the austrian - Vereinigung Österreichischer Peacekeeper

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the austrian - Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Zulassungsnummer: 02Z033547 l Verlagspostamt: 1070 l Aufgabepostamt: 8044 l DVR: 0798908 l Postgebühr bar bezahlt
THE AUSTRIAN
PEACEKEEPER
Zeitschrift der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
3/2010
Friedenssicherung im Jahr 2010
Seite 13
Bundestreffen in Salzburg
Seite 15
€ 3.20
Editorial
Nach unserer Mitgliederversammlung in Salzburg, bei der wir mit der
Feier zur Standartenweihe einen Höhepunkt in unserer
Vereinsgeschichte erleben durften, folgten am 27. und 28. Mai weitere bemerkenswerte Ereignisse. Am 27. Mai fand das dritte Treffen des
Netzwerkes für den Frieden im UN-Zentrum in Wien statt und am 28.
Mai rückte unsere Standarte anlässlich der Verabschiedung der
Golanrotation zum ersten Mal aus. Die Verbundenheit der ehemaligen Peacekeeper mit den in den Einsatz abrückenden Soldaten kam
durch die Teilnahme unserer Standarte erstmals sichtbar zum
Ausdruck. Beide Ereignisse belegen, dass die Vereinigung Österreichischer Peacekeeper sowohl national als auch international präsent ist. Diese Präsenz können wir aber nur Aufrecht erhalten, wenn
möglichst viele unserer Mitglieder an Veranstaltungen der VÖP teilnehmen oder bei deren
Gestaltung aktiv mitwirken. Die Zahl der Peacekeeper, die an unseren Veranstaltungen aktiv teilnehmen, wächst erfreulicherweise und ich möchte mich an dieser Stelle bei allen dafür bedanken. Ich bin mir aber auch dessen bewusst, dass wir noch mehr erreichen können. Liebe
Peacekeeper, setzen sie ein Zeichen, kommen sie zu VÖP-Veranstaltungen und helfen sie die
Kraft unserer Vereinigung zu mehren.
Keep peace.
Eigentümer und Herausgeber:
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Vereinssitz:
1070 Wien, AG Stiftgasse 2a
Kunst im Einsatz
Seite 4
Postadresse:
1090 Wien Roßauerlände 1
Französische Auszeichnung für
österreichische Peacekeeper Seite 5
Chefredakteur:
Mag. Thomas Achleitner,
[email protected]
Wie es damals war
Titelfoto:
VÖP/Elisabeth Zechmeister
Ein „Lokalaugenschein“ am Golan Seite 9
Der UN Information Service (UNIS) Vienna ist regelmäßig mit Beiträgen in The Austrian Peacekeeper vertreten. Dr. Christian Holger Strohmann und Obstlt Helmut
Gekle berichten regelmäßig für The Austrian Peacekeeper.
Ohne Stopp des illegalen Waffenhandels
kein Frieden in Afrika Seite 12
Gesamtherstellung:
Vehling
Medienservice und Verlag GmbH
8010 Graz, Conrad von Hötzendorfstraße 121
Anzeigen:
Medienservice und Verlag GmbH
8010 Graz, Conrad von Hötzendorfstraße 121
Offenlegung:
”The Austrian Peacekeeoer” dient der Information, Weiterbildung, Unterhaltung und Kameradschaftspflege aller
Mitglieder der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper, der aktiven und ehemaligen Angehörigen österreichischer Kontingente der UN bzw. im Rahmen der Partnership for Peace, OSZE,etc. sowie ihrer Freunde und Förderer.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinung des Autors aus und müssen sich nicht zwangsläufig
mit jener der Redaktion bzw. der VÖP decken. Die Redaktion behält sich Kürzungen und stilistische Modifizierungen
der eingesandten Beiträge vor. Die Rücksendung von
Unterlagen erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch.
Erscheinungsweise: 6x pro Jahr
Einzelpreis: € 3.20, Jahresabo: € 16.50
Seite 6
Friedenssicherung im Jahr 2010
Bundestreffen in Salzburg
VÖP Aktuell ab Seite 17
Seite 15
Seite 13
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Impressum:
INHALT
General Günther Greindl
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ÖSTERREICH
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
3/2010
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Kunst im Einsatz
Das Zentrum Einsatzvorbereitung als Drehscheibe für die Auslandseinsätze des
Österreichischen Bundesheeres setzt neben innovativer und zukunftsorientierter
Ausbildung auch grelle Akzente im kulturellen Bereich. Vor beinahe fünf Jahren
wurde vom Leiter der Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit, Obstlt Helmut Gekle, die
Reihe „Kunst im Einsatz“ erdacht. Ihr Ziel ist die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und Kultur in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf.
besonderer Freude
wird daher dem
Herbst entgegengesehen, denn das
Fünfjahresjubiläum
wird mit einer Ausstellung fotorealistischer Werke,
des derzeit spannendsten burgenländischen Malers, Grafikers und
Designers, Wilfried Ploderer, und
VÖP-Generalsekretär Dietmar Hübsch bei der „Kunst im Einsatz“- einem Galaabend
Ausstellung „pasmos architects“.
Foto: Thomas Hatzl mit
AusnahmeDie Idee hinter diesem Projekt ist ein- schauspieler Erwin Steinhauer gefeiert
fach erklärt: Soldatinnen und Soldaten werden.
werden in Götzendorf auf Einsätze in
fremden Kulturen vorbereitet, dies erfordert Offenheit und Toleranz.
Dasselbe ist aber auch im Inland gefordert und wird hier vor allem von der bildenden Kunst eingefordert. Mit der
Reihe „Kunst im Einsatz“ wird den
Soldatinnen und Soldaten bereits in
Götzendorf der Eintritt in diesen Dialog
ermöglicht.
Weiters kann mit der Reihe „Kunst im
Einsatz“ einer breiten Öffentlichkeit signalisiert und gezeigt werden, dass im
Österreichischen Bundesheer auch
abseits des Kernauftrages Spitzenleistungen hinter den Kasernenmauern
erbracht werden. Soldatisches Leben
erfolgt im Zentrum Einsatzvorbereitung
nicht nur streng nach Dienstplan und
detaillierten Ausbildungsvorgaben, sondern es bleibt auch Zeit und Platz für
geistige Nahrung, die bei den verschiedensten Veranstaltungen genossen
werden kann.
Die Qualität der eingeladenen Künstlerinnen und Künstler trägt das ihre zum
Erfolg dieser Kulturreihe bei, die auch
Vorbild für die Reaktivierung der Galerie
im Wiener Turm in der Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha war. Mit
unentgeltlich zu Truppenbetreuungen in
die Auslandsmissionen aufgebrochen
sind. 59 von ihnen sind im nun erschienen Buch portraitiert.
Mit einer schwungvollen Präsentation
in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums, musikalisch
unterstützt von der Wiener Kultband
Monti Beton, sowie im Streikträfteführungskommando in Graz, mit musikalischer Unterstützung der genialen
Uptown Monotones und von Leona &
Swen wurde der Öffentlichkeit diese
einzigartige Zusammenarbeit präsentiert.
Beide Projekte sind Erfolgsgeschichten,
die nur durch den weit über die dienstlichen Belange hinausgehenden persönlichen Einsatz des äußerst innovativen Teams der Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit erzielbar sind. Ein Team, das
wesentlich zum exzellenten Ruf des
Zentrum Einsatzvorbereitung beiträgt
„Künstler im Einsatz für den Frieden“: Ein Buch dokumentiert die Geschichte der Truppenbetreuung.
Foto: Ostv Werner Wukoschitz
Die Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit
im Zentrum Einsatzvorbereitung hat
aber nicht nur mit der Implementierung
der ersten permanenten Galerie im
Bundesheer für einen Meilenstein
gesorgt, sondern auch mit der
Aufarbeitung der Geschichte der
Truppenbetreuung im Buch „Künstler
im Einsatz für den Frieden“. In mühevoller Recherchearbeit wurden 69 Künstlerinnen, Künstler und Gruppen aller
Genres ausfindig gemacht, die seit 1986
und das auch in Zukunft gewillt ist,
Meilensteine im Marketing und in der
Öffentlichkeitsarbeit zu
setzen.
Obstlt Helmut Gekle
UNO-Unter-Generalsekretär für Friedensoperationen Alain Le Roy anlässlich
einer Peacekeeping-Konferenz in Wien:
sogar in schwierigen, manchmal
unmöglichen Situationen. Deshalb ist
die Arbeit von Organisationen der
Zivilgesellschaft wie der Vereinigung
Österreichischer Peacekeeper essentiell, um die Botschaft der UN zu verbreiten und um Bevölkerung und Regierung
zur Unterstützung von friedenssichernden Operationen zu ermuntern.
"To support peace and to save and protect lives, the world turns to the UN,
even in difficult, sometimes impossible
situations -- which is why the work of
civil society organizations such as the
Austrian Association of Peacekeepers
is essential, to spread the UN message
and encourage public and government
support for its PK operations; AAP is all
the more important as currently Austria
is a member of the Security Council."
Alain Le Roy, Unter-Generalsekretär für
Friedensoperationen, bei einem Besuch in Haiti
(Photo: UN)
„Die Welt wendet sich zur
Friedensunterstützung, und um Leben
zu retten und zu schützen, an die UN,
Paulitsch absolvierte von Jänner 2007
bis November 2008 einen Einsatz im
Kosovo, davon ein Jahr als Chief Admin
des DCOS Support („Chefsekretär“ für
des Stellvertretenden Stabschef der
Versorgung) bei Brigadier Gehart und
Brigadier Reinhard Schöberl im KFOR
Hauptquartier in Pristina. Ein Jahr
davon wurde unter französischer
Einsatzführung gedient. Auf Grund des
starken Engagements und umfassender
Unterstützung des französischen CSM
(Command Sergeant Majors - ranghöchster Unteroffizier an der Seite des
COM KFOR) wurden Paulitsch und
Freismuth, dieser in der Funktion des
HQ Welfare (verantwortlich für Konzertund Sportveranstaltungen, Ausflüge,
Urlaubsflüge…) bereits 2008 als
Anwärter für einen französischen
Orden vorgeschlagen.
Nach dem offiziellen Ende der Gedenkfeier luden der Verein des Souvenir
Français, die Veteranenvereine und der
Französische Verteidigungsattaché zu
einem „vin d’honneur“ in ein Wiener
Restaurant. Eine würdige Veranstaltung, die zweifellos mehr Besucher verdient hätte, ging so zu Ende.
OStv Friedrich Paulitsch
UOÖA&Komm JgB26(HGeb)
Die VÖP ist umso wichtiger, da Österreich zurzeit Mitglied des Sicherheitsrates ist.“
ÖSTERREICH
die beiden Offiziersstellvertreter
Gerhard Freismuth und Friedrich
Paulitsch die „médailles commémorative française avec agrafe >Ex-yougoslavie<“.
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Am 8. Mai wurde im Carré des Français, am Wiener Zentralfriedhof, des Endes
des Zweiten Weltkrieges gedacht. Veranstalter war das Souvenir Français, unter
der Führung von Monsieur Lapierre.
zurück und
appellierte an
Solidarität,
Demokratie,
gegenseitigen
Respekt und
die Entschlossenheit, im
Notfall gegen
eine Wiederholung dieser
Katastrophe
zu kämpfen,
denn „Frieden
ist nicht selbstDie Ausgezeichneten v.l.n.r.: OStv Freismuth, OStv Paulitsch, Mjr Dermutz, Hptm verständlich
Leitner, Mjr Schilcher, Obstlt Kundigraber, Bgdr Gehart
und für immer
Souvenir Français ist ein Verein, ver- gegeben“, so Square. „Völkerversöhgleichbar mit dem Österreichischen nung in Europa weist den Weg in die
Schwarzen Kreuz, der sich um die Zukunft“ und „Sich erinnern heißt verErhaltung von Kriegsdenkmälern und stehen“ waren die Kernaus-sagen seiSoldatenfriedhöfen und damit um die ner Rede.
Tradition und das Gedenken an die
Gefallenen bemüht. Der Verein besteht Nach der Kranzniederlegung und einer
derzeit aus zirka 1450 örtlichen Schweigeminute wurden verdiente
Komitees in Frankreich und 52 ausländi- Österreichische Soldaten ausgezeichnet: Brigadier Norbert Gehart und
schen Niederlassungen.
Oberstleutnant Bernhard Kundigraber
Nach der Flaggenparade kam es zur erhielten die „medaille de la défense
Ansprache
des
Französischen nationale, écholon or“, Major Markus
Botschafters, Monsieur Philip Square. Schilcher und Hauptmann Manfred
Der Botschafter wandte sich in seiner Leitner die „medaille de la défense
Rede direkt an die angetretenen „Öster- nationale, écholon argent“, Major
reichischen Freunde“. Er blickte auf die Alexander Dermutz die„medaille de la
schwere Zeit des zweiten Weltkrieges défense nationale, écholon bronze“ und
3/2010
Französische Auszeichnung für
österreichische Peacekeeper
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EINSATZ
Wie es damals war…
Oberst a.d. Gerhard Buchinger hat in der letzten Ausgabe des TAP in einem
Leserbrief kritisiert, dass durch einige Erlebnisberichte fälschlich der Eindruck
erweckt wird, dass UN-Missionen fast ein Urlaub sind. Dass es nicht so ist – oder
zumindest war – will er in seinem Bericht klar machen.
Das UN-Camp in Kairo
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Aus meiner eigenen persönlichen Sicht
und als geistiger Vater des AUSBATT
UNDOF erlaube ich mir, die Dinge so zu
schildern, wie sie damals in der ersten
Phase des AUSBATT wirklich waren.
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Ich darf hier kurz meine erste Zeit im
Orient überhaupt schildern. Sommer
1959 – ich war in der Türkei, gelangte in
die kurdischen Gebiete Ostanatoliens
bis Dogubayazit an der iranischen
Grenze, wurde von einer kurdischen
Ortswehr gefangen genommen, nach
Dogubayazit überstellt und es gelang
mir abzuhauen. Es ging bis nach Syrien.
Ziemlich ereignisreiche Sache, aber
mein Interesse am Nahen Osten war fix
ausgeprägt. 1966 kam ich wieder, folgte
einer ähnlichen Route bis nach Indien.
Von 1968 bis 1970 meine Zeit im AFH
UNFICYP. Gelangte während der damaligen off-days (sieben Tage alle drei
Monate) nach Syrien und Israel.
Damaskus, der Hauran, das südliche
Syrien, alles noch Sperrgebiet. Auf der
israelischen Seite der besetzte
Westgolan mit dem intakten El Kunaitra,
Birket Ram, der Phialasee der Antike,
bis Tiberias. Golan, der Name kommt
aus dem Althebräischen – Gwalan, das
Grenzland. Heute bedeutet im
Hebräischen die Grenze Gwul. Die
Griechen im Seleukidenreich nannten
das Gebiet Gaulanitis.
Mir war damals, 1969, während dieser
privaten Erkundigungen im syrischen
und israelischen Golan, klar, dass es
hier noch weitere Kämpfe oder einen
Großkrieg geben werde – mit
Truppenentflechtung durch die UNO.
Ich machte meine privaten Beobachtungen, prägte mir Gelände und lokale
Gegebenheiten genau ein, und war
auch im Camp Ziouani.
1973 stand ich in Schaluffa und El Kubri
am Suezkanal als VerbO zur III. ägyptischen Armee. Ich nahm deren komplette Versorgung mit Lebensmitteln,
Wasser und San-Material wahr. Zur
gleichen Zeit gab es heftige Kämpfe am
Golan und der einzige Ausweg war eine
Verlegung von UNO-Truppen dorthin.
Ich nahm am gesamten Verlauf des
Ägypten-Einsatzes teil – Suezkanal,
Dschebel Gineifa, Sinai, Ismailia, die
Bitterseen, Suez. Es gab schwere
Kämpfe mit Panzern, Raketen, Artillerie
und ich war als Aufklärer zugegen. Im
Jänner 1974 die endgültige offizielle
Waffenruhe, die eingehalten wurde. Ich
deckte mit meinen Aufklärern den israelischen Rückzug über den Suezkanal
nach dem Sinai ab. Es war ein Dis-
engagement ähnlich wie am Golan. Ich
hatte dabei guten Kontakt mit dem
Force Commander, General Silasvou,
sowie mit dem UNEF COO, Oberst
Kuosa.
Mir war klar, dass die Israelis nach einiger Zeit den Sinai räumen würden und
UNEF aufgelöst würde. Ich war
bestrebt, den Österreichern einen Platz
bei der UNO militärisch offen zu halten,
ähnlich wie im März 1970, als man das
Feldspital mit einem Trick auflösen und
heimschicken wollte. Es war mir gelungen, das zu verhindern. Ich hatte etliche
Gespräche mit Oberst Kuosa, den ich
aus Zypern gut kannte. Gemeinsam
waren wir mit der Lösung der Krise in
Mandria betraut und ich hatte ein gutes
persönliches Einvernehmen mit dem FC
wegen meiner Aktionen am Sinai. So
konnte ich den Vorschlag einbringen,
dass, falls es zu einem UN-Einsatz am
Golan käme, die Österreicher beteiligt
sein würden. Der Kommandant des
AUSBATT segnete den Vorschlag ab,
das HQ UNEF war einverstanden.
Im April 1974 gab es zwei Konferenzen
in Ismailia, an denen das AUSBATT,
Elemente des HQ UNEF und die
Peruaner teilnahmen. Das AUSBATT
gehörte damals einer peruanischen
Brigade an. Der Einsatz am Golan –
genannt Operation Concord – wurde
besprochen. Es ging um die Verlegung
der UN-Battailone auf den Golan, es
wurde erwogen, ob auf dem Land- oder
Luftweg. Die Nepalesen sollten auf den
Hermon, die Österreicher in den Raum
Kunaitra, die Peruaner in den Süden,
POLLOG und CANLOG sollten die logistischen Aufgaben übernehmen. Es wurde
festgelegt, dass das AUSBATT auf dem
Luftweg ein Vorkommando nach
Damaskus entsenden sollte. Ein Peruaner begann das Briefing über den Golan mit: „It is an unfriendly country“.
Die Kämpfe am Golan gingen weiter, die
IDF (Israeli Defense Foces – israelische
Armee) stand drei Kilometer außerhalb
von Sassa. Auch Saudis waren noch im
Einsatzraum. Am 31. Mai kam es zum
(von US-Außenminister Kissinger vermittelten) Waffenstillstand zwischen
Nach langer Suche fanden wir den
Flugplatz. Die Syrer empfingen uns mit
kalter, skeptischer Höflichkeit und zeigten uns, wer die Herren im Land seien.
Mit Jeeps und einem Bus ging es nach
Kanaker. Wir bezogen eine verlassene,
zerschossene Kaserne. Die Syrer halfen
uns bei der Instandsetzung der Ruinen.
Wir erkundeten das Gelände, ich stand
bei Sassa auf einem Dach und blickte
mit dem Scherenfernrohr zu den
Stellungen der IDF. Ein Erdwall war über
die ganze Straße aufgeschüttet, die
Gegend war hochgradig vermint.
Am 5. Mai rückte das Gros des AUSBATT, kommandiert von Obstlt Burgstaller, auf dem Landweg heran.
Burgstaller war der fähigste und
umsichtigste Kommandant, das sei
auch 36 Jahre später ausdrücklich festgehalten. Waldheim, damals UN-Generalsekretär, kam auf Besuch.
Am 8. Juni begann das Disengagement
EINSATZ
Im Camp Ismailia wurde der Einsatz am Golan geplant
in vier Etappen. Es wurde auch ein vorgeschobenes UN HQ errichtet, das auf
der Straße von Sassa nach Kunaitra
vorrückte. Khan Arnabe war fast gänzlich zersört, Hine, Beit Shinn und Mazrat
Beit Shinn arg zersört, nur Aarne war
intakt. Andre Ortschaften wie Trounje
waren nur Steinhaufen. Es gab in diesen ersten Tagen unter den syrischen
Zivilisten 21 Tote durch Minen. Ich
selbst befand mich auf meinem UNTSO
OP südöstlich von Kunaitra und beobachtete mit einem AUSBATT-Zug den
südlichen Abschnitt des SassaFrontbogens. Es gab Tag und Nacht
schwere Buschbrände, Minenexplosionen und unendlich viele Stechmücken, wie später nie mehr in dieser
Form auftraten.
Ich organisierte dann in Damaskus die
erste zivile Infrastruktur mit den syrischen Behörden. Die Nepalesen kamen
nie in Syrien an. Ihr Kommandant, Prinz
Rana, haute mit seinen Gurkhas nach
Nepal ab, so erbten wir den Hermon
und mussten unsere Stellungen arg
ausdehnen.
Die Grenzen der AOS (Area of separation - Trennungszone) war mit dicken
Farbstiften auf den Karten eingezeichnet – etwa zwei bis drei Millimeter dick.
Das waren im Gelände 200 bis 300
Meter. Die Syrer legten dies zu ihren
Gunsten aus und es kam zu den ersten
„permanent violations“. Es gab viele
Unfälle durch Minen, ich will die Sache
am Berg mit unseren ersten vier Toten
gar nicht mehr erwähnen. Zu vieles war
damals unklar, aber es gab Leute,
denen große moralische Schuld zuzuweisen ist. Die Straße auf den Berg war
von den Syrern 1962 errichtet worden.
Die eigentliche Straße hinauf zu Hotel,
Hermon South und Base wurde im
Oktober/November von der IDF angelegt, auf H standen sogar aus Prestigegründen die Centurions.
Wir selbst verblieben in Kanaker, in
welches nach und nach die Syrer einrückten. Österreichische und syrische
Zelte standen ineinander verkeilt, das
Lager wurde immer beengter. Es gab
einen Zeltbrand, die Syrer halfen beim
Löschen, sie standen auch für uns
Wache im Camp und zeigten sich
kooperativ. Es gab aber im Gelände
immer wieder Schussvorfälle, ich war
mehrmals bei der Klärung solcher
Zwischenfälle tätig.
Mit dem 25. Juni war die jetzige AOS
errichtet. Die Positions waren nur einige wenige Zelte im Ruinengelände, vermint und über Pisten schwer erreichbar.
Sogleich wurden Bunker errichtet. Es
gab große syrische Truppenbewegungen zur AOS und viele „violations“.
Es gab im Oktober 1974 einen bedeutsamen Zwischenfall bei Position 25. Der
syrische Verteidigungsminister war in
seinem Dienstwagen, begleitet vom
Polizeipräsidenten von Damaskus und
einigen Militärs irgendwo in die AOS
eingefahren und wollte sie bei Position
25 verlassen. Ein österreichischer
Hauptmann und ein Leutnant handelten
unklug. Sie stoppen die Syrer gewaltsam, unser Leutnant sprang sogar auf
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Syrien und Israel. Der UNSicherheitsrat beschloss die Entsendung von UN-Truppen, Bundeskanzler
Kreisky erteilte seine Zustimmung zur
Beteiligung österreichischer Einheiten.
Es hieß, die Syrer verlangten die
Entsendung von „unarmed observers
under Syrian jurisdiction“. Ich machte
Einwände und bestand auf einer
Klärung. Erstens waren wir ein bewaffnetes Jägerbataillon und zweitens –
unter syrischer Rechtssprechung, das
sah sehr eigenartig aus. Die Zeit drängte, wir sollten hinauf, andererseits hielten wir es für klüger, zuerst diese
Punkte zu klären. Wir als Vorkommando
verlegten zunächst nach Kairo ins
CAMP Shams in Heliopolis, bezogen
Zeltunterkünfte bei POLLOG und warteten ab, ob überhaupt geflogen werden
sollte. Nach zwei bis drei Stunden kam
plötzlich der Befehl, sofort von Kairo
nach Damaskus zu fliegen. Die Syrer
erwarteten uns am Airport, der neu
eröffnet und daher auf keiner unserer
Karten zu finden war. Wir flogen mit
einer kanadischen Buffalo direkt über
den Hermon. Man sah aus der Luft
enorme Stellungssysteme und wir hatten ein ungutes Gefühl wegen der SAM.
Eine weitere Buffalo mit Kanadiern an
Bord wurde auch tatsächlich abgeschossen.
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EINSATZ
wir hatten Strom, Wasser und Position
25 wieder.
Im Camp Kanaker brannten einige AUSBATT-Zelte ab
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
die Motorhaube. Die Österreicher
waren nicht immer so gut, wie sie
glaubten. Die syrische Antwort kam
sofort: In Kanaker sperrten sie uns
sofort Strom und Wasser ab, und es
kam der Befehl, sofort Position 25 zu
räumen, sonst würde sie durch die
Syrer gewaltsam entfernt. Jener
Leutnant musste sofort in den Libanon.
Wir schafften ihn eiligst zu CANLOG, wo
er in kanadischer Uniform als Lt Smith
verblieb (sein Onkel war ja daheim
jemand). Ich richtete sofort ein
8
Schreiben an den syrischen Verteidigungsminister, mit dem Bedauern, wir
hätten vom besuch Seiner Exzellenz
nichts gewusst, sonst hätten wir Seine
Exzellenz bei Position 25 mit allen Ehren
empfangen. „We are proud to be here in
Syria, to help restore peace and order
and every Austrian officer, NCO or soldier in Syria is an informal ambassador
who will gladly inform the Austrian
public about the positive experience
made in Syria.” Damit gab Seine
Exzellenz nach. Syrien hatte damals
international einen schlechten Ruf und
Es kam der Herbst 1974 und damit die
Regenzeit. It was raining Jews and
Arabs, Schneestürme, heftige Gewitter.
Wir hatten draußen auf den Positionen
nur Zelte und aus Österreich kam ein
eigener Pionierzug, der knapp vor dem
Winter sehr bescheidene Prefabs
errichtete. Kanaker war längst unhaltbar geworden. Wir hörten von einer
verlassenen
ostdeutsch-syrischen
Rinderfarm in Amrat al Faouar und
erkundeten
diese.
Ein
IDFPanzerbataillon war dort gelegen, jetzt
hausten Beduinen darin. Ich beanspruchte den jetzt arabisch bewohnten
Teil von Faouar, da die Gebäude in besserem Zustand waren. Etwas außerhalb, in einem grauen Steinhaus mit
Föhren in ein einer Straßenkurve,
befand sich das syrische HQ. Ich war
öfters dort und es fiel mir auf, dass die
Anzahl der Offiziere immer geringer
wurde. Ich fragte den Kommandanten,
wo seine Herren seien. Er sagte „Allah“
und zeigte zum Himmel – sie waren zum
Minenräumen eingesetzt gewesen.
Oberst a.d. Mag. Gerhard Buchinger
Fotos: Österreichisches Bundesheer/HBF
Dringend
Dringend gesucht!
gesucht!
Im Jahr 2010 gedenken wir nicht nur des
ersten Auslandseinsatzes Österreichs
im Kongo, auch unsere Vereinigung feiert ihren runden Geburtstag:
50 Jahre Auslandseinsätze
15 Jahre Vereinigung
Österreichischer Peacekeeper
Die Vereinigung Österreichischer
Peacekeeper wird ein Buch herausgeben, in dem österreichische Teilnehmer
an internationalen Einsätzen einige ihrer
Erlebnisse schildern werden. Raum
gegeben werden soll Ereignissen, die
den Einzelnen aufgrund ihrer
Außergewöhnlichkeit im Gedächtnis
geblieben sind – Anekdoten, rührende
Erlebnisse, gefährliche Situationen.
für den Begriff „UN-Mission“ steht, wenn
er darauf angesprochen wird. Das Buch
soll daher eine Sammlung subjektiver
Eindrücke sein, die mosaikartig ein Bild
von der Geschichte österreichischer
Beteiligung an internationalen Missionen
Im Zentrum steht, was für den Einzelnen präsentieren soll.
Point Of Contact:
OR Mag. Hübsch,
Tel.: 0699/19421620,
Mail:
[email protected]
Im Rahmen der Personalgewinnung und
Personalwerbung bzw. OrgPlanabsprachen hatte ich die Gelegenheit,
nach meinem siebenten Auslandseinsatz (dreimal in Zypern und viermal am
Golan) und einer „UN-Pause“ von 18
Jahren seit dem letzten Einsatz, am
Golan mit einer Delegation des
SKFüKdo und HPA unter dem Kommando von Obst Franz Eckstein wiederum
das AUSBATT/UNDOF in Syrien zu
besuchen.
Ich kann vorwegnehmen, dass sich in
dieser Zwischenzeit sehr viel geändert
hat. In den fünf Tagen unseres
Aufenthaltes bekam ich derart viel
durch MPO Mjr Michael Marfjana und
sein Team bereits überaus wohltuend.
Obstlt Karl Wolf – ein geborener Steirer
- der, wie man von allen Mannschaftsdienstgraden vernehmen konnte, seit
15. Februar 2010 das Bataillon unter seinem Motto: „One Mission - One
Message - One Team“ mit großem
Erfolg führt, konnte beim Empfang
namens „Beer Call“ seine Offiziersmannschaft vorstellen, die ihren Dienst
zur vollsten Zufriedenheit ihrer
Vorgesetzten versieht.
Zu meiner größten Überraschung konnte ich natürlich gleich einen „alten
Empfang durch den BatKdt Obstlt Karl Wolf und sein Team
Positives im Vergleich zu 1992 zu sehen,
dass man dazu nur gratulieren kann.
Aber der Reihe nach.
Nach einem angenehmen Flug der
Delegation, der Obstlt Norbert Pieron,
Mjr Werner Meister (beide SKFüKdo),
Obstlt Klaus Rosinger, Obstlt Wolfgang
Bacher und StWm Silvia Rohrer (alle
HPA) angehörten, war das problemlose
Einchecken in Syrien und der herzliche
Empfang am Flughafen von Damaskus –
abgesehen von dem großen Temperaturunterschied gegenüber Wien -
Bekannten“ – den „Golan-Luigi“ Vzlt
Alois Heindl treffen, der in seinem x-ten
Einsatz diesmal nicht als Busfahrer,
sondern in der Transport-Section als
KUO seinen Dienst versieht.
Im AUSBATT Briefing Room gab es eine
Einweisung durch den CO AUSBATT
Obstlt Wolf, OpsInfoO Hptm Günther
Voitic und COO Mjr Udo Hofer in den
spezifischen Einsatzraum und in die
Belange des AUSBATT/UNDOF mit seinen 395 Mann – davon 76 Kroaten bei
der 3. Kompanie.
Im Bataillon selbst besteht ausgezeichnetes Einvernehmen mit den Kroaten,
die ja die Stützpunkte der 3. Kp betreiben, vernahm man von Mjr Hofer.
Momentan betreibe man 14 Stützpunkte
und einen Permanenten Outpost (POP)
– Fuß-, Mot- und Kombipatrouillen
zählen zu den „Standardverrichtungen“. Die AOS (Area of Separation)
habe für die Österreicher eine
Ausdehnung von 35 Kilometern Länge
und bis zu neun Kilometern Breite und
umfasse eine Fläche von 160
Quadratkilometern. Die höchste Position befinde sich auf 2814 Metern und
geht herunter bis 950 Meter.
EINSATZ
Hptm Voitic berichtete von einer stabilen Lage, wobei sowohl die
Bemühungen der Amerikaner für einen
Frieden ebenso zur Sprache kamen wie
die Verbindungen der Syrer zur Türkei
und dem Iran. Syrien ist in diesen
Belangen vielfach der „Keyplayer“ - vor
allem was den Iran und Libanon betrifft.
Dem steht natürlich eine offensive
Siedlungspolitik mit einer liberalennationalen Regierung seitens Israels
gegenüber. Die Bedrohungslage für die
UN-Soldaten ist momentan als gering zu
bezeichnen. – ein „direktes Bedrohungsbild“ könnte eigentlich nur durch
Vandalismus, Schmuggel- und Einbruchstätigkeiten bzw. durch den
Verkehr gezeichnet werden.
Der CO AUSBATT forciert u. a. auch
zahlreiche Sportveranstaltungen, die
natürlich auch einem eventuellen
Aggressionsabbau, aber vor allem der
Förderung der Kameradschaft und
Fitness dienen. Viele zusätzliche
Aufgaben werden in speziellen
Belangen - wie Kranführertätigkeit,
Feuerwehrausbildung und -einsatz,
Generatoreninstandsetzung - über die
Norm hinaus vom AUSBATT-Experten
erfüllt und, wie es der FC immer wieder
anführe, habe das AUSBATT ausgezeichnete Offizier und Unteroffiziere
parat. Auch operationell läuft alles
bestens.
3/2010
Schon seit 1974 überwachen österreichische Peacekeeper auf den Golanhöhen
die Einhaltung des Waffenstillstandes zwischen Syrien und Israel. Der aktuelle
Einsatz der Blauhelme erfolgt im Auftrag der Vereinten Nationen und beruht auf
einem Ministerrats- bzw. Nationalratsbeschluss vom Oktober 2002. Auf den
Golanhöhen arbeiten die Österreicher mit Kameraden aus Japan, Indien, Kanada,
Kroatien und den Philippinen zusammen.
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Ein „Lokalaugenschein“ am Golan
Nach dem Briefing ging es zur 2. Kp
nach Quneitra, wo man auch hier die
ausgezeichneten räumlichen Ausstat-
9
EINSATZ
tungen für die Mannschaft sehen konnte. Der KpStützpunkt PosNr. 27 ist mitten
in der zerstörten Stadt, die als Mahnmal
an den Krieg gegen die Israelis bestehen bleiben wird.
Der Stp 25, der vor Jahren am Stadtrand
Khananarbeh lag, befindet sich nun mitten in der Stadt, obwohl er nie verlegt
wurde. Wie das ? Kdt Vzlt Vieider: „Die
Stadt hat sich gewaltig vergrößert man versieht nun mitten in der Stadt
seinen Dienst. Das erschwert natürlich
die Kontrolle über die Einhaltung des
status quo.“
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Was man überall sehen konnte, außer
dem Bemühen um absolute Disziplin
und Reinlichkeit, ist auch, dass auf den
Stützpunkten sich jeder mit seinen
Fähigkeiten bestens einbringt und die
„Bodegas“ in einem wunderschönen
und hygienisch einwandfreien Zustand
sind. Beginnend beim Stützpunktkoch der manchmal vorher noch nie eine
Küche von innen gesehen hat und trotzdem die besten Speisen hervorzaubert -
10
International Kitchen“ – hier herrscht,
rotiert und zerspragelt sich Vzlt Josef
Schöberl als Kochstellenleiter. Die
Küche ist im Jahre 2001 – Kostenpunkt
ca. 500.000 US-Dollar - eröffnet worden,
wobei zu 80 Prozent österreichische
Mittel eingesetzt wurden. Ein bestens
besetztes Welfare Office, Feldpostamt
bis zu den einzelnen Kanzleien der
Der „Golan-Luigi“ Vzlt Alois Heindl mit seinem
Kommandanten Obstlt Wolf
Kompanien - alles befindet sich in
einem Topzustand und ist natürlich
auch mit einer Klimaanlage ausgestattet. Spricht man allerdings von der
Weitere positive Aspekte gegenüber
„früher“: Telefonieren nach Österreich
ist an jedem Telefon mit Wertkarte (eine
Minute 0,05 Cent) möglich, SATEmpfang und Internet schaffen optimale Information, vielfach gibt es nur mehr
Einzelzimmer, was privatem Wohnen
gleichkommt.
Inmitten des Camps Faouar thront das
Pentagon, in dem u. a. die UNDOF-VIPs
mit dem philippinischen MGen Natalio
C. Ecarma III, den UNDOF Branch
Heads und den UNDOF Mission Support
Key Civilian Personell ihren Job versehen.
Als besonderes Service wird täglich
Radio Gecko im Camp Faouar ausgestrahlt und die Hörer mit neuesten
Nachrichten versorgt. Einer der
Moderatoren ist, zusammen mit
Paymaster OStv Albert, OStv Erwin
Michels, der in seinem sechsten
Auslandseinsatz natürlich jede Menge
Erfahrung einbringt.
Natürlich durfte ein Besuch in
Damaskus (mit laut „offiziellen
Angaben“ etwa sieben Millionen
Einwohnern) und vor allem des dortigen
Souks nicht fehlen. Bestens geführt
vom Welfare Officer Hptm Ekkehard
Der Kdt des StP 25,Vzlt Vieider, beim Empfang seiner Gäste
bis zu den verschiedensten Künstlern
wie Malern, Schnitzern oder Granatsplitterkreuzschweißern.
Die Stützpunkte der 3. Kompanie werden ja von den kroatischen UN-Soldaten besetzt.
Das Camp Faouar selbst konnte ausgiebig erkundet werden und hier erlebte
ich die größte Überraschung: Moderne
und gut adaptierte Arbeitsräume, beginnend mit dem Herzstück der „Austrian
Küche, hat man ein tägliches Problem:
„Esse ich heute österreichisch, kroatisch, indisch, philippinisch oder japanisch?“ Eine Vielfalt an Topspeisen wird
den Soldaten täglich durch die internationale Küche, die eigene Bäckerei und
Konditorei geboten. Dies war auch bei
den einzelnen Messen der Offiziere,
Unteroffiziere und Chargen zu bemerken. Arbeitsbedingungen und Erholungsräume – besonders die international
besuchte „Schwajer-Hütte“ - passen
bestens zueinander.
Ein Teil der prunkvollen Omayaden-Moschee
Gröppel und durch seine exzellenten
Kenntnisse lernte man auch die
Omayad-Moschee von einer anderen
Seite kennen. Das abschließende
Abendessen auf dem „Aussichtsberg“
EINSATZ
und der Abend-Panoramablick über die
Stadt war schlichtweg der „Tupfen auf
dem i“.
Tags danach stand der obligate Besuch
bei der 1. Kp – der sogenannten „Bergkompanie“ - auf dem Programm. Mit
den geländegängigen Toyotas wurden
die Stützpunkte 12, Hotel Hermon (auf
2.814 Metern), Hermon Base und
Hermon Süd angefahren, wobei generell festgestellt wurde, dass es hier
schon einige Zeit lang so wenig Schnee
gegeben hat und das Wasserproblem
auf beiden Seiten der Grenze akut werden wird.
Am letzten Tag des Aufenthaltes war die
Delegation Gast bei der Medal Parade.
In einem feierlichen Festakt wurden die
Einsatzmedaillen durch den Force
Commander UNDOF, Generalmajor
Encarma, durch den Bataillonskommandanten des österreichischen
Bataillons, Oberstleutnant Wolf, und
den kroatischen Kontingentskommandanten, Major Madjeric, an die
Soldaten übergeben. Der Force
Blick von Hermon Süd hinunter zum Stp 12
Commander bestätigte in seiner Ansprache die ausgezeichnete Arbeit der
Österreicher und Kroaten und dankte
den Soldaten für ihre Leistungen.
Resümee für mich am Golan nach einer
Einsatzpause von 18 Jahren: Ich glaube,
das einzige das sich nicht verändert
hat, sind der syrische Campfriseur und
Schneider, die zwar älter geworden
sind, aber den gleichen Stil wie vor 30
Jahren pflegen.
Vzlt Alois Rumpf
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3/2010
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11
INTERNATIONAL
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
12
Ohne Stopp des illegalen Waffenhandels
kein Frieden in Afrika
Zentralafrika ist ein einziges Waffenarsenal und viele verdienen am Nachschub.
Der UNO-Sicherheitsrat setzt sich mit dem illegalen Waffenhandel auseinander,
der jährlich bis zu 300 Millionen Dollar einbringt. Der Löwenanteil davon wird in
Afrika umgesetzt.
von Waffentransporten
Profit machen.
Waffenschmugglern kann
das Handwerk gelegt werden
Die internationale Gemeinschaft hat ausreichend
rechtliche Instrumente zur
Hand,
um
Waffenschmugglern das Handwerk zu legen, wie etwa
das
UNO-Aktionsprogramm zur Verhinderung,
Verfolgung und Unterbindung des Schwarzhandels
mit Kleinfeuerwaffen, das
Feuerwaffenprotokoll der
Emmanuel Issoze-Ngondet, Ständiger Vertreter der Republik Vereinten Nationen sowie
Gabun bei den Vereinten Nationen, berief im März 2010 eine die umfassenden internaSitzung des UNO-Sicherheitsrates zu Auswirkungen des illegalen tionalen FahndungsmethoWaffenhandels auf Frieden und Sicherheit in Zentralafrika ein
den. Auch gibt es für
(Foto: UN/Devra Berkowitz).
Zentralafrika ausreichend
Die Bemühungen zentralafrikanischer fachliche Unterstützungsangebote, so
Staaten um Festigung des Friedens in vom Büro für Abrüstung und vom
der Region werden vom fortwährenden Zentrum für Frieden und Entwaffnung in
illegalen Waffenhandel immer wieder Afrika.
durchkreuzt, warnten die Mitglieder des
Sicherheitsrates der Vereinten Natio- Der Chef des Wiener Büros für Drogen
nen. In ihrer Sitzung vom 19. März die- und Verbrechensbekämpfung (UNODC)
ses Jahres forderten sie alle UNO- bemerkte während der SicherheitsMitgliedsländer auf, mit diesem Übel ratssitzung, dass heutzutage Konflikte
aufzuräumen. „Zentralafrika strotzt vor innerhalb von Nationen anstatt zwieingeschmuggelten Waffen, die ethni- schen Nationen ausgetragen werden
sche Gewaltakte und grenzüberschrei- und eher leichte als schwere Waffen
tende Kriminalität verschärfen und den zum Einsatz kommen. Die internationale
nationalen Wiederaufbau gefährden“, Waffenmafia profitiere davon jährlich
sagte die stellvertretende UNO- mit 200 bis 300 Millionen US-Dollar,
Generalsekretärin Asha-Rose Migiro wobei Afrika - der gewinnträchtigste
vor dem Sicherheitsrat.
Markt für Schmuggler – mit den meisten
Opfern dafür zahlen muss.
Frieden und Sicherheit in der konfliktgeplagten Region verlangten stärkeres Eine Epidemie, gegen die es eine
Engagement der Regierungen, gemein- Therapie gibt
sam mit den staatlichen Waffenherstellern, um den illegalen Handel auszu- Antonio Maria Costa, dessen UNODC
rotten. Laut Migiro gehörten dazu auch die Verantwortung für den Stopp krimigrößere Anstrengungen, internationale neller Waffenproduktion und -verbreiKonventionen umzusetzen und all jene tung als Teil der UNO-Konvention gegen
zu bekämpfen, die mit der Vermittlung das internationale organisierte Verbre-
chen hat, sagte, dass bereits kleine
Waffenarsenale den wirtschaftlichen
und sozialen Fortschritt eines Landes
unterminieren. Das staatliche Gewaltmonopol könne dadurch gebrochen
oder das politische und militärische
Gleichgewicht zum Umkippen gebracht
werden.
„Waffenhandel ist wie eine Epidemie,
für die es eine Therapie gibt und die
chirurgischen Instrumente verfügbar
sind“, sagte Costa. Er hoffe, die
Mitgliedsländer der UNO würden diese
Mittel künftig besser nutzen, um den
Waffennachschub zu unterbinden, der
Konflikte am Kochen hält. Dem schloss
sich auch der Sicherheitsrat an, der alle
Staaten anregte, energisch gegen die
Lieferung von Kleinfeuerwaffen und
Munition in instabile Gebiete Zentralafrikas vorzugehen.
Auch rief das wichtigste 15-köpfige
Gremium der Vereinten Nationen seine
internationalen Partner dazu auf, die
Kapazitäten der afrikanischen Länder
zu stärken, um die illegale Verbreitung
von Waffen zu verhindern und wirksame Mittel beim Schutz und der
Verwaltung von Waffenlagern einzusetzen.
Auch UNO-Generalsekretär Ban KiMoon erinnerte am 30. April dieses
Jahres Minister der zentralafrikanischen Staaten an ihre Verantwortung
für die Durchsetzung von Rechtsmitteln
gegen den illegalen Waffenhandel – ein
Schritt, der Gewalt abbauen und
Frieden und Sicherheit für die Länder
der Region bringen würde. „Der
Zusammenhang
zwischen
Waffenhandel und anderen kriminellen
Aktivitäten kann nicht geleugnet werden“, sagte Ban. „Dennoch bleibt
Zentralafrika eines der wenigen
Gebiete ohne rechtlich bindende
Maßnahmen, diesen Zustand zu beheben“.
Christian Holger Strohmann
schicken, der normalerweise Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern
würde.
Heutzutage sind rund 105.000 Soldaten,
Polizisten und ziviles Personal in 15
Friedensmissionen, einer AU-Mission
und zehn politischen Missionen eingesetzt, mit einem Budget von insgesamt
acht Milliarden Dollar.
Friedenssicherung ist ein Aushängeschild der Vereinten Nationen und repräsentiert die Organisation als Ganzes.
Jeden Tag brauchen Millionen von
Menschen die Hilfe von UNOFriedenstruppen.
Julian Harston beim „Networking for Peace Forum 2010“ in Wien
Es war Dag Hammarskjöld, einer von
zwei Skandinaviern, der die UN in der
ersten Zeit geleitet hat und den viele für
einen unserer besten Generalsekretäre
halten, der zuerst erkannt hat, dass
Friedenssicherung zwar keine Hauptaufgabe für Soldaten ist, diese aber nur
von Soldaten ausgeführt werden kann.
Heute wird die Rolle des Militärs in der
Friedenssicherung als sehr wichtig anerkannt. Trotzdem ist der Großteil des
Umfelds der Friedenssicherung eher
politisch statt militärisch.
Um effektiv sein zu können ist es unerlässlich, dass eine kritische Anzahl der
Akteure in einem Konfliktszenario
glaubt, dass ihren Interessen mit friedlichen Mitteln besser gedient ist als mit
Gewalt. Wenn diese Voraussetzung
nicht existiert, dann sollten die Blauhelme nicht eingesetzt werden. Immer
wenn bei dieser Grundvoraussetzung
ein Auge zugedrückt wurde, haben wir
dies später bereut.
Während wir von unangemessenen
Einsätzen Abstand nehmen, müssen wir
auch die entgegen gesetzte Gefahr vermeiden – ein ungebührlich langes
Zögern zu handeln, wenn die Umstände
einen Einsatz zulassen. Sogar wenn es
Photo: Nikoleta Tyrda, UNIS Wien
wenig Ressourcen gibt, müssen die
Vereinten Nationen bereit sein, ihre
Verantwortung gemäß der Charta wahrzunehmen. Diese Welt hat und wird den
Vereinten Nationen nicht vergeben,
wenn sie nur zuschauen, obwohl sie
etwas tun könnten.
In den ersten 40 Jahren der UNOFriedenssicherung waren fast alle
Tätigkeiten primär militärisch und wurden eingesetzt, um die kriegführenden
Seiten voneinander zu trennen. Die
zugrunde liegenden Probleme wurden
seitens der Politik behandelt. Noch
heute spielt diese Art von Operationen
eine wichtige Rolle, vor allem in Orten
mit hoher geopolitischer Sensibilität –
wie der Mittel Osten und der Westen
der Sahara, wo ich zuletzt tätig war.
Aber seit dem Ende des Kalten Krieges
haben sich neue Arten von Einsätzen
entwickelt, die sich auch mit den
Ursachen von Konflikten auseinandersetzen. Diese Operationen sind mit
Demokratieförderung, dem Aufbau von
nachhaltigen Institutionen und der
Achtung der Menschenrechte verbunden. Sie versuchen letztlich, eine
Gesellschaft in sechs bis sieben Jahren
durch einen evolutionären Prozess zu
Aber das kommende Jahr könnte
bedeutende politische Rückschläge
und/oder schwerwiegende Einschränkungen des Handlungsspielraums für
eine Reihe von UNO-Friedenssicherungseinsätzen bedeuten, besonders
weil bestimmte Grundvoraussetzungen
nicht erfüllt sind und die Unterstützung
der internationalen Gemeinschaft nicht
kontinuierlich ist. Wir haben solche
Risiken seit Mitte der 90er Jahre nicht
mehr erlebt.
Der jüngste Anstieg der Friedenssicherungseinsätze hat seinen Preis. Wenige
der aktuellen Missionen genießen den
Grad der Aufmerksamkeit durch Mitgliedsstaaten und der hohen Führungsreihe, die wir ihnen gerne idealer Weise
geben würden, vor allem in Bezug auf
die Überlegungen zu und die Überprüfung von Strategien, Politik und effektiver öffentlicher Kommunikation.
Es gibt nur einen Pool von Truppen und
Polizisten auf Seiten der Mitgliedstaaten, und viele müssen daraus mehrere
Friedenssicherungseinsätze gleichzeitig bedienen.
Die quantitativen „Herausforderungen“,
die durch den Anstieg der Aktivitäten
entstehen, sind nur ein Teil der
Geschichte. Die Forderungen sind qualitativ komplexer geworden. Wir sind
mandatiert, komplexe Prozesse wie
Staatsaufbau nach Jahrzehnten des
Konflikts zu unterstützen. Die Friedens-
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Tätigkeiten die Frieden Fördern und Stabilisieren von einer Perspektive der
Vereinten Nation. Ein Beitrag von Julian Harston.
VEREINTE NATIONEN
Friedenssicherung im Jahr 2010
13
VEREINTE NATIONEN
verträge, die wir umsetzen sollen, werden nicht von allen unterstützt. Die
Anzahl der lokalen Akteure wächst und
tut sich in wechselnden Allianzen
zusammen, dabei entstehen unklare
Abhängigkeiten und lukrative Geschäftsmöglichkeiten.
Die rosigen Zeiten nach dem Kalten
Krieg sind internationalen Spannungen
gewichen, die verschärft wurden durch
den Irak-Krieg, die Reaktionen auf den
„Global War on Terror“, den Kampf um
eingeschränkte Energievorräte und globale Märkte.
Die negativen Entwicklungen im Irak
und an der Grenze des Mittleren Ostens
in der letzten Zeit machen es noch
schwieriger, die politische Aufmerksamkeit für die Konflikte der „zweiten
Reihe“ in Afrika und anderswo aufrecht
zu erhalten – es sei denn, diese Länder
bieten besondere politische oder öko-
nomische Möglichkeiten, und in diesem
Fall ist ein gemeinsames internationales
Vorgehen unwahrscheinlich. Viele
Konfliktparteien sind sich dieser politischen und wirtschaftlichen Realitäten
bewusst und sind immer mehr gewillt
Risiken einzugehen, indem sie ihre
Verpflichtungen im Friedensprozess in
Frage stellen oder sich alternative internationale Unterstützung suchen. Aber
eines der vielleicht größten Hindernisse
für effektive Friedensmissionen ist die
Tatsache, dass die Rivalität im Sicherheitsrat zwischen den USA und seinen
Gegenspielern die UNO vollständig lähmen kann.
Wir sollen ständig mehr leisten, obwohl
unser politischer Einfluss auf widerspenstige Akteure zurückgegangen ist.
Angesichts des hohen Risikos, das die
Einsätze der UNO mit sich bringen,
wäre es gut, wenn auch andere Verant-
wortung übernehmen würden. Gleichzeitig müssen wir anerkennen, dass es
in vielen Fällen keine andere Organisation gibt, die politisch akzeptabel oder
operationell in der Lage wäre, den notwendigen Einsatz durchzuführen.
Wir versuchen, mehr zu machen und es
besser zu machen.
Die Frage, ob die UNO-Friedenssicherung mehr tun kann, ist muss vor dem
Hintergrund der raren Alternativen
beurteilt werden. Von allen Organisationen der Welt ist die UN diejenige,
die sich nicht von denjenigen abwenden kann, deren Leben in Gefahr ist.
Übersetzung:
Regina Rohrbach,
United Nations Information Service
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
AUSTRIAN PEACEKEEPERS
CHARITY GOLF TROPHY 2010
14
WANN: 16. Oktober 2010, ganztägig
WO: GC SCHLOSS SCHÖNBORN
NENNGELD: 95,- Euro (inkl. Greenfee, Startgeschenk,
Half Way-Verpflegung, Abendveranstaltung)
ANMELDUNG:
[email protected]
Mobil: +43/(0)676/3214287
Unsere Benefizveranstaltung hat im letzten Jahr
wieder ca. 10.000,- Euro an Unterstützung für
Hilfsprojekte zustande gebracht.
Der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem
VÖP-Hilfe Fonds zugute.
General Greindl verleiht Bürgermeister Bieringer die VÖP-Ehrenmitgliedschaft
Die Atmosphäre war von Beginn an
familiär – die Mitgliederversammlung
ist für viele Mitglieder (leider) eine der
seltenen Gelegenheiten, Bekannte aus
der VÖP-Familie zu treffen. So tauschten die eintreffenden Teilnehmer
Neuigkeiten aus oder freuten sich einfach, einander wieder zu sehen. Vzlt
„Loitschy“ Heindl nutzte sogar seinen
fügung, sondern bot auch im Rahmenprogramm eine Präsentation der PiBrücke 2000. Diese mobile Brücke kann
in etwa einer Stunde aufgebaut werden,
ist bis zu 40 Meter lang und kann auch
von schweren Panzern problemlos
überquert werden. Einige Pioniere
demonstrierten den Auf- und Abbau des
Gerätes und zeigten damit den hohen
Ausbildungsstand der Truppe.
Als Damenprogramm wurden eine
Stadtrundfahrt und ein Besuch im Red
Bull-Hangar 7 geboten. Das Organisationsteam um Vzlt Hermann Utz scheute
Ehrengast beim Festessen:
General Mag. Edmund Entacher
Das Kommando Streitkräfte unterstützte die Veranstaltung hervorragend – es
stellte nicht nur die Räumlichkeiten für
das Treffen und Unterkünfte zur Ver-
In seinem Bericht zog VÖP-Präsident
General Greindl zufrieden Bilanz des
vergangenen Jahres. Die von der VÖP
angestrebte engere Vernetzung mit
Partnerorganisationen in anderen
Ländern wurde umgesetzt: Österreichische Peacekeeper besuchten Blauhelmvereinigungen in der Tschechischen Republik und der Slowakei, im
Gegenzug erhielt auch die VÖP Besuch.
Diese Vernetzung soll weiter ausgebaut
werden, auch mit Hilfe der Regional
Network for Peace. Dieses Netzwerk
soll dazu dienen, Peacekeeper in Ostund Südosteuropa bei der Gründung
von Vereinigungen wie der VÖP zu
unterstützen. Die Unterstützung durch
das United Nations Information Service
ist dabei von großer Bedeutung.
Auch das Blue Helmet Forum Austria
und die Austrian Peacekeepers Charity
Golf Trophy sind inzwischen fixer
Bestandteil des VÖP Kalenders. Im
Jubiläumsjahr 2010 (siehe Motto) sind
zusätzliche Aktivitäten geplant: Nicht nur
wird es Veranstaltungen dazu geben
(natürlich ist die VÖP dabei), der ORF hat
auch die Dokumentation „50 Jahre
Auslandseinsatz“ produziert und die
Vereinigung wird zwei Bücher herausgeben: Eines wird die Erlebnisse von
Peacekeepern im Einsatz behandeln, ein
anderes die ersten 15 Jahre der VÖP.
3/2010
Urlaub während des UNDOF-Einsatzes,
um nach Salzburg zu kommen und die
Anwesenden „hochgeistig“ zu stärken.
keine Mühe, auch den Begleiterinnen
der Teilnehmer Interessantes zu bieten.
Tolle Leistung – Gratulation!
VÖP AKTUELL
Das Bundestreffen der VÖP fand am 17. und 18. April in Salzburg statt. Es stand
unter dem Motto „55 Jahre UNO-Mitgliedschaft – 50 Jahre Auslandseinsätze – 15
Jahre VÖP“. Neben der Wahl des Vorstandes war die Weihe der neuen VÖPStandarte der Höhepunkt.
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Bundestreffen in Salzburg
Der Aufbau der Pi-Brücke 2000 ist Präzisionsarbeit
15
VÖP AKTUELL
Der eigentliche Höhepunkt war die
Festveranstaltung „Im Dienste des
Friedens“ am nächsten Morgen. Die
VÖP, das Österreichische Bundesheer
und die Gemeinde Wals arbeiteten hier
eng zusammen. Bürgermeister Ludwig
Bieringer hatte Kameradschafts- und
Schützenverbände zur Teilnahme eingeladen - und sogar aus Bayern kamen
sie. Über 20 Abordnungen präsentierten
ihre Fahnen und marschierten in
Formation zum Kirchenplatz von Wals,
wo eine Festmesse stattfand. Im
Rahmen der Messe wurde die neue
VÖP-Standarte gesegnet und General
Greindl übergeben. Im Anschluss daran
erfolgte ein Defilee aller Abordnungen
an den Festgästen vorbei – mit der VÖPStandarte an der Spitze. Den Abschluss
bildete ein Volksfest mit Festzelt, gutem
Essen, hervorragendem Bier und
Blasmusik. Kurzes Resümee: So viele
Die Standarte in den Reihen der VÖP
Bei der abendlichen Festversammlung
konnten zahlreiche Ehrengäste willkommen geheißen werden und einer
Reihe Peacekeeper wurden verdiente
Ehrungen überreicht. Auch hier war das
Kommando Streitkräfte äußerst spendabel – ein herzliches Dankeschön ist
angebracht.
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Der Abend ging an der Bar des Offizierskasinos zu Ende und soll angeblich
etwas länger gedauert haben.
16
Die feierliche Festmesse
Der Vorstand der VÖP
Präsident:
Vizepräsident:
Generalsekretär:
Finanzsekretär:
Vorstandsmitglieder:
Gen iR DI Mag. Günther Greindl
Vzlt iR Richard Roblicka
HptmdIntD OR Mag. Dietmar Hübsch
Vzlt Alfred Stechauner
GenLt Mag. Günter Höfler
ObstdhmfD MinR Mag. Ronald Stöller
Obst DI Thomas Ecker
Obst iR Peter Niedermaier
Mjr MinR Mag. Andreas Wannemacher
ChefInsp Albert Grasel
StWm FOI Otto Kellner
Das Schiedsgericht der VÖP:
Vzlt Alfred Huss
Vzlt Richard Roblicka
Kpl Roman Lentsch
Die Rechnungsprüfer der VÖP:
ADir Johann Schrödl
Hr. Alphons Leo
Mitglieder nahmen noch nie an einer
Mitgliederversammlung teil, so viel
wurde
noch
nie
bei
einer
Mitgliederversammlung geboten. Wer
nicht dabei war, hat etwas versäumt.
Thomas Achleitner
Fotos: Elisabeth Zechmeister
Liebe Mitglieder, bitte vormerken:
Das nächste Bundestreffen findet
am 9. und 10. April 2011 in Innsbruck
statt.
Wir wünschen dem neuen
Landesleiter Tirol, Oberst Friedrich
Scheibler, viel Erfolg bei der
Organisation. Selbstverständlich
werden wir ihm, wenn nötig, mit Rat
und Tat zur Seite stehen.
Das Wetter war wie befohlen hervorragend, nur in Tallin regnete es heftig – die
estnische Sprache ist mit dem
Finnischen verwandt, also schwierig.
Übersetzungsschwierigkeiten waren
wohl der Grund für das „Missverständnis“.
Insgesamt betreuten uns fünf
Reiseführer(innen). Sie alle berichteten
über ihre Erfahrungen während der
Sowjetherrschaft und nahmen sich
dabei kein Blatt vor den Mund. An den
noch vorhandenen Sowjetdenkmälern
fällt auf, dass die dargestellten entweder
den Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen haben (Abteilung Revolution)
oder mit unbewegter Miene schweigen
(Abteilung Aufbau des Sozialismus).
Möglicherweise hängt das mit dem
(damals) generellen Denk- und
Sprechverbot zusammen.
Städtebaulich war natürlich Riga mit seinen Prachtbauten im Jugendstil ein
besonderes Erlebnis. Die Fassaden prägen drei Straßen und sind weltweit einmalig. Der russische Architekt Eisenstein hat hier eine eigenartige Art des
Dekors entwickelt. Dessen Sohn Sergej
drehte in den 1920er-Jahren jene
Revolutionsfilme, die inzwischen als
„Originalaufnahmen“ gelten. An der
Spitze des Befreiungsdenkmals von 1935
steht „Milda“ aus Bronze und hält drei
Sterne hoch, die die drei Landesteile
symbolisieren. Die Szenen am Sockel
des Denkmals sind in kraftvollem
Jugendstil ausgeführt und sind wohl die
spätesten Werke dieser Stilepoche. Riga
bietet jedoch nicht nur Jugendstil –
immerhin war hier, an der Grenze zwischen Livland und Kurland, die Hanse
seit dem 14. Jahrhundert präsent. Davon
zeugen das Schwarzhäupterhaus (nach
vollständiger Zerstörung 1944/45 prachtvoll neu aufgebaut), die Große und die
Kleine Gilde, der Pulverturm aus dem
Jahr 1330 und der Dom, der nach zahlreichen Umbauten 1776 den damals höchsten Holzturm mit 90 Metern Höhe
Estland ist nicht Österreich – auch wenn es auf den ersten Blick so scheint
Vilnius konnte vom Deutschen Orden nie
erobert werden. Die Stadt geht auch
nicht auf eine mittelalterliche deutsche
Siedlung zurück, sondern war als
Hauptstadt Litauens das administrative
Zentrum eines Großreiches, das auf dem
Höhepunkt seiner Macht von der Ostsee
bis zum Schwarzen Meer reichte. Vilnius
galt seit seiner Gründung als eine der
liberalsten Städte Europas. Verfolgte
Juden aus Mitteleuropa und Russland
fanden Schutz im „Jerusalem des
Nordens“. Im 20. Jahrhundert war das
Gebiet von Vilnius aufgrund seiner ethnischen Zusammensetzung umstritten,
wurde nach einem Referendum 1929 von
Polen annektiert und erst 1939 zurückgegeben.
Die Wahrzeichen der Stadt sind die
Ruine der Burg von Gediminas aus dem
14. Jahrhundert (auf dem gleichnamigen
Hügel), sowie an ihrem Fuße die klassizistische römisch-katholische Kathedrale
St. Stanislaus mit dem abseits stehenden
Glockenturm. Hinter der Kathedrale wird
derzeit ein Schloss aus dem 16.
Jahrhundert, von dem nur alte Skizzen
und Ansichten, aber keine Pläne existieren, wieder aufgebaut. Die St. AnnaKiche und die Kirche des BenediktinerOrdens sind prachtvolle Backsteinbauten. Sie stehen knapp beisammen, sind
jedoch unterschiedlich ausgerichtet –
eine der beiden zeigt definitiv nicht nach
Jerusalem! Vilnius hat aber auch eine
ganz tolle Kirche aus dem Jahr 1690,
deren Inneres mit über 2.000
Stuckfiguren (Relief und Plastik) verziert
ist. Außerdem hängt ein Votivschiff aus
geschliffenen Glassteinen unter der
Kuppel. Die letzten Reste der Stadtmauer
umgeben das „Tor der Morgenröte“.
Oberhalb des Tores befindet sich in einer
reich geschmückten Kammer das wundertätige Gnadenbild der Maria ohne
Kind, das seit dem 16. Jahrhundert von
den unbeschuhten Karmelitern beschützt wird. Die neu renovierte
Jesuitenkirche zeigt einen bemerkens-
VÖP AKTUELL
Die Route führte mit interessantem und
wohlüberlegtem Marschweg durch alle
Länder im hohen Nordosten Europas,
inklusive der Kurischen Nehrung und der
Insel Ösel/Saaremaa. Die Hauptstädte
Tallin, Riga und Vilnius wurden ebenso
besucht, wie die alten Hanse- und
Ordensstädte Kleipeda/Memel, Kuresama/Arensburg, Sigulda/Seegewold,
Jelgara/Mittau und Tartu/Dorpat. Insgesamt legten wir in zehn Tagen rund 2.500
Kilometer zurück.
erhielt. Von den drei Hauptstädten gilt
Riga als „Jugendstilstadt“, Tallin/Reval
als mittelalterliche Stadt mit ausgedehnten Befestigungen und engen Gassen,
und Vilnius als Barockstadt.
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Die VÖP-Reise 2010 wurde von Obst Thomas Ecker in das Baltikum organisiert –
und zwar in alle drei Staaten Estland, Lettland und Litauen. Hier ein Bericht über
Verständigungsprobleme, dadurch hervorgerufenes feuchtes Wetter, kulturelle
Erfahrungen und Diätverweigerung.
3/2010
BALTIKUM 10
17
VÖP AKTUELL
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
18
werten Kuppelaufbau: Über einem
hohen Tambour sitzt eine flache Kuppel
mit zahlreichen Okuli-Fenstern, darauf
eine sehr hohe Laterne mit schmalen
Fenstern, darauf bildet eine überdimensionierte polnische Krone den
Abschluss. In Vilnius ging übrigens ein
gewisser Felix Edmundowitsch Dscherschinsky zur Schule, der später als
Henker im Auftrag Stalins traurige
Berühmtheit erlangte.
Tallin/Reval empfing uns mit Regen. Im
Jahr 1219 eroberte der dänische König
Waldemar II. die alte estnische Burg auf
dem Domberg, 1227 eroberte der
Schwertbrüderorden Reval mit päpstlicher Genehmigung und erhielt die Burg
und einen Großteil des heutigen Estland
zur Verwaltung. 1230 warb der Orden 200
westfälische und niedersächsische
Kaufleute aus Gotland an, die sich, mit
Zollfreiheit und Land belehnt, unterhalb
der Burg ansiedelten. Obwohl keine
Urkunde überliefert ist, kann hierin die
eigentliche Gründung von Reval gesehen werden.
Amtssprache war bis 1889 deutsch. Am
14. Februar 1918 wurde mit der
Unabhängigkeitserklärung die Republik
Estland ausgerufen und Reval, das nun
Tallin hieß, Hauptstadt. Die eigentliche
Unabhängigkeit wurde im Freiheitskrieg
1918 bis 1929 erkämpft und im
Friedensvertrag von der Sowjetunion
anerkannt.
terliches Restaurant, das nur mit Kerzen
beleuchtet wird. Das Gebäude wurde
1293 erstmals erwähnt. Es gab Honigbier
und Räucherkäse mit Wacholder – die
Portionen waren reichlich, die Preise
neuzeitlich. Übrigens – Sadam heißt
Hafen, und vom Sadam fuhren wir mit
der Fähre nach Muhu und weiter nach
Saarema/Ösel.
In den sowjetischen Terrorwellen ab
1940 und dann wieder ab 1944/15 wurde
insgesamt jeder fünfzehnte Este ermordet, jeder siebzehnte für mindestens
zehn Jahre nach Sibirien verschleppt.
Am 9. März 1945 wurden bei einem
schweren sowjetischen Bombenangriff
elf Prozent der Altstadt zerstört und 600
Menschen getötet. Am 20. August 1991,
in Moskau war gerade ein Putsch gegen
den sowjetischen Präsidenten Gorbatschow im Gange, erklärte sich Estland
erneut für unabhängig und Tallin wurde
wieder Hauptstadt.
Die Kurische Nehrung ist ein schmaler
Streifen zwischen Kurischem Haff und
Ostsee. Hier befinden sich bis zu 60
Meter hohe Wanderdünen, die in der
Vergangenheit mehrere Dörfer begraben
haben. Um diese Wanderung zu verhindern, wurde die ganze lange Insel im 18.
Jahrhundert mit Kiefern bepflanzt (zur
selben Zeit ließ Maria Theresia das
Steinfeld südlich von Wien bepflanzen).
Dadurch entstand eine hauchdünne
Humusdecke aus Nadelstreu von vorwiegend „pinus ponderosa“ (Gelbkiefer). Manchmal kommt es zu
Waldbränden – der letzte vernichtete
über 260 Hektar. Der Grund für den guten
Zustand der einzigen Straße entlang der
ganzen Halbinsel war der ständige
Verschub schwerer Raketen auf mobilen
Startrampen. Die Bevölkerung der
Siedlungen, insbesondere von Nidda,
war linientreu (was immer wieder kontrolliert wurde). Heute ist Nidda ein
schmuckes Feriendorf mit Holzhäusern
und Reeddächern. Hier hielt sich auch
Thomas Mann 1929 bis 1931 auf.
Angeblich kennt der Este zwei
„Aggregatzustände“: Schweigen und
Zahlreiche militärische Einrichtungen
wurden besucht, und zwar aus der
Kategorie „Bunker“:
Der „Bildermacher“ Zgf Franz Wilpernig
Nach der vernichtenden Niederlage
gegen ein litauisches Heer 1236 strebte
der Schwertbrüderorden die Vereinigung mit dem Deutschen Orden an, die
der Papst nur gegen Herausgabe Revals
genehmigte. So ging der Schwertbrüderorden 1237 im Deutschen Orden auf,
Reval fiel 1238 an Dänemark. In diesem
Zusammenhang wurde Reval erstmals
als „civitas“ erwähnt. 1248 erhielt die
Stadt vom dänischen König das lübecksche Stadtrecht, das bis 1865 galt. Die
singen. Am jährlichen Sängerwettstreit
nehmen bis zu 20.000 Sänger gleichzeitig
(!) teil. Im Dom ist eine eindrucksvolle
Sammlung von 109 großen, hölzernen
und bunt bemalten Wappen zu sehen.
Das älteste stammt aus dem Jahr 1586,
die meisten sind jedoch deutlich jünger –
das größte hat einen Durchmesser von
2,60 Metern. Bekannte Namen sind vorhanden: Manteuffel, Pahlen, Wrangel,
Üxküll, Krusenstern. Der Regen trieb uns
in die „Olde Hansa“, ein uriges, mittelal-
• Die SS-4-Anlage in Plateliai, von 1962
bis 1979 genutzt wurde. Sie wird derzeit
zum Museum umgestaltet. Eindrucksvoll
ist die Zufahrtsstraße aus vorgefertigten
Beton-Lochplatten. Im Bunker wurden
alle Einrichtungen und Steuerelemente
entfernt. Am oberen Rand des 27 Meter
tiefen Silos ist die Gradeinteilung für die
Zieleingabe noch sichtbar.
• Am nördlichen Ende der Nehrung, in
Sichtweite des Hafens Kleipeda, suchten wir eine kleine betonierte Fliegerabwehrstellung auf. Bei einer weiteren
Erkundung in der unmittelbaren Umgebung entdeckten wir eine ausgedehnte
schwere Flak-Stellung mit langen unterirdischen Verbindungsgängen (glücklicherweise hatten wir Taschenlampen
• Der Bischofssitz Turaida aus dem 13.
Jahrhundert. Die stark zerstörte Anlage
wurde wieder aufgebaut. Vom runden
Turm aus hat man eine tolle Aussicht auf
Oberst Ecker bedankt sich mit Geschenken in Kleipeda
Küstenbatterien – Bettungen von 30,5Zentimeter-Geschützen sind heute noch
sichtbar. Die Sowjets bauten die Batterien weiter aus. 1944 erlitten hier Reste
der Kurland-Armee katastrophale Verluste.
Auf Ösel wurde außerdem der etwa
5.000 Jahre alte Meteoritenkrater von
Kaali besucht – ein tiefes Loch in der
Landschaft. Der Meteorit zerbrach beim
Eintritt in die Atmosphäre und die
Trümmer schlugen neun weitere Krater.
den umgebenden Nationalpark, in dem
sich die älteste Holzkirche Lettlands
(1761 errichtet) befindet.
• Nicht weit entfernt befinden sich die
Reste der Ordensburg Sigulda/Seegewold. Bischof und Kreuzritter waren einander nicht gewogen, jeder baute daher
seine eigene Burg.
• In Kuressaare auf Saaremaa/Ösel steht
an der Küste eine Wasserfestung aus
dem 18. Jahrhundert, deren zentralen
Teil eine Burg aus dem 13. Jahrhundert
bildet.
Einer der Höhepunkte der Reise war der
Besuch im litauischen Marinestützpunkt
Kleipeda. Die deutsche Bundesmarine
stellte einen Fregattenkapitän als
Berater ab. Die Schiffe stammen zum
Großteil aus Deutschland, eine sowjetische Fregatte wird derzeit abgewrackt.
Hauptaufgabe der litauischen Marine ist
die Minenräumung in der Ostsee. Wir
erfuhren, dass BALTRON seit 31. August
1998 mit der Lokalisierung und Räumung
von etwa 50.000 Minen aus beiden
Weltkriegen beschäftigt ist. Darüber hinaus funktioniert die Zusammenarbeit mit
Einheiten der anderen beiden baltischen
Staaten im Rahmen der NATO. Es gilt,
territoriale Gewässer und die EEZ
(Exclusive Economic Zone) zu schützen.
Außerdem kann das MRCC (Marine
Rescue Coordination Centre) auch auf
Umweltgefährdung reagieren.
Durch diese Reise konnte der
Wissensstand aller Teilnehmer erheblich
erweitert werden. An den ausgewählten
Unterkünften gab es nichts auszusetzen.
Die baltische Küche kennt möglicherweise den Begriff „Diät“ nicht – die
Portionen waren sehr zufrieden stellend.
Für endotherme Erwärmung während
der Fahrt und für den Spaßfaktor sorgte
unser Kärntner „Bildermacher“.
Wolfgang Heger
Photos: Franz Wilpernig
www.austrian-peacekeepers.at
VÖP AKTUELL
Unter den militärischen Einrichtungen
aus der Kategorie „Burgen und alte
Festungen“ waren beeindruckend:
• Trakai ist die schönste aller
Wasserburgen. Die stark zerstörten
Reste wurden seit den 1960er-Jahren
wieder aufgebaut. Heute zeigt sich die
ganze Anlage mit Vorburg und Hochburg
in neuem Glanz. Im Kapitelsaal werden
Rekruten der Armee vereidigt.
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Sie sind alle noch deutlich sichtbar, und
der dort anstehende Dolomit zeigt eigenartige braun-schwarze Einschlüsse.
3/2010
mitgebracht). Eine Zuordnung zu Bauherren konnten wir nicht sicher erstellen.
• In Kaunas errichtete das zaristische
Russland ein riesiges Verteidigungssystem aus neun Forts, das 1915 von der
deutschen X. Armee in nur elf Tagen
erobert wurde. Später diente das Fort IX
als Vernichtungslager des NS-Staates.
• An der Südspitze von Ösel, auf der
Halbinsel Söve, begann das zaristische
Russland mit dem Bau riesiger
19
VÖP AKTUELL
Zypern 2010 - Eine Reise in die
Vergangenheit
Am 12. April flog eine Gruppe von 27 VÖP-Mitgliedern von Wien nach Larnaca.
Vzlt Richard Roblicka, VÖP-Bereichsleiter Weinviertel Süd, hatte die Reise
organisiert. Einige Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, mit der
Vergangenheit abzuschließen.
Der Höhepunkt der Reise war die
Kranzniederlegung in Goshi. Wir
gedachten dabei der drei am 14. August
1974
durch
einen
türkischen
Fliegerangriff mit Napalmbomben ums
Leben gekommenen Soldaten: Olt Izay,
OWm Decombe und Kpl Isak. Den
Festakt kommandierte Obstlt Klaus
Peer. Vier Soldaten des ungarischen
UNFICYP stellten die Ehrenwache. Eine
besondere Ehre war es für uns, dass
der österreichische Botschafter Mag.
Weiss teilnahm. OWm Decombes
Tochter Friederike Leidenfrost nahm
von ihrem Vater nach vielen Jahren am
Die Teilnehmer an der Zypern-Reise.
Ein besonderes Erlebnis war die
Besichtigung von Kyrenia und
Bellapais. Im türkisch besetzten Teil
Zyperns bekamen wir einen „Begleiter“
in unseren Bus, unser so genanntes
„Honolulubaby“ (ein junger Türke mit
einem Honolulu T-Shirt). Für Spaß war
Der Aphroditefelsen
gesorgt und wir genossen die Tage und
vor allem die Abende in den Lokalen von
Limassol.
20
Ort des Unglücks Abschied. Auch die
UN-Veteranen waren sehr bewegt.
Anschließend lud der Botschafter noch
zu einem Glas Wein aus Österreich und
es entwickelten sich noch angeregte
Gespräche. Beeindruckt von diesem
Tag fuhren wir in unser Hotel in
Limassol.
Es war eine wunderschöne Woche mit
einer lustigen Reisegruppe, die sich gut
verstand und viele Erinnerungen wach
werden ließ. Am Ende der Woche
bangten wir noch, ob wir plangemäß
nach
Hause
fliegen
könnten
(Vulkanasche), erfreulicherweise ließ
uns jedoch die AUA nicht im Stich!
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
In Zypern erwartete uns frühsommerliches Wetter und eine blühende
Landschaft. Unser erster Ausflug führte
uns nach Paphos und Kourion: zum
romantischen Aphroditefelsen, dem
Hafen und zum Haus des Dionysos.
Unsere lustige Reiseleiterin Dena unterhielt uns blendend und bezauberte die
Herren.
Renate Roblicka
Kranzniederlegung in Goshi - v.l.n.r.: Friederike Leidenfrost, Botschafter Mag. Weiss, Richard Roblicka.
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für unsere Soldaten
Der PANDUR, das geschützte Infanteriefahrzeug für die Truppe, garantiert hohe internationale Sicherheitsstandards, optimalen Schutz gegen Flachfeuer und Minen sowie
hervorragende Mobilität auch in schwierigstem Gelände in allen Klimazonen. Die Vielzahl
an Varianten für jede Aufgabe, die hohe Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit wurden mehrfach unter Beweis gestellt.
gdels.com
PANDUR geschütztes Infanteriefahrzeug für die Truppe.
VÖP AKTUELL
Atomwaffen für alle?
Dieser provokante Titel entstand im Vorfeld der Überprüfungskonferenz des
Nichtverbreitungsvertrags (NVV), die alle fünf Jahre stattfindet – derzeit in New
York. US-Präsident Obamas Vision einer nuklearwaffenfreien Welt hat Bewegung
in die Diskussion über Sinn und Zukunft der Atomwaffen gebracht. Manfred Sauer
gab am 14. April einen Überblick.
Es gilt, das einzige umfassende
Vertragswerk gegen die illegale
Verbreitung von Atomwaffen so zu
stärken, dass eine Basis für die
Erfüllung der Vertragsbestimmungen
durch alle Staaten gelegt werden kann,
die dann den Weg zur Verwirklichung
dieser Vision ebnet.
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Dem NVV aus dem Jahre 1968 (in Kraft
1970, unbegrenzt verlängert 1995)
gehören neben den offiziellen
Atomwaffenmächten (USA, Russland,
China, Großbritannien, Frankreich)
noch 184 weitere Staaten an. Die illegalen Atomwaffenstaaten Israel, Indien
und Pakistan verweigern den Beitritt,
Nordkorea hat den Vertrag 2003 wieder
verlassen.
22
Die wesentlichen Vertragsbestimmungen beziehen sich auf den Atomwaffenbesitz der fünf Kernmächte und auf
die Verhinderung einer weiteren
Verbreitung von Nuklearwaffen. Alle
anderen Vertragsstaaten verzichten auf
Atomwaffen, erhalten dafür jedoch
Anrecht und Unterstützung für die zivile
Atomnutzung. Weiters gibt es den
Artikel VI - dieser verpflichtet alle
Vertragsstaaten „zur baldigen Beendigung des atomaren Wettrüstens, zur
nuklearen Abrüstung und in Folge zur
allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger internationaler
Kontrolle.“
Hüter des Vertrages sind die Vereinten
Nationen, vertreten durch die Internationale Atomenergieagentur (IAEA)
mit Sitz in Wien. Die IAEA vollzieht auch
notwendige Kontrollen von Anlagen und
Kernbrennstoffbeständen. Sie schließt
dafür mit den Staaten entsprechende
Abkommen („Safeguard-System“) ab.
Die Vertragsstaaten selbst bestimmen,
welche Kontrollen sie zulassen, die
Verweigerung nährt allerdings den
Verdacht auf illegale Machenschaften
und kann zu Sanktionen durch den UN-
Sicherheitsrat führen. Idealerweise
sollte die Erfüllung des Abkommens die
Atomwaffenverbreitung verhindern und
– in letzter Konsequenz – diese
Waffenkategorie ganz abschaffen. Ein
Ziel, das auch nach 40 Jahren klar verfehlt wurde.
Schwächen und Problematik des
Vertrages
Obwohl einige Länder ihre Potenziale
entsorgt haben und dem NVV beige-
Manfred Sauer bei seinem ausgezeichneten
Vortrag
treten sind (Südafrika, Belarus,
Kasachstan, Ukraine), sind doch vier
Staaten (wie schon erwähnt) durch
kriminelle Aktionen illegal in den Besitz
von Kernwaffen gekommen. Sie müssen
nur zum Teil (Nordkorea) mit Sanktionen
rechnen. Die ungleiche Situation – hier
die
fünf
Kernmächte,
denen
Atomwaffen erlaubt sind, und die
geduldeten Illegalen, dort die große
Zahl der „Habenichtse“ - führt zunehmend zu Unbehagen innerhalb der
Staatengemeinschaft. Die Abrüstungsverpflichtung (Artikel VI) wurde
jahrzehntelang ignoriert, und mit dem
Deal zwischen den USA und Indien (das
Nichtvertragsmitglied Indien bekommt
Unterstützung für sein ziviles
Atomprogramm) ist der Geist des
Vertrages nachhaltig beschädigt worden. Wurden in der Überprüfungskonferenz 2000 noch „13 Schritte zur
Atomwaffenabrüstung“ mehrheitlich
beschlossen, brachte die Konferenz
2005 in Wien außer heftigen Streit über
das angebliche Waffenprogramm des
Iran keine Fortschritte. Der Unmut vieler
Vertragsstaaten könnte 2010 zum
Auseinanderbrechen des Abkommens
führen - mit der Konsequenz, dass es
bald eine Reihe weiterer potenzieller
Nuklearwaffenstaaten geben könnte,
die sich Kenntnisse und Materialien illegal besorgen.
Wege zur Stärkung des Vertrages
Um das Vertrauen in den NVV wieder
herzustellen, sind dringend Vorleistungen der Nuklearmächte in Form von
klaren und ehrlichen Abrüstungssignalen und -abkommen notwendig. Mit
der Neuverhandlung des im Dezember
2009 ausgelaufenen START-Abkommens zur Reduzierung der strategischen Atomwaffen von USA und
Russland und der kolportierten Absicht
der USA, dem „Umfassenden
Atomteststopp-Abkommen“ beizutreten, ist ein erster Anfang dazu gemacht.
Doch erst glaubhafte Abrüstungsschritte unter Einbeziehung aller Atomwaffenstaaten werden zu der notwendigen diplomatischen Entspannung führen.
Die Stärkung des Kontroll- und
Sanktionsregimes und sein Vollzug ausnahmslos gegenüber allen Staaten ist
als weiterer Bestandteil anzustreben.
Maßnahmen zur Vertrauensbildung,
gerechte Lösungen für laufende
Konflikte und Kriege sowie die
Ausweitung kernwaffenfreier Zonen
(Mittlerer Osten, Europa) müssen konsequent in Angriff genommen werden.
Abkommen
zum
Verzicht
auf
Plutoniumfertigung bzw. Entsorgung der
Bestände und zur internationalen Kontrolle von hochangereichertem Uran
müssen völkerrechtlich verbindlichen
Charakter bekommen. Die Fertigung
Renommierte Wissenschaftler und
NGOs arbeiten bereits an einem weiteren Schritt. Der bereits vorgestellte
Manfred Sauer
Steuertipps und Neuerungen
Privatkonkurs - wie funktioniert das?
Es gibt insgesamt vier Möglichkeiten
der Entschuldung:
- Außergerichtlicher Ausgleich
- Zwangsausgleich
- Zahlungsplan
- Abschröpfungsverfahren
Es gilt aber für alle Varianten: Der
Schuldner muss jedenfalls einen Teil
seiner Schulden bezahlen. Die restlichen Schulden werden ihm erlassen. Im
Normalfall wird vorhandenes Vermögen
im Zuge des Konkursverfahrens gerichtlich verwertet und der Erlös an die
Gläubiger verteilt.
Wer bei mehr als einer Person
Schulden hat und zahlungsunfähig ist,
kann seinen Gläubigern einen außergerichtlichen Ausgleich anbieten. Wenn
jedoch nur ein Gläubiger dagegen ist,
muss das gerichtliche Konkursverfahren beantragt werden.
Lehnt die Mehrheit der Gläubiger den
im Konkursverfahren vom Schuldner
vorgeschlagenen Zahlungsplan ab,
dann kommt es zur Abschröpfung. Der
große Unterschied ist, dass es beim
Zahlungsplan keine Mindestquote gibt
und die Zahlungsfrist maximal SIEBEN
Jahre beträgt.
Bei der Abschröpfung hingegen gibt es
keine vorbestimmte Quote und die
Zustimmung der Gäubiger ist NICHT
notwendig, der Schuldner arbeitet sieben Jahre lang seine Schulden ab und
zahlt mindestens zehn Prozent der
Schulden.
Der Schuldner hat nach Ende einer
erfolgreichen gerichtlichen Schuldenregulierung nicht nur gegenüber den
Gläubigern, sondern auch gegenüber
allfälligen Bürgen oder Mitschuldnern
keine Zahlungsverpflichtung mehr.
Vorsicht für Bürgen und Mitschuldner.
Diese haften gegenüber den Gläubigern
weiter. Sie müssen die Schulden zur
Gänze bezahlen. Sind Sie dazu nicht in
der Lage, müssen sie entweder mit den
Gläubigern Zahlungen vereinbaren, die
sie sich leisten können, oder einen
außergerichtlichen Ausgleich versuchen. Schlimmstenfalls müssen Sie
selbst in Konkurs gehen. Das gilt auch
für mithaftende Ehegatten.
Krankheitskosten im Ausland
Eines gleich vorweg - Kosten für
Verjüngerungskuren oder Schönheitsoperationen stellen keine außergewöhnliche Belastung dar und sind
daher steuerlich nicht absetzbar.
Jedoch sind Kosten für Klinikaufenthalt
im EU-Ausland, wenn diese auf ärztliche Empfehlung erfolgen, durchaus als
außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzbar, soweit die Kosten der
Behandlung von einer inländischen
Versicherung (ASVG) nicht bezahlt werden.
Sozialtarif für Handy-Telefonate
Unter gewissen Umständen können
Menschen mit geringem Einkommen
(z.B. Pflegegeld, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld usw.) von der Bezahlung der
Grundgebühr für ORF sowie Festnetztelefon befreit werden. Weniger
bekannt ist, dass dieses Telefon auch
ein Wertkartenhandy ohne Grundgebühr sein kann. Vier Netzbetreiber
VÖP AKTUELL
Die Vision auf Papier
Text für eine Atomwaffen-Verbotskonvention gilt als ernsthafte Diskussionsgrundlage für die Staatengemeinschaft.
Rund 22.000 Atomsprengköpfe weltweit
gefährden Sicherheit und Frieden. Die
Weichen für ein Umdenken müssen
jetzt gestellt werden.
bieten dafür jeweils einen Sozialtarif an.
Durch einen Zuschuss der öffentlichen
Hand von monatlich 13,81 Euro, der
automatisch gutgeschrieben wird, sind
60 Minuten Gesprächszeit im Inland in
alle Netze im Monat gratis. Danach fallen normale Kosten an. Anträge stellt
man bei den Handybetreibern oder der
GIS.
Arbeitnehmerveranlagung auch für
Kleinverdiener
Für Teilzeitbeschäftigte, Lehrlinge,
Ferialpraktikanten oder auch wenn man
während des Jahres in Karenz gegangen ist oder beim AMS gemeldet war,
ist es immer empfehlenswert eine
Arbeitnehmerveranlagung durchzuführen. Die Einkünfte werden auf das
ganze Jahr verteilt und so kann die
zuviel bezahlte Lohnsteuer zurückbezahlt werden.
Ein Arbeitnehmer mit einem Jahreseinkommen von bis zu ca. 12.000,-- Euro
(monatlich rund 1.200,-- Euro) brutto
zahlt keine Lohnsteuer. Liegt man unter
dieser Grenze, kann man bis zu zehn
Prozent der bezahlten Sozialversicherungsbeiträge (maximal 110,-- Euro) als
Negativsteuer zurückbekommen. Bei
Anspruch auf das Pendlerpauschale
erhöht sich die Negativsteuer, die man
zurückbekommt, auf bis zu 15 Prozent
der bezahlten Sozialversicherungsbeiträge (maximal 240,-- Euro).
Kosten für einen
Werbungskosten?
Parkplatz
-
Mietet ein Arbeitnehmer einen
Parkplatz an, der ausschließlich zum
Parken während der Arbeitszeit genutzt
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
haltens herauszuarbeiten und gleichzeitig den Vertragsbruch so unattraktiv
und folgenreich wie möglich zu gestalten.
3/2010
und Anreicherung von Nuklearbrennstoff für zivile Zwecke muss unter internationaler Kontrolle in wenigen
Anlagen erfolgen und allen vertragstreuen Staaten in gleicher Weise
zugänglich sein. Erste Projekte dazu
werden bereits verwirklicht. Entscheidend wird es abgesehen von der
Einlösung des Artikels VI sein, die
Vorteile eines vertragskonformen Ver-
23
VÖP AKTUELL
wird, sind dies leider keine zusätzlichen
Werbungskosten. Die Ausgaben sind
mit dem Verkehrsabsetzbetrag oder der
allfälligen Pendlerpauschale abgedeckt.
rung bekommt das Unternehmen seinen
Antrag übermittelt. Danach ist dieser
per Post oder Fax an das für den Sitz der
Firma zuständige Zollamt zu übersenden.
Was bedeutet eine EORI-Nummer?
Mitgliedsbeiträge im Zusammenhang
mit der Abzugsfähigkeit von Spenden
als Sonderausgaben
Seit 1. Jänner 2010 ist die so genannte
EORI-Nummer als eine EU-weit gültige
Nummer zur Registrierung von Unternehmen Pflicht, die im Export- und
Import mit Drittländern (außerhalb der
EU) aktiv sind. Diese Nummer muss von
jedem Importeur oder Exporteur beantragt werden. Bereits seit 1. September
2009 muss die EORI-Nummer bei jeder
Ein- und Ausfuhr verwendet werden,
die Unternehmer konnten jedoch bis 31.
Dezember 2009 anstelle dieser Nummer
aushilfsweise die UID-Nummer verwenden. Aber Vorsicht, seit 1. Jänner
2010 ist die EORI-Nummer Pflicht. Man
beantragt sie bei der Zollverwaltung.
Die Registrierung kann über das
Internet erfolgen, und zwar unter
zoll.bmf.gv.at/eori. Nach der Registrie-
Als Sonderausgaben absetzbar sind
• Zahlungen einer Fördermitgliedschaft ohne Mitgliedschaftsrechte
und
• Zahlungen eines ordentlichen
Mitglieds, die über den
Mitgliedsbetrag eines ordentlichen
Mitglieds hinaus freiwillig oder auf
Grund einer eingegangenen
Einzelverpflichtung geleistet
werden.
Nicht als Sonderausgabe absetzbar
sind unter anderem
• Mitgliedsbeiträge vollberechtigter
Mitglieder, die am Vereinsleben teil-
nehmen können und lediglich auf
Grund einer Mitgliedschaft geleistet
werden (das sind echte
Mitgliedsbeiträge eines
ordentlichen Mitglieds), sowie
• Mitgliedsbeiträge im
Zusammenhang mit
Gegenleistungen
Somit sind beispielsweise Zahlungen
von unterstützenden Mitgliedern an die
Landesverbände des Österreichischen
Roten Kreuzes als Sonderausgabe
ABSETZBAR, weil diese Personen nicht
zu den vollberechtigten Mitgliedern
zählen.
Betreffend den Kreis der begünstigten
Spendenempfänger wird auf die Liste
der begünstigten Spendenempfänger
auf der BMF-Homepage verwiesen.
Otto Kellner
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Rechenschaftsbericht und Jahresabschluss
für das Jahr 2009
24
Einnahmen-Ausgabenrechnung 2009
1. Einnahmen
Mitgliedsbeiträge
29.712.23
Spenden von Mitgliedern 204,00
Einnahmen VÖP-Shop
2.749,50
Ehrenzeichen
1.699,00
Sponsoring
6.900,00
Golfturnier
9.835,00
Rückverrechnung Strom
120,32
Habenzinsen
449,65
Summe:
51.669,70
www.austrian-peacekeepers.at
2. Ausgaben
Fahrtkostenersatz
Werbung – ÖA
Telefon
Software-Internet-Homepage
EDV-Ausstattung
Portogebühren
Büro – Betriebskosten
Büromaterial
Publikationen-Fachliteratur
Veranstaltungen
Ausschüttung Länder
VÖP – Hilfe
Bankspesen
KESt
Ehrenzeichen-Schatullen
VÖP-Shop
Summe:
2.438,31
6.208,75
315,00
3.599,66
2.124,80
1.801,57
1.471,66
621,19
8.224,00
7.815,41
1.730,29
500,00
885,58
112,43
1.849,23
4.522,27
39.697,88
3. Betriebsergebnis für 2009
11.971,82
November
5. - 7. Oktober
Blue Helmet Forum Austria 2010
Wien, LVAk Sala Terrena
Anmeldung erforderlich!
Regional Network for Peace Workshop
Bad Waltersdorf
16. Oktober
Austrian Peacekeeper Charity Golf Trophy
GC Schloss Schönborn
26. Oktober
Nationalfeiertag
Wien, Heldenplatz
Vorstandsklausur
Seebenstein
18. - 19. November
Symposium „50 Jahre Blauhelme“
Graz
Anmeldung erforderlich!
VÖP AKTUELL
VÖP Kalender 2010
14. Dezember
Gründungstag
Wien
Anmeldung erforderlich!
5. November
Totengedenken
Wien, Stiftskirche
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Landesgruppe Niederösterreich
Bereich Weinviertel Süd
Grillabend
6. September, 18.00 Uhr
Ort: Heuriger Jatschka in Stetten
Gemütlicher Jahresabschluss
6. Dezember, 18.00 Uhr
Ort wird zeitgerecht verlautbart
Die Veranstaltungen werden im The Austrian Peacekeeper
nochmals angekündigt.
Alle Anmeldungen sind an den Bereichsleiter Weinviertel
Süd, Vzlt Richard Roblicka, unter 0676/930 89 35 zu richten.
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Landesgruppe Wien
Veranstaltungen der VÖP-Wien für das zweite Halbjahr 2010
14. Juli
Vzlt Richard ROBLICKA
ZYPERN-Reise 2010 der Bereichsgruppe NÖ Weinviertel Süd
8. September
Mag. Thomas ACHLEITNER
Zeitung lesen ist nicht schwer, sie zu
machen dagegen sehr
11. August
Wolfgang HEGER
Kindergedichte und andere grausliche
Sachen
13. Oktober
MjrdhmfD Mag. Peter PRAH
Ein Jahr bei KFOR
10. November
Wolfgang LACHNIT
Waterloo 2010 – Erlebbare Geschichte
8. Dezember
RegR Hubert SCHMOLEK
Weihnacht damals: Königsberger
Marzipan - Pillkaller - Danziger
Goldwasser
JOUR FIXE DER
LANDESGRUPPE WIEN
JEDEN ZWEITEN MITTWOCH IM
MONAT AB 17.00 UHR
3/2010 THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Friedensfest in Imbach bei Krems
11. September, 15.00 Uhr
Veranstalter Verein Friedenskapelle Imbach und
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Um zahlreiche Teilnahme wird gebeten.
25
VÖP AKTUELL
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG
Mai/Juni
Zum 60. Geburtstag
Zum 70. Geburtstag
MilOKurat Mjr Mag. Susanne BAUS
Frau ELLER Christine
Ostv Gerhard MÜHLHANS
Vzlt Peter PRIMIGG
Zum 25. Geburtstag
Zum 65. Geburtstag
Kpl Jürgen KOLLARITS
Wm Franz HASKA
Obst Prof. Peter MULACZ
Zgf Franz ZOTTER
Vzlt i.R. Kurt ZWETTLER
OStv i.R. Franz BAUMANN
Obst i.R. Dieter BRELL
Vzlt i.R. Günter PRUMETZ
Vzlt i.R. Robert REIHS
Vzlt i.R. Josef WEICHSELBAUM
Zum 30. Geburtstag
Zum 75. Geburtstag
Gen. i.R. Mag. Adolf RADAUER
Wm Michael BACHER
Herr Nikolaus PAVLOWSKI
Zum 35. Geburtstag
Zgf Andreas GIERER
MilKurat Dr. Harald TRIPP
Wir trauern um
Zgf Gerhard Stingeder
Zum 40. Geburtstag
Hptm Harald AUTENGRUBER
OWm Gernot EBNER
Wm Helmut HALLERMEIER
OStv Günther MAGUNNA
OStWm Günther PERZ
OStWm Markus SCHEUCHER
Olt DI Alexander UNTERWEGER
3/2010
THE AUSTRIAN PEACEKEEPER
Zum 45. Geburtstag
26
StWm ADir Maximilian AIGNER
ObstltdhmfD OR Mag. Dominik HORN
Vzlt Roman KRAMER
StWm Josef PFEIFER jun.
OStv Anton WOSTRI
Zum 50. Geburtstag
Obst Claus AMON
Bgdr Mag. Dr. Alois HIRSCHMUGL
ObstltdhmfD Johann PLENINGER
Gfr Herbert ROTH
Vzlt Arnulf SKINA
Vzlt ADir Franz WALTERSDORFER
Vzlt Walter WEISZ
Zum 55. Geburtstag
Vzlt Werner GATTERER
Gfr Günter KOLLER
Vzlt Friedrich Wilhelm KUGLER
OWm Leopold MAYRHOFER
Vzlt Nikolaus RAUTENBERG
Vzlt Gerhard ROSENTHAL
Vzlt Johann SCHEIBENREIF
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder
Vzlt i.R. Franz ESSL
Obst a.D. RegR Hellmuth KIMBERGER
Vzlt Josef TOMELITSCH
OWm Martin GRIESSER
Herr Erich H. BAYERL
OStv AR Gerald GRADER
Gfr Karl STEINER
Frau Martina BZOCH
Mag. Helene GREINDL
Vzlt Bürgermeister Ludwig BIERINGER
Vzlt i.R. Wolfgang FUCHS
Frau Elisabeth ELLER
Frau Elke GOHM
Frau Edith STECHAUNER
OStv Dieter MAHDJOBIAN
Gen Mag. Edmund ENTACHER
Frau Christine LINSBAUER
Vzlt Klaus HATTINGER
Frau Monika SVITIL
Kpl Gregor MARKOVIC
Bgdr Wolfgang ERHARTT
OStv Werner SCHWARZ
OStWm Klaus ERTL
Herr Harald SETZER
Wm Karin STEINBERGER
StWm Anita FUCHS
Wm Stefan ORTNER
Zgf Dieter MURKO
Gfr Mag. Paul RACHLER
Herr Georg NAKE
Olt Mag. Gerd HIESS
30. März 2010
7. April 2010
7. April 2010
7. April 2010
11. April 2010
14. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
17. April 2010
23. April 2010
23. April 2010
23. April 2010
27. April 2010
1. Mai 2010
4. Mai 2010
4. Mai 2010
4. Mai 2010
7. Mai 2010
7. Mai 2010
7. Mai 2010
19. Mai 2010
19. Mai 2010
23. Mai 2010
23. Mai 2010
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– ab 7.000 Euro
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bis zu 3)
2,625 %
Zinsen!
Plus Sparen bis zu 2,625 % p. a.3)
attraktive, variable Zinsen
für Beträge bis zu 50.000 Euro
als Sparbuch oder Sparkonto mit 6-monatiger
Mindestlaufzeit
Dieses Angebot ist gültig bis 14. Juli 2010
Bitte den Gutschein in einer Erste-Filiale
oder teilnehmenden Sparkasse4) einlösen!
Nähere Informationen dazu
erhalten Sie auch bei:
Franz Boigner
Tel.: 05 0100 6 - 16438
E-Mail: [email protected]
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bitte beachten Sie: Dieses Angebot ist nur gültig bei Neuabschluss und Vorlage des Gutscheins!
1) Für Erste Bank: Kontogebühr für s Komfort Konto ab dem 2. Jahr 10,55 Euro pro Quartal (statt 14,24 Euro), für s Komfort Konto Plus ab
dem 2. Jahr 28,47 Euro pro Quartal. Stand 1.4.2010. Nächste Gebührenanpassung laut Index: 1.4.2011.
Für Sparkassen: Die aktuellen Gebühren ab dem 2. Jahr entnehmen Sie dem Konditionenaushang in der Sparkasse.
2) Finanzpartner Kredit/s Komfort Kredit: Effektivzinssatz 8,6 % p. a. bei einer Laufzeit von 60 Monaten. Nach Ablauf der Fixzinsperiode
variabler Zinssatz, Rate ab 148,07 Euro pro Monat. Stand per 15.4.2010.
3) Das s Plus Sparen ist abhängig von der Anzahl der abgeschlossenen Produktsparten bei der Erste Bank. Die Kriterien für die Zuordnung zur
jeweiligen Konditionenstufe entnehmen Sie bitte den „Bedingungen für das s Plus Sparen/Karte“. Die Zinssätze sind variabel und werden an
die Veränderung des 3-Monats-EURIBOR angepasst (gemäß der in den Bedingungen enthaltenen Zinsgleitklausel).
4) Die Liste der teilnehmenden Sparkassen erfahren Sie bei Ihrem Ansprechpartner (siehe oben).
Interner Vermerk:
Erste Bank: Bitte weiterleiten an OE 0198 0468 Finanzpartner Backoffice
Sparkassen: Bitte an den definierten Ansprechpartner weiterleiten
Erste-Filiale:
Sparkasse:
Kundenbetreuer:
KUKURZ:
Neukunde ja/nein