Magazin SWISSLIFE Frühling 2011 PDF , 7MB

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Magazin SWISSLIFE Frühling 2011 PDF , 7MB
SWisslife
2. Jahrgang // Ausgabe 1 // Fr. 6.50
Frühling 2011 // Rausch
Pipilotti Rist berauscht SWISSLIFE: Für den Umschlag dieses
Magazins hat uns die Künstlerin ausgewählte Bilder aus ihrem
Kinofilm «Pepperminta» zur Verfügung gestellt. Die junge
Pepperminta ist die Hauptfigur eines cineastischen Märchens,
das die Zuschauerinnen und Zuschauer mit einer grandiosen
Bilderwelt in ihren Bann zieht. Pepperminta hat Farben als beste
Freunde, Erdbeeren als Haustiere und kennt fantastische Rezepte,
um die Menschen von ihren Zwängen und Ängsten zu befreien.
Editorial // 3
Grüezi
Vielleicht geht es Ihnen wie mir: Wir verbinden den
Rausch spontan mit etwas Negativem. Doch lassen
wir uns auf den zweiten Gedanken ein, stellen
wir fasziniert fest, dass das Thema weiter greift und
spannende neue Horizonte öffnet.
Die wagemutigen Männer zum Beispiel, die auf
pfeilschnellen Schlitten den St.Moritzer Cresta Run
hinunterdonnern, werden auf Noë Flums Porträts
zu Ikonen der Ruhe. Der Rausch der Stille bringt
unerwartete Einsichten – und die Erkenntnis, dass
durch die Möglichkeit und Fähigkeit der Menschen,
ihre Grenzen, Traditionen und Konventionen
zu überwinden, Kreatives und Neues entsteht.
Wie zum Beispiel bei Andy Tanner, dem Kopf des
Schweizer Modelabels «Alprausch», den wir in
unserem Porträt «A Swiss Life» vorstellen.
Ich wünsche Ihnen berauschende Momente – auch
mit dieser Ausgabe von SWISSLIFE.
SWISSLIFE Frühling 2011
Ivo Furrer, CEO Swiss Life Schweiz: «Rausch
bedeutet weit mehr als das berüchtigte Glas über
den Durst. Der Rausch der Stille etwa bringt
uns unerwartete Einsichten und Erkenntnisse.»
06
Swiss Photo Selection:
Rausch in der Rinne
Seit 125 Jahren stürzen sich in St. Moritz wagemutige Männer
den Cresta Run hinab. Fotograf Noë Flum hat TobogganingFahrer porträtiert, die Rekorde brachen. Und ihre Knochen.
Rasende Langsamkeit
18 Zwei Seiten:
20
Schwerpunkt:
Die Geografie des Rauschs
Ethnologe und Schriftsteller David Signer ist in vielen Ecken
der Welt in die Tiefen des Lebens gereist, um dem Wesen des
Rauschs auf die Spur zu kommen. Auch ohne Drogen.
28 Zahlensalat:
31 Eigenheim:
Teufelskerle im Eiskanal
Wird man mit dem Alter vernünftiger?
Nicht wirklich. Fotograf Noë Flum hat auf
dem Cresta Run viele Piloten getroffen,
die im Pensionsalter sind – oder darüber.
Schmetterlinge im Bauch
So fängt Zukunft an.
Gesamtverantwortung: Swiss Life Public Relations, Martin Läderach Redaktionskommission: Ivo Furrer, René
Aebischer, Thomas Bahc, Thomas Langenegger, Christian Pfister, Hans-Jakob Stahel Redaktionsleiter UPDATE:
Dajan Roman Redaktionadresse: Magazin SWISSLIFE, Public Relations, General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich,
[email protected] Projektleitung: Mediaform, Christoph Grenacher, Ittenthal Konzept und Gestaltung:
Festland Werbeagentur, St.Gallen/Zürich Druck und Versand: Heer Druck AG, Sulgen Erscheinungsweise:
3x jährlich; Frühling, Sommer, Herbst Auflage: 100 000 Anzeigenverkauf: Mediaform, Baumgärtli, 5083 Ittenthal,
[email protected] Adressänderungen/Bestellungen: Magazin SWISSLIFE, General-Guisan-Quai 40,
8022 Zürich, www.swisslife.ch/magazinabo Rechtlicher Hinweis: In dieser Publikation vermittelte Informationen
über Dienstleistungen und Produkte stellen kein Angebot im rechtlichen Sinne dar. Über Wettbewerbe wird
keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der Rausch ist nicht global
Er hält sich an kulturell vorgegebene Muster:
Der bayrische Kampftrinker hat wenig
gemeinsam mit dem Opiumraucher in Laos
oder dem fastenden Yogi in Indien.
Inhalt // 5
42
A Swiss Life:
Töffli- und Brättlibueb
Andy Tanner, Skate- und Snowboarder der ersten Stunde,
macht lieber als dass er redet. Mehr Menschen wie der
Gründer von Alprausch täten der Schweiz ganz gut.
50
Ein Traum wird wahr
Am Anfang war das Töffli, dann ging’s
aufs Board. Später gründete Andy Tanner
den ersten Snowboardshop Europas
und kreierte schliesslich eine Erfolgsmarke.
O-Ton:
Liebe geht durch den Magen: Der Genuss von Pulpo etwa
wirkt stimulierend; sein Fleisch besitzt aphrodisierende
Qualitäten. Auch andere Nahrungsmittel enthalten
berauschende Wirkstoffe, die unsere Stimmung aufhellen.
55 Küchenfreuden:
Über die Bedeutung guter Zutaten
57 Reeto von Gunten:
58 Wettbewerb:
60 Zugabe:
Kalorien und Nebenwirkungen
Trauben, Pilze, Oktopus – vieles, was wir
essen, deckt nicht nur unseren Bedarf
an Kalorien. Sondern nährt auch unsere
Lust auf Glück und gute Gefühle.
SWISSLIFE Frühling 2011
Appetit auf Lust
Erinnerungen ans erste Mal
Ich sehe was, das du nicht siehst
Baschi, der Sänger fürs Volk
Rausch in
der Rinne
Was sind das für Männer, die sich Kopf voran mit bis zu
140 Stundenkilometern und lediglich fünf Metern Sicht den
Eiskanal hinunterstürzen? Teufelskerle? Oder Spinner? Am
legendären Cresta Run in St. Moritz hat Fotograf Noë Flum
auf diese Frage fokussiert. Und überlässt mit seiner Porträtserie die Antwort ganz dem Betrachter.
›››
In «Swiss Photo Selection» präsentiert
SWISSLIFE Arbeiten von Schweizer
Fotografen, die von der internationalen
Jury des «Swiss Photo Award – ewz.selection»
ausgezeichnet wurden.
www.ewzselection.ch
Swiss Photo Selection // 7
Tim Hill (61), Oberstleutnant der Royal Airforce, vergleicht den Temporausch auf dem Cresta Run mit der Beschleunigung in einem Kampfjet.
SWISSLIFE Frühling 2011
Adolf Haeberli (76), Kosmetiker, ist der schnellste 70-Jährige auf dem Cresta Run. Er brach sich schon mehrere Knochen (siehe auch «Zwei Seiten», Seite 16).
Swiss Photo Selection // 9
Joe Townley (32), Creative Director, lebt rund 9700 km weit von St. Moritz entfernt in Los Angeles. Der 1214 m lange Eiskanal ist ihm aber gedanklich immer präsent.
SWISSLIFE Frühling 2011
Klaus-Dieter Rauenbusch (67), Architekt, würde nie auf den Run verzichten. Trotz einiger genähter Finger, gerissenem Schulterblatt und künstlicher Hüfte.
Swiss Photo Selection // 11
Constantin Thun-Hohenstein (24), Fotograf, startete seine Cresta-Karriere mit 16 Jahren. Auch sein Vater und sein Bruder sind der Rinne verfallen.
SWISSLIFE Frühling 2011
Khalid Bandar (43), Prinz, war als Mitglied der saudischen Nationalgarde erstmals auf dem Cresta Run – und fuhr nach einer schlaflosen Nacht Bestzeit.
Swiss Photo Selection // 13
Marc Fischer, Unternehmer, war 2004 Präsident des exklusiven Shuttlecock-Clubs. Mitglied wird, wer in der berüchtigten Shuttlecock-Kurve crasht – und überlebt.
SWISSLIFE Frühling 2011
David Law, Weinhändler, hat viel Spass auf dem Cresta Run. Nachts wird trainiert und gefeiert, morgens gefahren und nachmittags geschlafen.
Swiss Photo Selection // 15
Noë Flum:
«Gute Bilder sind so vielsagend
wie ein spannendes Buch.»
Der Basler Fotograf Noë Flum (1965) absolvierte
die Kunstgewerbeschule und anschliessend die
Lehre zum Fotografen. 1992 bildete er sich mit
Assistenzen in Europa und den USA weiter. 1997
zog Flum nach Zürich, wo er als selbständiger
Fotograf arbeitete, bevor er 2004 das Studio
«Noë Flum Fotografie» gründete. Flum hat sich
auf angewandte Fotografie in den Bereichen
Werbung und Editorial spezialisiert und ist für
nationale und internationale Kunden tätig.
Ein Bild interessiert Noë Flum vor allem dann,
wenn es auf den ersten Blick nicht gleich alles
verrät, wenn es beim Betrachten Fragen aufwirft,
wenn es so gut unterhält wie ein spannendes Buch.
«Obwohl ich jede Aufnahme akribisch vorbereite,
macht mir der Zufall immer wieder freundschaftliche Geschenke», sagt Noë Flum. An seinem Beruf
mag er vor allem die Abwechslung. Mal arbeitet er
im Team, dann wieder allein auf einem Berggipfel.
Mal sucht er im Ungewöhnlichen das Gewöhnliche,
dann wieder umgekehrt. Spezielle Orte und
Menschen, deren Essenz er in Form eines Bildes
mitnimmt, treiben ihn stets aufs Neue an.
SWISSLIFE Frühling 2011
Wasser statt Eis: Für das bekannte
japanische Modelabel Urban Research
fotografierte Noë Flum kürzlich zwei
Imagebände. Da Winterkollektionen
stets im Sommer fertig sind und auch
fotografiert werden müssen, machte
Flum nicht Schnee oder Eis zum
Thema, sondern deren Essenz: das
Wasser. www.noeflum.ch
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Adolf Haeberli, Tobogganing-Fahrer,
rast
jedes Jahr mit seinem Schlitten die
haarsträubende Eisbahn des Cresta Runs
hinunter und sagt: «Insgesamt
bin ich vier Mal im Spital gelandet.»
Zwei Seiten // 19
Text: Tensing Barshee, Bild: Noë Flum
Rasende
Langsamkeit
Mark Riklin, Schweizer
Landesvertreter
des «Verein zur Verzögerung der Zeit»,
betreibt die «Meldestelle für Glücksmomente» in St. Gallen und sagt:
«Viel zu viele Menschen rennen mit
Scheuklappen durch ihr Leben.»
«Ich fahre nicht Auto, das heisst, ich bin nirgends so schnell wie auf dem Cresta Run.
Es ist die ökologischste Art eines Geschwindigkeitsrauschs. Ich brauche nur meinen
Schlitten und einen nüchternen Kopf. Seit dreissig Jahren werfe ich mich in diesen
Eiskanal. Dabei ging es immer schon darum, noch schneller zu werden. Obwohl
ich mich da mit Höchstgeschwindigkeiten bewege, spüre ich das Tempo nicht. Für
mich bleibt in diesen eineinhalb Minuten die Zeit stehen. Sobald ich unten ankomme,
stellt sich die grösste Erleichterung ein – den restlichen Tag lang fühle ich mich
entrückt. Im Alltag habe ich ständig das Gefühl, dass mir die Zeit entgleitet. Doch
auf dem Schlitten ist mein Kopf von Gedanken befreit. Bei diesen Geschwindigkeiten reicht eine leichte Berührung, die man normalerweise nicht mal spürt, und
ohne die Schutzhandschuhe würde einem das Gelenk zerbrechen. Einmal hatte
ich eine nicht festzustellende Anzahl an Rippenbrüchen. Ich muss mich bei jeder
Abfahrt irrsinnig konzentrieren. Das ist, wie wenn ich an ein Galadinner gehe; da
kann ich auch an nichts anderes denken.»
SWISSLIFE Frühling 2011
Adolf Haeberli, Tobogganing-Fahrer,
rast
jedes Jahr mit seinem Schlitten die
haarsträubende Eisbahn des Cresta Runs
hinunter und sagt: «Insgesamt
bin ich vier Mal im Spital gelandet.»
«In einer beschleunigten Welt hetzen die Menschen durch ihr Leben, als ob es darum
ginge, möglichst schnell fertig zu sein, nur um dann länger tot zu sein. Das ist doch
absurd. Die meiste Zeit sind wir unserer selbst bewusst, das ist anstrengend. Ich
versuche die Menschen dazu anzuregen, daraus auszubrechen, um innezuhalten.
Dann stellen sich Glücksmomente ein, die so intensiv sind, dass sich die Zeit,
das Selbst und die Umgebung vergessen lassen. Ich beschäftige mich zum Beispiel
damit, wie man einerseits unsere digitalen Medien nutzen kann und sich gleichzeitig das Spektrum zurück zum Analogen erweitern lässt. Dazu habe ich die Figur
des Depeschenkuriers ins Leben gerufen. Ich nehme Botschaften auf, übertrage
diese per Handschrift auf eine Depeschenrolle und überbringe sie persönlich beim
Empfänger, dem ich sie dann auf der Türschwelle vorlese. Das kann eine Liebeserklärung, eine Versöhnungsgeschichte oder eine geheimnisvolle Einladung sein.
Meine Frau hat natürlich auch schon Depeschen von mir erhalten. Schliesslich
will ich meine kreative Energie nicht nur für Berufliches verbrennen.»
Zwei Seiten // 19
Mark Riklin, Schweizer
Landesvertreter
des «Verein zur Verzögerung der Zeit»,
betreibt die «Meldestelle für Glücksmomente» in St. Gallen und sagt:
«Viel zu viele Menschen rennen mit
Scheuklappen durch ihr Leben.»
20 // Schwerpunkt
Text: David Signer, Illustration: Lika Nüssli
Die Geografie
des Rauschs
Der Rausch gehört zum Leben – und Drogen sind dafür
keineswegs zwingend. Der Ethnologe und Schriftsteller
David Signer hat sich immer wieder auf abenteuerliche
Reisen in die Tiefen des Lebens gewagt. In Indien fand
er unbändigen Hass, in Afrika unsichtbare Geister und
in Winterthur unfassbare Liebe.
›››
SWISSLIFE Frühling 2011
22 // Schwerpunkt
V
or ein paar Jahren verbrachte
ich zwei Wochen im «Osho International Meditation Resort»
im indischen Pune, früher berühmtberüchtigt als Ashram des «Sexgurus»
Bhagwan. Will man etwas erfahren über
«Rausch ohne Rauschmittel», gibt es kei­
nen besseren Ort. Jährlich pilgern rund
200 000 Besucher ins «spirituelle Disneyland», wie es das Wall Street Journal
einmal nannte – das grösste Therapieund Meditationszentrum der Welt.
Unter den unzähligen Workshops
findet jeder Transzendenz-Hungrige
etwas nach seinem Gusto: «Lach-Me­
ditation», «Alchemie des 3. Chakra»,
«Wer bin ich ohne meine Geschichte?»,
«Zennis» (Zen-Tennis), «Neo-Reichianische Körperarbeit», «Sterben, bevor du
stirbst», «Im Dunkeln sitzen». Etwas
vom Extremsten ist «Mystic Rose». Diese Hardcore-Meditation dauert drei
Wochen, jeden Tag von neun bis zwei.
Die erste Woche wird nur gelacht, die
zweite geweint, die dritte geschwiegen.
«Mystic Rose ist eine Reise in die Vergangenheit», erklärte mir ein belgischer
Teilnehmer, der vor Jahren für «spirituelle Ferien» nach Pune kam und blieb.
«Am Ende bist du etwa auf der Stufe
eines Zweijährigen.»
Das schien mir etwas riskant, deshalb meldete ich mich stattdessen für
die AUM-Meditation an. «Innerhalb
von drei Stunden werden alle wesentlichen Lebensebenen wie Hass, Liebe,
Wahnsinn, Lachen, Sex durchquert»,
hiess es in der Ausschreibung. Es gab
zuerst ein obligatorisches Vorgespräch,
um abzuklären, ob der Teilnehmer nicht
riskiere psychotisch zu werden.
Zwei Stunden später baute ich mich
vor einem Iraner auf und schrie: «Du
bigotter Vollidiot, steck dir deine
Atombombe doch in den Hintern!» Da
trat ein bulliger Araber auf mich zu,
Schweissperlen auf der Stirn, und
brüllte auf Englisch: «Was hast du hier
verloren, du Sau-Nazi? Vierteilen sollte
man dich, du deutscher Abschaum!»
Soweit der «Hass-Teil». Es war erstaunlich, wie wenig es brauchte, um
Dinge zu tun und zu sagen, die man
Ein paar Minuten Durchschütteln,
dann wurde man aufgefordert durchzudrehen. Ohne Lachen, ohne Theater.
Den ur-innersten, beunruhigendsten
Wahnsinn hoch- und rauskommen lassen. Es hiess, man solle nicht auf die
andern achten. Natürlich schielte man
dennoch etwas herum und, bei Gott, es
war kein hübscher Anblick.
Als Nächstes musste man sich die
traurigsten Ereignisse seines Lebens
vergegenwärtigen und den Tränen frei-
Eben noch von kosmischer Sinnlosigkeit
erfüllt, wälzten sie sich lachend am Boden
wie durchgedrehte Clowns.
sich sonst nie erlaubt hätte. Aber auch,
wie sehr man gerade im grössten SichGehen-Lassen auf stumpfe nationalistische Klischees zurückgriff. Als die
Kursleiterin den Gong schlug, stürzten
die Teilnehmer heiser und erschöpft
zu ihren Wasserflaschen. Selbst in der
Pause kam es immer wieder zu unkontrollierten Weinkrämpfen und Zitteranfällen.
Nach dem aggressiven Teil ging es
zum Gegenpol: Man suchte sich ein
sympathisches Gegenüber, schaute sich
tief in die Augen, sagte: «I love you»,
und umarmte sich. Besonders verstörend war, dass mir eine Handvoll Leute Liebeserklärungen machten, die ich
kurz vorher noch aus vollem Hals beschimpft hatte.
en Lauf lassen. Es hiess, ich müsse
noch am Durchbrechen meines Charakterpanzers arbeiten. Gleich darauf:
die Lach-Phase. Erstaunlich, wie ansteckend Stimmungen sind. Eben noch
das Gesicht im Kissen vergraben und
von kosmischer Sinnlosigkeit erfüllt,
wäl­
zten sich die Teilnehmer in der
näch­
sten Minute am Boden und
schnap­
pten nach Luft wie durchgedrehte Clowns.
Schliesslich: Sexualität. Man besinne sich auf die eigene Kraft – strot­
zende Männlichkeit, unwiderstehliche
Weiblichkeit – und gebe ihr möglichst
unzensuriert Ausdruck. Dann suche
man sich einen Partner oder eine Partnerin und gebe sich den erotischen
Energien gegenseitig hin. (Bedingung:
«Wir Menschen brauchen
den Rausch, um zu lernen.»
Mario Etzensberger, was verstehen Sie als Psychiater unter
einem Rausch? Rausch wird am ehesten als Zustand betrachtet,
der nicht dem Alltag entspricht und der durch Stoffe oder durch
Handlungen produziert wird. So wie die Männer, die den Cresta
Run hinunterjagen. Das versetzt sie in einen anderen Zustand.
Wie stelle ich mir diesen Zustand vor? Es ist ein Zustand, der
etwas Abenteuerliches hat. Man empfindet ihn als fremd, doch
löst er gleichzeitig einen gewissen Kitzel aus.
Und wie genau kommt es zum Rauschzustand? Es ist ein relativ
einfacher Vorgang im Gehirn, nämlich das Reizen des Belohnungs­
systems. Wir haben im Gehirn ein Belohnungssystem, das vor
allem mit dem Botenstoff Dopamin funktioniert. Und zwar dann,
wenn wir etwas erleben, das wir im Nachhinein als angenehm,
erstaunlich oder ergreifend empfinden. Der Hirnforscher
Manfred Spitzer sagt, dieses Belohnungssystem sei entstanden,
um uns Menschen lernbegierig zu machen.
Wir brauchen den Rausch, um zu lernen? Solche Rauschzustände passieren tatsächlich, wenn es mir gelingt, etwas Neues zu
beherrschen. Ich besitze zum Beispiel ein Foto meiner ersten
Tochter als Kleinkind. Das Bild entstand just, als sie das erste
Mal allein stehen konnte. Ihr Gesicht verrät, dass das Belohnungssystem sehr wirksam gewesen sein muss: Unsere Tochter
hatte einen regelrecht verklärten Ausdruck. Spitzer sagt, dass
Menschen dank dieser Rausch-Belohnung neugierig sind und sich
aus bequemen bekannten Situationen in neue aufmachen. Wenn
man dafür nicht belohnt würde, hätte man diesen Drang nicht.
Sie stellen den Rausch als etwas Positives dar. In der Volksmeinung gilt er eher als etwas Schlechtes. Der Rausch ist
deshalb negativ besetzt, weil im Rauschzustand meine kognitiven
Systeme und meine Kontrollsysteme eher reduziert sind und es
häufig aus dem Rausch heraus zu Schäden kommt. Wenn es mir
besonders gut geht und ich besonders angenehme oder
spannende Gefühle habe, ist auch die Kontrolle reduziert.
SWISSLIFE Frühling 2011
Es geht um den Kontrollverlust? Ja, und in diesem Kontrollverlust können schädliche Aktivitäten passieren. In allen Epochen
kannte und benutzte der Mensch Rauschzustände – aber die
Völker haben sie stets ritualisiert. Das war wie eine Mauer, ein
Schutz: Innerhalb dieses Raumes konnte man den Rausch
erleben, die Bewusstseinsveränderung, den Kontrollverlust. Es
war dafür gesorgt, dass mir nichts Böses passiert.
Und heute? Gefährlich wird es bei Rauschzuständen immer
dann, wenn sie entritualisiert werden. Denn der Rausch ist die
Loslösung von Regeln und bringt dem Individuum für den
Moment maximale Autonomie. Alle Systeme, die auf Macht aus
sind, sehen es gar nicht gern, wenn ihre Untertanen Rausch­
zustände ausleben; sie werden unkontrollierbar.
Das heisst, dass eine Regierung Rauschzustände möglichst
verbieten will? Das ist keine Lösung: Je mehr die Menschen
eingeengt werden, desto grösser wird der Reiz im Überschreiten
dieser Regeln. Der Umgang mit Rausch und Regeln ist ein Spiel,
das gerade der Regelgeber sehr gut beherrschen sollte.
Das klingt ganz nach der Quadratur des Kreises … Nur schon
die Überschreitung einer Regel kann wieder einen Rausch­
zustand erzeugen. Als weiser Regelgeber darf ich also weder
kleinlich noch missgünstig sein. Ich muss Regeln so auf­stellen,
dass sie möglichst Schaden verhindern – und gleichzei­tig
nicht so sehr einengen, dass sie dazu auffordern, überschritten
zu werden. Das ist die grosse Kunst. Allerdings erlassen
viele Regelgeber ihre Regeln nicht, um Schaden zu verhindern,
sondern um Ideologien zu befriedigen. Sie missgönnen anderen
den Rausch, weil die Menschen sich im Rausch den alltäglichen
Regeln entziehen.
Mario Etzensberger,
1947 in Baden geboren, gehört zu den
renommiertesten Psychiatern in der Schweiz und
war 18 Jahre lang Chefarzt der aargauischen
Psychiatrischen Klinik Königsfelden. 2009
eröffnete er in Brugg eine Privatpraxis für
Psychiatrie und Psychotherapie.
24 // Schwerpunkt
«Die Grenze liegt dort, wo es einem der
beiden zu viel wird, und: bitte Roben
anbehalten!»).
Zum Ende gab es bei Kerzenschein
Tee und Bananen. Man wurde aufgefordert, nicht zu Fuss oder per Auto
nach Hause zu gehen, sondern den
Shuttle-Service zu benützen – «denn
wir sind nach dieser Erfahrung jetzt
alle nicht ganz zurechnungsfähig». In
der Tat. Und nach zwei Wochen «Bewusstseinserweiterung» war man gänzlich weichgeklopft. Aber so schräg das
alles klingt: Ich habe mich kaum je so
frisch und lebendig gefühlt wie am
Ende dieses Trips. Allerdings, und das
war das Traurige daran: zurück in Zürich, nahm die Euphorie von Tag zu
Tag ab, und das Grau des Alltags machte sich wieder in mir breit.
Das Berliner Perversitätenkabinett
Ganz anderer Art als Pune war vor zwei
Jahren der Besuch im sagenumwobenen Berliner KitKat-Klub, Treffpunkt
aller möglichen sexuellen Subkulturen:
Homo- und Transsexuelle, Fetischistinnen, Sado- und Masochisten suchen
dort nach dem ultimativen Kick. Das
Lustige war, dass die meisten in einer
Art Antikleidung herumgingen, die den
Blick freigab auf das, was Kleidung normalerweise bedeckt: Genitalien, Hintern, Busen. Der Rest war straff in Leder
oder Latex eingepackt.
Ein älterer Mann in einem T-Shirt
mit dem Aufdruck «Get it while you
can» machte die ganze Nacht über die
Runde – an Krücken. Ein Dickwanst
mit Brille erschien im Rüschenrock
und einer weissen Spitzenhaube auf
dem Kopf. Ein anderer war bloss mit
einem Schlips bekleidet und wurde begleitet von einer muskulösen Frau in
einer kommunistischen Militäruniform.
Eine ältere Dame hatte sich wie eine
Mettwurst in einen Ganzkörpernetzstrumpf gestopft, und ihre Kollegin
führte an der Leine einen Mann in einer
schwarzen Ledermaske. Nur die Mundöffnung liess sich mit einem Reissverschluss öffnen, was sie ihm für die
Dauer eines Biers gestattete. Ging sie
tanzen, kettete sie ihn an eine Stan­ge.
Überall standen Gynäkologenstühle.
Allerdings setzten sich lediglich Männer hinein, um untersucht zu werden.
Es war wie auf einem Weltraumbahnhof in Star Wars, wo die verschiedenartigsten Bewohner von fernen
Planeten zusammenkommen – aber so
richtig orgiastisch wurde es doch nicht.
Trotz aller freakigen Outfits (und vermutlich diverser Drogen) blieben die
Teilnehmer halt doch selbstbeherrschte, auf eine gewisse Distanz bedachte
Nordeuropäer.
In der Psychedelik-Umlaufbahn
Ich habe im Laufe der Jahre verschie­
dene Drogen ausprobiert, aber unterm
Strich waren die nicht-chemischen Räu­
sche interessanter. Vielleicht, weil sie
mit mehr Drum und Dran, mehr Aufwand, mehr Geschichten verbunden
sind. Einfach etwas «einzuwerfen» ist
SWISSLIFE Frühling 2011
ein bisschen banal. Am schlimmsten
war eine Haschvergiftung. Seither weiss
ich: Nicht jeder Tee ist gesund. Zuerst
spaltete sich mein Ich, und David 1
sprach in meinem Hirn mit David 2.
Das war nicht lustig. Dann wurde ich
auf eine Art Umlaufbahn geschickt.
Vielleicht war ich ein kreisender Planet,
vielleicht ein Elektron. Ich war über-
Wenn ein Geist übernimmt
Die faszinierendsten Grenzüberschreitungen aber fanden in Afrika statt. Als
Ethnologe nahm ich einmal an einer
zweitägigen Heilzeremonie in einem
Küstenort der Côte d’Ivoire teil. Eine
Mutter und ihre Tochter waren krank,
es ging um Hexerei. Eine Rhythmuskombo spielte, die Heilerin, das Gesicht
Mit weissem Lehm eingerieben tanzte
sich die Heilerin in Trance. Dann fuhr der
Geist in sie. Es war ein Säufer.
zeugt, dazu verdammt zu sein, solcherart nun die Ewigkeit zu verbringen, und
war unendlich dankbar, als ich nach
gefühlten hundert Jahren wieder auf
dem Erdboden landete. Seither lehne
ich dankend ab, wenn mir ein Joint angeboten wird.
Nicht viel besser verlief ein LSDVersuch. Ich begnügte mich mit einem
Achtel der angebotenen Dosis und
ging mit meiner Begleiterin zur Bar.
Sie fragte mich nach meinem Stern­
zeichen. Ich dachte nach. Als ich zu
einer Antwort ansetzen wollte, stand
niemand mehr neben mir. In einem
Nebenraum fand ich die Frau. «Fisch»,
sagte ich. Sie blickte mich irritiert an.
Verständlich. Ich hatte für die Antwort
etwa fünf Stunden gebraucht.
mit weissem Lehm eingerieben, tanzte
sich in Trance. Dann fuhr der Geist in
sie. Es war ein Säufer. Die Heilerin taumelte, lallte und verlangte nach Schnaps.
Jemand brachte ein Fläschchen Rum,
das sie in einem Zug leerte.
Die gute Frau, sonst die Tugend in
Person, machte die anwesenden Mädchen aufs Ordinärste an und grabschte
nach ihren Brüsten. Dann führte der
Geist die Besessene zur Hütte des verdächtigten Übeltäters, der zugab, dass
er versucht hatte, die Seele des Mädchens zu essen. Er musste ein Huhn
opfern und sich entschuldigen. Dann
verliess der Geist die Heilerin, die
gleich­sam in sich zusammenfiel und
auf der Stelle einschlief. Als sie ein paar
Stunden später erwachte, konnte sie
sich an nichts mehr erinnern. Ich habe
die Heilerin ein paar Jahre später in
einer Banlieue von Paris wiedergesehen,
wo sie mit ihren zwei Töchtern in einer
engen Einzimmerwohnung hauste. Sie
in die Winterthurer Eulachhalle, um
Amma hautnah zu erleben. Amma ist
eine auf Anhieb sympathische Frau. Sie
ist 57, klein, etwas pummelig, mit einem strahlenden Lächeln und einem
Ammas Art für Liebe zu demonstrieren,
ist mehr als eine Geste. Es ist vielleicht die
grösste Kunstperformance der Welt.
erklärte mir, dass ihre Geister in der
Côte d’Ivoire geblieben seien. Sie arbeitete auch in Frankreich als Heilerin,
aber in Trance konnte sie nur in
Afrika fallen.
Viele Arten von Rauschzuständen
sind an gewisse Orte, Gesellschaften
und Kulturen gebunden. Denn auch
die Geister, die Trance, die Sinnesüberschreitungen haben ihre Territorien,
ihre Geografie – und ihre Grenzen.
Handfeste Liebe
Millionen Menschen sehen in Sri Mata
Amritanandamayi, genannt «Amma»
(«Mutter»), eine Heilige. Seit Jahren
reist die Inderin um die Welt und umarmt Menschen; man sagt, es seien bis
heute rund 30 Millionen gewesen. Ein
Kollege von mir, als studierter Philosoph durchaus Skeptiker, besuchte
während einer Südindienreise aus Neugier Ammas Ashram in Kerala, wurde
von ihr umarmt und verfiel in eine
mehrmonatige Euphorie. Das wollte
ich mir nicht entgehen lassen. So pilgerte ich wie 20 000 andere Schweizer
Leuchten in den Augen. Sie stammt aus
einer armen Familie. Als sie neun war,
wurde ihre Mutter krank, und sie musste sich fortan um den Haushalt und die
sieben Geschwister kümmern. Zu ihren
Pflichten gehörte auch, von Haus zu
Haus zu gehen, um Essensreste für die
Kühe zu sammeln. Sie war schockiert
vom Elend, das ihr begegnete, und
manchmal stibitzte sie zu Hause Nahrung und Kleider, um sie als Geschenk
mitzunehmen.
Wenn sie jemandem nichts geben
konnte, umarmte sie ihn halt zum
Trost. Fremde Menschen, Männer, Angehörige anderer Kasten oder gar Kastenlose zu umarmen, gilt den meisten
Indern bis heute als skandalös. Ammas
Art, für Liebe zu demonstrieren, ist also
mehr als eine sentimentale Geste. Es ist
ein mutiges, auch politisches Statement. Vielleicht ist es die grösste Kunstperformance der Welt.
Ja, und dann umarmte sie mich also
herzhaft. Leute vor mir wurden, wenn
Amma sie an sich drückte, von so starken Gefühlen überflutet, dass sie in
Tränen ausbrachen. Das passierte mir
zwar nicht. Trotzdem war die Begegnung berührend. Sie sang mir etwas ins
Ohr, streute mir Blütenblätter über den
Kopf, gab mir einen Apfel und ein Bonbon. Ihr selber scheint das Knuddeln
Wildfremder am meisten Energie zu
verschaffen. Sie wirkt wie eine Grenzen
sprengende Pippi Langstrumpf, die
Küsse und Süssigkeiten verteilt und davon träumt, sich die Welt so zu machen,
wie sie ihr gefällt: den Alltag zu überwinden, die Kontrolle zu verlieren, Normen aufzuheben.
Kein globaler Rausch
Erstaunlicherweise hält sich der Rausch
an kulturelle Muster; selbst der Befreite, Entgrenzte folgt gesellschaftlichen
Bahnen. Nicht nur werden in den verschiedenen Weltgegenden unterschiedliche Drogen benutzt, auch die Rauschzustände unterscheiden sich radikal
voneinander. Der bayrische Kampftrinker hat wenig gemein mit dem Opiumraucher in Laos oder dem indianischen
Schamanen auf der Peyote-Reise. Erst
recht gelten diese Differenzen, wenn es
um veränderte Bewusstseinszustände
geht, die nicht durch Rauschmittel verursacht werden, etwa bei fastenden
Yogis in Indien, den «drehenden Derwischen» in der Türkei oder haitianischen
Voodoo-Priestern in Trance.
David Signer, 46, ist promovierter Ethnologe,
Schriftsteller und Journalist. Er lebte mehrere Jahre
in Afrika, schrieb das Standardwerk «Die Ökonomie
der Hexerei oder Warum es in Afrika keine Wolken­
kratzer gibt» sowie zwei Romane (Salis Verlag).
Lika Nüssli, 37, studierte Textildesign und
Illustration, ist seit 2001 selbständig und gewann
2006 den Schweizer Bilderbuchpreis.
Schwerpunkt // 27
SWISSLIFE Frühling 2011
Liebesrausch
100 000 mal küsst der
Mensch durchschnittlich in
einem 70-jährigen Leben.
46 Prozent der
Singlemänner finden
Krankenschwestern
besonders attraktiv.
26 Prozent
der
Frauen bekommen am
liebsten Komplimente
bezüglich ihrer Intelligenz.
3 mal Sex pro Woche
senkt das Schlaganfallrisiko um die Hälfte.
66 Prozent der Männer
gehen beim ersten Date am
liebsten Kaffee trinken.
15 kg ist das Gewicht, mit
dem Küssende ihre Lippen
aufeinanderpressen.
23 Monate dauert
in etwa die Phase der
ersten Verliebtheit.
37 Prozent der Frauen
finden den Namen
Martin sexy.
12 Prozent der Graffiti
auf Damentoiletten drehen
sich um das Thema Liebe.
2 Wochen seines Lebens
verbringt der Mensch
ausschliesslich mit Küssen.
Zahlensalat // 29
20 Prozent
der Männer
küssen gerne rot geschminkte Lippen.
64 Kalorien
verbraucht
ein leidenschaftlicher Kuss.
18 Jahre alt ist der Weltbürger
durchschnittlich beim ersten Verkehr.
38 Gesichtsmuskeln
sind beim Küssen im Einsatz.
50 Prozent
der Frauen
erwarten, dass der Mann beim
Date die Rechnung übernimmt.
42 Prozent
der Frauen
finden Küssen besser als Sex.
Immerhin etwa 30 Prozent der Männer
sehen das genauso.
58 Prozent der Singlemänner
wollen vor allem eine gut
aussehende Partnerin.
61 Milligramm
Wasser sind Bestandteil eines
durchschnittlichen Kusses.
9 Liebespartner
hat
der Weltbürger durchschnittlich
im Laufe seines Lebens.
4000
verschiedene
Bakterien werden beim
Küssen ausgetauscht.
43 Prozent
der Frauen sind
überzeugt, dass Männer, die nicht
küssen können, es auch im Bett
nicht bringen.
SWISSLIFE Frühling 2011
SWISSLIFE gibt es auch als App für iPad sowie als E-Magazin auf
www.swisslife.ch/magazin
Eigenheim // 31
So fängt
Zukunft an.
12 000 neue Einfamilienhäuser werden in der Schweiz
Jahr für Jahr gebaut. Im letzten Quartal 2010 wurden
beispielsweise in 100 von 167 Gemeinden im Kanton
Freiburg Baugesuche eingereicht, insgesamt 263 an der
Zahl. SWISSLIFE nennt die Namen der stolzen
Bauherren – für sie beginnt mit dem Hausbau der
Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.
›››
SWISSLIFE Frühling 2011
Société immobilière en formation,
Cheiry
p. a. Archigraph Sàrl,
Pascal Hofmann et Patricia Clémence,
Route du Chamois
Clos-du-Vua
Bulle
Cheyres
Alterswil
Jacqueline Geiser, François et
Marie-Noëlle Mettraux et Christophe
Markus und Marlène Thalmann-
Jean-Pierre Cahhrière,
Gotti, En Crevel;
Meuwly, Unterdorfstrasse 15;
Chemin de l’Aurore;
Fabrice Vuille et Anne-Sylvie Nydegger,
Pascal und Kerstin Schafer,
Murielle et Cédric Progin, Bras-
Chemin Pré-de-la-Vigne
Bergsicht 12
de-Fer 26, Secteur La Tour-de-Trême;
Corbières
Arconciel
Pierre et Danièle Rusticoni,
Alexis et Michèle Bussard,
RM Architecte Sàrl, Pré-de-l’Arche
Chemin de Plaisance 55;
Impasse de la Ville
Attalens
Hazim et Arza Sabic,
Corminboeuf
Roland et Birgit Silvia Schütze,
Chemin de Plaisance 65;
Jacques et Marie-Claude Wohlhauser,
Chemin de la Greppa 18 et 20;
SI en formation, p. a. Pasquier-Glasson
Impasse du Pré-Laurent
JPF Immobilier SA,
SA, Rue de Préville 19,
Chemin de la Fin-du-Clos;
Secteur La Tour-de-Trême;
Virginia Ranini et Eduardo Andrade,
Christelle et Jean-Bruno Lekeufack,
Chemin du Grand-Crêt 8,
Chemin du Carry 6;
Secteur Tatroz
Fatmir Paloja,
Avry
Chemin de Cuquerens 1;
Marco Mosca, Impasse de la Source,
Cedric Balmat,
Secteur Avry-sur-Martan;
Chemin de Cuquerens 3;
Atelier d’architecture Stéphane
M. et Mme Monney,
Vonlanthen, Sàrl, Impasse de
Chemin de Cuquerens 5;
la Colline 2, 4, 6, 8, 10, 12,
Jean-Luc et Corine Gapany,
Secteur Avry-sur-Martan
Rue Dom-Hermann 47,
Belfaux
Secteur La Tour-de-Trême;
Irène et Leonardo Broillet-Peterhans,
Cyril et Magali Vallée,
Route des Noisetiers;
Chemin des Cerisiers 17;
Adao Couto et Maria Medas,
Entreprise Ropraz SA,
Route des Vuarines;
Chemin des Crêts 61–63, 65, 67;
José et Sonia Reboleiro,
Magali et Philippe Millasson,
Impasse Gare CFF
Chemin de la Pépinière 69
Billens-Hennens
Chables
Jean-Claude Demierre et Anne
Yanick Moschini, La Rochette
Humberset, Route de Villaranon;
Châtel-Saint-Denis
Nicole et Philippe Cudry,
Thierry et Sandra Guenat,
La Petite Croix
Chemin de la Moille-au-Critsou 69;
Bösingen
Michael Dayer et Céline Di Venuto,
Stephan Kinzl, Mattenweg 36
Chemin de la Moille-au-Critsou 77;
Bossonnens
Danien et Justyna Cardinaux Karcz,
M. et Mme Christophe Bastino,
Chemin de Champ-Bochet 23
Impasse Petit-Reynet 4
Châtillon
Botterens
Daniel Bismor
Nathalie et Michael Richoz,
Châtonnaye
La Rochetta;
Luis Miguel et Maria José Mancoca,
In dieser Auflistung sind die Gemeinden,
in denen die Baugesuche eingereicht wurden,
in roter Farbe gesetzt, danach folgen
Bauherrschaft und künftige Adresse.
Clos-Piquet
In der Schweiz
wohnt nur jeder
Dritte im eigenen Haus. Das
ist wenig im
internationalen
Vergleich:
In England sind
68 % Hausbesitzer, in
Frankreich 55 %
und in Deutschland wohnen
42 % im Eigenheim.*
Louise et Monique Feneyrolles,
Der Anteil der Einfamilienhäuser
am gesamten Gebäudebestand der
Schweiz nahm seit 1970 von 40 %
auf heute knapp 60 % zu. Im Jahr
2008 waren von den neu erstellten
Gebäuden mit Wohnungen 68 %
Einfamilienhäuser.*
Impasse de la Chavouna;
Georges Studer, Sous-Gare;
Grégory et Elisabeth Corminboeuf,
Grand-Rhain
Dompierre
Bujar Kastrali, Route de Corcelles
Düdingen
Kocher & Partner Architekten AG,
Obere Zelg;
Clerc Generalunternehmung AG,
Magdalenastrasse;
Philippe de Buman, Galmis 6;
Nicole und Markus Ruch, Mühleweg;
Michele Bollschweiler und Dominique
Schneuwly, Obere Zelg;
Walter Lüdi, Balbertswil;
Ruth Egger, Riedlistrasse;
Markus und Jacqueline Bapst,
Riedlistrasse;
Olivier Aebischer und Myriam
Corpataux-Magnedens
Cugy
Zbinden, Vullyweg 48;
Estelle et Jean-Paul Sallin,
Manuela Rodriguez,
Mathis David und Annja Bossart,
Impasse de la Baume
Pré-Guillaume
Vullyweg
Corserey
Delley-Portalban
Ependes
Megagest SA,
Fabrizio et Marina Simone, Le Verdet;
Clerc Entreprise générale SA,
Route de Lentigny 27 et 29
Patrick Hyvernat, Petit-Delley,
Chemin du Vuassoz, Le Coquier
Cottens
en Farvageux;
Estavayer-le-Lac
Virginie et David Pauchard,
Frederic et Corinne Gross, le Verdet;
Marie-Claire et Michel Apothéloz,
Route de la Côte
Didier et Marie-Jeanne Matthey,
Chemin du Creux-du-Van;
Courgevaux
Route de Chabrey;
Marie Aguilar et Peter Te Kloese,
Philipp und Nicole Reichen,
Urs et Christine Helbling, L’Orgère 79
Chemin du Jura;
Haut-des-Vignes
Domdidier
Tom Glanzmann et Alain Pfammatter,
Courtepin
Cotting-Malcotti-Schaller, Pascal et
Sur-les-Rives;
Fabienne et Olivier Bürki, Rue de
Nadine Brauchi, Route de la Bruyère;
Lucienne Schneider,
la Motta, Secteur Courtaman;
Alexandre et Nicole Hublard,
Chemin des Roches;
Timothy et Jacqueline Walters-
La Chavouna;
Pierre Cuany et Hélène Hug,
Brügger, Route de la Motta 81,
Valérie et William Rué, La Chavouna;
Chemin des Etangs
Secteur Courtaman;
Annelis Steffen, Route des Genevreys;
Farvagny
Pedro et Martine Amaral,
Joao Carlos Sobral Pinto et Elisabete
Michel Oberson, Impasse des Moulins;
La Grand-Fin 74
Ribeiro Pinto, Route d’Oleyres;
Jean Meyer et Séverine/Sandy Bapst,
Crésuz
Claudio et Mariangela Coletta,
Route de Grenilles 65, Secteur Grenilles
Kurt et Charlotte Käser,
Route d’Oleyres;
Panches
Pierre-Yves Jordan, Vua-du-Cado;
Jean-Philippe Lecoq,
Impasse de la Chavouna;
SWISSLIFE Frühling 2011
Galmiz
Andrea und Franziska Zingg,
Bahnhofstrasse
Giffers
Mario und Michael Gugler,
Flüelimatta;
Christian und Sandra Poffet,
Obertswilstrasse;
Charles und Laurence Julmy, Rain
Gletterens
Cédric et Anne Bersier,
Fin-de-Gros-Bois;
In der Gegend um den Genfersee
stiegen die Preise für Einfamilienhäuser zwischen 2007 und 2010
um rund 40 %. Auch in den
Kantonen Zürich und Zug wurden
Preissteigerungen von bis zu
20 % beobachtet.*
Abel Zufferey, Chemin de Robin;
Johnny et Jenny Cruz, Fin-de-la-Ria
Grandvillard
Frank et Nathalie Bourgeois,
Route de la Cascade 28;
Delphine et Peter Butler,
Chemin des Lilas 1;
Baptiste Pharisa et Stéphanie Rudaz,
Chemin des Noisetiers 9
Granges
Jean-Luc et Carine Fragnière,
Gurmels
Véronique Galley et Vincent Kilchoer,
Route d’Attalens;
Rolf Minder, Dürenberg 241;
Route de Magnedens,
Jean-Philippe Gillioz,
Jürg Minder, Dürenberg 251;
Secteur Ecuvillens
Chemin de Nanchy 12
Barbara und David Lazzara,
Hauteville
Granges-Paccot
Dorfmatte 12;
P. et J. Brodard, Route d’Impart
Routes Modernes SA, Fribourg/André
Marc und Nadine Wyss,
Heitenried
Antiglio SA,
Obere Mühle 58, Sektor Liebistorf;
Antoinette Lindt, Pfandmattstrasse;
Route de Josaphat 55, 57, 63, 65;
Igor Leo, Sandacher 4;
Clerc Generalunternehmung AG,
Grangettes
Martin und Mlyako Berger,
Hauptstrasse 54;
Alain et Marinette Boano,
Holzacher 5, Sektor Gurmels;
Daniela Stoll und Rolf Brünisholz,
Impasse Pra-Deffera
Casutt & Co. AG, Grausacher 3,
Pfandmattstrasse;
Greng
Sektor Liebistorf;
Reinhold und Anita Sturny, Spisi 41
Nadia und Hervé Guyaz, Dyfeld
Bierim Gurl, Hauptstrasse;
Jeuss
Grolley
Markus Janser, Bulliardweg 10;
Benjamin und Gaby Vonlanthen,
Christian et Sandra Racordon,
Ewald Wohlhauser, Chasseralstrasse 3,
Eichenweg
Route de Fribourg, Village Sud;
Sektor Kleingurmels;
Kerzers
Giuseppe et Lucia Scavo,
Wohnbau AG, Bodenzelgstrasse 79
Christoph und Jacqueline Zwahlen,
Impasse du Gros-Praz 12, Village Sud;
Haut-Intyamon
Bahnhofplatz 10;
Antonio Magano Reboleiro et Sandra
Gratisa SA, Planchamp,
Lindenmätteli GmbH, Fräschelsgasse;
Amaral Nascimento Reboleiro,
Secteur Neirivue;
Sunny house GmbH, Mühlegasse 53;
Impasse du Gros-Pra, Village Sud;
Hauterive
Hanni Fichtenthal, Mühlerain 72
Sampaio Sotero, Impasse du Gros-Pra,
Nicole, Camille, Guillaume, Arnaud
Kleinbösingen
Village-Sud;
et Justine Prin, Impasse du Triolet,
Pascale Probst, Grüneburg
Secteur Ecuvillens;
Murten
See
(Lac)
Wünnewil-Flamatt
Estavayer-le-Lac
Broye
Düdingen
Broye
Fribourg
Sense
(Singine)
Villars-sur-Glâne
Marly
Broye
Saane
(Sarine)
Broye
Glâne
Bulle
Greyerz
(Gruyère)
Vivisbach
(Veveyse)
Châtel-Saint-Denis
Der Kanton Freiburg in Zahlen
Hauptort: Freiburg
Fläche: 1671 km2
Höchster Berg: Vanil Noir (2389 m)
Einwohnerzahl: 273 000
Bevölkerungsdichte: 164 Einw./ km2
Ausländeranteil: 18,1% (Aug. 2010)
Amtssprache: Französisch (63,2%), Deutsch (29,2%)
Arbeitslose: 3593 (2,5%, Nov. 2010)
Die roten Punkte auf der Karte symbolisieren
die Baugesuche im 4. Quartal 2010.
SWISSLIFE Frühling 2011
Jede Sekunde wird heute in
der Schweiz ein Quadratmeter
Land verbaut – das sind
zehn Fussballfelder pro Tag.*
La Brillaz
Champ-Dessus (Derrey-la-Croix),
Léchelles
Albano et Isabelle Gallucci,
Secteur Porsel
Catherine et Daniel Georges,
En Meinoud, Secteur Lentigny;
Le Glèbe
Chemin de la Cabuche 16;
Alexandre Krattiger, Clos-de-l’Arche,
Amélie et Christian Dafflon,
Olivier Ribotel et Aline Mamry,
Secteur Lentigny;
Route des Nervaux,
Chemin du Vigny
Veronique et Philippe Bertschy,
Secteur Estavayer-le-Gibloux
Les Montets
Route de la Poste 15, Secteur Lentigny;
Le Mouret
Evelyne et Yves Aebi, Impasse de
Fabrice Perroud et Florence Uldry,
Marie-José Godel et Olivier Staremberg,
Grandvau, Secteur Aumont;
Route du Chaffeiru, Secteur Lentigny
Route de la Laiterie, Secteur Oberried;
Marcel Louis Pochon, Les Iles,
La Sonnaz
Paul, Jean-Claude et Michel Brodard,
Secteur Montet;
Nelson et Maria Trigo et Edouardo
Lydia Schafer, Route du Pafuet,
Centre de rencontre et de formation,
Trigo, Secteur Cormagens
Pré-aux-Oies;
Les Grands-Champs, Secteur Montet
Le Flon
Samuel et Pascale Brodard, Impasse
Lully
David er Sara Rial, Clos-Secours,
de Montsibolo, Secteur Bonnefontaine;
Familles Brossin et Ferreira dos Reis,
Secteur Bouloz;
Cynthia et Olivier Perroulaz, Le Village,
Moulin-au-Rey 14;
Eric Aschilier et Cindy Aebischer,
Secteur Bonnefontaine
Stéphane et Myriam Rapaz, L’Ingera 8,
Champ-Dessus (Derrey-la-Croix),
Le Pâquier
Secteur Seiry;
Secteur Porsel;
Guyve et Claudia Safary,
Marco Franco, Chemin de
Laurent et Angélique Neyroud,
Route du Carmel
la Frinzalla 25, Secteur Seiry
Marly
Mehmet Krasniqi et Xhavit Mustafa,
Während gesamtschweizerisch
34 % der Bevölkerung im eigenen
Haus leben, sind es im Kanton
Zürich nur 24 %. Nur gerade 7 %
Haus­eigentümer verzeichnet
die Stadt Zürich.*
Chemin des Epinettes;
Progecom SA,
Chemin du Bois-des-Rittes;
Fatmir Beka et Esed Ahmeti,
Route des Préalpes
Marsens
Nelly et Hervé Bonvin,
Lotissement En Crausa;
Neziraj Refki, Route de la GrandFin 45, Secteur Vuippens
Matran
Vert Immobilier SA, Route de la Guérite
Ménières
Edgar et Theresa Pereira, Clos-Quartier
Misery Courtion
Aline et Christophe Frossard,
En Mottez, Secteur Misery;
Nicolas et Mariorie Fürst, En Mottez,
Secteur Misery;
Stella Linck et Ivo Clemente;
Thierry Bigler et Céline Simonet-Bigler,
Route de Cournillens, Secteur Misery;
Ivan Rados et Stipe Rados, En Mottet;
José Placido, Au Marais,
Secteur Cournillens;
Société en formation, p. a. Architecture
Rossens
& Design Sàrl, Champ-Devant,
Sandra et Cédric Sauterel,
Secteur Misery;
Route de la Condémine
Vincent et Stéfanie Genier, En Mottez,
Rue
Secteur Misery
M. et Mme Pittet, Champ-au-Rey;
Montagny
Daphné et Michel Guinchard,
Seit 1983
wurden jährlich
11 000 bis
14 000 neue
Einfamilienhäuser gebaut.
In den letzten
20 Jahren sank
die Zahl nur
in der Baukrise
Anfang der
1990er Jahre
und im Jahr
2009 (9149
Häuser) auf
unter 10 000
Einheiten.*
Thierry Risse et Méry Consendai,
Champ-au-Rey;
Route de Montagny 22, Secteur
Loubna et Patrick Rossi,
Mannens-Grandsivaz;
Champ-au-Rey;
Beat et Mirjam Sticher, A Mannens,
Cedric Bays et Céline Chenaux,
Secteur Mannens-Grandsivaz;
Servaulaz, Secteur Promasens;
Jocelyne et Christian Cerf, Impasse des
Swissbat.ch Sàrl, Champ-au-Rey
Rochettes, Secteur Montagny-la-Ville
Saint-Aubin
Murist
S.T. Créations d’Habitats Sàrl,
Joséfine et Pierre Massy, Le Rosset
Route de Loustan;
Neyruz
Jean-Pascal Verdon,
Frédéric et Francesca Mauron,
Route de la Léchère;
Route de Nierlet 40
Sabrina et Christophe Rimaz,
Nuvilly
Route de Delley;
Giovanni Porqueddu et Maryline
Adifete et Bujar Luzha,
Hostettler, Les Batailles
Route Sous-Pendu;
Oberschrot
Christine et Laurent Balbi,
Roland Pürro, Egg
Route de la Bataille;
Pont-en-Ogoz
Laurent et Geneviève Dessibourg,
Najya Rotzetter, Le Bry, Secteur Le Bry
Route de la Crausa
Pont-la-Ville
Salvenach
Jean-Paul et Sandrine Ramuz, La Gotta
Dobre und Nikolinka Zdravev,
Prez-vers-Noréaz
Hauptstrasse;
Megagest SA, Route des Chênes;
Torsten und Daniela Seeger,
Maria Antonia da Silva Barros Araujo
Hauptstrasse
et Pedro Alexandre Carvalho Araujo,
Schmitten
Route des Chênes
Schneider & Kreienbühl AG, Eichenweg;
Rechthalten
Erbengemeinschaft Jungo,
Heribert und Nadja Bächler-Aeby,
Bagerstrasse
Sunematt 16
Semsales
SI en formation, p. a. Ropraz SA,
Remaufens
Philippe et Jeannette Berguerand,
Impasse du Pontonney 43
Jürg Meyer, Impasse de Souvy 8
Les Charmilles;
Sorens
Romont
David et Marie-Marguerite Baumann,
Robert-Philippe Bloch, Plan des Marais
Cristina et Paulo Marques,
Les Charmilles;
St. Antoni
En Bouley 43;
Laurence Jordan et Didier Pelissier,
Claudia und Heinz Gfeller-Vonlanthen,
Albert Echenard,
Chemin de la Vilette 19;
Niedermuhren
Chemin du Marais 4 et 20;
Paulo et Elisabeth Almeida, La Cierne 5
St. Silvester
Marco Collini, La Vignetta 43;
Siviriez
Andreas und Erika Dietrich, Riederehubel
Geraldine et François Helfer,
Cristina Sofia Tavares Oliviera et José
St. Ursen
La Vignetta 58;
Eduardo Martin Ferreira, Chemin de
Ursula Fasel, Underem Himmel;
Eva et Frédéric Borcard, En Bouley 114
Failly 3, Secteur Villaraboud;
Berthold Lauper, Obstgarten
SWISSLIFE Frühling 2011
Philippe Bifrare et Jessica Chammartin,
Der Wohnungsbau habe noch
goldene Zeiten in Aussicht,
heisst es im Freiburger Konjunkturspiegel. In den ersten sieben
Monaten 2010 wurden 1341
Neuwohnungen bewilligt – 8,1 %
mehr als im gleichen Zeitraum 2009.*
Route de la Magne 23, Secteur
La Magne;
Laetitita Huguenot et Thierry Vaucher,
Impasse du Jura 2, Secteur Sommentier;
Micheline Pittet, Impasse de la Côte
Vuadens
Richard et Séverine Tarrès,
Chantemerle;
Julien et Sandrine Allard,
Village d’En-Haut
Vuisternens-en-Ogoz
Alain et Eveline Delaquis,
Impasse du Verné;
Hervé Ottet, Impasse du Verné;
Anne-Rachel et Christophe Oberson,
Impasse du Verné;
Sébastien et Muriel Chassot,
Impasse du Verné;
Corinne et Bastien Petitpierre,
Impasse du Verné;
Alain Thévoz, Impasse du Verné
Tafers
Ursy
Wallenried
Jacques und Margrit Folly-Raemy,
Joseph Deschenaux,
Olga et Yann Lionel Benoit, En Amont
Engelsmattstrasse;
Chemin Bois-du-Mont;
Wünnewil-Flamatt
AM Generalbau AG, Engelsmatte;
Abadia SA, Route du Plattiez;
Keller AG, Altschlossmatte 17,
Daniel und Claudine Vonlanthen-
Claude et Chantal Demierre,
Wünnewil;
Meuwly, Obere Zelgstrasse
Chemin du Perrey 29;
Keller AG, Altschlossmatte 23,
Tentlingen
Fabien Gavillet, Chemin des Charbon-
Wünnewil;
Mathias Burri, Dürrenbergstrasse;
nières 46, Secteur Vauderens
Carmela und Adrian Schafer-Anker,
Adrian und Silvia Roth, Buechmatta
Vallon
Akazienweg 25, Wünnewil;
Torny
Huguette et Thierry Billieux,
Norbert Esseiva, Staffelstrasse,
Yan Dougoud et Alexandra
Chemin de la Rueyre;
Wünnewil
Risse-Dougoud, Perrey-Crochet,
Société en formation, p. a. Progin SA
Secteur Torny-le-Grand;
Constructions, Route de la Chaumière;
José Maria Semedo Moreira,
Vaulruz
Pré-Damont, Secteur Middes;
Jacques et Maria Joye, Vuer-des-Alpes 4
Steve Habluetzel, Au Pontet,
Villars-sur-Glâne
Secteur Middes
Huynh Anh et Tian-Tai,
Treyvaux
Impasse du Relais 9;
Silvie et Dominique Mettraux,
Susanne Buchs, Impasse du Panorama
Route d’Essert
Villarvolard
Ueberstorf
Nicolas Villoz et Rosmarie Razzino,
Markus und Monika Spicher,
Pré-Giller
Kaplaneistrasse;
Villorsonnens
Martina Hasler, Guldifeld 63
Sébastien et Chantal Gutmann,
En Terdo 8, Secteur Villargiroud;
*Quellen:
Jährliche Bau- und Wohnbaustatistik
Bundesamt für Statistik
Immo-Monitoring 2010
Wüest & Partner
«Freiburger Nachrichten»
«Weltwoche»
Firma gründen?
Im Ausland arbeiten?
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A Swiss Life // 43
Text: René Ammann, Bild: Tom Haller
Töfflibueb,
Surferboy,
Unternehmer
Ideen haben viele. Und noch mehr hüllen sich in schöne
Worte. Andy Tanner ist anders. Der Gründer von Alprausch
packt an, setzt um, baut auf. Mehr Menschen von seinem
Schlag würden der Schweiz guttun.
›››
SWISSLIFE Frühling 2011
D
ies ist die Geschichte eines KV-Stifts aus Zürich,
der einen Traum hatte. Der mit Fuchsschwanz am
Lenker übers Land brauste auf der Suche nach
Freiheit. Auf seinem Töffli, dem frisierten, bis die Polizei ihn
erwischte. Fortan fuhr der Junge Solex, trug eine Nickelbrille «und machte grausam einen auf John Lennon». Die Obrigkeit hatte den Töfflibueb abgebremst. Auf der Strasse.
Aber nicht im Kopf. Andy, geboren 1963 und aktenkundig
als André Tanner, hört sich Lennons Songs bis heute an.
Einer ist gar zu seinem Lebensmotto geworden.
«Viele reden und reden. Ich tue lieber etwas», sagt er.
«Ideen haben auch alle, aber machen sie etwas daraus?» Der
junge Tanner verlegte sich vom Töffli aufs Brett. Rollbrett
im Sommer, Snowboard im Winter. Hatte er frei oder war
Bei einem Managerkurs sprach
Tanner direkt nach Al Gore.
Das Publikum sass da in
dunklen Anzügen. Der Mann
am Rednerpult trug einen
knallroten Overall. Wie ein
Tankwart von Esso.
das Wetter zu schön für den Schulunterricht, fuhr er auf den
Hoch Ybrig, «dieses wunderbare Schneeloch». Oder er hinterliess Spuren auf dem Jakobshorn in Davos oder dem
Muottas Muragl bei Pontresina, wo der Pulverschnee, wenn’s
hat, «der Hammer ist». Er war ein Brättlibueb – und mit 22
Vize-Europameister und sogar US-Meister im Snowboarden.
6. Gebot: Du sollst Spass haben bei allem, was du tust!
Mit 23 eröffnete Tanner in Zürich, im Kreis 5, den ersten
Shop für Snowboarder in Europa und nannte ihn Beach
Mountain. Er verkaufte das, was er selber trug: Kleider aus
den USA. Amerika war in, es gab zwischen Scuol und Zermatt nichts Cooleres zu kaufen als die Snowboarderhosen
und -jacken von Beach Mountain. Zur Überraschung des
Gründers, der weder den Markt analysiert noch einen Business-Plan gemacht hatte, entwickelte sich sein Shop bald
zum Treffpunkt. Die Jungen hängten im Laden herum, hörten Punkmusik oder Hip-Hop, schauten sich gemeinsam
Filme an, gingen gemeinsam boarden, feierten gemeinsam
Partys, hatten ihr Zuhause gefunden. «Beach Mountain, das
war Subkultur», sagt Tanner, «mit eigenem Look, eigener
Philosophie. Beach Mountain bedeutete Abgrenzung: Andersch sii, öppis andersch mache.»
Diese Haltung vertritt er bis heute, mit 49. Oft unbewusst. An einem Managerkongress sprach Tanner direkt
nach Al Gore, einst Kandidat fürs US-Präsidentenamt. Das
Publikum sass da in dunklen Anzügen, der Mann am Rednerpult trug einen roten Overall. So rot wie der Tankwart
bei Esso. «Offensichtlich weigere ich mich, erwachsen zu
werden», lacht er, «das merkte ich in der Businesswelt sehr
schnell.» Tanner formulierte für die Planer und Strategen
die sechs Gebote für KMUs. Das zweite Gebot: «Du sollst
Regeln brechen!» Oder das sechste Gebot: «Du sollst Spass
haben bei allem, was du tust!» Er wusste, wovon er sprach …
Der Fuchs ist in der Stadt
Andy Tanner war 18, Nicole Bretscher 16, als sie sich 1980
kennenlernten. Seither sind die beiden ein Paar. Ohne Trauschein. Stand Andy auf den Brettern im Meer um die Insel
Formentera, häkelte Nicole Bikinihöschen und verkaufte sie
am Strand. 1988 kam Sohn Timmeeh zur Welt, 1992 die
Tochter Robin. Eigentlich gleich zwei Gründe, wieso aus
dem Lausebengel Andy endlich hätte werden können, was
man sich unter einem Erwachsenen vorstellt. Tanner
schmunzelt: «Es ist mehr so, dass ich mich in meinen Kindern wiedererkannte und vielleicht auch darum meine kindliche Seite nie verlor.»
Nicole Bretscher und Andy Tanner hatten bereits für
Beach Mountain ein paar eigene Teile entworfen. Und als sie
das Geschäft 1998 samt sechs Filialen an Jelmoli verkauften,
schlummerte in ihren Köpfen längst der Plan für ein eigenes
Street- und Snowboard-Label. 1991 lancierten sie Alprausch.
Man riet ihnen dringend ab. Die Börse war abgestürzt – Geld
zu verlieren war die Regel, Geld zu verdienen die Ausnahme.
Also kam Tanners fünftes Gebot zur Anwendung: «Du sollst
deinen Gegner nicht fürchten.» Die beiden entwarfen Schnitte und Dessins, die in der Schweiz zu Kappen gestrickt, in
Portugal zu Kapuzenpullis genäht und in China zu atmungs-
«Offentsichtlich weigere ich mich, erwachsen zu werden.»: Andy Tanner trägt den roten Overall zuweilen auch bei Managerkongressen.
SWISSLIFE Frühling 2011
Immer überraschend, immer ein bisschen anders: In jedem Alprausch-Shop steht ein ausgestopftes Alpentier. Dazu gibts Märchen von Trudi Gerster.
A Swiss Life // 47
aktiver Snowboarderbekleidung geschneidert wurden, und
verkaufte sie an Sportgeschäfte. Auch der Namen Alprausch
stand längst fest: «Wenn man einen Grat hinaufgewandert
ist und um sich blickt, verfällt man in einen rauschartigen
Zustand», schwärmt Tanner. «Und wenn man den Berg ‹abe­
fräset›, ist der Rausch vollkommen!»
2004 eröffnete Alprausch das Flaggschiff nahe der Zürcher Bahnhofstrasse. Allein die Optik des Shops am Werdmühleplatz ist einen Besuch wert. Im Schaufenster steht ein
Töffli, auf dem Sattel liegt der Schlüsselanhänger – ein Fuchsschwanz. «Der Fuchs ist längst in der Stadt», sagt Tanner.
«Die Schwänze kaufe ich im Bündner Oberland oder im
Tierpark Langenberg. Dort kriege ich 50 bis 100 aufs Mal.»
Der Kleiderladen, der Melkfett verkauft
Vom Langenberg kommt auch Herbert. Er wacht über allem.
Herbert ist ein Zwölfender. Geboren und aufgewachsen in
der Stadt Zürich, ausgestopft daselbst, und nun steht der
Hirsch auf einem Podest, umringt von Skipullis, die «Buebetrick» heissen, Jacken vom Modell «Tante Klara», Stram­
pelhosen «Hasi», stapelweise Cheminéeholz, Ovo-Büchsen,
Euceta Melkfett, Maggi-Würze und Ricola-Zältli. Derart wir­
kungsvoll sind die emotionalen Appelle, dass Besuchern öfters ein «Jesses!» entfährt, ein wehmütiges «Chasch di no
erinnere, Heinz?» oder ein anerkennendes «Wältklass!»
Wer mag, kann sich Märchen von Trudi Gerster oder
Karen Meffert ab Tonband erzählen lassen. Nur schon die
Idee! Märli! In einem Shop, wo Jungs einkaufen, die kürzlich den Stimmbruch hatten, und Mädchen, die sich die
Wimpern tuschen! Die erwachsen sein und mit dem SäuliPeter und der Zaaweehäx nichts mehr zu tun haben wollen.
Anders Andy Tanner: «Wenn ich Karen Mefferts dunkle,
tiefe, langsame Stimme höre, kriege ich heute noch Hühnerhaut. Wir verkaufen übrigens Kleider an 12-, 15-, 20-Jährige,
aber auch an 35-Jährige und an deren Mamis.» Und Melkfett
und Elmex? «Ach, das führen wir mehr aus Jux.»
Alprausch, Kreuz und Schnürlischrift
In Tanners Welt ist alles ein wenig anders. Kämpfen andere
Firmen mit Markenschutz um ihr geheiligtes Logo, kennt
Alprausch gleich deren neun, Tendenz steigend. Ob der Name
in Grotesk gesetzt ist oder in Schnürlischrift: Immer dabei
ist das (Schweizer) Kreuz. «Es ist ein starkes Zeichen», sagt
Tanner, «und wir sind stolz auf unsere Herkunft. Wir setzen
SWISSLIFE Frühling 2011
das Schweizer Kreuz aber ohne politische Botschaft zum
Firmennamen.» Scheuen andere Firmen Pelze wie der Veganer das Fleisch, steht in jedem Alprausch-Shop «mindestens
ein ausgestopftes alpines Tier». Spezialisieren sich andere
Firmen auf Jeans, Pullover oder Unterwäsche, produziert
Alprausch von der Socke bis zur Kappe alles. Sogar der Anspruch ist ein ehrlicher: «Mode? Wir machen keine Mode.
Wir wollen nicht im Museum landen. Wir wollen verkaufen.»
Das gelingt: Alprausch ist von Cortina bis Helsinki
und von Tokio bis Moskau in 350 Läden erhältlich. Tanner
wünscht sich zum Zehnjährigen einen Shop im Flughafen
Zürich. Oder einen in Zermatt. Oder in Grindelwald, Bern,
Basel. Doch das Wachstum soll behutsam angegangen wer-
«Wenn man einen Grat
hinaufgewandert ist und
um sich blickt, verfällt
man in einen rauschartigen
Zustand. Und wenn man
den Berg ‹abefräset›, ist der
Rausch vollkommen.»
den: «Je mehr man sich auf die Schultern legt, desto schwerer wird der Gang», sagt der Chef. «Wir sind ein kleiner Familienbetrieb mit nur 15 Leuten, alle machen ein bisschen
alles. Wir wollen überraschend bleiben, eigen. Spuren zu hinterlassen, das macht das Leben interessant.»
Dann zieht sich Andy Tanner im Atelier an der Eibenstrasse in Zürich in seine Ecke zurück, versteckt hinter einer
ausgedienten Seilbahnkabine aus Scuol, einem alten Pedalo,
einer Stange voller Alprausch-Tüechli und einem Rudel ausgestopfter Gemsen, Marder, Bambis und Dohlen. Er drückt
sich die Knöpfe des iPods ins Ohr, dreht die Musik auf und
hört seinen Lieblingssong, John Lennons «Imagine»: You
may say I’m a dreamer / But I’m not the only one / I hope
some­day you’ll join us / And the world will live as one …
System: Lista Office QUB
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Text: Lucas Roos, Bild: Hans-Jörg Walter
Appetit
auf Lust
Sind Sie besser drauf, wenn Sie eine Banane gegessen
haben? Oder eine Tomate? Müssten Sie, denn beide
enthalten Botenstoffe, die als winziger Minirausch Ihre
Stimmung aufhellen. Diese Wirkung haben hoffentlich
auch unsere Bilder frisch gepresster Nahrungsmittel.
›››
O-Ton // 51
Ich bin eine Traubenbeere.
Die meisten Menschen geniessen
mich tatsächlich in gepresster und
vergorener Form. Und wissen
gar nicht, was sie zu sich nehmen.
Denn Wein ist ein Mysterium.
Mit mehr als 800 Aromastoffen
und komplexen Bouquets, die
mit mir nichts mehr zu tun haben.
Dafür aber mit Brombeeren
oder Baumnuss oder Lakritze und
vielem mehr. Darum mache ich
jetzt einen Abgang – einen
möglichst langen.
SWISSLIFE Frühling 2011
Ich bin ein Eierschwamm.
Gekonnt zubereitet, biete ich ein
berauschendes Geschmackserlebnis. Verwandte von mir wie
etwa der Spitzkegelige Kahlkopf
führen aber zu ganz anderen
Räuschen. Sein Psilocybin löst
Halluzinationen aus. Und damit
schöne Dinge wie Gesichter,
Landschaften oder Bilder. Oder
weniger schöne wie Fratzen,
unsichtbare Verfolger oder
diabolische Erscheinungen.
O-Ton // 53
Ich bin ein Oktopus.
Oder besser gesagt: Ich war mal
einer. Übrigens sagt man, ich sei
mehr als eine Delikatesse. Mein
Fleisch hat aphrodisierende
Qualitäten. Schon Plinius der
Ältere (24 – 79 n. Chr.) bezeichnete
mich als Mittel, das angeblich
den Geschlechtstrieb steigert.
Am besten probieren Sie einfach,
ob’s zum Liebesrausch führt –
garantieren kann ich natürlich
für nichts.
SWISSLIFE Frühling 2011
Die Schweiz bewegt sich
Coop Gemeinde Duell vom 5. – 14. Mai 2011
Bewegung für alle: von topfit bis untrainiert. Rund 200 Gemeinden treten
gegeneinander an und sammeln Bewegungsminuten – welche ist am
sportlichsten? Das Bewegungsangebot bestimmen die Gemeinden selbst.
www.schweizbewegt.ch
Küchenfreuden // 55
Ein perfekter Risotto ist gar
nicht so schwierig: Er braucht nur
zweimal volle Konzentration.
Wer seine Gäste mit einem cremigzarten
Risotto überraschen will, muss dem Reis in
zwei entscheidenden Momenten die volle
Aufmerksamkeit schenken: nämlich dann,
wenn er Flüssigkeit braucht – einmal Wein,
einmal Bouillon.
Für den separaten Kompott die Zwiebeln
fein schneiden und in Butter andünsten.
Etwas Zucker und Rotwein beigeben und
auf kleinem Feuer köcheln, bis die Flüssigkeit
verdampft. Den Reis kurz in Öl rösten, mit Weisswein
ablöschen und einkochen (siehe rechte Spalte). Bouillon nach und
nach dazugiessen. Ist die Bouillon eingekocht, Büscion-Käse
(«Zapfenkäse») beigeben und gut rühren. Es lohnt sich, den Risotto
in einem warmen Teller anzurichten. In der Mitte einen Esslöffel
Zwiebelkompott sowie etwas Pfeffer beigeben und servieren.
Illustration: Sylvia Geel
Von Zwiebeln und Zapfen
Ambrogio Stefanetti
über die Bedeutung
guter Zutaten
Zutaten für 4 Personen: 240 g Carnaroli-Reis, 1 EL Olivenöl (extra vergine), ½ Glas Weisswein,
1.5 Liter Hühnerbouillon, 2 mittelgrosse rote Zwiebeln, 50 g Butter, 30 g Zucker,
1 Glas Rotwein,1 Stück Kuhfrischkäse «Büscion» aus dem Valle di Muggio, 1 Prise Salz, Pfeffer
SWISSLIFE Frühling 2011
Ich koche bewusst mit wenigen
Zutaten und nach einer simplen
Regel: Je hochwertiger die Zutaten für
ein Gericht, desto unkomplizierter
die Zubereitung. Das funktioniert
immer: Jede einzelne Zutat entfaltet
ihren Geschmack.
Spielen die Zutaten gut zusammen,
ist die halbe Arbeit schon getan –
auch beim genügsamen Reis. Er
braucht weit weniger Aufmerksamkeit, als gemeinhin behauptet, will
aber jederzeit mit Flüssigkeit versorgt
sein; zu wenig davon bekommt ihm
gar nicht. Dem muss man Rechnung
tragen und ihn zu Beginn rasch
mit Weisswein zudecken. Ist dieser
eingekocht, gilt es, Schluck für
Schluck die Bouillon nachzugiessen.
Sie gibt dem Reis den Geschmack.
Und jetzt heisst es nur noch:
aufpassen, dass nichts anbrennt.
Ambrogio Stefanetti ist Gault-Millau Aufsteiger
des Jahres 2010 im Tessin und Chefkoch
der Vecchia Osteria in Seseglio bei Chiasso (TI).
Als Heimat der prestigeträchtigsten Pferderennbahn der Welt ist Chantilly zweifellos der perfekte Ort,
um mit dem Range Rover vorzufahren. Der rundum neue 4.4 TDV8 Dieselmotor* sorgt zusammen mit der
neuen 8-Stufen-Automatik für höchste Laufruhe und Effizienz bei noch einmal niedrigerem Verbrauch.
Neben seinen Pferdestärken weist der Range Rover mit seinem unverkennbaren Design und verschiedenen
innovativen Technologien wie virtuellem LCD-Instrumentendisplay und Multimedia-Screen mit Dual ViewTechnologie selbstverständlich noch ganz andere Stärken auf. All dies unterstreicht die besondere Klasse
des Range Rover letztlich ebenso wie das luxuriöse Interieur. Wenn Sie über kurz oder lang immer eine
Länge voraus sein wollen, haben Sie soeben das perfekte Auto gefunden.
www.rangerover.ch
DER GROSSE MARSTALL, CHANTILLY (F).
DER PERFEKTE ORT, UM DEN NEUEN
4.4 TDV8 DIESELMOTOR DES RANGE ROVER
INS RENNEN ZU SCHICKEN.
RANGE ROVER
* Range Rover, 4.4 TDV8 aut., 313 PS/230 kW, Gesamtverbrauch 9.4 l/100 km, Ø CO2-Emission 253 g/km, Energieeffizienz-Kategorie D. Ø CO2-Emission aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge 188 g/km.
Reeto von Gunten // 57
Mein erster Rausch war heftig. Und er liess mich lange
nicht mehr los. Mittlerweile dürften fast vierzig Jahre
vergangen sein. Aber ich kann mich immer noch genau
an jeden einzelnen Moment erinnern.
Ausser an den Wichtigsten: wie ich eigentlich darauf
gekommen bin. Deshalb gehe ich heute davon aus, dass
am Anfang dieses Rausches die Langeweile gestanden
haben muss und der daraus entstandene Erfindergeist,
wie so oft am Ursprung rauschähnlicher Zustände.
Ausgangspunkt war ein Ford «Custom» Mustang,
Baujahr 1967. «Heisse Räder» hiess
das Spiel unserer Leidenschaft damals. Modellautos im Massstab
1:64, ohne Motor, dafür mit unglaublich leicht laufenden Rädern,
wurden durch Schwerkraft und in
atemberaubenden Manövern durch
orangefarbene Plastikschienen auf
selbst zusammengebastelte Routen
geschickt. Mein Mustang lief hervorragend, zügig, ohne gross zu
schleifen oder unruhig in der Bahn
herumzueiern. Doch bald konnten
diese Eigenschaften dem übermütigen Rennfahrerdrang nicht mehr
genügen. Daher begannen wir, mit
jenen kleinen Stäbchen zu experimentieren, die am einen Ende eine Zündschnur aufweisen.
Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, mussten
diese «Frauenfürze» in der Hälfte geknickt und anschliessend entweder unter die Heckscheibe geklemmt
oder auf das Dach geklebt werden. Derart aufgerüstet
wurde aus jedem sowieso schon schnellen Flitzer ein
regelrechtes Feuergeschoss, das seine Spur oft nur mit
viel Glück halten konnte.
Der Rausch begann von Neuem: Das Zittern vor
dem eigentlichen Höhepunkt, die Faszination der
hochgepeitschten Geschwindigkeit, die Gier nach
Mehr und die überdrehte Rastlosigkeit – alles war Bestandteil unseres Rauschs und mein immer wieder neu
SWISSLIFE Frühling 2011
präparierter Mustang die Droge. Aber das berauschende Gefühl hielt nie lange. Zum Glück. Denn so ging
der Wettstreit täglich von Neuem los: Wer treibt seine
Rakete feuriger, wilder und schneller durch die Bahn?
Ich habe unbeschreibliche Glücksmomente erlebt, damals. Derart nachhaltig offenbar, dass ich das lädierte
Modellauto bis heute aufgehoben
habe. Dunkle Spuren an Heckscheibe und Dach zeugen immer noch
von unzähligen Testläufen, Modifikationen und Wettkämpfen, als
Erinnerung an meinen ersten selbst
gemachten Rausch.
Seither konnte mich die Faszination Geschwindigkeit allerdings
nie mehr richtig packen. Für deutlich mehr Begeisterung haben bald
einmal die Mädchen und die Mu­sik gesorgt und beide ihre Spuren
hin­terlassen: Ich bin Vater zweier
Kinder und Besitzer eines Tinnitus.
Und auch den Mustang besitze ich
immer noch. Allerdings beginne ich
gerade zu verstehen, dass er mit diesem Text seine
Schuldigkeit getan hat.
Ich werde ihn einem Freund schenken. Nicht weil
ich glaube, dass das Auto ihn in rauschähnliche Zustände katapultieren wird. Aber weil ich daran glaube,
dass er das Ding und seine Geschichte zu schätzen
weiss. Und weil ich davon überzeugt bin, dass verschenkte Erinnerungen länger halten.
Reeto von Gunten schreibt in SWISSLIFE über Dinge mit einer besonderen
Geschichte. Den Radiomoderator (DRS3), Buchautor und Geschichtenerzähler
faszinieren die kleinen Grossartigkeiten des Lebens.
Hahn, Hase oder Lamm – welches Tier entdecken Sie?
SWISSLIFE Frühling 2011
Antworten Sie per E-Mail auf www.swisslife.ch/magazin oder senden Sie uns die
in der Beilage UPDATE eingeheftete Antwortkarte. Teilnahmeschluss ist der
30. April 2011. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im nächsten SWISSLIFE
bekannt gegeben.
Wir gratulieren Herrn Manuel Capelli zum Gewinn des letzten Wettbewerbs.
Die richtige Antwort lautete: Zermatt.
Gewinnen Sie einen Kaufrausch-Gutschein von GLOBUS im Wert
von 2000 Franken. Und so funktioniert’s: Fixieren Sie das Bild und
schreiben Sie uns, was Sie sehen. Peilen Sie aber nicht mit beiden
Augen den gleichen Punkt an. Sondern versuchen Sie, im «Parallelblick» mit dem rechten Auge die rechte Bildhälfte und mit dem
linken Auge die linke zu betrachten. Leichtes Schielen kann dabei
ganz hilfreich sein.
Ich sehe was,
das du nicht siehst
Wettbewerb // 59
60 // Zugabe
Baschi
«Zuerst singe
ich auf Chuderenglisch»
Ha di nit vergässe
will s’ganze Bett
schmöckt no nach dir
vo letschter Nacht
Bei jedem meiner Songs steht am Anfang eine kleine
musikalische Skizze. Auch für diesen Song sass ich
mit meinem Gitarristen Philippe Merk im Studio am
Klavier. Wir haben ein paar Harmonien aufgenommen und auf meinen Laptop kopiert.
Zu Hause lasse ich mich von diesen kurzen Akkorden inspirieren für eine Melodie, ein Gefühl oder
eine Atmosphäre im Song. Wenn ich an Melodien
tüftle, mache ich das übrigens immer auf Chuderenglisch. Das sind englische Wörter, die ich belie­big
aneinanderreihe, die aber überhaupt keinen Sinn
ergeben, also etwa «I love you Baby because I need
you» – das tönt zwar nicht so cool, aber auf Mundart
wäre das noch etwas schwieriger, da ist man dann
schon fest in einem Text drin oder einem Wort, da ist
die Sprache zu verbindlich.
Darum steht bei mir am Anfang immer zuerst ein
chuderenglischer Text, der zwar keinen Sinn macht,
aber die Melodie klar vorgibt. Wenn ich eine Melodie
höre, ohne Worte, wenn also die Melodie auf Chuderenglisch stimmt, wenn mir die Melodie nachläuft oder
ich finde, ja, das geht mitten ins Herz, dann hab ich so
ein Gspüri, dass der Song gut werden könnte – falls
ich es schaffe, auch noch einen coolen Text dazu zu
schreiben. «Ha di nit vergässe» ist ja ein romantischer
Song mit Sehnsuchtsgefühlen und Herzschmerz. Da
hatte ich also schon mal die melancholische Grundstimmung und konnte die Lyrics eigentlich wie das
Playback über die Melodie schreiben. Das mach ich
immer so: Zuerst die Melodie, dann der Text.
Der Song handelt von einem Erlebnis, das bestimmt brutal viele Leute in der Schweiz schon hatten:
Man lebt zusammen im siebten Himmel, kurz, intensiv, rasant. Und dann geht es abrupt zu Ende, Knall
auf Fall – und zurück bleibt jemand, der den andern
nicht vergessen kann oder will: «Ha di nit vergässe,
will s’ganze Bett schmöckt no nach dir» – die Person
hat einen derart krassen Eindruck hinterlassen, dass
der Geruch ewig hängenbleibt. Der Song kann aber
auch für eine Beziehung stehen, in der einfach alles
super harmoniert – und von der man sagen kann, dass
jede Nacht, in der ich nicht neben dir liege, eine überflüssige Nacht ist. Und ich dich deswegen nicht vergessen kann. Es ist halt so ein bisschen eine romantische
Nummer, das kann man sagen, ja.
In «Zugabe» erzählen Schweizer Musiker, wie ihre Songs entstanden. Baschi (24)
startete seine Karriere Anfang 2004 in der Castingshow «Music Star», hatte
mehrere Nummer-1-Hits in den Schweizer Charts und schuf 2008 mit «Bring en
hei» den EM-Song der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Ende letzten Jahres
erschien sein viertes Album «Neui Wält». Derzeit ist Baschi mit seiner Band auf
Schweizer Tournee. Konzertdaten: www.baschimusig.ch
Pepperminta, 2009, ein Film von Pipilotti Rist. Film stills. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin, Hugofilm und Coop99
www.swisslife.ch/magazin