NRWMagazin
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4 NRW Magazin www.dbb-nrw.de Zeitschrift des DBB NRW Beamtenbund und Tarifunion April 2015 · 58. Jahrgang Schweigeminute anlässlich der Aktion des DBB NRW am 25. März 2015 DBB NRW: Ergebnisse auf die Beamtinnen und Beamten jetzt übertragen Nach zähem Ringen konnte in der vierten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemein schaft deutscher Länder (TdL) ein Ergebnis erzielt werden: die lineare Einkommens erhöhung um durchschnittlich 4,61 Prozent, mindestens 75 Euro und der Einstieg in eine Entgeltordnung für Lehrkräfte. Der Vorsitzende der Tarifkommission des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-West falen und Mitglied der dbb Verhandlungskommission, Andreas Hemsing, zeigte sich in Potsdam einigermaßen zufrieden: „Eine Angleichung an den TVöD ist gelungen, aber wir hätten uns durchaus mehr gewünscht. Jedoch unter den Umständen, dass sowohl die Sicherung der VBL-Zusatzversorgung wie auch die Entgeltordnung der Lehrer die Verhandlungen erschwert haben, ist das Ergebnis als Erfolg zu beurteilen.“ Dieser sei nicht zuletzt den Kolleginnen und Kollegen der Fachgewerkschaften zu verdanken, die sich an den Aktionen des DBB so zahlreich beteiligt haben, so Hemsing weiter. worden und ein Eingriff in den Leistungsbereich, wie die Arbeitgeber forderten, konnte abgewandt werden, so Hemsing nach dem erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen. Die Zusatzversorgung sei zudem zukunftsfähig gehalten Roland Staude, Vorsitzender des DBB NRW, begrüßte die Ei- Zügige 1:1-Übertragung des Tarifergebnisses auf den Besoldungsbereich nigung und forderte von der NRW-Landesregierung die zügige zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Besoldungsbereich. „Setzen Sie jetzt ein deutliches Signal und zeigen Sie Ihren Beamtinnen und Beamten in Nordrhein-Westfalen, dass sie es wert sind. Damit könnten Sie verloren gegangenes Vertrauen wieder ein Stück weit zurückgewinnen.“ Zum 1. März 2015 2,1 Prozent und ab 1. März 2016 2,3 Prozent Die Beschäftigten erhalten zum 1. März 2015 2,1 Prozent und ab 1. März 2016 2,3 Prozent (mindestens jedoch 75 Euro) mehr Geld. Der Zuschlag für Nachtarbeit in Krankenhäusern wird auf 5 DPolG NRW – stets zu Diensten 7 Sicherheitskonferenz der DBB Jugend Mathia Arent-Krüger als Vorsitzende gewählt Landeskongress der Polizeigewerkschaft „Im öffentlichen Dienst zu arbeiten ist gefährlich“ 2. Vorsitzende des DBB NRW Jutta Endrusch DBB NRW 4 Seniorenvertretung des DBB NRW Fotos: DBB NRW (3) Einigung bei Tarifverhandlungen – Einkommenserhöhung um 4,61 Prozent DBB NRW Magazin Einkommensrunde 2015 Dienstherrn und von der Politik, so Staude. Abschluss nach zähem Ringen: dbb Verhandlungsführer Willi Russ (Mitte) erläuterte den Tarifabschluss vor der Presse. 20 Prozent – wie bereits im allgemeinen Teil – erhöht. Auszubildende erhalten zu den jeweiligen Zeitpunkten jeweils 30 Euro monatlich mehr. Die geltende Übernahmeregelung wird verlängert, außerdem erhalten sie einen zusätzlichen Urlaubstag. Die tarifbeschäftigten Lehrkräfte werden in Zukunft auf Basis einer tariflichen Entgeltordnung eingruppiert. „Damit ist uns der Einstieg in eine Entgeltordnung für Lehrkräfte endlich gelungen“, so Staude. Zusatzversorgung: Leistungsniveau im Punktemodell bleibt unangetastet Im Abrechnungsverband West der VBL wird der höhere Auf- wand aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung durch eine Erhöhung des Eigenanteils der Versicherten an der Umlage von derzeit 1,41 Prozent des zusatzversorgungsfähigen Entgelts aufgefangen. Der Eigenanteil steigt dabei zum 1. Juli 2015 um 0,2 Prozentpunkte und zum 1. Juli 2016 und 2017 um jeweils 0,1 Prozentpunkte. Der Arbeitgeberanteil an der Umlage steigt bei Bedarf entsprechend. Aktionen des DBB NRW mit dem dbb zu den Tarifverhandlungen Der dbb beamtenbund und tarifunion hatte zuvor alle Angehörigen der öffentlichen Verwaltung in Nordrhein-Westfalen zu einer Demonstration in Düsseldorf am 12. März aufge- Eindrucksvoller Demonstrationszug durch die Düsseldorfer Innenstadt. 2 April 2015 fordert. Zu Tausenden sind sowohl Tarifbeschäftigte als auch Beamte dem Aufruf gefolgt. Bei der Auftaktveranstaltung sprachen neben Roland Staude die 2. Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Beamtenbundes, Jutta Endrusch, die NRW-Landesvorsitzenden der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Manfred Lehmann, und der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Erich Rettinghaus, sowie der Landesjugendleiter der DBB Jugend NRW, Jano Hillnhütter. In einem eindrucksvollen Demonstrationszug gingen danach die rund 10 000 Kollegin- Roland Staude machte gleich bei der Auftaktveranstaltung vor dem Finanzministerium deutlich, worum es geht: „Wir wollen einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst, der auch nach Leistung bezahlt wird, deshalb sind wir heute hier.“ Staude rief den vielen Tausend Kolleginnen und Kollegen zu, dass sie sich nicht zu verstecken brauchen. „Weil wir der öffentliche Dienst sind, weil wir gut sind, weil wir erfolgreich sind, weil wir loyal sind und weil wir verlässlich sind.“ Und genau diese Tugenden und Werte erwarten wir von unseren Arbeitgebern, von unseren Roland Staude bei seiner Rede am 12. März 2015 nen und Kollegen der DBB Mitgliedsgewerkschaften vom Finanzministerium durch die Düsseldorfer Innenstadt zum Landtag. Dort fand die Abschlusskundgebung gemeinsam mit den DBB NRW Magazin Einklommensrunde 2015 Andreas Hemsing, Vorsitzender der DBB NRW Tarifkommission und Mitglied der Verhandlungskommission Kolleginnen und Kollegen der DGB-Gewerkschaften statt, auf der u. a. der DBB Verhandlungsführer Willi Russ sprach. DBB NRW geplante Demonstration zur Einkommensrunde 2015 wurde in einen Schweigemarsch umgewandelt. 2 000 Teilnehmer auf Schweigemarsch durch Düsseldorf Der Vorsitzende des DBB NRW fand die richtigen Worte vor den 2 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Burgplatz in Düsseldorf: „Eine solche unbegreifliche Tragödie rückt andere – auch berechtigte – Interessen in die zweite oder sogar dritte Reihe. Wir in Nordrhein-Westfalen trauern heute. Unser aller Solidarität und Anteilnahme gilt in dieser Ein besonderes Zeichen setzten einen Tag nach dem tragischen Flugzeugabsturz die Kolleginnen und Kollegen der Mitgliedsgewerkschaften im Deutschen Beamtenbund Nordrhein-Westfalen. Die für den 25. März von dbb und Jutta Endrusch, 2. DBB NRW Vorsitzende Trauer braucht Zeit, Trauer verändert und verunsichert Das liegt in der Natur des Verlusts, seiner Wucht, an der Unterstützung in dem konkreten Trauerfall. Trauer braucht Zeit, Trauer verändert und verunsichert.“ „Solidarität ist unsere Stärke“, rief der DBB NRW Vorsitzende. „So, wie unsere Befähigung, angemessen auch auf atypische Situationen zu reagieren.“ Hier stoße Solidarität auf Trauer. Staude: „Jede Trauer ist einzigartig, sie bewegt unser Innerstes – in jedem von uns. Jede Trauer unterscheidet sich. Der Schweigemarsch führte die 2 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor von der Jägerhofstraße durch die Innenstadt zum Burgplatz, wo An dreas Hemsing die Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne begrüßte und zunächst um eine gemeinsame Schweigeminute bat. JK Situation den Opfern der Flugkatastrophe, ihren Angehörigen, Freunden und Kollegen.“ Jano Hillnhütter, Jutta Endrusch, Andreas Hemsing, Roland Staude, Ulrich Silberbach, Guido Arens und Ralf Eisenhöfer (von links) beim Schweigemarsch am 25. März 2015. April 2015 3 DBB NRW Magazin Berufspolitik Respekt und Anerkennung für den öffentlichen Dienst DBB NRW Vorstand im Gespräch mit Innenminister Ralf Jäger Zu einem gemeinsamen Gespräch trafen sich am 4. März 2015 Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen mit dem Minister für Inneres und Kommunales, Ralf Jäger, im Ministerium für Inneres und Kommunales. Der Vorsitzende des DBB NRW, Roland Staude, forderte während des Gespräches Respekt und Anerkennung für den öf- fentlichen Dienst. Es könne nicht sein, dass die Kolleginnen und Kollegen sich zunehmend physischer und psychischer Ge- walt vonseiten der Bürger ausgesetzt sehen. Die Beschäftigten fühlten sich zum Teil alleingelassen, so Staude. DBB NRW Zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Bediensteten V. l. (hintere Reihe): Erich Rettinghaus, Andreas Bartsch, Roland Staude, Ralf Jäger, (vorne) Sabrina Deiter, Jutta Endrusch, Guido Arens, Jano Hillnhütter Innenminister Jäger räumte in manchen Bereichen eine zunehmende Respektlosigkeit der Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Bediensteten des öffentlichen Dienstes ein. Der Innenminister und die Vertreterinnen und Vertreter des DBB NRW Vorstandes waren sich darin einig, dass Beschäftigungsschutz als Führungsaufgabe zu begreifen sei. Dienstrechtsreform: Inkrafttreten 1. Januar 2016 Zum Stand der Dienstrechtsreform betonte Jäger, dass diese in einem dialogorientierten Verfahren vollzogen werden solle. Rechtzeitig würden die Gewerkschaften beteiligt. Staude kritisierte die voraussichtliche Verschiebung des Zeitplanes zur Umsetzung der Dienstrechtsreform um weitere sechs Monate. Innenminister Jäger betonte, dass die Landesregierung an dem Datum des Inkrafttretens 1. Januar 2016 festhalte. JK Seniorenvertretung Seniorenvertretung des DBB NRW gewählt Wahl des Vorstandes in der konstituierenden Sitzung 4 Arent-Krüger betonte nach ihrer Wahl, sich für ein gesellschaftliches und gerechtes Miteinander sowie für eine gleichberechtigte, eigenverantwortliche und selbstständige Teilhabe am Leben auch für ältere Menschen einsetzen zu wollen. Um die Interessen der organisierten Mitglieder im Ruhestand effektiv vertreten zu können, will sie mit den Seniorenvertretungen der einzelnen Mitgliedsgewerkschaften kooperieren und kommunizieren. Menschen optimieren zu können. Die Seniorenvertretung ist zuständig für seniorenpolitische und -rechtliche Angelegenheiten der Mitgliedsgewerkschaften des nordrhein-westfälischen Beamtenbundes. Der Gewerkschaftstag des DBB NRW hatte im letzten Jahr beschlossen, eine Seniorenvertretung einzurichten, um die Arbeit für die älteren Der 1. Vorsitzende Roland Staude informierte über die derzeitigen Tarifverhandlungen sowie die anstehende Dienstrechtsreform. Des Wei- April 2015 Geleitet wurde die Sitzung vom stellv. Vorsitzenden des DBB NRW, Wolfgang Römer, der auch über die Aufgabenstellung und die Zielsetzung der Seniorenvertretung referierte. DBB NRW Am 19. März 2015 fand die konstituierende Sitzung der Seniorenvertretung des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen statt. Im Mittelpunkt stand die Wahl des Vorstandes der Seniorenvertretung. Gewählt wurden Mathia Arent-Krüger (VBE) als Vorsitzende und als stellvertretende Vorsitzende Theo Disselhoff (vdla) und Hermann Lang (BDZ). recht. Das Inkrafttreten des Gesetzes zur Dienstrechtsreform sei nun für Mitte 2016 vorgesehen. Es beinhalte eine Novellierung des Dienst-, Besoldungs- und Versorgungsrechts, wobei unter anderem Jutta Endrusch, Roland Staude, Theo Disselhoff, Wolfgang Römer, Mathia Arent-Krüger, Guido Arens, Hermann Lang (von links) teren berichtete er, unterstützt durch die 2. Vorsitzende Jutta Endrusch, über ein Gespräch mit der Ministerpräsidentin zum Thema Dienst- das in Landesrecht transformierte Bundesrecht zur Besoldung und Versorgung systematisch überarbeitet werden solle. JG/JK DBB NRW Magazin DBB Intern DPolG NRW – stets zu Diensten Landeskongress der Polizeigewerkschaft wählt neuen Landesvorstand Auf dem diesjährigen Landeskongress der Deutschen Polizeigewerkschaft NRW am 26. und 27. März 2015 in Dortmund wurde Erich Rettinghaus mit großer Mehrheit erneut zum Landesvorsitzenden wiedergewählt. Von 135 abgegebenen Stimmen bekam er 123 Jastimmen. Außerdem verabschiedeten die Delegierten im Goldsaal des Kongresszentrums in Dortmund zwei Entschließungen, mit denen sie ihrer politischen Forderung Nachdruck verleihen wollen. Eine Entschließung befasst sich mit den aktuellen Tarifverhandlungen, eine andere mit der Forderung nach der Pilotierung eines Elektro- Wolfgang Römer gratuliert Erich Rettinghaus zur Wiederwahl. schockgerätes in einer Behörde. Rettinghaus erklärte in seiner Rede auf der Öffentlichkeitsveranstaltung, an der neben Innenminister Ralf Jäger u. a. auch der stellvertretende Landesvorsitzende des Deut- schen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Römer, und der Vorsitzende der DBB NRW Tarifkommission, Andreas Hemsing, teilnahmen, dass sich die Deutsche Polizeigewerkschaft engagiert für gerechte Einkommens- und Arbeitsbedin- Fotos: Friedhelm Windmüller (3) Die über 130 Delegierten aus ganz Nordrhein-Westfalen wählten einen neuen Landesvorstand für die nächsten fünf Jahre. Neben Rettinghaus wurden u. a. zum 1. stellvertretenden Vorsitzenden Frank Mitschker und zu Sstellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Orscheschek, Peter Feldbrügge, Gerhard Vieth und Jürgen Franke gewählt. Blick in die Arbeitstagung des Landeskongresses April 2015 5 DBB NRW Magazin DBB intern Gerhard Vieth, stellvertretender Vorsitzender; Frank Mitschker, 1. Stellvertretender Vorsitzender; Jürgen Franke, stellvertretender Vorsitzender; Wolfgang Orscheschek, stellvertretender Vorsitzender; Erich Rettinghaus, Vorsitzender; Sascha Gerhardt, Schriftführer; Peter Feldbrügge, stellvertretender Vorsitzender; Sabrina Deiter, stellvertretende Schriftführerin (von links) gungen aller Polizeibeschäftigten einsetze. „Stets zu Diensten“ – dieses Leitmotto sei für die DPolG Anspruch und Verpflichtung, so der DPolG NRW Vorsitzende. Es drücke umgekehrt aber auch eine Erwartung an die Politik aus. Die Erwartung nämlich, dass die von unseren Kolleginnen und Kollegen tagtäglich geleistete Arbeit für die Sicherheit unseres Gemeinwesens anerkannt und gewürdigt werde. Rettinghaus und dem Beifall der Delegierten: „Dazu gehören für uns neben dem Rückhalt durch die politisch Verantwortlichen faire Arbeitsbedingungen, eine ausreichende personelle und materielle Ausstat- tung der Polizei sowie eine amtsangemessene Bezahlung.“ Die Polizei in Nordrhein-Westfalen leiste auch unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit. Das bewiesen die Kolleginnen und Kollegen jeden Tag aufs Neue. Der DPolG NRW Vorsitzende: „Die Verteidigung der inneren Si- cherheit und der Schutz unserer Bevölkerung vor Kriminalität werden auch in Zukunft große Herausforderungen bleiben. Wir, die in der Deutschen Polizeigewerkschaft Nordrhein-Westfalen organisierten Polizeibeschäftigten, werden uns diesen Herausforderungen engagiert stellen. Wir sind „Stets zu Diensten!“ Bildungspolitik Deutscher Schulleiterkongress 2015 2 000 Teilnehmer auf Veranstaltung des VBE Zum vierten Mal richteten der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und Informationsdienstleister Wolters Kluwer den Deutschen Schulleiterkongress (DSLK) aus. Rund 2 000 Teilnehmer kamen vom 12. bis 14. März ins Düsseldorfer CCD Süd. Personalentwicklung, Schulmanagement, Networking, Unterricht und Lernen waren auch diesmal wieder die Schwerpunkte des DSLK. Zu den Hauptvorträgen gab es eine große Vielfalt an Praxisforen. Die 100 Referenten kamen 6 April 2015 sowohl aus der Schulpraxis als auch aus der Erziehungswissenschaft, aus der Kultur, aus der Wirtschaft und aus der Politik. Zum Thema Schule digital meinte der VBE-Bundesvorsit- Udo Beckmann (links) mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann DBB NRW Magazin Bildungspolitik zende Udo Beckmann: „Die ITAusstattung der Schulen ist mittelalterlich.“ Über Klassensätze mit Tablets zum Beispiel verfügen derzeit zehn von hundert Schulen. Gleichzeitig aber zeigte sich auch auf dem Kongress, dass das Thema IT in der Schule längst dort angekommen ist und trotz schlech- ter Ausstattung durch die Schulträger und fehlender Fortund -weiterbildung Lehrerinnen und Lehrer digitale Medien im Unterricht einsetzen. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann sprach vom Ziel der NRW-Landesregierung, „die Arbeitsbedingungen der Schullei- tungen schrittweise weiter zu verbessern“. Beckmann: „Führungskräfte fallen nicht vom Himmel.“ Es brauche langfristige, sorgsame Strategien, Schulleitungen aufzubauen und Kolleginnen und Kollegen dafür zu gewinnen und sie dann nicht im Regen stehen zu lassen. Von den Dienstherren forderte der VBE-Bundesvorsitzende, Schulleiter als Führungskräfte anzuerkennen und ihnen die nötigen Ressourcen zu gewähren, insbesondere Leitungszeit, geringere Unterrichtsverpflichtungen und eine Bezahlung, die vom Respekt des Dienstherren zeugt. DW DBB Jugend Rund 30 junge Gewerkschafter nahmen an der Sicherheitskonferenz der DBB Jugend NRW teil. „Rund 30 junge Gewerkschafter nahmen an der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw teil“ „Im öffentlichen Dienst zu arbeiten ist gefährlich“ Sicherheitskonferenz der DBB Jugend NRW Beschimpft, geschlagen und mit Fäkalien beworfen – was Beschäftigte im öffentlichen Dienst über sich ergehen lassen müssen, nur weil sie ihren Job machen, ist schockierend. Auf der Sicherheitskonferenz der Deutschen Beamtenbund Jugend Nordrhein-Westfalen trugen am 14. März 2015 rund 30 junge Gewerkschafter in Düsseldorf ihre Erfahrungen zusammen. Sie kamen aus vielen Städten Nordrhein-Westfalens, entsandt von ihren Kreisjugendgruppen und von verschiedenen Fachgewerkschaften. Mitarbeiter von Ordnungsämtern, Jobcentern, Bürgerbüros und Finanzämtern sind dabei genauso betroffen wie Polizisten, Zollbeamte, Lehrer oder Bahnbedienstete. Wie sehr es die Mitarbeiter der Verwaltungen trifft, schilderte eine Teilnehmerin: „Bei uns im Jobcenter vergeht keine Woche, in der nicht der Alarmknopf bedient wird.“ Sie beklagt die vielen Kollegen, die dem Stress irgendwann nicht mehr gewachsen sind und berufsunfähig werden. In anderen Bereichen ist aufgrund dessen die Hälfte der Belegschaft krank. „Im öffentlichen Dienst zu arbeiten ist gefährlich“, sagt ein anderer junger Beschäftigter. Dabei zählen verbale Übergriffe noch zum Geringsten, was man erdulden müsse: In Krankenhäusern werden Beschäftigte nachts von Drogenabhängigen überfallen, FERIENZIELE DEUTSCHLAND Bauernhof/Nähe St. Peter-Ording, Kühe, Schafe, Ponys, hofeigener Reitweg, Strand 800 m, kinderfrdl., 4-Sterne FeWos, für 2–6 Pers., Frühstück, Sauna, Hausprospekt! Tel. (04862) 8541 www.rickerts.de April 2015 7 DBB NRW Magazin DBB Intern Herausgeber: Deutscher Beamtenbund Nordrhein-Westfalen, Ernst-Gnoß-Straße 24, 40219 Düsseldorf. Roland Staude (Vorsitzender). Telefon: 0211.491583-0. Telefax: 0211.491583-10. E-Mail: [email protected]. Internet: www.dbb-nrw.de. Chefredakteur: Joachim Klein (JK). Redaktion: Joachim Gall (JG), Markus Klügel (MK), Dorota Wilke (DW). Bildredaktion: Tanja Henze Bilder: dbb Jugend nrw, Dorota Wilke, KV Aachen, Friedhelm Windmüller, Lothar Drechsel Redaktionsschluss: am 15. jeden Monats. Hinweis: Die Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers dar. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift erscheint zehnmal jährlich. Der Abonnementspreis für Nichtmitglieder des dbb beträgt jährlich 15,90 Euro zuzüglich Postgebühren, der Bezugspreis für das Einzelheft 2,00 Euro, Bezug durch die Post. Einzelstücke durch den Verlag. Für Mitglieder des Deutschen Philologenverbandes ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Verlag: dbb verlag gmbh. Internet: www.dbbverlag.de. E-Mail: [email protected]. Verlagsort und Bestellanschrift: Friedrichstraße 165, 10117 Berlin. Telefon: 030.7261917-0. Telefax: 030.7261917-40. Herstellung: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern. Anzeigen: dbb verlag gmbh, Mediacenter, Dechenstr. 15 a, 40878 Ratingen. Telefon: 02102.74023-0. Telefax: 02102.74023-99. E-Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Petra Opitz-Hannen, Telefon: 02102.74023-715. Anzeigendisposition: Britta Urbanski, Telefon: 02102.74023-712. Anzeigentarif Nr. 37, gültig ab 1.10.2014. Ständige Beilage: dbb magazin. ISSN 1438-2989 die den Schlüssel vom Tresor mit den Betäubungsmitteln stehlen. Beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio bekommen Mitarbeiter die eigene Post mit Fäkalien beschmiert zurückgeschickt. Im World Wide Web und bei sozialen Netzwerken unter seinem Namen aufzutauchen, ist gefährlich, weil manch ein Bürger sich über Leistungskürzungen persönlich beim Sachbearbeiter beschweren will und den eigenen Unmut durch Drohanrufe auf dem privaten Telefon zum Ausdruck bringt. „Die Bandbreite der schlimmen Vorfälle, die Beschäftigte im öffentlichen Dienst erleben, ist immens. Auch wenn es keine Gesamtstatistik dazu gibt, kann fast jeder von Übergriffen erzählen“, so Postvertriebsstück G 6051 • Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“ fasst es der Vorsitzende der DBB Jugend, Jano Hillnhütter, zusammen. Es gilt Alarmstufe „Rot“, doch die wird nicht von allen Arbeitgebern wahrgenommen. Ein weiteres Problem gesellt sich hinzu: „Es gibt einfach keinen zentralen Ansprechpartner“, bemängelt Hillnhütter. Aus diesem Grund habe er in der vergangenen Woche den nordrhein-westfälischen Innenminister, Ralf Jäger, persönlich gebeten, diese Sache ressortübergreifend zu koordinieren. Die Jugendorganisation im DBB NRW wird das Thema weiter verfolgen und den Verantwortlichen klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. MK Bildungspolitik DBB Aachen: Markus Schallenberg neuer Vorsitzender Als Dank für die geleistete Arbeit als Vorsitzender in den vergangenen Jahren ernannte ihn der Kreisverband einstimmig zum Ehrenmitglied. KV Aachen Markus Schallenberg (Komba) ist neuer Vorsitzender des DBB Kreisverbandes StädteRegion Aachen. Er tritt damit die Nachfolge von Rolf Hermanns an, der nach über sieben Jahren an der Spitze des Kreisverbandes sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegte. Nachdem die Jahreshauptversammlung Markus Schallenberg, der bereits zuvor das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden innehatte, einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt hatte, musste anschließend auch ein neuer stellvertretender Vorsitzender gewählt werden. Dazu bestimmte die Versammlung einstimmig Peter Nordt (BDZ). Für den Landesverband des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen überbrachte Vorstandsmitglied Hubert Meyers den Dank des Landesvorstandes für den ausgeschiedenen Rolf Hermanns und die besten Wünsche den neu gewählten Vorstandsmitgliedern. Hubert Meyers, Rolf Hermanns, Markus Schallenberg, Ben Grendel (von links) 8 April 2015