Die besten Chancen im Devisenhandel für 2012 von DailyFX

Transcription

Die besten Chancen im Devisenhandel für 2012 von DailyFX
Die besten Chancen im Devisenhandel für 2012 von DailyFX
Geschrieben von: fxcm
am Jan 16, 2017
Getagged in: Aktien
John Kicklighter, Chief Currency Strategist - USD/JPY-Longpositionen: Sicherheit,
Manipulation und Ertrag
Zugegebenermaßen habe ich das ganze vergangene Jahr über daran geglaubt, dass der
USD/JPY-Kurs steigen wird. Und dennoch hat er kaum Fortschritte gemacht, um meine
Erwartungen Realität werden zu lassen. Es heißt, Geduld sei eine Tugend. Mein
Handelsansatz lautet, elementare technische Daten mit kapitalflussbasierten
Fundamentaldaten zu kombinieren. Beide Zweige dieser Analyse führen mich für die
absehbare Zukunft zur selben bullishen Schlussfolgerung: einem steigenden USD/JPY-Kurs.
Zum einen liegt der Kurs sehr nah an seinem Rekordtief.
Es ist außerordentlich schwierig, historische Extreme zu übertreffen. Was fehlt ist also ein
Auslöser für eine Trendumkehr. Kurzfristig haben wir die Manipulationsandrohung der
Bank of Japan und das Angebot des Finanzministeriums, wirtschaftliche Entlastungen
herbeizuführen. Mittelfristig besteht die Möglichkeit, dass sich die finanziellen Gleise
weiter ausfahren und wir deswegen gezielter auf Safe-Hafen-Währungen zurückgreifen
(der Dollar steht unbestritten für relative Liquidität und Kreditmarktstabilität). Langfristig
unterstützt die Rückkehr zu höheren internationalen Zinssätzen die Maßnahmen der
Federal Reserve, während die Bank of Japan weiterhin ihre zwanzig Jahre währende
Quasi-Nullzinspolitik verfolgt. Am schwierigsten ist es, eine Antwort auf die Frage zu
finden, wann der Einstieg am günstigsten scheint. Meine Strategie lautet, klein anzufangen
und bei Bestätigung aufzubauen.
CAD/JPY-Longpositionen: Die Rückkehr des Currency Carry Trade
Wenn wir ins neue Jahr starten, müssen wir zwangsläufig an eine drohende weltweite
Finanzkrise und eine neuerliche globale Rezession denken, da die Unsicherheit unmittelbar
präsent ist und Longpositionen immer noch einem beträchtlichen Risiko ausgesetzt sind,
das abgebaut werden muss. Schauen wir jedoch über den nächsten Schock hinaus, so
werden wir wahrscheinlich sehen, dass ein großer Teil der Verschuldung abgebaut sein
wird und ungenutztes Kapital neu investiert werden muss. Es wird ein bedeutsames
Niveau an hochspekulativen Investitionen erreicht werden; der Großteil der Mittel wird
jedoch Anlagen mit geringem Risiko zufließen, nämlich Currency Carry Trade-Geschäften
(Ausnutzung von Zinsunterschieden). Zinsen und Zinsunterschiede befinden sich bereits
auf einem niedrigen Niveau und sie werden sich weiter verringern, wenn sich die
zugrundeliegenden Bedingungen ändern. Wechselkursbeziehungen wie der AUD/JPY-Kurs
werden einen unmittelbaren Vorteil bieten, da die Renditenspanne bei einer Änderung
wahrscheinlich höher sein wird, doch wird ein großer Teil der Kapitalwerterhöhung bei
Wechselkursen mit höheren Kursen erzielt (und mit der Erwartung einer solchen
Erhöhung). Dies ermöglicht dem CAD/JPY-Kurs eine gute Ausgangsposition, da der Kurs für
1 / 12
den kanadischen Dollar bereits sehr niedrig ist. Darüber hinaus bietet der ‚Loonie‘
aufgrund des Rohstoffreichtums des Landes und des garantierten Exportvolumens nach
China und in die USA eine gute Anlagequalität.
David Rodriguez, Quantitative Strategist - USD/JPY-Longpositionen:
Leider sieht es so aus, als ob die meisten DailyFX Analysten im Herdentrieb glauben, dass
der USD/JPY-Kurs vor einer bedeutenden Trendwende steht. Jedoch meine auch ich, dass
es viele Gründe dafür gibt, einen erheblichen Sprung des USD/JPY-Kurs zu erwarten. Ein
wichtiger Grund, warum der USD/JPY-Kurs die Richtung wechseln könnte, ist der
Jahreswechsel.
Statt für 2012 blind auf eine Hausse zu spekulieren, möchte ich lieber erst unsere
Ausgangsposition analysieren.
2 / 12
Oben ist die Entwicklung des USD/JPY-Kurses innerhalb der letzten 40 Jahre aufgezeigt
sowie seine Neigung, Tiefst- und Höchststände in den Monaten Januar und Dezember zu
erreichen. Wenn wir annehmen würden, dass der Kurs vollständig vom Zufall abhinge, so
wären die Jahrestiefst- und -höchststände über die Monate gleich verteilt. Es gab jedoch 9
Beispiele, bei denen der USD/JPY-Kurs seinen Jahrestiefststand zum Jahresbeginn erreichte
– dies trifft auf nahezu 25 Prozent der betrachteten Jahre zu.
Wie können wir diese Information für den Handel verwerten? Durch ein langfristiges
Swing-Trading. Wenn wir sehen, dass der USD/JPY-Kurs im Januar die Tiefststände von
2011 beachtet, könnten wir die Order ausgeben, innerhalb einer Kursspanne zu kaufen,
die unterhalb der Januar-Tiefstände beginnt und nicht höher liegt als die
Januar-Höchststände. Das Limit muss an die Bedingungen angepasst werden. Dennoch
wäre so die Saisonabhängigkeit auf unserer Seite und die Absicht einer Zentralbank, den
USD/JPY-Kurs oberhalb des Rekordtiefs zu halten, schadet auch nicht.
3 / 12
Jamie Saettele, CMT, Senior Technical Strategist - AUD/USD- und
NZD/USD-Shortpositionen: Deutliche Hinweise auf eine langfristige Trendwende
Eine Untersuchung der jährlichen und vierteljährlichen Kursdiagramme lässt erkennen,
dass die Möglichkeit einer Trendwende beim USD/CHF-Kurs (jährlich und vierteljährlich),
AUD/USD-Kurs (vierteljährlich), NZD/USD-Kurs (vierteljährlich) und beim USD/CAD-Kurs
(vierteljährlich) besteht. Anhand jährlicher Daten definiere ich eine Trendwende als neuen
Höchst-/Tiefststand seit fünf Jahren, einen Schlusskurs, der oberhalb/unterhalb des
Schlusskurses des Vorjahres liegt und eine Kursspanne innerhalb eines Jahres, die
mindestens genau so groß ist wie die durchschnittliche Kursspanne der letzten fünf Jahre.
Anhand von vierteljährlichen Daten wird eine Trendwende durch 12 Perioden, also drei
Jahre, bestimmt (bei monatlichen Daten durch 12 Perioden, bei wöchentlichen durch 13
und bei täglichen durch 20). Kein Verfahren ist unempfindlich gegenüber falschen
Signalen, jedoch deuten wichtige Trendwenden auf ein vorteilhaftes
Chancen-/Risikoverhältnis hin, da ein potenziell bedeutsamer Wendepunkt (positiv oder
negativ) mit geringfügiger Zeitverzögerung zu erkennen ist (wenn man ihn im
Zusammenhang mit dem zu analysierenden Zeitraum betrachtet).
Viele Jahrzehnte andauernde Wenden waren durch jährliche oder sogar vierteljährliche
wichtige Trendwenden gekennzeichnet. Die Studie hebt auch hervor, dass Wechselkurse
dazu neigen, ihren Trend in einem Umfeld von hoher Volatilität umzukehren (Hinweis: die
Volatilität des USD/JPY-Kurses ist NICHT hoch, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich
um einen Tiefstand von hohem Stellenwert handelt, abnimmt).
VIERTELJÄHRLICHES CANDLESTICK-DIAGRAMM DES AUD/USD-KURSES (seit 2000)
Erstellt von Jamie Saettele, CMT
Im zweiten Quartal 2001 fand eine bullishe Trendwende statt. Bearishe Trendwenden
4 / 12
fanden im vierten Quartal des Jahres 2007 und im dritten Quartal des Jahres 2008 statt.
Die Trendumkehr im Jahr 2007 entwickelte sich nicht. Nach der Wende von 2008 fielen die
Kurse um weitere 1.900 Pips auf den Tiefststand (von Schlusskurs zu Schlusskurs um 897
Pips). Die letzte Trendumkehr fand im dritten Quartal 2011 statt.
VIERTELJÄHRLICHES CANDLESTICK-DIAGRAMM DES NZD/USD-KURSES (seit 2000)
Erstellt von Jamie Saettele, CMT
Im vierten Quartal 2000 fand eine bullishe Trendwende statt. Bearishe Trendwenden
fanden im dritten Quartal des Jahres 2007 und im dritten Quartal des Jahres 2011 statt.
Die Trendumkehr im Jahr 2007 entwickelte sich nicht unmittelbar, da der tatsächliche
Höchststand erst im ersten Quartal 2008 erreicht wurde.
Die jüngsten Trendwenden größeren Ausmaßes lassen für das Jahr 2012 einen starken
USD erahnen. Wenn Ihre Haltefrist ein Jahr oder mehr beträgt (Ilya), würde ich diese
Trendwenden nicht als Signale deuten. Stattdessen muss man verstehen, dass die
Bedingungen für die betrachtete Wechselkursbeziehung mit vorhergehenden langfristigen
Trendwenden im Einklang stehen. Dieses Wissen sollte dazu beitragen, für 2012 ein
günstiges Chancen-/Risikoverhältnis schaffen zu können.
Ilya Spivak, Currency Strategist - EUR/USD-Shortpositionen: Der jahrelange Abwärtstrend
des Euro hält an
Im Großen und Ganzen befindet sich der Euro seit Juli 2008 auf dem Abwärtstrend,
nachdem er mit 1,60 gegenüber dem US-Dollar einen Höchststand erreicht hatte. Mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geht es so weiter wie gehabt. Die Schuldenkrise
der Euro-Zone bleibt ohne Lösung und stellt ein zweischneidiges Problem dar. Einerseits
verstärkt sie den ohnehin starken Gegenwind für das Wirtschaftswachstum. Rapide
5 / 12
steigende Kreditkosten gepaart mit der Angst eines Staatsbankrotts innerhalb des
Währungsblocks verhindern jegliche Aktivität, da Investitionen für Privat- und
Geschäftsleute teurer werden. Ein langsameres Wachstum verringert wiederum die
Steuereinnahmen der Regierungen und erschwert den Abbau eines Defizits, was die
Ängste um die Staatssolvenz weiter schürt und somit einen Teufelskreis bildet.
Übereinstimmende Prognosen der Ökonomen lassen erwarten, dass das Wachstum in der
Euro-Zone im Jahr 2012 zum Stillstand kommen und sich im Jahr darauf nur schwach
erholen wird. Dagegen wird erwartet, dass sich das Wachstum in den USA im gleichen
Zeitraum beschleunigt. Dies lässt aggressive geldpolitische Impulse seitens der EZB
verlockend erscheinen und deutet an, dass sich die Zinsunterschiede deutlich zugunsten
des US-Dollar verringern werden, sogar wenn die Federal Reserve sich dafür entscheidet,
ihr Versprechen zu halten und die Referenzkreditkosten bis Mitte 2013 einzufrieren.
Andererseits droht die Krise, einen weiteren marktweiten Ausverkauf und eine globale
Kreditkrise zu entfesseln, womit die Finanzwelt nur drei Jahre nach dem Debakel von 2008
in eine neuerliche Existenzkrise gestürzt würde. Im Falle eines Staatsbankrotts in einem
großen Land wie Italien oder Spanien wären zahllose Banken, Fondsgesellschaften und
andere Finanzinstitute gezwungen, herbe Verluste zu verbuchen. Für einige wäre ein
solcher Schlag untragbar, so dass sie sich aus dem Geschäft zurückziehen müssten. Die
Wirkung würde sich allmählich über die Märkte ausbreiten, da nun auch deren Kreditoren
Verluste zu tragen hätten. Diejenigen, die die Krise überstehen würden, müssten schnell
neues Kapital aufnehmen und Banken und Fondsgesellschaften müssten ihre
Vermögenswerte zu Schleuderpreisen abstoßen, um Reserveanforderungen und
Mindesteinzahlungsbeträge erfüllen zu können. Dies würde zu einer weiteren größeren
Schlappe über alle Anlageklassen hinweg führen, die ein unermessliches Vermögen von
Privatpersonen und Firmen verschlingen würde. Es versteht sich von selbst, dass ein
solches Ergebnis sofort weltweit jegliche wirtschaftliche Aktivität des privaten Sektors
vernichten würde. Natürlich wäre ein solches Ergebnis äußerst verheißungsvoll für
Safe-Hafen-Währungen. Dies betrifft insbesondere den US-Dollar, bei dem staatliche
Interventionen seine Eigenschaft als Wertanlage nicht beeinträchtigen (wie es beim
japanischen Yen und beim Schweizer Franken der Fall ist, welche typischerweise die
anderen Safe-Hafen-Währungen im Devisenmarkt darstellen).
6 / 12
Mit Hilfe von FXCM Marketscope 2.0 erstellt - Aufbereitet von Ilya Spivak
Joel Kruger, Currency Strategist - Auslandsinvestitionen in US-Aktien
Oberflächlich betrachtet scheint die Empfehlung nicht währungsspezifisch zu sein, jedoch
betrachten wir sie als eine besonders attraktive Chance für eine Portfolio-Absicherung im
Jahr 2012 sowie für eine mögliche Arbitrage-Strategie. In den vergangenen Jahren haben
die Währungen den US-Dollar im Allgemeinen übertroffen, so dass es schließlich scheint,
als könne sich dieser Trend alsbald zugunsten des Dollars umkehren. Jedoch haben sich
die USD-Longpositionen auch als recht risikoreich erwiesen, so dass es mit einiger
Anstrengung verbunden sein kann, sich dem Greenback auszusetzen. Daher lautet unsere
Empfehlung für Anleger außerhalb der USA, ihr Geld in amerikanische Aktien zu
investieren. Was bedeutet das?
Wir denken, dass sich die Dinge wie folgt entwickeln werden: Wenn die derzeit
vorherrschenden Wechselbeziehungen andauern und die Aktienkurse in den USA steigen
sollten, so wird der Anleger von der US-amerikanischen Eigenkapitalrendite profitieren,
doch wird die Investition gleichzeitig durch den Ausverkauf des US-Dollars und der
Wertsteigerung der eigenen Währung infolge einer zunehmenden Risikobereitschaft und
eines Rückzugs aus der Safe-Hafen-Währung US-Dollar aufgehoben. Sollten andererseits
die Aktienkurse in den USA sinken, so kann der Anleger aufgrund des risikoscheuen
Marktumfeldes seine Verluste mit den US-Aktien durch die Wertsteigerung des US-Dollars
infolge der Zuflüsse in die Safe-Hafen-Währung ausgleichen (zur Erinnerung: der Anleger
hat in US-Aktien investiert und ist somit dem Dollarkurs ausgesetzt).
Sollte dies also der Fall sein, worin besteht dann der Nutzen dieser Anlage und warum
sollte man es überhaupt tun? Nun, was geschieht, wenn sich die gewohnten Korrelationen
lösen und der US-Aktienmarkt sich erholt, während gleichzeitig der US-Dollar an Wert
gewinnt? Was geschieht im Falle einer positiven Korrelation zwischen US-Aktien und
US-Dollar? In einem solchen Szenario profitiert der Anleger erheblich: Er wird nicht nur mit
seiner Investition in US-Aktien Geld verdienen, sondern wird seine Rendite durch die
Wertsteigerung des US-Dollars zusätzlich steigern können.
Die weltweite Rezession scheint sich in Phasen zu bewegen. Während die Märkte sich nun
in Phase zwei der Krise in Europa befinden, können wir beginnen, den Übergang in Phase
drei vorauszusehen, für die wir erwarten, dass auch China, die rohstoffreichen
Volkswirtschaften und die Schwellenländer betroffen sein werden. Gleichzeitig sehen wir
eine ‚First-in-first-out‘-Situation, in der die US-Wirtschaft als erste die weltweite Rezession
überwunden haben wird, was wiederum zu einem optimistischeren Ausblick für die gering
bewerteten US-Aktien und auch für den US-Dollar führt. Die Ertragsunterschiede werden
sich zugunsten des Greenbacks verringern, da die Federal Reserve beginnt, eine Wende in
ihrer ultra-akkommodablen Geldpolitik zu signalisieren.
David Song, Currency Analyst - EUR/GBP-Shortpositionen: Vereinigtes Königreich bleibt
Vorreiter
7 / 12
Da es den politischen Entscheidungsträgern in Europa nicht gelingt, die
Staatsschuldenkrise zu bewältigen, erwarten wir, dass der Euro im Jahr 2012 zusätzlichen
Gegenwind erhalten wird. Obwohl für die meisten Devisenhändler der EUR/USD-Kurs im
Zentrum der Aufmerksamkeit steht, werde ich den EUR/GBP-Kurs besonders aufmerksam
beobachten.
Nachdem Euro und Pfund im Jahr 2011 aktiv gehandelt wurden, hat das Britische Pfund
kürzlich gegenüber seinem europäischen Währungspartner zugelegt. Der Sterling sollte
die Einheitswährung auch im kommenden Jahr übertreffen, da die britische Regierung
beim Ausgleich ihrer Staatsfinanzen in der Rolle des Vorreiters bleibt. Da die Euro-Zone
einer wachsenden Bedrohung durch die Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit
gegenübersteht. erwarten wir ein zunehmendes Ansteckungsrisiko, das den Euro
abbremst, so dass der Wechselkurs im kommenden Jahr weiter fallen wird, wenn es der EU
nicht gelingt, das Vertrauen der Anleger wieder zu gewinnen. Da der grundsätzliche
Ausblick für das Vereinigte Königreich und die Euro-Zone mit großer Unsicherheit behaftet
bleibt, wird die Geldpolitik jedoch ein Schlüsselfaktor für Bewegungen des EUR/GBP-Kurses
sein.
Da die Europäische Zentralbank und die Bank of England ihre Lockerungspolitik auch 2012
fortsetzen werden, erwarten wir weiteren Währungsbeistand für 2012, wobei der
präventive Ansatz der Bank of England dazu beitragen sollte, die Anziehungskraft des
Sterling zu erhöhen. Gleichzeitig mit Kursen auf Rekord-Tiefständen im Vereinigten
Königreich könnten wir erleben, dass sich Marktteilnehmer vom Euro ab- und dem
Britischen Pfund zuwenden, sofern die Flucht in Richtung Sicherheit an Tempo gewinnt.
8 / 12
Michael Boutros, Currency Analyst - AUD/USD-Shortpositionen: Risiken für das globale
Wachstum, China
Wir alle haben die extrem hohe Volatilität und die daraus resultierende
Markterschütterung erlebt, welche die Krise in Europa im vergangenen Jahr in Gang
gesetzt hat. Dies ist im Wesentlichen auf die Angst zurückzuführen, dass sich die
Schuldenkrise rasch nicht nur in Europa, sondern auch in den größten Industrieländern der
Welt ausbreiten könnte. Angesichts des Ausmaßes der EU-Krise ist es nicht überraschend,
dass eine bedrohliche Wolke relativ unbemerkt am Himmel aufziehen konnte: China.
Während die chinesische Regierung sich abmüht, nach den außergewöhnlichen
Maßnahmen, die sie zum Höhepunkt der Finanzkrise ergriffen hat, eine „sanfte Landung“
hinzubekommen, zeigt die Wirtschaft weiterhin Zeichen von Druck, da das Wachstum
beginnt, sich in einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt zu
verlangsamen. Chinas Handelsbilanzüberschuss schrumpft weiterhin, die Immobilienblase
scheint kurz vor dem Platzen zu stehen und aktuellen Ängste vor einer Kreditkrise haben
die Sorge um eine wesentliche Verlangsamung des Wachstums verstärkt. Mit Australien
als wichtigstem Handelspartner könnte eine Verlangsamung in China wahrscheinlich Druck
auf den AUD ausüben, da ein Nachfragerückgang nach australischen Exportgütern die
Wirtschaft der Inselnation belasten würde.
Zusätzlich zum Problem mit China wird die Reserve Bank of Australia 2012 wahrscheinlich
offensive Zinssenkungen einleiten, denn die Credit Suisse berücksichtigt bei ihren
Overnight Swaps mehr als 116 Basispunkte für Zinssenkungen in den kommenden zwölf
Monaten, womit die stärkste Senkung innerhalb der Industrienationen erwartet wird. Statt
der beiden Zinssenkungen zum Ende des Jahres 2011 wird eine zunehmende
Beunruhigung aufgrund der Schuldenkrise in Europa und einer weiteren Flaute im
Welthandel den Chef der Reserve Bank of Australia, Glenn Stevens, weiterhin unter Druck
setzen, mit seiner Geldpolitik nachzugeben und ein akkommodables Geschäftsklima zu
erhalten.
AUD/USD-Tageskurs
9 / 12
Erstellt von Michael Boutros, Currency Analyst
Der AUD/USD-Kurs befindet sich seit seinem Höchststand von 1,1079 am 27. Juni 2011 in
der Konsolidierung und blieb während der vergangenen 5 Monate innerhalb der Grenzen
seiner Keilformation. Wenn man die Höchstwerte vom Juni und Oktober nach Fibonacci
erweitert, so ist ein deutlicher Widerstand bei 23,6 % und einem Kurs von 1,0350
erkennbar, der die obere Grenze des keilförmigen Trends darstellt. Unser Bias bleibt
intakt, solange dieses Niveau nicht gefährdet wird, mit einer Bruchstelle oberhalb des
angepeilten Ziels von 1,0750 und eines Kurses von 1,01. Unterstützungslinien werden bei
50 % und einem Kurs von 0,99 gezogen, hier mit einem Bruch, der auf die Tiefstände
außerhalb des Trends vom 4. Oktober zurückgeht, sowie bei 61,8 % und einem Kurs von
0,97. Dieses Niveau wird für die AUD von größter Bedeutung sein. Beträchtliche Verluste
könnten riskiert werden, wenn der Kurs neue Tiefstände erproben will, die unter den Wert
von 0,94 aus dem Jahr 2011 fallen.
Christopher Vecchio, Junior Currency Analyst - Schweizer Franken wird Erwartungen für
2012 nicht erfüllen
EUR/CHF- und USD/CHF-Longpositionen: Was geschieht in Europa außer der
Schuldenkrise?
Während die Euro-Zone einer Rezession gegenüber steht, auch wenn es ihr gelingen
sollte, die Skepsis der Anleger zu überwinden und die Marktteilnehmer davon zu
überzeugen, dass keines ihrer Mitglieder einen Schuldenausfall erleiden wird, so stehen
auch andere europäische Nationen unter Druck. Die Schweiz ist meiner Meinung nach
dabei von größtem Interesse.
Um die Schweizer Wirtschaft ins rechte Licht zu rücken, muss man sich lediglich
anschauen, wie sich der Schweizer Franken von Januar bis zum Anfang August 2011
entwickelt hat. Der EUR/CHF-Kurs eröffnete in dem Jahr mit 1,25000 und, nachdem die
10 / 12
Schuldentilgungsfrist der USA abzulaufen drohte und parallel die Schuldenkrise der
Euro-Zone stattfand, erreichte der EUR/CHF-Kurs rasch Gleichwertigkeit. Jüngste Daten
zeigen, dass das schweizerische Wachstum im dritten Quartal auf karge 0,2 Prozent im
Quartalsvergleich zurückgegangen ist, beziehungsweise auf 1,5 Prozent im
Jahresvergleich. Im September betrug die jährliche Inflationsrate dürftige 0,2 Prozent und
lag somit deutlich unterhalb des Schwellenwertes der Schweizerischen Nationalbank
(SNB).
Der Abwärtsdruck der Schweizer Wirtschaft – eine Summe aus rückläufigem Wachstum,
geringerer Inflation, Kapitalflucht in den Schweizer Franken, die dem Exportsektor
geschadet hat – zwang die SNB, am 6. September 2011 eine Untergrenze von 1,2000 für
den EUR/CHF-Kurs festzuschreiben. Jüngsten Vermutungen zufolge könnte diese
Untergrenze in den kommenden Wochen auf 1,2500 oder 1,3000 angehoben werden, nun
da die SNB rechtlich keine negativen Zinssätze durchsetzen kann, um die Attraktivität des
Franken zu mindern. Die SNB ist gezwungen zu handeln, ganz gleich, was in der Euro-Zone
passiert.
Angesichts des wesentlichen Umfelds in der Schweiz wird der Franken im Lauf des Jahres
2012 an Wert verlieren. Hinsichtlich der Schuldenkrise wird die Europäische Zentralbank
letztlich gezwungen sein, Geld zu drucken, um den Anrainerstaaten zu helfen. Das wird
Auswirkungen auf den Franken haben.
Wenn sich die EZB dazu entschließen sollte, ausdrücklich kein Geld zu drucken, so wird
sich die Staatsschuldenkrise wahrscheinlich zunächst verschlimmern, bevor sie besser
wird und Anleger werden das Vertrauen in eine Zukunft der Euro-Zone und damit auch in
den Euro, verlieren und zum Franken flüchten. Dieser Abwärtsdruck auf den EUR/CHF-Kurs
wird die SNB unter Druck setzen. Umgekehrt, wenn die EZB Geld drucken wird, so wird der
Euro an Wert verlieren, ähnlich wie es dem US-Dollar nach dem Entscheid der Federal
Reserve, dem Finanzsystem mehr US-Dollar zuzuführen, ging. Dies wird den EUR/CHF-Kurs
ebenfalls unter Druck setzen. Beide Ergebnisse deuten auf einen schwächeren Euro und
somit auf einen schwächeren EUR/CHF-Kurs hin (ein drittes Szenario, in dem Eurobonds
ausgegeben werden, ist vom Tisch, da Deutschland eine solche Idee weiterhin ablehnt).
Eine Verschlechterung in der Euro-Zone gepaart mit der Wahrscheinlichkeit, dass die EZB
irgendwann in den kommenden Monaten Geld drucken wird, deuten darauf hin, dass der
EUR/CHF-Kurs einen Abwärtsdruck erfahren und die SNB somit ihre Untergrenze von
1,2000 halten wird. Um diesen Druck abzufangen, könnte die SNB die Untergrenze für den
EUR/CHF-Kurs in den kommenden Monaten vorsorglich auf 1,2500 oder 1,3000 anheben.
Die großen Banken erwarten, dass die Untergrenze sogar auf 1,4000 angehoben werden
könnte.
Doch bleibt der Ausblick für den Franken auch in den optimistischsten Szenarios schwach.
Wenn die Euro-Zone eine Rezession oder einen Zusammenbruch vermeiden kann, so ist
die Schweizer Wirtschaft vorbereitet, selbst in die Rezession zu fallen. Daraufhin wird die
SNB dementsprechend handeln. Daher scheinen EUR/CHF- und USD/EUR-Longpositionen
vielversprechende Anlagen für das Jahr 2012 zu sein.
Ihr Team von Forex Capital Markets (FXCM)
www.fxcm.de
11 / 12
12 / 12
Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)