Mein Auslandssemester an der Syracuse

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Mein Auslandssemester an der Syracuse
Mein Auslandssemester an der Syracuse University, NY
Eine amerikanische
Universität wie man sie aus
Hollywood Filmen kennt.
Die Syracuse University wurde 1873 als
private Forschunguniversität gegründet.
Syracuse liegt im Bundesstaat New York relativ weit nördlich und ca. 4-5 Autostunden
von New York City entfernt. Derzeit
besuchen circa 20.000 Studenten die SU,
was man schnell auf dem großen Campus
registriert. Der Campus spiegelt ihre Historie
wieder. Die Campusgebäude reichen von
historischen Gebäuden aus dem 19.
Jahrhundert bis hin zu modernen Gebäuden
des 21. Jahrhunderts.
Der Syracuse University Campus
besteht aus einen North (Haupt) und einem
South Campus. Der South Campus besteht
hauptsächlich aus Unterkünften für
Studenten. Auf dem North Campus
hingegen spielt sich das ganze
Studentenleben ab. Im Zentrum des Campus
befindet sich der sogenannte Quad, eine
riesige grüne Rasenfläche, die für eine
Vielzahl an Aktivitäten genutzt wird. Neben
der Vielzahl an Unterrichtsgebäuden gibt es
sogar eine kleine Einkaufsstraße mit Cafés,
Bars, Shops und natürlich Souvenir-Shops.
Da ich Information Management als
Graduate Student studiert habe, habe ich
mich hauptsächlich in der iSchool
aufgehalten.
Gebäude auf der Campus Map nicht finden
konnte. Wenn man aber nach Hinds Hall
sucht, hat man das Gebäude schnell
gefunden. Es liegt genau am Quad und ist
damit ziemlich zentral. Anfangs fällt einem
die Orientierung nicht ganz leicht, aber
dank kostenloser Campus-Führungen und
der Campus Map findet man sich doch recht
schnell zurecht. Vor allem wenn man alle
notwendigen „Behörden-Gänge“ zur
Registrierung erledigt hat.
Eckdaten
Anzahl Studenten
Lehrkräfte
Die iSchool umfasst das Department
Information Studies und ist das einzige
Gebäude, welche einen anderen Namen
trägt als die des Departments. Deswegen
war ich Anfangs etwas verwirrt, da ich das
Im Ranking der U.S. News
und World Report wurde
die iSchool zur
Nr.1
gewählt
Campusfläche
Auslandsaufenthalt
20.407
1.513
8,1 km²
4 Monate
Die iSchool (School of Information Studies) bietet undergraduate und graduate
Studenten die notwendige Qualifizierung um professionel in jedem Gebiet der digitalen
Gesellschaft zu agieren. Sie haben sich zum Ziel gesetzt Fachleute auszubilden, die die
menschlichen Fähigkeiten durch Informationen erweitern.
Die School of Information Studies bietet die Vorteile einer intimen Lernumgebnung, in
der Studenten und Dozenten interagieren und gemeinsam an Forschungsprojekten
arbeiten. Gleichzeitig gliedert sich die iSchool in die SU ein und nutzt deren
Ausstattung, den fachlichen Austausch sowie kulturelle Möglichkeiten.
Was?
Da mir ein Überblick über
den ganzen
Bewerbungsprozess,
mögliche Ansprechpartner
etc. geholfen hätte, hier ein
kurzer Überblick!
Bei Fragen könnt ihr mich
auch gerne kontaktieren:
[email protected]
Bewerbung
HAW goes USA
Bewerbung
SU
und danach:
1
1
1
Lebenslauf
Aplication of Adminission
(Fragebogen)
VISUM
2
2
2
Motivationsschreiben
(2 Seiten)
Am besten verfasst Ihr ihn so,
dass ihr ihn für die SU
Bewerbung verwendet könnt.
Personal Essay (siehe HAW
Motivationsschreiben)
Wohnungssuche bei
orangehousing.com
3
3
3
Kurse „auswählen“ (Formular
gibt es bei Nir Alon) und auf
der SU Website anschauen.
Achtung! Dies ist keine
Registrierung für die Kurse!
Unterschrift gibt es bei Frau
Spree (Prüfungsausschuss)
Official Transcript
(Notenübersetzung) Frau
Weatherall macht die
Beglaubigung - hierfür gibt es
auch eine Vorlage von ihr.
Auslandskrankenversicherung
(am besten die empfohlene
HTH; da gibt es bei der
Registrierung an der SU
später keine Probleme)
4
4
4
Gutachten einer/s
Professorin/s auf Englisch
Academic Recommendation
(siehe HAW Gutachten)
Flug buchen
5
5
5
TOEFL Test (meiner hatte 3
Punkte zu wenig, reichte aber
aus)
TOEFL Test (geht wohl auch
ohne, ich hatte aber einen)
Sich freuen, dass es bald los
geht!
6
6
Interview mit Frau Weatherall
Finanzieller Nachweis über
6.400 Euro auf Englisch
7
Completed SCIS form
(Amerikanische Adresse hatte
ich bis dahin nicht, habe die
der amerikanischen
Koordinatoren genommen,
das war ok)
Ankommen,
Gleich Anschluss finden,
eigentlich ganz einfach!
Anmelden, richtig
ankommen!
Registrierungsprozess
1. Offiziell anmelden im Slutzker
Center
Das Slutzker Centre kümmert sich
speziell um internationale Studierende
und bietet enorme Hilfe, um den
vollständigen Registrierungsprozess
zu verstehen.
2. Unterlagen abgeben
Am besten nehmt ihr zum ersten
Anmelden alle Unterlagen mit
(Reisepass, VISA, Krankenkassenbescheinigung, Impfpass, Passfotos
etc.)
3. Arzttermin machen
Die SU hat ein eigenes Medical
Center. Dort müsst ihr euch einmal
registrieren und dort wird geklärt ob
ihr geimpft werden müsst. Da ich aus
Deutschland kam, musste ich nicht
geimpft werden.
4. Orientierung besuchen
Für alle Studenten gibt es eine
Orientierungseinheit!
5. Student-ID abholen
Nach der Registrierung könnt ihr eure
ID beantragen. Achtung, das Foto
wird gleich dort gemacht :-)
5. Deb besuchen
Deb ist die internationale
Koordinatorin und sehr sehr nett und
hilfsbereit. Sie freut sich, wenn sie zu
den E-Mail Adressen ein Gesicht hat.
Campus Impressionen
Vor dem Ankommen Freunde finden.
Bekommt man endlich die Zusage von der SU wird man mit Unterlagen erst einmal
überschüttet. In dem ganzen Wirrwarr muss man sich erst einmal zurecht finden. Dann heisst
es schnellstmöglich das VISA beantragen. Mit den Unterlagen der SU ist dies eigentlich auch
recht einfach gemacht. Mir haben aber die ganzen Zusatzanforderungen etwas Angst
gemacht. Dort hieß es „Bitte weisen Sie nach, dass sie wiederkommen“ - ich kopierte meinen
Mietvertrag. „Verfügen Sie über genügend finanzielle Mittel?“ - ich ließ mir eine englische
Übersetzung meines Kontostands erstellen (10 Euro).... . Am Ende hat der Nachweis über den
Platz an der SU und der Reisepass gereicht. Noch 1 - 2 Fragen, was man studieren will und
wie lange und schon ist man aus der Amerikanischen Botschaft schon wieder raus.
Dann solltet ihr euch schnellst möglich darum kümmern, eine Unterkunft zu finden, denn
diese sind für 4 Monate recht begrenzt. Eine gute Möglichkeit bietet dort die Website
orangehousing.com. Per Zufall oder Absicht hat Deb (Internationale Koordinatorin der SU)
eine E-Mail mit allen E-Mail Adressen der Austauschstudenten verschickt. Das war großartig,
denn schnell fingen wir an uns auszutauschen und gemeinsam auf Wohnungssuche zu gehen.
Ich habe dann schnell Pinkie aus Hong Kong und Viviana aus Chile kennengelernt und bin mit
ihnen kurzum in eine 4 Zimmer Wohnung gezogen. Das schöne an dem regen E-Mail
Austausch war, dass man schon Kontakte geknüpft hatte, bevor man eigentlich da war. Ich
war die erste in unserem Apartment und kam ca. 0:30 mit 3 Stunden Flugverspätung in
unserer Wohnung an. Rebekka aus Österreich ging es genauso, nur auf der anderen Seite des
Campus. So schrieben wir endlos viele SMS und fühlten uns dadurch überhaupt nicht einsam.
Am ersten Tag trafen wir uns dann alle 7 und erkundeten den wunderschönen Campus.
Die Behörden-Gänge machen zu siebt auch viel mehr Spaß und bei Sprachproblemen hilft
man sich gegenseitig aus. Alles kein Problem!
Fazit
Kurse wählen!
http://coursecatalog.syr.edu/2011/
Vielfalt und Auswahl
Die SU bietet unglaublich viele Kurse
an, so dass wirklich für jeden etwas dabei
ist. Da ich während meines Masterstudium
an der SU war und alle Wahlpflichtkurse
schon absolviert hatte, musste ich Kurse
belegen, die meine Wahlmodule ersetzen.
Dies ist auf jeden Fall ratsam, da es dort
kein Pendant an der HAW gibt. Bei
Wahlpflichtkursen müssen die Studieninhalte
fast identisch sein, damit diese angerechnet
werden können. Bei Wahlmodulen muss man
sich lediglich an die vorgesehenen Säulen
orientieren. Frau Spree, die im
Prüfungsausschuss tätig ist, ist dabei eine
sehr große Hilfe.
Wie erwähnt, muss man für die
Bewerbung an der SU Kurse definieren und
diese dann offiziell vom Prüfungsausschuss
als anrechenbar anerkennen lassen. Diese
Wahl ist aber leider keine Voraussetzung
dafür, dass ihr diese Kurse auch belegen
könnt. Viele Kurse waren bei meiner Wahl
schon belegt. Um Kurse vor Ort wählen zu
können, muss nämlich der gesamte
Registrierungsprozess abgeschlossen sein.
Also am besten etwa 2 Wochen vor UniBeginn schon nach Syracuse fahren.
Mobile Network Services
Why? What? How? Der Leitgedanke
des Professors für diesen Kurs. Darrin Austin
ist nebenberuflich Dozent und arbeitet
hauptberuflich bei Alcatel-Lucent, einem
führenden Telekommunikationsunternehmen.
In der Vorlesung ging es zunächst um
technische Grundlagen sowie die
Infrastruktur mobiler Netzwerke.
Anschließend lernten wir den Markt kennen
und erlernten wie man es am besten
umsetzen kann.
Prüfungsleistungen
1. Einzelpräsentation (freies Thema)
2. Wöchentliche Zusammenfassung von
1- 2- Artikel der Branche
3. Drei Tests (angemessen)
4. Gruppenprojekt (Schriftlich,
Präsentation)
Ein sehr interessanter Kurs, in dem
Mann unglaublich viel mit Spaß gelernt hat!
Der Professor und auch die Studenten waren
sehr kommunikativ und hilfsbereit. Da in dem
Kurse viele internationale Studenten waren,
war es auch nicht so schlimm, wenn man
kein perfektes Englisch gesprochen hat. Die
erste Präsentation auf Englisch war eine
Herausforderung, aber am Ende richtig gut!
Also keine Scheu davor, das geht alles von
alleine.
Graphic Design for the
Web
Der zweite Kurs ging im großen und
ganzen um die Gestaltung von Websites.
Nach eine Einführung in die Farblehre und
Gestaltungstechniken erlernten wir in
praktischen Übungen den Umgang mit
Photoshop. Da ich mich schon vor mit
Photoshop beschäftigt habe, fiel mir dieser
Kurs leichter als manch einem Anfänger. Es
machte aber viel Spaß und man konnte
immer wieder kreativ arbeiten, was eine
gute Abwechslung zu den anderen beiden
Kursen war.
Prüfungsleistungen
1. Hausaufgaben (nicht wöchentlich)
2. Midterm Projekt (Homepage und
eine Unterseite)
3. Final Project (Visitenkarte, Briefpapier, Homepage und Unterseite,
Strategie dahinter)
Fazit
Ein spannender Kurs, der die
Motivation und Begeisterung der
Professoren an der SU am besten wieder
spiegelt. Die Einführung machte unglaublich
Lust auf den Kurs. Der kollegiale Umgang
und die Mischung zwischen
Wissensweitergabe und praktischen
Übungen war einfach nur fantastisch! Der
Professor ist sehr locker, was nicht heisst,
dass er keine Leistungen abfordert, er ist
sehr nett und hilfsbereit.
Composition (Englisch)
Nachdem ich den freiwilligen Englisch
Test erfolgreich in der Orientierungswoche
gemacht habe, hab ich mich letztendlich
dazu entschieden, den empfohlenen Kurs zu
belegen. Im Composition Kurs geht es darum
das akademische Schreiben auf Englisch zu
erlernen. Hauptsächlich haben wir sehr viel
über kulturelle Unterschiede und
Unterschiede zwischen Individuen gelesen.
Im Unterricht wurde diskutiert und der
kulturelle Austausch gefördert.
Prüfungsleistungen
1. Kapitel lesen
2. Essays schreiben (fast wöchentlich)
3. Final Essay
Fazit
Im Nachhinein finde ich den Kurs
wirklich gut, weil ich gemerkt habe, wie
unglaublich viel ich dort gelernt habe.
Innerhalb des Semesters fand ich es teils
sehr aufreibend immer wieder über ähnliche
Themen zu diskutieren. Spannend war es
aber alle male! Denn in solchen
Diskussionen werden die kulturellen
Unterschiede sehr deutlich.
In den Kursen „Graphic Design for the
Web und Composition“ habe ich eigentlich
niemand kennengelernt, mit dem ich auch
außerhalb der Uni etwas gemacht habe.
Das hat der Kurs „Mobile Network
Services“ aber wieder ausgebügelt. Meine
Teammitglieder aus meiner Projektgruppe
sind gute Freund geworden, mit denen ich
heute noch regelmäßig Kontakt habe!
Die Anrechnung der Kurse in Hamburg
war für mich eher verwirrend! Für die SU
musste man ein Formular ausfüllen und zur
SU faxen. Dort muss man angeben, wer eine
Version erhalten soll. Ich fragte bei Frau
Weatherall nach, die mir sagte, die Noten
müssten zu ihr. Irgendeine Vorahnung lies
mich aber auch eine Kopie zu mir schicken.
Nach Erhalt der Noten hätte ich den Brief
von Frau Weatherall abholen müssen, um
diesen zu Nir Alon zu bringen. Dieser hat es
angesehen und sagte mir, ich müsse zu Frau
Schulz gehen, die sich schlussendlich um die
Eintragung kümmert.
Empfehlung: Schickt eine Kopie an Frau
Weatherall, eine an Nir Alon und eine an
Frau Schulz. Für mich war es sehr schwierig,
weil ich zu derzeit schon Vollzeit gearbeitet
habe und zu den Sprechstunden, die an
unterschiedlichen Tagen waren, nicht gehen
konnte.
Freizeit!
Für wenig Geld kann man an vielen
Ausflügen teilnehmen, die von der SU
organisiert und betreut werden.
White Water Rafting ist super und
sollte auf jeden Fall mitgemacht
werden!
5 Stunden bis nach News York City
Während meines Aufenthalts war ich
ca. 6 mal im Big Apple. Mit dem
Greyhound Bus hin und zurück und
auf Airbnb.com ein Zimmer für 30
Dollar die Nacht mitten in Manhatten
konnte man einfach nicht oft genug
machen!
Langweile? Keine Spur!
Wer während des Auslandssemester an
SU Langeweile verspürt, hat irgendetwas
falsch gemacht. Anfang des Semesters gibt
eine „Activity Fair“ auf dem Quad. Dort
stellen sich alle Vereine und Clubs an der SU
vor. Ich kann nicht alle aufzählen, aber es
reicht von Architektur-Club bis hin zum
Segelclub, für den ich mich letztendlich auch
entschieden habe.
Der Segelclub „SU Sailing“ ist wirklich
super! Die Leute sind sehr nett und das Club
Gefühl ist großartig. Wöchentlich gab es ein
Meeting und am Wochenende ist man dann
zum Segeln gefahren. Traumhaft!
Ich durfte sogar zu der größten
College Segelregatta in den USA mit fahren,
weil ein Teammitglied krank geworden ist.
Das war das Schönste was ich je gemacht
habe. Bei strahlenden Sonnenschein haben
wir vor der Skyline von New York an einer 2
Tägigen Regatta auf einer 200.000 Dollar
Jacht teilgenommen. Es war eine tolle
Erfahrung und dafür bin ich dem Team heute
noch sehr dankbar!
New York State Fair
In Syracuse findet Anfang September
eine Fest statt, was unserem Jahrmarkt
gleicht. Dort erlebt man dann typische
amerikanische Familien und das alltägliche
Leben.
Sportevents SU
Sport for free
Auf dem SU Campus gibt es zudem
mehrere Fitness Centren, die neben einem
Schwimmbad, Fitnessraum auch endlos viele
Kurse anbieten, die man alle kostenlos
besuchen kann. Man ist eigentlich überall
ein gern gesehener Gast! Ich bin regelmäßig
ins Fitnesscentre gegangen und habe das
Angebot reichlich ausgekostet!
Ein Football Spiel sollte man sich
mindestens anschauen. Es kommt ein
unglaublichen Stadion Gefühl auf,
wenn tausende orange gekleidete
Menschen zum Carrier Dome
strömen. Im Winter spielt dann das
SU Basket Ball Team, eines der besten
College Teams in den USA. Auch das
sollte man auf keinen Fall verpassen.
Syracuse
Typische amerikanische Kleinstadt
Syracuse ist wirklich eine Campus-Stadt. Das ganze studentische
Leben spielt sich dort ab.
Das alltägliche Leben aber natürlich auch in Syracuse selbst. Der
Bericht meiner Vorgängerin hat mir schon Angst eingeflösst, da sie von
hoher Kriminalitätsraten und Überfällen geschrieben hat. Ganz
ehrlich, hat mich der Bericht fast davon abgehalten, mich an der SU zu
bewerben.
Natürlich ist der Kontrast zwischen Privatstudenten, die 15.000 $
im Semester zahlen und Industriearbeitern teils sehr groß. In der
Orientierungswoche gab es von dem Sicherheitsdienst der Uni auch
einen Einführungsfilm, der einem erklärte, was man wann tun soll.
Meiner Meinung nach typisch amerikanisch.
Ich habe mich die ganze Zeit sehr sicher in Syracuse gefühlt. Dass
man nachts im Dunklen alleine nicht rumlaufen sollte, erklärt sich
meiner Meinung nach selbst. Das sollte man in Hamburg in Steilshoop
vielleicht auch nicht tun. Wenn man auf dem Campus wohnt oder wie
ich in der Nähe sind die Straßen bin 21:00 Uhr noch sehr belebt, da
sich dort alle Studenten tummeln. Alles kein Problem, wenn man
aufmerksam ist.
Syracuse selbst ist wirklich eine Kleinstadt und es gibt klare
Unterschiede und man ärgert sich in Hamburg zukünftig vielleicht nicht
mehr, wenn der Bus erst in 6 Minuten kommt. Ja, es gibt öffentliche
Verkehrsmittel und nein sie fahren nicht regelmäßig. Von der Uni zum
Shopping-Center zu kommen ist noch machbar, zurück ist schon
schwieriger, aber wenn man sich durchfragt, geht auch das. Wenn
man irgendwo anders hin fahren möchte, sollte man viel Zeit
einplanen! Mit anderen Worten die öffentlichen Verkehrsmittel sind
nicht im Ansatz so perfektioniert wie in Deutschland. Das Problem
dabei ist leider, dass alle großen Supermärkte weit vom Campus
entfernt sind und man ohne Auto fast nicht einkaufen gehen kann. Das
führt dazu dass man in Pharmacies sehr viel Geld für Lebensmittel
ausgeben muss und meistens auf dem Campus etwas essen geht.
Wir sind teils einfach mit einem Taxi zum Supermarkt gefahren
oder haben Freunde gefragt, die ein Auto hatten. Es geht alles, es ist
alles eine Frage des Komforts, den man aus Hamburg gewohnt ist. Ich
fand das aber nicht schlimm, sondern es war eine Erfahrung, die mich
anders auf manche Dinge blicken lassen.
Ansonsten bietet Syracuse eine kleine Partymeile mit 1 - 2 Clubs,
die echt gut sind. Mit dem Taxi vom Campus ist man für 7 $ schnell
dort. Am ersten Abend mussten wir uns durchfragen, um zu wissen, wo
Studenten hingehen können. Dadurch haben wir eine Gruppe
Amerikaner kennengelernt, die uns eingeladen haben, mit Ihnen zu
feiern. Die Amerikaner sind sehr hilfsbereit und sehr neugierig auf
Deutschland. Da ich mich eigentlich ausschließlich nur mit gebildeten
Amerikanern, sprich Studenten unterhalten habe, tauchten Vorurteile
hinsichtlich des 2. Weltkriegs und Hitler gar nicht auf. Eine deutsche
Freundin wurde dahingegen gefragt, ob wir auch Äpfel in Deutschland
hätten. Meine Freundin guckte den Amerikaner ungläubig an und
fragte was Äpfel seien ;-) Natürlich klärte sie die Amerikanerin später
auf.
Ich habe durch meinen Segel Club sehr viele Amerikaner kennen
gelernt und auch viel mit ihnen gesprochen. Sie finden es selber
schade, dass sie eine Nation sind, die wenig ins Ausland reisen, aber
es läge vor allem daran, dass die USA so groß ist und man dort
unglaublich viel anschauen kann. Es ist wohl so wie wir erst Europa
bereisen, nur dass wir Glück haben, dass wir viele Länder mit
unterschiedlichen Sprachen und Kulturen schnell erreichen können.
Unsere Nachbarin aus Texas sagte, dass sie schon oft in Europa
war und dadurch vor allem ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern
wollte. Leider sprach jeder mit ihr Englisch. Das fand sie sehr schade,
wobei es wohl der einfachste Weg war.
Shopping Town
Eine halbe Stunde mit dem Bus über den Highway und man
erreicht für 2 $ das riesige Einkaufszentrum. Der erste Eindruck war,
dass unsere Einkaufszentren einiges nachzuholen haben. Hier findet
man alles was man braucht. Überraschend war für mich vor allem der
unterschiedliche Kleidungsstil, den man auf den ersten Blick gefunden
hatte. Zum Glück gab es aber auch hier H&M und andere Läden, in
denen ich meine Kleidung kaufen konnte. Szeneläden oder Designer
Klamotten traffen dann doch so gar nicht meinen Geschmack.
Das Center hat neben Shops auch eine große Fressmeile, in der
man beim Schlendern schon fast satt wird, weil jeder Stand möchte,
dass du etwas probierst. Lecker!
Da ich 4 Monate in Syracuse geblieben bin, kam ich an einem
Friseurbesuch nicht vorbei, was für mich wirklich eine Überwindung
war. Es gibt aber einen wirklich fantastischen Friseur, den ich
wärmstens jedem empfehlen kann. Er ist zwar ziemlich klein und
versteckt, versteht aber seine Kunst und ist im Gegensatz zu deutschen
Friseuren wirklich günstig.
Christmas Tree Lightening
Wenn so langsam der November beginnt, findet in Syracuse
Downtown das Christmas Tree Lightening statt. Ganz Syracuse
versammelt sich auf einem Marktplatz und ein enormer Tannenbaum
und eine Eisbahn wurden aufgebaut. Nach viel weihnachtlichem
Gesang und einem Besuch des Weihnachtsmanns, wurde der
Weihnachtsbaum nach gemeinschaftlichen Runterzählen endlich in
seiner ganzen Größe beleuchtet. Ich fand es wunderschön und es war
wieder ein guter Einblick in die amerikanische Kultur.
Freunde für‘s Leben!
Kulturelle Unterschiede sind manchmal gar nicht so groß!
Und dann fühlt man sich auf
einmal zu Hause.
Hong Kong, Indien, Chile, Deutschland, Malaysia,
Österreich und Haiti? Kein Problem!
Die größte Angst, wenn man in ein fremdes Land fährt, um dort 4 Monate zu leben
ist natürlich, dass man keinen Anschluss findet. Man fragt, was passiert wenn man keine
Freunde findet.... . Und dann passiert es einfach!
Eine meiner besten Freunde in Syracuse war Viviana, kurz Vivi (25). Ich wohnte mit
ihr zusammen und als sie mit ihren Koffern ankam und wir uns begrüßten, mussten wir
feststellen, dass wir die gleichen Schuhe tragen. Das Eis war gebrochen, was für mich
als gebürtige Norddeutsche, die auf eine Lateinamerikanerin traf, etwas ungewohnt
war. Aber ihre herzliche Umarmung tat doch irgendwie gut, so weit weg von der
Familie. Schnell merkten wir, dass wir ähnliche Lebensgeschichten geschrieben haben
und uns sowieso total ähnelten. So machten wir eigentlich alles zusammen! Dann waren
da natürlich noch die 5 anderen Austauschstudenten, die von aller Welt kamen. Da man
anfangs auf die gleichen Hindernisse und Probleme traf, hatte man auch hier schnell
Gemeinsamkeiten gefunden, die Freundschaften entstanden ließen. So war ich auf
einmal in Syracuse und hatte innerhalb der ersten zwei Wochen 6 Freunde gefunden.
Rebekka aus Österreich und ich hörten von einem German Table an der SU, zu
denen jeder Deutsche und natürlich jeder der an der deutschen Sprache, Kultur oder
sogar einem Austausch interessiert ist, kommen kann. Also sind wir auch dort
hingegangen und haben viele nette Personen kennengelernt. Der German Table hat sich
sehr gefreut, dass wir gekommen sind und wenn man etwas Heimweh hat, tut es
sicherlich gut, mit anderen Deutsch zu sprechen und manchmal auch einen deutschen
Keks zu essen. Durch den German Table wurde mein Freundeskreis noch etwas größer,
da ich dort Christina kennen gelernt habe. Ich hab sie einfach nach ihrer Mail Adresse
gefragt, wir haben uns getroffen und so hatte ich eine zweite sehr enge Freundin
gefunden!
Mitte des Semesters lag dann ein Gruppenprojekt in einem meiner Kurse an. Meine
Gruppe bestand aus 2 Indern, 1 Chinesen und einem Haitianer - eine bunte Mischung.
Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden, auch wenn alle anderen über die
deutsche Pünktlichkeit gelacht haben.. . Manchmal glaube ich, sie waren damit einfach
ein bisschen überfordert, wenn sich einer strikt an Abgabetermine gehalten hat. Ich war
dafür überfordert, wenn man 2 Stunden in der Bibliothek sitzt und keiner kommt oder
einfach dem Professor eine Mail schreibt, dass man später abgibt.
Für mich war es eine großartige Erfahrung auf so viele Kulturen zu treffen. Mein
Horizont hat sich enorm erweitert und man lernt auf ungewohnte Situationen zu
reagieren und gelassener damit umzugehen. Außerdem war es super interessant über
Kulturen zu sprechen und beispielsweise die Entwicklung eines Landes aus einer realen
Perspektive kennenzulernen.
Jedem, der mit dem Gedanken spielt ins
Ausland zu gehen, kann ich nur empfehlen sich für
die Syracuse University zu unterscheiden. Durch
den hohen Anteil an internationalen Studenten ist
man einer von vielen und alle sind offen und sehr
hilfsbereit. Vor allem die Amerikaner helfen einem
gerne und es gibt an der SU genug Anlaufstellen,
die einem bei jedem Problem unterstützen.
Durch die Universitätskultur, die in orange
gefärbt überall präsent ist, beginnt man schnell sich
mit der SU zu identifizieren. Orange Pullover und
T-Shirts hängen heute auch in meinem Schrank!
Anschluss zu finden, ist überhaupt kein
Problem, wenn man aktiv zu Clubs geht, offen
gegenüber anderen Kulturen ist und einfach Lust
hat, neue Freunde zu finden. Jegliche
Befürchtungen haben sich in Luft aufgelöst und ich
bin mit neuen Freunden nach Hause gekommen,
mit denen ich auch heute noch in engem Kontakt
stehe. Im September geht es dann nach Chile, Vivi
besuchen!
Kosten
Eine große Unsicherheit sind
natürlich die Kosten, die auf
einen zukommen, wenn man
ins Ausland geht. Und leider
ist es wahr, es kostet viel
Geld! Aber nichts lohnt sich
mehr!
Vor der
Reise
In Syracuse
On Top
239 €
305 €
2.xxx €
Visum
Miete Unterkunft/ Monat
Reisen (6x NYC, Kanada 3x)
850 €
250€
35 €
Flug
Activity Fee
White Water Rafting
260 €
524 €
Semesterbeitrag
Krankenversicherung HTH
16 €
300 €
Internationaler Führerschein
Lebenshaltungskosten
180 €
Bücher
Hat es sich gelohnt?
Auf jeden Fall und ich würde es jedem
raten, der nur mit dem Gedanken spielt.
Was mir richtig gut gefallen hat, ist das
amerikanische Lehrsystem, die Motivation
der Professoren und die Offenheit, die man
anfangs gar nicht so erwartet hätte. Das
Sport und Aktivitätsangebot ist enorm und
ich vermisse es hier wirklich. Wer nach
Syracuse geht, unbedingt in den Segel Club
(SU Sailing) - meiner Meinung nach der
beste auf dem Campus.
Neue Freunde, neue Erfahrungen, neue
Ansichten, gestärkter Charakter... was soll
ich mehr sagen außer: es war die schönste
Erfahrung meines Lebens!
Hilfreiche Links:
SU Website:
http://www.syr.edu/
Immer noch Zweifel?
Egal was Euch noch auf dem Herzen
liegt, welche Fragen ihr auch immer habt
oder wenn ihr einfach mehr erfahren wollt,
schreibt mir einfach eine EMail! Ich helfe
Euch so gut ich kann, manchmal hilft es ja
einfach mal darüber zu quatschen.
Meine Kontaktdaten:
Nina Schröder
Kurs Katalog:
http://coursecatalog.syr.edu/2011/
Academic Calendar:
http://syr.edu/registrar/
acadcalendars/index.html
Campus Map:
http://syr.edu/about/pdf/
NorthSouthCampus2012.pdf
Sport Angebot:
http://recreationservices.syr.edu/
index.html
Günstig übernachten in NYC:
http://www.airbnb.com/
[email protected]