5. Dämmstoffe

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5. Dämmstoffe
EINLEITUNG
Wärmedämmstoffe haben die Aufgabe den Wärmeaustausch zwischen unterschiedlich temperierten Räumen zu behindern. Im allgemeinen werden
dabei solche Stoffe als „Wärmedämmstoffe“ bezeichnet, deren Wärmeleitfähigkeit 0,1W/(m.K) beträgt. Zusätzlich zu dieser Haupteigenschaft – Wärmedämmung – sind entsprechend den sich aus dem Einsatz ergebenden
Anforderungen weitere Eigenschaften, wie z.B. Druckfestigkeit, Dampfdurchlässigkeit bzw. Dampfundurchlässigkeit, Feuerbeständigkeit oder Schalldämmung, erforderlich.
Die Übertragung von Wärmeenergie erfolgt durch Strahlung, Leitung oder
Konvektion (siehe "Grundlagen der Bauphysik“ – Wärme).
Bei Strahlung erfolgt die Übertragung der Energie durch Abstrahlung elektromagnetischer Wellen von der Oberfläche erwärmter Körper, die von weniger erwärmter Materie aufgenommen wird und zu deren Energieerhöhung
beiträgt. Dauer und Intensität der Strahlung eines erwärmten Körpers sind
von dessen Masse und Wärmekapazität abhängig. Als Materialien für Wärmedämmstoffe sind deshalb solche geeignet, die eine geringe Masse und
geringe Wärmekapazität haben.
Bei der Übertragung durch Konvektion werden in Gasen oder FIüssigkeiten
die ein größeres Raumvolumen beanspruchenden erwärmten Moleküle von
den weniger erwärmten und deshalb schwereren Stoffteilen verdrängt. Der
Wärmetransport erfolgt hier durch die Verlagerung der Teilchen. Die hierbei
entstehende Umwälzung – Konvektion – funktioniert um so besser, je größer
der Raum ist, in dem sich diese Teilchen bewegen können. Die Wärmedämmstoffe bestehen deshalb aus möglichst kleinen Poren, die mit einem
möglichst molekülarmen Gas (in der Regel Luft) gefüllt sind.
Die Wärmeleitung in festen Stoffen erfolgt durch Übertragung der Schwingungsenergie der Atome. Die Übertragung erfolgt in kristallinen Stoffen
schneller als in amorphen. Für Wärmedämmstoffe sind deshalb solche Ma-
terialien besonders gut geeignet, die neben einer geringen Dichte und Wärmekapazität auch eine amorphe Struktur besitzen.
Die genannten Anforderungen werden sowohl von amorphen mineralischen
Stoffen, wie z.B. aufgeschäumtem oder faserigem Glas, als auch von organischen Stoffen, wie z.B. Kork, Fasern aus Holz oder Zeitungspapier, Kokosfasern, Wolle und aufgeschäumten Kunststoffen, erfüllt.
Kaum ein anderer Baustoff ist einem solchen Wandel unterworfen wie die
Dämmstoffe. Ständig steigende Anforderungen an die Energieeinsparung,
den Umweltschutz, bei der Herstellung und Beseitigung der Materialreste
sowie bei Verlegung und Abbruch führen zu immer wieder neuen Materialkreationen. Die tatsächlichen Qualitäten eines Dämmstoffes zeigen sich jedoch erst nach mehreren Jahren der Anwendung.
KENNZEICHNUNG VON DÄMMSTOFFEN
Auf dem Markt werden für jede Anwendung spezielle Dämmstoffe von verschiedenen Herstellern angeboten. Vor einer Auswahl sind deshalb die gestellten Anforderungen festzulegen und mit den Eigenschaften der angebotenen Materialien zu vergleichen.
Der Anwendungsbereich ist für eine Reihe von Dämmstoffen durch eine genormte „Typenbezeichnung“ festgelegt, die bei der Definition des Materials
anzugeben ist.
Weitere wichtige Kennwerte sind das „Brandverhalten“ und die „Wärmedämmgruppe“. Für die endgültige Festlegung ist auch die Stoffart und dessen Dicke anzugeben. Die Zusammenstellung der für eine bestimmte Anwendung erforderlichen Kennwerte erfolgt in einem in seinem Aufbau genormten Kurzzeichen.
Reihenfolge der Bezeichnung
(in den einzelnen Stoffnormen werden auch andere Reihenfolgen verwendet)
1. DIN-Nr. mit Materialkurzzeichen
2. Typenbezeichnung
3. Wärmedämmgruppe
4. Brandverhalten als Baustoffklasse nach DIN 4102
5.
Dicke
Erläuterungen der Bezeichnung
1. Materialkurzzeichen siehe "Stoffe"
2. Typenbezeichnungen
W
Wärmedämmstoffe nicht für Druckbelastung
WD
Wärmedämmstoffe für Druckbelastung unter Estrichen
WS; WDS Wärmedämmstoffe für Druckbelastung für Sondereinsatz
z.B. Parkdecks
WHD
Wärmedämmstoffe für erhöhte Druckbelastung
z.B. Feuerwehrfahrzeuge
WZ
leicht zusammendrückbar (bei Faserdämmstoffen)
WV
mit Abriß- und Scherfestigkeit (bei Faserdämmstoffen)
T
für Trittschalldämmung geeignet
TK
für Trittschalldämmung unter Trockenestrichen
KD
für Kerndämmung geeignet
WL
Wärmedämmstoffe für belüftete Dachkonstruktionen ohne
Druckbeanspruchung
WB
Wärmedämmstoffe, beansprucht auf Biegung, z.B. zur
Bekleidung von windbelasteten Fachwerkkonstruktionen
3. Baustoffklasse
A1
nicht brennbar, in DIN 4102 "Brandverhalten von
Baustoffen und Bauteilen" aufgeführte Materialien
ohne Nachweis
A2
nicht brennbar mit Nachweis
B1
schwer entflammbar SE
B2
normal entflammbar
B3
leicht entflammbar
4. Wärmedämmgruppe
siehe Liste Stoffwerte, z.B. = 035 = λ = 0,035 W/(m.K)
5. Materialdicke in mm
Musterbezeichnung
z.B. DIN 18 164 PSW - WD - 035 - B2 - 30
oder DIN 18 165 Min.P. - T20 - 040 - B1 - 20/15
Beschreibung der Dämmstoffe
Bedeutung der aufgeführten Kriterien
Kurzzeichen
Das genormte Kurzzeichen identifiziert das Material in Werkplänen, Ausschreibungen und bei der Bestellung.
Einschlägige Normen
In den genannten Normen – und wenn solche nicht vorhanden sind, in den
jeweiligen Zulassungsbedingungen – werden die Qualitätsmerkmale beschrieben, die von den Materialien eingehalten werden müssen.
Grundstoffe und Herstellung
Aus den verwendeten Grundstoffen und der Herstellung eines Materials können Rückschlüsse auf den erforderlichen Energieaufwand sowie auf Umweltund Gesundheitsbeeinträchtigung gezogen werden.
Wärmeleitfähigkeit
Wärmeleitfähigkeit der Baustoffe ist in der DIN 4108 Teil 4 genormt oder in
der amtlichen Zulassung für einen Baustoff angegeben. Die Wärmeleitzahl λ
in W/(m.K) gibt an, welcher Wärmestrom in Watt durch 1 m² einer
1 m dicken Stoffschicht hindurchfließt, wenn sich die Oberflächentemperaturen dieser Schicht um 1 K unterscheiden.
°C
°C
1K
1m
Inne n
Auße n
1m
1m
Die Wärmedämmfähigkeit ist um so besser, je kleiner λ ist (siehe hierzu
auch „Grundlagen der Baustoffeigenschaften“).
Druckfestigkeit
Die in der Regel bei einer 10 %igen Stauchung angegebene Druckfestigkeit
eines Dämmstoffes gibt einen Hinweis über seine Einsatzmöglichkeiten. Die
Werte sind weitgehend von der Rohdichte und Dicke des Materials abhängig. Bei Dauerbelastung sind die angegebenen Richtwerte abzumindern.
Ausdehnungskoeffizient
Die temperaturabhängige Längenänderung von Dämmstoffen ist besonders
an Randanschlüssen von den der Außentemperatur ausgesetzten Bauteilen
(Dächer, Fassaden) und bei Verbund mit anderen Materialien (FassadenDämm-Verbundsysteme) zu beachten. Die angegebenen Werte sind mm/m
bei ∆ϑ von 100 K.
Temperaturbelastbarkeit
Dämmaterialien unter Heiß-Asphaltestrichen oder Bitumendachbahnen müssen entsprechend den auftretenden Belastungen temperaturbeständig sein.
Die hier angegebenen Werte zeigen die obere Grenze der Temperaturbelastbarkeit bei kurzzeitiger bzw. langzeitiger Belastung.
Gesundheitliche Bedenken
Dieser Abschnitt enthält Hinweise über allgemein bekannte und veröffentlichte gesundheitliche Einwirkungen des verbauten Dämmstoffes.
Energieaufwand
Der für die Herstellung eines Baustoffes erforderliche Energieaufwand kann
bei sonst gleichwertigen Materialien ein Auswahlkriterium darstellen. Dabei
ist jedoch zu beachten, daß die Ermittlung dieser Werte bisher (1999) nicht
genormt ist und deshalb auf Firmenangaben und Schätzungen beruht, die je
nach technischer Ausstattung verschiedener Hersteller für das gleiche Produkt erheblich schwanken können. Sie sollten deshalb nur als grober Richtwert erachtet und bei einer Entscheidung nicht überbewertet werden.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Alle Dämmstoffe müssen trocken eingebaut werden. Feuchte Materialien haben
nicht nur eine höhere Wärmeleitfähigkeit, sondern schwinden auch beim Austrocknen. In Naßbereichen, wie an Kelleraußenwänden, sind Schaumglas (G)
und extrudierter Polystyrol-Hartschaum XPS geeignet. Auf oberhalb der Dichtung gedämmten Dächern (Umkehrdach) kann nur XPS verwendet werden. Die
Dampfdiffusionswiderstandszahl der einzelnen Materialien ist in der DIN 4108
Teil 4 genormt bzw. in der amtlichen Zulassung für einen Dämmstoff angegeben. Da der Temperaturabfall in einem Bauteil innerhalb des Dämmstoffes am
größten ist, besteht bei dampfdurchlässigen Stoffen grundsätzlich die Gefahr der
Wasserdampfkondensation und damit der Durchfeuchtung des Dämmstoffes.
Es empfiehlt sich deshalb, in gefährdeten Konstruktionen den Tauwasserausfall
zu überprüfen. Mit entsprechenden EDV-Programmen ist dies ohne großen
Zeitaufwand möglich. Die Dampfdurchlässigkeit ist um so größer, je kleiner die
Dampfdiffusionswiderstandszahl µ ist.
Werden für einen Stoff 2 Werte angegeben, ist für eine auf der Innenseite vor
einem Stoff mit größerem µ-Wert (siehe auch Tauwasserschutz, Grundlagen
Teil 5) angebrachte Dämmung der kleinere, für eine außenseitig angebrachte
der größere Wert anzusetzen.
Recycling
Grundsätzlich werden alle Bauwerke irgendwann wieder ab- oder umgebaut.
Häufig müssen aufgrund von Bauschäden durchnäßte Dämmstoffe ersetzt werden. Auch die Anforderungen an die Wärmedämmung des Gebäudes wurde in
den letzten 20 Jahren bereits dreimal durch die Überarbeitung der Wärmeschutzverordnung erhöht. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so daß künftig Veränderungen der eingebauten Wärmedämmung bereits bei der Planung berücksichtigt werden sollen. Weiterhin fallen beim Einbauen der Dämmstoffe erhebliche Mengen an Abfällen an. Überlegungen wie die Abfälle und die ausgebauten
Dämmstoffe beseitigt und recycelt werden können sind deshalb ein wichtiges
Entscheidungskriterium für die Auswahl der Materialien.
Brandverhalten
Die Bauordnungen der einzelnen Bundesländer enthalten Vorschriften über
den Brandschutz. Die einzelnen Bauteile müssen aus Stoffen bestehen, mit
denen diese Forderungen entsprechend ihrer Baustoffklasse nach DIN 4102
„Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen" eingehalten werden können.
Anwendung
In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Einsatzbereiche des Dämmstoffes beschrieben, auf evtl. Arbeitsvorschriften hingewiesen, sowie die Typenbezeichnung angegeben.
Kurzbezeichnung
Hier werden Beispiele für eine normgerechte Bezeichnung aufgeführt, wie
sie in PIänen und Ausschreibungen enthalten sein soll.
PLATTEN
Holzwolle-Leichtbauplatten
Kurzzeichen: HWL
Einschlägige Normen
DIN 1102 (November 89) Leichtbauplatten nach DIN 1101; Verwendung,
Verarbeitung;
Holzwolle-Leichtbauplatten und Mehrschichten-Leichtbauplatten als Dämmstoffe für das Bauwesen; Anforderungen und Prüfung.
Grundstoffe und Herstellung
Aus für Bauzwecke nicht geeignetem Holz wird spanabhebend Holzwolle
hergestellt. Die Bindung der Holzwolle erfolgt mit mineralischen Bindemitteln
aus Zement oder Magnesit bzw. Gips. Die mit Bindemitteln durchtränkte
Holzwolle wird bei hoher Temperatur gepreßt und getrocknet. Die Holzwolle
wird vor der Verarbeitung mit Holzschutzmitteln behandelt.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
Für s ≥ 0,025 m
s < 0,025 m
.
λ = 0,09 W/(m K)
.
λ = 0,15 W/(m K)
Holzwolle-Leichtbauplatten haben von allen Dämmstoffen die größte Wärmeleitfähigkeit, sind aber sehr gut als Putzträger geeignet und wirken aufgrund ihrer hohen Rohdichte wärmespeichernd und feuchteausgleichend.
Druckfestigkeit
kg/m³
360 - 570
N/mm²
0,15 bis 2,0
Temperaturbelastbarkeit
kurzzeitig
180 °C
langzeitig
100 °C
Gesundheitliche Bedenken
Gesundheitsschädliche Einwirkungen sind nicht bekannt.
Energieaufwand
Der Primärenergieaufwand wird mit ca. 165 kWh/m³ angegeben.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Die aus Holz bestehenden Platten schwinden und quellen durch Feuchtigkeitsabgabe bzw. -aufnahme und sind deshalb bei einer unerläßlichen Außenanwendung sofort nach dem Einbau mit einem Zementspritzwurf vor
Niederschlägen zu schützen.
Das Material ist mit einer
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 2 bis 5
relativ gut dampfdurchlässig.
Recycling
Eine Wiederverwendbarkeit oder Recycling der beim Ausbau meist beschädigten Platten ist nicht gegeben.
Die Platten können als Bauschutt deponiert werden.
Brandverhalten
Ohne besonderen Nachweis B1 schwer entflammbar bis B2 normal entflammbar nach DIN 4102 Teil 1.
Anwendung
Einschichtige Holzwolle-Leichtbauplatten werden heute als Dämmstoff aufgrund ihrer großen Wärmeleitfähigkeit kaum mehr verwendet.
Die in DIN 1102 angegebenen Verarbeitungsvorschriften sind genau zu beachten.
Liefergrößen
Vorzugsbreite 500 mm; Vorzugslänge 1000 mm; andere Maße können vereinbart werden.
Kurzzeichen
HWL
15
HWL
25
HWL
35
1)
Dicke1)
mm
15
25
35
Holzwolle-Leichtbauplatten
Masse3) Dichte KurzDicke1) Masse3) Dichte
kg/m² kg/m³ zeichen
mm
kg/m² kg/m³
8,5
11,5
14,5
570
460
415
HWL
50
HWL
75
HWL
100
50
75
100
19,5
28
36
390
375
360
Vorzugsdicken: andere Dicken können vereinbart werden.
Die Dicken gelten für HS-ML; dreischichtige Min-ML haben eine um 5 cm
dünnere Dämmschicht und Holzwolleschichten von 5 + 10 oder 2 x 7,5 cm
Dicke.
3)
Zulässige Mittelwerte, die im Einzelfall um höchstens 15 %, bei Platten
mit Oberflächenbeschichtung um bis zu 20 kg/m², mit Dampfsperren um
bis zu 2 kg/m² überschritten werden dürfen.
Tabelle: Kurzzeichen, Dicke, flächenbezogene Mase und Rohdichte nach
DIN 1101.
2)
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 1101 - HWL B1 – 40
für eine Holzwolle-Leichtbauplatte, schwer entflammbar und mit der Dicke
von 40 mm.
(Eine Wärmeleitfähigkeitsgruppe wird nicht angegeben, da dieses Material
für Wärmedämmzwecke nicht verwendet wird.)
Mehrschichten-Leichtbauplatte
Kurzzeichen: Allgemein ML
PS-ML
Für Mehrschichtenplatten aus mineralisch gebundener Holzwolleschicht und
PS-Hartschaum nach DIN 18164 Teil 1.
Min-ML
Für Mehrschichtenplatten aus mineralisch gebundener Holzwolleschicht und
Mineralfasern nach DIN -18165 Teil 1.
Grundstoffe und Herstellung
Die äußere Schicht der Mehrschichten-Leichtbauplatten besteht aus mineralisch gebundener Holzwolle, wie oben unter HWL beschrieben, und einem
Dämmstoffkern aus Polystyrol-Hartschaum oder Mineralwolle. (Herstellung
und Eigenschaften dieser Dämmstoffe siehe bei diesen Materialien.)
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ des Kernmaterials = 0,035 bis 0,045 W/(m K)
.
Die Wärmeleitfähigkeit ergibt sich aus der Leitfähigkeit der Deckschicht und
der des Kerns. Ist die Deckschicht ≤ 10 mm, darf diese wärmeschutztechnisch nicht berücksichtigt werden. Da dies in der Regel der Fall ist, wird bei
wärmeschutztechnischen Berechnungen nur die Wärmeleitzahl des Kernmaterials in Ansatz gebracht.
Druckfestigkeit
≥ 5 N/mm² in Abhängigkeit des Kernmaterials
Temperaturbelastbarkeit
mit Kern aus:
PS-Hartschaum
Mineralfasern
kurzzeitig
°C
100
180
langzeitig
°C
85
100
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Feuchtigkeitsverhalten der Deckschicht entspricht dem der HolzwolleLeichtbauplatten (siehe oben) und muß deshalb bei einer unvermeidlichen
Außenanwendung unter Putz rechtzeitig mit Zementspritzwurf geschützt
werden.
Der Dampfdiffusionswiderstand richtet sich nach dem der Deckschicht und
dem des Kernmaterials, wobei bei einer feuchteschutztechnischen Untersuchung die Werte beider Materialien in Ansatz zu bringen sind.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
für PS-ML
für Min-ML
µ = 20/70
nach Zulassungsbescheid des Herstellers
Brandverhalten, Energieaufwand, Recycling
Siehe diesbezüglich Holzwolle-Leichtbauplatten HWL, sowie für die Kernstoffe Mineralwolle bzw. Polystyrol-Hartschaum.
Gesundheitliche Bedenken
Bezüglich der Deckschichten aus mineralisch gebundener Holzwolle sind
keine schädlichen Einwirkungen bekannt. Zu Einwirkungen aus dem Kernmaterial siehe unter PS-Hartschaum bzw. Mineralwolle.
Anwendung
Mehrschichten-Leichtbauplatten sind für die Anwendungstypen W, WD und
WV geeignet.
Für die Verarbeitung ist DIN 1102 genau zu beachten.
Die Verträglichkeit der Kernstoffe mit anderen Materialien ist insbesondere
bei 2Schichtenplatten zu berücksichtigen (siehe Mineralwolle bzw. Polystyrol-Hartschaum).
Mehrschichten-Leichtbauplatten wurden als Putzträger entwickelt und sind
besonders da geeignet, wo Putz unmittelbar auf die Wärmedämmung aufgebracht werden muß.
Bei Verwendung auf der Außenseite einer Außenwand (Rolladenkasten, vor
Betonstützen, Decken und Ringanker etc.) ist grundsätzlich zu bedenken,
daß sich bei Sonneneinstrahlung der Putz über der Dämmung schneller und
stärker aufheizt und ausdehnt, als dies bei über Wandbausteinen aufgebrachtem Putz der Fall ist. Die in der DIN für die Übergänge zwischen Mauerwerk und Mehrschichten-Leichtbauplatten vorgeschriebenen „Armierungsgewebe" können die Rissegefahr nur verringern. Alternativkonstruktionen mit
dem gleichen Putzgrund wie die anschließende Wand sind diesbezüglich
weniger gefährdet.
Liefergrößen
Mehrschichten-Leichtbauplatten
KurzVorzugsMasse
KurzVorzugs3)4)
Zeichen
dicke1)
Zeichen
dicken 2)
mm
kg/m²
mm
ML
5 + 10 = 4,2 / - ML 25/3 5 +
15 + 5
15/2
15
4,3 / - ML 35/3 25
ML
5 + 20 = 4,5 / - ML 50/3 5 +
25 + 5
25/2
25
4,7 /
ML 75/3 35
ML
5 + 30 = 12
ML 100/3 5 +
40 + 5
35/2
35
5,1 /
ML 125/3 50
ML
5 + 45 = 15
5 +
65 + 5
50/2
50
5,4 /
75
ML
5 + 70 = 18
5 +
90 + 5
75/2
75
100
ML
5 + 95 =
5 + 115 + 5
100/2
100
125
1)
Masse
3)4)
=
=
=
=
=
kg/m²
8,2/ 8,4 / 8,6
/
15
9,0
/
18
9,4
/
21
9,7 / -
=
Vorzugsdicken; andere Dicken können vereinbart werden.
Die Dicken gelten für HS-ML; dreischichtige Min-ML haben eine um 5 cm
dünnere Dämmschicht und Holzwolleschichten von 5 + 10 oder 2 x 7,5 cm
Dicke.
3)
Zulässige Mittelwerte, die im Einzelfall um höchstens 15 %, bei Platten mit
Oberflächenbeschichtung um bis zu 20 kg/m², mit Dampfsperren um bis
zu 2 kg/m² überschritten werden dürfen.
4)
Erste Spalte gilt für HS-ML, zweite für Min-ML (soweit als Min-ML genormt).
Tabelle: Kurzzeichen, Vorzugsdicke, flächenbezogene Masse nach DIN 1101.
2)
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 1101 - PS-ML 50/3 - 5/30/5 - 04 - B2
steht für eine dreischichtige Mehrschichten-Leichtbauplatte mit einer Gesamtdicke von 40 mm und einem Polystyrol-Hartschaumkern. Die Deckschichten betragen 5 mm, der Hartschaumkern 30 mm. Die Wärmeleitfähigkeit der Platte beträgt 0,04 W/(m².K). Die Baustoffklasse B2 bedeutet „normal entflammbar“.
Mineralfaserdämmstoffe
Kurzzeichen: Min.
Angefügt wird hierzu: M für Matten, F für Filze bzw. P für Platten.
Einschlägige Normen
DIN -18165 „Faserdämmstoffe für das Bauwesen“
Teil 1 (März 87) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (März 87) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
In diesen Normen werden mineralische und pflanzliche Faserdämmstoffe
behandelt.
Grundstoffe und Herstellung
Die meist gelb aussehenden Mineralfaser-Dämmstoffe werden aus Basalt,
Glas und Glasabfällen und/oder Schlacken hergestellt. Die olivgrüne Steinwolle (Rockwool) besteht aus Basalt. Die daraus geschmolzenen dünnen
Fäden werden zu einem wollartigen Gebilde verfilzt. Je nach Anwendungszweck (Matten, Filze oder Platten) wird die Mineralwolle mit Bindemitteln aus
Kunstharzen gebunden. Matten werden teilweise auf Drahtgeflecht, Wellpappe und Vlies versteppt oder vernadelt. Filze und Platten können mit Papier, Aluminiumfolie oder Kunststoffolie verklebt sein. Matten und Filze sind
gerollt, Platten eben.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ = 0,035 bis 0,050 W/(m K)
.
Die Wärmeleitzahl ist von der Rohdichte abhängig und wird auf der Originalverpackung angegeben.
Druckfestigkeit
Nur für Typenbezeichnung WD
≥ 0,04 bis 0,08 N/mm²
Temperaturausdehnung
0 bis 0,7 mm/(m . 100 K)
Temperaturbelastbarkeit
mit organischem Bindemittel
kurzzeitig
°C
250
langzeitig
°C
100 bis 200
ohne Bindemittel
Glaswolle
Steinwolle
550
900 bis 1000
500
600 bis 750
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Wasser kann die Matten vollständig durchfeuchten, wodurch die Wärmedämmfähigkeit entsprechend dem Durchfeuchtungsgrad verringert wird. Die
Materialien müssen deshalb trocken eingebaut und vor Feuchtigkeitszutritt
geschützt werden.
Gegenüber Dampfdiffusion besteht kein Widerstand.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ=1
Bei auf Aluminium- oder Kunststoffolie geklebten Filzen wirkt die Folie als
Dampfbremse oder Dampfsperre.
Die µ-Werte für diese Folien sind der DIN 4108 bzw. den Herstellerangaben
zu entnehmen.
Brandverhalten
Das Brandverhalten ist vom Trägermaterial und dem verwendeten Bindemittel abhängig, muß aber mindestens der Baustoffklasse B2 - normal entflammbar nach DIN 4102 - entsprechen. Nicht gebundene Steinwolle brennt
nicht.
Alufolie - Papier
Alugitterfolie
= schwer entflammbar
= nicht brennbar
Gesundheitliche Bedenken
Bei kunstharzgebundener Mineralwolle kann ein geringer Formaldehydgehalt
vorhanden sein. Ob Mineralfaserstaub krebserregend ist, konnte bisher noch
nicht nachgewiesen werden. Bei der Verarbeitung können jedoch Augenbrennen, Schleimhaut- und Hautreizungen entstehen. Atemschutz und
Handschuhe sind erforderlich (siehe berufsgenossenschaftliche Empfehlungen).
Die Krebsgefahr ist von der Lungengängigkeit und Löslichkeit, d.h. von deren
Dicke und Länge abhängig.
Seit 1995 werden Mineralwolleprodukte mit hoher Biolöslichkeit entwickelt,
die nach den technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS) 905 als gesundheitlich unbedenklich bewertet werden. Es wird deshalb empfohlen, bei
der Wahl solcher Produkte entsprechende Nachweise anzufordern.
Die Platten sollen so eingebaut werden, daß ein Austreten von Fasern nicht
möglich ist.
Energieaufwand
Der Primärenergiegehalt von Mineralfaserstoffen wird mit 100 bis 700
kWh/m³ angegeben. Er ist insbesondere auch vom Trägermaterial, z.B. Aluminiumfolie, abhängig.
Recycling
Eine Wiederverwendung von sorgfältig ausgebauten Mineralwolleplatten ist
denkbar. Nicht mehr verwendbare Materialien werden als Bauschutt deponiert.
Anwendung
KurzVerwendung im Bauwerk
Zeichen
W
Wärmedämmstoffe, nicht druckbeanprucht, z.B. in Wänden
und belüfteten Dächern.
WL
Wärmedämmstoffe, nicht druckbeansprucht, z.B. zwischen
Sparren- und Balkenlagen (größere Grenzabweichungen
von der Nenndicke als bei Typ W zulässig).
WD
Wärmedämmstoffe, druckbeansprucht, z.B. unter druckverteilenden Böden ohne Trittschallanforderungen und in unbelüfteten Dächern unter der Dachhaut.
WV
Wärmedämmstoffe mit Beanspruchung auf Abreiß- und
Scherfestigkeit, z.B. für angesetzte Vorsatzschalen ohne
WV-s Unterkonstruktion.
Wärmedämmstoffe wie so eben genannt, die auch für angesetzte schalldämmende Vorsatzschalen (siehe Abschnitt
16.3.1) verwendet werden können. Die dynamische Steifigkeit `s´ muß angegeben werden.
-w
Zusätzliche Verwendung der vorgenannten Typen zur Hohlraumdämpfung in zweischaligen Trennwänden (siehe Abschnitt 16.3.1) oder für Vorsatzschalen mit UnterkonstruktiT
on.
Trittschalldämmstoffe, druckbeansprucht, z.B. unter
TK
schwimmenden Estrichen nach DIN 18560 Teil 2.
Trittschalldämmstoffe mit Kompressibilität, z.B. unter Fertigteilestrichen.
Tabelle: Typenbezeichnung und Kurzzeichen nach DIN 18165 Teile 1 e, Teil 2.
Bahnen werden insbesondere für wärmedämmende und schallschluckende
Auflagen auf Decken und Wänden ohne Dampfdiffusionswiderstand verwendet.
Für Filze gilt das gleiche wie für Bahnen. Sie besitzen jedoch eine Dampfsperre, z.B. aus Aluminiumfolie mit besonderer Kan-tenausführung zur Befestigung zwischen Kanthölzern (z.B. Sparren), wobei die Alufolie mehr oder
weniger reißfest ausgebildet sein kann.
Platten werden für Wände, z.B. auf der Außenseite von Mauerwerk hinter
Regenverkleidung oder als Kerndämmung verwendet. Als Kerndämmung
benötigen sie eine entsprechende Zulassung.
In Böden werden sie als Trittschalldämmplatten verwendet. Aufgrund der
Kunstharzanteile im Bindemittel sind Trittschalldämmplatten nur bis 80 °C
temperaturbeständig, also nicht unter Asphaltestrich geeignet.
Die zur Trittschalldämmung verwendeten Platten werden entsprechend ihrer
dynamischen Steifigkeit s in MN/m³ in die Steifigkeitsgruppen 50; 40; 30; 20;
15; 10 eingeteilt.
Die Trittschalldämmung wird um so besser, je kleiner die dynamische Steifigkeit ist. Aufgrund der relativ leichten Zusammendrückbarkeit sollten die
Trittschalldämmplatten so dünn wie möglich ausgeführt werden.
Für Bauteile, die gleichzeitig die Anforderungen der Trittschall- und Wärmedämmung erfüllen müssen, ist für die Wärmedämmung ein steiferes Material
mit der Typenbezeichnung WD über der Trittschalldämmung zu verlegen.
Für Mineralwolle-Dämmstoffe gibt es ein breites Einsatzgebiet, wobei für jede spezielle Anwendung ein spezielles Material zur Verfügung steht.
Der Preis von Mineralwolle ist im Vergleich zu anderen Dämmstoffen gering.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18165 - Min P - 040 - B1 - 40
für eine Mineralfaserplatte mit der Wärmeleitzahl 0,04 W/(m.K), schwer entflammbar nach DIN 4102 und 40 mm Dicke.
bzw.
DIN 18165 - Min P - T20 - 040 - B1 - 20/15
für eine Mineralfaserplatte als Trittschalldämmung, Steifigkeitsgruppe 20,
Wärmeleitfähigkeit 0,04 W/(m.K), schwer entflammbar nach DIN 4102.
Die Dickenangabe 20/15 bedeutet:
= 20 mm
Lieferdicke dL
Einbaudicke unter Normbelastung dB = 15 mm
Kork
Kurzzeichen
für Backkork,
BK
für Imprägnierkork, IK
Einschlägige Normen
DIN –18 161 (Dezember 76)
Korkerzeugnisse als Dämmstoffe für das Bauwesen; Dämmstoffe für die
Wärmedämmung.
Grundstoffe und Herstellung
Kork ist die allgemeine Bezeichnung für die vom Kambium des Stammes
nach außen wachsenden, inneren Schichten der Rinde. Die äußere absterbende, meist aufspringende Schicht ist die Borke. Im allgemeinen wächst die
Korkschicht sehr langsam und bleibt verhältnismäßig dünn. Nur bei der im
westlichen Mittelmeergebiet gedeihenden Korkeiche wird die Korkschicht
dicker, um den Baum vor zu starker Verdunstung und Erwärmung zu schützen.
Die erste Rinde des entstehenden Baumes ist noch eine rissige, harte, wenig
elastische, harzreiche Korkkruste.
Dieser Kork ist für technische Zwecke (z.B. Flaschenkorken) ungeeignet,
aber als Korkschrot für Wärmedämmzwecke brauchbar. Er wird bei einem
Baumalter von 15 bis 20 Jahren entfernt. Der sich neu bildende Kork ist
dann außerordentlich glatt und geschmeidig. Er kann alle 8 bis 10 Jahre geerntet werden, worauf sich immer wieder eine neue Schicht bildet.
Kork ist einer der leichtesten natürlich vorkommenden Rohstoffe und aufgrund seiner porigen und elastischen Struktur gut für die Wärme- und Trittschalldämmung geeignet.
Die Herstellung der Korkplatten für Wärmedämmzwecke erfolgt ausschließlich in den Korkanbauländern. Hierzu wird die harzreiche Rinde der ersten
Schälung verwendet, sie wird gereinigt und zu einem groben Granulat
vermahlen. Dieses Granulat wird unter Luftabschluß in Autoklaven mit überhitztem Wasserdampf behandelt. Dabei tritt das in dem Kork enthaltene Harz
(Suberin) aus und verklebt die einzelnen Teile. Je nach Harzgehalt des Ausgangsmaterials ist hierzu eine höhere oder niedrigere Temperatur erforderlich.
Bei sehr heiß gebranntem Kork entstehen Emissionen, die zumindest geruchsbelästigend sind und bei denen eine Gesundheitsgefährdung (Krebserregung) nicht ausgeschlossen wird.
Bei amtlich überprüften Platten, deren Herstellung einer regelmäßigen Überwachung unterliegt, wurde dies bisher nicht festgestellt. Die auf diese
Weise hergestellten BIöcke werden anschließend in Platten zersägt. Dabei
wird zwischen „reinem“ Kork und "imprägniertem" Kork unterschieden, wobei
bei reinem Kork keine Bindemittel wie Kunstharze oder Bitumen zugesetzt
werden.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ = 0,045 bis 0,055 W/(m K)
.
Die Wärmeleitzahl ist von der Rohdichte abhängig und insgesamt etwas höher als bei Hartschäumen oder Mineralwolle.
Druckfestigkeit
kg/m³
N/mm²
80 bis 120
0,05 bis 0,11
Temperaturausdehnung
4 bis mm/(m . 100 K)
Temperaturbelastbarkeit
Backkork
Bitumenkork
kurzzeitig
°C
180 bis 200
160 bis 170
langzeitig
°C
110 bis 120
90 bis 100
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Kork ist bakterien- und fäulnisbeständig, muß aber, um eine Minderung der
Wärmeleitfähigkeit zu verhindern, trocken eingebaut und zuverlässig vor einer Durchfeuchtung geschützt werden. Kork stellt der Dampfdiffusion einen
relativ geringen Widerstand entgegen.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 5/10
Energieaufwand
Der Primärenergiegehalt von Korkdämmplatten wird mit 360 bis 440 kWh/m³
angegeben. Für Korkschrot 270 bis 380 kWh/m³. Der zusätzlich hohe Energieaufwand für den Transport aus den Herstellungsländern (Portugal) ist zu
beachten.
Recycling
Eine Wiederverwendung von sorgfältig ausgebauten Korkplatten ist denkbar.
Brandverhalten
Korkplatten werden ohne besonderen Nachweis in die Baustoffklasse B3,
leicht entflammbar nach DIN 4102, eingestuft. Sie können aber auch, entsprechend ausgerüstet, in Baustoffklasse B1 schwer entflammbar bzw. B2
normal entflammbar, hergestellt werden. Hierfür sind besondere Nachweise
erforderlich.
Gesundheitliche Bedenken
Gesundheitlich unbedenklich ist nur ständig amtlich überprüfter Kork. Minderwertige Ware kann krebserregende Substanzen (Enzipren) enthalten.
Auch im Brandfall werden krebserregende Substanzen frei.
Mit Kunstharzen imprägnierte Platten können evtl. Formaldehyd abgeben.
Bei mit Bitumen imprägnierten Platten ist zu beachten, daß im Bitumen
krebserregende Stoffe diskutiert werden.
Anwendung
Korkplatten werden für den Einsatzbereich WD, WDS und auch T hergestellt. Korkschrot ist für Schüttungen erhältlich. Die Erzeugung von Naturkork
ist auf die Länder westlich des Mittelmeeres beschränkt, wobei Monokulturen
und Exportabhängigkeit beachtet werden müssen.
Der Preis ist im Verhältnis zu anderen Dämmstoffen hoch.
Liefergrößen
Tabelle:
Anwendungsdicken, Kurzzeichen, Rohdichten für Korkplatten nach DIN
18161
Kurz- Verwendung im
Zeichen Bauwerk
WD
Wärmedämmstoffe,
auch druckbelastet,
in Wänden und Dächern
Dichte ρ2) Breite und
Länge
kg/m³
mm
BK
IK
80
120
Nenndicke
mm]
500 x
1000
30
40
50
60
80
WDS Wärmedämmstoffe, 120 200
500 x
30
druckbelastet, für
1000
40
Sondereinsatzgebie50
te, z.B. Industriebö60
den
80
1)
Kurzzeichen für das Brandverhalten siehe Abschnitt 16.4.1.
2)
Mindestwerte für den Mittelwert der Rohdichte in trockenem Zustand.
Einzelwerte dürfen um höchstens 10 % nach unten abweichen.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18 161 BK - WD - B2 - 045 –30
für Backkork mit der Typenbezeichnung WD, der Baustoffklasse B2, normal
entflammbar nach DIN 4102, mit einer Dicke von 30 mm.
Polystyrol-Hartschaum
Partikelschaum
Kurzzeichen: EPS P
P für Platten
Einschlägige Normen
DIN 18 164 „Schaumkunststoffe als Dämmstoffe für das
Bauwesen“
Teil 1 (Juni 79) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (Juni 79) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
In dieser Norm werden auch Phenolharz und Polyurethan-Hartschäume behandelt.
Grundstoffe und Herstellung
Polystyrol wird aus einem Destillationsprodukt des Erdöls hergestellt. Als
Kunststoff wird es z.B. zur Herstellung von Zeichenwinkeln und vielen anderen Gebrauchsgegenständen verwendet. Für die Herstellung von Schaumstoff werden dem Polystyrol Treibmittel aus Pentan beigemischt. Das aus
diesem Material speziell für Schaumstoffe von der Firma BASF hergestellte
Granulat "Styropor" Iäßt sich durch nachträgliches Erwärmen mit Wasserdampf aufblähen. Das Granulat wird von weiteren Verarbeitungsbetrieben zu
den verschiedensten Schaumstoffen verarbeitet.
Die Herstellung des Polystyrol-Hartschaums erfolgt in drei Stufen:
1. Vorschäumen
Das Styropor-Granulat wird in sogenannten „Vorschäumern“ (kesselartige
Behälter) mit heißem Wasserdampf von ca. 100°C vorgeschäumt. Dabei
wird das bei dieser Temperatur weich werdende Styrol durch das sich ausdehnende Treibmittel aufgebläht. Je Iänger das Material dabei dem Dampf
ausgesetzt ist, um so mehr bläht es sich auf und um so geringer wird seine
Dichte und damit seine Festigkeit.
Die hierbei erzielte Schüttdichte entspricht der des Endproduktes.
Für Wärmedämmplatten sind Schüttdichten von 15; 20 und
30 g/l bzw. kg/m³ üblich.
2. Zwischenlagern
Bei der Aufschäumung mit Wasserdampf füllen sich die Styroporperlen teilweise mit Wasser. Das Material muß deshalb vor der Weiterverarbeitung
zum Schaumstoff trocknen. Die Zwischenlagerung dauert bis zu 48 Stunden.
3. Aufschäumen
Zur Herstellung von Styroporkörpern werden die vorgeschäumten Styroporperlen in Formen gefüllt und nochmals mit heißem Wasserdampf erwärmt.
Dabei blähen sich diese weiter auf, pressen sich aneinander und verschweißen an ihrer wieder weich gewordenen Oberfläche.
Zur Herstellung von Dämmplatten werden Blockformen verwendet, durch
deren Seitenwände Dampf eingedrückt wird. Die Breite der Formen kann nur
so groß sein, daß auch die Bedampfung des Blockinneren gewährleistet ist.
Die gebräuchlichsten Maße sind 500/1000/2000 bis 6000 mm.
Aus diesen BIöcken werden dann entweder durch Sägen oder Heißdrahtschneiden Platten hergestellt. Besondere Randausbildungen wie Fälze oder
Nuten entstehen durch nachträgliches Einfräsen oder durch Schäumen in
besonderen Formplatten. Platten mit einer geringeren Dicke als 3 cm können
auch wie Schälfurnier gemessert werden.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
Nach DIN 4108 gibt es Polystyrol-Hartschaumplatten mit Wärmeleitzahlen
zwischen
λ = 0,025 und 0,040 W/(m K)
.
Die Wärmeleitfähigkeit wird auf der Verpackung durch die Wärmeleitfähigkeitsgruppe angegeben. Im Handel werden meistens Platten mit der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 und 040 angeboten.
Druckfestigkeit
kg/m³
15
20
30
N/mm²
0,7 bis 0,12
0,12 bis 0,16
0,18 bis 0,26
Temperaturausdehnung
5,0 bis 7,0 mm/(m . 100 K)
Temperaturbelastbarkeit
kurzzeitig
150 bis 160 °C
langzeitig
75 °C
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Polystyrol-Partikelschaumplatten können bis zu einem gewissen Grad
Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch sich die Wärmedämmfähigkeit verringert.
Sie müssen deshalb trocken und vor Feuchtigkeit geschützt eingebaut werden.
Durch das Herstellungsverfahren mit Wasserdampf sind bei frischem Material die Poren teilweise mit Wasser gefüllt. Beim Austrocknen findet deshalb
eine Schrumpfung statt. Diese Schrumpfung ist bei PS -15 nach 8 Wochen
auf ca. 0,1 bis 0,2% abgeklungen. Bei dichteren Schäumen ist eine Iängere
Ablagerungszeit erforderlich. Nach Herstellerrichtlinien muß abgelagertes
Material 6 Wochen liegen und ausdrücklich als solches bestellt werden.
Gegenüber der Dampfdiffusion bieten Polystyrol-Hartschaumplatten einen
hohen Widerstand. Die Dampfdiffusionswiderstandszahl µ richtet sich nach
der Rohdichte.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
Rohdichte
≥ 15 kg/m³ µ = 20/50
≥ 20 kg/m³ µ = 30/70
≥ 30 kg/m³ µ = 40/100
Brandverhalten
Kunststoffhartschaumplatten nach DIN 18 164 müssen einschließlich etwaig
vorhandener Beschichtungen oder Trägermaterialien mindestens der Baustoffklasse B2, normal entflammbar nach DIN 4102, entsprechen.
Gesundheitliche Bedenken
Bei der Verarbeitung von Erdölprodukten zu Kunstharzschäumen sind bei
Störungen im Herstellungsprozeß gesundheitsschädigende Emissionen nicht
auszuschließen.
Beim Schneiden der Platten mit Heißdraht werden Styrol und andere aromatische Kohlenwasserstoffe frei, die gesundheitsschädlich sind. Eine krebserregende Wirkung von Styrol konnte bisher nicht nachgewiesen werden, jedoch eine mutagene.
Aus den mit besonderen Flammschutzmitteln ausgestatteten „schwer entflammbaren“ Schaumstoffplatten entstehen im Brandfall giftige Gase.
Durch die bei dem Transport von Rohöl in letzter Zeit gehäuft aufgetretenen
Unfälle mit erheblichen Umweltschäden, wird die Anwendung von Erdölprodukten bei gegebenen Ausweichmöglichkeiten grundsätzlich eine Gewissensfrage. PS-Hartschäume können in vielen Anwendungsbereichen durch
umweltfreundliche, doch leider meist teurere Materialien ersetzt werden.
Energieaufwand
Der Primärenergieaufwand von Polystyrol wird mit 530 bis
1050 kWh/m³ angegeben.
Recycling
Die Wiederverwendung von nicht verklebten, sorgfältig ausgebauten Polystyrol-Hartschaumplatten ist denkbar. Die Verbrennung ist wegen der dabei
entweichenden giftigen Gase nicht geeignet. Einschmelzen und Aufbereitung
für neue Produkte ist möglich.
Anwendung
Tabelle: Typenbezeichnung Kurzzeichen und Rohdichten von KunststoffHartschäumen nach DIN 18164 Teil 1 und Teil 2
KurzVerwendung
Rohdichte in trockenem Zustand
Zeiim Bauwerk
(kg/m³)
chen
PF
EPS1) XPS
PUR
W
Wärmedämmstoffe, nicht
30
15
25
30
druckbelastet, z.B. in Wänden und belüfteten Dächern
WD
Wärmedämmstoffe, druck35
20
25
30
belastet, z.B. unter druckverteilenden Böden ohne
Trittschallanforderung und
in unbelüfteten Dächern
unter der Dachhaut
WS
Wärmedämmstoffe, druck35
30
30
30
belastet, mit besonderer
Formbeständigkeit für Sondereinsatzgebiete z.B. für
Parkdecks
T
Trittschalldämmstoffe unter nur als PS-Partikelschaum,
TK
Estrichen (analog Tafel
keine Anforderungen an Roh16.2)
dichte
1)
Linke Spalte: Partikelschaum, rechte Spalte: Extruderschaum
PF
EPS
XPS
PUR
=
=
=
=
Phenolharzschaum
Polystyrolpartikelschaum
Extrudierter Polystyrolhartschaum
Polyurethanhartschaum
Polystyrol-Hartschaumplatten aus Partikelschaum sind nur da geeignet, wo
die Platten aneinandergestoßen verlegt werden können. Die winddichte Einpassung zwischen Sparren und Fachwerken ist schwer möglich.
Für Bauzwecke sind die Platten meist schwer entflammbar ausgestattet und
werden in verschiedenen Rohdichten für die verschiedenen Anwendungszwecke geliefert.
Kennzeichnung
Die angelieferten Pakete müssen nach den Güteschutzbestimmungen folgendermaßen gekennzeichnet sein:
PS 15 SE
PS 20 SE
PS 30 SE
PS T SE
blau-rot
schwarz-rot
schwarz-rot-schwarz
W
WD
WS
T
Trittschalldämmplatten werden aus PS 15 durch Zusammenpressen des Styroporblocks auf ein Drittel seiner Ausgangsdicke hergestellt. Nach der Rückfederung werden aus dem Block mit dem Bandmesser Platten geschnitten.
Aus verklebten Polystyrolpartikeln werden auch sogenannte "Dränageplatten" für die vertikale Dränage an der Kelleraußenwand hergestellt. Da diese
durchfeuchten, dürfen sie nicht als Wärmedämmung betrachtet werden.
Damit die Funktionstüchtigkeit dieser relativ weichen Dränageplatten erhalten bleibt, ist die Hinterfüllung entsprechend vorsichtig einzubringen. Mängel
machen sich erst durch eine eventuelle Durchfeuchtung der Kellerwand bemerkbar und sind nach fertiger Terraingestaltung nur mit großem Aufwand
zu beseitigen.
Lose Polystyrolpartikel können auch als Schüttungen eingebracht werden.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18164 -
PS P - WD - 040 - B2 - 50
bzw.
EPS1) - WD - 040 - B2 – 50
1) EPS für expandierter Polystyrolschaum ist eine übliche, aber nicht genormte Bezeichnung.
für eine Polystyrol-Partikelschaumplatte mit der Typenbezeichnung WD mit
einer Wärmeleitzahl λ = 0,30W/(m.K), der Baustoffklasse B2 normal, entflammbar nach DIN 4102, und der Dicke von 50 mm.
DIN 18 164 - PS P - T15 - 066 - B2 - 34/30
für eine Trittschalldämmplatte aus Polystyrolpartikelschaum mit einem Wärmedurchlaßwiderstand von 1/Λ = 0,66 m² K/W, der Baustoffklasse B2, normal entflammbar nach DIN 4102, und der Dicke:
Lieferdicke dL
= 34 mm
Einbaudicke unter Normbelastung dB
= 30 mm.
Extruderschaum
Kurzzeichen: XPS
Einschlägige Normen
DIN 18164 „Schaumkunststoffe als Dämmstoffe
für das Bauwesen“
Teil 1 (Juni 1979) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (Juni 1979) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
Grundstoffe und Herstellung
Bei der Herstellung von PolystyroI-Extruderschaum wird dem im Extruder
erwärmten und aufgeschmolzenen Polystyrol ein Treibmittel (bis 1990
FCKW, seitdem ein nach Firmenangaben unschädlicherer Ersatzstoff) beigemischt und kontinuierlich aus Schlitzdüsen gepreßt. Dabei können sowohl
BIöcke im Format 50 x 50 cm als auch Platten in verschiedener Dicke hergestellt werden. Die BIöcke werden anschließend auf Plattendicke geschnitten
und haben deshalb eine rauhe Oberfläche. Die aus Schlitzdüsen gepreßten
Platten haben eine glatte und dichte Oberfläche. Glatte Platten werden für
Perimeterdämmung und Umkehrdächer verwendet.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
Nach DIN 4108 gibt es Polystyrol-Hartschaumplatten mit Wärmeleitzahlen
zwischen
λ = 0,025 bis 0,040 W/(m K)
.
Die Wärmeleitfähigkeit wird auf der Verpackung durch die Wärmeleitfähigkeitsgruppe angegeben. Im Handel werden meistens Platten mit der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 und 040 angeboten.
Druckfestigkeit
kg/m³
30
40
45
N/mm²
0,25 bis 0,30
0,50
0,70
Temperaturausdehnung
6,7 bis 7,6 mm/(m . 100 K)
Temperaturbeständigkeit
kurzzeitig
100 bis 160 °C
langzeitig
75 °C
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Polystyrol-Extruderschaum ist das einzige frostbeständige Material, das für
eine Außendämmung (Perimeterdämmung) von Kellerwänden im Frostbereich oder für die über der Dichtung liegende Dämmung beim Flachdach
(Umkehrdach) ohne zusätzliche Schutzschicht geeignet ist.
Das bei geschnittenen Platten in die Poren der Oberfläche eindringende
Wasser führt bei Frost zu keiner Zerstörung, da sich der die Zellen begrenzende Kunststoff schadensfrei verformen kann. Bei gepreßten Platten ist die
Oberfläche so dicht wie die Zellwände. Bei einer Rohdichte ≥ 25 kg/m³ beträgt die
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 80/250
und ist damit erheblich größer als bei Polystyrol-Partikel-schaum.
Energieaufwand, Recycling, Brandverhalten,
gesundheitliche Bedenken
Bei der Verarbeitung von Erdölprodukten zu Kunstharzschäumen sind bei
Störungen im Herstellungsprozeß gesundheitsschädliche Emissionen nicht
auszuschließen.
Beim Schneiden der Platten mit Heißdraht werden Styrol und andere aromatische Kohlenwasserstoffe frei, die gesundheitsschädlich sind. Eine krebserregende Wirkung von Styrol konnte bisher nicht nachgewiesen werden, jedoch eine mutagene Wirkung.
Aus den mit besonderen Flammschutzmitteln ausgestatteten schwer entflammbaren Schaumstoffplatten entstehen, im Brand-fall giftige Gase. Durch
die bei dem Transport von Rohöl in letzter Zeit gehäuft aufgetretenen Unfälle
mit erheblichen Umweltschäden wird die Anwendung von Erdölprodukten bei
gegebenen Ausweichmöglichkeiten grundsätzlich eine Gewissensfrage. PSHartschäume können in vielen Anwendungsbereichen durch umweltfreundliche, doch leider meist teurere Materialien ersetzt werden.
Anwendung
Das Material kann im Prinzip wie PS-Partikelschaum verwendet werden.
Trittschalldämmplatten werden nicht hergestellt. Das Material ist erheblich
teurer, so daß sich sein Einsatz nur dort empfiehlt, wo seine spezifischen
Eigenschaften, nämlich Frostbeständigkeit bzw. hohe Druckfestigkeit, gefordert sind. Es wird mit der Typenbezeichnung „WS“ hergestellt. Das Material
ist in grüner Ausführung als „Styrodur“, in blauer Ausführung als „Roofmate“
auf dem Markt.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18 164 -
PS - WDH - 040 - B2 – 50
bzw.
XPS - WDH - 040 - B2 – 50
für extrudierten Polystyrolhartschaum, geeignet für erhöhte Druckbelastung,
mit Wärmeleitzahl = 0,4 W/(m.K), normal entflammbar und der Dicke von 50
mm.
Polyurethan-Hartschaum
Kurzzeichen: PUR (siehe auch Firmeninformationen)
Einschlägige Normen
DIN 18 164 „Schaumkunststoffe als Dämmstoffe
für das Bauwesen“
Teil 1 (Juni 1979) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Grundstoffe und Herstellung
Polyurethan wird aus Rohölprodukten durch eine chemische Reaktion von
Polyisocyanaten und Polyolen hergestellt und wurde bis 1992 mit FCKWhaltigem Treibmittel aufgeschäumt. Nach Firmenangaben wird dafür jetzt in
Deutschland hauptsächlich Kohlenwasserstoff ohne Ozonschädigungspotential (Pentan) und in geringen Mengen CO2 und HFCKW eingesetzt. Die dabei
entstehenden Hohlräume bleiben mit dem Treibgas gefüllt. Sie werden als
beidseitig beschichtete Platten oder im Blockschaumverfahren hergestellt.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
Die Wärmeleitfähigkeit von FCKW-freiem Material
λ = 0,025 bis 0,030 W/(m K)
.
Druckfestigkeit
WD
WS
N/mm²
≥ 0,10
≥ 0,15
Temperaturausdehnung
5 bis 8 mm/(m . 100 K)
Temperaturbeständigkeit
kurzzeitig
°C
250
Spezialprodukte
langzeitig
°C
- 30 bis
90
- 180 bis + 140
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Material kann aufgrund von Diffusionsvorgängen Wasser aufnehmen.
Es ist deshalb trocken einzubauen und konstruktiv vor Feuchtigkeit zu schützen.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 30/150
Energieaufwand
Der Primärenergieaufwand für die Herstellung wird nach Firmenangaben mit
834 kWh/m3 angegeben.
Recycling
Die Wiederverwendung sorgfältig ausgebauter Platten ist denkbar. Bei Abfällen mit bekannter chemischer Zusammensetzung kann eine der Rohstoffkomponenten wiedergewonnen werden. Andere werden zu feuchtigkeitsresistenten Preßplatten verarbeitet, die als Ersatz für Holz und Holzspanplatten
eingesetzt werden.
Baustellenabfälle werden in Verbrennungsanlagen mit Energierückgewinnung verbrannt.
Brandverhalten
Kunststoff-Hartschaum-Dämmstoffe bestehen aus organischen Materialien
und sind dadurch in die Baustoffklasse B (brennbar) nach DIN 4102 einzureihen. Für Anwendungen im Bauwesen wird PUR-Hartschaum in den Baustoffklassen B1 (schwer entflammbar) und B2 (normal entflammbar) angeboten. Für die Klassifizierung B2 ist ein Prüfzeugnis eines amtlich anerkannten
Prüfinstituts und für die Klassifizierung B1 ein Prüfbescheid des Deutschen
Instituts für Bautechnik (DIBt), Berlin, erforderlich.
Gesundheitliche Bedenken
Es gibt keine Erkenntnisse, die auf Gesundheitsgefährdung der Menschen
hinweisen könnten. Das in neuen Platten enthaltene CO2 fördert den Treibhauseffekt wie jeder CO2-Ausstoß.
Beim Schneiden der Platten werden diese allerdings ungiftigen Treibgase
frei. Im Brandfall entstehen auch bei nicht FCKW-haltigen Materialien giftige
Gase.
Bezüglich des Umweltschutzes gilt für Polyurethan-Hartschaum das gleiche
wie für Polystyrol-Hartschaumplatten.
Anwendung
FCKW-geschäumte Dämmstoffe sollen nicht mehr verwendet werden.
FCKW-freie Dämmstoffe werden in der Regel als solche gekennzeichnet.
Sie sind insbesondere dort hilfreich, wo es wegen der relativ kleinen Wärmeleitzahl auf eine besonders geringe Dämmstoffdicke ankommt.
Die Dämmstoffdicke für einen k-Wert von 0,22 W/(m².K) beträgt bei:
= 11 cm
λ = 0,025
=
0,030
= 13 cm
λ
bei αi = 0,13: αa = 0,08
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18164 PUR - WDS - 025 - B2 - 60
steht für Polyurethanhartschaum, geeignet mit erhöhter Druckbelastung (z.B.
unter Estrichen).
Wärmeleitzahl = 0,035 W/(m.K), normalentflammbar nach
DIN 4102, 60 mm dick.
Schaumglas
Kurzzeichen: SG
Einschlägige Normen
DIN 18 174 (Januar 1981)
„Schaumglas als Dämmstoffe des Bauwesens –
Dämmstoffe für die Wärmedämmung“
Grundstoffe und Herstellung
Für die Herstellung wird Glas zu Pulver gemahlen und zusammen mit Kohlenstoff in Formen auf ca. 1000 °C erhitzt. Das bei dieser Temperatur entstehende Kohlendioxyd schäumt das geschmolzene Glas gleichmäßig auf.
Es entsteht ein feinporiger Glasschaum, dessen Poren hermetisch voneinander abgeschlossen sind. Nach langsamer Abkühlung werden die so entstandenen Blöcke in Platten geschnitten. Aufgrund des Kohlenstoffüberschusses sind die Platten schwarz und haben einen schwefeligen Geruch.
Die Platten können ein- oder beidseitig mit Papier, Pappe, Dach- oder Dichtungsbahnen bzw. mit Kunststoffen oder Metallfolien beschichtet sein.
Je nach Einsatzbereich wird Schaumglas entweder in Trockenbauweise oder
in verklebter Ausführung mittels mineralischer oder bituminöser Kaltkleber
und/oder Heißbitumen verlegt.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
Die Wärmeleitfähigkeiten werden mit
λ = 0,040 bis 0,06 W/(m K)
.
angeboten.
Druckfestigkeit
kg/m³
125
135
N/mm²
0,50 bis 0,90
0,70 bis 1,00
Temperaturausdehnung
0,85 mm/m 100 K
Temperaturbeständigkeit
kurzzeitig
750 °C
langzeitig
430 bis 460 °C
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Schaumglas nimmt keine Feuchtigkeit auf. Aufgrund der spröden Struktur
können jedoch einzelne mit Wasser gefüllte Zellen an der Oberfläche bei
Frost zerstört werden. Für die Verwendung als Parimeterdämmug gibt es
jedoch mit einer zusätzlichen Abdeckschicht geeignete Platten.
Der Dampfdiffusionswiderstand ist unendlich.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ=∞
Energieaufwand
Der Primärenergiebedarf wird mit ca. 975 kWh/m³ angegeben.
Recycling
Die Wiederverwendung lose verlegter, sorgfältig ausgebauter Platten ist
denkbar. Die Platten werden aber meistens mit Bitumen verklebt, wodurch
eine Wiederverwendung nicht mehr möglich ist. Ein Wiedereinschmelzen
von Schaumglas erfolgt nicht. Abfälle können zerstoßen z.B. als Schotter im
Straßenbau verwendet oder als Glas umweltneutral deponiert werden. Gefährdung für Wasser, Luft und Boden besteht nicht.
Brandverhalten
Schaumglas ohne Beschichtung ist nicht brennbar und wird der Baustoffklasse A1 zugeordnet.
Anwendung
Formglas wird in den Anwendungstypen WDS und WDH hergestellt und hat
die größte Druckfestigkeit aller Dämmstoffe, ist wasserdampfdicht, formstabil
und stauchungsfrei. Es ist insbesondere dort geeignet, wo diese Eigenschaften erforderlich sind.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18174 SG - WDS - 045 - A1 - 50
für Schaumglas, geeignet für besonders hohe Druckbelastung, nicht brennbar und einer Dicke von 50 mm.
Transluzente Wärmedämmung
Der Einsatz transluzenter Wärmedämmung wurde bisher (1998) an einzelnen Versuchsbauten erprobt.
Ein hierfür geeignetes Material wird von der Firma „Okalux“ unter dem Namen „Kapipane“ angeboten.
Dieses Material besteht aus einer Vielzahl senkrecht zur Oberfläche orientierter dünnwandiger Röhrchen mit einem Durchmesser von 4 mm, die miteinander verschweißt sind.
Als Werkstoff wird glasklares PMMA (PlexiglasR, PegulanR) verwendet.
Die Kapillarstruktur dieses Materials ist für eine maximale Durchlässigkeit
der sichtbaren Globalstrahlung optimiert und hat eine minimale Durchlässigkeit für langwellige Wärmestrahlen im infraroten Bereich. Mit zunehmender
Dicke verbessert sich der k-Wert, wobei die Durchlässigkeit für die sichtbare
Globalstrahlung nur geringfügig abnimmt.
Wärmedurchlaßkoeffizient*)
Dicke mm :
62
82
k-Wert W/(m².K): 1,2
1,0
%:
78
77
τdiffus
*)
Auszug aus Firmeninformation
122
0,65
75
Die Verwendung von transluzenten Wärmedämmaterialien ergibt eine erhöhte Wandoberflächentemperatur auf der Außenseite, die entsprechend der
Wärmespeicherfähigkeit des Materials nach innen weitergeleitet wird. Hierdurch wird der ansonsten durch eine Wand entstehende Wärmeverlust in
einen Wärmegewinn verwandelt. Die Kapillaren werden mit Glas abgedeckt.
Zur Vermeidung einer Überhitzung im Sommer sind selbsttätige Verschattungseinrichtungen erforderlich.
Beratung: z.B. Fraunhofer-Institut Freiburg bzw. Okalux Kapillarglas GmbH,
Marktheidenfeld-Altfeld. Entsprechende Wärmedämmverbundsysteme mit
Glasputzen sind in Entwicklung.
MATTEN UND FILZE
Kokosfasern
Kurzzeichen: Pfl
Einschlägige Normen
Filze und Matten nach
DIN 18 165 „Faserdämmstoffe für Bauwesen“
Teil 1 (März 87) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (März 87) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
Dem Kurzzeichen wird M für Matten oder F für Filze hinzugefügt.
Grundstoffe und Herstellung
Kokosfasern werden aus den die Kokosnüsse umhüllenden Haaren hergestellt. Die Fasern werden zur Vernichtung fäulnisanfälliger Stoffe mehrere
Wochen eingesumpft. Eine zusätzliche Imprägnierung ist deshalb nicht erforderlich.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ = 0,045 W/(m K)
.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Material muß trocken eingebaut und vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Gegenüber Dampfdiffusion besteht ein geringer Widerstand.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 1,4 - 2,5
Brandverhalten
Das Material wird mit Imprägnierung eines Flammschutzmittels (Ammoniumsulfat) nach DIN 4102 in die Baustoffklasse B2, normal entflammbar eingereiht. Ohne Flammschutzmittel gehört es zur Klasse B3, leicht entflammbar.
Gesundheitliche Bedenken
sind nicht bekannt.
Energieaufwand
Der Primärenergieaufwand von Faserdämmstoffen wird mit
365 kWh/m3 angegeben. Der lange Transportweg von den Erzeugerländern
hierher ist zu beachten.
Recycling
Eine Wiederverwendung von sorgfältig ausgebautem Material ist denkbar.
Abfälle können als Bauschutt deponiert werden.
Anwendung
Dieses Material wird in Form von Wolle, Zöpfen, Platten oder Matten angeboten. Die Matten können auch mit Naturlatex verklebt sein. Die Matten werden als Trittschalldämmplatten sowie für die Wand- und Dachdämmung verwendet.
Der Preis ist im Verhältnis zu anderen Dämmstoffen hoch.
Kurzbezeichnung, z.B.
DIN 18 165 - Pfl M - T20 - 045 - B2 -20/15
für eine pflanzliche Faserdämmplatte zur Trittschalldämmung, Steifigkeitsgruppe 20, Wärmeleitfähigkeit 0,045 W/(m.K), normal entflammbar nach DIN
4102
Dicke:
Lieferdicke dL
= 20 mm
Einbaudicke unter Normbelastung dB = 15 mm
Schafwolle
Kurzzeichen: nicht genormt
Einschlägige Normen
Filze und Matten nach
DIN 18 165 „Faserdämmstoffe für Bauwesen“
Teil 1 (März 87) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (März 87) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
Grundstoffe und Herstellung
Schafwolle ist das älteste Material, mit dem sich der Mensch vor Kälte
schützt.
Die Haupterzeugerländer sind Australien, Neuseeland und Irland. Um den
bei der Herstellung größten Kostenfaktor, das Scheren der Schafe, möglichst
zu reduzieren, wird versucht, diese bisher von Menschen durchgeführte Tätigkeit an Maschinen zu übertragen oder durch Genmanipulation zu Iösen.
Die Tiere werden hierzu in drehbankähnlichen Maschinen eingespannt oder
mit Genen gespritzt, die den Haarwuchs kurzzeitig unterbrechen, so daß das
gesamte Fell nur abgenommen zu werden braucht.
Vorerst sind solche Scherversuche allerdings noch im Versuchsstadium.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ = 0,037 W/(m K)
.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Material muß trocken eingebaut und vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Das Material ist dampfdurchlässig.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 1 bis 2
Brandverhalten
Durch Besprühen mit Borsalzen (siehe auch Zellulosefaser) erreicht das Material die Anforderungen der Brandschutzklasse B2, normal entflammbar.
Gesundheitliche Bedenken
Die gesundheitliche Verträglichkeit für den Menschen ist seit Jahrtausenden
bewiesen.
Energieaufwand
Der Primärenergieinhalt der Schafwolle ergibt sich aus dem Energieaufwand
für das Scheren sowie insbesondere aus den weiten Transportwegen von
den Hauptexportländern.
Recycling
Die Wiederverwendung von sorgfältig ausgebauten Materialien ist denkbar.
Abfälle können bei nicht zu großem Borsalzgehalt kompostiert werden.
Anwendung
Schafwolle wird in Form von Vliesbahnen oder Filzen hergestellt und ist entsprechend den Anforderungen der Typenbezeichnung W (ohne Druckbeanspruchung) einsetzbar.
Kurzbezeichnung, z.B.
Schafwolle W - 040 - B2 - 50
für Schafwolle ohne Druckbelastung, Wärmeleitzahl 0,4 W/(m.K), normal entflammbar, 50 mm dick.
Baumwolle
Kurzzeichen: nicht genormt
Einschlägige Normen
Filze und Matten nach
DIN 18 165 „Faserdämmstoffe für Bauwesen“
Teil 1 (März 87) Dämmstoffe für die Wärmedämmung
Teil 2 (März 87) Dämmstoffe für die Trittschalldämmung
Grundstoffe und Herstellung
Baumwolle wird vor allem in Ägypten, Pakistan, Indien und in Zentralasien
angebaut und über die Bremer Baumwollbörse verkauft. Das größte ökologische Problem ist der Pestizideinsatz in den Anbaugebiete, der durch die
Verwendung des Materials als Dämmstoff besonders gefördert wird. Außerdem entstehen große Monokulturen und die Schädigung des Grundwassers
durch langlebige Pestizide.
Während der Weiterverarbeitung werden die Baumwollflocken mit Borsalz
besprüht und anschließend bei hoher Temperatur unter Heißluft getrocknet.
Aus den Flocken werden dünne Vliese hergestellt, die anschließend zu der
gewünschten Materialdicke zusammengelegt und vernadelt werden. Teilweise werden die daraus entstandenen Matten mit einem Baumwollgewebe beschichtet.
Zur Herstellung von Trittschalldämmatten werden die Bahnen dichter vernadelt, so daß etwa Matten mit der dreifachen Rohdichte entstehen.
Für das Einblasen in Hohlräume, die sogenannte Blaswolle, werden die Flocken gehäckselt und mit Borsalz besprüht.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
λ = 0,04 W/(m K)
.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Material muß trocken eingebaut und vor Feuchtigkeit geschützt werden.
Es ist gut dampfdurchlässig.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 1 bis 2
Brandverhalten
Durch Besprühen mit Borsalz erreicht das Material die Anforderungen der
Brandschutzklasse B2, normal entflammbar.
Gesundheitliche Bedenken
Schädliche Emissionen aus der eingebauten Baumwolle sind nicht bekannt.
Energieaufwand
Der Primärenergieinhalt der Baumwolle ergibt sich vorwiegend aus den weiten Transportwegen von den Anbauländern, ist aber insgesamt als gering
einzuschätzen.
Recycling
Die Wiederverwendung von sorgfältig ausgebauten Materialien ist denkbar.
Abfälle sollten aber wegen der enthaltenen Borsalze weder kompostiert noch
deponiert werden. Ansonsten ist eine Entsorgung über Müllverbrennungsanlagen derzeit die günstigste Lösung.
Anwendung
Baumwolle wird in Form von Vliesbahnen und Flocken entsprechend den
Anforderungen der Typenbezeichnung W (ohne Druckbeanspruchung) als
auch mit der Typenbezeichnung T (für Trittschalldämmung) hergestellt:
Als Blaswolle kann sie auch wie Zellulosefaser in Hohlräume eingeblasen
werden.
Kurzbezeichnung, z.B.
Baumwolle W - 040 - B2 – 50
SCHÜTTBARE MATERIALIEN
Blähperlite und Blähglimmer
Kurzzeichen: nicht genormt
Grundstoffe und Herstellung
„Biähperlite“ wird durch Zerkleinern von Obsidian zu einem Granulat von 2 4 mm Durchmesser und anschließendes Erhitzen bis über 1000 °C hergestellt. Obsidian ist ein durch schnelle Abkühlung glasartig erstarrtes vulkanisches Gestein mit Kristallwasser. Das im Gestein eingeschlossene Wasser
bläht beim Erhitzen das Granulat zu Körnern mit einer Größe von bis zu 6
mm auf.
"BIähglimmer", der unter dem Markennamen "Vermiculite" vertrieben wird, ist
auf die gleiche Weise wie Perlite aus Glimmermineralien hergestellt. Blähglimmer ist grobkörniger und hat eine blättchenförmige Struktur.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
BIähperlite
Rohdichte ≤ 100 kg/m3, λ = 0,06 W/(m.K)
Blähglimmer Rohdichte ≤ 100 kg/m3, λ = 0,07 W/(m.K)
Druckfestigkeit
Perliteschüttung
Perlitedämmplatten
kg/m³
90
150 bis 210
N/mm²
0,01
0,3
Temperaturausdehnung
Perlitedämmplatten 1,0 bis 2,0 mm/(m . 100 K)
Temperaturbeständigkeit
Blähperlite
Perlitedämmplatten
kurzzeitig
°C
900 bis 1000
250
langzeitig
°C
600 bis 750
110 bis 130
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Perlite nimmt ohne Hydrophobierung (= wasserabweisende Beschichtung)
Feuchtigkeit auf und darf in dieser Form nur in garantiert trockenen Bereichen, z.B. als Schüttung unter Estrichen, eingebaut werden. Hydrophobiert
ist es als „Hyperlite“ für Kerndämmung in zweischaligem Mauerwerk geeignet. Perlite hat als Schüttung einen geringen Dampfdiffusionswiderstand, für
den allerdings in der DIN 4108 keine Werte genormt sind.
Brandverhalten
Als mineralisches Material sind diese Stoffe unbehandelt nicht brennbar
(A1). Werden für die Hydrophobierung jedoch Kunstharze verwendet, ist eine Brennbarkeit gegeben.
Gesundheitliche Bedenken
Vulkanische Materialien und somit alle Erstarrungsgesteine können eine erhöhte Radioaktivität aufweisen, die aber in der Regel innerhalb eines unschädlichen Bereiches liegt.
Energieaufwand
Der Primärenergiegehalt für BIähperlite wird mit
210 - 235 kWh/m3 angegeben.
Recycling
Die Wiederverwendung lose eingebauten Materials ist bei sorgfältigem Ausbau denkbar.
Anwendung
Perlite wird als lose Schüttung unter Estrichen oder hydrophobiert als Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk verwendet. Mit Bitumen gebunden,
wird es als Gefälle gebende Dämmschicht auf Flachdächern eingesetzt.
Dämmplatten werden in den Dicken von 20 - 80 mm aus Perlite, Faserstoffen und Bindemitteln hergestellt.
In Fertigmörtel wird es als wärmedämmender Zuschlag verwendet.
Blähglimmer (Vericulite) wird vorwiegend als lose Schüttung oder als wärmedämmender Zuschlag in Fertigmörteln eingesetzt.
Kurzbezeichnung: nicht genormt
Zellulose-Fasern
Kurzzeichen: nicht genormt
Einschlägige Normen
Für „lsoflock“ gibt es eine amtliche Zulassung.
Grundstoffe und Herstellung
Zellulose-Faser wird aus sortiertem Zeitungspapier mit geringem Energieaufwand und umweltschonendem Verfahren durch mehrstufiges Zermahlen
des Ausgangsmaterials hergestellt. Das flockige Material wird gegen Pilze
und Insekten geschützt.
Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit
.
λ= 0,04 W/(m K)
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
Das Material muß trocken eingebaut und vor Feuchtigkeitszutritt geschützt
werden.
Gegen Fäulnisbefall ist das Material mit Borsalz geschützt. Borsalz wird allerdings bei Durchnässung gelöst und ausgewaschen.
Gegenüber Dampfdurchlässigkeit besteht nur ein sehr geringer Widerstand.
Dampfdiffusionswiderstandszahl
µ = 1 bis 1,5
Brandverhalten
Das Material ist nach DIN 4102 normal entflammbar und gehört damit zur
Baustoffklasse B2.
Gesundheitliche Bedenken
sind nicht bekannt. Nach Herstellerangaben sind keine lungengängigen
Feinanteile vorhanden. Das als Fäulnisschutz enthaltene Borsalz wird auch
für äußerliche medizinische Anwendungen eingesetzt. In den auf den Zeitungsschnipseln enthaltenen Druckerfarben sind giftige Stoffe wie Blei oder
Cadmium enthalten.
Das Einblasen des Materials ist jedoch mit einer erheblichen Staubentwicklung verbunden, weshalb Atemschutz erforderlich ist.
Material, das auf Pflanzen oder Rasen fällt, bewirkt ein Absterben der BIätter. Eine Schädigung der Wurzeln wurde zumindest beim Rasen nicht beobachtet.
Energieaufwand
Der Primärenergieaufwand für die Herstellung (ohne Rohmaterial) wird mit
110 bis 190 kWh/m3 angegeben.
Recycling
Das Material kann bei sachgerechtem Ausbau (trocken) nach Wiederaufbereitung neu verwendet werden. Bei einer Verrottung sind die im Zeitungspapier enthaltenen geringen Mengen von Schwermetallen (Blei oder Cadmium)
und das Borsalz zu beachten.
Anwendung
Das Material „lsoflock“ wird von Ökologischer Bautechnik Hirschhagen
GmbH, 37235 Hessisch-Lichtenau, hergestellt und von lizenzierten Fachfirmen aufgeschüttet oder in Hohlräume eingeblasen sowie leicht angefeuchtet
auf stehende Wände aufgesprüht. Durch das Einblasen in Hohlräume sind
nachträgliche Setzungen oder Klunkerbildungen grundsätzlich nicht auszuschließen. Wenn irgendwie möglich, sollen Kontrollsichtöffnungen eingebaut
werden.
Kurzbezeichnung : nicht genormt.
KALZIUMSILIKAT PLATTEN
Derzeit (1998) werden von verschiedenen Firmen aus Quarzmehl und Kalk
unter Verwendung eines Schaumbildners, Dämmplatten mit hoher Festigkeit
und Feuerbeständigkeit entwickelt.
Bisher bekannte Werte:
Druckfestigkeit
≥ 1,0 N/mm²
Temperaturausdehnung
0 bis 1,5 mm/m 100 K
Temperaturbelastung
kurzzeitig
1050 °C
langzeitig
900 °C
Als Wärmeleitzahl wird ein Rechenwert von
λ= 0,04 W/(m K)
.
angestrebt.