Bedienungsanleitung
Transcription
Bedienungsanleitung
Bedienungsanleitung Riser Bond RB1205CXA RB1205CXA Inhaltsverzeichnis 1 Einführung......................................................................................................... 3 2 Systembeschreibung......................................................................................... 3 2.1 Funktionsprinzip ................................................................................................ 3 2.2 Frontseite mit Bedienteil und Display ................................................................ 4 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.3.6 2.3.7 2.3.8 2.3.9 2.3.10 2.3.11 2.3.12 Bedienungshinweise ......................................................................................... 8 Bereichssteuerung ............................................................................................ 9 Entfernung zwischen den Cursors..................................................................... 9 Anzeigemodi ................................................................................................... 10 IFD-Modus (Intermittierende Fehlersuche)...................................................... 10 Zoom-Steuerung ............................................................................................. 12 Vertikale Verstärkung ...................................................................................... 12 Menü Kabel ..................................................................................................... 12 Menü Setup..................................................................................................... 12 Abspeichern und Deaktivieren von Kurven ..................................................... 13 Filter und Fremdspannung .............................................................................. 13 Laden des Akkus............................................................................................. 15 RS232-Schnittstelle......................................................................................... 15 3 TDR-Grundlagen ............................................................................................. 16 3.1 Erste Inbetriebnahme ...................................................................................... 16 3.2 Kabel-Anschlüsse............................................................................................ 16 3.3 Kabelüberprüfung............................................................................................ 16 3.4 Kabelimpedanz ............................................................................................... 16 3.5 Ausbreitungsgeschwindigkeit (VOP oder v/2) ................................................. 17 3.6 Impulsbreite..................................................................................................... 18 3.7 Reflexionsdämpfung (Return Loss) und Fehlergrad (Fault severity) ............... 18 4 Wartung und Pflege......................................................................................... 19 4.1 Reinigung ........................................................................................................ 19 4.2 Regelmäßige Überprüfung .............................................................................. 19 4.3 Batterieentsorgung .......................................................................................... 19 Seite 1 von 28 RB1205CXA 4.4 Service und Kalibrierung ................................................................................. 20 5 Technische Spezifikationen ............................................................................ 20 6 Kurvenbeispiele .............................................................................................. 22 Seite 2 von 28 RB1205CXA 1 Einführung Das Riser-Bond Gerät RB1205CXA ist ein universelles Laufzeitmessgerät für metallische Leiter. Das RB1205CXA kombiniert modernste Technologie mit anwenderfreundlicher Bedienung, um Ihnen ein im höchsten Maße universelles und genaues Gerät bei der Installation und Wartung von Kabelanlagen zu bieten. Das Modell RB1205CXA ist für die schnelle und genaue Fehlerstellensuche in metallischen Kabelnetzwerken ausgelegt. Besonders Koaxialkabel können mit den hervorragenden Leistungsparametern dieses Gerätes getestet werden. Der vom RB1205CXA ausgesandte Impuls läuft entlang des Kabels. Impedanzänderungen im Kabelverlauf reflektieren die Impulsenergie ganz oder teilweise zurück zum Gerät. Diese Reflexionen werden erfasst und sowohl als Kurve als auch als numerischer Abstandswert zur Fehlerstelle angezeigt. Das Riser-Bond Gerät RB1205CXA ist durch einen Mikroprozessor gesteuert, um dem Anwender schnelle, einfache und genaue Messungen wie Kabellänge, Kabelzustand und Kabelfehler zu liefern. Das Gerät zeigt gleichzeitig die digitalisierte Kurve, die automatisch berechneten Abstände und den Fehlergrad (dBRL) an. 2 Systembeschreibung 2.1 Funktionsprinzip Ein Laufzeitmessgerät (engl.: TIME DOMAIN REFLECTOMETER, kurz TDR) arbeitet nach dem selben Prinzip wie ein Radar. Energieimpulse werden in das zu testende Kabel eingespeist. Besitzt das Kabel eine konstante Impedanz und ist es richtig abgeschlossen, wird die gesamte Energie absorbiert. Erreicht der Impuls eine Stelle mit einer Impedanzabweichung, wird ein Teil oder die gesamte Impulsenergie zum Gerät zurück reflektiert. Ist das Kabelende offen, so ist der reflektierte Impuls gleichphasig mit dem ausgesandten Impuls (hat also die gleiche Polarität). Ist das Kabelende kurzgeschlossen, so ist der reflektierte Impuls gegenphasig zum ausgesandten Impuls (hat also die umgekehrte Polarität). In jedem Fall wird ein wesentlicher Teil der Energie reflektiert. Hätte man ein Kabel ohne Verluste, so würde die gesamte Signalenergie reflektiert werden. Der Ausgangsimpuls und das reflektierte Signal sähen identisch aus. Die Phasenlage zwischen ausgesandtem und reflektiertem Impuls wird zur Feststellung der Ursache der Reflexion verwendet. Reflexionen, die durch höhere Impedanzen als die Leitungsimpedanz ausgelöst werden, sind gleichphasig; durch niedrigere Impedanzen ausgelöste Reflexionen sind gegenphasig. Seite 3 von 28 RB1205CXA Induktive Fehler bewirken, dass ein TDR eine Impedanz höher als die charakteristische Leitungsimpedanz des getesteten Kabels "sieht", kapazitive Fehler eine Impedanz niedriger. Das Modell RB1205CXA zählt die Taktimpulse zwischen den Cursors und wandelt die Zeit in eine Distanz um. Diese Informationen werden sowohl als digitalisierte Kurve, als auch als numerischer Wert auf der LCD-Anzeige des Modell RB1205CXA angezeigt. Die digitalisierte Kurve erlaubt dem Anwender die Betrachtung des Impulsverlaufes des Kabels im Detail. Ein Impedanzsprung kann identifiziert und die Abstände zu den Fehlerstellen können ermittelt werden. 2.2 Frontseite mit Bedienteil und Display Auf der Frontseite befinden sich verschiedene Anschlussmöglichkeiten mit folgender Funktion: RS232: Schnittstelle RS232 zur Übertragung der Messkurven an einen Drucker oder PC. Charger: Zum Laden des internen Akkus mittels Ladenetzteil. Das Gerät arbeitet auch während des Ladevorgangs, vorausgesetzt, die Batterieladung liegt oberhalb des ersten Drittels der Batterieanzeige im Display. Cable: Anschlussbuchse für Koax-Kabel. Tastenfeld: I/O: Diese Taste schaltet das Gerät ein bzw. aus. Hintergrundbeleuchtung: Diese Taste schaltet die elektroluminiszente Hintergrundbeleuchtung ein bzw. aus. Kontrast: Diese beiden Tasten verändern den Kontrast der LCD-Anzeige. Zoom-Funktion: Diese beiden Tasten können die Kurve auseinanderziehen bzw. zusammenschieben, um den entsprechenden Kurvenabschnitt zur Anzeige zu bringen. Seite 4 von 28 RB1205CXA Kurven-Position: Diese vier Pfeiltasten verschieben die Kurve nach links, rechts, oben und unten. Vertikale Verstärkung: Mit diesen beiden Tasten wird die vertikale Verstärkung der Kurve eingestellt. Bereichssteuerung: Zwei Pfeiltasten zur Wahl des im Display dargestellten Kurvenbereichs. Die Pulsweite und die vertikale Empfindlichkeit werden dabei automatisch angepasst. Zoom-Funktion Ein/Aus Hintergrundbeleuchtung Kurven-Position Kontrastregelung Vertikale Verstärkung Bereichssteuerung Zugang zum Pop-up-Menü Erster Cursor Steuertasten Zweiter Cursor (deren Bedeutung wird im Dispaly erkennbar, je nach aufgerufenen Menüpunkt) Cursor: Zwei Pfeiltasten zur Bewegung der Cursor nach links und rechts. *-Taste: Beim Drücken dieser Taste öffnet sich ein Pop-Up-Menü. Zum Blättern im Menü benutzen Sie die beiden unbelegten Tasten. Deren Bedeutung wird im rechten unteren Teil des Displays bei der Auswahl einer bestimmten Aktion jeweils angezeigt. Zur Auswahl des gewünschten Menüpunktes drücken Sie zur Bestätigung die *-Taste. Seite 5 von 28 RB1205CXA Erläuterungen zum Display: Das Display ist eine 320 x 240 Punktmatrix mit hohem Kontrast, verzerrungsfreier LCD-Anzeige mit Hintergrundbeleuchtung. In den ersten zwei Dritteln des Displays werden die Kurve und die Cursor angezeigt. Geräteeinstellungen und Messergebnisse werden im unteren Drittel angezeigt. I C B E F A J D H G A: INFORMATIONSTEIL: Hier werden verschiedene Informationen über den Status des Instrumentes und über den Anzeigemodus der Kurvenform dargestellt. Weiterhin findet man hier Informationen über die Speichermöglichkeiten der Kurven. B: IMPULSWEITE: Das Modell RB1205CXA hat auswählbare Impulsbreiten für verschiedene Kabellängen. C: VERTIKALAMPLITUDE: Hier wird das Niveau der Vertikalamplitude oder der Verstärkungsgrad der Kurve angezeigt. D: VOP (v/2): Die Impulslaufzeit wird in Prozent als Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit (von 30 % bis 99 % angegeben. Hinweis: Eine Einstellung des in Deutschland üblichen Wertes v/2 ist möglich! Seite 6 von 28 RB1205CXA E: MENÜ: Über ein Pop-Up-Menü kann man die gewünschten Geräteeinstellungen vornehmen. F: AUSGEWÄHLTE MENÜPUNKTE: Um bestimmte Menüpunkte zu aktivieren, benötigt man die beiden nichtbedruckten Steuertasten. Die in diesem Feld ausgewählte Option kann dann mit Hilfe dieser beiden Tasten verändert werden. G: ENTFERNUNG ZWISCHEN DEN CURSORS: Das Modell RB1205CXA errechnet automatisch die Entfernung zwischen den Cursors und bringt diese zur Anzeige. Bei jeder Veränderung der Cursorposition bzw. der Laufzeit wird die neue Entfernung sofort berechnet und angezeigt. H: BATTERIEANZEIGE: ein waagerechter Balken zeigt den Ladezustand des Akkus an. Wenn der Balken das erste Markierungsfeld erreicht, erscheint die Information "Bat. leer" (bedeutet: Akku nachladen.). I: ENTFERNUNGSMARKER: Diese befinden sich an der Oberseite des Displays und erlauben dem Anwender einen groben Überblick über die Messentfernung vom Einspeisepunkt. J: Das RB1205CXA berechnet automatisch die Rückflussdämpfung (dBRL). Dies beruht auf einem Vergleich der Impulsamplitude an der ersten und zweiten Cursorstelle. POP-UP-MENÜ: Mit * Auswahl. Speichern Aufrufen Impuls Kabel VOP / v/2 Filter Setup Drucken Modus Suche Name Speichern: Aufruf des Speichermodus. Aufrufen: Aufruf einer gespeicherten Messkurve bzw. Liste der gespeicherten Messkurven. Impuls: Auswahl der Impulsbreite. Seite 7 von 28 RB1205CXA Kabel: Auswahl verschiedener Kabeltypen aus einer Liste. Die VOP des ausgewählten Kabels wird automatisch eingestellt. v/2: Einstellung der Impulslaufzeit (VOP in %, v/2 in µs). Filter: Einstellung vorhandener Filter. Setup: Öffnen des SETUP-Menüs. Drucken: Displayausdruck bei Direktanschluss eines seriellen Druckers an der RS232-Schnittstelle. Modus: Auswahl verschiedener Kurvendarstellungen: - aktuelle Kurve (Line) oder - IFD (derzeitige Suche nach intermittierenden Fehlern) Beim Aufrufen einer hinterlegten Kurve aus dem Speicher wird automatisch die Anzeige Modus aktiviert. Es stehen nun weitere Kurvendarstellungen zur Auswahl, die über die Wahltasten einstellbar sind: - aktuelle Kurve und gespeicherte Kurve Differenz von aktueller Kurve und gespeicherter Kurve gespeicherte Kurve aktuelle Kurve Siehe auch Punkt 2.3.3 . Suche: Auswahl des Modus automatische Suche, um schnell zu großen Fehlern oder zum Kabelende zu gelangen. Name: Bezeichnung einer gespeicherten Kurve mit alphanumerischen Zeichen. 2.3 Bedienungshinweise Um gute Messergebnisse zu erreichen, sollten einige nachfolgend beschriebene Hinweise beachtet werden: 1. Sorgen Sie für eine gute Verbindung zum Messkabel. 2. Stellen Sie den genauen VOP (Impulslaufzeit) für das zu messende Kabel ein. 3. Beginnen Sie Ihren Test mit der geringsten Impulsweite. Seite 8 von 28 RB1205CXA 2.3.1 Bereichssteuerung Hiermit kann man die verschiedenen Kabelbereiche durchschalten. Ein Bereich besteht aus einer bestimmten Impulsbreite, einem Verstärkungsfaktor und der Kabellänge. Der ausgesendete Impuls ist auf der linken Seite des Displays und die Kabelweite auf der rechten Seite zu sehen. Die genau angezeigte Länge des Kabels wird durch die Einstellung des VOP verändert. Wenn Sie die Bereichssteuerung benutzen, haben Sie die vollständige Kontrolle über die Impulsweite, die Dehn/StauchFähigkeit der Kurve sowie aller anderen manuell einstellbaren Parameter. Koax: Die hier angegebenen Entfernungsbereiche gelten für eine Laufzeit von ca. v/2 = 124: 10, 20, 50, 100 200, 500 m, 1 km, 2 km, 5 km. Bedienung der Bereichssteuerung: 1. Um von einen in den nächsten Bereich zu schalten, benutzen Sie die Pfeil-Auf/AbTasten. Die Entfernungsmarken ändern sich mit der Bereichsumschaltung. 2. Der Cursor 2 kann im Bereichs-Modus bewegt werden. Wenn der Bereich sich ändern sollte, wird der Cursor die Entfernung zum nächsten Fehler bzw. bis zum Kabelende messen. 3. Wenn das TDR in dem Zwei-Cursor-Modus eingestellt ist, können Sie den Cursor 1 auch einstellen. Er wird automatisch auf 0 gestellt, wenn Sie einen neuen Anzeigebereich einstellen. 2.3.2 Entfernung zwischen den Cursors Wird ein Test durchgeführt, bestimmen die beiden unabhängigen Cursors die Distanz zum Fehler oder zum Kabelende. Die Cursor sind gegeneinander austauschbar. Um Verwirrungen auszuschliessen, sollte der erste Cursor stets an die Stelle gesetzt werden, von der aus gemessen werden soll. Der zweite Cursor sollte an der Stelle stehen, zu der gemessen werden soll. Die Cursorfunktion des RB1205CXA erlaubt es, diese an jede beliebige Stelle des Kurvenbildes zu setzen und die Entfernung zu bestimmen. Die Entfernung wird bestimmt durch die Position der Cursor auf der Kurve. Deshalb ist eine genaue Position der Cursor wichtig für eine genaue Messung. Das genaueste Messergebnis erreichen Sie, wenn Sie den ersten Cursor auf den Nullpunkt stellen und den zweiten Cursor an den linken Rand des reflektierten Impulses. Um die Cursor manuell zu bewegen, verwenden Sie die Zoom - Funktion im Bereich des Anfangsimpulses, um den ersten Cursor an dieser Stelle genau zu platzieren. Verwenden Sie dafür die beiden Cursor -Tasten, um den ersten Cursor zu platzieren. Seite 9 von 28 RB1205CXA Um den zweiten Cursor zu positionieren, suchen Sie sich den Punkt, an dem Sie messen möchten und "zoomen" Sie diesen, um den zweiten Cursor genau zu setzen. Den zweiten Cursor bewegen Sie auch mit den beiden Cursor -Tasten genau an den vorderen Rand der Reflexion. Für eine genaue Messung setzen Sie die beiden Cursor manuell. Die Entfernung zwischen den Cursors wird dann auf dem Display angezeigt. Die Entfernungsmessung findet immer zwischen den beiden Cursors statt und geht nicht vom Sendeimpuls aus. Die Genauigkeit der Messung ist abhängig von der Platzierung der Cursors und der eingestellten Laufzeit. 2.3.3 Anzeigemodi Programmschleife Display Mode: Im Anzeigemodus kann zwischen Koax und IFD (intermittierende Fehlersuche) gewechselt werden. Koax IFD Anzeige des aktiven Anschlusses Anzeige der IFD Kurve Programmschleife Anzeigemodus Speicher: Wird eine Kurve aus dem Speicher aufgerufen, ist die Anzeigeschleife wie folgt: Line & Stored Line – Stored Stored Live* Gleichzeitige Anzeige von aktueller und gespeicherter Kurve. Differenz zwischen aktueller und gespeicherter Kurve. Anzeige der gespeicherten Kurve. Aktuelle Kurve. * Um diese Schleife zu verlassen, den Live-Modus einstellen und 5 Sekunden warten. 2.3.4 IFD-Modus (Intermittierende Fehlersuche) Intermittierende Fehler sind Fehler, die nur zeitweilig auftreten, also nicht ständig vorhanden sind. Der IFD-Modus findet und bringt intermittierende Fehler zur Anzeige, wenn es sich um offene Stellen oder Kurzschlüsse handelt. Einige TDRs haben ähnliche Merkmale, wobei beim Ablegen der Kurve der IFD-Modus unterbrochen wird und der Messvorgang neu gestartet werden muss. Im Gegensatz dazu speichert das RB1205CXA im IFD-Modus sowohl die Kurve selbst, als auch die Veränderung. Die Kurve kann angepasst, gespeichert und gezoomt werden, die Cursors können verändert werden, ohne dass davon die Kurve berührt wird. Das RB1205CXA zeigt den Impulsverlauf auf dem Kabel, bis sich ein Fehler ereignet. Seite 10 von 28 RB1205CXA Besonderheiten des IFD-Modus: Die angezeigte Kurve im LCD-Display zeigt die maximalen und minimalen Reflexionen des Kurvenverlaufes. Die Abschaltautomatik des Gerätes (10 Minuten) ist in diesem Modus außer Betrieb. Wählen Sie den IFD-Modus (im Dialogmenü Punkt MODUS anwählen und mit den unbelegten Tasten bis IFD blättern). Das RB1205CXA zeigt nun die aktuelle Kurve. Tritt ein intermittierender Fehler auf, wird er auf dem Display sichtbar, in dem der Fehlerbereich die aktuelle Kurve überlagert. Diese Kurve kann ebenfalls im Speicher hinterlegt werden. Dazu steht ein gesonderter Speicherplatz (IFD) zur Verfügung. Nach der Speicherung befindet sich das Gerät in der normalen Betriebsart. Im IFD-Modus werden alle Veränderungen des Kurvenverlaufs gespeichert. Wenn eine Unterbrechung oder ein Kurzschluss auftritt, wird das Gerät diese Veränderung speichern und mit dem normalen Kurvenverlauf gleichzeitig anzeigen. Diese Funktion erlaubt es dem Anwender, intermittierende Fehler zu finden. Die Kurve kann in ihrer horizontalen Position verändert, die Verstärkung vergrößert oder verringert und die Cursor bewegt werden. Falls im IFD-Modus die Kurve gezoomt wird, benötigt das Gerät eine kurze Pause, um die zusätzlichen Kurvendaten neu zu laden. Die Impulsbreite darf im IFD-Modus nicht verändert werden. Falls Sie die Impulsbreite verändern, wird der momentane Messzyklus abgebrochen und es wird ein neuer, mit der anderen Impulsbreite gestartet. Die IFD-Kurve ist im Speicher abgelegt. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu anderen Laufzeitmessgeräten. Wenn sich die Kurve im Speicher befindet, sind drei wichtige Dinge zu beachten: 1. Die Kurve kann wie bei einer normalen Messung verändert werden. 2. Versichern Sie sich, dass der Akku des Gerätes voll geladen ist. Wenn Sie sich im IFD-Modus befinden und der Ladezustand verringert sich auf den minimalen Zustand, schaltet sich das Gerät automatisch ab, um eine Zerstörung des Akkus zu verhindern. 3. Die Kurve kann abgespeichert werden und später über die Wave-View Software weiterverarbeitet werden. Um eine IFD-Kurve zu speichern, wählen Sie "SPEICHERN" im Dialogmenü. Das Gerät legt die Kurve auf einen speziellen Speicherplatz ab. Wenn die Kurve im IFDSpeicher abgelegt wurde und Sie das nächste Mal den IFD-Modus aufrufen, um eine Kurve zu speichern, muss das Überschreiben einer gespeicherten IFD-Kurve bestätigt werden. Seite 11 von 28 RB1205CXA 2.3.5 Zoom-Steuerung Die horizontale Zoom-Steuerung dehnt und staucht die Kurve im angezeigten Bereich. Im Modus Bereich erfolgt dies automatisch, in den anderen Modi kann es manuell eingestellt werden. 2.3.6 Vertikale Verstärkung Die vertikale Verstärkung steuert die Amplituden der Kurve. Durch Erhöhung der Verstärkung ist es möglich, auch kleinere Fehlstellen feststellen zu können. 2.3.7 Menü Kabel Dieses Menü enthält eine Liste verschiedener Kabel und deren VOP-Werte. Bei der Auswahl werden diese VOP-Werte automatisch eingestellt. Eine Änderung durch den Bediener ist allerdings jederzeit möglich. 2.3.8 Menü Setup Vor dem Benutzen des RB1205CXA sollten Sie einige Einstellmöglichkeiten beachten. Die Einstellungen bleiben beim Ausschalten des Gerätes erhalten. Die nachfolgenden Optionen sind wählbar: Bereichsanzeige: Meter oder Fuss Format der Distanz: Entfernungsanzeige in Metern, Fuss oder Zeit. dBRL Typ: Fehler- oder Total-dBRL (Koax). Hintergrundbeleuchtung: Hintergrundbeleuchtung beim Einschalten: ein oder aus. Laufzeit: Einstellung der Impulslaufzeit in VOP (%) oder in v/2. VOP Darstellung: zwei- oder dreistellige Anzeige der Laufzeit. (bei v/2 drei- oder vierstellig) Messkabel abziehen: Ja bedeutet, die Entfernungsmessung beginnt am Ende des beiliegenden 2 m langen Anschlusskabels. Nein bedeutet, die Entfernungsmessung wird einschließlich der Länge des Anschlusskabels durchgeführt. Serieller Druckertyp: Citizen PN60 oder Seiko DPU 411. Horizontale Mittellinie: Horizontale Mittellinie Ein/Aus. Autofilter: Ein oder Aus Seite 12 von 28 RB1205CXA 2.3.9 Abspeichern und Deaktivieren von Kurven Das RB1205CXA erlaubt es dem Anwender, Kurve(n) für eine spätere Analyse bzw. für einen Vergleich abzuspeichern. Dabei wird die vollständige Kurve, und nicht nur der im Display angezeigte Ausschnitt abgespeichert. Vorteil: Beim Vergleich mit einer anderen Kurve kann der gesamte Kurvenverlauf (von Anfang bis Ende) miteinander verglichen werden. Das RB1205CXA kann standardmäßig acht Kurven abspeichern (optional 32). Die gespeicherten Kurven bleiben auch nach dem Ausschalten des Gerätes erhalten. Hinweis: Beim Batteriewechsel bzw. beim totalen Entladen der Akkus geht die gespeicherte Kurve verloren. Zum Abspeichern der Kurve gehen Sie im Menü bis zum Punkt Speichern. Hier wird automatisch der erste freie Speicherplatz mit der Kurve beschrieben. Falls alle Speicherplätze belegt sind, entscheidet der Anwender, welche Kurve überschrieben werden soll. Das Deaktivieren einer abgespeicherten Kurve läuft ähnlich ab. Gehen Sie im Hauptmenü bis zum Punkt Aufrufen. Dort können Sie die gewünschte Kurve aus dem Speicher wieder ins Display einlesen. Wenn Sie die gewünschte Kurve gefunden haben, können Sie diese durch Drücken der Stern-Taste aktivieren. SUPER-STORE Funktion optimiert die Entfernung und Auflösung einer gespeicherten Kurve, basierend auf der beim Test verwendeten Pulsweite. Folgende Tabelle zeigt die minimale Entfernung gegenüber einer gespeicherten Kurve: Impulsweite Sub ns (0,9 ns) 2 ns 25 ns 100 ns 500 ns KOAX Entfernung bei v/2 = 124 180 m 590 m 1.970 m 3.940 m 5.900 m 2.3.10 Filter und Fremdspannung Ein Kabel zu testen, das unter Spannung steht (Fremdspannung) oder ein Signal führt, ist möglich, wird aber aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Seite 13 von 28 RB1205CXA HINWEIS: Aus Sicherheitsgründen sollte das RB1205CXA nicht an Kabel angeschlossen werden, die unter Spannung stehen oder ein Signal führen. Der Eingang des RB1205CXA ist GESCHÜTZT und eine Warnung FREMDSPANNUNG wird eingeblendet, wenn das Kabel unter Spannung steht. Wenn Sie ein Kabel testen müssen, das unter Spannung steht oder ein Signal führt, steht Ihnen ein RAUSCHFILTER zur Verfügung. Wenn das RB1205CXA an ein Kabel angeschlossen wird, das unter Spannung steht, filtert der Mikroprozessor automatisch das Spannungssignal aus und zeigt nur den normalen Kurvenverlauf des Testkabels an. Wenn der Rauschfilter automatisch aktiviert wird, erscheint auf dem Meldungsfenster abwechselnd FREMDSPANNUNG und AUTO FILTER. Wenn der Rauschpegel bzw. die Spannung nicht ausreicht, um den Rauschfilter automatisch zu aktivieren, so kann der Filter auch manuell eingeschaltet werden. Wird die Tastatur während des Betriebes des Rauschfilters berührt, wird der Filter für die Dauer der Ausführung der anderen Tastaturfunktion ausgeschaltet. Die Reaktivierung des Filters erfolgt nach fünf Arbeitsgängen auf der Anzeige. Dies ermöglicht mehrere Tastatureinstellungen, ohne dass auf das Ein- bzw. Ausschalten des Filters gewartet werden muss. ANMERKUNG: Die Erstellung einer Kurve nimmt bei eingeschaltetem Rauschfilter mehr Zeit in Anspruch. Die Impulsfolgefrequenz der Kurve ist deshalb reduziert. Multifunktions-Kurvenfilterung (Optional) Diese Option ist ein einzigartiges Mehrfachfiltersystem zur Filterung verschiedenster Arten von Störungen. Durch jedes Drücken der FILTER-Tasten wird eine andere Filterart bzw. -stufe aktiviert. Probieren Sie jeden Filter, um festzustellen, welcher Filter sich jeweils am besten eignet. TDRs werden bei einer Vielzahl von Industriezweigen und Anwendungen eingesetzt. Zusammen mit den unterschiedlichen Umgebungsbedingungen bei den Tests, treten die unterschiedlichsten Arten von Signalen auf, die den Betrieb eines TDRs beeinflussen können. Signale wie NETZSPANNUNG (50 bis 400 Hz), AUDIO (100 bis 20.000 Hz), DATEN (50 kHz bis 10 MHz) und HF (500 kHz bis 1GHz) können ein TDR in unterschiedlicher Weise beeinflussen. Ein TDR, das mit nur einem Filtertyp ausgestattet ist, kann sich für eine Anwendung gut eignen, für eine andere jedoch nicht. RISER BOND INSTRUMENTS hat sich diesem Problem gewidmet und für das Modell RB1205CXA ein einzigartiges Mehrfachfiltersystem entwickelt, das zu erheblich verbesserten Testergebnissen unter allen o.g. Bedingungen führt. Durch das Drücken der FILTER-Tasten können Sie die verschiedenen Filtertypen und -stufen durchschalten. Bei jedem Tastendruck wird ein neuer Filtertyp und eine neue Filterstufe aktiviert und auf dem Meldungsfenster angezeigt. Um herauszufinden, Seite 14 von 28 RB1205CXA welche Filter die besten Ergebnisse bringen, sollten alle Filtertypen und –stufen getestet werden. Wenn alle Filtereinstellungen durchlaufen sind, wird mit dem erneuten Drücken der FILTER-Tasten der Filtermodus ausgeschaltet. Wenn der Rauschfilter manuell ausgeschaltet worden ist, sich das Kabel aber noch unter Spannung befindet, erscheint im Meldungsfenster abwechselnd "FREMDSPANNUNG" und "FILTER Aus". Nachdem der Filter abgeschaltet worden ist, bewirkt ein erneutes Drücken der FILTER-Tasten die Reaktivierung des Rauschfilters, und der Benutzer kann nun erneut die verschiedenen Filtertypen und -stufen durchschalten. ANMERKUNG: Die Erstellung einer Kurve nimmt bei eingeschaltetem Rauschfilter mehr Zeit in Anspruch. Die Impulsfolgefrequenz der Kurve ist deshalb reduziert. 2.3.11 Laden des Akkus Das RB1205CXA ist mit einem wiederaufladbaren Akku ausgerüstet. Das Gerät wird mit vollem Akku ausgeliefert und hat einen Aktionsradius von ca. 6 Stunden, bevor es wieder geladen werden muss. Zum Laden des Akkus wird der Ladestecker in die Ladebuchse am Gerät gesteckt. Die Stromversorgung kann von jeder 230 V Steckdose erfolgen. Die grüne LED zeigt an, dass der Akku voll geladen ist. Die LadeLED leuchtet, sobald der Ladestecker eingesteckt wird. Das RB1205CXA hat eine eingebaute Ladestrombegrenzung. Der Ladestrom nimmt ab, wenn die Akkus nahezu voll sind. Vermeiden Sie es, die Akkus längere Zeit nicht zu laden, da dies die Lebensdauer der Akkus verringern kann. Das Modell RB1205CXA kann auch mit Gleichstrom zwischen 9 und 40 V geladen werden. Es besteht die Möglichkeit, das Gerät mit einem Zusatzteil über einen Zigarettenanzünder zu laden. 2.3.12 RS232-Schnittstelle Das RB1205CXA besitzt eine RS232-Schnittstelle. Sie dient zum Anschluss eines Druckers und zum Übertragen gespeicherter Kurven in die Wave View-Software. Seite 15 von 28 RB1205CXA 3 TDR-Grundlagen 3.1 Erste Inbetriebnahme Vor der ersten Inbetriebnahme sollten Sie die benötigten Einstellungen im Setup-Menü vornehmen. Nähere Informationen finden Sie im Abschnitt 2.3.8. 3.2 Kabel-Anschlüsse Es ist wichtig, eine gute Kabelverbindung zwischen dem Messgerät und dem zu messenden Kabel zu haben. Das TDR arbeitet mit einem hochfrequenten Signal, welches bei schlechten Verbindungen sehr hohe Verluste hat. 3.3 Kabelüberprüfung Führen Sie einen schnellen Test eines Kabels durch. Messen Sie von der Seite, von der sie möglichst nahe an die vermutete Fehlstelle herankommen. Verwenden Sie die gebräuchliche Empfindlichkeit, wenn Sie das Gebiet um den vermuteten Fehler begutachten. Wenn hier Veränderungen sichtbar sind, handelt es sich wahrscheinlich um den Fehler. Wenn Sie ein Kabel überprüfen, das aus verschiedenen Kabeltypen besteht, so verwenden Sie die unabhängigen Cursors und die richtige Laufzeit (v/2) [durch Mittelwertbildung der verschiedenen Laufzeiten], um gute Messergebnisse zu erzielen. 3.4 Kabelimpedanz Immer wenn zwei metallische Leiter sehr nahe zueinander verlegt sind und mit einem Sendesignal belegt werden, entsteht eine spezifische Impedanz zwischen den Leitern. Ein Laufzeitmessgerät misst jede Art der Änderung dieser Impedanz, welche auf Kabelzerstörung, Wassereinbruch, verschiedene Kabeltypen, schlechte Installation, Abzweige oder "T"-Stücke bzw. andere Herstellungsfehler zurückzuführen sind. Das Isolationsmaterial, was die beiden Leiter voneinander isoliert, nennt man das Kabeldielektrikum. Die Kabelimpedanz ist abhängig von dem Durchmesser der Leiter, dem Abstand der beiden Leiter voneinander und der verwendeten Isolationsart. Das Modell RB1205CXA verwendet eine Ausgangsimpuls-Balanceschaltung, die den Ausgangsimpuls der Kurve so verringert, dass er nicht mehr zu sehen ist und passt damit das Messgerät an das zu messende Kabel an. Seite 16 von 28 RB1205CXA 3.5 Ausbreitungsgeschwindigkeit (VOP oder v/2) Die richtige VOP-Einstellung ist eine der wichtigsten Faktoren zur exakten Ermittlung der Entfernung zur Fehlerstelle. Das Material des Kabeldielektrikums variiert von Hersteller zu Hersteller und mit der Temperatur (ca. 1% für jede 10°C Abweichung von der Raumtemperatur). Das Alter, Wasser im Kabel und die Regenerierung des Kabels können ebenfalls das Dielektrikum des Kabels beeinflussen. Mit der Änderung der Dielektrizitätskonstante ändert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit und deshalb die ermittelte Länge des Kabels. Der VOP-Wert eines Kabels ist entweder aus den Kabelunterlagen, den Angaben des Herstellers oder experimentell zu erfahren. Bei Letzterem messen Sie eine bestimmte Kabellänge eines identischen Kabeltyps aus. Je länger dieses Referenzkabel ist, desto genauer ist das Ergebnis. Schließen Sie das Testkabel an das RB1205CXA an und setzen Sie die Cursor an die ansteigenden Flanken des ausgesendeten und des reflektierten Impulses. Verändern Sie die VOP-Einstellung, bis der Messwert der bekannten Kabellänge entspricht. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist somit ermittelt. Wenn Sie bereits verlegte Kabel testen, beachten Sie eventuelle Windungen und die Verlegungstiefe. Verringerung von VOP Fehlern Das Testen des Kabels von beiden Seiten ist die üblichste und beste Möglichkeit, um Laufzeitfehler zu minimieren. Mit einem Kabelsuchgerät und einem Laufrad kann der genaue Weg und die Distanz zusätzlich aufgenommen werden. Testen Sie das Kabel von beiden Seiten und speichern Sie die Kurven. Geben die beiden Messungen nicht die gleiche Distanz an, ändern Sie die Laufzeiteinstellung und wiederholen Sie die Prozedur. Wenn die Summe der Messungen sich der bekannten Kabellänge angleicht, ist der Fehler minimiert und der Fehlerort bestimmt. Das gleiche Ergebnis kann auch mathematisch ermittelt werden. Nehmen Sie die aktuelle (gemessene) Kabellänge und teilen Sie sie durch die Summe der beiden (von beiden Kabelenden aus ermittelten) TDR-Enfernungsangaben. Dies ergibt den Justierfaktor. Als nächstes multiplizieren Sie die beiden TDR-Messwerte mit dem Justierfaktor. Das Ergebnis ergibt die korrigierten Längenwerte. Seite 17 von 28 RB1205CXA 3.6 Impulsbreite Viele TDRs haben verschiedene Impulsweiten zur Verfügung. Die Impulsbreite erlaubt es dem Signal, sich auf dem Kabel in Abhängigkeit von der Entfernung und der Energie des Impulses fortzubewegen. Je weiter der Impuls ist, desto mehr Energie kann auf das Kabel aufgebracht werden und desto weiter kann der Impuls sich auf dem Kabel fortbewegen. Hinweis: Immer wenn Sie ein sehr langes Kabel testen möchten, beginnen Sie die Fehlersuche mit dem kürzesten Impuls und erhöhen Sie die Impulsbreite schrittweise. Arbeiten Sie mit der Zoom- und der Verstärkungsfunktion. Wenn Sie in der kleinen Impulsbreite den Fehler nicht lokalisieren können, schalten Sie den nächstgrößeren zu. Dies müssen Sie solange machen, bis Sie den Fehler lokalisiert haben. Kabelverlust: Kabel haben Verluste. Ein Signal wird gedämpft, wenn es sich auf dem Kabel fortbewegt. Die Kabeldämpfung ist abhängig vom Kabeltyp. So kann es passieren, dass auf Grund der Kabeldämpfung die Amplitude des Reflexionsimpulses trotz eines großen Fehlers sehr klein ist. Die Dämpfung des Impulses auf dem Kabel kann getestet werden. Je größer die Kabeldämpfung desto größer muss die Energie sein, um ein langes Kabel zu testen. Um die Sendeenergie zu erhöhen, erhöhen Sie die Impulsweite. Das Modell RB1205CXA hat verschiedene Impulsweiten zur Verfügung und der Anwender kann die, für die Kabellänge entsprechende, auswählen. Für den Fall, dass der Fehler unbekannt ist, beginnen Sie mit der kleinsten Impulsweite und erhöhen Sie schrittweise, bis Sie den Fehler gefunden haben. 3.7 Reflexionsdämpfung (Return Loss) und Fehlergrad (Fault severity) Eine einzigartige Funktion des Modell RB1205CXA ist die automatische Berechnung der REFLEXIONSDÄMPFUNG (dBRL). Diese Funktion macht es unnötig, optische Bewertungen bzw. manuelle Berechnungen der Reflexionsdämpfung an einem bestimmten Punkt der Kurve durchzuführen. Der Wert der Reflexionsdämpfung wird aus den Signalamplituden und den Datenpunkten der Kurve, die sich unmittelbar links und rechts von jedem Cursor befinden, berechnet. Leichtes Verschieben eines Cursors kann daher den dBRL Wert beeinflussen. Die Reflexionsdämpfung ist ein Wert, um die Impedanzänderung in einem Kabel zu bewerten. Der Algorithmus zur Ermittlung der Reflexionsdämpfung ist: dBRL=20 log 10 V0 / VR Seite 18 von 28 RB1205CXA Wobei V0 die Amplitude des ausgesandten Impulses und VR die Amplitude des reflektierten Impulses ist. Ein niedriger dBRL-Wert bedeutet, dass die meiste Impulsenergie von der Fehlerstelle im Kabel reflektiert wird. Eine offene Stelle oder ein Kurzschluss reflektiert die gesamte Energie, d.h. die Reflexionsdämpfung ist Null. Beachten Sie: Je größer der dBRL Wert ist, desto kleiner ist das Problem und umgekehrt. Im Koax-Modus kann die Reflexionsdämpfung in zwei Darstellungsformen eingestellt werden: Total-dBRL: zeigt die Reflexionsdämpfung des Fehlers plus die Minderung durch das Kabel. Fehler-dBRL: zeigt nur die Reflexionsdämpfung des Fehlers, ohne den Effekt durch die Minderung des Kabels. Um zwischen beiden zu wählen, wird in der SETUP- Ebene unter dBRL-Typ die jeweilige Funktion angewählt. 4 Wartung und Pflege 4.1 Reinigung Die Reinigung des Gerätes kann mit einem weichen Tuch oder Pinsel und bei starker Verschmutzung mit mildem Seifenwasser erfolgen. Dabei sollte kein Wasser in das Gerät selbst gelangen. Verwenden Sie keine chemischen Reinigungsmittel, dies könnte zu einer Zerstörung der Bildschirmoberfläche führen. 4.2 Regelmäßige Überprüfung Um das Messgerät stets optimal nutzen zu können, sollten regelmäßige Überprüfungen des Gerätes, der Anschlüsse und des Zubehörs erfolgen. Wenn Sie das TDR regelmäßig in staubiger oder nasser Umgebung nutzen, sollte diese Überprüfung nach jeder Nutzung erfolgen. 4.3 Batterieentsorgung Dieses Gerät ist mit einem NiMH-Akku ausgerüstet. Bitte beachten Sie die nationalen Bestimmungen bei der Entsorgung. Seite 19 von 28 RB1205CXA 4.4 Service und Kalibrierung Das Gerät enthält keine vom Bediener austauschbaren Teile. Das Gerät ist wartungsfrei. Für einen Service und die Kalibrierung wenden Sie sich bitte an den zuständigen Händler oder an: Radiodetection CE, Continental Europe Industriestraat 11 NL-7041 GD’s-Heerenberg Postadresse Deutschland: Groendahlscher Weg 118 D-46446 Emmerich am Rhein Telefon: +49 (0) 28 51/92 37 - 20 Telefax: +49 (0) 28 51/92 37 - 520 http://de.radiodetection.com E-Mail: [email protected] 5 Technische Spezifikationen Abmessungen: Höhe: Breite: Tiefe: Gewicht: 250 mm 270 mm 270 mm 2,7 kg Betriebstemperatur: 0° C bis 50 ° C Entfernungsgenauigkeit: +/- 0,3 m plus +/- 0,01 % vom Messwert Anzeige: 320 x 240 Punktmatrix, Flüssigkristallanzeige (LCD) mit elektroluminiszierender Hintergrundbeleuchtung. Energieversorgung: NiMH-Akku. Ladespannung: extern 12 V mit 1,3 A Ladestrom Betriebsdauer: > 6 Stunden ununterbrochener Betrieb, ohne Hintergrundbeleuchtung Impulsbreiten: 0,9 ns, 2 ns, 25 ns, 100 ns und 500 ns Seite 20 von 28 RB1205CXA Horizontale Auflösung: >610 m: 0,03 m bei v/2 148 >610 m: 0,1 m bei bel. v/2 Maximaler Messbereich: 19,4 km bei ca. 148 v/2; 16,4 km bei ca. 90 v/2, 12,7 km bei 67 v/2. Der Bereich variiert mit dem VOP-Wert. Die maximale Kabellänge ist abhängig von der Impulsweite und dem Kabeltyp Vertikale Empfindlichkeit: > 65 dB Vertikale Auflösung: 14 Bits bei 170 angezeigten Punkten. Kurvenspeicherung: 6144 Datenpunkte pro Kurve Standard: acht Kurven Optional: 32 Kurven Filter: Standard: 8fach Mittelwert; 50/60 Hz, Auto-Filter Optional: 4x , 8x, 16x, 32x, 64x, 128x Mittelwertfilter Eingangsschutz: 400V von GS bis 400 Hz, fallend auf 10 V bei 1 MHz. Impulslaufzeit: Anzeigeformate: VOP (%) dreistellig im Bereich von 30 bis 99% oder v/2 vierstellig im Bereich von 45 bis 148 m/µs Standardzubehör: Bedienungsanleitung, Ladenetzteil, gepolsterte Tragetasche, Wave-View-Software, Anschlusskabel Koax mit BNC Seite 21 von 28 RB1205CXA Zubehör optional: Speichererweiterung, Filtererweiterung, Garantieerweiterung, Kabel für Zigarettenanzünderanschluss, Gerätetasche. 6 Kurvenbeispiele Eine große Anzahl von Kurvenformen können bei den Messungen auftreten. Dies ist begründet in der Tatsache, dass es eine Vielzahl verschiedener Anwendungsgebiete als auch unterschiedlichste elektrische Verbindungen in der Praxis gibt. Zur Erinnerung: Die Reflexion eines Fehlers oder einer Verbindung wird verschiedene Bilder ergeben, je nachdem, ob das Kabel kurz oder lang ist. Unterschiedliche Hersteller, Kabeltypen und Verbindungsmöglichkeiten ergeben unterschiedliche Kurvenformen. Die Impulsbreite, der horizontale Zoom und die vertikale Verstärkung hilft Ihnen die Kurvenform so darzustellen, dass eine gute Interpretation der Kurve möglich ist. Praktische Tests mit dem Gerät geben Ihnen dann auch die Sicherheit, die gemessenen Kurven richtig zu interpretieren. Nachfolgend nun einige Beispiele für Kurven von Koax-Kabeln: Seite 22 von 28 RB1205CXA Eine Kurve mit einer Reflexion nach oben (siehe Cursor 2) zeigt eine offene Stelle (hohe Impedanz). Eine Kurve mit einer Reflexion nach unten (siehe Cursor 2) zeigt einen Kurzschluss (geringe Impedanz). Seite 23 von 28 RB1205CXA Die mittlere Reflexion zeigt eine teilweise offene Stelle bei Cursor 2, gefolgt von einer komplett offenen Stelle (Kabelende). Je größer der Fehler, um so größer wird die Reflexion sein. Die mittlere Reflexion am 2. Cursor zeigt einen teilweisen Kurzschluss, gefolgt von einer komplett offenen Stelle. Je größer der Fehler, um so größer wird die Reflexion sein. Seite 24 von 28 RB1205CXA Die Reflexionen an jedem Abzweig werden jedes mal kleiner, obwohl sie gleich sind. Der Grund dafür liegt in der Kabeldämpfung. Die größere Reflexion am 2. Cursor hinter der kleineren Reflexion zeigt eventuell einen defekten Abzweig an. Zwei Kabelbereiche mit einer Muffe ( 2. Cursor). Die Größe der Reflexion an der Muffe ist direkt proportional zur Qualität der Muffe. Seite 25 von 28 RB1205CXA Eine gute Muffe ist eine kleine Reflexion und eine schlechte Muffe ist eine große Reflexion. Koax-Abzweiger (bei Innen- und Ausseninstallationen) zeigen Reflexionen entlang der Kurve. Die Qualität eines jeden Abzweigers wird durch die Größe der Reflexion beschrieben. Seite 26 von 28 RB1205CXA Abzweiger und Kupplungen sind schwer zu identifizieren, wenn die Kurve mehrere Reflexionen zeigt. Der 2. Cursor zeigt den Abzweig. Die beiden folgenden Reflexionen sind zum einen das Ende des Abzweiges und zum anderen das Kabelende. Diese Kurve zeigt ein wassergetränktes Kabel. Die Reflexion nach unten zeigt den Anfang des Wassereinbruchs und die Reflexion nach oben deren Ende. Generell kann der Bereich dazwischen als verrauscht angesehen werden. Seite 27 von 28 RB1205CXA Ein gut abgeschlossenes Kabel wird die gesamte Impulsenergie absorbieren, so dass keine Reflexion angezeigt wird. Fehler die auf dieser Strecke auftreten, werden als Reflexionen angezeigt. Die Messung einer Antenne ergibt normalerweise eine scharfe Reflexion. Diese Reflexionen können sehr stark von der Art der Antenne abhängig sein. Seite 28 von 28 RB1205CXA Das Messen von Kabeln von Mastantennen ist sehr anspruchsvoll, da sich auf solchen Kabeln Induktionsspannungen befinden können (Funkstrahlungen). Nutzen Sie hier die Filtermöglichkeiten des Gerätes für ein sauberes Kurvenbild. Darstellung eines durchgebrannten mechanischen Verbinders von Rundfunksendekabeln. Seite 29 von 28 Ortungstechnik Kabelmesstechnik Inspektionstechnik No.dig-Technik Schulung Reparatur und Service Radiodetection CE, Continental Europe Industriestraat 11 NL-7041 GD’s-Heerenberg Postadresse Deutschland: Groendahlscher Weg 118 D-46446 Emmerich am Rhein Telefon: +49 (0) 28 51/92 37 - 20 Telefax: +49 (0) 28 51/92 37 - 520 http://de.radiodetection.com E-Mail: [email protected] Radiodetection Produkte werden nach der internationalen Qualitätsnorm ISO 9001 hergestellt und sind CE zertifiziert. Wir entwickeln unsere Produkte ständig weiter und behalten uns deshalb technische Änderungen vor. © by Radiodetection 90/BA_RB1205CXA_DE1 11/08