PDF, 2,9 MB - mt
Transcription
PDF, 2,9 MB - mt
mt TÜV Media | G 8770 F | ISSN 0344-9416 medizintechnik 05/15 Organ für: VDI-Gesellschaft Technologies of Life Science, fbmt e.V. und BSM e.V. Schwerpunktthema: Prozessmanagement und DIN EN 15224 TÜVMediaGmbH www.tuev-media.de 14-Tage-Testbestellung per Fax an +49 221 806-3510 Medizintechnik und Informationstechnologie MIT – Konzepte, Technologien, Anforderungen A.Gärtner(Hrsg.) Medizintechnik und Informationstechnologie MIT–Konzepte,Technologien,Anforderungen A5-Ordner+CD-ROM 198,-EURinkl.MwSt.,zzgl.Versandkosten Bestell-Nr.91415 Folgende Themenkomplexe werden behandelt: •Normen,RegelwerkeundGesetze •AufgabendesBetreibers •SoftwareundmedizinischeNetzwerke •Bild-undDatenmanagement •Telemedizin •FunkundVideoinderMedizintechnikundderIT •LCD-MonitoreinderMedizintechnik •IT-Applikationenfürdenklinischenundadministrativen Bereich •KonvergenzvonMedizintechnikundIT •Datenschutzgesetzgebung •IEC80001undUmsetzung •MobileKommunikationsmittel(Smartphones,TabletPC u.a.)undAppsinderMedizin(-technik) •MedizininformatikundMedizintechnik •UnifiedCommunications:ZusammenwachsenderKom munikations-undInformationstechnologie Mehr Infos zum Werk unter www.tuev-media.de/mit ✓ BittesendenSiemir Medizintechnik und Informationstechnologie für14Tagezurunverbind lichenAnsicht Wenn ich das Werk behalte, zahle ich 198,-EURinkl.MwSt.,zzgl.Versandkosten. Icherhaltedann3-bis4-malimJahr Aktualisierungs-undErgänzungslieferungen zum Preis von jeweils 57,-EUR+CD-ROMUpdate. DieseLieferungkannichjederzeit kündigen.BeiNichtgefallenkann ich das Werk innerhalb des TestzeitraumsohneweitereVerpflichtung zurückschicken. TÜVMediaGmbH TÜVRheinlandGroup RuthQuickert-Menzel AmGrauenStein 51105Köln Absender: Name Firma Abteilung/Funktion Straße PLZ/Ort Telefon Umsatzsteuerident-Nr.: ✗ Datum/Unterschrift MitmeinerUnterschrifterkenneichdieAGBderTÜVMedia(www.tuev-media.de/agb.php)an. *MitderAngabemeinerE-Mail-Adressestimmeichzu,regelmäßigInformationenüberNeuerscheinungenderTÜVMediaGmbHzuerhalten(jederzeitwiderrufbar). ® TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. Das Handbuch befasst sich mit der Schnittmenge und dem Zusammenwachsen beider Disziplinen und betrachtet sie umfassend aus der technischen, rechtlichen und organisatorischen Perspektive. Praxisnah und zuverlässig macht es komplexe Sachverhalte verständlich. Impressum mt-medizintechnik erscheint 6-mal jährlich Inhalt Events 135. Jahrgang Schwerpunktthema Prozessmanagement und DIN EN 15224 Redaktion Iris Bings, [email protected] Martin Fiebich, [email protected] Unter Mitarbeit von Daniela Penn [email protected] Redaktion mt-online Frank Bergs [email protected] Redaktionsbeirat C. Backhaus, Hamburg, [email protected] G. Haufe, Dresden [email protected] M. Regner, Dresden, [email protected] A. Keller, Ilmenau, [email protected] M. Kindler [email protected] J. Stettin, Hamburg, [email protected] Verlag TÜV Media GmbH Am Grauen Stein, 51105 Köln Postfach 903060, 51123 Köln Tel.: 0221/806-3535, Fax: 0221/806-3510 E-Mail: [email protected] www.tuev-media.de Geschäftsführerin: Gabriele Landes Koordination: Cindy Bouchagiar Tel.: 0221/806-3507 [email protected] Anzeigenverwaltung: Gudrun Karafiol-Schober Tel.: 0221/806-3536 E-Mail: [email protected] Satz: DSV, Bernd Meier, Stockhausen Druck: TÜV Media GmbH, Köln Bezugs- u. Lieferbedingungen medizintechnik: Jahresabonnementspreis Inland 67,- € zzgl. Versandkosten Preisänderungen vorbehalten. Einzelheft 15,– €. Studentenabonnement 30,– € Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. Die Kündigung des Abonnements ist mit einer Frist von 6 Wochen jeweils zum 31.12. möglich und schriftlich an den Verlag zu richten. Die Abonnementsgebühren werden jährlich im Voraus in Rechnung gestellt oder bei Teilnahme am Lastschriftverfahren jährlich oder vierteljährlich abgebucht. Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. – Anzeigenpreis nach Tarif v. 1.1.2015. Informationen und Angebote über Netzwerklizenzen erhalten Sie beim Verlag direkt. – Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbt der Verlag das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Der Verlag ist bereit, von einzelnen Beiträgen Sonderdrucke gegen Berechnung zu liefern. Gerichtsstand für Vollkaufleute ist Köln, für alle Übrigen gilt dieser Gerichtsstand, sofern Ansprüche im Wege des Mahnverfahrens geltend gemacht werden. Hinweis für Autoren Finden Sie unter www.mtmedizintechnik.de/Kontakt; Manuskripte sind einzusenden an [email protected] 29. Oktober 2015, Nürnberg 4. Nürnberger MedizinprodukteKonferenz 2015 Info: www.tuv.com/konferenzen EDITORIAL 163 Der menschliche Faktor KURZ UND INTERESSANT 166 Nachrichten • Vorschriften • Neuerungen FACHBEITRÄGE 170 H. Wirtz und M. Zehe Risikomanagement in einer strahlentherapeutischen Gemeinschaftspraxis 172 M. Bruss Intelligente Sprachsteuerung durch Natural Language Understanding – Intelligente Sprachlösungen für medizintechnische Anwendungen am Beispiel einer Medizin-App zur Objektivierung von Schmerzen 177 M. Kindler Risiko Krankenhaus – Was bringt die neue DIN EN 15224? AUS- UND WEITERBILDUNG 182 D. Heinemann und A. Keller Experimenteller Computertomograph für Lehre und Forschung – Teil 8: Iterative Rekonstruktionsverfahren zur Dosisminimierung NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN 190 Medizintechnik – Cluster in Deutschland Teil 3: Forum MedTech Pharma – Branchennetzwerk für Akteure der Gesundheitswirtschaft 191 Neues aus dem Krankenhaus Kommunikations Centrum (KKC) 192 Medizintechnik – Cluster in Deutschland Teil 4: Mannheim Medical Technology Cluster – Wachstumschancen in einer starken Region 194 fbmt – das kompetenznetzwerk für medizintechnik 196 Normung AKTUELL 5. bis 6. November 2015, Berlin 6. Nationaler Fachkongress Telemedizin – „Evaluation – Qualität – Forschung“. Info: www.telemedizinkongress.de 6. bis 7. November 2015, Mönchengladbach Aktualisierungskurs der Fachkunde nach RöV u. StrSchV für Ärzte, Medizinphysikexperten, MTA/ MTRA und Arzthelfer(innen). Info: www.mariahilf.de/de/Veranstaltungen.htm 16. bis 19. November 2015, Düsseldorf Medica, Internationale Fachmesse und Kongress für Medizintechnik. Info: www.medica.de 25. November 2015, Berlin 2. Homecare-Management-Kongress – Vernetzte Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels. Info: www.bvmed.de 29. November bis 4. Dezember 2015, Chicago/USA Jahrestagung der Radiological Society of North America (RSNA). Fachtagung und Industrieausstellung. Info: www.rsna.org 31. November 2015, Köln Seminar: „Risikomanagement Patientenüberwachung – Alarmierung“, Köln Novotel Hotel Info: www.dialog-wb.de/offeneseminare.php?rub=9&info=1086 10. bis 11. Dezember 2015, München 8. Hands-on-Intensivkurs für Ingenieure: Chirurgie in der Praxis für Ingenieure, Informatiker und Medizintechniker. Info: www.dgbmt.de 199 Firmeninformationen 200 Vorschau Heft 6/2015 15. bis 16. Dezember 2015, Hamburg Seminar: „Qualitätsmanagement für Medizinproduktehersteller nach DIN EN ISO 13485:2012“. Info: www.prosystem-ag.com Titelfoto: Übersicht des Zusammenhangs ISO 9001:2008 und DIN EN 15224 (aus Artikel Wirtz/Zehe) 15. bis 16. Juli 2016, Nürnberg MEDIZIN INNOVATIV – Forum MedTech Pharma 2016 Info: www.medtech-pharma.de Weitere Termine, Informationen und für Abonnenten die mt in E-Paper-Version unter: www.mt-medizintechnik.de medizintechnik 5/2015 161 SETZEN SIE AUF SICHERHEIT! Originalmaterial vertrauen: Olympus, das Sicherheitsplus. Denn Vertrauen ins Originalmaterial bedeutet mehr Schutz. · Wir kennen unsere Geräte · Wir bieten: - die passenden Originalteile - geschultes Personal - höchste Hygienestandards und Rückverfolgbarkeit aller Reparaturen - flexible Vertragsmodelle für Ihre Endoskopie Vertrauen Sie uns, Ihrem Medical Service Team von Olympus, damit die Lebensdauer Ihrer Endoskope sichergestellt ist. Hier erfahren Sie mehr: www.olympus.de Systems, Wendenstraße 14-18, 20097 Hamburg medizintechnik 5/2015 162 Medical | Tel.: 0800 200 444 250 | www.olympus.de EDITORIAL Der menschliche Faktor Wie konnte es zu den Skandalen mit den fehlerhaften OP-Robotern, Brustimplantaten, Hüftgelenken und Schrittmachern kommen? Wieso bekommen viele Kliniken die Hygiene nicht in den Griff? Warum wird der Flughafen BER nicht fertig? Weshalb bedroht immer noch ein Grexit das Eurosystem? Und weshalb fürchten wir uns mehr vor Terroranschlägen als vor den täglichen Gefahren des Straßenverkehrs? Immer, wenn wir Antworten auf diese Fragen suchen, stoßen wir auf den menschlichen Faktor, besonders bei der Medizinproduktesicherheit, dem Qualitätsund Risikomanagement. Unfälle und Katastrophen sind sehr häufig die Folge eines „Zusammentreffens unglücklicher Umstände“, meist von einer Komponente des „menschlichen Versagens“ begleitet. Andererseits finden wir dennoch beeindruckende Beispiele, wie bei schwerwiegendem „technischen Versagen“ gerade die Menschen vor Ort kritische Situationen auf unvorhergesehene Weise gemeistert haben. Nicht nur in der Luftfahrt, ich erwähne nur die glückliche Landung eines antrieblosen Airbusses auf dem Hudson-River in New York, sondern auch in der Anwendung von Medizinprodukten sind diese Effekte tagtäglich zu beobachten. Die zunehmende Komplexität und Dynamik unserer Umwelt überfordert naturgemäß unseren Sinnes- und Denkapparat. Eine Vielzahl von Denkfallen verleitet uns täglich zu falschen Einschätzungen und führt zu Fehlentscheidungen. (Rolf Dobelli hat dazu in zwei lesenswerten Büchern über einhundert Denkfehler und Irrwege zusammengestellt.) Die vergeblichen Versuche, komplex-dynamische Systeme in einfache Modelle zu pressen und durch punktuelle Eingriffe zu beherrschen, können wir seit Jahrzehnten in unserem Steuerrecht, aber auch im Gesundheitswesen beobachten. Jeder korrigierende Eingriff in eine Fehlentwicklung führte zu unerwarteten Reaktionen an anderer Stelle, die den positiven Effekt wieder zunichtemachen können. Der menschliche Faktor ist hierbei eine nur schwer planbare Einflussgröße. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche durch die immer leistungsfähigere IT verführt häufig den Manager zu einem Omnipotenzgefühl und dem Glauben, vernetzte Systemprozesse mithilfe mathematischer Operationen komplett abbilden zu können und da- durch für die Planung beherrschbar zu machen. Big Data-Analysen haben uns aber demonstriert, dass wir allein durch die statistische Verknüpfung riesiger Datenmengen mit nicht-klassischen Methoden schon überraschend neue Erkenntnisse gewinnen können. Die Nachbildung menschlicher Denkvorgänge durch neuronale Netze in der Computertechnik hat uns aktuell das selbstfahrende Auto beschert. Die Ergebnisse dieser „disruptive innovations“ werden künftig wohl viele Arbeitsplätze überflüssig machen. Gegenwärtig beobachten wir eine „4.0“-Modewelle, Digitalisierung über alles ist nun das Motto. Nachdem die Industrie in vielen Branchen den 4.0-Status erreicht hat, will die Regierung mit hohem Einsatz (und brutaler Gewalt?) auch das Krankenhaus 4.0, die Arbeit 4.0, die Dienstleistung 4.0 installieren – nur der Gesetzgeber 4.0 und das Justizwesen 4.0 fehlen noch in diesem Reigen. Die arbeiten sich lieber in althergebrachter Weise in der Produktion bzw. Interpretation von Unmengen gesetzlicher Regelungen ab. Mittlerweile hat ein Bundesbürger über 90.000 Bestimmungen zu beachten und die Grundlagen des Medizinprodukterechtes explodierten von der knapp zehnseitigen Medizingeräteverordnung (MedGV) zu den EU-Verordnungsentwürfen für Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika von zweimal 200 Seiten. Hat diese Regelungswut in der Ergebnisverbesserung etwas gebracht? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt seit fünfzehn Jahren die offizielle Statistik über gefährliche Vorkommnisse bei Medizinprodukten. Die Anzahl der Meldungen stieg kontinuierlich von anfangs 2.000 auf mittlerweile 8.000 pro Jahr, die jeweils zu einem Drittel zu schwerwiegenden Verletzungen, kritischen Komplikationen (6 %) und in 1,2 % der Fälle zum Tode führten. Knapp 33.000 ausgewertete Vorfälle im Zeitraum 2005–2013 waren zu 17 % auf Design- und Konstruktionsfehler sowie zu 15 % auf Produktionsfehler zurückzuführen. Der größte Teil, nämlich 41 %, wurde als nicht produktbezogen klassifiziert. Üblicherweise ist hier die Mensch-Maschine-Schnittstelle des Betreibers oder Anwenders zu finden. Für das Jahr 2015 sind hochgerechnet 4.000 Vorfälle allein mit aktiven Medizinprodukten zu erwarten. Im Durchschnitt müssen die Gesundheitseinrichtungen medizintechnik 5/2015 163 EDITORIAL in Deutschland pro Woche 25 Risikomeldungen der Hersteller (Sicherheitsinformationen oder Rückrufe) bearbeiten. Wohlgemerkt, dies betrifft ausschließlich Medizinprodukte, die nach einer angeblich erfolgreichen Konformitätsbewertung mit einer CE-Kennzeichnung versehen wurden und damit europaweit verkehrsfähig sind. Wie kommt es, dass wir speziell im Gesundheitswesen trotz einer großen Auswahl von Qualitäts- und Risikonormen mit solch schwerwiegenden Mängeln zu leben haben? Sind es die Hersteller und Importeure schuld, die ihren Job nicht richtig machen, aus welchen Gründen auch immer? Oder wird wegen der unzureichenden Personalressourcen von Aufsichtsbehörden und Prüfstellen zu wenig kontrolliert? Liegt es am zunehmenden Kostendruck, der die Klinikmanager bei der Jagd nach schwarzen Zahlen bei den notwendigen Maßnahmen des Qualitäts- und Risikomanagements sparen lässt? Liegt es an der steigenden Überlastung der medizinischen, pflegerischen und technischen Mitarbeiter durch personelle Einsparungen, bürokratische Bürden? Liegt es an dem Verlust von hauseigenen Kompetenzen durch Outsourcing von Schlüsseldienstleistungen in den Kliniken? Sind wir durch die totale Regulierung und Normung aller Wie unmittelbar sich Mängel im Datenschutz und in der Zugangskontrolle im Gesundheitswesen auswirken können, haben in der Vergangenheit mehrere Vorkommnisse verdeutlicht: l Der Heidelberger IT-Spezialist Florian Grunow demonstrierte den einfachen Zugriff auf vernetzte Medizingeräte: Mit seinem Laptop griff er über das interne Netzwerk bzw. das Gäste-WLAN der Klinik auf ein Narkosegerät zu und blockierte alle Funktionen. Gleiches ist mit Patientenmonitoren, MRTs, Infusionsapparaten und externen Defibrillatoren möglich. Sein Kommentar: „Was die IT-Sicherheit betrifft, ist die Medizintechnik auf dem Stand der Neunzigerjahre. Die meisten Geräte sind völlig ungesichert.“ l Hacker aus Osteuropa haben die KIS-Patientendaten im KIS des Miami Medical Centre in Queensland, Australien neu verschlüsselt. Nur nach Zahlung eines Lösegeldes kann die Klinik wieder auf ihre Daten zugreifen. l Hilfskräfte der größten deutschen Betriebskrankenkasse hatten 2010 offenbar Zugriff auf hochsensible medizinische Daten. Unbekannte erpressten die Kasse und drohten, die Informationen zu veröffentlichen. Aspekte in einem trügerischen Sicherheitsgefühl ohne jegliches Risikobewusstsein gefangen? Oder liegt es an der Überforderung der handelnden Menschen, bei der Handhabung ihrer Arbeitsmittel die Komplexität der digitalen Technologien und deren Wirkungsweisen zu verstehen? Sind wir vielleicht immer noch analog denkende Menschen, die gerne Ursache und Wirkung in einem direkten und sichtbaren Zusammenhang erfahren möchten? Überall begegnet uns der menschliche Faktor. Kann uns die aktuelle Normung da weiterhelfen? In zwei Jahren feiert die erfolgsverwöhnte Qualitätsnorm ISO 9001 ihren 30. Geburtstag. 2013 wurden weltweit 1,13 Millionen Zertifikate registriert, Deutschland liegt mit 56.000 Zertifizierungen nach China und Italien (!) auf Platz 3. Diese Norm hat sich durchaus als ein lernendes Instrument dargestellt, nachdem sich anfangs das streng elementstrukturierte Konzept der ISO 9001:1987 als Sackgasse herausgestellt hat. In einer Großrevision zum Jahre 2000 führte man daher eine prozessorientierte Struktur ein, die in der Fassung von 2008 noch an aktuelle Nomenklaturen angepasst wurde. Nach einer globalen Umfrage im Jahre 2011/12 zur Zufriedenheit der Kunden entschloss sich das Normengremium zu einer weiteren, grundlegenden Revision. Die ISO 9001:2015 wird nun zusätzlich einem risikobasierten Ansatz folgen. Parallel zur Vision 2000 der ISO 9001 wurde damals eine Interpretation für das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen in Angriff genommen, die im Dezember 2012 zur Fertigstellung der DIN EN 15224:2012 mit dem Titel „Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung – Qualitätsmanagementsysteme – Anleitung zur Anwendung von EN ISO 9001:2008“ führte. Sie dient künftig als offizielle Zertifizierungsgrundlage und beinhaltet zusätzlich noch elf obligatorische Qualitätsmerkmale bzw. -Anforderungen (die leider nicht ganz konsistent zusammengestellt wurden). Im Vorgriff auf die neue ISO 9001:2015 wurden bereits mehrere Komponenten eingebaut wie Dienstleisteranforderungen, Risiko- und Wissensmanagement, Interne Kommunikation, Vertraulichkeit, Schweigepflicht und Datenschutz. Leider geht sie nur kurz auf die IT-Sicherheit ein und ist noch nicht konkret auf die Risiken des Digitalen Krankenhauses ausgerichtet. Das Risikomanagement muss verstärkt auch Risiken behandeln, die durch mangelnde IT-Sicherheit verursacht werden. Dies schließt Cyber-Angriffe mit ein. Die Norm IEC 80001 beschreibt hierzu das Risikomanagement beim Betrieb von IT-Systemen im Gesundheitswesen. Es bleibt generell zu hoffen, dass die Auditoren und Entscheider der 224 akkreditierten Zertifizierungsstellen nicht in die alte Gewohnheit verfallen, nur die formale Anzeige Ihr Kontakt in Sachen Anzeigen Gudrun Karafiol-Schober TÜV Media GmbH · Am Grauen Stein · 51105 Köln Tel.: E-Mail: Internet: 164 medizintechnik 5/2015 02 21/80 6-35 36 · Fax: 02 21/80 6-35 10 [email protected] www.tuev-media.de EDITORIAL Erfüllung der Qualitätsanforderungen abzufragen, sondern zum Nutzen des Kunden im Rahmen der nun ausdrücklich geforderten Risikobewertung und -Minimierung gezielt die neuartigen IT-Risiken und inhaltlichen Schwachstellen der Gesundheitseinrichtungen identifizieren und auf dem Vorhandensein einer wirksamen und nachhaltigen Qualitäts- und Risikokultur im Betrieb bestehen. Dieses Bewusstsein kann nur durch Menschen und nicht durch Dokumente erzeugt und gepflegt werden. Auf die Deutsche Akkreditierungsstelle DAKKS kommt hier eine wichtige Verantwortung zu. Mit der DIN EN 15224 und der neuen ISO 9001-Revision eröffnet sich durch den prozess- und risikobasierten Ansatz erneut eine Gelegenheit, den menschlichen Faktor gebührend einzubeziehen. Die Autoren dieses Heftes werden mit ihren Beiträgen zum Prozess-, Risiko- und Qualitätsmanagement Wege aufzeigen, wie diese normativen Denkansätze den Menschen als Risikofaktor, aber auch als risikomindernden Faktor berücksichtigen können. „Der Mensch ist der Faktor, der nie ganz aufgeht.“ (Friedrich Dürrenmatt) Manfred Kindler, Werne Ein ernstes Risiko wird in dem zunehmenden Eindringen von IT-Lösungen in den hochsensiblen und komplex geregelten Medizintechnikbereich gesehen. Die Praxis zeigt, dass die IT-Branche die Einsatzgebiete von vernetzten Medizinprodukten häufig nicht kennt oder nicht ausreichend beherrscht. Gemäß der europäischen Richtlinie 93/42/EWG stellt Software unter gewissen Voraussetzungen ein Medizinprodukt dar. Ein PACS und eine Befundworkstation für die Radiologie sind Medizinprodukte, die definitionsgemäß auch in den Verantwortungsbereich der Medizintechniker gehören. Angesichts der regulatorischen Anforderungen des Medizinproduktegesetzes, der normativ geregelten Prüfungen wie der elektrischen Sicherheit sowie des betriebswirtschaftlichen Gerätemanagements ist eine effiziente Kooperation zwischen den Medizintechnikern und der IT-Abteilung dringend notwendig. Mittlerweile ist in vielen Kliniken ein Zusammenwachsen von Medizintechnikabteilung und IT-Bereich auf der technischen und funktionellen Ebene zu einer Organisationseinheit, der MIT-Abteilung zu beobachten, gemäß der Formel MT + IT = MIT. CËLIBSO ViPlus Ventilatortester Anzeige B e a t m u n g s g e r ä t e t e s t e r C? LIBSO Ihr mobiler Begleiter: Anzeige ViPlus Prüfprotokolle direkt erstellen speichern drucken Datenlogging aller Parameter auf USB-Stick oder SD-Karte 11 Parameteranzeigen frei konfigurierbar 165 EKU Elektronik GmbH • Am Sportplatz • 56291 Leiningen • Tel 06746-1018 • Fax 06746-8484 [email protected] • www.eku-elektronik.de medizintechnik 5/2015 KURZ UND INTERESSANT Terminservicestellen bringen wenig Gesetzlich Versicherte sollen nicht länger als vier Wochen auf einen Facharzttermin warten müssen – dafür sollen die neuen Terminservicestellen sorgen, die Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in sein jüngstes Reformgesetz geschrieben hat. Doch die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sind sich sicher: Für Kassenpatienten wird sich dadurch kaum etwas ändern. Auch werden die meisten Praxen keine zusätzlichen Termine für die Servicestellen anbieten können. Das geht aus einer Ärzteumfrage hervor, für die der Hamburger Ärztenachrichtendienst (änd) insgesamt 10.000 Ärzte angeschrieben hatte. Im Gesamturteil zeigen die Daumen der meisten Ärzte eindeutig nach unten: 89 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass die Regierung die Finger von der neuen Terminregelung hätte lassen sollen – sie ergebe keinen Sinn. Nur 6 Prozent der Ärzte sehen in den bei den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) bis zum Jahresende einzurichtenden Terminservicestellen eine positive Maßnahme im Sinne einer besseren Patientenversorgung. Auf die Frage, ob die Servicestellen den gesetzlich Versicherten einen schnelleren Zugang zur ambulanten fachärztlichen Behandlung ermöglichen können, zeigen sich sowohl Haus- als auch Fachärzte skeptisch. 82 Prozent der Hausärzte gaben an, dass es ihrer Meinung nach keine oder kaum eine Änderung geben wird, 87 Prozent der Fachärzte denken ebenso. Nur 9 Prozent (Hausärzte) beziehungsweise 6 Prozent (Fachärzte) der Umfrageteilnehmer prophezeien kürzere Wartezeiten auf einen Facharzttermin. Zusätzliche Termin-Kapazitäten für die neuen Servicestellen wollen oder können nur 3 Prozent der Fachärzte anbieten. Immerhin 55 Prozent erklärten jedoch, dass sie den über den neuen Weg vermittelten Patienten normale freiwerdende Termine in ihrer Praxis anbieten werden. 31 Prozent betonten dagegen, dass sie für diese Patienten überhaupt keine Kapazitäten mehr haben, und 8 Prozent wollen die Servicestellen komplett boykottie- 166 medizintechnik 5/2015 ren – selbst wenn das Wartezimmer leer ist. Zweifel haben die Ärzte offenbar an der Kompetenz der Terminservicestellen selbst, die zu Beginn des nächsten Jahres in jedem Bundesland ihre Arbeit aufnehmen sollen: Dem Gröhe-Gesetz zufolge gibt es Ausnahmefälle, bei denen die Terminservicestellen die Vier-WochenFrist für einen Facharztbesuch nicht einhalten müssen. Die Rede ist von „verschiebbaren Routineuntersuchungen und Bagatellerkrankungen sowie weiteren vergleichbaren Fällen“. Doch können die Mitarbeiter eines Callcenters die Anrufer danach sortieren? Nein, sind 80 Prozent der Ärzte überzeugt – dies könne kein Mitarbeiter einer Servicestelle am Telefon leisten. Lediglich 12 Prozent halten das für möglich, wenn die Mitarbeiter entsprechende Richtlinien an die Hand bekommen. Interessant sind auch die Umfragewerte über die Zahl der mit Patienten vereinbarten Termine, die entweder gar nicht oder nicht rechtzeitig abgesagt werden: 86 Prozent der Umfrageteilnehmer erleben dies mindestens einmal wöchentlich – mehr als die Hälfte davon sogar täglich. Die Frage, ob es für Patienten finanzielle Folgen haben sollte, wenn ein nicht wahrgenommener Termin gar nicht oder zu spät abgesagt wird, beantworteten 71 Prozent mit „Ja, das wäre angebracht“. 19 Prozent halten das dagegen für Unsinn. Für die im August 2015 gelaufene Umfrage wurden 10.000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Mitglieder des Ärztenetzwerks änd per Mail angeschrieben. Es beteiligten sich 1.072 niedergelassene Ärzte (219 Hausärzte und 853 Fachärzte) an der Online-Befragung. (änd) Ableitende Inkontinenzversorgung Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt als zentralen Punkt zur Prävention von Katheter-assoziierten Infektionen, den intermittierenden Selbst-Katheterismus (ISK) dem Blasenverweilkatheter vorzuziehen, „wo immer dies praktikabel ist“. Darauf hat der Bundesverband Medizintechno- logie (BVMed) hingewiesen. Die KRINKO-Empfehlung „Prävention und Kontrolle Katheter-assoziierter Harnwegsinfektionen“ ist im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht worden. Ausführliche Informationen zur ISK-Versorgung sowie die KRINKO-Empfehlung gibt es auf einem speziellen BVMed-Portal unter www.faktor-lebensqualitaet.de. Das vorrangige Ziel der neuen KRINKO-Empfehlung ist, die Häufigkeit infektiöser Komplikationen im Zusammenhang mit dem Katheterismus der Harnblase zu minimieren. Bei jedem Anlegen eines Blasenverweilkatheters sollte aus KRINKO-Sicht zunächst geprüft werden, ob nicht ein aseptischer, intermittierender Einmal-(Selbst-) Katheterismus infrage kommt. Dieser Empfehlung schließen sich die BVMed-Experten an. Die Empfehlung der strengen Indikationsstellung des Blasenverweilkatheters stellt dabei eine Empfehlung der Evidenzkategorie II dar. Dies bedeutet, dass die Empfehlung auf hinweisenden Studien bzw. Untersuchungen und strengen, plausiblen und nachvollziehbaren theoretischen Ableitungen basiert. Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen überhaupt. In den nichtchirurgischen Fächern sind sie sogar die häufigste Infektionsart. Bei Infektionen im Krankenhaus haben Harnwegsinfektionen einen Anteil von rund 30 Prozent. Auch in Pflegeheimen besteht eine Prävalenz von 30 Prozent. Harnwegsinfektionen können zu schwerwiegenden Komplikationen führen und gehören zum Beispiel zu den häufigsten Ursachen von im Krankenhaus auftretenden sekundären Sepsisfällen. Relevanz haben Harnwegsinfektionen darüber hinaus wegen der hierdurch verursachten Antibiotikaverordnungen und des daraus resultierenden Selektionsdrucks auf Erreger. Die Prävention von Harnwegsinfektionen ist daher ein zentrales Thema mit gesundheitspolitischen Auswirkungen. Mit der aktuellen Empfehlung präzisiert die KRINKO ihre bisherige Empfehlung aus dem Jahr 1999, in der bei Kurzzeitdrainagen (weniger als 5 Tage) alternativ der transurethrale Blasenverweilkatheter, der suprapubische Blasenverweilkatheter oder ein streng aseptischer, KURZ UND INTERESSANT intermittierender Einmalkatheterismus empfohlen wurde – ohne eine Präferenz einer der drei Methoden. Nach Ansicht des BVMed ist der ISK in den stationären Pflegeeinrichtungen aktuell noch nicht Standard. Deswegen sollten für die Prävention und Kontrolle Katheterassoziierter Harnwegsinfektionen die bisherigen Behandlungsstandards überprüft und aktualisiert werden. (bvmed) Nutzenbewertungen von Medizintechnologien Anlässlich der Beratungen des Deutschen Bundestages zum GKVVersorgungsstärkungsgesetz begrüßt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Industrieverband Spectaris, dass die Bundesregierung der SpectarisForderung nach einer Regelung mit Augenmaß bei der geplanten Einführung einer Nutzenbewer- tung für neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) unter der Verwendung von Medizinprodukten hoher Risikoklassen zumindest teilweise gefolgt ist. „Die Bundesregierung scheint noch rechtzeitig erkannt zu haben, dass die ursprünglich geforderte Einführung einer umfassenden Nutzenbewertung von Medizintechnologien, bei denen Medizinprodukte der Risikoklassen IIb und III zum Einsatz kommen, zu weitreichend gewesen wäre. Noch im Referentenentwurf des jetzt als Gesetzentwurf vorliegenden GKVVersorgungsstärkungsgesetzes wurden die Medizinprodukte der Klasse IIb und III nicht weiter differenziert. Diese Undifferenziertheit bei der Betrachtung von Medizinprodukten hätte Innovationen in der größtenteils mittelständisch geprägten Medizintechnikindustrie massiv gehemmt und verzögert. Die Patienten hätten damit künftig weniger schnell von moderner und sicherer Medizintechnik profitiert. Schließlich wäre das politisch bewusst gewollte Prinzip der „Erlaubnis mit Verbotsvorbehalt“ in den Krankenhäusern aufgeweicht worden.“ All dies ist zwar auch jetzt nicht gänzlich auszuschließen, immerhin wurde aber der Umfang von Nutzenbewertungen deutlich eingeschränkt. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf beschränken sich Nutzenbewertungen jetzt auf NUBs unter Verwendung von Medizinprodukten hoher Risikoklassen, die zusätzlich einen besonders invasiven Charakter aufweisen müssen oder den aktiven implantierbaren Medizinprodukten zuzurechnen sind. Aus Sicht von Spectaris wäre es auch angemessen, zusätzlich das Kriterium der Dauer, die ein Medizinprodukt im Körper verweilt, aufzunehmen. Zu begrüßen ist aber, dass Schrittinnovationen – kleine Produktverbesserungen – explizit nicht mehr, wie ursprünglich Weltweite Sicherheit mit UNIMET®810ST Der einzige Sicherheitstester weltweit, der die Prüfung mit einem Prüfstrom von 25 A normgerecht, schnell, komfortabel und effektiv durchführt. Neue Features • Hardware – PC-Modul mit höherer Performance und mehr RAM – Systemupdate auf Windows CE 6.0 RC3 • Software – Integrierte Norm IEC 61010-1 zum Prüfen von Laborgeräten – Modifizierte stabile Software-Version 3.2.0 • Design – Neue Tasche für UNIMET®810ST In den vergangenen Jahren haben wir Sie regelmäßig zur MEDICA eingeladen. Mit unseren bundesweiten Anwendertreffen kommen wir in Ihre Region. www.bender.de/UNIMET-Anwendertreffen The Power in Electrical Safety © medizintechnik 5/2015 167 www.bender.de KURZ UND INTERESSANT vorgesehen, erfasst sind, sondern ausschließlich Sprunginnovationen. Leicht konkretisiert wurde im Gesetz auch die Formulierung zum Verständnis eines „neuen wissenschaftlich-theoretischen Konzepts“. Hierunter fällt eine Methode, die „sich in ihrem Wirkprinzip oder ihrer Anwendbarkeit von anderen, in der stationären Versorgung bereits eingeführten systematischen Herangehensweisen wesentlich unterscheidet“. Eine exakte Definition wird das Bundesgesundheitsministerium (BMG) im Rahmen einer Rechtsverordnung bis Ende dieses Jahres genauso nachliefern wie eine Definition dessen, was genau unter „besonders invasiver Charakter“ zu verstehen ist. „Diesbezüglich hätten wir uns allerdings schon gewünscht, dass der Gesetzgeber dies bereits im Gesetz selbst regelt oder zumindest enge Vorgaben für die Präzisierung der späteren Verordnung durch das BMG festschreibt“, so Kuhlmann weiter. Nicht durchsetzen konnte sich die Industrie mit ihrer Forderung, den Hersteller eines Medizinproduktes aktiv in ein derartiges Bewertungsverfahren einzubeziehen. Nur der Hersteller verfügt über die notwendige Expertise zum jeweiligen Produkt und muss schließlich auch die Kosten für die an ein Bewertungsverfahren anschließende Erprobung übernehmen. Der Gesetzgeber will es jedoch dabei belassen, dass die Hersteller lediglich ein Recht auf Unterrichtung erhalten. Zu bedauern ist zudem, dass der Gesetzgeber nicht dem von Spectaris vorgelegten Vorschlag eines zeitlich abgestuften Verfahrens gefolgt ist. Der Vorschlag sieht zunächst eine Vorabprüfung der Neuheit der Methode durch das Institut für Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) vor, bevor eine Methode durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hinsichtlich ihres Nutzens bzw. Potenzials erprobt wird. „Mit diesem aus unserer Sicht pragmatischen Vorschlag hätte man unnötige Bürokratie vermeiden können, welche durch das Einreichen von Dossiers für Anträge beim G-BA entsteht, die dann sowieso nicht vom InEK als positiv bewertet werden“, so Kuhlmann. Insgesamt kann die Industrie mit diesem Ergebnis sicher zufrieden 168 medizintechnik 5/2015 sein, wenn man den Referentenentwurf vom November letzten Jahres im Vergleich betrachtet. „Erfreulicherweise konnte Schlimmeres verhindert werden. Man muss in diesem Zusammenhang auch immer sehen, dass es bei der im Rahmen des GKV-VSG neu eingeführten Nutzenbewertung primär um die Frage einer angemessenen (Kosten-)Erstattung durch die GKV geht und nicht, wie oft in öffentlichen und politischen Diskussionen suggeriert wird, um die unmittelbare Produkt- und damit auch Patientensicherheit. Diese müssen selbstverständlich auch gegeben sein, werden aber im Rahmen der CE-Zertifizierung geprüft und attestiert und sind somit nicht unmittelbarer Gegenstand des GKV-VSG“, so Kuhlmann abschließend. (spectaris) Fortschritte beim Human-Biomonitoring Human-Biomonitoring (HBM) liefert wissenschaftlich fundierte Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Chemikalien aus Verbraucherprodukten. Durch die Messungen lässt sich feststellen, ob und in welchem Ausmaß Stoffe vom menschlichen Körper aufgenommen werden, ob es in der Bevölkerung Gruppen mit besonders hohen Belastungen gibt und ob chemikalienrechtliche Regelungen zum gewünschten Rückgang von Belastungen geführt haben. Gemeinsam mit der Chemischen Industrie lässt das Bundesumweltministerium neue Methoden zur Messung von Chemikalien im menschlichen Körper entwickeln. Im Fokus dieses Human-Biomonitorings stehen Substanzen, die von der Bevölkerung möglicherweise vermehrt aufgenommen werden oder die eine besondere Gesundheitsrelevanz haben könnten. Für bis zu fünfzig dieser ausgewählten Stoffe soll es bis 2020 Analysemethoden geben. Kooperationspartner des Bundesumweltministeriums ist der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Erst wenn für möglichst viele chemische Stoffe Analysemethoden vorhanden sind, lässt sich die Belastung der Bevölkerung mit wichtigen Industriechemikalien genau einschätzen. Bisher muss hier allzu oft auf modellhafte Annahmen zurückgegriffen werden, mit denen gesundheitliche Risiken leicht überoder unterschätzt werden. Die toxikologisch-gesundheitliche Bewertung der gefundenen Konzentrationen übernimmt die HumanBiomonitoring-Kommission, ein unabhängiges Expertengremium beim Umweltbundesamt. Allein das Vorkommen eines Stoffes im Organismus bedeutet noch nicht, dass dieser als gesundheitlich relevant angesehen werden kann. Jedes Jahr werden im Rahmen der Kooperation mit dem VCI neue Stoffe ausgewählt, für die erstmals Nachweismethoden für das Human-Biomonitoring entwickelt werden sollen. Bei den nun für 2015 ausgewählten Stoffen handelt es sich um Climbazol, Octisalate, 7-Hydroxycitronellal und Tinuvin 328. Diese werden als Anti-Schuppenmittel, Sonnenschutzmittel, Riechstoff und als UV-Absorber in Kunststoffen eingesetzt. Die Auswahl der Stoffe basiert auf den Empfehlungen eines hochrangig besetzten Expertenkreises aus Wissenschaft und Forschung, der Industrie und einschlägigen Fachbehörden. Insgesamt konnten seit 2010 neue Methoden für die zehn folgenden Stoffe DINCH, DPHP, MDI, HHBCD, 4-Nonylphenol, 4-tert-Octylphenol, NMP, NEP, 2-MBT und 4-MBC erarbeitet werden. Weitere Methoden sind in Arbeit. Die neuen Analysemethoden werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft als unabhängigem Expertengremium validiert. Bei allen im Projekt ausgewählten Stoffen handelt es sich um Substanzen, die in Verbraucherprodukten eingesetzt werden, z. B. als Weichmacher für Kunststoffe, als UV-Filter in Kosmetika, als Lösemittel oder Flammschutzmittel. Die neuen Messmethoden werden nun im Rahmen von zwei Reihenuntersuchungen angewendet: im neuen Umwelt-Survey des Umweltbundesamtes, der 5. Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit, und an Proben der Umweltprobenbank. Erste Ergebnisse liegen dazu voraussichtlich 2018 nach Abschluss der Studie vor. Für die Entwicklung der Nachweisverfahren hat der VCI die Verantwortung übernommen und wird dabei vom o. g. hochrangig besetzten Expertenkreis KURZ UND INTERESSANT 9 1011 9 1011 6 7 8 9 1011 vorausgegangenen sieben Jahren. Doch auch mit der Behandlung im Krankenhaus sind viele Patienten nicht zufrieden. Das belegt eine Umfrage der Studienautoren unter erwerbsfähigen Barmer GEK-Versicherten. Es wurden 2.496 Rückenschmerz-Patienten angeschrieben, die Rücklaufquote betrug 36,6 Prozent. Von ihnen ist nur ein Drittel anderthalb Jahre nach dem Krankenhausaufenthalt schmerzfrei. „Die Erwartungshaltung an die Behandlung im Krankenhaus ist bei Schmerzpatienten sehr hoch. Daher müssen sie umfassend von den Ärzten aufgeklärt werden, was eine Behandlung leisten kann. Schmerzfreiheit gehört nicht unbedingt dazu“, betonte Bitzer. Laut Umfrage ist nur jeder zweite operierte und jeder vierte mit Schmerztherapie behandelte Versicherte uneingeschränkt mit dem Ergebnis zufrieden. „Das sind die niedrigsten Zufriedenheitswerte, die wir bei Patientenbefragungen im Rahmen des Barmer GEK-Reports Krankenhaus jemals gemessen haben“, so Bitzer. Auch nach demografischer BereiniSofort Infos: gung haben die Fallzahlen im Krand n u g n 06 24 lieferu im kenhaus, nach einer Stagnation 20 / 81 6 22 7 7 0 Fax in den 81 0 Jahr 2012 gegenüber 2011, 77 20 / Tel. 0 leicht Jahren 2013 und 2014 wieder zugenommen. Insgesamt ergibt sich seit dem Jahr 2006 ein Zuwachs bei den Fallzahlen von 7,3 Prozent. Die Anzahl der Behandlungstage ist demgegenüber deutlich gesunken, 1.773 im Jahr 2006 auf 1.673 je 1.000 Versicherte im Jahr 2014. Das entspricht einem Rückgang von 5,6 Prozent. Die durchschnittliche Verweildauer hat im Zeitraum von 2006 bis 2014 um 12 Prozent auf 7,7 Tage abgenommen. (barmer) Nächster Termin Nächster Termin Nächster Termin 6 78 9 1011 8 6 78 9 1011 6 78 15 16 17 18 345 345 345 345 I Q M 2 12 1 2 12 1 2 12 1 2 12 1 345 9 1011 2 345 345 345 6 78 6 78 6 78 345 12 13 14 15 6 7 2 8 Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Volksleiden, fast jeder hat es mindestens einmal im Leben im Kreuz. Die Zahl dieser Krankenhausfälle ist in den Jahren von 2006 bis 2014 von 282.000 auf 415.000 angestiegen. Das belegt der Barmer GEK Report Krankenhaus 2015, den die Kasse in Berlin vorgestellt hat. Demnach findet im Krankenhaus bei gut einem Drittel der Kreuzschmerz-Patienten weder eine Operation an der Wirbelsäule noch eine spezifische Schmerztherapie statt, sondern überwiegend bildgebende Diagnostik. Das betrifft rund 140.000 Patienten. „Wir sehen eine deutliche Fehlentwicklung. 12 Kreuzschmerz-Patienten sollten im Krankenhaus auch tatsächlich eine Behandlung erhalten, ansonsten gehören sie dort nicht hin. Damit die Betroffenen erst gar nicht in der Klinik landen, muss die Behandlung viel früher ansetzen, bevor sich die Schmerzen chronifizieren. Hierzu braucht es eine professionelle und fachübergreifende Versorgung durch niedergelassene Ärzte“, forderte der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub. Dem Report zufolge haben in den Jahren 2006 bis 2014 die Operationen an den Bandscheiben um 12,2 Prozent zugenommen. Immer 9 1011 Fehlversorgung bei Kreuzschmerzen öfter folgt bei denselben Patienten innerhalb von ein bis zwei Jahren zusätzlich eine Versteifungsoperation. Zwar handelt es sich noch um relativ geringe Fallzahlen, die Steigerungsraten sind mit 150 Prozent seit dem Jahr 2006 jedoch beachtlich. „Ein Zweitmeinungsverfahren ist vor jeder RückenOperation dringend anzuraten. So lässt sich eine nicht notwendige Operation am besten vermeiden“, so Straub. Schmerzfreiheit sei gerade bei chronischen Schmerzen auch nach einer Operation nicht garantiert, umso genauer müssten Nutzen und Risiken des Eingriffs abgewogen werden. Immer mehr Patienten erhalten im Krankenhaus eine SpritzenSchmerztherapie, die sogenannte interventionelle Schmerztherapie. Die Leistung hat sich seit dem Jahr 2006 im Krankenhaus mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist die Anzahl der Kliniken, die eine Spritzen-Schmerztherapie bei den Patientinnen und Patienten anwenden und mit der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen, 1seit 12 1Jahr 12 1von 12 1auf 2 dem 2 2006 2 612 858 (um 40,2 Prozent) gestiegen. Viele dieser Patienten haben eine lange Leidensgeschichte. „Oft sind die Patienten, deren lumbale Rückenschmerzen im Krankenhaus behandelt werden, in hohem Maße und über viele Jahre ambulant vorbehandelt“, betonte Studienautorin Prof. Dr. Eva Maria Bitzer von der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Etwa jeder zweite Patient hat im Jahr vor dem Krankenhausaufenthalt durchgängig eine ambulant ärztlich dokumentierte Diagnose im Bereich Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, nahezu ein Fünftel sogar in den 9 1011 unterstützt und beraten. Für die Anwendung der Methoden liegt die Verantwortung beim BMUB, das hier eng mit dem Umweltbundesamt zusammenarbeitet. Zu einzelnen Methoden gibt es bereits wissenschaftliche Veröffentlichungen. (bmub) E Wartung Kalibrierung Datum: Ihr Wunschtext Datum: Name: Datum: Name: Geprüft R.K. Name: T O O L S IQM TOOLS GMBH www.iqmtools.de Fon: 07720 / 810622 Mail: [email protected] medizintechnik 5/2015 169 FACHBEITRÄGE Risikomanagement in einer strahlentherapeutischen Gemeinschaftspraxis Holger Wirtz und Matthias Zehe Die moderne Strahlentherapie zeichnet sich mittlerweile durch einen hohen Komplexitätsgrad hinsichtlich der physikalischen, informationstechnischen und logistischen Komponenten aus. Das Zusammenspiel von Personal und angewandter Technik wird bei der Anwendung der Strahlenheilkunde in letzter Instanz von den zuständigen Fachärzten und Medizinphysikern kontrolliert und verantwortet. Leitlinien und Verfahrensanweisungen helfen den Ärzten Standards bei der Behandlung der Patienten einzuhalten. Innerhalb der Medizintechnik und Medizinphysik bedient sich der Medizinphysiker (qualified expert of radiation) einschlägiger DIN-, ISO- und EN-Normen sowie „code of practice“Empfehlungen der Fachgesellschaften (DEGRO, DGMP, IAEA, AAPM, EFOMP). Die Erfahrung zeigt jedoch, dass trotz Einhalten der Toleranzbereiche der technischen Kenngrößen es zu Abweichungen jenseits des erwarteten Gesamtfehlers kommen kann. Aus diesem Grunde wurde auch das Normprojekt „Systemtest“ vom NAR ins Leben gerufen. Aber auch in dieser globalen Betrachtung aus dem Zusammenwirken Mensch und Technik zeigen sich Schwächen hinsichtlich der Überwachungsfrequenz. Ein ergänzender Ansatz zu den vorabgenannten Regelungen und Möglichkeiten wird erforderlich sein. Dies ist umso wichtiger, je mehr Praxen einem gemeinsamen Behandlungs-Verbund angehören. Dokumentation: Wirtz, H. und Zehe, M.: Risikomanagement in einer strahlentherapeutischen Gemeinschaftspraxis. mtmedizintechnik 135 (2015), Nr. 5, S. 170, 3 Bilder der ISO 9001:2008 mit zusätzlichen Auslegungen und Spezifizierungen für die Gesundheitsversorgung (Anhang B DIN EN 15224; Risikomanagement). Schlagwörter: Strahlentherapie/Risikomanagement/Strahlenschutzrecht Historie 1985 stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals die Forderung auf, internationale Qualitätsmanagementsysteme in der Medizin und im Gesundheitswesen einzuführen. Diese Bestrebungen finden ihre Basis in der ISO 9001 seit den 90er-Jahren. Dort ist der Ansatz einer Risikobetrachtung durch die Anforderung der Etablierung von Vorbeugemaßnahmen (Kap. 8.5.3) bereits enthalten. Die Umsetzung bzw. die Integration in den Alltag wurde bisher nur marginal oder nicht ausreichend eingefordert. Im September 2010 gab es die erste konkrete Festsetzung des NAMed (Normenausschuss Medizin N 63). Im Januar 2011 gab es dann als Normentwurf die DIN EN 15224:2011 und im Dezember die gültige Norm DIN-EN 15224:2012. Diese enthält Forderungen aus 170 medizintechnik 5/2015 Bild 1: Übersicht des Zusammenhangs ISO 9001:2008 und DIN EN 15224 (Quelle: iQ-Network; M. Zehe) Motivation In unseren Praxen stand Ende 2013 eine Re-Zertifizierung nach ISO 9001:2008 an. Es ergab da bereits zur FACHBEITRÄGE besseren Fokussierung unserer Bemühungen Sinn, gewisse Punkte wie Qualitätsmerkmale, Risikofaktoren, interne Projektentwicklungen zu erkennen und in die „neue“ Zertifizierung einzubinden. IAEA und WHO veröffentlichten 2008 eine weltweit erhobene Analyse „Radiotherapy Risk Profile“ hinsichtlich der strahlentherapeutischen Vorkommnisse und Ereignisse. Diese haben wir versucht in unseren Praxen in einem Ranking (Praxis vs. WHO-Analyse) darzustellen. Hilfreich war dabei, dass unsere nach ISO 9001:2008 bezeichneten Kernprozesse (wie CT-Planung, Erstbestrahlung, Nachsorge etc.) in der Prozessstruktur (wie in jeder Strahlentherapie) zu finden waren. Eine Inkludierung war demnach nicht nur einfach, sondern auch zweckmäßig. Bild 2: Auszug aus der Übersicht „Qualitätsmerkmale und Risikofaktoren“ anhand eines Kernprozesses „Bestrahlungsplanung“ Durchführung Innerhalb unseres QM-Handbuchs sind für alle Prozesse Prozessverantwortliche benannt. Aufgrund des Doppelstandorts gibt es die jeweiligen Stellvertreter in der anderen Praxis. Diese Mitarbeiter hatten bereits von Beginn an bei der Erstellung der internen Regelungen mögliche Risiken, die das jeweilige Ergebnis gefährden könnten, angegeben (Größenordnung 3–5 je Prozess). Der QM-Beauftragte generierte eine Umfrage unter der Mithilfe (Interview-Charakter mit Dokumentation) der Prozessverantwortlichen. In dieser Umfrage wurden die Prozesse hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit, möglicher Schadenshöhe und Entdeckungswahrscheinlichkeit möglicher Risiken und denkbarer Fehler erneut beleuchtet. Dieses Verfahren auch bekannt als „Failure Mode and Effects Analysis“, hatte sich schon seit Jahrzehnten in militärischen und industriellen Bereichen bewährt. Die Ergebnisse wurden vom QMBeauftragten gesichtet, bewertet und hinterfragt, bevor die Ergebnisse mit Bezug auf unsere DIN-ISO-Kapitel der ISO 9001:2008 in einer Übersichtstabellenform zusammengefasst wurden. In der EN 15224 sind hinsichtlich der „Clusterung“ Vorschläge gemacht, die sich ggf. an die Praxis anpassen lassen. Mit dieser Lösung sehen wir auch die Anforderung des Gemeinsamen Bundesauschusses vom 23. Januar 2014 zum Aufbau von Risikomanagement- und Fehlermeldesystemen in vertragsärztlichen und vertragszahnärztlichen Praxen sowie in Krankenhäusern umgesetzt (s. Bild 2). Als Ergebnis lassen sich für das Praxismanagement wichtige Prioritäten hinsichtlich notwendiger Projekte zur Qualitätssteigerung ableiten. Auch diese interne Projektentwicklung ist wichtiger Bestandteil der DIN EN 15224 (s. Bild 3). Bild 3: „Managementdarstellung“ der Kernprozesse hinsichtlich des klinischen Risikos. Zielvorstellung ist hierbei, eine möglichst kleine Zahl im „grünen“ Bereich anzustreben. gerung machten auch die Mittelbewilligungen für Projekte aufgrund der praktizierten Methodik möglich. Projekte, die die elektronische Kommunikation zwischen den Arbeitsgruppen und EDV-Subsystemen betrafen wurden mittels Hersteller- oder Eigenentwicklungen erfolgreich beendet. Den größten Anteil hatten dabei die Automatisierung/Standardisierung in der Bestrahlungsplanung, die automatische PDF-Dokumenten-Weitergabe der Cross-Check-Instanzen und das automatische Einsortieren in die digitalen Patientenakten. Ausblicke Im September 2015 soll die neue ISO 9001:2015 veröffentlicht werden. Einige Handlungsfelder wie Prozessmanagement, Risikomanagement, Wissensmanagement und Verteilung der Verantwortlichkeiten müssen im Vergleich zur Vorgängerversion neu überdacht werden. Die schon in unserer Praxis „gelebte“ Crosswalk-Version der ISO 9001:2008 und der EN 15224 bildet die Erfordernisse der aktualisierten DIN schon jetzt sehr gut ab. Im Moment sind Ausschüsse der Fachgesellschaften (DEGRO, DGN, DGMP) an der Erarbeitung „Durchführung von Risikoanalysen in der Strahlentherapie“ für das BMU und BFS beteiligt. Es gilt, die EU-Direktive 2013/59/ Euratom (Artikel 63, b) zeitnah umzusetzen. Entsprechende Empfehlungen und Leitfäden dürften frühestens Ende des Jahres 2015 zu erwarten sein. Diskussion Seit Januar 2014 ist unsere DIN ISO 9001:2008 mit den um die EN 15224 erweiterten Aspekten (Qualitätsmerkmale, Risikoanalyse und Projektentwicklung) im klinischen Einsatz. Zahlreiche Projekte zur Qualitätssteigerung bzw. Risikominimierung sind aufgrund dieser Methodik angefangen und erfolgreich beendet worden. Die Selbstverpflichtung des Praxismanagements zum Risikobewusstsein und zur Qualitätsstei- Dipl.-Ing. Holger Wirtz Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie Virchowstr.10b 78224 Singen E-Mail: [email protected] Matthias Zehe IQ network GmbH & Co. KG Hendunger Straße 53 97638 Mellrichstadt E-Mail: [email protected] medizintechnik 5/2015 171 FACHBEITRÄGE Intelligente Sprachsteuerung durch Natural Language Understanding Intelligente Sprachlösungen für medizintechnische Anwendungen am Beispiel einer Medizin-App zur Objektivierung von Schmerzen Michael Bruss Die objektive Erfassung von Schmerzen ist eine unabdingbare Grundlage für deren effiziente Behandlung. Eine strukturierte Form der Schmerzerfassung gerade bei Kindern tut besonders not. In den mt-Medizintechnik-Ausgaben Nr. 5/2014 und 1/2015 wurde über den anfänglichen Entwicklungsstand einer medizinischen App zur Schmerzerfassung bei Kindern beziehungsweise über die Designphase dieser App berichtet. Dieser dritte Teil der Artikelreihe zeigt auf, wie das User Interface einer solchen Anwendung durch Spracherkennung und Sprachverstehen erweitert werden kann, welche grundlegenden terminologischen Aspekte es zu beachten gibt, welche Technologien konkret bei der Entwicklung einer intelligenten Sprachsteuerungslösung helfen, und welche Funktionen die Bedienbarkeit der Anwendung und damit die User Experience verbessern können. Es wird dabei auf die Grundlagen der Spracherkennung, den Unterschied zwischen Spracherkennung und Sprachverstehen und auf die wichtigsten Technologien zu sprechen kommen, bevor konkrete Use Cases der Anwendung Quiri für eine Sprachsteuerung beleuchten werden. Dokumentation: Bruss, M.: Intelligente Sprachsteuerung durch Natural Language Understanding – Intelligente Sprachlösungen für medizintechnische Anwendungen am Beispiel einer MedizinApp zur Objektivierung von Schmerzen. mt-medizintechnik 135 (2015), Nr. 5, S. 172, 2 Bilder Schlagwörter: Spracherkennung/Schmerzerfassung/Usability Einleitung Jeder Mensch empfindet Schmerzen anders und beschreibt sie höchst subjektiv. Diese Umstände machen das Thema Schmerzerfassung ganz grundsätzlich sehr komplex, doch gerade Kinder sind aufgrund ihres Alters oft noch nicht fähig, sich so zu artikulieren, dass ihre Beschwerden greifbar werden, und gerade bei Kindern ist die Schmerzerfassung von besonderer Bedeutung: Um eine effiziente Schmerztherapie durchführen zu können, ist es wichtig, Schmerzen zu erkennen, zu quantifizieren und zu bewerten, denn dies ist die Grundlage für eine angemessene Medikamentendosierung und die Anwendung der passenden Therapien. Da die Erfassung generell in 172 medizintechnik 5/2015 einer dem Kind vertrauten Umgebung und integriert in den Alltag stattfinden sollte und nicht in einem Krankenhaus, ist der Bedarf an einer kindgerechten und strukturierten Erfassungsmöglichkeit im alltäglichen Umfeld gegeben. Basierend auf diesen Überlegungen hat die Firma Ergosign die Idee entwickelt, anhand der Usability Standards für medizinische Geräte IEC 62366 eine App zur Schmerzerfassung für mobile Geräte zu entwickeln – zunächst in einem spezifischen Showcase für Kinder, in weiteren marktreifen Ausbaustufen aber auch für erwachsene Patienten. Das Ziel ist es generell, eine schnelle, effiziente Arbeitsweise des medizinischen Personals bei geringerer Fehleranfälligkeit zu ermöglichen. Zusätzlich kann die Lage in Gebieten mit einer schlechten medizinischen Infrastruktur so verbessert werden. Eine solche App ist mehrsprachlich ausführbar. Rückblick auf die Analysephase Die Analysephase steht am Anfang eines benutzerzentrierten Entwicklungsprozesses. Ziel der Entwicklung war primär die Verbesserung der Lebensqualität FACHBEITRÄGE von Schmerzpatienten sowie die Verbesserung von Praxis- und Krankenhausabläufen. Eine einfachere Generierung von Studien, schnellere Rückschlüsse, erfolgreiche Therapiemaßnahmen, pharmazeutische Erkenntnisse usw. zählen hier ebenfalls dazu. Eine Methode des User Centered Design ist es, „Personas“ zu erstellen, um die Rollen der möglichen Benutzer klar zu verstehen und abgrenzen zu können. Für Quiri (der Name der App ist vom Schutzpatron für Kinder und Jugendliche, Quiricus, abgeleitet) sind dies Eltern, Kind (Patient) und Arzt. Eigens entwickelte Nutzungsszenarien bilden die Abläufe ab, die bei der Nutzung der App wahrscheinlich sind. Rückblick auf die Designphase In der Designphase wurde insbesondere auf die Details des nutzerorientierten Gestaltungsprozesses eingegangen, der sich aus fünf Schritten zusammensetzt. Der erste Schritt ist bereits der beschriebene Analyseprozess, gefolgt von der Designkonzeption und der Überführung desselben in ein visuelles Design. Die weiteren Schritte sind Validierung, Spezifikation und schließlich die eigentliche Entwicklung. In der Designphase wurden die Hauptbedienfunktionen festgelegt: Schmerzmessung, Schmerzlokalisation, Dokumentation, Auswertung, Erinnerungsfunktion. Das konzeptionelle Design wurde über Scribbles und Wireframes zu einem Klick-Dummy entwickelt, bevor das Visuelle Design und das Interaktionsdesign erstellt werden konnten. Mit dem finalen visuellen Design wurde letztendlich ein Prototyp erstellt (High Fidelity Prototype). Dieser Prototyp gibt anders als in der Konzeptphase die Interaktionen nicht durch harte Klicks wieder, sondern diese erfolgen über Animationen, also Bewegung, die auf die Bedienung des Nutzers reagieren. Nun geht es darum, den Prototypen der App und ihre Funktion mit künftigen Nutzern zu validieren, um Rückmeldungen und auch Bestätigungen zu erhalten, um letztendlich mögliche Details noch weiter zu verbessern. Sprachsteuerung Schmerzerfassung spielt eine wichtige Rolle bei der Messung und der Dokumentation der allgemeinen Befindlichkeit eines Patienten und um Entscheidungen bezüglich der Dosierung der Medikation zu unterstützen. Bisher schätzen Patienten selbst ein, wie ihre Befindlichkeit ist, und Ärzte bewerten diese Einschätzung mit der althergebrachten Paper-&-PencilMethode – also mit Stift und Papier – auf einer der etablierten Schmerzskalen. Die wenigen vorhandenen semi-digitalen Erfassungsmethoden sind von weitgehend geringer Gebrauchstauglichkeit und leiden an geringer Nutzungsakzeptanz, was lückenhafte und somit wenig verlässliche Datenpools nach sich zieht. Um die Erfassung der Daten und den Austausch zwischen Patient und Arzt zu erleichtern, und um die Interaktion mit Quiri so einfach und effizient wie möglich zu machen, entwickelte die Firma Ergosign das Konzept unter Einbeziehung einer intelligenten Sprachsteuerung, die von der Firma SemVox GmbH entwickelt wird. Mit keiner anderen Kommunikationsart lassen sich so viele Dinge so effizient ausdrücken und übertragen wie mit der menschlichen Sprache. Sie ist aber nicht nur die effizienteste, sondern auch die natürlichste Art der Kommunikation. Ein einziger Satz kann das Äquivalent von dutzenden Bedienschritten mit Maus, Tastatur oder Touchscreen darstellen. Der Grund dafür ist, dass Sprache eine hoch komplexe Modalität darstellt, deren Vielschichtigkeit und mögliche Uneindeutigkeit gleichzeitig ihre größten Vorteile wie auch die größten Hinderungsgründe dafür sind, Sprache in der Mensch-Technik-Interaktion einzusetzen. Einer Maschine müsste man theoretisch für jede Aussage die Bedeutung des Gesagten (Semantik) neu erklären. Mit Mitteln der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Linguistik ist es der Sprachtechnologie in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, große Fortschritte bei der maschinellen Sprachverarbeitung zu machen. Im Folgenden werden wir das Basiswissen über Spracherkennung und die darauf folgende Sprachverarbeitung kennenlernen, um dann auf die konkreten Anforderungen an die Implementierung in der QuiriApp einzugehen. Spracherkennung und Sprachverarbeitung Die meisten sprachbasierten Dialogsysteme wie Apple Siri, Google Voice und einige andere werden im allgemeinen Sprachgebrauch gerne und oft zumindest nicht ganz korrekt als „Spracherkennungssysteme“ bezeichnet. Die genannten Systeme leisten deutlich mehr, als gesprochene Sprache nur zu erkennen. Sie sind zusätzlich dazu in der Lage, die Bedeutung dessen, was der Nutzer/die Nutzerin gesagt hat, zu verstehen. Dabei spricht man von Natural Language Understanding (NLU) in der weitergehenden Unterscheidung zur reinen Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR). Natürlich braucht eine NLU den Input der ASR, um überhaupt etwas verstehen zu können. Menschliche Sprache ist zuerst einmal ein akustisches Signal, das für gewisse Laute und damit auch Lautketten, die für Menschen bedeutungstragend sind, spezifische Muster aufweist. Das Wort „Bild“ zum Beispiel besteht sehr oberflächlich phonemisch (lautlich) repräsentiert aus den einzelnen bedeutungsunterscheidenden Lauten /b/, /i/, /l/ und /d/. In einer etwas engeren Betrachtung, die der phonetischen Realität eher entspricht, ist die Lautlichkeit [bIlt] – zu beachten ist hier, dass das Graphem (Schriftzeichen) „d“ im Deutschen aufgrund der Auslautverhärtung phonetisch als „t“ realisiert wird. Ein Spracherkenner tut nun nichts anderes, als dieses (je nach Sprecher leicht bis stark variierende) akustische Muster in eine maschinenlesbare Form – einen „String“ von Zeichen – zu bringen. In Bild 1 sehen Sie die akustische Form des Wortes „Bild“ im sogenannten Spektrogramm. Es zeigt die Energieverteilung des akustischen Signals über das Frequenzband zwischen 0 und 5.000 Hz (y-Achse) und die Zeit (x-Achse). Schön zu sehen ist das Lösen der Lippen zu Beginn des „b“, die recht hohe Energie im unteren Frequenzbereich während der darauf folgenden Realisierung des „i“ und die starke hochfrequente Energie während medizintechnik 5/2015 173 FACHBEITRÄGE helfen, unsinnige Interpretationen des akustischen Signals von vorneherein auszuschließen. Die Lücke zwischen Mensch und Technik wird immer größer – der Mensch kennt oft nicht einmal alle Möglichkeiten, die ein technisches Gerät ihm bietet, geschweige denn weiß er, wie sie zu nutzen sind. Sprachsteuerungs- und Sprachdialogsysteme können dabei helfen, diese Lücke zu schließen. Wir benutzen Worte, um unsere Intention zum Ausdruck zu bringen – wenn eine Maschine dies versteht, kann ein Großteil der Arbeit auch von ihr übernommen werden. ODP S3 – Eine ontologiebasierte Dialogplattform Bild 1: Spektrogramm der lautsprachlichen Äußerung des Wortes „Bild“. des aspirierten „t“ ab etwa der Hälfte des Signals nach 1,22 Sekunden. Dieses für uns hier visualisierte Muster, sozusagen das optische Abbild des Wortes „Bild“, erkennt der Spracherkenner im ASR-Prozess als phonemische Repräsentation [bIlt] und wandelt diese in den String „B-i-l-d“ um. Das und erst einmal nichts anderes ist die Aufgabe eines Spracherkenners. Keine Maschine, kein Computer weiß an diesem Punkt, was das Gesagte bedeutet. Nun gibt es zwei Ansätze, dem String aus Graphemen so etwas wie eine Bedeutung zu geben. l Keyword Spotting: Der Programmierer gibt dabei bestimmten Strings wie zum Beispiel „Navigation“ oder „Radio“ oder „lauter“ eine Bedeutung, indem er eine bestimmte Aktion der Maschine mit der Erkennung des entsprechenden Schlüsselwortes verknüpft. Erkennt die ASR „Radio“ und „lauter“, so kann die Maschine entweder direkt das Radio um einen festgelegten Wert lauter machen oder zur Bestätigung eine Rückfrage „Soll ich das Radio um XY lauter machen?“ generieren. Man kann sich vorstellen, dass dieser Ansatz für die unendliche Vielfalt an möglichen Intentionen und deren Nuancen wenig praktikabel ist: Die große Komplexität der natürlichsprachlichen Bedienung und Dialogführung erforderte hier unendliche Ressourcen für die Programmierung eines solchen Systems beziehungsweise brächte es frühzeitig zum Absturz. l Mit Natural Language Understanding (NLU) können Maschinen Bedeutungen lernen und so intelligent und kontextspezifisch Intention erkennen und entsprechend reagieren. Über eine Semantik, die sich auf Ontologien stützt, lernt die Maschine, was der Nutzer oder die Nutzerin wirklich meint. Nur mit NLU kann ein System also intelligent verstehen, adaptiv reagieren und proaktive Assistenzfunktionen durchführen. Reine Spracherkennung hilft dabei nicht weiter. Zusätzlich hilft NLU dabei, nicht nur die Intention des Nutzers besser zu verstehen, sondern auch die Sprache robuster zu erkennen – wenn das System den (thematischen und lokalen sowie zeitlichen) Kontext kennt, versteht und weiß, was innerhalb der Domäne Sinn ergibt, kann es dem Erkenner dabei 174 medizintechnik 5/2015 Um ein wirklich effizientes Sprachverstehen als zusätzliche Eingabemodalität für Quiri implementieren zu können, entschied sich Ergosign zur Zusammenarbeit mit der Firma SemVox, die auf die Entwicklung von Sprachsteuerungssystemen und intelligenten Dialoglösungen bis hin zur proaktiven Assistenz spezialisiert ist. Die Basistechnologie des Saarbrücker Unternehmens ist ODP S3 (Ontologiebasierte DialogPlattform), die es erlaubt, beliebige und beliebig komplexe Äußerungen zu verstehen und entsprechende Steuerbefehle in quasi beliebigen technischen Umgebungen – also auf jedem Betriebssystem, rein lokal oder mit Zugriff auf einen Server im Internet – zu entwickeln und zu implementieren. Die Besonderheit von ODP S3 gegenüber anderen Lösungen auf dem Markt ist der grundsätzliche Ansatz der Dialogmodellierung. Wo andere Systeme auf eine streng hierarchische Menüstruktur angewiesen sind und deshalb meist nur Befehle in der Domäne akzeptieren, in der ein Nutzer sich gerade befindet, erlauben auf ODP S3 basierende Systeme eine weitestgehende Freiheit des Nutzers bei der Äußerung von Befehlen. Ein Beispiel: Hat der Nutzer eines „klassischen“ Systems sich zum Beispiel in das Navigationsmenü eines Auto-Infotainmentsystems eingeklinkt, kann er nicht ohne den Wechsel der Domäne über ein Hotword den Radiosender ändern. Ein Next-Generation-HMI, das auf SemVox ODP S3 basiert, ermöglicht dies. Erst eine solche Funktionalität in Verbindung mit echten „One-Shot“-Fähigkeiten (der Möglichkeit, mehrere Parameter in einem einzigen, natürlichsprachlichen Satz zu äußern) macht eine Sprachsteuerung zur vollwertigen Assistenz für das medizinische Personal. In Bild 2 sehen Sie eine thematische Übersicht über die Verarbeitungsschritte eines ODP S3-Systems. Zwischen Spracherkennung und (optional) Sprachausgabe geschieht die semantische Verarbeitung und die Integration diverser Kontextprovider. Dies können Apps ebenso sein wie weitere Inputmodalitäten (Touchscreen, Keyboard ...). Eine verbale Systemreaktion mit Natural Language Generation (NLG) ist im Fall von Quiri zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zu implementieren. Anforderungen an die Sprachsteuerung im QuiriPrototypen Da der Prototyp der Quiri-App sich ausschließlich auf Kinder bezieht, ist in einem ersten Schritt ausschließlich eine sprachliche Interaktion von Seiten FACHBEITRÄGE Als der Spezialist im Gesundheitswesen bieten wir Ihnen individuelle Finanzierungslösungen für Ihren nachhaltigen Erfolg. medizintechnik 5/2015 175 FACHBEITRÄGE Bild 2: Schematische Darstellung einer intelligenten Sprachverarbeitung anhand SemVox ODP S3 des medizinischen Personals in Form von Abfragen von Information aus der Datenbank vorgesehen. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass Kinder auf lexikalischer Ebene Defizite in der Verbalisierung ihres Empfindens haben, vor allem aber behindert die meist schlechte Artikulation mit vielen non-lexikalischen Füllseln, Pausen, Selbstkorrekturen etc. die robuste und korrekte Erkennung dessen, was das Kind sagt. Der Funktionsumfang der ersten prototypischen Implementierung einer Sprachsteuerung in Quiri umfasst zum Beispiel den Abruf von Daten aus der Datenbank der App. So kann zum Beispiel die Äußerung des Patientennamens Details zum Patienten abrufen, aber auch komplexe Informationen sollen abgerufen (gesucht und gefiltert) werden können: l „Starte eine neue Messung für XY!“ Dies stellt eine relativ simple Command-Funktion dar, bei der für ein Asset (Patient) eine bestimmte Aktion (Messung starten) hervorgerufen werden soll. l „Zeige mir alle Patienten nach KUSS-Methode!“ Diese Abfrage fordert das System auf, zu einem Asset (Patient) eine Filterung nach der Behandlungsmethode durchzuführen und entsprechende Ergebnisse aufzulisten. l „Welche Patienten haben in der letzten Woche Sport gemacht?“ Hier müssen zum Asset „Patient“ zwei Slots vom System erkannt werden und die entsprechenden Daten aus der Datenbank herausgesucht werden: „letzte Woche“ mit der Referenz auf die zurückliegende Zeiteinheit „Woche“, die über eine Intelligenzleistung des Systems erkannt werden muss, und „Sport = ja“. l „Messergebnisse von Tagen unter 7°, an denen Bewegung stattfand.“ Hier filtert der Arzt für ein Asset (Messergebnisse) Informationen in zwei Slots heraus: „Tage unter 7°“ und „Tage, an denen Bewegung stattfand“ l „Bitte einmal täglich um 09:00 Uhr in den nächsten beiden Wochen mit der Methode XY messen!“ Dies ist eine sehr komplexe Anfrage, die drei Zeitkomponenten (einmal täglich, 9:00 Uhr, die folgenden beiden Wochen) enthält und zusätzlich ein Asset (Messung XY) zur Durchführung aufruft. Anforderungen an die Sprachsteuerung in der Vollversion der Quiri-App Weitere Iterationen der Quiri-App werden aber auch an Erwachsene gerichtet sein. Dies bedeutet nicht nur, dass das User Centered Design entsprechende Anpassungen erfahren wird, sondern auch, dass die 176 medizintechnik 5/2015 Sprachsteuerung auf den Eingabekanal ausgeweitet werden kann. Diese Funktion stellt besonders hohe Anforderungen an die Leistung des Systems, da die Eingabe von weitgehend unstrukturierten Daten eines sehr hohen Erkennungsgrades bedarf. In einem ersten Schritt würde eine Eingabe anhand fester, abgefragter Parameter Sinn ergeben: Eine Freitexteingabe wie in l „Ich habe heute Nacht schlecht geschlafen. Der Nacken tat mir stark weh und in der linken Schläfe pocht es seit etwa 4:30 Uhr mittelmäßig stark.“ oder l „Seit gerade eben verspüre ich wieder das vor drei Wochen aufgetretene Ziehen im linken Unterschenkel. Ich habe gestern vergessen, meine Medikamente zu nehmen.“ die aus einer Vielzahl von Informationen in einem unstrukturierten Satz besteht, ist die finale und sehr aufwendig zu modellierende Vorstellung für die Erfassung von Schmerzdaten. Ausblick Sprachsteuerung beziehungsweise die Multimodalität der Bedienung ist mit größter Sicherheit ein Feature, das Anwender von innovativen Applikationen wie QUIRI vermehrt erwarten, und besitzt als Thema für das User Interface hohe Priorität. Im heutigen Arzt-Patienten-Anamnese- oder Therapiegespräch ist Sprachsteuerung zwar noch nicht so relevant beziehungsweise integriert, jedoch ist die Möglichkeit einer natürlichsprachlichen Steuerung ein sehr großer Benefit – auch in Bezug auf Geschwindigkeit – für die Vision, das Gespräch an einem gemeinsamen „geteilten“ User Interface stattfinden zu lassen. Aktuell arbeitet Ergosign – neben einer Apple-Watch Variante – insbesondere am (komplexen) User Interface der Healthcare Professionell View, also der Ansicht für Mediziner. Diese soll gegen Ende des Jahres als UI-Prototyp vorliegen und einen Ausblick darauf geben, wie das Patient-Arzt-Gespräch optimiert werden kann. Zudem wird dann die gesamte Applikation nicht mehr auf Fragebögen für Kinder begrenzt sein, sondern alle Altersklassen der Patienten abdecken. Michael Bruss Mainzer Str. 120 66121 Saarbrücken E-Mail: [email protected] www.semvox.de FACHBEITRÄGE Risiko Krankenhaus – Was bringt die neue DIN EN 15224? Manfred Kindler Bereitet man sich als sicherheitsbewusster Patient auf eine notwendige Operation im nächsten Krankenhaus vor, kann man beim Studium der einschlägigen Statistiken leicht ins Zweifeln über unser hochgepriesenes Gesundheitswesen kommen. Die Techniker Krankenkasse kritisierte unter Berufung auf Expertenschätzungen, dass bei jährlich insgesamt knapp 19 Millionen Behandlungen im Krankenhaus etwa 360.000 bis 720.000 Mal etwas schiefgehe. Es handele sich um vermeidbare Fälle. Dokumentation: Kindler, M.: Risiko Krankenhaus – Was bringt die neue DIN EN 15224? mt-medizintechnik 135 (2015), Nr. 5, S. 177 Schlagwörter: Risikomanagement/Qualitätsmanagement/Normen/ Medizinprodukterecht Das für die Meldung von schwerwiegenden Vorkommnissen mit Medizinprodukten zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) teilte in seiner letzten Aufstellung von 2013 mit, dass mittlerweile über 8.000 Fälle pro Jahr von Herstellern, Betreibern und Behörden gemeldet werden. In über 41 % von 32.808 ausgewerteten Fällen war die Ursache nicht auf das Produkt bezogen, vielmehr war sie in der Mensch-Maschine-Schnittstelle angesiedelt. Die Einrichtungen im Gesundheitswesen haben im Durchschnitt pro Woche 25 Risikomitteilungen der Hersteller auszuwerten. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ausnahmslos alle Medizinprodukte für die Vergabe des CE-Kennzeichens einer intensiven Konformitätsbewertung inklusive Risikobewertung unterzogen werden und jeder Hersteller ein Qualitätsmanagementsystem unterhalten muss. Die Skandale mit schadhaften Hüftprothesen, Herzschrittmachern und Brustimplantaten haben bei den europäischen Bürgern das Vertrauen in die Medizintechnik erschüttert. Die Qualität und Sicherheit von Medizinprodukten soll daher in einer EU-Verordnung grundlegend verbessert werden. Diese Neuregelungen betreffen die Zulassung, den Marktzugang und die Marktüberwachung und richten sich vorrangig an die Hersteller, die Importeure, die Benannten Stellen und die staatlichen Behörden. Wie steht es aber mit den Anwendern und Betreibern von Medizinprodukten? Seit den seligen MedGV-Zeiten nach 1985 haben sie Bestandsverzeichnisse, Medizinproduktebücher und Einweisungs- beziehungsweise Schulungsnachweise vorzulegen, sicherheitstechnische und messtechnische Kontrollen durchzuführen, Verantwortliche zu benennen, Vorkommnisse an das BfArM zu melden und in ihren medizinischen Laboratorien an Kontrolluntersuchungen und Vergleichsmessungen teilzunehmen. So steht es seit 1998 auch in der MedizinprodukteBetreiberverordnung. An das Hauptproblem, die technische Qualifizierung der Anwender, insbesondere der Ärzte, traute sich der Gesetzgeber allerdings nicht nachhaltig heran. Aber verkörpert die Medizintechnik eigentlich das Hauptproblem? Die knapp 1.000 der durch Medizinprodukte verursachten und an das BfArM gemeldeten Todesfälle der letzten zehn Jahre verblassen angesichts ganz anderer Zahlen. Pro Jahr bleiben in Deutschland bis zu 3000 Fremdkörper wie Tupfer und Bauchtücher nach einem Eingriff unbeabsichtigt im Körper von Patienten und verursachen 600 bis 700 Todesfälle. Noch gravierender sind die Meldungen über das Hygieneproblem in deutschen Kliniken: eine halbe bis eine Million nosokomiale Infektionen jährlich, die in 10–40.000 Fällen tödlich sind (die Zahlen dazu schwanken erheblich). Die neue Norm DIN EN 15224 tritt nun nach zehnjähriger Entwicklungszeit an, die hohen Fehlerquoten im Gesundheitswesen generell durch ein kombiniertes Qualitäts- und Risikomanagement zu reduzieren. Was ist nun neu? Immerhin beschloss am 21. Juni 2005 der Gemeinsame Bundesauschuss gemäß § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGB V, dass nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser ein internes Qualitätsmanagement implementieren müssen. Weitergehende Anforderungen hinsichtlich der Qualität konnten die Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen schon seit 15 Jahren freiwillig durch eine Zertifizierung nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) nachweisen. medizintechnik 5/2015 177 FACHBEITRÄGE Aktuell im Juli 2015 waren 412 Krankenhäuser, 54 Praxen und 115 andere Einrichtungen von KTQ zertifiziert. Die vier Träger des KTQ-Verfahrens, die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene (GKV) und der Deutsche Pflegerat (DPR), bildeten bislang eine starke Gesellschafterstruktur. Dieses System gerät nun zunehmend unter Konkurrenzdruck, denn das KTQ-Zertifikat gilt aufgrund der fehlenden Akkreditierung der KTQ GmbH nur national und läuft ohne eine jährliche Überprüfung nach drei Jahren ab. Die Anzahl der Neukunden ist seit Jahren rückläufig, während in Krankenhäusern und Arztpraxen die ISO 9001-Zertifizierungen bei vergleichbaren Kosten zunehmend an Boden gewinnen. Die weltweit anerkannte Norm ist branchenneutral und beschreibt ein allgemeingültiges Qualitätsmanagement, dessen Einhaltung durch externe Auditoren einer akkreditierten Zertifizierungsstelle jährlich überwacht wird. Nach drei Jahren kann eine Rezertifizierung erfolgen. Im deutschen DAKKs-Register sind aktuell 118 akkredi- Elf Qualitätsmerkmale der DIN EN 15224 a) Angemessene und richtige Versorgung entsprechend den Erfordernissen, ohne das notwendige Maß zu überschreiten; b) Verfügbarkeit wird nicht durch Vergütungen, Umfang der Bereitstellung, Kompetenz oder andere Faktoren beschränkt; c ) Kontinuität der Versorgung durch eine nahtlose Kette von Dienstleistungen: Überweisung, Untersuchung, Versorgung, Behandlung, Rehabilitation und Nachsorge; d) Wirksamkeit durch Verbesserung des Ergebnisses in einem sinnvollen Ausmaß im Vergleich zu nicht oder anderweitig durchgeführten Untersuchungen oder Behandlungen; e) Effizienz als bestmögliches Verhältnis zwischen den erreichten Ergebnissen und den aufgewendeten Ressourcen; f) Gleichheit in der Versorgung für alle Patienten ungeachtet des Geschlechts und sexueller, kultureller, ethnischer, sozialer, sprachlicher oder anderweitiger Gegebenheiten; g) Evidenzbasiert/wissensbasiert durch eine wissenschaftliche Absicherung und auf Erfahrungen der besten Praxis basierend; h) Auf den Patienten sowie auf die körperliche, geistige und soziale Unversehrtheit orientierte Versorgung, wenn möglich, stets mit seinem Einverständnis; i) Mitwirkung des Patienten durch Information, Befragung und Einbeziehung in alle Entscheidungen und Eingriffe, wenn möglich; j) Patientensicherheit durch Bestimmung und Kontrolle aller Risiken sowie wirksame Maßnahmen zur Schadensverhütung; k) Rechtzeitigkeit und Zugänglichkeit durch Bereitstellung der Dienstleistungen in angemessener Zeit, ungeachtet des sozialen Status und fokussiert auf die Erfordernisse des Patienten, den akuten Zustand und die Schwere der Krankheit. 178 medizintechnik 5/2015 tierte Zertifizierer für ISO 9001-Managementsysteme verzeichnet, von denen aber nur ein Teil Leistungen für das Gesundheitswesen anbietet. Warum eine ISO 9001-Interpretation? Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmte in seinen Richtlinien über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit und legt insbesondere Mindeststandards für Risikomanagement- und Fehlermeldesysteme fest, die bis zum 26. Februar 2014 umgesetzt sein sollten. Über die Umsetzung von Risikomanagement- und Fehlermeldesystemen in Krankenhäusern ist in den Qualitätsberichten zu informieren. Nachteilig für die Einführung in den Gesundheitseinrichtungen war die relativ branchenferne Formulierung der ISO 9001-Anforderungen. Als spezieller Leitfaden zur Interpretation der ISO 9001 wurde daher 2005 die Technische Spezifikation CEN/TS 15224 herausgegeben. Im Dezember 2012 wurde die aktuell gültige ISO 9001 von 2008 mit der Norm DIN EN 15224 in die Sprache des Gesundheitswesens übersetzt und dort um Aspekte des Risikomanagements erweitert. Damit gibt es zu dem Thema nun eine eigenständige und zertifizierfähige Norm. Sie geht wesentlich weiter als die ISO 9001, denn sie definiert elf Qualitätsmerkmale, die durch ihre Indikatoren wie Wirksamkeit, Verfügbarkeit und Rechtzeitigkeit eine bessere Kontrolle ermöglichen. Neue Schwerpunkte werden bei der Patientensicherheit, der evidenzbasierten Versorgung und dem präventiven Risikomanagement gesetzt. Zu diesen elf Kriterien sind von der Unternehmensführung messbare Qualitätsziele, Anforderungen an die Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung und Risikobewertungen festzulegen. Was steht drin? Der erste Teil der Norm erläutert den Qualitätsbegriff in der Gesundheitsversorgung anhand der ISO 9000:2005-Grundsätze und den zugrundeliegenden WHO-Konzepts der Gesundheit mit den fünf Komponenten: Körperfunktionen, Körperstrukturen, Aktivitäten, Teilhabe und Umweltfaktoren. Der allumfassende Anwendungsbereich (auch Praxen, Reha, Psychiatrie, Pflegeheime, Hospize, Apotheken) wird im Kapitel 1 beschrieben. Für das branchenspezifische Verständnis der ISO 9000-Begriffe sorgt der blau und kursiv unterlegte Interpretationsteil im Kapitel 3. Endlich herrscht auch mehr Klarheit über die Interpretation von Begriffen wie Kunde, Patient, interessierte Partei, Fehler, Anforderung, Risiko und andere. Der zweite Teil beschreibt in den Kapiteln 4 bis 8 analog zur ISO 9001 die Interpretation der weitergehenden QM-Anforderungen aus der Sicht des Gesundheitswesens. Eine Erleichterung für bereits ISO 9001-zertifizierte Einrichtungen ist die Synopse zwischen ISO 9001:2008 und DIN EN 15224:2012, die eine Abschätzung des Umstellungsaufwandes ermöglicht. Ein weiterer informeller Anhang von knapp 16 Seiten gibt eine praktische Anleitung zur Umsetzung dieser Norm. Wesentlich hilfreicher ist hier aber der Technische Bericht FACHBEITRÄGE CEN/TR 15592 von 2007, ein 100-seitiger „Leitfaden für die Anwendung der EN ISO 9004:2000 auf die Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung zur Leistungsverbesserung“, der als DIN-Fachbericht im Beuth-Verlag erschienen ist. Die WHO-Definition von Gesundheit: Ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Nichtvorhandensein einer Erkrankung oder eines Gebrechens. Qualifizierung des Personals? Neben den klinischen Prozessen beinhaltet der prozessorientierte Ansatz der Norm im Kern auch die Forschungs- und Bildungsprozesse. Betrachtet man das Hauptproblem in der Medizintechnik, nämlich die hohe Anzahl der Anwender- und Anwendungsfehler, so sind die klaren Anforderungen an die Personalqualifikation sehr zu begrüßen. Die geforderte Kompetenz umfasst Ausbildung, Schulung, Fertigkeiten und Erfahrungen. Darüber hinaus hat das Management sicherzustellen, dass das Personal l „seine Aufgaben in der Befolgung evidenz- und wissensbasierter beispielhafter Praktiken ausführt“, l „hinsichtlich aller relevanten Aspekte ihrer Funktionen einschließlich des Managements klinischer Risiken zur Sicherheit der Patienten ausgebildet ist“, l „weiß, wie es zur Erreichung der Qualitätsmerkmale und Qualitätsziele beiträgt“. Insbesondere auch die externen oder vertraglich gebundenen Personen haben ein ausreichendes Bewusstsein für die Qualitätsmerkmale, für Risiken und die Notwendigkeit von Schulungen im Risikomanagement mitzubringen. Der Betreiber einer Gesundheitseinrichtung hat die klinischen Risiken zu analysieren und die Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit der gesamten Infrastruktur sicherzustellen. Dazu gehören auch die Medizinprodukte sowie die Hard- und Software der Informationssysteme. Bei der Beschaffung von Medizinprodukten hat der Betreiber neben der Kompatibilität an die bestehende Infrastruktur auch die Anforderungen an die Qualifikation und Kompetenz des Personals zu berücksichtigen. Inhalte des Risikomanagements? Bei der Durchführung des Risikomanagements wird der deutsche Betreiber etwas alleingelassen, denn die Grundlagen werden im informellen Anhang B leider nur auf anderthalb Seiten angerissen, obwohl mit diesem Werkzeug die Wahrscheinlichkeiten für unerwünschte Zwischenfälle, Beinaheunfälle, Fehler und deren negative Konsequenzen auf ein Mindestmaß reduziert werden sollen. Hier hätte man deutliche Leitsätze für die Einführung der dringend notwendigen Fehlerkultur einbringen können, etwa die Installation eines CIRS (Critical Incident Reporting System) als ein wichtiges Element des Risikomanagements. Im klinischen Risikomanagement sollten systematische Schadens- und Vorfallanalysen eingeführt werden. Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen müssen ohne verdeckte Schuldzuweisungen stattfinden. Regelmäßige Sicherheits- und Risikoaudits sollten auch mal durch betriebsexterne Personen begleitet werden. Im Zusammenhang mit Medizinprodukten sollten bei der Risikoidentifikation folgende Aspekte einbezogen werden: ICF – International Classification of Functioning, Disability and Health, WHO Die Gesundheitsprobleme wie Krankheiten und Verletzungen werden innerhalb der Internationalen Klassifikationen der WHO hauptsächlich im ICD10-Katalog klassifiziert. Die mit einem Gesundheitsproblem verbundene Funktionsfähigkeit und Behinderung sind dagegen in der ICF klassifiziert. Beide Kataloge ergänzen sich daher und sollten gemeinsam benutzt werden. Eine Person ist funktional gesund, wenn 1. ihre körperlichen Funktionen einschließlich des mentalen Bereichs und Körperstrukturen denen eines gesunden Menschen entsprechen (Konzepte der Körperfunktionen und -strukturen), 2. sie all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne ein ICD-Gesundheitsproblem erwartet wird (Konzept der Aktivitäten), 3. sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne gesundheitsbedingte Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder -strukturen oder der Aktivitäten erwartet wird (Konzept der Partizipation/Teilhabe an Lebensbereichen). l Fehlkonstruktionen (trotz CE-Kennzeichnung!) l Unzureichende Wartung und Pflege („Feuerwehrein- sätze“ statt vorbeugende Instandhaltung) Reparaturen durch inkompetente Kundendienste (Wahl des billigsten Anbieters!) l Fehlerhafte Updates von Hardware und Software (Produkt wird beim Kunden getestet!) l Wechselwirkung mit anderen Geräten (Rückwirkungen, Elektromagnetische Verträglichkeit!) l Unzureichend aufbereitete Medizinprodukte (Einmalprodukte, RKI-Hygienevorschriften) l Designmanagement in Kliniken? In der Praxis haben ISO 9001-zertifizierte Kliniken häufig das Normenkapitel 7.3 Entwicklung mit der Begründung ausgeschlossen, dass sie keine medizinischen Produkte oder Dienstleistungen entwickeln. Diese Ausrede wird mit der neuen Norm nicht mehr so einfach funktionieren. Der Anwendungsbereich von Design bzw. Entwicklung ist wesentlich weiter gefasst worden, wie man den aufgeführten Beispielen entnehmen kann. Dazu gehören: l das Einbinden neuer Prozesse in ein eingeführtes Qualitätsmanagementsystem, l die Anwendung neuer Verfahrensweisen/Methoden in eingeführten klinischen Prozessen, zum Beispiel die Einführung von Robotertechnik in das Operationswesen oder die Telemedizin, medizintechnik 5/2015 179 FACHBEITRÄGE § 137 SGB V Richtlinien und Beschlüsse zur Qualitätssicherung (1) Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmt für die vertragsärztliche Versorgung und für zugelassene Krankenhäuser grundsätzlich einheitlich für alle Patienten durch Richtlinien nach § 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 13 insbesondere 1. die verpflichtenden Maßnahmen der Qualitätssicherung nach § 135a Abs. 2, § 115b Abs. 1 Satz 3 und § 116b Absatz 3 Satz 3 unter Beachtung der Ergebnisse nach § 137a Absatz 3 sowie die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement und 2. Kriterien für die indikationsbezogene Notwendigkeit und Qualität der durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Leistungen, insbesondere aufwändiger medizintechnischer Leistungen; dabei sind auch Mindestanforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität festzulegen. (1d) Der Gemeinsame Bundesausschuss bestimmt in seinen Richtlinien über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement nach Absatz 1 Nummer 1 erstmalig bis zum 26. Februar 2014 wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit und legt insbesondere Mindeststandards für Risikomanagement- und Fehlermeldesysteme fest. Über die Umsetzung von Risikomanagement- und Fehlermeldesystemen in Krankenhäusern ist in den Qualitätsberichten nach Absatz 3 Nummer 4 zu informieren. Als Grundlage für die Vereinbarung von Vergütungszuschlägen nach § 17b Absatz 1 Satz 5 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes bestimmt der Gemeinsame Bundesausschuss Anforderungen an einrichtungsübergreifende Fehlermeldesysteme, die in besonderem Maße geeignet erscheinen, Risiken und Fehlerquellen in der stationären Versorgung zu erkennen, auszuwerten und zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse beizutragen. Corporate Quality Akademie die Neugestaltung klinischer Prozesse infolge einer bedarfsgerechten Leistungsfähigkeit, zum Beispiel für die Impfaktionen bei Pandemien, l die Korrektur von Prozessen wegen unbefriedigender Ergebnisse, zum Beispiel bei einer hohen Rate postoperativer Infektionen, l die Revision klinischer Prozesse infolge ernsthafter unerwünschter Zwischenfälle, zum Beispiel beim Ansteigen medikamentenbedingter Nebenwirkungen, l die Gestaltung klinischer Versuche. Damit greifen dann die komplexen Schritte der klassischen ISO 9001 wie Entwicklungsplanung, -bewertung, -verifizierung, -validierung und Lenkung von Entwicklungsänderungen mit ihren vielfältigen Dokumentationsanforderungen. l Bisherige Erfahrungen? Die Erfahrungen mit der Umsetzung von ISO 9001-Managementsystemen zeigten bislang typische Defizite im Gesundheitswesen auf. Organisation und Dokumentation der Qualitätsmaßnahmen waren durch Formalismus überbürokratisiert. Dynamische Frühaufklärungs- und Prognosesysteme zur frühzeitigen Signalisierung von kritischen Trends fehlten ganz. Risiken wurden wenig systematisch identifiziert oder unbefriedigend quantifiziert, Wechselwirkungen zwischen Risiken nicht erfasst und strategische Bezüge in der Risikoanalyse nicht betrachtet. Die Risikobewältigung blieb durch „kosmetische“ und Alibi-Aktionen an der Oberfläche stecken und bearbeitete nicht die Wurzeln der Gefährdungen. Managementrisiken aufgrund strategischer Fehlentscheidungen, ökonomischer Zwänge oder historisch bedingter Machtstrukturen wurden tabuisiert oder schlicht als „höhere Gewalt“ hingenommen. Es ist zu hoffen, dass die Einführung eines Qualitätsund Risikomanagements nach DIN EN 15224 nicht als lästige Pflichtübung, sondern als Kernaufgabe der Unternehmensführung verstanden wird. „Qualität ist kein Zufall, sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens.“ (John Ruskin, 1819–1900, englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer) QB,QM [email protected] www.cqa.de Fernlehr-Ausbildung AZAV + ZFU zugelassen QM-Prod. Dienstleister, Gesundheitswesen Beginn: jederzeit 180 medizintechnik 5/2015 Manfred Kindler Stemmenkamp 23 59368 Werne E-Mail: [email protected] FACHBEITRÄGE Med Seien Sie mit dabei auf der Medica in Düsseldorf. Vom 16. bis 19. November 2015 informieren unsere Experten Sie über aktuelle Trends und Themen. ica Hal 2015 Sta le 10 nd A 10 Die Sicherheits- und Leistungsanforderungen in der Medizin sind hoch. Mit TÜV Rheinland haben Sie einen zuverlässigen und vielseitigen Partner, wenn es um Sicherheit und Qualität geht. Wir prüfen und zertifizieren Produkte, Managementsysteme und schulen Ihre Mitarbeiter mit unseren Fortbildungen. Weltweit. Nutzen Sie die Gelegenheit sich auf der Medica mit unseren Experten über aktuelle Themen auszutauschen. Bringen Sie sich auf den neuesten Stand und lassen Sie sich über Änderungen und Neuerungen in den Normen informieren (EN IEC 60601-1:2013, Medizinprodukteverordnung, Verordnung über In-Vitro Diagnostika). Des Weiteren stehen wir Ihnen für Fragen rund um die Themen Produktprüfung, Medizintechnik, Biokompatibilität und internationale Zulassungen zur Verfügung. Mehr zu unserem vielseitigen Leistungsportfolio und internationalen Netzwerk erfahren Sie auf der Messe oder unter www.tuv.com/medica ® TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. CONNECTED TO THE FUTURE. www.tuv.com medizintechnik 5/2015 181 AUS- UND WEITERBILDUNG Experimenteller Computertomograph für Lehre und Forschung Teil 8: Iterative Rekonstruktionsverfahren zur Dosisminimierung David Heinemann und Andreas Keller1 Diese Beitragsfolge widmet sich Notwendigkeiten und Möglichkeiten einer didaktisch optimalen Erschließung der Querschnittsrekonstruktion am Beispiel der Röntgencomputertomographie auf methodischer und experimenteller Ebene. Der 8. Teil behandelt die Implementierung neuer iterativer Rekonstruktionsmethoden und untersucht deren Auswirkung auf Bildgüte und Patientendosis. Dokumentation: Heinemann, D. und Keller, A.: Experimenteller Computertomograph für Lehre und Forschung – Teil 8: Iterative Rekonstruktionsverfahren zur Dosisminimierung. mtmedizintechnik 135 (2015), Nr. 5, S. 182, 16 Bilder, 7 Lit.-Ang. Schlagwörter: Computertomographie/iterative Rekonstruktionsverfahren/Dosis/Bildqualität 1 CT und Dosis 1.1 Trend und Ursachen In den jährlichen Berichten der Bundesregierung zur Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung in Deutschland [1] wird ausführlich auch der durch die Medizin verursachte Anteil analysiert und bewertet. Aus den dortigen Angaben ist zu entnehmen, dass sich zwischen 1996 und 2013 die Häufigkeit von Röntgenuntersuchungen (ohne Zahnmedizin) von 1,25 auf 1,0 Untersuchungen pro Einwohner leicht verringert hat. Mit dem Einsatz empfindlicherer Bildwandler und im Ergebnis technischer und ärztlicher Qualitätssicherung ist der Expositionsanteil der konventionellen Projektionsradiographie deutlich gesunken. Entgegen diesem Trend hat sich aber die mittlere effektive Dosis pro Kopf der Bevölkerung von 1,55 auf 1,8 mSv erhöht. Dafür sind die dosisintensiven CT-Untersuchungen und deren weiterer Häufigkeitsanstieg von 0,06 auf 0,14 Untersuchungen pro Einwohner die Ursache. Gegenwärtig ergibt sich ein deutlich verschobenes Verhältnis von Häufigkeits- und Dosisanteilen im Vergleich mit den häufigsten projektionsradiographischen Verfahren (Bild 1). 1 Teil 1 in mt-medizintechnik 122 (2002), S. 103; Teil 2 in mt-medizintechnik 122 (2002), S. 135; Teil 3 in mt-medizintechnik 124 (2004), S. 15; Teil 4 in mt-medizintechnik 125 (2005), S. 131; Teil 5 in mt-medizintechnik 127 (2007), S. 71; Teil 6 in mt-medizintechnik 131 (2011), S. 224 182 medizintechnik 5/2015 Bild 1: Häufigkeitsanteile, Dosisanteile Computertomographen liefern dreidimensionale Bilder als Volumendatensätze. Aus gemessenen linearen Schwächungskoeffizienten wird für jedes einzelne Volumenelement (Voxel) die Hounsfield-Einheit HU berechnet. Diese überstreicht einen Dynamikbereich von 1.000 HU (Luft) bis + 3.000 HU (Knochen, Kompakta), also 4.000 HU. Dabei beträgt der zulässige Messfehler für ein Voxel mit ± 4 HU, also nur ± 1 ‰ des Dynamikbereiches! Damit ist eine Mindestzahl N von Röntgenquanten festgelegt, welche in den Detektoren registriert werden muss. Für den relativen Zählfehler gilt die Beziehung: ∆N 1 = N N Je kleiner er werden soll, desto mehr Quanten müssen registriert werden. Damit steigt die Patientendosis. Betrachtet man die Auswirkungen der immer weiter verbesserten örtlichen Auflösung der Computertomographie, so macht deren in allen drei Koordinaten isotrope Verdopplung aus einem Voxel acht! Dies erfordert für jedes neue der acht Voxel zur ebenso genauen Berechnung der Hounsfieldeinheit dieselbe AUS- UND WEITERBILDUNG Quantenzahl wie vorher: Die Dosis verachtfacht sich, steigt also mit der dritten Potenz! (Bild 2) durchstrahlter Schichtdicke der Röhrenstrom i(t) longitudinal und zirkular moduliert. Dies erfordert einen erheblichen technischen Aufwand, da dies nicht über den Heizstrom der Glühkathode gelingt, da deren thermische Trägheit viel zu groß ist (Bild 3). i = i ϕ ( t ) ; z ( t ) = i ( t ) Bild 3: Röhrenstrommodulation Bild 2: Verdopplung des Auflösungsvermögens In [2] wurde gezeigt, dass bei Konstanthaltung des Fehlers und der Niedrigkontrastauflösung bei höherer örtlicher Auflösung die Dosis sogar mit der vierten Potenz steigt. Seit Einführung der Computertomographie wurde das örtliche Auflösungsvermögen mehrfach verdoppelt. In [1] ist belegt, dass parallel hierzu der Leistungsumfang zwischen 1996 und 2013 um den Faktor 2,33 gestiegen ist. Die Patientendosis hat sich ähnlich um den Faktor 2,2 erhöht! Die Patientendosis der Computertomographie hat sich also nicht schneller als deren Anwendungshäufigkeit erhöht! Durch technische und methodische Weiterentwicklungen ist der aus dem erhöhten örtlichen Auflösungsvermögen eigentlich zu erwartende, drastische Anstieg nicht wirksam geworden. Bei Mehrschichtscannern verhindern adaptive Blenden eine Exposition von Volumina, die gar nicht dargestellt werden sollen (Bild 4). 1.2 Möglichkeiten zur Dosisminimierung Erste Computertomographen arbeiteten mit Parametern am Röntgenstrahler, welche auch bei Patienten, welche die Gantryöffnung vollständig ausfüllen würden, die erforderliche Messgenauigkeit sicherten. Dies war ein reiner Worst-case-Betrieb. Damit wurde aber bei allen dünneren durchstrahlten Schichten die Energiedosis im Detektor höher als notwendig. Einer ansteigenden Patientendosis stand ein potenzielles technisches und methodisches Einsparpotenzial gegenüber, welches in [3] und [4] vorgestellt wurde. Eine Dosisersparnis bringt die Nutzung energiereicher Röntgenquanten, also ein Betrieb mit hohen Röhrenspannungen. Die vollständige Unterdrückung energiearmer Röntgenquanten des genutzten Bremsspektrums verringert weiter die Patientendosis. Quanten geringer Energie durchdringen nicht den Patienten. Sie liefern keinen Beitrag zu den Messwerten und werden durch Zusatzfilter aus dem Nutzstrahlenbündel entfernt. Eine Belichtungsautomatik sichert, dass nur die notwendige Mindestdosis im Wandler wirksam wird. Über eine schnelle Röhrenstromregelung bzw. über eine Beeinflussung des mAs-Produktes wird je nach Bild 4: Adaptive Blenden Aber alle apparativen und anwendungsbedingten Einflussfaktoren können keine qualitative Dosisverringerung erreichen. Hier bleibt nur die Suche nach neuen Rekonstruktionsalgorithmen, welche neben der Sicherung einer aufgabenabhängigen hinreichenden Bildgüte gleichzeitig und unabhängig das Quantenrauschen beeinflussen können. 2 Iterative Verfahren 2.1 Vorteil Iterative Rekonstruktionstechniken sind so alt wie die Computertomographie selbst. Aber erst die moderne Computertechnologie macht diese Verfahren attraktiv. Zwar können die entstehenden Gleichungssysteme beispielsweise mithilfe der Gauß-Elimination gelöst werden, der Aufwand für eine solche Lösung liegt jedoch in der Größenordnung n6 bei einer Bildmatrix von n x n. Eine Lösung mit einem 2-GHz-Prozessor und 550 GB Speicher nimmt über einen Monat Zeit in Anspruch [5]. medizintechnik 5/2015 183 AUS- UND WEITERBILDUNG Einer der wichtigsten Gründe für iterative Verfahren ist, dass eine Optimierung zwischen diagnostisch relevanter Bildinformation und Patientendosis stattfindet. Die Bildinformation ist dann diagnostisch relevant, wenn mit ihrer Hilfe ein notwendiger und richtiger Therapieentscheid getroffen werden kann. Das Rauschen und die Dosis hängen über einen reziproken Wurzelfaktor zusammen. So reduziert sich das Rauschen lediglich um 2 bei einer Verdopplung der Dosis. Durch die Anwendung der inversen Filterung bei der gefilterten Rückprojektion, welche in der Regel durch einen Hochpass realisiert wird, verstärkt sich das Rauschen zusätzlich. Iterative Verfahren können unter anderem mit den ungefilterten Rohdaten arbeiten. Rauschen in den Projektionen wird mit speziellen Rauschstatistiken und Modellen entfernt. Iterative Verfahren entkoppeln die räumliche Auflösung vom Rauschen und sind so in der Lage, die Dosis bei gleichbleibender oder sogar steigender Bildqualität effektiv zu senken. Moderne Verfahren modellieren neben der Aufnahmegeometrie weitere physikalische und technische Parameter, wie Quantenstatistik, Streuungseigenschaften bis hin zur genauen Form und Position des Röhrenfokus. Damit wird der Prozess der Datengewinnung und -übertragung exakt abgebildet und kann korrigiert werden. Je höher der Grad der Modellierung ausfällt, desto genauer ist die resultierende Rekonstruktion, was zu verbesserter Auflösung, geringerem Rauschen und höherem Kontrast führt. Nach dieser Grafik entsteht folgendes Gleichungssystem: f 1 + f 4 + f 7 = p1 f 2 + f 5 + f 8 = p2 f 3 + f 6 + f 9 = p3 f 4 + f 7 + f 8 = p4 f1 + f 2 + f 4 + f 5 + f 6 + f 8 + f 9 = p5 f 2 + f 3 + f 6 = p6 f 7 + f 8 + f 9 = p7 f 4 + f 5 + f 6 = p8 f1 + f 2 + f 3 = p9 Eine Rekonstruktion mit diesem System ist noch grob fehlerbehaftet. Der deutlichste Fehler ist, dass auch nur angeschnittene Pixel (wie in Bild 5 zu sehen) mit ihrem vollständigen Wert in die Projektion eingehen. Dies sollte nur bei vollständig erfassten Pixeln der Fall sein. Um diesen Fehler zu korrigieren, wird eine Systemmatrix eingeführt, welche beschreibt, welche Pixel zu welchem Anteil in die Projektionen eingehen. Sie beinhaltet die Gewichte a∈[0;1] (Bild 6). 2.2 Prinzip Das Grundprinzip eines iterativen Rekonstruktionsverfahrens kann durch eine zyklische Abfolge von Vorwärts- und Rückprojektion verallgemeinert werden. Die Vorwärtsprojektion, auch Reprojektion genannt, liefert hierbei synthetische Rohdaten. Sie stellt eine Simulation des Aufnahmeprozesses dar. Bei einer idealen Rekonstruktion und Modellierung sind die gemessenen Rohdaten mit den synthetischen Projektionen identisch. Da dies in der Realität nicht der Fall ist, kann der Fehler, welcher zwischen den realen und den synthetischen Daten entsteht, zur Korrektur der Rekonstruktion genutzt werden (Bild 5). Bild 6: Flächengewicht Die Gewichte berechnen sich durch das Verhältnis der vom Strahl i durchleuchteten Fläche C des Pixels j und der Gesamtfläche b2 des Pixels j zu aij = C / b2. Somit lässt sich das Gleichungssystem schreiben als N ∑a j =1 Bild 5: Gleichungssystem nach [7] 184 medizintechnik 5/2015 f = pi ij i bzw. A⋅ f = p mit der Pixelanzahl N, mit dem Projektionsindex i = [1,M] und M = Np · D als Gesamtzahl der Projektionen aller Detektoren D und mit Systemmatrix A [7]. Dieses Gleichungssystem ist durch eine schrittweise Annäherung zu lösen. Zu Beginn wird eine initiale Schätzung des Bildes verwendet. Dieses Initialbild AUS- UND WEITERBILDUNG wird in den Radonraum projiziert, wobei die synthetischen Daten entstehen. Im Radonraum wird der Fehler zwischen den realen und synthetischen Daten berechnet. Durch Kenntnis dieses Fehlers kann das Bild nun korrigiert werden. Wird ein minimaler Fehler oder eine bestimmte Iterationszahl erreicht, so endet die Rekonstruktion. Dieses Grundprinzip wird in Bild 7 dargestellt. Bild 8: Vergleich reale / synthetische Daten struktion genutzt [7]. Nun wird das oben betrachtete Gleichungssystem verwendet und eine Systemmatrix erstellt. Im Folgenden wird beispielhaft der Fall für nur zwei Pixel betrachtet. Es entsteht das zu lösende Gleichungssystem: a11 f1 + a12 f2 = p1 a21 f1 + a22 f2 = p2 Bild 7: Grundprinzip iterative Rekonstruktion Seit 2009 haben sich verschiedene kommerzielle iterative Verfahren etabliert. Diese sind SAFIRE und IRIS der Firma Siemens, AIDR von Toshiba, GE’s Veo (auch MBIR genannt) und ASIR sowie iDose von Philips. Diese Verfahren und entsprechende Literaturstellen werden genauer in [6] dargestellt und verglichen, sofern es die dort aufgeführten Studien zulassen. Im Folgenden werden zwei der gebräuchlichsten „einfachen“ Verfahren, die klassische iterative Rekonstruktion und die algebraische Rekonstruktionstechnik, betrachtet. Das Verfahren ist schematisch in Bild 9 dargestellt. Die zwei Projektionen definieren Geraden, deren Schnittpunkt die Lösung des Gleichungssystems darstellt. Vom Initialbild f ( 0 ) wird das Lot auf die erste Gerade gefällt und der Schnittpunkt ermittelt. Die Lotgerade ist in Bild 9 gestrichelt dargestellt und definiert sich dabei durch: f 2 − f 2( n−1) ai 2 = f1 − f1( n−1) ai1 2.3 Klassische iterative Rekonstruktion Mittels Raytracing-Algorithmus werden die synthetischen Projektionen erzeugt. Durch Differenzbildung kann der Fehler zwischen den originalen und synthetischen Daten bestimmt werden. Die Projektion ergibt sich durch Integration entlang eines gedachten Strahls zwischen Fokus und Detektorelement. Der Fokus wird dabei als punktförmige Quelle aller Projektionsgeraden definiert. Da es sich bei den Objektdaten um rekonstruierte Pixel handelt, erfolgt dieser Schritt im diskreten Bereich und aus dem Integral wird eine gewichtete Summe, die Projektionssumme. Im Vergleich zur gefilterten Rückprojektion ist dieses Verfahren wesentlich zeitintensiver, da nach jeder Bildkorrektur eine erneute Reprojektion erfolgt. Die Korrektur kann dabei nach jeder Reprojektion eines einzelnen Strahls, eines Projektionswinkels oder nach vollständiger Reprojektion für alle Winkel durchgeführt werden (Bild 8). 2.4 Algebraische Rekonstruktionstechnik Die Algebraische Rekonstruktionstechnik, kurz ART, wurde von Hounsfield für die erste Querschnittsrekon- Bild 9: Prinzip der ART Dieser Ausdruck lässt sich umformen zu − ai 2 f1 + ai1 f 2 . Dies entspricht gerade − ai 2 f1( n −1) + ai1 f 2( n −1) . Und nach [7] folgt für f1 und f 2 : medizintechnik 5/2015 185 AUS- UND WEITERBILDUNG f1 ( n −1) = f f2 + ( n −1) 2 ( n −1) 1 ai1 pi − ai1ai 2 f 2 − ai1 f1 2 2 ( n −1) 2 ( n −1) ai1 + ai 2 ai 2 pi − ai1ai 2 f1 − ai 2 f 2 In Skalarproduktschreibweise und erweitert um einen Relaxationsparameter ln , welcher die Konvergenz des Verfahrens beeinflusst, ergibt sich die Updateformel zu: f ( n ) = f ( n−1) − ln f ( n−1) ai − pi (ai )T [7] T ai (ai ) Eine praktische Implementierung dieser Formel stellt kein Problem dar. Die Schwierigkeit liegt in der Berechnung und Speicherung der Gewichte, wie später noch gezeigt wird. 3 Realisierung 3.1 Experimenteller CT Seit 2013 ist die iterative Rekonstruktion am experimentellen Computertomographen der TU Ilmenau möglich. In [6] wurde neben dem Vergleich der angesprochenen modernen Rekonstruktionsverfahren eine Software hierzu entwickelt. Neben einem Rekonstruktionstool, welches die Möglichkeiten der gefilterten Rückprojektion, der allgemeinen iterativen Rekonstruktion und der algebraischen Rekonstruktion bietet, existiert ein Analysetool, mit welchem die rekonstruierten Bilder in Bezug auf mittleren Signalwert, Rauschen (Standardabweichung), Signal-RauschVerhältnis und Kontrast-Rausch-Verhältnis sowie Distanzen analysiert werden können. In Anlehnung an die „Iterative Rekonstruktion“ trägt die Software den Namen „IteRuction“. 3.2 Klassische iterative Rekonstruktion Raytracing Bei der Ausführung dieser Rekonstruktion wird wahlweise ein Nullbild oder die Rückprojektion als Initialbild verwendet. Da in den bisherigen Teilen der Serie zum experimentellen CT diese Problematik der Reprojektion noch nicht beschrieben wurde, soll dies im Teil 7 geschehen: Unter Raytracing versteht man im Allgemeinen eine Methode, welche eine dreidimensionale Szene als zweidimensionale Abbildung darstellt. Hier wird dieses Verfahren auf ein zweidimensionales Problem angewandt, wodurch eine eindimensionale Projektion entsteht. Im Wesentlichen wird berechnet, welche Pixel gewichtet auf eine Projektion wirken. Um dies zu realisieren, wurden zwei Methoden der Vorwärtsprojektion umgesetzt. Diese werden im Folgenden als einfaches und exaktes Raytracing bezeichnet. Einfaches Raytracing Das einfache Raytracing betrachtet keinen Strahl zwischen Detektorelement und Fokus, sondern iteriert durch alle Objektpixel und berechnet, zu welchem Detektorelement ein Beitrag geleistet wird. Bild 10 verdeutlicht diesen Sachverhalt. 186 medizintechnik 5/2015 Bild 10: Einfache Vorwärtsprojektion Ausgehend vom Fokus wird ein Strahl durch das aktuell betrachtete Pixel gelegt (hier dunkel dargestellt). Durch die Anwendung des Strahlensatzes kann für jeden Winkel und für jedes Objektpixel das zugehörige Detektorelement bestimmt werden. Daher handelt es sich um kein echtes Raytracing, da nicht die Strahlen, sondern die Pixel betrachtet werden. Aus Bild 10 folgt: R t = bzw. FOA − X FDA t = th + R ⋅ FDA FOA − X Der Abstand t h muss hier hinzuaddiert werden, da der Zentralstrahl nicht auf den Nullpunkt, sondern auf den Mittelpunkt des Detektors trifft. FOA bezeichnet den Fokus-Objekt-Abstand, FDA den Fokus-DetektorAbstand, R ist der Abstand zwischen dem aktuellen Pixelmittelpunkt und dem Zentralstrahl und t bezeichnet den Abstand vom Detektoranfang bis zum Schnittpunkt des Projektionsstrahls mit dem Detektor. Mit X wird der Abstand vom Rotationszentrum (Bildzentrum) zum Lotpunkt des Pixels auf den Zentralstrahl beschrieben. Da sich diese Werte mit jedem Pixel und jedem Winkel ändern, sind sie abhängig von den Bildkoordinaten und dem Rotationswinkel ϕ . Somit ergibt sich für R und X : R ( xa , ya , ϕ= ) R1 + R2 = ya cos (ϕ ) + xa sin (ϕ ) X ( xa , ya , ϕ= ) X 2 + X1 = xa cos (ϕ ) − ya sin (ϕ ) Nach Einsetzen der beiden Beziehungen in die Gleichung davor folgt: t= th + FDA ya cos (ϕ ) + xa sin (ϕ ) FOA − xa cos (ϕ ) − ya sin (ϕ ) AUS- UND WEITERBILDUNG Da der berechnete Wert für t einer Strecke entspricht, muss anschließend der Index des entsprechenden Detektorelements ermittelt werden. Durch Kenntnis der effektiven Detektorbreite und der Anzahl der genutzten Detektorelemente kann die Breite eines Detektorelements berechnet und der Index so bestimmt werden. Wie in den Rekonstruktionsergebnissen noch gezeigt wird, ist dieses Verfahren fehlerbehaftet und führt zu Rekonstruktionsartefakten. Daher wird das exakte Raytracing eingeführt. Exaktes Raytracing Beim zweiten Algorithmus zur Vorwärtsprojektion handelt es sich um echtes Raytracing und ist in Bild 11 dargestellt. Bild 11: Exakte Vorwärtsprojektion Zu Beginn des Raytracings wird berechnet, an welcher Stelle der Projektionsstrahl in das Bild eintritt. Wird überprüft, ob der Strahl im linken Bildrand eintritt, so nimmt xa den Wert des linken Bildrandes an. Mit R g wird beschrieben, ob sich der Strahl innerhalb der oberen oder unteren Bildhälfte befindet, was einem linksseitigen Strahleintritt entspricht. t1 ist durch die Betrachtung eines spezifischen Detektorelements und durch die Länge der Detektorelemente bekannt. Somit kann die Auslenkung des Projektionsstrahls vom Zentralstrahl mit β1 = arcsin(t1 / FDA) berechnet werden. Für die Auslenkung des Projektionsstrahls zur x-Achse gilt daher α1 = ϕ − β1 . Die Subtraktion ergibt sich, weil t1 einen negativen Wert annimmt und somit auch β1 negativ wird. Durch Kenntnis der Fokusposition ( X , Y ) kann der genaue Strahleintrittspunkt berechnet werden: = X FOA ⋅ cos (ϕ ) und= Y FOA ⋅ sin (ϕ ) Für weitere Größen folgen die Beziehungen Rg= Y − yi1 mit yi1 = xi1 tan(α1 ) und xi= X − xa . Der Strahl 1 schneidet das Bild unter anderem am linken Bildrand, sofern yi1 zwischen den Werten für den oberen und unteren Bildrand liegt. Ist dies nicht der Fall, wird auf die nächste Bildkante geprüft. Tritt der Strahl am oberen Bildrand ein, so wird X g einen Wert zwischen linkem und rechtem Bildrand annehmen. Die Berechnungen für α 2 und β 2 erfolgen analog zur vorherigen Betrachtung mit t 2 statt t1 nach den Beziehungen X g = X − xi 2 mit xi 2 = yi 2 tan(α 2 ) und yi 2= Y − ya . Analog kann der untere Strahleintritt berechnet werden. Durch bekannte Pixelgröße, welche sich über die Bildgröße und die Auflösung ergibt, kann das Pixel errechnet werden, welches vom Strahl geschnitten wird. Dieses erste Pixel wird als Startpixel bezeichnet. Ausgehend von diesem Startpixel wird nun der Strahl verfolgt, indem ermittelt wird, an welcher Stelle der Strahl das Pixel verlässt. Dieser Austrittspunkt entspricht dem Eintrittspunkt des nächsten Pixels. Als Gewicht wird die Länge eines Strahls innerhalb des Pixels genutzt. Diese Länge kann durch Kenntnis des Eintritts- und Austrittspunktes leicht berechnet werden. Der Projektionswert wird um jeden Pixelwert multipliziert mit seinem Gewicht erhöht. Wird das Bild durch einen Strahl nicht geschnitten, so erhält die zugehörige Projektion den Wert Null. Das Problem dieses Verfahrens besteht darin, dass nur Werte auf dem Strahl betrachtet werden. Wie in Bild 11 zu sehen, kann es bei sehr kleinen Objektpixeln vorkommen, dass einige nicht in die Projektion eingehen und so ein Fehler entsteht. Je größer die Detektorpixel und je kleiner die Bildpunkte, desto stärker wirkt sich dieser Effekt aus. Dies kann durch Verwendung von Flächengewichten vermieden werden. Der Fehler zwischen Original- und synthetischen Daten korrigiert jedes Pixel, welches auf einer Projektionsgerade liegt. Die Korrektur wurde für die vollständigen Sinogramme sowie projektionsweise implementiert. Die projektionsweise Variante konvergiert wesentlich schneller und ist daher optimal. 3.3 Algebraische Rekonstruktionstechnik In der Literatur wird das Verfahren der ART oft erklärt, doch wird kaum auf das Problem des Speicherbedarfs der hochdimensionalen Systemmatrix aufmerksam gemacht. Für jede Strahlprojektion existiert eine Systemmatrix in Größe des Bildes. Pixel, welche nicht geschnitten werden, erhalten als Beitrag den Wert Null. Bei einer Auflösung von 512∙512 Pixel, einer Projektionszahl von 640 und 920 Detektorelementen besitzt die Systemmatrix 512∙512∙640∙920, also 15.435.387.200 Elemente. Bei der Verwendung des Datentyps „float“ (4 Byte je Element) entsteht ein Speicherbedarf von 575 GB. Bei genauerer Betrachtung der Systemmatrix wird deutlich, dass diese nur dünn besetzt ist. Die Idee ist daher, nur die Elemente zu speichern, welche verschieden von Null sind. Die maximal geschnittenen Elemente pro Strahl reduzieren sich dann auf 2n-1, wobei n die Auflösung des Bildes darstellt [5]. Somit lässt sich der Speicherbedarf auf 2,2 GB reduzieren, was deutlich praktikabler ist. Allerdings müssen die Gewichte nun auch indiziert werden, da bei der einfachen Speicherung der Gewichte die Zuordnung zu den Pixeln verloren geht. 3.4 Einsatz moderner Computertechnologie Möglichkeiten Die iterativen Verfahren sind erst in den letzten Jahren wieder attraktiv geworden, da die Rekonstruktionszeit dank neuer Computertechnologien klinisch akzeptabel medizintechnik 5/2015 187 AUS- UND WEITERBILDUNG wurde. In der neuen Software „IteRuction“ kann dies an der gefilterten Rückprojektion durch den Einsatz von „openMP“ und „CUDA“ demonstriert werden. Diese Verfahren basieren auf der Parallelisierung von Berechnungen. Sequentielle Berechnung Zwar wird bei der sequentiellen Berechnung keine Parallelisierung durchgeführt, doch auch hier ist der Fortschritt der Computertechnologie deutlich zu sehen. Die Rekonstruktionen wurden auf einem PC mit einem AMD XP 2200 (1x1,8 GHz) und 32-Bit-Betriebssystem und auf einem modernen PC mit Intel Core i7 950 (4x3,07 GHz, 64 Bit) durchgeführt. Bei einer Testrekonstruktion benötigt der erste Rechner eine Rekonstruktionszeit von 50 s, während der moderne PC die Rekonstruktion nach 3 s beendet hat. Bild 12: Dosis und Rauschen OpenMP Wird mit openMP programmiert, so besteht die Möglichkeit, alle verfügbaren Prozessorkerne zu nutzen. Dazu muss der Quellcode entsprechend angepasst werden, um Speicherüberlagerungen zu vermeiden. Bei identischen Parametern konnte die Rekonstruktion um 40 % beschleunigt werden. Dies ist trotz 4 Prozessorkernen der Fall, da die Prozessoren nicht automatisch alle anderen Prozesse beenden und so neben der Berechnung auch andere, systemrelevante Prozesse laufen müssen. CUDA Die von NVIDIA bereitgestellte Schnittstelle CUDA bietet die Möglichkeit, Berechnungen auf die Grafikkarte auszulagern. Auch hier muss der Code für eine parallele Berechnung vorbereitet werden. Die entsprechend nutzbaren Grafikkarten besitzen mehrere hundert Recheneinheiten, welche hochgradig parallel arbeiten. Durch den Einsatz dieser Technologie konnte die Rekonstruktionszeit in einem Idealfall auf 42 ms verringert werden. Dies entspricht einer Beschleunigung um einen Faktor größer Tausend im Vergleich zur sequentiellen Berechnung mit älterer Hardware. 4 medizintechnik 5/2015 hier in der oberen Reihe um 75 % (LD – Low Dose) reduziert wurde. Es ist deutlich zu erkennen, dass die iterative Rekonstruktion ein wesentlich besseres Ergebnis liefert als die gefilterte Rückprojektion. Selbst bei einer Dosisreduktion um 75 % ist das Objekt noch deutlich erkennbar. Natürlich tritt auch hier höheres Rauschen als bei einer Rekonstruktion mit 100 % Dosis auf (FD: Full Dose). Geht der errechnete Fehler zu stark oder zu schwach in die Korrektur ein, so kann dies zu unbrauchbaren Ergebnisse Zur Überprüfung der getroffenen theoretischen Aussagen wurden Rekonstruktionen mit den genannten Verfahren und vier verschiedenen Dosen durchgeführt und die Ergebnisse untersucht. Die Dosis hängt linear von der Expositionszeit ab und wurde daher über die Zeit reguliert. Es wurden Rekonstruktionen mit 100 %, 75 %, 50 % und 25 % durchgeführt. Wie in den folgenden Bildern für 100 % und 25 % Dosis zu sehen ist, nimmt das Rauschen mit abnehmender Dosis deutlich zu (Bild 12). Bei der einfachen Reprojektion werden die Objektpixel nicht exakt auf die Detektorelemente abgebildet. Dies führt in den synthetischen Daten zu Fehlern. Wie in Bild 13 zu sehen, entstehen daraus deutliche Streifenartefakte. Die Rekonstruktionen der verschiedenen Dosen mit der gefilterten Rückprojektion (FBP: Filtered Backprojection) und der iterativen Rekonstruktion (IR) sind in Bild 14 (Ausschnitt aus [6]) zu sehen, wobei die Dosis 188 Bild 13: Artefakte bei einfacher Reprojektion Bild 14: Vergleich FBP und IR AUS- UND WEITERBILDUNG Ergebnissen führen. Aus diesem Grund wurde ein Iterationsfaktor als Relaxationsparameter eingeführt, welcher die Korrekturfunktion gewichtet und somit steuerbar macht. Weitere Einflüsse sind die Reprojektionsmethode, die Iterationszahl und das gewählte Raytracing. Die Reprojektionsmethode hängt direkt mit der Korrektur zusammen. Es besteht die Möglichkeit, vollständig oder winkelweise zu reprojizieren und zu korrigieren. In Bild 15 nimmt der Iterationsfaktor l für die Verfahren ART (links), IR mit vollständiger Reprojektion (Mitte - IRf) und IR mit projektionsweiser Korrektur (rechts - IRp) von oben nach unten zu. Die Iterationsfaktoren betragen 0,1; 0,5 und 1,0. Bei einer Berücksichtigung des Fehlers um 10 % wird das beste Rekonstruktionsergebnis erzielt. Dies verhält sich lediglich bei der vollständigen Reprojektion gegenläufig, da für alle Winkel insgesamt nur einmal korrigiert wird. Bild 16: Einfluss von Iterationsschritten ni und Algorithmen befinden sich in stetiger Weiterentwicklung. Unter anderem soll in kommenden Arbeiten das Flächenintegral der betreffenden Pixel bei der Gewichtung der synthetischen Projektion berücksichtigt werden, um die angesprochenen Nachteile zu eliminieren. Außerdem ist geplant, Technologien wie CUDA auf die iterativen Verfahren zu erweitern. Bild 15: Einfluss des Iterationsfaktors l Ein weiterer Einfluss auf die Qualität der Rekonstruktion ist die Anzahl der Iterationsschritte ni. Für jedes Verfahren gilt: je mehr Iterationsschritte verwendet werden, desto exakter wird das Resultat. Dies ist jedoch mit steigendem zeitlichem Aufwand verbunden. In Bild 16 ist zu sehen, dass die Qualität der Rekonstruktionen mit den Iterationsschritten (von oben nach unten) steigt. Auch ist deutlich zu sehen, dass die iterative Rekonstruktionstechnik, welche erst nach einer vollständigen Reprojektion korrigiert, viel langsamer konvergiert als eine Rekonstruktion, welche nach jeder Winkelprojektion korrigiert wurde. Das Bild zeigt links die ART, in der Mitte die IR mit vollständiger Reprojektion (IRf) und rechts die IR mit einer Korrektur nach jeder Winkelprojektion (IRp) (Bild 16). Mit den entwickelten Algorithmen und der zugehörigen Software „IteRuction“ ist es nun Studierenden der TU Ilmenau möglich, die Vorteile iterativer Rekonstruktionstechniken in Verbindung mit moderner Computertechnologie kennen zu lernen. Das wichtigste Ziel der iterativen Rekonstruktionsverfahren, nämlich die Dosis gering und die Bildgüte konstant zu halten oder sogar zu verbessern, kann neben der Theorie nun auch praktisch erprobt werden. Software Literaturverzeichnis [1] Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung – Jahresbericht 2013, Bonn: BMUB 2015. 362 S. [2] Kalender, W. A.: Computertomographie 2. überarb. u. erw. Aufl. Erlangen: Publicis Corporate Publishing 2006. 324 S. [3] 5 Jahre Konzertierte Aktion Dosisreduktion CT, Berlin: DRG & ZVEI 2003. Tagungsband 48 S. [4] Strahlenexposition in der Computertomographie, Hrsg.: Nagel, H. D. 3. überarb. u. akt. Aufl. Hamburg: CTB Publications 2002. 86 S. [5] Hochbruck, M. und Sautter, J.-M.: Mathematik fürs Leben am Beispiel der Computertomographie Düsseldorf: Universität, 2001. Technischer Semesterbericht 16 S. [6] Heinemann, D.: Methodischer Vergleich iterativer Rekonstruktionsverfahren bei der Computertomographie Ilmenau: Technische Universität 2013. Masterarbeit 119 S. [7] Buzug, T. M.: Computed Tomography – From Photon Statistics to Modern Cone-Bean CT. Berlin: Springer Verlag 2008. 521 S. Das Projekt wurde vom Strahlenschutzseminar in Thüringen e.V. und vom Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit im Rahmen des Förderprogramms „Arbeit durch Arbeitssicherheit“ gefördert. David Heinemann, M.Sc. E-Mail: [email protected] Andreas Keller, apl. Prof. Dr.-Ing. habil. E-Mail: [email protected] Technische Universität Ilmenau Fakultät für Informatik und Automatisierung Institut für Biomedizinische Technik und Informatik PF 10 05 65 98684 Ilmenau medizintechnik 5/2015 189 NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN Medizintechnik – Cluster in Deutschland Das Forum MedTech Pharma identifiziert fachspezifische High-Tech-Kompetenzen und Potenziale in Wirtschaft und Wissenschaft. Ziel ist es, Innovationen im Gesundheitswesen anzustoßen und so Effizienz und Qualität in der medizinischen Versorgung zu steigern. Hierbei werden alle beteiligten Akteure integriert: Forschung und Entwicklung, Produktion, klinische Anwendung sowie Kostenträger und Selbstverwaltung. Über einen Geschäftsbesorgungsvertrag wird der Verein von der Bayern Innovativ GmbH betrieben, die im Zusammenführen potenzieller Kooperationspartner mittlerweile einzigartig in Deutschland ist. Thematische Schwerpunkte und Projekte Teil 3: Forum MedTech Pharma – Branchennetzwerk für Akteure der Gesundheitswirtschaft Das Forum MedTech Pharma ist mit über 600 Mitgliedsinstitutionen aus allen Bereichen der Medizin das größte Netzwerk in der deutschen Gesundheitswirtschaft. Durch ein breites Portfolio an NetzwerkAngeboten unterstützt es Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Kliniken und weitere Akteure der Gesundheitsbranche bei ihrem selektiven Wissensmanagement. Neben der individuellen Beratung bei fachlichen Fragen bietet das Forum MedTech Pharma Gespräche mit ausgewählten Experten zu aktuellen technologischen Entwicklungen an. Expertise in regulatorischen Anforderungen, Gewerblichem Rechtsschutz und Marktzugangsfragen sowie diverse Weiterbildungsveranstaltungen zu medizintechnischen Fragestellungen runden das Portfolio ab. Kooperationen sind entscheidend für die Weiterentwicklung von Innovationen und verschaffen Unternehmen und Forschungsinstitutionen einen Vorsprung gegenüber ihren Wettbewerbern. Dies war der Antrieb für die Bayerische Staatsregierung, das Forum MedTech Pharma e.V. ins Leben zu rufen. Der Verein agiert seit 1998 als Drehscheibe zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Forschung in Medizintechnik und Pharma. Forum MedTech Pharma e.V. • Unabhängiges Netzwerk für Innovationen in der Medizin • 600 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Gesundheitswesen aus 16 Nationen • Thematische Schwerpunkte u.a.: Elektronik & IT, Medizinische Bildgebung, minimalinvasive Technologien, Biomaterialien & Werkstoffe, Diagnostics & Pharma, Krankenhaus & Prozesse, Märkte & Produkte, Regulatory Affairs und gewerblicher Rechtsschutz Weitere Informationen: Geschäftsstelle Forum MedTech Pharma e.V. E-Mail: [email protected] Web: www.bayern-innovativ.de 190 medizintechnik 5/2015 In seinen thematischen Netzwerken konzentriert sich der Verein in Symposien und Fachtagungen auf die Schwerpunkte Elektronik & IT, Medizinische Bildgebung, minimalinvasive Technologien, Biomaterialien & Werkstoffe, Diagnostics & Pharma sowie Krankenhaus & Prozesse. Aber auch Aus- und Weiterbildung, regulatorisch relevante Bereiche wie Zulassung oder Marktzugänge z. B. in die USA, China, Indien und den arabischen Raum werden expertenbasiert in Workshops erläutert. So wird der Bogen von der wissenschaftlichen Grundlage bis zur Vermarktung geschlossen – wichtig in einer Branche mit dem höchsten Exportanteil in Deutschland. Begleitende Nationale Informationsplattform Medizintechnik Medizintechnologie.de Als ein Ergebnis des Nationalen Strategieprozesses ,,Innovationen in der Medizintechnik“ der Bundesregierung wurde die Umsetzung einer Nationalen Informationsplattform Medizintechnik, medizintechnologie.de angegangen. Diese ist zentrale Informationsdrehscheibe und Online-Community-Portal der Bundesregierung für Innovationen in der Medizintechnik und hat folgende wesentliche Elemente: • Informationsdienst mit Nachrichten, Hintergrundberichten, Trendreports und Themendossiers • Akteursdatenbank mit Institutionen aus Wirtschaft, Forschung, Gesundheitsversorgung, Behörden, Erstattung und Finanzierung • Veranstaltungskalender • Förderwegweiser und Förderbeispiele • Medizintechnologie-Lotsendienst Die Geschäftsstelle, die den Strategieprozess begleitet und diese Informationsplattform betreut, hat das BMBF an der VDI Technologiezentrum GmbH angesiedelt. Als Partner in diesen Projekten ist das Forum MedTech Pharma e.V. an der fachlichen Konzeption und Betreuung der Informationsplattform beteiligt. Weitere Informationen: www.medizintechnologie.de NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN Fachausstellungen sowie der Gemeinschaftsstand auf der Medica bieten gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Innovationen zielgerichtet vorzustellen. Der Verein unterstützte von 2011–2013 den Nationalen Strategieprozess ‚Innovationen in der Medizintechnik‘ der Bundesregierung und ist derzeit aktiv am Folgeauftrag des BMBF – dem Aufbau der „Nationalen Informationsplattform Medizintechnik – medizintechnologie.de“ beteiligt. Das Netzwerk Mit rund 600 Mitgliedern ist das Forum MedTech Pharma eines der führenden Kooperations-Netzwerke in Europa. In der Mitgliederstruktur – 68% Unternehmen, 10 % Forschungsinstitute, 9 % Kliniken, 4 % Patentund Rechtsanwälte und 4 % Vereinigungen und Kassen – spiegelt sich die Heterogenität in der Medizin und im Gesundheitswesen wider. Neben Deutschland hat der Verein in 10 weiteren europäischen Ländern sowie in den USA, Hong Kong, Indien, China und Japan Mitglieder. In den 17 Jahren seines Bestehens konnte das Forum MedTech Pharma auf über 200 eigenen Fachtagungen rund 20.000 Teilnehmer begrüßen. Die Experten, die auf diesen Veranstaltungen referieren, unterstützen mit ihrem Engagement unentgeltlich die Aktivitäten des Forums MedTech Pharma – genauso wie der gesamte Vorstand unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Michael Nerlich. Nachrichten aus den Verbänden Neues aus dem Krankenhaus Kommunikations Centrum (KKC) In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem TÜV Rheinland und dem Arbeitskreis Berlin-Brandenburg (AMBB) informierte das KKC über die neue Betriebssicherheitsverordnung mit ihren weitreichenden Auswirkungen im Krankenhaus in Berlin. Diese maßgebliche rechtliche Grundlage für die Wahrnehmung der Arbeitgeberverantwortung bei der Verwendung von Arbeitsmitteln wurde mit Wirkung zum 1.6.2015 vollständig überarbeitet und behandelt die Verwendung von Arbeitsmitteln, Druckanlagen, Aufzügen und Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen auch im Gesundheitssektor. Die neue Betriebssicherheitsverordnung finden Sie übrigens im Büchlein der TÜV Media: A. Spier/K. Westermann, Betriebssicherheit – Eine Vorschriftensammlung, ISBN 978-3-8249-1401-2. Das KKC ist Partner der Mittelstandsallianz des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) geworden. Vor allem in den Bereichen Innovation und Digitalisierung kann sich das KKC in Gesprächen mit hochrangigen politischen Entscheidungsträgern direkt einbringen. Die Mittelstandsallianz vereint mittelständisch geprägte Branchenverbände, die sich unter dem Dach des BVMW gemeinsam für eine praxisnahe Gesetzgebung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen einsetzen. In Praxen und Krankenhäusern gehören Patienten mit Migrationshintergrund zum Alltag. Um negative Folgen einer missverständlichen Kommunikation abzuwenden und die Sicherheit von Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten zu erhöhen, gründete kürzlich ein Zusammenschluss von Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Patientenschutz, Soziales und Sprachmittlung mit dem KKC die Initiative „Sprachmittlung im Gesundheitswesen“ in Berlin. Mit der Initiative machen die Träger auf den akuten Bedarf an professioneller Dolmetscherleistung wie auch Sprach- und Kulturvermitt- lung im deutschen Gesundheitswesen aufmerksam. Jede fehlende oder mangelhafte Verständigung zwischen fremdsprachigen Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten erhöht das Risiko einer Fehl- bzw. Mehrfachbehandlung oder auch Unterversorgung. „Interkulturelle Öffnung als Qualitätsmerkmal“ und weitere Beiträge zum Thema finden Sie auch in N. Herbig/S. Poppelreuter/H. J. Thomann (Hrsg.), Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, ISBN 978-3-8249-0714-4. In fünf Städten (Berlin, Hannover, Düsseldorf, Heidelberg und München) diskutierten im September 2015 KKC- und femak-Vertreter mit IT-Fachhändlern des Healthcare-Business über den Mehrwert der IT im Gesundheitswesen und ein effizientes Ausschreibungsmanagement. Im Vordergrund steht das Vermitteln von „Best-Practices“ und bereits umgesetzten Projekten aus verschiedensten Technologie-Bereichen und deren Einsatzgebieten, insbesondere aus der Sicht des Healthcare-Endkunden. Auch namhafte Hersteller sind involviert: Baaske Medical, Dell, HP, Ingram, Lenovo, Microsoft, MSI, Supermicro und Intel. Das Präsidium des KKC hat für seinen Wissenschaftlichen Beirat spezielle Expertengruppen mit Fachleuten aus seinen Partnern zusammengestellt: KrankenhausManagement, Pflege-Management, MIT-Management, Technik-Management, Energie-Management und Labordiagnostik. Aus diesem Erfahrungspool werden die diesjährigen „High-Noon plus One“ Sessions der MEDICA in Form von Podiumsdiskussionen auf dem KKC-Gemeinschaftsstand veranstaltet. Thematisch werden aktuelle Themen wie die Auswirkungen der neuen Krankenhausreform, das Zusammenwachsen von Medizintechnik und IT zu MIT, neue Regelungen für innovative Medizinprodukte, die mögliche Trendwende in der Labordiagnostik, der Einsatz von Apps im eHealth-Sektor sowie interessante Aspekte des Pflegemanagements behandelt. Weitere Infos: www.kkc.info medizintechnik 5/2015 191 NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN Medizintechnik – Cluster in Deutschland Teil 4: Mannheim Medical Technology Cluster – Wachstumschancen in einer starken Region Das Mannheim Medical Technology Cluster befindet sich als Hotspot in einer der deutschland- und europaweit führenden Medizintechnologie-Regionen. Alleine im Stadtgebiet Mannheim agieren neben namhaften international tätigen Großunternehmen der Branche auch zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen, insgesamt rund 95 Hersteller und Dienstleister der Medizintechnik und Medizintechnologie. Darüber hinaus umspannt das Einzugsgebiet des Clusters ein Gebiet im Umkreis einer Autostunde, welches von Bad Homburg im Norden, über Heidelberg im Osten, Karlsruhe im Süden und Kaiserslautern im Westen reicht. Mit seiner aktiven Clusterpolitik schafft die Stadt Mannheim beste Bedingungen für Unternehmen, Kliniken, Forschungseinrichtungen, Existenzgründungen und Talente, um erfolgreich und innovativ zu sein. Die strategische Planung und Umsetzung im Cluster Medizintechnologie, das im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim angesiedelt ist, wird über das Executive Board mitgestaltet. In diesem Executive Board sind neben der Stadt Mannheim Geschäftsführer und Management der lokalen und regionalen MedizintechnikUnternehmen, die medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, die Hochschule Mannheim, das Institut für Medizintechnologie sowie die Projektgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie vertreten. Durch die unmittelbare Ansiedlung namhafter Hochschulen und Fakultäten (z. B. Hochschule Mannheim mit dem Studiengang Medizintechnik, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg mit dem Forschungsschwerpunkt Medizintechnologie, Duale Hochschule mit dem Studiengang Gesundheitsmanagement und dem Studienschwerpunkt Medizintechnik in der Elektrotechnik) finden Unternehmen hier zudem qualifizierte, spezialisierte Arbeitskräfte. Zusätzlich dazu ist Mannheim ein Treffpunkt der Branche. Hier finden zwei von bundesweit nur fünf großen medizinischen Tagungen und Kongressen statt. Seit 2015 veranstaltet die Gesellschaft für Innere Medizin im Congresscenter Rosengarten in Mannheim ihre Jahrestagung, während die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung (DGK) ihren Jahreskongress schon seit vielen Jahren und auch weiterhin in Mannheim veranstaltet. 192 medizintechnik 5/2015 Das Cluster Medizintechnologie hat ein charakteristisches Stärkenprofil, das einzigartig in Deutschland und Europa ist. Ein Beispiel hierfür ist die Ansiedlung von drei namhaften Simulationszentren als Trainingseinrichtungen für Ärzte und Kliniker, wovon zwei auch ihre Simulatoren direkt in Mannheim selbst entwickeln und herstellen. Versorgungsfelder und Technologien Für Medizintechnik-Unternehmen, Kliniken und medizintechnische Forschungseinheiten sind zentrale epidemiologische und technologische Trends erkennbar, welche die Gesundheitsversorgung der Zukunft charakterisieren. Auf dieser Basis werden im Cluster Medizintechnologie einerseits die Versorgungsfelder Krebs, Diabetes, HerzKreislauf-System, Gewichtsstörungen, muskuloskelettale Störungen, altersbedingte Erscheinungsformen und Zahnmedizin besonders fokussiert. Andererseits werden im Cluster Medizintechnologie besondere Schwerpunkte in den Technologiefeldern interventionelle Medizintechnologien, Neuroengineering, Zell- und Gewebetechnik, bildgebende Verfahren, Telemedizin, IKT-Information und Kommunikation, Modellierung und Simulation, Ambient Assisted Living, und in-vitro Diagnostics gesetzt. Dabei wird der Innovationstransfer in die Klinikroutine in Mannheim konsequent markt- und wertschöpfungsorientiert weitergedacht und durch gezielte Angebote unterstützt. Programme Um Unternehmen bei der Produktentwicklung und Vermarktung zu unterstützen sowie die gezielte Verwertung von Forschungsergebnissen in der Gesundheitsversorgung zu fördern, gehören zum Unterstützungsangebot des Clusters acht erfahrene Medizintechnik-Profis. Sie beraten Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen der Medizintechnologie frühzeitig über alle Entwicklungsund Vermarktungsphasen, die ein medizintechnisches Produkt durchläuft. Dazu gehören Zugang zu geeigneten Kliniken (Clinical Advisory), Regulatorische Zulassung und Kostenerstattung (Market Access and Health Technology Assessment), Marktforschung und Vertrieb (Market Research, internationales Out-Licensing and Continuing Education) und Technologietransfer (Technology Transfer and Public-Private-Academic Collaboration). Start-ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen können für diese Beratungsleistungen Zuschüsse aus Förderprogrammen beantragen. Der Gewinn des Forschungscampus-Wettbewerbs „öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2012 war ein wichtiges Signal für die Entwicklung des Medizintechnologie-Standorts Mannheim. Hier fördert das BMBF über bis zu 15 Jahre hinweg mit bis zu 30 Millionen Euro das Projekt „Mannheim Molecular Intervention Environment“ (M²OLIE) und damit die Entwicklung des „Operationsraums der Zukunft“ in Mannheim. Grundlage für den Erfolg von M²OLIE war die Bündelung der Kräfte vieler forschungsstarker Einrichtungen und Unternehmen aus Mannheim und der Region unter Führung NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN der Medizinischen Fakultät Mannheim und organisiert vom Institut für Medizintechnologie (IMT). Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Betriebswirtschaftlern aus fünf Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie zahlreichen industriellen Partnern (Großunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen) soll im Mannheimer Universitätsklinikum eine medizinische Interventionsumgebung für die Weiterentwicklung von minimal-invasiven Krebstherapien entwickelt werden. Im Laufe dieses Entwicklungsprozesses sollen Therapieverfahren aus den Bereichen Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie durch modernisierte Bildgebungsverfahren, patientenindividuelle Radiopharmaka, roboterbasierende Interventionsassistenten und viele weitere personalisierte Therapieverfahren verbessert und ergänzt werden. Die Entwicklung dieses „Interventionsraums der Zukunft“ ist das konkrete Ziel des Forschungscampus M²OLIE. Ein weiterer Baustein ist das CUBEX41 und ein rund 1800 Quadratmeter umfassendes, neuartiges Gründungs- und Kompetenzzentrum für Unternehmen der Medizintechnologie, das sich direkt neben dem Institut für Medizintechnologie im ehemaligen Gebäude der Klinikumsapotheke auf dem Campus der Universitätsmedizin Mannheim befindet. tenzzentrums gehören sogenannte „Innovation Cubes“ (i-Cubes). Diese standardisierten Hybridräume können wahlweise oder gleichzeitig als Büro, (Elektro-) Techniklabor, mechanische Werkstatt oder Pilotserien-Produktionsraum genutzt werden. Somit kann jedes i-Cube auf die sich im Zeitablauf ändernden Nutzungsanforderungen der Jungunternehmen angepasst werden. Den Betrieb des Zentrums übernimmt die mg:mannheimer gründungszentren gmbh in enger fachlicher Abstimmung mit dem Clustermanagement Medizintechnologie im Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung. Und schließlich zeigt die Stadt Mannheim mit der beginnenden Realisierung des Mannheim Medical Technology Campus (MMT-Campus) und dem geplanten Business Development Centers (BDC) Medizintechnologie als ersten Baustein und Leuchtturm auf diesem Campus ihr großes Engagement für die Branchenakteure im Bereich der Medizintechnik. Dieses Projekt hat eine strategische Bedeutung für den Wirtschaftsstandort der Stadt Mannheim, denn der MMT-Campus soll wachsende Unternehmen am Standort nachhaltig sichern und gleichzeitig neue Medizintechnologie-Unternehmen anziehen. In direkter Nachbarschaft zur Universitätsmedizin Mannheim steht auch hier die fußläufige Erreichbarkeit der erforderlichen Partner und Ressourcen im Vordergrund. Dadurch bieten sich einzigartige Chancen zur effizienten Verzahnung von Forschung, Klinik und Unternehmen aus dem medizintechnischen Bereich. CUBEX41 bietet alles, was für den Erfolg einer Idee sowie für das Wachstum eines Unternehmens in diesem komplexen Zukunftsfeld notwendig ist: l fußläufige Nähe zur Universitätsmedizin Mannheim, zur Fraunhofer-Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) sowie zum Institut für Medizintechnologie, l flexible Räumlichkeiten und Infrastruktur für perfekte Entwicklung und Erprobung, l Zugang zum experimentellen Interventionsraum/OP als Partner des Mannheimer BMBF-Forschungscampus M²OLIE, l Expertenunterstützung („PROFITeams“) unter anderem in Clinical Advisory, Market Access und Market Research, Technologietransfer sowie durch den Mannheimer Gründungsverbund „Start im Quadrat“. CUBEX41 ist ein bislang einzigartiges Konzept, das Jungunternehmen sowie kleine und mittelständische Unternehmen in der Medizintechnik und Medizintechnologie zielgerichtet und systematisch mit Forschern, Klinikern und Experten zusammenführt. So werden markt- und wertschöpfungsorientiert alle Phasen, die ein medizinisches Produkt durchläuft, abgedeckt. Auch die Fraunhofer Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) ist selbst im CUBEX41 angesiedelt. Außerdem wurde hier ein Experimental-OP mit modernster Bildgebung im Rahmen des Forschungsprogramms M²OLIE untergebracht, der zudem von den Mietern im CUBEX41 und den übrigen Cluster-Unternehmen genutzt werden kann. Diese fußläufige Nähe der verschiedenen Akteure ermöglicht einen schnellen und effizienten Informationsaustausch. 23 Unternehmen mit bis zu 65 Arbeitsplätzen finden im CUBEX41 flexibel nutzbare Büro- und Laborräume. Zur besonderen Ausstattung des Gründungs- und Kompe- Ausblick Neben den lokal ausgerichteten Programmen geht das Cluster nun auch den internationalen Weg. Dazu werden insbesondere kleine und mittlere Betriebe bei der Bearbeitung internationaler Märkte tatkräftig gefördert. Das Projekt „Business Development Office für internationale Produktentwicklung und Vermarktung“ (DELIVER) unterstützt mit Fördermitteln des Landes Baden Württemberg und der Europäischen Union Unternehmen dabei, in drei ausgewählten internationalen Innovations- und Wachstumsregionen (Boston in den USA, Suzhou in China und Haifa in Israel) notwendige Partner in den Bereichen Technologie, Forschung, Finanzierung, Produktentwicklung und Vermarktung zu finden. Auch bei der Suche nach hoch spezialisierten Arbeitskräften aus diesen Regionen soll DELIVER Hilfestellung geben. Das Mannheim Medical Technology Cluster ist somit nicht nur Hotspot einer führenden Medizintechnologie-Region, sondern erschließt auch gezielt und systematisch die Synergien und Wachstumschancen im Wertschöpfungsnetzwerk Medizintechnologie. MANNHEIM 2 Medical Technology Cluster Cluster Medizintechnologie Ansprechpartner: Elmar Bourdon E-Mail: [email protected] Rathaus E5 D-68159 Mannheim Tel.: +49 621 293-2155 Fax: +49 621 293-9850 medizintechnik 5/2015 193 NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN Der fbmt (Fachverband Biomedizinische Technik e.V.) setzt sich seit seiner Gründung 1984 für die Belange von Medizintechnikern und -ingenieuren ein und trägt als Interessensverband zur Weiterentwicklung der Medizintechnik bei. Die Mitarbeit in DIN-, DKE- und ISO-Normungsgremien zählt ebenso zu den Aktivitäten der fbmt-Experten wie themenspezifische Beratung und fachliche Unterstützung. Stellungnahmen, insbesondere in Bezug auf Gesetzesänderungen im Medizinprodukterecht, sind dabei ein wichtiges Instrument, um die gemeinsamen Interessen der fbmt-Mitglieder zu vertreten. Mit Fach- und Regionaltagungen fördert der Verband sowohl die Weiterbildung als auch die Vernetzung seiner Mitglieder. Mit MTcert® hat der fbmt einen verlässlichen Qualitätsstandard zur Zertifizierung von Medizintechnikern entwickelt. Neben Ingenieuren und Technikern aus der Medizin- und Krankenhaustechnik vereint der fbmt auch andere Berufstätige, die im Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt sind. Die Mitglieder des Verbandes arbeiten unter anderem in Krankenhäusern, in der medizintechnischen Industrie, in Planungsbüros, Serviceunternehmen und Behörden in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in weiteren europäischen Ländern. Das Motto des fbmt als Kompetenznetzwerk lautet: Aus der Praxis für die Praxis. Damit profitieren die Mitglieder von den Experten im fbmt. Weitere Vorteile sind: • Erfahrungsaustausch in Regionalveranstaltungen und Fachtagungen, • Informationen zur Weiterbildung für Medizintechniker und zur erfolgreichen Berufsausübung, • Sie bleiben auf dem Laufenden bei neuer Technik, Normen und Gesetzen, • Sie erhalten als Mitglied spezielle Vergünstigungen • beim Bezug der Fachzeitschriften mt und KTM, • bei Fortbildungsveranstaltungen von Partnern, • bei der Jahresfachtagung auf dem WÜMEK. Im Rahmen einer intensiven Klausurtagung 2014 haben die Vorstandsmitglieder des fbmt Arbeitsschwerpunkte und Ziele für die zukünftige Arbeit festgelegt. Diese werden nun nach und nach umgesetzt und zeigen sich bereits als erfolgsversprechend. Die komplett neugestaltete Webseite, die sehr gut besuchte Fachtagung 2015 und der erstmals angebotene und ausgebuchte Workshop „Verteilte Alarmsysteme im Krankenhaus“ seien hier als Beispiele genannt. Zudem engagiert sich der Vorstand, um den Mitgliedern möglichst viele Vorteile zu bieten: Da sind u. a. die bereits bekannten Abonnements der Zeitschriften mt und KTM , aber auch die Teilnahme an diversen Fachtagungen und Workshops zu Sonderkonditionen zu nennen. Es gibt viele Ideen! Aber der Vorstand wünscht sich auch, dass Sie als Mitglieder ihre Ideen und Wünsche einbringen oder aktiv mitarbeiten: initiieren Sie doch z. B. eine Regionaltagung, um brennende Themen zu diskutieren. Dabei unterstützt Sie die Geschäftsstelle selbstverständlich. eine Themenschiene, für die bevorzugt Referenten ausgewählt werden, die interessante Themen in Krankenhäusern bearbeitet haben und ihre täglichen Herausforderungen den Kollegen vorstellen und mit ihnen diskutieren wie z. B. die Aufbereitung von Medizinprodukten. Die Teilnahme am Wümek zu deutlich vergünstigten Konditionen ist einer von mehreren Vorteilen der Mitgliedschaft im fbmt. Die Zertifizierung von Medizintechnikern (Ingenieuren/Technikern) durch den fbmt ist der zweite Arbeitsschwerpunkt des fbmt. Teilnehmer erhalten die formale Anerkennung, dass die zertifizierte Person sowohl exzellentes theoretisches Wissen, als auch fundierte praktische Erfahrungen über die Aufgaben eines Medizintechnikers für die direkte Krankenversorgung besitzt. Dies ist umso bedeutender, da im heutigen Markt des Gesundheitswesens Technik und neue Technologien allgegenwärtig und einem ständigen Wandel unterlegen sind. Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften, die nicht nur über theoretisches Wissen verfügen, sondern auch über die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und praktischen Erfahrungen für die sichere Anwendung und die Instandhaltung von medizintechnischen Systemen besitzen, ist eine Hauptsorge von Krankenhäusern und Unternehmen. Erfolgreiche Absolventen verfügen über das Wissen, ein sicheres und verlässliches Umfeld unter wirtschaftlichen Randbedingungen in der Krankenversorgung zu gewährleisten. Zur Vorbereitung auf die Zertifizierung können Mitglieder des fbmt nunmehr im Rahmen einer Kooperation die Kurse der TÜV Rheinland Akademie zu vergünstigten Konditionen besuchen. Darüber wird es noch weitere Informationen auch direkt an die Mitglieder geben. Die Regionaltagungen haben das Ziel, Treffen und Erfahrungsaustausch in regionaler Nähe zu ermöglichen. Kurze Anfahrtswege erleichtern eine Teilnahme, im Sinne von Netzwerken werden hier häufig regionale Besonderheiten bei der Umsetzung gesetzlicher Vorschriften vorgestellt und besprochen. Drei Säulen Weitere Infos: www.fbmt.de Kontakt: Fachverband Biomedizinische Technik e.V. Präsident: Norbert Siebold, Geschäftsstelle: Christine Krumm Rischenweg 23, 37124 Rosdorf Tel.: 0551 503 68 740 Fax: 0551 503 68 741 Die Arbeit des fbmt wird von drei Säulen getragen: Die jährliche Fachtagung, Zertifizierung nach MTcert® und die Arbeit der Regionalgruppen. Die Fachtagung findet während des Würzburger Medizintechnik Kongresses (Wümek) statt. Hier belegt der fbmt regelmäßig 194 medizintechnik 5/2015 Aussicht Der Workshop „Verteilte Alarmsystem“ hat mit 24 Teilnehmern im Juni 2015 stattgefunden und war damit auch ausgebucht. Aufgrund des angefragten Bedarfs wird die Veranstaltung im November in Bad Ems wiederholt. (bitte informieren Sie sich auf der Webseite www.fbmt.de) Weitere Workshops mit speziellen Themen wie z. B. der sicherere Betrieb von Endoskopie-Türmen im OP sind in Vorbereitung. Die Medica steht natürlich auch im Focus des fbmt. Er wird sich in diesem Jahr wieder auf dem Gemeinschaftstand des KKC präsentieren und freut sich dort seine Mitglieder und Interessierte begrüßen zu können. Alle Besucher, die ihre Visitenkarte hinterlassen, nehmen an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es eine Freikarte für die Tagungsgebühr zum Wümek 2016 NACHRICHTEN AUS DEN VERBÄNDEN HEALTH IT Ihre Experten für User Interface Design von medizinischer Software - auf der MEDICA Treffen Sie die Vertreter unseres erfahrenen Medical- & Pharma-Teams vom 16.-19. November 2015 auf dem HEALTH IT FORUM der MEDICA in Halle 15. Hier zeigen wir Ihnen die Weiterentwicklung unserer Show Case App zur Schmerzerfassung. Wir erklären Ihnen alle Schritte vom Usability Engineering bis hin zum fertig validierten Softwareprodukt. Normenkonforme Medizinprodukte Umfassende Fachkenntnis Zunehmende Anwendervielfalt Unsere qualitätsgesicherten Prozesse ermöglichen eine normkonforme Produkt- und User Interface-Entwicklung. Ergosign verknüpft mit seinen Partnern den Usability Engineering Prozess nach IEC 62366 mit dem vorgeschriebenen Risiko-Management-Prozess nach DIN EN ISO 14971 und dokumentiert dies in einem detaillierten Usability Engineering File. Unsere acht erfahrenen Medical- und Pharma-Experten gestalten User Interface (UIs) für Medical Devices und Medical Software. Das Ergosign-Team kennt die vielfältigen medizinischen Arbeitskontexte - vom Operationssaal über die Notaufnahme bis hin zum Home Use. Dieses Wissen nutzen wir für unsere Kunden von der Produktidee bis hin zur Validierung Moderne Medizinprodukte müssen von unterschiedlichen Nutzergruppen leicht bedient werden können. Ob Patient, Angehöriger, Arzt oder Laborkraft - profitieren Sie von unseren internationalen Studien und sehen die Welt durch die Augen Ihrer Anwender. Entdecken Sie mit uns Ihre Nutzer in Deutschland, Europa, USA und den BRIC-Staaten. Ihre Ansprechpartner Alexander Steffen UX Director, Lead Medical & Pharma Expert Quality Management Medical Devices International T +49 89 6890607-0 David Detzler UX Manager, Lead Medical & Pharma Design Medical Devices Usability Expert T +49 30 246397-13 www.ergosign.de www.ergosign.ch Saarbrücken – Hamburg – Berlin – München – Zürich medizintechnik 5/2015 195 NORMUNG Normung Die nachfolgende Liste enthält Vornormen, Normen bzw. Norm-Entwürfe, die neu erschienen sind: ISO 8536-9/06.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 9: Übertragungsleitungen zur einmaligen Verwendung mit Druckinfusionsapparaten Bezugsquellenhinweis: [email protected] Preisangebote und Lieferhinweise hier ISO 8536-10/06.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 10: Zubehörteile für Übertragungsleitungen zur einmaligen Verwendung mit Druckinfusionsapparaten l Normenausschuss Medizin (NAMed) DIN EN 455-2/07.2015 Medizinische Handschuhe zum einmaligen Gebrauch – Teil 2: Anforderungen und Prüfung der physikalischen Eigenschaften; Deutsche Fassung EN 455-2:2015 E DIN EN ISO 8536-13/08.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 13: Graduierte Durchflussregler zur einmaligen Verwendung mit Flüssigkeitskontakt (ISO/DIS 8536-13:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 8536-13:2015 DIN EN 455-3/07.2015 Medizinische Handschuhe zum einmaligen Gebrauch – Teil 3: Anforderungen und Prüfung für die biologische Bewertung; Deutsche Fassung EN 455-3:2015 E DIN EN ISO 8871-5/08.2015 Elastomere Teile für Parenteralia und für Geräte zur pharmazeutischen Verwendung – Teil 5: Funktionelle Anforderungen und Prüfung (ISO/DIS 8871-5:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 8871-5:2015 E DIN EN 868-2/08.2015 Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte – Teil 2: Sterilisierverpackung – Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung prEN 868-2:2015 ISO/HL7 10781/08.2015 Medizinische Informatik – Funktionales Modell für ein elektronisches Gesundheitsaktensystem (EHRS FM), Ausgabe 2 E DIN EN 868-3/08.2015 Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte – Teil 3: Papier zur Herstellung von Papierbeuteln (festgelegt in EN 868-4) und zur Herstellung von Klarsichtbeuteln und -schläuchen (festgelegt in EN 868-5) – Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung prEN 868-3:2015 E DIN EN ISO 11608-7/08.2015 Kanülenbasierte Injektionssysteme zur medizinischen Verwendung – Anforderungen und Prüfverfahren – Teil 7: Anforderungen an die Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderung (ISO/DIS 11608-7:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 11608-7:2015 E DIN EN 868-4/08.2015 Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte – Teil 4: Papierbeutel – Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung prEN 868-4:2015 E DIN EN ISO 8536-14/08.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 14: Klemmen und Durchflussregler für Transfusions- und Infusionsgeräte ohne Flüssigkeitskontakt (ISO/DIS 8536-14:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 8536-14:2015 E DIN EN 868-6/08.2015 Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte – Teil 6: Papier für Niedertemperatur-Sterilisationsverfahren – Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung prEN 868-6:2015 E DIN EN 868-7/08.2015 Verpackungen für in der Endverpackung zu sterilisierende Medizinprodukte – Teil 7: Klebemittelbeschichtetes Papier für Niedertemperatur-Sterilisationsverfahren – Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche und Englische Fassung prEN 868-7:2015 ISO 3826-4/08.2015 Kunststoffbeutel für menschliches Blut und Blutbestandteile – Teil 4: Apherese-Blutbeutelsysteme mit integrierten Merkmalen E DIN EN ISO 7199/06.2015 Kardiovaskuläre Implantate und künstliche Organe – Blutgasaustauscher (Oxygenatoren) (ISO/DIS 7199:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 7199:2015 DIN EN ISO 7439/08.2015 Kupferhaltige Intrauterinpessare zur Empfängnisverhütung – Anforderungen und Prüfungen (ISO 7439:2015); Deutsche Fassung EN ISO 7439:2015 ISO 8536-8/06.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 8: Infusionsgeräte zur einmaligen Verwendung mit Druckinfusionsapparaten 196 ISO 8536-11/06.2015 Infusionsgeräte zur medizinischen Verwendung – Teil 11: Infusionsfilter zur einmaligen Verwendung mit Druckinfusionsapparaten medizintechnik 5/2015 E DIN EN ISO 11073-20601/08.2015 Medizinische Informatik – Kommunikation von Geräten für die persönliche Gesundheit – Teil 20601: Anwendungsprofil – Optimiertes Datenübertragungsprotokoll (ISO/IEEE/FDIS 11073-20601:2014); Englische Fassung prEN ISO 11073-20601:2015 E DIN EN ISO 11137-3/08.2015 Sterilisation von Produkten für die Gesundheitsfürsorge – Strahlen – Teil 3: Anleitung zu dosimetrischen Aspekten der Entwicklung, Validierung und Lenkung der Anwendung (ISO/DIS 11137-3:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 11137-3:2015 E DIN EN ISO 11663/05.2015 Qualität von Konzentraten für die Hämodialyse und verwandte Therapien (ISO 11663:2014); Deutsche und Englische Fassung FprEN ISO 11663:2015 E DIN EN ISO 13485/05.2015 Medizinprodukte – Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen für regulatorische Zwecke (ISO/DIS 13485:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 13485:2015 E DIN EN 13727/A2/05.2015 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika – Quantitativer Suspensionsversuch zur Bestimmung der bakteriziden Wirkung im humanmedizinischen Bereich – Prüfverfahren und Anforderungen (Phase 2, Stufe 1); Deutsche und Englische Fassung EN 13727:2013/FprA2:2015 NORMUNG E DIN EN ISO 13958/05.2015 Konzentrate für Hämodialyse und ähnliche Therapien (ISO 13958:2014); Deutsche und Englische Fassung FprEN ISO 13958:2015 E DIN EN ISO 15223-1/08.2015 Medizinprodukte – Bei Aufschriften von Medizinprodukten zu verwendende Symbole, Kennzeichnung und zu liefernde Informationen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen (ISO/DIS 15223-1:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 15223-1:2015 E DIN EN ISO 15225/08.2015 Medizinprodukte – Qualitätsmanagement – Datenstruktur für die Nomenklatur von Medizinprodukten (ISO/DIS 15225:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 15225:2015 DIN EN 16442/05.2015 Lagerungsschrank mit geregelten Umgebungsbedingungen für aufbereitete, thermolabile Endoskope; Deutsche Fassung EN 16442:2015 DIN EN 16615/06.2015 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika – Quantitatives Prüfverfahren zur Bestimmung der bakteriziden und levuroziden Wirkung auf nicht-porösen Oberflächen mit mechanischer Einwirkung mit Hilfe von Tüchern im humanmedizinischen Bereich (4-Felder-Test) – Prüfverfahren und Anforderungen (Phase 2, Stufe 2); Deutsche Fassung EN 16615:2015 DIN 58943-32/05.2015 Medizinische Mikrobiologie – Tuberkulosediagnostik – Teil 32: Mikroskopische Methoden zum Nachweis von Mykobakterien; Text Deutsch und Englisch ISO 80369-20/05.2015 Verbindungsstücke mit kleinem Durchmesser für Flüssigkeiten und Gase in medizinischen Anwendungen – Teil 20: Allgemeine Prüfverfahren l Normenausschuss Rettungsdienst und Krankenhaus (NARK) DIN EN 1865-1/08.2015 Krankentransportmittel im Krankenkraftwagen – Teil 1: Allgemeine Krankentragesysteme und Krankentransportmittel; Deutsche Fassung EN 18651:2010+A1:2015 DIN EN 1865-2/05.2015 Krankentransportmittel im Krankenkraftwagen – Teil 2: Kraftunterstützte Krankentrage; Deutsche Fassung EN 1865-2:2010+A1:2015 DIN EN 1865-3/05.2015 Krankentransportmittel im Krankenkraftwagen – Teil 3: Schwerlastkrankentrage; Deutsche Fassung EN 1865-3:2012+A1:2015 DIN EN ISO 5356-1/06.2015 Anästhesie- und Beatmungsgeräte – Konische Konnektoren – Teil 1: Männliche und weibliche Konen (ISO 5356-1:2015); Deutsche Fassung EN ISO 5356-1:2015 E DIN EN ISO 5359/A1/08.2015 Anästhesie- und Beatmungsgeräte – Niederdruck-Schlauchleitungssysteme zur Verwendung mit medizinischen Gasen (ISO 5359:2014/DAM 1:2015); Deutsche und Englische Fassung EN ISO 5359:2014/prA1:2015 E DIN EN ISO 5360/07.2015 Anästhesiemittelverdampfer – Substanzspezifische Füllsysteme (ISO/FDIS 5360:2015); Deutsche und Englische Fassung FprEN ISO 5360:2015 E DIN 13049/05.2015 Rettungswachen – Bemessungs- und Planungsgrundlage DIN 13200-1/06.2015 Stimmprothesen – Teil 1: Prüfverfahren zur Bewertung von physikalischen Kennwerten; Text Deutsch und Englisch Das Universitätsklinikum Erlangen, Anstalt des öffentlichen Rechts, gehört mit seinen 1.370 Betten zu den großen deutschen Häusern der Maximalversorgung. In 24 Kliniken, 7 Instituten sowie 18 selbstständigen Abteilungen werden pro Jahr etwa 72.500 stationäre und 320.000 ambulante Patienten von mehr als 7.500 Beschäftigten versorgt. Zum 1. Januar 2016 suchen wir im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine / einen Leiterin / Leiter des Dezernats Materialwirtschaft In dieser Funktion übernehmen Sie die betriebswirtschaftliche, personelle sowie organisatorische Leitung des Dezernats Materialwirtschaft und berichten unmittelbar dem Kaufmännischen Direktor. Als eines von vier zentralen Dezernaten umfasst es die Bereiche Einkauf, Wirtschaftsdienstleistungen inkl. Speisenversorgung, Gerätewirtschaft, Medizinprodukteberatung, Großgerätebeantragung und Qualitätssicherung in der Röntgendiagnostik. In den drei dazugehörigen Fachabteilungen arbeiten über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit vorzugsweise mit einem technischen oder naturwissenschaftlichen Diplom- oder Masterabschluss einer Universität (oder gleichgestellten Hochschule) sowie fundierten medizintechnischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, die Sie durch mehrjährige Berufserfahrung im Krankenhausumfeld in entsprechender leitender Position nachweisen können. Ihre Stärken sind eine hohe soziale und fachliche Kompetenz sowie Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft. Mit Hilfe Ihrer analytischen Fähigkeiten, Ihrer strategischen und kostenbewussten Denkweise können Sie Prozesse schnell und umfassend analysieren und diese noch wirtschaftlicher gestalten. Hierbei gehen Sie auch innovative Wege und sind in der Lage, auf die Belange anderer Fachbereiche einzugehen. Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit ist die kosten- und qualitätsorientierte Ausrichtung und Optimierung der Organisation und der Prozesse des Dezernats Materialwirtschaft. Das Aufgabenspektrum des Dezernats Materialwirtschaft umfasst: • Beschaffung von Verbrauchs- und Investitionsgütern • Instandhaltungsmaßnahmen an Geräten und Anlagen • Qualitätssicherung der Röntgenanlagen nach Röntgenverordnung • Medizinprodukteberatung • Mitwirkung bei Antragstellung im Großgeräteverfahren • IT-Betreuung materialwirtschaftlicher Anwendungssysteme • Dienstleistungen des Facilitymanagements • Speisenversorgung für Patienten und Personal • Betrieb von Kiosken • Textilversorgung Wir erwarten insbesondere ein sicheres Auftreten und Kommunikationsstärke, hohe Belastbarkeit und Durchsetzungsvermögen, aber auch die Fähigkeit, teamorientiert ein heterogenes Mitarbeiterpotenzial zu führen und zu motivieren. Fundierte Kenntnisse in MS-Office-Produkten, in Präsentationstechniken und der englischen Sprache setzen wir voraus, Erfahrungen im Umgang mit SAP sind wünschenswert. Wir bieten Ihnen ein unternehmerisch geprägtes, innovationsfreundliches Umfeld mit einer eigenverantwortlichen Aufgabe und großem Freiraum für Eigeninitiativen in einem erfahrenen Team. Die Besetzung der Stelle erfolgt unter Beachtung der Bestimmungen des Schwerbehindertengesetzes und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Wenn Sie sich von dieser Aufgabe angesprochen fühlen und die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, erwarten wir gerne Ihre aussagekräftige Bewerbung innerhalb der nächsten vier Wochen an das Universitätsklinikum Erlangen, Kaufmännischer Direktor, Dr. Albrecht Bender, Maximiliansplatz 2 in 91054 Erlangen. Für weitere Informationen steht Ihnen unser Wirtschaftsdezernent, Herr Günther Ladowsky (Tel.: 09131 85-32685, E-Mail: [email protected]), gerne zur Verfügung. medizintechnik 5/2015 197 NORMUNG DIN 13200-2/06.2015 Stimmprothesen – Teil 2: Allgemeine Anforderungen; Text Deutsch und Englisch DIN EN 13718-2/05.2015 Medizinische Fahrzeuge und ihre Ausrüstung – Luftfahrzeuge zum Patiententransport – Teil 2: Operationelle und technische Anforderungen an Luftfahrzeuge zum Patiententransport; Deutsche Fassung EN 13718-2:2015 ISO 17510/08.2015 Medizinische Geräte – Schlafapnoe-Atemtherapie – Masken und Anwendungszubehör E DIN EN ISO 18082/A1/08.2015 Anästhesie- und Beatmungsgeräte – Maße von nichtverwechselbaren Verbindungsstücken mit Schraubgewinde (NIST) für niedrigen Druck zur Verwendung mit medizinischen Gasen (ISO 18082:2014/DAM 1:2015); Deutsche und Englische Fassung EN ISO 18082:2014/prA1:2015 ISO 23747/08.2015 Anästhesie- und Beatmungsgeräte – Spirometer für den exspiratorischen Spitzenfluss zur Bewertung der Lungenfunktion bei spontan atmenden Menschen l Deutsche Kommission Elektrotechnik (DKE) E DIN EN 60601-2-19/A1/06.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-19: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Säuglingsinkubatoren (IEC 62D/1209/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 60601-2-19:2009/ FprA1:2015 E DIN EN 60601-2-20/A1/07.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-20: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Transportinkubatoren (IEC 62D/1210/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 60601-220:2009/FprA1:2015 E DIN EN 60601-2-21/A1/07.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-21: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Säuglingswärmestrahlern (IEC 62D/1211/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 60601-221:2009/FprA1:2015 DIN EN 60601-2-22/08.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-22: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale für chirurgische, kosmetische, therapeutische und diagnostische Lasergeräte (IEC 60601-222:2007 + A1:2012); Deutsche Fassung EN 60601-2-22:2013 E DIN EN 80601-2-35/A1/07.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-35: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Decken, Matten und Matratzen zur Erwärmung von Patienten in der medizinischen Anwendung (IEC 62D/1212/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 80601-2-35:2009/ FprA1:2015 E DIN EN 60601-2-44/A2/08.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-44: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Röntgeneinrichtungen für die Computertomographie (IEC 62 B/976/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 60601-2-44:2009/FprA2:2015 E DIN EN 60601-2-50/A1/07.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-50: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von SäuglingsPhototherapiegeräten (IEC 62D/1213/CDV:2015); Deutsche Fassung EN 606012-50:2009/FprA1:2015 DIN EN 60601-2-66/08.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-66: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Hörgeräten und Hörgerätesystemen (IEC 60601-2-66:2012); Deutsche Fassung EN 60601-2-66:2013 E DIN EN 80601-2-71/05.2015 Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-71: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von funktionalen Oximetriegeräten (IEC 62D/1115/CDV:2014); Deutsche Fassung FprEN 80601-2-71:2014 Mit einem jährlichen Planungsvolumen von etwa 30 Millionen Euro gehört Birkholz und Partner zu den führenden Beratungsunternehmen für Medizin- und Informationstechnik in Deutschland. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt dabei in den Bereichen Bedarfsanalyse, Beschaffung, Für Birkholz und Partner Planung, steht Technik im Dienste des Menschen. Exzellente Beratung ist der Weg, Projektrealisierung und Beratung. ihre Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Unsere Leistungen folgen keinem Rezept. Sondern den einzigartigen Anforderungen unsererBeratung Kunden. »Für Birkholz und Partner steht Technik im Dienste des Menschen. Exzellente ist der Weg, die Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Unsere Leistung folgt daher keinem Rezept, sondern den einzigartigen Anforderungen unserer Kunden.« Unterer Anger 3, 80331 München, Telefon (089) 45 99 31-30 [email protected], www.birkholzundpartner.de l Normenausschuss Radiologie (NAR) E DIN 6814-8/06.2015 Begriffe in der radiologischen Technik – Teil 8: Strahlentherapie Seit 2009 zertifizierter Betrieb nach DIN ISO 9001:2008 Unsere Kunden sind öffentliche, freigemeinnützige und private Träger von Kliniken sowie Gemeinschaftspraxen. Als Mitarbeiter profitieren Sie von der jahrzehntelangen Erfahrung der vier Partner und sind mitverantwortlich, das Unternehmen stets innovativ und auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik zu halten. Zum Ausbau unserer Marktstellung und zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine menschlich und fachlich überzeugende Persönlichkeit als: PROJEKTLEITER/IN MEDIZIN- UND INFORMATIONSTECHNIK Ihre Aufgaben: Sie verantworten die Bearbeitung von anspruchsvollen Projekten in den Bereichen Radiologie, Kardiologie, OP, Intensivstationen, IMC und Strahlentherapie mit folgenden Aufgabenschwerpunkten: ¥ Bedarfsplanungen ¥ Gutachten und Machbarkeitsstudien ¥ Vor-/Entwurfs- und Genehmigungsplanungen ¥ Öffentliche Ausschreibungen ¥ Projektcontrolling Ihr Profil: ¥ Abgeschlossenes technisches Studium oder gleichwertig ¥ Berufserfahrung im Bereich Medizintechnik ¥ Erfahrungen im klinischen Umfeld ¥ Eigeninitiative und verantwortungsvolles, selbstständiges Arbeiten ¥ Organisationstalent, Kommunikations- und Teamfähigkeit ¥ Sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch und gute in Englisch ¥ Sicheres Auftreten, gepflegte Erscheinung, gute Umgangsformen ¥ Kundenorientierung ¥ Reisebereitschaft ¥ Sicherer Umgang mit MS Office ¥ Belastbarkeit ¥ Bereitschaft zur Weiterbildung Wenn Sie eine neue berufliche Herausforderung suchen, dann richten Sie bitte Ihre aussagekräftige Bewerbung an: BIRKHOLZ UND PARTNER, Frau Eveline Schwarzwälder, Unterer Anger 3, 80331 München oder [email protected] oder Sie rufen uns an unter Telefon 089 459931-30 198 medizintechnik 5/2015 DIN 6868-14/06.2015 Sicherung der Bildqualität in röntgendiagnostischen Betrieben – Teil 14: Konstanzprüfung nach RöV an Röntgeneinrichtungen für digitale Mammographie DIN 6868-15/06.2015 Sicherung der Bildqualität in röntgendiagnostischen Betrieben – Teil 15: Konstanzprüfung nach RöV an zahnmedizinischen Röntgeneinrichtungen zur digitalen Volumentomographie E DIN EN 60731/A1/05.2015 Medizinische elektrische Geräte – Dosimeter mit Ionisationskammern zur Anwendung in der Strahlentherapie (IEC 62C/596A/CDV:2014); Deutsche und Englische Fassung EN 60731:2012/FprA1:2014 E DIN EN 61675-2/05.2015 Bildgebende Systeme in der Nuklearmedizin – Merkmale und Prüfbedingungen – Teil 2: Gammakameras für planare Abbildungsverfahren und EinzelphotonenEmissions-Tomographie (SPECT) (IEC 62C/592/CDV:2014); Deutsche Fassung prEN 61675-2:2014 Professionelle Weiterbildung FIRMENINFORMATIONEN fürSie! Schnell und einfach protokollieren ConSense Minutes heißt das kostenlos verfügbare Software- und Protokollierungstool der Aachener ConSense GmbH. Damit lassen sich Besprechungen, TeamMeetings, Konferenzen & Co. schnell und einfach dokumentieren. Alle Informationen werden in übersichtlich strukturierte Protokoll-Vorlagen aufgenommen, die auch selbst angelegt und flexibel zusammengestellt werden können. Das Besprechungsprotokoll erfasst z. B. Themen, Tagesordnungspunkte, Beschlüsse, Feststellungen, Aufgaben, zuständige Personen oder Organisationseinheiten, Termine und Status. Die entsprechenden Aufgaben werden den Ausführenden direkt zugeordnet. Notizen und offene Themen, die nicht im Protokoll erscheinen sollen, lassen sich im Ideenspeicher sammeln. Alle mit ConSense Minutes erfassten Aufgaben können jetzt noch schneller und einfacher direkt in das Modul Maßnahmenmanagement von ConSense IMS|QMS|PMS importiert werden. Das spart Zeit und vereinfacht die Organisation. Dort durchlaufen die Aufgaben den bekannten Ablauf: Die Aufgaben werden aus dem Protokoll automatisch an die Mitarbeiter mit der Umsetzungsverantwortung verteilt. Der Status der Aufgaben kann jederzeit über das Protokoll und die Maßnahmen eingesehen werden. Diverse Protokollarten stehen zudem zum Ausdruck zur Verfügung. Die Premium-Lizenz von ConSense Minutes hält weitere Features bereit, z. B. die Erstellung der Protokolle im Corporate Design und die innovative Unterstützung von Besprechungen am Beamer mit methodischem Hintergrund (z. B. Ideenspeicher). Die praktische Besprechungsprotokoll-Software ist auch als Mobile App für iOS und Android in Entwicklung und wird zukünftig in Englisch und weiteren Sprachen verfügbar sein. Weitere Informationen: ConSense GmbH, Aachen, www.consense-gmbh.de Mit Reinheitstechnik-Preis ausgezeichnet Mit dem zum dritten Mal vergebenen Preis werden ausgezeichnete Entwicklungen geehrt, die wegweisend für die Entwicklung der Reinheitstechnik sind. Das von VACOM entwickelte Messgerät „VIDAM“ ist einer der zwei aus der Vielzahl der Bewerbungen ausgewählten Beiträge, die die internationale Jury überzeugt haben. Hohe und höchste Reinheitsanforderungen gewinnen für innovative Hightech-Applikationen in der Halbleiter-, Automobil-, Luft- und Raumfahrttechnik, Oberflächenanalytik, aber auch für medizinische Implantate oder pharmazeutische Wirkstoffe immer mehr an Bedeutung. Mit dem von VACOM entwickelten Messgerät „VIDAM“ ist es möglich, filmische Verunreinigungen auf der gesamten Bauteiloberfläche nachzuweisen. Damit können Bauteile beliebiger Geometrie zerstörungsfrei und vollautomatisch geprüft, Reinigungsprozesse optimiert und die Sicherheit ganzer Prozessketten gewährleistet werden. In seiner Rede zur Preisverleihung hat der Reinheitstechnik-Experte und Juror Dr. Lother Gail den innovativen Charakter des Messgerätes hervorgehoben, dass „für filmartige Kontaminationen, die in der Reinraumtechnik keine geringe Rolle spielen, bislang keine vergleichbaren Standards“ existieren: „Das vorgestellte VIDAM-Verfahren kann daher als wichtiger Fortschritt gewertet werden, um von der Fehlersuche über die Prozesskontrolle bis hin zur Eingangskontrolle von Materialien ein breites Spektrum der Erfordernisse der Kontaminationskontrolle abzudecken.“ Übergeben wurde der Preis auf der internationalen Fachmesse „parts2clean“ in Stuttgart. Weitere Informationen: VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH, Jena, www.vacom.de Innovatives OP-Tischsystem Der neue Systemtisch TruSystem 7500 von Trumpf Medical mit dem optionalen Funktionserweiterungspaket „SensorLine“ kommt nach über einjähriger Entwicklungszeit in die klinische Praxis. Damit bestätigt das Medizintechnikunternehmen seinen Ruf als Hersteller von innovativen Hightech-Lösungen, die den Klinikalltag sicherer und effizienter machen. Im Vordergrund der neuen Systemlösung stehen das ergonomische Handling, ein effizienter Workflow sowie die hohe Sicherheit für Patienten. Grundlage für die Neuentwicklung war der Wunsch, Ärzte und OP-Personal im Alltag zu unterstützen und sie durch den Einsatz applikativer Detaillösungen weiter zu entlasten. Beispielsweise lassen sich sämtliche Zusatzkomponenten wie Kopfplatten, Beinplatten, Armlagerung, Anästhesiebügel etc. sehr einfach anbringen und abnehmen. Hierzu wurde ein selbsterklärendes Koppelstellensystem entwickelt, das intuitiv und sehr einfach zu bedienen ist. Das erhöht die Sicherheit der Patienten Expertenwissenfür Medizinprodukte ▮ RegulatoryComplianceund ChangeControlbeiMedizinprodukten Tag 1: Compliance bei technischer Dokumentation und Risikomanagement Tag 2: Change Control mit Schwerpunkt zu CAPA Webcode: mt11922 ▮ DiskussionsFORUMNutzenbewertung vonMedizinprodukten Wird sich die frühe Nutzenbewertung von Medizinprodukten am NUB-Verfahren orientieren? Webcode: mt11924 ▮ KlinischePrüfungvon Medizinprodukten2015 Seminar und Praxisworkshop zur Studienplanung: Ausführliches Wissen kompakt an zwei Tagen Webcode: m512280 ▮ In-vitro-DiagnostikRoundTable Aktuelles Regelwerk & Neuerungen für 2016 Webcode: mt12922 ▮ PMS/PMCF CAVE: PMS/PMCF in aktueller MDD Revision Webcode: mt12923 ▮ VigilanzfürMedizinprodukte inklusive Praxisworkshop zum Meldewesen Webcode: mt01920 ▮ Medizinprodukte: UniqueDeviceIdentification Umsetzung der UDI bei Medizinprodukten Webcode: mt01922 ▮ MedizinproduktefürEinsteiger Von der präklinischen Entwicklung bis zur CE-Kennzeichnung Webcode: mt02920 FORUM·InstitutfürManagementGmbH Postfach 10 50 60 · 69040 Heidelberg Tel.: +49 6221 500-685 Fax: +49 6221 500-618 medizintechnik 5/2015 E-Mail: [email protected] www.forum-institut.de/medizinprodukte 199 FIRMENINFORMATIONEN und realisiert eine Belastbarkeit von bis zu 400 kg. 25 Prozent weniger Gewicht der Komponenten mit praktischen Handgriffen vereinfachen zudem die individuelle Anpassung des OP-Tischs an unterschiedliche Operationen. Als Ergänzung zur bekannten Standardausführung des TruSystem 7500 gibt es den vielseitig einsetzbaren OP-Tisch in der Variante „SensorLine“ mit intelligenten Sensorfunktionen, die beispielsweise laparoskopische Applikationen in Extremlagen sowie spezielle OP-Tischeinstellungen ermöglichen und unterstützen. Der integrierte Überlastschutz und das Kollisionsmonitoring erhöhen zudem die Sicherheit im OP-Saal. In Verbindung mit dem motorbetriebenen Power Shuttle ergibt sich ein ergonomischer Patiententransport, was gleichzeitig die Grundlage für effiziente Prozesse rund um den Operationssaal bildet. So können zwei Tischplatten im Wechsel genutzt werden, um die Vorbereitungszeiten erheblich zu verkürzen und damit die OPZeiten zu optimieren. Alles in allem bietet die OP-Tisch-Lösung TruSystem 7500 in Verbindung mit dem optionalen Zusatzpaket „SensorLine“ eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Prozesse im Operationssaal effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Weitere Informationen: Trumpf Medizin Systeme GmbH + Co. KG, Puchheim, www.trumpf-med.com/de Minderung des Infektionsrisikos In Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen hat Hygiene höchste Priorität. Doch immer wieder infizieren sich Patienten mit multiresistenten Bakterien, besser bekannt als Krankenhauskeime. Deutschlandweit sind jährlich bis zu eine Million Menschen betroffen. Nach Analysen der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) sterben im Jahr fast 25.000 Menschen daran – 68 am Tag. Eine erschreckend hohe Anzahl, die nach Angaben des Robert-Koch-Instituts deutlich reduziert werden könnte: Würden unter anderem die allgemeingültigen Hygieneregeln in Kliniken strikter eingehalten, ließe sich das Infektionsrisiko um bis zu zirka 30 Prozent senken. Die gründliche Reinigung des technischen Equipments im OP-Saal kostet Zeit – Zeit, die Krankenhäuser nicht haben. OPSäle müssen binnen kürzester Zeit für den nächsten Patienten keimfrei sein. Das Elektronikunternehmen Panasonic hat sich dieses Problems angenommen und seine medizinischen OP-Monitore mit einem neu entwickelten Produktfeature ausgestattet: Die Monitore können feucht desinfiziert werden. Dadurch kann das Reinigungspersonal die OP-Monitore schnell und vor allem zuverlässig desinfizieren. Michael Unger, General Manager Europe bei Panasonic Healthcare, sieht seine Aufgabe als Hersteller von OP-Equipment darin, für das Problem der Krankenhauskeime effiziente Lösungen zu schaffen und die Krankenhäuser bei der Umsetzung der Hygienevorgaben zu unterstützen: „Unsere 26’’-Modelle der MLA-Serie erfüllen sowohl die hohen Ansprüche der Mediziner an Bildqualität, wie auch die der Farbgenauigkeit und sind zudem mit dem IPX2-Standard zur Feuchtdesinfektion geprüft. Damit begegnen wir dem hohen Zeit- und Kostendruck in deutschen Krankenhäusern ohne Zugeständnisse an die Hygiene.“ Weitere Informationen: Panasonic Biomedical Sales Europe B.V., Den Haag/Niederlande, www.panasonic-healthcare.eu Industrie-PC-Netzteil Mit dem neuen Industrie-PC-Netzteil BEP530H stellt Bicker Elektronik ein robust und langlebig aufgebautes Schaltnetzteil vor. Das flache 1HE-Netzteil wurde für die zuverlässige Stromversorgung von lüfterlosen Industriecomputern im 24/7-Dauerbetrieb konzipiert und ist hierfür mit besonders hochwertigen Bauteilen ausgestattet. Das BEP-530H verfügt über eine sehr gute Spannungsregelung an allen Ausgängen und liefert im lüfterlosen Betrieb 250 Watt Dauerleistung, mit 10CFM-Luftstrom bis zu 300 Watt. Für den weltweiten Einsatz verfügt das Industrie-PC-Netzteil über einen Weitbereichseingang für 85 bis 264 VAC mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur (PFC), sowie über die internationalen Zulassungen UL508 und TÜV EN60950-1. Zur Einhaltung der UL508-spezifischen Leistungsbegrenzung (Low-Voltage Limited Energy Circuits) wird die Gesamtleistung des +12-V-Ausganges auf zwei separate 12-Volt-Stromschienen mit je 15 A max. Ausgangsstrom verteilt. Das BEP-530H wurde hinsichtlich der Störfestigkeit gegen Stoßspannungen nach EN 61000-4-5 besonders widerstandsfähig ausgelegt und hält 4-kV-SurgeBelastungen (L-PE) problemlos stand. Dies sorgt für maximale Betriebssicherheit insbesondere im industriellen Umfeld. Ebenfalls standardmäßig integriert sind ein Kurzschluss-, Überlast- und Überspannungsschutz an den Netzteil-Ausgängen des fest montierten ATX-Kabelbaumes. Der 5-V-Standby-Ausgang kann mit bis zu 3 A belastet werden. Das BEP-530H arbeitet im erweiterten Umgebungstemperaturbereich von –10 bis +70 °C. Das effiziente Schaltungsdesign sorgt für einen entsprechend hohen Wirkungsgrad von 91 % und eine minimale Eigenerwärmung. Die Zuverlässigkeit des robusten Industrie-PC-Netzteiles unterstreicht eine MTBF (Mean Time Between Failures) von mehr als 253.900 Stunden nach MIL-HDBK-217F. Für das BEP-530H besteht eine Langzeitverfügbarkeit von mindestens fünf Jahren, zudem gewährt Bicker Elektronik eine dreijährige Gerätegarantie. Somit ist das neue BEP-530H ideal geeignet für die Stromversorgung anspruchsvoller Rechnersysteme, die unter industriellen Bedingungen über viele Jahre einen zuverlässigen und sicheren Betrieb gewährleisten müssen. Weitere Informationen: Bicker Elektronik GmbH, Donauwörth, www.bicker.de Vorschau: Heft 6/2015 der mt-medizintechnik steht im Zeichen des Schwerpunktes „Informationstechnologie und Kommunikationstechnik“. 200 medizintechnik 5/2015 CLUSTER MEDIZINTECHNOLOGIE MANNHEIM Hier operiert die Zukunft. Mannheim bietet beste Voraussetzungen für wachsende Unternehmen im Bereich „Medizintechnologie“. Wir verfügen über die Kompetenzen und Instrumente für Unternehmen, Kliniken, Forschungseinrichtungen, Existenzgründungen und Talente, um erfolgreich und innovativ zu sein. Zudem gibt es in unmittelbarer Nähe bereits weit über 100 Unternehmen vom noch kleinen Start-Up zum wahren Global Player, die erfolgreich im Health-Care-Bereich tätig sind, sowie das BiotechCluster Rhein-Neckar. Das Cluster Medizintechnologie Mannheim ermöglicht den schnellen Zugang zu einer großen Bandbreite an Partnern in der MedizintechnikIndustrie, zu Kliniken, Pharma-Unternehmen, Unternehmensberatungen und Recruiting-Unternehmen. Sie sehen: Alles da für Ihre erfolgreiche Zukunft in Mannheim. Wann also operieren Sie von hier? www.medtech-mannheim.de HALLE 10, STAND 10E03, 16.–19. NOVEMBER BESUCHEN SIE DIE CSA GROUP WIR SETZEN STANDARDS IN DER MEDIZINTECHNOLOGIE. Mehr als ein Drittel der Medizintechnikunternehmen sieht in der Zertifizierung ihres Risikomanagementprozesses einen Nutzen für bessere Vermarktung, vereinfachte Audits oder schnelleren Marktzugang. Gehören auch Sie dazu? Dann haben wir die Lösung. Die CSA Group setzt und entwickelt seit nahezu 100 Jahren Sicherheitsstandards für Nordamerika und testet und zertifiziert Produkte für den globalen Marktzugang. Mit maßgeschneiderten Seminaren vermitteln wir Ihnen zusätzlich gezieltes Fachwissen in den Bereichen Risikomanagement und Usability. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin zum Einzelgespräch auf unserem MEDICA Stand 10E03: www.csagroup.org Tel.: +49 69 509 571 555 E-Mail: [email protected]