Leuchtturmprojekt der deutsch- türkischen Hochschulkooperation

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Leuchtturmprojekt der deutsch- türkischen Hochschulkooperation
TDU
news
!
MAI /2015
NR.01
NEWSLETTER
NRW-Ministerin
Schulze zu Besuch
an der TDU
Zukunftsvisionen mit
Vize-Rektor
Öksüzoğlu
Leuchtturmprojekt der deutschtürkischen Hochschulkooperation
„Es sind nun fünf Jahre vergangen, seit am 22. Oktober 2010 der deutsche
Bundespräsident Christian Wulff und der türkische Staatspräsident Abdullah
Gül, mit dem Vorsatz ein Leuchtturmprojekt der deutsch-türkischen
Hochschulkooperation zu initiieren, den Grundstein unserer Universität legten.
An diesem Tag wurde uns nicht nur die Verantwortung übertragen, den hohen
Erwartungen beider Länder gerecht zu werden, man brachte uns damit auch
großes Vertrauen in unser Potenzial und unsere Fähigkeiten entgegen“
Generalkoordinator
Furgaç
im Gespräch
Für Wanka,
Bundesministerin für
Bildung und Forschung,
ist die Gründung der
TDU eines der
bedeutendsten Projekte
im Feld der
Forschungskooperation
zwischen der Türkei und
Deutschland
MAI /2015
TDU
news
!
Herausgeber im Namen der Türkisch-Deutschen
Universität
Prof. Dr. Halil Akkanat
Redakteur
Assist. Prof. Dr. Ünal Bilir
Verantwortlicher Redakteur (V.i.S.d.P)
Tamer Tekgül
Reporterinnen
Gülten Kılınç
Nihan Uzunoğlu
Bilder in dieser Ausgabe
Gülten Kılınç
Ünal Bilir
Hüsnü Yavuz Aytekin
Gülsüm Şahan
NR.01
01
!TDU
news
Grußwort
Liebe TDU-Familie,
es sind fast fünf Jahre vergangen, seit am 22. Oktober 2010 der deutsche
Bundespräsident Wulff und der türkische Staatspräsident Gül mit dem Vorsatz ein
Leuchtturmprojekt der deutsch-türkischen Hochschulkooperation zu initiieren, den
Grundstein unserer Universität legten. An diesem Tag wurde uns nicht nur die
Verantwortung übertragen, den hohen Erwartungen gerecht zu werden, man brachte uns
damit auch großes Vertrauen in unser Potenzial und unsere Fähigkeiten entgegen. Daher
sollten wir uns umso stärker vor Augen führen, dass wir immense Leistungen erbringen
und uns stetig weiterentwickeln müssen, um diesen hohen Erwartungen gerecht werden
zu können.
Bereits bei Gründung und Aufnahme des Lehrbetriebes genossen wir eine erstaunlich
hohe Reputation: Im ersten Studienjahr, also im Wintersemester 2013/2014, stießen wir
bei Studierenden aus Deutschland wie der Türkei auf unerwartet großes Interesse; auch
konnten wir in kürzester Zeit hochqualifizierte, türkische und deutsche Akademiker und
Wissenschaftler anwerben. Doch, obwohl wir unter den Studenten, Akademikern und
unseren Gästen ein derart hohes Ansehen genießen, ist uns sehr wohl bewusst, dass die
meisten enttäuscht sind, wenn sie zum ersten Mal unseren Campus betreten und auf die
noch provisorischen Bauten blicken. Aus diesem Grund leiteten wir - entgegen aller
bürokratischen Schwierigkeiten - letztlich den Baubeginn des geplanten, zukünftigen
Campus in die Wege.
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!TDU
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Unter der Leitung des Architekten Hilmi Güner wurden für die neuen Einrichtungen
moderne Seminarräume und Forschungslabore entworfen, die bis zum Jahre 2019 in drei
Bauphasen eine geschlossene Fläche von insgesamt 120.000 m2 einnehmen sollen. Die
ersten Bauarbeiten haben bereits ihren Anfang gefunden: In der ersten Phase wird das
Sprachzentrum errichtet. In der zweiten Phase werden sowohl Fakultätsgebäude als auch
Technikum, Hörsäle, die Bibliothek und ein weiteres Gebäude für soziale Aktivitäten
erbaut. In einem letzten Schritt sind ab Mitte 2017 die Errichtung eines Rektorats, eines
Kongresszentrums und eines Technologieparks angedacht.
Zur selben Zeit wächst die TDU auch in administrativer und akademischer Hinsicht; seit
Neuestem sind auch die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität
Darmstadt in unserem Konsortium vertreten. Damit wir unsere Partner regelmäßig über
derartige, administrative und akademische Entwicklungen an der TDU in Kenntnis
setzen können, entschieden wir uns gemeinschaftlich dazu, monatlich einen ENewsletter herauszugeben. Die Redaktion und Herausgabe dieses Newsletters
vertrauten wir Herrn Dr. Ünal Bilir aus der Fakultät für Kultur- und
Sozialwissenschaften an. Herr Dr. Bilir schien uns für diese umfangreiche Aufgabe daher
geeignet, da er neben seiner akademischen Qualifikationen auch Fachkenntnisse in den
Bereichen Printmedien, TV-Produktion und Photographie vorlegen kann. Mit der
Publikation dieses E-Newsletters, der jährlich auch in Printform rausgegeben werden
soll, wollen wir die TDU-Familie über neue Hochschulpartner, hochrangige Besuche,
institutionelle Entwicklungen, wissenschaftliche Tagungen, herausragende Publikationen
wie Beschlüsse des TDU-Konsortiums, aber auch Erfolgsstories der TDU-Studenten und
-Wissenschaftler und jenen aus Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten, NGOs und
Unternehmen informieren. Geplant ist auch, fachspezifische und aktuelle Themen im
Rahmen des „call for articles“ darin darzulegen. Durch die Veröffentlichung dieses
Newsletters erhoffen wir uns einerseits, den universitätsinternen
Kommunikationsprozess zu erleichtern, anderseits der Wirtschaft und Politik die
Visionen und Erfolge der TDU und ihrer Studenten sowie Wissenschaftler, aus erster
Hand zu präsentieren.
Ich möchte mich abschließend bei jedem einzelnen Mitglied unserer wachsenden Familie
persönlich für seine Motivation und seinen unermüdlichen Einsatz bedanken. Nur
gemeinsam mit Ihnen können wir der TDU ermöglichen, ein Exempel in internationaler
Hochschulkooperation zu statuieren.
Herzlichst
Ihr Rektor Prof. Dr. Halil Akkanat
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Großes Interesse an der TDU
seitens türkischer und deutscher Minister
Zum Abschluss des Deutsch-Türkischen Jahres der Forschung, Bildung und Innovation 2014
wurde im Meyra Palace in Ankara eine Konferenz abgehalten. Im Laufe des Jahres wurden
innerhalb des Bündnisses zwischen den beiden Ländern neue Projekte und Perspektiven zur
Unterstützung des Bildungs- und Wissenschaftswesens und zur Förderung neuer Kooperationsund F&E-Möglichkeiten herausgearbeitet.
Neben zahlreichen deutschen und türkischen Akademikern, erschienen der türkische
Wissenschafts- und Technologieminister, Fikri Işık, sowie die deutsche Bundesministerin für
Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, die nach der Eröffnungsrede des Vorsitzenden
des Wissenschafts- und Technologieinstitutes, Prof. Dr. Yücel Altunbaşak, ebenfalls das
Rednerpult betraten. 3
Wissenschafts- und Technologieminister Işık wies darauf hin, dass im Wissenschaftsjahr mehr als
200 Veranstaltungen organisiert wurden, welche zu einer erheblichen Stärkung der Kooperation
führten; es habe sowohl einen Transfer von Deutschen als auch Türkischen Akademikern in beide
Länder stattgefunden. Ferner thematisierte er die Eröffnung und den Beginn der Lehrtätigkeiten
an der TDU.
Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, stellte die Gründung der TDU in den
Vordergrund ihrer Rede; mit der TDU sei eines der bedeutendsten Projekte im Feld der
Forschungskooperationen zwischen der Türkei und Deutschland initiiert worden.
Beide Minister besuchten anschließend im Rahmen der Ausstellung des deutsch-türkischen
Wissenschaftsjahres auch den Ausstellungsstand der TDU. Nachdem Rektor Prof. Dr. Halil
Akkanat und Generalkoordinator Prof. Dr. Izzet Furgaç ausführlich Auskunft über die
institutionellen Entwicklungen, wie auch aktuellen Campus-Bauarbeiten gaben, sicherten Wanka
und Işık zu, sich derjenigen Schwierigkeiten, welche im Zuge des institutionellen Ausbaus
entstanden seien, anzunehmen.
Im Rahmen des Wissenschaftsjahres ging die TDU mit Rektor Prof. Dr. Halil Akkanat,
Generalkoordinator Prof. Dr. Izzet Furgaç, dem Dekan des Fachbereiches Wirtschafts- und
Verwaltungswissenschaften Prof. Dr. Mehmet Efe Çaman, den Dozenten Dr. Ruhet Genç, Dr.
Ünal Bilir, Dr. Nilgün Yüce sowie dem Lehrbeauftragter Tacettin Kutay und der
Pressebeauftragten Gülten Kılınç mit gutem Beispiel voran und nahmen an der Konferenz “Ufuk
2020-Deutsch-Türkische Kooperation” teil.
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Besuch der NRW-Ministerin
für Innovation, Wissenschaft und Forschung
Die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Bundeslandes
Nordrheinwestfalen, Svenja Schulze, besuchte am 08. April 2015 die TDU, um Kenntnis
über die aktuellen und geplanten Entwicklungen des Universitätsbetriebes zu gewinnen.
Begleitet wurde sie von ihrer Delegation, bestehend unter anderem aus Prof. Dr. Ruth
Hagengruber (Universität Paderborn), Prof. Dr. Ute Klammer (Universität DuisburgEssen), Prof. Dr. Uwe Koreik (Universität Bielefeld), Prof. Dr. Hans Peter Mansel
(Universität zu Köln), Prof. Dr. Riza Öztürk (Fachhochschule Bielefeld), Prof. Dr. Haci
Halil Uslucan (Universität Duisburg-Essen), drei Mitarbeitern aus dem Ministerium für
Innovation, Wissenschaft und Forschung - Dirk Meyer, Hermann Lamberty und Heidi
Cordier - sowie 6 Journalisten unterschiedlicher Deutscher Zeitungen/ Radios.
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Unter den Gastgebern waren der Rektor der TDU, Prof. Dr. Halil Akkanat und der
Generalkoordinator Prof. Dr. İzzet Furgaç. In seiner Auftaktrede hieß Rektor Prof. Dr.
Halil Akkanat die Besucher willkommen und betonte die Unverzichtbarkeit
qualifizierten, akademischen Personals und die Bedeutung der Kooperation mit
deutschen Hochschulen und Akademikern für die Entwicklung der TDU. Daraufhin
übergab er das Wort an Ministerin Schulze.
Sie äußerte ihren Grundgedanken für den Besuch der TDU, und zwar das Engagement
Deutscher Hochschulen in der Türkei zu unterstützen und die bestehenden Netzwerke,
entgegen aller Herausforderungen aus unterschiedlichen kulturellen sowie
institutionellen Systematiken, zu stärken. Im Sinne der Internationalisierungsstrategie,
die Bund und Länder vereinbart haben, sollen nach dem Leitspruch ‚"Wissen schafft
Chancen“ - herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit türkische n
Wurzeln und zahlreiche Aktivitäten und Kooperationen der Hochschulen in Lehre und
Forschung weiter fortgetragen werden. Praxis und Theorie seien bereits jetzt an der TDU
sehr gut verzahnt und erfolgsversprechend für eine gute Kooperation zwischen
Hochschulen und Wirtschaft.
Im Anschluss daran referierte Prof. Dr. Izzet Furgaç über die Entwicklung
der Studiengänge, Kooperationen, aber auch über die Entwicklung der baulichen
Vorhaben an der TDU bis zum Jahre 2017. Betont wurde dabei, dass auf den neuentstehenden 70.000 m² Campusfläche, 10 neue Studiengänge konzipiert und mit
Ressourceneinsatz
realisiert
werden
sollen.
Ferner
sei
es
Zielsetzung,
Forschungsschwerpunkte an die Anforderungen der Deutsch-Türkischen Industrie
anzupassen und so einen Transfer zwischen Forschung und Praxis zu ermöglichen.
Der Besuch endete mit einem Rundgang durch die TDU und einer Besichtigung der
Baustelle des geplanten Campus.
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Nach langen Vorgesprächen mit der KPMG, gaben nun
Manager Ergün Kış, Senior Manager Jörg Hashagen und die
HR-Managerin Elif Yıldırımbulut am 26. März 2015 bei
einem Besuch der TDU Rektor, Prof. Dr. Halil Akkanat, und
Generalkoordinator, Prof. Dr. Izzet Furgaç, offiziell bekannt,
dass in sehr naher Zukunft eine aktive Kooperation
zwischen der KPMG und der TDU initiiert werden solle.
KPMG und Siemens
neue Kooperationspartner für die TDU
Bei einem Zusammentreffen beschlossen Kış, Thomas
Kolbinger, seinerseits CFO der Siemens AG, und VizeRektor Prof. Dr. Ramis Mustafa Öksüzoğlu ihre
Kooperation in den Studiengängen BWL,
Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik zu vertiefen.
Dies soll insbesondere in Form von gemeinsam
organisierten Bachelorstudiengängen und Praktika sowie
der Unterstützung beim Berufseintritt nach Beendigung der
akademischen Ausbildung erfolgen.
Mit KPMG‘s HR-Managerin Yıldırımbulut wurden die
Studieninhalte der drei Studiengänge näher betrachtet und
in ihren Inhalten an die Anforderungen des Unternehmens
angepasst. Wesentliche Änderungen ergaben sich z.B. für
d a s Wi r t s c h a f t s i n g e n i e u r w e s e n o d e r f ü r d i e
Ingenieurswissenschaften in der Einführung des Faches
Systemsicherheit.
Während ihres Aufenthaltes an der TDU wurden die
KPMG-Mitarbeiter von den Dozenten Dr. Müge Klein und
Dr. Deniz Herand sowie dem Vize-Rektor, Prof. Dr. Ramis
Mustafa Öksüzoğlu, begleitet.
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TDU news
TDU plant neuen Master-Studiengang
Bauforschung und Kulturerhalt
Um das architektonische und kulturelle Erbe Anatoliens effektiver erforschen und schützen
zu können, plant die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) einen neuen MasterStudiengang im Bereich Bauforschung und Kulturerhalt einzuführen. Im Januar fanden sich
sowohl deutsche als auch türkische Wissenschaftler zur Entwicklung des CurriculumEntwurfs des geplanten Studienganges im Deutschen Archäologischen Instituts Istanbul
(DAI) ein. An der ersten Sitzung, die in der Bibliothek desselbigen stattfand, nahmen,
neben dem Generalkoordinator der TDU, Izzet Furgaç, und dem Leiter der DAI Istanbul,
Felix Pirson, sowohl Ünal Bilir, Nilgün Yüce und Hüsnü Yavuz Aytekin, ihrerseits
Akademiker der TDU, als auch mit Klaus Rheidt, Stephan Westphalen, Engelbert Winter,
Klaus Zimmermann deutsche Akademiker teil. Außerdem waren mit Mitarbeiterin Corinna
Assmann - krankheitsbedingt stellvertretend für Fakultätskoordinatorin für Kultur- und
Sozialwissenschaften an der TDU, Vera Nünning - sowie mit Christine Bruns-Özgan, Turgut
Saner, Yonca Erkan, Duygu Göçmen, Zeynep Kuban und Arzu Öztürk ebenfalls
Stellvertreter übriger Istanbuler Universitäten anwesend. Auch Bernhard Ludwig,
Mitarbeiter der DAI Istanbul, und Wiebke Bachmann, Leiterin des DAADInformationszentrums Istanbul, wohnten der Sitzung bei.
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TDU news
Dem angestrebten MAProgramm
“Bauforschung und
Kulturerhalt“ wurde
großes Interessepotential
für Studierende aus der
Türkei und Deutschland
zugeschrieben
Insbesondere standen im Laufe dieses Zusammentreffens die Diskussion um den
Curriculum-Entwurf des neuen Master-Studienganges, welcher von Prof. Dr. Klaus Rheidt
auf die Möglichkeit eines double degree-Abschlusses mit der BTU Cottbus hin konzipiert und
entworfen wurde, sowie die Risiko- und Chancen-Aussichten des avisierten MasterStudienganges zur Debatte. Den Entwurf befürwortend, sahen sich die deutschen
Akademiker überwiegend im Curriculum fachlich vertreten und haben sich bereit erklärt,
über flying faculty im neuen Studiengang mitzuwirken. Bei den türkischen Wissenschaftlern
herrschte allgemeine Übereinstimmung darin, dass das Studienprogramm in der Türkei
absolut neuartig sei und zusätzlich durch seine starke, inhaltliche Konzeptionierung für
Studieninteressierte sehr attraktiv erscheinen könnte. Darüber hinaus wurde dem
angestrebten MA-Programm großes Interessepotential für Studierende aus d e r
T ü r k e i u n d Deutschland zugeschrieben, da die Türkei auf Grund ihrer historischen
Entwicklung international ein bedeutendes Arbeitsfeld im Bereich Kulturerhalt
darstellt. Auf die Frage, in welcher Unterrichtssprache das Programm angeboten
werden solle, kamen die Wissenschaftler in Anbetracht der jeweiligen Vor- und
Nachteile zu dem Ergebnis, dass der Lehrgang in deutscher Sprache auf größere
Resonanz treffen würde.
Beim zweiten, internen Teil der Sitzung im Rektorat der Türkisch-Deutschen Universität,
an dem auch der Vize-Rektor Prof. Dr. Ramis Mustafa Öksüzoğlu teilnahm, wurde jedoch
der Begriff „Archäologie“ vom geplanten Studienprogramm gestrichen, da er falsche
Erwartungen wecke. Dass der geplante Master-Studiengang unter dem Namen
„Bauforschung und Kulturerhalt“ angeboten werde, hielten die Akademiker für sinnvoll.
Bezüglich der Zulassungsvoraussetzungen entschieden sie sich, ebenfalls Absolventen aus
den Bereichen der baubezogenen Ingenieurwissenschaften, Altertums- und
Kulturwissenschaften sowie aus dem Fachbereich Restaurierung auf Basis der YÖKKriterien zu akzeptieren.
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Face to Face
mit Dr. Christina Carlsen, der neuen
Langzeitdozentin für BWL
Zur Person
Dr. Christina Carlsen absolvierte an der Freien Universität Berlin und der Universität Hamburg ihr Studium
der Betriebswirtschaftslehre. Anschließend war sie in Hamburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Geld- und Kapitalverkehr tätig und promovierte über die Leistungsfähigkeit von
Unternehmensbewertungsmodellen. Es folgten acht Jahre in der Wirtschaft: Zunächst als Beraterin mit
Schwerpunkt Restrukturierung und Corporate Finance bei der Roland Berger Strategy Consultants GmbH in
Berlin, anschließend als Fachreferentin mit Schwerpunkt Unternehmensbewertung/ M&A im
Beteiligungscontrolling der RWE Power AG und in der Wirtschaftlichkeitsrechnung der RWE Innogy GmbH.
Parallel führte Frau Dr. Carlsen verschiedene Lehraufträge an Hochschulen aus. Seit Februar dieses Jahres ist
sie im Rahmen des Dozentenaustausches des DAAD an der TDU als BWL-Dozentin mit Schwerpunkt
Rechnungs- und Finanzwesen tätig.
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TDU: Was führte Sie von Hamburg nach Beykoz-Istanbul?
Carlsen: Ich habe bereits längere Zeit nicht mehr im Ausland gelebt. Zuletzt war das in der Schulzeit in
den USA und während des Studiums in England der Fall. Somit hielt ich es an der Zeit für einen
Tapetenwechsel – auch wenn ich mich in Hamburg sehr wohl fühle! Eine Freundin von mir ist bereits als
DAAD-Dozentin nach Budapest gegangen und eine andere war als Deutschlehrerin in Istanbul tätig. Beide
haben begeistert von ihren Erfahrungen berichtet, daher hat mich der Gedanke „DAAD-Dozentin in
Istanbul“ in besonderem Maße gereizt.
TDU: Hatten Sie bereits im Voraus Kontakt mit
der türkischen Kultur oder ist dieser erst durch die
Tätigkeit für den DAAD entstanden?
Carlsen: Mit der türkischen Kultur kam ich
durch mein Grundstudium in Berlin in
Berührung, dort hatte ich auch türkische
Freunde. Ansonsten durch Filme (Fatih Akin ist
ein Hamburger!) und natürlich durch mehrere
Urlaube. Meine Eltern haben mit mir und
meinen zwei Brüdern mehrfach die Türkei mit
dem Auto bereist. Einmal waren wir auch in
Istanbul. Das ist aber schon lange her. Jetzt bin
ich durch den DAAD erneut auf die Türkei
gestoßen.
TDU: Wie empfinden Sie das Leben in Istanbul? Haben Sie schon begonnen, die türkische Sprache zu lernen?
Carlsen: Das Leben in Istanbul? Aufregend! Schon allein, dass fünfmal am Tag der Muezzin ruft. Auch
ansonsten herrscht eine immense Geräuschkulisse, die ich aus Deutschland nicht unbedingt kenne.
Beeindruckend ist die Atmosphäre der Stadt - sie ist sehr quirlig, sehr lebendig, voller Menschen. Die
Skyline gerade der europäischen Seite, der Blick auf den Bosporus und das Marmarameer sind
wunderschön! Ich bin mittlerweile über zwei Monate hier und noch immer begeistert.
Ja, ich habe begonnen, die türkische Sprache zu lernen. Allerdings erst seit Mitte März, da ich mich zu
Semesterbeginn auf die Vorlesungen konzentrieren musste. Türkisch ist eine echte Herausforderung… Ich
kann ein wenig mehr als „Merhaba, nasılsın?“ sagen – aber jeden Tag kommen Wörter und Grammatik
hinzu.
TDU: Worin lagen für Sie bisher die größten Schwierigkeiten? Hatten Sie vielleicht ein Schlüsselerlebnis, bei
dem Sie die kulturellen Unterschiede deutlich gemerkt haben?
Carlsen: Die größte Schwierigkeit ist tatsächlich die Sprache. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich mich mit
Englisch im Alltag verständigen könnte. Dies ist jedoch, zumindest auf der asiatischen Seite Istanbuls,
nicht der Fall. Man versucht, sich mit Händen und Füßen zu artikulieren. Glücklicherweise erhalte ich viel
Unterstützung von türkischen Freunden und Kollegen.
Ein Schlüsselerlebnis? Da muss ich überlegen. Es heißt, dass man in der Türkei immer die Preise
verhandelt. Das habe ich versucht, beim Kauf meiner Waschmaschine und meines Kühlschranks
umzusetzen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich aber noch nicht einmal die türkischen Zahlen verstehen. Also
ließ ich mir die Handynummer des Gebrauchtwarenhändlers geben und verhandelte von zuhause mit
Smartphone und Google-Translator die Preise! Wir sind einander tatsächlich per SMS einig geworden; und
ich glaube, es war ein guter Preis… Ansonsten sind die Türken aber auch sehr erfinderisch, wenn es um's
Geschäft geht: Fast jeder Händler hat einen Freund oder Bekannten, der Englisch spricht. Der wird
angerufen, das Telefon mit eingeschaltetem Lautsprecher auf die Mitte des Tisches gelegt, und dann wird
hin- und herübersetzt. Das geht ganz gut!
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TDU: Wie empfinden Sie denn das Leben und den Hochschulalltag an der TDU?
Carlsen: Sehr gut! Die TDU ist nicht die typische große Uni mit den überfüllten Vorlesungen in riesigen
Hörsälen, wie ich sie aus Berlin oder Hamburg gewöhnt bin. Momentan ist hier alles noch sehr
überschaubar, was aber auch den Charme ausmacht: Man kennt sich, es herrscht ein sehr persönlicher
Kontakt. Insofern gefällt mir der Hochschulalltag hier ausgesprochen gut.
TDU: Wie schätzen Sie persönlich die Zukunftsaussichten der TDU in der Hochschullandschaft ein?
Carlsen: Ich glaube, die TDU steht vor einigen
Herausforderungen, die sie aber auch meistern kann. Sie ist
eine sehr junge Universität, die nach meinem Verständnis
augenblicklich ein hohes Ansehen genossen hat. Obwohl
sie erst vor kurzem ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat,
konnte sie ohne Weiteres sehr gute Studierende gewinnen.
Daher herrscht aber auch eine gewisse Erwartungshaltung
an die TDU, die wir erfüllen müssen - und auch erfüllen
wollen. Die Atmosphäre hier ähnelt fast einem Start-upUnternehmen: Man spürt eine ausgesprochen hohe
Motivation und Begeisterung unter den Beteiligten. Dieser
Gestaltungswille ist in einem eingefahrenen
Hochschulbetrieb nicht wahrnehmbar. Insofern sehe ich,
dass wir zwar noch Aufbauarbeit leisten müssen, dass wir es
aber mit dieser Motivation auch schaffen können - und schaffen werden!
TDU: Ist die Arbeit an der TDU für Deutsche Akademiker aus Ihrer Sicht empfehlenswert?
Carlsen: Ich meine, da gilt im Grunde das Vorhergesagte: Es gibt noch keinen eingefahrenen Lehrbetrieb,
was Risiken wie Chancen birgt. Vieles muss noch erarbeitet und aufgebaut werden, was an etablierten
Universitäten vielleicht schon vorhanden ist, z.B. ein renommierter Lehrstuhl, ein besonderer
Forschungsbereich. Auf der anderen Seite gibt es viele Gestaltungsfreiräume, man kann aktiv an der
Organisation und Entwicklung einer universitären Einrichtung mitwirken. Davon abgesehen hat die TDU
in einigen Bereichen schon Investitionen getätigt, die es sonst nur an großen Universitäten gibt: So haben
wir Zugriff auf eine bemerkenswerte Literaturdatenbank - ich kann mich nicht erinnern, dass ich zu Zeiten
meines Studiums einer solchen an der FU Berlin oder der Uni Hamburg begegnet bin.
TDU: Auf dem türkischen Markt agieren sehr viele deutsche Unternehmen und Ableger deutscher
Unternehmen. Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund die Berufsaussichten zukünftiger TDU-Absolventen
ein?
Carlsen: Meines Erachtens herrscht eine große Nachfrage seitens der deutschen Unternehmen nach
Absolventen mit Deutschkenntnissen und deutscher Hochschulerfahrung. Vor diesem Hintergrund erwarte
ich, dass unsere Studenten einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Bewerbern haben werden.
Im BWL-Bachelor legen wir großen Wert darauf, dass Wissenschaft und Praxis miteinander verzahnt sind,
und diese Verzahnung lässt sich aufgrund kleiner Kohortengrößen auch besonders gut umsetzen. Daher bin
ich der Ansicht, dass unsere Hochschulabsolventen sehr gut für den Einstieg ins Berufsleben geeignet sind
und auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen haben werden.
TDU: Jetzt würde mich noch interessieren, ob Sie schon eine türkische Lieblingsspeise gefunden haben!
Carlsen: Ich mag hier vieles! Z.B. die türkischen Vorspeisen: Ich esse kein Fleisch, aber bei
den überwiegend vegetarischen Meze ist immer etwas dabei, das ich gern mag. Gerichte mit
Auberginen, Artischocken oder Algen findet man in der deutschen Küche viel seltener. Außerdem sind die
Fischgerichte toll! Die Baklava sind immer eine Kostprobe wert. Ich glaube nicht, dass man in der
Türkei abnehmen kann!
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TDU news
Interview mit Prof. Dr. Ramis Mustafa Öksüzoğlu zum Netzwerk
„My
Way/ Benim Yolum“
Zu Beginn des Jahres 2015 wurde mit Initiative der Professoren Dr. R a m i s
Mustafa Öksüzoğlu und Dr. Robert Seckler das Netzwerk „My Way/Benim Yolum“, ins
Leben gerufen; damit wurde ein bedeutender Schritt in Richtung Nachwuchsförderung
im Fachbereich Naturwissenschaften getan. Warum, erläuterte Herr Prof. Dr. Öksüzoğlu
in einem Interview.
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TDU news
„Gemeinsam setzten wir uns
zum Ziel, dass alle
türkischstämmigen
Nachwuchswissenschaftler,
die in diesen Instituten
promovieren oder ihre
Abschlussarbeit schreiben,
für die TDU gewonnen
werden sollen“
R.M. Öksüzoğlu
„Zu Anfangszeiten der TDU war die große Frage, ob wir genügend Mitarbeiter, vor allem
junge, renommierte Nachwuchswissenschaftler mit hoher Qualifikation, aus
Deutschland oder aus dem deutschsprachigen Raum finden würden. Es entstanden im
Laufe des Entwicklungsprozesses zwei Fragen: Sollen die Fakultäten in Richtung
Forschung ausgelegt werden? Und: Wie wollen wir im Einzelnen die
naturwissenschaftliche Fakultät aufbauen?“.
In einer daraufhin gegründeten Kommission wurde gemeinsam mit den deutschen
Partnern, dabei insbesondere zu nennen Prof. Robert Seckler, Vizerektor der Potsdamer
Universität, und Prof. Peter Fratzl, Max Planck Institut, die konzeptionelle Überlegung
anwendungsorientierte Fächer zu etablieren, finalisiert. Dies geschah mit der Absicht,
jungen Nachwuchswissenschaftlern der Basic Sciences zu erlauben, aktiv in der
Forschung mitzuwirken. Auch seitens der YÖK fand dies großen Zuspruch, die gerade
für naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik, Biologie, Chemie oder Physik einen
hohen Grad an Anwendbarkeit einfordert. „Die nächste Schwierigkeit lag darin,
entsprechend anwendungsorientierte Nachwuchsforscher zu akquirieren. Von einer
Gruppe aus 18 angehenden Masterabsolventen und Doktoranden, die wir nach
Deutschland geschickt hatten, erfuhren wir, dass die jungen Nachwuchswissenschaftler
nicht in die Türkei zurückkehren möchten, da es keine Universität gäbe, an der sie frei
forschen und mit der Industrie zusammenarbeiten könnten ohne den Bezug zu
Deutschland verlieren. Diese Nische haben wir für uns und die TDU erkannt und
erachteten ein Netzwerk, das ein solches Arbeiten ermöglicht, als sehr sinnvoll.“
Anselm Geiger und die türkischstämmige Melek Akca Prill übernahmen daraufhin unter
der Initiative Prof. Dr. Öksüzoğlus die administrative Verantwortung, gründeten das
Netzwerk „My Way/Benim Yolum“ und füllten es gemeinsam mit Herrn Prof. Robert
Seckler mit konkretem Inhalt. Ziel und Philosophie wurde, Naturwissenschaften im
Kontext neuster Technologie zu berücksichtigen. Vordergründig soll bei der Forschung
die Frage sein, wozu sie betrieben wird und in welchen praktischen
Anwendungsbereichen sie zum Einsatz kommt. Es soll stets ein Industrie-, Technologie-,
sowie Naturwissenschaftsbezug erkennbar sein, wenn die drei universitären
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TDU news
Fachbereiche der TDU, Materialwissenschaften und Technologie, MolekularBiotechnologie und Energiewissenschaften und Technologie zu Forschungszwecken
genutzt werden.
„Mit der Unterstützung Prof. Dr. Robert Secklers konnten wir bereits sehr renommierte
Kooperationspartner gewinnen. So stellte er beispielsweise Kontakt zu Prof. Dr. Anke
Kaysser-Pyzalla, der Leiterin des Helmholtz-Zentrum Berlin her - sie ist sehr bekannt für
naturwissenschaftliche Forschung mit Industriebezug. Zu unserer Freude gehört auch
das Max-Planck Institut zu unserem Netzwerk, seinerseits sehr aktiv bei der
Entwicklung bio-naher Materialien, wie z.B. künstlicher Knochen, sowie das Frauenhofer
Institut, welches sehr bekannt für neue Technologien auf den Forschungsgebieten
Biomedizin und Gentechnologie ist“, so Prof. Dr. Öksüzoğlu.
In Zusammenarbeit mit diesen Instituten wurden Workshops veranstaltet, ein Workshop
in Istanbul, weitere in Potsdam und Berlin, es entstand eine Gruppe und ein Netzwerk
aus renommierten, weltbekannten und vor allem anwendungsorientierten
Wissenschaftlern. „Gemeinsam setzten wir uns zum Ziel, dass alle türkischstämmigen
Nachwuchswissenschaftler, die in diesen Instituten promovieren oder ihre
Abschlussarbeit schreiben, für die TDU gewonnen werden sollen. Wir haben bisher über
40 Bewerbungen. Zielgruppe sind jedoch nicht nur Junior- und beratende
Seniorwissenschaftler, auch können sich Unternehmen in unserem Netzwerk
registrieren lassen. Nur so entsteht der Kontakt zwischen Wissenschaftlern und
Unternehmen. Auf diese Art und Weise werden unsere Absolventen hervorragende
Berufsaussichten haben, denn sie werden von Beginn des ersten Semesters an
projektorientierte Praktika absolvieren, außerdem Orientierungsprogramme besuchen,
stetig an anwendungsorientierten Projekten arbeiten und nach ihrem Abschluss von
diesen Unternehmen übernommen werden“.
Darüber hinaus sollen die drei Studiengänge Materialwissenschaften und Technologie,
Molekular-Biotechnologie und Energiewissenschaften und Technologie stark miteinander
verknüpft werden, sodass die Studenten mit 10 Vorlesungen gleich zwei Fachbereiche
absolvieren
können:
„Damit
wird
ein
breites
Wissensspektrum
und
infolgedessen Alleinstellungsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt für uns Stude erreicht“.
Nun sind bereits 8 neue Stellen eingerichtet, deren Besetzung passend zum Konzept
- anwendungs- und technologieorientiert - vorgenommen wird. „Mit großer
Eigeninitiative und tatkräftiger Unterstützung seitens unserer deutschen Partner
konnten wir die Hindernisse hinter uns lassen. Wir haben aufgrund unseres wachsenden
Netzwerkes eine große Nachfrage nach Stellen an der TDU generieren können und sind
nun in der Position, die qualifiziertesten Mitarbeiter auszusuchen. Es gibt jetzt
schon unterschiedliche Energieunternehmen und weitere, die uns mittels
Sponsoring unterstützen, ich denke, dass wir weiterhin wachsen und mit diesem
Konzept große Erfolge erzielen werden. Sogar unser Rektor bekundete sein
Interesse, ein solches Konzept auch für andere Fachbereiche an der TDU aufzustellen“.
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Konzept und Organisation der Türkisch-Deutschen Universität
Generalkoordinator
PROF. DR.-ING. IZZET FURGAÇ
im Gespräch
Die Idee und tatsächliche Gründung der Türkisch-Deutschen Universität ist auf ein abgeschlossenes
Kulturabkommen sowie eine Regierungsvereinbarung zwischen Deutschland und der Türkei
zurückzuführen. Damit wurde zwar die türkisch-deutsche Hochschul- und Wissenschaftskooperation weiter
ausgebaut, diese Tatsache führte jedoch seitens der Öffentlichkeit zu einigen Unklarheiten. Prof. Dr.Ing. Izzet Furgaç, Generalkoordinator des Deutschen Konsortiums in Istanbul, nahm daher Stellung
zu der institutionellen Organisation und Koordination der TDU.
„Die TDU ist grundsätzlich eine türkische, staatliche Einrichtung, die, neben einer
Regierungsvereinbarung mit einigen Sonderregelungen, der türkischen Gesetzgebung
unterliegt.“ Diese Sonderregelungen entstünden, laut Prof. Dr. Furgaç, zwangsläufig aus
der binationalen Ausrichtung der TDU, die mittlerweile bereits 32 deutsche
Universitätspartner in einem Konsortium, dessen Leitung Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth
innehält, organisiert. Die Koordination der einzelnen Fakultäten sei Aufgabe
des Dekans mit einem Fakultätskoordinator. Diese Struktur gewährleiste, dass die
Errungenschaften beider Systeme bestmöglich fachspezifisch vereint werden können.
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Das binationale Management, also die Koordination von türkischen und deutschen Interessen,
birgt per se allerdings Chancen sowie Herausforderungen. Chancen vor allem dahingehend,
dass die TDU bisher auf sehr große Resonanz gestoßen ist; Prof. Dr. Furgaç begründet dies vor
allem wie folgt: „Es besteht sehr große Nachfrage nach einer Hochschulausbildung an der
TDU, dies ist zum einen damit zu begründen, dass wir als einzige universitäre Institution in
der Türkei unsere Lehre in deutscher Sprache anbieten; zum anderen sind unsere Lehrinhalte
und -methoden mit denen aus Deutschland abgestimmt. Diese beiden Tatsachen treffen auf
großen Zuspruch bei all unseren Interessengruppen, insbesondere seitens der
dichtangesiedelten deutsch-türkischen Industrie in Istanbul.“
Trotzdem seien einige Herausforderungen zu
bewältigen, die primär aus Sprach- sowie
Kulturunterschieden resultierten. Sowohl
Studierende, Mitarbeiter, akademisches
Personal, als auch Verwaltungsmitarbeiter
müssten, nach Prof. Furgaç, die deutsche
Sprache sehr gut beherrschen, damit in der
Kommunikation und Vermittlung von Inhalten
keine Fehler passierten. Ebenfalls seien bei der
Zusammenarbeit Kulturunterschiede zu
beachten: „Ich möchte dieses Thema nicht
überstrapazieren, aber in Methode und
Arbeitsweisen der beiden Nationen gibt es
Unterschiede, in Deutschland wird rechtzeitig
und lange vorher geplant, in der Türkei wird
schnell und flexibel umgesetzt, es ist unsere
Koordinationsaufgabe, solche und andere
Unterschiede auszugleichen.“
Mit der TDU eröffnen sich besonders für Akademiker aus dem deutschen Raum neue
Perspektiven, denn es ist zwischen den beiden Partnern vereinbart, dass 30% der Lehre von
deutschem Personal gehalten werden muss. In der Türkei sind deutschsprachige Akademiker
selten vorzufinden, Ziel sei es aus diesem Grund, türkisch-stämmige Akademiker aus
Deutschland zu akquirieren und so ein Reservoir an hochqualifiziertem Personal zu nutzen.
„Um dies zu erreichen, müssen allerdings zwei Voraussetzungen erfüllt werden: Die Türkei
sowie die TDU selbst müssen attraktive Arbeitgeber sein. Trotz einer langwierigen
Gründungsphase und ausgiebigen Diskussionen über Deutschsprachigkeit ja oder nein, denke
ich, dass sich die TDU jetzt sehr stabil weiterentwickeln wird. Das Alleinstellungsmerkmal
‚deutsche Sprache‘ birgt in der Universitätslandschaft der Türkei große Chancen: Wenn es
unserer Universität gelingt, mit der Industrie zu kooperieren und Theorie und Praxis optimal
zu verflechten, wird die TDU großen Erfolg haben“, so Prof. Furgaç.
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TDU news
DAAD vermittelt
deutsche Praktikanten
an die TDU
Der DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst), einer der größten
Kooperationspartner im deutschen Konsortium der TDU, vermittelt seit dem 01. Januar
2015 in Zusammenarbeit und unter der Betreuung des Konsortiumskoordinators,
Prof. Dr. Izzet Furgaç, Studenten aus dem deutschen Hochschulwesen als Praktikanten
an die TDU.
Bei der Auswahl dieser Praktikanten wird besonderes Augenmerk auf Bilingualität in den
Sprachen Deutsch und Türkisch sowie Erfahrungen in den Bereichen Verwaltung und
Management gelegt. Die Hauptaufgabe der Praktikanten besteht de facto darin, ihre
Kenntnisse und ihr theoretisches Wissen bei anfallenden administrativen Aufgaben
praktisch umzusetzen. In einem Zeitraum von 3-6 Monaten sollen sie bei der
Organisation und Durchführung von Marketing Maßnahmen behilflich sein und bei dem
Aufbau eines Netzwerks zu relevanten deutsch-türkischen Institutionen assistieren.
Außerdem sollen sie die Vorbereitung von Veranstaltungen und die Betreuung von
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TDU news
Besuchern organisieren sowie die deutschen Dozenten entlasten, selbstredend gepaart
mit einem hohen Maß an interkulturellen Kompetenzen. Um den Umgang mit den
neuen Lebensumständen in Istanbul zu erleichtern, unterstützt der DAAD die
Studenten finanziell in Form eines Stipendiums. Seit Anfang April sind zwei neue
Praktikantinnen, Neslihan Paape und Nihan Uzunoğlu - beide Studierende der
Bergischen Universität Wuppertal, an der TDU tätig; „TDU news“ hat sie nach ihren
Intentionen für dieses Praktikum und nach dem ersten Eindruck von der TDU gefragt:
Neslihan Paape (23)
„Ich habe bereits in Deutschland ein
Praktikum absolviert und wollte ein weiteres
im Ausland machen, denn ich beabsichtige
nach meinem Studium der
Wirtschaftswissenschaften nach Istanbul zu
ziehen. Da diese Universität einen türkischdeutschen Hintergrund besitzt und ich auch
gern später im Beruf beide Sprachkenntnisse
kombinieren möchte, habe ich mich letztlich
als Einstieg für die TDU entschieden. Es
gefällt mir sehr an der TDU, besonders die
Menschen, die herrliche Umgebung und die
Vielfältigkeit der Aufgaben“.
Nihan Uzunoğlu (24)
„Ich habe mich während des Studiums bisher noch
nicht im Ausland aufgehalten und wollte dies
unbedingt vor meinem Abschluss nachholen. Ich war
neben meinem Studium als Hilfskraft an Lehrstühlen
tätig und interessierte mich daher für das
Hochschulleben in meiner Heimat. Da ich plane, nach
dem Studium in die Lehre zu gehen, habe ich mich
schließlich um ein Auslandspraktikum an der TDU
beworben. Die Umgebung ist sehr ruhig, man kennt
sich untereinander auf dem Campus. Es ist eine
ansteckende Motivation an dieser Uni wahrnehmbar ich bin daher sehr zufrieden mit meiner Entscheidung,
das Leben und die Arbeit an der TDU bereiten mir
einfach nur großen Spaß!“
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TDU news
Erfolgstory
Erster Preis vom Kongress des Akademischen Rates (KADEM) für
Dr. Habil. Elif Nuroğlu
D r . H a b i l . E l i f N u r o ğ l u v e r t r a t a m 6 . M ä r z 2 0 1 5 b e i d e r Ko n f e r e n z
"Geschlechtergerechtigkeit" an der Istanbul Commerce University die TDU, insbesondere
die Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften, und hielt einen Vortrag zu
dem Thema „Analyse der Einstellung von Frauen im Kontext von Glass Ceiling-Syndrome
bei Islamischen Finanzinstituten". Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der MasterStudentin (Internationale Universität von Sarajevo) Nurgül Başaran durchgeführt wurde,
erhielt vom Kongressvorstand den ersten Preis. Die Auszeichnung wurde von Justizminister
Bekir Bozdağ überreicht. Die Ausarbeitung thematisiert den Begriff „Glass CeilingSyndrome“ (Gläserne Decke), welcher erklärt, dass qualifizierte Frauen oftmals
Schwierigkeiten dabei haben, in die Top-Management-Positionen von Unternehmen oder 20
TDU news
Die Studie von Nuroğlu, die
in Zusammenarbeit mit
der Master-Studentin
Nurgül Başaran
durchgeführt wurde,
erhielt vom
Kongressvorstand den
ersten Preis
Organisationen vorzudringen und aus diesem Grunde nur auf der Ebene der mittleren
Managements „festhängen“. Es wird angenommen, dass diese Glass-Ceiling-Effekte durch
eine Reihe von Stereotypen und Vorurteilen hinsichtlich der Eignung von Frauen für
Führungspositionen ausgelöst und verstärkt werden, weitere Erklärungen ergäben sich aus
mangelndem Zugang zu informellen Netzwerken sowie einem auf Männer abgestimmtes
Unternehmensklima. Diese Hindernisse seien häufig mit Organisationsstrukturen
untrennbar verwoben und somit schwer erkennbar. Im ersten Teil der Studie fand der
Frauenanteil in Führungspositionen - sowohl auf nationaler, also türkischer als auch auf
internationaler Ebene - seine Betrachtung. Mit Zuhilfenahme von Statistiken, wurden die
Ursachen des Glass Ceiling Syndromes ausführlich diskutiert. Daraufhin wurden
im empirischen Teil die Umfrageergebnisse der Befragungen von 139 Mitarbeitern aus
islamischen Finanzinstituten in Istanbul, analysiert: Es stellte sich heraus, dass die
Existenz der Gläserne Decke an diesen Finanzinstitutionen bezweifelt wird. Daher
wurden
die
Umfrageresultate
in
5
Dimensionen
unterteilt:
Geschlechterdiskriminierung, Übernahme mehrerer Rollen, organisationelle Faktoren wie
soziokulturelle Struktur und Stereotypen, die mit Geschlechtern assoziiert werden.
Die
Antworten
der
Teilnehmer
wurden hinsichtlich
der
Variablen
Geschlecht,
Alter, Familienstand, Berufserfahrung wie Bildungsstand und Status am Arbeitsplatz
auf signifikante Unterschiede untersucht. Den Ergebnissen der Studie zufolge, empfänden
Frauen vor allem den Druck, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und
Familienleben zu schaffen; in Bereichen wie Status und Förderung am Arbeitsplatz,
umgekehrt proportional zu ihrem Bildungsniveau und ihren Fähigkeiten, sei außerdem
eine
hinaus
Andersbehandlung
stimmten
von
weibliche
ihren
wie
männlichen
männliche
Kollegen wahrnehmbar.
Befragte
zu,
Darüber
dass patriarchalische
Gesellschaftsstrukturen, falsch oder unvollständig interpretierte religiöse Normen, aber
auch politische Regelungen sowie Verordnungen das Arbeitsleben der Frauen negativ
beeinflussen würden.
21
TDU news
Start der PublicityTätigkeiten in Izmir
und Istanbul
Suche
nach den besten
Studenten…
22
TDU news
Sei auch Du einer
unserer Stars!
Unter dem Slogan “Sei auch Du einer unserer Stars!” begannen nun offiziell die PublicityTätigkeiten an Gymnasien zu Zwecken der Studentenakquise für das akademische Jahr
2015-2016. Ein entsprechender Informationstag fand erstmals am historischen Istanbuler
Gymnasium (Istanbul Lisesi) statt.
Eigens dafür wurde ein Komitee,
bestehend aus dem Dekan der
Fakultät Ingenieurswissenschaften,
Prof. Dr. Oğuzhan Çiçekoğlu, den
Lehrbeauftragten Dr.
Can
Büyükbay und Dr. Ünal Bilir, den
w i s s e n s c h a f t l i c h e n
M i t a r b e i t e r n S ü h e y l a A h s e n
Türkmen und Özgül Özer sowie der
Mitarbeiterin Lale Kaya, errichtet.
Zweiter Halt der Informationstage
war die Türkisch Deutsche Kultur und Bildungs-Stiftung (TAKEV), auf
dem Campus im Izmirer Sahilevleri wurde die zweite Info-Messe zu Publicity-Zwecken
Deutscher Hochschulen veranstaltet. Gemeinsam mit den deutsch-unterrichtenden
Gymnasien TAKEV Fen und Anadolu beteiligten sich insgesamt 7 Hochschulen aus
Österreich und Deutschland an der Unterstützung der Schüler bei der Universitätsauswahl
- aus der türkischen Hochschullandschaft gab es jedoch nur Resonanz durch die TDU. Zum
Auftakt der Informationstage sprach Thomas Gerlach, Generalkonsul der Bundesrepublik
Deutschland in Izmir, und empfahl den Schülern die Türkisch-Deutsche Universität in
Istanbul für eine akademische Laufbahn.
Anıl Köroğlu, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Rechtswissenschaften, und
Öffentlichkeitsbeauftragte Gülten Kılınç präsentierten an den Informations-Tagen die TDU
studieninteressierten Schülern aus den Städten Izmir und Aydın, Lehrern sowie
Erziehungsberechtigten.
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Besuch des türkischen
Entwicklungsministeriums an
der TDU
Vorsitzender der Abteilung für Bildung und Kultur des
Entwicklungsministeriums Mehmet Yavuz sowie die
Sachverständigen dieses Ministeriums für Bildung
Sema Yiğit, Feray Eldeniz und Tolga Balcı erkundigten
sich im Rahmen eines Besuchs nach dem aktuellen
Entwicklungsstand
der
Forschungsund
Bildungseinrichtungen der TDU. In Begleitung von Prof.
Dr.
Ramis
Mustafa
Öksüzoğlu,
seinerseits
Verantwortlicher für die in Zusammenarbeit mit dem R
ektoratundzentralenForschungs- und
Bildungseinheiten entwickelten Baupläne, sowie in
Begleitung des Hauptkoordinators Prof. Dr. Izzet Furgaç
und des Generalsekretärs Şükrü Gökçek wurden die
Ministeriumsvertreter durch den Campus geführt;
anschließend legte Prof. Dr. Ramis Mustafa Öksüzoğlu
ihnen die Bauentwürfe zu den seitens der Dozenten der
TDU entwickelten Baukomplexen zur Ansicht vor.
In einem kurzen Statement nahm stellvertretender
Rektor Öksüzoğlu wie folgt Stellung zu dem Besuch:
„ W i r p r ä s e n t i e r t e n d e n Ve r t r e t e r n d e s
Entwicklungsministeriums die Entwürfe und
originalgetreuen Baumodelle zu unseren geplanten
Bildungseinrichtungen, welche wir sorgsam nach den
Forschungs- und Bildungsstandards des 21. Jahrhunderts
ausgearbeitet haben und trafen auf entsprechenden
Zuspruch.“ Im Anschluss daran bestätigte er, dass die
Baupläne und Bauskizzen den Verantwortlichen
übergeben wurden.
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Materials in Energy Science
and Technology
Towards the Future of Solar Energy
Workshop for PhD students and Postdocs
25./26. June 2015 | Turkish-German University | Istanbul
Apply now:
www.benim-yolum.net
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