Mein Auslandssemester an der Syracuse
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Mein Auslandssemester an der Syracuse
Mein Auslandssemester an der Syracuse University, NY Eine amerikanische Universität wie man sie aus Hollywood Filmen kennt. Die Syracuse University wurde 1873 als private Forschunguniversität gegründet. Syracuse liegt im Bundesstaat New York relativ weit nördlich und ca. 4-5 Autostunden von New York City entfernt. Derzeit besuchen circa 20.000 Studenten die SU, was man schnell auf dem großen Campus registriert. Der Campus spiegelt ihre Historie wieder. Die Campusgebäude reichen von historischen Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu modernen Gebäuden des 21. Jahrhunderts. Der Syracuse University Campus besteht aus einen North (Haupt) und einem South Campus. Der South Campus besteht hauptsächlich aus Unterkünften für Studenten. Auf dem North Campus hingegen spielt sich das ganze Studentenleben ab. Im Zentrum des Campus befindet sich der sogenannte Quad, eine riesige grüne Rasenfläche, die für eine Vielzahl an Aktivitäten genutzt wird. Neben der Vielzahl an Unterrichtsgebäuden gibt es sogar eine kleine Einkaufsstraße mit Cafés, Bars, Shops und natürlich Souvenir-Shops. Da ich Information Management als Graduate Student studiert habe, habe ich mich hauptsächlich in der iSchool aufgehalten. Gebäude auf der Campus Map nicht finden konnte. Wenn man aber nach Hinds Hall sucht, hat man das Gebäude schnell gefunden. Es liegt genau am Quad und ist damit ziemlich zentral. Anfangs fällt einem die Orientierung nicht ganz leicht, aber dank kostenloser Campus-Führungen und der Campus Map findet man sich doch recht schnell zurecht. Vor allem wenn man alle notwendigen „Behörden-Gänge“ zur Registrierung erledigt hat. Eckdaten Anzahl Studenten Lehrkräfte Die iSchool umfasst das Department Information Studies und ist das einzige Gebäude, welche einen anderen Namen trägt als die des Departments. Deswegen war ich Anfangs etwas verwirrt, da ich das Im Ranking der U.S. News und World Report wurde die iSchool zur Nr.1 gewählt Campusfläche Auslandsaufenthalt 20.407 1.513 8,1 km² 4 Monate Die iSchool (School of Information Studies) bietet undergraduate und graduate Studenten die notwendige Qualifizierung um professionel in jedem Gebiet der digitalen Gesellschaft zu agieren. Sie haben sich zum Ziel gesetzt Fachleute auszubilden, die die menschlichen Fähigkeiten durch Informationen erweitern. Die School of Information Studies bietet die Vorteile einer intimen Lernumgebnung, in der Studenten und Dozenten interagieren und gemeinsam an Forschungsprojekten arbeiten. Gleichzeitig gliedert sich die iSchool in die SU ein und nutzt deren Ausstattung, den fachlichen Austausch sowie kulturelle Möglichkeiten. Was? Da mir ein Überblick über den ganzen Bewerbungsprozess, mögliche Ansprechpartner etc. geholfen hätte, hier ein kurzer Überblick! Bei Fragen könnt ihr mich auch gerne kontaktieren: [email protected] Bewerbung HAW goes USA Bewerbung SU und danach: 1 1 1 Lebenslauf Aplication of Adminission (Fragebogen) VISUM 2 2 2 Motivationsschreiben (2 Seiten) Am besten verfasst Ihr ihn so, dass ihr ihn für die SU Bewerbung verwendet könnt. Personal Essay (siehe HAW Motivationsschreiben) Wohnungssuche bei orangehousing.com 3 3 3 Kurse „auswählen“ (Formular gibt es bei Nir Alon) und auf der SU Website anschauen. Achtung! Dies ist keine Registrierung für die Kurse! Unterschrift gibt es bei Frau Spree (Prüfungsausschuss) Official Transcript (Notenübersetzung) Frau Weatherall macht die Beglaubigung - hierfür gibt es auch eine Vorlage von ihr. Auslandskrankenversicherung (am besten die empfohlene HTH; da gibt es bei der Registrierung an der SU später keine Probleme) 4 4 4 Gutachten einer/s Professorin/s auf Englisch Academic Recommendation (siehe HAW Gutachten) Flug buchen 5 5 5 TOEFL Test (meiner hatte 3 Punkte zu wenig, reichte aber aus) TOEFL Test (geht wohl auch ohne, ich hatte aber einen) Sich freuen, dass es bald los geht! 6 6 Interview mit Frau Weatherall Finanzieller Nachweis über 6.400 Euro auf Englisch 7 Completed SCIS form (Amerikanische Adresse hatte ich bis dahin nicht, habe die der amerikanischen Koordinatoren genommen, das war ok) Ankommen, Gleich Anschluss finden, eigentlich ganz einfach! Anmelden, richtig ankommen! Registrierungsprozess 1. Offiziell anmelden im Slutzker Center Das Slutzker Centre kümmert sich speziell um internationale Studierende und bietet enorme Hilfe, um den vollständigen Registrierungsprozess zu verstehen. 2. Unterlagen abgeben Am besten nehmt ihr zum ersten Anmelden alle Unterlagen mit (Reisepass, VISA, Krankenkassenbescheinigung, Impfpass, Passfotos etc.) 3. Arzttermin machen Die SU hat ein eigenes Medical Center. Dort müsst ihr euch einmal registrieren und dort wird geklärt ob ihr geimpft werden müsst. Da ich aus Deutschland kam, musste ich nicht geimpft werden. 4. Orientierung besuchen Für alle Studenten gibt es eine Orientierungseinheit! 5. Student-ID abholen Nach der Registrierung könnt ihr eure ID beantragen. Achtung, das Foto wird gleich dort gemacht :-) 5. Deb besuchen Deb ist die internationale Koordinatorin und sehr sehr nett und hilfsbereit. Sie freut sich, wenn sie zu den E-Mail Adressen ein Gesicht hat. Campus Impressionen Vor dem Ankommen Freunde finden. Bekommt man endlich die Zusage von der SU wird man mit Unterlagen erst einmal überschüttet. In dem ganzen Wirrwarr muss man sich erst einmal zurecht finden. Dann heisst es schnellstmöglich das VISA beantragen. Mit den Unterlagen der SU ist dies eigentlich auch recht einfach gemacht. Mir haben aber die ganzen Zusatzanforderungen etwas Angst gemacht. Dort hieß es „Bitte weisen Sie nach, dass sie wiederkommen“ - ich kopierte meinen Mietvertrag. „Verfügen Sie über genügend finanzielle Mittel?“ - ich ließ mir eine englische Übersetzung meines Kontostands erstellen (10 Euro).... . Am Ende hat der Nachweis über den Platz an der SU und der Reisepass gereicht. Noch 1 - 2 Fragen, was man studieren will und wie lange und schon ist man aus der Amerikanischen Botschaft schon wieder raus. Dann solltet ihr euch schnellst möglich darum kümmern, eine Unterkunft zu finden, denn diese sind für 4 Monate recht begrenzt. Eine gute Möglichkeit bietet dort die Website orangehousing.com. Per Zufall oder Absicht hat Deb (Internationale Koordinatorin der SU) eine E-Mail mit allen E-Mail Adressen der Austauschstudenten verschickt. Das war großartig, denn schnell fingen wir an uns auszutauschen und gemeinsam auf Wohnungssuche zu gehen. Ich habe dann schnell Pinkie aus Hong Kong und Viviana aus Chile kennengelernt und bin mit ihnen kurzum in eine 4 Zimmer Wohnung gezogen. Das schöne an dem regen E-Mail Austausch war, dass man schon Kontakte geknüpft hatte, bevor man eigentlich da war. Ich war die erste in unserem Apartment und kam ca. 0:30 mit 3 Stunden Flugverspätung in unserer Wohnung an. Rebekka aus Österreich ging es genauso, nur auf der anderen Seite des Campus. So schrieben wir endlos viele SMS und fühlten uns dadurch überhaupt nicht einsam. Am ersten Tag trafen wir uns dann alle 7 und erkundeten den wunderschönen Campus. Die Behörden-Gänge machen zu siebt auch viel mehr Spaß und bei Sprachproblemen hilft man sich gegenseitig aus. Alles kein Problem! Fazit Kurse wählen! http://coursecatalog.syr.edu/2011/ Vielfalt und Auswahl Die SU bietet unglaublich viele Kurse an, so dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Da ich während meines Masterstudium an der SU war und alle Wahlpflichtkurse schon absolviert hatte, musste ich Kurse belegen, die meine Wahlmodule ersetzen. Dies ist auf jeden Fall ratsam, da es dort kein Pendant an der HAW gibt. Bei Wahlpflichtkursen müssen die Studieninhalte fast identisch sein, damit diese angerechnet werden können. Bei Wahlmodulen muss man sich lediglich an die vorgesehenen Säulen orientieren. Frau Spree, die im Prüfungsausschuss tätig ist, ist dabei eine sehr große Hilfe. Wie erwähnt, muss man für die Bewerbung an der SU Kurse definieren und diese dann offiziell vom Prüfungsausschuss als anrechenbar anerkennen lassen. Diese Wahl ist aber leider keine Voraussetzung dafür, dass ihr diese Kurse auch belegen könnt. Viele Kurse waren bei meiner Wahl schon belegt. Um Kurse vor Ort wählen zu können, muss nämlich der gesamte Registrierungsprozess abgeschlossen sein. Also am besten etwa 2 Wochen vor UniBeginn schon nach Syracuse fahren. Mobile Network Services Why? What? How? Der Leitgedanke des Professors für diesen Kurs. Darrin Austin ist nebenberuflich Dozent und arbeitet hauptberuflich bei Alcatel-Lucent, einem führenden Telekommunikationsunternehmen. In der Vorlesung ging es zunächst um technische Grundlagen sowie die Infrastruktur mobiler Netzwerke. Anschließend lernten wir den Markt kennen und erlernten wie man es am besten umsetzen kann. Prüfungsleistungen 1. Einzelpräsentation (freies Thema) 2. Wöchentliche Zusammenfassung von 1- 2- Artikel der Branche 3. Drei Tests (angemessen) 4. Gruppenprojekt (Schriftlich, Präsentation) Ein sehr interessanter Kurs, in dem Mann unglaublich viel mit Spaß gelernt hat! Der Professor und auch die Studenten waren sehr kommunikativ und hilfsbereit. Da in dem Kurse viele internationale Studenten waren, war es auch nicht so schlimm, wenn man kein perfektes Englisch gesprochen hat. Die erste Präsentation auf Englisch war eine Herausforderung, aber am Ende richtig gut! Also keine Scheu davor, das geht alles von alleine. Graphic Design for the Web Der zweite Kurs ging im großen und ganzen um die Gestaltung von Websites. Nach eine Einführung in die Farblehre und Gestaltungstechniken erlernten wir in praktischen Übungen den Umgang mit Photoshop. Da ich mich schon vor mit Photoshop beschäftigt habe, fiel mir dieser Kurs leichter als manch einem Anfänger. Es machte aber viel Spaß und man konnte immer wieder kreativ arbeiten, was eine gute Abwechslung zu den anderen beiden Kursen war. Prüfungsleistungen 1. Hausaufgaben (nicht wöchentlich) 2. Midterm Projekt (Homepage und eine Unterseite) 3. Final Project (Visitenkarte, Briefpapier, Homepage und Unterseite, Strategie dahinter) Fazit Ein spannender Kurs, der die Motivation und Begeisterung der Professoren an der SU am besten wieder spiegelt. Die Einführung machte unglaublich Lust auf den Kurs. Der kollegiale Umgang und die Mischung zwischen Wissensweitergabe und praktischen Übungen war einfach nur fantastisch! Der Professor ist sehr locker, was nicht heisst, dass er keine Leistungen abfordert, er ist sehr nett und hilfsbereit. Composition (Englisch) Nachdem ich den freiwilligen Englisch Test erfolgreich in der Orientierungswoche gemacht habe, hab ich mich letztendlich dazu entschieden, den empfohlenen Kurs zu belegen. Im Composition Kurs geht es darum das akademische Schreiben auf Englisch zu erlernen. Hauptsächlich haben wir sehr viel über kulturelle Unterschiede und Unterschiede zwischen Individuen gelesen. Im Unterricht wurde diskutiert und der kulturelle Austausch gefördert. Prüfungsleistungen 1. Kapitel lesen 2. Essays schreiben (fast wöchentlich) 3. Final Essay Fazit Im Nachhinein finde ich den Kurs wirklich gut, weil ich gemerkt habe, wie unglaublich viel ich dort gelernt habe. Innerhalb des Semesters fand ich es teils sehr aufreibend immer wieder über ähnliche Themen zu diskutieren. Spannend war es aber alle male! Denn in solchen Diskussionen werden die kulturellen Unterschiede sehr deutlich. In den Kursen „Graphic Design for the Web und Composition“ habe ich eigentlich niemand kennengelernt, mit dem ich auch außerhalb der Uni etwas gemacht habe. Das hat der Kurs „Mobile Network Services“ aber wieder ausgebügelt. Meine Teammitglieder aus meiner Projektgruppe sind gute Freund geworden, mit denen ich heute noch regelmäßig Kontakt habe! Die Anrechnung der Kurse in Hamburg war für mich eher verwirrend! Für die SU musste man ein Formular ausfüllen und zur SU faxen. Dort muss man angeben, wer eine Version erhalten soll. Ich fragte bei Frau Weatherall nach, die mir sagte, die Noten müssten zu ihr. Irgendeine Vorahnung lies mich aber auch eine Kopie zu mir schicken. Nach Erhalt der Noten hätte ich den Brief von Frau Weatherall abholen müssen, um diesen zu Nir Alon zu bringen. Dieser hat es angesehen und sagte mir, ich müsse zu Frau Schulz gehen, die sich schlussendlich um die Eintragung kümmert. Empfehlung: Schickt eine Kopie an Frau Weatherall, eine an Nir Alon und eine an Frau Schulz. Für mich war es sehr schwierig, weil ich zu derzeit schon Vollzeit gearbeitet habe und zu den Sprechstunden, die an unterschiedlichen Tagen waren, nicht gehen konnte. Freizeit! Für wenig Geld kann man an vielen Ausflügen teilnehmen, die von der SU organisiert und betreut werden. White Water Rafting ist super und sollte auf jeden Fall mitgemacht werden! 5 Stunden bis nach News York City Während meines Aufenthalts war ich ca. 6 mal im Big Apple. Mit dem Greyhound Bus hin und zurück und auf Airbnb.com ein Zimmer für 30 Dollar die Nacht mitten in Manhatten konnte man einfach nicht oft genug machen! Langweile? Keine Spur! Wer während des Auslandssemester an SU Langeweile verspürt, hat irgendetwas falsch gemacht. Anfang des Semesters gibt eine „Activity Fair“ auf dem Quad. Dort stellen sich alle Vereine und Clubs an der SU vor. Ich kann nicht alle aufzählen, aber es reicht von Architektur-Club bis hin zum Segelclub, für den ich mich letztendlich auch entschieden habe. Der Segelclub „SU Sailing“ ist wirklich super! Die Leute sind sehr nett und das Club Gefühl ist großartig. Wöchentlich gab es ein Meeting und am Wochenende ist man dann zum Segeln gefahren. Traumhaft! Ich durfte sogar zu der größten College Segelregatta in den USA mit fahren, weil ein Teammitglied krank geworden ist. Das war das Schönste was ich je gemacht habe. Bei strahlenden Sonnenschein haben wir vor der Skyline von New York an einer 2 Tägigen Regatta auf einer 200.000 Dollar Jacht teilgenommen. Es war eine tolle Erfahrung und dafür bin ich dem Team heute noch sehr dankbar! New York State Fair In Syracuse findet Anfang September eine Fest statt, was unserem Jahrmarkt gleicht. Dort erlebt man dann typische amerikanische Familien und das alltägliche Leben. Sportevents SU Sport for free Auf dem SU Campus gibt es zudem mehrere Fitness Centren, die neben einem Schwimmbad, Fitnessraum auch endlos viele Kurse anbieten, die man alle kostenlos besuchen kann. Man ist eigentlich überall ein gern gesehener Gast! Ich bin regelmäßig ins Fitnesscentre gegangen und habe das Angebot reichlich ausgekostet! Ein Football Spiel sollte man sich mindestens anschauen. Es kommt ein unglaublichen Stadion Gefühl auf, wenn tausende orange gekleidete Menschen zum Carrier Dome strömen. Im Winter spielt dann das SU Basket Ball Team, eines der besten College Teams in den USA. Auch das sollte man auf keinen Fall verpassen. Syracuse Typische amerikanische Kleinstadt Syracuse ist wirklich eine Campus-Stadt. Das ganze studentische Leben spielt sich dort ab. Das alltägliche Leben aber natürlich auch in Syracuse selbst. Der Bericht meiner Vorgängerin hat mir schon Angst eingeflösst, da sie von hoher Kriminalitätsraten und Überfällen geschrieben hat. Ganz ehrlich, hat mich der Bericht fast davon abgehalten, mich an der SU zu bewerben. Natürlich ist der Kontrast zwischen Privatstudenten, die 15.000 $ im Semester zahlen und Industriearbeitern teils sehr groß. In der Orientierungswoche gab es von dem Sicherheitsdienst der Uni auch einen Einführungsfilm, der einem erklärte, was man wann tun soll. Meiner Meinung nach typisch amerikanisch. Ich habe mich die ganze Zeit sehr sicher in Syracuse gefühlt. Dass man nachts im Dunklen alleine nicht rumlaufen sollte, erklärt sich meiner Meinung nach selbst. Das sollte man in Hamburg in Steilshoop vielleicht auch nicht tun. Wenn man auf dem Campus wohnt oder wie ich in der Nähe sind die Straßen bin 21:00 Uhr noch sehr belebt, da sich dort alle Studenten tummeln. Alles kein Problem, wenn man aufmerksam ist. Syracuse selbst ist wirklich eine Kleinstadt und es gibt klare Unterschiede und man ärgert sich in Hamburg zukünftig vielleicht nicht mehr, wenn der Bus erst in 6 Minuten kommt. Ja, es gibt öffentliche Verkehrsmittel und nein sie fahren nicht regelmäßig. Von der Uni zum Shopping-Center zu kommen ist noch machbar, zurück ist schon schwieriger, aber wenn man sich durchfragt, geht auch das. Wenn man irgendwo anders hin fahren möchte, sollte man viel Zeit einplanen! Mit anderen Worten die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht im Ansatz so perfektioniert wie in Deutschland. Das Problem dabei ist leider, dass alle großen Supermärkte weit vom Campus entfernt sind und man ohne Auto fast nicht einkaufen gehen kann. Das führt dazu dass man in Pharmacies sehr viel Geld für Lebensmittel ausgeben muss und meistens auf dem Campus etwas essen geht. Wir sind teils einfach mit einem Taxi zum Supermarkt gefahren oder haben Freunde gefragt, die ein Auto hatten. Es geht alles, es ist alles eine Frage des Komforts, den man aus Hamburg gewohnt ist. Ich fand das aber nicht schlimm, sondern es war eine Erfahrung, die mich anders auf manche Dinge blicken lassen. Ansonsten bietet Syracuse eine kleine Partymeile mit 1 - 2 Clubs, die echt gut sind. Mit dem Taxi vom Campus ist man für 7 $ schnell dort. Am ersten Abend mussten wir uns durchfragen, um zu wissen, wo Studenten hingehen können. Dadurch haben wir eine Gruppe Amerikaner kennengelernt, die uns eingeladen haben, mit Ihnen zu feiern. Die Amerikaner sind sehr hilfsbereit und sehr neugierig auf Deutschland. Da ich mich eigentlich ausschließlich nur mit gebildeten Amerikanern, sprich Studenten unterhalten habe, tauchten Vorurteile hinsichtlich des 2. Weltkriegs und Hitler gar nicht auf. Eine deutsche Freundin wurde dahingegen gefragt, ob wir auch Äpfel in Deutschland hätten. Meine Freundin guckte den Amerikaner ungläubig an und fragte was Äpfel seien ;-) Natürlich klärte sie die Amerikanerin später auf. Ich habe durch meinen Segel Club sehr viele Amerikaner kennen gelernt und auch viel mit ihnen gesprochen. Sie finden es selber schade, dass sie eine Nation sind, die wenig ins Ausland reisen, aber es läge vor allem daran, dass die USA so groß ist und man dort unglaublich viel anschauen kann. Es ist wohl so wie wir erst Europa bereisen, nur dass wir Glück haben, dass wir viele Länder mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen schnell erreichen können. Unsere Nachbarin aus Texas sagte, dass sie schon oft in Europa war und dadurch vor allem ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern wollte. Leider sprach jeder mit ihr Englisch. Das fand sie sehr schade, wobei es wohl der einfachste Weg war. Shopping Town Eine halbe Stunde mit dem Bus über den Highway und man erreicht für 2 $ das riesige Einkaufszentrum. Der erste Eindruck war, dass unsere Einkaufszentren einiges nachzuholen haben. Hier findet man alles was man braucht. Überraschend war für mich vor allem der unterschiedliche Kleidungsstil, den man auf den ersten Blick gefunden hatte. Zum Glück gab es aber auch hier H&M und andere Läden, in denen ich meine Kleidung kaufen konnte. Szeneläden oder Designer Klamotten traffen dann doch so gar nicht meinen Geschmack. Das Center hat neben Shops auch eine große Fressmeile, in der man beim Schlendern schon fast satt wird, weil jeder Stand möchte, dass du etwas probierst. Lecker! Da ich 4 Monate in Syracuse geblieben bin, kam ich an einem Friseurbesuch nicht vorbei, was für mich wirklich eine Überwindung war. Es gibt aber einen wirklich fantastischen Friseur, den ich wärmstens jedem empfehlen kann. Er ist zwar ziemlich klein und versteckt, versteht aber seine Kunst und ist im Gegensatz zu deutschen Friseuren wirklich günstig. Christmas Tree Lightening Wenn so langsam der November beginnt, findet in Syracuse Downtown das Christmas Tree Lightening statt. Ganz Syracuse versammelt sich auf einem Marktplatz und ein enormer Tannenbaum und eine Eisbahn wurden aufgebaut. Nach viel weihnachtlichem Gesang und einem Besuch des Weihnachtsmanns, wurde der Weihnachtsbaum nach gemeinschaftlichen Runterzählen endlich in seiner ganzen Größe beleuchtet. Ich fand es wunderschön und es war wieder ein guter Einblick in die amerikanische Kultur. Freunde für‘s Leben! Kulturelle Unterschiede sind manchmal gar nicht so groß! Und dann fühlt man sich auf einmal zu Hause. Hong Kong, Indien, Chile, Deutschland, Malaysia, Österreich und Haiti? Kein Problem! Die größte Angst, wenn man in ein fremdes Land fährt, um dort 4 Monate zu leben ist natürlich, dass man keinen Anschluss findet. Man fragt, was passiert wenn man keine Freunde findet.... . Und dann passiert es einfach! Eine meiner besten Freunde in Syracuse war Viviana, kurz Vivi (25). Ich wohnte mit ihr zusammen und als sie mit ihren Koffern ankam und wir uns begrüßten, mussten wir feststellen, dass wir die gleichen Schuhe tragen. Das Eis war gebrochen, was für mich als gebürtige Norddeutsche, die auf eine Lateinamerikanerin traf, etwas ungewohnt war. Aber ihre herzliche Umarmung tat doch irgendwie gut, so weit weg von der Familie. Schnell merkten wir, dass wir ähnliche Lebensgeschichten geschrieben haben und uns sowieso total ähnelten. So machten wir eigentlich alles zusammen! Dann waren da natürlich noch die 5 anderen Austauschstudenten, die von aller Welt kamen. Da man anfangs auf die gleichen Hindernisse und Probleme traf, hatte man auch hier schnell Gemeinsamkeiten gefunden, die Freundschaften entstanden ließen. So war ich auf einmal in Syracuse und hatte innerhalb der ersten zwei Wochen 6 Freunde gefunden. Rebekka aus Österreich und ich hörten von einem German Table an der SU, zu denen jeder Deutsche und natürlich jeder der an der deutschen Sprache, Kultur oder sogar einem Austausch interessiert ist, kommen kann. Also sind wir auch dort hingegangen und haben viele nette Personen kennengelernt. Der German Table hat sich sehr gefreut, dass wir gekommen sind und wenn man etwas Heimweh hat, tut es sicherlich gut, mit anderen Deutsch zu sprechen und manchmal auch einen deutschen Keks zu essen. Durch den German Table wurde mein Freundeskreis noch etwas größer, da ich dort Christina kennen gelernt habe. Ich hab sie einfach nach ihrer Mail Adresse gefragt, wir haben uns getroffen und so hatte ich eine zweite sehr enge Freundin gefunden! Mitte des Semesters lag dann ein Gruppenprojekt in einem meiner Kurse an. Meine Gruppe bestand aus 2 Indern, 1 Chinesen und einem Haitianer - eine bunte Mischung. Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden, auch wenn alle anderen über die deutsche Pünktlichkeit gelacht haben.. . Manchmal glaube ich, sie waren damit einfach ein bisschen überfordert, wenn sich einer strikt an Abgabetermine gehalten hat. Ich war dafür überfordert, wenn man 2 Stunden in der Bibliothek sitzt und keiner kommt oder einfach dem Professor eine Mail schreibt, dass man später abgibt. Für mich war es eine großartige Erfahrung auf so viele Kulturen zu treffen. Mein Horizont hat sich enorm erweitert und man lernt auf ungewohnte Situationen zu reagieren und gelassener damit umzugehen. Außerdem war es super interessant über Kulturen zu sprechen und beispielsweise die Entwicklung eines Landes aus einer realen Perspektive kennenzulernen. Jedem, der mit dem Gedanken spielt ins Ausland zu gehen, kann ich nur empfehlen sich für die Syracuse University zu unterscheiden. Durch den hohen Anteil an internationalen Studenten ist man einer von vielen und alle sind offen und sehr hilfsbereit. Vor allem die Amerikaner helfen einem gerne und es gibt an der SU genug Anlaufstellen, die einem bei jedem Problem unterstützen. Durch die Universitätskultur, die in orange gefärbt überall präsent ist, beginnt man schnell sich mit der SU zu identifizieren. Orange Pullover und T-Shirts hängen heute auch in meinem Schrank! Anschluss zu finden, ist überhaupt kein Problem, wenn man aktiv zu Clubs geht, offen gegenüber anderen Kulturen ist und einfach Lust hat, neue Freunde zu finden. Jegliche Befürchtungen haben sich in Luft aufgelöst und ich bin mit neuen Freunden nach Hause gekommen, mit denen ich auch heute noch in engem Kontakt stehe. Im September geht es dann nach Chile, Vivi besuchen! Kosten Eine große Unsicherheit sind natürlich die Kosten, die auf einen zukommen, wenn man ins Ausland geht. Und leider ist es wahr, es kostet viel Geld! Aber nichts lohnt sich mehr! Vor der Reise In Syracuse On Top 239 € 305 € 2.xxx € Visum Miete Unterkunft/ Monat Reisen (6x NYC, Kanada 3x) 850 € 250€ 35 € Flug Activity Fee White Water Rafting 260 € 524 € Semesterbeitrag Krankenversicherung HTH 16 € 300 € Internationaler Führerschein Lebenshaltungskosten 180 € Bücher Hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall und ich würde es jedem raten, der nur mit dem Gedanken spielt. Was mir richtig gut gefallen hat, ist das amerikanische Lehrsystem, die Motivation der Professoren und die Offenheit, die man anfangs gar nicht so erwartet hätte. Das Sport und Aktivitätsangebot ist enorm und ich vermisse es hier wirklich. Wer nach Syracuse geht, unbedingt in den Segel Club (SU Sailing) - meiner Meinung nach der beste auf dem Campus. Neue Freunde, neue Erfahrungen, neue Ansichten, gestärkter Charakter... was soll ich mehr sagen außer: es war die schönste Erfahrung meines Lebens! Hilfreiche Links: SU Website: http://www.syr.edu/ Immer noch Zweifel? Egal was Euch noch auf dem Herzen liegt, welche Fragen ihr auch immer habt oder wenn ihr einfach mehr erfahren wollt, schreibt mir einfach eine EMail! Ich helfe Euch so gut ich kann, manchmal hilft es ja einfach mal darüber zu quatschen. Meine Kontaktdaten: Nina Schröder Kurs Katalog: http://coursecatalog.syr.edu/2011/ Academic Calendar: http://syr.edu/registrar/ acadcalendars/index.html Campus Map: http://syr.edu/about/pdf/ NorthSouthCampus2012.pdf Sport Angebot: http://recreationservices.syr.edu/ index.html Günstig übernachten in NYC: http://www.airbnb.com/ [email protected]