Ding Dong, die Hex ist tot!
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Ding Dong, die Hex ist tot!
THEATERKASSE 03693 451 222 o. 137 w w w. d a s - m e i n i n g e r- t h e a t e r. d e Sponsorpartner SÜDTHÜRINGISCHES STAATSTHEATER DIE THEATERSEITEN SCHAUSPIEL • MUSIKTHEATER • KONZERT • PUPPENTHEATER AUSGABE NOVEMBER 2014 MT 1 KOLU MN E PR E M I E R E : MÄ R C HENOP ER Ding Dong, die Hex ist tot! Humperdincks „Hänsel und Gretel“ verspricht Opernspaß für Groß und Klein Gedanken zum Wendejubiläum Am 9. November vor 25 Jahren fiel die Mauer. Der Höhepunkt einer Zeit voll von Umwälzungen, Hoffnungen, neuen Erfahrungen, zerplatzen Träumen und schönen Entdeckungen. 25 Jahre sind ein Vierteljahrhundert und damit schon ein Anlass zum Innehalten, um zu schauen, was alles in dieser Zeit passiert ist. Wir baten den Schriftsteller Volker Braun, uns seine Gedanken zum Jubiläum mitzuteilen. Sie ward uns zuteil, die erträumte Einheit, die Einheit der Uneinigen, Ungleichen, der Zerissenen, die deutsche Einheit; rasch und roh, wie wir es uns nicht träumen ließen. Wir können sagen, wir sind dabei gewesen. Wir in den Lumpen der Ideologie, wir mit den Minen der Dulder . . . Es nannte sich das Eine Demokratie, das Andere Diktatur: und was an diesen ehrlichen Namen Wahres war, sehen wir an unserem Verhalten. Dem okkupanten-, dem kapitulantenhaften Verhalten. Das ist die Wahrheit, DIE WAHRHEIT, WELCHE AUF BEIDEN DEN SEITEN WOHNET. Wir müssen uns wohl fragen, was wir in unseren Koffern schleppen von Landschaft zu Landschaft. Die Werbung hat Erfolg, die schöne gute Ware wird an den Mann / die Frau gebracht. Die Utopien sind eingerollt, die Pastoren blasen die Demonstrationen ab, EDEKA verlangt den Selbstreinigungsprozeß, die erniedrigten Vorkämpfer werden die stolzen Nachnutzer, ACH! DER MENGE GEFÄLLT, WAS AUF DEN MARKTPLATZ TAUGT. Der Klügere gibt nach, macht er den Dummen. Wir werden unsere Differenzen zu hüten haben, den Reichtum der Unterschiede, gegen die besoffene Macht, die die Widersprüche plattwalzt. So einzeln, wie wir jetzt stehen, sind wir berechtigt zu eigner Bewegung. Wir werden arbeiten wie die Türken, aber unsere arbeitslosen Seelen werden sich der Zukunft erinnern, einer alten gemeinsamen Sache, die keinen Namen mehr hat. Mein Luftkoffer, mein politisches Gepäck enthält Erinnerungen und Erwartungen, unkontrolliert und subversiv, schwer zu tragen, aber die Schritte treibend. HEUTE noch immer nicht angekommen, noch immer schleppend an dem Koffer, der kein Ballast ist – paß auf: SONST GEHT DIR DIE PUSTE AUS, OPA. Volker Braun Dramaturg und Schriftsteller Volker Braun wurde 1939 in Dresden geboren und studierte nach einer Facharbeiterausbildung Philosophie in Leipzig. Helene Weigl beschäftigte ihn daraufhin als Dramaturg am Berliner Ensemble. Ab 1966 wechselte er ans Deutsche Theater, um von 1977 bis 1990 wieder zum Berliner Ensemble zurückzukehren. Seither arbeitet er als freier Schriftsteller. Sein Schaffen umfasst Gedichte, Erzählungen, Romane und Theaterstücke, von denen einige auch am Meininger Theater zu sehen waren. Er wurde vielfach ausgezeichnet (u. a. mit dem Büchner-Preis, dem Lessing-Preis und dem Bremer und Berliner Literaturpreis), war Inhaber der Brüder-Grimm-Professur in Kassel und Leiter der Sektion Literatur der Akademie der Künste Berlin bis 2010. Volker Braun lebt in Berlin. Beachten Sie bitte auch unser MAUERFALL-EXTRA am 7.11.2014 um 20 Uhr in den Kammerspielen (Seite 2) Figurinen für Gretel und Hänsel von Helge Ullmann Musikalische Leitung: GMD PHILIPPE BACH Regie: LARS WERNECKE Bühne & Kostüme: HELGE ULLMANN Chor: SEBASTIAN FUHRMANN Dramaturgie: DIANE ACKERMANN Das „Familienübel“ – so lautete der liebevolle Spitzname, den Engelbert Humperdinck seinem größten Opernerfolg „Hänsel und Gretel“ verpasste. Und tatsächlich ist das Stück nicht nur dem Wesen nach, sondern auch von seiner Entstehung her eine waschechte Familien-Oper: Den Anfang nahm alles mit einer Bitte von Humperdincks Schwester Adelheid, vier leichte Melodien zu ihrem gerade geschriebenen Märchenspiel zu komponieren. Die beiden hatten zuvor schon gemeinsam ein „Schneewittchen“ als Kinderspiel vertont, gedacht zur Aufführung in den heimischen Wohnzimmern. Aber das als „KinderstubenWeihfestspiel“ glossierte Miniaturstück beschäftigte die Geschwister doch mehr als gedacht – und unter Mitwirkung von Humperdincks Verlobter, deren Schwester sowie Schwager Hermann Wette wuchsen „Hänsel und Gretel“ zu echten Opernfiguren heran. Und dabei war Bescheidenheit bald kein Thema mehr: Die Partien wurden so anspruchsvoll, dass statt Kinderstimmen ausgebildete Sänger her mussten, und als Wagner-Fan komponierte Humperdinck seine Musik für einen groß besetzten, spätromantischen Orchesterapparat. Nicht umsonst urteilte Freund Richard Strauss: „Es ist verteufelt schwer, das Hänselchen!“ Strauss ließ es sich freilich nicht nehmen, die Uraufführung des Werks kurz vor Weihnachten 1893 selbst in die Hand zu nehmen. Denn wie er Humperdinck wissen ließ, war „Hänsel und Gretel“ seit langer Zeit endlich ein Werk, das ihm imponiert habe: „Welch herzerfrischender Humor, welch köstlich naive Melodik, welch Kunst und Freiheit in der Behandlung des Orchesters, welche Vollendung in der Gestaltung des Ganzen, welch’ blühende Erfindung …!“ In der Tat ist Humperdincks Musik bei aller Kunstfertigkeit herrlich eingängig – nicht umsonst haben Melodien wie „Suse, liebe Suse“, „Ein Männlein steht im Walde“ und „Brüderchen, komm tanz mit mir“ längst den Weg von der Opernbühne in die Kinderzimmer gefunden. Auch deswegen ist „Hänsel und Gretel“ inzwischen ein traditionelles Stück für OpernEinsteiger. Und natürlich, weil jedes Kind die Geschichte kennt: Zwei arme Kinder verirren sich im Wald und werden von allerlei Naschwerk in den Bannkreis einer Hexe gelockt. Diese knuspert selbst am liebsten kleine Kinder – doch mit Mut und Schlauheit können Hänsel und Gretel nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen gefangenen Kinder befreien und der Hexe endgültig das Handwerk legen. Den märchenhaften Opernstoff wird Meiningens Oberspielleiter Lars Wernecke neu in Szene setzen – und freut sich bereits darauf, der Fantasie freien Lauf zu lassen. Er und sein Ausstatter Helge Ullmann lassen sich von der Tierwelt des nächtlichen Waldes und auch von modernen Märchen wie „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ inspirieren, um jungen und junggebliebenen Opernbesuchern einen unterhaltsamen Knuspergrusel zu bieten. Matinee: SO, 16.11., 11.15 Uhr, Foyer Premieren: FR, 28.11., 19.30 Uhr und SO 30.11., 19.00 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: SO, 07.12., 15.00 Uhr, SA, 13.12., FR, 19.12., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus Mit: UTE DÄHNE/STAN MEUS, ANNE ELLERSIEK/ELIF AYTEKIN, CAROLINA KROGIUS, MONIKA REINHARD, CAMILA RIBERO-SOUZA; DAE-HEE SHIN/MARIÁN KREJČÍK; KINDERCHOR DER EVANGELISCHEN KANTOREI UND DES EVG MEININGEN; MEININGER HOFKAPELLE PREMIERE: ABENTEUERMÄRCHEN MIT MUSIK Alle Kinder werden erwachsen, außer einem „Peter Pan“ von Christian Claas nach dem Roman von James M. Barrie Regie: CHRISTIAN CLAAS Musikalische Leitung: THOMAS KÄSSENS Bühnenbild & Kostüme: CHRISTIAN RINKE Dramaturgie: GABRIELA GILLERT Peter Pan hatte seinen ersten Auftritt im Jahr 1902 in einer Erzählung von James Matthew Barrie. Bereits zwei Jahre später verfasste Barrie für den abenteuerlustigen, aufgeweckten und furchtlosen Jungen ein eigenes Theaterstück. Er selbst kam aus einer einfachen Familie. Als Kind führte er seinen Geschwistern und den Nachbarskindern Puppenspiele vor, die er selbst erfunden hatte. Sein Bruder verstarb früh und er übernahm für seine traurige Mutter die Rolle des toten Bruders David, der im Gedächtnis der Mutter ewig ein Kind bleiben sollte und nicht erwachsen werden konnte und durfte. So finden sich in den Figuren des Nimmerlandes und der Figur des Peter Pan selbst zahlreiche Parallelen zu seinem eigenen Leben. 1911 erschien der uns bekannte Roman „Peter Pan“. Auch in der Fassung von Christian Claas steht der Junge, der nicht erwachsen werden will, weil er sich nichts anderes wünscht als seinen Spaß zu haben, im Mittelpunkt des Abenteuermärchens. Das Londoner Ehepaar Darling muss sich einschränken und so werden dem Hund Nana die Pflichten eines Kindermädchens aufgebürdet. Doch eines Nachts geschieht Seltsames. In das Kinderzimmer kommt Peter Pan mit seiner Fee Tink aus dem Nimmerland geflogen, um die Gute-NachtGeschichten zu hören, die Mrs. Darling den Kindern zu erzählen pflegt. Da die Eltern zu einem Geschäftstermin müssen, gelingt es ihm, die Geschwister zu überzeugen, mit ihm ins Nimmerland zu fliegen und Wendy als neue Mutter für seine verlorenen Jungs anzuheuern. Für die Kinder beginnt im Nimmerland ein großes Abenteuer bei den Piraten, Apachen und Nixen. Und Peter Pan erweist sich als tatkräftiger Beschützer und unerschrockener, nicht zuletzt gegen den schreckenerregenden Piratenkapitän Hook. Und so steht nur das letzte Abenteuer aus, das es im Nimmerland nicht gibt: Erwachsen zu werden. Wie in Barries kindlicher Leidenschaft zum Puppenspiel werden Puppen, Figuren und andere Gestalten zu erleben sein und die selbstkomponierte Live-Musik von Thomas Kässens machen Peter Pan zu dem Abenteuer Kindheit, das Kinder noch erleben können und nach dem sich Erwachsene sehnen. Begleitend zu der Inszenierung wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Buch erscheinen. In großer Schrift können Leseanfänger die Geschichte von Peter Pan selbst lesen – und auf der beigelegten CD kann das unvergessliche Abenteuer mit der originalen Musik aus dem Stück und der Text, gelesen von den Meininger Schauspielern, im Klassenzimmer oder Zuhause noch einmal erlebt, gespielt, gelesen oder gehört werden. (Vorbestellungen für einzelne Exemplare oder Klassensätze für das PeterPan-Lesebuch mit Hör-CD können bei der Theaterkasse eingereicht werden). Mit: MARA AMRITA, ALEXANDRA RIE- MANN, HAGEN BÄHR, REINHARD BOCK, PHILLIP HENRY BREHL, VIVIAN FREY, STEFAN GROSS, MATTHIAS HEROLD, THOMAS KÄSSENS, SEBASTIAN PUTZ, RENATUS SCHEIBE Premiere: DO, 06.11., 10.00 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Peter Pan im Nimmerland DI, 11.11., DO, 13.11., DO, 27.11., jeweils 10.00 Uhr, Großes Haus SPEKTAKEL THEATERKASSE 03693 451 222 o. 137 www.das-meininger-theater.de Ausgabe November 2014 MT 2 1 . LIEDERAB E ND Eine Märchenreise Lieder von Schumann, Ibert und Wolf Der griechische-amerikanische Bassbariton Stephanos Tsirakoglou und die schweizerische Pianistin Virginia Breitenstein-Krejčik wollen Sie in diesem Liederabend mit Märchenhaftem verzaubern. Aus Robert Schumanns (1810-1856) Liederkreis Op. 39 werden zwölf vertonte Gedichte Joseph von Eichendorffs erklingen. Danach reisen wir mit Jaques Ibert (1890-1962) ins Spanien Don Quixotes, hören von seinem Aufbruch zu wilden Abenteuern und von seiner Geliebten Dulcinea, um schließlich Hugo Wolfs (1860-1903) Feuerreiter zu begegnen: ein Lied nach der Ballade Eduard von Mörickes (1804-1875) von dem Wolf nach der Berliner Uraufführung euphorisch schrieb „Der fuhr wie eine Bombe platzend ins Publikum“. Mit: STEPHANOS TSIRAKOLOU, BASSBA- RITON; VIRGINIA BREITENSTEIN-KREJČIK, KLAVIER Termin: SO, 09.11., 19.00 Uhr, Foyer S C H AU S PI E L P R EMIER E Wie nützlich ist die Kunst, zur rechten Zeit zu lügen (P. Corneille) Florian Zellers Komödie „Die Wahrheit“ in den Kammerspielen Regie: DIETMAR HORCICKA Bühnenbild & Kostüme: HELGE ULLMANN Dramaturgie: GERDA BINDER „Die Menschen lügen unsäglich oft.“ Schon Nietzsche erkannte diesen Zustand, doch wird ihm wohl kaum bekannt gewesen sein, was viel später durch zahlreiche Studien bestätigt wurde: Wir lügen im Schnitt 200 Mal am Tag. Die meisten Menschen halten sich für hervorragende und auch erfolgreiche Lügner und tatsächlich ist die Lüge Bestandteil unseres sozialen Lebens, trägt sie doch zu einem problemlosen Zusammenleben mehr bei, als man sich vielleicht bewusst ist. Denn wenn sich alle Welt die Wahrheit sagen würde, dann… Ja, was dann? Es würde wohl in einer umfassenden zwischenmenschlichen Katastrophe enden. Michel, verheiratet mit Laurence und liiert mit Alice, behauptet sogar, dies wäre das Ende der Zivilisation. Zudem sind Schuldgefühle für ihn etwas vollkommen Überflüssiges, ist die Lüge eine Tugend, ermöglicht sie doch, Menschen, die einem wahrhaftig am Herzen liegen, zu schonen. Wozu also die Wahrheit sagen, um andere unnötig mit ihr zu verletzen? Beispielsweise seinen besten Freund, der auch so ganz nebenbei der Ehemann seiner Geliebten ist. „Es wäre egoistisch, ihm die Wahrheit zu sagen, nur um das Gewissen zu erleichtern.“ So lügt Michel aus Rücksicht und Respekt vor Ehefrau und bestem Freund, weil er seine Frau liebt und ihm „Freundschaft etwas bedeutet.“ Und so wahrt man den Schein, spielt zusammen Tennis, unterhält sich über diese und jene Belanglosigkeit, freut sich, dass alles so bleiben kann, wie es eben ist. Man jongliert mit fadenscheinigen Ausflüchten und teilweise Zugeständnissen, verheddert sich, kämpft sich geschickt wieder frei aus dem Wirrwarr unterschiedlichster Wahrheiten. Ein Spiel zwischen Wahrheit und Lüge ist MICHAEL JESKE, SVEN ZINKAN Kostprobe MI, 05.11., 19.00 Uhr, Kammerspiele Premiere: DO, 13.11., 20.00 Uhr, Kammerspiele Weitere Vorstellungen: FR, 21.11., SA, 06.12., FR, 26.12., jeweils 20.00, Kammerspiele, MI, 31.12. 16.00 und 20.00 Uhr, Kammerspiele M AU ERFA LL- E X T R A Rollt den Tanzteppich aus: die Eisenacher kommen! Endlich erobert wieder Andris Plucis‘ Company die Meininger Kammerspiele, und auch dieses Mal darf man gespannt sein auf die Blüten, die ihre Kreativität treibt. Zum vierten Mal können sich die Tänzerinnen und Tänzer des Eisenacher Balletts als „Junge Choreografen“ beweisen, wobei sie die komplette künstlerische Verantwortung tragen, vom Raumkonzept über die Musikauswahl bis hin zur Entscheidung, wer ihre Choreografien umsetzen soll. Diese „Kunst der kleinen Form könnte gerade bei jenen Interesse wecken, die das große Ballett mit Skepsis betrachten. Kleinere Szenen, die sich unmittelbar vor den Zuschauern ereignen, ohne Rampe, ohne die Distanz der großen Bühne, scheinen besonders geeignete TürÖffner für ein neugieriges Laienpublikum“, befand die Mainpost bei der dritten Ausgabe der „Jungen Choreografen“ im Januar 2013. Gab es damals unter dem Titel „Tanz Thür“ sieben Uraufführungen von vier Choreografen zu sehen, kann man diesmal rekordverdächtige neun Stücke von acht Künstlern erleben. Wieder mit dabei ist Julia Grunwald, die bereits bei „Tanz Thür“ mit ihren spielerischen Tanzgeschichten begeisterte. Auch Shuten Inada, beim letzten Mal Protagonist mehrerer Werke, stellt sich diesmal mit einer eigenen Choreografie vor. Mit Felipe Barea Arrasquin, Hector Ferrer Fernandez, Luca Massidda und Andrea Simeone geben vier Herren eine Kostprobe ihrer Handschriften, die seit der Spielzeit 2013/14 in Eisenach tanzen. Mariuca Marzà wird das personell größte Stück beisteuern, in dem sie die gesamte Eisenacher Company einspannt. Auch das neuste Mitglied des Eisenacher Balletts, der seit dieser Spielzeit engagierte Rodrigo Juez Moral, wird sich mit einem selbstchoreografierten Solo vorstellen. Derartiger Einsatz und so viele Ideen verdienen ein neugieriges Publikum und voll- Tage im November Eine literarisch-musikalische Mauerfallcollage Am 9.11.1989 fiel die Mauer. Die Tage und Wochen davor und danach gehörten zu den aufregendsten und umtriebigsten Zeitspannen, die unser Land erlebt hat. Für einen kurzen Moment schien alles möglich: Utopien wollten realisiert, Träume Wirklichkeit werden – die Welt hielt den Atem an. Begleiten Sie uns auf unserer Zeitreise zurück ins Jahr 1989 – wir wollen mit Texten von Volker Braun, Christa Wolf, Heiner Müller und Landolf Scherzer sowie Zeitungsschnipseln und ganz viel Musik die Tage im November noch einmal ins Gedächtnis rufen. Mit: MERET ENGELHARDT, ULRIKE WALTHER, BJÖRN BORESCH, PATRIC SEIBERT, OLIVER SCHWIEGER u. a. Termin: FR, 07.11., 20.00 Uhr, Kammerspiele „ E FF ECT“- E X T R A Hundeherz Szenische Lesung Hund Bello im Film „Hundeherz“ (Lenfilm, Leningrad 1988) Nachdem wir im September unsere EXTRAReihe mit der Lesung „Unwiederbringlich“ gestartet haben, folgt nun Teil Zwei: Als Zugabe zu unserer Produktion „The Effect“ gibt es Michail A. Bulgakows teuflische Erzählung als szenische Lesung: Der obskure Professor Preobrashenski verwandelt den Straßenköter Bello mit Hilfe einer Hirnoperation in den unangenehmen Genossen Telegraph Telegraphowitsch Bellow, der schließlich nicht nur seinen Schöpfer, sondern ganz Moskau terrorisiert. Eine bitterböse Satire auf die moderne Medizin und eine blitzgescheite Allegorie auf die 1920er Jahre in der Sowjetunion. Mit: BJÖRN BORESCH, KAI KOCHANOW- SKI, ARINA MALJUGA, PATRIC SEIBERT Termin: SA, 22.11., 20.00 Uhr, Kammerspiele KO NZERT Werkschau junger Talente Junge Choreografen 4 ist eben nur die Wahrheit.“ Florian Zeller, geboren 1979 in Paris, ist als Romancier und Dramatiker schon lange in aller Munde. Seine Werke wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt. 2004 gewann er den Prix Interallié für seinen Roman „La Fascination du Pire“. Mit Leichtigkeit und Wortwitz besticht seine Komödie „Die Wahrheit“, die mit immer neuen Wendungen und Überraschungen aufwartet. Um einen kleinen Einblick in die Arbeit der Inszenierung zu gewähren, findet auch zu dieser Kammer-Produktion eine kleine Kostprobe statt: In dieser Stunde erzählen Dramaturgin Gerda Binder und Regisseur Dietmar Horcicka über das Stück. Die daran anschließende Arbeit an der Szene bedeutet gerade bei der Komödie mit ihrem hohen Anspruch an Timing und Genauigkeit eine große Herausforderung. Mit: EVELYN FUCHS, ANJA LENSSEN; B AL L E TT- U R AUFFÜHR UNG Albrecht Dürer: Ritter Tod und Teufel im Gange, ein Drahtseilakt, den zu meistern vor allem sprachlich eine große Herausforderung bedeutet. Und was ist schon die Wahrheit? – „Selbst die Philosophen haben auf diese Frage keine Antwort gefunden“, so Michel im Disput mit Alice, die ihrem Mann dann doch die Wahrheit sagen möchte, da sie ihn doch liebt… Schlussendlich bleibt eben die größte Lüge von allen: „Das einzig Wahre Mein Vaterland 2. Sinfoniekonzert Nao Omi und Schuten Inada besetzte Kammerspiele. Musikalisch spannt sich auch diesmal wieder ein Bogen in allen Klangfarben von Kammermusik über Jazz, Fado und Musical bis zu Barock und Stromgitarrenklängen. Bedřich Smetanas erstmals 1882 komplett aufgeführte, sechsteilige symphonische Dichtung „Má Vlast – Mein Vaterland“ wurde in Tschechien zum Nationalepos. Hierzulande ist aus dem Zyklus vor allem der zweite Teil „Die Moldau“ bekannt, jener musikalische Fluss, der von den sprudelnden Quellen bis zur ruhig und breit dahinfließenden Mündung in die Elbe die böhmischen Lande durchfließt. In unserem 2. Sinfoniekonzert wird Leo McFall mit der Meininger Hofkapelle alle Teile des Werkes zum Erklingen bringen: Vom anfänglichen Auftauchen der mystischen Burg „Vyšehrad“ aus den Nebeln der Geschichte über die Märchenwelt der männermordenden Amazone „Šárka“, die opulente musikalische Landschaftsmalerei „Aus Böhmens Hain und Flur“, bis zur erbitterten Hussitenschlacht bei Tabor, und dann zum hymnischen, glorifizierenden „Blaník“, dem heiligen Berg Tschechiens. Doch vorher wird die Musik eines anderen berühmten Tschechen erklingen: die Sinfonia concertante Nr. 2 H 322 für Violine, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester des im böhmischen Polička geborenen Bohuslav Martinu° . Martinu° s zweites Werk dieser Gattung orientiert sich am Vorbild der 1792 komponierten Sinfonia concertante Joseph Haydns. Das 1949 entstandene dreisätzige und in seinem Charakter zumeist beschwingt und freudvolle Werk ist eine Art Gruß an die Heimat aus der Ferne, denn Martinu° floh 1940 aus Europa in die Vereinigten Staaten und beschloss auch nach dem Krieg zunächst dort zu bleiben. Seine Heimat vergaß er nie. In der Konzerteinführung zur Uraufführung der Sinfonia concertante Nr. 2 am 8.12.1959 in Basel sagte Martinu° , Haydn sei zwar ein viel besserer Komponist als er selbst, beteuerte aber, er habe wirklich versucht sein Bestes zu geben. Solisten: INES-SONJA SCHNEIDER, VIO- LINE; SEBASTIAN KEEN, VIOLONCELLO; CHRISTINE LEIPOLD, OBOE; ALEXANDER JOHN, FAGOTT, Dirigent: LEO MCFALL MEININGER HOFKAPELLE Termin: MI, 12.11., 19.30 Uhr, Großes Haus Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Foyer Choreografien: JULIA GRUNWALD, MARIUCA MARZÀ; FELIPE BAREA ARRASQUIN, HECTOR FERRER FERNANDEZ, SHUTEN INADA, RODRIGO JUEZ MORAL, LUCA MASSIDDA, ANDREA SIMEONE Es tanzt das Ballett Eisenach Premiere: SA, 29.11., 20.00 Uhr, Kammerspiele BÜRGERBÜHNE Die Moldau im Morgennebel Die Bürgerbühne lädt alle Experten des Alltags zum Mitmachen ein. Anmelden kann man sich noch unter: [email protected] oder telefonisch unter: 0 36 93 / 45 11 59 ■ I N S Z E N I E RUNG: ■ WER KSTAT T 1: ■ WERKSTATT 3: Die Wissenschaftler 23,5° – Der schiefe Turm ICH* - Ein Gesamtkunstwerk Diskurs nach Friedrich Dürrenmatts Schauspiel „Die Physiker“ GESUCHT: Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind ihr Wissen zu teilen Premiere: 17.01., 20.00 Uhr Kammerspiele Ein Werkstattprojekt zum Bürgerbegehren gegen den schiefen Turm auf der hohen Geba Beginn: ab Dezember 2014 ■ INSZENIER UNG: Theatre, mon amour Rechercheprojekt zur Heimat der Stadt Meiningen GESUCHT: Bürgerinnen und Bürger, die etwas über Stadt und Theater erzählen wollen Premiere: 11.04., 20.00 Uhr Kammerspiele Eine Werkstatt in Zusammenarbeit mit der Stadt Meiningen und der Galerie Ada Beginn: ab Februar 2015 ■ WERKSTATT 2: DINNER FOR ALL Ich habe mir die Heimat anders vorgestellt Termine werden noch bekannt gegeben Eine Erzählwerkstatt in Zusammenarbeit mit der Stadt Meiningen und der Stadtund Kreisbibliothek „Anna Seghers“ Beginn: ab April 2015 STAGE FOR ALL Termine werden noch bekannt gegeben SPEKTAKEL THEATERKASSE 03693 451 222 o. 137 www.das-meininger-theater.de A: ERO-SOUZ IB R A IL M A er erumfrage d UNG FÜR C Ausgabe November 2014 MT 3 EHR O P ER Kritik rhielt in der em britischen Kritiker e n ti is n ra p Die So nung von ein PERNWELT er“ eine Nen Zeitschrift O tung im „Rosenkavali res für ihre Leis als Sängerin des Jah W IEDER IM PROGR A MM MUSICA L TRAG Ö DIE „Exemplarisch gelungen“ Die Geschichte von den Johnstones Schiller beflügelt Erste Opernpremiere der Spielzeit lockt an die Wolga Blutsbrüder – Das Musical von Willy Russell Racines Klassiker „Phädra“ Im Oktober eröffnete Ansgar Haags Inszenierung von „Katja Kabanova“ die Spielzeit im Musiktheater. Die Presse war voll des Lobes für Haags Interpretation nebst beeindruckender Ausstattung sowie für die musikalischen Leistungen: „Das fängt an bei der hinreißend im Leiden aufblühenden, aber zugleich auch mit dramatischer Verve auftrumpfenden Katja von Camila Ribero-Souza, geht weiter über […] Hans-Georg Priese als Ehemann-Waschlappen Tichon […], Anna Maria Dur als Schwiegermutter-Kanaille vom Feinsten, den slowakischen Tenor Ondrej Šaling als Boris, bis hin zur hinreißend jugendfrischen Varvara von Carolina Krogius und einem prägnanten Stan Meus […]. An dem ganz zu Recht heftig bejubelten Erfolg hat natürlich die bestens aufgelegte Hofkapelle unter GMD Philippe Bach einen Löwenanteil“, preist das Meininger Tageblatt. Mit Ondrej Šaling gab bei dieser Premiere ein versierter Janáček-Interpret sein MeiningenDebüt als Katjas Liebhaber Boris. Was er an Janáčeks Musik mag, ist „vor allem die Farbe der Orchesterpartitur, da hat der Komponist einen einmaligen Stil. Und obwohl die Werke rund 80 Jahre alt sind, wirken sie bis heute frisch und aktuell.“ Von Meiningen selbst ist der slowakische Gast begeistert: „Als Hobbysportler muss ich sagen, dass man hier ideale Bedingungen zum Laufen vorfindet. Außerdem gibt es Max Regers Stammkneipe, und das Theater in der Nähe … Was braucht man mehr?“ Auch Ansgar Haags naturalistische Inszenierung hat es dem Tenor angetan: „Das Theater ist zwar neu renoviert, trotzdem regnet es über die ganze Bühne – aber natürlich nur in unserer ,Katja‘. Wir haben außerdem einen tiefen See mit warmem Wasser, in dem Camila ertrinken muss. Zum Mrs. Johnstone, bereits vierfache und alleinerziehende Mutter, erwartet Zwillinge. Hingegen bleibt der Kinderwunsch ihrer Arbeitgeberin unerfüllt. In ihrer Not entscheidet sich die junge Mutter, einen der Zwillinge an die wohlhabende Mrs. Lyons zu geben. Wenigstens eines ihrer Kinder möchte sie materiell gut versorgt wissen. Mrs. Lyons prophezeit der abergläubischen jungen Mutter: wenn die Brüder erfahren, dass sie Zwillinge sind, bedeute das ihren Tod. So wachsen Eddie und Mickey getrennt in unterschiedlichen Verhältnissen auf. Per Zufall lernen sie sich kennen und werden Blutsbrüder, Freunde fürs Leben . . . „Spannender als mit dieser ‚Phädra‘ hätte die Meininger Spielzeit am Freitag kaum beginnen können. Moderne Gesellschaft, aufgeklärtes Zeitalter, ungezwungene Lebensweise – alles schöne Worte. So weit weg vom Antiken Text ist das Leben auch heute nicht, wenn wirklich einmal Leidenschaft und Vernunft aufeinanderkrachen.“ Freies Wort Glück gibt es hier genug Handtücher und eine wunderbare Kantine nach der Probe!“ Diese Kulisse sorgte bei der Premiere auch bei Publikum und Presse für Begeisterung: „Ein großes Schiebetor gibt den Blick auf Ufer, Schilf und Holzstege frei und weitet sich im Hintergrund auf eine Flusslandschaft, die sich in schön gemalten Prospekten fortsetzt. Wenn nach der Pause für die Gewitterszene der Blick auf diese Bühnen-Fluss-Landschaft frei ist, weil die Rückwand fehlt, dann kassiert diese optische Opulenz einen Szenenapplaus“, berichtet die NMZ. Da kann man sich nur dem Wunsch des Meininger Tageblatts anschließen, dass „sich diese exemplarisch gelungene Janáček-Inszenierung beim Publikum vom Geheimtipp zum Renner mausert!“ Termine: SO, 02.11., 19.00 Uhr, SA, 08.11., 19.30 Uhr, SO, 23.11., 19.00 Uhr, Großes Haus Die Blutsbrüder dass das Genre Musical in diesem Theater noch eine weitere Entwicklung erwartet.“ Musical Operata Termin: SO, 16.11., 15:00 Uhr, Großes Haus Termine: SA, 01.11., SA, 15.11., DO, 20.11., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus KOMÖD IE Farce. Theater. Leben Michael Frayns „Der nackte Wahnsinn“ Ondrej Šaling und Camila Ribero-Souza O PER Schein und Sein „Gianni Schicchi“ und „Der Bajazzo“ „Puccini und sein Librettist nehmen die Erbstreitigkeiten nach dem Tod eines reichen Bürgers auf die Schippe und bringen das Publikum immer wieder zum Lachen, durch gnadenlose Verhohnepipelung der geldgierigen Hinterbliebenen und durch unverhohlene Sympathie für den Schlawiner Schicchi. … Jede musikalische Note, jede Bewegung und jede Mimik unterstreicht den Ton der bissigen Satire und die Sangeskünstler haben sichtlich Spaß am Spiel.“ Mainpost „Blutsbrüder ist eigentlich ein musikalisches Drama. Entscheidend ist die wirkliche Schauspielkunst, die in dieser Produktion sogar wichtiger ist als perfekter Gesang. Deswegen sind die Rollen in Meiningen mit Schauspielern besetzt. Beide Regisseure aus Brünn leisteten eine ausgezeichnete Arbeit, wenn man bedenkt, dass die meisten Schauspieler bisher nur wenig Erfahrung im Bereich Musical hatten. Das Ergebnis ist hervorragend – eine brillant gespielte Geschichte... Die begeisterte Reaktion des Publikums zeigte, „Was den Schmerz mehr als erträglich macht? Die Art und Weise, wie sich die Schauspieler – besonders Anja Lenßen und der Meininger Debütant Hagen Bähr – in ihre Rollen hineindenken, hineinfühlen, hineinsprechen. Einfach großartig! Als ob Friedrich Schiller, der Zuchtmeister der klassischen deutschen Sprache, die Artikulationskraft der Mimen beflügeln würde.“ Mainpost „In Leoncavallos Bajazzo gibt es eigentlich nur Verlierer, musikalisch gesehen aber nicht. Auch hier unterstreicht die Meininger Hofkapelle effektvoll die Handlung; schon mit den kurzen, knappen Orchesterschlägen zu Beginn entsteht die passende Atmosphäre; fein lyrisch gelingt die Begleitung im Vogellied der Nedda, und das Intermezzo zwischen beiden Akten, einschmeichelnd begonnen, endet mit großem inneren Zug.“ Opernnetz Termin: FR, 14.11., 19:30 Uhr, Großes Haus Die Idee zu seiner Komödie hatte der Autor Michael Frayn, als er eines Abends das Spiel einer seiner Komödien von der Seitenbühne betrachtete: der nackte Wahnsinn! „Wir konzentrieren uns auf die Türen und die Sardinen. Auftritte, Abgänge. Sardinen rein, Sardinen raus. Das ist Farce. Das ist Theater. Das ist Leben.“ Die Nerven von Lloyd Dallas, Regisseur des Tourneetheaters, liegen blank. Halb ein Uhr nachts sind die Schauspieler mit letzter Kraft versucht, die Komödie „Nackte Tatsachen“ vor der Premiere wenigstens einmal über die Bühne gehen zu lassen. Doch es hakt an allen Ecken und Enden. Türen klemmen, Auftritte und Text werden vergessen und auch die Requisiten scheinen sich nicht immer an jenen Orten zu befinden, an denen sie eigentlich sein sollten… „Und Gott sprach: Stopp. Und sie stoppten. Und Gott sah, dass es schrecklich war.“ Lloyd scheint die Kontrolle über das Geschehen vollständig zu entgleiten . . . Schon einmal stand die Komödie von Michael Frayn auf dem Spielplan des Meininger Theaters. Mitten unter der Hauptprobe der Inszenierung verkündete der Produktionsdrama- Phädra (Lenßen), Oenone (Blumenstein) O PERETTE Der Bettelstudent Michael Heim als Symon Wahnsinn mit Sardinen turg: „Die Mauer ist offen!“ Damals, im Herbst 1989, fanden sich nur wenige Zuschauer zur Premiere ein. Die Inszenierung unter der Leitung von Albert R. Pasch erlebte seinerzeit zehn Vorstellungen im Meininger Theater. Das Publikum hatte im Winter 1990 deutlich andere Interessen . . . Termin: SA, 22.11., 19.30 Uhr, Großes Haus Im November können sich Operettenfreunde auf ein neues Gesicht in der beliebten Meininger „Bettelstudenten“-Inszenierung von Wolfgang Quetes freuen: Für drei Vorstellungen wird Tenor Michael Heim in die Rolle des Titelhelden Symon schlüpfen. Aufgewachsen im österreichischen Thüringen, ist Michael Heim nach einem Festengagement in St. Gallen inzwischen seit 1999 freischaffend tätig. Auftritte führten ihn dabei u. a. an die Opernhäuser in Zürich, Luzern, Dresden, Wien, Genua, Triest, Aberdeen, Tokio, Leipzig, Chemnitz, Essen (Aalto), Bregenz, Innsbruck, Salzburg und zu den Salzburger Festspielen. Operettenpartien wie Paganini, Tassilo, Eisenstein und eben Symon Rymanowicz gehören zu seinen ausgewiesenen Lieblingsrollen. Termine: FR, 07.11., FR, 21.11., SA, 29.11., jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus SC HAUSP IEL Nebenwirkung: Die ganz große Liebe Schicchi und Lauretta Beppe, Canio und Nedda KO M ÖDIE Geizig, giftig und diabolisch gut Heinz Rennhack als „Der Geizige“ „Der Geizige“ mit Heinz Rennhack in der Titelrolle auf einer ostdeutschen Bühne: Das ist ein fast sicherer Renner. Da braucht sich die Regie gar keine besondere Mühe mehr zu geben; der Promi-Faktor richtet's von allein. Das ist sicherlich richtig. Wie gut, dass Regisseur Peter Bernhardt dennoch so viel Sorgfalt und so viel Witz auf seine MolièreInszenierung verwandt hat; wie gut, dass „Der Geizige“ hier keine One-Man-Show ist. Es steckt doch mehr in dem Stück als eine Knauser-Litanei. Heinz Rennhack ist großartig in seiner Rolle. Sein Harpagon ist nicht bloß ein lächerlicher Giftzwerg, er hat zugleich etwas Monströses, Bedrohliches; etwas, das den Zuschauer ahnen lässt, warum Harpagons erwachsene Kin- der Cléante und Elise immer noch vor ihm zittern. Dieser Mann steht permanent kurz vor dem Wutausbuch – oder kurz vor dem Wahnsinn. Harpagon hinkt wie der Satan selbst, er wirft sich zu Boden, um in Staub und totem Laub nach seiner einzig geliebten Geldkassette zu wühlen, er beweint auf Knien seinen Verlust, als sie ihm gestohlen wird; und dann schafft Rennhack es tatsächlich, einen Hauch von Mitleid für den Geizigen zu erregen, Mitleid mit dessen armseliger, argwöhnischer Existenz. Das schafft nur ein wirklich guter Schauspieler. Mitleid mit den anderen handelnden Personen braucht es nicht, auch wenn Harpagon sie noch so sehr verleumdet und quält. Denn sie sind keinen Deut besser als der Alte. Am Ende werden sie sich alle um Vaters Geldscheine balgen. Und man kann Harpagon beinahe verstehen, dass er es vorzieht, mit dem Rest seiner Reichtümer auf ewig begraben zu sein. Viel zu lachen an diesem Theaterabend, auch wenn Molières Komödie ein äußerst finsteres Vergnügen ist. Lachen kann man schließlich auch aus purer Freude über die gute Regieund Schauspielerleistung. Ein starker Abend – und das nicht nur wegen Heinz Rennhack. Die hier in sich gekürzte Kritik von Frauke Adrians erschien am 6.10.2014 in der Thüringischen Landeszeitung. Frosine und der geizige Harpagon Termin: SO, 09.11., 15.00 Uhr, Großes Haus „The Effect“ von Lucy Prebble „Liebe ist nichts anderes als eine biochemische Reaktion“ – das ist die Meinung des erfolgreichen Arztes Dr. Toby Sealy, der pharmakologische Studien zu Medikamenten gegen Depressionen betreibt. Seine Kollegin und ehemalige Geliebte Lorna Jones ist da schon etwas anderer Meinung – und sollten die heftigen Gefühlsausbrüche, die die beiden Probanden Connie und Tristan empfinden, tatsächlich nur eine Nebenwirkung des verabreichten Antidepressivums sein – oder ist es ECHTE Liebe? Finden Sie es heraus in einer theatralischen Versuchsanordnung der jungen englischen Dramatikerin Lucy Prebble in den überraschend neu eingerichteten Kammerspielen des Meininger Theaters. Die Probanden Termine: SA, 08.11., FR, 14.11., jeweils 20.00 Uhr, Kammerspiele Michael Heim spielt Titelheld Symon JOHANN WOLFGANG VON GOETHE FAUST Der Tragödie Erster und Zweiter Teil Endlich ist es so weit: Ansgar Haags Inszenierung von Faust I und II mit Hans-Joachim Rodewald in der Hauptrolle ist auf DVD erhältlich. Dies wurde ermöglicht durch den Förderverein Meininger Theaterfreunde e. V. Die DVD kann zu einem Preis von 10 € ab Anfang Dezember an der Theaterkasse erworben werden – schon jetzt können Sie Ihr Exemplar reservieren. Die Faust-DVD ist auch ein schönes Weihnachtsgeschenk. Weitere Geschenkideen finden Sie an der Theaterkasse und beim Besucherservice während der Veranstaltungen im Großen Haus. Z.B.: Gutscheine, Geschenkabos, Theaterwindlichter, Theatertassen, Theaterschirme . . . THEATERKASSE 03693 451 222 o. 137 www.das-meininger-theater.de SPEKTAKEL Ausgabe November 2014 MT 4 P U P P E N T H E AT E R - W I E D E R AU F NA H M E P U P P E N T H E AT E R P R E M I E R E NEU! „Die Schneekönigin“ „Ferdinand der Stier“ Nach Hans Christian Andersen für Zuschauer ab 5 Jahren Nach der Geschichte von Munro Leaf für Kinder ab 4 Jahren Regie: MARIA C. ZOPPECK Bühnenbild: JULIA RABENSTEIN Figuren: FRANZISKA SCHMIDT Puppenspiel: ANNA FÜLLE 1936 erschien die deutsche Fassung von „The Story of Ferdinand“ des amerikanischen Autors Munro Leaf (1905 – 1976). Auf Grundlage des Kinderbuchs erarbeitet das Puppentheater eine neue Inszenierung von „Ferdinand der Stier“. An die Stelle des „ehemaligen Stierkämpfers“ tritt nun eine „schöne Spanierin“, die dem Publikum die Geschichte vom Stier Ferdinand, der nicht kämpfen, sondern lieber den Duft von Blumen genießen möchte, erzählt. Die „schöne Spanierin“ wird gespielt von der Weimarer Schau- und Puppenspielerin Anna Fülle, die bereits am Meininger Puppentheater in der Inszenierung von „Pinocchio“ zu erleben war. Nach ihrem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Abteilung Puppenspielkunst, war sie von 2001 bis 2004 freischaffend tätig, dann an der Kleinen Bühne Naumburg engagiert. Von 2009 bis 2014 gehörte sie zum Ensemble des Theater Waidspeicher Erfurt. Premiere: DO, 20.11., 10.00 Uhr, Kammerspiele Weitere Vorstellung: SO, 23.11., 15.00 Uhr, Kammerspiele Die Schneekönigin und der kleine Kay Hans Christian Andersens „Schneekönigin” ist eines der bekanntesten Wintermärchen. Die kleine Gerda begibt sich auf die abenteuerliche Suche nach ihrem besten Freund Kay. Dieser hat durch einen bösen Zauber seinen gesunden Menschenverstand und eigenen Willen verloren – und ist für die unterkühlte Schneekönigin entflammt. Von ihr lässt er sich in die eisigen Weiten der Finnmark entführen. Auf ihrem gefahrvollen Weg begegnet Gerda geheimnisvollen Zauberwesen, sprechenden Tieren und Pflanzen, wilden Räubern und einem ungeahnten mutigen Ich in sich selbst. In Andersens Märchengestalten spiegelt sich das gesamte Kaleidoskop menschlicher Wesenszüge; nicht zuletzt dadurch wird „Die Schneekönigin” zu einem Märchen für Jung und Alt. BLES UND MITARBEITERN DES MEININGER THEATERS Termine: SO, 09.11., 11.00 Uhr und 15.00 Uhr, FR, 14.11., 10.00 Uhr, MO, 17.11., 10.00 Uhr, Kammerspiele Termin: DI, 11.11., 19.00 Uhr, Foyer IMPRESSU M Das Orchester zieht sich an Herausgeber: Das Meininger Theater Südthüringisches Staatstheater Bernhardstraße 5, 98617 Meiningen www.das-meininger-theater.de 1. Kinder- und Familienkonzert „… die einhundertundfünf Männer und Frauen, die sich vollständig in Schwarz und Weiß gekleidet haben, sind zur Arbeit gegangen, um die schwarzen Noten auf weißem Papier in eine Sinfonie zu verwandeln. Sie sind Mitglieder des philharmonischen Orchesters und ihr Beruf ist, zu spielen. Musik. Wunderschöne Musik.“ Erstmals bieten wir in dieser Spielzeit Lehrer/-innen, Pädagog/-innen und Multiplikatoren ein unvergessliches Erlebnis. Herzlich möchten wir Sie einladen, sich einmal zurückzulehnen und sich von uns zu einem wunderschönen Dinner einladen zu lassen. Zwischen den Gängen servieren wir Ihnen Szenen aus unseren Inszenierungen für junge Zuschauer und werden Ihnen auf ungewöhnliche und lebendige Art den Spielplan für unser junges Publikum näher vorstellen. Der Eintritt ist für Pädagogen frei. Wir bitten Sie jedoch, sich Ihren Tischplatz vorab bis spätestens 6. November unter [email protected] oder 0 36 93 / 45 12 50 zu reservieren. Mit: SCHAUSPIELERN DES ENSEM- JUNGE MUSI K Geschichte: KARLA KUSKIN Musik: MARIUS FELIX LANGE Ausstattung: SUSANNE TENNER-KETZER Moderation: ALEXANDER JOHN Es spielt die MEININGER HOFKAPELLE Dirigat: MARIO HARTMUTH Pantomime und Spiel: FALK P. ULKE Pädagogendinner Bei der Meininger Hofkapelle eilen zwar nicht 105 sondern „nur“ 60 Musiker mit großen und kleinen Instrumentenkoffern zum Dienst, doch ob riesengroßes oder großes Orchester, die Rituale und Vorbereitungen sind nahezu bei jedem Klangkörper gleich. Darum gelangt die beliebte Erzählung von Karla Kuskin in Bild und Ton, mit der Musik von Marius Felix Lange, auch in Meiningen auf die Bühne. Pantomimisch wird Falk P. Ulke die Musiker begleiten und so den jungen Besuchern (ab 4 Jahren) spielerisch viele Fragen in diesem einstündigen Konzert beantworten. V.i.S.d.P. ANSGAR HAAG Redaktion: ANNA KATHARINA SETECKI Layout: Kreativpool der Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl Texte: DIANEPrintACKERMANN, GERDA BINDER, VOLKER BRAUN, GABRIELA GILLERT, ALEXANDER JOHN, PATRIC Onloine SEIBERT, ANNA KATHARINA SETECKI, SUSANNE TENNER-KETZER, MARIA C. ZOPPECK, BRIGITTE ZUGMAIER Termine: SA, 01.11., 15.00 und 17.00 Uhr und MO, 24.11., 9.00 und 11.00 Uhr, Kammerspiele Fotos: CHRISTIAN CLAAS, FOTO-ED, CAROLA HÖLTING, INKA LOTZ, ME FOTOGRAFIE, STEFAN SCHMIDTKE, PATRIC SEIBERT Anna Fülle und der Stierkämpfer A BENT EUER MIT D ER MAUS N° 2 Mit der Maus ins Nimmerland Theaterexpedition Alexander John moderiert das 1. Kinder- und Familienkonzert SPIELPLAN Förderung von Kunst und Kultur FV = Freier Verkauf WA = Wiederaufnahme LV = letzte Vorstellung KA/PS/PF/RB/RC/RD/RE/RF/RG/RSEN = Abokategorien Meininger Theaterstiftung übergibt 8.400 € an das Theater Die Stiftungserträge 2012 (3.900 €) und 2013 (4.500 €) der Meininger Theaterstiftung wurden zu Spielzeitbeginn im Rahmen des 1. Foyerkonzertes von Stiftungspräsident Dr. Jörg Tasler an Intendant Ansgar Haag übergeben. Der jährliche Ertrag aus dem Stiftungsvermögen wird direkt für das Personal und damit die künstlerische Arbeit des Meininger Theaters eingesetzt, um den Bestand des traditionsreichen Hauses in seiner Vielfalt zu erhalten. Nach zehnjähriger kontinuierlicher Arbeit der Hofkapelle bei der Erarbeitung von Kinder- und Jugendkonzerten, unter Leitung von Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John, ermöglicht diese finanzielle Unterstützung die Zusammenarbeit mit jungen Komponisten und Künstlern und stellt zugleich eine Wertschätzung ihrer kreativen und erfolgreichen Arbeit in den letzten Jahren dar; sie ist somit auch Signal und Ansporn für die JUNGE MUSIK. In den Kinder- und Familienkonzerten dieser Spielzeit „Das Orchester zieht sich an“ und „Mit Andersen unterwegs“, sowie im Jugendkonzert „SAXOFON!“ mit der Solistin Sabina Egea Sobral, findet diese großzügige Zahlung Verwendung. Die Zinserträge der Theaterstiftung fließen außerdem in die Oper „Hänsel und Gretel“ ein. Die Meininger Theaterstiftung positioniert sich mit ihrer finanziellen Unterstützung ganz klar für die Zukunft. Sie möchte Begeisterung bei nachwachsenden Generationen wecken, Theatertradition bewahren und ein Zeichen für die Sensibilisierung des heranwachsenden Publikums für klassische Musik im Opern- und Konzertbereich setzen. Im November geht die Theatermaus auf eine große Entdeckungsreise durch das gesamte Theater. Auf der Expedition können junge Besucher nicht nur den Figuren aus dem Abenteuermärchen Peter Pan begegnen, sondern die Maus entführt die jungen Zuschauer auch an noch nie gesehene und geheime Orte des Nimmerlands. Man darf gespannt sein, was oder wen man so alles hinter den Kulissen des Meininger Theaters entdecken wird. Im Anschluss an die große Mausexpedition haben alle Besucher die Möglichkeit, in der Höhle der verlorenen Jungs noch das originale Meininger PeterPan-Hörspiel zum Ausklang zu hören. Der Eintritt beträgt 3 €, davon geht 1 € an das Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Erfurt. Aufgrund der großen Nachfrage ist eine Reservierung der Karten ausdrücklich empfohlen. Reservierte Karten müssen bis 15 Minuten vor Beginn an der Theaterkasse abgeholt werden. Mit: ARINA MALJUGA, MARTEN STRASSENBERG, KAI KOCHANOWSKI UND SCHAUSPIELERN DES ENSEMBLES Übergabe der Stiftungserträge Termin: SO, 30.11., 11.00 Uhr, Kammerspiele SA SA SA SO MI DO FR FR SA SA SO SO SO SO DI MI DO DO FR FR 01.11. 01.11. 01.11. 02.11. 05.11. 06.11. 07.11. 07.11. 08.11. 08.11. 09.11. 09.11. 09.11. 09.11. 11.11. 12.11. 13.11. 13.11. 14.11. 14.11. 15:00 Uhr 17:00 Uhr 19:30 Uhr 19:00 Uhr 19:00 Uhr 10:00 Uhr 19:30 Uhr 20:00 Uhr 19:30 Uhr 20:00 Uhr 11:00 Uhr 15:00 Uhr 15:00 Uhr 19:00 Uhr 10:00 Uhr 19:30 Uhr 10:00 Uhr 20:00 Uhr 10:00 Uhr 19:30 Uhr FR 14.11. 20:00 Uhr SA 15.11. 19:30 Uhr SO 16.11. 11:15 Uhr SO 16.11. SO 16.11. MO 17.11. DO 20.11. DO 20.11. FR 21.11. FR 21.11. SA 22.11. SA 22.11. SO 23.11. SO 23.11. MO 24.11. MO 24.11. DO 27.11. FR 28.11. SA 29.11. SA 29.11. SO 30.11. SO 30.11. 15:00 Uhr 20:00 Uhr 10:00 Uhr 10:00 Uhr 19:30 Uhr 19:30 Uhr 20:00 Uhr 19:30 Uhr 20:00 Uhr 15:00 Uhr 19:00 Uhr 09:00 Uhr 11:00 Uhr 10:00 Uhr 19:30 Uhr 19:30 Uhr 20:00 Uhr 11:00 Uhr 19:00 Uhr 1. FAMILIENKONZERT 1. FAMILIENKONZERT BLUTSBRÜDER KATJA KABANOVA KOSTPROBE: DIE WAHRHEIT PETER PAN DER BETTELSTUDENT TAGE IM NOVEMBER KATJA KABANOVA THE EFFECT DIE SCHNEEKÖNIGIN DER GEIZIGE DIE SCHNEEKÖNIGIN 1. LIEDERABEND PETER PAN 2. SINFONIEKONZERT PETER PAN DIE WAHRHEIT DIE SCHNEEKÖNIGIN GIANNI SCHICCHI/ DER BAJAZZO THE EFFECT BLUTSBRÜDER MATINEE: HÄNSEL UND GRETEL PHÄDRA KLEINKUNSTTAGE DIE SCHNEEKÖNIGIN FERDINAND DER STIER BLUTSBRÜDER DER BETTELSTUDENT DIE WAHRHEIT DER NACKTE WAHNSINN HUNDEHERZ FERDINAND DER STIER KATJA KABANOVA 1. KINDERKONZERT 1. KINDERKONZERT PETER PAN HÄNSEL UND GRETEL DER BETTELSTUDENT JUNGE CHOREOGRAFEN ABENTEUER MIT DER MAUS HÄNSEL UND GRETEL NOVEMBER 2014 Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Foyer Großes Haus Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele FV PREMIERE FV WA FV RF + FV PK2 + FV FV WA FV FV FV FV KA + FV FV PK + FV PREMIERE FV Großes Haus Kammerspiele Großes Haus FV FV RE + FV Foyer Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus Großes Haus Großes Haus Kammerspiele Kammerspiele Großes Haus RSEN + FV FV FV FV PREMIERE RD + FV FV PK2 + FV FV FV FV RG + FV FV FV FV PF + FV PREMIERE FV FV URAUFFÜHRUNG FV PS + FV PREMIERE FV FV FV FV Stand 24. September 2014 Änderungen vorbehalten!