Prodisc-C Vivo.

Transcription

Prodisc-C Vivo.
Prodisc-C Vivo. Bandscheibenprothese
zur Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe und Segmentbewegung in
der Halswirbelsäule.
Operationstechnik
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Operationstechnik
Produktinformation
Bibliografie
Prodisc-C Vivo
2
Kinematik
3
Vorgesehene Verwendung, Indikationen
und Kontraindikationen
4
Operationstechnik
5
Multisegmentale Versorgung
14
Implantatentfernung
15
Implantate
17
Instrumente
19
Anleitung zur manuellen Vorreinigung
26
Bibliografie
28
Bildverstärkerkontrolle
Warnung
Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung des Instrumentariums
nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieses Instrumentariums durch
einen darin erfahrenen Chirurgen wird dringend empfohlen.
Hinweis: Die Teilnahme an einer Schulung ist unerlässlich. Weitere Informationen
erhalten Sie bei Ihrer lokalen Synthes Vertretung.
Aufbereitung, Wartung und Pflege von
Synthes Instrumenten
Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und Demontage
mehrteiliger Instrumente finden Sie unter: www.synthes.com/reprocessing
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
1
Prodisc-C Vivo. Bandscheibenprothese
zur Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe und Segmentbewegung in
der Halswirbelsäule.
Eigenschaften und Vorteile
Prodisc-C Vivo ist als Ersatz für eine erkrankte und/oder degenerierte Bandscheibe der Halswirbelsäule bei Patienten mit symptomatischer zervikaler
Diskopathie vorgesehen. Ziel des Bandscheibenersatzes mit Prodisc-C Vivo
ist eine deutliche Reduzierung der
Schmerzen durch Entfernung der
erkrankten Bandscheibe. Die Bandscheibenhöhe wird wiederhergestellt
und Bewegung im betroffenen Wirbelsegment ermöglicht.
Einfache Operationstechnik
– Einfache Operationstechnik in zwei
Schritten: Grössenbestimmung mit
Probeimplantaten und Einbringung
des Implantats
Anatomisches Design
– Konvexe kraniale Endplatte für anatomische Fixation
– Auflagefläche mit trapezoidalem
Design für optimalen anatomischen
Sitz und maximale Abdeckung der
Endplatte
Erprobte Materialien
– Kraniale und kaudale Implantatendplatten aus Titanlegierung für bessere MRT-Kompatibilität
– Poröse Oberflächenbeschichtung aus
Reintitan begünstig Anwachsen des
Knochens
– Inlay aus ultrahochmolekularem
Polyethylen (UHMWPE)
– Gleitpaarung UHMWPE/CoCrMo
(Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierung)
Kugelgelenk-Prinzip
– Ermöglicht einen physiologischen
Bewegungsumfang hinsichtlich
Flexion/Extension, Rotation und Seitneigung
– Ermöglicht die Wiederherstellung
der anatomischen Balance
– Widersteht Scherkräften
2
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Kinematik
Das Rotationszentrum (RZ) von Prodisc-C Vivo liegt unmittelbar unterhalb der kaudalen Endplatte der Prothese. Rein
translatorische Bewegungen werden durch den KugelgelenkMechanismus verhindert.
min. 17.2°
Flexion/Extension
Lage des Rotationszentrums und Flexionsradius entsprechen
der natürlichen Gelenkführung in den Wirbelgelenken.
RZ
RZ
min. 17.2°
Seitneigung
Der physiologische Bewegungsumfang der Seitneigung wird
ermöglicht.
RZ
RZ
360º
Axiale Rotation
Die axiale Rotation wird durch die anatomischen Strukturen
eingeschränkt, nicht durch die Prothese.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
3
Vorgesehene Verwendung,
Indikationen und Kontraindikationen
Vorgesehene Verwendung
Prodisc-C Vivo Implantate sind als zervikaler Bandscheibenersatz vorgesehen und dienen der Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe und dem Erhalt der segmentalen Bewegung.
Massgeblich für den klinischen Erfolg ist eine Reihe kritischer
Faktoren, darunter:
– Absolvierung eines Schulungsprogramms zur Implantation
von Prodisc-C, Prodisc-C Nova oder Prodisc-C Vivo
– Korrekte Patientenauswahl
– Adäquate Knochenqualität (eine Untersuchung zur Beurteilung der Knochenqualität wird empfohlen)
– Vollständige und sorgfältige Diskektomie, Dekompression
und Remobilisierung des Bandscheibenraums
– Optimale Grössenbestimmung und Platzierung des
Implantats
– Postoperative Behandlung
Indikationen
Symptomatische zervikale Diskopathie (SCDD), definiert als in
den Hals oder Arm ausstrahlende (radikuläre) Schmerzen
und/oder ein funktionales/neurologisches Defizit, wobei mindestens einer der nachstehenden Befunde per Bildgebung
(CT, MR oder Röntgen) bestätigt ist:
– Nucleus-pulposus-Prolaps
– Spondylose (definiert durch das Vorliegen von Osteophyten)
– Verlust der Bandscheibenhöhe
Spezifische Kontraindikationen
– Frakturen, Infektionen, Tumoren
– Spinalstenose aufgrund hypertropher Spondylarthrose
– Schwere Facettengelenkdegeneration
– Segmentale Instabilität
– Verknöcherung des posterioren Längsbandes (OPLL)
4
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Allgemeine Kontraindikationen
– Osteoporose, Osteochondrose und schwere Osteopenie
– Akute oder chronische systemische, spinale oder lokale
Infektionen
– Systemische und Stoffwechsel-Erkrankungen
– Alle medizinischen und chirurgischen Zustände, welche
die Vorteile einer Bandscheibenoperation ausschliessen
– Fremdkörperempfindlichkeit gegenüber den Implantatmaterialien
– Schwangerschaft
– Schwere Obesität (Körpermasseindex (BMI) von über 40)
Empfohlene Patientenausschlusskriterien
Die Patientenauswahl ist einer der massgeblichen Faktoren
für den Erfolg des Bandscheiben-Totalersatzes. Die folgenden
Faktoren können die klinischen Ergebnisse beeinflussen:
– Berufliche Tätigkeit oder Aktivitätsniveau des Patienten
– Senilität, Geisteskrankheit oder Alkoholismus
– Medikamentenabhängigkeit oder Drogenmissbrauch
Operationstechnik
1
Voraussetzungen und Lagerung des Patienten
Die Implantation von Prodisc-C Vivo erfolgt unter wiederholter anteroposteriorer (AP) und lateraler Bildverstärkerkontrolle während des Eingriffes. Bei der Lagerung des
Patienten darauf achten, dass der C-Bogen im Bereich des
betroffenen Segments/der betroffenen Segmente uneingeschränkt zirkumferentiell einsetzbar ist.
Den Patienten in neutraler Rückenlage auf einen röntgenstrahlendurchlässigen OP-Tisch lagern. Sicherstellen, dass der
Hals des Patienten durch ein Polster abgestützt in sagittaler
Neutralposition gelagert ist. Bei der Behandlung der Segmente C6–C7 sicherstellen, dass die Schultern des Patienten
die Bildverstärkerkontrolle nicht behindern. Die vollständige
Visualisierung beider Wirbelkörper des betroffenen Segments
muss gewährleistet sein.
2
Zugang
Die Haut auf Höhe des betroffenen Segments markieren und
einen standardmässigen anterioren Zugang zur Halswirbelsäule anlegen, um die Bandscheibe und die angrenzenden
Wirbelkörper darzustellen.
Unter Bildverstärkerkontrolle die Mittellinie bestimmen und
am kranialen und kaudalen Wirbelkörper mit einem Osteotom oder Elektrokauter markieren.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
5
Operationstechnik
3
Sicherungsschrauben-System für vertebralen Halter
montieren
Instrumente
03.820.100
Körner
03.820.101
Schraubenzieher
03.820.111
Vertebraler Halter
03.820.102–
03.820.109
Sicherungsschrauben
03.820.110
Sicherungsmutter
Mit dem Körner die anteriore Kortikalis des kranialen und
des kaudalen Wirbelkörpers jeweils am vertikalen Mittelpunkt der lateralen Mittellinie perforieren.
Die Sicherungsschrauben in die Perforationen einbringen und
bis kurz vor die posteriore Kortikalis in den Wirbelkörper
schrauben. Die Einbringungsachse der Schrauben sollte parallel zu den Endplatten der betroffenen Bandscheibe verlaufen. Mit Schrauben des kleineren Durchmessers (⭋ 3.5 mm)
und der grösstmöglichen Länge beginnen. Ist zusätzlicher
Halt im Knochen erforderlich oder war die Verwendung einer
Schraube mit kleinerem Durchmesser nicht erfolgreich, eine
Schraube mit grösserem Durchmesser (⭋ 4.5 mm) verwenden («Notschraube»).
Warnung:
– Schrauben stets unter Bildverstärkerkontrolle einbringen,
um eine optimale Kontrolle der Achsausrichtung und
Einbringungstiefe zu gewährleisten.
– Die posteriore Kortikalis nicht mit der Schraubenspitze
perforieren.
Den vertebralen Halter über die Schrauben schieben und mit
den Sicherungsmuttern verriegeln. Diese Montage gewährleistet die Parallelität der Sicherungsschrauben und Wirbelendplatten des betroffenen Segments.
Den vertebralen Halter nicht verwenden, um das Segment zu
distrahieren. Einzelheiten zur ordnungsgemässen Distraktion
siehe Schritt 4 auf Seite 7.
6
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
4
Segment mobilisieren und distrahieren
Instrument
03.820.112
Vertebraler Distraktor
Die Diskektomie unter Verwendung der Standardinstrumente
beginnen.
So viel Bandscheibenmaterial wie möglich entfernen, um die
Spitze des vertebralen Distraktors möglichst weit posterior
im Zwischenwirbelraum platzieren zu können. Um die Entfernung des Bandscheibenmaterials zu erleichtern, kann mit
dem vertebralen Halter eine leichte Vordistraktion erzeugt
werden.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
7
Operationstechnik
Die Spitze des vertebralen Distraktors unter Bildverstärkerkontrolle bis zum posterioren Rand der Wirbelkörper einbringen und den Zwischenwirbelraum distrahieren, um die Höhe
wiederherzustellen und Zugang zum posterioren Zwischenwirbelraum zu schaffen. Den vertebralen Halter auf die erzielte Distraktion des Zwischenwirbelraums einstellen. Diesen
Schritt wiederholen, bis maximale Distraktion erzielt ist. Anschliessend den vertebralen Distraktor lösen und entfernen.
Im Zuge der Diskektomie die knorpelige Endplatte sorgfältig
entfernen. Darauf achten, die Endplatten vollständig von
Weichgewebe zu befreien. Verletzungen der Endplatten dabei vermeiden.
Spinalkanal- und foraminale Dekompression fortführen.
Vorsichtsmassnahmen:
– Den vertebralen Halter nicht als Distraktor verwenden.
Übermässige Krafteinwirkung auf den vertebralen Halter
kann zum Verbiegen und/oder Ausreissen der Schrauben
aus dem Knochen führen.
– Das posteriore Ligamentum longitudinale darstellen, um
das Segment zu remobilisieren. Falls für die Dekompression erforderlich, das PLL resezieren.
Warnung:
– Übermässige Distraktion mit dem vertebralen Distraktor
vermeiden, da dies zu Dehnungsläsionen der Nervenwurzel oder einer ungeeigneten Implantatauswahl führen
kann.
– Übermässige Entfernung oder Schädigung der Endplatte
vermeiden. Andernfalls steigt das Einsinkrisiko des
Implantats.
– Den Processus uncinatus erhalten. Das posteriore Drittel
des Processus uncinatus darf entfernt werden, sofern dies
für die adäquate knöcherne Dekompression erforderlich
ist.
– Sicherstellen, dass das Knorpelgewebe vollständig von
den Endplatten entfernt wird. Knorpelgewebe kann die
Osteointegration des Implantats behindern und die Stabilität der Fixation schwächen.
8
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
5
Implantatgrösse bestimmen
Instrumente
03.670.925–
03.670.977
Probeimplantate
03.670.204
Halter für Probeimplantate
03.820.113
Hammer
Nach Diskektomie und Dekompression unter Verwendung
der Probeimplantate die geeignete Höhe und Auflagefläche
der Bandscheibenprothese bestimmen.
Ziel ist die Wahl eines Implantats mit bestmöglichem
anatomischen Sitz, d. h. ein Implantat mit grösstmöglicher Auflagefläche und kleinster Höhe, um die
natürliche Bandscheibe optimal zu ersetzen.
Das Rotationszentrum (RZ) der Prothese sollte auf der Mittellinie des Wirbelkörpers oder etwas weiter posterior positioniert sein. Das Implantat sollte den Grossteil der Wirbelkörperendplatte abdecken. Wird ein Implantat mit zu kleiner
Auflagefläche gewählt, steigt die Gefahr des Einsinkens und
der heterotopen Ossifikation.
Den Innenschaft des Halters für Probeimplantate in die dazugehörige Hülse einbringen und unter leichtem Druck einrasten lassen. Das geeignete Probeimplantat wählen. Darauf
achten, dass der Vorsprung am Probeimplantat ordnungsgemäss im Anschlag des Schafts sitzt und den Schaft festschrauben. Vor dem Einbringen des Probeimplantats sicherstellen, dass der Schaft ordnungsgemäss festgeschraubt ist.
Das Probeimplantat an der Medianlinienmarkierung ausrichten und unter Bildverstärkerkontrolle mit leichten Hammerschlägen in den Bandscheibenraum einbringen.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
9
Operationstechnik
Die optimale Implantatposition in der lateralen Durchleuchtungsansicht ist bei bestmöglichem anatomischen Sitz
des Probeimplantats gegeben. Verhindert der Anschlag ein
ausreichend tiefes Einbringen des Probeimplantats, den
Schaft des Halters für Probeimplantate gegen den Uhrzeigersinn drehen (1 Umdrehung = 0.5 mm), um den Anschlag zu
verstellen und das Probeimplantat etwas tiefer einzubringen.
Dabei das Probeimplantat zentriert in Position auf der Mittellinie halten.
Die Distraktion lösen, um festzustellen, ob die Höhe des
Probeimplantats für den Patienten geeignet ist. Als
Implantathöhe die kleinste zu den gesunden benachbarten
Bandscheiben passende Höhe wählen. Nachdem die korrekte
Implantatgrösse ermittelt wurde, das Probeimplantat entfernen (dazu falls erforderlich mit dem vertebralen Halter
leichte Distraktion bewirken).
Vorsichtsmassnahmen:
– Ein zu hohes Implantat kann den Bewegungsumfang
des Segments einschränken.
– Eine kyphotische Stellung des betroffenen Segments
vermeiden.
10
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
6
Implantat einbringen
Instrumente
03.670.201 –
03.670.203
Implantathalter
03.670.213
Schaft für Implantathalter
03.670.212
Anschlag für Implantathalter (optional)
03.670.305 –
03.670.307
Distanzklammer, Grössen M/MD,
Höhe 5 – 7 mm
03.670.315 –
03.670.317
Distanzklammer, Grössen L/LD,
Höhe 5 – 7 mm
03.670.325 –
03.670.327
Distanzklammer, Grössen X/XLD,
Höhe 5 – 7 mm
03.820.113
Hammer
03.820.101
Schraubenzieher
03.670.207
Positionierer
Vorbereitung
– Den Schaft für Implantathalter in den Implantathalter einsetzen. Die Implantatpackung öffnen und die folgenden
Schritte befolgen:
– Passend zum Implantat eine Distanzklammer der Grössen
M/MD, L/LD oder XL/XLD wählen.
– Die geeignete Distanzklammer an der Bandscheibenprothese befestigen, so dass die Schenkel in den Haltemechanismus des Implantats einrasten.
– Den passenden Implantathalter (M/MD, L/LD oder XL/XLD)
an die Distanzklammer montieren. Sicherstellen, dass die
lateralen Vorsprünge an der Distanzklammer in die Aussparungen an den Schenkeln des Implantathalters greifen.
– Den Drehknopf am Schaft für Implantathalter drehen, um
den Implantathalter an der Distanzklammer zu sichern.
– Das gesamte Implantat aus der Implantatpackung ziehen.
Optional kann zusätzlich der Anschlag an den Implantathalter montiert werden.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
11
Operationstechnik
Implantat einbringen
Falls erforderlich das Segment distrahieren, um das Einbringen des Implantats zu erleichtern.
Sicherstellen, dass die schwarze Mittellinie an der kranialen
Endplatte nach kranial weist und auf die Mittellinienmarkierung am Wirbelkörper ausgerichtet ist.
Ohne Anschlag
Unter lateraler Bildverstärkerkontrolle das Implantat durch
leichte Hammerschläge in seine endgültige Position vorschieben, so dass ein optimaler anatomischer Sitz zwischen den
Wirbelkörpern erzielt wird. Das Rotationszentrum (RZ) der
Prothese sollte auf der Mittellinie des Wirbelkörpers oder
etwas weiter posterior positioniert sein. Übermässige kraniale,
kaudale oder laterale Korrekturen beim Einbringen des Implantats vermeiden. Sicherstellen, dass das Implantat nicht
über den posterioren Rand des Wirbelkörpers hinausragt.
Die Distanzklammer ist mit zwei Nuten versehen, so dass der
anteriore Rand der Prothese unter lateraler Bildverstärkerkontrolle sichtbar ist.
Nach Bestätigung der korrekten Implantatposition mittels
Bildverstärker den vertebralen Halter entriegeln und leichte
Kompression bewirken, damit die Dornen des Implantats
in die Wirbelkörper greifen.
12
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Mit Anschlag
Implantat lösen
Um die Verbindung zwischen Distanzklammer und Implantat
zu lösen, wie in den folgenden zwei Schritten beschrieben
vorgehen:
1. Den Schaft im Implantathalter zwei volle Umdrehungen
gegen den Uhrzeigersinn drehen.
2. Den Implantathalter zur Seite bewegen und zurückziehen,
bis sich die Distanzklammer vom Implantat löst.
Schrittweise die Sicherungsmuttern, den vertebralen Halter
sowie die Sicherungsschrauben entfernen.
Vorsichtsmassnahme: Heterotope Ossifikation (HO) ist eine
mögliche Ursache für eine Fusion des behandelten Segments.
Verschliessen der Knochenhohlräume (Schraubenlöcher)
und offenen Knochenoberflächen mit Knochenwachs nach
Entfernen der anterioren Osteophyten kann das Risiko einer
HO reduzieren.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
13
Multisegmentale Versorgung
Das symptomatischste Segment sollte zuerst operiert werden.
Bei multisegmentaler Implantation von Prodisc-C Vivo Bandscheibenprothesen sollte segmentweise vorgegangen werden.
Lassen sich keine symptomatischen Unterschiede zwischen
den Segmenten identifizieren, entweder mit dem am stärksten kollabierten oder dem kaudalen Segment beginnen.
Die Sicherungsschrauben analog zur Operationstechnik für
die unisegmentale Versorgung mittig in die Wirbelkörper einbringen.
Sicherungsschrauben stets unter Bildverstärkerkontrolle einbringen.
Um die ordnungsgemässe Ausrichtung der Bandscheibenprothesen zu gewährleisten, ist eine wiederholte Bildverstärkerkontrolle in der AP Ansicht erforderlich.
14
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Implantatentfernung
Muss ein Prodisc-C Vivo Implantat entfernt werden, die
nachfolgend beschriebene Vorgehensweise befolgen.
1
Vorbereitung
Instrumente
03.670.201–
03.670.203
Implantathalter
03.670.213
Schaft für Implantathalter
03.670.400
Entfernungsklammer, Grössen M/MD
03.670.410
Entfernungsklammer, Grössen L/LD
03.670.420
Entfernungsklammer, Grössen XL/XLD
Zunächst mit dem vertebralen Distraktor und dem System
aus vertebralem Halter und Sicherungsschrauben das betroffene Segment distrahieren. Einzelheiten zur Verwendung
des Sicherungsschrauben-Systems mit dem vertebralen
Halter siehe Seite 6.
Die geeignete Entfernungsklammer am passenden Implantathalter befestigen. Den Schaft für Implantathalter nur ganz
leicht in den Implantathalter schrauben und den Implantathalter nicht durch Festziehen des Drehknopfes an der Entfernungsklammer verriegeln.
Hinweis: Wird der Schaft vollständig in den Implantathalter
und die Entfernungsklammer geschraubt und festgezogen,
kann die Entfernungsklammer im nächsten Schritt nicht am
Implantat befestigt werden.
Die an den Implantathalter montierte Entfernungsklammer
an der kaudalen Endplatte des Implantats befestigen. Den
Drehknopf des Schafts für Implantathalter im Uhrzeigersinn
drehen, um das Implantat an der Entfernungsklammer zu
sichern.
Hinweis: Die Fläche mit der eingravierten Markierung
«INSIDE» muss in Bezug auf die zu entfernende Implantatendplatte zur Mitte des Bandscheibenraums ausgerichtet
sein.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
15
Implantatentfernung
2
Implantat entfernen
Instrumente
03.670.201–
03.670.203
Implantathalter
03.670.213
Schaft für Implantathalter
03.670.400
Entfernungsklammer, Grössen M/MD
03.670.410
Entfernungsklammer, Grössen L/LD
03.670.420
Entfernungsklammer, Grössen XL/XLD
03.820.113
Hammer
03.820.282
Gleithammer
Den Implantathalter vorsichtig nach oben ziehen, um die
kaudale Prothesenendplatte zu entfernen. Alternativ zusätzlich den Schlitzhammer oder den Gleithammer verwenden,
um das Implantat zu entfernen.
Die kraniale Prothesenendplatte kann mit der Entfernungsklammer oder alternativ mit einer geeigneten Zange/Pinzette
entfernt werden.
16
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Implantate
Abmessungen
Für eine optimale Abdeckung der
vertebralen Endplatte stehen sechs
verschiedene Implantatgrössen zur
Verfügung: M, MD, L, LD, XL, XLD.
14.5 – 19.2 mm 16.5 – 22.5 mm
15 /17 /19 mm 12/ 14/ 16/ 18 mm
Panjabi 1991
Drei unterschiedliche Höhen (5, 6 und
7 mm) erlauben die optimale Anpassung an die individuellen Abmessungen
der Bandscheibe des Patienten.
4.2 – 7.5 mm
5 / 6 / 7 mm
Yoganandan et al. 2001
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
17
Implantate
Das Prodisc-C Vivo Implantat umfasst zwei Endplatten aus Titan. Die
kraniale Endplatte ist konvex geformt,
die kaudale Endplatte flach. Beide Endplatten sind mit jeweils sechs Dornen
versehen.
Basis des Prodisc-C Designs ist seit jeher das Kugelgelenk-Prinzip mit Polyethylen-Metall-Gleitpaarung. Das Polyethylen-Inlay (Kugelkopf) ist sicher
in der kaudalen Endplatte verriegelt.
Die kraniale Endplatte umschliesst die
Kalotte (Gelenkpfanne) aus CoCrMoLegierung.
Implantat MD
Breite 15 mm
Tiefe 14 mm
Implantat M
Breite 15 mm
Tiefe 12 mm
Implantat L
Breite 17 mm
Tiefe 14 mm
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
04.670.925S
5 mm
04.670.935S
5 mm
04.670.945S
5 mm
04.670.926S
6 mm
04.670.936S
6 mm
04.670.946S
6 mm
04.670.927S
7 mm
04.670.937S
7 mm
04.670.947S
7 mm
Implantat LD
Breite 17 mm
Tiefe 16 mm
Implantat XL
Breite 19 mm
Tiefe 16 mm
Implantat XLD
Breite 19 mm
Tiefe 18 mm
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
04.670.955S
5 mm
04.670.965S
5 mm
04.670.975S
5 mm
04.670.956S
6 mm
04.670.966S
6 mm
04.670.976S
6 mm
04.670.957S
7 mm
04.670.967S
7 mm
04.670.977S
7 mm
18
Prodisc-C Vivo
Synthes
Operationstechnik
Instrumente
Das Prodisc-C Vivo Instrumentarium wurde für minimalinvasive oder mikroskopische Operationstechniken entwickelt.
Sicherungsschrauben-System
03.820.100
Körner
03.820.101
Schraubenzieher
03.820.111
Vertebraler Halter
Der vertebrale Halter dient dem Erhalt der
mit dem vertebralen Distraktor erzielten
Distraktion.
Dank seinem Umschaltmechanismus kann
mit dem vertebralen Halter sowohl die
Distraktion erhalten als auch Kompression
bewirkt werden.
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
19
Instrumente
Sicherungsschraube
⭋ 3.5 mm
Sicherungsschraube
⭋ 4.5 mm
Art. Nr.
Gewindelänge
Art. Nr.
Gewindelänge
03.820.102
12 mm
03.820.106
13 mm
03.820.103
14 mm
03.820.107
15 mm
03.820.104
16 mm
03.820.108
17 mm
03.820.105
18 mm
03.820.109
19 mm
03.820.110
Sicherungsmutter
03.820.112
Vertebraler Distraktor
20
Prodisc-C Vivo
Synthes
Operationstechnik
Probeimplantate
Die Probeimplantate werden verwendet, um die korrekte
Implantatgrösse (Höhe, Breite, Tiefe) zu bestimmen.
Tiefe
(mm)
18
16
14
12
15
17
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
19
Synthes
Breite
(mm)
21
Instrumente
Probeimplantat M
Breite 15 mm
Tiefe 12 mm
Probeimplantat MD
Breite 15 mm
Tiefe 14 mm
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
03.670.925
5 mm
03.670.935
5 mm
03.670.926
6 mm
03.670.936
6 mm
03.670.927
7 mm
03.670.937
7 mm
Probeimplantat L
Breite 17 mm
Tiefe 14 mm
Probeimplantat LD
Breite 17 mm
Tiefe 16 mm
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
03.670.945
5 mm
03.670.955
5 mm
03.670.946
6 mm
03.670.956
6 mm
03.670.947
7 mm
03.670.957
7 mm
Probeimplantat XL
Breite 19 mm
Tiefe 16 mm
Probeimplantat XLD
Breite 19 mm
Tiefe 18 mm
Art. Nr.
Höhe
Art. Nr.
Höhe
03.670.965
5 mm
03.670.975
5 mm
03.670.966
6 mm
03.670.976
6 mm
03.670.967
7 mm
03.670.977
7 mm
03.670.204
Halter für Probeimplantate
22
Prodisc-C Vivo
Synthes
Operationstechnik
Einsetzinstrumente
Die vormontierte und steril verpackte Prodisc-C Vivo Prothese
kann auf einfache Weise am Implantathalter gesichert werden. Die Distanzklammer kann problemlos an der vormontierten und steril verpackten Prodisc-C Vivo Prothese befestigt werden.
Distanzklammer M/MD
Art. Nr.
Höhe
03.670.305
5 mm
03.670.306
6 mm
03.670.307
7 mm
Distanzklammer L/LD
Art. Nr.
Höhe
03.670.315
5 mm
03.670.316
6 mm
03.670.317
7 mm
Distanzklammer XL/XLD
Art. Nr.
Höhe
03.670.325
5 mm
03.670.326
6 mm
03.670.327
7 mm
03.670.201
Implantathalter, Grösse M und MD
03.670.202
Implantathalter, Grösse L und LD
03.670.203
Implantathalter, Grösse XL und XLD
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
23
Instrumente
03.670.212
Anschlag für Implantathalter
03.670.213
Schaft für Implantathalter
03.820.113
Hammer
03.820.282
Gleithammer für Halswirbelsäule
03.670.207
Positionierer
24
Prodisc-C Vivo
Synthes
Operationstechnik
03.670.400
Entfernungsklammer, Grössen M/MD
03.670.410
Entfernungsklammer, Grössen L/LD
03.670.420
Entfernungsklammer, Grössen XL/XLD
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
25
Anleitung zur manuellen
Vorreinigung
Vor der maschinellen/automatisierten Reinigung muss eine
manuelle Vorreinigung der Instrumente, Einsätze und Cases
durchgeführt werden.
Bei der manuellen Vorreinigung des Implantathalters sind die
folgenden Positionen relevant:
Position 1
Position 2
In Position 2 bewegen
1
2
26
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
1. Manuelle Vorreinigung des Implantathalters mit
Anschlag für Implantathalter in Position 1:
Schrittddauer (mind.) Reinigungsanleitung
1) (1 Minute) Verschmutztes Instrument unter kaltem Leitungswasser abspülen. Grobe Verschmutzungen mit einer
weichen Bürste oder einem weichen, flusenfreien Tuch
entfernen.
2) (2 Minuten) Instrument in einer frisch angesetzten Enzymreinigungs- oder Reinigungslösung von Hand reinigen.
Verschmutzungen und Rückstände mit einer weichen
Bürste entfernen. Gelenkverbindungen, Handgriffe und
sonstige bewegliche Teile betätigen, um sicherzustellen,
dass auch unzugängliche Stellen mehrfach in Kontakt mit
der Reinigungslösung kommen. Instrument beim Reinigen
unter Wasser halten, um ein Vernebeln verunreinigender
Substanzen zu vermeiden.
3) (1 Minute) Instrument unter kaltem bis lauwarmem Leitungswasser abspülen. Mit einer Spritze, Pipette oder
Wasserdruckpistole die Kanülierungen und Kanäle ausspülen. Gelenke, Griffe und andere bewegliche Teile
mehrfach bewegen, um diese Bereiche gründlich unter
fliessendem Wasser zu spülen.
2. Den Anschlag für Implantathalter in Position 2
bringen und die oben aufgeführten Schritte 1 bis 3
wiederholen. Dabei Instrument in Position 2
bewegen:
1) Den Anschlag für Implantathalter in Position 2 belassen
und den folgenden abschliessenden Schritt durchführen:
2) (15 Minuten) Das Instrument im Ultraschallbad bei 40 °C
reinigen. Eine frische Reinigungslösung mit einem Enzymreiniger oder Reinigungsmittel ansetzen.
Allgemeine Richtlinien und Informationen zur Funktionskontrolle und Demontage mehrteiliger Instrumente erhalten
Sie bei Ihrer lokalen Synthes Vertretung oder unter:
www.synthes.com/reprocessing, Rubrik «Reprocessing, Care
and Maintenance».
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Synthes
27
Bibliografie
Bertagnoli R, Duggal N, Pickett GE, Wigfield CC, Gill SS,
Karg A, Voigt S. (2005) Cervical total disc replacement, part
two: clinical results. Orthop Clin North Am 36(3): 355-62.
Bertagnoli R, Yue JJ, Pfeiffer F, Fenk-Mayer A, Lawrence JP,
Kershaw T, Nanieva R. (2005) Early results after ProDisc-C
cervical disc replacement. J Neurosurg Spine 2(4): 403-10.
Delamarter R, Murrey D, Janssen M, Goldstein J, Zigler J,
Tay B, Darden B. Results at 24 months from the prospective,
randomized, multicenter Investigational Device Exemption
trial of Prodisc-C versus anterior cervical discectomy and
fusion with 4-year follow-up and continued access patients.
SAS Journal 2010 (4): 122.128.
DiAngelo DJ, Foley KT, Morrow BR, Schwab JS, Song J, German JW, Blair E. (2004) In vitro biomechanics of cervical disc
arthroplasty with the ProDisc-C total disc implant. Neurosurg
Focus 17 (3): E7.
Durbhakula MM, Ghiselli G (2005) Cervical total disc replacement, part I: rationale, biomechanics, and implant types.
Orthop Clin North Am 36(3): 349 – 54. Review.
Korinth MC (2008) Treatment of cervical degenerative disc
disease – current status and trends. Zentralbl Neurochir. 69(3):
113–24
Kuchta J, Simons P (2007) Zervikale Bandscheibenprothese –
Eine bewegungserhaltende Therapieoption. Orthopädie &
Rheuma 1(2008): S32–S36
Mehren C, Suchomel P, Grochulla F, Barsa P, Sourkova P,
Hradil J, Korge A, Mayer HM. (2006) Heterotopic ossification
in total cervical artificial disc replacement. Spine 31(24):
2802– 6.
Murrey D, Janssen M, Delamarter R, Goldstein J, Zigler J,
Tay B, Darden B (2008) Results of the prospective, randomized, controlled multicenter FDA investigational device exemption study of the ProDisc-C total disc replacement versus
anterior discectomy and fusion for the treatment of 1-level
symptomatic cervical disc disease. Spine J. 2009
Apr;9(4):275 – 86. Epub 2008 Sep 6.
28
Synthes
Prodisc-C Vivo
Operationstechnik
Nabhan A, Ahlhelm F, Shariat K, Pitzen T, Steimer O,
Steudel WI, Pape D. (2007) The ProDisc-C prosthesis: clinical
and radiological experience 1 year after surgery. Spine 32(18):
1935 – 41.
Rabin D, Bertagnoli R, Wharton N, Pickett GE, Duggal N.
(2008) Sagittal balance influences range of motion: an in
vivo study with the ProDisc-C. Spine J. 2009 Feb;9(2):128-33.
Epub 2008 Jul 10.
Rousseau MA, Cottin P, Levante S, Nogier A, Lazennec JY,
Skalli W. (2008) In vivo kinematics of two types of ball-andsocket cervical disc replacements in the sagittal plane: cranial
versus caudal geometric center. Spine 33(1): E6-9
Alle Operationstechniken sind als PDF-Dateien abrufbar unter
www.synthes.com/lit
0123
016.001.175
Version AA
Ö016.001.175öAA9ä
07/2012
50090035
© Synthes, Inc. oder deren Tochtergesellschaften
Änderungen vorbehalten
Synthes und Prodisc sind Markenzeichen von Synthes, Inc. oder deren Tochtergesellschaften