Einleitung/Systematik der Kabelfehlerortung

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Einleitung/Systematik der Kabelfehlerortung
Kabelfehlerortung an Energiekabeln
Vororten
Impulsreflexionsverfahren
Inhalt:
1.
2.
3.
Einleitung
Grundlagen
Messmethoden – Beispiele
Anhang:
Tabelle Ausbreitungsgeschwindigkeiten v/2
Umrechnung: NVP ⇔ v/2
Tabelle Reflexionsfaktoren
1.
Einleitung
Der punktgenauen Ermittlung, d.h. der Nachortung, eines Kabelfehlers sollte eine
Vorortung vorausgehen, um die verschiedenen Nachortungsverfahren nur auf kurzen
Kabellängen anwenden zu müssen. Damit ist eine wesentliche Verkürzung der
Gesamtortungszeit bei gleichzeitiger Kabelschonung zu erreichen. Auf Grund der
Impuls-Reflexionsgesetze müssen die vorzuortenden Fehler bestimmte Werte
aufweisen, um ortbar zu sein. Durch Wandlungen - dauerhafte durch Brennen oder
kurzzeitige bei Hochspannungs-Messverfahren sind auch Grenzfälle vorortbar.
Bei den Vorortungsmethoden wird unterschieden in:
ƒ
ƒ
Impulsreflexions basierte verfahren (TDR)
Transiente Methoden (HV-Methoden)
2.
Grundlagen
Am Kabelanfang wird ein Impuls eingespeist, der mit der kabeltypischen
Ausbreitungsgeschwindigkeit v/2 bis zur Fehlerstelle läuft und dort zum
Kabelanfang reflektiert wird (Bild 1). Die Zeit, die der Impuls für den Hin- und
Rückweg benötigt, wird gemessen und mit v/2 multipliziert. Dieses Resultat
entspricht der Entfernung bis zur Fehlerstelle.
Bild1: Reflexion am Fehler (negativ), Reflexion am Kabelende (positiv)
Reflexion an einer Muffe (positiv/negativ oder negativ/positiv)
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2
Ausbreitungsgeschwindigkeit des Impulses v/2
1x = t
v
2
v lg
=
2 t
lx = Fehlerentfernung | lg = Gesamtlänge des Kabels | l = Laufzeit in µs
Die erreichbare Messgenauigkeit wird nur in geringem Maße durch das ImpulsEcho-Messgerät bestimmt, sondern hauptsächlich durch äußere Faktoren. Dazu
gehören vor allem ungenaue Kenntnisse über die Ausbreitungsgeschwindigkeit v/2,
deren Wert durch das Isoliermittel des Kabels bestimmt wird.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ändert sich mit:der Impedanz
ƒ dem Material des Dielektrikums z.B. VPE, PVC, Öl-Papier (PILC), Farbe der
Isolierung
ƒ dem Alter des Kabels
ƒ der Temperatur
ƒ der Feuchtigkeit (Wasser im Kabel), die eine Reduzierung der v/2 auf ca. 65
m/µs bewirkt
ƒ der Lage der Adern im Kabel (Nachrichtenkabel)
ƒ dem Kabelhersteller (Zusammensetzung des Isolierungsmaterials und
Additive)
212 m bei v/2=80,0 m/µs
199 m bei v/2=75,0 m/µs
238 m bei v/2=90,0 m/µs
Bild 2: Längenmessungen bei unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeiten v/2
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Reflexionsfaktor r
Jede Änderung des homogenen Kabelaufbaus führt zu einer Änderung der
Induktivität und/oder Kapazität – sowohl an dieser Stelle als auch in der Ableitung G und damit zu einer Änderung des Wellenwiderstandes Z. Diese so entstandene
Stoßstelle mit der Wellenwiderstandsänderung reflektiert einen gewissen Anteil des
ankommenden Messimpulses in Richtung Einspeisequelle. Falls nur ein Teil des
Impulses reflektiert wird, so läuft der Restimpuls weiter bis zur nächsten
Reflexionsstelle, um von dort aus zum Kabelanfang zurückzulaufen. Die Größe des
reflektierten Impulses wird zum einen durch den Reflexionsfaktor [ r ] bestimmt,
andererseits auch von der Dämpfung des Kabels. Kabel mit geringem Querschnitt
und großer Länge setzen deutlich akzentuierte Fehler, sehr nieder- oder sehr
hochohmige, voraus, um sicher eingemessen werden zu können.
R = Längswiderstand
R
L
L = Induktivität
G
C
G = Leitwert
C = Kapazität
Bild 3: Ersatzschaltbild elektrische Leitung
Keine Impedanzänderung im Kabel
Große Impedanzänderung im Kabel
Kurzschluss und Unterbrechung
- keine Reflexion
- große Reflexion
- Totalreflexion
Bei Kabelfehlern haben wir oft Fehlerwiderstände, die fast unendliche Werte haben.
Diese Fehler sind daher mit einer normalen Reflexionsmessung nicht sichtbar.
Hier kommt die Fehlerwandlung zum Tragen.
Impulsbreite
In Abhängigkeit von der Kabellänge (Fehlerentfernung) müssen Impulse mit
unterschiedlichen Impulsbreiten verwendet werden. Schmale Impulse bedeuten
zwar kurze Reichweiten, aber auch eine sehr hohe Auflösung. Breite Impulse
hingegen müssen an langen Kabeln verwendet werden. Die Auflösung nimmt ab und
die Totzone vergrößert sich. Bei den meisten Reflexionsmessgeräten ist die
Impulsbreite an den Messbereich gekoppelt, kann aber verändert werden.
Typische Impulsbreiten:
1ns – 3µs hochauflösende Reflektometer für Nachrichtenkabel (z.B. Digiflex Com)
35ns – 5µs Reflektometer für Energiekabel (z.B. Teleflex T 30-E, Teleflex MX)
50ns – 20µs Sonderausführungen für lange Kabel z.B. Seekabel und Freileitungen
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Totzone / Impulsbreite:
5 ns
ca.
2m
500 ns
ca. 90 m
3µs
ca. 400 m
Dies bedeutet, dass der gesendete Messimpuls selbst einen Bereich dieser Grösse
abdeckt. Je nach Konstruktion des Reflektometers sind innerhalb dieses Bereiches
fast keine anderen Effekte wie z.B. Fehler sichtbar. Daher wird dieser Abschnitt auch
Totzone genannt.
Eine solche Totzone bedeutet aber nicht automatisch, dass in diesem Bereich gar
keine Details sichtbar sind. Zum einen sind die Veränderungen innerhalb des
Startimpulses durchaus noch sichtbar. Zum anderen wird durch die bei SebaKMT
verwendete Eingangsgabelschaltung der gesendete Impuls sofort unterdrückt
(Kompensation), und dadurch werden alle Änderungen sofort deutlich dargestellt.
Pulsweite
Entfernungsreichweite
(bei V/2 = 80 m/µs oder NVP = 0.533)
Laufzeitreichweite
100 ns
bis zu 6.25 µs
bis zu 500 m
200 ns
6.25 µs … 31.25 µs
500 m … 2,5 km
500 ns
31.25 µs … 93,75 µs
2,5 km … 7,5 km
1 µs
93,75 µs … 375 µs
7,5 km … 30 km
2 µs
375 µs … 750 µs
30 km … 60 km
5 µs
750 µs … 2 ms
60 km … 160 km
Eine automatische Umschaltung der Impulsbreite sorgt immer für die beste
Anpassung des Messimpulses an den Entfernungsbereich. Natürlich sind diese
Anpassungen auch manuell veränderbar. Hier kann der Bediener über eine
Reduzierung der Impulsbreite versuchen, noch mehr Details zu erzeugen.
Wie die nachfolgenden Bildern veranschaulichen, wird ein breiter Messimpuls alle
Reflexionen sehr groß und deutlich darstellen. Für eine höhere Messgenauigkeit und
Detailtreue ist es wichtig, die Impulsbreite zu reduzieren. Erst dadurch lassen sich
auch kleinere Veränderungen gut erkennen.
Grenzen sind durch die Dämpfung gegeben, d.h. eine unendliche Reduzierung der
Impulsbreite ist nicht möglich und wird auch vom System nicht unterstützt.
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Impulsbreite 50 ns
Hohe Auflösung
Muffe
Impulsbreite
50 ns
Verstärkung 22 dB
dB
Impulsbreite 1 µs
Geringe Auflösung
Impulsbreite
1 µs
Verstärkung -3 dB
Bild 4: Reflexionen mit Impulsbreiten 50 ns (Verstärkung 22 dB) und 1µs (Verstärkung -3 dB)
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Kabeldämpfung und Kabeldispersion
Kabelquerschnitt und Länge führen dazu, dass der in das Kabel gesendete Impuls in
der Amplitude und Form verändert wird.
Impulsamplitude
Dämpfung
Entfernung
Bild 5: Kabeldämpfung und Kabeldispersion
Die Dämpfung führt dazu, dass die reflektierten Signale mit zunehmender Entfernung
immer kleiner werden. Die Dämpfung wird in der Zeichnung durch die rote Linie
dargestellt. Da die Dämpfung einer natürlichen Funktion (Exponentialfunktion) folgt,
lässt sie sich auch berechen und damit korrigieren.
Die Dispersion ist eine weitere Grösse, die das Erscheinungsbild beeinflusst.
Dadurch, dass hohe Frequenzanteile der Signale stärker gedämpft werden als die
niederfrequenten Anteile, erscheinen weiter entfernte Impulse deutlich breiter als die
aus der Nähe. Als Folge der Kombination von Dämpfung und Dispersion sind diese
Signale nur noch schwer zu erkennen.
Diese so genannte entfernungsabhängige Amplitudenkorrektur ist im nachfolgenden
Bild 6 dargestellt.
Amplitude
Verstärkung
Maximales Signal
Dämpfung
Entfernung
Bild 6: Entfernungsabhängige Amplitudenkorrektur
Mit der entfernungsabhängigen Amplitudenkorrektur lassen sich alle Ereignisse
unabhängig von der Entfernung mit der entsprechend korrigierten Größe darstellen.
Dadurch wird eine relativ genaue Bewertung der Ereignisse möglich.
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Kompensation und Anpassung
Kompensation ist eine der grundlegenden Methoden der Messtechnik. Die zu
messende Größe wird mit einer Kompensationsgröße verglichen. Diese Größe ist
physikalisch gleichartig, einstellbar und in ihrem Wert bestimmbar. Sie wird so lange
nachgestellt, bis Gleichheit festgestellt wird (Abgleich).
Mit dem Potentiometer R wird der Widerstandswert mit der Impedanz des Kabels
verglichen. Durch eine Gabelschaltung wird der Sendeimpuls unterdrückt. In der
Praxis sollte im kleinsten Messbereich über die Kompensation der Sendeimpuls so
eingestellt werden, dass positive und negative Reflexion gleich groß sind und im
Idealfall Null betragen.
Anpassung bedeutet die Einstellung oder die Angleichung eines Zustandes an einen
anderen. Beim Reflektometer erfolgt eine Impedanzanpassung an das Kabel in der
Regel über einen Transformator, so dass die maximale Energie des Impulses
übertragen werden kann. Dies gilt für den Sende- und Empfangsimpuls
gleichermaßen.
Kompensation
Gabelschaltung
Anpassung
I
Teleflex
Z
R
Z
Kabelimpedanz
Z
Pulsgenerator
Kompensation über
Potentiometer
Kompensation durch
zweites identisches Kabel
oder Anpassungsglied
Übertragung der
maximalen Energie
in das Kabel durch
Anpassung über einen
Transformator an die
Impedanz des Kabels
Bild 7: Gabelschaltung, Kompensation und Anpassung im Reflektometer
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3.
Messmethoden - Beispiele
Verbesserungen bei der Auswertung der erzielten Messergebnisse sind durch
Vergleichsmessungen zu erzielen, da sich hier die Fehlerstellen deutlicher anzeigen.
Beim Vorhandensein von Speichermöglichkeiten für Echogramme sind auch
einadrige Kabel mit sich selbst zu vergleichen, wenn die Messungen zeitlich
versetzt durchgeführt werden. Zwischen beiden Messungen sind Manipulationen am
Kabel, z.B. Brennen, möglich. Für intermittierende Fehler, die mit dem LichtbogenStoß-Verfahren (ARM), der spannungsgekoppelten Ausschwing- oder der StromImpuls-Methode ortbar sind, stehen folgende Geräte zur Verfügung: Teleflex 30-E,
Teleflex MX.
Ablauf einer Reflexionsmessung
1. Ermittlung des Fehlerwiderstandes mit einem Ohmmeter, dessen Messbereich kleiner
als 1 kOhm sein muss, um 10 Ohm-Widerstände noch zu erkennen. Anschluss des
Impuls-Echo-Messgerätes am Fehlerkabel und Einstellung der für das Kabel typischen
Fortpflanzungsgeschwindigkeit.
2. Messbereich so wählen, dass zu Beginn der Messung die gesamte Kabellänge sichtbar ist. Wichtige Regel: Sicherstellen, dass das Ende sichtbar ist!
3. Kompensation so einstellen, dass am Anfang des Echogramms eine möglichst waagrechte Kurve entsteht, wobei die trotzdem sichtbaren Ablenkungen nach oben und
unten einigermaßen symmetrisch sein sollten. Übersteuerungen vermeiden.
4. Die Fehlerstelle durch die Verstärkereinstellung sichtbar machen und anmessen, dazu
evtl. Messbereich verkleinern.
5. Einmessen der Fehlerstelle mit digitaler Anzeige der Fehlerentfernung. Das genaue
Anmessen an die Fehlerstelle geschieht mit Vertikal-Cursor.
6. Wenn möglich, sollte immer ein Vergleich zwischen Fehler- und Gesundader vorgenommen werden. Das sich hier an der Fehlerstelle abzeichnende Auseinanderdriften
der beiden Echogramme (Splitting) lässt sich messtechnisch besonders gut einmessen, wodurch eine größere Messgenauigkeit erreicht wird.
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Messmethoden
Direkte Reflexionsmessung
Bild 8: Reflexionsmessung an einem 8 km langen Kabel
Adervergleich
Voraussetzung zur Anwendung des Adervergleichs ist eine gesunde Ader, denn
durch wechselseitige Anschaltung der Fehlerader mit der Gesundader zeigt sich
eine Differenz der beiden Echogramme, die deutlich auf die Fehlerstelle verweist.
Bild 9: L2 positive Reflexion – Kabelende, Muffe sichtbar
L1 negative Reflexion – Kurzschluss in Muffe
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IFL – Mode (Fehlerortung von Wackelkontakten)
Bild 10: Teleflex MX – am Kabelende kurzzeitig Kurzschluss hergestellt
Differenzmessung
Bei der Differenz-Methode werden Gesund- und Fehlerader über einen DifferentialTransformator gleichzeitig an das Impuls-Echo-Messgerät angeschaltet. In dieser
Schaltung wird eine Ader normal angemessen. Bei der Vergleichsader hingegen
werden durch den Differential-Transformator alle Reflexionen in der Polarität
gedreht. In der Differenzschaltung zeigen sich damit nur echte Differenzen an.
Fehler gleicher Größe oder alladrige Abrisse sind dabei nicht sichtbar, da keine
Differenz besteht.
Hinweis: Bei der Anwendung der Differenz-Methode ist auf saubere Führung
der Messleitungen zu achten. Vertauschungen führen zur Polaritätsänderung
des Fehlerechos.
Mittelwertbildung (Averaging)
Induktive Kopplungen rufen Störungen im Bildaufbau hervor. Durch den Mode
Mittelwertbildung über insgesamt 256 Messungen können diese kompensiert werden.
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Parallele Fehler mit unterschiedlichen Fehlerwiderständen (negative Reflexion)
Fehlerwiderstand
Parallelfehler
Bild 11: Kabelmuffe, Parallelfehler R = 0 Ohm, Kabelende
Bild 12: Muffe, Parallelfehler R = 100 Ohm
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Längsfehler mit unterschiedlichen Fehlerwiderständen (positive Reflexion)
Fehlerwiderstand
Längsfehler
Bild 13: Muffe, Längsfehler R = 100 Ohm
Bild 14: Muffe, Längsfehler R = unendlich, offenes Kabelende
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Geräte:
TDR Microflex
Das TDR Microflex misst die Länge von Kabeln und kann Fehlerentfernungen bis zu
einem Bereich von 3.500 Metern bei fast allen Arten von Kabeln anzeigen.
TDR Miniflex
Das TDR Miniflex ist ein tragbares Laufzeitmessgerät (Time Domain Reflektometer)
mit einem Gewicht von nur 350 Gramm und wird zum Orten von Fehlern in
metallischen Strom-, Daten- und Kommunikationskabeln bis zu einer Länge von
6.000 Metern eingesetzt. Durch einen Nahbereich von 7 m und einer Totzone von
0,5 m eignet es sich besonders für die Ortung von Fehlern im Nahbereich.
TDR Easyflex Com
Das Easyflex Com ist ein kompaktes, leichtes und einfach zu bedienendes, digitales
Impulsechomessgerät zur Fehlerortung an symmetrischen Fernmeldeleitungen,
Steuerkabeln, Straßenbeleuchtungs- und Niederspannungsnetzen. Durch einen
Nahbereich von 10 m und einer Totzone von 1 m eignet es sich besonders für die
Ortung von Fehlern im Nahbereich, z.B. Hausanschlusskasten - Hauptkabel.
TDR Digiflex Com
Das Digiflex Com ist ein kompaktes, leichtes und einfach zu bedienendes, digitales
Impulsechomessgerät zur Fehlerortung an symmetrischen Fernmeldeleitungen,
Steuerkabeln, Straßenbeleuchtungs- und Niederspannungsnetzen. Durch einen
Nahbereich von 5 m und einer Totzone von 0,5 m (kleinste Impulsbreite 5 ns) eignet
es sich besonders für die Ortung von Fehlern im Nahbereich, z.B.
Hausanschlusskasten - Hauptkabel.
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Teleflex T 30
Das T 30-E ist ein tragbares, digitales TDR (Time Domain Reflektometer,
Laufzeitmessgerät). Es ist konstruiert für die Kabelfehler-Vorortung an Mittel- und
Niederspannungskabelnetzen. Das Gerät ist in einem wetterfesten, stabilen Gehäuse
eingebaut. Das Gerät ist mit Netz und Akku-Stromversorgung ausgeführt und somit
als Einzelgerät oder fest installiert in einem Kabelmesswagen zu betreiben.
Das Teleflex T 30-E bietet fünf Betriebsarten zur Kabelfehlerortung:
ƒ Reflexionsmessung (Laufzeitmessung / Impuls-Echo-Messung),
ƒ ARM (Arc Reflection Method / Lichtbogenstabilisierung),
ƒ ICE (Stromauskopplung),
ƒ Decay (Spannungs-Ausschwing-Methode),
ƒ ARM Quick Steps (vereinfachte Bedienung mit ARM),
ƒ Teilentladungs-Nachortung
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Teleflex MX
Das Teleflex MX kann als zentrales Steuerelement in verschiedenen Messwagen der
Firma SebaKMT (z.B. Centrix, Classic, R30) zum Einsatz kommen. Die verfügbaren
Fehlerortungstechnologien richten sich dabei nach der Ausstattung des
Messwagens.
Darüber hinaus gibt es das Teleflex MX portable welches unabhängig von einem
Messwagen als Stand-alone-Version oder im Zusammenspiel mit dem passenden
HV-Equipment eingesetzt werden kann.
Das Teleflex MX portable verfügt wahlweise auch über einen Multiplexer, der
verschiedene Anschaltmöglichkeiten für HV-Equipment und Testobjekte bietet.
Ohne zusätzlich angeschlossenes Equipment können mit dem Teleflex MX die
folgenden TDR-Messungen durchgeführt werden:
- Teleflex – dreiphasige TDR-Messung
- Teleflex IFL (Intermittent Fault Locating)
Im Zusammenspiel mit externem HV-Equipment (z.B. als Messwageneinbau) unterstützt das Teleflex MX eine Vielzahl weiterer Technologien:
- ARM (Arc Reflection Method),
- Decay-Methode,
- Stromauskopplungsmethoden und Lichtbogenbrennen.
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Tabelle Ausbreitungsgeschwindigkeiten v/2
Nachrichten und Steuerkabel
Kabel (Kx = Koaxialkabel)
A2YF(L)2Y A2YF(St)2Y APMbc
A-PWE2Y
Schaltkabel
TF-Kabel
Kx-Schaltkabel
TF-Schaltleitung
Kx-RGU 220
KX-179BU
Kx-Schaltkabel
Kx-Schaltkabel
Bezirks- und Fernkabel
TN-Kabel
Kx-HF-Kabel
TN-Kabel
TN-Kabel
Bezirks- und Fernmeldekabel
Papierkabel
TF-Kabel
Bezirks- und Fernmeldekabel
Papierkabel
Papier
Papier
Kx-Mini 0,6/2,7
Kx CATV 1,7/11,5 2,0/9 0,8/3,7
Kx5/12
Kx5/18
Kx 1,2/4,4
Kx 2,6/9,5
Kx 2,6/9,5
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Isolierung (Verseilung)
PE
PE
Papier
Papier
PVC
Papier
Voll-PE
Voll-PE
Teflon
Voll-PE
Voll-PE
Kunststoff PE(SLK)
Kunststoff
Voll-PE
Kunststoff gefüllt
Papier
Papier
Paarverseilt
Stern, Styropor
Kunststoff
DM, Stern, Papier
Stern, Papier
DM, Papier
Zell-PE
Voll-PE/AI Zell-PE/AI Zell-PE/Cu
Styroflex
Styroflex oder Frequenta
Styroflex
17
Bemerkung
Steuerkabel
0,4 mm Ader Prüfkabel
0,5/3,0
Symm. Kabel
50 Ohm
75 0hm
0,7/4,4
1,0/6,5
Symm.
Symm.
2,3/10 60 Ohm
Symm.
Symm.
Symm.
0,6 mm Ader
Trägerfrequenz
TF-Vierer
0,8 mm Ader
1,2 mm Ader
1,4 mm Ader
75 Ohm
75 0hm
65 Ohm
70 Ohm
75 0hm
75 0hm
75 0hm
v/2 [m/µs]
96
96
112
118
85
105
96
98
99
99
99
99
99
100
100
104
107
110
112
113,5
117
117
119
120
120
124
126
136
140
141
144
Energiekabel
Kabeltyp
StYHS2Y (Filterk.)
A2YHS2Y
A2YHS2Y
NHEKBA
NHEKEBA
NHKBA
A2YHSY
A2XHS2Y
A2YHSY
A2YHSY
NHEKBA
NHEKBA
NAKLEY
NKBA
NKBA
NKBA
NKY
NA2YSY
NA2XS (F) 2Y
NAKBA
NAKBA
NAKBA
NEKBA (Dreim.)
NKBA
NKBA
NKBA
NKBA
NAKLEY
NAKLEY
NYY
NYY
NYY
NYY
NYY
NYCY
NYCY
NAYCWY
NA2XY
NA2XY
NA2XY
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Isoliermaterial
PE
PE
PE
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
PE
PE
PE
PE
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
PE
VPE
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
Papier/Öl
PVC
PVC
PVC
PVC
PVC
PVC
PVC
PVC
VPE
VPE
VPE
Querschnitt in mm2
Spg. in kV
1 x 2 5 rm/10
bis 110
1 x 300 rm/50
110
1 x 300 rm/50
30
3 x 70 rm
30
3 x 95 rm
30
3 x 70 rm
30
1 x 50 rm/16
20
1 x 120 rm/16
20
1 x 150 rm/25
20
1 x 185 rm
20
3 x 50 rm
20
3 x 120 rm
20
1 x 120 rm
3 x 25 sm
10
3 x 35 sm
10
3 x 70
10
3 x 50
10
3 x 150/16
10
3 x 150 rm/25
10
3 x 95 sm
10
3 x 185 sm
10
3 x 240 sm
10
3 x 120 rm
10
4 x 1 0 re
1
4 x 25 sm
1
4 x 50 sm
1
3 x 70/35 sm
1
3 x 95 sm
1
3 x 95 se
1
4 x 1,5 Cu
1
4 x 4 Cu
1
4 x 1 0 Cu
1
4 x 1 6 Cu
1
4 x 70 Cu
1
3 x 16/16
1
4 x 120/70
1
3 x 95 /95
1
4 x 95
1
4 x 95+1,5
1
4 x 150
1
Leitermaterial Aluminium, soweit
nicht anders gekennzeichnet
18
Impulsgeschw. v/2 [m/µs]
69,6
86,7 - 87,6
86,7
80
80
80
85
83,5 - 84
86,1 - 87
87
73
73,5
81,5 - 82,5
82,5 - 83,5
79
58,5
76
81
81,5
82
81,5
74
73
78,5
74,5 - 80
87 - 88
87,5
81,5
90
79
76
74,5
86,5
75
79
69
80
80
Umrechnung: NVP ⇔ v/2
Umrechnung NVP ⇒ v/2 (in m/μs)
EQ \F (v,2) = \F(NVP · 299,79 \F (m,µs),2)
Umrechnung v/2 (in m/μs) ⇒ NVP
EQ NVP = \F(2 · \F(v,2) , 299,79 \F (m,µs) )
Isolierung
typ. Verkürzungsfaktor bzw.
Impulslaufgeschwindigkeit
v
v
/2 in m/µs
/2 in ft/µs
RATIO
Ölimprägniertes Papier
75 … 84
246 … 276
0,50 … 0,56
Poly vernetzt
78 … 87
256 … 286
0,52 … 0,58
Poly mit Petrolatfüllung
96
316
0,64
Polyethylen
100
328
0,67
PTFE
106
346
0,71
Papier
108 … 132
354 … 433
0,72 … 0,88
Poly geschäumt
123
403
0,82
Luft
141 … 147
463 … 482
0,94 … 0,98
Tabelle Reflexionsfaktoren
Parallele Fehler
R Ohm
0,5
1
2
5
10
20
50
100 200 500
1000
Z = 20 r%
95
91
83
66
50
33
16
9
5
2
1
Z = 60 r%
98
96
93
85
75
60
37
23
13
5
3
Z = 120 r%
99
98
96
92
85
75
54
37
23
10
5
Längsfehler
R Ohm
2000 1000 500 200 100
50
20
10
5
2
1
Z = 20 r%
98
96
92
83
71
55
33
20
11
5
3
Z = 60 r%
94
89
80
62
45
29
14
8
4
2
1
Z = 120 r%
89
80
67
45
29
17
8
4
2
1
© SebaKMT 2008
19