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B E R G UND-TAL K A N D O R U C K S A C K / Z E L T K O M B I N A T I O N BACHELORTHESIS P R A X I S 2 0 1 1 DAMIAN SCHNEIDER MATRIKELNUMMER 0 8 - 1 7 6 - 4 4 8 MATTHIAS SCHERZINGER MATRIKELNUMMER 0 9 - 4 9 0 - 8 0 6 S T U D I E N G A N G INDUSTRIAL DESIGN FACHHOCHSCHULE NORDWESTSCHWEIZ REFERENTIN PRAXIS NICOLE SCHNEIDER REFERENT THEORIE CLAUDE LICHTENSTEIN DAMIANSCHNEIDER.COM 0 0 4 1 - 7 9 - 5 8 5 - 3 6 - 3 5 F R E U D W E R K . C O M 0 0 4 1 - 7 7 - 4 0 5 - 6 4 - 4 9 0 0 4 9 - 1 7 6 - 9 6 0 - 4 4 8 - 6 0 AARAU 06.06.2011 INHALSTVERZEICHNIS Berg und Tal Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................................2/3 Exposé ..........................................................................................................................................4/5 Erster Ansatz .............................................................................................................................6/14 Biwakschachtel .....................................................................................................................................................................6/14 Abschätzen des Potenzials ...........................................................................................................15 Biwakschachtel ........................................................................................................................................................................15 Definition ..................................................................................................................................16/17 Schutz ......................................................................................................................................................................................16 Notfall ......................................................................................................................................................................................17 Ausgangslage ................................................................................................................................18 Definitives Konzept ..................................................................................................................................................................18 Eckpunkte .....................................................................................................................................19 Zelt ...........................................................................................................................................................................................19 Rucksack ..................................................................................................................................................................................19 Zielgruppe ................................................................................................................................20/21 Analyse ...............................................................................................................................................................................20/21 Recherche .................................................................................................................................22/23 Allgemein ...........................................................................................................................................................................22/23 Patente ................................................................................................................................................................................24/25 Rucksack ............................................................................................................................................................................26/38 Kriterien .............................................................................................................................................................................................26/27 Kategorien und Untergruppen .............................................................................................................................................................28/33 Fakten, Materialien, Anbauteile .........................................................................................................................................................34/38 Tragesystem ........................................................................................................................................................................39/45 Allgemein ................................................................................................................................................................................................39 Anpassung ...............................................................................................................................................................................................40 Rückenlänge ............................................................................................................................................................................................41 Richtig Packen ....................................................................................................................................................................................42/43 Logos der Hersteller ...........................................................................................................................................................................44/45 Zelt ......................................................................................................................................................................................46/55 Zeltformen ..........................................................................................................................................................................................46/48 Farben und Materialien ......................................................................................................................................................................49/50 Zeltelemente .......................................................................................................................................................................................51/53 Logos der Hersteller ...........................................................................................................................................................................54/55 Entwurf ....................................................................................................................................56/65 Skizzen ...............................................................................................................................................................................56/65 Exkursion .................................................................................................................................66/77 Verbindungssysteme ...............................................................................................................78/91 Klebstoffe ...........................................................................................................................................................................80/81 Klett und Reissverschlüsse ....................................................................................................................................................82 2 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Berg und Tal INHALSTVERZEICHNIS Klebeversuche ..........................................................................................................................................................................83 Werkstoffmatrix ..................................................................................................................................................................84/85 Reissverschlüsse .......................................................................................................................................................................86 Kunststoff Anbauteile ...............................................................................................................................................................87 Nähte ..................................................................................................................................................................................88/89 Sponsorensuche.. .....................................................................................................................90/91 Korrespondenz ....................................................................................................................................................................90/91 Testmaterial ...........................................................................................................................92/105 Arcteryx ..............................................................................................................................................................................94/95 Bächli Bergsport .................................................................................................................................................................96/97 ADCO .................................................................................................................................................................................98/99 Black Diamond ................................................................................................................................................................100/101 Mammut .........................................................................................................................................................................102/103 Vaude ..............................................................................................................................................................................104/105 Farbsysteme .........................................................................................................................106/109 Black Diamond ......................................................................................................................................................................106 Marmot ..................................................................................................................................................................................107 Salewa ....................................................................................................................................................................................108 Vaude .....................................................................................................................................................................................109 Prozess ..................................................................................................................................110/141 Prototypenbau ................................................................................................................................................................110/141 CAD 2D / 3D ........................................................................................................................142/155 2D / 3D ............................................................................................................................................................................144/151 Rendering s Zelt ...............................................................................................................................................................152/155 Renderings Rucksack ......................................................................................................................................................156/159 Logo ......................................................................................................................................160/165 Prozess ............................................................................................................................................................................160/165 Verwendete Textilien ...........................................................................................................166/167 Zelt .........................................................................................................................................................................................166 Rucksack ...............................................................................................................................................................................167 Endprodukt .........................................................................................................................168/169 Namensgebung ................................................................................................................................................................168/169 Prinzip ............................................................................................................................................................................170/171 Fotos ...............................................................................................................................................................................172/185 Meinungsumfrage ...............................................................................................................186/199 Personen .........................................................................................................................................................................186/187 Fragebogen ....................................................................................................................................................................188/199 Dank .....................................................................................................................................200/201 Quellenangaben ...................................................................................................................202/203 Quellenangaben Text ..............................................................................................................................................................202 Quellenangaben Abbildungen ...............................................................................................................................................203 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 3 BACHELORTHESIS 2011 Berg und Tal Damian Schneider Matrikel Nummer: 08-176-448 Matthias Scherzinger Matrikel Nummer: 09-490-806 Studiengang: Industrial Design Referentin Praxis: Nicole Schneider Referent Theorie: Claude Lichtenstein Bachelorthesis - Exposé Teil 1: Praktischer Teil Berg und Tal Thema und Projektanlass Dem Alltagstrott aus der Stadt entfliehen und im Einklang mit der Natur leben ist in den letzten Jahren ein Trend geworden. Breitenbergsport orientiert sich an der Freude des Bewegens, dem Naturgenuss mit ökologischem Bewusstsein, dem Spass am Entdecken und dem individuellen Abenteuer, dem bewussten Erfahren von Risiko und Wagnis, dem Miteinander und Erleben von Bergkameradschaft, der Förderung der Gesundheit sowie dem Streben nach sportlicher Höchstleistung. Breitenbergsport erhält auf vielfältige Weise auch Eingang in Bereiche wie Hütten und Wege, Natur- und Umweltschutz, Raumordnung, Kartografie, Kultur und Spitzenbergsport. Diese Themenfelder sind im Breitenbergsport an vielen Stellen miteinander vernetzt, wodurch dessen Brückenfunktion und Bindegliedcharakter zur Geltung kommt. Durch das aufkommende Verlangen, die Bergwelt und deren Gipfel zu erklimmen und somit auch die hochalpinen Regionen touristisch zu nutzen, haben Institutionen wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) als Vorreiter des Berghüttenbaus begonnen, Unterkünfte mit entsprechender Infrastruktur zu errichten. Aufgrund der markanten Zunahme des Alpinismus in den letzten Jahren und der gestiegenen Ansprüche der Bergtouristen wurden die Unterkünfte und das Wegenetz stark ausgebaut. Andererseits entsteht die Problematik, dass Aufgrund von Werbung und Medien eine Vielzahl von neuen, unbekannten, trendigen Produkten angepriesen werden, die dem Nutzer eine einfache und sichere Handhabung vorgaukeln. Ebenfalls passiert dies mit bestehenden und bewährten Produkten, die interessant und emotional präsentiert werden. Diese Reizüberflutung hat zur Folge, dass der Nutzer geblendet wird und sich daher immer weniger Gedanken über die grundlegenden Basics, wie zum Beispiel Tourenplanung, Wetter, Ausrüstung, Technik und Kondition, macht. Projektverlauf und Vorgehensweise Das Ziel der praktischen Arbeit ist, anhand der Analyse im theoretischen Teil ein Produkt oder eine temporäre Behausung für den angesprochenen Bereich zu entwickeln. Bestehende Produktelösungen im Schutz und Rettungsbereich, wie auch im Bereich der Schutzeinrichtungen werden rechechiert und analysiert. Anhand eigener Erfahrungen, praktischer Ausübung, Erfahrungsberichten und Interviews werden die Themenbereiche tiefgründig und fundiert ausgearbeitet. Das Design kann kulturell, traditionell oder individuell bedingt sein. 4 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Berg und Tal BACHELORTHESIS 2011 Resumé Das Hauptaugenmerk der praktischen Arbeit wird sich mit Notfallsituationen, die sich im alpinen Bereich ereignen, befassen. Daraus könnten sich folgende Unterthemen ergeben: «Katastrophen Container» Notunterkunft, Biwak, Notfallunterkunft, Zusatzunterkunft für verschiedene Institutionen, temporäre Schutzeinrichtung. Das entstehende Produkt sollte für unvorsehbare Situationen, Ausnahmezustände, wie eventuell für verschiedene Einsatzbereich im Extremsport gedacht sein. «Notfall-Boje» Winter wie Sommer würde das Produkt auf dem bestehenden Wegenetz verteilt werden. Die fixen Position würden via GPS Koordinaten aufgefunden werden. Angedacht ist eine Ortung durch bestehede Systeme der LVS-Geräte (Lawinenverschüttetensuchgerät), die über Funkfrequenz Verschüttete orten können. «Kombination und Anwendungsbereich» Ein weiterer Gedanke ist, die beiden Themenbereiche miteinander zu vereinen. Des Weiteren ist es denkbar, das entstehende Produkt auch auf andere Anwendungsgebiete auszuweiten. So könnte der Container, wie auch die Notfallsäule ihren Einsatz nicht nur im alpinen Bereich finden, sondern auch in flacheren Regionen. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 5 ERSTER ANSATZ 6 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Biwakschachtel RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 7 ERSTER ANSATZ Als Ausgangslage unserer praktischen Arbeit standen zwei grobe Ideenskizzen zur Debatte. Unser Hauptaugenmerk lag im Bereich der Notfallsituationen, dem Schutz und der Sicherheit eines Alpinisten. Zum einen schwebte uns ein «Katastrophen Container» vor, bei dem es sich um ein architektonisches Gebilde handelt und zum anderen eine «Notfall-Boje», eine Art Notrufsäule für den alpinen Raum. Nach einer ausgiebigen Entwurfsphase entschieden wir uns für das Konzept des «Katastrophen Containers». Durch die Begeisterung für architektonische Konstruktionen und die Ausübung alpiner Sportarten gelangten wir zu dem Entschluss, uns tiefgründiger mit dem Thema Biwakieren und dem Konstrukt der Biwakschachtel auseinanderzusetzen. Biwakschachtel Das Biwak kommt vom französischen Wort „bivouac“ und vom Niederdeutschen Beiwache. Diese Biwaks und auch Biwaklager waren, so schreibt der Brockhaus, von ruhenden Truppenteilen, Bergsteigern oder Forschungsexpeditionen angelegte (Zelt-)Lager ausserhalb von Ortschaften; meist nur für eine Nacht oder wenige Tage errichtet. Die sogenannten Biwakschachteln, wie sie im Volksmund genannt werden, gehören zur Kategorie der unbewirtschafteten Schutzhütten. Sie dienen meist als einfache Notunterkunft zur Sicherung gefährlicher Übergänge, riskanter Gipfelanstiege, oder auch als Unterschlupfmöglichkeit auf langen Wegstrecken. Die ersten befestigten Biwakunterkünfte stellten Unterkünfte dar, die von ehemals Verunglückten selbst, wie auch von den Hinterbliebenen der Verunglückten errichtet wurden. Zum einen dienten sie als Gedenkstätte und zum anderen als Zufluchtsort für zukünftig in Not geratende Bergsportler. Diese von Privatpersonen finanzierten Unterkünfte wurden den jeweiligen zuständigen Sektionen der Alpenvereine übertragen, die für den Unterhalt und den Zustand verantwortlich sind. Um stilistische Fragen der Erscheinung kümmerte man sich bei diesen Bauwerken in der Vergangenheit ebenso wenig wie heute. Im Vordergrund steht die Funktionalität. Um den extremen Anforderungen gerecht zu werden, nutzt man heute innovative Techniken. Während Biwakschachteln anfangs behelfsmässig als mehr oder weniger notdürftige Verschläge aus Holz oder Metall handwerklich zusammengezimmert oder aus dem umliegenden Fels aufgemauert wurden, nutzte man später die Vorzüge der Vorfertigung. Die Vorfertigung von Teilen ist ein wichtiger Aspekt. Im Tal kann das Biwak komplett zusammen montiert werden. Anschliessend wird es mit dem Helikopter an seinen Bestimmungsort geflogen und abgesetzt. Lediglich bei der Positionierung und Fixierung mit dem Untergrund muss noch Hand anlegt werden. Ein weiterer grosser Vorteil ist die Robustheit und die Wartungsarmut, die diese Bauweisen ausmachen. Ebenso nehmen diese Materialien im Vergleich zu Stein sehr schnell die Wärme auf, was bei solchen Unterkünften durch deren topographische Lage einen grossen Funktionsvorteil bedeutet. 8 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION ERSTER ANSATZ Biwakschachtel Die typische Biwakschachtel besteht aus einem kleinen Blech-/ Wellblech, Holz- oder Kunststoff-Container, deren Einstieg sich auf der Wetter abgewandten Seite befindet. Sie sind in der Regel für vier bis zwölf Personen ausgelegt. Der Innenraum beschränkt sich auf das Notwendigste: Lagerplätze, Stauraum und manchmal auch eine kleine Fläche zum Aufstellen von Gaskochern oder Ähnlichem. Zur Grundausstattung einer jeden Biwakschachtel gehört wie auch zu jeder Berghütte das obligatorische Hüttenbuch, in dem jeder Alpinist, jede Alpinistengruppe dokumentiert, wann und wohin sie aufbrechen. Gelegentlich sind diese Unterkünfte auch mit einem Nottelefon ausgestattet. Fliessendes Wasser und eine Toilette sind nicht vorhanden. Biwakschachteln dienen meist als einfache Notunterkunft zur Sicherung gefährlicher Übergänge, riskanter Gipfelanstiege, oder auch als Unterschlupfmöglichkeit auf langen Wegstrecken. Es gibt verschiedene Bauarten dieser Biwakschachteln: Klassische Steinbauten, Holzhütten, vorgefertigte Container aus Aluminium, z.B. das Polybiwak und Konstruktionen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), z.B. die Apple Hut. Wobei man eigentlich nur im Alpenraum durch die Einflüsse von Nord und Süd diese Vielzahl an Bauweisen vorfindet. Da es in anderen Gebirgsregionen kein so ausgeprägtes Wegenetz und auch keine solche Bergsportkultur gibt, ist das Vorkommen von diesen Unterkünften dort eher selten. Diese werden an solchen Orten oftmals als elementar einfache Bauten oder Verschläge errichtet. Manchmal werden auch bereits bestehende Gebäude zweckentfremdet. Oder man macht sich einen Nutzen aus vorgefertigten Gebilden und nutzt diese für Expeditionen und Forschungsprojekte. In Anbetracht des Entscheids, sich im Rahmen der praktischen Arbeit mit dem Thema der temporären Unterkunftsform zu beschäftigen, erscheinen uns die Technik von Vorfertigung, Normteilen und Modularität als sehr spannende und inspirative Systeme dafür, etwas zu schaffen, das eigentlich für Extremsituationen konzipiert wurde aber auch vielfältig für andere Einsatzgebiete nutzbar ist. Schon allein die Modularität verweist auf eine Unabhängigkeit verschiedenster Einsatzgebiete. Durch das Baukastenprinzip lassen sich Form und Grösse individuell auf jeden Einsatzbereich massgeschneidert zusammenstellen und können je nach Zustandsänderung auch immer wieder erneut angepasst werden. Meist trifft man diese Biwakschachteln als ufoartige Gebilde in der kargen Gebirgslandschaft an. Beschränkt auf die elementaren Bedürfnisse der Leute bieten sie an strategisch günstigen oder an notwendigen Positionen Schutz gegen widrige Wetterbedingungen oder Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer, die ihre Kondition überschätzt haben. Oft dienen sie auch als Basislager für RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 Bergsteiger und Kletterer für nahe gelegene Kletter- und Bergrouten. Ihre Lage ist meist an abgelegenen Orten in grosser Entfernung zu bewirtschafteten Berghütten und anderen Unterkünften. Sie werden meist in Bergmulden, an Gratanstiegen oder in nächster Nähe zu Bergsätteln bzw. Scharten errichtet. Bei häufig begangenen Bergen mit einem schwierigen Normalanstieg kann es jedoch auch vorkommen, dass sie in Gipfelnähe anzutreffen sind, wie zum Beispiel das 1949 aufgestellte Dr. Obersteiner Biwak auf dem Hohen Grimming in den steirischen Kalkalpen. Zum einen müssten bestehende Gebäude erneuert oder saniert werden, zum anderen müssten neue, zusätzliche Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen werden. Dies ist nötig, da inzwischen die verfügbaren Produkte es jedermann ermöglicht, sich immer höher hinaus in die Extreme zu begeben und sich die Erfahrung einer Erstbesteigung eines Gipfels zu holen. Die grosse Zahl der Extremsportler, Breitenbergsportler, Erholung suchenden Workaholics, wie auch der Freizeit-Bergtouristen ist eine Bewegung unserer Zeit. Durch das Anpreisen von Sicherheit, der Überflutung von Equipment und der Anzahl der verschiedensten Bergsportarten wird das Interesse geweckt, diese auszuüben oder einfach nur auszuprobieren. Bei genauerem Hinsehen schienen uns nur zwei Bauarten als interessante Grundlage für eine tiefere Recherche. Die eine ist die vorgefertigte Aluminium Box (z.B. das Polybiwak) und die andere ist die GFK Konstruktion (z.B. der Apple Hut). Das Polybiwak Im Jahre 1970 wurde eine universelle Biwakschachtel entwickelt, die sechs Personen Unterschlupf bietet. Das sogenannte Polybiwak der gleichnamigen österreichischen Firma wurde erfunden von Helmut Ohnmacht, Dipl. Ing. Architektur. Das Polybiwak ist nicht einfach ein Designobjekt. Das Produkt entstand aus Selbsterfahrung von Leuten, Die tagein tagaus mit den extremen Situationen im Bergsport konforntiert werden. So hat sich Helmut Ohnmacht, der früher als Bergretter tätig war und heute als Vizepräsident und Architekt für Hütten und Wege im ÖAV agiert, anlässlich einer Leichenbergung im Jahre 1968 mit dieser Thematik befasst. Bei der Bergungsaktion fand er von einem Fieberschub geplagt in einer feuchten Biwakschachtel 9 ERSTER ANSATZ Biwakschachtel Zuflucht. Er sagte: „In dieser Nacht ist mir die Idee gekommen, eine wirklich gute Biwakschachtel zu entwickeln.“ In dieser Entwicklung vereinen sich die Erfahrungen aus dem Bergsport mit dem Fachwissen der Architektur. Hinzu kommt die Experimentierfreude, neue, revolutionäre Dinge zu entwickeln und diese gleichzeitig marktreif zu machen. könnte auch auf dem Mond aufgebaut werden. „Für den Einsatz am Mond müsste nur noch die Druckkabine im Inneren des Polybiwaks entwickelt werden“, sagte der Visionär. Eine Mondkolonie aus Polybiwaks ist also nicht auszuschliessen. Der platzoptimierte Innenraum der ersten Polybiwaks bestand aus sechs ausklappbaren Betten, Stauraum im Bodenbereich, Ablageflächen in den Ecken und einer kleinen Kochstelle. Das alles befindet sich in einer polygonalen Aluminiumhülle. Die polygonale Form schafft möglichst viel Innenraum bei geringer Hüllfläche. So wird bereits durch die geometrische Form ein schnelles Auskühlen in extremer Witterung vermieden. Das Licht fällt durch eine wärmegedämmte Lichtkuppel im Dach ein. Die Biwakschachtel ist auf einer Stahlunterkonstruktion im MERO-System aufgelagert, welches Unebenheiten im Untergrund sowie Gefälle ausgleicht und die Biwakschachtel somit Topographie-unabhängig macht. Noch 1996 wurde diese Konstruktion unverändert für den Neubau des Laliderer Biwaks in den österreichischen Alpen gewählt. • Seit 1971 dienen diverse Biwaks in den Alpen als Notunterkunft für Bergsteiger. Im Lauf der Jahre wurde das Polybiwak weiterentwickelt. So entstand aus der ursprünglichen 6-Personen-Box ein modulares System, welches aus leichten, vorgefertigten Einzelelementen besteht. Dies ermöglicht einen Zusammenbau von Typen unterschiedlicher Grösse und Funktion vor Ort in kürzester Zeit. Dadurch werden die Montage- und Transportkosten auf ein Minimum reduziert. Bis heute wird das modulare System der Box, um eine bauphysikalisch einwandfreie Konstruktion zu erreichen, auf einer ebenso modularen Unterkonstruktion, wie oben beschrieben, geländeunabhängig aufgebaut. Dieses System wird auch häufig für Raumfachwerke mit grosser Spannweite, wie auch im Messebereich verwendet. Das System ist unter dem Firmennamen MERO-Raumfachwerk, insbesondere durch den MERO-Knoten, auf dem Markt bekannt. • Im Gespräch waren diese Einheiten für Militärstationen im nahen Osten. Erstmals fand das Polybiwak 1971 auf 2500 m im Karwendel in Tirol seinen Einsatz. Das Karl-Schuster-Biwak, Laliderer Biwak, oder auch Lalidererspitz-Biwak genannt, wurde in der Scharte zwischen der Laliderer Spitze und der Laliderer Wand errichtet. Das Polybiwak fand weltweiten Anklang. So kam es zu Einsätzen rund um den Globus, unter extremsten klimatischen Verhältnissen, wie z.B. in den Anden Südamerikas und in der Antarktis. Derzeit sind weltweit 18 Polybiwaks aufgestellt. Weitere sollen zukünftig bei neuen Hüttenerschliessungen auf Fernwegen zum Einsatz kommen. Die Kosten sind abhängig vom Typ und der Anzahl der Module der Biwakschachtel. Sie belaufen sich auf mindestens 50.000 €. Die jüngste Generation dieser Biwakschachteln aus raumfahrttauglichem Aluminium 10 Im Folgenden einige Beispiele und Fakten zum Polybiwak: • In der Antarktis bewegen sich acht derartige Biwaks seit über 20 Jahren auf Alu- oder Holzschlitten am Filchner Schelfeis als wissenschaftlichen Stationen für die deutsche AlfredWegener-Antarktis-Expedition. Ein weiteres Biwak dient den Wissenschaftlern am Lili-Marlen Gletscher in der Antarktis als stationäre Unterkunft. • In den 1970er Jahren fand eine grössere Ausführung in den Anden als höhenmedizinische Untersuchungsstation Verwendung. Sie wurde auf 2000, 4000 und 6000 Meter Höhe eingesetzt. • Für das Weltcuprennen in Schladming 1974 und in den folgenden Jahren setzte man für TV-Reporterkabinen und Zeitnehmungskabinen das Polybiwak ein. • Am Inn in Innsbruck besteht heute noch ein zu Beginn der 70er Jahre errichtetes Biwak Typ 22 als Hydrographische Station. • Nominiert für den Aluminium-Architektur-Preis_2000. Der innovative Einsatz des Werkstoffes wurde von der Jury beim Objekt „Biwakschachtel aus Alu-Elementen“ von Architekt Helmut Ohnmacht hervorgehoben. • Eine dieser innovativen Biwakschachteln aus Tirol ist denkmalgeschützt • 1970 Österreichischer Staatspreis für „GUTE FORM“ BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Biwakschachtel RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ERSTER ANSATZ 11 ERSTER ANSATZ 12 Biwakschachtel BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Biwakschachtel ERSTER ANSATZ Der Apple Hut Bei der Apple Hut handelt sich es um eine Glasfaser-Konstruktion. Der Entwurf der Apple Hut stammt von Sarah Palin. Das Produkt wird inzwischen von der australischen Firma „Icewall One“ unter dem Namen „Igloo Satellite Cabin“ vertrieben. Leider lässt sich nichts Näheres über den Hintergrund und deren Erfinderin, sowie das Entstehungsjahr sagen, da die gefundenen Quellen nicht mehr Informationen als den Namen hergaben. Den Quellen zu Folge lässt sich schliessen, dass das ungefähre Entstehungsjahr 1980 war. Diese Unterkunft soll eine sichere, zuverlässige Unterkunft in abgelegenen Gebieten gewährleisten. Sein Haupeinsatzgebiet liegt bei Expeditionen oder als Forschungsstation von den Tropen bis hin zu den polaren Eiskappen. Jedoch werden sie inzwischen auch als Unterkünfte für den Öko-Tourismus eingesetzt. Das Iglu wird per Boot, LKW, Helikopter oder auch mit dem Motorschlitten an seinen Einsatzort transportiert. Seit Mitte der 1980er Jahre sind Apple Huts beispielsweise von der Australian Antarctic Division (AAD) als Forschungsstation im Einsatz. Da das Ganze eine modulare Struktur ist, lässt sich die Basis durch einen Aufsatzrahmen in der Grösse beliebig verändern. Ebenso ist es möglich durch Tunnel die einzelnen Iglus miteinander zu verbinden. Durch die Verbindung erhält man eine vollständig wetterfeste Basis, wie sie zum Beispiel bei Arktiseinsätzen eingesetzt wird. Die Igloo Satellite Cabin ist eine halbkugelförmige, igluförmige Hütte mit einem Aussendurchmesser von 3,1 m und wiegt 340 kg. Der höchste Punkt im Innern liegt bei 2,15 m. Eine unmontierte Verpackungseinheit besitzt die Masse von 2,9 x 1,25 x 1,25 m. Sie ist ausgelegt für zwei bis drei Personen mit Stauraum. Im Notfall finden auch bis zu 15 Personen darin Platz. Die Basic-Hütte besteht aus acht Wandelementen, welche aus einem Verbundwerkstoff aus Glasfaser und Polyurethan-Isolierung bestehen. Die zusammenmontierte Hülle wird mit den vier Bodenplatten, welche eine rutschfeste Oberfläche haben, verschraubt. Das fertige Gebilde wird entweder wie ein Zelt mit Abspannseilen am Boden verankert oder es wird mit einem festen Fundament verschraubt. Laut Hersteller benötigen zwei Personen nur 1,5 Stunden für den Aufbau. Die geschätzte Lebensdauer beträgt 30 Jahre. In einem der acht Elemente befindet sich die Türe, die mit einem Ventilator ausgestattet ist. Ein zweiter Ventilator befindet sich bei der Dachöffnung, welche gleichzeitig auch der Notausstieg ist. Diese Ventilatoren erfüllen ihre Funktion nach dem bekannten Prinzip der Luftströmung, welches man zum Beispiel bei Wohnmobilen einsetzt. Die Fensterluken sind doppelt verglast und bestehen aus einem stossfesten Polycarbonat. Der Kunde kann sich die Farbe seines Iglus frei wählen, jedoch durch den Einsatzort und aus Sicherheitsgründen wird meist rot gewählt, daher auch der Name „Apple“ Hut. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 13 ERSTER ANSATZ Biwakschachtel Apple hut, Innenraum Apple Hut, Kochgelegenheit Apple Hut, Konstruktionsplan, modulares System Apple Hut, Grundriss Basecamp 14 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Biwakschachtel ABSCHÄTZUNG DES POTENZIALS Nach einer langen und ausgiebigen Recherchephase stellten wir einen Fragenkatalog zusammen um abzuwägen, ob unsere Ideenskizze Potential für eine intensivere Auseinandersetzung mit diesem Thema hat. 1. Kurzprofil - allgemeine Beschreibung der Idee • Was ist das Wesentliche, was zeichnet die Idee aus? • Was ist das Neue/Einzigartige an der Idee? 2. Darstellung des Kundennutzens • Welches Problem wird durch die Idee gelöst? • Wer braucht das Produkt? • Welches ist die potentielle Zielgruppe? • Wie beschreibt man den genauen Nutzen? • Wo liegt der konkrete Vorteil der Idee gegenüber alternativen Produkten? Was ist ihr Alleinstellungsmerkmal? 3. Die Auseinandersetzung mit dem Markt • Wie sieht der Markt aus? • Wie ist die Einschätzung der Resonanz/das Potential? • Wer sind die Wettbewerber/Konkurrenten? • Wie beurteilen wir selbst die Situation bezogen auf die Idee? 4. Realisierbarkeit der Idee • Welche nächsten Schritte (z. B. technisch) wären für eine weitere Planung wichtig? • Wo sind die möglichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung? • Wie sehen die Chancen und Risiken der Umsetzung aus? • Gib es eventuell schon potenzielle Kooperationspartner? Nach dem Aufstellen des Fragenkatalogs mussten wir jedoch feststellen, dass dieses Konzept nicht unserer persönlichen Zielsetzung einer Bachelor-Arbeit entsprach. Somit kamen wir zu dem Entschluss sich erneut in eine Ideen/Konzeptfindungsphase zu stürzen. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 15 DEFINITION Schutz SCHUTZ REFLEKTOR SCHALE ERHOLUNG RUHEN HAUS RAUM KULTURELL MATERIALBESCHAFFENHEIT SCHLAFEN ESSEN TRINKEN NATURSCHUTZ ABWEHRMECHANISMUS IGEL SCHILDKRÖTE SCHUTZHALTUNG BUNKER BODYGUARD BERGFÜHRER KÄLTE/WÄRME RESPEKT REGEN/SCHNEE SONNE/UV PRIVATSPHÄRE UMWELTSCHUTZ AIRBAG PRÄVENTIV KLEIDUNG EQUIPMENT RÜCKHALT NOTUNTERKUNFT VORBEUGEND SICHERHEIT WIND 16 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Notfall DEFINITION NOTFALL KRANKHEIT HUNGER DURST SIGNALPFEIFE UNFALL HANDY WÄRME/KÄLTE FUNK UNTERKUNFT REGA POLIZEI AMBULANZ NOTFALLDECKE ERSTE HILFE ZEIT AUSNAHMEZUSTAND KATASTROPHE UNVORHERSEHBAR RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 17 AUSGANGSLAGE Definitives Konzept Unser Ziel ist es, ein Einmannzelt mit einem Alpinen-Rucksack zu vereinen. Das Ziel der Arbeit ist anhand der bisher gewonnen Erkentnisse aus Recherche, sowie diversen Versuchen, eine neue, temporäre Übernachtungs-/Schutzform für den alpinen Bereich zu entwickeln. Diese soll auf einfachste Weise mit einem Tragesystem kombiniert werden. Durch intensives Recherchieren und Analysieren der bestehenden Produktelösungen am Markt werden die Vorteile und Problematiken konkretisiert. Fundiert auf Selbsterfahrung und durch Experten werden Lösungsvorschläge erarbeitet. Das entstehende Produkt soll eine Lösung präsentieren, bei welcher beide Teile als Einzelkomponente keinerlei Einbussen gegenüber Konkurrenzprodukten aufweisen. Die Kombination soll einen grossen Mehrwert aufweisen. Durch ein perfektes Zusammenspiel soll ein weiterer Schritt der Ausrüstungsoptimierung entstehen und sich so gegenüber der Ausrüstung bestehend aus eigenständigen Produkten abheben. + 18 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION ECKPUNKTE Definitives Konzept Rucksack Zelt Grundvolumen ca. 30 Liter Vollnutzbares Grundvolumen Variables Volumen Funktional, auf das Nötigste reduziert Schlichtes Erscheinungsbild Ergonomisches Tragesystem (Schulterträger, Hüftgurt, Brustgurt) Optimale Rückenbelüftung Sicherer Sitz, schlanker Schnitt, gute Bewegungsfreiheit Einfaches Handling, selbsterklärende Handhabung 1-Mannzelt Einfaches Handling, selbsterklärende Handhabung Maximaler Komfort bei kompakter Bauweise Einfacher Ein- / Ausstieg Apside für wettergeschütztes Kochen Stauraum im Zelt (Rucksack) Selbsterklärende Handhabung All-Terrain-Zelt 3-Season ? RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ? 19 ZIELGRUPPE Analyse Alpinisten und Bergwanderer lieben die Herausforderung. Je schwieriger der Aufstieg, desto grösser ist für sie der Reiz, den Berg zu bezwingen. Dabei werden oft die eigenen Grenzen nicht erkannt. Die Gratwanderung zwischen lebensbedrohender Gefahr und Beherrschung der Situationen bewegt sie immer wieder zu neuen waghalsigen Touren. Die Selbstfindung ist zentrales Thema im Bergsport. Je grösser die Entbehrung und je gefahrvoller die Erlebnisse sind, desto nachdrücklicher sind zugleich die damit verbunden Erfahrungen. Die eigene Wahrnehmung konzentriert sich auf Vorgänge und körperbezogene Aktivitäten, die erst in einer äussersten Reduktion an Bedeutung gewinnen. Das verwendete Equipment wird daher bis ans Maximum optimiert. Jedes Gramm kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Ziel der Arbeit ist herauszufinden, welche Ausrüstungsteile für Bergsteiger unerlässlich sind und welche nur für zusätzlichen Komfort mitgetragen werden. Aus dieser Analyse soll eine Marktlücke ausfindig gemacht werden, die als Ausgangslage genutzt werden kann. Unser Produkt soll im semiprofessionellen und professionellen Bereich seinen Einsatz finden, daher werden wir uns speziell auf die Ansprüche eines «Alpinisten» konzentrieren. 20 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION ZIELGRUPPE Analyse CAMPER FERIEN FREIZEIT SCHÖNWETTER PLATZANSPRUCH MEER SEE GRUPPE STATIONÄR GÜNSTIG MIT INFRASTRUKTUR AUTO VOR ORT GEMÜTLICHKEIT PREIS - LEISTUNG REISEN TARPA CAMPINGPLATZ RASEN SOMMER SONNE GEWITTER RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 BREITENBERGSPORTLER ALPINIST EXTREM BERGSTEIGER NATURERLEBNIS PONCHO BEQUEME ANREISE AUSGESCHILDERTES WEGENETZ TOURIST SPAZIEREN BIKEN WENIG GEPÄCK EINKEHREN 2-3 TAGE MATRATZENLAGER WOCHENENDE MANN 30L (GROSSER) RUCKSACK FRAU 10-20L (KLEINER) RUCKSACK PICKNICKDECKE WOLLDECKE BEWIRTETE HÜTTE WANDERN NATURGENIESSER CAMPING RUDELTIER GEMÜTLICHKEIT UNDERDRESSED OVERDRESSED NORDICWALKING WANDERSTÖCKE FREUNDE HÜTTENGAUDI NOTFALLAPHOTHEKE BERGBAHN FLACHMANN SENIOREN SOZIAL FLASCHE WEIN SPAZIEREN TREKKINGSCHUHE WANDERSCHUHE MEDIEN INTERESSIERT HOBBY FREIZEIT BERUFSTÄTIGKEIT BEGRENZTES ZEITBUDGET ABENTEUER NATURVERBUNDEN TESTEN AUSPROBIEREN FACHWISSEN PREIS - LEISTUNG GROSSE KAUFKRAFT MATERIALVERGLEICH VORBEREITUNG RUDELTIER EINZELGÄNGER HIGHEND PRODUKTE REISEN KALKULIERTES RISIKO MEHRTÄGIGE TOUREN TESTAUSRÜSTUNG SPONSORING PROFI PIONIERGEIST SPONTAN VORBEREITUNG BERUF 4-SEASON ORGANISIEREN PLAN BASE-CAMP KEIN ZEITDRUCK BIWAK INDIVIDUELL EXPEDITION EINZELGÄNGER ABSEITS BERGSTEIGEN DER WEG IST DAS ZIEL MEHRTÄGIG RISIKO ERLEBNIS GEFAHR HIGHEND ÜBERLEBENSKÜNSTLER ADÄQUATES MATERIAL IMPROVISIEREN WANDERKARTE GEBIRGSKARTE SOMMER WINTER HOCHTOUREN 21 RECHERCHE Das intensive Recherchieren und Analysieren geschichtlicher wie auch aktueller Produkte hatte einen grossen Einfluss auf unseren Prozess und unterstützte uns in der Entscheidungsfindung. Besonders die Recherche der verschieden Textilien half uns bei der richtigen Materialwahl. Bestehende Produktelösungen im Zelt- wie im Rucksackbereich wurden auf Vor- und Nachteile analysiert und daraus neue Lösungsansätze erarbeitet. Ebenfalls Teil der Recherche waren die verschiedenen Anbauteile wie auch Verbrbindungssysteme und Klebeversuche.Viele Details wurden so verfeinert und für unseren spezifischen Gebrauch angepasst. Dank der ständigen Unterstützung von Experten und der Partnerfirma VAUDE fanden wir konstruktive Antworten auf unsere Fragen, die wir fortlaufend in unser Produkt einbinden konnten. 22 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Allgemein RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 23 PATENTE 24 Kombination Rucksack / Zelt BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kombination Rucksack / Zelt RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 PATENTE 25 RUCKSACK ALLGEMEINE RUCKSACK-MERKMALE Neben einer Vielzahl von äusseren Erscheinungsmerkmalen, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Formen, Farben und Grössen, werden Rucksäcke hauptsächlich nach ihrer Grundform eingeteilt. Dadurch ergibt sich ihre Funktion. Die allgemeine Gruppierung wird dann wieder in Kleingruppen unterteilt (je nach Art des Einsatzbereiches und der Fortbewegung). Rucksäcke werden zu verschiedenen Zwecken eingesetzt und sollten dementsprechend ausgewählt werden. Falsch eingesetzt kann die Reise in negativer Erinnerung bleiben. Dabei richtet sich die Auswahl nach unterschiedlichen Kriterien, die nachfolgend erläutert werden. GELÄNDEFORM Je nachdem in welchem Gelände sich der Benutzer aufhält, muss der Rucksack unterschiedliche Bedingungen erfüllen. Hält sich der Benutzer in unwegsamen Gelände auf, stehen sicherer Sitz und schlanker Schnitt ganz weit vorn. Bei leichtem Gelände hingegen ist eine entsprechende Belüftung von Vorteil. ART DER FORTBEWEGUNG Ein Reisender, der viel in Hotels unterwegs ist, wählt einen Kofferrucksack. Bei einer Trekkingtour hingegen sind Tragekomfort und geringes Gewicht für leichtes Gehen günstiger. VOLUMEN UND GEWICHT DES RUCKSACKS Abhängig von der Entfernung zum Zielort oder Zweck der Unternehmung verringert oder vergrössert sich die zu tragende Ausstattung in ihrer Menge, demzufolge Gewicht und Volumen des Rucksacks. Besonders wichtig ist das bei größeren Touren fernab der Zivilisation ohne entsprechende Versorgungsmöglichkeiten. Es gibt eine Anzahl von Qualitätsmerkmalen, die bei der Wahl eines Rucksacks von grosser Bedeutung sind: • • • • • 26 Kriterien • • • • • • • gurte, Stabilisationsriemen, Brustgurt, Rucksack-Rückenteil, Hüftgurt) kein zu weiches Material notwendige Riemen für die Lageverstellung. Gute Bänder laufen dabei über die Schnallen, um so korrektes und richtiges Einstellen zu gewährleisten. Die Naht sollte mit acht bis zehn Stichen auf jeweils insgesamt 2,5 cm auskommen. Mehr Stiche zerreissen das Material und setzen die Stabilität herunter. Beschichtung des Materials im Inneren des Rucksacks (langfristiger Feuchtigkeitsschutz) Unterteilung des Rucksacks in Boden- sowie Hauptfach. Im Idealfall können beide durch einen Reissverschluss/ Band geöffnet werden, dadurch kann ein durchgehendes Fach geschaffen werden. eventuell Seitentaschen/Seiteneingriffe Kompressionsriemen durch optimale Form hohe Platzeffizienz Jeder für sich genommen erfüllt seinen Zweck und bietet in seiner Form ausreichenden Komfort. Neben Form werden Rucksäcke ebenso nach ihrem Fassungsvolumen, ihrem Zugriff (Handling), und ihrer Konstruktion unterteilt. ALLGEMEINE RUCKSACKFORMEN: • Touren-Rucksäcke/Kletter-Rucksäcke • (Klettern, Alpine, Hiking, Multifunktion, Snow/Backcountry) • Trekking-Rucksäcke/Reise-Rucksäcke • (Alpine, Trekking, Multifunktion) • Koffer-Rucksäcke • (Trekking, Multifunktion) • Daypacks/Wander-Rucksäcke • (Hiking, Multifunktion, Backcountry) • Sportrucksäcke (Biker-Rucksäcke, Skater-Rucksäcke) (Multifunktion, Snow/Backcountry) sauber verarbeitete Nähte locker durchlaufende Riemen leicht zu öffnende sowie robuste Reissverschlüsse. Reissverschlussbänder erleichtern dem Benutzer das Öffnen des Reissverschlusses. Der Benutzer kann anstatt am Schieber, an einer daran festgemachten Schlaufe ziehen. die jeweiligen Gurte sollen sicher sitzen und an den Schnallen einfach zu verstellen sein Das Tragesystem bildet die Grundlage für komfortables Tragen ohne den Benutzer vorzeitig zu ermüden. Das Tragesystem besteht aus insgesamt fünf wichtigen Punkten, die untereinander abgestimmt werden müssen (Schulter- BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kriterien VOLUMENEINTEILUNG: • bis 15 Liter (häufig für Sportler bei Events, urbaner Raum) • 15 - 30 Liter (breiter Einsatzbereich für verschiedene Sportaktivitäten, urbaner Raum) • 30 - 50 Liter (für anstrengende, eintägige, bis zu dreitägigen Unternehmungen mit kompletter Ausrüstung) • 50 - 80 Liter (lange Touren abseits der Zivilisation, Sportaktivitäten inklusive kompletter Ausrüstung) • 80 - 130 Liter (Expeditionen, lange Aufenthalte abseits der Zivilisation, allg. bei anstrengenden Unternehmungen) ZUGRIFF (HANDLING): Man unterscheidet bei Rucksäcken zwischen Top-Loader Modellen und Front- bzw. Back-Loader. Der klassische Rucksack wird von oben beladen (Top-Loader). Vorteil: kein Reissverschluss, dadurch geringeres Gewicht, weniger anfällig. Nachteil: Wühlen im Rucksack, wenn man mal was braucht. RUCKSACK ersetzt, um eine höhere Torsionsteifigkeit und somit eine höhere maximale Beladung zu erreichen. Aussengestell-Rucksack Beim Aussengestell-Rucksack bildet ein Rahmen aus Metall (meist Aluminium) das Gestell auf welchem ein Packsack mittels Gurten befestigt ist. • Diese Rucksack-Konstruktion ist für schwere Lasten (über 30 kg) • Benutzerfreundlich für sperrige Gegenstände wie Kisten • Das Tragesystem kann individuell an die persönliche Rückenlänge des Benutzers angepasst werden. • Jedoch sperrig, eher bei Zustiegen zur Basis. Front- bzw. Back-Loader haben auf der Forderseite bzw. am Rücken einen langen, umlaufenden Reissverschluss. Bei geöffnetem Reissverschluss liegt damit der ganze Rucksackinhalt übersichtlich vor einem. KONSTRUKTION: Bei der Konstruktion unterscheidet man zwischen Innengestell- und Aussengestell-Rucksäcken. Je nachdem welches Gestell im oder am Rucksack verwendet wird, stützt es auf seine Weise und bietet den bestmöglichen Komfort. Dabei muss jeder für sich selbst entscheiden, was er auf seiner Reise benötigt. Innengestell-Rucksack Ein Grossteil der Rucksäcke gehört zur Gruppe der Innengestell-Rucksäcke. Hauptgrund dafür sind die zahlreichen Vorteile dieser Rucksack-Konstruktion. • 90-95 % der heutzutage verkauften Rucksäcke • sehr guter Tragekomfort • optimale Anpassungsfähigkeit des Rucksacks an den Benutzer • der schmale und zugleich kompakte Schnitt (von Vorteil beim Klettern, wie auch Einstieg in öffentliche Verkehrsmittel) • Das Innengestell des Rucksacks wird aus zwei parallel oder v-förmig laufenden Aluschienen gebildet. Es wird in den Rucksack eingearbeitet und ermöglicht eine stabile Fixierung am Rücken des Benutzers. Teilweise werden diese Schienen mit Kunststoffplatten verbunden oder auch RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 27 RUCKSACK Kategorien - Untergruppen RUCKSACK KATEGORIEN Zuerst werden die Rucksäcke in Grossgruppen unterteilt. In einem weiteren Schritt werden diese Gruppen in Untergruppen, je nach Aktivität, nochmals unterteilt. Trekking-Rucksäcke / Reise-Rucksäcke (Alpine, Trekking, Mutifunktion) Sie sind grossvolumig und fassen bis zu 130 Liter. Sie sind mit einem Innen- oder Aussengestell und einem meist schlank gehaltenen Packsack ausgestattet. Dieser ist im unteren Bereich durch einen innen umlaufenden Reissverschluss unterteilt, welches im Allgemeinen als Schlafsackfach vorgesehen ist (Zugang auch über den unteren Aussen-Reissverschluss zum leichteren Bepacken). Der Rucksack selbst lässt sich entweder von oben (Top-Loader), von vorne her (Front-Access) oder auch (bei einigen Modellen) durch beide Öffnungen be- und entladen. Ergonomisch geformte Hüftgurte leiten das Gewicht auf den Hüftknochen, so dass man das meiste Gewicht mit der Hüfte trägt. Die Aussenseite des verwendeten Hüftgurts ist fest, die Innenseite aufgrund grösserer Lasten weich gepolstert. Im Rückenbereich befinden sich Aluminiumstäbe und Kunststoffplatten zur Stabilisierung der Rucksacklast sowie zur Druckweitergabe. Das grosse Volumen und die zahlreichen Material- und Befestigungsschlaufen machen ihn zum idealen Begleiter auf Wochen- und Expeditionstouren. Trekking-Rucksack Arc‘teryx, Naos 85 Touren-Rucksäcke / Kletter-Rucksäcke (Klettern, Alpine, Hiking, Multifunktion, Snow/Backcountry) Sie fassen bis zu 50 Liter Volumen und sind robust sowie leicht. Ausserdem liegen diese Rucksäcke eng am Rücken des Benutzers. Aufgrund der grösseren Belastung besitzen sie einen leichteren Hüftgurt. Er erhört den Tragekomfort, da er ein Teil der zu tragenden Last auf die Hüfte verlagert. Diese Rucksäcke sind für schwierige Wege oder aber das Klettern samt guter Lastenkontrolle gedacht. Tourenrucksäcke sind für Mehrtages - bis hin zu einer Wochentour ausgelegt. Sie sind von der Beschaffenheit bzw. ihren Vorzügen dafür etwas spezieller auf verschiedene Aktivitäten ausgelegt. So finden sich z.B. Modelle für den hochalpinen Einsatz (Kletter- und Gletschertouren) wie etwa auch für Langlauf- oder Skitouren. Funktionalität sollte beim Alpinrucksack an erster Stelle stehen Der Rucksack sollte sich in jeder Lage anatomisch exakt und flexibel dem Rücken anschmiegen. Der Rucksack sollte schlank sein, damit er immer nah am Körperschwerpunkt sitzt. Das Gewicht muss ein guter Kompromiss aus Tragekomfort, Haltbarkeit und Ausstattung sein. Die Ausrüstung muss aussen am Rucksack einfach und schnell 28 Touren-Rucksack Black Diamond, Epic 45 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK Kategorien - Untergruppen zu befestigen sein. Ein abnehmbarer Hüftgurt macht den Rucksack noch leichter für schwierige Routen Koffer-Rucksack Vaude, Denver 50+10 Wander-Rucksack Osprey, Kestrel 28 Koffer-Rucksäcke (Trekking, Multifunktion) Koffer-Rucksäcke sind eine gute Alternative zu Trekkingrucksäcken, wenn man den Schwerpunkt nicht nur aufs Wandern legt. Sie weisen robustes Material auf. Ihr Deckel kann komplett von vorn aufgeklappt werden. Die Kleidung wird im Inneren mittels Riemen fixiert. Während des Transportes kann das Tragesystem vollständig verstaut werden, sodass Schnallen, Griffe und Gurte geschützt sind (z. B. bei der Aufgabe als Fluggepäck). Daypacks / Wander-Rucksäcke (Hiking, Multifunktion, Snow/ Backcountry) Sie können bis zu 30 Liter Volumen aufnehmen. Die Schultergurte des Rucksacks sind gepolstert und ergonomisch geformt. Der gepolsterte Rücken sorgt zudem dafür, dass spitze Rucksack-Inhalte sich nicht in den Rücken bohren. Entsprechende Belüftungskanäle oder ein Abstandsnetz verringern die Gefahr von unangenehmen Hitzestau am Rücken des Benutzers. Diese Rucksäcke begleiten durch den Alltag oder auf einer Wandertour. Tagesrucksäcke bieten vom Volumen her genügend Platz für alles, was man an einem Tag so braucht. Egal ob auf dem Weg zur Uni, ins Büro, der Tageswanderung oder auch nur für den Stadtbummel. Sie sind in Form, Farbe und Ausstattung so verschieden wie ihre Träger. So gibt es spezielle Trinkrucksäcke, die ein Wasserreservoir beinhalten. Notebookdaypacks, die Laptops in einem gepolsterten Fach sicher verstauen, gepolsterte Fächer mit Kopfhörerausgang für den tragbaren MP3-Player und noch Unzähliges mehr. Sportrucksäcke (Biker-Rucksäcke, Skater-Rucksäcke) (MULTIFUNKTION, SNOW/BACKCOUNTRY) Fahrrad- und Skater-Rucksäcke können für verschiedene Unternehmungen eingesetzt werden wie: Fahrradtouren, für Transalp-Abenteuer oder zum Transportieren der Skates. Zu den nützlichen Zusätzen zählen unter anderem: Helmhalterung, Aufbewahrungen für Trinkflaschen, eine Fahrradpumpe oder aber eine Tasche fürs Werkzeug. Sport-Rucksack Deuter, Bike 1 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 29 RUCKSACK Kategorien - Untergruppen RUCKSACK KATEGORIEN, UNTERGRUPPEN Die Unterteilung dieser Untergruppen erfolgt nach der jeweiligen Aktivität. KLETTERN Einsatzgebiete Alles einpacken, was die Kletterwand erfordert. Sport- und Hallenkletterer. Merkmale • Volumen von 20 bis 45 l • Eigengewicht des Rucksacks ca. 0,39 bis 1,25 kg • Intelligente Materialwahl • Grosse Zugriffsöffnungen ins Hauptfach • Geringe Lastübertragung auf Hüfte • Robuste Materialien, angepasst an Einsatzzweck • Breite Schnittform für besseres Materialhandling Ausstattung • Anatomisch geformter, gepolsterter Rücken • Anatomisch geformte, gepolsterte Schultergurte mit weichem, feuchtigkeitstransportierendem Stretch-Stoffbezug • Front-Reissverschluss-Tasche KLETTERN Black Diamond, Axis 32 ALPINE Einsatzgebiete • Klassische Hochtouren • Bergsteigen • Eistouren • Expeditionen Je nach Volumen und Ausführung auch: Skitouren, Mehrseillängen-Felsrouten, Klettersteige oder als Transportsack zum Sportklettern Merkmale • Volumen ca. 20 bis 45 l (Expeditionsrucksack 45 l + 15 l) • Geringes Gewicht (Eigengewicht Rucksack ca. 1 kg bis 1,8 kg) • Hohe Robustheit für lange Lebensdauer im extremem Einsatz • Flexible Rückenkonstruktionen für die notwendige Bewegungsfreiheit des Oberkörpers • Schmaler Schnitt gegen Hängenbleiben an Felsvorsprüngen oder beim Kaminklettern, für viel Bewegungsfreiheit der Arme • Meist Toploader, Zugang von oben mit Deckel, ist robust und in der Wand bei Mehrseillängentouren am besten zu bedienen • 1-Kammerkonstruktion bzw. bei grösseren Volumen zum Teil auch als 2-Kammerkonstruktion. 30 ALPINE Bach, Big Cheese 30 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kategorien - Untergruppen RUCKSACK Ausstattung • Integrierter Aluminiumrahmen für optimale Lastübertragung und Stabilität • Höhenverstellbarer Deckel mit Innen- und Aussentasche • 2 Eisgeräte-/Pickelbefestigungen • Seitliche Skibefestigung • Kompressionsriemen seitlich oder frontal spannbar • Obere Lastenkontrollriemen (an Schulterträger) • Daisychain-Halterung (Materialbefestigungs-Schlaufen) • Seilfixierungsgurte unter dem Deckel • Abnehmbarer, gepolsterter Hüftgurt • Ersatzhüftgurt zum Klettern im Deckelfach • Trinksystem kompatibel TREKKING Einsatzgebiete Mehrtagestouren und lange Trekkingtouren mit viel Gepäck (Lasten von 10 bis 35 kg), auf und abseits von befestigten Wegen Merkmale • Volumen von ca. 45 bis 85 l • Eigengewicht Rucksack ca. 1,8 bis 3 kg je nach Tragesystem • Hoher Tragekomfort durch anatomische Polsterung • Gute Lastübertragung auf die Hüfte für langes, ermüdungsfreies Tragen • Viel Volumen bei guter Variabilität und Unterteilbarkeit des Stauraums • Hohe Robustheit • Schnitt eher breit und tief für das entsprechende Packvolumen, ohne zu lang und damit zu weit über den Kopf hinaus zu stehen • Toploader (mit Deckel, von oben zu bepacken ) • 2-Kammerkonstruktion (separat zugängliches Bodenfach, Zwischenboden auszippbar) TREKKING Deuter, Aircontract pro 70+15 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 Ausstattung • Integrierter Aluminiumrahmen für optimale Lastübertragung und Stabilität • Anpassbare Rückenlängen (verstellbar) • Höhenverstellbarer Deckel mit Innen- und Aussentasche • Abtrennbares Bodenfach • Seitliche Einstecktaschen für Flasche/Zeltgestänge • Verstaubarer Flaschenhalter / Trinksystem kompatibel • Halterung für Pickel und Trekkingstöcke • Kompressionsriemen seitlich oder frontal spannbar • Bodenfachkompressionsriemen als zusätzliche Materialfixierung 31 RUCKSACK Kategorien - Untergruppen HIKING Einsatzgebiete Klassische Wanderungen und Ein- bis Zweitagestouren mit leichtem bis mittlerem Gepäck (bis max. 15kg), auf Forstwegen, befestigten Wanderwegen oder Pfaden. Merkmale • Volumen von ca. 15 bis 45 l • Eigengewicht Rucksack ca. 1 bis 1,6 kg • Gute Rückenventilation zur Reduktion von Schweissbildung, sorgt für angenehmes Körperklima • Geringe bis mittlere Lastübertragung auf Hüfte • Leichte Materialien, angepasst an Einsatzzweck • Schnittform nach unten breiter und tiefer für besseren Lastenschwerpunkt • Panelloader (mit Zipp von vorne zu öffnen) oder Toploader (mit Deckel, von oben zu bepacken) • Konstruktion als 1-Kammerrucksack oder als 2-Kammerrucksack mit separat zugänglichen Bodenfach, auszippbarer Zwischenboden Ausstattung • 2 Seitentaschen für Flasche oder Kleinzeug • Kleines Wertsachenfach an der Front • Abnehmbarer Abfall-Transportbeutel • Halterung für Pickel und Trekkingstöcke • Integrierte, abnehmbare Regenhülle • Seitliche Kompressionsriemen, auch frontal als Materialhalterung spannbar • Trinksystem kompatibel HIKING Lowe Alpine, Airzone 35 MULTIFUNKTION Einsatzgebiete Alle Outdoor-Sportarten, wobei Leichtigkeit und Schnelligkeit zählen: • Wandern • Bergwandern • Mehrtagestouren • Klettersteig • Reisen • Skitouren Ausstattung • Verstaubare obere Schlaufe für diagonale Skibefestigung • Durch Lasercutting direkt in den Verstärkungsbereich integrierte Daisychain / Materialbefestigungs-Schlaufen • aufgenähte Befestigungsriemen • Verstaubare Befestigungsschlaufen (Kunststoff ummantelt) • Sehr leichte, aber reissfeste Nylon-Materialien 32 MULTIFUNKTION Macpac, AMP Race 25 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kategorien - Untergruppen RUCKSACK SNOW/BACKCOUNTRY Einsatzgebiete • Klassische Ein- bis Mehrtagestouren • Freeriding • Kleinere Modelle auch ideal für alpines Skifahren Merkmale • Volumen von ca. 15 bis 40 l • Eigengewicht Rucksack ca. 0,9 bis 1,5kg • Enger Körpersitz und tiefer Schwerpunkt zur Vermeidung störender Pendelbewegungen des Rucksacks • Schneeabweisende Rückenbezugsstoffe • Guter Tragekomfort durch anatomische Polsterung • Mittlere bis gute Lastübertragung auf Hüfte • Multivariable Befestigungssysteme für Ski und Snowboard • Schnitt nach unten eher breit und tief, Schwerpunkt liegt im Bereich der, sich weniger bewegenden, Hüfte • Panelloader, mit Zip von vorne weit zu öffnen SNOW/BACKCOUNTRY Vaude, Daytour 30 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 33 RUCKSACK Fakten, Materialien und Anbauteile Ein Rucksack erfüllt erst seine gewünschte Funktion durch die Wahl der entsprechenden Materialien und eine Vielzahl diverser Anbauteile. Das meist verwendete Material beschreibt die Hülle. Somit ist grundlegend zu sagen, dass die Wahl des Textils das ausschlaggebende Kriterium ist bezüglich seiner Funktionalität, welche sich durch Robustheit, Leichtigkeit, Wasserdichtheit auszeichnet. Das gewählte Textil besteht aus Garnen und Fäden. Somit sind die Eigenschaften dieser der Ausgangspunkt für seine Qualität. Hierbei gibt es eine Unterteilung bezüglich Gewicht und Länge. STOFFE, Allgemein Länge: Dieses System wird mit Nm (Nummer metrisch) bezeichnet. • Nylon: wird am häufigsten eingesetzt. Am bekanntesten ist Cordura-Nylon. Cordura-Nylon ist ein massiv belastbares Spezialnylon und garantiert damit entsprechende Haltbarkeit. Es ist noch kräftiger und scheuerfester als Nylon selbst. Cordura-Nylon besitzt eine matte sowie optisch ansprechende Oberfläche, fühlt sich angenehm an und ist äusserst widerstandsfähig. • Polyester:ist nicht ganz so reiss- und scheuerfest wie Nylon. Dieses Gewebe ist dafür leichter und UV-beständiger, somit also farbecht. • Mischgewebe Baumwolle und Polyester: finden bei Rucksäcken ebenso Anwendung. Verarbeitet werden sie heute jedoch eher selten. Sie weisen Wasser ab, sind sehr robust aber relativ schwer. • Leder: kommt eher als verstärkendes Material zum Einsatz oder bei Tagesrucksäcken. Obwohl Leder mehr wiegt und länger braucht um zu trocknen, ist es widerstandsfähig und abriebfest. Leder ist ein traditionelles Material, welches heutzutage eher selten eingesetzt wird. Es gibt unterschiedliche Materialien aus denen ein Rucksack bestehen kann. Ob nun Nylon oder Leder, jedes ist auf seine Weise nützlich und passt zum jeweiligen Rucksackmodell. Dabei besteht der Rucksack nie aus einem einzigen Material, sondern vereint oftmals mehrere in sich. 34 GARNE/FÄDEN Gewicht: Dieses System wird mit DEN (Denier) bezeichnet. Gewicht und Länge: Dtex (Decitex) Angaben bezeichnen die Feinheit eines Fadens bzw. einer chemischen Faser, also die Fadenstärke. Beide Masseinheiten sind gewichtsbezogene Einheiten, welche bei einer festen Länge des Garns oder der Faser ihr Gewicht anzeigen. Tex ist die internationale Feinheitsbezeichnung für textile Fasern und gibt das Gewicht in Gramm pro 1000 m Lauflänge, also 1 tex ist 1g/km. Decitex oder dtex steht für das Gewicht in Gramm bei 10.000 Faserlänge. Je höher die dtex-Zahl, desto gröber die Faser. Baumwolle liegt z. B. zwischen 1,5-2,5 dtex und Schurwolle zwischen 3 und 6 dtex. Dtex steht für Denier und gibt Auskunft über das Gewicht des Fadens pro Längeneinheit. Je niedriger der dtex-Wert des Garns, umso feiner das spätere Gewebe. Dabei gilt folgende Gleichung: 1 DEN=1 g pro 1000 Meter Faden. Sprich, die Faser wiegt bei einer Länge von 1000 Metern 1g. Bei Rucksäcken sind 500er und 1000er Stärken Standard. Rucksäcke werden meist aus Kunstfasergewebe hergestellt. Die beiden wichtigsten Akteure sind die Kunstfasern Polyamid (Nylon) und Polyester. Polyamid ist extrem reiss-/scheuerfest und farbbrilliant. Gerade aufgrund der Tatsache, dass es auch als feines und leichtes Gewebe äusserst widerstandsfähig ist, wird es sehr geschätzt. Polyester ist günstiger. Jedoch ist es nicht so robust. Es nimmt dafür keine Feuchtigkeit auf, bleicht unter UV-Bestrahlung nicht so rasch aus. Wie zuvor beschrieben wird die Beschaffenheit dieser Gewebe durch die Fadenstärke in Denier (DEN) angegeben. Das heisst, je dicker der Faden, desto höher die Denier-Zahl bei gleicher Webdichte, umso stabiler der Stoff. Und je höher die DenierZahl, umso robuster ist das Gewebe, desto grösser natürlich auch das Quadratmetergewicht. Mit Beschichtungen werden die Gewebe wasserabweisend bzw. wasserdicht gemacht. Entscheidend ist auch hier die Qualität. Umweltschädliche Acrly- oder PVC-Beschichtungen sind dabei seltener in Gebrauch. Grundsätzlich werden nur hochwertige PU(Polyurethan)- BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK Fakten, Materialien ud Anbauteile Beschichtungen verwendet. Diese sind dauerelastisch, kälteund knickstabil und werden für gewöhnlich mit einem Gewicht von 40 bis 70 Gramm pro Quadratmeter auf das Gewebe aufgetragen. Mehr Beschichtung würde dazu führen, dass diese sich als Ganzes wieder ablöst. Zusätzlich können die Gewebe noch wasserabweisend imprägniert werden. Am weitesten verbreitet ist Cordura-Nylon von DuPont welches in unterschiedlichen Stärken verarbeitet wird, meistens zwischen 500 und 1000 den (500 den bedeutet: 9000m dieses Fadens wiegen 500g). cordura (schweizer Firma INVISTA, Du Pont) E. I. du Pont de Nemours and Company (kurz: DuPont) ist ein US-amerikanischer Konzern. Er ist einer der weltweit grössten Konzerne der Chemischen Industrie und in ca. 80 Ländern aktiv. Du Pont ist weltweit einer der bekanntesten Hersteller für Kunstfasergewebe. Im Härtetest besteht cordura Reiss-, Zug- und Abriebkräften wie kein anderes vergleichbares Material. • 10 x beständiger als Baumwollgewebe • 3 x beständiger als Standard-Polyester • 2 x beständiger als Standard-Nylon Ein weiteres hochwertiges Textil für die Herstellung von Rucksäcken, aber auch von Zelten, ist Ripstop. Ripstop bezeichnet Stoffe, die in einer speziellen Technik gewebt und besonders reissfest sind. Dabei werden im Abstand von normalerweise 5 bis 8 Millimetern dickere Fäden in das ansonsten dünnere Gewebe integriert. Das Gewebe erhält dadurch eine mehr oder weniger deutliche „Rechenkästchenstruktur“. Bei früheren Ripstop-Stoffen standen diese Fäden aus der Oberfläche heraus, was bei den inzwischen neueren Webtechniken nicht mehr so häufig vorkommt. Vorteile von Ripstop-Geweben sind das sehr gute Gewichts-/ Stabilitätsverhältnis und die Weiterreissfestigkeit. Die wichtigste Faser die zu Ripstop-Gewebe verarbeitet wird, ist Polyamid (Handelsname Nylon). Das daraus hergestellte Gewebe heisst Ripstop-Nylon. Aber auch Polyester und Aramide werden zu Ripstop-Gewebe verarbeitet. Ripstop-Nylon findet, mit verschiedenen (zum Beispiel Polyurethan- oder Silikon-) Beschichtungen versehen, Anwendung RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 im Zeltbau, als Material für Flugdrachen, Fallschirme, Gleitschirme, Segel (daher auch bekannt als „Spinnaker-Nylon“), Luftschürzen von Luftkissenfahrzeugen (Hovercraft) und vermehrt – in meist dickeren, aber weicheren Ausführungen – in sonstigen Sportausrüstungen wie Kleidung oder Rucksäcken. Selbstklebendes Ripstop wird zur Reparatur von kleineren Rissen verwendet. Anhand der Firma Deuter, einem führenden Rucksackhersteller, welcher seine eigenen Stoffe entwickelt, haben wir uns über die unüberschaubare Bandbreite an Textilien, die bei Rucksäcken eingesetzt werden, einen Überblick verschafft. Diese Materialien unterteilen sich in: • Polyester • Polyamid / Nylon POLYESTER Deuter-Super-Polytex Aus 600 den Polyestergarn gewebt und mit einer dicken PUBeschichtung, ist das reissfeste und leichte Gewebe universell einsetzbar. Wenn es also darum geht, bei mittlerer Beanspruchung das Eigengewicht des Rucksacks möglichst niedrig zu halten, ist dies die Idealbesetzung. Deuter-Ripstop-Polytex Die robustere Version des Super-Polytex mit eingewobenen Verstärkungsfäden. PU beschichtet. 3D-AirMesh Ein ca. 3 mm starkes und dadurch dreidimensionales Polyester-Netz. Seine optimale Luftdurchlässigkeit und polsternde Wirkung machen es zum idealen Bezugsstoff für Rückenpolster, Schulterträger und Hüftgurte. Es bietet ein Maximum an Haltbarkeit und Komfort. 35 RUCKSACK Wide Air-Mesh Der 3-5 mm starke Bezugsstoff weist durch seine grossen “Poren” eine exzellente Belüftung auf und wird dadurch leichter als andere vergleichbare Stoffe. Es wird ausschließlich bei den Schulterträgern, Rücken- und Hüftpolster der neuen Spectro Serie verwendet. Dieses Polyestergewebe vereint Abriebsfestigkeit und Komfort. POLYAMID / NYLON Deuter Duratex Ein Polyamid-Gewebe, das extrem scheuer- und reissfest ist. Bei fast allen grossvolumigen Rucksäcken wird es daher im Bodenbereich verwendet. Es besitzt eine Fadenstärke von 1.000 den und innseitig eine dicke PU-Beschichtung. Deuter-Macrolite Der 420 den Nylonstoff wird durch seine ausserordentlich hohe Webdichte sehr abriebfest. Das hochwertige Gewebe wird bei den Guide-Rucksäcken und bei Modellen der TravelSerien eingesetzt. Es hat eine feine Textur und ein Technisches Aussehen. PU beschichtet. Deuter-Ripstop-Nylon Durch das regelmässige Einweben von stärkeren Fäden in Kette und Schuss entsteht ein stabiles, trotzdem leichtes 420 den Nylon-Gewebe mit guten Abriebs- und Reissfestigkeitswerten. Aussen Wasser abweisend, innen PU beschichtet. 36 Fakten, Materialien und Anbauteile Deuter-Duratex-Lite abriebfest und robust; halb so leicht wie die 1.000 den Variante, aber dennoch sehr widerstandsfähig, reissfest und haltbar. PU beschichtet. Deuter Ripstop 210 Sehr dicht gewobenes 210 denier Nylon-Gewebe mit hoher Festigkeit. Erkennbar an der sehr technischen und glänzenden Oberfläche mit kräftigen Ripstop Fäden. Dieses sehr leichte und äusserst robuste Gewebe ist abgestimmt für Leichtgewichtskonstruktionen. Hochwertige PU-Beschichtung. Verwendet wird das hoch technische Material bei den leichten Alpin- und Trekkingmodellen. Deuter Microrip-Nylon 210 den Nylon-Gewebe mit stärkeren Ripstop Fäden und PUBeschichtung. Dieses sehr feine und leichte, dennoch äusserst widerstandsfähige Gewebe ist hervorragend für die Konstruktion von Leichtgewichtsrucksäcken geeignet. Es wird bei der Futura, der Classic, der AC Lite und der neuen ACT Trail Serie verwendet. Deuter-Ballistic Sehr widerstandsfähiges PU-beschichtetes 420 den PolyamidGewebe, das durch seine hohe Webdichte äusserst abriebfest wird und bei den Deuter Alpin-, Trans Alpine und Aircontact Rucksäcken zum Einsatz kommt. Glänzende Oberfläche. BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Fakten, Materialien ud Anbauteile Deuter Ripstop 330 Das neuartige, technische 330 den Nylon-Gewebe ist die ideale Kombination aus hoher Festigkeit und geringem Gewicht. Die eingewobenen, dickeren Verstärkungsfäden ergeben die typische Ristop Optik und die technisch glänzende Oberfläche. Hochwertige PU-Beschichtung. Das Meterial wird ausschliesslich bei den neuen Aircontact Modellen verwendet. Hexlite 210 Dieses leichte 2010 den Ripstop Polyamid-Gewebe wird bei den Speed Lites und den gewichtsoptimierten Alpinrucksäcken eingesetzt. Dicker Verstärkungsfäden gewährleistet eine hohe Weiterreissfestigkeit bei geringem Gewicht-, und geben ihm die markante Wabenstruktur-Optik. Innen PU beschichtet. RUCKSACK Hexlite 100 Extrem leichtes Deuter Ripstop Polyamidgewebe mit markanter Wabenstruktur. Das 100 den Gewebe wird bei stark gewichtsreduzierten Rucksäcken (z.B. Spectro Serie) eingesetzt. Die in Wabenstruktur eingewebten Verstärkungsfäden erhöhen die Weiterreissfestigkeit und bringen so Stabilität in das sehr dünne Textil. Innen PU beschichtet. Microrip Light Dieses sehr feine Nylon Gewebe zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus. Die PU-Beschichtung und die enge Webart verleihen ihm seine hervorragenden wasserdichten Eigenschaften. Ähnlich zu den anderen Leichtgewicht-Textilien ist das Microlight RIP mit Verstärkungen versehen, um eine hohe Weiterreissfestigkeit zu gewährleisten. Findet Einsatz bei den “Bike Bags” und Accessoires. Deuter-Taffeta-Nylon Ist ein fein gewobenes 190 den Nylon-Gewebe für die Deuter Regenhülle. Es ist leicht, klein im Packmass und gewährleistet durch seine PU-Beschichtung einen ausgezeichneten Nässeschutz. Taffeta Carbonite Vergleichbar mit dem 190 den “Deuter-Taffeta-Nylon”. Allerdings zeichnet sich das Taffeta Carbonite durch seine hohe Wasserdichtigkeit aus. Diese wird durch die spezielle PU-Beschichtung erreicht. Um dem leichten Material die nötige Stabilität zu geben, ist es wie ein “Rip Stop” Gewebe aufgebaut. Dieses Material wird für wasserdichte Accessoires verwendet. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 37 RUCKSACK Fakten, Materialien und Anbauteile Ein weiteres wichtiges Detail eines Rucksacks ist die Polsterung der Tragegurte. Diese bestehen aus Schaumstoff, der mit Textil eingekleidet ist. Der Schaumstoff darf jedoch nicht zu steif und auch nicht zu weich sein. Er könnte sonst einschneiden und würde den Druck nicht ausreichend verteilen. Ausserdem würde er so beim Gehen nicht vernünftig abfedern. Weitere Anbauteile: • Kompressionsriemen (Webbings, gewobene Nylonbänder in unterschiedlichen Breiten) • Schnallen und Verschlüsse - bestehen aus Kunststoff. Positive Eigenschaften sind dabei: bruchfest (elastisch), leichtes Öffnen sowie Schließen und sicher gegen Ausleierung. Ausserdem wird Kunststoff bei Kälte nicht gleich spröde. Zudem wiegt es nicht viel und besitzt keine scharfen Kanten, mit denen die Riemen des Rucksacks zerstört werden könnten. Die zwei meist verwendeten Materialien sind POM und Nylon. Nylon besitzt weniger Wasser als POM. Somit sind Schnallen und Verschlüsse aus POM elastischer und stabiler. Haptisch erkennbar durch eine sanftere Bedienung und akkustisch durch ein „dumpfes Klicken“ erkennbar. • Reissverschluss: Es gibt gibt eigentlich zwei Arten von Reissverschlüssen - Spiralreissverschlüsse und Profilreissverschlüsse. Profilreissverschlüsse sind resistenter und Schmutz unempfindlicher, da einzelne Profile in das Textilband eingearbeitet sind und somit ein grösserer Zwischenraum zwischen den einzelnen Gliedern entsteht. Beim Spiralreissverschluss ist es, wie der Name schon sagt, eine endlos Spirale, die in das Textilband eingearbeitet ist. Speziell für den Outdoorbereich gibt es diese zwei Arten in einer wasserabweisenden bzw. Spritzwasser geschützten Ausführung. Ein weiterer Schritt ist, diese Reissverschlüsse in ihrer Funktion zu unterteilen. Sie werden unterteilt in Einweg- und Zweiweg-Reissverschlüsse, in teilbar und nicht teilbar. Ebenso gibt es Ausführungen mit Wechselschieber. Dadurch ist die Bedienung von Innen und Aussen möglich. • Klettverschluss: Diese werden unterteilt in Haken- und Flauschband, Pilzkopfband und Mikrohaken-Technology (HTH) 38 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION TRAGESYSTEM Allgemein Das Tragesystem ist das Herzstück eines jeden Rucksacks. Aber selbst das beste Tragesystem kann seine Stärken nur dann ausspielen, wenn es passt! Was der Motor für ein Auto ist, ist das Tragesystem für einen Rucksack. Es ist das zentrale Konstruktionsmerkmal und mit ihm steht und fällt der Erfolg jedes Rucksacks. Wenn das Tragesystem seinen Job nicht erfüllt, hat der ganze Rucksack seine Bedeutung verloren. Das Tragesystem (auch Rückensystem genannt) spielt für den Tragekomfort bei einem Rucksack die entscheidende Rolle. Wie also sollte das perfekte Tragesystem aussehen? Im besten Fall verteilt es die komplette Last des Rucksacks so gleichmässig auf den Körper, dass die Last nicht mehr “lästig” ist. Es kommt aber nicht nur auf eine maximale Lastübertragung an. Ein guter Rucksack sitzt im besten Fall wie festgeklebt am Rücken, so behält man auch auf steilen Wegen das Gleichgewicht. Aber auch in der Ebene spart man Kraft, wenn der Rucksack nicht bei jedem Schritt unkontrolliert wackelt. Trotz des rücken-nahen Sitzes sollte das Tragesystem die Körperbewegungen aber nur wenig einschränken – sonst geht Kraft verloren, weil man bei jedem Schritt gegen den Rucksack ankämpft. Es unterstützt den Körper bei der richtigen Haltung. Auch eine gute Belüftung steigert die Leistungsfähigkeit: Je effektiver Feuchtigkeit verdunsten kann, desto weniger Energie verbraucht der Körper. Und wenn doch Schweiss entsteht wird der so abgeleitet, dass man davon nichts merkt. Und erst recht keinen durchnässten Rücken hat. Weniger Schweiss bedeutet mehr Komfort, mehr Ausdauer und mehr Kraft. Ebenso ist das Tragegestell eine Versteifung des Rückenteils, die ein Ausbeulen des Packsacks verhindert und Bewegungsfreiheit im Hinterkopfbereich gewähret. Das Tragesystem ist also enorm wichtig, hier gibt es die meisten herstellerspezifischen Unterschiede. Das Tragesystem sorgt aber nicht nur für eine optimale Lastübertragung. Es sorgt dafür, dass ein Rucksack wie angegossen passt, dass man auch bei schwierigen Strecken das Gleichgewicht halten kann und dass man bei leichten Wegen Kraft spart. Es sollte sich dem Körper wie eine zweite Haut anpassen. Und gleichzeitig die Körperbewegungen so wenig wie möglich einschränken. Ein weiterer Nutzen der Rückenplatte ist, dass sie je nach Einsatzbereich als Protektor dient. Ein Rucksack ohne Tragesystem ist undenkbar. Das Tragesystem leitet das Gewicht des Gepäcks auf den Benutzer um und sorgt somit für den notwendigen Kontakt zwischen Rucksack und Rücken. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 Das Tragesystem wird in folgende Bereiche eingeteilt: • • • • • • Schultergurte Lageverstellriemen Stabilisationsriemen Brustgurt Rucksack-Rückenteil Hüftgurt Schultergurte Schultergurte unterstützen beim Tragen der Last und geben dem Rucksack Halt, da sie ihn an den Rücken des Benutzers ziehen. Die Oberseite ist aus beständigem Material gefertigt, die Unterseite aus atmungsaktivem. Es ermöglicht dem Benutzer den Rucksack auf der nackten Haut zu tragen und leitet den Schweiss ab. Über die Oberseite laufen zudem zusätzliche Gurte, welche ein zusätzliches Heranziehen des Rucksacks an den Rücken des Benutzers ermöglichen. Fast alle Rucksäcke sind mittlerweile mit sogenannten S-förmigen Schultergurten ausgerüstet. Durch die breite Auflagefläche wird auch hier die Last gut auf die Schultern verteilt. Dadurch wird die Brustmuskulatur entlastet. Ausserdem lassen sie den Armen genügend Bewegungsfreiheit. Lageverstellriemen Die Lageverstellriemen befinden sich oben an den Schultergurten und greifen an den Rucksack an. Durch sie wird der Abstand, die Kopffreiheit gesteuert. Stabilisationsriemen Die Stabilisationsriemen befinden sich seitlich des Hüftgurts und ziehen den unteren Teil des Rucksacks an den Rücken des Benutzers heran. Die Riemen dürfen dabei nicht zu fest angezogen werden, damit der Hüftgurt weiterhin sicher auf den Hüften ruht. Der Rucksack wird so exakt platziert und stabilisiert. Brustgurt Der Brustgurt wird zusätzlich am Tragesystem befestigt und kann durch einen anderen Gurt ausgetauscht werden. Er fixiert und hält die Schultergurte zusammen, um zu verhindern, dass sie nach aussen rutschen. Somit erhält der Rucksack seinen guten Sitz. Weiterhin werden die Schultern des Benutzers entlastet. Jedoch muss der Brustgurt, um best-mögliche Ergebnisse zu erzielen, höhenverstellbar sein. 39 TRAGESYSTEM Anpassung Rucksack-Rückenteil Über das Rucksack-Rückenteil wird der Kontakt zwischen dem Rucksack und dem Rücken des Benutzers aufgebaut. Er sollte gepolstert sein, damit spitze Gegenstände des RucksackInhalts nicht gegen den empfindlichen Rücken drücken. Ausserdem sollte er eine gute Belüftung ermöglichen, um einen beim Tragen entstehenden Hitzestau zu vermeiden. Im Rucksack-Rückenteil befinden sich zudem die Aluminimun-Schienen des Innengestells bzw. Rückenplatte. • Nachdem der Hüftgurt festgezogen ist, sind die Schultergurte soweit zu lockern, bis die Last komplett vom Hüftgurt aufgenommen wird. Die Schultergurte sind richtig eingestellt, wenn die Polsterung 5 bis 7,5 cm unterhalb der Achsel endet. Nun folgen die Lageverstellriemen über den Schultergurten. Sie werden festgezogen, sodass der Rucksack sich an den Rücken legt und die Schulterpolster weiter aufliegen. Sie sind richtig eingestellt, wenn sie in einem Winkel von etwa 30° horizontal verlaufen. Hüftgurt Der Hüftgurt übernimmt 75 % des Hauptgewichts und überträgt es auf die Hüfte selbst. Er muss aussen aus festem Material bestehen, um Halt geben zu können und innen aus weichen, um abpolstern zu können. Ausserdem muss der Hüftgurt entsprechend breit sein, um bis über die Hüfte zu reichen. Beim Tragen des Rucksacks sollte er etwa 2-3 cm über der oberen Kante des Hüftgurts sitzen. Zudem sollte er beweglich am Tragesystem befestigt sein, damit er sich auch bei komplexen Bewegungen nicht an der Hüfte bewegt. • In einem nächsten Schritt werden die Lageverstellriemen festgezogen. Die Lageverstellriemen mit Gefühl festziehen. Dabei darf sich die Polsterung des Schultergurtes nicht abheben. Der Winkel des Lageverstellriemens zur Horizontalen sollte bei den grossen Rucksäcken (Beladung > 15 kg) zwischen 40° - 60° liegen. Bei kleineren Rucksäcken mit geringerer Beladung kann dieser Winkel auch deutlich kleiner oder sogar negativ sein. Liegt nun der Schultergurt nicht richtig an oder liegt der Winkel des Lageverstellriemens nicht richtig, kann der Aufhängepunkt der Schultergurte am Rucksack durch die Höhenverstellung noch etwas variiert werden. • Als vorletztes werden die Stabilisationsriemen am Hüftgurt vorsichtig eingestellt. Der Rucksack wird so zusätzlich an den Rücken des Benutzers gezogen. Der Hüftgurt muss dabei weiterhin fest aufliegen, um die Hauptlast tragen zu können. • Zuletzt wird der Brustgurt geschlossen und vorsichtig festgezogen. Er stabilisiert die Schultergurte zusätzlich. Die Position sollte ca. 5 cm unterhalb des Schlüsselbeines liegen. RUCKSACK-ANPASSUNG Im Folgenden werden die Vorgehensweise und die einzelnen Schritte für eine optimale Anpassung beschrieben. • Zunächst wird der Rucksack gefüllt, möglichst entsprechend dem späteren Gewicht. Anschließend werden alle Riemen oder Verschlüsse gelockert. Nun wird der Rucksack auf das angewinkelte Knie oder einen höheren Punkt gestellt und von dort aus mit Schwung aufgesetzt. • Die Schultergurte soweit straffen, bis der Hüftgurt mittig auf dem Hüftknochen sitzt. • Anschliessend wird der Hüftgurt angepasst. Er wird geschlossen und fest angezogen, sodass 75 % der Hauptlast auf ihm liegen. Richtig eingestellt, liegt er etwa 2-3 cm über der oberen Kante des Hüftknochens. Nur so wird eine Übertragung der Last auf die Hüften möglich. Es ist wichtig darauf zu achten, dass der Hüftgurt mittig auf dem Hüftknochen sitzt. Wird der Gurt zu hoch positioniert, schnürt man sich den Bauch ein. Zieht man den Gurt zu tief fest, rutscht der Hüftgurt unter Last nach unten. 40 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Rückenlänge TRAGESYSTEM RÜCKENLÄNGE Die Rückenlänge spielt beim Rucksack eine wichtige Rolle. Angegeben in Zentimeter wird die Entfernung zwischen Hüfte und dem siebten Halswirbel gemessen. Damit ist jener Wirbel im Nackenbereich gemeint, der hervortritt, wenn sich der Mensch nach vorne beugt. Dabei gelten je nach Geschlecht unterschiedliche Werte. Für die Frauen: XS= 38-42 cm, S=42-46 cm, M=46-50 cm und L=50-54 cm Für die Männer: S=46-50 cm, M=50-54 cm, L=54-58 cm und XL=58-62 cm Egal ob Mann oder Frau, die Rückenlänge muss mit der Entfernung zwischen den Schultergurten und dem Hüftgurt des Rucksacks übereinstimmen. Wird die Rückenlänge falsch gemessen bzw. angegeben, nützt selbst das beste Tragesystem nichts. Jedoch kann das Tragesystem bei einigen Modellen der Rückenlänge des Benutzers angepasst werden. VERSPANNUNGEN UND MUSKELVERHÄRTUNGEN VERHINDERN Lasten lassen sich umso leichter tragen, je näher deren Schwerpunkt über der Achse des Körperschwerpunktes liegt. Diese Tatsache beeinflusst Rucksackform und Tragesystem, Ein schlanker Packsack und ein körpernahes Rückensystem sind deshalb die Idealform. Ein gutes Tragesystem verhindert, dass sich ein vollgepackter Rucksack gegen den Rücken ausbeult und so die Last nicht gleichmässig anliegt. Um Druck und Scheuerstellen zu vermeiden, sollte die Last zudem flächig über den Rücken und die Hüfte verteilt werden. Folgende Grundregeln gilt es zu beachten: • Ein Erwachsener sollte nie mehr als max. 20-25% seines eigenen Körpergewichts tragen. • Kinder ab 12 Jahren sollten nicht mehr als 10% Ihres eigenen Körpergewichts tragen. • Jüngere Kinder sollten höchstens ihr Stofftier oder den eigenen Schlafsack und vielleicht eine Kleinigkeit zu Essen tragen. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 41 TRAGESYSTEM RUCKSACK RICHTIG PACKEN Das Wichtigste beim Rucksack packen ist, dass man alles Überflüssige gar nicht erst mitnimmt! Maximal 20 - 25% des Körpergewichts kann ein Trainierter über einen längeren Zeitraum tragen. Die deutsche Bundeswehr geht sogar von 33% aus. Dort sind die Touren mit Rucksack aber auch bekanntermassen extrem anstrengend. Richtig packen Falsch! Der Rucksack zieht stark nach hinten - der Rucksackschwerpunkt sitzt also weit ab vom KSP. Bei hohen Gewichten wird das Laufen so schnell zur Qual, weil der Körper ständig gegen das Gewicht des Rucksacks arbeiten muss. Die Schultergurte belasten die Schultern mehr als normal. In schwierigem Gelände kann die falsche Packtechnik zum Sicherheitsrisiko werden. Der Schwerpunkt des Rucksacks sollte dicht am Körper und möglichst in Schulterhöhe liegen. So befindet er sich immer über dem Körperschwerpunkt (KSP) und der Rucksack zieht beim Tragen nicht nach hinten. Grössere Rucksäcke ab etwa 30 Liter packt man daher wie folgt: • Schlafsack, Daunenausrüstung und andere leichte Gegenstände kommen ins Bodenfach. Mittelschwere wie Kleidung nach oben aussen. Schwere Ausrüstung - Zelt, Proviant, dicke Jacken - nach oben in Schulterhöhe, möglichst nah an den Rücken. • Kleinigkeiten sind im Deckelfach gut aufgehoben und schnell erreichbar. Um Nachteile wie Hängenbleiben, grössere Windangriffsflächen oder Nässe zu vermeiden, so kompakt und so wenig Ausrüstung wie möglich aussen am Rucksack befestigen. Generell, gerade auch bei Seitentaschen, auf die gleichmässige Gewichtsverteilung achten. • Packbeutel (nicht zu prall, um tote Winkel zu vermeiden) schaffen innen Ordnung. In wasserdichter Form sind sie eine sehr sichere Alternative zur Regenhülle. 42 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Richtig packen In leichtem Gelände In leichtem Gelände (Wanderweg, flache Wege) packt man den Lastschwerpunkt höher. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 TRAGESYSTEM In schwierigem Gelände In schwierigem Gelände (Hochtour, Steige) liegt der Lastschwerpunkt etwas tiefer und damit näher zum Körperschwerpunkt. Bei dieser Packweise läuft man zum Ausgleich zwar etwas mehr nach vorn gebeugt, aber man ist nicht so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, wie bei einem hohen Schwerpunkt. 43 HERSTELLER 44 Logos BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Logos RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 HERSTELLER 45 ZELT Ein Zelt ist ein temporärer Bau, der leicht zerlegbar und transportabel ist. Zelte dienen als Wohnungen von Nomaden oder als Unterkunft auf Reisen und Expeditionen. Bei Grossveranstaltungen kommen Festzelte als temporäre Veranstaltungssäle zum Einsatz, das Zirkuszelt ist der traditionelle Auftrittsort eines Zirkus‘. In der Regel besteht ein Zelt aus der „Zelthaut“, Aussen- und Innenzelt und einer leichten, dazwischenliegenden Tragkonstruktion. Zelte, die allen Anforderungen gerecht werden, gibt es nicht. Zelte haben immer bestimmte, manchmal weite, manchmal sehr spezielle, Anwendungsbereiche. Die Auswahl eines Zeltes hängt von den Bedürfnissen und den Kompromissen ab, die man bereit ist einzugehen. Wie viel Platz und Komfort ist notwendig? Wie viel Gewicht darf es sein? Welche Preisklasse? Zelte sind wie kaum ein anderer Ausrüstungsgegenstand Sinnbild für Unabhängigkeit und Flexibilität auf Reisen. Sie stehen für individuelles Reisen schlechthin. Zelte ermöglichen es, die Reiseroute fernab von den grossen Trampelpfaden zu wählen. Bei der Wahl des Zeltes ist die Auswahl genauso gross, wie bei den Rucksäcken. Vor dem Kauf muss man sich über wichtige Faktoren im Klaren werden. Grundlegend werden sie nach ihrer Bauart kategorisiert. WICHTIGE FAKTOREN • Klima und Jahreszeit • Platzangebot/Grösse • Zeltform/Bauart • Wasserdichtigkeit • Windstabilität • Gewicht Zeltformen • • • • grosse Apsiden für Ausrüstung mehrere Eingänge (immer einer im Windschatten) einfacher, zügiger Aufbau (auch mit Handschuhen) bei hohen Schneelasten empfiehlt sich eine geodätartige Konstruktion (evtl. mit Snowflap) Zelte für Einsätze im Warmen • freistehendes Innenzelt, bei Bedarf kann das Aussenzelt als Wetterschutz ergänzt werden • ausreichende Belüftungsmöglichkeiten (möglichst viel Moskito-Gaze, ein Grossteil des Innenzeltes) • Aussenzelt möglichst nicht bis auf den Boden hinunter gezogen, dadurch bessere Belüftung • Aussen- und Innenzelte aus Baumwolle bzw. BaumwollMischgewebe PLATZANGEBOT/GRÖSSE Die nutzbare Fläche eines Zeltes entspricht nicht zwangsläufig der Grundfläche. Weiter besteht auch die Frage, ob das Zelt Sitzhöhe aufweist. Die Grösse von Zelten wird meist in der Anzahl an Personen, die darin Platz finden, angegeben so existieren Zelte vom 1-Personen bis zum 4-Personen Zelt. Ebenso gibt es noch grössere Familienzelte oder Gruppenzelte für Basislager. Die Personenzahl sagt aber nichts über den Stauraum für Gepäck aus. So kann ein 3-Personen Zelt mit einer kleinen Apside (überdachtes Vorzelt ausserhalb des eigentlichen Innenzeltes) für 3 Personen mit Gepäck schon zu klein sein, während in einem 2 - 3 Personen Zelt mit 2 grossen Apsiden sich auch 3 genügsame Personen unterbringen lassen. KLIMA UND JAHRESZEIT Allgemein unterscheidet man Zelte in Zelte für SchlechtwetterEinsätze und Zelte für Einsätze im Warmen. ZELTFORM/BAUART • Kuppel-Zelte (Igluzelt) • Geodät-Zelte • Tunnel-Zelte • 1-Personen-Zelte • Biwaksäcke/Biwak-Zelte • Familien-/Gruppen-Zelte • Tarps Zelte für Schlechtwetter-Einsätze • bis auf den Boden gezogenes Überzelt • viele, stabile Abspannmöglichkeiten • Aussenzelt kann zuerst aufgebaut werden (Gestänge verläuft am Aussenzelt) • Innen- und Aussenzelt sind gekoppelt und voneinander trennbar • windschnittige Form (niedrige Zelte sind meistens windstabiler) • windstabiles Gestänge (Ersatzsegmente mitnehmen) KUPPEL-ZELTE (IGLUZELT) Die einfachste Form der Kuppel-Zelte ist die Kreuzkuppel: Zwei Gestängebögen kreuzen sich einmal über dem Zeltmittelpunkt. Die Gestängeführungen (Kanäle, Schlaufen) befinden sich meist am Innenzelt, das Aussenzelt wird nach dem Aufbau des Innenzeltes darüber befestigt - eine Konstruktion, die wenig Heringe benötigt. Bei geodätartigen Kuppelzelten kreuzen sich einige Gestängebögen mehrmals. Die Aussenzeltfläche wird so in kleinere Flächen unterteilt. Infolgedessen erhöht sich die Eigen- und 46 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION ZELT Zeltformen Windstabilität deutlich. Geodät-Zelte sind die erste Wahl für alle extremen Unternehmungen. Diese Zelte sind freistehend, da die Stangen das Zelt aufspannen. Sie können zur Not auch ohne Zeltnägel oder Heringe aufgestellt werden, sofern genug Gewicht (z.B. Gepäck) das Zelt gegen den Wind schützen kann. Diese Art der Konstruktion bietet besseren Schutz gegenüber mechanischer Belastung (Schnee, Wind etc.) als Tunnelzelte, sind jedoch nicht gleich standfest wie geodätische Konstruktionen. Selbige sind allerdings aufgrund der höheren Anzahl der Gestängebögen auch schwerer. Geodät ist durch die so genannte geodätische Linie, der kürzesten Verbindung zwischen zwei Punkten auf einer beliebig gekrümmten Fläche, gegeben. Neuere Entwicklungen sind sogenannte Wurf- oder Sekundenzelte. Hierbei sind die Gestänge ringförmig ausgeführt und direkt mit der Zelthaut verbunden. Im gepackten Zustand sind die Zelte flach zu einer Scheibe zusammengelegt, indem die Fiberglasringe halbiert zusammengewunden sind. Der Aufbau erfolgt dann einfach durch das Lösen der Transportverspannung und Hochwerfen des Zeltes. Die Federkraft der Fiberglasringe entfaltet das Zelt, sodass es von selbst steht. Vorteil ist die Zeitersparnis beim Aufbau, ein Nachteil ist das grosse Packmass (Durchmesser des zusammengelegten Zeltes etwa 50 bis 60 Zentimeter). Hilleberg, Saivo TUNNEL-ZELTE Diese Zeltform wird von mindestens zwei Gestängebögen getragen, die zum Bogen aufgespannt parallel nebeneinander stehen. Sie muss in Längs- und Querrichtung abgespannt werden, um eine gute Windstabilität zu erreichen. Tunnelzelte bieten von allen Zeltformen die beste Raumausnutzung - d.h., im Verhältnis zur Größe sind Tunnel-Zelte relativ leicht. Sie lassen sich schnell aufbauen, da Innen- und Aussenenzelt meist miteinander gekoppelt sind. Tunnelzelte sind mit der schmalen Seite zum Wind sehr stabil, gegenüber Wind in Querrichtung ist es weniger standfest als ein Kuppelzelt oder eine geodätische Konstruktion. Vorteil des Tunnelzelts ist das geringe Gewicht und die wegen der steilen Wände günstige Nutzung des Innenraums. Vaude, Ferret The North Face, VE 25 GEODÄT-ZELTE Geodät-Zelte sind speziell konstruierte Kuppelzelte. Dadurch, dass sich mehrere Gestängebögen mehrmals kreuzen, wird die Aussenzeltfläche in kleinere Flächen unterteilt. Infolgedessen erhöhen sich Eigen- und Windstabilität deutlich. Geodät-artige Zelte sind die erste Wahl für alle extremen Unternehmungen. Es ist ein Leichtzelt, das mit drei oder mehr Gestängebögen über der Grundfläche ein halbkugelförmiges Zelt aufbaut. Dieser Zelttyp kann zur Not auch ohne Heringe stehen (genügend Gewicht im Zelt gegen Wind vorausgesetzt) und gilt, gut abgespannt, als besonders sturmsicher. Der Zusammenhang mit RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 1-PERSONEN-ZELTE Das extrem niedrige Gewicht und das kleine Packmass machen sie zu idealen Begleitern auf Touren, bei denen es auf jedes Gramm Gewicht ankommt. Die Ausstattungsmerkmale variieren zwischen minimalistischen Not-Unterkünften und vollwertigen, komfortablen 1-Personen-Zelten, die auch Platz für Gepäck bieten. Wechsel, Pathfinder 47 ZELT BIWAKSÄCKE/BIWAK-ZELTE Biwaksäcke sind wind- und wasserdichte bzw. wasserabweisende Schutzhüllen. Bei einer Übernachtung ohne Zelt im Freien (dem so genannten Biwak) wird der Biwaksack über den Schlafsack gezogen. Es wird hauptsächlich im alpinen Bereich für das (Not-)Biwak eingesetzt. Bei einem Biwak-Zelt handelt es sich um die komfortablere Variante eines Biwaksacks. Im Kopfbereich sind sie mit einer Zeltstange ausgestattet, welche für ein gewisses Raumgefühl sorgt. Diese Übernachtungsform kann nicht als vollwertiger Zeltersatz gesehen werden. Selbst bei Modellen mit GoreTex oder ähnlichem, ist Kondenswasser kaum zu vermeiden. Jedoch findet man konstruktionsbedingt wenig Bewegungsfreiheit vor. Grundsätzlich kann man zwischen zwei Varianten unterscheiden: Biwaksäcke mit einer einfachen Beschichtung aus Polyurethan. Sie haben ein geringeres Gewicht und sind preiswerter. Der Nachteil besteht darin, dass sie nicht atmungsaktiv sind und daher zu Kondenswasserbildung neigen. Dadurch kann der Schlafsack feucht werden. Der Einsatz von hochwertigeren PU-Beschichtungen macht den Biwaksack atmungsaktiver. Aufwändig gefertigte Biwaksäcke sind mit durchlässigen Membranen wie beispielsweise Gore-Tex ausgestattet. Daher sind sie atmungsaktiver. Die Feuchtigkeit kann aus dem Inneren entweichen, ohne gleichzeitig Nässe eindringen zu lassen. Der Nachteil besteht im höheren Gewicht. Zeltformen dass die meisten Familienzelte grosse Innenräume sowie Stehhöhe besitzen, lässt es sich auch bei schlechterem Wetter im Inneren aushalten. So lässt sich der Innenraum variabel gestalten. Aufgrund des höheren Gewichtes und der längeren Aufbauzeit sind Guppenzelte vor allem für den längeren Einsatz gedacht. Eureka, Tunnel Vision TARPS Tarps sind überaus vielseitig einsetzbar: Wer es gerne luftig mag, der kann sie als leichten Zeltersatz nutzen und ist so vor leichtem Regen und Morgentau geschützt. Sehr nützlich sind sie aber auch als Wind- und Sonnenschutz, als zentraler Treffpunkt im Zeltlager oder als Notunterkunft bei Schlechtwetter. Wo die Natur keine Befestigungsmöglichkeiten bietet, da helfen Tarpstangen weiter (nicht immer im Lieferumfang enthalten). Tarps aus Polyester-PU sind für gelegentliche Outdoor-Aktivitäten in gemässigten Breiten durchaus ausreichend und bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für alle, die häufiger unterwegs sind, und ihr Tarp auch härteren Bedingungen aussetzen wollen, bieten sich die SI-Versionen an: Das silikonisierte Nylon (Ripstop) ist äusserst reissfest und weist eine hohe UV-Beständigkeit auf. Tarps aus BaumwollMischgewebe sorgen besonders bei großer Hitze für ein angenehmes Klima. Zudem sind sie nicht so empfindlich wie reine Kunststoff-Tarps, was sich beispielsweise bei Funkenflug am Lagerfeuer auszahlen kann. Black Diamond, Spotlight Bivy FAMILIEN-/ GRUPPEN-ZELTE Familien- oder Gruppen-Zelte sind dann praktisch, wenn viele Personen gemeinsam unterwegs sind. Das Ziel in einem Gruppenzelt ist es, möglichst viele Personen bequem unterzubringen. Sie sind auf hohen Komfort und längere Standzeiten ausgelegt und zeichnen sich durch eine Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen wie grosse Klarsichtfenster und viele Taschen aus. Das Gruppenzelt ist oft variabel einteilbar und kann so dem aktuellen Anlass nach angepasst werden. Zumeist verfügen sie über mehrere aushängbare Schlafkabinen. Dadurch, 48 Kelty, Noah‘s Tarp BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION ZELT Farben und Materialien Eine weitere wichtige Kategorisierung im Bezug auf die Zeltform ist die Wandigkeit. Man unterscheidet zwischen Einwand- und Zweiwandzelten. Inzwischen gibt es auch Hybridzelte, welche eine Ein-Zweiwandigkeit beinhalten. Die am häufigsten auftretende Form sind Zweiwandzelte. Sie bestehen aus einer Aussenzelthülle mit einem abgehängten Innenzelt. Einwandzelte bestehen, wie der Name schon sagt, aus einer einzigen Zelthülle. Diese wird aus einem atmungsaktiven Material gefertigt, um das Problem der Kondenswasser-Bildung zu verhindern. Ihr Vorkommen ist jedoch eher selten, da sie nur bedingt funktionieren (abhängig vom Einsatzbereich) FARBE Die Farbauswahl bei Zelten ist nicht sehr gross. Für die Farbe eines Aussenzeltes gibt es neben dem sehr persönlichen Geschmack auch einige objektive Kriterien. Die am meistverkauftestenen Outdoor-Zelte auf dem Markt sind in einem Grünton gehalten. • Grün Die grüne Aussenzeltfarbe ist unauffällig in Gegenden mit Vegetation. Sie wird von jenen bevorzugt, die in einer Umgebung mit Vegetation nicht auffallen wollen, sei es, weil sie gerne unbehelligt „wild“ zelten, oder weil sie Gegner der „optischen Verschmutzung“ von Naturlandschaften sind. Die meist dunkelgrünen Aussenzelte machen den Innenzeltraum sehr dämmrig, was in Gegenden mit langer Helligkeit während der Nacht (Mitternachtssonne) erwünscht sein kann. In Gegenden mit starker Sonneneinstrahlung wird es in einem dunklen Zelt sehr warm. Petrol oder hellere Grüntöne sind abgemilderte Farbtöne von „dunkelgrün“ für den selben Einsatzzweck, aber etwas freundlicher und heller im Innenzelt. • Signalfarbe Signalfarbene Aussenzelte in orange, rot oder gelb werden meist für Unternehmungen gewählt, bei denen der Sicherheitsaspekt im Vordergrund steht, z.B. Winter- oder Hochexpeditionen. Das subjektive Gefühl im Inneren solcher Zelte ist „freundlich“ und „hell“. • Blau, Sand, Pink Dies sind weitere relativ verbreitete Aussenzelt Farben. Sie werden meist im Bereich von klassischen Campingzelten eingesetzt. Je nach Ton der Farbe kann man sie im Prinzip den zuvor genannten Hauptgruppen zuordnen. • Alu Alufarbene Aussenzelte sind ein ebenso verbreitetes Bild auf Campingplätzen. Die Aluminium Bedampfung entspricht einer Veredlung (Beschichtung) auf diese in einem der folgenden Kapiteln eingegangen wird. In solchen Zelten ist RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 es relativ dunkel, was auf Campingplätzen mit Standort unter der Platzbeleuchtung erwünscht sein kann. Innenzelte haben aus Stimmungsaufhellenden Gründen eigentlich immer helle Farben: hellbeige, lindgrün oder gelb. Auch bei schlechtem Wetter und / oder dunklem Aussenzelt wirkt der Innenzeltraum dadurch freundlich. Es gibt neue empirische Feststellungen aus den USA, die nahelegen, dass auffällig-farbene Zelte nicht nur aus naturästhetischen Gründen „kritisch“ sind, sondern dass sie auch die Aufmerksamkeit und Neugier von z.B. Bären erregen. Aus diesem Grund wird seit dem Jahr 2000 den Rangern der USNationalparks mit Bärenpopulationen von den Verwaltungen vorgeschrieben, tarnfarbene Zelte (grün oder camouflage) zu verwenden, um Bärenzwischenfälle zu vermeiden. TEXTILIEN Die am häufigsten verwendeten Materialien sind: • Baumwolle • Nylongewebe • Gore Tex und verwandte Materialien Baumwolle Baumwolle ist laut der gesetzlichen Textilkennzeichnung die Bezeichnung für Fasern aus den Samen der Baumwollpflanze (Gossypium). Vorteil: • atmungsaktiv • nimmt Regenwasser auf, ohne dass es durchtropft (solange nichts von innen gegen das Material drückt) • bei entsprechender Pflege langlebig, kann nachimprägniert werden, angenehmes Zeltklima Nachteil: • schwer (125 bis 685 g/m2) • im nassen Zustand deutlich schwerer • trocknet langsam • kann verrotten • nicht so reissfest wie synthetische Gewebe (natürlich in Abhängigkeit der Gewebestärke). Baumwolle bzw. Mischgewebe sind nicht beschichtet (gegebenenfalls imprägniert), während Nylon- und Polyestergewebe immer beschichtet sein müssen, um regen-/wasserdicht zu sein. Baumwolle quillt durch Feuchtigkeit auf, die Zwischenräume im Gewebe schliessen sich und das Material wird auf diesem Weg regendicht. 49 ZELT Baumwollgewebe kann nachimprägniert werden, während sich die Beschichtung von Polyester- oder Nylongeweben im Laufe der Zeit abnutzt und nur unter vergleichsweise grossem Aufwand erneuert werden kann. Imprägnierspray oder ähnliches verbessert auf Kunststoffen lediglich den Abperleffekt. Baumwolle ist Kunstfasern gegenüber UV-stabiler, d.h. wer seine Basis irgendwo im Süden aufschlägt und das Zelt länger unter starker Sonneneinstrahlung stehen lässt, ist mit Baumwolle deutlich im Vorteil. Zudem herrscht in einem Baumwollzelt bei Hitze ein wesentlich angenehmeres Klima als in den beschichteten Kunststoffzelten. Nylongewebe Nylongewebe ist ein genereller Sammelbegriff für Polyamide. Laut der gesetzlichen Textilkennzeichnung ist Nylon (oder Polyamid) die Bezeichnung für Fasern aus synthetischen linearen Makromolekülen, deren Kette sich wiederholende Amidbindungen aufweist, von denen mindestens 85% an lineare aliphatische oder zykloaliphatische Einheiten gebunden sind. Vorteil: • sehr leicht (40 bis 70 g/ m2) • sehr hohe Reiss- und Scheuerfestigkeit • verrottet nicht Nachteil: • Das Material dehnt sich bei Nässe (Nachspannen erforderlich) und ist • UV-empfindlich. Nylon hat von allen gängigen Textilfasern die höchste Reissund Scheuerfestigkeit. Der Schmelzpunkt liegt bei 250°C und die Faser nimmt ca. 4% des Eigengewichts an Wasser auf. Spezifisches Gewicht 1,14 g/cm3. Am stärksten verbreitet ist Cordura-Nylon von DuPont. Es wird in unterschiedlichen Qualitäten, aus besonders kräftigem Garn gewebt und ist sehr scheuerfest. 1000D Cordura plus ist heute das gängigste Material. Es ist sehr abriebfest und wird daher gern für Rucksackböden etc. verwendet. Zusätzlich besitzt es doppelt so viele Filamente pro Faden wie herkömmliches Cordura-Nylon. 500er Cordura ist etwas feiner, weicher und leichter als 1000er und aufgrund der Gewebestruktur besser zu beschichten. Insgesamt hat Cordura eine textile Optik und sieht edler aus als herkömmliches (glattes, glänzendes) Nylon. Häufiger Einsatz bei Aussenzelten. 50 Materialien Um den hohen Belastungen des Materials und dem Dehnen bei Nässe entgegen zu wirken wählt man meist die Untergruppe Ripstop-Nylon. Um die Reissfestigkeit zu erhöhen (dabei das Gewicht in etwa konstant zu halten) und die Nässedehnung zu minimieren sind ca. alle 5 mm extra starke Schuss- und Kettfäden eingewebt (Rechenkästchenstruktur). Sollte das Material reissen, läuft der Riss nicht ungebremst durch die gesamte Fläche, sondern stoppt am stärkeren (Rip Stop-) Faden. Spart also Gewicht und bietet trotzdem Stabilität. High Tenacity RipStop-Nylon ist aussen und innen silikonbeschichtet; es ist fast so schwer wie Polyester, übertrifft die anderen Nylon-Qualitäten aber hinsichtlich der Reissfestigkeit und UV-Stabilität. Gore Tex und verwandte Materialien Ist ein teures Material für Spezialzelte. Für normale Trekkingzelte ist es nicht nur des Preises wegen ungeeignet, sondern weil das Funktionsprinzip der Gore-Membran hier nicht wirkt. GoreTex-Zelte (eigentlich Zelte mit einer Wand aus einem GoreTex-Laminat = GoreTex-Membran auf Trägergewebe auflaminiert) werden bei Hochexpeditionen und Extrembergsteigern eingesetzt. Bei Biwaksäcken gibt es in der Regel einen grösseren Temperaturunterschied / Sättigungsunterschied zwischen innen und aussen. Daher funktioniert der Wasserdampfausgleich. Bei Biwaksäcken ist GoreTex als sinvolles Material einzusetzen. BESCHICHTUNGEN Um ein Textil für den Einsatz im Outdoorbereich zu erhalten, welches seine Funktion erfüllen soll, erhält es eine Beschichtung. Es gibt zwei Arten der Beschichtung: • PU (Polyurethan) ist eine hochwertige und flexible Beschichtung, die eine hohe Dichte erreicht und daher auch für Zeltböden geeignet ist. Sie wird, aufgrund der Möglichkeit der Nahtverklebung, häufig auch im Aussenzeltbereich verwendet. PU wird einseitig innen auf das Material aufgetragen. (PU allgemein: wird als atmungsaktive, wind- und wasserdichte Schicht direkt auf den Oberstoff laminiert. Laut der gesetzlichen Textilkennzeichnung ist Polyurethan die Bezeichnung für Fasern aus linearen Makromolekülen, deren Kette eine Wiederkehr der funktionellen Urethangruppen aufweist). BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Zeltelemente • • • SI (Silikon) ist ebenfalls eine sehr hochwertige, elastische und langlebige Beschichtung. Sie erhöht im Gegensatz zu anderen Beschichtungsarten die Reissfestigkeit und UVStabilität des Materials und wird meistens in mehreren Lagen beidseitig auf das Material aufgetragen. Baumwollgewebe sind meist unbeschichtet (gegebenfalls imprägniert), während Nylon-, Polyester- und BaumwollMischgewebe immer beschichtet sein müssen, um wasserdicht zu sein. Baumwolle quillt durch Feuchtigkeit auf, die Zwischenräume im Gewebe schliessen sich, und das Material wird auf diesem Weg regendicht. Aluminium-Bedampfung ist eine relativ billige Beschichtung für Aussenzelte. Auf der Innenseite aufgebracht, heizt sich das Zelt sehr schnell auf. Auf der Aussenseite bedampft, werden Sonnen- und Lichteinstrahlung verringert. Das Zelt bleibt kühler. Prinzipiell ist es (bei qualitativ annehmbarer Beschichtung) dunkler im Zelt. WASSERDICHTIGKEIT Die Wasserdichtigektie wird mit dem Wert der Wassersäule angegeben. Unter einen Messzylinder werden 10 cm² Stoff gespannt, und der Zylinder wird mit Wasser gefüllt. Der Grenzwert, bei dem das Wasser sich tröpfchenweise durch das Material zu drücken beginnt, bezeichnet die Wassersäule. Genauso wichtig ist die Langlebigkeit einer Beschichtung, d.h. die Gewährleistung, dass das Material auch nach langer Zeit noch wasserdicht ist. Ab 1.300 mm gilt in Deutschland und der Schweiz nach DIN-Norm ein Material als wasserdicht. Die wasserdichtigkeit gibt an, welchen Wasserdruck das Aussenmaterial des Zeltes aushält, bevor es Feuchtigkeit durchlässt. Insbesondere der Zeltboden benötigt einen besonders hohen Wassersäulen-Wert, da der Druck der Personen darauf lastet und direkter Kontakt zum Boden besteht. Für absolute Wasserdichtigkeit in regenreichen Gebieten sollte eine Wassersäule von 8000 - 10000 mm erreicht werden. Gelegentliche Regenschauer hält auch ein Zeltboden mit 5000 mm aus. Ein Aussenzelt, dass sich gut und faltenlos abspannen lässt, benötigt hingegen keine so hohen Wassersäule-Werte (3000 bis 5000 mm). Schlecht sind hingegen Mulden im Überzelt, in dem sich das Wasser sammeln und durchdrücken kann. Eine weitere Schwachstelle bilden die Nähte. Bei PU-Überzelten sind diese zusätzlich getapet. Bei silikonisierten Überzelten müssen sie - sofern Wasser hindurchkommt - mit Nahtdichter aus Silikonkleber abgeklebt werden. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ZELT ZELTELEMENTE Ein Zelt besteht aus einer Vielzahl von Elementen, die zusammengesetzt eine wohnliche Einheit ergeben. • Aussenzelt • Innenzelt • Zeltboden • Apside • Belüftung • Zeltgestänge • Heringe AUSSENZELT Das Aussenzeltmaterial ist das am stärksten beanspruchte Material des Zeltes, da es den Witterungselementen ausgesetzt ist. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an das Material. Es soll so wasserdicht und reissfest wie möglich sein, den UV-Strahlen lange standhalten und unempfindlich gegen Hitze, Kälte und Feuchtigkeit sein. INNENZELT Das Innenzelt hat zwei Aufgaben. Die Schaffung eines Thermoeffekts und des Komforts. Es wird aus einem leichten, wasserdampfdurchlässigen Gewebe gefertigt. Der im Innenzelt entstehende Wasserdampf geht durch das IZ-Gewebe hindurch und kondensiert am Aussenzelt. Gegen Tropfwasser vom Aussenzelt ist das Innenzeltgewebe meist imprägniert (nicht beschichtet). Das Innenzeltgewebe ist heute meist ein Nylongewebe. Früher gab es auch Baumwoll-Mischgewebe. Diese fühlten sich „trockener“ an (auch, wenn sie es nicht sind) und ergaben ein angenehmeres Innenzeltklima. Nachteilig waren ihr höheres Gewicht, nochmals höher in feuchtem Zustand, ihr deutlich längerer Lüftungs-/ Trocknungsbedarf, und ihre höhere Anfälligkeit auf Schimmel, wenn sie nass verpackt wird. Einige Spezialzelte haben ein Innenzelt aus Moskitogewebe. Das ist aber nur in warmen Gegenden nützlich, da hierbei der Thermoeffekt der Doppeldachkonstruktion beinahe ganz entfällt. Wind kann ungehindert das Innenzelt auskühlen und das vom Aussenzelt heruntertropfende Kondenswasser kann ungehindert ins Innenzelt gelangen. ZELTBODEN Der Boden des Innenzeltes, und damit des Gesamt-Zeltes, besteht aus ähnlichen Materialien wie das Aussenzelt. Das hier eingesetzte Material ist häufig stärker, da der Boden stärkeren mechanischen Belastungen als das restliche Zelt ausgesetzt ist. Auch die wasserdichte Beschichtung ist meist nochmals deutlich stärker als beim restlichen Zelt. Grund dafür ist, wenn Wasser unter das Innenzelt gelangt, erhöht das Gewicht der im Zelt befindlichen Personen und das des Gepäcks den auf das 51 ZELT Gewebe wirkenden Wasserdruck um ein Mehrfaches. Einige Zelte haben einen Boden, der aus auf ein Trägermaterial auflaminierte Folie besteht, als noch effektiveren Schutz gegen Bodenfeuchte als eine hochwertige Gewebebeschichtung bieten kann. Wenn am Boden konstruktionsbedingt eine Naht verläuft, muss diese sehr sorgfältig abgedichtet werden. Der Boden ist rundum einige Zentimeter hochgezogen (Bodenwanne) für den Fall, dass das Zelt einmal im Wasser zu stehen kommt. APSIDEN Apsiden sind ein wesentliches Konstruktionsdetail eines Zeltes. Je nach Konstruktion schützen die Innenzelteingänge vor Regen, sie sind Gepäckstauräume ausserhalb des Innenzeltes, und sie dienen als Eingang (und geöffnet auch als Kochstelle bei schlechtem Wetter). BELÜFTUNG Prinzipiell benötigen alle Zelte neben den Eingängen zusätzliche Belüftungsmöglichkeiten. Baumwoll-Zelte sind im trockenen Zustand luftdurchlässig, bei Nässe hingegen verliert das Gewebe an Atmungsaktivität. Beschichtete Nylon- und Polyester-Zelte sind nahezu luftdicht, wenn das Überzelt bis auf den Boden reicht und Apsiden sowie Eingänge geschlossen sind. Um die Bildung von Kondenswasser zu verringern, müssen die Zelte allerdings gut belüftet werden. ZELTGESTÄNGE Zeltgestänge werden mit unterschiedlichem Durchmesser gefertigt und auf den jeweiligen Zelttyp abgestimmt. Je nach Zeltart und den verwendeten Geweben kommen unterschiedliche Materialien und Konstruktionen zum Einsatz. Stahl Stahlgestänge werden bei grossen Gruppen- und Lagerzelten aus Baumwollgewebe verwendet. Entweder als Rohrkonstruktion (Gerüst) oder als einzelne Aufstellstange. Das bedeutet ein hohes Gewicht und hohe Stabilität. Fiberglas Die Zeltstangen bestehen aus Glasfaser mit einem Epoxydharz. Sie sind die günstigste Zeltstangen-Variante. Billige Tunnelund Kuppelzelte sind mit einzelnen Gestängesegmenten aus massivem Glasfiber ausgerüstet. Etwas bessere Zelte haben hohle Glasfiberstangen, die durch einen Gummizug verbunden sind, (was das Zusammenstecken erleichtert). Aussenliegende Verbindungshülsen aus Aluminium machen Glasfibergestänge an den Verbindungen dicker und erschweren den Aufbau bei Zelten mit Gestängekanälen. Insgesamt sind Glasfiberstangen vergleichsweise sehr bruchempfindlich. 52 Zeltelemente Sie splittern wie Holz und sind (aufgrund der aussenliegenden Verbindungshülsen) nur durchs Austauschen der Segmente zu reparieren. Aluminium Aluminium ist ein sehr leichtes Material (< 3 g/cm3). Aluminiumlegierungen werden sowohl für Gestängebögen als auch für Aufstellstangen verwendet. Sie sind leichter, steifer und stabiler als Fiberglas. Die Verbindungshülsen liegen innen, damit ist die Aussenfläche komplett glatt. Sie sind mit einemGummizug verbunden. Bei kleineren Bögen mit engem Radius sind die Einzelsegmente vorgebogen, um die Bruchgefahr zu verringern. Aluminiumgestänge gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und Ausführungen (Wärmebehandlung/Elastizität). Hochwertigere Gestänge sind durch Oberflächenbehandlung (Eloxierung, Lackierung) gegen Witterungseinflüsse und vor Korrosion geschützt. Durch die glattere Oberfläche gleiten sie besser in die Gestängekanäle und bei Kälte kleben die Finger nicht daran fest. Aluminiumgestänge gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitäten und Ausführungen. Die Nummerierung 7075 bezeichnet die Art der Legierung (relevant für Festigkeit und Steifigkeit), bzw. T9 die Art der Wärmebehandlung (Elastizität); die Skala reicht von T1 bis T10. In Korea gefertigte Gestänge (7001 T6) sind, wie die Gestänge europäischer Hersteller (7075 T6), von guter Qualität, die für viele Einsatzbereiche absolut ausreichend ist. Sehr hoch im Kurs steht Easton Alloy 7075 T9 und Featherlite 7001 T6. Während Easton sich durch das Material auszeichnet, bietet Featherlite hülsenlose Übergänge zwischen den Segmenten. Im Falle eines Bruchs wird das Segment entweder per Reparaturhülse geschient oder komplett erneuert. DAC Featherlite SL 7001 T6 Aluminium-Gestänge ist ein speziell für Expeditionszelte entwickeltes Gestänge, dass um etwa 15% leichter ist als vergleichbare Gestänge anderer Hersteller. Die Gestängebögen kommen ganz ohne die üblichen Steckschäfte aus. Ein Ende des Segments öffnet sich während sich das andere verjüngt. So wird eins passgenau ins andere gesteckt. Die sonst angesetzten, stabilisierenden Hülsen sind bei Featherlite-Stangen kleine Ringe und stecken im Rohr. Kohlefaser (Carbon) Nur eine kleine Anzahl an hochwertigen Zeltmodellen ist mit Gestängebögen aus Kohlefasern ausgestattet. Extreme Robustheit, Kälte- und Hitzebeständigkeit und bis zu 30% Gewichtsersparnis machen diese Gestänge zu den hochwertigsten auf dem Markt. BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Zeltelemente Zelt-Gestänge im Vergleich Fiberglas, massiv: 10 mm Ø, ca. 100 g/m Fiberglas, hohl: 7 bis 14 mm Ø, ca. 90 g/m Alu 7075 T6 (Europa): 11 mm Ø, 80 g/m Alu 7001 T6 (Korea): 9,5 mm Ø, 75 g/m Featherlite (DAC) 7001 T6: 8,84 mm Ø, 58 g/m Easton Alloy 7075 T9: 8,64 mm Ø, 57 g/m Easton Alloy 7075 T9: 11 mm Ø, 65 g/m Easton Alloy 7075 T9: 12,45 mm Ø, 75 g/m HERINGE Als Hering wird der Verankerungsstift bei Zelten, Tarps oder ähnlichem bezeichnet. Dieser soll die beweglichen Gegenstände temporär an einem Ort in iherer Position festhalten und gegen Wind schützen. Heringe können aus Aluminium, Stahl, Eisen, aber z.B. auch aus Polypropylen gefertigt sein. Entscheidend für die Wahl des Herings ist die Beschaffenheit des Bodens. Heringe werden in drei Einsatzbereiche unterteilt: • Heringe für Wald- und Wiesenboden • für harten Boden (Fels) • für Sand und Schnee Fast alle Zelte sind standardmässig mit einfachen UniversalHeringen ausgestattet. Es ist daher erforderlich, je nach Einsatzbereich, entsprechende Heringe im Gepäck zu haben. Ein abgestimmtes Sortiment hilft in vielen Situationen, das Zelt vernünftig und sicher aufzubauen. Die normalen Formen sind Rund-, Y- oder V-Profile. V-, und Y-Profile bieten mehr Halt und sind durch ihre Form meistens stabiler. RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ZELT Um das Zelt auch auf problematischerem Untergrund zum Stehen zu bekommen, gibt es einige spezielle Formen: • Sandheringe sind länger und breiter. Sie eignen sich auch gut für lockeren Schnee. • Snowfish ist meistens ein breites U-Profil. Durch die Löcher pressen sich Schnee und Eis, so sorgen sie für mehr Halt. • Zeltnägel/Rockpins sind schmale, stabile Nägel, die meistens mit einem Hammer oder Stein in kleine Spalten oder Löcher geschlagen werden. • Grundanker sind lang und mit einem Schraubengewinde am Ende versehen. Damit kann man den Hering besser in festeren Bodenschichten verankern, als mit einem Sandhering. Sie werden für große Zelte und Tarps im lockeren Boden (Sand, lockere Wiese, ...) eingesetzt. 53 HERSTLELLER 54 Logos BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Logos RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 HERSTELLER 55 ENTWURF 56 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Skizzen RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 57 ENTWURF 58 Skizzen BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Skizzen RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ENTWURF 59 ENTWURF 60 Skizzen BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Skizzen RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ENTWURF 61 ENTWURF 62 Skizzen BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Skizzen RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ENTWURF 63 ENTWURF 64 Skizzen BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Skizzen RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ENTWURF 65 EXKURSION Im Rahmen unseres Projektes haben wir einige Selbstversuche durchgeführt. Bereits zu Beginn des Prozesses haben wir uns auch dazu entschlossen, einen Outdoor-Selbstversuch durchzuführen, um die Situation und die Bedürfnisse eines Bergsteigers bewusst zu erfahren. Daher unternahmen wir Mitte März eine zweitägige Expedition mit Wanderung und Übernach- tung. Wir waren beide mit einem prallgefüllten 40 Liter Trekkingrucksack unterwegs und übernachteten in einem 1-2 Personen Zelt. Da wir uns im hochalpinen Bereich bewegten, lag an gewissen Stellen noch Schnee. In der Nacht fiel die Temperatur unter 0 Grad Celsius. Da unser Produkt ebenfalls bei diesen Witterungsverhältnissen und etwa in dieser Höhe seinen Einsatz finden wird, waren die Voraussetzungen optimal. Bei unserer Analyse berücksichtigten wir im speziellen die Faktoren des Tragekomforts, die Materialqualität und die praktische Anwendung des Rucksacks wie die des Zelts. 66 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Col de Chasseral RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 67 EXKURSION 68 Col de Chasseral BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Col de Chasseral RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 EXKURSION 69 70 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 71 72 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 73 74 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 75 76 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 77 VERBINDUNGSSYSTEME 78 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 79 VERBINDUNGSSYSTEME Klebstoffe Sekundenkleber SEAM GRIP 1K Polyurethan Epoxid 2K ShoeGoo Klebfest Schusterklebstoff kurze offene Zeit, wird spröde, kontrollierter Auftrag, gute Haftung kurze offene Zeit, bleibt elastisch, unkokontrollierter Auftrag, schlechte Haftung 80 lange offene Zeit, bleibt elastisch, unkontrollierter Auftrag, gute Haftung kurze offene Zeit, bleibt elastisch, nur bedingt kontrollierter Auftrag möglich, gute Haftung kurze offene Zeit, bleibt elastisch, unkokontrollierter Auftrag, schlechte Haftung lange offene Zeit, bleibt elastisch, unkontrollierter Auftrag, gute Haftung BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Klebstoffe T SCOTCH T9485 PC-KLEBSTOFF Klebefilm, bleibt elastisch, kontrollierter Auftrag, relativ gute Haftung PVC Kleber lange offene Zeit, bleibt elastisch, unkontrollierter Auftrag, schlechte Haftung RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 VERBINDUNGSSYSTEME Methylenchlorid keine Reaktion, kontrollierter Auftrag, keine Verbindung KONTAKTKLEBER 3M Sprühkleber SIL NET lange offene Zeit, bleibt elastisch, kontrollierter Auftrag, schlechte Haftung lange offene Zeit, unkontrollierter Auftrag, bleibt elastisch, relativ gute Haftung lange offene Zeit, bleibt elastisch, unkontrollierter Auftrag, gute Haftung 81 VERBINDUNGSSYSTEME Klett und Reissverschlüsse Klettverschluss Haken- und Flauschband Mettaklett Klettverschluss aus Edelstahl Dual Lock Hochleistungsklettband keine Verschmutzung erlaubt hohe Scherkräfte aufzunehmen Profil-Reissverschluss sehr robust Spiral-Reissverschluss filigran und schöne optik TIZIP Waterproof-Zipper wasserdicht AquaGuard Coil Zipper spritzwasserdicht 82 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION VERBINDUNGSSYSTEME Klebeversuche Thermoplastisches Polyurethan / Thermoplastische Elastomere Thermoplastisches Polyurethan / Polysterol Thermoplastisches Polyurethan mit Polysterol / Thermoplastisches Polyurethan mit Polysterol Silikon / Kautschuk RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 83 VERBINDUNGSSYSTEME ROBUSTHEIT: WIRD HIER ANHAND VON DER ZUGFESTIGKEIT BESTIMMT. FAKTOREN WIE UV- UND HITZEBESTÄNDIGKEIT BIS CA. 70 GRAD WURDEN EBENFALLS BERÜCKSICHTIGT Werkstoffmatrix ELASTIZITÄT: WIE FLEXIBEL GEHT DAS MATERIAL AUF DIE PASSFORM UND ZUSÄTZLICH DÄMMPFUNGSEIGENSCHAFTEN EIN. ROBUSTHEIT VERARBEITUNG: GUTE MANUELLE UND MASCHINELLE BEARBEITUNG SIND AUSSCHLAGGEBENDE FAKTOREN FÜR DIE VERARBEITUNG ELASTIZITÄT VERARBEITUNG ACRYLNITRIL-BUTADIEN-STYROL (ABS) POLYVINYLCHLORID (PVC-P) POLYAMID (PA) POLYETHYLEN (PE) POLYPROPYLEN (PP) POLYURETHAN (TPU) SILIKONKAUTSCHUK (SI) KEVLAR MISCHGEWEBE NYLON TPU-BESCHICHTET TARPAULIN POLYESTERGEWEBE PVC-BESCHICHTET 84 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION VERBINDUNGSSYSTEME Werkstoffmatrix GEWICHT: BESTIMMUNG DURCH DIE DICHTE DES MATERIALS GEMESSEN IN G/M2 GEWICHT RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 FÜGBAR FÜGBAR: GUTE EIGENSCHAFTEN IM VERSCHWEISSEN ODER KLEBEN PREIS PREIS: BESCHAFFUNGSKOSTEN DES GRANULATES ODER DES HALBZEUGES IN KUBIKMETER GESAMT 85 REISSVERSCHLÜSSE 86 Typen und Bezeichnungen BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Hersteller RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 KUNSTSTOFF ANBAUTEILE 87 NÄHTE 88 Allgemein BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Allgemein RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 NÄHTE 89 SPONSOREN SUCHE Korrespodenz Sehr geehrte Damen und Herren Wir, Matthias Scherzinger und Damian Schneider, studieren an der FHNW in Aarau Industrial Design und bearbeiten zur Zeit unser Bachelor-Abschlussprojekt. Wir haben uns die Aufgabe gestellt, sich mit dem Thema der Kombination eines Alpinen Kletter-Rucksacks mit einem Kleinzelt auseinander zu setzen. Da Sie in beiden angestrebten Bereichen, Rucksäcke wie auch Zelte, eine grosse Vielfalt auf höchstem technischem Niveau in ihrem Sortiment führen, wurden wir schnell auf sie aufmerksam. Bezug nehmend auf das Telefonat, dass ich mit Ihnen am 24.03.2011 geführt habe, sende ich Ihnen den Kurzbeschrieb unserer Projektidee. Unser Ziel ist es, ein Einmannzelt mit einem Alpinen-Rucksack zu vereinen. Das Ziel der Arbeit ist anhand der bisher gewonnen Erkentnisse aus Recherche, sowie diversen Versuchen, eine neuartige temporäre Übernachtungs-/Schutzform für den alpinen Bereich zu entwickeln. Diese soll auf einfachste Weise mit einem Tragesystem kombiniert werden. Durch intensives Recherchieren und Analysieren der bestehenden Produktelösungen am Markt werden die Vorteile und Problematiken konkretisiert. Fundiert durch Selbserfahrung und durch Experten werden Lösungsvorschläge erarbeitet. Das entstehende Produkt soll eine Lösung präsentieren, bei welchem beide Teile als Einzelkomponente keinerlei Einbussen gegenüber Konkurrenzprodukten aufweisen. Die Kombination soll ein grosser Mehrwert darstellen. Durch ein perfektes Zusammenspiel soll ein weiterer Schritt der Ausrüstungsoptimierung entstehen, und sich so gegenüber der Ausrüstung bestehend aus eigenständigen Produkten abheben. Zum jetzigen Stand unserer Arbeit wäre es uns daher eine grosse Hilfe, Anschauungs- wie auch Testmaterial genau studieren und ausprobieren zu können. Wir würden Sie gerne bitten uns zu diesem Zweck Material zur Verfügung zu stellen. Im Zeltbereich stossen besonders die Produkte: x, x, und x auf unser Interesse. Im Bereich Rucksack streben wir ein Volumen mit ca 40 Litern an. Als inspirativ sehen wir die verschiedenen Rückensysteme und Komprimierungssysteme an. x , x , x und x. Gerne würden wir bei einem persönlichen Gespräch die Thematik näher mit Ihnen diskutieren. Wir gehen davon aus, dass unser Projekt auch für Sie von Interesse sein könnte, da wir bei unserer Recherche auf kein ähnliches Produkt gestossen sind welches diesen Themenbereich abdeckt. Über eine Unterstützung würden wir uns sehr freuen und erhoffen uns daraus konstruktive und inhaltliche Antworten auf unsere Fragen zu erhalten. Mit freundlichen Grüssen Damian Schneider Matthias Scherzinger 90 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 91 TESTMATERIAL Durch das Ausprobieren und Studieren verschiedenster Testprodukte unterschiedlichster Hersteller, versuchten wir, Vor- wie Nachteile ausfindig zu machen. Wir bekamen von den Firmen Mammut, Black Diamond, Arcteryx und Vaude Testmaterial zur Verfügung gestellt, das uns in der Entwicklungsphase von grossem Nutzen war. Das intensive Recherchieren und Analysieren geschichtlicher wie auch aktueller Produkte hatte einen grossen Einfluss auf unseren Prozess und unterstützte uns in der Entscheidungsfindung. Bestehende Produktelösungen im Zelt- wie im Rucksackbereich wurden auf Vor- und Nachteile analysiert und daraus neue Lösungsansätze erarbeitet. Viele Details wurden so verfeinert und für unseren spezifischen Gebrauch angepasst. Dank der ständigen Unterstützung von Experten und der Partnerfirma VAUDE fanden wir konstruktive Antworten auf unsere Fragen, die wir fortlaufend in unser Produkt einbinden konnten. 92 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 93 ARCTERYX Gecko Supply GmbH Sihlquai 244 8005 Zürich http://www.arcteryx.com/ Roberto Furger [email protected] Tel. +41 44 273 18 01 94 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 95 BÄCHLI BERGSPORT Bächli Bergsport AG Filiale Zürich Binzmühlestr. 80 8050 Zürich-Oerlikon http://www.baechli-bergsport.ch/ Tel 044 317 20 00 Fax 044 317 20 01 Roger Probst, Filialleiter Stv 96 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 97 ADCO Adventure Company Alpin Belfortstr. 31 79098 Freiburg DEUTSCHLAND http://www.adco-fr.de/alpin/alpin.html Tel +49 761/28 69 18 Fax +49 761/2 92 59 30 Hans Weitmann, Filialleiter 98 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 99 BLACK DIAMOND Black Diamond Equipment AG Christoph Merian Ring 7 4153 Reinach +41/61 564 33 33 [email protected] Michi Schäfer/ Feldberg +49 172 7382036 Sebastian Weiche +41 61 5643313 [email protected] 100 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 101 MAMMUT MAMMUT Mammut Sports Group Schweiz Mammut Sports Group Birren 5 CH-5703 Seon Tel. +41 (0)62 769 81 81 Hr. Gotschack Tel. +41 62 7698369 [email protected] 102 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 103 VAUDE VAUDE VAUDE Sport GmbH & Co. KG Vaude Straße 2 D-88069 Tettnang Telefon: +49-(0)-7542-5306-0 Telefax: +49-(0)-7542-5306-60 Email: [email protected] Internet: http://www.vaude.com Matthias Kimmerle +4975425306 145 [email protected] 104 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Analyse Testmaterial RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 105 FARBSYSTEME 106 Black Diamond BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Marmot RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 FARBSYSTEME 107 FARBSYSTEME 108 Salewa BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Vaude RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 FARBSYSTEME 109 PROZESS 110 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prototypenbau RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 111 ZELT 112 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ZELT 113 ZELT 114 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ZELT 115 ZELT 116 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ZELT 117 RUCKSACK 118 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 119 RUCKSACK 120 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 121 RUCKSACK 122 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 123 RUCKSACK 124 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 125 UNTERBAU 126 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 UNTERBAU 127 RÜCKENPLATTE 128 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RÜCKENPLATTE 129 ANBAUTEILE 130 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 ANBAUTEILE 131 RUCKSACK 132 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 133 RUCKSACK 134 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RUCKSACK 135 INNENZELT 136 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 INNENZELT 137 AUSSENZELT 138 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 AUSSENZELT 139 AUSSENZELT 140 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 AUSSENZELT 141 CAD 2D / 3D 142 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 143 CAD 2D / 3D 144 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 CAD 2D / 3D 145 CAD 2D / 3D 146 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 CAD 2D / 3D 147 CAD 2D / 3D 148 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 CAD 2D / 3D 149 CAD 2D / 3D 150 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 CAD 2D / 3D 151 RENDERING 152 Zelt BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Zelt RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RENDERING 153 RENDERING 154 Zelt BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Zelt RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RENDERING 155 RENDERING 156 Rucksack BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Rucksack RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RENDERING 157 RENDERING 158 Rucksack BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Rucksack RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 RENDERING 159 LOGO 160 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 161 LOGO 162 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 LOGO 163 LOGO 164 Prozess BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Prozess RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 LOGO 165 VERWENDETE TEXTILIEN GROUNDSHEET / ZELTBODEN OUTER TENT / AUSSENZELT INNER TENT / INNENZELT 40D POLYAMID RIPSTOP 240T, PU LAMINATED, WATER COLUMN 10.000 MM, BLACK 15D RIPSTOP, TRANSPARENT (CONCEPT MATERIAL VAUDE) 15D POLYESTER 320T MICRO RIPSTOP, BLACK 15D RIPSTOP, TRANSPARENT (KONZEPTMATERIAL-VAUDE) 15D POLYESTER 320T MICRO RIPSTOP, SCHWARZ 40D POLYAMID RIPSTOP 240T, PU LAMINATED, WASSERSÄULE 10.000 MM, SCHWARZ 166 Zelt TENT-DOOR / EINGANG AIR INLET / LÜFTUNGSÖFFNUNG MOSQUITO NET, 20D POLYESTER FINE MESH, BLACK MOSQUITO NET, 20D POLYESTER FINE MESH, LIGHTGREY MOSKITONETZ, 20D POLYESTER FINE MESH, SCHWARZ MOSKITONETZ, 20D POLYESTER FINE MESH, HELLGRAU BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION VERWEDETE TEXTILIEN Rucksack RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION COVERING / AUSSENHÜLLE INLYINGCOVERING / INNNENHÜLLE CORRASION FABRIC / ABRIEBMATERIAL 300 D HONEYCOMB POLYESTER PU COATED, BLACK 15D RIPSTOP, TRANSPARENT (CONCEPT MATERIAL VAUDE) CORDURA, PU COATED, BLACK 300 D HONEYCOMB POLYESTER PU COATED, SCHWARZ 15D RIPSTOP, TRANSPARENT (KONZEPTMATERIAL VAUDE) BERG & TAL / 2011 CORDURA, PU-BESCHICHTET, SCHWARZ NYLON FABRIC / NYLON GEWEBE STRETCH FABRIC / STRETCH GEWEBE NYLON 6 POLYAMID, PU COATED, BLACK BI-ELASTIC COTTON-TRICOT WITH LYCRA, BLACK NYLON 6 POLYAMID, PU-BESCHICHTET, SCHWARZ BI-ELASTISCHER BAUMWOLLTRICOT MIT LYCRA, SCHWARZ 167 ENDPRODUKT Kando Auf Basis unserer eigenen Erfahrung und mehreren Selbstversuchen haben wir uns auf eine neuartige Kombination eines Alpinrucksacks mit einem Zelt fest- gelegt. Unser Zelt ist dank der kompakten Form, der Halbbogenkonstruktion und den verwendenten Materialien bereits als eigenständiges Produkt sehr leicht. In der Kombination mit dem Rucksack kommt dieser Effekt aber erst richtig zum Tragen. Die Zeltstangen bilden das Gerippe des Tragsystems. Zusätzlich ist die Zelthülle Bestandteil der Aussenhaut des Rucksacks. So ist es möglich, dass unser Rucksack ein grosses Stauvolumen bietet, das bereits ein Zelt beinhaltet. Das Zusammenspiel von Rucksack und Zelt bietet einen Mehrwert, der einen massgeblichen Schritt zur Gewichtsoptimierung im Bergsport beiträgt. Das entstandene Produkt soll eine Lösung präsentieren, bei der beide Teile als Einzelkomponenten keinerlei Einbus- sen gegenüber Konkurrenzprodukten aufweisen und mit zusätzlicher Optimierung technischer Finessen überzeugen. 168 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kando NAMENSGEBUNG Kando – aus dem Tibetischen übersetzt: Himmelswanderer/in RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 169 PRINZIP 170 DAYPACK ZELTLAPPEN TOURPACK Kando BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Kando RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 PRINZIP 171 172 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 173 174 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 175 176 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 177 178 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 179 180 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 181 182 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 183 184 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 185 MEINUNGSUMFRAGE Personen Neben dem rein theoretischen Teil versuchten wir, durch Meinungsumfragen mit Profis und Semiprofis die Bedürfnisse unserer Zielgruppe genau zu evaluieren. Ein immer wieder erwähnter Punkt in den Antworten war die Gewichts- und Volumenreduktion. Diese Schlagwörter wurden zu den Grundpfeilern unserer praktischen Arbeit. Andi Beha, Bernadette Dilger, Heike Gundelbach, Hans Kammerlander, Andi Kiefmann, Jana Laber 186 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Personen MEINUNGSUMFRAGE Reinhold Messner, Sonny Meyer, Michi Schäfer, Jochen Zeh RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 187 MEINUNGSUMFRAGE 188 Hans Kammerlander BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Hans Kammerlander RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 189 MEINUNGSUMFRAGE 190 Hans Kammerlander BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Jana Laber RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 191 MEINUNGSUMFRAGE 192 Jana Laber BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Jana Laber RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 193 MEINUNGSUMFRAGE 194 Reinhold Messner BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Reinhold Messner RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 195 MEINUNGSUMFRAGE 196 Reinhold Messner BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Michi Schäfer RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 197 MEINUNGSUMFRAGE 198 Michi Schäfer BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Michi Schäfer RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 MEINUNGSUMFRAGE 199 DANK Sponsoring DOZENTIN NICOLE SCHNEIDER FACHHOCHSCHULE NORDWESTSCHWEIZ FHNW HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG UND KUNST INSTITUT INDUSTRIAL DESIGN SPONSORING MATERIAL KATZ - KUNSTSTOFF AUSBILDUNGS- UND TECHNOLOGIE ZENTRUM TITEX VERTRIEBS GmbH VAUDE SPORT GmbH YKK DEUTSCHLAND GmbH SPONSORING AUSRÜSTUNGSMATERIAL DEUTER SPORT GmbH FALKE GRUPPE ORTOVOX Sportartikel GmbH PETZL INTERNATIONAL SPONSORING VERBRAUCHSMATERIAL 3M (SCHWEIZ) AG FORBO FLOORING SYSTEMS DEUTSCHLAND PERMA PACK AG NÄHEN UND SCHNEIDERN STEFANIE KUHNERT ZU VERFÜGUNG STELLEN DER INDUSTRIENÄHMASCHINE SARAH GUGGENBÜHL TESTMATERIAL ARCTERYX (GECKO SUPPLY GmbH) BLACK DIAMOND EQUIPMENT LTD. BÄCHLI BERGSPORT MAMMUT SPORTS GROUP VAUDE SPORT GmbH 200 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Sponsoring DANK KNOW HOW HANS WEITMANN, ADCO LUZIA CARLEN, SCHWEIZERISCHES ALPINES MUSEUM MATTHIAS KIMMERLE, VAUDE MICHI SCHÄFER, BLACK DIAMOND ROBERTO FURGER, GECKO SUPPLY GmbH ROGER PROBST, BÄCHLI BERGSPORT ROLF BANDHAUER, KATZ - KUNSTSTOFF AUSBILDUNGS- UND TECHNOLOGIE ZENTRUM DRUCKEN UND BINDEN RÜEGGER WIRZ DIE BUCHMANUFAKTUR ANDRÉ RÜEGGER SIBYLLE WIRZ MEINUNGSUMFRAGE ANDI BEHA BERNADETTE DILGER HEIKE GUNDELBACH, HANS KAMMERLANDER ANDI KIEFMANN JANA LABER REINHOLD MESSNER SONNY MEYER, MICHI SCHÄFER JOCHEN ZEH RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 201 QUELLENANGABEN Texte QUELLENANGABEN TEXT Arcteryx, URL: http://www.arcteryx.com/?DE, Stand: 12.03.2011 Bächli Bergsport, URL: http://www.baechli-bergsport.ch/de/hyvent.htm, Stand: 18.03.2011 Black Diamond, URL: http://www.blackdiamondequipment.com/de-ch/, Stand: 12.04.2011 DAC Poles, URL: http://www.dacpole.com/html/products.htm, Stand: 29.04.2011 Deuter, URL: http://www.deuter.com/, Stand: 18.03.2011 Eureka, URL: http://www.eurekatent.com/, Stand: 20.04.2011 Polybiwak, URL: http://www.polybiwak.com/, Stand: 01.04.2011 Globetrotter, URL: http://www.globetrotter.de/de/beratung/mat_info.php, Stand:02.05.2011 Gore-Tex, URL: http://www.gore-tex.de/remote/Satellite/inhalt/wie-funktioniert-es/wasserdicht, Stand: 18.03.2011 Jack Wolfskin, URL: http://www.jack-wolfskin.com/desktopdefault.aspx/tabid-1349/categories-3973, Stand: 10.03.2011 Jan-Christian, Voigt, URL: http://www.outdoor-zelt.com/outdoor-zelt-typen.html, Stand: 01.05.2011 Mammut, URL: http://www.mammut.ch/de/products.html;jsessionid=97028B4267F40ADCB46E014479878324, Stand: 10.03.2011 Nemo Tents, URL: http://www.nemoequipment.com/, Stand: 04.04.2011 Salewa, URL: http://www.salewa.ch/de/bekleidung, Stand: 08.03.2011 Stock, Jonathan, URL: http://hitchwiki.org/de/Biwaksack, Stand: 13.03.2011 Transa, URL: http://www.transa.ch/de/biwak_und_notunterkunft, Stand: 13.03.2011 Vaude, URL: http://www.vaude.com/de_DE/, Stand: 09.04.2011 Verein für Outdoorsport und Naturschutz, URL: http://www.outdoorseiten.net/wiki/Outdoor_Wiki:Impressum, Stand: 02.05.2011 202 BERG & TAL / 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION Abbildungen QUELLENANGABEN QUELLENANGABEN ABBILDUNGEN Arcteryx, URL: http://www.arcteryx.com/?DE, Stand: 12.03.2011 Bach, URL: http://www.bachpacks.com/home.asp, Stand: 05.04.2011 Black Diamond, URL: http://www.blackdiamondequipment.com/de-ch/, Stand: 12.04.2011 DAC Poles, URL: http://www.dacpole.com/html/products.htm, Stand: 29.04.2011 Deuter, URL: http://www.deuter.com/, Stand: 20.04.2011 Duraflex, URL: http://www.duraflexbuckles.com/distributor.cfm, Stand: 20.04.2011 Eureka, URL: http://www.eurekatent.com/, Stand: 20.04.2011 Exped, URL: http://www.exped.com/exped/web/exped_homepage.nsf?OpenDatabase, Stand 29.04.2011 Haglöfs, URL: http://www.haglofs.com/sv-SE/, Stand: 18.03.2011 ITW Nexus, URL: http://www.itwnexus.com/, Stand: 09.04.2011 Kaikialla, URL: http://www.kaikkialla.com/, Stand: 18.03.2011 Kelty, URL: http://www.kelty.com/, Stand:18.03.2011 Lowe Pro, URL: http://www.lowepro-deutschland.de/, Stand: 05.05.2011 Polybiwak, URL: http://www.polybiwak.com/, Stand: 01.04.2011 Mammut, URL: http://www.mammut.ch/de/products.html;jsessionid=97028B426Ur7F40ADCB46E014479878324, Stand: 10.03.2011 Marmot, URL: http://www.marmot.de/content/de/technology, Stand: 19.03.2011 Nemo Tents, URL: http://www.nemoequipment.com/, Stand: 04.04.2011 Nifco, URL: http://www.nifco.com/ctl/buckle/index.html, Stand: 09.04.2011 Osprey, URL: http://www.ospreypacks.com/portal.php, Stand: 09.04.2011 Salewa, URL: http://www.salewa.ch/de/bekleidung, Stand: 08.03.2011 The Nort Face, URL: http://eu.thenorthface.com/tnf-eu-en/cover/, Stand: 20.04.2011 Vaude, URL: http://www.vaude.com/de_DE/, Stand: 09.04.2011 YKK, URL: http://www.ykk.de/dbw/public_ykk/Homepage/$frameset/start03, Stand: 09.04.2011 3M, URL: http://solutions.3mdeutschland.de/wps/portal/3M/de_DE/EU2/Country/, Stand: 04.03.2011 Prozessbilder © Damian Schneider, Matthias Scherzinger, 2011 RUCKSACK UND ZELT KOMBINATION BERG & TAL / 2011 203