Memminger Zeitung vom 20.10.2012 - All
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Memminger Zeitung vom 20.10.2012 - All
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR MEMMINGEN UND DAS UNTERALLGÄU | ALLGÄUER ZEITUNG ... Memminger Zeitung Ewig leben? Künstliche Intelligenz soll’s möglich machen Wochenend-Journal SAMSTAG/SONNTAG, 20./21. OKTOBER 2012 Deutsche Bahn Reportage Unterwegs in Libyen ein Jahr nach Gaddafis Tod Die Dritte Seite Halt für Fernzüge in Lindau gefährdet Allgäu-Rundschau Wolkig, 18 Grad Gebietsweise Nebel, häufig Sonnenschein Wetter www.all-in.de NR. 243 PREIS ¤ 1,70 Blickpunkt Lokales Wallenstein mit Gewinn Der Fischertagsverein hat die Wallenstein-Woche 2012 mit einem Gewinn abgeschlossen. Genaue Zahlen will er allerdings erst im März veröffentlichen. »Seite 37 Kommentar VON JOACHIM BOMHARD Mal genauer betrachtet: » [email protected] Unser Geld Rosige Zeiten Spätestens seit die US-Investmentbank Lehman 2008 kollabierte, ist die Krise und die Sorge um unser Geld zum täglichen Begleiter geworden. Doch was ist Geld eigentlich? Und macht es wirklich glücklich? Wir versuchen einmal grundsätzliche Fragen zu beantworten und haben dabei in unserem Titel-Thema auch heitere Seiten entdeckt. Im Leitartikel und im Ressort Wirtschaft gehen wir den schwierigen Fragen nach, wie es mit der Krise weitergeht und wie man Geld sicher anlegt. Länder reformieren das Abitur Ab 2017 bundesweit einheitliche Standards Hamburg Kein Zentralabitur, aber gleich schwere Abschlussprüfungen in allen Bundesländern: Darauf haben sich die Kultusminister der Länder nach jahrelanger Debatte in Hamburg geeinigt. Sie machen damit den Weg für bundesweit einheitliche Abiturstandards frei. Die gleichen Leistungsanforderungen sollen in Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch erstmals beim Abitur 2017 gelten. Die Minister verwiesen darauf, ein Einheitsabitur wie in Frankreich werde nicht angestrebt. Damit die Gymnasialabschlüsse besser verglichen werden können, steht den Ländern künftig ein Aufgaben-Pool zur Verfügung, aus dem sie sich für die Abiturprüfungen bedienen können. Der Standard sei recht anspruchsvoll, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) mit Blick auf Befürchtungen, das Niveau werde sinken. (dpa) »Politik V CSU schwenkt auf Kurs Merkels ein Euro-Krise Seehofer lobt in München Erfolg der Kanzlerin auf dem Brüsseler Gipfel. Banken sollen erst Geld aus dem Rettungsschirm erhalten, wenn die neue Aufsicht effizient arbeitet VON DETLEF DREWES München/Brüssel Die CSU hat sich nach wochenlangen Querschüssen auf ihrem Parteitag hinter die EuroPolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestellt. CSU-Chef Horst Seehofer lobte in München Merkel und distanzierte sich von der bisherigen Forderung nach einem Euro-Austritt Griechenlands. Der CSU-Parteitag beschloss am Freitag einen Leitantrag des Parteivorstands zur Euro-Politik. Darin fordern die Christsozialen ein stärkeres Mitspracherecht der Bundesbank bei Entscheidungen zum Euro und die Einführung von Volksabstimmungen. Der Leitantrag fand in der Debatte breite Unterstützung. Auch der als Euro-Skeptiker bekannte Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler unterstützte ihn. Unterdessen wurde auf dem EUGipfel in Brüssel beschlossen, Europas Großbanken ab 2013 einer neuen Aufsicht zu unterstellen. Kleinere Geldinstitute sollen dagegen auch künftig unter der Kontrolle der nationalen Aufseher arbeiten können. Mit diesem Ergebnis des EU-Gipfels hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel durchgesetzt. „Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte die Regierungschefin zum Abschluss des Treffens. Partei will nicht mehr auf Austritt Griechenlands drängen Seehofer lobte in München die Ergebnisse des Brüsseler Euro-Gipfels als Merkels Erfolg. „Das ist aus meiner Sicht ein weiterer Etappenerfolg der Kanzlerin“, sagte der CSUChef. Allmählich zeigten sich auch die ersten Erfolge in den von der Schuldenkrise betroffenen Ländern. Anders als noch vor wenigen Wochen will die CSU derzeit laut Seehofer auch nicht mehr auf einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone drängen. „Wenn die ganzen Dinge nicht erfüllt würden, wäre das eine Option“, sagte der CSU-Vorsitzende. Im Moment stelle sich die Frage nicht. Zentrale Punkte des CSU-Europa-Leitantrags ● Euro-Krise Die Vergemeinschaftung von Staatsschulden und eine Banklizenz für Euro-Rettungsschirme werden abgelehnt. Geschaffen werden sollen Verfahren für das Ausscheiden eines Landes aus dem Euro und für eine Staatsinsolvenz. ● EZB Im Rat der Europäischen Zentralbank, in dem jedes Land eine Stimme hat, soll Deutschland mehr Stimmgewicht und eine Art Vetorecht bekommen. ● EU-Erweiterung Bei Entscheidungen über neue Mitglieder soll die Aufnahmefähigkeit der EU ein zentrales Kriterium sein. Eine Vollmitgliedschaft der Türkei lehnt die CSU ab. ● Volksabstimmungen Zu Fragen von besonderer Tragweite soll es Volksentscheide geben, etwa bei Kompetenzübertragungen an die EU, dem Beitritt neuer Mitglieder oder „erheblichen Finanzleistungen“ in der Euro-Krise. (dpa) In der Nacht zum Freitag hatten die 27 Staats- und Regierungschefs der EU in zehnstündigen Verhandlungen einen Durchbruch beim Thema Bankenaufsicht geschafft. Demnach soll die rechtliche Konstruktion bis zum Jahresende stehen. Banken in Schieflage können aber erst dann auf Hilfsgelder aus der Kasse des ESM hoffen, wenn die neue Aufsicht installiert ist und „effizient arbeitet“. Darüber hinaus darf die Kommission nun mit jeder der 17 Euro-Regierungen Verträge schließen, in denen eine striktere Überwachung der Haushalte geregelt ist. Damit wurde letztlich auch die Forderung nach einem „SuperWährungskommissar“, den Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gefordert hatten, übernommen. Frankreichs Staatspräsident François Hollande, der zunächst auf Gegenkurs zur Kanzlerin gegangen war, gab nach und unterstützte am Freitag nach dem Ende des Gipfeltreffens ausdrücklich die MerkelPosition. (mit afp und dpa) »Bayern und Wirtschaft on ihrer aktuellen Finanzlage hat die Deutsche Rentenversicherung noch vor ganz wenigen Jahren nur träumen können. Die Reserven waren aufgebraucht, obwohl der Rentenbeitrag über der magischen 20-Prozent-Marke lag. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt brachte die Wende. Die Rentenkasse sitzt auf einem so dicken Polster, dass die Beitragszahler ohne Weiteres entlastet werden können; nach den Gesetzmäßigkeiten des Umlagesystems, das kein langfristiges Ansparen eines Kapitalstocks vorsieht, müssen sie sogar entlastet werden. Der niedrigste Beitragssatz seit fast 20 Jahren lässt sich auf Dauer nicht halten. Zum einen gibt es die konjunkturelle Unsicherheit, die auch den Arbeitsmarkt auf Dauer belasten wird. Zum anderen nähert sich das System unaufhaltsam der deutlichen Alterung der Gesellschaft. Zu Beginn des nächsten Jahrzehnts werden die ersten geburtenstarken Jahrgänge ihren Rentenanspruch anmelden. Spätestens dann wird die noch vorhandene finanzielle Ausgewogenheit zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern ausgehebelt werden. Man wird sich an Beitragssätze von weit über 20 Prozent gewöhnen müssen. So gesehen befinden wir uns gerade in rosigen Zeiten. Heute in Ihrer Zeitung Peinlicher Google-Fehler Google-Gründer Larry Page versuchte nach der peinlichen und folgenreichen verfrühten Vorlage von Geschäftszahlen, die Investoren mit Zukunftsvisionen zu beruhigen. »Wirtschaft Sport vom Freitag Pfarrer beklagen Reformstau Augsburg Über 40 Welt- und Ordenspriester des Bistums Augsburg drängen auf Reformen in der Kirche. In einem Schreiben an Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa rufen sie zu einem neuen Dialog auf. Wörtlich heißt es: „Der seit Jahren sich verschärfende Reformstau in der Kirche, unter dem viele Menschen leiden, bereitet uns Sorgen. Wir meinen, dass bei aller kirchlichen Loyalität das offene und freimütige Wort nicht zu kurz kommen darf.“ Die Priester fordern eine synodale Struktur, die es erlaubt, mehr Menschen in Entscheidungen einzubinden. Auch die „fatale Großraumplanung“ bei der Zusammenlegung von Pfarreien halten sie für einen falschen Weg. Zudem wollen sie die Rechte von Wiederverheirateten stärken. (jok) »Bayern Der Oktober ist golden wie nie Wetter Temperaturrekorde dank Mittelmeerluft. Nächste Woche kälter VON TANJA OHNESORG Augsburg Kourosh – das klingt exotisch, fremd, nach Sehnsucht. Für Urlaubsgefühle muss im Moment jedoch niemand das Land verlassen. Denn Kourosh ist nicht nur der Name eines alten persischen Herrschers, sondern auch der des Hochdruckgebiets, das an diesem Wochenende milde Mittelmeerluft ins Land bringt und die Sonne so schön strahlen lässt wie selten zuvor um diese Zeit. Dieser goldene Oktober hat seinen Namen tatsächlich verdient – er knackt etliche Rekorde. So waren es am gestrigen Freitag auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze mit ihren 2962 Metern, immerhin neun Grad plus. Und auf dem Hohen Peißenberg (988 Meter) im Kreis Weilheim-Schongau wurden am Mittag 26,9 Grad gemessen. Das ist die höchste Temperatur in einem Oktober seit dem Jahr 1879. Selbst an so manchen Tagen im Hochsommer wird es nicht so warm wie derzeit. Zur Erinnerung: Mitte Juli erreichte das Thermometer nur etwa 15 bis 20 Grad. Natürlich wer- Herbst im Allgäu Foto: Hildenbrand, dpa den die Höchsttemperaturen nur für kurze Zeit erreicht, doch gerade deshalb sollten die Sonnenstunden so intensiv wie möglich genutzt werden. In der leichten Sommerjacke einen Herbstspaziergang machen – das ist durchaus drin. Doch der zweite Sommer währt nicht ewig. Der Samstag bringt noch einmal Werte zwischen 20 und 25 Grad. Sonntag und Montag werden zwar etwas kühler, aber immer noch sonnig. Danach wird stellenweise kaum noch die Zehn-Grad-Marke erreicht. Diplom-Meteorologe Dominik Jung befürchtet: „Da ergeht es den Temperaturen fast wie so manchem Wetterfrosch: Nach einem sprunghaften Aufstieg kommt der rasante Fall nach unten.“ Rentenbeitrag bald unter 19 Prozent Berlin Dank der niedrigen Arbeitslosigkeit sinken die Beiträge zur Rentenversicherung im Januar noch stärker als geplant. Wie ein Sprecher des Sozialministeriums bestätigte, sind die Überschüsse der Rentenkassen so groß, dass der Beitragssatz von 19,6 auf 18,9 Prozent reduziert werden kann. Bisher war die Koalition nur von 19,0 Prozent ausgegangen. Insgesamt werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer damit um fünf bis sechs Milliarden Euro entlastet. Hunderttausende Frührentner haben dagegen immer größere Probleme, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Nach einer Studie der Rentenversicherung sind 37 Prozent der 1,6 Millionen Menschen, die eine Erwerbsminderungsrente beziehen, akut von Armut bedroht. (rwa) »Kommentar und Politik FUSSBALL Hoffenheim – Gr. Fürth 3:3 EISHOCKEY Berlin – Augsburg Kaufbeuren – Ravensburg Peiting – Füssen 5:1 1:7 5:2 Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08331) 109-170, Fax-188 [email protected] Anzeigen Tel. (08331) 109-0, Fax -105, -106 [email protected] Abo-Service Tel. (08331) 109-126, Fax -109 [email protected] MZ Service-Center Donaustraße 14, Memmingen . 60042 4 190469 501708 Ihre Heimatzeitung 2 Wochen gratis ! Gehen Sie bestens informiert in den Tag – mit Ihrer Heimatzeitung Zwei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich. 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Wenn es aber darum gehe, mal kurz Staub aufzuwirbeln, wenn es darum gehe, eigene Machtpositionen auszubauen oder Pfründe zu sichern, dann sei Ulrike Müller mittendrin. Sagen Gesinnungsfreunde von ihr. Dieser Tage wollte sie wieder einmal etwas werden – wie schon öfter. In praktisch letzter Minute durfte ihr Landtagskollege Bernhard Pohl aus unserer Zeitung erfahren, dass „die Müller“ ihm den Vorsitz der Bezirksgruppe der Freien Wähler streitig machen will. Der Plan ging nicht auf: Ulrike Müller unterlag deutlich gegen Pohl – was einer sauberen Watsch ‘n gleichkommt. Beobachter der Freien Wähler (FW) sprechen bei dieser Auseinandersetzung von einem „Hauen und Stechen“. Dieter Wegerer, Ex-Bürgermeister von Nersingen, der seinen Stellvertreter-Posten an Müller verlor, sagt: „Die wollen ihre Startposition für die Landtagswahl im Herbst nächsten Jahres verbessern.“ So wolle Ulrike Müller ihre Erfolgschancen steigern, wenn sie auf der schwäbischen Liste möglichst weit vorne platziert ist. Ob diese Rechnung aufgeht? Wie hatte doch die Oberallgäuer Abgeordnete nach verschiedenen Erklärungspirouetten im Vorfeld dann letztlich ihre Kandidatur gegen Pohl begründet? Sie könne es nicht akzeptieren, dass keine einzige Frau unter den fünf Vorsitzenden geplant gewesen sei: „Das war für mich nicht tragbar, deshalb bin ich angetreten.“ Glaubwürdiger sind wahrscheinlich jene, die von einem Machtkampf sprechen. Ein Erfolgserlebnis gibt es für die Frau Abgeordnete nun aber doch noch: Letztes Wochenende wurde sie als Beisitzerin in den Landesvorstand ihrer Gruppierung gewählt. Pohl ließ sie diesmal deutlich hinter sich. Bravo! Übrigens: Einen Machtkampf erlebt auch die CSU im Landkreis Weilheim-Schongau. Dort will Generalsekretär Dobrindt verhindern, dass die Ortsvorsitzende von Schongau als Nachfolgerin der bisherigen Abgeordneten Renate Dodell für den Landtag kandidiert. Dobrindt hat flugs – ohne mit Christine Sander zu sprechen – seinen Spezl, Landrat Harald Kühn (Garmisch-Partenkirchen) vom Kreisvorstand nominieren lassen. Diese netten Geschichten aus dem Innenleben von Parteien und Gruppierungen kommen bei den Menschen sehr gut an. Die Politik und die Politiker werden dadurch immer sympathischer. Gell? Nur noch ein Verletzter in Klinik Goldener Hopfensee: Inspiration für Künstler Für Dichter, Denker und Romantiker bietet der Hopfensee im Ostallgäu momentan die richtige Atmosphäre. Wenn die Sonne untergeht, färbt sich nicht nur der Abendhimmel in feuerrote Farbe, sondern scheinbar auch der Hopfensee. Zeit für eine romantische Bootsfahrt zu zweit. Oder Zeit für Dichter und Maler, sich vom goldenen Hopfensee inspirieren zu lassen. Foto: Ralf Lienert Halt für Fernzüge in Lindau gefährdet Bahn Nach der Elektrifizierung könnte Leutkirch oder Wangen den einzigen Stopp zwischen Memmingen und Bregenz erhalten VON AIMÉE JAJES Lindau/Memmingen Überrascht waren die meisten nicht. Dennoch hat die Nachricht der Deutschen Bahn, dass die Elektrifizierung der Strecke München – Lindau nicht nur deutlich teurer wird, sondern auch auf bislang unbestimmte Zeit verschoben wird, Ärger und Unverständnis hervorgerufen. Für die Fahrgäste in der Region stellt sich nun nicht nur die Frage, wann das Projekt umgesetzt sein wird. Sondern auch, ob der Fernverkehrszug von München nach Zürich überhaupt Halt in Lindau machen wird. Das hängt davon ab, ob sich die Deutsche Bahn und die Stadt Lindau einig werden. Denn nach einem zweiten Bürgerentscheid steht fest, dass künftig der Hauptbahnhof in Reutin sein wird, aber weiter eine eingleisige Anbindung zur Insel bestehen bleibt. Zwar will die Bahn an Lindau als Haltestelle festhalten, über die Umsetzung der Pläne wurde aber noch nicht entschieden. Scheitern die Verhandlungen, hält der Fernzug von München nach Zürich womöglich statt in Lindau in Baden-Württemberg – etwa in Leutkirch oder Wangen. Weiterhin nur ein Halt zwischen Memmingen und Bregenz „Solange das Lindauer Thema nicht gelöst ist, können wir die Fahrtzeit nicht einhalten“, sagte Volker Hentschel von der Bahntochter DB Netz. Zwischen den beiden Knotenpunkten Memmingen und Bregenz (Vorarlberg) hat die Deutsche Bahn eine Fahrtzeit von einer Stunde eingeplant. Deswegen ist auf dem Streckenabschnitt nach wie vor auch nur ein Halt möglich. Wie berichtet hat die Deutsche Bahn den Termin, zu dem die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen sein soll, zum wiederholten Mal verschoben. Diesmal von 2017 auf zunächst unbestimmte Zeit. Der Projektbeirat, in dem unter anderem der Landtagsabgeordnete Eberhard Rotter (CSU), der Memminger Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (SPD) sowie der Ostallgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) sitzen, drängt auf eine Fertigstellung bis 2019. Darüber hinaus sind die 2007 veranschlagten Kosten von 210 Millionen Euro bei einer neuen Kalkulation um 88 Millionen Euro gestiegen. Der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil bedauert die Kostensteigerungen sowie die Verzögerungen. Er spricht von einem „starken Wermutstropfen“. Zeil erwartet vom Bund – „ohne Wenn und Aber“ –, „dass er ausreichend Bedarfsplanmittel in die Hand nimmt, zumal erhebliche Kostensteigerungen dem Güter- und Fernverkehr zuzurechnen sind“. Wirtschaft spricht von „Bedauern und Unverständnis“ Mit „Bedauern und teilweise auch Unverständnis“ hat die Industrieund Handelskammer Schwaben (IHK) reagiert. „Die Wirtschaft braucht eine leistungsfähige Verbindung zwischen den Metropolregionen München und Zürich wie auch die Unternehmen und die Menschen im Allgäu selbst“, sagt IHK-Vizepräsident Gerhard Pfeifer aus Memmingen. Es könne nicht sein, dass auf einer Strecke von nur 300 Kilometern Luftlinie das Flugzeug das attraktivere Verkehrsmittel als die Bahn sei. Stimmen aus dem Landtag ● Eberhard Rotter (verkehrspolitischer Sprecher der CSU und Mitglied des Projektbeirats): „Die Deutsche Bahn hat die Kosten 2007 sehr blauäugig geschätzt. In manchen Dingen war ich sehr enttäuscht, dass diese anfangs nicht detaillierter angeschaut wurden. Es ist ganz wichtig, dass sämtliche Projektpartner an dem Projekt festhalten wollen – für unsere Region ist das von erheblicher Bedeutung. Jetzt geht es um die schwierige Frage, wer die Mehrkosten finanziert.“ ● Adi Sprinkart (Grüne): „Ich fordere Bund, Land und die Deutsche Bahn auf, schnellstmöglich ein Finanzierungskonzept vorzulegen, damit das Allgäu nicht abgehängt wird.“ ● Paul Wengert (SPD): „Jetzt ist es höchste Zeit, dass sich Bundesverkehrsminister Ramsauer und der in Bayern für den Bahnverkehr verantwortliche Wirtschaftsminister Zeil der Sache annehmen, um ein endgültiges Scheitern dieses weit über das Allgäu hinaus wichtigen Schienenprojekts zu verhindern.“ ● Bernhard Pohl (Freie Wähler): „Die Art und Weise, wie sich die Elektrifizierung der Bahn im Allgäu seit geraumer Zeit zu einer NeverEnding-Story entwickelt, ist nicht weiter hinnehmbar. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie das Allgäu zur infrastrukturellen Diaspora Bayerns verkommt.“ Fünf Jahre Freiheitsstrafe mit Alkohol-Therapie Prozess 49-Jähriger wegen schwerer Körperverletzung an langjähriger Freundin und schwerem Raub verurteilt Kempten Fünf Jahre Freiheitsstrafe mit Unterbringung in einer Entziehungsanstalt – dazu wurde gestern vor dem Kemptener Landgericht ein 49-jähriger Kaufbeurer verurteilt. Der Mann hatte sich, wie berichtet, wegen gefährlicher Körperverletzung, schwerem Raub und Bedrohung zu verantworten. Verurteilt wurde er für die ersten beiden Delikte. Die Bedrohung ließ das Gericht fallen, weil nicht nachzuweisen war, ob er zu seinem Opfer wirklich „ich bringe dich um“ gesagt hat. Das Urteil ist rechtskräftig. Das Gericht sah es am zweiten Prozesstag als erwiesen an, dass der Angeklagte im Alkoholrausch seine langjährige Freundin nach einem Streit gefesselt, verprügelt und ihr 250 Euro gestohlen hat. Vor allem die Schläge gegen den Kopf hätten tödlich sein können, so der Richter. Negativ legte er dem Angeklagten auch aus, dass dieser sich der Frau genähert hatte, als diese völlig wehrlos war. „Sie war deutlich alkoholisiert und schlief.“ Darüber hinaus fesselte der 49-Jährige sein Opfer. Der Angeklagte leugnete die Tat nie, konnte sich aber nach seiner Aussage auch nicht daran erinnern. Das Gericht glaubte nicht an diese Gedächtnislücke – zumal der Mann genau die Vorgänge vor und nach der Tat schilderte. Eine psychiatrische Gutachterin zog zwar die Möglichkeit einer dissoziativen Amnesie mit ausgestanzten Erinnerungslücken, ausgelöst durch ein traumatisches Erlebnis, in Betracht. Das Gericht aber war „überzeugt, dass Sie sich sehr wohl erinnern können“ und wertete nur ein Teilgeständnis. Das, seine Alkoholsucht, und dass er selbst nach der Tat den Rettungsdienst rief, sprachen am Ende unter anderem für den Angeklagten und brachten ihn in ein Bezirkskrankenhaus. Der Staatsanwalt hatte sechseinhalb Jahre Haft gefordert. Aber das Gericht war der Ansicht, dem Mann helfe ein Alkoholentzug mehr – auch, damit er im Rausch nicht wieder Straftaten begeht. (dec) Schwangau Der eigentliche Auslöser des folgenreichen Kutschenunfalls auf der Zufahrtsstraße von Schloss Neuschwanstein (Ostallgäu) ist noch immer nicht bekannt. Wie berichtet, waren vor knapp zwei Wochen zwei Pferde eines Gespanns durchgegangen und führerlos bergab galoppiert. Dabei kam es zur Kollision mehrerer Kutschen, bei der acht Menschen teils schwer verletzt wurden. Die Ermittlungen der Polizei lassen laut Präsidium in Kempten weiterhin keine Rückschlüsse zu, weshalb die Pferde durchgingen. Die Vernehmung zahlreicher Zeugen sowie der Verletzten habe keine Hinweise auf ein unübliches Geräusch oder eine Person in unmittelbarer Nähe der Pferde ergeben. Von den fünf Schwerverletzten befindet sich laut Polizei nur noch der beteiligte Kutscher in stationärer Behandlung. Die anderen Beteiligten, darunter die 40-jährige Mutter zweier Kinder, hätten die Krankenhäuser inzwischen verlassen. Die Ermittlungen dauern an. (az) Blickpunkte BENNINGEN Kein Mord: Knochenfunde stammen von Friedhöfen Es war kein Mord, kein Unfall und auch keine Ordnungswidrigkeit. Hinter dem menschlichen Schädel und weiteren Knochenteilen, die ein Pilzsammler, wie berichtet, in einem Wald bei Benningen (Unterallgäu) am 8. Oktober gefunden hatte, steckt eine ganz banale Erklärung: Die Ermittlungen der Memminger Kriminalpolizei ergaben jetzt zweifelsfrei, dass die Knochen aus dem Erdreich stammen, welches durch Aushubarbeiten auf dem Areal von mehreren Friedhöfen gewonnen wurde. Dieser Aushub wurde zur Befestigung eines Weges verwendet. Offensichtlich ist dabei durch das beauftragte Unternehmen übersehen worden, dass sich die fraglichen Knochenteile noch im Aushub befanden. Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen. (az) VORARLBERG Mann stürzt von seinem E-Bike und stirbt Mit seinem E-Bike ist am Donnerstagabend ein Mann in Lauterach (Vorarlberg) tödlich verunglückt. Ein Zeuge hatte ihn in einem Straßengraben liegen sehen und verständigte die Polizei. Die Ordnungshüter fanden den Gestürzten leblos vor. Zum genauen Unfallhergang machte die Polizei noch keine näheren Angaben. (az) ALLGÄU Aktion Schutzwald: 13 000 Bäume gepflanzt Die Aktion Schutzwald war nach Angaben des Initiators, dem Deutschen Alpenverein, ein voller Erfolg. Etwa 100 freiwillige Helfer beteiligten sich an dem Projekt, das sich seit fast 30 Jahren mit dem Aufbau und der Pflege ausgewiesener Schutzwaldflächen beschäftigt. Mehr als 13 000 Bäume heimischer Arten (unter anderem Tannen, Fichten und Buchen) wurden auf diesen Flächen gepflanzt. Außerdem besserten die Helfer in den bayerischen Alpen rund 7500 laufende Meter Steige aus, mähten und räumten Äsungsflächen für Wild, errichteten Zäune zum Schutz von Jungpflanzen und bauten Hochsitze. (az) ... Erkheim Angespannte Finanzlage Unterallgäu SAMSTAG, 20. OKTOBER 2012 Memmingen - Unterallgäu Mystik Kunstvolle Streitgespräche Kultur am Ort 37 www.all-in.de NR. 243 Naturheilkunde: Info-Zentrum eröffnet Neues Angebot an Ottobeurer Klinik Geordnete Verhältnisse, und das nicht nur im Kostümfundus in der Alpenstraße (Foto): Der Fischertagsverein hat die Wallenstein-Woche mit einem Gewinn abgeschlossen. Genaue Zahlen und Fakten sollen allerdings erst bei der Delegiertenversammlung am 20. März 2013 im Rahmen des Kassenberichts öffentlich detailliert dargestellt werden. Foto: Manfred Jörg Nicht nur im Fundus herrscht Ordnung Historische Woche Veranstalter bilanziert einen Gewinn – Genaue Zahlen gibt’s allerdings erst im März VON MANFRED JÖRG Memmingen Ein Gefühl verwandelt sich Schritt für Schritt in Fakten: Bereits unmittelbar nach der Wallenstein-Woche sprachen die Vorstandsmitglieder des veranstaltenden Fischertagsvereins Mitte August von einem „großen Erfolg“ (wir berichteten). Diese erste Einschätzung hat sich zwei Monate später verfestigt. Nach der jüngsten Ausschusssitzung legte der Vorstand des Fischertagsvereins nun eine Bilanz vor. Genaue Zahlen und Fakten sollen allerdings erst bei der Delegiertenversammlung am 20. März 2013 im Rahmen des Kassenberichts detailliert dargestellt werden. Auf Anfrage der Memminger Zeitung wollte sich Vereinsvorsitzender Volker Kraus noch auf keine konkreten Zahlen festlegen. Er betonte jedoch: „Im Vergleich zu früheren Wallenstein-Wochen liegen wir sehr gut und haben auf jeden Fall auch bei der Zahl der verkauften Karten zugelegt.“ Zum Vergleich: 2008 hatte der damalige Vorsitzende Dieter Zinth erfreut bilanziert: „Wir haben das bislang erfolgreichste Wallenstein erlebt und rund 200 000 Gäste begrüßt.“ Der heutige Vorsitzende Volker Kraus ist ebenfalls guter Dinge: „Wenn alle Rechnungen bezahlt sind, bleibt auch diesmal ein Gewinn übrig. Der wird dann den Rücklagen zugeführt“, erklärte Kraus. Seinen Angaben zufolge handelt es sich dabei voraussichtlich um eine fünfstellige Summe. Ein gutes Polster sei auch dringend nötig, denn: „Wir müssen gewappnet sein, falls wir zum Beispiel beim nächsten Mal nicht so ein Wetterglück haben wie diesmal.“ Die genaue Summe, die auf die hohe Kante gelegt werden könne, stehe allerdings erst fest, nachdem auch der Steuerbescheid eingegangen sei, so Kraus. In seiner Bilanz führt der Fischertagsverein unter anderem folgende weitere Punkte auf: ● „Dank der sehr guten Wetterlage während der Wallenstein-Wo- che konnten alle Veranstaltungen durchgeführt werden. Dies führte auch zu einer sehr hohen Besucherzahl in den Lagern in der Grimmelschanze und im Reichshain. Die Spielstätten waren fast immer ausgebucht“, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Wallenstein-Veranstalters. ● Die Übernahme der Schirmherrschaft durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und dessen Teilnahme am Umzug am 5. August hätten einen „positiven Einfluss auf die Besucherzahlen am letzten Wochenende der Wallenstein-Spiele“ gehabt. ● Einen ganz besonderen Posten bei den Einnahmen hätten die Spenden der Werbepartner, der Sponsoren und der Förderer dargestellt. „Vorstand und Ausschuss danken allen Unterstützern aus Memmingen und der Region“, hebt der Fi- Was der Fischertagsverein zurückzahlen muss ● Neubau Der Fischertagsverein hat 2008 auf einem Grundstück der Stadt in der Alpenstraße eine neue Halle gebaut, in der sich heute der Fundus und die Nähwerkstatt befinden. Der Verein musste dafür keinen Erbbauzins bezahlen. Zudem gewährte die Stadt ein zinsloses Darlehen über rund 430 000 Euro. ● Rückzahlung Im Gegenzug verpflichtete sich der Verein, alle vier Jahre nach den Wallenstein-Spielen mindestens 50 000 Euro zurückzuzahlen, sofern es die Finanzlage erlaubt. Wenn der Verein nachweisen kann, dass die Spiele – zum Beispiel wegen schlechten Wetters – nicht gut gelaufen sind und somit nicht viel Geld in die Vereinskasse geflossen ist, kann die Rate verringert oder ausgesetzt werden. Zudem gibt es keine Frist, bis wann die gesamte Summe abgestottert sein muss. ● Restsumme Nach Angaben von Vorsitzendem Volker Kraus hat der Fischertagsverein bislang 60 000 Euro zurückbezahlt. Weitere 50 000 sollen in Bälde folgen. Das bedeutet: Der Verein steht dann noch mit 320 000 Euro in der Kreide. (maj) schertagsverein in seiner Pressemitteilung hervor. ● Erwähnenswert sei nicht zuletzt, dass die Befragung der Besucher in den Spielstätten mittels Fragebögen eine „überwältigende positive Resonanz“ erbracht habe. Das gelte für alle Veranstaltungen wie Reiter- und Lagerspiele sowie auch für das Theater. ● In finanzieller Hinsicht stellt Volker Kraus der Fischertagsverein fest, „dass die Einnahmen auf jeden Fall die Kosten decken“. Es sei positiv zu bewerten, so der Verein, dass der erwirtschaftete Überschuss zum Abzahlen der Schulden bei der Stadt Memmingen genutzt werden könne, die durch den Bau der Lagerhalle entstanden seien (siehe auch Infokasten). ● Das im Vorfeld errechnete Gesamtbudget sei aufgrund „notwendiger kurzfristiger Änderungen in der Organisation beziehungsweise wegen einiger Preissteigerungen leicht überzogen worden“. Zu Besuch im Weißen Haus MZ-Serie Dr. Georg Volkheimer war 1962 bei US-Präsident John F. Kennedy eingeladen Bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft 2010 in Hockenheim traf MZLeser Martin Eder (links) aus Woringen viele prominente Gäste. Unter ihnen war auch Franziska van Almsick (rechts). Die mehrfache Schwimm-Weltmeisterin ließ sich sofort mit ihm fotografieren. „Sie war sehr nett“, sagt Eder. Foto: oh Memmingen Als der ehemalige Zweite Bürgermeister und Stadtrat Dr. Georg Volkheimer die MZ-Serie „Ich und der Star“ entdeckte, erinnerte er sich, dass auch er vor vielen Jahren einen echten Promi getroffen hatte. Auf einer Amerikareise 1962 war er nämlich bei Präsident John F. Kennedy eingeladen. Es war im April 1962, als Volkheimer mit dem Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing nach Amerika flog. Der heute 83-Jährige denkt gerne an dieses Erlebnis. „Amerika ist ein tolles Land“, sagt er. Höhepunkt der Reise Beim Boss-Hoss-Konzert in Kempten wurden Katrin Gebauer (links) und ihre Freundin Laura Zirk (rechts) auf die Bühne geholt. Im Anschluss durften sie auf die Aftershow-Party, wo sie die Sänger persönlich kennenlernten. Hoss (Mitte) ließ sich auch zu einem Foto mit den beiden überreden. Foto: oh Der Höhepunkt der dreieinhalbwöchigen Reise war für ihn zweifellos ein Besuch in Washington. „Dort wurden wir von Präsident John F. Kennedy im Weißen Haus empfangen“, sagt Volkheimer stolz. Er und die anderen Club-Mitglieder mussten an diesem Tag zunächst im Kabinettsraum warten. „Da habe ich zufällig Mrs. Kennedy durchs Fenster im Garten gesehen, und sie hat Ottobeuren Für viele ist Naturheilkunde immer noch esoterischer Hokuspokus. „Doch die Akzeptanz ist viel höher als noch vor ein paar Jahren“, weiß Dr. Manfred Nuscheler, Anästhesie-Chefarzt an den Kreiskliniken. Aus diesem Grund habe man an der Kreisklinik in Ottobeuren jetzt ein Informationszentrum für Naturheilkunde gegründet. Dessen Eröffnung wird am Mittwoch, 24. Oktober, um 19.30 Uhr im Rupert-Neß-Saal der Benediktinerabtei in Ottobeuren gefeiert. Die öffentliche Auftaktveranstaltung steht unter dem Motto „Naturheilkunde am Herz“. In den Monaten darauf finden regelmäßig Vorträge zu verschiedenen Bereichen der Naturheilkunde statt. Dazu gehören zum Beispiel die Atemschulung, das Stressmanagement und die Pflanzenheilkunde. Allgemein anerkannt Nuscheler möchte nach eigenen Angaben nicht suggerieren, dass die Kreisklinik naturheilkundlich arbeite. „Allerdings öffnen wir uns mehr und mehr diesem Gebiet der Medizin“, so der Arzt. Es sei zudem allgemein anerkannt, dass naturheilkundliche Verfahren eine gute Ergänzung zu schulmedizinischen Therapien darstellten. „Bei chronischen Erkrankungen kann man damit viel bewirken“, sagt Nuscheler. Deshalb werde bis 2013 auch ein Schmerzzentrum in der Kreisklinik Ottobeuren entstehen, in dem die Mediziner viel mit Naturheilkunde arbeiten würden. (katha) I Das Programm der Vortragsreihe „Neue Gesundheitspfade in ihrer Nähe“ gibt es im Internet unter www.kreisklinik-ottobeuren.de Aus dem Polizeibericht MEMMINGEN Auto stark beschädigt Alle vier Reifen sind an einem Auto zerstochen worden, das von Donnerstag bis Freitag an der Europastraße stand. Wie die Polizei mitteilte, hat der bislang unbekannte Täter auch die Heck- und Frontscheibe eingeschlagen und das Autoradio beschädigt. Hierbei entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt 2000 Euro. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon (08331) 10 00 entgegen. (mz) MEMMINGEN Betrunken unterwegs Dr. Georg Volkheimer (rechts) war 1962 bei US-Präsident John F. Kennedy (links, †) zu Gast. Mit auf dem Bild: Walther Schäfer (Mitte, †) und Roland F. Messner (Zweiter von rechts, †) vom Politischen Club der Evangelischen Akademie Tutzing. Foto: oh mir zugelächelt“, erzählt Volkheimer. Nachdem die Club-Freunde ins Oval Office geführt worden waren, unterhielten sie sich eine halbe Stunde lang mit Kennedy über die Rolle Berlins und andere politische Themen. „Kennedy war eine tolle Persönlichkeit und hat sich sehr für Deutschland interessiert“, berichtet Volkheimer. „Und ein schöner Mann war er auch“, erinnert er sich an den im Jahr 1963 erschossenen Präsidenten. Der damalige Leiter des Politischen Clubs, Roland Friedrich Messner (†) überreichte dem amerikanischen Präsidenten einige Bücher des Clubs und für dessen Frau eine Nachbildung eines Barock-Engels aus dem Münchner CuvilliésTheater. (katha) O Kontakt Haben auch Sie einen Star getroffen? Dann senden Sie uns ein Foto und einen kurzen, erläuternden Text dazu. Die E-Mail-Adresse lautet [email protected] Die Bilder sollten im JPG-Format sein und mindestens 300 KB Datenmenge haben. Die Postadresse lautet: Memminger Zeitung, Donaustraße 14 in 87700 Memmingen. Direkt über eine Verkehrsinsel gefahren ist ein betrunkener Autofahrer an der Ecke Donau- und Schwabenstraße. Laut Polizei verursachte der 54-Jährige Sachschaden in Höhe von rund 5500 Euro, kümmerte sich allerdings nicht darum. Am Unfallort wurden mehrere Teile des Fahrzeuges aufgefunden und sichergestellt. Kurz darauf wurde der Fahrer ermittelt. Bei einem Test registrierten Beamte bei ihm 1,5 Promille Alkohol im Blut und stellten deswegen seinen Führerschein sicher. Außerdem ordneten sie eine Blutentnahme im Klinikum an. (mz) MEMMINGEN Zeugen gesucht Ein Mofafahrer und ein Pkw-Lenker sind am Donnerstag gegen 21.20 Uhr in der Buxacher Straße zusammengestoßen. Die Polizei bittet nun den Autofahrer und eventuelle Zeugen, sich unter Telefon (08331) 10 00 zu melden. (mz)