Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs Technik, die die Welt bewegt

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Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs Technik, die die Welt bewegt
Die Erfolgsgeschichte
des Aufzugs
Technik, die die Welt bewegt
Stellen Sie sich einmal die Skyline einer modernen Stadt
vor, wenn es keine Aufzüge gäbe. Gebäude wären auf fünf
bis sechs Stockwerke beschränkt. Der Großteil der Architektur
des 20. und 21. Jahrhunderts wäre unmöglich gewesen.
Bürotürme, Hotels und Hochhäuser bestünden kaum in ihrer
heutigen Form. 1853 aber trug ein Mann dazu bei, das
Gesicht der Städte dieser Welt zu verändern. Es war das
Jahr, in dem Elisha Graves Otis den absturzsicheren Aufzug
erfand und so die Basis für die Skylines moderner Städte
legte. Wenn man bedenkt, dass Aufzüge statistisch gesehen
alle 72 Stunden die gesamte Erdbevölkerung befördern,
wird deutlich, welche Auswirkungen diese Innovation hatte.
Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs
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OTIS befördert Menschen seit 150 Jahren sicher und effizient und ist
heute das weltgrößte Aufzugs- und Fahrtreppenunternehmen. Mit mehr als
1,4 Millionen installierten Anlagen und 61.000 Mitarbeitern ist OTIS in fast
allen Ländern der Welt vertreten.
Durch den sinnvollen Einsatz neuer Technologien setzt OTIS immer wieder
Maßstäbe in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Dieser
Innovationsgeist, kombiniert mit einem herausragenden Kundendienst hat
u.a. dazu geführt, dass OTIS-Aufzüge in zehn der 20 höchsten Gebäude der
Welt installiert sind.
Elisha Graves Otis wurde 1811 auf
einer Farm in Halifax, Vermont, geboren.
Als junger Mann versuchte er sich in
verschiedenen Berufen. 1852 aber setzte
er erste Meilensteine, als sein Arbeitgeber,
die Bedstead Manufacturing Company,
ihn beauftragte, einen Lastenaufzug zu
konstruieren.
Otis war entschlossen, das tödliche Risiko
auszuschalten, das der Konstruktion
von Aufzügen von Beginn an angehaftet
hatte und für das bis dahin keine Lösung
gefunden worden war. Er erfand eine
Sicherheitsfangvorrichtung, die automatisch
verhinderte, dass der Fahrkorb im Falle eines
Seilrisses abstürzte. Und so entstand der
erste absturzsichere Aufzug der Welt.
Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs
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Geschichte der Hebevorrichtung,
Flaschenzüge und frühe Aufzüge
Der Bedarf an vertikalem Transport ist so alt wie
die Zivilisation. Über die Jahrhunderte hat die
Menschheit raffinierte Arten des Hebens angewandt.
Die ersten Hebevorrichtungen wurden mit der Kraft
von Mensch, Tier und Wasser bewegt. Von den
frühen Ackerbau treibenden Gesellschaften bis zum
Beginn der industriellen Revolution basierten die
Hebevorrichtungen auf diesen einfachen
Antriebskräften.
Im alten Griechenland entwickelte Archimedes eine verbesserte Hebevorrichtung, die mit Seilen und einem Flaschenzug betrieben wurde und in der
die Hubseile mit Winden und Hebeln um eine Seiltrommel gerollt waren.
Im Jahr 80 vor Christi fuhren Gladiatoren und Raubtiere mit simplen Aufzügen
bis hinauf zur Arena des römischen Kolosseums.
Quellen aus dem Mittelalter enthalten zahlreiche Zeichnungen von
Hebevorrichtungen, die Menschen und Waren zu höhergelegenen Orten
transportiert haben. Zu den berühmtesten gehört der Aufzug zu einem
Kloster in Griechenland. Das Kloster stand auf einer rund 61 Meter hohen
Anhöhe. Der Aufzug, der mit einem Korb oder einem Lastennetz arbeitete,
stellte die einzige Möglichkeit für den Transport nach oben oder unten dar.
Bei vielen frühen Vorrichtungen
lieferte der Mensch die nötige
Hubkraft.
In einer Abtei an der französischen Küste wurde 1203 ein Aufzug installiert,
der über ein großes Rad mit Trittstufen verfügte. Ein Esel lieferte die nötige
Hubkraft. Die Ladung wurde mit einem Seil gehoben, das um eine Trommel
gewickelt war.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Entwicklung des Aufzugs mit
maschineller Kraft vorangetrieben. 1743 gab in Frankreich Louis XV. einen
mit einem Gegengewicht arbeitenden Personenaufzug für seine Privaträume
in Versailles in Auftrag. Ab 1833 beförderte in einem Bergwerk im Harz ein
System sich auf- und abwärts bewegender Stangen die Minenarbeiter in den
senkrechten Schächten. Ein riemengetriebener Aufzug, genannt “Teagle”,
wurde 1835 in einer englischen Fabrik installiert. Den ersten hydraulischen
Industrielift, der mit Wasserdruck angetrieben wurde, gab es 1846. Mit der
Verbesserung des Maschinenbaus folgten zügig weitere motorisch
angetriebene Hebevorrichtungen.
Mit der Verfügbarkeit komplexer Maschinen
wurden Zahnräder und Sperrvorrichtungen
eingesetzt, doch die Gefahr eines Seilrisse
blieb weiter ein lebensbedrohendes Risiko.
Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs
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Auf Sicherheit gegründet
Trotz aller Fortschritte blieb für den Aufzug schon seit
dem Altertum das Problem eines möglichen Seilrisses.
Handrails
Riss
das Hubseil, gab es keine effektive Möglichkeit,
den Lift davor zu bewahren, in die Tiefe zu stürzen.
Diese allgegenwärtige Gefahr blieb für Aufzüge ein
untragbares Risiko.
1852 war Elisha Otis als Mechanikermeister bei der
Bedstead Manufacturing Company in Yonkers, New
York, beschäftigt. Ihm wurde der Auftrag erteilt, einen
Lastenaufzug für die Produkte des Unternehmens zu
konstruieren. Otis, in Kenntnis der Gefahr eines
möglichen Seilrisses, suchte nach einer Lösung des
Problems.
Der erste dampfgetriebene OTISAufzug wurde 1857 installiert.
Er stellte fest, dass eine Art Sicherheitsbremse notwendig war. Um den Personenund Lastentransport sicher zu machen, musste die Bremse in dem Moment, in dem
das Seil riss, automatisch eingreifen. Otis experimentierte, indem er eine Wagenfeder
über dem Fahrkorb anordnete. An den beiden Enden der Wagenfeder befestigte
er jeweils einen nach außen gerichteten Bolzen. Dann installierte er gezahnte
Führungsschienen zu beiden Seiten des Aufzugschachtes. Das Hubseil wurde mittig
an der Wagenfeder befestigt. Durch das Gewicht des Aufzuges wurde die Wagenfeder
gerade soviel gekrümmt, dass die Bolzen die gezahnten Führungsschienen nicht
berührten. Riss das Seil jedoch, entspannte sich die Feder, die Bolzen schnellten
nach außen und griffen blitzartig in die Zähne an den Führungsschienen. Der
Fahrkorb wurde sicher an den Führungsschienen gehalten und ein Absturz zuverlässig
verhindert. Es war 1853 – der erste absturzsichere Aufzug war erfunden.
1854 demonstrierte Elisha Graves Otis in
New York City zum ersten Mal der Öffentlichkeit den Sicherheitsaufzug, den er 1853
erfunden hatte.
In der Zwischenzeit hatten finanzielle Schwierigkeiten dazu geführt, dass die
Bedstead Company ihre Pforten geschlossen hatte. Otis war bereits im Begriff, gen
Westen aufzubrechen, um am Goldrausch teilzuhaben, als er ohne vorherige Anfrage
von einem Möbelhersteller aus New York einen Auftrag für zwei seiner
“Sicherheitsaufzüge” erhielt. Zwei Mitarbeiter waren zu Tode gekommen, als ein
Aufzugsseil riss. Das Unternehmen wollte nun weitere Unfälle mit Sicherheit
ausschließen.
Am 20. September 1853 eröffnete Otis sein eigenes Geschäft. Um für sein neues
Projekt zu werben, entschied sich Otis zu einer dramatischen Demonstration seines
neuen Sicherheitsaufzugs auf einer Ausstellung im Crystal Palace in New York.
Die amerikanische Patentzeichnung des
OTIS-Aufzugs, der die Branche revolutioniert
hat – der weltweit erste Aufzug mit automatischer Absturzfangvorrichtung. Seit seiner
Erfindung ist die Kernkonstruktion der Fangvorrichtung im wesentlichen unverändert.
In der Hauptausstellungshalle baute er einen kompletten Sicherheitsaufzug,
ausgestattet mit Führungsschienen, Wagenfeder, Aufzugsplattform und Antrieb auf.
Während sich eine Menschenmenge ansammelte, kletterte Otis auf die Plattform
und befahl, ihn so hoch wie möglich zu befördern. Dann gab er einem Assistenten
das Kommando, das Hubseil durchzutrennen. Die Menge hielt den Atem an. Doch
in dem Moment, wo der Aufzug nicht mehr durch das Seil gehalten wurde, bewirkte
die automatische Sicherheitsbremse, dass die Plattform nicht abstürzte. Otis rief
der begeisterten Menge zu: “All safe, Gentlemen, all safe!”
Von diesem Zeitpunkt an stiegen die Umsätze und für die Kunden wurde die OTIS
Elevator Company ein Garant für Sicherheit.
Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs
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Innovation und Verbesserungen
Die Gebäude in den größeren Städten Amerikas profitierten
von den neuen Möglichkeiten, die der Sicherheitsaufzug bot
und wurden immer höher und höher.
Früher Fahrkorb eines OTISPersonenaufzugs mit KniehebelSteuerung, Geschwindigkeitsbegrenzer (oben rechts) und Fangvorrichtung (unter dem Fahrkorb).
Das Geschäft von E. V. Haughwout & Company Ecke
Broadway/Broome Street in New York City, in das der erste
Sicherheitsaufzug für Personen eingebaut wurde.
Am 23. März 1857 wurde in einem Geschäft Ecke Broadway/Broome Street in
New York City der weltweit erste Sicherheitsaufzug zur Personenbeförderung
in Betrieb genommen. Der Aufzug wurde über eine Reihe von Antriebswellen
und -riemen dampfgetrieben.
Das 1902 erbaute
New Yorker Flat Iron
Building wurde
durch sechs hydraulische Aufzüge
erschlossen.
Weil nun sicher und komfortabel durch Aufzüge erreichbar, waren Räume in den
oberen Etagen von Gebäuden plötzlich “in” und wurden zunehmend nachgefragt.
Dies stellte eine radikale Umkehr des bisherigen Trends im gewerblichen und
privaten Mietwesen dar und beschleunigte den Bau von Hochhäusern. 1870
verbuchten OTIS Brothers & Company Umsätze von über einer Million US-Dollar.
Einige Jahre darauf waren nicht weniger als 2.000 OTIS-Aufzüge im Einsatz.
Das Unternehmen machte weiterhin technologische Fortschritte. 1878 installierte
OTIS den ersten hydraulischen Personenaufzug im Gebäude Broadway 155 in
New York City. Darüber hinaus wurde die Absturzfangvorrichtung weiterentwickelt.
OTIS führte eine Konstruktion ein, bei der im Fall eines Seilbruchs ein
Geschwindigkeitsbegrenzer eine Fangvorrichtung auslöst. Diese brachte den
Fahrkorb nicht mehr abrupt, sondern verzögert – und für die Fahrgäste sehr viel
angenehmer – zum Stehen.
Der Eiffelturm, technisches
Wunder seiner Zeit, erreichte
eine Höhe von 300 Metern
und wurde mit Aufzügen
ausgestattet, die mit einer
Geschwindigkeit von über
zwei Metern pro Sekunde
fuhren.
1889 war OTIS erneut innovativer Vorreiter und produzierte den ersten elektrischen
Aufzug mit Schneckengetriebe. Diese Technik wurde zunächst hauptsächlich
für Lastenaufzüge eingesetzt. Mit der Weiterentwicklung von Getrieben war eine
Geschwindigkeitssteigerung der Aufzüge von 0,5 m/s auf 2,0 m/s möglich. So
wurde der elektrische Aufzug auch in Gebäuden mittlerer Höhe für die Beförderung
von Personen genutzt. Zwar bot der elektrische Aufzug den Vorteil einer
kompakteren Installation, doch war er noch nicht schnell genug, um mit den
dampfgetriebenen Systemen in den höheren Gebäuden Schritt zu halten. Eine
Wende stand jedoch kurz bevor.
Die Erfolgsgeschichte des Aufzugs
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Die Erfolgsgeschichte des modernen Aufzugs
Mit den immer höheren Gebäuden stieg auch der Bedarf
an Aufzügen, die den neuen Anforderungen gerecht werden
konnten. OTIS als Pionier für Aufzugstechnik erfüllte diese
Herausforderungen mit fortlaufender Innovation.
Getriebelose, elektrische Seilaufzüge
1903 führte OTIS die Konstruktion ein, die zum Standard für Hochleistungsaufzüge
werden sollte. Der getriebelose, elektrische Seilaufzug konnte jetzt in Gebäuden
großer Höhe eingesetzt werden und fuhr mit weitaus höheren Geschwindigkeiten
als dampfgetriebene Aufzüge. Die ersten Aufzüge dieser Art wurden im Beaver
Building in New York City und im Majestic Building in Chicago installiert.
Diese Konstruktion hat sich als derart robust und beständig erwiesen, dass
selbst heute bei der Modernisierung eines Gebäudes – bei der z. B. die
elektromechanische Aufzugssteuerung durch modernste Elektronik ersetzt wird
– der Austausch einer gut gewarteten getriebelosen Maschine nur selten
notwendig ist. Diese Aufzüge fahren in der Regel mit Geschwindigkeiten von
über 2,5 m/s.
Bei einem getriebelosen Seilaufzug sind sechs bis acht Tragseile
oben am Fahrkorb befestigt. Sie werden in Seilrillen über die
Treibscheibe der Antriebsmaschine gelegt. Die anderen Seilenden
sind an einem Gegengewicht befestigt, das sich im Aufzugsschacht
an seinen eigenen Führungsschienen auf und ab bewegt.
Aufzugssteuerung
Antriebsregelung
Das gemeinsame Gewicht von Fahrkorb und Gegengewicht drückt
die Seile in die Seilrillen der Treibscheibe, was bei einer Drehung
der Treibscheibe die notwendige Traktion und damit die Bewegung
des Fahrkorbes gewährleistet.
Geschwindigkeitsbegrenzer
Um die notwendigen Antriebskräfte der Maschine zu minimieren,
wird das Gegengewicht so berechnet, dass es dem Gewicht des
Fahrkorbs zzgl. der Hälfte der zulässigen Tragkraft des Aufzuges
entspricht. Bewegt sich der Fahrkorb aufwärts, fährt das
Gegengewicht abwärts und sorgt für die notwendige Balance.
Dies verringert den Energieverbrauch, da der Motor bei keiner
Fahrt mehr befördern muss als die Hälfte der zulässigen Tragkraft.
Die Treibscheibe ist in bei einer getriebelosen Maschine mit einem
Durchmesser von 0,6 bis 1,2 Metern relativ groß. Der elektrische
Motor, der den Aufzug betreibt, muss leistungsfähig genug sein,
um diese große Treibscheibe mit 50 bis 200 Umdrehungen pro
Minute zu bewegen, damit der Aufzug mit der richtigen
Geschwindigkeit fährt.
Die Sicherheit wird durch einen Geschwindigkeitsbegrenzer (Regler)
gewährleistet, der die Fangvorrichtung auslöst, falls es zu
Übergeschwindigkeiten kommen sollte. Bei Übergeschwindigkeit
des Aufzuges blockiert eine starke Seilschelle das Stahlseil des
Reglers, wodurch die Fangvorrichtung unterhalb des Fahrkorbes
ausgelöst wird. Diese besteht aus beweglichen Profilen, die sich
in den Führungsschienen verkeilen und den Fahrkorb zu einem
schnellen aber sanften Halt bringen.
Getriebelose Maschine
Encoder
Positionsreferenzsystem
Tragseile
Rollenführung
Positionssensor
Türmaschine
Türüberwachungssystem
Lastwiegeeinrichtung
Absturzfangvorrichtung
Hängekabel
Führungsschiene
Gegengewicht
Ausgleichsseile
Fahrkorbpuffer
Gegengewichtpuffer
Umlenkrolle für Ausgleichsseile
Spannvorrichtung für Reglerseil
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Fortsetzung
Die Erfolgsgeschichte des modernen Aufzugs
Aufzüge mit Getriebemaschinen
Wie der Name schon sagt, wird bei Getriebeaufzügen zwischen Motor und
Treibscheibe ein Getriebe gesetzt. Zwar ist die Geschwindigkeit dieser Aufzüge
in der Regel geringer als die der herkömmlichen getriebelosen Anlagen, doch
bietet der Einsatz eines Getriebes den Vorteil, dass die Motorleistung geringer
dimensioniert werden kann. Diese Aufzüge fahren in der Regel mit Geschwindigkeiten zwischen 0,63 und 2,5 Metern pro Sekunde und befördern Lasten von bis
zu 14.000 Kilogramm. Eine elektrisch kontrollierte Bremse zwischen Motor und
Getriebe stoppt den Aufzug und lässt ihn auf der gewünschten Etage halten.
Aufzugssteuerung
Getriebemaschine
Encoder
Geschwindigkeitsbegrenzer
Tragseile
Rollenführung
Positionssensor
Türmaschine
Türüberwachungssystem
Lastwiegeeinrichtung
Absturzfangvorrichtung
Hängekabel
Führungsschiene
Gegengewicht
Ausgleichsseile
Spannvorrichtung für Reglerseil
Gegengewichtpuffer
Fahrkorbpuffer
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Fortsetzung
Die Erfolgsgeschichte des modernen Aufzugs
Hydraulische Aufzüge
Hydraulische Aufzüge sind vor allem für Förderhöhen bis zu 20 Metern und einer
maximalen Geschwindigkeit von 1 m/s einsetzbar. Der Fahrkorb wird von
Hydraulikkolben im Schacht bewegt. Ein elektrischer Motor pumpt Öl in einen
Zylinder, um den Kolben zu bewegen. Der Kolben hebt den Fahrkorb aufwärts.
Elektrisch kontrollierte Ventile steuern den Ölfluss so, dass die Fahrt gleichmäßig
verläuft. Die Abwärtsfahrt erfolgt durch Öffnen der Ventile bei ausgeschalteter
Pumpe. Durch das Gewicht des Fahrkorbs wird das Öl aus dem Zylinder zurück
in einen Tank gepresst.
Geschwindigkeitsbegrenzer
Seilumlenkrolle
Kolben
Öltank/
Steuerung
Kolben
Kolben und
Kolbenführung
Überirdischer
Zylinder
Öltank/
Steuerung
Überirdischer
Zylinder
Seile
Öltank/
Steuerung
Fahrkorbpuffer
Unterirdischer
Zylinder
Bei direkten hydraulischen
Antrieben mit Zentralkolben wird
der Zylinder mittig unterhalb des
Fahrkorbs in einer Erdbohrung
installiert. Die Länge eines 1stufigen Kolbens entspricht der
Förderhöhe des Aufzuges.
Fahrkorbpuffer
Erdbohrungen für die Zylinder
sind in der Regel sehr aufwendig.
Ein hydraulischer Aufzug, der
ohne Erdbohrungen auskommt,
löst dieses Problem. Die Zylinder
werden seitlich im Schacht
angeordnet und die Kolben
greifen am Oberzug des
Fahrkorbes an.
Fahrkorbpuffer
Sicherungsstütz
Bei indirekten Hydraulikantrieben
wird der Fahrkorb an Seilen
aufgehängt, die über eine Rolle
am Kolbenkopf geführt werden
und mit einem Festpunkt am
Zylinder verbunden sind. Durch
diese Konfiguration bewegt sich
der Fahrkorb mit der doppelten
Geschwindigkeit des Kolbens.
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Die neue Erfolgsidee
Aufzüge der zweiten Generation
Mit Gen2, dem Aufzug der zweiten Generation, revolutionierte OTIS ein weiteres
Mal die Aufzugstechnologie. Statt traditioneller Stahlseile werden flache
Polyurethangurte eingesetzt. Die stahlseelenarmierten, 30 mm breiten Gurte
sind korrosionsfrei und bis zu dreimal länger haltbar als Stahlseile. Ihre dämpfenden
Eigenschaften sorgen für einen extrem leisen und vibrationsarmen Aufzugsbetrieb.
Zudem sind sie sehr umweltfreundlich, da keine Schmiermittel eingesetzt werden
müssen.
Der Aufzug Gen2 kommt ohne separaten Triebwerksraum aus. Die gesamte
Antriebs- und Steuerungstechnik ist im Schachtkopf angeordnet. So kann z.B.
auf störende Dachaufbauten verzichtet werden und es entsteht zusätzlich
nutzbare Gebäudefläche. Durch die hohe Flexibilität der Gurte kann eine kleine
getriebelose Maschine mit einem Treibscheibendurchmesser von nur 100 mm
eingesetzt werden. Zusammen mit der Frequenzregelung arbeitet dieser Antrieb
bis zu 50 % energieeffizienter als konventionelle Antriebe.
Beim traditionellen
Aufzugsseil werden
Stahldrähte um einen
flexiblen Kern
geflochten.
Bei den neuen Gurten
sind die Stahlseelen
parallel angeordnet und
mit einer flexiblen
Polyurethanschicht
ummantelt ...
... dies ermöglicht eine
wesentlich kleinere
Treibscheibe ...
... und ein sehr kompaktes Antriebssystem ...
... mit einer Reihe von
wesentlichen Vorteilen.
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Vielfältige Möglichkeiten
Die OTIS Produktpalette erfüllt alle Anforderungen der Planer
und Betreiber von Aufzügen.
Panoramaaufzüge
Panoramaaufzüge verlassen die Geschlossenheit der Schächte und werden so
zu einem sichtbaren Bestandteil der Architektur. Offenheit, Ästhetik und die
Transparenz des Glases bestimmen das Design dieses Aufzugtyps. Der Fahrgast
erlebt die Fahrt bewusst und sieht, in welchem Raum er sich bewegt.
Panoramaaufzüge gestalten nicht nur die Gebäudearchitektur, sondern auch
die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umgebung.
Doppeldeckeraufzüge
Doppeldeckeraufzüge erhöhen in stark frequentierten Gebäuden die Förderleistung
und sparen Platz, indem zwei Fahrkörbe übereinander mit einem gemeinsamen
Rahmen verbunden werden. Ein Fahrkorbteil hält auf Etagen mit gerader Zahl,
der andere auf ungeraden. Der eine Zugang zum Doppeldeckeraufzug erfolgt
im Erdgeschoss und der andere über eine mittels Fahrtreppe erreichbare darunter
liegende Etage.
Skylobby
In sehr hohen Gebäuden kann die Förderleistung erhöht werden, indem Nahund Fernaufzüge (Expressaufzüge) miteinander kombiniert werden. Das Gebäude
wird in übereinanderliegende Zonen eingeteilt, die jeweils mehrere Etagen
umfassen. Die Expressaufzüge fahren jeweils nur eine Etage, die sog. Skylobby
dieser Zonen an. Die Passagiere steigen dort in die Nahaufzüge um, die die
gewünschte Zieletage in der jeweiligen Zone bedienen. Durch die Zoneneinteilung
können die Schächte der Nahaufzüge übereinander angeordnet werden. Auf
diese Weise können die Etagen in den verschiedenen Zonen von den für sie
vorgesehenen Nahaufzügen gleichzeitig bedient werden.
Lastenaufzüge
Diese Aufzüge sind speziell für die Beförderung schwerer Lasten konstruiert.
Die Standardkapazitäten reichen von 630 kg bis 3.200 kg. Auch weitaus höhere
Tragkräfte können individuell realisiert werden. Abhängig von den Anforderungen
im täglichen Betrieb und der Förderhöhe können diese Aufzüge mit Treibscheibenoder mit Hydraulikantrieb ausgeführt werden. Die Fahrkorbabmessungen sind
weitgehend flexibel.
Serienaufzüge
Diese Aufzüge verbinden Wirtschaftlichkeit und planerische Flexibilität. Sie sind
mit Nennlasten von 320kg bis 2000kg verfügbar. Mit Fördergeschwindigkeiten
von 0,4 m/s bis 2,5 m/s können Förderhöhen bis zu 75 m erschlossen werden.
Je nach Gebäudetyp und Förderhöhe können Hydraulik- oder Seilantriebe
gewählt werden. Es stehen eine Vielzahl an technischen und optischen
Ausstattungsoptionen zur Verfügung, um den Aufzug optimal an Gebäudetyp
und Architektur anpassen zu können. Viele Versionen können nach DIN/ISO
und behindertengerecht geplant werden.
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Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit
Der Name OTIS steht für Sicherheit und Qualität. Diesem
Anspruch fühlen wir uns seit unserer Gründung verpflichtet.
Heute ist OTIS das Unternehmen mit dem umfassendsten
Sicherheits- und Qualitätsmanagement der Branche. Wir
arbeiten fortlaufend an der Verbesserung der Sicherheit
bestehender Produkte und an der Einführung neuer, noch
sichererer Aufzugstechnologien für neue Produkte. OTIS
verfolgt die Unternehmenspolitik “Sicherheit geht vor”. Mit
standardisierten und ständig überprüften Prozessen sorgen
wir für ein Höchstmaß an Produktsicherheit für unsere
Kunden und ein Maximum an Arbeitssicherheit für unsere
Mitarbeiter.
Die Produkte von OTIS werden in den internationalen Testzentren strengsten
Qualitäts- und Sicherheitstests unterzogen.
OTIS betreibt im japanischen Shibayama den weltgrößten Testturm für Aufzüge.
Dieser Testturm ist 154 Meter hoch und reicht 27 Meter weit in die Erde hinein.
Das Bristol Research Center in Bristol im US-Staat Connecticut ist die Heimat
des OTIS Quality Assurance Centers und des mit 117 Metern höchsten Testturms
für Aufzüge in Nordamerika.
Diese Einrichtungen sind ein weiterer Beleg unseres Engagements für Qualität
und Sicherheit. Sie bieten einzigartige Testmöglichkeiten, die die bestmögliche
Leistung, Sicherheit und Zuverlässigkeit der aktuellen und künftigen Produkte
von OTIS gewährleisten. Wir führen mit jeder OTIS-Komponente über 20
umfassende Tests durch, einschließlich solcher, die von den vorstellbar
ungünstigsten Betriebsbedingungen ausgehen.
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Ständige Innovation
OTIS wurde auf der Genialität einer neuen Erfindung
gegründet und seit der Gründung vor 150 Jahren haben
wir nie aufgehört, neue Ideen zu verwirklichen. Unsere
lange Liste von Pioniertaten zeugt nicht nur vom
innovativen Geist des Unternehmens, sondern auch
von unserem Engagement, die wechselnden Bedürfnisse
unserer Kunden zu erfüllen.
Automatische Steuerungen
Beim Ein- und Aussteigen der Fahrgäste wechselt ständig die Belastung des
Fahrkorbes. Deshalb ist es wichtig, den Fahrkorb trotz der dadurch bedingten
Seillängung bündig zur Etagenebene zu halten. OTIS löste dieses Problem
bereits 1915 durch eine selbstregulierende Vorrichtung mit Namen Microdrive.
OTIS führte die zuerst für Aufzüge auf Schiffen entwickelte Vorrichtung für
Personenaufzüge ein. Diese Technik erhöhte durch den Wegfall von Stolperstufen
die Sicherheit und den Komfort für die Fahrgäste.
Den Fahrkorb bei der Einfahrt in die Zieletage zum richtigen Zeitpunkt zu
verlangsamen, war bei Geschwindigkeiten bis zu 2,0 m/s nicht allzu schwierig.
Als sich die Geschwindigkeiten aber auf über 3,5 m/s erhöhten, erwies sich
dies als komplizierter. Der logische Schritt war die Automatisierung der
Antriebsregelung. 1924 installierte OTIS das erste Signal-Kontrollsystem im
neuen Standard Oil Building in New York City. Das System regelte automatisch
die Beschleunigung, die Geschwindigkeit zwischen den Etagen und die
Verlangsamung, wenn sich der Fahrkorb einer Etage annäherte.
Mechanische Selektoren arbeiten mit
analogen Steuerungen und vielen
beweglichen Teilen, um die Position
des Fahrkorbes zu bestimmen, was
eine permanente und oft intensive
Wartung erforderlich macht.
1937 wurde die Peak Period Control eingeführt, welche die Fahrten der Aufzüge
zu Stoßzeiten automatisch steuerte. Wartezeiten auf allen Etagen wurden
minimiert, indem die Fahrten aller Aufzüge des Gebäudes miteinander koordiniert
wurden.
Es folgten elektrische Türsicherungen und verbesserte Steuersysteme, die eine
komplette Automatisierung der Aufzüge ermöglichten.
Bahnbrechende Entwicklungen in
der Computertechnologie verbessern
die Qualität und Verlässlichkeit
moderner Aufzüge weiter. Seit der
Einführung des Systems Elevonic®
101 1979 setzt OTIS bei der Steuerung und Regelung des Aufzugsbetriebs mittlerweile ausschließlich
auf Hochleistungsmikroprozessoren.
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Fortsetzung
Ständige Innovation
Automatische Steuerungen
OTIS hat stets Neuheiten der Computertechnologie angewandt, um die Qualität
und Zuverlässigkeit seiner Aufzüge weiter zu verbessern. Seit der Einführung
des Systems Elevonic® 1979 setzt OTIS bei der Steuerung und Regelung des
Aufzugbetriebs auf Mikroprozessoren.
Fernüberwachung von Aufzügen
Aufzüge sind ständig in Bewegung. Jede Fahrt setzt die reibungslose Funktion
von mehreren hundert Bauteilen voraus. Das Notrufleit- und
Fernüberwachungssystem REM® 5.0 (Remote Elevator Monitoring) überwacht
die Funktion der Aufzugskomponenten rund um die Uhr. So können Abweichungen
behoben werden, bevor es zu einer Störung kommt. Durch Betätigen des
Alarmtasters im Fahrkorb stellt REM darüber hinaus bei Betriebsunterbrechungen
eine Sprechverbindung zu der permanent besetzten OTISLINE-Zentrale her.
Geschultes OTIS-Personal beruhigt die Fahrgäste und leitet unmittelbar alle
Maßnahmen für eine schnelle Befreiung der eingeschlossenen Personen ein.
1 Das REM-Diagnoseprogramm
überwacht den Aufzug kontinuierlich.
2 Die REM-Einheit des Aufzuges sendet
die Informationen per Datenfernübertragung an die OTISLINE-Zentrale.
3 Die Daten werden automatisch
ausgewertet und durch Spezialisten in
der OTISLINE-Zentrale analysiert.
4 Falls erforderlich, wird ein Servicetechniker mit der Problembeseitigung
beauftragt.
5 Der Techniker trifft mit den richtigen
Daten, Werkzeugen und Ersatzteilen am
entsprechenden Standort ein und
behebt die Fehlfunktion.
Internetservice
e*Service kombiniert REM-Daten mit den Berichten der Techniker, um Kunden
über das Internet direkten Zugang zu Informationen über ihre Aufzüge und
Fahrtreppen zu ermöglichen. e*Service bietet dem Kunden eine bessere
Gebäudeüberwachung, indem der Aufzugsbetrieb jederzeit internetbasiert
überwacht werden kann.
Kommunikation rund um die Uhr
Die OTISLINE-Zentrale ist das Bindeglied bei der Kommunikation zwischen
Aufzugsnutzern, Aufzugsbetreibern, dem OTIS-Wartungspersonal und dem
Aufzug selbst. Dieser Telefonservice kann jederzeit Kontakt zu den OTISServicetechnikern aufnehmen und sie umgehend zur Problembeseitigung an
jeden Aufzugsstandort dirigieren. Mit einem Anruf kann ein Problem identifiziert,
ein Techniker geschickt oder ein Ersatzteil angefordert werden.
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Im Schnellgang in die Zukunft
Aufzüge sind zum wesentlichen Bestandteil der Städte
dieser Welt geworden. Die Technologien im Bauwesen
und die Architektur entwickeln sich ständig weiter. Diese
Herausforderung nehmen wir an. Auch in Zukunft werden
sich unsere internationalen Entwicklungsteams auf neue
Lösungen in der Aufzugstechnik konzentrieren.
Derzeit erweitert OTIS seine Dienstleistungen um hochmoderne Computer- und
Kommunikationstechnologien. Die Überwachung durch REM®, e*Service und
die OTISLINE-Zentrale ist erst der Anfang.
OTIS modernisiert bestehende Aufzugsanlagen mit den modernsten lieferbaren
Technologien. Unsere Dienstleistungen bei der Wartung von Aufzügen profitieren
ebenfalls von den neuen Kommunikationstechnologien.
Seit der Unternehmensgründung hat OTIS stets auf Innovation gesetzt. Dieser
Unternehmensphilosophie werden wir auch in Zukunft treu bleiben.
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