länder
reformieren
das Abitur
Ab 2017 bundesweit
einheitliche Standards
Hamburg Kein Zentralabitur, aber
gleich schwere Abschlussprüfungen
in allen Bundesländern: Darauf haben sich die Kultusminister der
Länder nach jahrelanger Debatte in
Hamburg geeinigt. Sie machen damit den Weg für bundesweit einheitliche Abiturstandards frei. Die
gleichen Leistungsanforderungen
sollen in Mathematik, Deutsch,
Englisch und Französisch erstmals
beim Abitur 2017 gelten.
Die Minister verwiesen darauf,
ein Einheitsabitur wie in Frankreich
werde nicht angestrebt. Damit die
Gymnasialabschlüsse besser verglichen werden können, steht den
Ländern künftig ein Aufgaben-Pool
zur Verfügung, aus dem sie sich für
die Abiturprüfungen bedienen können. Der Standard sei recht anspruchsvoll, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) mit Blick
auf Befürchtungen, das Niveau werde sinken. (dpa)
»Politik
V
CSU schwenkt auf Kurs Merkels ein
Euro-Krise Seehofer lobt in München Erfolg der Kanzlerin auf dem Brüsseler Gipfel. Banken
sollen erst Geld aus dem Rettungsschirm erhalten, wenn die neue Aufsicht effizient arbeitet
VON DETLEF DREWES
München/Brüssel Die CSU hat sich
nach wochenlangen Querschüssen
auf ihrem Parteitag hinter die EuroPolitik von Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) gestellt. CSU-Chef
Horst Seehofer lobte in München
Merkel und distanzierte sich von der
bisherigen Forderung nach einem
Euro-Austritt Griechenlands.
Der CSU-Parteitag beschloss am
Freitag einen Leitantrag des Parteivorstands zur Euro-Politik. Darin
fordern die Christsozialen ein stärkeres Mitspracherecht der Bundesbank bei Entscheidungen zum Euro
und die Einführung von Volksabstimmungen. Der Leitantrag fand in
der Debatte breite Unterstützung.
Auch der als Euro-Skeptiker bekannte Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler unterstützte ihn.
Unterdessen wurde auf dem EUGipfel in Brüssel beschlossen, Europas Großbanken ab 2013 einer neuen Aufsicht zu unterstellen. Kleinere Geldinstitute sollen dagegen auch
künftig unter der Kontrolle der nationalen Aufseher arbeiten können.
Mit diesem Ergebnis des EU-Gipfels hat sich Bundeskanzlerin Angela
Merkel durchgesetzt. „Wir haben
erreicht, was wir uns vorgenommen
hatten“, sagte die Regierungschefin
zum Abschluss des Treffens.
Partei will nicht mehr auf
Austritt Griechenlands drängen
Seehofer lobte in München die Ergebnisse des Brüsseler Euro-Gipfels
als Merkels Erfolg. „Das ist aus meiner Sicht ein weiterer Etappenerfolg
der Kanzlerin“, sagte der CSUChef. Allmählich zeigten sich auch
die ersten Erfolge in den von der
Schuldenkrise betroffenen Ländern.
Anders als noch vor wenigen Wochen will die CSU derzeit laut Seehofer auch nicht mehr auf einen
Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone drängen. „Wenn die ganzen Dinge nicht erfüllt würden,
wäre das eine Option“, sagte der
CSU-Vorsitzende. Im Moment stelle sich die Frage nicht.
Zentrale Punkte des CSU-Europa-Leitantrags
● Euro-Krise Die Vergemeinschaftung von Staatsschulden und eine
Banklizenz für Euro-Rettungsschirme
werden abgelehnt. Geschaffen werden sollen Verfahren für das Ausscheiden eines Landes aus dem Euro und
für eine Staatsinsolvenz.
● EZB Im Rat der Europäischen Zentralbank, in dem jedes Land eine
Stimme hat, soll Deutschland mehr
Stimmgewicht und eine Art Vetorecht bekommen.
● EU-Erweiterung Bei Entscheidungen über neue Mitglieder soll die
Aufnahmefähigkeit der EU ein zentrales Kriterium sein. Eine Vollmitgliedschaft der Türkei lehnt die CSU ab.
● Volksabstimmungen Zu Fragen
von besonderer Tragweite soll es
Volksentscheide geben, etwa bei Kompetenzübertragungen an die EU,
dem Beitritt neuer Mitglieder oder „erheblichen Finanzleistungen“ in der
Euro-Krise. (dpa)
In der Nacht zum Freitag hatten
die 27 Staats- und Regierungschefs
der EU in zehnstündigen Verhandlungen einen Durchbruch beim
Thema Bankenaufsicht geschafft.
Demnach soll die rechtliche Konstruktion bis zum Jahresende stehen. Banken in Schieflage können
aber erst dann auf Hilfsgelder aus
der Kasse des ESM hoffen, wenn die
neue Aufsicht installiert ist und „effizient arbeitet“. Darüber hinaus
darf die Kommission nun mit jeder
der 17 Euro-Regierungen Verträge
schließen, in denen eine striktere
Überwachung der Haushalte geregelt ist. Damit wurde letztlich auch
die Forderung nach einem „SuperWährungskommissar“, den Merkel
und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gefordert hatten,
übernommen.
Frankreichs
Staatspräsident
François Hollande, der zunächst auf
Gegenkurs zur Kanzlerin gegangen
war, gab nach und unterstützte am
Freitag nach dem Ende des Gipfeltreffens ausdrücklich die MerkelPosition. (mit afp und dpa)
»Bayern und Wirtschaft
on ihrer aktuellen Finanzlage
hat die Deutsche Rentenversicherung noch vor ganz wenigen Jahren nur träumen können. Die Reserven waren aufgebraucht, obwohl
der Rentenbeitrag über der magischen 20-Prozent-Marke lag. Die
Erholung auf dem Arbeitsmarkt
brachte die Wende.
Die Rentenkasse sitzt auf einem
so dicken Polster, dass die Beitragszahler ohne Weiteres entlastet
werden können; nach den Gesetzmäßigkeiten des Umlagesystems,
das kein langfristiges Ansparen eines Kapitalstocks vorsieht, müssen
sie sogar entlastet werden.
Der niedrigste Beitragssatz seit
fast 20 Jahren lässt sich auf Dauer
nicht halten. Zum einen gibt es die
konjunkturelle Unsicherheit, die
auch den Arbeitsmarkt auf Dauer
belasten wird. Zum anderen nähert sich das System unaufhaltsam
der deutlichen Alterung der Gesellschaft. Zu Beginn des nächsten
Jahrzehnts werden die ersten geburtenstarken Jahrgänge ihren Rentenanspruch anmelden. Spätestens
dann wird die noch vorhandene finanzielle Ausgewogenheit zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern ausgehebelt werden.
Man wird sich an Beitragssätze von
weit über 20 Prozent gewöhnen
müssen. So gesehen befinden wir
uns gerade in rosigen Zeiten.
Heute in Ihrer Zeitung
Peinlicher Google-Fehler
Google-Gründer Larry Page versuchte nach der peinlichen und folgenreichen verfrühten Vorlage von
Geschäftszahlen, die Investoren
mit Zukunftsvisionen zu beruhigen.
»Wirtschaft
Sport vom Freitag
Pfarrer beklagen
Reformstau
Augsburg Über 40 Welt- und Ordenspriester des Bistums Augsburg
drängen auf Reformen in der Kirche. In einem Schreiben an Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa rufen
sie zu einem neuen Dialog auf.
Wörtlich heißt es: „Der seit Jahren
sich verschärfende Reformstau in
der Kirche, unter dem viele Menschen leiden, bereitet uns Sorgen.
Wir meinen, dass bei aller kirchlichen Loyalität das offene und freimütige Wort nicht zu kurz kommen
darf.“ Die Priester fordern eine synodale Struktur, die es erlaubt,
mehr Menschen in Entscheidungen
einzubinden. Auch die „fatale Großraumplanung“ bei der Zusammenlegung von Pfarreien halten sie für
einen falschen Weg. Zudem wollen
sie die Rechte von Wiederverheirateten stärken. (jok)
»Bayern
Der Oktober ist golden wie nie
Wetter Temperaturrekorde dank Mittelmeerluft. Nächste Woche kälter
VON TANJA OHNESORG
Augsburg Kourosh – das klingt exotisch, fremd, nach Sehnsucht. Für
Urlaubsgefühle muss im Moment
jedoch niemand das Land verlassen.
Denn Kourosh ist nicht nur der
Name eines alten persischen Herrschers, sondern auch der des Hochdruckgebiets, das an diesem Wochenende milde Mittelmeerluft ins
Land bringt und die Sonne so schön
strahlen lässt wie selten zuvor um
diese Zeit.
Dieser goldene Oktober hat seinen Namen tatsächlich verdient – er
knackt etliche Rekorde. So waren es
am gestrigen Freitag auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze
mit ihren 2962 Metern, immerhin
neun Grad plus. Und auf dem Hohen Peißenberg (988 Meter) im
Kreis Weilheim-Schongau wurden
am Mittag 26,9 Grad gemessen. Das
ist die höchste Temperatur in einem
Oktober seit dem Jahr 1879.
Selbst an so manchen Tagen im
Hochsommer wird es nicht so warm
wie derzeit. Zur Erinnerung: Mitte
Juli erreichte das Thermometer nur
etwa 15 bis 20 Grad. Natürlich wer-
Herbst im Allgäu
Foto: Hildenbrand, dpa
den die Höchsttemperaturen nur für
kurze Zeit erreicht, doch gerade
deshalb sollten die Sonnenstunden
so intensiv wie möglich genutzt
werden. In der leichten Sommerjacke einen Herbstspaziergang machen – das ist durchaus drin.
Doch der zweite Sommer währt
nicht ewig. Der Samstag bringt noch
einmal Werte zwischen 20 und 25
Grad. Sonntag und Montag werden
zwar etwas kühler, aber immer noch
sonnig. Danach wird stellenweise
kaum noch die Zehn-Grad-Marke
erreicht. Diplom-Meteorologe Dominik Jung befürchtet: „Da ergeht
es den Temperaturen fast wie so
manchem Wetterfrosch: Nach einem sprunghaften Aufstieg kommt
der rasante Fall nach unten.“
Rentenbeitrag bald
unter 19 Prozent
Berlin Dank der niedrigen Arbeitslosigkeit sinken die Beiträge zur
Rentenversicherung im Januar noch
stärker als geplant. Wie ein Sprecher
des Sozialministeriums bestätigte,
sind die Überschüsse der Rentenkassen so groß, dass der Beitragssatz
von 19,6 auf 18,9 Prozent reduziert
werden kann. Bisher war die Koalition nur von 19,0 Prozent ausgegangen. Insgesamt werden Arbeitgeber
und Arbeitnehmer damit um fünf
bis sechs Milliarden Euro entlastet.
Hunderttausende Frührentner
haben dagegen immer größere Probleme, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Nach einer Studie der
Rentenversicherung sind 37 Prozent
der 1,6 Millionen Menschen, die
eine Erwerbsminderungsrente beziehen, akut von Armut bedroht.
(rwa)
»Kommentar und Politik
FUSSBALL
Hoffenheim – Gr. Fürth
3:3
EISHOCKEY
Berlin – Augsburg
Kaufbeuren – Ravensburg
Peiting – Füssen
5:1
1:7
5:2
Kontakt
Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439
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Motorsport
Berkheim drückt
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Allgäu-Sport
SAMSTAG, 20. OKTOBER 2012
AZ
...
Allgäu-Rundschau
Künstlerhaus
Sebastian Mayrhofer
erhält Kunstpreis
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NR. 243
Kutschenunfall:
Auslöser weiter
unbekannt
Standpunkt
VON HERMANN KÖNIG
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Machtkämpfe
E
s gibt Zeitgenossen, die sind so
auffällig unauffällig, dass man
sie glatt aus den Augen verlieren
kann. Eine Landtagsabgeordnete
der Freien Wähler aus dem Oberallgäu gehört dazu. Ihre politische
Arbeit in München – so sagen Beobachter – sei kaum bemerkenswert
und für das Allgäu habe sie bisher
auch nicht viel erreicht. Wenn es
aber darum gehe, mal kurz Staub
aufzuwirbeln, wenn es darum
gehe, eigene Machtpositionen auszubauen oder Pfründe zu sichern,
dann sei Ulrike Müller mittendrin.
Sagen Gesinnungsfreunde von ihr.
Dieser Tage wollte sie wieder
einmal etwas werden – wie schon
öfter. In praktisch letzter Minute
durfte ihr Landtagskollege Bernhard Pohl aus unserer Zeitung erfahren, dass „die Müller“ ihm den
Vorsitz der Bezirksgruppe der Freien Wähler streitig machen will.
Der Plan ging nicht auf: Ulrike Müller unterlag deutlich gegen Pohl –
was einer sauberen Watsch ‘n
gleichkommt.
Beobachter der Freien Wähler
(FW) sprechen bei dieser Auseinandersetzung von einem „Hauen
und Stechen“. Dieter Wegerer,
Ex-Bürgermeister von Nersingen,
der seinen Stellvertreter-Posten an
Müller verlor, sagt: „Die wollen
ihre Startposition für die Landtagswahl im Herbst nächsten Jahres
verbessern.“ So wolle Ulrike Müller ihre Erfolgschancen steigern,
wenn sie auf der schwäbischen Liste möglichst weit vorne platziert ist.
Ob diese Rechnung aufgeht?
Wie hatte doch die Oberallgäuer
Abgeordnete nach verschiedenen
Erklärungspirouetten im Vorfeld
dann letztlich ihre Kandidatur gegen Pohl begründet? Sie könne es
nicht akzeptieren, dass keine einzige Frau unter den fünf Vorsitzenden
geplant gewesen sei: „Das war für
mich nicht tragbar, deshalb bin ich
angetreten.“ Glaubwürdiger sind
wahrscheinlich jene, die von einem
Machtkampf sprechen.
Ein Erfolgserlebnis gibt es für die
Frau Abgeordnete nun aber doch
noch: Letztes Wochenende wurde
sie als Beisitzerin in den Landesvorstand ihrer Gruppierung gewählt. Pohl ließ sie diesmal deutlich hinter sich. Bravo!
Übrigens: Einen Machtkampf erlebt auch die CSU im Landkreis
Weilheim-Schongau. Dort will Generalsekretär Dobrindt verhindern, dass die Ortsvorsitzende von
Schongau als Nachfolgerin der bisherigen Abgeordneten Renate Dodell für den Landtag kandidiert.
Dobrindt hat flugs – ohne mit Christine Sander zu sprechen – seinen
Spezl, Landrat Harald Kühn (Garmisch-Partenkirchen) vom Kreisvorstand nominieren lassen.
Diese netten Geschichten aus
dem Innenleben von Parteien und
Gruppierungen kommen bei den
Menschen sehr gut an. Die Politik
und die Politiker werden dadurch
immer sympathischer. Gell?
Nur noch ein
Verletzter in Klinik
Goldener Hopfensee: Inspiration für Künstler
Für Dichter, Denker und Romantiker bietet der Hopfensee im Ostallgäu
momentan die richtige Atmosphäre. Wenn die Sonne untergeht, färbt
sich nicht nur der Abendhimmel in feuerrote Farbe, sondern scheinbar
auch der Hopfensee. Zeit für eine romantische Bootsfahrt zu zweit. Oder
Zeit für Dichter und Maler, sich vom goldenen Hopfensee inspirieren zu
lassen.
Foto: Ralf Lienert
Halt für Fernzüge in Lindau gefährdet
Bahn Nach der Elektrifizierung könnte Leutkirch oder Wangen
den einzigen Stopp zwischen Memmingen und Bregenz erhalten
VON AIMÉE JAJES
Lindau/Memmingen Überrascht waren die meisten nicht. Dennoch hat
die Nachricht der Deutschen Bahn,
dass die Elektrifizierung der Strecke
München – Lindau nicht nur deutlich teurer wird, sondern auch auf
bislang unbestimmte Zeit verschoben wird, Ärger und Unverständnis
hervorgerufen. Für die Fahrgäste in
der Region stellt sich nun nicht nur
die Frage, wann das Projekt umgesetzt sein wird. Sondern auch, ob
der Fernverkehrszug von München
nach Zürich überhaupt Halt in
Lindau machen wird.
Das hängt davon ab, ob sich die
Deutsche Bahn und die Stadt Lindau einig werden. Denn nach einem
zweiten Bürgerentscheid steht fest,
dass künftig der Hauptbahnhof in
Reutin sein wird, aber weiter eine
eingleisige Anbindung zur Insel bestehen bleibt. Zwar will die Bahn an
Lindau als Haltestelle festhalten,
über die Umsetzung der Pläne wurde aber noch nicht entschieden.
Scheitern die Verhandlungen, hält
der Fernzug von München nach Zürich womöglich statt in Lindau in
Baden-Württemberg – etwa in
Leutkirch oder Wangen.
Weiterhin nur ein Halt zwischen
Memmingen und Bregenz
„Solange das Lindauer Thema nicht
gelöst ist, können wir die Fahrtzeit
nicht einhalten“, sagte Volker
Hentschel von der Bahntochter DB
Netz. Zwischen den beiden Knotenpunkten Memmingen und Bregenz
(Vorarlberg) hat die Deutsche Bahn
eine Fahrtzeit von einer Stunde eingeplant. Deswegen ist auf dem Streckenabschnitt nach wie vor auch nur
ein Halt möglich.
Wie berichtet hat die Deutsche
Bahn den Termin, zu dem die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen sein soll, zum wiederholten Mal
verschoben. Diesmal von 2017 auf
zunächst unbestimmte Zeit. Der
Projektbeirat, in dem unter anderem der Landtagsabgeordnete Eberhard Rotter (CSU), der Memminger
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (SPD) sowie der Ostallgäuer
Bundestagsabgeordnete
Stephan
Stracke (CSU) sitzen, drängt auf
eine Fertigstellung bis 2019. Darüber hinaus sind die 2007 veranschlagten Kosten von 210 Millionen
Euro bei einer neuen Kalkulation
um 88 Millionen Euro gestiegen.
Der bayerische Verkehrsminister
Martin Zeil bedauert die Kostensteigerungen sowie die Verzögerungen. Er spricht von einem „starken
Wermutstropfen“. Zeil erwartet
vom Bund – „ohne Wenn und
Aber“ –, „dass er ausreichend Bedarfsplanmittel in die Hand nimmt,
zumal erhebliche Kostensteigerungen dem Güter- und Fernverkehr
zuzurechnen sind“.
Wirtschaft spricht von
„Bedauern und Unverständnis“
Mit „Bedauern und teilweise auch
Unverständnis“ hat die Industrieund Handelskammer Schwaben
(IHK) reagiert. „Die Wirtschaft
braucht eine leistungsfähige Verbindung zwischen den Metropolregionen München und Zürich wie auch
die Unternehmen und die Menschen
im Allgäu selbst“, sagt IHK-Vizepräsident Gerhard Pfeifer aus Memmingen. Es könne nicht sein, dass
auf einer Strecke von nur 300 Kilometern Luftlinie das Flugzeug das
attraktivere Verkehrsmittel als die
Bahn sei.
Stimmen aus dem Landtag
● Eberhard Rotter (verkehrspolitischer Sprecher der CSU und Mitglied des Projektbeirats): „Die Deutsche Bahn hat die Kosten 2007
sehr blauäugig geschätzt. In manchen Dingen war ich sehr enttäuscht, dass diese anfangs nicht detaillierter angeschaut wurden. Es
ist ganz wichtig, dass sämtliche Projektpartner an dem Projekt festhalten wollen – für unsere Region ist
das von erheblicher Bedeutung.
Jetzt geht es um die schwierige Frage,
wer die Mehrkosten finanziert.“
● Adi Sprinkart (Grüne): „Ich fordere Bund, Land und die Deutsche
Bahn auf, schnellstmöglich ein Finanzierungskonzept vorzulegen,
damit das Allgäu nicht abgehängt
wird.“
● Paul Wengert (SPD): „Jetzt ist es
höchste Zeit, dass sich Bundesverkehrsminister Ramsauer und der in
Bayern für den Bahnverkehr verantwortliche Wirtschaftsminister Zeil
der Sache annehmen, um ein endgültiges Scheitern dieses weit über
das Allgäu hinaus wichtigen Schienenprojekts zu verhindern.“
● Bernhard Pohl (Freie Wähler):
„Die Art und Weise, wie sich die
Elektrifizierung der Bahn im Allgäu
seit geraumer Zeit zu einer NeverEnding-Story entwickelt, ist nicht
weiter hinnehmbar. Wir dürfen
nicht tatenlos zusehen, wie das Allgäu zur infrastrukturellen Diaspora
Bayerns verkommt.“
Fünf Jahre Freiheitsstrafe mit Alkohol-Therapie
Prozess 49-Jähriger wegen schwerer Körperverletzung an langjähriger Freundin und schwerem Raub verurteilt
Kempten Fünf Jahre Freiheitsstrafe
mit Unterbringung in einer Entziehungsanstalt – dazu wurde gestern
vor dem Kemptener Landgericht
ein 49-jähriger Kaufbeurer verurteilt. Der Mann hatte sich, wie berichtet, wegen gefährlicher Körperverletzung, schwerem Raub und
Bedrohung zu verantworten. Verurteilt wurde er für die ersten beiden Delikte. Die Bedrohung ließ das
Gericht fallen, weil nicht nachzuweisen war, ob er zu seinem Opfer
wirklich „ich bringe dich um“ gesagt hat. Das Urteil ist rechtskräftig.
Das Gericht sah es am zweiten
Prozesstag als erwiesen an, dass der
Angeklagte im Alkoholrausch seine
langjährige Freundin nach einem
Streit gefesselt, verprügelt und ihr
250 Euro gestohlen hat. Vor allem
die Schläge gegen den Kopf hätten
tödlich sein können, so der Richter.
Negativ legte er dem Angeklagten
auch aus, dass dieser sich der Frau
genähert hatte, als diese völlig wehrlos war. „Sie war deutlich alkoholisiert und schlief.“ Darüber hinaus
fesselte der 49-Jährige sein Opfer.
Der Angeklagte leugnete die Tat
nie, konnte sich aber nach seiner
Aussage auch nicht daran erinnern.
Das Gericht glaubte nicht an diese
Gedächtnislücke – zumal der Mann
genau die Vorgänge vor und nach
der Tat schilderte. Eine psychiatrische Gutachterin zog zwar die Möglichkeit einer dissoziativen Amnesie
mit ausgestanzten Erinnerungslücken, ausgelöst durch ein traumatisches Erlebnis, in Betracht. Das Gericht aber war „überzeugt, dass Sie
sich sehr wohl erinnern können“
und wertete nur ein Teilgeständnis.
Das, seine Alkoholsucht, und dass
er selbst nach der Tat den Rettungsdienst rief, sprachen am Ende unter
anderem für den Angeklagten und
brachten ihn in ein Bezirkskrankenhaus. Der Staatsanwalt hatte sechseinhalb Jahre Haft gefordert. Aber
das Gericht war der Ansicht, dem
Mann helfe ein Alkoholentzug mehr
– auch, damit er im Rausch nicht
wieder Straftaten begeht. (dec)
Schwangau Der eigentliche Auslöser
des folgenreichen Kutschenunfalls
auf der Zufahrtsstraße von Schloss
Neuschwanstein (Ostallgäu) ist noch
immer nicht bekannt. Wie berichtet, waren vor knapp zwei Wochen
zwei Pferde eines Gespanns durchgegangen und führerlos bergab galoppiert. Dabei kam es zur Kollision
mehrerer Kutschen, bei der acht
Menschen teils schwer verletzt wurden. Die Ermittlungen der Polizei
lassen laut Präsidium in Kempten
weiterhin keine Rückschlüsse zu,
weshalb die Pferde durchgingen.
Die Vernehmung zahlreicher Zeugen sowie der Verletzten habe keine
Hinweise auf ein unübliches Geräusch oder eine Person in unmittelbarer Nähe der Pferde ergeben.
Von den fünf Schwerverletzten
befindet sich laut Polizei nur noch
der beteiligte Kutscher in stationärer Behandlung. Die anderen Beteiligten, darunter die 40-jährige Mutter zweier Kinder, hätten die Krankenhäuser inzwischen verlassen.
Die Ermittlungen dauern an. (az)
Blickpunkte
BENNINGEN
Kein Mord: Knochenfunde
stammen von Friedhöfen
Es war kein Mord, kein Unfall und
auch keine Ordnungswidrigkeit.
Hinter dem menschlichen Schädel
und weiteren Knochenteilen, die
ein Pilzsammler, wie berichtet, in
einem Wald bei Benningen (Unterallgäu) am 8. Oktober gefunden
hatte, steckt eine ganz banale Erklärung: Die Ermittlungen der
Memminger Kriminalpolizei ergaben jetzt zweifelsfrei, dass die Knochen aus dem Erdreich stammen,
welches durch Aushubarbeiten auf
dem Areal von mehreren Friedhöfen gewonnen wurde. Dieser Aushub wurde zur Befestigung eines
Weges verwendet. Offensichtlich ist
dabei durch das beauftragte Unternehmen übersehen worden, dass
sich die fraglichen Knochenteile
noch im Aushub befanden. Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen. (az)
VORARLBERG
Mann stürzt von seinem
E-Bike und stirbt
Mit seinem E-Bike ist am Donnerstagabend ein Mann in Lauterach
(Vorarlberg) tödlich verunglückt.
Ein Zeuge hatte ihn in einem Straßengraben liegen sehen und verständigte die Polizei. Die Ordnungshüter fanden den Gestürzten
leblos vor. Zum genauen Unfallhergang machte die Polizei noch
keine näheren Angaben. (az)
ALLGÄU
Aktion Schutzwald:
13 000 Bäume gepflanzt
Die Aktion Schutzwald war nach
Angaben des Initiators, dem Deutschen Alpenverein, ein voller Erfolg. Etwa 100 freiwillige Helfer
beteiligten sich an dem Projekt, das
sich seit fast 30 Jahren mit dem
Aufbau und der Pflege ausgewiesener Schutzwaldflächen beschäftigt.
Mehr als 13 000 Bäume heimischer
Arten (unter anderem Tannen,
Fichten und Buchen) wurden auf
diesen Flächen gepflanzt. Außerdem besserten die Helfer in den
bayerischen Alpen rund 7500 laufende Meter Steige aus, mähten und
räumten Äsungsflächen für Wild,
errichteten Zäune zum Schutz von
Jungpflanzen und bauten Hochsitze. (az)
...
Erkheim
Angespannte
Finanzlage
Unterallgäu
SAMSTAG, 20. OKTOBER 2012
Memmingen - Unterallgäu
Mystik
Kunstvolle
Streitgespräche
Kultur am Ort
37
www.all-in.de
NR. 243
Naturheilkunde:
Info-Zentrum
eröffnet
Neues Angebot an
Ottobeurer Klinik
Geordnete Verhältnisse, und das nicht nur im Kostümfundus in der Alpenstraße (Foto): Der Fischertagsverein hat die Wallenstein-Woche mit einem Gewinn abgeschlossen. Genaue Zahlen und Fakten sollen allerdings erst
bei der Delegiertenversammlung am 20. März 2013 im Rahmen des Kassenberichts öffentlich detailliert dargestellt werden.
Foto: Manfred Jörg
Nicht nur im Fundus herrscht Ordnung
Historische Woche Veranstalter bilanziert einen Gewinn – Genaue Zahlen gibt’s allerdings erst im März
VON MANFRED JÖRG
Memmingen Ein Gefühl verwandelt
sich Schritt für Schritt in Fakten:
Bereits unmittelbar nach der Wallenstein-Woche sprachen die Vorstandsmitglieder des veranstaltenden Fischertagsvereins Mitte August von einem „großen Erfolg“
(wir berichteten). Diese erste Einschätzung hat sich zwei Monate später verfestigt.
Nach der jüngsten Ausschusssitzung legte der Vorstand des Fischertagsvereins nun eine Bilanz
vor. Genaue Zahlen und Fakten sollen allerdings erst bei der Delegiertenversammlung am 20. März 2013
im Rahmen des Kassenberichts detailliert dargestellt werden.
Auf Anfrage der Memminger Zeitung wollte sich Vereinsvorsitzender
Volker Kraus noch auf keine konkreten Zahlen festlegen. Er betonte
jedoch: „Im Vergleich zu früheren
Wallenstein-Wochen liegen wir sehr
gut und haben auf jeden Fall auch
bei der Zahl der verkauften Karten
zugelegt.“
Zum Vergleich: 2008 hatte der
damalige Vorsitzende Dieter Zinth
erfreut bilanziert: „Wir haben das
bislang erfolgreichste Wallenstein
erlebt und rund 200 000 Gäste begrüßt.“
Der heutige Vorsitzende Volker
Kraus ist ebenfalls guter Dinge:
„Wenn alle Rechnungen bezahlt
sind, bleibt auch diesmal ein Gewinn
übrig. Der wird dann den Rücklagen zugeführt“, erklärte Kraus. Seinen Angaben zufolge handelt es
sich dabei voraussichtlich um eine
fünfstellige Summe.
Ein gutes Polster sei auch dringend nötig, denn:
„Wir müssen gewappnet sein, falls
wir zum Beispiel beim nächsten Mal
nicht so ein Wetterglück haben wie
diesmal.“ Die genaue Summe, die
auf die hohe Kante gelegt werden
könne, stehe allerdings erst fest,
nachdem auch der Steuerbescheid
eingegangen sei, so Kraus.
In seiner Bilanz führt der Fischertagsverein unter anderem folgende
weitere Punkte auf:
● „Dank der sehr guten Wetterlage während der Wallenstein-Wo-
che konnten alle Veranstaltungen
durchgeführt werden. Dies führte
auch zu einer sehr hohen Besucherzahl in den Lagern in der Grimmelschanze und im Reichshain. Die
Spielstätten waren fast immer ausgebucht“, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Wallenstein-Veranstalters.
● Die Übernahme der Schirmherrschaft durch den Bayerischen
Ministerpräsidenten Horst Seehofer
und dessen Teilnahme am Umzug
am 5. August hätten einen „positiven Einfluss auf die Besucherzahlen
am letzten Wochenende der Wallenstein-Spiele“ gehabt.
● Einen ganz besonderen Posten
bei den Einnahmen hätten die Spenden der Werbepartner, der Sponsoren und der Förderer dargestellt.
„Vorstand und Ausschuss danken
allen Unterstützern aus Memmingen und der Region“, hebt der Fi-
Was der Fischertagsverein zurückzahlen muss
● Neubau Der Fischertagsverein hat
2008 auf einem Grundstück der
Stadt in der Alpenstraße eine neue Halle gebaut, in der sich heute der Fundus und die Nähwerkstatt befinden.
Der Verein musste dafür keinen Erbbauzins bezahlen. Zudem gewährte die
Stadt ein zinsloses Darlehen über
rund 430 000 Euro.
● Rückzahlung Im Gegenzug verpflichtete sich der Verein, alle vier
Jahre nach den Wallenstein-Spielen
mindestens 50 000 Euro zurückzuzahlen, sofern es die Finanzlage erlaubt. Wenn der Verein nachweisen
kann, dass die Spiele – zum Beispiel
wegen schlechten Wetters – nicht
gut gelaufen sind und somit nicht viel
Geld in die Vereinskasse geflossen
ist, kann die Rate verringert oder ausgesetzt werden. Zudem gibt es keine
Frist, bis wann die gesamte Summe
abgestottert sein muss.
● Restsumme Nach Angaben von
Vorsitzendem Volker Kraus hat der
Fischertagsverein bislang 60 000 Euro
zurückbezahlt. Weitere 50 000 sollen in Bälde folgen. Das bedeutet: Der
Verein steht dann noch mit 320 000
Euro in der Kreide. (maj)
schertagsverein in seiner Pressemitteilung hervor.
● Erwähnenswert sei nicht zuletzt, dass die Befragung der Besucher in den Spielstätten mittels Fragebögen eine „überwältigende positive Resonanz“
erbracht
habe.
Das gelte für alle
Veranstaltungen
wie Reiter- und
Lagerspiele sowie
auch für das
Theater.
● In finanzieller Hinsicht stellt Volker Kraus
der Fischertagsverein fest, „dass die Einnahmen auf
jeden Fall die Kosten decken“. Es
sei positiv zu bewerten, so der Verein, dass der erwirtschaftete Überschuss zum Abzahlen der Schulden
bei der Stadt Memmingen genutzt
werden könne, die durch den Bau
der Lagerhalle entstanden seien (siehe auch Infokasten).
● Das im Vorfeld errechnete Gesamtbudget sei aufgrund „notwendiger kurzfristiger Änderungen in
der Organisation beziehungsweise
wegen einiger Preissteigerungen
leicht überzogen worden“.
Zu Besuch im Weißen Haus
MZ-Serie Dr. Georg Volkheimer war 1962 bei US-Präsident John F. Kennedy eingeladen
Bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft 2010 in Hockenheim traf MZLeser Martin Eder (links) aus Woringen
viele prominente Gäste. Unter ihnen war
auch Franziska van Almsick (rechts). Die
mehrfache Schwimm-Weltmeisterin ließ
sich sofort mit ihm fotografieren. „Sie
war sehr nett“, sagt Eder.
Foto: oh
Memmingen Als der ehemalige
Zweite Bürgermeister und Stadtrat
Dr. Georg Volkheimer die MZ-Serie „Ich und der Star“ entdeckte, erinnerte er sich, dass auch er vor vielen Jahren einen
echten Promi getroffen hatte. Auf
einer Amerikareise 1962 war er
nämlich bei Präsident John F. Kennedy eingeladen.
Es war im April
1962, als Volkheimer mit dem Politischen Club der Evangelischen
Akademie Tutzing nach Amerika
flog. Der heute 83-Jährige denkt
gerne an dieses Erlebnis. „Amerika
ist ein tolles Land“, sagt er.
Höhepunkt der Reise
Beim Boss-Hoss-Konzert in Kempten
wurden Katrin Gebauer (links) und ihre
Freundin Laura Zirk (rechts) auf die Bühne geholt. Im Anschluss durften sie auf
die Aftershow-Party, wo sie die Sänger
persönlich kennenlernten. Hoss (Mitte)
ließ sich auch zu einem Foto mit den beiden überreden.
Foto: oh
Der Höhepunkt der dreieinhalbwöchigen Reise war für ihn zweifellos
ein Besuch in Washington. „Dort
wurden wir von Präsident John F.
Kennedy im Weißen Haus empfangen“, sagt Volkheimer stolz. Er und
die anderen Club-Mitglieder mussten an diesem Tag zunächst im Kabinettsraum warten. „Da habe ich
zufällig Mrs. Kennedy durchs Fenster im Garten gesehen, und sie hat
Ottobeuren Für viele ist Naturheilkunde immer noch esoterischer Hokuspokus. „Doch die Akzeptanz ist
viel höher als noch vor ein paar Jahren“, weiß Dr. Manfred Nuscheler,
Anästhesie-Chefarzt an den Kreiskliniken. Aus diesem Grund habe
man an der Kreisklinik in Ottobeuren jetzt ein Informationszentrum
für Naturheilkunde gegründet.
Dessen Eröffnung wird am Mittwoch, 24. Oktober, um 19.30 Uhr
im Rupert-Neß-Saal der Benediktinerabtei in Ottobeuren gefeiert. Die
öffentliche
Auftaktveranstaltung
steht unter dem Motto „Naturheilkunde am Herz“. In den Monaten
darauf finden regelmäßig Vorträge
zu verschiedenen Bereichen der Naturheilkunde statt. Dazu gehören
zum Beispiel die Atemschulung, das
Stressmanagement und die Pflanzenheilkunde.
Allgemein anerkannt
Nuscheler möchte nach eigenen Angaben nicht suggerieren, dass die
Kreisklinik naturheilkundlich arbeite. „Allerdings öffnen wir uns
mehr und mehr diesem Gebiet der
Medizin“, so der Arzt. Es sei zudem
allgemein anerkannt, dass naturheilkundliche Verfahren eine gute Ergänzung zu schulmedizinischen
Therapien darstellten. „Bei chronischen Erkrankungen kann man damit viel bewirken“, sagt Nuscheler.
Deshalb werde bis 2013 auch ein
Schmerzzentrum in der Kreisklinik
Ottobeuren entstehen, in dem die
Mediziner viel mit Naturheilkunde
arbeiten würden. (katha)
I
Das Programm der Vortragsreihe
„Neue Gesundheitspfade in ihrer
Nähe“ gibt es im Internet unter
www.kreisklinik-ottobeuren.de
Aus dem Polizeibericht
MEMMINGEN
Auto stark beschädigt
Alle vier Reifen sind an einem Auto
zerstochen worden, das von Donnerstag bis Freitag an der Europastraße stand. Wie die Polizei mitteilte, hat der bislang unbekannte
Täter auch die Heck- und Frontscheibe eingeschlagen und das Autoradio beschädigt. Hierbei entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt 2000 Euro. Hinweise
nimmt die Polizei unter Telefon
(08331) 10 00 entgegen. (mz)
MEMMINGEN
Betrunken unterwegs
Dr. Georg Volkheimer (rechts) war 1962 bei US-Präsident John F. Kennedy (links, †) zu Gast. Mit auf dem Bild: Walther Schäfer
(Mitte, †) und Roland F. Messner (Zweiter von rechts, †) vom Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing.
Foto: oh
mir zugelächelt“, erzählt Volkheimer. Nachdem die Club-Freunde
ins Oval Office geführt worden waren, unterhielten sie sich eine halbe
Stunde lang mit Kennedy über die
Rolle Berlins und andere politische
Themen.
„Kennedy war eine tolle Persönlichkeit und hat sich sehr für
Deutschland interessiert“, berichtet
Volkheimer. „Und ein schöner
Mann war er auch“, erinnert er sich
an den im Jahr 1963 erschossenen
Präsidenten.
Der damalige Leiter des Politischen Clubs, Roland Friedrich
Messner (†) überreichte dem amerikanischen Präsidenten einige Bücher des Clubs und für dessen Frau
eine Nachbildung eines Barock-Engels aus dem Münchner CuvilliésTheater. (katha)
O
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Direkt über eine Verkehrsinsel gefahren ist ein betrunkener Autofahrer an der Ecke Donau- und
Schwabenstraße. Laut Polizei verursachte der 54-Jährige Sachschaden in Höhe von rund 5500 Euro,
kümmerte sich allerdings nicht darum. Am Unfallort wurden mehrere Teile des Fahrzeuges aufgefunden und sichergestellt. Kurz darauf wurde der Fahrer ermittelt. Bei
einem Test registrierten Beamte
bei ihm 1,5 Promille Alkohol im
Blut und stellten deswegen seinen
Führerschein sicher. Außerdem
ordneten sie eine Blutentnahme im
Klinikum an. (mz)
MEMMINGEN
Zeugen gesucht
Ein Mofafahrer und ein Pkw-Lenker sind am Donnerstag gegen
21.20 Uhr in der Buxacher Straße
zusammengestoßen. Die Polizei
bittet nun den Autofahrer und eventuelle Zeugen, sich unter Telefon
(08331) 10 00 zu melden. (mz)