Honduras Lateinamerika - SOS

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Honduras Lateinamerika - SOS
SOS-Kinderdorf
in
Honduras
Lateinamerika
Marianela Jaramillo
SOS-Kinderdorf-Archiv
Alexander Gabriel
1
SOS-Kinderdorf – weltweit
Seit mehr als 60 Jahren macht
sich SOS-Kinderdorf für benachteiligte Kinder und Familien
stark. Nach den SOS-Kinderdörfern sind weltweit noch viele
weitere SOS-Angebote entstanden:
SOS-Kinderdörfer
(inkl. angeschlossene
Jugendeinrichtungen und
Kindergärten)
SOS-Hermann-GmeinerSchulen
SOS-medizinische Zentren
SOS-Sozialzentren
SOS-Familienstärkungsprogramme
SOS-Berufsbildungszentren
Bild oben links
Mädchen im SOS-Kinderdorf
Santa Rosa de Copán
Bild oben rechts
Rund 45.000 Kinder, Jugendliche und Familien werden in
119 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in 36 Ländern betreut
Bild unten links
Hermann Gmeiner, Gründervater der SOS-Kinderdorf-Idee
SOS-Kinderdorf-Angebote
im Ausland
Der SOS-Kinderdorf e.V. finanziert im Jahr 2014 119 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in 36 Ländern, in denen insgesamt rund 45.000 Kinder,
Jugendliche und junge Erwachsene betreut und beraten werden.
(Stand: 01.01.2014)
Die Hilfe aus Deutschland ist insbesondere für die ärmeren Länder der Erde
unerlässlich, um den Unterhalt der SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in den
Ländern, wo das Spendenaufkommen viel niedriger ist als in Deutschland, zu
ermöglichen.
2
Honduras (Lateinamerika)
Zahlen im Vergleich
(Statistisches Bundesamt, 2011 / 2012)
Honduras
Deutschland
Einwohner
7,936 Mio.
81,798 Mio.
BIP pro Kopf
2.242 USD
41.513 USD
Lebenserw. Männer
70,8 Jahre
78,4 Jahre
Lebenserw. Frauen
75,5 Jahre
83,2 Jahre
Säuglingssterblichkeit
1,8 %
0,3 %
Land und Leute
Die Republik Honduras liegt in Mittelamerika und grenzt im Süden an Nicaragua, im Südwesten an El Salvador und im Nordwesten an Guatemala. Es hat
eine Gesamtbevölkerung von ca. 8 Millionen Einwohnern, von denen ungefähr 1,2 Millionen in der Hauptstadt des Landes Tegucigalpa leben. Die offizielle Landessprache ist spanisch, das von fast allen Honduranern gesprochen wird. Gleichwohl haben indigene Minderheiten wie z.B. die Miskito, die
im südöstlichen Teil des Landes leben, ihre Muttersprache im Laufe der
Jahre erhalten können. Honduras hat ein subtropisches Klima, das je nach
Höhenlage im Landesinneren Schwankungen unterliegt.
Die wirtschaftliche Lage
Honduras kämpft mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise, da die wirtschaftliche Entwicklung des Landes von den Weltmarktpreisen für beispielsweise
Kaffee, Bananen und Ananas abhängig ist. Die Landwirtschaft ist nach wie
vor der wichtigste Sektor der Volkswirtschaft, jedoch ist die Landverteilung
äußerst ungleichmäßig. So besitzen 3,7% der Landbesitzer mehr als die
Hälfte des Ackerlandes.
Über 60 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der staatlich festgelegten
Armutsgrenze; ca. 43 Prozent von ihnen leiden unter extremer Armut. Mangelernährung, ein schlechter Zustand von Unterkünften und frühkindliche Erkrankungen sind weit verbreitete und schwerwiegende Probleme. Vor allem
in ländlichen Regionen gibt es eine schlechte Infrastruktur. Ca. 80 Prozent
aller Honduraner, die in solchen Gebieten leben, haben keinen Zugang zu
sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Die Analphabetenrate hat
einen beunruhigend hohen Stand erreicht - einer von sechs Honduranern
über 15 Jahren kann weder lesen noch schreiben.
Ungefähr 150 000 Kinder sind durch die politische und wirtschaftliche
Instabilität zu Waisen geworden. Die Regierung von Honduras hat zwar 1990
die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert. Nichtsdestotrotz leiden viele Kinder
im Land weiterhin unter großer Not.
Bilder oben
Kinder im SOS-Kinderdorf
Alexander Gabriel
Bild links
Außenansicht SOS-Kinderdorf La Ceiba
Beispiele der SOS-Kinderdorf-Arbeit
Das Engagement von SOS-Kinderdorf in Honduras fand Ende
der 1960er Jahre seinen Anfang. Aufgrund der prekären
wirtschaftlichen und sozialen
Lage gab es viele verlassene
und verwaiste Kinder, die oft
auf der Straße lebten. Viele Kinder wurden von ihren Familien
verstoßen und mussten auf der
Straße leben. Um das Elend der
Kinder zu lindern, setzte sich
Schwester María Rosa Legoll
1968 für die Verwirklichung der
SOS-Kinderdorf-Idee in Honduras ein. Bereits 1970 konnte in
der Hauptstadt Tegucigalpa
das erste SOS-Kinderdorf errichtet werden.
Heute gibt es in Honduras sieben SOS-Kinderdörfer sowie
diverse Zusatzeinrichtungen.
SOS-Kinderdorf La Ceiba
Die Hafenstadt La Ceiba wurde aus mehreren Gründen als Standort für das
vierte honduranische SOS-Kinderdorf gewählt. Die umliegende Region hatte
und hat mit schwerwiegenden sozialen Problemen zu kämpfen. Diese wurden durch mehrere Überschwemmungen des landwirtschaftlich genutzten
Landes noch verstärkt, worunter vor allem arme Landarbeiterfamilien zu
leiden hatten. Dadurch stieg auch die Zahl verlassener Kinder stark an.
Das SOS-Kinderdorf La Ceiba wurde 1984 auf einem Grundstück von 24
Hektar in der Ortschaft Aldea La Ruidosa, rund 20 km westlich von La Ceiba
errichtet. Es besteht aus 16 Familienhäusern, dem Haus des Dorfleiters, Personalwohnungen, einem Gemeindehaus, Räumlichkeiten für Nachhilfestunden und medizinische Versorgung und einem Verwaltungs- und Servicebereich. Die Kinder besuchen die Kindergärten und Schulen der Gemeinde, wodurch sie gut in die Gemeinschaft integriert sind. Das Kinderdorf ist von
Obstplantagen, vor allem Ananasfeldern, umgeben. Märkte, öffentliche Kindergärten und Schulen liegen ganz in der Nähe des SOS-Kinderdorfes.
SOS-Jugendeinrichtung La Ceiba
Ab einem gewissen Alter siedeln Jugendliche in eine SOS-Jugendeinrichtung
über. Hier leben sie mit 8-10 Jugendlichen in einer Wohngemeinschaft zusammen, in der sie sich unter pädagogischer Betreuung langsam auf ihre
spätere Unabhängigkeit vorbereiten.
Marianela Jaramillo
Marianela Jaramillo
Marianela Jaramillo
3.1
SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Honduras
Bilder
Eindrücke aus den SOS-Kinderdörfern
San Pedro Sula und Valle de Angeles
SOS-Kinderdorf San Pedro Sula
Das SOS-Kinderdorf San Pedro Sula entstand 1990/1991 auf einem ca. zehn
Hektar großen Grundstück am Rande der Stadt, im Vorort El Carmen. Das im
Norden Honduras gelegene San Pedro Sula ist mit ca. 40.000 Einwohnern
die zweitgrößte Stadt des Landes. Das SOS-Kinderdorf weist einen hohen
Baumbestand auf und liegt in einer sanft hügeligen Landschaft.
Es besteht aus 16 Familienhäusern, einem Dorfleiterhaus, einem Unterrichtsraum, einer Turnhalle, einem Raum für medizinische Versorgung sowie
einem Verwaltungsgebäude. Im SOS-Kinderdorf San Pedro Sula leben bis zu
144 Kinder, deren Eltern gestorben sind oder in so prekären Verhältnissen
leben, dass ein Verbleib der Kinder in ihren Familien nicht möglich ist.
In der Stadt San Pedro Sula wurden in den vergangenen Jahren Wohnungen
angemietet, in denen dem Kinderdorf entwachsene junge Mädchen bzw.
Jungen untergebracht werden, die ein Studium oder eine Ausbildung absolvieren.
SOS-Kinderdorf Valle de Angeles
Im SOS-Kinderdorf Valle de Angeles, das aus acht Familienhäusern besteht,
werden ausschließlich Kinder mit schweren geistigen und körperlichen Behinderungen aufgenommen. Das gesamte Kinderdorf wurde mit behindertengerechten Rampen, Geländern und Möbeln ausgestattet, um den Kindern die
größtmögliche Bewegungsfreiheit zu bieten.
Dem Kinderdorf angeschlossen sind eine SOS-Jugendeinrichtung und ein
SOS-Therapiezentrum, in dem Beschäftigungs-, Hydro-, Sprach- und Physiotherapie angeboten werden. Zudem gibt es einen Entspannungs-, einen
Massageraum sowie einen Raum für medizinische Versorgung. In der Nähe
des Kinderdorfes gelegen befinden sich ein privates Krankenhaus, zwei
öffentliche Volksschulen sowie eine Sekundarschule.
Um den besonderen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu
werden, wurde das SOS-Kinderdorf Valle de Angeles 2013 einem anderen
Träger, der im Bereich der Behindertenarbeit spezialisiert ist, übergeben. Es
befindet sich jedoch weiterhin unter dem Dach der SOS-KinderdorfOrganisation.
SOS-Kinderdorf-Archiv
Marianela Jaramillo
Alexander Gabriel
3.2
SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Honduras
Bilder
Eindrücke aus dem SOS-Kinderdorf
Santa Rosa de Copán
SOS-Kinderdorf Santa Rosa de Copán
Der Westen von Honduras ist noch ärmer als der Rest des Landes. Es gibt
dort viele junge, allein erziehende Mütter, die Analphabetenrate ist besonders
hoch und mehr als die Hälfte der Einwohner lebt in extremer Armut. In etwa
50% der Kinder sind unterernährt, 35% gehen nie zur Schule. Zudem gibt es
in der Region keine staatlichen Einrichtungen für verwaiste oder verlassene
Kinder.
Im SOS-Kinderdorf San Pedro Sula wurden oft Kinder aus den westlichen
Bezirken aufgenommen, es ist jedoch nicht groß genug für alle, die Hilfe
bräuchten. Darum wurde beschlossen, in Santa Rosa de Copán ein neues
SOS-Kinderdorf zu errichten, wo Kinder aus Santa Bárbara, Ocotepeque,
Copán and Lempira familiennahe Betreuung finden.
Das 2006 in Betrieb genommene SOS-Kinderdorf liegt am Stadtrand von
Santa Rosa de Copán in einer Zone, die hauptsächlich von Familien der
unteren Mittelschicht bewohnt wird. Es wurde nach einem neuen Konzept
errichtet, das die größtmögliche Integration der SOS-Kinderdorf-Familien in
ihre Umgebung vorsieht.
Die 14 Häuser des SOS-Kinderdorfes wurden gleichzeitig mit den restlichen
Häusern einer neuen Siedlung gebaut, sie unterscheiden sich von diesen nur
durch ihre Größe. Außer den Familienhäusern gibt es ein Dorfleiterhaus und
ein Verwaltungs- und Servicezentrum. Märkte, öffentliche Kindergärten und
Schulen liegen ganz in der Nähe des SOS-Kinderdorfes.
Alexander Gabriel
Sophie Preisch
Alexander Gabriel
3.3
SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Honduras